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Ramona Körber Wellness als neue Ausprägungsform des Gesundheitstourismus in traditionellen Heilbädern und Kurorten Eine Angebotsuntersuchung der Heilbäder Badenweiler, Bad Homburg, Bad Krozingen und Bad Saarow Diplomarbeit Medizin

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Ramona Körber

Wellness als neue Ausprägungsform desGesundheitstourismus in traditionellenHeilbädern und Kurorten

Eine Angebotsuntersuchung der Heilbäder Badenweiler,Bad Homburg, Bad Krozingen und Bad Saarow

Diplomarbeit

Medizin

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Ramona Körber

Wellness als neue Ausprägungsform des Gesundheits-tourismus in traditionellen Heilbädern und Kurorten

Eine Angebotsuntersuchung der Heilbäder Badenweiler, Bad Homburg,Bad Krozingen und Bad Saarow

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ID 4995

Ramona Körber

Wellness als neue Ausprägungsform des Gesundheitstourismus in traditionellen Heilbädern und Kurorten Eine Angebotsuntersuchung der Heilbäder Badenweiler, Bad Homburg, Bad Krozingen und Bad Saarow Diplomarbeit an der Universität Trier Oktober 2001 Abgabe

ID 4995 Körber, Ramona: Wellness als neue Ausprägungsform des Gesundheitstourismus in traditionellen Heilbädern und Kurorten: Eine Angebotsuntersuchung der Heilbäder Badenweiler, Bad Homburg, Bad Krozingen und Bad Saarow / Ramona Körber - Hamburg: Diplomica GmbH, 2002 Zugl.: Trier, Universität, Diplom, 2001 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes.

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I

Vorwort

Die Beschäftigung mit Reisen und Tourismus gehören für mich zu den wichtigsten Bereichen meines Lebens. Ganz besonders interessant ist dabei die Untersuchung der neuesten Trends. Deshalb hatte ich den Wunsch meine Diplomarbeit über einen Wachstumsbereich des Tourismus zu schreiben. Dieser war schnell gefunden, denn der Begriff „Wellness“ ist insbesondere im Zusammenhang mit Reisen in der letzten Zeit sehr präsent.

Ein Besuch in der traditionellen Kurstadt Baden-Baden brachte mich dann auf die Idee, die Beziehungen zwischen dem modernen Wellnesstourismus und den traditionellen Heilbädern zu untersuchen. Die Auswirkungen der Gesundheitsreformen in den neunziger Jahren zwingen die Heilbäder und Kurorte in Deutschland zur Entwicklung marktfähiger Angebote. Insbesondere die traditionellen Heilbäder stehen durch ihr anspruchsvolles Klientel einer hohen Erwartungshaltung gegenüber und sind im besonderen Maße gefordert. Das exklusive Image von Wellness scheint für viele die gefundene Lösung zu sein. Jedoch findet die Diskussion um den neuen Trend auch ihre Gegner in den betroffenen Orten. Inwieweit Wellness als neue Ausprägungsform des Gesundheitstourismus erfolgreich sein kann, zeigen die in dieser Arbeit untersuchten Beispiele.

Für die Betreuung der Arbeit, die zahlreichen Anregungen und die bereichernden Diskussionen danke ich Herrn Prof. Dr. Ingo Eberle. Gleichermaßen danke ich Herrn Prof. Dr. Christoph Becker für die Übernahme der Zweitkorrektur.

Bei den von mir aufgesuchten Experten und Repräsentanten der untersuchten Heilbäder möchte ich mich ganz herzlich für die freundliche Kooperationsbereitschaft und die sehr informativen Gespräche bedanken.

Für die unermüdliche Unterstützung bei der Fertigstellung der Arbeit möchte ich ganz besonders Sven Flakowski und Hjalmar Schnabel danken.

Schließlich möchte ich mich noch bei meinen Eltern für Ihre Unterstützung während meines gesamten Studiums bedanken.

