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Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein IM SÜDWESTEN W RTSCHAFT SEPTEMBER 2014 Neuer Chef Michael Ziesemer leitet den Verband der Elektroindustrie Neue Leitungen Ein Landkreis sorgt für bessere Breitbandausstattung Neues Recht Was das geänderte EEG für Unternehmen bedeutet IT-Sicherheit Verhütung von Aacken im Internet

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Neuer ChefMichael Ziesemer leitet denVerband der Elektroindustrie

Neue LeitungenEin Landkreis sorgt für bessere Breitbandausstattung

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 1

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser

S ie heißt „Lenga“. Sie ist unsere neue Schrifttype für den Titel „Wirtschaft im Südwesten“ und für die Überschrif-ten. Ihr Schöpfer, der argentinisch-spanische Designer

Olcar Alcaide, nannte sie nach einer in Patagonien beheimate-ten Buchenart. Deren Holz ist robust, flexibel, gut zu verarbei-ten und schließlich nobel – so auch die Schrift. Die Lenga ist Teil einer Neugestaltung unserer Zeitschrift, wie wir sie alle paar Jahre vornehmen. Immer auf dem vorherigen Erscheinungsbild auf-bauend, aber doch mit einer ganzen Reihe von Veränderungen. Dieses Mal gehört dazu auch der Umbau der Heftteile. Die Regiosei-ten mit den Nachrichten aus der IHK sind nach vorne gerückt, noch davor haben wir die Rubrik „Leute“ untergebracht mit dem Kopf des Monats und Gründerporträts sowie natürlich die Titelgeschichte. Nachrichten aus den Unternehmen, größere Artikel (The-men & Trends), praktische Tipps für den Be-triebsalltag und die Börsen folgen im zweiten Teil. Gefällt es Ihnen? Wir freuen uns über Rückmeldungen.Zum neuen Erscheinungsbild gehört auch, dass ein Titelbild mal ein bisschen provo-zieren darf, schließlich wollen wir Neugier wecken, aufgeschlagen und gelesen werden.

Und sonst? Diese Nummer geht ein auf Sicherheit im Netz (ab Seite 7), den kürzlich gewählten ZVEI-Präsidenten Micha-el Ziesemer (Seite 12), Neues aus dem IHK-Geschehen (ab Seite 17), Hochgeschwindigkeitskameras aus Kehl (Seite 34), die EEG-Novelle (Seite 54), Unternehmernachfolge (Seite 58), Breitbandversorgung (Seite 62) und die meistverkaufte Schoko-ladentafel in Deutschland (Seite 88).

Viel Spaß beim Lesen.

Ulrich PlankenhornLeitender Redakteur

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 20142

Themen der Titelseite

Elektronische Medien haben in den meisten Unternehmen das Papier weitgehend abgelöst. Nun schafft die zuneh-mende Vernetzung neue Gefahren: Der digitale Datenklau nimmt stetig zu und bedroht auch den Mittelstand.

TITELTHEMA: IT-Sicherheit

Schutz vor Datenklau

Unternehmen: Optronis

Spezialkameras aus KehlSie startete als deutsch-französische Ausgründung eines

Straßburger Instituts: Die Kehler Firma Optronis entwickelt und fertigt Spezialkameras, die ultraschnelle Abläufe sichtbar

machen. Sie werden in der Wissenschaft und zunehmend auch der Industrie eingesetzt.

Unternehmen: Optronis

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Elektronische Medien haben in den meisten Unternehmen das Papier weitgehend abgelöst. Nun schafft die zuneh-mende Vernetzung neue Gefahren: Der digitale Datenklau nimmt stetig zu und bedroht auch den Mittelstand.

TITELTHEMA:

Schutz vor Datenklau

Spezialkameras aus KehlSie startete als deutsch-französische Ausgründung eines

Straßburger Instituts: Die Kehler Firma Optronis entwickelt und fertigt Spezialkameras, die ultraschnelle Abläufe sichtbar

machen. Sie werden in der Wissenschaft und zunehmend

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INHALTSEPTEMBER

4 PANORAMA

6 TITEL IT-Sicherheit

10 LEUTE Mario Tucholke Miriam Prein, Markus Lenski Günter Walser Winfried Blümel Günter Richter, Ulrich Schaffhauser, Michael Sprang Bernd Sengpiehl Rainer Hüttenberger, Michael Keller, Rolf Wöhrle Hans-Peter Schmidt, Karl Emminger Marc Schweizer Siegfried Gänßlen, Thorsten Klapproth Tillmann Köpke, Torsten Sandgathe Klaus Seilnacht

Kopf des Monats: Michael Ziesemer

Gründerin: Lisa-Sophie Braun

17 REGIO REPORT Neues aus dem IHK-Bezirk

34 UNTERNEHMEN 34 Optronis 36 Franke, Cordes/E&C Testlab 38 E-Werk Mittelbaden,

Immobilienbüro Baum 39 Zetec 40 Polarform, TOP Gebäudeservice 42 Feldberger Hof 43 Schmelzer Gemüse 44 Sensopart, Leipold-Gruppe

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 3

BEILAGENHINWEISDer Gesamtausgabe ist eine Beilage der UnitymediaKabel BW GmbH in Köln sowie der Regionalausgabe Freiburgeine Beilage der Mediengenossen e.G. in Freiburg beigelegt.

