Vortrag Im Sonnenglanzschmidt-eppendorf.de/Vortrag Im Sonnenglanz.pdf · 2009. 11. 25. · 1 Msgr....

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1 Msgr. Peter Schmidt-Eppendorf Im Sonnenglanz der Eucharistie Der Hamburger Karmelit Hermann Cohen (Vortrag am 27. 4. 2004 vor dem Kirchengeschichtsverein in Berlin) Franz Liszt ist ganz offensichtlich erstaunt über den Knaben, der ihm da in Paris im Jahre 1832 (?) vorgestellt wird: Hermann Cohen, ein dreizehnjähriges "Wunderkind" aus Hamburg. Er hat eigentlich Klavierschüler genug und will absolut niemanden mehr annehmen. Doch er- laubt er ein Vorspielen. Da erkennt er das junge Genie, er nimmt ihn an und der zierliche jun- ge Hermann wird sein Lieblingsschüler. Oft behält er ihn den ganzen Tag bei sich und führt ihn auch ein in die Salons der feinen Pariser Gesellschaft. "Man umringt und liebkost ihn, nimmt ihn in die Arme und küßt ihn. Die adeligen Damen betrachten es als ein Glück, ihm Beweise der Bewunderung zu geben. Die Zeitungen sind des Lobes voll. Die berühmte Jour- nalistin und Autorin George Sand schreibt damals in der Revue de deux mondes: "Raphael und sein junger Freund Thebaldo waren nicht anziehender vor Gott und den Menschen als ihr beiden.....da ich euch eines Abends in einem hundertstimmigen Or- chester erblickte, das auf einmal innehielt, um deiner Improvisation zu lauschen. Hinter dir stand das Kind, bleich, gerührt, unbeweglich wie Marmor, und doch zit- ternd wie eine Blume die am entblättern ist, und schien mit allen Poren die Harmonie einzusaugen, und seine Lippen zu öffnen, um den Honig zu trinken, welchen du ihm eingossest. Und, um nicht von vielen anderen zu sprechen welche wir kennen und ver- ehren, schuf der Himmel eine schönere Seele, einen ausgezeichneteren Verstand , ein interessanteres Gesicht als die unseres Hermann, oder vielmehr unseres Puzzi?" 1 Puzzi, der Kosename, den Liszt seinem niedlichen, "putzigen" Schüler gegeben hatte. Manchmal behält auch George Sand den Puzzi ganze Tage bei sich. Während sie schreibt dreht er für sie Zigaretten und spielt auch von Zeit zu Zeit auf dem Klavier. Hermann wird am 10. November 1820 in Hamburg geboren. Die Familie wohnt an der Ellern- torsbrücke in der Nähe des Rödingsmarktes. Vater Daniel Abraham Cohen ist ein wohlhaben- der Kaufmann (Bankier), er besitzt ein Kontor am Herrengraben. Die Mutter: Rosalie geb. Benjamin. Drei Geschwister wachsen mit ihm auf: Albert, Henriette und Louis. Wie seine Brüder besucht auch Hermann die Hamburgische Gelehrtenschule, das Johanneum. Schon früh entdecken die Eltern seine musikalische Begabung. Mit viereinhalb Jahren erhält er den ersten Klavierunterricht. Als Sechsjähriger spielt er die bekanntesten Opernarien und beginnt zu improvisieren. Als Elfjähriger verläßt er vorzeitig das Johanneum Von 1830 an gehen die Geschäfte des Vaters zunehmend schlechter. Er will nichts von einer Musikerkarriere seines Sohnes wissen. Unter der Leitung des Musiklehrers kommt es dennoch zu zwei höchst erfolg- reichen Konzerten in Altona und Frankfurt . Mit einer Empfehlung der Großherzöge von Mecklenburg versehen macht sich die ehrgeizige Mutter mit Hermann und der Schwester Henriette schließlich auf nach Paris, wo sich so berühmte Musiker wie Cherubinen, Chopin, Zimmermann, Mendelssohn und Pagani- ni, später auch Wagner, aufhalten, und der damals 22jährige Liszt. Zwei Wochen nach Hermanns 14. Geburtstag schreibt Liszt: "Hermanns Lächeln, sein melancholisches Aussehen, sein schönes dunkles Haar und seine zerbrechliche Konstitution......... Der liebe Junge zeigt reifes Verständnis und ein profundes Gefühl für Kunst, welches ihn über den Durchschnitt eines gewöhnli- 1 Sylvain S. 17

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    Msgr. Peter Schmidt-Eppendorf

    Im Sonnenglanz der Eucharistie Der Hamburger Karmelit Hermann Cohen

    (Vortrag am 27. 4. 2004 vor dem Kirchengeschichtsverein in Berlin) Franz Liszt ist ganz offensichtlich erstaunt über den Knaben, der ihm da in Paris im Jahre 1832 (?) vorgestellt wird: Hermann Cohen, ein dreizehnjähriges "Wunderkind" aus Hamburg. Er hat eigentlich Klavierschüler genug und will absolut niemanden mehr annehmen. Doch er-laubt er ein Vorspielen. Da erkennt er das junge Genie, er nimmt ihn an und der zierliche jun-ge Hermann wird sein Lieblingsschüler. Oft behält er ihn den ganzen Tag bei sich und führt ihn auch ein in die Salons der feinen Pariser Gesellschaft. "Man umringt und liebkost ihn, nimmt ihn in die Arme und küßt ihn. Die adeligen Damen betrachten es als ein Glück, ihm Beweise der Bewunderung zu geben. Die Zeitungen sind des Lobes voll. Die berühmte Jour-nalistin und Autorin George Sand schreibt damals in der Revue de deux mondes:

    "Raphael und sein junger Freund Thebaldo waren nicht anziehender vor Gott und den Menschen als ihr beiden.....da ich euch eines Abends in einem hundertstimmigen Or-chester erblickte, das auf einmal innehielt, um deiner Improvisation zu lauschen. Hinter dir stand das Kind, bleich, gerührt, unbeweglich wie Marmor, und doch zit-ternd wie eine Blume die am entblättern ist, und schien mit allen Poren die Harmonie einzusaugen, und seine Lippen zu öffnen, um den Honig zu trinken, welchen du ihm eingossest. Und, um nicht von vielen anderen zu sprechen welche wir kennen und ver-ehren, schuf der Himmel eine schönere Seele, einen ausgezeichneteren Verstand , ein interessanteres Gesicht als die unseres Hermann, oder vielmehr unseres Puzzi?"1

    Puzzi, der Kosename, den Liszt seinem niedlichen, "putzigen" Schüler gegeben hatte. Manchmal behält auch George Sand den Puzzi ganze Tage bei sich. Während sie schreibt dreht er für sie Zigaretten und spielt auch von Zeit zu Zeit auf dem Klavier. Hermann wird am 10. November 1820 in Hamburg geboren. Die Familie wohnt an der Ellern-torsbrücke in der Nähe des Rödingsmarktes. Vater Daniel Abraham Cohen ist ein wohlhaben-der Kaufmann (Bankier), er besitzt ein Kontor am Herrengraben. Die Mutter: Rosalie geb. Benjamin. Drei Geschwister wachsen mit ihm auf: Albert, Henriette und Louis. Wie seine Brüder besucht auch Hermann die Hamburgische Gelehrtenschule, das Johanneum. Schon früh entdecken die Eltern seine musikalische Begabung. Mit viereinhalb Jahren erhält er den ersten Klavierunterricht. Als Sechsjähriger spielt er die bekanntesten Opernarien und beginnt zu improvisieren. Als Elfjähriger verläßt er vorzeitig das Johanneum Von 1830 an gehen die Geschäfte des Vaters zunehmend schlechter. Er will nichts von einer Musikerkarriere seines Sohnes wissen. Unter der Leitung des Musiklehrers kommt es dennoch zu zwei höchst erfolg-reichen Konzerten in Altona und Frankfurt .

    Mit einer Empfehlung der Großherzöge von Mecklenburg versehen macht sich die ehrgeizige Mutter mit Hermann und der Schwester Henriette schließlich auf nach Paris, wo sich so berühmte Musiker wie Cherubinen, Chopin, Zimmermann, Mendelssohn und Pagani-ni, später auch Wagner, aufhalten, und der damals 22jährige Liszt. Zwei Wochen nach Hermanns 14. Geburtstag schreibt Liszt: "Hermanns Lächeln, sein melancholisches Aussehen, sein schönes dunkles Haar und

    seine zerbrechliche Konstitution......... Der liebe Junge zeigt reifes Verständnis und ein profundes Gefühl für Kunst, welches ihn über den Durchschnitt eines gewöhnli-

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    chen Pianisten erhebt und mich veranlaßt, eine leuchtende und fruchtbare Zukunft für ihn zu erkennen."

    Liszt ist nicht gerade ein Tugendbold. Zum Freundeskreis gehörten Victor Hugo, Alfred de Musset, Meyerbeer, Mendelssohn, der Apostat Lamennais und George Sand. Cohen erinnert sich später:

    "Aufgeblasen durch meine Erfolge besaß ich alle Laster, ich begeisterte mich immer mehr für philosophische Neuerungen und suchte überall jene vergifteten Lehren, mit denen ich in der Jugend genährt worden war, in Aufschwung zu bringen und für sie zu werben. Die Priester waren mir der Gesellschaft feindliche Wesen, hauptsächlich die Mönche sah ich als Ungeheuer an, die man wie Menschenfresser meiden müsse." Verführt durch die revolutionären Ideologien im damaligen Paris wird er ein eifriger

