Seite 1 Abstimmungsgespräch BSH - BfG Koblenz 19. Juni 2013.
Vorelementierte Fassadenelemente - ghad.de · Detail - Fenstereinbau Fensteröffnung Abb. ohne...
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Vorelementierte
Fassadenelemente
Dr.-Ing. Heinz Pape
bauart konstruktions GmbH & Co.KG, Lauterbach
Campo
Bauherr: ABG Frankfurter Holding AG
Wohnanlage in Passivhausbauweise
Stahlbetontragwerk mit
nichttragende Holzrahmenbauaußen-wänden
Bezugsfertig 2009
Mischbauweise
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Heizwärmebedarf der alten Bundesländer bis 1990 in Mio kWh
Faktor 8-10
Neue Bauaufgaben
?- JA
Energetische Sanierung
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Frankfurt Tevesstraße
• Heizwärmebedarf
– vorher ca. 220 kWh/m²a (22 Liter)
– nachher ca. 18 kWh/m²a (1,8 Liter)
• Außenwanddämmung –WDVS aus Polystyrol
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WDVS
„Mineralwolle, Polystyrol-Hartschaum und Holzweichfaserplatten sind die am häufigsten eingesetzten Wärmedämmstoffe im europäischen Hochbau. Gemeinsam haben sie einen Marktanteil von über 90 %.“
Quelle: Sto.de
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Erfahrungen - Tevesstraße
• Fensterlaibung / bestehender Anschlag
• Witterungseinflüsse
• Qualität der Oberfläche
• Polystyrol - Abhängigkeit von der Dämmstoffindustrie
Die kommende Bauaufgabe
Frankfurt - Rotlinstraße
Bauherr: ABG Frankfurt HoldingArchitekt:Faktor 10, Darmstadt
Tragwerksplanung / Brandschutz:
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Vorkonfektionierte
Vorstellfassaden in
Holzbauweise
-
als Antwort auf Tevesstraße
Fassadensystem - Anforderungen
• Dämmung – möglichst biogene Dämmstoffe
• Passivhausstandard
• einfache Montage
• weitestgehend witterungsunabhängig
� „Vorgestelltes“ vorkonfektioniertes bzw. vorelementiertes Fassadensystems
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Systemvarianten - Träger
BSH- Träger bzw. KVH
U-psi- Träger
FJI- Träger
Systemvarianten - Oberfläche
Bestand
Bluclad Therm mit Putz
Zellulose
Bestand
Zellulose
WDVS mit Putz
Bestand
Zellulose
Heraklith BM mit Putz
Bestand
Zellulose
Plattenfassade
Bestand
Zellulose
Putzträgerplatte mit Putz
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„Geschlossenes System“nur vorelementiert
Bestand
Bestand
Zellulose
Mineralfaser
Bluclad Therm - als Putzträgerplatte
WDVS mit Putz
Bluclad Therm geputzt
Putzträgerplatte
Zellulose
Zellulose
Zellulose
Mineralfaser
EinbauWerkseitige Vorfertigung
„Offenes System“ vorelementiert oder vorkonfektioniert
Bestand
Bestand
WDVS mit Putz
Bluclad Therm geputztBluclad Therm
Zellulose
Zellulose
Werkseitige Vorfertigung Einbau
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Grundprinzip - Detail
eingeblasener Dämmstoff
Witterungsschutz (Plattenfassade auf Hinterlüftungsebene;alternativ: Putzfassade)
Bestand
Holzträger z.B Doppel T-Träger
uneb
ene
Bes
tand
sobe
rfläc
he
Holzwerkstoffplatte / Putzträgerplatte
Dämmstoff:
•Zellulose
Bewertung
Geschlossenes System
+ Stabilität bei Montage
+ kein Dämmen auf der Baustelle
- höherer Materialeinsatz
Offenes System
+ gesicherte Ausdämmung des Hohlraumes
+ Unkritisch gegen Unebenheiten
- Stabilität bei Montage
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Montage mit Gerüst
Ausbildung eines Elementstoßes möglich!