46 Schwarzwald-Eisen 47 Eisenkolb Sicherheit 48 Endress+Hauser 50 IMS Gear, Hummel Präzision 51 Micronas 53 SWEG, RVF, VAG

56 THEMEN & TRENDS 54 EEG: Abschied von der

Vergütungspfl icht

58 Unternehmensnachfolge:Seltener in der Familie

62 Breitbandversorgung: Vorreiter Schwarzwald-Baar-Kreis

64 PRAXISWISSEN 64 Steuern 66 Recht 68 Innovation 70 Umwelt 71 Arbeitsschutz

72 MESSEN 72 News 73 Kalender

88 DIE LETZTE SEITE Aus dem Südwesten:

Milka 100-Gramm-Tafel

STANDARDS

74 Literatur

82 Börsen

83 Impressum

17

Neues ausdem IHK-Bezirk

REPORTREGIO

Kopf des Monats

Michael ZiesemerSeine Karriere geplant hatte der COO der Endress+Hauser Gruppe und neue Präsi-dent des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) nicht. Er wollte seine Aufgaben „sehr gut erledigen“. Als ZVEI-Präsident liegen ihm die Chancen der Digitalisierung besonders am Herzen.

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Neues Erneuerbare-Energien-Gesetz

Ende derVergütungspflicht

54

Einige grundlegende Verän-derungen für die Förderung

regenerativer Energien und für Kraft-Wärme-

Kopplungsanlagen bringt das EEG 2.0 mit sich, das

seit 1. August gilt.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 20144

50-jähriges Bestehen

Jugend forscht geht in die neue Runde

Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb: Im Juni wurden in Paderborn 81 Schulen mit

dem Jugend-forscht-Preis 2014 ausgezeichnet. Vier davon kamen aus dem Regierungsbezirk Freiburg: die Geschwister-Scholl-Schule Konstanz, das Gymnasi-um Spaichingen, die Heimschule Lender Sasbach und das Kant-Gymnasium aus Weil am Rhein. Sie konnten mit überragenden Forschungsprojekten glänzen. Die Bewerbefrist für den nächsten Jugend-forscht-Wettbe-werb läuft nun wieder – 2015 ist ein besonderes Jahr, denn es handelt sich dann um die 50. Wettbewerbsrun-de. Talente in den MINT-Fächern können sich im Team (bis zu drei Personen) oder alleine mit ihren Projekten bis zum 30. November bewerben. ew

www.jugend-forscht.de

GeweRbliche wiRtschaft in Zahlen 2014

Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland

(mit mehr als 50 Beschäftigten) (in 1000) (in Mio Euro) (in Mio Euro)

April Mai Juni April Mai Juni April Mai Juni April Mai Juni

Stadtkreis Freiburg 42 42 42 8 8 8 184 179 185 108 105 108

Breisgau-Hochschwarzwald 91 91 91 17 17 17 270 267 252 140 135 133

Emmendingen 62 62 62 12 12 12 190 171 175 111 94 100

Ortenaukreis 210 210 210 43 43 44 875 880 969 357 384 461

Südlicher Oberrhein 405 405 405 80 80 80 1519 1497 1581 716 718 802

Rottweil 102 102 102 19 19 19 375 357 377 167 163 178

Schwarzwald-Baar-Kreis 144 144 144 26 26 26 383 367 383 145 141 161

Tuttlingen 130 130 131 27 27 27 489 472 461 248 246 237

Schwarzwald-Baar-Heuberg 376 376 377 72 72 72 1246 1196 1221 560 549 575

Konstanz 72 72 72 16 16 16 451 420 463 246 221 251

Lörrach 91 91 91 18 18 18 408 382 400 229 213 239

Waldshut 55 55 54 12 12 12 253 252 245 91 88 88

Hochrhein-Bodensee 218 218 217 46 46 46 1112 1054 1108 566 522 578

Regierungsbezirk Freiburg 999 999 999 198 198 199 3877 3747 3910 1843 1790 1956

Baden-Württemberg 4279 4278 4277 1088 1088 1093 25643 24987 24869 14254 14016 13809

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 9/2014)

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PANORAMA

Berichtigung

tausend, nicht Million

Bei der Ankündigung unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ auf der Seite 3 ist uns in der vergangenen Ausgabe ein Fehler un-

terlaufen: Nicht 15 Millionen Tonnen Brennkirschen werden jährlich in Baden geerntet, sondern 15.000 Tonnen – wie es richtig auf der „Letzten Seite“ des Juliheftes zu lesen war.