    Propagandist für die Abschaffung der Ehe, Aufhebung des Eigentums, Kommunismus und Terrorismus. Liszt selber gibt ihm ein schlechtes Vorbild, als er sich mit der Gräfin Marie d'Argoult einläßt, die Mann und Kinder um seinetwillen bereitwillig verläßt. (Mit ihm hat sie zwei Töchter, Blandine und Cosima, und den Sohn Daniel) Als dieser mit seiner geliebten Gräfin Paris den Rücken kehrt und in die Schweiz zieht, ist Hermann untröstlich. Erst durch hartnäckiges Bitten und Drängen läßt sich der gutmütige Liszt bewegen, ihn nach Genf mitzunehmen. Mutter und Henriette (damals 11 Jahre) reisen ebenfalls mit. In Genf wird damals ein musikalisches Konservatorium errichtet. Liszt übernimmt hier die Ausbildung der fortgeschrittenen Schüler, während Hermann als sein Gehilfe für die Anfän-ger angestellt wird, ja später sogar eine Professur erhält. Bald hat er eine große Anzahl Schü-ler auch außerhalb des Konservatoriums und verdient viel Geld. - Eingeführt in die große Ge-sellschaft lernt er das Hasardspiel kennen. Es kommen wilde Jahre. Der frühe Ruhm und das reichliche Geld verleiten ihn zu ungezügeltem Genuß. Nach fünfzehn Monaten jedoch be-schließt Liszt wieder nach Paris zurückzukehren, da er fürchte, dort gegenüber seinem Kon-kurrenten Thalberg an Einfluß zu verlieren. Gegen den Rat seiner Mutter und seines Lehr-meisters geht auch Hermann wieder zurück. Er nimmt eine eigene Wohnung, hier fühlt er sich frei von jedem Zwang. Klavierstunden bringen das nötige Geld. Er selbst vernachlässigt seine Übungen. Die Nächte verbringt er in den Spielsalons, er spielt ohne Maß und Verstand. Am Tag ist er müde und abgespannt. Angeekelt von der inneren Leere und Langeweile ziehen ihn Salons, Bälle und Theater nicht mehr an.. Die hohen Schulden lassen ihn an Selbstmord den-ken.. Reumütig kehrt er zur Mutter zurück.

    Eine neue Bekanntschaft hat wohltuenden Einfluß auf den jungen Mann: die Prinzes-

    sin Belgiojoso. Sie fühlt sich glücklich, einen jungen fähigen Künstler unter ihre Fittiche nehmen zu können. Diplomaten und Würdenträger finden sich in ihrem Salon ein - eine ganz andere Welt als bei Liszt und George Sand mit ihren aufrührerischen Ideen. Hermann stürzt sich in beträchtliche Unkosten um sich entsprechend prächtig zu kleiden. Der Schneider ver-folgt ihn mit Mahn- und Drohbriefen, als er die Rechnung nicht bezahlen kann. Ein Konzert wird arrangiert, es ist ein Mißerfolg. Außer der Prinzessin und einigen Freunden ist niemand gekommen. Einer der Freunde streckt ihm das Geld vor für eine Reise nach Hamburg. Fast hätte er sich hier unsterblich in eine alternde französische Klaviervirtuosin verliebt, der er verspricht, ihre in Paris erlittenen Beleidigungen zu rächen und ihre Feinde auszurotten. Er träumt von einer großen Zukunft und merkt nicht, wie sehr er sich damit lächerlich macht. Nach Paris zurückgekehrt schließt er sich dem berühmten Opernsänger Mario an, den er bei seinen Konzerten begleitet. Nach einem glänzenden Konzert in London hat er wieder das nö-tige Kleingeld. Er läßt sich in Mailand nieder und versucht sich auch als Komponist. Zwei Opern entstehen, von denen eine später in Verona aufgeführt wird. Er gibt viel Geld aus, um ihre Aufführung zu ermöglichen, doch der Erfolg entspricht nicht den Erwartungen.

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    Durch eine Intrige der Madame d'Argoult kommt es 1841 zum Bruch mit Liszt. 1842

    hält sich Hermann in Venedig auf. Mutter und Schwester besuchen ihn. Es ist eine glückliche Zeit in der er zahlreiche Stücke für das Piano komponiert. Er beschließt wieder nach Paris zu-rückzukehren. Von dort aus besucht er wiederum London und erneut Venedig. Nach einer längeren Deutschlandreise läßt er sich endgültig in Paris nieder. (Er wohnt bei seinem Freund Adalbert de Beaumont)

    Im Mai 1847 geschieht Sonderbares. Sein Freund Prinz Moskowa (musikliebender

    Sohn des berühmten Marschall Ney) bittet ihn vertretungsweise die Leitung eines Chores in der Kirche St. Valeria zu übernehmen. Während des sakramentalen Segens verspürt er in sei-nem Herzen eine eigentümliche Bewegung, "als habe er nicht Teil an diesem Segen, der für ihn nicht gegeben sei". Diese Bewegung war schmerzlich und süß zugleich. Am nächsten Freitag sucht er wieder diese Kirche auf. Im Augenblick wo der Priester die kniende Menge mit der Monstranz segnet empfindet er dieselbe Bewegung, er zittert vor Erregung und nur die Menschenfurcht hindert ihn in Tränen auszubrechen. Seitdem besucht er auch an den Sonnta-gen die hl. Messe. Er empfindet den lebhaften Wunsch die Lehre der katholischen Kirche kennenzulernen. Man empfiehlt ihm Kontakt mit dem Generalvikar von Paris, Abbé Legrand, aufzunehmen. Hermann kannte die katholischen Priester bisher nur aus seichten Romanen, in denen sie als intolerante Männer dargestellt wurden, die fortwährend ihre Gläubigen mit Ex-kommunikation und dem Feuer der Hölle bedrohten. Insbesondere die Mönche hielt er für monströse Ungeheuer. Nun steht er einem gebildeten, bescheidenem und freundlichem Mann gegenüber, der alles von Gott und nichts von sich selber erwartete. In dieser Stimmung reist er zu einem Konzert nach Bad Ems in Deutschland. Sogleich sucht er dort den katholischen Pfarrer auf und nimmt an der Sonntagsmesse teil.

