Vortrag Bilinguales Lernen und Lehren in Schweden 2005
-
Upload
dr-bernd-stange-grueneberg -
Category
Documents
-
view
230 -
download
1
Transcript of Vortrag Bilinguales Lernen und Lehren in Schweden 2005
Bilinguales Lernen und Lehren am Beispiel Schwedensam Beispiel Schwedens
Referent: Dr. Bernd Stange
Seminar: „Bilinguales Lernen und Lehren: Stand und Perspektiven“
Sommersemester 2005 bei Herrn PD Dr. Horst Raabe
Gliederung des Vortrages
Schweden und das schwedische Bildungssystem
1. Einführung
• Kurze Einführung in das Land und die Besonder-
heiten seines Bildungssystems
• Schulformen (Grundschule, Gymnasium, Er-
wachsenenbildung)
Gliederung des Vortrages
2. Bilinguales Lernen und Lehrenin Schweden
Das SPRINT-Programm
• Begriffsklärung
• Rückblick: Die Situation in Kanada
• Historische Entwicklung in Schweden
Gliederung des Vortrages
Das SPRINT-Programm
• Statistik (in Anlehnung an die Variablen
bilingualen Lernens)
• Evaluation des SPRINT-Programms 2001
• Blick in die Praxis: drei schwedische Schulen
Gliederung des Vortrages
3. Zusammenfassung und Diskussion
• Fazit und kurzer Vergleich Schweden – Deutsch-
land
1. Einführung
Schweden und das schwedische
Bildungssystem
Das Land Schweden
Im Königreich Schweden (konunga-riket Sverige) leben auf einer Fläche von ca. 450 000 km2 etwa 9,01 Mio. Menschen.
Die Bevölkerung zeichnet sich dabei durch eine weitgehend ethnisch und religiös homogene Zusammensetzung (wichtig!) aus.
Finnen und Sami bilden eigene Mino-ritäten mit besonderen Rechten, auch hinsichtlich Schulbildung.
Das Land ist nach historischen Ge-sichtspunkten in 25 Landschaften (landskap) und administrativ in 21 re-gionale Bezirke (län) aufgeteilt.
Das Land Schweden
gionale Bezirke (län) aufgeteilt.
Politisch gesehen stellt Schweden eine konstitutionelle Monarchie mit einem Einkammersystem, dem Reichstag (riksdag) dar.
König Carl XVI. Gustav re-giert seit 1973.
Verteilung der politischen Kräfte im Reichstag seit 2002
s
c
vpmp
Göran Perssonm
fpkd
s: Sozialdemokratische Partei; m: Moderate Sammlungspartei; fp: Liberale Partei; kd: Christdemokratische Partei; c: Zentrumspartei; vp: Linkspartei; mp: Umweltpartei
Die Rolle der Sozial-demokratie in Schweden
Die Sozialdemokraten stellen seit 1932 mit wenigen Unterbechungen den Ministerpräsidenten. Damit hatten sie entscheidenden Einfluß auf die Schaffung des „Wohlfahrtsstaates“ oder des Volksheimes (folkhemmet) wie P. A. Hansson es 1928 definierte:(folkhemmet) wie P. A. Hansson es 1928 definierte:
„[...] Das gute Heim kennt keine Privilegierten, keine Lieblings- oder Stiefkinder. Niemand schaut auf jemand anderen herab, niemand verschafft sich auf Kosten anderer Vorteile, der Starke unterdrückt [...] nicht den Schwachen. Im guten Heim herrschen Gleich-heit, Fürsorge, Zusammenarbeit und Hilfe. [...]
Aufbau des schwedischen Bildungssystems
Gymnasium
Universität/Hochschule
Vorschulerziehung
Grundschule
Gymnasium
Aufbau des schwedischen Bildungssystems
Vorschule
Grundschule
Gymnasium
Hochschule
Die neunjährige Grundschule (grundskola)
Die neunjährige schwedische Grundschule ist eine Einheitsschule.