IHK-Verzeichnis

Die wichtigsten arbeitgeber

Die IHKs in Baden-Württemberg haben das Verzeichnis „Die größten Unter-

nehmen in Baden-Württemberg“ aktuali-siert. Auf 70 Seiten werden Informationen über rund 300 Unternehmen aus dem Südwesten präsentiert: Neben Angaben zu Arbeitsplätzen, Umsätzen und Bran-chen liefert das Verzeichnis Kontaktdaten und dient vielen Entscheidern als Hilfe bei der Planung von Investitionen, Marketing- und Vertriebsaktivitäten oder bei der An-bahnung von Kooperationen. Es steht zum kostenlosen Download auf der Internetseite des BWIHK bereit: bwihk

www.bw.ihk.de

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Deutschland Baden-Württemberg

Index 107,0 106,5Veränderungzum Vorjahr + 0,8% + 0,8%

Juli 2014

VeRbRaUcheRPReis-inDeX

Basisjahr 2010=100; QUELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)

Tourismuskongress

wer schwarz sagt, mussauch wald sagen

Der Schwarzwald ist eine weltbekann-te Marke – nicht nur als Urlaubsziel,

sondern auch als Heimat vieler Weltmarkt-führer, die im Schwarzwald produzieren. Wie Tourismus und Wirtschaft gemeinsam von diesem guten Markenimage profitieren können, will der gemeinsame Tourismus-kongress aller fünf Industrie- und Han-delskammern im Schwarzwald sowie der Schwarzwald Tourismus GmbH am 8. Oktober in der Hansgrohe Aka-demie in Schiltach zeigen. Unter dem Titel „Wer schwarz sagt, muss auch Wald sagen“ geht es an dem Tag darum, wie sich die Marke Schwarzwald gemeinsam erfolgreich einset-zen lässt. wis

Tourismus Akademie Baden- Württemberg Elke Schönborn, Tel. 07441 86052-17 E-Mail: [email protected]

Hochwasser 2013

bilanz ein Jahr nach der flut

Die Bilder von überfluteten Landschaften sind noch in frischer Erinnerung: Dauerregenfälle von Mai bis Juli 2013 führten zu

Hochwassern in elf Bundesländern, acht riefen den Katastrophen-fall aus. Besonders hart betroffen war Sachsen-Anhalt. Bund und Länder richteten Hilfsfonds mit einem Volumen von acht Milliarden Euro ein, die Bundesförderbank KfW stellte eine Soforthilfe bereit. Aus der Flut 2002 hatten viele Unternehmen gelernt und Vorkehrun-gen – wie etwa Versicherungen abzuschließen – getroffen, sodass die vollen acht Milliarden voraussichtlich nicht abgerufen werden. Die IHKs und andere Institutionen unterstützten die Betroffenen, sie führten etwa Informationsveranstaltungen durch. Zudem erarbei-teten die IHKs Vorschläge an die Politik zur Eindämmung künftiger Folgeschäden, die Kammern plädieren beispielsweise für unbüro-kratische Lösungen beim Abrufen von Hilfsgeldern. dihk

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 20146

TITEL

IT-Sicherheit

Angriff aus dem N tz

NSA-Spionage, russische Hacker, Überwachungssystem Google: Kaum eine Woche vergeht ohne schlechteNachrichten zum Thema IT-Sicherheit. Was bedeutet das für unsere digitalen Daten? Inwieweit müssen undkönnen sich Firmen vor Angriffen aus dem Netz schützen?

Angriff aus dem N tzAngriff aus dem N tzAngriff aus dem N tzAngriff aus dem N tz

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 7

W ie groß der Schaden ist, den Cyberkrimi-nelle verursachen, lässt sich nur schätzen. Die Firma McAfee etwa, die Antivirenpro-

gramme vertreibt, meldet, dass Cyberkriminalität die Weltwirtschaft jährlich 445 Milliarden Dollar koste. Deutschland verliere demnach 1,6 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes aufgrund von Angriffen aus dem Internet. 54 Prozent der europäischen Unterneh-men wurden einer Umfrage des Versicherungsmak-lers Marsh zufolge in den vergangenen drei Jahren gehackt. Und laut einer Studie der Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers ist je-des fünfte Unternehmen der Automotive-Industrie von Industriespionage und Datenklau betroffen. Wie zutreffend diese Angaben sind, ist schwer zu sagen, denn die Firmen, die sie verbreiten, profitieren ja von der digitalen Bedro-hung. Auf knapp 100 Milliarden Dollar schätzt der Marktforscher „Markets & Markets“ den Umsatz von Firmen, die sich um die Sicherheit im Internet kümmern.Verlässliche Zahlen sind schwierig beim Thema IT-Sicherheit. Es gibt dazu keine Statistiken. „Keiner gibt gerne zu, dass er gehackt worden ist“, erklärt Philipp Klemenz von der IHK Südlicher Oberrhein. Zu groß sei die Sorge vor dem damit einhergehenden Imageverlust und vor eventuellen rechtlichen Konsequenzen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat deshalb die Allianz für Cyber-Sicherheit initi-iert, die auch eine anonyme Meldestelle für Cyberan-griffe beinhaltet. Die dort gesammelten Daten fließen mit in den jährlichen Lagebericht des BSI ein. „Die Bedrohung durch eine Vielzahl von Cyber-Gefahren hält unvermindert an“, heißt es im aktuellen „Fokus IT-Sicherheit“ des BSI. Demnach nehmen Angreifer „verstärkt die Wirtschaft ins Visier, wobei gerade auch mittelständische Unternehmen in besonderem Maße von Wirtschaftsspionage, Konkurrenzausspähung aber auch Erpressung betroffen sind“. Das BSI beobachtet „eine gesteigerte Zielorientierung, eine weitere Profes-sionalisierung der Angreifer und eine damit gesteigerte Qualität der Angriffe“. Das Bundesamt geht davon aus, „dass heute mindestens jedes international aufgestellte Unternehmen in Deutschland ein potenzielles APT-Ziel (siehe Glossar) ist“.Doch nicht nur solche gezielten Angriffe nehmen zu, Schadsoftware wird auch nach wie vor massenhaft ungezielt verbreitet. Das Hauptmotiv: Geld. Geklaute Kundendaten werden weiterverkauft, für lahmgelegte Websites oder Onlineshops müssen Lösegelder gezahlt werden. Viele Methoden sind alt, neu ist nur der Schau-platz Internet. „Die organisierte Kriminalität hat sich ins Netz verlagert“, sagt der Offenburger Wirtschafts-informatiker Anselm Rohrer, der seit zehn Jahren das Beratungsunternehmen Consectra betreibt, das auf

