Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat...

82
Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des mitochondrialen Acyl Carrier Proteins Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vorgelegt von Hans-Georg Hennemann aus Neuss Düsseldorf 2000

Transcript of Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat...

Page 1: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

VorkommenundBedeutungmehrererIsoformendes

mitochondrialenAcyl CarrierProteins

Inaugural-Dissertation

zurErlangungdesDoktorgrades

derMathematisch-NaturwissenschaftlichenFakultät

derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf

vorgelegt von

Hans-Georg Hennemann

ausNeuss

Düsseldorf2000

Page 2: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

Gedrucktmit derGenehmigungderMathematisch-NaturwissenschaftlichenFakultätder

Heinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf

1. Referent:Prof.Dr. HannsWeiss

2. Referent:PD Dr. ThomasLisowsky

TagdermündlichenPrüfung:19.Dezember2000

Page 3: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3

In buntenBildern wenigKlarheit,

Viel Irrtum undein FünkchenWahrheit,

Sowird derbesteTrankgebraut,

deralle Welt erquicktundauferbaut.

JohannWolfgangGoethe,FaustI

Alles Vergängliche

Ist nurein Gleichnis.

DasUnzulängliche,

Hier wirdsEreignis,

DasUnaussprechliche,

Hier istsgetan.

DasEwig-Weibliche

Ziehtunshinan.

JohannWolfgangGoethe,FaustII

Page 4: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4

Page 5: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

5

Inhaltsverzeichnis

1 Zusammenfassung 1

2 Einleitung 3

2.1 Die Fettsäuresynthasein Pro-undEukaryonten . . . . . . . . . . . . . . . 3

2.2 Acyl CarrierProteineundihre BeteiligunganBiosynthesewegen . . . . . . 5

2.3 MitochondrialeAcyl CarrierProteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

2.4 Die Beteiligungder bakteriellenundmitochondrialenFettsäuresynthasean

derLiponsäurebiosynthese. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2.5 DasmitochondrialeACPalsUntereinheitdesAtmungsketten-Komplex I . . 9

2.6 DerAufbaudesAtmungsketten-Komplex I . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

2.7 Die BiosynthesedesKomplex I in Neurospora crassa . . . . . . . . . . . . 12

2.8 ThemaderArbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

3 Material und Methoden 16

3.1 Lösungen,Puffer undMedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

3.2 MikroorganismenundVektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

3.3 ZuchtundradioaktiveMarkierungvonMikroorganismen. . . . . . . . . . 22

3.4 TransformationvonMikroorganismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

3.5 UmwandlungderPhagenbibliothekλAD5 in diePlasmidgenbibliothekpYA-

DE5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

3.6 IsolationgenomischerDNA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

3.7 AllgemeinemolekularbiologischeMethoden. . . . . . . . . . . . . . . . . 25

3.8 BestimmungvonLiponsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

3.9 PräparationundAuftrennungvon MitochondrienmembranenausN. crassa 28

3.10 IsolierungundSpaltungvon Komplex I ausN. crassa . . . . . . . . . . . . 29

3.11 Präparationund Aktivitätsbestimmungder α-KetoglutaratDehydrogenase

ausN. crassa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

3.12 VerschiedeneanalytischeMethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

4 Ergebnisse 32

Page 6: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6

4.1 Liponsäuregehaltundα-KetoglutaratDehydrogenase-AktivitätdesN. cras-

saWildtyps unddermtACP-Deletionsmutante. . . . . . . . . . . . . . . . 32

4.2 NachweisvonmtACP2durchin vivoMarkierungvon

N. crassamit [14C]-Pantothensäure. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

4.3 SuchenachdemGenfür einzweitesmtACP . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

4.4 Codon-GebrauchundExpressionshäufigkeit vonmtACP . . . . . . . . . . 39

4.5 VersuchderKlonierungdesGensfür mtACP2in N. crassa . . . . . . . . . 41

4.5.1 VersuchderGenidentifizierungüberdie DNA-Sequenz. . . . . . . 42

4.5.2 Versuchder heterologenKomplementationder ∆acp-Mutantevon

SaccharomycescerevisiaedurchPlasmid-Shuffling . . . . . . . . . 46

4.6 Untersuchungder Atmungsfähigkeit und desLiponsäuregehaltesverschie-

denerDeletionsmutantenvon S. cerevisiae mit beeinträchtigtermitochon-

drialerFAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

5 Diskussion 56

5.1 Im Gegensatzzur ∆acp-Mutantevon S.cerevisiaebesitztdie acp1-Mutante

vonN. crassaLiponsäurein bioverfügbarerForm . . . . . . . . . . . . . . 56

5.2 Nachweisvon mtACP2 in N. crassadurch [14C]-Pantothenat-Markierung

derMutanteacp1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

5.3 EukaryontenkönnenmehreremtACP-Geneenthalten. . . . . . . . . . . . 57

5.4 Die BedeutungdesmtACPfür Komplex I . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

5.5 Die Bedeutungder mitochondrialenFettsäuresynthesefür die Atmung von

S.cerevisiae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

5.6 Gibt esweitereFunktionendesmtACPin S.cerevisiae? . . . . . . . . . . . 61

6 Literatur 63

Page 7: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

1. Zusammenfassung 1

1 Zusammenfassung

Die Fettsäuresynthasen(FAS) aller Organismenfolgen einemeinheitlichenReaktionsme-

chanismus,unterscheidensich jedochin ihrem molekularenAufbau.Die im Cytosolgele-

geneFAS der Vertebraten,Insektenund Pilze (FAS Typ I) sind als multifunktionellePro-

teineorganisiert.Die FAS der Prokaryontenund PlastidenhöhererPflanzen(FAS Typ II)

hingegenbestehenausstrukturellgetrenntenEnzymen.In denvergangenenJahrenwurden

in verschiedenenEukaryontenmitochondrialeProteinebzw. derenGenemit hohemVer-

wandtschaftsgradzudenEnzymenderFAS Typ II gefunden.DazugehörendasAcyl Carrier

Protein,die Malonyl-CoA-ACP-Transferase,die β-Ketoacyl-ACPSynthase,die 3-Oxoacyl-

ACP-Reduktase,die 3-Hydroxyacyl-Dehydrataseunddie Enoyl-Reduktase.

DasmitochondrialeAcyl CarrierProtein(mtACP)wurdeausBostaurusundNeurospora

crassaalsUntereinheitdesAtmungsketten-Komplex I isoliert.Die genetischeInaktivierung

diesesmtACPführtein demobligataerobenPilz N. crassazueinemVerlustvonKomplex I,

dessenFunktionvoneinemalternativenAtmungsenzymübernommenwurde.In derfakulta-

tiv aerobenHefeSaccharomycescerevisiae, die keinenKomplex I besitzt,liegt dasmtACP

als freiesMatrix-Proteinvor. SeinegenetischeInaktivierungführtezumVerlustderLipon-

säuresyntheseunddamitzuvollständigerAtmungsdefizienz.

DiesezuBeginnderDoktorarbeitvorliegendenBefundeließenvermuten,daßdasmtACP

in N.crassabzw. S.cerevisiaeeineunterschiedlicheFunktionausübt.Um dieseThesezube-

legenund die Funktionder mitochondrialenFAS weiter aufzuklärenwurdenverschiedene

Ansätzeverfolgt.

In S.cerevisiaewurdenDeletionsmutantenverschiedenerEnzymeder mitochondrialen

FAS hergestelltund hinsichtlich ihrer Phänotypenmiteinanderverglichen.Es zeigtesich,

daßdie bei einigenMutantenauftretendeAtmungsdefizenzmit der Unterschreitungeines

kritischenSchwellenwertesdesLiponsäuregehalteskorreliert.

Für die mtACP-Deletionsmutantewurdeein zusätzlicher, von der Liponsäuresynthese

unabhängigerStoffwechseldefektgefunden.

In dermtACP-DeletionsmutantevonN. crassawurdeeinnormalerLiponsäuregehaltge-

funden.Durch in vivo Markierungmit [14C]-Panthotenatwurdein diesemOrganismusein

zweitesmtACP identifiziert und mtACP2genannt.Diesesliegt in der mtACP1-Deletions-

Page 8: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

1. Zusammenfassung 2

mutantesowohl als freiesMatrix-Protein,als auchin kleinenMengenmit Komplex I-Vor-

stufenassoziiertvor. Durch den Versuchder heterologenKomplementationder mtACP-

DeletionsmutantevonS.cerevisiaewurdedasGenfür mtACP2vonN. crassagesucht.

In denzur Zeit verfügbarenGenomdatenbanken andererEukaryontenwurdenje nach

Organismusbis zu drei verschiedenemtACP-Genegefunden.Der Codon-Gebrauchjeweils

einesdiesermtACP-GeneentsprichtdemandererGenefür Komplex I-Untereinheiten.Aus

diesenBefundenwurdeder Schlußgezogen,daßeukaryontischeOrganismenin der Regel

zwei verschiedeneVariantendesmtACPbesitzen.

Page 9: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 3

2 Einleitung

2.1 Die Fettsäuresynthasein Pro- und Eukaryonten

Die denovo Synthesevon Fettsäurenwird von einemalsFettsäuresynthase(FAS) bezeich-

netenEnzym-Verbundkatalysiert.In denBakterienunddenChloroplastenhöhererPflanzen

bestehtdieseraus6 bis7 diskretenEnzymen,die zusammenalsFAS vomTyp II bezeichnet

werden(McCarthy& Hardie,1984).Tiere und Pilze dagegenenthaltenin ihrem Cytosol

großemultifunktionelleEnzyme,bei denenalle katalytischenZentrenin Nachbarschaftauf

ein bis zwei Proteinkettenlokalisiert sind. DiesewerdenFAS vom Typ I genannt.Beide

FAS-TypenarbeitennachdemgleichenMechanismus(Abb. 1).

Ein Acetyl-CoAwird durchdieAcetyl-CoA-CarboxylasezuMalonyl-CoA carboxyliert.

Durch diesenSchritt erfolgt die Regulationder Fettsäurebiosynthese.Ein Acetyl- und ein

Malonyl-Rest werdenvon der Acetyl- bzw. Malonyl-Transferaseauf je ein Acyl-Carrier-

Protein(ACP) übertragen,dasdieseResteals Thioesteranein Panthetheinbindet.(Wakil,

1970).Die KondensationdesAcetyl- undMalonyl-ResteszumACP-gebundenenAcetoace-

tat wird durchdie β-Ketoacyl-ACP Synthasekatalysiert.Dabeiwird dasim erstenSchritt

durch CarboxylierungeingeführteCO2-Molekül abgespalten,so daßnur die ausAcetyl-

CoA stammendenKohlenstoffatomezur Verlängerungder Fettsäurekettebeitragen.Die β-

KetofunktiondesACP-gebundenenAcetoacetatswird durchdieβ-Ketoacyl-ACP-Reduktase

unterNADPH-Oxidationzur Hydroxyl-Funktionreduziert.Esentstehtdasβ-Hydroxyacyl-

ACP, dessenHydroxyl-Gruppenun durch die β-Hydroxyacyl-ACP-Reduktaseals Wasser

eliminiert wird. EsentstehtEnoyl-ACP, welchesuntererneutemNADPH-Verbrauchdurch

die Enoyl-ACP-Reduktasezu Acyl-ACPreduziertwird. Damit ist derersteSynthesezyklus

abgeschlossen.Die resultierendeC4-Fettsäurewird in weiterenZyklen durchReaktionmit

Malonyl-ACP verlängert.Fettsäurenmit mehr als sechzehnKohlenstoffatomensind kein

Substratmehr für die β-Keto-Acyl-ACP-Synthase.Die Fettsäuresynthesewird auf unter-

schiedlicheWeiseabgebrochen.In denmeistenEukaryontenwerdendie Fettsäurendurch

spezifischeThioesterasenfreigesetzt.In Pilzen,denendie Thioesterasenfehlen,wird die

Terminationdurch die Malonyltransferasekatalysiert,so daßPalmitoyl-ACP als Endpro-

dukt entsteht(Lynen,1980).In BakterienwerdenACP-gebundeneFettsäurendirekt für die

anschließendenReaktionenverwendet.NebendenEnzymenzurdenovoSynthesevonFett-

Page 10: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 4

säurenbesitzenZellenElongasen,dieschonsynthetisierteoderausdemumgebendenMedi-

um aufgenommeneFettsäurenverlängern(Dittrich et al., 1998).UnterdenFAS vom Typ I

H O2

Acetyl-CoA

Acetyl-ACP Malonyl-ACP

Acetyl-CoA

Acetyl-CoA-

Carboxylase

Transferase

Acetyl-CoA-

Transferase

Malonyl-CoA-

Ketoacyl-ACPβ−

Ketoacyl-ACP-β−Synthase

Reduktase

Ketoacyl-ACP-β−

ACP-

Reduktase

Enoyl-

DehydrataseACP-

HCO3

Malonyl-CoA

CO2

Hydroxyacyl-ACPβ−

Hydroxyacyl-β−

NADP

NADP

+

+

NADPH

NADPH

Enoyl-ACP

Acyl-ACP Termination

-

Abbildung1: SchematischeDarstellungderFettsäurebiosynthese

ist die derHefeSaccharomycescerevisiaeambestenuntersucht.Dasauszwei unterschied-

lichenPolypeptidkettenbestehendeEnzymhateineα6β6-Struktur. Die beidenUntereinhei-

ten β und α werdenvon denGenenFAS1und FAS2codiert(Stoopset al., 1978).Elovson

(1975)fandauchin Neurospora crassaeinenentsprechendaufgebautenFAS-Multienzym-

Komplex. Die α-Ketteenthältin diesemPilz alsDomänenein ACP, die β-Keto-Acyl-ACP-

Synthaseund die β-Ketoacyl-ACP-Reduktase.Die β-Kette enthält die Acetyl-CoA:ACP

Transacylase,die Malonyl-CoA:ACP Transacylase,die Hydroxyacyl Dehydrataseund die

Page 11: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 5

Enoyl Reduktase.

Im Gegensatzzur FAS ausPilzenbestehtdie FAS derTiereauszwei identischenProte-

inketten,die eineα2-Strukturbilden.JedederKettenbesitztalle notwendigenkatalytischen

Zentren(Wakil, 1989).In Euglenagracilis existiereneineFAS vomTyp I im Cytosolundei-

neFAS vomTyp II in denChloroplastennebeneinander(Deloetal., 1970;Hendren& Bloch,

1980).HöherePflanzenenthaltenallein eineFAS vom Typ II in ihren Chloroplasten.Alle

EnzymederFettsäuresynthasesind im Kerncodiert.EineAusnahmebildenzwei ACPein-

zelliger Algen und eineβ-Keto-Acyl-ACP-SynthaseeinerRotalge,die im Plastidengenom

codiertsind(Wang& Liu, 1991;Reith,1993).

2.2 Acyl Carrier Proteineund ihr eBeteiligungan Biosynthesewegen

Acyl CarrierProteine(ACP)sindsaureProteinemit einermolekularenMassevonca.10kDa.

An einemkonserviertenSerinetwain derMitte desPolypeptidsist dieprosthetischeGruppe

4’ -Phosphopantetheingebunden.Die StrukturdesACP ausEscherichia coli wurdedurch

2D-NMR-Spektroskopiebestimmt.Siezeigtvier amphipatischeHelices,von denendrei ei-

nehydrophobeTaschebilden.Am BodendieserTaschebefindetsichdaskonservierteSerin

mit demPhosphopantethein,andemdiewachsendeAcylgruppesynthetisiertwird (Holaket

al., 1988).E. coli bestitztnureineinzigesACP, dasaußerderFettsäuresynthesenochandere

biosynthetischeFunktionenhat(Cronan& Rock,1986;Magnusonet al., 1993).Sosinddie

Lipid A-Syntheseunddie SynthesederMembranlipidein E. coli ACP-abhängig.In diesem

BakteriumwurdeauchdieersteACP-abhängigeProteinacylierungentdeckt,dieAktivierung

von ProhaemolysinzumreifenHaemolysin(Issartelet al., 1991).Nebenihrer Rolle bei der

Fettsäuresynthesesind Acyl CarrierProteineauchan der Syntheseder heterogenenStoff-

klasseder Polyketidebeteiligt (Hopwood & Sherman,1990).Im Gegensatzzur Fettsäure-

synthese,bei dernachjedemKondensationsschrittdie neuhinzukommendeβ-Keto-Gruppe

durchReduktion,Dehydratisierungund erneuteReduktionzur Alkylgruppeumgewandelt

wird, findet diesbei der Polyketidsynthesenicht odernur zum Teil statt.Zu denPolyketi-

dengehörensoverschiedeneStoffe wie die FlavonoideundPhytoalexine derPflanzen,die

Mycotoxine der Pilze und diversein ActinomycetensynthetisierteAntibiotika. Auch die

Produktedernod-Gene,diediegegenseitigeErkennungvonRhizobienundPflanzenbeider

Nodulationvermitteln,sind Polyketide(Göttfert,1993).Die Enzymeder Fettsäure-(FAS)

Page 12: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 6

und Polyketidsynthase(PKS) zeigenausgeprägteVerwandschaftenund könnenzum Teil

ihre Funktion in beidenBiosynthesewegenausüben.So läßt sich ein PKS-ACP durchein

FAS-ACPersetzen(Khoslaetal., 1992).DasNodF-GenproduktausRhizobiumleguminosa-

rum kanndurchdasACPausE. coli ersetztwerden,wenndie Signaldomänevon NodF, die

dieAnbindungdesNodF-Genproduktesandieβ-Keto-Acyl-ACP-Synthaseermöglicht,gen-

technischandasACPausE. coli angefügtwird (Ritsemaetal., 1997).In Streptomycesglau-

censis, einemgram-positivenBodenbakterium,kanneineMalonyl-CoA:ACPTransacylase

(MAT) der FettsäuresynthasedasACP der Polyketidsynthasemit Malonatbeladen.Diese

PolyketidsynthaseproduziertdasaromatischePolyketid-Antibiotikum TetracenomycinC.

Es wird vermutet,daßdie MAT an beidenBiosynthesewegenteilnimmt (Summerset al.,

1995).Acyl CarrierProteinesindnicht nur Trägerfür Acylreste,sondernauchfür Peptidre-

stebeidernicht-ribosomalenSynthesevonPeptidantibiotika,wie GramicidinundTyrocidin

(Lipmann,1980;Gocht& Marahiel,1994).Ein ACPwurdeauchalsBestandteilderCitrat

LyaseausKlebsiellaaerogenesidentifiziert(Dimroth et al., 1973).

2.3 Mitochondriale Acyl Carrier Proteine

Währenddie cytosolischeFAS vom Typ I langeals einzigeFettsäuresynthasevon Pilzen

und höherenEukaryontengalt, weiß manheute,daßin denMitochondriender Eukaryon-

ten eine FAS vom Typ II existiert. Ein mitochondrialesACP (mtACP) wurde zuerstvon

Brody und Mikolajczek(1988) in N. crassadurchMarkierugmit [14C]-Pantothenatiden-

tifiziert. HomologeProteineoderderenGenewurdenspäterunteranderemin Bos taurus

(Runswicket al., 1991),S.cerevisiae, Arabidopsisthaliana (Shintani& Ohlrogge,1994),

Caenorhabditiselegans(Wilsonetal., 1994)undSchizosaccharomycespombe(unveröffent-

licht, Acc. No. Z69380)gefunden.Alle bisheridentifiziertenmtACPswerdendurchKern-

genecodiertund besitzeneineN-TerminalemitochondrialeImportsequenz(von Heijne et

al., 1989).Im Zugeder verschiedeneneukaryontischenGenomprojekteundmolekularbio-

logischenUntersuchungenanunseremInstitut wurdennebendemmtACPin S.cerevisiae,

C. elegansundN. crassadieGenefür einemitochondrialeβ-Ketoacyl-ACPSynthase,sowie

eine β-Ketoacyl-ACP Reduktaseidentifiziert (Schneideret al., 1997; F. Bürger, Disserta-

tion 1999und dieseDissertation).In Hefe kommenGenefür möglicheweiteremitochon-

drialeFettsäuresynthese-Enzymevor. WegendergeringenKonservierungdieserEnzymeist

Page 13: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 7

eineeindeutigeZuordnungder Genejedochnochnicht möglich (Schneideret al., 1997).

Die Hefe-Mutante∆acp, bei der dasmtACP-Geninaktiviert wurde,bildet einenrespirato-

rischdefizientenPhänotyp.Dasgleichewurdefür die Mutanten∆cemund∆oar gefunden,

denendie mitochondrialeβ-Ketoacyl-ACPSynthasebzw. mitochondrialeβ-Ketoacyl-ACP

Reduktasefehlen.Alle dieseMutantensind nicht mehrin der Lage,auf nicht vergärbaren

C-Quellenwie GlycerinoderLactatzu wachsenundschaltenvon Atmungauf Gärungum

(Schneideret al., 1995;Schneideret al., 1997).Dies konnte1997von Brody et al. erklärt

werdenalssichherausstellte,daßdasmtACPin HefeeinewichtigeRolle in derLiponsäu-

rebiosynthesespielt.