    "Die Gesänge, die unsichtbare und dennoch von mir gefühlte Gegenwart einer über-menschlichen Macht, ließen mich nach und nach erzittern, erfüllten mich mit Verwir-rung und Bewegung. Im Augenblick der Wandlung fühlte ich, wie plötzlich eine Trä-nenflut meinen Augen entströmte, die göttliche Gnade war mit aller Gewalt über mich gekommen...........Und plötzlich, wie auf göttliche Eingebung, opferte ich Gott eine in-nere Generalbeicht aller Fehler meines ganzen Lebens auf....Ja, ich fühlte, daß er mir verziehen und als Sühne meinen festen Entschluß annahm, ihn über alles zu lieben und mich zu bekehren. Als ich die Kirche von Ems verließ war ich ein Christ, so sehr man dies sein kann, wenn man die hl. Taufe noch nicht empfangen hat. "

    Zurückgekehrt nach Paris, ist er nicht mehr wiederzuerkennen. Er schließt sich in sein

    Zimmer ein und studiert die christliche Lehre: "Das Morgen- und Abendgebet, die Betrach-tung, die Messe, die Vesper, der Segen in der Kirche, das Fast- und Abstinenzgebot, nichts fiel mir schwer." Schwer wird es ihm allerdings, die hl. Kommunion noch nicht empfangen zu dürfen: "ich kann diesem erhabenen Augenblick nicht beiwohnen, ohne wegen dieser Ent-behrung, welche mich sterben macht, zu weinen." Am Samstag dem 28. August 1847, nachmittags um 3 Uhr, ist es endlich soweit. In der Ka-pelle unserer Lieben Frau vom Berge Sion empfängt Hermann Cohen die Taufe.

    Am 10. November 1847 (dem Jahrestag seiner Geburt) schreibt er in sein Tagebuch: "Vor dem Altare der allerseligsten Jungfrau (zu St. Valeria) habe ich das Ge-lübde erneuert, mich im Priesterstande dem Dienste des Herrn zu weihen, so-bald ich der Verpflichtungen gegen meine Gläubiger ledig bin - Herr de la Bouillerie2 wird mir, wenn es an der Zeit ist, Eintritt in den Karmel verschaf-fen"3

    2 Generalvikar von Paris 3 Sylvain S. 43

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    Gerne sucht Hermann die Stätten auf, in denen das Allerheiligste zur Anbetung ausge-setzt ist. Eines abends betet er still vor der Monstranz in der Kapelle der Karmelitinnen. Die Pfortenschwester kommt wiederholt zu ihm und fordert ihn zum Verlassen der Kapelle auf. Er antwortet: "Ich werde zur gleichen Zeit wie jene Personen dort die Kapelle verlassen!" - " Aber diese bleiben die ganze Nacht!...."

    Das ist der Auslöser für eine Bewegung, die später ganz Paris und Frankreich erfasst

    und sogar in die Neue Welt übergreift: Anbetung Jesu in der Eucharistie. Mit etwa 20 Gleich-gesinnten Männern gründet der 27jährige Hermann eine Gemeinschaft zur nächtlichen Anbe-tung des Allerheiligsten Sakramentes. Die Nachricht, Pius IX. sei vor der Revolution von Rom nach Gaeta geflohen, läßt sie das Werk unmittelbar in die Tat umsetzen. Eine Inschrift in der Kirche Unserer Lieben Frau vom Siege in Paris erinnert noch heute an den 6. Dezember 1848.

    30.000 Franken Schulden sind abzutragen. Hermann kleidet sich einfacher, lebt be-scheidener, gibt Unterricht und Konzerte. Schließlich findet sein letztes statt. Keiner der Zu-hörer ahnt es. Stürmischer Beifall rauscht am Schluß durch den Saal. Einem Freund gesteht er in der Garderobe: "Jetzt habe ich für immer mit der Welt abgeschlossen!" Später schreibt er: "Mit welcher Glückseligkeit sandte ich ihr nach meiner letzten Note den Abschiedsgruß zu!"4 Im Juli 1849 tritt er in das Kloster der Unbeschuhten Karmeliten in Agen ein. In einem Brief an seine Familie schreibt er:

    "Ich wünsche, ihr empfändet alle jenen Frieden und jene innerliche Freude, die ich ....hauptsächlich seit jener Zeit empfinde, wo ich mich Gott ganz hingege-ben habe. Tausend und tausendmal gibt er mir zurück, was ich ihm geopfert habe, indem er Schätze von Gnaden über meine Seele ausgießt."

    Er erhält den Ordensnamen Augustinus Maria vom Allerheiligsten Sakrament. Ostern

    1851 empfängt er die Priesterweihe. Seine erste Predigt hält er über die öftere heilige Kom-munion. Es beginnt eine umfangreiche Predigttätigkeit in Frankreich, Belgien und in der Schweiz, in Irland und Deutschland. Einmal berichtet er in einem Brief an seine Familie von 9000 Zuhö-rern bei einer Predigt in Irland. - Denkwürdig ist seine erste Predigt in Paris auf der Kanzel von Saint Sulpice. Die Erinnerung an sein Künstlerleben hatte eine große Menschenmenge angezogen.