GLOSSAR

APT: „Advanced Persist Threat“ – fortgeschrittene, langanhal-tende Bedrohung größerer Unternehmen oder Behörden. Ziel der Angreifer ist ein umfassender Gewinn von Informationen. Dabei setzen sie auf eigens entwickelte Schadsoftware, die von gängigen Schutzsystemen nicht erkannt werden kann.

Botnet: Ein Netzwerk aus vielen Computern, die durch eine Schadsoftware (Trojaner) infi ziert wurden und dann unbemerkt vom Besitzer Aufgaben ausführen wie den massenhaften Ver-sand von Werbe-Mails (Spam), das Ausspähen von Zugangsda-ten fürs Online-Banking, das gezielte Einblenden von bezahlter Werbung oder DoS-Angriffe. Bekannte Botnetze hatten bis zu 3,6 Millionen unfreiwillige Netzwerkteilnehmer.

DDoS oder DoS: „(Distributed) Denail of Service“ – Dienst-verweigerung. Die gezielte Überlastung einer Homepage durch Millionen von Seitenaufrufen pro Sekunde, die der Server nicht mehr bearbeiten kann. Normale Seitenaufrufe sind damit nicht mehr möglich, die Homepage wird nicht mehr angezeigt. DoS-Angriffe laufen meist über Tage, solange ist die Homepage nicht erreichbar. Um Schutzmechanismen der Homepage aus-zuhebeln, schließen sich mehrere Computer zu einem Netz-werk („Botnet“) zusammen und führen gleichzeitig den Angriff aus, der damit verteilt („distributed“) wird.

Drive-by-Exploits: „Exploit“ ist eine Schwachstelle in einer Software, die genutzt werden kann, um ein Schadprogramm in den Computer einzuschleusen. Drive-by-Exploits sind auf Home-pages eingerichtete Fallen, die gezielt Schwachstellen im Brow-ser (Chrome, Internet Explorer, Firefox) ausnutzen, um Schadsoft-ware zu installieren. Das geschieht unbemerkt beim Aufruf der Homepage, sozusagen im „Vorbeifahren“ („drive by“).

Malware: Überbegriff für alle Programme, die das Ziel haben, Schaden anzurichten: Trojaner, Viren, Backdoors (Hintertüren), Spyware, Scareware (Programme, die Gefahren vortäuschen und zur kostenpfl ichtigen Installation von angeblichen Viren-schutzprogrammen auffordern), Ransomware (Programme, die Daten verschlüsseln und den Besitzer danach erpressen, etwa Entschlüsselungscode gegen Geld) und vieles mehr.

Phishing: In Anlehnung an das englische Wort „fi shing“ bezeichnet es das Angeln von Passwörtern. Häufi g wer-den Massen-E-Mails versendet, die im Aussehen denen des Dienstanbieters gleichen, beispielsweise mit der Bitte, sich wegen angeblicher Kontenbewegungen auf der Homepage einzuloggen. Der Link führt auf eine Kopie der Homepage, wo der Angreifer Benutzername und Kennwort speichert.

Social Engineering: Sammeln und Auswerten von Informa-tionen einer Person, die für kriminelle Handlungen (Kontoer-öffnungen, Einkäufe, gezielte Diffamierung) genutzt werden. Häufi g sind das eigentliche Ziel der Arbeitgeber beziehungs-weise Betriebsinternas. pk/ine

»Keiner gibt gerne zu, dass er gehackt worden ist«

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 20148

TITEL

Informationssicherheit spezialisiert ist. Mittlerweile habe die internationale Cyberkriminalität seinen Infor-mationen nach ein größeres Volumen als der weltweite Drogenhandel. Und was können Firmen dagegen tun?„Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Verhalten der