2.4 Die Beteiligung der bakteriellen und mitochondrialen Fettsäure-

synthasean der Liponsäurebiosynthese

Liponsäureist einschwefelhaltigerCo-FaktorverschiedenerMultienzym-Komplexewie der

Glycin-Decarboxylase,der Branched-Chain-Keto-Acyl Dehydrogenase,der Pyruvat Dehy-

drogenaseund der α-KetoglutaratDehydrogenase.Letzteresind SchlüsselenzymedesCi-

tratcyclus.Die CarboxylgruppederLiponsäureist durcheineAmidbindungandieε-Amino-

gruppeeinesLysinrestesin derAcetyl-Transferase-Untereinheit(E2) der Keto-Acyl Dehy-

drogenasenbzw. desH-Proteinsder Glycin Decarboxylasegebunden(Reed,1998;Douce

et al., 1994). Die Liponsäuredient dort der ÜbernahmedesAcyl-Restesder benachbar-

ten Untereinheit(E1) bei der Decarboxylierungsreaktion.Weiterewichtige Funktionender

LiponsäuresindnachneuerenUntersuchungenihreantioxidanteWirkunggegenüberreakti-

vemSauerstoff, sowie dieReduktionandererAntioxidantienwie VitaminC, Glutathionund

Vitamin E (Packeret al., 1995).

LiponsäurebestehtausOktansäure,derenC6-Atom durcheineDisulfidbrücke mit dem

C8-Atom verknüpft ist. In prokaryontischenZellen wurdedurchMarkierungsexperimente

gezeigt,daßOktansäureeine direkte Vorstufeder Liponsäureist (White, 1980).Die bei-

denSchwefelatomewerdendurchdaslipA-Genprodukt,dieLipoat-Synthase,eingefügt.Das

lipB-Genprodukt,die Lipoat-Ligase,überträgtdie Liponsäureauf ein entsprechendesapo-

Protein(Reed& Cronan,1992;Abb. 2).SiebenötigtalsSubstratLipoyl-ACP(Jordan& Cro-

nan,1997).EineweitereausBakterienbekannteLipoat-Ligaseist daslplA-Genproduktund

Page 14: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 8

����� � ���������������� ������

���������������������!

" #�" $ " % #&$

" % #('" #&" $

��)����� +*,�-��.�/��

0���1��&��2 ����1����3�4 5�6���7

0&��1�����2 ���1��,�3&4 5&6���7

3�4 5�6�1�� ������� �1����

3�4 8�1����3�4 5�6�1��

9 /�)����������!:; 9 /�)-�������<���!

9 /�)�����=�>�?�*@.

Abbildung 2: Liponsäurebiosyntheseund Prozessierungin Bakterien(Morris et al., 1994;

Jordan& Cronan,1997)

wird als Lipoyltransferasebezeichnet.Dieseist in der Lagefreie Liponsäure,die auchaus

demumgebendenMediumstammenkann,zuadenylierenundaufeinpassendesapo-Protein

zu übertragen.Gleichzeitigist mit dieserTransferasedie Umgehungder lipB-Lipoat-Ligase

möglich(Morris et al., 1994;Abb. 2). Mit lip5 wurde1993von Sulo& Martin dasGenfür

einemitochondrialeLipoatsynthasein S.cerevisiaeidentifiziert.Ein homologesProteinwur-

dein A. thalianaalsTranslationsproduktdesGensLIP1 gefunden(Yasuno& Wada,1998).

Ein entsprechendescytosolischesPeptidist in keinemeukaryontischenOrganismusbekannt.

DaebenfallskeinecytosolischenLiponsäure-abhängigenEnzymebeschriebensind,wird an-

genommen,daßdie LiponsäurebiosynthesederEukaryontenmitochondrialabläuft(Sulo&

Martin, 1993).Hefe-Mutantenmit Deletionenin Genenfür Enzymeder mitochondrialen

FAS sindnicht in derLagezu atmenundzeigendenpet-Phänotyp(Schneideret al., 1997;

Tzagoloff & Diekmann,1990).DasFehlenderLiponsäureverhindertdie FunktiondesCi-

tratcyclusundbeeinträchtigtdamitdie Atmung(Brody et al., 1997).Esgilt daherheuteals

Page 15: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 9

ncmtacp MFRTAALTAARVARPAVASAVRAGVARPAFVQAVPKVA---AFQAVRFYSAGGHLKKDEV

scmtacp MFRSVCRISSRVA-P---SAYRTIMGRSVMSN---------TILAQRFYSAN--LSKDQV

anmtacp MFRSAVVRSLRASVPRAVKTPAPFQIRSSPVARPAQFAPRFAYQGVRLYSAPAGLNKDEV

***. . * . * . * . * *** * **.*

ncmtacp FSRIAQVLSGFDKVN---DPKNITETAHFANDLGLD[S]LDTVEVVMAIEEEFSIEIPDK

scmtacp SQRVIDVIKAFDKNSPNIANKQISSDTQFHKDLGLD[S]LDTVELLVAIEEEFDIEIPDK

anmtacp EGRIVNLLKNFDKVS---DASKINVASHFANDLGLD[S]LDTVEVVMAIEEEFSIEIPDK

*. .. *** * ..* ***** * *****...****** ******

ncmtacp DADQIHSVDKAVEYILSQPDAN

scmtacp VADELRSVGETVDYIASNPDAN

anmtacp EADSIHSVDKAVEYILGQPD--

** ..** .*.** .**

Abbildung 3: AminosäuresequenzdesmtACP ausN. crassa(ncacp),S.cerevisiae (scacp)

und Aspergillus niger (anacp).Die Sternestehenfür identische,die Punktefür ähnliche

Aminosäuren.DaskonservierteSerin,dasdenPhosphopantethein-Restträgt,stehtin eckigen

Klammern[S].

gesichert,daßauchdie LiponsäurevorstufeOktanoyl-(mt)ACP mitochondrialsynthetisiert

wird. In N. crassaMitochondrienwie auchim Cytosolvon E. coli erfolgt die Ligation der

Liponsäurean ein apo-Proteinhauptsächlichdurchdie Lipoat-Ligase,die Lipoyl-ACP als

Substratbenötigt(Jordan& Cronan,1997;Abb. 2). Diesgilt nachneuerenUntersuchungen

auchfür dieMitochondrienausErbsen(Gueguenetal., 2000).DasmtACPübtdamitgleich

zweiwichtigeFunktionenim Liponsäurestoffwechselaus.

2.5 Dasmitochondriale ACP alsUntereinheit desAtmungsketten-Kom-

plex I

In N.crassaundB. tauruswurdedasmtACPalsUntereinheitdesAtmungsketten-Komplex I

isoliert. Der größteTeil desmtACP in dieserPosition trägt einenHydroxymyristat-Rest

(Sackmannet al., 1991).Auch in A. thalianafindetmandie größteMengedesmtACPacy-

liert und mit der mitochondrialenMembranassoziiert,währendein kleiner Teil deacyliert

Page 16: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 10

frei in der mitochondrialenMatrix vorkommt,so daßauchhier auf eineIntegrationin den

Komplex I geschlossenwird (Shintani& Ohlrogge,1994).Eswird vermutet,daßdasmtACP

in allenOrganismeneineUntereinheitdesKomplex I ist, sofernsie ihn besitzen.Die Hefe

S.cerevisiaebesitztkeinenKomplex I, wohl abereinmtACP, dasfrei in dermitochondrialen

Matrix vorliegt (Cherétet al., 1993).Diesesist nur um eineAminosäurelängeralsdasaus

N. crassa. Die Sequenzidentitätzwischenbeidenbeträgt45 %. Im Bereichvon 20 Amino-

säurenumdenkonserviertenSerinrestherumbeträgtdieSequenzidentitätsogar85 % (Abb.

3).

2.6 Der Aufbau desAtmungsketten-Komplex I

Die NADH:UbichinonOxidoreduktase(E.C.1.6.99.3),derKomplex I deroxidativenPhos-

phorylierung,verbindetdieElektronenübertragungvonNADH aufUbichinonmit derTrans-

lokationvonvier Protonenüberdie innereMitochondrienmembran.DerKomplex kommtin

der innerenMitochondrienmembrandermeistenEukaryontenund in derCytoplasmamem-

branvieler Eubakterienvor. Gut untersuchtist bisherder mitochondrialeKomplex ausB.

taurus(Walker, 1992)undN. crassa(Weissetal., 1991),sowie derbakterielleKomplex aus

E. coli (Leif et al., 1995)und Paracoccusdenitrificans(Yagi et al., 1993).Der Komplex I

in Bakterienbestehtaus14 Untereinheiten.Diesesind in zwei Armenangeordnet,die eine

L-förmigeStrukturbilden(Guénebautetal., 1998,Abb. 4).SiebenhydrophobeUntereinhei-

tendurchspannendie CytoplasmamembranundbildendensogenanntenMembranarm.Die

verbleibendensiebenUntereinheitenbildendenausderMembranins Cytoplasmaragenden

peripherenArm.

Der mitochondrialeKomplex I enthältnebenden 14 Homologenzu den bakteriellen

Komplex I-Untereinheiten,die alsminimaleUntereinheitenbezeichnetwerden,nochbis zu

28 sogenannteakzessorischeUntereinheiten.Diesesind um dasGrundgerüstausdenzum

bakteriellenKomplex I homologenUntereinheitenangeordnet(Abb. 4).

Alle bisherim Komplex I identifiziertenprosthetischenGruppensindaufdenperipheren

Untereinheitenlokalisiert. Es handeltsich dabeium ein Flavinmononukleotid(FMN) und

bis zu sechsESR-spektroskopischsichtbareEisen-Schwefel-Cluster(FeS-Cluster).Bis auf

die Ubichinon-Bindestelle(Friedrichet al., 1990)konntedenUntereinheitendesMembran-

armskeineeindeutigeFunktionzugeordnetwerden(Weisset al., 1991;Fearnley & Walker,

Page 17: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 11

1992).UV-VIS-spektroskopischeUntersuchungenvorangegangenerDoktorarbeitengeben

jedochHinweiseauf dasVorhandenseineinerweiteren,strukturelljedochnochunbestimm-

tenRedoxgruppe(Schulteet al., 1999;Friedrichetal., 2000;N. Amling, Dissertation1996;

A. Abelmann,Dissertation1999;V. Haupt,Dissertation1999).

Abbildung4: ÜberlagerungderauselektronenmikroskopischenBildernrekonstruiertendrei-

dimensionalenModelle desKomplex I ausE. coli (ausgefüllt)und N. crassa(Gittermo-

dell). Der Membranarmist dunkel, der periphereArm hell dargestellt(nachGuénebautet

al., 1998).

Page 18: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 12

2.7 Die BiosynthesedesKomplex I in Neurosporacrassa

Der mitochondrialeKomplex I ist dualengenetischenUrsprungs.Die Homologenzu den

siebendieMembrandurchspannendenUntereinheitendesbakteriellenKomplex I werdenin

Eukaryontenvon dermitochondrialenDNA (mtDNA) codiert.Alle übrigenUntereinheiten

sind im Kern codiertund werdennachihrer Synthesean cytosolischenRibosomenin die

Mitochondrientransportiert.Die AssemblierungdesKomplex I verläuftüberdie unabhän-

gig gebildetenTeileMembranarmundperiphererArm, dieenbloczusammengefügtwerden.

DerMembranarmseinerseitswird auszweizueinanderkomplementärenSubkomplexen,der

großenund der kleinen Vorstufe,gebildet(Schulteet al., 1994;Abb. 5). DiesesBild der

ACB�DFE�GIHJG�KMLCB NPO�NPB�KRQPDCB SUT@V�WG

XZY G�[ O\G]HJGPK�LFB N�O\N�B�K+Q�DFB SZT@V\WG

^�GPB�[ ^C_\G�B GPBZ`�B�K

HJGPK�LFB N�O�NPB�K

a DFK�^ Y GUb]c

Abbildung5: SchemazurAssemblierungvonKomplex I in N. crassa(Schulteetal., 1994).

AssemblierungdesKomplex I ergabsichausderUntersuchungvon N. crassaMutanten,in

denenGenevonKomplex I-Untereinheitenausgeschaltetwordenwaren(Nehlsetal., 1992).

Diese Mutantenwerdenals nuoX bezeichnet,wobei sich nuo auf [N]ADH:[U]bichinon

[O]xidoreduktaseundX auf die molareMassederbetroffenenUntereinheitin kDa bezieht.

DasAusschaltenvon Genenvon UntereinheitendesperipherenArms führt zu Mutanten,

Page 19: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 13

in denendie AssemblierungdesMembranarmsnocherfolgt, die desperipherenArms je-

dochunvollständigist. Diesreichtvom FehleneinzelnerUntereinheitenwie in derMutante

nuo51(Fecke et al., 1994)bis zum FehlendesgesamtenperipherenArms in der Mutan-

te nuo49(K. Cernus,Diplomarbeit).DasAusschaltenvon Genen,die Untereinheitendes

Membranarmscodieren,führt zueinergestörtenAssemblierungdesMembranarms.Derpe-

riphereArm wird in solchenMutantennochvollständiggebildet.So reichertdie Mutante

nuo20.9die kleineVorstufedesMembranarmsan,die aus7 kerncodiertenund2 mitochon-

drial codiertenUntereinheitenbesteht.Die Mutantenuo21.3bildet nochdie großeVorstufe

desMembranarmsaus6 kerncodiertenund 5 mitochondrialcodiertenUntereinheiten,die

kleine Vorstufeabernur nochunvollständig.Die Anhäufungder Vorstufenin diesenMu-

tantenermöglichtedie IsolierungundbiochemischeCharakterisierungvon TeilendesKom-

plex I.

ZweiderakzessorischenUntereinheitendeseukaryontischenKomplex I sindhomologzu

biosynthetischaktivenProteinen.Eine40kDagroßeperiphereUntereinheitzeigtVerwandt-

schaftzu einerheterogenenFamilie von Reduktasen/Isomerasenund trägt wie dieseeinen

NADPH-Co-Faktor, der nicht am ElektronentransportdesKomplex I beteiligt ist (Walker,

1992;Schulteet al., 1999).EineDeletionsmutante,in der dieseUntereinheitgenetischin-

aktiviert wurde,bildeteinenbis aufdieseUntereinheitvollständigassembliertenKomplex I

mit intakterNADH DeydrogenaseAktivität und allen bekanntenprosthetischenGruppen.

DerMutanten-Komplex I ist jedochnicht in derLageUbichinonzu reduzieren.Eswird dis-

kutiert, daßdie 40 kDa Untereinheitan der Biosyntheseeine im Membranarmgelegenen

strukturellnochnicht bestimmtenRedoxgruppebeteiligt ist (Schulteet al., 1999).Eineca.

10 kDa großeakzessorischeUntereinheitdesperipherenArms ist dasobenbeschriebene

bisherbekanntemtACP von N. crassa(Sackmannet al., 1991;Runswicket al., 1991).In

der Mutantenuo9.6oderacp1, bei der dasGenfür dasmtACP ausgeschaltetwurde,wird

keinerder beidenArme desKomplex I korrekt assembliert.Für diesesmtACP wird daher

eineFunktionbei der AssemblierungbeiderArme angenommen(Schneideret al., 1995).

EineÜbersichtüberKomplex I-Mutantenin N. crassagibt Tabelle1.

Page 20: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 14

Tabelle1: Deletionsmutantenvon Komplex I mit unvollständigerAssemblierungdesKom-

plexesMutante Lokalisation der

ausgeschalteten

Untereinheit

AkkumulierteTeiledesKomplex I Literatur

nuo78 PeriphererArm Membranarm,Restedesperipheren

Arms

Harkness et al., 1995;

U. Wobschall,Dissertati-

on 1997

nuo51 PeriphererArm Membranarmohne51 kDa Unter-

einheit

Fecke etal., 1994

nuo49 PeriphererArm Membranarm K. Cernus,Diplomarbeit

nuo40 PeriphererArm Komplex I ohne40 kDa Unterein-

heit

W. Fecke, Dissertation

1993

nuo29.9 PeriphererArm Membranarm Duarteet al., 1995

nuo21.3a Kleine Membran-

armvorstufe

PeriphererArm, große Membran-

armvorstufe, kleine Membranrm-

vorstufe ohne 21.3 kDa Unterein-

heit

Nehlsetal., 1992

nuo21.3b PeriphererArm Komplex I ohne21.3kDaUnterein-

heit

Alves& Videira,1994

nuo20.9 Große Membran-

armvorstufe

PeriphererArm, kleine Membran-

armvorstufe

C. Krüll, Dissertation

1995

nuo12.3 Membranarm PeriphererArm, Membranarmohne

die 12.3kDaUntereinheit

Duarteet al., 1995

nuo10.4 Große Membran-

armvorstufe

PeriphererArm, kleine Membran-

armvorstufe

C. Krüll, Dissertation

1995

nuo9.6

(acp1)

PeriphererArm unvollständigerMembranarm Schneideret al., 1995

Page 21: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

2. Einleitung 15

2.8 Thema der Arbeit

In N. crassaund B. taurus ist dasmtACP eineperiphere,akzessorischeUntereinheitdes

Atmungsketten-Komplex I. Die genetischeInaktivierungdesmtACPführt zu einergestör-

ten AssemblierungdesKomplex I. DasProdukteinesSyntheseweges,an demdasmtACP

beteiligt ist, scheintfür die AssemblierungdesKomplexesnotwendigzusein.Weitergehen-

deAtmungsdefekteliegenin dieserN. crassa-Mutantenicht vor. Die HefeS.cerevisiae, die

ohneKomplex I auskommt,besitzteinmtACPalsfreiesMatrix-Protein.SeineInaktivierung

führt überdenVerlustderLiponsäuresynthesezurvollständigenAtmungsdefizienz.Dasbis-

her bekanntemtACPscheintdemnachin N. crassaundS.cerevisiaeeineunterschiedliche

Funktionauszuüben.DaN. crassaaufeineeigeneLiponsäuresyntheseangewiesenist, sollte

dieserPilz einezweitemtACP-Isoformbesitzen.

In dieserArbeit solltezunächstdieLiponsäuresynthesein derN.crassamtACP-Deletions-

mutanteuntersuchtwerden.Durch in vivo Markierungmit [14C]-Panthotenatsollte eine

zweite mtACP-Isoformnachgewiesenwerden.Genefür mtACP-Isoformensollten in den

zugänglichenGenomdatenbankengesuchtwerden.

Mit S. cerevisiae sollten Deletionsmutantender anderenEnzymeder mitochondrialen

FAS erzeugtwerden.Die BeziehungzwischendemVerlustderAtmungundderLiponsäu-

rebiosynthesesolltegeklärtwerden.