Trier, im Oktober 2001 Ramona Körber

– II –

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis.................................................................................................... V Tabellenverzeichnis........................................................................................................ V Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................. VI

1 Einleitung....................................................................................................................1

1.1 Problemstellung und Zielsetzung.........................................................................1 1.2 Methodischer Aufbau der Arbeit ..........................................................................2

2 Der Wellnesstrend ......................................................................................................5

2.1 Entwicklung und Definition...................................................................................5 2.1.1 Entwicklung des Wellness-Gedankens ......................................................6 2.1.2 Begriffsverständnis im deutschsprachigen Raum ....................................11 2.1.3 Begriffsverständnis im internationalen Vergleich......................................14

2.2 Voraussetzung für die Entwicklung des Gesundheitstrends..............................15 2.2.1 Demographischer Wandel ........................................................................15 2.2.2 Gesellschaftlicher Wandel ........................................................................16 2.2.3 Wertewandel.............................................................................................17 2.2.4 Wandel im Gesundheitsverständnis .........................................................18

2.3 Der Wellnessmarkt ............................................................................................19 2.3.1 Volumen und Verteilung ...........................................................................19 2.3.2 Der Wellnesskunde ..................................................................................20 2.3.3 Entwicklungsprognosen............................................................................21

2.4 Zusammenfassung ............................................................................................22

3 Der Wellnesstourismus.............................................................................................23 3.1 Definition und Abgrenzung ................................................................................23

3.1.1 Gesundheitstourismus..............................................................................23 3.1.2 Wellnesstourismus ...................................................................................25 3.1.3 Die Hauptelemente des Wellnesstourismus.............................................26

3.2 Trend zum Gesundheitstourismus.....................................................................30 3.3 Angebotsstruktur................................................................................................32

3.3.1 Wellnesshotels .........................................................................................33 3.3.2 Wellnessangebote in Fremdenverkehrsorten oder –regionen..................35 3.3.3 Kooperationen im Wellnesstourismus ......................................................36 3.3.4 Spezialreiseveranstalter ...........................................................................38

3.4 Die Nachfragespezifika......................................................................................40 3.5 Die Zielgruppe ...................................................................................................42 3.6 Trends und Prognosen für den Wellnesstourismus...........................................44 3.7 Zusammenfassung ............................................................................................45

– III –

4 Kurwesen in Deutschland.........................................................................................46 4.1 Definitionen und Abgrenzungen ........................................................................46

4.1.1 Kur ......................................................................................................46 4.1.2 Kurtourismus ............................................................................................47 4.1.3 Abgrenzung von Kur- und Wellnesstourismus .........................................48

4.2 Historische Entwicklung des Kurwesens ...........................................................50 4.3 Rahmenbedingungen der Heilbäder und Kurorte ..............................................51

4.3.1 Infrastrukturelle Gegebenheiten ...............................................................52 4.3.2 Bädersparten und Prädikatisierung ..........................................................54 4.3.3 Grundlinien der Kurortbehandlung ...........................................................56 4.3.4 Rechtsformen der Kurortunternehmungen ...............................................56 4.3.5 Träger der Kur ..........................................................................................57

4.4 Der Markt der Heilbäder und Kurorte.................................................................58 4.4.1 Entwicklung des Angebotes .....................................................................58 4.4.2 Entwicklung der Nachfrage.......................................................................59 4.4.3 Zielgruppen...............................................................................................60

4.4.3.1 Kurgäste........................................................................................61 4.4.3.2 Gesundheitstouristen....................................................................62 4.4.3.3 Sonstige Touristen........................................................................62 4.4.3.4 Ausländische Gäste ......................................................................63

4.4.4 Wettbewerbsanalyse ................................................................................64 4.4.4.1 Gesundheitsorientierte Ferienorte ................................................64 4.4.4.2 „Neue“ Feriendestinationen ..........................................................65 4.4.4.3 Ausländische Kurorte....................................................................65

4.5 Die Bäderkrisen und ihre Ursachen...................................................................67 4.5.1 Strukturelle Ursachen...............................................................................67 4.5.2 Konjunkturelle Ursachen ..........................................................................68 4.5.3 Finanzpolitische Ursachen .......................................................................68 4.5.4 Die Auswirkungen der Kurkrise ................................................................70