Mitarbeiter“, antwortet Rohrer. Als Berater beobach-tet er viel Naivität und Nachlässigkeit im Umgang

mit den neuen Technologien. Menschliches Ver-halten rangiere entsprechend fast immer auf Platz 1 der Fehlerliste, Viren, Würmer & Co. seien in der Regel erst die zweitgrößte Gefahr. „Awareness“, also das richtige Bewusstsein hält der Experte deshalb für das wichtigste Rüstzeug gegen Angriffe aus dem Netz. Diese

sind gar nicht immer kriminell. Auch auf legalem Weg kommen viele Daten abhanden, weil Mitarbei-

ter allzu sorglos damit umgehen.Beispiel soziale Medien. „Auf je mehr digitalen Platt-formen ich unterwegs bin, desto größer ist die Gefahr für die Sicherheit meiner IT“, erklärt IHK-Experte Kle-menz. Denn diesen Kontakten vertraue man und öffne ihre E-Mails und Anhänge. Außerdem erteilt man den Betreibern von Facebook & Co. für alles, was dort veröf-fentlicht wird, ein Nutzungsrecht. „Das ist vielen Nutzern gar nicht bewusst“, beobachtet Rohrer. „Viele kennen die Werkzeuge nicht, mit denen sie umgehen.“Ein anderes Beispiel für den fließenden Übergang zwischen legalem und illegalem Datenklau sind die sogenannten Clouds, also ausgelagerte Speicheror-te. Wenn deren Betreiber große Speicherkapazitäten kostenfrei zur Verfügung stellen, sollte das Skepsis hervorrufen, denn das bedeutet in der Regel, dass diese Daten durchforstet werden. „Das ist kein Platz für sensible Firmendaten“, warnt Rohrer. Unter Um-

ständen kann es sogar juristische Folgen haben, personenbezoge-ne Informationen in die Cloud auszulagern, weiß Stefan Baum. Der promovierte Jurist ist Fach-anwalt für Informationstechnolo-gierecht bei der Kanzlei Bender Harrer Krevet (Lörrach, Freiburg, Karlsruhe) und berät Firmen in puncto IT-Sicherheit sowie Da-tenschutz. „In vielen Fällen erfül-

len Clouds nicht die Standards des deutschen Daten-schutzrechts“, sagt Baum. Das sei vor allem der Fall, wenn die Server in den Vereinigten Staaten stehen.Bei den „Sicherheits-Quick-Checks“, die Consectra anbietet, stellen Rohrer und seine Kollegen meistens fest, dass der größte Nachholbedarf vieler Firmen nicht auf der technischen Ebene, sondern im orga-nisatorischen Bereich liegt. Häufig ist auch gar kein finanzieller Mehraufwand nötig. Was fehlt, sind klare Regelungen – zum Beispiel für Kennwörter, zur Nut-zung privater mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablet-PCs oder zum Umgang mit USB-Sticks. Rund 100 Millionen dieser kleinen Speichergeräte sind laut einem Bericht des WDR-Magazins „Monitor“ im Um-

Das richtige Bewusstsein ist das wichtigste

Rüstzeug gegen Angriffe aus dem Netz

TERMINE ZUM THEMA

Die IHK Südlicher Oberrhein veranstaltet am 23. September (9 bis 16 Uhr) in Freiburg einen „Tag der IT-Sicherheit“. Ein Live-Hacking zeigt, mit welchen neuen Tricks Unternehmen ange-griffen werden können, welche Maßnahmen es dagegen gibt und was für juristische Folgen der Verlust von Kundendaten haben kann.

Philipp KlemenzTelefon 0761 [email protected]

Die IHK Hochrhein-Bodensee lädt am 11. November (15 bis 18 Uhr) zu einer Im-formationsveranstaltung mit dem Titel „IT-Si-cherheit für die Zukunft der Produktion“ in die Gewerbeakademie nach Waldshut-Tiengen ein.

Sunita PatelTelefon 07531 [email protected]

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg infor-miert zusammen mit dem Landesamt für Ver-fassungsschutz Baden-Württemberg am 19. November (ab 18 Uhr) in Villingen rund ums Thema IT-Sicherheit, Wirtschaftsspionage und Konkurrenzausspähung.

Angela WankTelefon 07721 [email protected]

Informationssicherheit spezialisiert ist. Mittlerweile habe die internationale Cyberkriminalität seinen Infor-mationen nach ein größeres Volumen als der weltweite Drogenhandel. Und was können Firmen dagegen tun?„Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Verhalten der

Mitarbeiter“, antwortet Rohrer. Als Berater beobach-tet er viel Naivität und Nachlässigkeit im Umgang

mit den neuen Technologien. Menschliches Ver-halten rangiere entsprechend fast immer auf Platz 1 der Fehlerliste, Viren, Würmer & Co. seien in der Regel erst die zweitgrößte Gefahr. „Awareness“, also das richtige Bewusstsein hält der Experte deshalb für das wichtigste Rüstzeug gegen Angriffe aus dem Netz. Diese

sind gar nicht immer kriminell. Auch auf legalem Weg kommen viele Daten abhanden, weil Mitarbei-

ter allzu sorglos damit umgehen.Beispiel soziale Medien. „Auf je mehr digitalen Platt-formen ich unterwegs bin, desto größer ist die Gefahr