Page 22: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 16

3 Material und Methoden

3.1 Lösungen,Puffer und Medien

Vogels-Minimalmedium(Vogel,1956)

3 g/l Natrium-Citrat

5 g/l KH2PO4

2 g/l NH4NO3

0,2g/l MgSO4 d 7 H2O

0,1g/l CaCl2 d 2 H2O

5 µg/l Biotin

0,1ml/l Spurenelementlösung

20g/l Saccharose

Spurenelementlösung

50g/l Citronensäure

50g/l ZnSO4 d 7 H2O

2,5g/l CuSO4 d 5 H2O

0,5g/l H3BO3

10g/l Fe(NH4)2(SO4)2 d 6 H2O

0,5g/l MnSO4

Kreuzungsmedium(Davis & deSerres,1970)

1 g/l KNO3

0,7g/l KH2PO4

0,5g/l KH2PO4

0,5g/l MgSO4 d 7 H2O

0,1g/l CaCl2

Page 23: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 17

0,1g/l NaCl

5 µg/l Biotin

0,1ml/l Spurenelementlösung

20g/l Saccharose

PBS

50mM Na-Phosphat,pH 7,2

0.9%NaCl

SSC

150mM NaCl

15mM Na-Citrat,pH 7,0

SM-Medium

100mM NaCl

50mM Tris-Cl (Tris[hydroxymethyl]-aminomethan)-Chlorid,pH 7,5

10mM MgSO4

0,01%(w/v) Gelatine

DNA-Probenpuffer 5x

10mM EDTA (Ethylendiamintetraacetat)

445mM Tris-Borat,pH 8,3

0,25%(w/v) Bromphenolblau

0,25%(w/v) Xylencyanol

50%(v/v) Glycerin

Protein-Probenpuffer 4x

Page 24: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 18

1 M Saccharose

200mM Tris-Acetat,pH 6,8

5 mM EDTA

7 mM DTE (Dithioerytritol)

5%(w/v) SDS(Natriumdodecylsulfat)

0,1%(w/v) Bromphenolblau

Kammerpuffer

2 M Glycin

0,25M Tris-Cl, pH 8,3

0,5%(w/v) SDS

TBE

89mM Tris-Borat,pH 8,3

1 mM EDTA

Luria-Broth(LB)

10g/l Casein-Hydrolysat(PeptonNo. 140,Gibco)

5 g/l NaCl

5 g/l Hefe-Extrakt(Gibco),pH 7,5

TOP-Agarose

0,7%Agarosein LB

YP

1%(w/v) Hefe-Extrakt

2%(w/v) Bacto-Pepton

mit 2%Glucose(YPD) oder3% Glycerin(YPG)

Page 25: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 19

YNB

0,67%YeastNitrogenBase(Difco)

mit 2%Glucose(SD)

AminosäurenundandereSupplementeje nachAuxotrophien

Sporulationsmedium

1%K-Acetat

0,1%Hefe-Extrakt

0,05%Glucose

AminosäurenundandereSupplementeje nachAuxotrophien

BGM 2x - BasalGrowth Medium(Herbert& Guest,1970)

4 g/l Casein-Hydrolysat

14g/l K2HPO4

6 g/l KH2PO4

1 g/l Na3 citratd 3 H2O

0,2g/l MgSO4 d 7 H2O

2 g/l (NH4)2SO4

8 g/l L-Asparaginsäure

0,2g/l L-Arginin

0,2g/l L-Glutaminsäure

0,2g/l Glycin

0,2g/l L-Histidin

0,2g/l L-Prolin

0,36g/l L-Tryptophan

0,16g/l L-Cystein

Page 26: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 20

0,2g/l Na thioglycolat

200mg/l Kanamycin

STET

50mM Tris-Cl, pH 8,0

50mM EDTA

8%Saccharose

5%Triton-X-100

TE

10mM Tris-Cl, pH 8,0

1 mM EDTA

SOB(Hanahan,1983)

2%Casein-Hydrolysat

1,5%Hefe-Extrakt

10mM NaCl

2,5mM KCl

10mM MgCl2

10mM MgSO4, pH 6,7-7,0

TB

10mM Pipes[1,4 Piperazinbis(ethansulfonsäure)]

55mM MnCl2

15mM CaCl2

250mM KCl

Für festeNährbödenwurde1,8%(w/v) Agar(SERVA) zugegeben.Ampicillin wie Kanamy-

cin wurdenzueinerEndkonzentrationvon 100mg/l zugegeben.Leucin,Uracil, Tryptophan

undHistidin wurdenin Endkonzentrationenvon20 mg/l eingesetzt.

Page 27: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 21

3.2 Mikr oorganismenund Vektoren

Mikroorganismen

E. coli DH5α (Hanahan,1983)

E. coli MB 406(Woodcocket al., 1989)

E. coli KER 176(vandenBoomet al., 1991)

E. coli BNN 132(Elledgeet al., 1991)

N. crassaWildtyp SL 74-OR23-1A& OR8-1a(FGSC987& 988)

N. crassaMutantepan-2A& a(FGSC4103& 4104)

N. crassaMutanteacp1(Schneideretal., 1995)

S.cerevisiaeVW1 [MATa,∆his3,leu2-3,ura3-52,trp1-289]

S.cerevisiaeVW1 [2n, ∆his3,leu2-3,ura3-52,trp1-289](zurVerfügunggestellt

vonKD Entian)

S.cerevisiaeMutante∆cem(F. Bürger, Dissertation,1999)

Vektoren

pT7T319U(Meadet al., 1986(Pharmacia)

YEp352,YEp351(Hill etal., 1986)

pSCmtACP-P/SX(SchneiderR, Dissertation,1995)

PTSCmtACP(SchneiderR, Dissertation,1995)

YCp50(Roseet al., 1987)

λJ1(Orbachet al., 1986)

λAD5 (Brunelli etal., 1993)

Oligonucleotide

HmtACP-AS3x5’-GCTCTAGAGAYYTXGGXYTXGAYWSXY

TXGA-3’ (W=A,T; R=A,G; Y=C,T; S=G,C)

Page 28: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 22

HmtACP-C2e5’-AAGAATTCATYTGRTCXGCRCTYTTRTCX

GG-3’

leu2-R5’-GTCAGAAACGGCCTTAACGACGTA-3’

3.3 Zucht und radioakti veMarkierung von Mikr oorganismen

Zur Zuchtvon E. coli wurdendie Bakterien16 h bei 37 oC geschüttelt.Für Stammkulturen

wurden0,5ml steriles80% Glycerinmit 300µl einerBakterienkulturvermischt,bei-196oC

schockgefrorenundbei -70oC aufbewahrt.Die AnzuchtvonS.cerevisiaeerfolgtebei30 oC

in Batch-Kulturenvon50ml. Stammkulturenwurdenwie beiE.coli angelegt.Die Zuchtvon

N. crassaerfolgteübereinenZeitraumvon 20 bis 40 h bei 28 oC in mit Pressluft(20 l/min)

belüfteten8 l Batch-Kulturen oder in 100 ml Schüttelkulturenin Vogels-Medium(Weiss

et al., 1970;Davis & de Serres,1970).Zur radioaktiven Markierungwurden5 µCi [14C]-

Pantothensäure(BioTrend)in 100 ml Medium gegeben.Zur Verfolgungder Abnahmeder

Aktivität im Mediumwurden100µl desMediumsmit 1 ml QuicksafeA (Zinser)gemischt

undin einemFlüssigkeitsszintillationszählergemessen.Zur GewinnungvonMakrokonidien

wurden8 ml Schrägagarröhrchen(3ml Vogelsmediummit 1,5%Agar)oder350ml Weithals

Erlenmeyerkolben(100ml Vogels-Mediummit 1,5 % Agar) mit Makrokonidienangeimpft

und5-10TageunterBelichtungbei30oC inkubiert.Die GewinnungvonAscosporenerfolg-

te in Petrischalenmit Kreuzungsmedium.Die Agarplattenwurdenmit Makrokonidender

beidenStämmeunterschiedlicherPaarungstypenan gegenüberliegendenSeitenangeimpft

und 21 Tageim Dunkeln bei 22 oC und anschließendfür 7 Tagebei 30 oC unterBelich-

tunginkubiert.Die andenDeckeln derPetrischalenhaftendenAscosporenwurdenmit 1 ml

sterilemWasserabgewaschenundbei 4 oC gelagert.Zur VereinzelunghomokaryonterPil-

zewurdenAscosporenauf Vogels-Agarplattenausplattiert,2 h bei 60 oC hitzeaktiviert und

anschließendüberNachtbei30 oC inkubiert.EinzelneausgekeimteAscosporenwurdenmit

einersterilenPlatinnadelaufSchrägagarröhrchenübertragen.

3.4 Transformation von Mikr oorganismen

Zur GewinnungkompetenterE. coli-Zellenwurden1000ml SOB-Mediummit 200µl einer

Übernachtkulturin LB-Medium angeimpftundbei 18 oC bis zu einerOD600 von 0,6ange-

Page 29: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 23

zogen.Die Zellenwurden10 min auf Eis inkubiert undanschließend10 min bei 4 oC und

2500g abzentrifugiert.DasSedimentwurdein 80 ml TB resuspendiert,erneutnachzehn-

minütigerInkubationauf Eis abzentrifugiertundin 20 ml TB aufgenommen.NachZugabe

von DMSO bis zu einerEndkonzentrationvon 7 % wurdendie Zellen in flüssigemStick-

stoff schockgefrorenundbei -70 oC gelagert.Die TransformationerfolgtenachInoueet al.

(1990).200µl tiefgefrorene,kompetenteZellenwurdenaufgetautundmit 10-200ng DNA

in maximal10 µl Volumenfür mindestens15 min auf Eis inkubiert.Anschließendwurden

dieZellenin einemEppendorfgefäßfür 90sauf42 oC erwärmt,dannaufEisabgekühltund

nachZugabevon1 ml LB-Medium60min bei37oC geschüttelt.Die Bakterienwurdenkurz

abzentrifugiert,in 50-150µl LB-Mediumresuspendiertundausplattiert.

Die Transformationvon S.cerevisiaeerfolgtenachSoniet al. (1993)in Gegenwart von

Lithiumacetat.1,5ml einerÜbernachtkulturvonHefewurdenfür 5 min bei5000g abzentri-

fugiert.Die zu transformierendeDNA und50 µg Herings-Sperma-DNA wurdein möglichst

kleinemVolumenzum Zellsedimentgegebenund gut mit diesemgemischt.Anschließend

wurden0,5 ml 40 % Polyethylenglycol3350(Sigma),100mM Li-Acetat, 10 mM Tris-Cl,

pH 7,5,1 mM EDTA undDMSO bis zu einerEndkonzentrationvon 10 % zugegebenund

15 min bei Raumtemperaturinkubiert.Anschließendwurdendie Zellen 15 min bei 42 oC

inkubiert,abzentrifugiert,in TE gewaschenundnachResuspendierenin TE ausplattiert.

Diploide Hefe wurde nachder Transformationzur ErhaltunghaploiderMutantender

Tetradenanalyseunterzogen.Dazuwurdedie Hefeauf Sporulations-Agardurchmehrtägige

Inkubationbei30oC zurSporulationgebracht.EinekleineZellmengewurdein 50µl Wasser

resuspendiertundnachZugabevon5 µl Zymolase-Lösung(10mg/ml)10min beiRaumtem-

peraturinkubiert. Anschließendwurdedie Zellsuspensionin einemschmalenStreifenauf

einerYPD-Platteausgestrichen.Mit einemMikromanipulatorwurdendie einzelnenSporen

einerTetradesepariertundandefiniertenPunktenaufderPlatteabgelegt.

3.5 Umwandlung der PhagenbibliothekλAD5 in die Plasmidgenbiblio-

thek pYADE5

In dieserArbeit wurdedie exprimierendeN. crassacDNA-GenbibliothekλAD5 verwen-

det.Siekombiniertdie VorteileeinerGenbibliothekim Phagenλ, wie leichteVermehrung,

Page 30: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 24

hoheInfektionsrateundeffiziente in vitro-Verpackung,mit derMöglichkeit, durchcre/lox-

vermittelteautomatischeSubklonierungPlasmidezu erhalten,die zur Transformationso-

wohl von E. coli als auchS. cerevisiae eingesetztwerdenkönnen.Die in vivo Plasmid-

Excision wird durch die katalytischeAktivität der cre-Rekombinasevermittelt, die durch

ortsspezifischeRekombinationan 24 Bp langen,sogenanntenlox-Sequenzendie Plasmid-

KomponentedesPhagenλAD5 mit demcDNA-InsertherausschneidetundzumPlasmidring

schließt.DenerhaltenenPlasmidenfehlt einelox-Sequenz(Brunelli & Pall, 1993).

EineEinzelkoloniedescre-RekombinaseproduzierendenE. coli StammsBNN 132wur-

de in 100 ml LB, 10 mM MgSO4, 0,2 % MaltoseüberNachtbei 30 oC geschüttelt.Die

Bakterienwurdenbei 5000g sedimentiertund zu einerOD600 von 1,0 in 10 mM MgSO4

resuspendiert.1 ml dieserBakteriensuspensionwurdemit 108 Phagenbei 30 oC für 30 min

infiziert. NachZugabevon 2 ml LB wurdebei 30 oC für 1 h geschüttelt.Dannwurdeein

Aliquot derSuspensionzurBestimmungderInfektionseffizienzaufeinerLB-Plattemit Am-

picillin ausplattiert.Der Restder Bakterienwurdein 1000ml LB mit der halbenüblichen

Ampicillinkonzentrationbei 28 oC angezogen.Anschließendwurdedie Plasmid-DNA mit

demQIAGEN Midi Kit (Qiagen,Hilden) nachHerstellervorschrift isoliert undzur Tranfor-

mationvonS.cerevisiaeeingesetzt.

3.6 Isolation genomischerDNA

Zur IsolationgenomischerDNA ausN. crassawurden300-500mg (Feuchtmasse)frisches

oder tiefgefrorenesMycel in flüssigemStickstoff fein gemörsert.200-300mg wurdenin

2 ml Safelock-Eppendorf-Gefäßenmit 0,9 ml Lysepuffer (50 mM EDTA, pH 8,0, 0,2 %

SDS,100 µg/ml RNAse A) versetztund geschüttelt.Die wässrigePhasewurde zweimal

mit ca.1 Volumenäquilibriertem(0,1M Tris-Cl,pH 8,0)Phenolundeinmalmit Chloroform

extrahiert.AnschließendwurdedieDNA mit ca.1 VolumenIsopropanolgefälltundmit einer

Pasteurpipetteausgewickelt.NachWaschenin 70% EthanolundAbzentrifugationderDNA

wurdedasSedimentkurzanderLuft getrocknetundin 50-200µl Wasseraufgenommen.Die

Ausbeutebetrug10-30µg.

Zur Isolationvon genomischerundPlasmid-DNA ausS.cerevisiaewurdedie Methode

nachHoffmann& Winston (1987)verwendet.10 ml einerÜbernacht-Kultur von Hefe in

YPD wurdeabzentrifugiert.DerÜberstandwurdeabgegossenunddieHefeim RestdesMe-

Page 31: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 25

diumsresuspendiert.NachZugabevon0,3gGlasperlen( /0 0,5mm),200µl Quick-Lysepuffer

(2 % Triton X-100, 1 % SDS,100 mM NaCl, 10 mM Tris-Cl, pH 8,0, 1 mM EDTA) und

200µl Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol (25:24:1),wurdendie Zellen für 5 min auf dem

Vortex aufgeschlossen.Die Trümmerwurdendurch10 min Zentrifugationbei 12 000g se-

dimentiertunddie DNA ausderwässrigenPhasemit 0,7 VolumenIsopropanolgefällt. Die

DNA wurdefür 10 min bei 12 000g zentrifugiert,kurz anderLuft getrocknetundin 50 µl

Wasseraufgenommen.5 µl dieserDNA-LösungwurdenzurTransformationvonE. coli ein-

gesetzt.FüreinenSouthernblottwurden20µl derDNA-Lösungverwendet.

3.7 AllgemeinemolekularbiologischeMethoden

FürdiePlasmidisolierungausBakterienwurdedie“Boiling-Lysis”-Methodeverwendet(Sam-

brook et al., 1989).1,5 ml einerÜbernacht-Kultur von E. coli wurdenabzentrifugiertund

dasSedimentin 0,5ml STETresuspendiert.NachZugabevon 20 µl Lysozymstammlösung

(50mg/ml)wurde15min aufEis inkubiert.AnschließendwurdedieSuspensionfür 3,5min

in einemkochendenWasserbaderhitzt und dannauf Eis abgekühlt.Nach10 min Zentri-

fugationbei 12 000 g wurdedasSedimentmit einemZahnstocherausdem verwendeten

Eppendorf-Gefäßentfernt.DerÜberstandwurdemit 0,5ml Isopropanolversetztund10min

auf Eis inkubiert.Die Plasmid-DNA wurde10 min bei 12 000 g abzentrifugiertund kurz

an der Luft getrocknet.Anschließendwurdedie DNA in 50 µl Wasseraufgenommen.Die

präparative Plasmid-Isolationwurdeaus50 ml Bakterienkulturmit demQIAGEN Midi Kit

(Qiagen,Hilden)nachHerstellervorschriftdurchgeführt.

Zur SuchenachgenomischenFragmentenwurde eine genomischeGenbibliothekim

BakteriophagenλJ1 (Orbachet al., 1986) verwendet.Der E. coli-StammMB 406 wurde

über Nacht bei 37 oC in 50 ml LB-Medium mit 0,2 % Maltoseangezogen.Nach 5 min

Zentrifugationbei 5000g wurdedasBakteriensedimentin 10 mM MgSO4 aufgenommen

undeineOD600 von 1,0 eingestellt.Je150µl derBakteriensuspensionwurdenmit 2 x 104

Phagenin 10-100µl SM 30 min bei 37 oC inkubiert,anschließendmit 5 ml TOP-Agarose

auf LB-PlattenausplattiertundüberNachtbei 37 oC inkubiert.BiodyneA Membranwur-

de für 3 min auf die Plattengelegt und die Lageder Filter auf denPlattenmarkiert.Von

jedemFilter wurdedurchAuflegeneinerweiterenMembraneineKopiehergestellt.Die Ny-

lonmembranenwurdendann5 min mit 0,5 M NaOH, 1,5 M NaCl benetztund dannmit

Page 32: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 26

2 x SSCneutralisiert.NachdemTrocknenfür 60 min wurdedie DNA durchBestrahlenmit

UV-Licht (254nm) für 3 min aufdenMembranenfixiert. Die Nylonmembranenwurdenmit

einerradioaktiv markiertenDNA-Sondehybridisiert.Plaquesmit positivenSignalenwurden

durchAutoradiographiemit demBioAnalyzing-SystemBAS 1800der Firma Fuji identifi-

ziert. SolchePlaqueswurdenausgestochen,mit 500µl SM undeinemTropfenChloroform

über Nacht inkubiert und erneutzur Infektion von E. coli verwendet,bis einzelnepositi-

ve Klone identifiziertwerdenkonnten.Diesewurdenebenfalls ausgestochenund in 200µl

SM Medium mit einemTropfenChloroforminkubiert und zur Isolationvon Phagen-DNA

eingesetzt.

Phagen-DNA wurdeausFlüssig-Lysatenisoliert (Lockett,1990).1 ml einerÜbernacht-

Kultur MB 406in LB mit 0,2% Maltoseund10 mM MgSO4 wurdenmit 50 µl derPhagen-

suspensionausdenals positiv identifiziertenEinzelplaquesversetztund 10 min bei 37 oC

inkubiert. Anschließendwurdedie Suspensionin 100 ml LB Medium mit 0,2 % Maltose

und10 mM MgSO4 gegebenundbei 37 oC geschüttelt.Die OD600 wurdeverfolgt, bis sie

nachdemerstenAnstieg auf 0,3-0,4gesunken war. 100 ml diesesFlüssig-Lysateswurden

mit 250 µl Chloroform und NaCl bis zu einer Endkonzentrationvon 0,9 M versetztund

geschüttelt.Nach10min InkubationaufEiswurdendieBakterienrestedurch10min Zentri-

fugationbei 10 000g entfernt.NachZugabevon 7,5g Polyethylenglycol6000und30 min

Inkubationauf Eis wurdendie präzipitiertenPhagen10 min bei 12 000 g abzentrifugiert.

DasPhagensedimentwurdein 2,5ml SM resuspendiert.Zur EntfernungbakteriellerNukle-

insäurenwurden50 µg RNAseA und12,5µg DNAsezugegebenundfür 30 min bei 37 oC

inkubiert.ZumAufschlußderPhagenköpfewurden2,5ml 300mM Tris-Cl,pH 9,0,100mM

EDTA, 1,25% SDSzugegebenund10min bei65oC inkubiert.Anschließendwurden2,5ml

eiskaltes3 M Kaliumacetat,pH 4,8zugegebenund10 min aufEis inkubiert.GefällteProte-

ine wurdenbei 10 min bei 12 000g abzentrifugiert.7 ml desÜberstandeswurdenmit 5 ml

Isopropanolversetztunddie DNA 5 min bei 12 000g abzentrifugiert.DasDNA-Sediment

wurdemit 70% EthanolgewaschenundnachdemTrocknenin 150µl TE gelöst.

Restriktionsverdausvon 0,2-2 µg Plasmid-DNA wurdenin 20 µl Gesamtvolumenmit

1-10U Enzymfür 1-2 h nachHerstellerangabendurchgeführt.GrößereMengenDNA, so-

wie Phagen-undgenomischeDNA wurdenin 50-100µl Gesamtvolumenverdaut.Die De-

phosphorylierungvon DNA wurdemit alkalischerPhosphatase(CIP, Roche),die Ligation

Page 33: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 27

von DNA mit T4 DNA-Ligase (Roche)nachHerstellerangabendurchgeführt.Zur DNA-

Fragment-Isolationwurdedie DNA mit demjeweiligenRestriktionsenzymgeschnittenund

in einemAgarosegel aufgetrennt.Unter UV-Licht wurdedie gewünschteBandelokalisiert

undmit einemSkalpellausdemGel ausgeschnitten.Die ExtraktionderDNA ausdemGel-

block wurdemit dem QIAEX-II Gel ExtractionKit (Qiagen,Hilden) nachHerstellervor-

schrift durchgeführt.

Die radioaktive Markierungvon DNA-FragmentenwurdenachFeinberg & Vogelstein

(1983) durchgeführt.Für die Markierung wurde [α32P]-dATP (3 Ci/mmol, ICN) einge-

setzt.Die AufreinigungmarkierterDNA-FragmenteerfolgtedurchGelfiltration übereine

Sephadex-G50Säule.EswurdenspezifischeAktivitätenvon5 x 108 cpm/µg DNA erzielt.