Montage ohne Gerüst
• keine Behinderung durch Gerüst – schnelle Montage
• Arbeitssicherheit!SIGEKO ist im TEAM
• niedrige Kranhöhe
• weniger Windbelastung
• Verankerungen für Windlasten im Montagelastfall(oben und unten ausreichend)
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Brandschutz
Brandschutz
• Nichttragende Außenwand
• Gebäudeklasse 5
� W30-B
� Oberfläche B1
• Behinderung der Brandweiterleitung über die Fassade
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Brandschutz - Fassade
vollständige Abschottungim Bereich der Öffnungen
Fassadenteil Fassadenteil
Abschottung imGeschoßstoß
Zusatzmaßnahme imBereich der Öffnungen
Variante I Variante II
Brandüberschlag - GeschossSchnitt - offenes System
Horizontalschott Horizontalschott
Mineralfaser;Schmelzpunkt > 1000 °C
Mineralfaser;Schmelzpunkt > 1000 °C
Schnitt - geschlossenes System Ansicht
"hinterstopft"am Ständer!
• Geringere Anforderungen als bei Mischbauweise
• Vorhanden MW-Wände wirksam
• Durch Schott –> geringe Setzung der Dämmung
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Vermessung der Fassade
Methoden und Verfahren
• Tachymetrie
• Laserscan
• Photogrammetrie
• Händische Aufmass
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Rohpunktwolke (Auflösung < 1 cm)
Nahbereichsphotogrammetrie (PHOTO)
Voraussetzungen:
• kalibrierte Messkamera
• Passpunktmarken am Objekt, eingemessen mit hoher Genauigkeit (evtl. natürliche Punkte)
• Hebebühne / Krankorb / Leiter
• spezielle Auswertesoftware
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Fassade B1S1
Fazit• Tachymetrie und Laserscan liefern ausreichend
genaue Ergebnisse
• Lokal händisches Aufmaß erforderlich
• Photogrammetrie - ungenau und aufwendig
• Auswertung der Aufwendungen für Messen und Auswerten ist in Bearbeitung
• Genauigkeiten von +/- 1 cm möglich
• Mit wesentlich geringerem Aufwand Genauigkeiten von +/- 1,5 cm realisierbar
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Statik
Verankerung / Bemessung
• Vertikaler Lastabtrag - Eigengewicht
• Horizontaler Lastabtrag – Windlasten
• Montagelastfall / Bauzustände
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Vertikaler Lastabtrag(Eigengewicht)
Zusatzfundament
kontinuierlicheHalterung
~ 40
cm
Am Fußpunkt aufgesetzt Am Fußpunkt aufgesetzt Am Kopf angehangen
Nivellierschwelle
I-ProfilWinkel
Winkel
vertikaler Lastabtrag(Horizontale Elementierung)
"gestapelt"Lastabtrag geschossweise
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Horizontaler Lastabtrag(Windsog- und Winddrucklasten)
MontagekantholzDübelDübel durch die Vorsatzstein
In den Decken
• unabhängig von der Elementierung
Horizontalschnitt
Bestand
Winkel
Gewindestange
Ständer
Dübel
Montageöffnungen(in Deckenebene)
SchnittAnsicht
Brandschutz (MIFA)
Dübel
• Befestigung in Bestandsdecken
• Sicherstellung Brandschutz
• Verschließen – bis auf „Ausblaslöcher“
• Ausdämmen (Einblasen der Dämmung – 65 kg/m³)
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Fenstereinbau / -rückbau
Zargenkasten
• werkseitiger Einbau des Zargenkastens
• justieren des Zargenkastens auf Fensteröffnung im Bestand
• verblocken und verschrauben
• Einbau der Fenster
Unterklotzung
Zargenkasten
Schraube
Fenster mit Rahmen- im Kasten montiert -
Hohlraum wird bauseits ausgedämmt(nach Justierung des Kastens!)
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Wenn es doch immer so einfach wäre !
Typischer Einbausituation
Problem: gemauerter Laibungsanschlag
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Variante I
Zargenkasten
Mineralfaser(Brandschutz)
Fensterlaibung(Gipsfaserplatte)
+ einfacher Einbau
- geringe Glasfläche;Verlust bis zu 40%!
Zargenkasten
Mineralfaser(Brandschutz)
Innenbekleidung(z.B. GKF, Holz)
Variante II(Entfernen der Mauerlaibung)
+ kaum Glasflächenverlust
- Entfernen teuer -Abhängig vom MW
- Aufwendige Nacharbeiten- Entmietung notwendig
(hohe Staub und Lärm-
belästigung für Mieter)
ZargenkastenMineralfaser(Brandschutz)
Innenbekleidung(z.B. GKF, Holz)
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Variante III
+ Austausch der Fenster nach „Außen“
+ Einfacher Einbau
+ geringer Glasflächenverlust
Ausführungsplanung
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Modell
Architekturbüro Faktor 10, Darmstadt
0
-5
-10
-15
-20
5
10
15
20
25
-25
[mm]
nach außen gewölbt
(konvex)
(konkav)
nach innen gewölbt
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Ebenheit der Fassade bestimmt den Abstand!