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lauf, und sie haben eine Schwachstelle im System, die sie zum Einfallstor für Schadsoftware machen kann. Rohrer rät hier ebenso zur Vorsicht wie generell beim Anschließen von externen Geräten ans Firmennetz – seien es Digitalkameras, MP3-Spieler oder Handys: „Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es weder in der Informationstechnologie noch anderswo. Aber wir sollten dennoch die Gefahr reduzieren. Beim Auto-fahren schnallen wir uns ja auch an und achten auf Knautschzonen und andere Sicherheitsaspekte.“Gerade kleinere Firmen haben die Vorteile, die neue, internetbasierte Technologien bieten, gerne genutzt, die damit einhergehenden Gefahren aber häufig aus-geblendet. Das scheint sich aufgrund der Spähaffäre des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes NSA nun zu ändern. Zwei Drittel der Unternehmer haben laut einer Untersuchung des Internetmarktplatzes „it-sicherheit.de“ im Zuge der NSA-Affäre ihre Sicher-heitsstrategien überdacht.Das Thema kommt nun in den Chefetagen an, beob-achtet auch der Fachanwalt Baum. Das ist wichtig, denn der Geschäftsführer haftet für Sicherheitslücken in seinem Betrieb – Stichwort Compliance. „Wenn er Risiken im Unternehmen, die er hätte erkennen müs-sen, gar nicht geregelt hat, oder die Regeln zwar eta-bliert, aber nicht kontrolliert und dokumentiert hat, kann er dafür haftbar gemacht werden“, erklärt Baum. Auch bedingter Vorsatz ist strafbar, das heißt: Man weiß von der Gefahr, tut aber nichts. „Allein das Nicht-Regeln ist schon ein Ein-fallstor“, warnt Baum. Cyberrisiken las-sen sich zwar mittlerweile versichern. Doch die Policen umfassen lediglich den messbaren monetären Schaden. Die beschädigte Reputation, die dem gehackten Unternehmen droht, kön-nen Führungspersonen ebenso wenig versichern wie ihre strafrechtliche Ver-antwortung. Bis zu 300.000 Euro Buß-geld drohen bei Verstößen, weiß der Fachanwalt.„Firmenchefs sollten das Thema IT-Sicherheit aktiv angehen“, empfiehlt Jan Unverhau von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Möglichkeiten dafür gebe es viele – beispielsweise über eine ISO-Zertifizierung, ein Datenschutz-Audit oder einen Wirtschaftsprüfer. Egal welchen Weg der

Betrieb wählt, entscheidend ist, dass dieser fortlaufend ist und kontrolliert wird. „Datenschutz ist ein langwieri-ger Prozess“, betont IT-Fachanwalt Baum. „Das dauert Jahre, muss gefördert und unterstützt werden. Deshalb kann das nur von der Geschäftsführung ausgehen.“ Das nötige Bewusstsein für IT-Sicherheit muss aller-dings bei jedem einzelnen Mitarbeiter ankommen. Baum rät dazu, über IT-Richtlinien und Betriebsver-einbarungen das Verhalten der Belegschaft zu regeln. Rohrer plädiert darüber hinaus für einen gesunden Menschenverstand und eine Medienkompetenz, die schon bei Kindern geschult werden sollte. Wie wich-tig das Bewusstsein jedes einzelnen Mit-arbeiters für die IT-Sicherheit des ganzen Unternehmens ist, hat der ehemalige ame-rikanische Hacker Kevin Mitnick in einem Interview hervorgehoben: „Der Mensch ist das schwächste Glied in der Kette. Eine Firma kann viel Geld ausgeben und alles Mögliche an IT-Security-Hard- und Software kaufen. Aber wenn ein Angreifer nur eine Person in dieser Firma findet, die mit-spielt, die er täuschen kann, um schließlich ins System zu gelangen, dann nützt das ganze viele gute Geld für Technologien überhaupt nichts.“ Kathrin Ermert

»Allein das Nicht-Regeln ist schon ein Einfallstor«

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sen, gar nicht geregelt hat, oder die Regeln zwar eta-bliert, aber nicht kontrolliert und dokumentiert hat, kann er dafür haftbar gemacht werden“, erklärt Baum. Auch bedingter Vorsatz ist strafbar, das heißt: Man weiß von der Gefahr, tut aber nichts. „Allein das Nicht-Regeln ist schon ein Ein-fallstor“, warnt Baum. Cyberrisiken las-sen sich zwar mittlerweile versichern. Doch die Policen umfassen lediglich den messbaren monetären Schaden. Die beschädigte Reputation, die dem gehackten Unternehmen droht, kön-nen Führungspersonen ebenso wenig versichern wie ihre strafrechtliche Ver-antwortung. Bis zu 300.000 Euro Buß-geld drohen bei Verstößen, weiß der Fachanwalt.„Firmenchefs sollten das Thema IT-Sicherheit aktiv angehen“, empfiehlt Jan Unverhau von der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Möglichkeiten dafür gebe es viele – beispielsweise über eine ISO-Zertifizierung, ein Datenschutz-Audit oder einen Wirtschaftsprüfer. Egal welchen Weg der

Technologien überhaupt nichts.“ Kathrin Ermert

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LEUTE

FREIBURG

Bernd Sengpiehl (43) ist ab Oktober neuer CIO der Haufe-Gruppe. Seine Aufgaben als neuer Geschäftsbereichsleiter umfassen die Bereiche Softwaredevelopment und IT des Freiburger Unternehmens sowie die Leitung des Entwick-lungsstandorts in Rumänien. Der aus Heilbronn stammende Betriebswirt arbeitete zuletzt als CIO und Restructuring Programme Manager bei AEG Power Solutions B.V. in Amsterdam. Zu den weiteren Stationen seiner bisherigen

Laufbahn gehören unter anderem die IT der Förch Unternehmens-gruppe und Leitungspositionen bei IBM in Böblingen. sum