4.6 Wege aus der Krise ...........................................................................................72 4.6.1 Wirtschaftliche Situation seit 1998............................................................72 4.6.2 Neupositionierung der Kurorte..................................................................73 4.6.3 Marktfeldstrategien...................................................................................75 4.6.4 Trends in der Nachfrage und im Angebot.................................................77

5 Wellnesstourismus in traditionellen Kurorten............................................................80

5.1 Zögerliche Entwicklung......................................................................................80 5.2 Beispiele zur Angebotsprofilierung durch Wellness...........................................82

5.2.1 Badenweiler – Wellness mit Tradition ......................................................83 5.2.1.1 Struktur des Heilbades..................................................................84 5.2.1.2 Das Wellnessangebot ...................................................................85 5.2.1.3 Weitere Maßnahmen ....................................................................87 5.2.1.4 Positive Auswirkungen..................................................................87

5.2.2 Bad Homburg v. d. Höhe – Wellness in Wohnortnähe .............................88 5.2.2.1 „Champagnerluft und Tradition“ ....................................................88 5.2.2.2 Kurbetrieb und Fremdenverkehrsstruktur .....................................89 5.2.2.3 Gesundheitspolitische Maßnahmen in Hessen.............................90 5.2.2.4 Wellness statt klassische Kurmittel...............................................91 5.2.2.5 Weitere Pläne und Fazit................................................................93

– IV –

5.2.3 Bad Krozingen – Wellness für Normalverdiener.......................................94 5.2.3.1 Ausgangssituation.........................................................................94 5.2.3.2 Restrukturierungsmaßnahmen .....................................................95 5.2.3.3 Gelungener Turn-around ..............................................................96 5.2.3.4 Fazit ..............................................................................................97

5.2.4 Bad Saarow – Der Kurort der Zukunft? ....................................................98 5.2.4.1 Abwechslungsreiche Geschichte ..................................................98 5.2.4.2 Kurortrahmenplanung ...................................................................99 5.2.4.3 Das Angebot ...............................................................................101 5.2.4.4 Der Erfolg....................................................................................103 5.2.4.5 Fazit ............................................................................................104

5.2.5 Synopse..................................................................................................105 5.3 Die neue Zielgruppe ........................................................................................108 5.4 Innovative Entwicklungen ................................................................................110

6 Fazit ........................................................................................................................112

Literaturverzeichnis .....................................................................................................114 Anhang........................................................................................................................123

– V –

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Konzeptioneller Aufbau der Diplomarbeit .....................................................3 Abb. 2: Das Gesundheitskontinuum..........................................................................7 Abb. 3: Wellnesselemente ........................................................................................9 Abb. 4: Entstehung des Wellness-Begriffs nach NAHRSTEDT..................................11 Abb. 5: Verständnis von Wellness der Schweizer Bevölkerung..............................12 Abb. 6: Der Wohlfühlmarkt in Deutschland .............................................................19 Abb. 7: Die langen Wellen der Konjunktur und ihre Basisinnovationen ..................21 Abb. 8: Kategorien des Gesundheitstourismus.......................................................24 Abb. 9: Entwicklung von Urlaubsformen (Auswahl) 1994 bis 2002.........................31 Abb. 10: Abgrenzung von Wellnesshotels zu anderen Hoteltypen ...........................35 Abb. 11: Übersicht über die Artbezeichnungen für Kurorte.......................................55 Abb. 12: Gästezahlen in westdeutschen Kurorten 1988-1997 (in Tausend).............59 Abb. 13: Entwicklung der Gästezahlen und Übernachtungen in Kurorten1995-200060 Abb. 14: Wettbewerbskräfte im Markt der deutschen Heilbäder und Kurorte ...........64 Abb. 15: Ursachen der Bäderkrisen ..........................................................................67 Abb. 16: Positionierungskategorien für Kurorte ........................................................74 Abb. 17: Zentrale Aussagen der ETI/FTM Studie .....................................................78 Abb. 18: Die Lage der untersuchten Kurorte in Deutschland....................................83 Abb. 19: Außenfassade Cassiopeia-Therme (ehemaliges Markgrafenbad) ...........127 Abb. 20: Kuppelbad in der Cassiopeia-Therme in Badenweiler..............................127 Abb. 21: Cassiopeia-Therme Badenweiler, Eingangsbereich.................................128 Abb. 22: Kaiser-Wilhelms-Bad in Bad Homburg vor der Höhe ...............................128 Abb. 23: Kuppelhalle in der Vita Classica Therme, Bad Krozingen ........................129 Abb. 24: Japanisches Bad im Wohlfühlhaus, Bad Krozingen .................................129 Abb. 25: Stadtplan von Bad Saarow .......................................................................130 Abb. 26: Moorbad in Bad Saarow um 1915 ............................................................131 Abb. 27: SaarowCentrum in Bad Saarow im Jahr 2000..........................................131 Abb. 28: SaarowTherme in Bad Saarow, innen ......................................................132 Abb. 29: SaarowTherme in Bad Saarow, außen.....................................................132 Abb. 30: Typische Ferienresidenz in Bad Saarow ..................................................132