Die neun Jahre werden unterteilt in die Klassen 1 bis 3 (lågstadiet), die Klassen 4 bis 6 (mellanstadiet) und die Klassen 7 bis 9 (högstadiet).die Klassen 7 bis 9 (högstadiet).
Während die Klassen 1 bis 6 meist in einer Institution unterrichtet werden, gibt es in der Regel eigene Schulen für das högstadiet.
Zeugnisse werden erst in den Klassen 8 und 9 ausgegeben; das dreistufige Notensystem umfaßt die Noten MVG (mycket väl godkänd, sehr gut), VG (väl godkänd, gut) und G (godkänd, ausreichend).
Mindestunterricht in der schwedischen Grundschule
Jede Schule bestimmt selbst, wann Eng-lisch als obligatorische erste Fremdsprache einsetzt.
Den Rahmen stellt lediglich der allgemeine Lehrplan (läroplan, hier Lpo 94) dar, der Lehrplan (läroplan, hier Lpo 94) dar, der die zu erreichenden und die anzustreben-den Ziele zum Ende des 5. und des 9. Schuljahres festlegt.
(NB: Die zweite Fremdsprache setzt in Klasse 6 oder 7 ein. Von den etwa 80 %, die eine zweite Fremdsprache wählen, bevorzugen ca. 35 % Deutsch, 22 % Spa-nisch und 22 % Französisch.)
Das Gymnasium (gymnasieskola)
Etwa 98 % der Grundschulabsolventen wechseln auf das Gymnasium.
Die Struktur des schwedischen Gymnasiums unter-scheidet sich grundlegend von der z.B. deutscher scheidet sich grundlegend von der z.B. deutscher Gymnasien. Es findet eine Spezialisierung in 17 soge-nannte landesweiter Ausbildungsprogramme (natio-nella program) statt, von denen 14 hauptsächlich be-rufsvorbereitend und drei überwiegend studienvorbe-reitend sind
Grundsätzlich besitzen aber alle Absolventen die Möglichkeit zum Hochschulbesuch.
Die landesweiten Ausbildungsprogramme (nationella program)
Berufsvorbereitende Programme
• Ästhetik• Handel und Verwaltung• Bautechnik• Kinderbetreuung und Freizeitge-
Studienvorbereitende Programme
• Naturwissenschaften
• Geisteswissenschaften
• Technik• Kinderbetreuung und Freizeitge-gestaltung• Elektrotechnik• Energietechnik• Lebensmitteltechnik• Hotel und Restaurant• Industrietechnik• Medien• Land- und Forstwirtschaft• Handwerk• Pflege• Kraftfahrzeugtechnik
• Technik
Noten werden lediglich nach Abschluß eines Kurses vergeben (mit einem CP-System kategorisiert), nicht für einzelne Fächer oder jedes Schuljahr.
Das vierstufige Bewertungssystem umfaßt die Noten, Das vierstufige Bewertungssystem umfaßt die Noten, MVG (mycket väl godkänd, sehr gut), VG (väl godkänd, gut), G (godkänd, ausreichend) und IG (icke godkänd, ungenügend).
Eine Abschlußprüfung findet nicht statt, das Abschlußzeugnis enthält eine Auflistung aller Kurse.
Der Hochschulzugang wird durch einen Eingangstest (högskoleprovet) gewährleistet.
2. Bilinguales Lernen und Lehren
Begriffsklärung
bilingual education
ImmersionImmersion
content-based language learning
language-enriched education
teaching content through a foreign language
Begriffsklärung
CLILcontent- and language-integrated learningintegrated learning
SPRINTspråk- och innehållsintegrerad inlärning och undervisning
Die Situation in Kanada
Immersionsmodell (språkbad)
Der Unterricht in der Fremdsprache ist äußerst intensiv (bei early IM z.B. 100 %)z.B. 100 %)
Das Immersionsmodell hat sich als sehr leistungsfähig herausgestellt (vgl. Referat Kanada).