DerTransfervonDNA-FragmentenausAgarosegelenaufNylonmembranen(BiodyneA

für Plasmid-undPhagen-DNA, BiodyneB für genomischeDNA, Fa.Pall) erfolgtein 0,4M

NaOHüberNachtbei Raumtemperatur(Southern,1975).Bei Verwendungvon BiodyneA

wurdedie DNA durcheinekurzeUV-Bestrahlung(254nm, 10 W, 15 cm Abstand,3 min)

aufderMembranfixiert.

ZurHybridisierungmit radioaktiv markierterDNA wurdedieNylonmembranin 250mM

Na-Phosphat,pH 7,2, 7 % SDS und 2,5 mM EDTA 1 h bei 65 oC prähybridisiert.Nach

Zugabeder hitzedenaturierten,radioaktiv markiertenDNA-Sondeund 10 ml frischerHy-

bridisierungslösungwurdeüberNachtunterdengleichenBedingungenhybridisiert(Church

& Gilbert, 1984).Die Nylonmembranenwurdenanschließenddreimalmit 2 x SSC,0,3 %

SDSbei Raumtemperaturgewaschen.Die autoradiographischeAnalyseerfolgtemit einer

ImagePlate(BAS-IPMP 2025,Fuji) unddemelektronischenBioAnalyzerFuji BAS 1800.

Die Amplifikation spezifischerDNA-Fragmentedurchdie Polymerase-Ketten-Reaktion

(PCR)wurdemit einemGeneAmp2400Thermocycler (Perkin-Elmer)in einemGesamtvo-

lumenvon 50 µl in dünnwandigenReaktionsgefäßendurchgeführt.Reaktionspuffer, dNT-

Psund Taq-PolymerasewurdendemQIAGEN Taq CoreKit (QiagenHilden) entnommen

und nach Herstellervorschrift eingesetzt.Als DNA-Matrize dienten250 ng genomischer

oderPlasmid-DNA. Primerwurdenin einerEndkonzentrationvon je 2 µM eingesetzt.Fol-

gendesProgrammzumunspezifischenPrimer-Annealingwurdeverwendet:[94 oC 5 min];

[37 oC 0:45min] [72 oC 3:00min] [94 oC 0:45min] 3 e ; [55 oC 0:45min] [72 oC 3:00min]

[94 oC 0:45min] 30 e ; [55 oC 2:00min] [72 oC 7:00min] [4 oC].

Page 34: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 28

3.8 Bestimmungvon Liponsäure

Die BestimmungdesLiponsäuregehaltesvonHefeundN. crassawurdenachderVorschrift

vonHerbert& Guest(1970)durchgeführt.VerschiedeneHefe-Mutantenwurdenin YPD bei

30 oC für 24-36h bis in die stationärePhaseihresWachstumsangezogenund durchAb-

zentrifugierengeerntet.NachdreimaligemWaschenmit WasserwurdedasFeuchtgewicht

bestimmt.N. crassa-Hyphenwurdenin 100ml Batchkulturenin VogelsmediumüberNacht

angezogenundanschließendgetrocknet.Die Zellenwurdenin 2 ml 9 N H2SO4 für 2 h bei

121oC autoklaviert. DasHydrolysatwurdemit 10N NaOHneutralisiertundmit Wasserauf

ein definiertesVolumengebracht.Die ZellrestewurdengrobdurchGlaswolle abfiltriert und

dasFiltrat anschließenddurcheinen0,25µm-Sterilfiltergedrückt.UnterschiedlicheMengen

derLysatewurdenin DoppelbestimmungenalsSupplementfür denliponsäureauxotrophen

E. coli-StammKER 176eingesetzt:1 ml Basal-Growth-Medium(BGM) wurdemit 100µl

1 M Na-Succinat,pH 7,0 und einer definiertenLysatmengeversetztund mit Wasserauf

1990µl aufgefüllt. Eine Übernacht-Kultur von KER 176 in 2 ml BGM und Succinatmit

20 ng Liponsäurewurdeabzentrifugiertunddreimalmit steriler0,9%igerNaCl-Lösungge-

waschen.DasSedimentwurde in 0,9 % NaCl-Lösungaufgenommenund auf eineOD600

von 1,0 gebracht.JedeMeßkulturwurdemit 10 µl dieserBakteriensuspensionangeimpft.

GleichzeitigwurdenEichkulturenmit bekanntenLiponsäuremengenangesetzt.Nach40 h

Wachstumwurdendie optischenDichtenderKulturenbei 600nm bestimmt.

3.9 Präparation und Auftr ennungvon Mitochondrienmembranen aus

N. crassa

Zur Isolierungvon Mitochondrienwurden2-6 g Hyphenmit 30 ml Isolationsmediumaus

50mM Tris-Cl, pH 7,5,15% Saccharoseund0,1mM Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)

für 3 x 20 s in einemGlasperlen-Homogenisator(Braun-Melsungen)aufgeschlossen.Hy-

phenmengenbis 50 g wurden in 8-10 Portionenverarbeitet.Die Mitochondrienwurden

durchdifferentielleZentrifugationisoliert (Nehlset al., 1992).Zur IsolationgrößererMito-

chondrienmengenwurde400 g tiefgefroreneHyphenmit einemHammerzerschlagenund

in insgesamt3 l Isolationsmedium(s.o.)in einemKüchenmixer homogenisiert.Die Zellen

wurdendannmit einerKorundmühleaufgeschlossen(Weisset al., 1970)unddie Zelltrüm-

Page 35: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 29

merdurcheineZentrifugationfür 5 min bei6000g abgetrennt.DerÜberstandwurde60min

bei14000g zentrifugiert,wobeidieMitochondriensedimentierten.DasMitochondriensedi-

mentwurdein 180ml 0,2M Na-Phosphatpuffer, pH 7,5aufgenommen,in einemTeflon-in-

Glas-Homogenisatorresuspendiertundauf 220 ml aufgefüllt.DieseSuspensionwurdebis

zurWeiterverarbeitungbei -70 oC gelagert.

Die AuftrennungderMitochondrienproteinewurden300-500µl derMitochondriensus-

pensiondurchZugabevon20% Triton X-100aufeineDetergenzkonzentrationvon5 % ge-

brachtundnachHomogenisation20 min bei 4 oC inkubiert.Unlöslicheswurdenfür 15 min

bei 12 000g abzentrifugiert.DerÜberstandwurdeaufeinenDichtegradientenvon 10-30%

Saccharosein 50mM Tris-Cl,pH 7,5und0,1% Triton X-100aufgetragen.Nach16h Zentri-

fugationbei 150000g (36 000rpm,RotorSW40Ti, UltrazentrifugeL7-65,Fa.Beckmann)

wurdendie Gradientenin 0,6ml Portionenfraktioniert.GrößereMengenMitochondrienex-

trakt wurdenauf biszusechsGradientenaufgetragen.

3.10 Isolierung und Spaltung von Komplex I ausN. crassa

Komplex I wurdeausdemExtraktderMitochondrienmembranenisoliert.NachderZucker-

gradienten-ZentrifugationundFraktionierungdesGradientenwurdedie Positionvon Kom-

plex I durchMessender NADH:Ferricyanid-Redoxaktivität bestimmt.Die entsprechenden

Fraktionenwurdenvereinigtund Komplex I durchAnionenaustausch-Chromatographiean

einer4 ml ResourceQ-Säule(Amersham-Pharmacia)weitergereinigt.Die Säulewar zuvor

mit 50 mM Tris-Cl, pH 7,5, 0,1 % Dodecyl β-D-maltosidoderTriton X-100 und 50 mM

NaCl mit 0,5 ml/min äquilibriertworden.Die Proteinewurdenmit einerFlußgeschwindig-

keit von0,5ml/min aufdieSäulegepumpt,mit einemkontinuierlichenNaCl-Gradientenvon

50-400mM NaCl eluiertundin 0,5ml Fraktionenaufgefangen.Komplex I-haltigeFraktio-

nenwurdewiederumdurchMessungderNADH:Ferricyanid-Redoxaktivität festgestellt.Die

Gipfelfraktionenwurdenvereinigtundmit kristallinemKalium-Rhodanidauf eineEndkon-

zentrationvon0,6M KSCNgebracht.Die Proteinlösungwurdeanschließendaufeinen12ml

Zuckergradientenvon 10-30% Saccharosein 50 mM Tris-Cl, pH 7,5,0,1 % Triton X-100

und 0,6 M KSCN aufgetragenund 16 h bei 150 000 g zentrifugiert.Der Gradientwurde

mit einerFlußgeschwindigkeit von 0,6 ml/min durcheineDurchflußküvettein 600 µl Pro-

benfraktioniert.KontinuierlichwurdenSpektrenmit einemDiodenarray-Spektrometermit

Page 36: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 30

LichtleiteroptikderFirmaJ&M Analysetechnik(Aalen)von200-600nmmit einerIntegrati-

onszeitvon50msundeinemIntervall von4 sübereineMeßzeitvon30min aufgenommen.

Die GipfelfraktionendesMembranarmswurdenvereinigt,eingeengtundnachBedarfaufei-

ner 14-ml-TSK-Gel-G4000SW-Säule(Fa. TosoHaas)weiter aufgereinigt.Die Säulewurde

zuvor mit einemSäulenvolumen50 mM Tris-Cl, pH 7,5,0,1 % Triton X-100 und200mM

NaClequilibriert.DasEluatwurdein 0,5ml-Fraktionengesammelt.

3.11 Präparation und Akti vitätsbestimmungder α-Ketoglutarat Dehy-

drogenaseausN. crassa

Die Präparationvonα-KetoglutaratDehydrogenaseausMitochondrienwurdenachderVor-

schrift von Marecket al. (1986)durchgeführt.In einerMitochondriensuspensionwurdemit

kristallinemDigitonin einDigitonin:Protein-Verhältnisvon0,5(w/w) eingestelltund20min

bei Raumtemperaturinkubiert.Anschließendwurdendie Mitochondrienin einemHandho-

mogenisatoraufgeschlossen.Die Suspensionwurdemit 2 VolumenExtraktionspuffer aus

10 mM Tris-Cl, pH 7,2,440mM Saccharose,10 mM MgCl2, 100mM NH4Cl, 1 mM ED-

TA, 1 mM PMSFund1,5µM Leupeptinverdünntund15min mit 15000g zentrifugiert.Der

ÜberstandwurdeportionsweiseaufeineEndkonzentrationvon3%Polyethylenglycol(PEG)

6000gebrachtund 20 min bei Raumtemperaturauf einemRollenschüttlerinkubiert.Nach

AbzentrifugierenderausgefälltenProteinefür 10min bei15000g wurdederÜberstandauf

5 % PEG6000gebrachtundwiederum20min beiRaumtemperaturaufdemRollenschüttler

inkubiert.Die ausgefallenenProteinewurdenfür 10min bei 15 000g abzentrifugiertundin

50mM KH2PO4, pH 7,4,8 mM MgCl2, 0,05mM CaCl2, 0,05mM TPP, und0,5mM PMSF

resuspendiert.Die ProteinkonzentrationwurdenachderMethodevonBiuret festgestellt.

DieBestimmungderα-KetoglutaratDehydrogenaseerfolgtedurchspektrometrischeVer-

folgungderNADH-Bildung durchdenUmsatzvonα-Ketoglutarat.In einerKüvettewurden

990µl desMeßpuffersaus50 mM KH2PO4, pH 7,4,0,8mM DTE, 0,05mM CaCl2 8 mM

MgCl2, 0,2 mM Co-EnzymA, 0,4 mM TPPund2 mM NAD f mit 5 µl derα-Ketoglutarat

Dehydrogenase-Suspensiongemischtund die Reaktionmit 5 µl einer1 M α-Ketoglutarat-

Lösunggestartet.Die Extinktion bei 340 nm wurdeüber600 s verfolgt. Zur Auswertung

wurdemit einemmolarerExtinktionskoeffizientvon ε340 = 6,3mM g 1cmg 1 gerechnet.

Page 37: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

3. MaterialundMethoden 31

3.12 VerschiedeneanalytischeMethoden

Routinemäßigwurdedie Aktivität von Komplex I mit Hilfe derNADH:Ferricyanid-Redox-

aktivität, einer artifiziellen Aktivität desperipherenArms von Komplex I, bestimmt.In

50mM Tris-Cl, pH 7,5,0,1% Triton X-100,1 mM K3[Fe(CN)6], 0,1mM NADH wurdebei

20 oC die Extinktionsänderungbei 410nm gemessen.EswurdedermolareExtinktionsko-

effizient ε410 = 1 mM g 1cmg 1 verwendet(Friedrichet al., 1989).

Zur Immunpräzipitationwurden150-500µl der FraktioneneinesZuckergradientenmit

700µl 100mM Na-Phosphat,pH 7,3,0,05% Triton X-100,10µl Antiserumund50µl einer

Suspensionaus50 mg/ml ProteinA-SepharoseCl-4B (Amersham-Pharmacia)in 100 mM

Na-Phosphatgemischt.DerAnsatzwurde3-5 h bei 4 oC auf einemKippschüttlerinkubiert.

NachkurzemZentrifugierenwurdedreimalmit 100mM Na-Phosphat,pH 7,3,0,05% Tri-

tonX-100gewaschen.Die Sedimentewurdenmit 50µl Protein-Probenpuffer für 30min auf

einemSchüttlerbei20oC inkubiert.Die Lösungwurdeaufeinem16% SDS-Polyacrylamid-

gelaufgetragenundelektrophoretischaufgetrennt(SDS-PAGE)(Lämmli, 1970).Probenvon

Zuckergradienten,die SDS-Gel-elektrophoretischanalysiertundautoradiographiertwerden

sollten,wurdenerstüberNachtgegen10mM Tris-Cl,pH 7,5dialysiertundanschließendly-

ophilisiert,um dasProteinaufzukonzentrieren.DastrockeneProteinwurdein Probenpuffer

aufgenommenundauf dasSDS-Gelaufgetragen.

ProteinkonzentrationenwurdenspektrometrischodernachderMethodevonBiuret (Bei-

senherzet al., 1953)bestimmt.Als StandarddienteRinderserumalbumin.

Zur ElutionvonProteinausgetrocknetemSDS-Polyacrylamid-Gelwurdedieinteressan-

te BandeausdemGel ausgeschnittenundmit wenigWasserrehydriert.DasGel wurdeab-

zentrifugiertunddasWasserabgesaugt.NachZusatzvon 200µl 50 mM Na2HPO4, pH 8,0,

10 mM EDTA und 0,2 % SDSwurdefür 30 min bei 40 oC inkubiert.DasGel wurdeab-

zentifugiertundderÜberstandgegen10 mM Tris-Cl pH 8,0dialysiert.DasDialysatwurde

anschließendlyophilisiert.

ZurDeacylierungvonACPwurdedieProteinprobenachLyophilisierenmit 50mM DTT,

100mM Na2CO3, pH10für 90minbei37oCinkubiert.NachderReaktionwurdederAnsatz

mit SalzsäureneutralisiertundderSDS-PAGE-Analysezugeführt.

Page 38: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 32

4 Ergebnisse

4.1 Liponsäuregehaltund α-Ketoglutarat Dehydrogenase-Aktivitätdes

N. crassaWildtyps und der mtACP-Deletionsmutante

Das Gen für dasmitochondrialeAcyl Carrier Protein in N. crassawar in einer vorange-

gangenenDoktorarbeitinaktiviert worden(Schneideret al., 1995;R. Schneider, Disserta-

tion 1995).DiesesGenbestehtausvier Exons,von denenin dermtACP-Deletionsmutante

acp1drei durchdasbakterielleGenfür die HygromycinB Phosphotransferaseersetztsind.

HyphendieserMutanteunddesWildtyps wurdengetrocknet,hydrolysiertund in verschie-

denenMengenals Supplementfür den Liponsäure-auxotrophenE. coli-StammKER 176

eingesetzt.

h�ikj+l mon

p�q�q�r

s�q�q�r

tkq�q�ruv wxyz{ |}~�~� �� �vy�

q�r

Abbildung 6: Relativer Liponsäuregehaltder Mutanteacp1 und desWildtyps (WT) von

N. crassa. DerLiponsäuregehaltdesWildtypswurdegleich100% gesetzt.

Die optischeDichte der Bakterienkulturenwurdemit Eichkulturen,in denendefinierte

Mengenan Liponsäurezugesetztwurden,verglichenund darausder Liponsäuregehaltder

Hyphenerrechnet.Genausowurdemit isoliertenMitochondrienausWildtyp und Mutante

acp1von N. crassaverfahren.Es zeigtesich,daßdie Absolutwerteder Liponsäuregehalte

Page 39: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 33

�&�k�R� �M�

�� ����� ������ �� ����

�&�

� �&�

� �&�&�

Abbildung7: RelativerLiponsäuregehaltisolierterMitochondrienderMutanteacp1unddes

Wildtyps(WT) vonN.crassa. DerLiponsäuregehaltderWildtypmitochondrienwurdegleich

100% gesetzt.

vonMessungzuMessungin einemweitenBereichschwankten.Die VerhältnissederLipon-

säuregehalteverschiedenerMutantenwareninnerhalbeinerMessreihejedochimmergleich.

SolcheSchwankungensind auchin der Literatur zu finden,wo verschiedeneAutorenun-

terschiedlicheAbsolutwertefür denLiponsäuregehaltin Hefebeschreiben(Sulo& Martin,

1993),Brody et al., 1997).Aus diesemGrund sind alle hier gezeigtenDatenals relative

Werteangegeben.Der LiponsäuregehaltdesWildtyps wurdegleich100% gesetzt.Die Zel-

len der Mutanteacp1enthieltendreimalsoviel Liponsäurewie die desWildtyps (Abb. 6).

Die Mitochondrienzeigtenjedochin beidenFällendiegleichenLiponsäuregehalte(Abb. 7).

Vermutlichbesitztdie Mutanteacp1mehrMitochondrienalsderN. crassaWildtyp.

Um die biologischeVerfügbarkeit derLiponsäurein Wildtyp- undacp1-Mitochondrien

zu untersuchen,wurdedie Aktivität derα-KetoglutaratDehydrogenasebestimmt.Die Mit-

ochondrienmembranenwurden dazu durch Digitoninbehandlungzerstörtund abzentrifu-

Page 40: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 34

�¡  ¢

�¡  £

�¡  ¤

�¡  ¥

�F  ¦

�§©¨PªU«,¬­¨�® ® ¯°²±³F´¡µ©¶

·�¸¹º»¼» ½¾¿ ¹ÀÁ» ûÂÄ» ÅÆÇ�ÈÉ

Abbildung8: Spezifischeα-KetoglutaratDehydrogenaseAktivitätderMitochondrienextrak-

te der Mutanteacp1 und Wildtyp (WT) von N. crassa. Als Kontrolle wurdeder Wildtyp

Extraktfür 5 MinutenHitze-inaktiviert undvermessen.

giert. Durch fraktioniertesFällenmit PEG6000wurdedie α-KetoglutaratDehydrogenase

ausgefällt.DieseSchrittewurdenfür Wildtyp und Mutanteacp1 parallel mit den selben

Puffern und Gerätendurchgeführt.Die Sedimentenach der PEG-Fällungwurden resus-

pendiertund ihre Proteinkonzentrationnachder Biuret-Methodebestimmt.Anschließend

wurdendie α-KetoglutaratDehydrogenaseAktivitätendurchMessungder zeitabhängigen

NADH-ZunahmenachZusatzvon α-Ketoglutaratbei 340 nm festgestellt.Aus den Mit-

ochondrienderMutanteacp1konnteα-KetoglutaratDehydrogenasemit einerspezifischen

Aktivität von 0,42 U/mg extrahiertwerden.Der Extrakt ausWildtyp-Mitochondrienhatte

einespezifischeAktivität von 0,27U/mg (Abb. 8). Die Kontrolledurchhitzedenaturierteα-

KetoglutaratDehydrogenase-PräparationausdemWildtyp zeigt,daßdie gemessenenWerte

auf enzymatischeAktivität zurückzuführensind.Die Mutanteacp1besitztalsoLiponsäu-

re in bioverfügbarerForm. Die Vermutunglag nahe,daßN. crassaein zweitesGenfür ein

mtACPenthältunddasProduktdiesesGensfür dieLiponsäuresynthesezuständigist.

Page 41: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 35

4.2 Nachweisvon mtACP2durch in vivo Markierung von

N. crassamit [14C]-Pantothensäure

Um dieeffizienteAufnahmevon[14C]-Pantothensäurezugewährleisten,wurdedieN.crassa

Mutanteacp1zuvor mit derPantothenat-auxotrophenMutantepan2(FGSC4103)gekreuzt.

