Vorbemerkungen Entdecke die Welt des Service Learning · 2019-02-21 · Schulumfeld, in deinem...

Detektivspiel nach Harry C. Silcox

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Vorbemerkungen

Entdecke die Welt des Service Learning

Im Folgenden finden Sie die Arbeitsmappe zur Durchführung des

„Detektivspiels“. Mit Hilfe dieser konkreten Handlungsschritte können die

Schüler/innen gemeinsam den Nahraum der Schule erkunden. Sie befragen

Anwohner/innen, Freunde, Nachbarn, Geschäftsleute, Politiker/innen und

Vereine nach den größten Problemen und Ressourcen im Stadtteil oder in der

Ortschaft. Ausgehend von dieser Analyse entwickeln die Schüler/innen Projekte

zur Verbesserung des sozialen Umfelds der Schule. Jede/r Teilnehmer/in erhält

zum Abschluss ein Zertifikat, das von der jeweiligen Lehrerin bzw. dem Lehrer

ausgestellt wird.

Manche der entwickelten Ideen sind schon Service Learning Projekte. Andere

bilden die Grundlage, um darauf aufbauend Service Learning Projekte zu

entwickeln und durchzuführen. Hier gilt es noch einmal zu überprüfen: Sind die

Projekte eingebunden in den Schulunterricht? Wer profitiert von den Projekten

(z.B. der offene Jugendclub im Stadtteil, der Kindergarten, die jüngsten

Jahrgangsstufen in der Schule usw.) bzw. welche außerschulischen

Partner/innen sind eingebunden?

Das folgende Arbeitsmaterial ist ein Raster, mit dem Sie eine Stadtteilanalyse

vornehmen können. Diese Vorgabe müssen Sie flexibel auf die Zielgruppe, mit

der Sie arbeiten, abstimmen. So ist vielleicht der „Ort“, den Sie analysieren

wollen, das (Grund-)Schulgebäude oder das direkte Umfeld der Schule.


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Entdecke die Welt des

Service Learning in deiner Umgebung

Ein Arbeitsbuch

Grundschule: „Schüler-Detektive“ 5. – 10. Klassen: „Reporter decken auf“ Oberstufe: „Experten ermitteln“

Name __________________________________________ Klasse/ Schule __________________________________________ Lehrer/in __________________________________________


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1. Anforderungen für den Erwerb des Reporter/innen-Zertifikats:

1) Löse alle Aufgaben in diesem Arbeitsbuch.

2) Erforsche dein Umfeld und fülle das Bedarfs-Profil für das Schulumfeld,

deinen Stadtteil oder deinen Ort aus.

3) Interviewe mindestens eine/n Sachkundige/n bzw. Insider/-in im

Schulumfeld, in deinem Stadtteil oder in deinem Ort, um herauszufinden,

welche dringenden Bedürfnisse hier bestehen.

4) Forsche in den Lokalzeitungen nach und erstelle eine Karte deines

Schulumfelds, deines Ortes oder deines Stadtteils.

5) Berichte deiner Klasse und deinem Lehrer bzw. deiner Lehrerin von

deinen Ergebnissen.

6) Nach Beendigung des Berichts stellt dir dein/e Lehrer/in ein Zertifikat aus.

Und so führst du eine umfassende Untersuchung im Um feld deiner Schule, in

deinem Stadtteil oder deiner Ortschaft durch:

Mache dir Gedanken über den Ort oder das Stadtviertel, in dem Du lebst bzw. in dem

sich deine Schule befindet. Was liest du in der Lokalzeitung, was wird in den

Lokalnachrichten im Fernsehen berichtet? Diskutiere die Probleme, die du

wahrnimmst, in deiner Gruppe.

Gehe auf Erkundungstour durch deine Umgebung. Vier Augen sehen mehr als zwei,

also nimm dir eine Freundin oder einen Freund mit. Seht euch um und findet positive

und negative Dinge in eurem Umfeld. Fotografiert sie mit einer Digitalkamera und

besprecht diese Fotos.