Geschichte des bilingualen Lernens und Lehrens in Schweden
Frühe Gründungen (sog. atypische Schulen)
• 1624 (!) Deutsche Schule, Stockholm
• 1945 Estnische Schule, Stockholm
• 1954 Lycée Française, Stockholm• 1954 Lycée Française, Stockholm
• 1973 Kungsholmens gymnasium, Stockholm
• 1983 Ebersteinska skolan, Norrköping und Röllingby gymnasium, Åkersberga (hier: späte partielleImmersion)
• Mitte der 90er Jahre setzt ein Boom sowohl an Gym-nasien wie auch an Grundschulen ein
Zahl der SPRINT-Einrichtungen
1999199919991999
Zahl der SPRINT-Einrichtungen
163
122120
140
160
180
GS Σ= 218
5544
8 6
0
20
40
60
80
100
GY Σ= 166
KV Σ= 14
SPRINT etabliert SPRINT geplant 1999199919991999
Landesweite Verteilung von SPRINT
Entsprechend der schwedi-schen Population finden sich die meisten Einrichtun-sich die meisten Einrichtun-gen im südlichen Drittel des Landes und dort besonders in den Ballungsgebieten Sthlm und Gbg, aber auch Malmö/Lund und Norrkö-ping).
Grundsätzlich gibt es aber in allen Landesteilen Schulen, die im SPRINT-Programm mitar-beiten. 1999199919991999
SthlmGbg
Anzahl der SPRINT-Schulen und betroffenen Schüler
Der bilinguale Un-terricht wird über-wiegend im Gymna-sium unterrichtet, prinzipiell sind aber alle Jahrgänge (!) alle Jahrgänge (!) vertreten.
Lediglich die Er-wachsenenbildung ist deutlich unter-repräsentiert.
1999199919991999
Betroffene Unterrichtsfächer in der Grundschule („Top Six“)
Religion
Biologie
Unterrichtsfächer
hemkunskap
Biologie
Religion
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Gemeinschaftskunde
Geschichte
Musik
Religion
Unterrichtsfächer
FrequenzGemeinschaftskunde wird hier integriert unterrichtet.
1999199919991999
Religion
Musik
Geschichte
Gemeinschaftskunde
Betroffene Unterrichtsfächer im Gymnasium („Top Six“)
Chem
ieNatu
rkun
de
Spor
t
Unterrichtsfächer
Chemie
Naturkunde
Sport
Gemeinschafts- und Naturkunde werden hier integriert unterrichtet.
0 10 20 30 40 50 60 70
Gesc
hich
teMat
hem
atik
Gem
eins
chaf
tsku
nde
Chem
ieNatu
rkun
de
Unterrichtsfächer
Frequenz
1999199919991999
Geschichte
Mathematik
Gemeinschafts-kunde
Betroffene Programme im Gymnasium
PF
Landesw
eite Programme
PF
Alle weiteren Programme sind nicht oder nahezu nicht vertreten.
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
GW
NW
Landesw
eite Programme
Frequenz
1999199919991999
NW
GW
Fremdsprachlicher Vorlauf und Intensität
?
