Vortrag A-Recruiter Tage 2012 "Und wer emanzipiert die Jungs?"

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PUBERTÄTSBEGLEITUNG SEXUALPÄDAGOGIK GESPRÄCHSRAUM FÜR JUNGEN COACHING FAMILIENBEGLEITUNG GRUPPENKONZEPTE SEELSORGE KRISENINTERVENTION LEBENSPLANUNG BERUFSPLANUNG RÜDIGER FUNK FACHKRAFT FÜR JUNGENARBEIT (SGB VIII) ZERTIFIKAT LV RHEINLAND Geschlechterspezifisches Marketing jenseits von Girl's- und Boy's-Day Und wer emanzipiert die Jungs? A-Recruiter-Tage 2012 Wermelskirchen 05. Mai 2012

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Vortrag von Rudiger Funk im Rahmen der A-Recruiter-Tage 2012. Geschlechterspezifisches Marketing jenseits von Girl's- und Boy's-Day

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PUBERTÄTSBEGLEITUNG ● SEXUALPÄDAGOGIK

GESPRÄCHSRAUM FÜR JUNGEN COACHING ● FAMILIENBEGLEITUNG ● GRUPPENKONZEPTE

SEELSORGE ●

KRISENINTERVENTION

LEBENSPLANUNG ● BERUFSPLANUNG

RÜDIGER FUNK FACHKRAFT FÜR JUNGENARBEIT (SGB VIII)ZERTIFIKAT LV RHEINLAND

Geschlechterspezifisches Marketing jenseits von Girl's- und Boy's-Day

Und wer emanzipiert die Jungs?

A-Recruiter-Tage 2012

Wermelskirchen

05. Mai 2012

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Geschlechterspezifisch - Machen wir schon…

Unternehmen

Girl's-DayBoy's-Day

PolitischesVerhalten

Geschlechter-

quotierungen

Auswahl des Schulpraktik

a

Bewerber-verhalten

Bewerber-markt

FaktenBemühen

Ist das Azubi-Marketing?

Arbeitsleben

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Girl's- und Boy's-Day

Wer legt die Berufe für die Teilnahme fest?

Berufe sind dann tauglich, wenn nicht mindestens 40 % der abgeschlossenen Ausbildungsverträge von einem Geschlecht erreicht werden. (Regelung NRW)

Ziel ist es, den weniger vertretenen Geschlechtern einenBeruf vorzustellen. - Was wollen Sie in 5-7 Stunden auch mehr erreichen?

Wie steht es um die Akzeptanz vom Boy's-Day? 12 Jahre Girl's-Day vs. 2 Jahre Boy's-Day (Pilotphase "Neue Wege für Jungs",

2005)

Machen Sie einen Boy's-Day als Bürokaufmann?

Haben Sie den Bewerbungseingang mit den Teilnehmerlisten einmal abgeglichen?

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Auswahl der Schulpraktika

"Top-Ten" der abgeschlossenen Ausbildungsverträge

Warum hört die Förderung schon bei der Praktikaauswahl auf?

Männer Frauen

2010 2011 2010 2011

Kfz-Mechatroniker Kfz-Mechatroniker Verkäuferin Verkäuferin

Kaufmann im Einzelhandel

IndustriemechanlikerKauffrau im

EinzelhandelKauffrau im

Einzelhandel

IndustriemechanlikerKaufmann im Einzelhandel

Med. Fachangestellte Med. Fachangestellte

Koch Verkäufer Friseurin Industriekauffrau

Verkäufer Elektroniker Bürokauffrau Bürokauffrau

Elektroniker AnlagenmechanikerZahnmed.

FachangestellteZahnmed.

Fachangestellte

Anlagenmechaniker Koch Industriekauffrau Friseurin

Fachkraft für Lagerlogistik

Fachkraft für Lagerlogistik

Kauffrau für Bürokommunikation

Kauffrau für Bürokommunikation

Maler und LackiererKaufmann im Groß- und Außenhandel

Hotelfachfrau Hotelfachfrau

Kaufmann im Groß- und Außenhandel

IndustriekaufmannFachverkäuferin

LebensmittelBankkauffrau

Quelle

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Geschlechterspezifisch - Machen wir schon…

Unternehmen

Girl's-DayBoy's-Day

PolitischesVerhalten

Geschlechter-

quotierungen

Auswahl des Schulpraktik

a

Bewerber-verhalten

Bewerber-markt

FaktenBemühen

Ist das Azubi-Marketing?

Arbeitsleben

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Geschlechterquotierung

AGG lässt bestehende Frauenförderungspläne zu

NRW-Gemeindeordnung: Gleichstellungsbeauftragte

Beispiel: Frauenquote in der Ausbildung Ein technisch geprägtes Unternehmen hat für den

Ausbildungsstart 2012 ¼ der Ausbildungsplätze mit Frauen zu besetzen:

52 Ausbildungsplätze = 13 weibliche Auszubildende

84 Bewerbungen von Mädchen (davon 78 auf 6 Kaufleutestellen)

1. Fazit: Nie wieder männliche Kaufleute.

2. Fazit: Verbleibende 6 Frauen einfach einstellen.

3. Fazit: Einen Jungen zur Geschlechtsumwandlung auffordern!

Ob das 1. Fazit dem AGG standhält, wäre sicherlich zu klären.

Politische Forderungen stehen in Konkurrenz (Frauenquote vs. Boy's-Day)

Kennen Sie eine Männerquote?