AU

Die Südvers-Gruppe hat sich personell ver-stärkt: Anfang Juli hat Mario Tucholke (36) die Geschäftsführungsposition für die Ressorts Unternehmensorganisation sowie Produkt- und Servicemanagement besetzt. Damit ist er für die Produktstrategie sowie das Portfolio- und Schadenmanagement verantwortlich, teilt Südvers mit. Zudem kümmert sich Tucholke um die Koordination mit Dienstleistern und Kooperationspartnern, also insbesondere um

die Verbindungen zu Versicherungsunternehmen. Der Diplom-Be-triebswirt arbeitete zuvor bei Gerling, der Zurich Insurance Group und zuletzt bei der Baden-Badener Versicherung AG. Der Versiche-rungsmakler Südvers hat seinen Hauptsitz in Au bei Freiburg. Das inhabergeführte Unternehmen mit einem Prämienvolumen von 270 Millionen Euro beschäftigt 360 Mitarbeiter an 14 Standorten in Deutschland, Österreich und Kroatien. ine

SCHWANAU

Die Herrenknecht AG hat den Generationenwechsel eingeleitet. Zum 1. August sind Günter Richter (54), Ulrich Schaffhauser (50) und Michael Sprang (36) als stellvertretende Vorstände in die Konzernspitze des Schwanauer Tunnelbohrmaschinenherstellers gerückt. Sie ergänzen das Vorstandsteam um den Vorsitzenden und Gründer Martin Herrenknecht (72), dessen Stellvertreter Gebhard Lehmann (62) sowie Finanzvorstand Kurt Stiefel (58). Die bisherigen Vorstände gehören dem Gremium seit Umwandlung der Herrenknecht GmbH in eine Aktiengesellschaft 1998 an. Richter und Schaffhauser arbeiten seit über 20 Jahren, Sprang seit 2010 in verantwortlichen Positionen bei Herrenknecht. Ihnen werden nun schrittweise operative und strategische Aufgaben übertragen: Richter hat zum 1. August die Gesamtleitung des Geschäftsbereichs Traffic Tunnelling übernommen. Sprang soll ab Januar 2015 die kaufmännische Führung von Traffic Tunnelling übernehmen. Und Schaffhauser ist seit 1. August für die Gesamtleitung des Geschäfts-bereichs Utility Tunnelling verantwortlich. ine

OBERKIRCH

Winfried Blümel, Chief Operating Officer der Progress-Werk Oberkirch AG, wurde zum Vorsitzenden des Industrieverbands Blechumformung (IBU) gewählt. Der IBU hat 230 Mitglieder und vertritt die Unternehmen der blechumformenden Industrie sowie deren Zulieferer. Blümel will einen Schwerpunkt auf das Thema Qualifizierung und den Wissenstransfer zwischen Hochschulen und mittelständischer Wirtschaft legen. sum

SINGEN

Der Logistikmanager Günter Walser (56) ist als geschäftsführender Gesellschafter bei der Transco Logistik GmbH eingestiegen. Außer-dem ist er an der Tochtergesellschaft der Trans-co-Gruppe als Minderheitsgesellschafter betei-ligt. Zuvor war Walser, der über lange Erfahrungen mit Logistikprojekten verfügt, für die Seifert-Gruppe in Ulm tätig. Jetzt baut er für die mittelständische Logistikgruppe mit Haupt-sitz in Singen Logistikprojekte in Zentraleuropa

auf und aus. Speditionell ist Transco an sechs Standorten in Deutsch-land sowie in 14 Niederlassungen in der Schweiz, in Polen, Tschechi-en, der Slowakei, der Ukraine, Italien und Großbritannien aktiv. sum

STÜHLINGEN

Der Aufsichtsrat des Stühlinger Baustoffherstellers Sto hat die neue Vorstandsstruktur beschlossen, die Mitte 2015, wenn der jetzige Vorstandsvorsitzende Jochen Stotmeister (61) ausschei-det, gelten soll. Demnach rückt Vorstandsmitglied Rainer Hüt-tenberger (50) auf den Posten des Vorstandssprechers nach, und Michael Keller (52), bislang Vertriebsleiter für Deutschland, kommt neu in den vierköpfigen Vorstand, dem auch noch Rolf Wöhrle (48) und Gerd Stotmeister (55) angehören. Jochen Stot-meister soll dann in den Aufsichtsrat wechseln und dort den Vor-sitz übernehmen. ine

VOGTSBURG-ACHKARREN

Die Industrietechnik Kien-zler GmbH & Co. KG (ITK) hat eine neue Spitze: Seit 1. Juli sind Miriam Prein (Bild links) und Markus Lenski (Bild rechts), beide Jahr-gang 1967, geschäftsfüh-rende Gesellschafter des technischen Fachhandels in Vogtsburg-Achkarren.