Übrige*6%
Finnisch3%
Spanisch6%
Verteilung der Zielsprachen in der Grundschule
Deutsch10%
Englisch68%
Französisch7%
* u.a. Arabisch, Estnisch, Hebräisch, Griechisch, Portugiesisch, Samisch
1999199919991999
Verteilung der Zielsprachen im Gymnasium*
Spanisch5%
Übrige**2%Französisch
5%
Englisch82%
5%Deutsch6%
* einschließlich Erwachsenenbildung
** u.a. Arabisch, Estnisch, Hebräisch, Griechisch, Portugiesisch, Samisch
1999199919991999
Zeitliche Erstreckung des sachfachlichen Arbeitens in der Fremdsprache: Grundschule
sequentiell
unspezifisch
0 5 10 15 20 25
> 4 Jahre
2 bis 3 Jahre
1 Jahr
< 1 Jahr
Zeitliche Erstreckung des sachfachlichen Arbeitens in der Fremdsprache: Gymnasium
2 Halbjahre
1 Halbjahr
unspezifisch
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
6 Halbjahre
5 Halbjahre
4 Halbjahre
3 Halbjahre
2 Halbjahre
Evaluation des SPRINT-Programms 2001
Methoden und Bereiche der Evaluation I
• 3 Bereiche: Zielsprache, Fachkenntnis, Effekt auf die Mutter-sprache
• Zielsprache: landesweite Erhebungen (Englisch A/B), externe • Zielsprache: landesweite Erhebungen (Englisch A/B), externe Tests (CAE, CPE, TOEFL)
• Fachkenntnis: keine landesweiten Erhebungen (außer inMathematik) àààà fehlende Vergleichbarkeit
• Schwedisch: landesweite Erhebungen, Fachunterricht auf Eng-lisch vermindert Schwedisch-Kenntnisse? àààà Englisch << Schwedisch, Schlüsselbegriffe werden in beidenSprachen vermittelt, enge Zusammenarbeit von Schwedisch-und Fachlehrern
Evaluation des SPRINT-Programms 2001
Methoden und Bereiche der Evaluation II
• Ziele des SPRINT-Programms
• Schüler-Auswahl (learner recruiment and selection)
• Anforderungen an die Lehrenden (teacher recruit-ment and qualifications)
• Fortbildung der Lehrenden (teacher developmentand methodology development)
Ziele des SPRINT-Programms: Grundschule
Schülernachfrage
0 2 4 6 8 10 12 14 16
gesteigerte Schülermotivation
bessere Qualität des FSU
Ziele des SPRINT-Programms: Gymnasium
bessere Aussichten imArbeitsmarkt
0 5 10 15 20 25 30
Internationalisierung
Verbesserung von Kenntnis undsprachlicher Kompetenz
Kriterien für die Schüler-Auswahl
Es gibt vier Auswahlmodi:
• zeitgleiche Anmeldung an der Schule und zu SPRINT
• schulseitige Auswahl unter den Schülern der Schule• schulseitige Auswahl unter den Schülern der Schule
• alle Schüler der Schule nehmen an SPRINT teil
• klassenweise Auswahl
Qualitätssicherung bei der Schüler-Auswahl
Qualitätssicherung bei der Schüler-Auswahl
Anforderungen an die Lehrenden
Es gibt in Schweden im Jahre 1999 etwa 1800 SPRINT-Lehrer, die sich nahezu gleich auf Grund-schulen und Gymnasien verteilen.
Es gibt keine formelle Voraussetzung, um als Lehrer Es gibt keine formelle Voraussetzung, um als Lehrer am SPRINT-Programm teilnehmen zu können.
Unter den SPRINT-Lehrern gibt es nur einen geringen Anteil native speakers.
Selbsteinschätzung der Lehrenden mittels eines self assessment-Testes
Qualitätssicherung bei der Lehrer-Auswahl und Fortbildung
Minimal-anforderungen
Qualitätssicherung bei der Fortbildung von SPRINT-Lehrern
median qualifications
SPRINT - Gefahr oder Möglichkeit?
Vorteile des schwedischen SPRINT-Programms
• grundsätzlich erleichtert die Struktur des schwedi-schen Bildungssystems die Durchführung von bilin-gualem Unterricht (Stichworte Homogenität, Zen-gualem Unterricht (Stichworte Homogenität, Zen-tralität àààà Erleichterung von Korrekturen)
• Lehrplan gestattet den Schulen große Freiheiten, ei-gene Akzente zu setzen
• bilingualer Unterricht umfaßt prinzipiell alle Jahr-gangsstufen
• große Zielsprachenvielfalt, große Sachfachvielfalt
SPRINT - Gefahr oder Möglichkeit?