Sprich mit deinen Freund/innen, Eltern, Lehrer/innen, Nachbar/innen,

Verkäufer/innen, Pfarrer/innen und anderen Leuten, die du regelmäßig siehst und

frage sie, welche Probleme und Ressourcen sie sehen. Befrage deine Freund/innen,

Eltern, Lehrer/innen und Nachbarn und andere Bekannte mit Hilfe der beigefügten

Untersuchungsbögen. Interviewe die Expert/innen. Sprich mit dem Bürgermeister

bzw. der Bürgermeisterin, dem Schulleiter oder der Schulleiterin,

Zeitungsredakteur/innen und lokalen Geschäftsleuten.

Recherchiere nach Informationen über deinen Ort in der öffentlichen Bibliothek oder

im Internet. Sieh Regierungsberichte, Volkszählungsstatistiken, Jahresberichte und

andere Informationen durch. Werte die Informationen aus. Vergleiche

Lösungsansätze, die bereits ausprobiert wurden, um auf ein bestimmtes Problem /

Bedürfnis zu reagieren.


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2. Vorbereitung der Untersuchung

Schneide aus der Zeitung einen Artikel aus, der etwas Positives über deinen

Wohnort, Stadtteil oder den Ort deiner Schule berichtet und einen Artikel, der über

ein Problem berichtet.

Klebe die Zeitungsartikel hier ein.


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3. Ein Problem in deinem Umfeld aufdecken

Ein Thema kann dann als Problem betrachtet werden, wenn es schwer zu lösen ist.

Im Folgenden sind Probleme aufgelistet, die junge Menschen in deinem Alter

zusammengetragen haben und die ihrer Meinung nach gelöst werden müssen.

Vielleicht identifizierst du in deinem Umfeld noch andere Probleme:

Geringes Selbstwertgefühl

Kindesmissbrauch

Umgang mit Behinderten

Flüchtlingsunterbringung

Außenseiter/Ausgegrenzte

Scheitern in der Schule/

Mobbing

Gangs

Graffiti

Stress

Obdachlosigkeit

Drogenmissbrauch / Sucht

Alkohol (in der Öffentlichkeit)

Gewalt (gegen Personen und

Gegenstände - Vandalismus)

Hunger

Teenie-Schwangerschaften

Analphabetismus

Mangel an kulturellen

Angeboten (besonders für

Jugendliche)

vereinsamte alte Bürger/innen

Gettobildung bestimmter

ethnischer Gruppen

Interkulturelle Beziehungen

Diskriminierung von

Ausländer/innen, Gewalt gegen

Ausländer/innen

Recycling

Müllentsorgung / Verdreckung

Sprachprobleme ausländischer

Schüler/innen

Staus und Verkehrslärm

Fehlende Fahrradwege

Egoismus

Langeweile

Spielverbote für Kinder

Arbeitslosigkeit

Rechtsextremismus

Aids

…


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Um die Aufgabe zu lösen, gehe durch deinen Stadtteil, oder deine Ortschaft. Mache

dir, während du unterwegs bist, Notizen und/oder Fotos zu allen Dingen, die dir

auffallen – zu den positiven wie negativen.

Etwas Negatives kann zum Beispiel herumliegender Müll auf den Straßen sein oder

Kinder, die rauchen. Etwas Positives kann ein Jugendzentrum, ein Fußballspiel, eine

Bibliothek sein.

Nenne fünf positive und fünf negative Dinge, die du auf deinem Weg durch den

Stadtteil bzw. die Ortschaft siehst.

POSITIV NEGATIV


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4. Eine Karte deines Ortes / deines Stadtteils / deiner Schule

Notiere die Orte deiner positiven und negativen Beobachtungen in deiner Karte/ in

deinem Stadtplan. Gibt es dort ein Muster für positive und negative Situationen?

Wenn das so ist, notiere alle Schlussfolgerungen, die du aus dem beobachteten

Muster ziehen kannst. (Beachte Punkt 7)

Klebe die Karte hier ein.