Die Doppelmutanteacp1x pan2wurdeanhandihrer Pantothensäure-Auxotrophieund des

Selektionsmarkersidentifiziert.Die Doppelmutantewurdein Vogelsmediumin Gegenwart

von [14C]-Pantothensäureangezogen.Nach 20 h Wachstumwurdendie Hyphengeerntet

unddieMitochondrienisoliert.Die Mitochondrienproteinewurdenmit Triton X-100solubi-

lisiert unddurchZuckergradientenzentrifugationderGrößenachaufgetrennt.Die Zentrifu-

gationsbedingungenwurdensogewählt,daßKomplex I in dasuntereDrittel desGradienten

sedimentierenwürde.NADH:Ferricyanid-Redoxaktivität konntein diesemBereichdesGra-

dientenerwartungsgemäßnichtnachgewiesenwerden,dadieN.crassaMutanteacp1keinen

Komplex I mehrbilden kann(Schneideret al., 1995).Die Proteineder Gradientenfraktio-

nenwurdendurchSDS-PAGE aufgetrennt,die Gelegetrocknetund für 14 Tageauf einer

ImagePlate(BAS-IP MP 2025,Fuji) exponiert,die in einemBioAnalyser(BAS 1800,Fuji)

ausgelesenwurde.DasErgebnisderradioaktivenMarkierungzeigtAbb. 9. Im vorderenTeil

desGradientenwurdenvier Proteinemit einer scheinbarenmolekularenMassezwischen

12 und 18 kDa gefunden.Die Bandemit der kleinstenMolmassezieht sich durchdenge-

samtenGradientenhindurch.Da die Mutanteacp1x pan2dasGenfür dasmtACP1nicht

mehrbesitzt,mußessichhierumeinanderesPantothensäure-haltigesProteinhandeln.Zum

Nachweis,daßessichbei demmarkiertenProteintatsächlichum ein ACPhandelt,wurden

die markiertenBandenderletztenfünf FraktionendesZuckergradientenausdemGel (Abb.

9) ausgeschnittenunddasProteineluiert.Ein Teil desProteinswurdealkalischdeacyliert,

währendderandereunbehandeltalsKontrollediente.Die Proteinewurdenlyophilisiertund

anschließenderneutaufeinemSDS-PAGE aufgetrennt.Die Autoradiographieist in Abb. 10

gezeigt.Wie für Acyl CarrierProteinebekanntwar, erhöhtesich die scheinbareMolmas-

se desmarkiertenProteinsdurch Deacylierung von ca. 12 kDa auf ca. 18 kDa (Shintani

& Ohlrogge,1994).Den gleichenBefundergabdie Deacylierung der in Abb. 9 gezeigten

[14C]-Pantothensäure-markiertenProteinbandenausdemvorderenDrittel desZuckergradi-

enten.Damit handeltessichbei allenmarkiertenBandenum ein mtACP in verschiedenen

Acylierungsstufen.DasgefundeneProteinwurdemtACP2genannt.

Page 42: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 36

Abbildung 9: Verteilung von [14C]-Pantothensäure markiertem Protein nach

Zuckergradienten-Zentrifugationund anschließenderSDS-PAGE von Triton X-100

solubilisiertenMitochondrienausderMutanteacp1x pan2in N. crassa.

Mit Antiserengegendie 21.3 kDa bzw. 49 kDa Komplex I Untereinheitenwurdever-

sucht,markiertesProteinausdenZuckergradientenfraktionen(vgl. Abb. 9) zupräzipitieren.

DasErgebnisist in Abb. 11 gezeigt.

Mit beidenAntiserenkonntemtACP2präzipitiertwerden.DasmtACP2mußdaherin

Protein-Clusterassembliertsein,die einmaldie Komplex I-UntereinheitNuo21.3undzum

anderenmalNuo49enthalten.DasPositiondeserstgenanntenClustersim Zuckergradienten

entsprichtdemSedimentationsverhaltenvon teilweiseaggregiertemMembranarm.Markier-

tesProtein,dasmit der 49 kDa Untereinheitassoziiertist, ist in demBereichdesZucker-

Abbildung10: Deacylierungdes[14C]-Pantothensäure-markiertenProteinsausderMutante

acp1. Links ist dasProteinvor undrechtsnachderDeacylierunggezeigt.

Page 43: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 37

Abbildung 11: Immunpräzipitation solubilisierter Proteine aus [14C]-Pantothensäure-

markiertenMitochondrienvonacp1x pan2. VerwendetwurdeAntiserumgegendie21.3kDa

(A) bzw. die49 kDa (B) Untereinheitvon Komplex I.

gradientenzu finden,in demderperiphereArm erwartetwürde,sowie in denletztenFrak-

tionendesGradienten.Hier sedimentierenhochaggregierteProteine.Nur hierwurdedasmit

anderenKomplex I UntereinheitenassoziiertemtACP2in mehrals einerAcylierungsstufe

identifiziert(Abb. 11(B)).

4.3 SuchenachdemGen für ein zweitesmtACP

Mit dem ProgrammBLAST (Altschul et al., 1990) wurde in den bis Oktober2000 zu-

gänglichenProtein-undGenomdatenbankenverschiedenerEukaryontennacheinemzwei-

tenGenfür einmtACPgesucht.Die ProteinsequenzdesmtACPausHefewurdealsAnfrage

eingesetzt.NebenSequenzidentitätenund -ähnlichkeiten ist dasVorhandenseineinermit-

ochondrialenImportsequenzdaswichtigsteKriterium für die Identifizierungeinesweiteren

Page 44: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 38

mtACP. Kennzeichnenddafür ist eineN-terminalePräsequenz,in der saureAminosäuren

vermieden,aberArginin, Alanin und Serin bevorzugt verwendetwerden.Ein Argininrest

ist fast immer zwei und/oderzehnPositionenvor der reifen Proteinsequenzzu findenund

scheintder Erkennungdurch eine Proteasezur Abspaltungder Importsequenzzu dienen

(Heijneet al., 1988).EswurdentatsächlichverschiedeneGenproduktemit Ähnlichkeit zum

mtACPausHefeidentifiziert.

|

cemtacp(A) MKEPHSFRRVKMFGRQVGRVVFRTASVVVQRRSVSASVPQMVKLVAPSVNFIQTRGSKIE

cemtacp(B) ----------------MLRVAVSAALRTVSVRALSNASVQQR-VITPILLSAQKPSFQIR

. ** .* * *..* . * ...* . * .*

cemtacp(A) VFGPFDPPKQLTFKQVEDRVLKAVRSWDRFPADKESLLKLDADLSKDFGFD[S]LDQVEI

cemtacp(B) QYSAKAP---LTKKTLEERIVLVLSLYDKIDAKK---LTMDSDFSKDLGLD[S]LDHVEV

.| * ** * .*.*.. . *. * * * .*.* *** * * * **.**.

cemtacp(A) VMALEDEFGFEIPLQDSDKFKTIRDAFKYICEREDVYE

cemtacp(B) VMAMEEEFGFEIPDGDADRFKTPRDIFQYIADKEDVFE

***.*.******* *.*.*** ** *.**...***.*

Abbildung12:CLUSTAL W-AlignmentvonmtACP1(EMBL U00033))undmtACP2(EM-

BL AL132860)in Caenorhabditiselegans. Die vermuteteersteAminosäuredesreifenPro-

teinsist mit | markiert.

DasGenomvon C. elegansenthältzwei mtACP-Gene(Abb. 12). Die Benennungder

zugehörigenProteinemit mtACP1und2 erfolgtewillkürlich. Die Aminosäuresequenzum

dasAktive Zentrumzeigt guteÜbereinstimmung.Die Sequenzidentitätbeträgthier 42 %.

A. thalianabesitztsogardrei Genefür Acyl CarrierProteine,die ihrer Sequenznachnicht

zudenplastidären,sondernzudenmitochondrialengehören(Abb. 13).Zwei Positionenvor

demSerinim aktivenZentrumbesitzenplastidäreACPsin A. thalianaein hochkonservier-

tesAlanin, währendalle bekanntenmitchondrialenAcyl CarrierProteinean dieserStelle

einenLeucinrestbesitzen(vgl. Abb. 13,Position[-2]). EbensobesitzenplastidäreA. thalia-

naACPsneunPositionenhinterdemdasPhosphopantetheintragendenSerineinenhochkon-

serviertenGlycinrest,derin allenbekanntenmtACPsdurchein Alanin ersetztist (vgl. Abb.

Page 45: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 39

13, Position[+9]; Shintani& Ohlrogge,1994).In dendrei gefundenenSequenzenwerden

andenentsprechendenPositionendiefür mtACPstypischenAminosäurerestegefunden.Für

DrosophilamelanogasterwurdewährendderAnfertigungdieserArbeit bekannt,daßdurch

alternativesSpliceneineseinzigenGeneszwei verschiedenemRNA-Formenfür mtACPs

hergestelltwerden(Ragoneet al., 1999). Im Genomvon Aspergillus niger konntedurch

Datenbank-Suchebishernurein Genfür ein mtACPidentifiziertwerden(Abb. 16).

4.4 Codon-Gebrauchund Expressionshäufigkeit von mtACP

Für die Codierungder20 möglichenAminosäurenin einemProteinstehen61 verschiedene

Codonszur Verfügung.Diesewerdenjedochnicht gleichmäßigbenutzt.JederOrganismus

verwendet,abhängigvon derHäufigkeit seinerverschiedenentRNAs, einenSatzoptimaler

Codons.Dieserkann wie bei A. thaliana Gewebe-oderWachstumsstadien-abhängigsein

(Chiapelloet al., 1998).Im Genomvon C. elegansist die Expressionshäufigkeit derProte-

ine jedochengandie VerwendungoptimalerCodonsin ihrenGenengekoppelt(Stenicoet

al., 1994).HoheWertefür denCodonBias Index (CBI; Bennetzen& Hall, 1982)und die

Frequencyof optimalcodons(Fop; Ikemura,1981)einesGenssindZeichenfür die häufige

VerwendungoptimalerCodonsund somit für einehoheExpressionsratedesentsprechen-

denProteins.Der Fop-Wert ist dasVerhältnisderSummeoptimalerCodonseinesGenszur

SummederAminosäurendeszugehörigenProteins.Der größtmöglicheWert ist 1,0 für die

ausschließlicheBenutzungoptimalerCodons.Bei völliger VermeidungoptimalerCodonsist

derFop-WertgleichNull.

Der CBI ist der Fop ähnlich,benutztjedocheineandereSkalierung.Die Vermeidungop-

timaler Codonsäußertsich hier in negativen Werten,währenddie alleinige Verwendung

optimalerCodonseinenCBI-Wert von 1,0liefert.

Der Codon-GebrauchverschiedenermtACP-Genewurdemit demProgrammCodonW

(John Peden,CMLEUN, Dept. of Genetics,University of Nottingham;http://www.mol-

biol.ox.ac.uk/cu/codonW.html) untersucht(Stenicoet al., 1994).Da vermutlichbei C. ele-

ganswie bei N. crassaein mtACPmit Komplex I assoziiertist, wurdenzumVergleich ei-

nige Genefür Komplex I-Untereinheitenmit in die Untersuchungeinbezogen(Tabelle2).

Die mtACP-homologenGenein C. elegansunterscheidensichnachdenzur Verfügungste-

hendenDatendeutlichin ihremCodon-Gebrauch.DasmtACP1wird dieserAnalysezufolge

Page 46: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 40

|

atmtacp1 -MALRNAILRHLRVPVQTLGLN--QSKIGFLGT-IRSFSSHDD--HLSREAVVDRVLDVV

atmtacp2 -MAARGAMLRYLRVNVNPTIQNPRECVLPFSIL-LRRFSEEVRGSFLDKSEVTDRVLSVV

atmtacp3 MHCIRSSILQHLRLRVSVRPTSLLQNENGFKSIGIFNFTSEAAA-DGGQDQILSRVIELV

. * ..*. **. * | . * . *. . . **. .*

atcpacp1 <DLGAD[S]LDTVEIVMGLEEEF>

^ ^

atmtacp1 KSFPKVDPSKVTPEVHFQNDLGLD[S]LDTVEIVMAIEEEFKLEIPDKEADKIDSCSLAI

atmtacp2 KNFQKVDPSKVTPKANFQNDLGLD[S]LDSVEVVMALEEEFGFEIPDNEADKIQSIDLAV

atmtacp3 KKYDKTNTSEVTERADFQKDLSLD[S]LDKTELVMAIEEEFSIEIPDEKADKLTCCGDVA

* . * * ** ** ** ** * ** *.***.**** **** ***. .

-2 +9

atmtacp1 EYVYNHPMSS----

atmtacp2 DFIASHPQAK----

atmtacp3 TYILSETPTKASES

.. .

Abbildung13:CLUSTAL W-Alignmentvon mtACP1(AAC27139.1;Shintani& Ohlrogge,

1994),mtACP2(AAC27464.1)undmtACP3(BAB090989.1)ausA. thaliana. Für mtACP1

undmtACP2liegt die vermuteteersteAminosäuredesreifenProteinsim Alignmentander

gleichenPosition.Sie ist für alle drei mtACP mit | markiert.Mit atcpacp1ist eine typi-

scheSequenzfür dasaktive Zentrumder plastidärenAcyl CarrierProteinevon A. thalia-

na gezeigt.Die Pfeilekennzeichnenin plastidärenundmitochondrialenACPverschiedene,

aberjeweils hoch konservierteAminosäurenan denPositionen[-2] und [+9] relativ zum

Phosphopantethein-tragendenSerinim aktivenZentrum.

Page 47: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 41

Tabelle2: UntersuchungdesCodon-GebrauchsderGenederbeidenmtACPim Vergleichzu

Genenfür verschiedeneKomplex I-Untereinheiten(nuo14.8bis nuo78)unddermitochon-

drialenβ-Keto-Acyl-ACP-Synthase(mtcem)in C. elegans. Die Komplex I-Untereinheiten

sindmit “nuo” für [N]ADH:[U]bichinon [O]xidoreduktasebezeichnet.Die angestellteZahl

beschreibtdie Molmasseder jeweiligenUntereinheitin kDa. Die SpalteCBI gibt denCo-

don Bias Index an (Bennetzen& Hall, 1982).Fop stehtfür Frequencyof optimal codons

(Ikemura,1981).Die Größenwerdengenauerim Text beschrieben.

Gen CBI Fop

nuo10.5(CAB02765.1) -0,009 0,328

nuo14.8(CAB16513.1) 0.416 0,656

nuo19.3(CAB02132.1) 0,146 0,455

nuo51(CAA90435.1) 0,305 0,573

nuo78(AC006768) 0,217 0,504

mtcem(CAB02284.1) -0,187 0,231

cemtacp1(U00033) 0,227 0,512

cemtacp2(AL132860) 0,074 0,404

deutlichstärker exprimiert als mtACP2.Für mtACP1werdenetwa mit gleicherHäufigkeit

optimaleCodonsverwendetwie für die Komplex I-UntereinheitenNuo51undNuo78.Eine

Untersuchungfür dieentsprechendenGenein N. crassa, in demdasGenfür mtACP2bisher

nicht identifiziertwerdenkonnte,zeigtdie gleicheTendenz(Tabelle3).

Eine Untersuchungder genauenFunktionder gefundenenGeneund ihre Genprodukte

durchKonstruktionvon knock-out-Mutantenerfolgtebisherwederin A. thaliana noch in

C. elegans. BeideOrganismensind molekularbiologischnicht in ausreichendemMaßezu-

gänglich.DasGenfür ein zweitesmtACPwurdedaherin N. crassagesucht.

4.5 Versuchder Klonierung desGensfür mtACP2 in N. crassa

DasGenomvon N. crassawar bis zur FertigstellungdieserDoktorarbeitnur zu 30 % be-

kannt.Zur IdentifizierungdesGensfür ein zweitesmtACPwurdendeshalbandereMetho-

Page 48: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 42

Tabelle3: UntersuchungdesCodon-GebrauchsdesGensfür dasmtACP im Vergleich mit

Genenfür verschiedeneKomplex I-Untereinheiten(nuo14.8bis nuo78)und für die mit-

ochondrialeβ-Keto-Acyl-ACP-Synthase(mtcem)in N. crassa.

Gen CBI Fop

nuo10.5(X69929.1) 0,258 0,554

nuo14.8(X76344.1) 0,307 0,600

nuo19.3(AJ001520) 0,361 0,627

nuo51(X56227.1) 0,494 0,716

nuo78(X57602.1) 0,380 0,634

mtcem(AF021234.1) 0,214 0,524

ncmtacp1(X83578) 0,578 0,742

denversucht,die in denfolgendenKapitelnbeschriebensind.KeinedieserMethodenführte

zurKlonierungdergesuchtenDNA-Sequenz.

4.5.1 Versuchder Genidentifizierung über die DNA-Sequenz

Mit Hilfe einesradioaktiv markierten,102Bp langenPshAI/SalI-Fragmentesausder

cDNA vonmtACP1ausN. crassawurdediegenomischeGenbibliothekλJ1durchheterolo-

geHybridisierungdurchsucht.DasFragmentcodiertfür dendasaktive Zentrumumgeben-

denBereich.Um die geeigneteHybridisierungstemperaturzu ermitteln,wurdegenomische

DNA desWildtypsundderMutanteacp1mit EcoRI geschnittenundin einemSouthernblott

bei verschiedenenTemperaturenmit derSondehybridisiert(Abb. 14).

Bei stringenterHybridisierungwurdeein 9 kBp-Fragmentim Wildtyp und ein 2kBp-

Fragmentin der Mutantevon der Sondeerkannt.Die Sondehybridisierteim Wildtyp mit

demdrittenundviertenExondesGensfür dasmtACP1.Die Mutanteacp1besitztlediglich

dasvierte Exon,dasvon der Sondeerkanntwurde.Durch daseingesetzteHygromycinB-

GenwurdeeinezusätzlicheEcoRI-Schnittstellein dasGenomdesPilzeseingefügt,sodaß

dasvon derSondeerkannteDNA-Fragmentsehrviel kleiner ist alsdasim Wildtyp. Bei ei-

nerHybridisierungstemperaturvon 47 oC wurdein beidenGenomenein zusätzlichesDNA-

Fragmentmit einerLängevon ca.3,3 kBp erkannt.DasGenfür die cytosolischeFAS, die

Page 49: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 43

Abbildung14: Southernblottvon genomischerDNA desWildtyps (links) undder Mutante

acp1(rechts)von N. crassa. Die DNA wurdemit EcoRI geschnittenundbei verschiedenen

Temperaturenmit einer102Bp SondeausdercDNA desmtACP1hybridisiert.

eineACP-Domänebesitzt,welcheebenfalls von der Sondeerkanntwerdenkönnte,würde

aufeinemEcoRI-Fragmentvonmehrals9 kBp Längeliegen(B. Brors,persönlicheMittei-

lung).DieseswurdejedochbeikeinerdergewähltenHybridisierungstemperaturenmarkiert.

Bei dergefundenenHybridisierungstemperaturvon47 oC wurdenca.150000Phagenklone

derGenbankλJ1durchsucht.18 Klone hybridisiertenmit derSonde.Fünf davon enthielten

dasGenfür mtACP1.Keinerderanderenenthieltjedochein Genmit Ähnlichkeit zu einem

ACP-Gen.

In einemzweitenExperimentwurdedie KlonierungdesgesuchtenmtACP2-Gensdurch

PCRversucht.Aus der Aminosäuresequenzder mtACPausdenPilzenA. niger, N. crassa

und S.cerevisiaewurdendie degeniertenPrimerHmtACP-AS3xund HmtACP-C2eabge-

leitet (Abb. 16) undzur Amplifikation von TeilendergenomischenDNA derMutanteacp1

unddesWildtypsvonN.crassaverwendet(Abb. 15).Als internePositiv-Kontrolledientedie

Amplifikation einesTeils desGensfür mtACP1zu einemPCR-Produktvon 240Bp Länge

bei Verwendungvon genomischerWildtyp-DNA alsTemplate.

DiesesFragmentbestehtnichtnurauscodierenderDNA, sondernenthälteinIntron(Abb.

16) von 156 Bp Länge.Die durchschnittlicheIntrongrößefür filamentösePilze liegt zwi-

schen100und200Bp (Gurr et al., 1987),sodaßauchein PCR-Produktmit Sequenzteilen

einesGensfür ein zweitesmtACP zwischen150 und 300 Bp lang seinsollte.Ein solches

PCR-Fragmentwurde jedochnicht identifiziert. DasnächstgrößerePCR-Produktwar ein

Page 50: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 44

Abbildung15: Mit degeneriertenPrimern(Abb. 16) erhaltenePCR-Produkte.Genomische

DNA derMutanteacp1(links) unddesWildtyps(rechts)vonN.crassawurdenalsTemplate

verwendet.Ein 240Bp-Fragmentin derWT-Spurwird für mtACP1erwartetundfehlt in der

SpurderMutanteacp1.

400 Bp-Fragment.Dieseswurdekloniert und sequenziert.Die erhalteneSequenzenthielt

keineverwertbareStrukturinformation.