Nachteile des schwedischen SPRINT-Programms
• keine langfristige Steuerung/Planung
• keine eigentliche SPRINT-Ausbildung für Lehrer
Blick in die Praxis:Blick in die Praxis:
drei schwedische Schulen
Wargentinsskolan, Östersund
Die Wargentinsskola ist ein Gymnasium mit etwa 1600 Schülern. Angeboten werden hier 8 Programme, von denen das gesellschaftswissenschaft-liche und das naturwissen-liche und das naturwissen-schaftliche auch bilingual, als sogenannte internationale Programme (NV-I bzw. SP-I) belegt werden können.
Im naturwissenschaftlichen Programm z.B. findet der sachfach-liche Unterricht in den Fächern Mathematik, Gemeinschafts- und Naturkunde, Biologie und Physik auf Englisch statt.
Katedralskolan, Uppsala
Der Ursprung der Katedralskola in Uppsala kann bis in die zwei-te Hälfte des 12. Jhd. zurück-verfolgt werden.
Gustav Vasa, Svante Arrhenius Gustav Vasa, Svante Arrhenius und Dag Hammarskjöld waren ehemalige Schüler dieser Schule.
Heute gibt es drei verschiedene bilinguale Zweige: die Classe Française, die Deutsche Klasse und die Clase Española.
In der Regel nehmen Schülerinnen und Schüler des natur- oder gesellschaftwissenschadftlichen Programms das Angebot zu bilingualem Unterricht wahr.
Trilingualismus im schwedisch-finnischen Grenzgebiet
Tornedalsskolan Haparanda
Yhteislyseon lukio Tornio/Torneå
Torndedalsskolan, Haparanda -Yhteislyseon lukio, Tornio/Torneå
Schülerinnen und Schüler aus den Nachbarstädten Haparanda und Tornio/Torneå können wählen, wel-ches der beiden Gymnasien sie besuchen möchten.
Voraussetzung sind ausreichende Englisch-Kenntnis-Voraussetzung sind ausreichende Englisch-Kenntnis-se und Kompetenz in der jeweils anderen Sprache.
Der Unterricht findet in verschiedenen Fächern so-wohl auf Englisch, Schwedisch wie auch auf Finnisch statt.
Nach der Abschlußprüfung haben die Absolventen die Möglichkeit an Universitäten und Hochschulen in bei-den Ländern ein Studium aufzunehmen.
3. Zusammenfassung und Diskussion
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Bilinguales Lernen und Lehren am Beispiel Schwedens
Ø Grundschule (grundskola)
ü die neunjährige Grundschule ist eine Ein- heitsschule
ü Zeugnisse werden erst in den Klassen 8 und 9 ausgegeben
ü dreistufiges Benotungssystem: MVG (sehr gut), VG (gut) und G (ausreichend)
ü Englisch setzt als erste Fremdsprache häu- fig bereits in Klasse 1 ein
ü die zweite Fremdsprache (von ca. 80 % der SchülerInnen gewählt) setzt in Klasse 6 oder 7 ein, mit folgender Verteilung:
Ø Gymnasium (gymnasieskola)
ü 98 % der Grundschul-AbsolventInnen wechseln auf das Gymna- sium
ü Spezialisierung in 17 verschiedene Ausbildungsprogramme (natio- nella program): 14 eher berufsvorbereitende (z.B. Hotel und Re- staurant) und drei eher studienvorbereitende (Geistes- und Natur- wissenschaften und Technik)
ü jedes Programm enthält acht Kernfächer (Schwedisch, Englisch, Mathematik, Natur- und Gemeinschaftskunde, Sport, Kunst und Religion), daneben programmspezifische Kurse (z.B. Tanz im Äs- thetik-Programm)
ü Noten werden nach Erreichen des jeweiligen Kursziels vergeben ü vierstufiges Notensystem: MVG (sehr gut), VG (gut), G (ausrei-
chend) und IG (ungenügend) ü keine Abschlußprüfung, das Abschlußzeugnis enthält eine Auf-