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Erfahrungen mit und Interesse an gesundheitsorientierten Urlaubsformen in den nächsten drei Jahren (in %) (Basis: 63,6 Mio. Personen)................32 Tab. 2: Bevorzugte Nutzungsorte für Wellnessangebote .......................................41 Tab. 3: Abgrenzung der Sozialversicherungskur vom Gesundheitstourismus .......49 Tab. 4: Kurgäste und Übernachtungen 1997 nach Bädersparten ..........................56 Tab. 5: Rechtsformen der Kurortunternehmungen .................................................57 Tab. 6: Entwicklung der Übernachtungen der Privatkurgäste, Sozialkurgäste,

Kurmittelabgabe sowie der Anträge bei der gesetzlichen Rentenver- sicherung in den Krisenjahren (in %)..........................................................71 Tab. 7: Marktfeldstrategien .....................................................................................75

– VI –

Abkürzungsverzeichnis

AHB Anschlussheilbehandlung B.A.T. British American Tobacco Freizeitforschungsinstitut BfA Bundesversicherungsanstalt für Angestellte BMWA Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (Österreich) CMT Caravan, Motor & Touristik (Messe), Stuttgart DBV Deutscher Bäderverband e. V. DFV Deutscher Fremdenverkehrsverband e. V. DHV Deutscher Heilbäderverband e. V. DSF Deutsches Seminar für Fremdenverkehr e. V. DTV Deutscher Tourismusverband e. V. DWV Deutscher Wellness-Verband DZT Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. ETI Europäisches Tourismus Institut GmbH an der Universität Trier FDJ Freie Deutsche Jugend (DDR) FITEC Fédération Nationale du Thermalisme et du Climatisme FTM Forschungskreis Tourismus Management e. V. F.U.R. Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. FVW Fremdenverkehrswirtschaft International, Zeitschrift für die

Tourismuswirtschaft GKV Gesetzliche Krankenversicherung GRG Gesundheitsreformgesetz GSG Gesundheitsstrukturgesetz HStruKG Haushaltsstrukturgesetz IBB Internationale Betriebsberatung IFKA Institut für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit (Bielefeld) ISPA International Spa Association ITB Internationale Tourismus Börse (Berlin) JETRO Japan External Trade Organization KVEG Kostendämpfungs-Ergänzungsgesetz KVKG Krankenversicherungs-Kostendämpfungsgesetz LVA Landesversicherungsanstalten LZ Lebensmittelzeitung N.I.T. Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (Kiel) NOG Neuordnungsgesetz o. O. ohne Ortsangabe o. S. ohne Seitenangabe o. V. ohne Verfasserangabe RA Reiseanalyse RAG Rentenanpassungsgesetz Reha Rehabilitation RV Rentenversicherung TCM Traditionelle Chinesische Medizin TUI Touristik Union International USP Unique Selling Proposition WHO World Health Organisation WTO World Tourism Organization zit. zitiert

Einleitung - 1 -

1 Einleitung

Volkswirtschaftliche und demographische Entwicklungen in Deutschland bewirken, dass in den letzten Jahren die Verantwortung für die individuelle Gesundheit vom Staat auf den ein-zelnen Menschen übertragen wurde. Die Bevölkerung wird immer mehr mit Leistungsein-schränkungen im Gesundheitsbereich konfrontiert. Auf der Nachfrageseite des Gesund-heitsmarktes ist ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein die Reaktion auf diese Entwick-lung. Die Nachfrage nach ganzheitlichen Angeboten im Gesundheitstourismus, die neben medizinischer Behandlung und Betreuung auch Erholung, Erlebnis und Genuss berücksich-tigt, wächst.