    "Teure Brüder, das erste, was ich zu tun habe, indem ich auf dieser christli-chen Kanzel erscheine, muß darin bestehen, Euch um Verzeihung zu bitten we-gen des Ärgernisses, das ich das Unglück hatte in dieser Stadt zu begehen. Mit welchem Recht, könntet Ihr mir sagen, kommst du, uns zu predigen, uns zur Tugend, zur Frömmigkeit zu ermahnen? Mit welchem Recht erklärst du uns die großen Wahrheiten, sprichst du uns von den Gegenständen unserer Liebe von Jesus und Maria. die du ja so oft vor unseren Augen beleidigt hast. Wir sahen dich unter den öffentlichen Sündern, hin und her geworfen von dem Winde al-ler möglichen falschen Lehren; du bekanntest dich öffentlich zum Irrtum und beleidigtest unsere Blicke durch ein beklagenswertes Betragen. In peccatis na-tus es totus et doces nos!5 Ja, Brüder, ich bekenne, daß ich gesündigt habe vor dem Himmel und vor Euch; ich sehe ein, daß ich Euren richterlichen Verweis verdiene und kein Recht auf Euer Wohlwollen habe. - Auch bin ich bereit, öffentlich und feierlich Abbitte zu tun, mit dem Stricke um den Hals, der Kerze in der Hand an der Tü-re dieser Kirche niederzuknien, um die Barmherzigkeit und das Gebet der Vo-

    4 Sylvain S. 55 5 vgl. Joh.9, 34

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    rübergehenden anzuflehen. Angetan mit dem Bußkleid bin ich gekommen, denn ich gehöre einem strengen Orden an, mein Kopf ist geschoren, meine Füße sind nackt......."

    Dann schildert er seine Bekehrung und bittet die Zuhörer: "Gott hat mir vergeben, Ma-ria hat mir vergeben.... Werdet Ihr mir nicht auch vergeben?" Er spricht von dem Glück, das er in den Salons, im Reichtum, im Ruhm des Künstlers, im Spiel, in der Freundschaft be-rühmter Männer, in den Vergnügungen der Sinne und des Geistes vergeblich gesucht habe.

    "Wohlan, höret! Dieses Glück habe ich gefunden......Mein Herz strömt von Freuden über. Ich kann diesen Vulkan der Glückseligkeit nicht in meine Brust verschließen und fühle mich angetrieben, meine Einsamkeit zu verlassen, um zu Euch zu kommen und Euch zuzurufen: Superabundo gaudio.6 Ja ich bin so glücklich, daß ich Euch anflehe, Euch beschwöre, diese Überfülle des Glückes mit mir zu teilen!.........."

    Im Auftrag des Ordens gründet P. Hermann 1857 die Eremitage von Tarasteix in der Nähe von Lourdes. - Von besonderer Bedeutung wird das Jahr 1862. Der Leidenspapst Pius IX. hat den Episkopat der ganzen Welt nach Rom gerufen. Glänzend wird am Pfingsttag (8.Juni) die Heiligsprechung der japanischen Märtyrer gefeiert.7 Pater Hermann ist anwesend. Er begegnet in Rom seinem alten Lehrer und Meister Franz Liszt. Es kommt zur Versöhnung. Aus der Hand seines ehemaligen Schülers empfängt Liszt im Kloster de la Vittoria die heilige Kommunion. Nach der Messe sind sie Gäste beim spärlichen Mahl der Ordensleute. Ein ver-stimmtes Klavier, auf dem sie einige Stücke spielen, kann die neuerliche Harmonie nicht stö-ren. Zur selben Zeit hält sich Kardinal Wiseman in Rom auf. Dem Erneuerer des Katholi-zismus in England ist es ein besonderes Anliegen, den Karmelitenorden, dessen letzter Vertre-ter etliche Jahre zuvor verstorben war, wieder auf der Insel einzuführen. Er wendet sich an den Papst und den Generaloberen und bittet um die Entsendung von P. Hermann. Mit dem Segen des Papstes - aber schweren Herzens - verläßt dieser sein geliebtes Tarasteix und begibt sich nach London. Am Fest der heiligen Theresia, dem 15. Oktober 1862, entsteht in London8 das erste kleine Karmelkloster neu. Er stellt es unter den Schutz des heiligen Simon Stock. P. Hermann predigt in englischer Sprache und hält Exerzitien. Auch hier gründet er wieder eine Bruderschaft der nächtlichen eucharistischen Anbetung. Von England aus besucht er 1865 anläßlich des 1000jährigen Todestages des hl. Ans-gar9 seine Vaterstadt Hamburg. Er predigt in St. Joseph, Altona, und im Kleinen Michel. Im Advent des gleichen Jahres hält er in Berlin deutsche und französische Predigten. Sein Erfolg ist so groß, daß es der Presse nicht verborgen bleibt. Mehr als 7000 Menschen reicht er die heilige Kommunion und über 500 Männer nimmt er in die Skapulierbruderschaft auf.10 Nach Besuchen in Rennes, Rouen, Paris, London, Rom, Valencia und vielen anderen Orten, ist er 1868 wieder zu Fastenpredigten in Berlin. Ein kurzer Abstecher führt ihn nach Posen.- Dann kehrt er endgültig in seine geliebte Einsiedelei nach Tarasteix zurück. Noch von Berlin aus schreibt er am 8. April 1868 an den Prior von London:

    "Alleluja, surrexit Dominus vere, alleluja! Ich habe ein telegraphische Depesche von unserem Generaloberen empfangen, welche mir sagt, daß ich von jetzt an der aquita-nischen Provinz angehöre...."