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5. Interview mit den Menschen deiner Gemeinde / deiner Stadt

Interviewe Menschen. Verabrede dich zu einem Treffen mit ihnen, z.B. an ihrem Arbeitsplatz. Frage die Leute, was sie denken, was und warum sie etwas in ihrem Umfeld bewegt. Das ist eine der besten Möglichkeiten, ein Thema oder Problem zu verstehen.

Und so kannst du vorgehen:

1) Welche Personen kannst du interviewen?

Du kannst Menschen aus bestimmten Gruppen in der Nachbarschaft, einen lokalen Geschäftsmann, Politiker/innen, die einen bestimmten Stadtteil oder eine Gemeinde vertreten, interviewen. Du kannst Gemeinderatsvorsitzende, Geistliche und andere führende Mitglieder der religiösen Gemeinschaften interviewen. Du kannst Interviews führen mit Personen, für die du Respekt empfindest, zu denen du Vertrauen hast, wie Lehrer/innen, Schulleiter/innen, Eltern, Großeltern, Geschwister oder Freunde.

2) Stelle dich deinem Interviewpartner / deiner Int erviewpartnerin vor.

Wenn du deine/n Interviewpartner/in noch nicht kennst, nenne ihm / ihr deinen Namen und den Grund des Interviews. Am besten du probst im Vorhinein. Zum Beispiel kann ein/e Klassenkamerad/in den/die Schüler/in spielen, während ein/e andere/r beispielsweise das Stadtratsmitglied spielt. Probiert vor der Klasse aus, wie ihr miteinander sprecht.

3) Bereite dich vor.

Schreibe ein bis zwei Sätze auf, in denen du den Zweck deines Anrufs erklärst. Das ist wichtig für deine Gesprächsteilnehmer/innen.

4) Bereite Fragen vor.

Bereite Fragen für dein Interview vor. Stelle sicher, dass die Fragen alle Bereiche abdecken, zu denen du Informationen brauchst, um ein Problem in deiner Stadt / deinem Ort zu untersuchen.

5) Stelle deine Fragen klar und eindeutig.

Drücke dich klar aus. Beende jeden inhaltlichen Punkt, bevor du zum nächsten übergehst. Wenn du nicht verstehst, was eine Person sagt, frage nach und lass es dir ruhig noch einmal erklären.

6) Zeichne deine Informationen auf.

Benutze ein Notizbuch, um die wesentlichen Punkte, die eine Person sagt, notieren zu können. Trage die Informationen in ein Formular ein, um sicherzugehen, dass du alles erfasst hast. Falls du ein Aufnahmegerät benutzt, musst du deine Gesprächsteilnehmer/innen vorher fragen, ob sie damit einverstanden sind, dass du das Gespräch aufzeichnest. (Durch die Aufnahme verhinderst du, dass dir Informationen verloren gehen, allerdings kann es sehr zeitintensiv werden, die wichtigen Informationen im Nachhinein herauszufiltern.)

7) Frage nach weiteren Informationen.

Viele Organisationen haben Literatur oder Broschüren, die für die Gruppe nützlich sein können. Sie können Informationen beinhalten, die durch das Interview nicht abgedeckt sind. Nutze das Internet (z.B. Homepages).


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Schreibe die Adressen der Organisationen rechtzeitig auf, damit du sie dann griffbereit hat, wenn du sie brauchst.

8) Bedanke dich.

Bedanke dich bei der Person, die du interviewt hast. Schreibe ihr einen kurzen Dankesbrief innerhalb einer Woche nach deinem Interview. Die Person wird sich darüber freuen und dich in guter Erinnerung behalten. Das ist eine gute Grundlage für weitere Gespräche.

Mit wem kannst du sprechen in deinem Stadtteil / deiner Ortschaft / dem Ortsteil deiner Schule? Jeder Ort / jede Stadt hat ihre Gruppen und Organisationen, die Fakten zu einem Thema kennen oder Ressourcen für dein Projekt bereitstellen können. Hier ist eine Liste, die dich auf Ideen bringt, wen du interviewen kannst. Beispiele für Gruppen die du interviewen kannst: Medien (Zeitung, Radio, Fernsehen)

Ethnische Gruppen (türkische, asiatische, afrikanische, russische Mitbürger/innen usw.)