Page 51: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 45

<

ncmtacp MFRTAALTAARVARPAVASAVRAGVARPAFVQAVPKVA---AFQAVRFYSAGGHLKKDEV

scmtacp MFRSVCRISSRVA-P---SAYRTIMGRSVMSN---------TILAQRFYSAN--LSKDQV

anmtacp MFRSAVVRSLRASVPRAVKTPAPFQIRSSPVARPAQFAPRFAYQGVRLYSAPAGLNKDEV

***. . * . * . * . * *** * **.*

>< >< ><

ncmtacp LKKDEV FSRIAQVLSGFDKVN---DPKNITETAHFANDLGLDSLDTVEVVMAIEEEFSI

scmtacp LSKDQV SQRVIDVIKAFDKNSPNIANKQISSDTQFHKDLGLDSLDTVELLVAIEEEFDI

anmtacp LNKDEV EGRIVNLLKNFDKVS---DASKINVASHFANDLGLDSLDTVEVVMAIEEEFSI

* **. *. .. *** * ..* ***********...****** *

________

>

ncmtacp EIPDKDADQIHSVDKAVEYILSQPDAN

scmtacp EIPDKVADELRSVGETVDYIASNPDAN

anmtacp EIPDKEADSIHSVDKAVEYILGQPD--

***** ** ..** .*.** .**

_______

Abbildung 16: PositiondegenerierterPrimer für die Amplifikation desGensfür mtACP2

durchPCR.Zum Designwurdendie bekanntenSequenzenfür mtACPvon A. niger (anm-

tacp),N. crassa(ncmtacp)undS.cerevisiae(scmtacp)herangezogen.Die Pfeile(<>) kenn-

zeichnendie Exonsder N. crassa-Sequenz.Aminosäuresequenzen,die dengewähltenPri-

mernentsprechen,sindunterstrichen.

Page 52: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 46

4.5.2 Versuchder heterologenKomplementationder ∆acp-Mutante von Saccharomy-

cescerevisiaedurch Plasmid-Shuffling

DadasgesuchteGenaufDNA-Ebenenicht identifiziertwerdenkonnte,wurdedieGensuche

auf der EbenedesProteinsfortgesetzt.Im Gegensatzzu heterologenHybridisierungsme-

thodenwird zur heterologenKomplementationnicht die Ähnlichkeit derDNA-Sequenzzur

IdentifizierungdesgesuchtenGensherangezogen,sonderndie Funktion deszugehörigen

Proteins.DasentsprechendeGenwird in S.cerevisiae inaktiviert undder Phänotypderer-

haltenenMutanteuntersucht.NachTransformationderHefe-Mutantemit einerexprimieren-

denN.crassa-GenbibliothekwerdenKlonegesucht,beidenenderWildtyp-Phänotypwieder

hergestelltist. DieseKlone enthaltenein GenausN. crassa, dasfür ein Proteincodiert,das

denDefektin derHefekomplementierenkann.

Die ∆acp-Mutantein Hefeist wie dieanderenDeletionsmutanten,dieEnzymedermito-

chondrialenFAS betreffen,nichtmehrin derLagezuatmen.WährenddieDeletionsmutante

∆cemder mitochondrialenβ-Ketoacyl-ACP Synthasedurch Transformationmit dem ent-

sprechendenGenausN. crassain einemgeeignetenExpressionsvektorihre Atmungsfähig-

keit wiedererlangt(F. Bürger, Dissertation1999),tut die Mutante∆acpdiesnicht. Sie gibt

zu schnellihre mtDNA unddamit jedeMöglichkeit zumWiedererlangenderAtmungsauf.

Die Auswirkungder∆acp-Mutationscheintschwererzuwiegenalsdieder∆cem-Mutation.

EineTransformationmit derexprimierendenN. crassa-Genbibliothekkannnurdannzur

IdentifizierungeineszweitenmtACP in N. crassadienen,wenndie Hefe bis zur Expres-

sionderN. crassa-cDNA nicht auf ihr eigenesmtACPverzichtenmußundso ihre mtDNA

erhält.DazuwurdediemtACP-Deletionsmutantein diploiderHefeerzeugt,sodaßeinintak-

terChromosomensatzden∆acp-Defektdesmutierteninternhomologkomplementiert.Eine

zweiteintakteGenkopiefür dasmtACPin einemgeeignetenExpressionsvektor, deralsSe-

lektionsmarkerdasURA3-Genträgt,wurdezusätzlichin die Hefeeingebracht.Die diploide

MutantewurdenunzurSporulationgebrachtunddie gebildetenTetradenmit einemMikro-

manipulatorzerlegt. Anwachsende,haploideSporen,die die defekteGenkopie im Genom

und daskomplementierendePlasmidim Cytosolbesitzen,wurdenmit der exprimierenden

N. crassa-Genbibliothektransformiert.Die Transformantenwurdenauf 5-Fluoro-Orotsäure

inkubiert. DieseSubstanzist einemodifizierteUracil-Vorstufe,die durchdasGenprodukt

desURA3-Gensin ein toxischesUracil-Analogonumgewandeltwird. Damitwird einSelek-

Page 53: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 47

tionsdruckaufgebaut,derdieHefeveranlaßt,dashomologkomplementierendePlasmid,das

zur SelektiondasURA3-Genträgt, aufzugeben(Boeke et al. 1984).Hefezellen,die diese

Behandlungüberleben,solltennur nochdasPlasmidderN. crassa-Genbibliothekbesitzen.

Eine Selektionauf Atmungskompetenzzeigt nun,welcheKlone einecDNA ausN. crassa

besitzen,die denDefekt in der ∆acp-Mutantein Hefe komplementierenkann.DasPrinzip

dieses“PlasmidShuffling” genanntenProzessesist in Abb. 17 zusammengefaßt.

Page 54: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 48

Ê Ë(ÌÎÍ�Ï(Ð�Ñ,Ò Ó�ËÕÔÕÒ ÑÖÎ×ÙØ(Ú Í(Ó�ÛkÓ ×ÙÜ ÛkÓÝÑ,Ð�Ñ

Þ-ß Ú ß Ì�Ñ,Ò Ó(ËÕÐÎÍÝàá�Ñ,ÔÕÍ(Ë(â�ãÎÌÎÓ(ÔÕä ß Ñ ß Ë(å

æ ß Ñ@ÛçÐÎè ß Ë�ÐÎË(Ð Ú é ã ß

æêÛçÐÎË(ã�à,Ó(ÛkÔÕÐ�Ñ,Ò Ó(ËÔÕÒ Ñêë ß Ë�Ï(ÐÎË�ÌÎä Ú ÐÎãÎÔÕÒ è ß ËÕìëîíðï

ñ

ñ ñ

ññ

ëòí

ëòí

óÎôÙõ∆ . öP÷,ø�ù,ú�û,üZý¡þêÿ �Fý��

Ì¡Ë(Ó��ÎÌ × Ó�Í&ÑêñðÓ�Ë(ã�Ñ,ÛkÍ(Ì Ñ

Þ ä(Ó�ÛkÍ Ú Ð�Ñ,Ò Ó�Ë

æ ß Ñ@ÛçÐÎè ß

ñðÓ(ÔÕä Ú ß Ô ß ËÝÑ,Ð�Ñ@Ò Ó(Ë�ã ×� Ú Ð¡ãÎÔÕÒ èÕìÙñðï

æðÛkÐÎË(ã�à,Ó�ÛkÔÕÐ�Ñ,Ò Ó(ËÕÔÕÒ Ñ

æðÛkÐÎË(ã�à,Ó(ÛçÔ Ð Ñ@Ò Ó(ËÕÔÕÒ Ñ

Abbildung 17: SchematischeDarstellungdesPlasmidShufflings zur Identifizierungeiner

∆acp-komplementierendencDNA von N. crassa. Mit ”K” ist daskomplementierendePlas-

mid YEp352SCmtACPundmit ”PB” ein PlasmidderGenbibliothekpYADE5 bezeichnet.

Page 55: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 49

Das PlasmidpTSCmtACP (Abb. 18), in dem dasHefe-Genfür dasmtACP teilweise

durchdasLEU2-Genersetztwordenwar, wurdemit Hpa I/SacI gschnittenundin dendiploi-

denHefestammVW1 eingebracht.Die TransformantenwurdenaufLeucin-Prototrophiese-

lektioniert.HomologeRekombinationsereignissewurdendurchSouthernblott-Analysenach-

gewiesen.GenomischeDNA derTransformantenwurdemit Pst I verdautundmit einemra-

dioaktiv markiertenHinc II/EcoRI-FragmentausdemVektorpSCmtACP-P/SXhybridisiert

(Schneideret al., 1995;Abb. 19).��� ��� �� ��� �� ���������� ���� ���

�� ������ �!� "$#����

%'&�(�)

* �!�+"$�

�� � �"$#!� �

Abbildung 18: Replacementvektor pTSCmtACP zur Inaktivierung des mtACP-Gensvon

S.cerevisiae. Aus demVektorpSCmtACP-P/SX(oben)wurdeein zentralesStyI-Fragment

entferntund die überstehendenEndengeglättet.Das LEU2-Gen auf einemSmaI/Hpa I-

FragmentausYEp351wurdeeingesetzt.Die Transformationwurdemit einemHpa I/SacI-

Fragmentdurchgeführt(Schneideretal., 1995).Die PfeilegebendieTranskriptionsrichtung

an.

Zur zunächstnotwendigenhomologenKomplementationdesGen-Defekteswurdedas

mtACP-Genzusammenmit seinemPromotorals Eco RI/BamHI-FragmentausdemPlas-

mid pSCmtACP-P/SX(Abb. 18)geschnittenundin denEcoRI/BamHI linearisiertenVektor

YEp352ligiert. YEp352besitztdasURA3-GenalsSelektionsmarker. Dasfertige Komple-

mentations-PlasmidwurdeYEp352SCmtACPgenanntundin die diploidemtACP-Mutante

∆acp2n transformiert.Eine Uracil-prototropheTransformantewurde zur Sporulationge-

brachtund die einzelnenSporensepariert.Durch Selektionauf gleichzeitigeLeucin- und

Uracil-Prototrophiewurden10 haploide∆acp-Mutantenmit demhomologkomplementie-

rendenPlasmidYEp352SCmtACPidentifiziert.Alle 10 wuchsenauf Glycerinals Kohlen-

Page 56: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 50

Abbildung19:SouthernblottderdiploidenHefe-Mutante∆acp2n.GenomischeDNA wurde

mit Pst I verdautund mit einemradioaktiv markiertenHinc II/Eco RI-Fragmentausdem

Vektor pSCmtACP-P/SXhybridisiert.In Pst I-gespaltenerDNA repräsentiertein 2,7 kBp-

FragmentdasintakteGen.DasdefekteGenwurdedurcheinezusätzlichePst I-Schnittstelle

in ein 0,5 kBp und ein 3,1 kBp Fragmentgespalten.Die Sondehybridisiertenur mit dem

0,5kBp Fragment.Links ist genomischeDNA ausdemWildtyp undrechtsauseinerdiploi-

denMutante∆acp2naufgetragen.

stoffquelle und warendamit in der Lage zu atmen.Die intern komplementierteMutante

∆acp , YEp352SCmtACPwurdezurweiterenGensucheeingesetzt.

Zur Identifizierungderacp2-cDNA ausN. crassawurdezunächstdie Genbibliothekim

PhagenλAD5 in die Plasmid-cDNA-Bibliothek pYADE5 umgewandelt.Hierzu wurdeder

spezielleE. coli WirtsstammBNN 132 mit demPhagenλAD5 infiziert. BNN 132 enthält

dasGendercre-Rekombinase,diedurchortsspezifischeRekombinationansogenanntenlox-

Sequenzendie in denPhagenenthaltenePlasmidkomponentemit dencDNA-Insertsheraus-

schneidetundzumzirkulärenPlasmidschließt.Die in vivoausdemPhagenausgeschnittenen

PlasmideenthaltenN. crassacDNA-InsertsalsEcoRI/Xho I FragmenteunddasTRP1Gen

ausHefealsSelektionsmarker (Brunelli & Pall, 1993;Elledgeet al., 1991).

Die GenbibliothekpYADE5 wurdein die Hefemutante∆acp , YEp352SCmtACPtrans-

formiertundanschließendaufTryptophan-Prototrophieselektioniert.Ca.250000Transfor-

manten,die auf dementsprechendenSelektions-Mediumanwuchsen,wurdenvon denPlat-

Page 57: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 51

ten genommenund nachResuspendierenauf SD-MediumohneLeucin-Supplementierung

mit 5-Fluoro-Orotsäureausplattiert.Hefezellen,die auf diesemMediumanwachsen,sollten

daskomplementierendePlasmidverlorenhabenundnur nochdasPlasmidderexprimieren-

denN. crassa-Genbibliothekbesitzen.WenndieseseinGenträgt,daßdenDefektim Genom

der Hefe-Mutantekomplementiert,kanndie entsprechendeZelle auf Glycerin als Kohlen-

stoffquellewachsen.Auf dem5-Fluoro-Orotsäure-MediumanwachsendeZellenwurdenvon

denPlattengenommenundauf YPG-Mediummit 5-Fluoro-Orotsäureausplattiert.Hierauf

wachsendeKolonienwurdenvon der Plattegenommenundnochmalsauf Leucin-,Uracil-

und Tryptophan-Prototrophiegetestet.Hefeklone,die Leucin- und Tryptophan-prototroph

sowie Uracil-auxotrophwarenund dennochatmeten,wurdenin Flüssigkulturangezogen.

Ihre Plasmid-DNA wurde isoliert und E. coli damit transformiert.Durch Restriktionskar-

tierungwurdefestgestellt,welchePlasmideidentischeInsertstrugen.48 von 64 Plasmiden

enthieltennachRestriktionskartierungkein cDNA-Insert. Von den 16 übrigenPlasmiden

wurdendie Insertssequenziert.KeineshattejedochÄhnlichkleit mit demGeneinesAcyl

CarrierProteins.NachRetransformationder gefundenenPlasmidein die ∆acp2n-Mutante

und anschließenderTetradenanalysewarenin allen Fällennur zwei der vier Sporenin der

Lagezu atmen.DasscheinbareErhaltender Atmungsfähigkeit durchheterologeKomple-

mentationwardamitartifiziell (Boeke et al., 1984).

4.6 Untersuchung der Atmungsfähigkeit und des Liponsäuregehaltes

verschiedenerDeletionsmutantenvon S.cerevisiaemit beeinträch-

tigter mitochondrialer FAS

Die Hefeist in derLageihrenStoffwechselaufGärungumzustellenundkanndamitauchoh-

neAtmungauskommen.So ist sieein sehrgeeignetereukaryontischerModell-Organismus

um die Abhängigkeit der Atmungsfähigkeit vom Liponsäuregehaltzu untersuchen.Neben

der ∆acp-Mutanteexistierenin unseremInstitut die Mutanten∆cemund ∆oar. Bei ∆cem

fehlt dasGender mitochondrialenβ-Ketoacyl-ACP Syntase(Harringtonet al., 1993),die

auch[C]ondensing[E]nzymewith [M]itoc hondrial functiongenanntwird. Die β-Ketoacyl-

ACPReduktase(Abb. 1),dieauchals3-[O]xoacyl-[A]CP [r]eductasebezeichnetwird, fehlt

in derMutante∆oar (Schneideretal., 1997).VonderHefe-Mutante∆cemwarbekannt,daß

Page 58: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 52

sie sich auchheterologmit dementsprechendenGenausN. crassakomplementierenläßt

(Tabelle4).

Eine heterologeKomplementationder Hefe-Mutante∆acp mit dem mtACP1-Genaus

N. crassawurdein dieserArbeit versucht.DazuwurdediecDNA in einemYCp50-Plasmid,

dasdasURA3-GenalsSelektionsmarkerenthält,hintereinenADH-Promotorkloniert(Schnei-

der, persönlichMitteilung). Mit diesemPlasmid(pYCp50ADH-NCmtACP) wurdedie di-

ploide Hefe-Mutante∆acp2n transformiert.Die Transformantenwurdenauf Uracil-Proto-

trophieselektioniertund zur Sporulationgebracht.NachTetradenanalysewurdendie aus-

gekeimtenSporenauf gleichzeitigeUracil- undLeucin-Prototrophieselektioniert.Von acht

zerlegtenTetradenzeigtennur insgesamtzwei angewachseneSporenbeidePrototrophien.

Die erhalteteneMutante(∆acp , YCp50ADH-NCmtACP)war nicht in derLageauf Glyce-

rin alsKohlenstoffquellezuwachsen.

VondendreiHefe-Mutanten∆acp, ∆cemund∆oar, sowie denheterologkomplementier-

tenMutanten∆acp , YCp50ADH-NCmtACPund∆cem , pYPGE15-cem1, undderhomolog

komplementiertenMutante∆cem , pYCp50-CEM1 wurdendie Liponsäuregehaltegemes-

sen.Die Ergebnissesind in Tabelle4 zusammengestellt.Auch hier sinddie relativenWerte

angegeben,beidenenderWildtyp-Liponsäuregehalt100% gesetztwurde(vgl. 4.1).

Page 59: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 53

Tabelle4: LiponsäuregehaltundAtmungsfähigkeit verschiedenerHefestämme.Der Lipon-

säuregehaltdesWildtyps wurde100% gesetzt.Die MutantenwurdennachderReihenfolge

derbetroffenenEnzymein derFettsäuresynthasegeordnet.Die BezeichnungenderMutanten

sindim Text erklärt.

Mutante Liponsäuregehalt Atmungsfähigkeit Literatur

WT (VW1a) 100% +

∆acp <5% - Schneideret al., 1995

∆acp , YCp50ADH-

NCmtACP (heterolog

komplementiert)

50% - dieseArbeit

∆cem <5% - Haringtonet al., 1993

∆cem , pYCp50-CEM1

(homolog komplemen-

tiert)

80% + Bürger, Dissertation

1999

∆cem , pYPGE15-cem1

(heterologkomplemen-

tiert)

65% + Bürger, Dissertation

1999

∆oar 55% - Bürger, Diplomarbeit

1997

Page 60: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 54

InteressanterweisewardasN.crassa-mtACPin derHefe-Mutante∆acpzwarin derLage,

die Liponsäuresynthesewiederherzustellen,führte jedochnicht zur Atmungsfähigkeit der

Hefe.

Die beidenMutanten∆acpund∆cemunterscheidensich in denbisheruntersuchtenEi-

genschaftennicht.Siesindnicht in derLagezuatmenundbesitzenkeineLiponsäure.Trotz-

demverliert ∆acp ihre mtDNA schnellerals∆cem, sodaßderVerlustdesmtACPschwerer

zuwiegenscheintalsderderβ-Ketoacyl-ACPSynthase.

- .�/ / 0 1�2 0�3

465 2 -�-.�/

.�-

3

2

0

/

-

798

:�;�<

=�:�>

? ;�@BA�C�DFE

Abbildung 20: Wachstumskurven desHefe-Wildtyps und der beidenMutanten∆acp und

∆cemin Hefe-Vollmedium(YP) mit GlucosealsKohlenstoffquelle.Die OptischeDichtebei

600nmwurdegemessen.

Wie in derEinleitungbeschriebenwurde,könnenAcyl CarrierProteineansehrverschie-

denenStoffwechselwegenbeteiligt sein.Für die β-Ketoacyl-ACPSynthasensindaußerder

FettsäuresynthsenurdiePolyketidsyntheseeinbeschriebenerWirkungsbereich.Um dieDe-

fektein denbeidenMutanten∆acpund∆cemgenauerzucharakterisieren,wurdedasWachs-

tum dieserMutantenund dasdesWildtyps verglichen.Ein-Liter-Kulturgefäßewurdenmit

750 ml YPD-Mediumgefüllt, mit gleichenMengenZellmaterialauseinerYPD-Vorkultur

in derstationärenPhaseangeimpftundbei 30 oC gutgerührtsowie steril belüftet.Alle zwei

Page 61: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

4. Ergebnisse 55

Stundenwurdedie optischeDichte einerProbebestimmt(Abb. 20). Währendder Wildtyp

nach10 h seinlogarithmischesWachstumbegann,dauertedasbei der∆cem-Mutante16 h

undbeider∆acp-Mutantesogar30h. DerWildtyp unddie∆cem-Mutantezeigteninnerhalb

der logarithmischenPhaseein vergleichbaresWachstum,während∆acp langsamerwuchs.

Die Verdopplungszeitenbetrugenfür denWildtyp 120min, für ∆cem140min undfür ∆acp

210 min. Der Wildtyp erreichtein der stationärenPhaseeineoptischeDichte von 11, die

Mutanten∆acpund∆cemjedochnurvon4. DasdeutlichlangsamereWachstumderMutan-

te ∆acpdeutetauf einezusätzlichenStoffwechseldefekthin, der in derMutante∆cemnicht

vorliegt.