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Arbeitsleben

Mädchen Jungen

Einstellungsfrage:

Schwangerschaft

Einstellungsfrage:

Pädophile Neigung

Kündigungsgrund:

Beleidigung

des Ausbilders

Kündigungsgrund:

Beleidigung

des Ausbilders

Ein Unterschied zwischen Jungen und Mädchenim Arbeitsrecht:

Hormonelle Schwankungen eines Jungen werden nicht beachtet:1.000-fache Menge an Testosteronausschüttung im Einstellungsalter bedarf schon der Gewöhnung.

"Wegen Baustelle im Kopf bleibt dieser im Moment mal geschlossen."

X

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Bewerbermarkt

These 1: Deutschland hat in dem Alter der Schulabgänger einen Männerüberhang.

These 2: Überproportional viele Jungen haben keinen oder einen Hauptschulabschluss.

These 3: Überproportional viele Mädchen habeneinen studienberechtigten Abschluss.

These 4: Darum suchen mehr Jungen einen Ausbildungsplatz.

These 5: Der Ausbildungsmarkt ist zunehmend ausgeglichen.

tatsächlich % tatsächlich % tatsächlich % ohne HS 32.351 61 20.707 39 53.058 6,1Hauptschule 103.904 57,8 75.849 42,2 179.753 20,8Realschule 176.425 50,3 174.431 49,7 350.856 40,5Studienberechtigte 125.524 44,6 156.125 55,4 281.649 32,6

438.204 427.112 865.316 100

männlich weiblich Gesamt

Quelle: Statistisches Bundesamt, Schulabgängerzahlen 2010

m w325.095 234.865

559.960Quelle: Bundesinstitut für berufliche

Bildung

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Geschlechterspezifisch - Machen wir schon…

Unternehmen

Girl's-DayBoy's-Day

PolitischesVerhalten

Geschlechter-

quotierungen

Auswahl des Schulpraktik

a

Bewerber-verhalten

Bewerber-markt

FaktenBemühen

Ist das Azubi-Marketing?

Arbeitsleben

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Zwischenfazit "Geschlechterspezifisches Marketing"

Unter politischen Aspekten wird "erfolglos" versucht,eine geändertes Bewerberverhalten der Geschlechter zu erreichen.

Die Demografie und der Bewerbermarkt hingegen fordern von den Bewerbenden kein Umdenken.

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Ein Rätsel…

Was ist das?

Gehört eine Banane in die Kategorie "Obst" oder "Gemüse"?

Fazit: Die Zuordnung bleibt eine kulturelle Entscheidung.

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Zwischenfazit "Geschlechterspezifisches Marketing"

Unter politischen Aspekten wird "erfolglos" versucht,eine geändertes Bewerberverhalten der Geschlechter zu erreichen.

Die Demografie und der Bewerbermarkt hingegen fordern von den Bewerbenden kein Umdenken.

Warum akzeptieren wir nicht die unterschiedlichen Lebenslagen von Jungen und Mädchen und nutzen sie für das Marketing?

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Akzeptanz der unterschiedlichen Lebenslagen

Ein Indianer kennt

keinen Schmerz!

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Akzeptanz der unterschiedlichen Lebenslagen

Die Rollen sind aus der Kultur geprägt und überliefert

Attribute der verankerten Rollenbilder

Und die Generation der Eltern unserer Bewerbenden kennen aus eigener Erfahrung

emanzipatorische oder parteiliche Mädchenarbeit

antisexistische Jungenarbeit(also Jungs wurden nur über ihre Sexualität definiert)

Jungen Mädchen

• Stärke/Kraft• Krieger/Sieger sein• Abenteuerlust• Risikobereitschaft• Mut• …

• Kreativität• Ästhetik• harmoniebedürftig• kommunikativ• bedächtig• …

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Akzeptanz der unterschiedlichen Lebenslagen

Exkurs: Den Jungen betrachten…

Jeder Angriff auf seine Rolle wird als Bedrohung empfunden. - "Flucht ist immer eine Lösung."

Das "Schief-Gerade-Phänomen" in der männlichen Pubertät:

Achtung: Jungs haben auch die anderen Bedürfnisse, aber über diese definieren sie sich nicht, weil sie diese für sich nicht präsent haben.

Ein Junge lebt in seiner schiefen Welt

gerade.

Wird seine Welt gerade, dann steht er schief.

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Akzeptanz der unterschiedlichen Lebenslagen

Die Prägung der Rollen kommt aus dem Elternhaus Mädchen in technischen Berufen meist durch

Vater oder Opa geprägt

Jungs in sozialen Berufen meist durch Erlebnisse geprägt

Berufliche Entscheidung kann auch ein Protest zum Elternhausoder der Gesellschaft sein

Erfüllung eines Klischees

Nehmen Sie eine deutliche Veränderung in der Geschlechter-verteilung Ihres Ausbildungsportfolio wahr, so betrachten Sie bitte zunächst das aktuelle Fernsehprogramm.

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Akzeptanz der unterschiedlichen Lebenslagen

LebensplanungStärken

(Selbstwert)

Sexualität

Berufsfindung

berufliche Möglichkeite

n

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Anregungen für ein geschlechterspezifische Marketing

Geben Sie Girl's- und Boy's-Days die politische Rolle, die sie für sich beanspruchen

Akzeptieren Sie die Marktbedingungen

Nutzen Sie in der Ansprache der Bewerbenden die Stärken der Geschlechter

Hättest du Lust auf ein neues Abenteuer…

Nur wer wagt, gewinnt…

Magst du Menschen beraten…

Du hast kreative Ideen…

Arbeiten Sie mit an der Förderung der Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen, d. h. die unterschiedlichen Lebenslagen zu berücksichtigen und zu fördern. (§ 9, SGB VIII)

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