    Doch die Tage in Tarasteix sollten nicht ungetrübt bleiben. Ein Augenleiden (Glaukom) stellt sich ein, er kann den Lichtstrahl einer gewöhnlichen Lampe oder Kerze nicht mehr ertragen,

    6 vgl. 2 Kor.7, 4 7 Der Jesuit Paul Miki und seine Gefährten. Fest am 6. Februar 8 Der Karmel von Kensington 9 Fest am 3. Februar 10 Sylvain, S. 180

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    selbst das Tageslicht verursacht ihm Schmerzen. Der Arzt findet seine Augen in bedenkli-chem Zustand. Das Übel verschlimmert sich von Tag zu Tag. Er erinnert sich daran, daß die Gottesmutter zwanzig Jahre zuvor seine "geistige Blindheit" geheilt hat und nimmt seine Zu-flucht zu einer neuntägigen Andacht zur Gottesmutter von Lourdes. Er beginnt die Novene am 24. Oktober, dem Fest des Erzengels Raphael, mit dessen Hilfe der blinde Tobias geheilt wurde.11

    "Täglich benetzte ich meine Augen mit dem in der Grotte geschöpften heilenden Was-ser; täglich flehte ich zur unbefleckten Jungfrau, und viele fromme Seelen beteten mit mir......Endlich, am letzten Tag, dem Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit12, befand ich mich gerade in der Grotte, ganz nahe bei der Quelle, als plötzlich das Übel ver-schwunden war. Seitdem lese und schreibe ich ohne Brille, ohne Vorsichtsmaßregel, ohne Anstrengung, ohne Ermüdung."

    1868 wird P. Hermann Novizenmeister von Broussey. Zwei Jahre später bricht der Krieg zwi-schen Deutschland und Frankreich aus. Hermann, der noch immer die preußische Staatsange-hörigkeit besitzt, begibt sich nach Montreux in der Schweiz und später nach Genf, nachdem er zuvor noch einmal Exerzitien in Tarasteix gemacht hat. In Montreux findet sich auch sein Bruder Albert mit Familie ein. Im Auftrag Bischof Mermillods kümmert sich Pater Hermann hier um die vielen Flüchtlinge aus Frankreich. Im November 1870 bittet ihn der Bischof, sich nach Spandau bei Berlin zu begeben, wo Tausende von französischen Kriegsgefangenen der religiösen Hilfe bedurften. Gern nimmt er diese Aufgabe an. In Berlin erhält er die Stelle eines Feldkaplans an der Festung Spandau, 14 Kilometer von Berlin entfernt, wo sich etwa fünfeinhalbtausend Gefangene befinden. Er besucht sie, trö-stet und hilft wo er nur kann. Am 22. Dezember schreibt er an seine Schwägerin:

    "Die Gefangenen belagern mich von 8 Uhr Morgens bis zum Abend; ich habe mich ihnen geweiht, sie benützen mich so viel als möglich. Sie haben die Erlaubnis in den Pfarrhof zu kommen, und kommen sie nicht wegen ihrer Seele, so kommen sie um mir ihre körperlichen Leiden zu klagen. Aber ich muß sagen, sie vergelten mir die Liebe, welche ich ihnen bezeige. Eins ins andere gerechnet, haben wir hier täglich 50 Solda-ten, welche zu beichten und zu kommunizieren verlangen"13

    Da die Kirche14 nicht alle aufnehmen kann, führt man täglich eine Abteilung von fünf-hundert hinein. Pater Hermann hält den Gottesdienst, er predigt und hört Beichte. Viel Zeit widmet er dem Besuch der Spitäler. Es gibt viele Kranke, darunter etwa vierhundert, die an den Pocken erkrankt sind. Außerdem versorgt er die Gefangenen mit Lebensmitteln und Klei-dung. Großmütige Unterstützung erhält er vom preußischen Festungskommandanten, einem Konvertiten, der ihm volle Freiheit in der Ausübung seines Amtes läßt. Am 8. Januar 1871 kommt er wieder einmal nach Berlin, wo er für mehr als 2000 Franken Einkäufe für seine Gefangenen macht. Einige Stunden verbringt er bei seinem Bruder Ludwig und dessen Familie, die dort ihren Wohnsitz haben. Der Kapuzinerpater Heinrich de la Villerie15 berichtet:

    "An diesem Tag war ich lange mit ihm zusammen; er sprach von seinen Anstrengun-gen, von eine heftigen Halsweh, an dem er seit mehreren Tagen litt...........Ich fand ihn

    11 Vgl. Tobit, 5,1-17 12 So steht es tatsächlich bei Sylvain, S. 188. Es muß aber das "Fest Allerheiligen" heißen. 13 Brief an die Frau seines Bruders Albert Cohen. 14 Es ist die Kirche St. Marien am Behnitz, 1847 erbaut (Oberbaurat August Soller) Grundsaniert u. restauriert 2002-2003. Vgl. Helmut Kißner u. Cordia Schlegelmilch: Die Kirche St. Marien am Behnitz in Spandau. , Berlin 2003. 15 Vgl. Sylvain, S. 259 ff.