Page 62: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

5. Diskussion 56

5 Diskussion

5.1 Im Gegensatzzur ∆acp-Mutante von S. cerevisiaebesitzt die acp1-

Mutante von N. crassaLiponsäure in bioverfügbarer Form

DasmtACPist in derHefeS.cerevisiaeessentiellfür die Synthesevon Liponsäure(Brody

et al., 1997)undderenBindungandie E2-UntereinheitderPyruvat Dehydrogenasebzw. α-

KetoglutaratDehydrogenase(Jordan& Cronan,1997).Die mtACP-Deletionsmutante∆acp

enthältdeswegenkeineLiponsäureund ist atmungsdefizient.Die genetischeInaktivierung

von mtACP1in N. crassaführt hingegennicht zur Atmungsdefizienz.Der Liponsäurege-

halt der acp1-Mutanteist im Vergleich zum Wildtyp nicht verringertund funktionsfähige

α-KetoglutaratDehydrogenaseist in ihr nachweisbar. Die Synthesevon Liponsäureundde-

renBindungandieentsprechendenapo-Enzymeverlaufenin N. crassaalsounabhängigvon

mtACP1.Die Ligation wird möglicherweisewie in Bakterienvon einerACP-unabhängigen

Lipoat-Transferasekatalysiert(Abb. 2). Dasdazunotwendige,zumbakteriellenlplA homo-

logeGenist im Neurospora-Genomvorhanden(b8b20.410;CAB 91488.1).In einerande-

ren Doktorarbeitan unseremInstitut wurde gezeigt,daßder Verlust der mitochondrialen

β-Ketoacyl-ACP Synthasefür N. crassatödlich ist. Die entsprechendeDeletionsmutante

konntenicht isoliert werden(F. Bürger, Dissertation1999).EsscheintN. crassasomitnicht

möglich zu sein,cytosolischsynthetisierteOktansäurein denMitochondrienals Vorstufe

von Liponsäurezu verwenden.Eine entsprechendeBeobachtungwar schonfrüher in Hefe

gemachtworden(Haringtonet al., 1994).

DiesenErgebnissenzufolgesolltedieN. crassaMutanteacp1auchohnedasKomplex I-

assoziiertemtACP1einefunktionierendemitochondrialeFAS besitzen.Diebisherbekannten

mtACP-FormenvonHefeundN.crassasindalsofunktionellverschieden.Damitmußesent-

wedereineweiteremtACP-Isoformvon N. crassageben,welchein die Liponsäuresynthese

eingebundenist, odereinenanderenLiponsäuresyntheseweg.

Page 63: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

5. Diskussion 57

5.2 Nachweisvon mtACP2 in N. crassadurch [14C]-Pantothenat-Mar-

kierung der Mutante acp1

Durch in vivo Einbauvon [14C]-markierterPantothensäurewurdenin denMitochondrien

der N. crassa-Doppelmutanteacp1 G pan2 vier Proteinemit einer scheinbarenMolmas-

sezwischen12 und18 kDa markiertunddurchalkalischeBehandlungin ein einheitliches

Proteinder scheinbarenmolekularenMassevon 18 kDa überführt.DieserBefundist cha-

rakteristischfür Acyl CarrierProteine.SieverlierendurchHydrolysedenamPhosphopan-

tetheingebundenenAcylrest, der bei SDS-PAGE durchvermehrteSDS-Bindungzu einer

schnellerenWanderungführt alsesdemtatsächlichenMolekulargewicht entspricht.Die vier

[14C]-Pantothenat-markiertenProteinestellenalsomtACP-Formenin verschiedenenAcy-

lierungsstufendar. DasscheinbarleichtesteProteinträgtdenlängstenAcyl-Rest.Da in der

untersuchtenMutantedasGenfür mtACP1inaktiviert ist, mußessichhier um ein zweites

mtACPhandeln,dasmtACP2genanntwurde(Abb. 9).

5.3 Eukaryonten können mehreremtACP-Geneenthalten

In N. crassaundB. taurusist dasmtACP1eineUntereinheitvonKomplex I. FürA. thaliana

undHomosapiensgibt esHinweiseaufeineähnlicheOrganisationdesmtACP1(Shintani&

Ohlrogge,1994;Triepelsetal., 1999),sodaßnaheliegt,daßderKomplex I jedesEukaryon-

tenein mtACPalsUntereinheitbesitzt.Mit derN. crassa-Mutanteacp1wurdeklar gezeigt,

daßdie Funktionvon mtACP1mit derBiogenesevon Komplex I undnicht mit derLipon-

säuresyntheseverknüpftist. Alle Eukaryonten,die einenKomplex I haben,solltendemnach

ein zweitesmtACP(mtACP2)besitzen.Dafürgibt esverschiedeneHinweise.

D. melanogastererzeugtdurchalternativesSpliceneinesGenszweiverschiedenemRNA-

Variantenfür zwei verschiedenemtACP(Ragoneet al., 1999).

Im Genomvon C. eleganskommenzwei mtACP-Genemit verschiedenemCodon-Ge-

brauchvor. Danachwird einesder beidenGene,dasfür mtACP1,in relativ großenMen-

gen, entsprechendden Komplex I-Untereinheiten,exprimiert. Das anderecodiert für ein

Minoritäts-Protein,dasmtACP2,dasin ähnlichenMengenwie z.B. die mitochondrialeβ-

Ketoacyl-ACPSynthasevorliegt (Tabelle2). DieserBefundentsprichtdemvon N. crassa.

Genefür die Komplex I-UntereinheitenNuo51,Nuo78undmtACP1zeigengleichermaßen

Page 64: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

5. Diskussion 58

hoheWertefür CBI undFop(Tabelle3), währenddieentsprechendenWertefür dasGender

β-Ketoacyl-ACPSynthasesehrviel niedrigersind.AufgrunddieserDatenist eswahrschein-

lich, daßin C. elegansmtACP1in denKomplex I integriert ist, währendmtACP2für die

Liponsäurebiosynthesesorgt.

In A.thalianakommengleichdreimtACP-Genevor. DieExistenzeinesmtACPin A.tha-

liana wurdeerstmals1994von Shintani& Ohlroggebeschrieben.Die Autorennanntendas

ProteinmtACP1.Durch Westernblot-Analysewiesensie nach,daßviermal soviel mtACP

mit dermitochondrialenMembranassoziiertist, wie frei in derMatrix vorliegt. Die Mem-

branassoziationwurdealsHinweisaufeineIntegrationin Komplex I gewertet.Esist jedoch

wahrscheinlich,daßder im WesternblotverwendeteAntikörpermit allendrei Translations-

produktender mtACP-Genekreuzreagierte,so daßunklar bleibt, welchesmtACP tatsäch-

lich in den Komplex I integriert ist. Die Autoren weisendaraufhin, daßein Antikörper

z.B. gegendasmtACP1ausN. crassaKreuzreaktionenselbstmit entsprechendenProteinen

ausErbsblätter- undKartoffelknollenmitochondrienzeigt.Hinweisedarauf,welchesmtACP

Komplex I-assoziiertvorliegt, könnenauchdurch UntersuchungendesCodon-Gebrauchs

derentsprechendenGenenicht gewonnenwerden,dadie Expressionshäufigkeit von Genen

in A. thaliananicht direktandenCodon-Gebrauchgekoppeltist (Chiapelloet al., 1998).

In N. crassawurde dasGen für daszweite mtACP bishernicht gefunden.In einem

genomischenSouthernblottmit einemradioaktiv markiertenFragmentausder cDNA für

mtACP1 wurde unter nicht-stringentenBedingungennebendem für mtACP1 erwarteten

DNA-FragmenteinweiteresFragmentgefunden.DieseskonntealsHinweisfür dasmtACP2-

Gengewertetwerden,auchwennin der durchsuchtenPhagen-GenbibliothekλJ1kein ent-

sprechenderKlon gefundenwurde.Es ist jedochdamit zu rechnen,daßdasGeninnerhalb

dernächstenMonateim RahmendesNeurospora-Genomprojektesidentifiziertwird.

Überraschenderweisewurdeim GenomvonA.niger nureineinzigesmtACP-Genidenti-

fiziert,obwohl dieserPilz einenKomplex I besitzt.DasGenomwurdeim shot-gun-Verfahren

flächendeckendsequenziert.Auch wennesmöglich ist, daßein zweitesmtACP-Genin den

vorhandenenDatennicht erfaßtwurde,ist eherdavon auszugehen,daßdieserOrganismus

nur ein mtACPbesitzt.Diesdecktsichmit demErgebniseinerfrüherenDoktorarbeitin un-

seremInstitut, in der esnicht gelang,eineMutantevon A. niger zu konstruieren,der das

Komplex I-assoziiertemtACPfehlt (R. Schneider, persönlicheMitteilung). Möglicherweise

Page 65: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

5. Diskussion 59

ist in A.niger nicht jedesmtACP-MolekülfestandenKomplex I gebunden,sodaßeineklei-

ne Mengefrei in der mitochondrialenMatrix vorliegt und dort an der Liponsäuresynthese

beteiligt ist.

Auch wenndie bishernur ausSequenzdatenabgeleiteteExpressionund Zielsteuerung

dieserAcyl CarrierProteinenochbiochemischnachgewiesenwerdenmuß,erhärtetsichdie

Annahme,daßEukaryontenmit Komplex I in derRegelwenigstenszweimtACP-Isoformen

besitzen.

5.4 Die BedeutungdesmtACP für Komplex I

Für die BiogenesedesAtmungsketten-Komplex I in N. crassaist dasmtACP1zwingend

erforderlich.WederderperiphereArm, nochderMembranarmdesKomplex I werdenin der

N. crassa-Mutanteacp1korrektassembliert.

Währendin derMutantenuo49, in derdasGenfür die49kDa-Untereinheitdesperiphe-

renArmsvonKomplex I inaktiviert wurde,derMembranarmvonKomplex I korrektassem-

bliert wird (Tabelle1), kanndieMutanteacp1nurunvollständige,zurAggregationneigende

Teile desMembranarmszusammenbauen.Wie durchMarkierungmit [14C]-Pantothenatge-

zeigtwurde,ist dasmtACP1in derMutantenuo49vorhandenundliegt frei in dermitochon-

drialenMatrix vor (R. Schneider, Dissertation1995).Der Schlußliegt nahe,daßmtACP1

einekatalytischeFunktionbei derBiogenesedesMembranarmsvon Komplex I ausübt.Da

mtACP1eineUntereinheitdesperipherenArmsvonKomplex I ist, kanndessengestörteAs-

semblierungin derMutanteacp1auf einefehlendestrukturelleKomponentezurückgeführt

werden.Zum korrektenZusammenbaudesperipherenArms sindstöchiometrischeMengen

von mtACP1notwendig.KatalytischeMengenwürdennichtausreichen.

DieseAnnahmenwerdendurchdie in dieserArbeit durchgeführtenVersucheder Co-

Immunpräzipitationuntermauert.Damit wurdegezeigt,daßmtACP2in der Mutanteacp1

mit der Komplex I-UntereinheitNuo49im einenbzw. Nuo21.3im anderenFall assoziiert

ist.NachderPositionderpräzipitierbarenKomplexeim Zuckergradientenhandeltessichda-

bei umkleineMengenvon peripherembzw. aggregiertemMembranarm.DamtACP1in der

Mutanteacp1nichtvorhandenist, übernimmtmtACP2möglicherweisedessenRollebeider

Biogenesevon Komplex I, ohneseinekompletteFunktionausübenzu können.Vermutlich

ist mtACP2nicht in derLage,diezurMembranarmbildungnötigeKatalysezuunterstützen,

Page 66: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

5. Diskussion 60

sodaßdie Assemblierungstehenbleibt,derMembranarminstabilwird undaggregiert.Vom

peripherenArm werdennursehrkleineMengengefunden,diedurchdieNADH:Ferricyanid

Reduktaseaktivität diesesTeils vonKomplex I nichtnachgewiesenwerdenkönnen.Vermut-

lich entstehtdurchdie zu geringeExpressiondesmtACP2-Genszu wenig mtACP für die

BildungdesperipherenArms.

Es ist weiterhinunklar, welchekatalytischeFunktiondasmtACP1für die Bildung des

Komplex I ausübt.Eswurdeangenommen,daßdie mitochondrialeFAS mtACP1-abhängig

ist undein zurAssemblierungvon Komplex I notwendigesProduktbereitstellt.Wie anhand

derLiponsäuresynthesein dermtACP-Deletionsmutantegezeigtwurde,funktioniertdiemit-

ochondrialeFAS auchohnemtACP1.NebendermitochondrialenFAS kommenjedochnoch

andereACP-abhängigeSynthesewege für die BereitstellungeinesKomplex I-spezifischen

Produktesin Frage.UV-VIS-spektroskopischeUntersuchungengebenHinweiseauf eine

strukturell nochunbestimmteRedoxgruppeim Membranarmvon Komplex I, für die eine

chinoideStrukturangenommenwird (Schulteetal., 1999;Friedrichetal., 2000).Einesolche

GruppekönnteauchübereinemtACP-abhängigePolyketidsyntheseodernichtribosomalen

Peptidsynthesebereitgestelltwerden.Über dasVorhandenseinsolcherSynthesesystemein

denMitochondrienvonEukaryontenist jedochbishernichtsbekannt.

5.5 Die Bedeutungder mitochondrialen Fettsäuresynthesefür die At-

mung von S.cerevisiae

Die bekannteFunktionder mitochondrialenFAS in S.cerevisiae ist die Bereitstellungvon

Octanoat-Restenzur Liponsäuresynthese(Brody et al., 1997).Veränderungenim Enzym-

Verbund der mitochondrialenFAS führenzu einerunterschiedlichstarkausgeprägtenVer-

minderungdesLiponsäuregehaltesderHefezellen.Diemit demGenfür mtACP1vonN.cras-

saheterologkomplementierte∆acp-Mutantebesitzt50% desLiponsäuregehaltesdesWild-

typs,ist jedochnichtin derLagezuatmen.DerVerlustdermitochondrialenβ-Ketoacyl-ACP

Reduktaseführt ebenfallszueinemumetwa50% reduziertenLiponsäuregehalt.Offensicht-

lich wurdedie verlorengegangeneReduktase-Aktivität durchdie einesanderen,wenigeref-

fizientenEnzymsersetzt.AuchdieseMutanteist atmungsdefizient.Die mit demGenfür die

β-Ketoacyl-ACP Synthasevon N. crassaheterologkomplementierteHefe-Mutante∆cem

Page 67: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

5. Diskussion 61

enthältnoch65% desnormalenLiponsäuregehaltesundist in derLagezuatmen.Demnach

liegt zwischen50 % und65 % desNormalwertesein kritischerLiponsäure-Schwellenwert,

bei dessenUnterschreitungdie Hefeatmungsdefizientwird.

VerschiedeneAutorenvermutenmindestenseineweitereFunktiondermitochondrialen

FAS, die unabhängigvom Liponsäuregehaltfür die Erhaltungder Atmung notwendigist

(Hoja et al., 1998).DieseAnnahmeist jedochfraglich, da für die Syntheseeinesweiteren

FAS-Produktesdie gleichenEnzymeverwendetwerdenmüßtenwie für die Syntheseder

Liponsäure-VorstufeOktansäure.Ist der LiponsäuregehalteinerHefe-Mutantedurcheinen

Fehlerin dermitochondrialenFAS verringert,sollte jedesandereProduktdiesesSynthese-

wegesebenfalls in reduzierterMengevorliegen.Wenndie Atmungskompetenztatsächlich

aneinweiteresProduktdermitochondrialenFAS gekoppeltwäre,sollteesdeshalbauchhier

einenähnlichenkritischenSchwellenwertgeben,dessenUnterschreitungzur Atmungsdefi-

zienzführt. Der Grundfür dasEinstellender Atmung bei UnterschreitungdesSchwellen-

wertesfür Liponsäureist vermutlichauf die verringerteAktivität desCitratcyclus undden

damitabsinkendenNADH-Spiegel in denMitochondrienzurückzuführen.

Die heterologeKomplementationder∆acp-Mutantevon Hefeschienzur Identifizierung

desmtACP2-Gensvon N. crassadie geeigneteMethodezu sein. DiesesVerfahrensetzt

die Ausprägungeineszur SelektiongeeignetenPhänotypsder komplementiertenMutante

voraus.Die atmungsdefizienteMutante∆acp verliert jedochihre mtDNA so schnell,daß

die WiederherstellungderAtmungdurchTransformationmit N. crassa-DNA nicht möglich

ist. DiesesProblemsolltedurchdie AnwendungdesPlasmidShufflingsumgangenwerden.

DaßselbstdabeikeinedurchKomplementationatmungskompetente∆acp-Mutanteidentifi-

ziert werdenkonnte,ist ein weitererHinweisauf die ExistenzeineskritischenLiponsäure-

Schwellenwertes.Dieserwird durchdie möglicherweiseerfolgteExpressiondesmtACP2

von N. crassain derHefe-Mutantenichterreicht.

5.6 Gibt esweitere Funktionen desmtACP in S.cerevisiae?

DasWachstumder ∆acp-Mutanteunterscheidetsich deutlichvon demder ∆cem-Mutante,

obwohl beidegleichermaßenkeine Liponsäuresynthetisierenkönnen(Abb. 20). Im Ver-

gleichzu∆cemhat∆acpeineverlängertelag-Phase,wie aucheinelängereVerdopplungszeit.

DasdeutetaufeinezusätzlicheStörungin der∆acp-Mutantehin, dernicht in dermitochon-

Page 68: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

5. Diskussion 62

drialenFAS liegt. WelcherStoffwechselweg betroffen ist, bleibt unklar. Möglicherweiseist

derVerlustdieserzusätzlichenmtACP-Funktionin Hefeauchverantwortlich für die auffäl-

lige InstabilitätdermtDNA.

In A. thalianawurdendreiGenefür mtACP-Isoformengefunden.In diesemOrganismus

erfolgteoffensichtlichim Laufe der Evolution eineweiter fortgeschritteneAufteilung der

Funktionenvon einemmtACPauf drei Isoformen.EinedieserIsoformenist mit Komplex I

assoziiertundfür dessenBiogeneseerforderlich.Einezweiteist für dieSynthesevonLipon-

säureund derenÜbertragungauf ein entsprechendesapo-Enzymnotwendig,währenddie

drittemtACP-IsoformeinenochunbekannteFunktionhat(Abb. 21).

HJILKNM�O PLQSRTLUVU ILWVX X P�Y!Z

[�X MLI�\ U�]�^ Y_PL`acb \LZBdLP U P ^ \�eLP�f T \L\�Z

g ^ \�f�ZhX IL\

icj_kLl�m n�oLp�q�m qsr tLk�u m k�vLk

icqVpxw�j!y�m u u�z�qSv�m y{w|j KNZB}c~��

K�ZB}c~����

K�ZB}c~����

KNZh}J~��J�

KNZB}c~��J� KNZh}J~��J�

� k{w|vLo�j!t�kLl�nLm�r m q�w�u�w�y�kLv�q

Abbildung21: SchematischeDarstellungeinerevolutionärenFunktionsaufspaltungvon ei-

nemmtACPaufdrei verschiedeneIsoformen.

Page 69: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 63

6 Literatur

AbelmannA (1999)Inaugural-DissertationderMathematisch-NaturwissenschaftlichenFa-

kultät derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf.

Amling N (1996) Inaugural-Dissertationder Mathematisch-NaturwissenschaftlichenFa-

kultät derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf.

Altschul SF, Gish W, Miller W, Myers EW & Lipman DJ (1990)Basic local alignment

searchtool.

J Mol Biol 215(3), 403-410.

AlvesPC,Videir A (1994)Disruptionof thegenecodingfor the21.3 kDa-subunit of the

peripheralarmof complex I from Neurospora crassa.

J Biol Chem269, 7777-7784.

Battey JF& OhlroggeJB (1990)Evolutionaryandtissue-specificcontrolof expressionof

multipleacyl-carrierproteinisoformsin plantsandbacteria.

Planta180, 352-356.

vandenBoomTJ,ReedKE & CronanJEjr (1991)Lipoic acidmetabolismin Escherichia

coli: isolationof null mutantsdefective in lipoic acidbiosynthesis,molecularcloning

andcharakterizationof theE.coli lip locus,andidentificationof thelipoatedproteinof

theglycin cleavagesystem.

J Bacteriol173(20),6411-6420.

BeisenherzG, BoltzeHJ,BücherT, CzokR, GarbadeKH, Meyer-ArendtE

& PfleiderG (1953)Phosphofructo-Aldolase,Phosphoglyceraldehyd-Dehydrogenase

undPyruvat-KinaseausKaninchenmuskulaturin einemArbeitsgang.

Z Naturforsch8b, 555-577.

BennetzenJL & Hall BD (1982)Codonselectionin yeast.

J Biol Chem257, 3026-3031.

Page 70: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 64

BoekeJD,LaCrouteF & FinkGR(1984)A positiveselectionfor mutantslackingorotidine-

5’-phosphatedecarboxylaseactivity in yeast:5-fluoro-oroticacidresistance.

Mol GenGenet197, 345-346.

BrodyS& MikolajczykS(1988)Neurospora mitochondriacontainanacyl-carrierprotein.

Eur J Biochem173, 353-359.