Auf der Anbieterseite besteht angesichts der sich verschlechternden Marktbedingungen im Tourismus für Urlaubsanbieter die Notwendigkeit, sich stärker zu profilieren und auf be-stimmte Zielgruppen besser einzugehen. Für viele Ferienorte und –regionen in Europa ist daher der Gesundheitsurlaub ein zunehmend interessantes Marktsegment. Insbesondere die deutschen Kurorte müssen sich aufgrund der Einschränkungen im staatlich finanzierten Kur-bereich und der daraus folgenden Kurkrise nach neuen Aufgaben neben der klassischen Kur umsehen. Aus dem steigenden Konkurrenzdruck des Körper-, Gesundheits- und Fitness-marktes ist in den 90er Jahren das touristische Segment Wellnesstourismus entstanden.

Die Tourismusbranche begegnet den Interessen der Gesundheitsurlauber heute mit immer neuen Trendangeboten aus dem Wellness- und Beautybereich. Fitness- und Vital-Center in Hotels, multifunktionale Wellnessressorts, City-Spa-Zentren, Schönheitsfarmen und Ther-malerlebnisbäder – die Zahl der Anbieter nimmt zu.

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Seit der letzten Gesundheitsreform von 1997 befinden sich die traditionellen Kuren auf dem Rückzug. Den rund 330 deutschen Kurorten und Heilbädern1 ist seither die Hälfte ihrer Gäste weggebrochen. Die große Hoffnung der meisten Kurorte ist, dass auf die ausbleibenden Pa-tienten nun selbstzahlende Gäste folgen, was sich allerdings als ein schwieriges Unterfan-gen darstellt. Auf der einen Seite bieten Kurorte mit ihrer jahrhundertealten, traditionellen medizinischen Kompetenz und ihrer gesundheitsförderlichen und touristischen Infrastruktur ideale Voraussetzungen für die Entwicklung des modernen Wellnesstourismus. Andererseits haben die deutschen Kurorte vor allem bei den jüngeren Menschen ein negatives Image und wecken Assoziationen von krank, alt und streng. Die eher genussbetonten Wellnesstouristen mögen das Krankenkassenaroma nicht so gerne. Zudem lassen sich Reha-Kliniken nicht so 1 Nachfolgend wird zusammenfassend von Kurorten gesprochen, was die höher zertifizierten Heilbäder mit einschließt. Zur

Definition und Differenzierung dieser Begriffe vgl. Kap. 4.3.2

Einleitung – 2 –

ohne weiteres in großzügige Wellnessquartiere verwandeln und die Kostenträger werden misstrauisch, wenn die verordnete Rehabilitation in Wohlfühlthermen stattfindet.

Viele Kritiker befürchten, durch ein zunehmendes Wellnessangebot eine Verwässerung der traditionellen Kur, da Wellness stark genuss- und lustbetont ist und sich weniger an Regel-werke orientiert. Nach ihrem Standpunkt ist das Wellness-Motto „Gesundheit soll Spaß ma-chen“ nicht mit der klassischen Kur vereinbar. Durch diese Diskussion verunsichert, haben sich viele Kurorte in den 90er Jahren mit der Angebotsausweitung im Wellnessbereich noch zurückgehalten.

Andere Kritiker bezweifeln, dass Wellness überhaupt eine Innovation im kurörtlichen Ange-bot darstellt. Ihrer Meinung nach handelt es sich bei diesem Begriff lediglich um eine moder-ne Bezeichnung für das traditionelle Angebot der Prävention (z. B. nach den Lehren von KNEIPP).