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    gealtert und blaß; zudem bemerkte ich an der linken Hand, in der Nähe des Zeigefin-gers, einen Ausschlag von übler Vorbedeutung, welcher mir von der Ansteckung des Spitals herzurühren schien. Am Abend besuchte ich ihn mit mehreren Herren im Pfarrhaus von St. Hedwig, woselbst er jedesmal abstieg, wenn er nach Berlin kam. Während er mit anderen Personen plauderte, hatte ich Muße, sein ehrwürdiges Antlitz zu betrachten, und ich gewann die Überzeugung, daß er am Ziele seiner tätigen Lauf-bahn angelangt sei. ..................... Den Eindruck, welchen ich empfand, kann ich nur mit jenem vergleichen, welchen der Untergang der Sonne nach einem schönen Tage hervorbringt. Man weiß, daß sie ver-schwinden wird und beeilt sich deshalb, den Glanz ihrer letzten Strahlen zu bewun-dern."

    Am Freitag, dem 13. Januar fährt Pater de la Villerie zusammen mit Albert Cohen, der aus Montreux nach Berlin gekommen war, nach Spandau. Pater Hermann ist krank. Er hat die Po-cken. "Drei bis vier Wochen werde ich wohl das Bett hüten müssen", meint er, und " wie trau-rig wäre es, wenn das, was ich begonnen, nicht fortgesetzt würde. Übrigens kann mich der liebe Gott auch zu sich nehmen, und dann sind Sie mein Nachfolger. - "Ach, mein Pater", antwortet der Kapuziner, "ich hoffe, der liebe Gott wird Sie noch da lassen, um am Heile der Seelen zu arbeiten." - "Nein", antwortet Hermann Cohen, wobei er das Kreuz auf seiner De-cke fest in die Hände nimmt und ruhig anschaut, " ich hoffe, der liebe Gott nimmt mich dies-mal zu sich." Am 12. Januar hatte Pater Hermann zwei Pockenkranken die Krankensalbung gespen-det. Durch eine kleine Wunde an der linken Hand, so vermutet man, war das Gift in ihn ein-gedrungen. Der Pfarrer von Spandau spendet ihm am 15. Januar, nach einem heftigen Fieber-anfall, die Sterbesakramente. Ungeachtet seiner heftigen Schmerzen erneuert Pater Hermann seine Gelübde. Er singt mit lauter Stimme das Magnifikat, das Salve Regina und das De pro-fundis, dann hält er die Augen beständig auf die Kirche gerichtet, als wolle er sich innig mit dem eucharistischen Heiland vereinigen. Er bittet, seine Brüder kommen zu lassen und äußert den Wunsch, im Falle seines Todes in der Krypta von Sankt Hedwig zu Berlin beigesetzt zu werden. Am Abend des 19. Januar verschlechtert sich sein Zustand außerordentlich. Er emp-fängt noch einmal das Bußsakrament und ordnet alles hinsichtlich seiner Gefangenen. Er be-stimmt eine gewisse Summe für heilige Messen in Tarasteix und bereitet sich auf die heilige Kommunion vor, welche ihm zum letzten Male am Abend dieses Tages gereicht wird.. Lange Zeit bleibt er im Gebet versenkt. Um elf Uhr bitten ihn seine Pfleger, eine Graue Schwester und ein Laienbruder der Jesuiten, um seinen Segen. Gern erfüllt er ihnen diesen Wunsch. Dann fällt er erschöpft auf sein Lager zurück. "Und jetzt, o mein Gott", so spricht er, "emp-fehle ich Dir meine Seele!" Es sind seine letzten Worte. Am nächsten Morgen, gegen 10 Uhr, ist sein irdisches Leben vollendet. Er ist 49 Jahre alt. Da Pater Hermann an einer ansteckenden Krankheit gestorben war, kostet es einige Mühe, die Erlaubnis für eine Beisetzung in der Krypta der Hedwigskirche zu erwirken. Hier ruhen nun seine Gebeine bis zum Jahre 1943. Bei dem Bombenangriff am 1. März 1943 stürzt die Kup-pel der Hedwigskirche ein. Die in der Krypta beigesetzten Särge, darunter auch der von Pater Hermann, werden aus dem Schutt geborgen und auf dem Friedhof an der Liesenstraße beige-setzt. Über diesen Friedhof zieht sich von 1961 bis 1989 an die Ostberliner Mauer. Wenige Meter nur ist der Abstand von Mauer und Grab, es liegt in einem Bereich, der wegen des Mauerbaus nicht abgeräumt werden mußte.16

    16 - Der Verfasser dieses Vortrages findet es bei seinem Besuch am 28. April 2004 mit einer Kunststeineinfas-sung versehen und mit Stiefmütterchen bepflanzt. Weder ein Kreuz noch ein Grabstein ist darüber aufgerichtet. Einzig eine winzige Grabmarke weist auf den Namen des Verstorbenen hin.