Abstände zwischen Bestand undBrandschott mind. 2 cm, max. 6 cm
Bestand
Brandschott
Drei passivhaustaugliche
Systemvarianten
im Detail
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• Variante I – BSH
• Variante II – Kamm (BSH/KVH)
• Variante III – FJI
Bei allen Varianten Putzträgeraufbau:Sparschalung / Heraklith BM / Putz
Variante IBSH
Dämmdicke 350 mm
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Variante I - Horizontalschnitt
Bestand
SparschalungHeraklith BMAußenputz
Zellulose
BSH-Träger
Variante I - Vertikalschnitt
Bestand
Brandschott BSH
L-WinkelKraftschlüssige Hinterlegungmit Hartholz
mind. 2 cm max. 6 cm
Mineralfaser
Ankerstange (Dübel)
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Variante IIKamm
(BSH/KVH)
Dämmdicke 310 mm
Variante II - Horizontalschnitt
Bestand
SparschalungHeraklith BMAußenputz
Zellulose
KVH-Träger
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Variante II - Vertikalschnitt
Bestand
mind. 2 cm max. 6 cm
Brandschott BSHMineralfaser
Kraftschlüssige Hinterlegungmit Hartholz
Ankerstange (Dübel)L-Winkel
Variante IIIFJI
Dämmdicke 300 mm
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Variante III - Horizontalschnitt
Bestand
SparschalungHeraklith BMAußenputz
Zellulose
FJI-Träger
Variante III - Vertikalschnitt
Bestand
Brandschott BSH
L-WinkelKraftschlüssige Hinterlegungmit Hartholz
Füllhölzer beidseitig
mind. 2 cm max. 6 cm
Mineralfaser
Ankerstange (Dübel)
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Detail - Eckausbildung
Kraftschlüssige HinterlegungAnkerstange
L-Winkel
Bestand
Brandschott BSH
Füllhölzer beidseitig
FJI-TrägerZellulose
IPE 80 (e= 1,50 - 2,00 m)
KVH
Fassade
Latte
L-Winkel
FJI-Träger
Unterer Abschluss
Latte
Detail - Fußpunkt
KlinkerHohlblockstein
PerimeterdämmungVergussbeton
Mörtelbett
L-WinkelUnterer Abschluss
LatteFJI-TrägerBestand
Zellulose
IPE 80 (e = 1,50 - 2,00 m)
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Detail - Fenstereinbau
FensteröffnungAbb. ohne Fenster
Brandschott BSHMineralfaserStb.Decke Bestand
Querriegel BSHFJI-Träger
Querriegel BSH
Fenstereinbau - Horizontalschnitt
Bestand
Fassade
FutterholzFJI-Träger
Zellulosefaserdämmung
Mineralfaser
Mineralfaser
Fenster
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Fenstereinbau –Vertikalschnitt
Fassade
Purenit
Querriegel BSHMineralfaser
Zellulosefaserdämmung
Fenster
Fassade
Kraftschlüssige Hinterlegung
Querriegel BSH
Ankerstange
Füllhölzer beidseitig
Brandschott BSH
L-Winkel
Zellulosefaserdämmung
MineralfaserBestand
Fensterbank
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Frage und Antwort
• Wer von Ihnen hat schon derartige Fassaden gebaut?
• Was Kostet der m² inkl. Putz und allen Fenster und Türlaibungen?
• Was ist günstiger – „Holz“ oder „Polystyrol“
Passivhaustaugliche Fassade
• WDVS mit 300 mm Polystyrol,
inkl. Putz und allen Laibungen:
105 Euro /m² netto
• Vorelementiertes „HOLZ-System“
inkl. Putz und allen Laibungen
und Befestigungen :
175 - 195 Euro /m² netto
50
Zuschnitt auf Baustelle -
auch im Geschosswohnungsbau?
Diskussion
• vorelementieren / vorkonfektionieren
• einfachere Ausbildung im Bereich Brandschott
• Brandschutz nur über Fensterlaibungen– es besteht Forschungsbedarf
• Fenstereinbau / Wärmebrücken
• Passiv um jeden Preis / besteht überhaupt Einsparpotential ?
• Elementverankerungen / Elementmontage
• etc........