BrodyS,OhC, HojaU, SchweitzerE (1997)Mitochondrialacyl carrierproteinis involved

in lipoic acidsynthesisin Saccharomycescerevisiae.

FEBSLett 408, 217-220.

Brunelli JP& Pall ML (1993)A seriesof Yeast/Escherichia coli λ expressionvectorsdesi-

gnedfor directionalcloningof cDNA andcre/lox-mediatedplasmidexcision.

Yeast9, 1309-1318.

BürgerF (1999)Inaugural-DissertationderMathematisch-NaturwissenschaftlichenFakul-

tät derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf.

CherétG, MattheakisLC & SorF (1993)DNA sequenceanalysisof theYCN2 region of

chromosomXI in Saccharomycescerevisiae.

Yeast9, 661-667.

ChiapelloH, LisacekF, CabocheM, HénautA (1998)Codonusageandgenefunctionare

relatedin sequencesof Arabidopsisthaliana.

Gene209, 1-38.

ChurchGM & GilbertWc (1984)Genomicsequencing.

ProcNatl AcadSciUSA 81, 1991-1995.

CronanJr JE& RockCO (1986)Biosynthesisof membranelipids

In NeidhardtFC, IngrahmJL, Low KB, MagasnikB, SchaechterM & UmbargerHE

(ed)Escherischia coli andSalmonellatyphimuriumcellularandmolecularbiology.

AmericanSocietyfor Microbiology, Washington,CD 474-497.

Delo J,Ernst-Fonberg ML & BlochK (1970)Fatty acidsythetasesfrom Euglenagracilis.

Arch BiochemBiophys143, 384-391.

Page 71: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 65

Davis RH & deSerresFJ(1970)Geneticandmicrobiologicalresearchtechniquesfor Neu-

rospora crassa.

MethodsEnzymol17A, 79-143.

DimrothP, DittmarW, WaltherG,EggererH (1992)Theacyl-carrierproteinof citrat lyase.

Eur J Biochem37, 305-315.

Dittrich F, ZajoncD, HühneK, HojaU, Ekici A, GreinerE, Klein H, HofmannJ,Bessoule

JJ,SperlingP & SchweizerE (1998)Fatty acidelongationin yeast.Biochemicalcha-

racteristicsof theenzymesystemandisolationof elongation-defectivemutants.

Eur J Biochem252, 477-485.

DouceR, BourguignonJ, MacherelD, Neuburger M (1994) The glycine decarboxylase

systemin higherplantmitochondria:structure,functionandbiogenesis.

BiochemSocTrans22 (1), 184-188.

Douarte,SousaR, Videira A (1995) Inactivation of genesencodingsubunits of the peri-

pheralandmembranearmsof Neurospora crassamitochondrialcomplex I andeffects

on enzymeassembly.

Genetics139, 1211-1221.

ElledgeSJ,Mulligan JT, RamerSW, SpottswoodM & Davis RW (1991)λYES: A multi-

functionalcDNA expressionvectorfor the isolationof genesby complementationof

yeastandEscherichia coli mutants.

ProcNatl AcadSciUSA 88, 1731-1735.

ElovsonJ (1975)Purificationandpropertiesof fatty acid synthasecomplex from Neuro-

spora crassa, andthenatureof the f as� mutation.

J Bacteriol124, 524-533.

Fearnley IM & Walker JE(1992)Conservationof sequencesof subunitsof mitochondrial

complex I andtheir relationshipswith otherproteins.

BiochimBiophysActa1140, 105-134.

Fecke W (1993)Inaugural-DissertationderMathematisch-NaturwissenschaftlichenFakul-

tät derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf.

Page 72: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 66

Fecke W, SiedVD, Onishi T, WeissH (1994)Disruptionof geneencodingthe NADH-

bindingsubunit of NADH:ubiquinoneoxidoreductasein Neurospora crassa.

Formationof a partially assembledenzymewithout FMN andthe iron sulfur cluster

N-3.

Eur J Biochem229, 551-558.

Feinberg AP & VogelsteinB (1983)A techniquefor radiolabelingendo-nucleasefragments

to highspecificactivity.

Anal Biochem132, 6-13.

FriedrichT, HofhausG, Ise W, NehlsU, SchmitzB & WeissH (1989)A small isoform

of NADH:ubiquinoneoxidoreductase(complex I) without mitochondriallyencoded

subunitsis madein chloramphenicol-treatedNeurospora crassa.

Eur J Biochem180, 173-180.

FriedrichT, StrohdeicherM, HofhausG, PreisD, SahmH & WeissH (1990)The same

domainmotif for ubiquinonereductionin mitochondrialor chloroplastNADH dehy-

drogenaseandbacterialglucosedehydrogenase.

FEBS Lett 265, 37-40.

FriedrichT, Brors B, Hellwig P KintscherL, RasmussenT, ScheideD, SchulteU, Man-

teleW, WeissH (2000)Characterizationof two novel redoxgroupsin therespiratory

NADH:ubiquinoneoxidoreductase(complex I).

BiochimBiophysActa1459(2-3),305-309.

GochtM & Marahiel(1994)Analysisof coresequencesin theD-Pheactivatingdomainof

themultifunctionalpeptidesynthetaseTyc A by site-directedmutagenesis.

J Bacteriol176, 2654-2662.

GöttfertM (1993)Regulationandfunctionof rhizobialnodulationgenes.

FEMSMicrobiol Rev 104, 39-64.

GueguenV, MacherelD, JaquinodM, DouceR & BourguignonJ (2000)Fatty Acid and

Lipoic Acid Biosynthesisin HigherPlantMitochondria.

J Biol Chem275(7), 5016-5025.

Page 73: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 67

GuénebautV, Schlitt A, WeissH, LeonardK & Friedrich T (1998) Consistentstructure

betweenbacterialandmitochondrialNADH:ubiquinoneoxidoreductase(complex I).

J Mol Biol 276, 105-112.

GurrSJ,UnklesSE& KinghornJR(1987)Thestructureandorganisationof nucleargenes

of filamentousfungi.

In Kinghorn,JR(ed)Genestructurein eukaryoticmicrobes.IRL PressOxford93-139.

HanahanD (1982)Studieson transformationof Escherichia coli with plasmids.

J Mol Biol 166, 557-565.

HarknessTAA, RotheryRA, WeinerJH, WernerS, Azevedo,JE,VideiraA, NargangFE

(1995)Disruptionof the geneencodingthe 78-kDasubunit of the peripherelarm of

complex I in Neurospora crassaby repeatinducedpointmutation.(RIP)

Curr Genet27, 339-350.

HarintonA, HerbertCJ,TungB, GetzGS & SlonimskPP(1993)Identificationof a new

nucleargene(CEM1)encodingaproteinhomologousto aβ-ketoacyl synthasewich is

eesentialfor mitochondrialrespirationin Saccharomycescerevisiae.

Mol Microbiol 9, 545-555.

HauptV (1999)Inaugural-DissertationderMathematisch-NaturwissenschaftlichenFakul-

tät derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf.

von HeijneG & HerrmannRG (1989)Domainstructureof mitochondrialandchloroplast

targetingpeptides.

Eur J Biochem180, 535-545.

HerbertAA & GuestJR(1970)Turbidimetricandpolarographicassaysfor lipoic acidusing

mutantsof Escherichia coli.

MethodsEnzymol18, 269-272.

Hill JE, Myers AM, KoernerTJ & Tzagaloff A (1970)Yeast/E. coli shuttlevectorswith

multipleuniquerestrictionsites.

Yeast2, 163-167.

Page 74: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 68

Hoffman,Winston(1987)A ten-minuteDNA preparationfrom yeast.

Gene57, 267-272.

Hoja U, Wellein C, GreinerE, SchweizerE (1998)Pleiotropicphenotypeof acetyl-CoA-

carboxylase-defectiveyeastcells.

Eur J Biochem254(3), 520-6.

Holak T, NilgesM, PrestegardJH,GronenbornAM & CloreM (1988)Three-dimensional

structureof acyl carrierproteinin solutiondeterminedby nuclearmagneticresonance

andthecombineduseof dynamicalsimulatedannealinganddistancegeometry.

Eur J Biochem175, 9-15.

HopwoodDA & ShermanDH (1990)Moleculargeneticsof polyketidesandits comparison

to fattyacidbiosynthesis.

AnnuRev Genet24, 37-66.

IkemuraT (1981)Correlationbetweenthe abundanceof Escherichia coli transferRNAs

andtheoccurenceof the respective codonsin its proteingenes:a proposalfor a syn-

onymouscodonchoicethatis optimalfor theE. coli system.

J Mol Biol 151, 389-409.

InoueH, Nojima H & OkayamaH (1990)High efficiency transformationof Escherichia

coli with plasmids.

Gene96, 23-28.

JordanSW& CronanJr EJ(1997)A new metaboliclink.

J Biol Chem272(29),17903-17906.

Krüll C (1995)Inaugural-DissertationderMathematisch-NaturwissenschaftlichenFakultät

derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf.

Lämmli UK (1970) Cleavageof structuralproteinsduring the assemblyof the headof

bacteriophageT4.

Nature227, 680-685.

Page 75: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 69

Leif H, Sled’ VD, OhnishiT, WeissH & FriedrichT (1995)Isolationandcharacterisation

of theproton-translocatingNADH:ubiquinoneoxidoreductasefrom Escherichia coli.

Eur J Biochem230, 538-548.

LipmannF (1980)Bacterialproductionof antibioticpolypeptidesby thiol-linkedsynthesis

on proteintemplates.

Adv Microb Physiol21, 227-166.

Lockett,DJ(1990)A bacteriophageλ DNA purificationproceduresuitablefor theanalysis

of DNA from eitherlargeor multiplesmall lysates.

Anal Biochem185, 230-234.

MagnusonK, Jackowski S, RockCO & CronanJr JE(1993)Regulationof fatty acidbio-

synthesisin Escherichia coli.

Microbiol Rev 57, 522-542.

MareckA, BessamH, DelattreP, FoucherB (1986)Purificationof the2-oxoglutaratede-

hydrogenaseandpyruvatedehydrogenasecomplexesof Neurospora crassamitochon-

dria.

Biochimie68, 1175-1180.

McCarthyAD & HardyDG (1984)Fatty acidsynthase- anexampleof proteinevolution

by genefusion.

TrendsBiochemSci9, 60-62.

MeadDA, Szczesna-ScorupaE & KemperB (1986)SinglestrandedDNA ’blue’ T7promo-

tor plasmids:aversatiletandempromotorsystemfor cloningandproteinengineering.

ProteinEngineering1, 67-74.

Morris TW, ReedKE, CronanJE (1994)Lipoic acid metabolismin Escherichia coli: the

lplA andlipB genesdefineredundantpathwaysfor ligationof lipoy groupsto apopro-

tein.

J Bacteriol177(1), 1-10.

Page 76: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 70

NehlsU, FriedrichT, SchmiedeA, OnishiT, WeissH (1992)Characterisationof assembly

intermediatesof NADH:ubiquinoneoxidoreductase(complex I) accumulatedin Neu-

rospora crassamitochondriaby genedisruption.

J Mol Biol 227, 1032-1042.

OhlroggeJB(1982)Fattyacidsynthase:plantsandbacteriahavesimilar organization.

TrendsBiochemSci7, 386-387.

OrbachMJ, Porro EB & Yanowsky C (1986) Cloning and characterizationof the gene

for β-tubulin from a benomyl-resistantmutantof Neurospora crassaandits useasa

dominantselectionmarker.

Mol Cell Biol 6, 2452-2461.

Packer L, Witt EH, TritschlerHJ (1995)alpha-Lipoicacidasa biologicalantioxidant.

FreeRadicBiol Med19 (2), 227-250.

ParryRJ(1980)Stableisotopestudiesonthebiosynthesisof lipoic acidin Escherichia coli.

Biochemistry19 (1), 15-19.

Plesofsky N, GardnerN, VideiraA, BrambleR (1999)NADH dehydrogenasein Neurospo-

ra crassacontainsmyristicacidcovalentlylinkedto theND5 subunit peptide.

BiochimBiophysActa1495223-230.

RagoneG, CaizziR, MoschettiR, BarsantiP, DePintoV, CaggeseC (1999)TheDrosphila

melanogastergenefor theNADH:ubiquinoneoxidoreductaseacyl carrierprotein:de-

velopmentalexpressionanalysisandevidencefor alternatively splicedforms.

C Mol GenGenet261(4-5),690-697.

ReedLJ (1998)Fromlipoic acidto multi-enzymecomplexes.

ProtSci7, 220-224.

ReedKE, CronanJE(1992)Lipoic acid metabolismin Escherichia coli: Sequencingand

Funktionalcharakterisationof the lipA andlipB genes.

J Bacteriol175(5), 1325-1336.

Page 77: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 71

Reith M (1993)A β-keto-acyl-acyl carrierproteinsynthaseIII gene(fabH) is encodedin

thechloroplastgenomeof theredalgaPorphyra umbilicalis.

PlantMol Biol 21, 185-189.

RitsemaT, GehringAM, StuitjeAR, vanderDrift KMGM, DandalI, LambalotRH, Walsh

CT, Thomas-OatesJE,Lugtenberg BJJ,SpainkHP (1998)Functionalanalysisof an

interspecieschimeraof acyl carrierproteinsindicatesaspecializeddomainfor protein

recognition.

Mol GenGenet257, 641-648.

RoseMD, Novick P, ThomasJH,BotsteinD & Fink GR (1987)A Saccharomycescerevi-

siaegenomicplasmidbankbasedon acentromere-containingshuttlevector.

Gene60, 237-243.

RunswickMJ, Fearnley IM, SkehelJM & Walker JE (1991)Presenceof an acyl carrier

proteinin NADH:ubiquinoneoxidoreductasefrom bovineheart.

FEBSLett 286, 121-124.

SackmannU, ZensenR, RöhlenR, Jahnke U & WeissH (1991)The acyl-carrier protein

in Neurospora crassamitochondriais a subunit of NADH:ubiquinoneoxidoreductase

(complex I).

Eur J Biochem200, 463-469.

SambrookJ,FritschEF & ManiatisT (1989)Molecularcloning:a laboratorymanual.2nd

edn.ColdSpringHarborLaboratory, Cold SpringHarbor, New York.

SchneiderR (1995)Inaugural-DissertationderMathematisch-NaturwissenschaftlichenFa-

kultät derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf.

SchneiderR, Massow M, Lisowsky T & WeissH (1995) Dif ferent respiratorydefective

phenotypesof Neurospora crassaandSaccharomycescerevisiaeafter inactivationof

geneencodingthemitochondrialacyl carrierprotein.

Curr Genet29, 10-17.

Page 78: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 72

SchneiderR, Brors B, Massow M, WeissH (1997)Mitochondrial fatty acid synthesis:a

relic of endosymbionticorigin andaspecializedmeansfor respiration.

FEBSLett 407, 249-252.

SchulteU, FeckeW, Krüll C,NehlsU, SchmiedeA, SchneiderR,OnishiT, WeissH (1994)

in vivo dissectionof themitochondrialrespiratoryNADH:ubiquinoneoxidoreductase

(complex I).

BiochimBiophysActa1187, 121-124.

SchulteU, HauptV, Fecke W, BrorsB, RasmussenT, FriedrichT & WeissH (1999)A re-

ductase/isomerasesubunit of mitochondrialNADH:ubiquinoneoxidoreductase(com-

plex I) carriesaNADPH andis involvedin thebiogenesisof thecomplex I.

J Mol Biol 292(3), 569-580.

SchwitzguébelJP & Palmer JM (1982) Propertiesof mitochondriaas a function of the

growthstageof Neurospora crassa.

J Bacteriol149, 612-619.

ShintaniDK & OhlroggeJB (1994)The characterisationof a mitochondrialacyl carrier

proteinisoformisolatedfrom Arabidopsisthaliana.

PlantPhysiol104(4), 1221-1229.

Siedow JN (1990)Perspectivesin biochemicalandgeneticregulationof photosynthesis.

In Zeltich I (ed)Plantbiology 10Wilea-LissNew York.

SoniR, CarmichaelJP& MurrayJAH (1993)Parameteraffectinglithium acetate-mediated

transformationof Saccharomycescerevisiaeanddevelopmentof arapidandsimplified

procedure.

Curr Genet24, 455-459.

SouthernEM (1975)Detectionof specificsequencesamongDNA fragmentsseparatedby

gel electrophoresis.

J Mol Biol 98, 503-517.

Page 79: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 73

StenicoM, Lloyd AT, SharpMP (1994)Codonusagein Caenorhabditiselegans: delineati-

on of translationalselectionandmutationalbiases.

NucleicAcid Res22 (13),2437-2446.

StoopsLK AwadES,ArslanianMJ, Gunsberg S,Wakil SJ& OliverRM (1978)Studieson

theyeastfatty acidsynthase.

J Biol Chem253, 4464-447.

SuloP& Martin NC (1993)Isolationandcharacterisationof Lip5.

J Biol Chem268(23),17634-17638.

SummersRG, Ali A, ShenB, WesselWA & HutchinsonCR (1995)Malonyl-coenzyme

A:acyl carrierproteinacyltransferaseof Streptomycesglaucensis: A possiblelink bet-

weenfatty acidandpolyketidebiosynthesis.

Biochemistry34, 9389-9402.

ThompsonJD, Higgins DG & GibsonTJ (1994)CLUSTAL W: improving the sensitivi-

ty of progressive multiple sequencealignmentthroughsequenceweighting,position-

specificgappenaltiesandweightmatrix choice.

NucleicAcid Res22, 4673-4680.

TriepelsR, SmeitinkJ, Loeffen J, SmeetsR, BuskensC, TriejbelsF, van denHeuvel L

(1999)Thehumannuclear-encodedacyl carriersubunit (NDUFAB1) of themitochon-

drial complex I in humanpathology.

J inheritMetabDis 22 (2), 163-73.

Tzagoloff A & DiekmannCL (1990)PET Genesof Saccharomycescerevisiae.

Microbiol Rev 54 (9), 211-225.

VogelHJ (1956)A convient growth mediaof Neurospora crassa.

Microbiol GenetBull 13, 42-47.

Wakil SJ(1970)FattyAcid Metabolism.

In Wakil SJ(Hrsg.)Lipoid Metabolism.

Page 80: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 74

Wakil SJ(1989)Fattyacidsynthase,aproficientmultifunctionalenzyme.

Biochemistry28, 4523-4530.

WalkerJE(1992)TheNADH:ubiquinoneoxidoreductase(complex I) of respiratorychains.

QuarterlyRev Biophys25, 253-324.

WangS & Liu XQ (1991)The plastidgenomeof Cryptomonasphi encodesa hsp70-like

protein,ahistone-protein,andanacyl carrierprotein.

ProcNatl AcadSciUSA 88 (23),10783-10787.

WeissH, vonJagow G, Klingenberg M & BücherT (1970)Characterizationof Neurospora

crassamitochondria:preparationwith agrind-mill.

Eur J Biochem14, 75-82.

WeissH, FriedrichT, HofhausG & PreisD (1991)Therespiratory-chainNADH dehydro-

genase(complex I) of mitochondria.

Eur J Biochemistry197, 563-576.

Wilson R, AinscoughR, AndersonK et al. (1994)2,2 Mb of contiguousnucleotidese-

quencefrom chromosomIII of C. elegans.

Nature368, 32-38.

WobschallU (1997)Inaugural-DissertationderMathematisch-NaturwissenschaftlichenFa-

kultät derHeinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf.

WoodcockDM, CrowtherPJ,DohertyJ,JeffersonS,DeCruzE, Noyer-WeidnerM, Smith

SS,MichaelMZ, GrahamMW (1989)Quantitativeevaluationof Escherichia coli host

strainsfor toleranceto cytosinemethylationin plasmidandphagerecombinants.

NucleicAcid Res17 (9), 3469-78.

Wright F (1990)Theeffectivenumberof codonsusedin agene.

Gene87, 23-29.

Yagi T, YanoT, Matsuno-YagiA (1993)Characteristicsof theenergy-transducingNADH-

quinoneoxidoreductaseof Paracoccusdenitrificansasrevealedby biochemical,bio-

Page 81: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 75

physicalandmolecularbiologicalapproach.

J Bioenerg Biomembr25, 339-345.

YasunoR & WadaH (1998) Biosynthesisof Lipoic Acid in Arabidopsis: Cloning and

Characterisationof thecDNA for Lipoic Acid Synthase.

PlantPhysiol118, 935-943.

Page 82: Vorkommen und Bedeutung mehrerer Isoformen des ... · lichen Polypeptidketten bestehende Enzym hat eine α6β6-Struktur. Die beiden Untereinhei- Die beiden Untereinhei- ten βund

6. Literatur 76

Ja!diesemSinnebin ich ganzergeben,

Dasist derWeisheitletzterSchluß:

Nur derverdientsichFreiheitwie dasLeben,

Der täglichsieerobernmuß.

JohannWolfgangGoethe,FaustII