Gewerkschaften

Schüler/innen

Ältere Mitbürger/innen bzw. Rentner/innen

Student/innen

Mütter und Väter

Beispiele für Organisationen, in denen du die Mitar beiter/innen interviewen

kannst:

Hochschulen und Universitäten

Handelskammern

Soziale Einrichtungen oder ehrenamtliche Organisationen (z.B. Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Malteser Hilfsdienst, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz)

Religiöse Institutionen

Stiftungen

Schulleitungen und Elternbeiräte

Sozialstationen und soziale Beratungsstellen; Obdachlosenasyle, -heime

Krankenhäuser

Bibliotheken

Museen, Theater und weitere kulturelle Einrichtungen

Kindertagesstätten

Altenpflegeeinrichtungen


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6. Probleme aufdecken (Interview)

Nachdem du eine Person ausgewählt hast, führe mit ihr ein Interview über deinen

Stadtteil, deine Ortschaft bzw. dem Ort deiner Schule.

Was halten Sie für das größte oder vorrangigste Pro blem in ihrem Ort bzw.

ihrem Stadtteil?

Name der befragten Person:

Beruf / Funktion dieser Person:

Notiere zusammenfassend die Antworten auf diesem Bl att.

Problem Nummer 1 im Stadtteil / im Ort:


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Was ist die momentane Situation?

Welche Lösungsansätze wurden in der Vergangenheit a usprobiert?

Was wird momentan getan, um das Problem zu lösen?


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Welche Ansätze wurden zur Lösung des Problems vorge schlagen? Von wem

kamen diese Vorschläge?

Gibt es zurzeit irgendwelche Programme, bei denen s ich positive Resultate in

der Lösung des Problems zeigen?


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Welche sind die wichtigsten Organisationen im Stadt teil / in der Ortschaft, die

momentan an der Lösung des Problems arbeiten?

Gibt es irgendwelche Bücher oder andere Quellen, di e deine Klasse zu dem

Problem lesen bzw. kennen sollte?

Sonstiges:


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7. Um die Karte des zu analysierenden Stadtteils bzw. der Ortschaft zu erstellen, musst du wissen, welche Partner es hier gibt. (Beachte Punkt 4)

Profil zur Erstellung eines Verzeichnisses der Part ner im Stadtteil / im Ort

Name der Einrichtung Adresse Straße / Nr. PLZ / Ort Telefonnummer / E-Mail / @ Beschreibe, was die Einrichtung tut und/oder benöti gt Zielgruppe(n), für welche die Einrichtung arbeitet Gebiet, in der die Einrichtung tätig ist


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Derzeit laufende Projekte in der Einrichtung Beschreibung des Bedarfs an Freiwilligen, wenn ein solcher besteht Sonstige wichtige Bemerkungen: (verantwortliche) Kontaktperson für Lernen durch En gagement in der Einrichtung Name, Vorname, Funktion zeitliche Erreichbarkeit, persönliche (Dienst-) Tel.nummer Die Informationen wurden gegeben von: am: Schluss: „Ich bedanke mich für die Informationen! …“


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8. Der Report

Beschreibe kurz einen Engagementbedarf im Stadtteil / im Ort, den ihr aufgedeckt

habt. Welches Projekt schlägst du vor, um das Problem zu lösen?

Gib bitte einen der nachfolgenden Bereiche an:

- Umwelt und Naturschutz

- Soziale Dienste

- Kunst / Kultur und Bildung

- Demokratische Mitbeteiligung / Politik

Engagementbedarf:

Projektidee:


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Zertifikat für die Reporterin/ den Reporter

Hiermit bescheinigt die Schule

_________________________________________________________________,

dass die Schülerin / der Schüler

als Reporter/in im Bereich Service Learning ein besonderes Training absolviert hat

und dabei Fähigkeiten erworben hat, Aufgaben und Bedürfnisse im Gemeinwesen

aufzudecken, zu analysieren und Lösungsansätze dafür zu finden.

___________________________ ____________________________

Stempel Unterschrift der Lehrerin /des Lehrers

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