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    Am 28. Mai 1981 gibt der Generalobere der Karmeliten auf Wunsch des Provinzialkapitels von Avignon, seine Zustimmung zur Einleitung eines Seligsprechungsprozesses. Zehn Jahre später, am 29. Juli 1991 erhält der Erzbischof von Bordeaux zusammen mit dem Erzbischof von Berlin, Kardinal Meisner, die erforderliche Genehmigung von Rom17

    ------------------------------ Literatur: Carl Sylvain, Leben des ehrwürdigen Pater Hermann ..., (Autorisierte Übersetzung aus dem Französischen), Aachen 1882 David A. Rosenthal, Convertitenbilder d. 19. Jh, 2. Aufl., Schaffhausen 1893 Sr. Maria Baptista a Spiritu Sancto, Künstler und Karmelit, Wiesbaden 1957 Jean-Marie Beaurin, Flèche de feu, Paris 1981 Tadgh Tierney, The Story of Hermann Cohen, Oxford, o.J. (ca 1985) Jean-Bernard Desagulier, Hermann Cohen - Élève de Franz Liszt, Paris (Sorbonne) 1997

    Musikalische Werke von Pater Hermann Nationalbibliothek Paris: (Signatur Vm.....) 1861 Sammlung: Le Coronnement de la Madone et la vierge du Salut. Text von Capitaine Marceau. (Gesang und Orgel) Paris, Périsse in 4° - 40 p. (Vm l 242) 1852 MESSA A TRE VOCI con accompagnamento di organo Hrsg. Lambert und Co, London 1865 (p. 235) (Vm l 243) 1853 Popelin (Abbé), Sammlung von Arien-partituren, in 8° Die Sammlung enthält ein geistliches Lied aus der Jugendzeit (p 189) (Vm l 494) Abbé Saurin gab 1947 eine Sammlung von Gebeten und Gesängen heraus. (Vm f 82) 1855-1868 Amour à Jésus Christ Hymnen zu Ehren der Eucharistie, komponiert von Pater

    Hermann, eingerichtet für Piano von Joseph Schad (oeuvre 42) , Bordeaux, in folio (Vm l 2 25690-25691 1851 Amour à Jésus Christ Sammlung von 40 neuen Hymnen anläßlich des vierzigstündi-

    gen Gebetes in Paris zu Ehren des Allerheiligsten Sakramentes. Worte in Musik ge-setzt mit Begleitung (ad libitum) Orgel oder Piano, Paris, Périsse Freres (p.211)

    14 Lieferungen in 2 Bänden in 4° (Vm l 244-245) in den Verzeichnissen der Nationalbibliothek außerdem:

    17 Desagulier, S. 312

  • 9

    - Introduktion und Variationen für Piano Op. 1 Hamburg (Ms 7931(5) - Polka nationale bohémienne, suivie d'un rondo facile (Ms 1 1829) Unveröffentlichte Partituren im Besitz der Familie Beaurin Für Piano: LANGSAM: eine Seite, einseitig beschrieben UNE NUIT VENITIENNE: 4 Seiten, italienisches Format MANUSKRIPT ohne Titel: 4 Seiten à l'italienne Vokalwerke: Chorgesang zu drei Stimmen à St. Joseph Kirchenlied à Saint Jean de la Croix, in Spanisch Gedruckte Werke: "Il Messagiero Musicale" Nr. 11 hat Folgendes veröffentlicht: "Reminescenses des Lombardi", de Verdi, Grande Fantaisie brillante (12 Seiten) Als Fotokopie abgedruckt bei Desagulier. 18 LES BORDS DE L'ELBE, langsamer Walzer Les CONTRE-TEMPS "Grande Valse Brillante" Religiöse Werke von P. Hermann (siehe auch oben) 1849 GLOIRE A MARIE, Sammlung von 32 Liedern 1851 AMOUR A JESUS CHRIST, Sammlung von 40 neuen Liedern 1852 MESSA A TRE VOCI und Orgel 1861 Le COURONNEMENT de la Madone 1864 SOUVENIR de la Bénediction Solennelle de la statue de la grotte (Lourdes) - CANTICUM à Notre-Dame de Lordes, Text von Msgr. de la Bouillerie

    18 Desagulier S. 317-334

  • 10

    1869 FLEUR DU CARMEL, neun Lieder und drei Hymnen, lateinisch 1869 LE THABOR, zwanzig Lieder Liedsammlungen, in denen Werke von P. Hermann enthalten sind:

    Abbé Poupelier, Manuel du Saint-Rosaire, Paris 1853 - Manuel Paroissial, Paris 1929:

    Panis Angelicus Ils ne sont plus les jours de larmes Je t'ai fait Dieur d'Amour Mon âme, ah! que rendre O coeur du plus tendre Maître Le monde m'appelle Sur le vaste Océan Je l'ai juré

    Cantiques populaires, harmonisés par J. de Montber, Arras: Bd.3: Je l'ai juré

    ---------------------------------------