Es stellt sich daher die Frage, unter welchen Bedingungen Wellnesstourismus in Kurorten funktionieren kann? Welche Voraussetzungen muss ein Wellness-Kurort erfüllen? Welche Strategien sind möglich, um Wellness als Angebotselement zu integrieren? Wie äußert sich Wellness im Angebot der Kurorte? Kann Wellness in Kurorten ein primäres Angebot sein oder lediglich ein Angebotselement unter vielen anderen? Wie sehen die Erfolgsstrategien aus? Inwieweit kann der Wellnesstourismus zur Überwindung der Bäderkrise in Deutschland beitragen?

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, durch eine Angebotsuntersuchung in ausgewählten Heil-bädern eine umfassende Analyse des touristischen Wellnessmarktes unter besonderer Be-rücksichtigung der Heilbäder und Kurorte zu liefern.

1.2 Methodischer Aufbau der Arbeit

Der Begriff Wellness ist im deutschen Sprachraum noch relativ neu es bestehen sehr viele Unsicherheiten in Bezug auf seine Bedeutung. Trotzdem ist er besonders im Marketingbe-reich stark verbreitet und hat sich zu einem regelrechten Boom entwickelt. Aus diesem Grund widmet sich Kapitel 2 recht ausführlich dem Wellnessbegriff, der Entstehung des Wellnessbooms und dem aktuellen Wellnessmarkt als Grundlage für den Wellnesstourismus, welcher dann im darauf folgenden Kapitel umfassend dargelegt wird: Definition, Abgrenzun-gen, Angebot, Nachfrage, Zielgruppe, Trends und Prognosen.

Das Kapitel 4 beschäftigt sich als weitere Grundlage eingehend mit dem Kurwesen in Deutschland und berücksichtigt neben den Rahmenbedingungen vor allem den Markt, die Ursachen der Bäderkrisen, die Reaktionen und aktuellen Entwicklungen.

Einleitung – 3 –

Vor diesem Hintergrund wird dann im fünften Kapitel Wellnesstourismus als neue Ausprä-gungsform in traditionellen Heilbädern nach einer einleitenden Beschreibung der Entwicklung anhand von vier verschiedenartigen Fallbeispielen näher vorgestellt. In einer vergleichenden Übersicht werden Anschließend Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie Stärken und Schwächen der Beispiele herausgearbeitet. Hieran anschließend erfolgt die Vorstellung der idealen, jedoch bisher noch wenig berücksichtigten Zielgruppe für den Wellnesstourismus. Die Arbeit endet mit einem zusammenfassenden Fazit.

Die Methodik der vorliegenden Arbeit umfasst eine ausführliche Literaturauswertung der Themen Wellness im allgemeinen, Wellnesstourismus im besonderen und Kurverkehr, Aus-wertung von Prospektmaterial der verschiedenen deutschen Heilbäder und Kurorte sowie weiteren Anbietern im Gesundheitstourismus und die qualitative Auswertung der Fallbeispie-le aufgrund von Expertengesprächen und eigenen Beobachtungen in den Untersuchungsge-bieten. Abbildung 1 zeigt den konzeptionellen Gesamtaufbau und die verwendete Methodik der Diplomarbeit im Überblick.

Abb. 1: Konzeptioneller Aufbau der Diplomarbeit

Quelle: Eigene Darstellung

Die Expertengespräche der vorliegenden Arbeit wurden mit den Kurdirektoren oder Reprä-sentanten der untersuchten Kurorte geführt. Außerdem wurden Verantwortliche von Leis-tungsträgern im Wellnessbereich befragt, beispielsweise von einem zertifizierten Wellness-Hotel, einem Spezial-Reiseveranstalter, einem Thermalbad, einer Beautyfarm und dem Wellness- und Spa-Bereich eines großen Resort-Hotels. Darüber hinaus gab es Gespräche mit dem Geschäftsführer des Deutschen Wellness Verbandes (DWV) und einem Berater für Kurortmarketing. Die Gesprächspartner sind im Anhang aufgelistet, ebenso wie der für die Gespräche benutzte Gesprächsleitfaden.

Grundlagen des Wellnesstourismus

Grundlagen des Wellnesstrends

Grundlagendes

Kurverkehrs

Der Wellnesstourismus

in traditionellen Kurorten

Qualitative Aus-wertung der Fallbeispiele

Literatur- und Prospektaus-wertung

Experten- gespräche