listung der absolvierten Kurse ü Hochschulzugang wird durch eine Eingangsprüfung (högskolepro-
vet) gewährleistet
Deutsch35%
Spanisch22%
Französisch22%
Keine/Andere21%
Seminar: Bilinguales Lernen und Lehren: Stand und Perspektiven Referent: Dr. Bernd Stange Sommersemester 2005 bei Herrn PD Dr. Horst Raabe
Fakten über das schwedische Bildungssystem
Deutsch10% Englisch
68%
Übrige6%
Finnisch3%
Spanisch6%
Französisch7%
0 5 10 15 20 25
> 4 Jahre
2 bis 3 Jahre
1 Jahr
< 1 Jahr
sequentiell
unspezifisch
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
6 Halbjahre
5 Halbjahre
4 Halbjahre
3 Halbjahre
2 Halbjahre
1 Halbjahr
unspezifisch
SPRINT (språk- och innehållsintegrerad inlärning och undervisning, CLIL)
Ø ca. 5 % aller Grundschulen und etwa 23 % aller Gymnasien bieten bilingu-
alen Unterricht an, prinzipiell sind aber alle Schuljahrgänge vertreten Ø bilingualer Unterricht wird am Gymnasien fast ausschließlich in den studien-
vorbereitenden Programmen angeboten Ø Zielsprachen: Ø Unterrichtsfächer:
Ø zeitliche Erstreckung des sachfachlichen Unterrichts in der Fremdsprache:
hemkunskap
Das SPRINT-Programm
0 10 20 30 40 50 60 70
Gesch
ichteM
athem
atik
Gemei
nscha
ftsk
unde
ChemieNat
urkunde
Sport
Un
terr
ich
tsfä
che
r
Frequenz
Englisch82%
Spanisch5%
Übrige2%Französisch
5%Deutsch
6%
Grundschule Gymnasium
Grundschule Gymnasium
Grundschule Gymnasium
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Gemeinschaftskunde
Geschichte
Musik
Religion
Biologie
Un
terr
ich
tsfä
che
r
Frequenz
Ø 3 Bereiche der Evaluation
ü Zielsprache: landesweite Erhebungen (Englisch A/B), externe Tests (CAE, CPE, TOEFL)
ü Fachkenntnis: keine landesweiten Erhebungen (außer in Mathematik) → fehlende Vergleichbarkeit
ü Schwedisch: landesweite Erhebungen; Frage: mindert Fachunterricht auf Englisch die Kenntnisse in der Muttersprache? → Englisch << Schwedisch; Schlüsselbegriffe werden in beiden Sprachen vermittelt, enge Zusammenarbeit von Schwedisch- und Fachlehrern
Ø vier Auswahlmodi für die Schüler-Auswahl
ü zeitgleiche Anmeldung an der Schule und zu SPRINT ü schulseitige Auswahl unter den Schülern der Schule ü alle Schüler einer Schule nehmen an SPRINT teil ü klassenweise Auswahl ü Qualitätssicherungsmodell bei der Schüler-Auswahl
Ø Anforderungen an die Lehrenden
ü 1999: etwa 1800 SPRINT-LehrerInnen, die sich nahezu gleich auf Grund-schulen und Gymnasien verteilen
ü keine formellen Voraussetzungen, um als LehrerIn am SPRINT-Programm teilnehmen zu können
ü wenig native speakers ü Qualitätssicherungsmodell bei Lehrer-Auswahl und Fortbildung
SPRINT- Gefahr oder Möglichkeit?
Ø (mögliche?) Vorteile ü grundsätzliche erleichtert das schwe-
dische Bildungssystem die Durchfüh-rung von bilingualem Unterricht (Stich-worte Homogenität, Zentralität → Er-leichterung von Korrekturen)
ü Lehrplan gestattet den Schulen große Freiheiten, eigene Akzente zu setzen
ü bilingualer Unterricht umfaßt prinzipiell alle Jahrgangsstufen
ü große Zielsprachenvielfalt ü große Sachfachvielfalt ü ü ü
Ø (mögliche?) Nachteile
ü keine langfristige Steuerung/Planung ü keine eigentliche SPRINT-Ausbildung
für Lehrer ü ü ü
Evaluation des SPRINT-Programms 2001