Sie haben die Anteile von Hubert Kienzler (Jahrgang 1935) übernom-men, der den Betrieb 1983 als Kienzler-Handelsgesellschaft gegründet und seither zum Mittelständler mit 31 Beschäftigten aufgebaut hat. Die Betriebswirtin Prein arbeitet seit über 20 Jahren bei ITK. Lenski ist gelernter Maschinenschlosser sowie Diplommaschinenbauer und hat in verschiedenen Führungspositionen in der Industrie gearbeitet. Zum Angebot von ITK zählen Schlauchleitungsmontage und Schlauch-druckprüfung, Einzel- und Serienfertigung von Dichtungen, angepasster Gehör- und Arbeitsschutz sowie Sicherheits- und Kellereitechnik mit eigener Herstellung von Gärröhren sowie Kühlschläuchen. ine

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FREIBURG

Klaus W. Seilnacht (61), Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) und langjähriger Messechef, geht aus gesundheitlichen Grün-den zum Jahresende vorzeitig in den Ruhe-stand. Seilnacht ist seit 32 Jahren bei der Messe Freiburg beschäftigt, seit 26 Jahren als Geschäftsführer und seit 2005 gemeinsam mit Bernd Dallmann als Geschäftsführer der fusi-onierten FWTM. Sein Vertrag wäre bis Ende

2015 gelaufen. Als Seilnachts Nachfolger für den Bereich Messe hat der FWTM-Aufsichtsrat den Prokuristen und bisherigen FWTM-Abteilungsleiter Messe Daniel Strowitzki (41) vorgeschlagen. Der Betriebswirt arbeitete mehrere Jahre bei der Koelnmesse und der Deutschen Messe AG in Hannover, bevor er vor sieben Jahren zur FWTM kam. Die weiteren von Seilnacht betreuten Bereiche wie Konzerthaus Freiburg und Veranstaltungen soll Dallmann überneh-men. Der Freiburger Gemeinderat muss noch darüber entscheiden. Dies ist im Oktober geplant. sum

REINACH/SCHRAMBERG

Der Vorstandsvorsitzende der Schweizer Electronic AG (Schram-berg), Marc Schweizer, wurde erneut in den Vorstand des Zentral-verbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie gewählt, dessen neuer Präsident der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Endress + Hauser, Michael Ziesemer, ist (siehe Seite12). sum

BERICHTIGUNG

In unserer Juli/August-Ausgabe haben wir über den Führungswech-sel der Karl Arnoldt GmbH & Co KG berichtet. Dabei ist uns ein Feh-ler unterlaufen: Nicht Thomas Arnoldt sondern Lorenz Arnoldt hat die Leitung des Werks in Willstätt übernommen. Sein Vater Thomas Arnoldt bleibt Geschäftsführer am Hauptsitz in Eschelbronn. ine

SCHILTACH

Wechsel an der Spitze der Hansgrohe SE: Am 1. Oktober wird der langjährige Vorstandsvor-sitzende Siegfried Gänßlen (68, Foto) sein Amt an Thorsten Klapproth (52) übergeben. Klapp-roth hat zuletzt zehn Jahre als Vorstandsvorsit-zender die WMF AG in Geislingen an der Steige erfolgreich geführt. Gänßlen ist bereits seit 20 Jahren bei Hansgrohe, davon über sechs Jahre als Vorstandsvorsitzender. Er hat laut Presse-mitteilung „wesentlichen Anteil daran, dass

sich das Unternehmen zu einem der weltweit erfolgreichsten Sani-tärhersteller entwickelt hat“. Bis Mai 2015 wird er den CEO der Masco Corporation in Taylor (USA), Keith Allman, bei der strategi-schen Ausrichtung der Masco-Gruppe beraten. sum

OFFENBURG

Das Tesa-Werk in Offen-burg vermeldet einen Rol-lenwechsel: Zum 1. Au-gust hat Tillmann Köpke (35, Bild links) die Werks-leitung übernommen. Der promovierte Chemiker leitete zuvor die Lieferan-ten- und Verfahrensent-wicklung. Sein Vorgänger

Torsten Sandgathe (44, rechts), der nach mehreren Stationen in-nerhalb des Konzerns seit 2010 in Offenburg an der Spitze gestan-den hatte, ist nun als europäischer Werksleiter für die Tesa-Produk-tionsstätten Offenburg, Hamburg und Concagno (Italien) verantwortlich. Köpke hat in Freiburg studiert und kam 2008 zu Tesa nach Offenburg – zunächst in die Produktentwicklung. Nach einer Station in der Laborleitung in Hamburg übernahm er 2010 die Leitung der Lieferanten- und Verfahrensentwicklung. Dass nun ei-nem Eigengewächs die Führung des Offenburger Tesa-Werks mit 420 Mitarbeitern übergeben wird, sei Ausdruck der mehrfach aus-gezeichneten Unternehmenskultur des Standorts, heißt es in einer Pressemitteilung. Erst kürzlich hat das Offenburger Werk den Personalmanagement-Award im Themenfeld „New Work“ erhalten. Damit wurden zukunftsweisende Arbeitsmodelle für unterschiedli-che Lebensphasen prämiert wie ein Eltern-Kind-Büro oder das Angebot „57 plus“ für ältere Mitarbeiter. ine

GOTTMADINGEN

In der Geschäftsführung der Firma Horn in Gottma-dingen ist es am 1. Sep-tember zu einem Wechsel gekommen. Hans-Peter Schmidt (Jahrgang 1949, Bild links), seit zwölf Jahren für das Unternehmen tätig, ist in den Ruhestand ge-gangen. An seine Stelle

trat Karl Emminger (1957). Er ist seit Frühjahr 2013 bei Horn und für Entwicklung, Produktion und Vertrieb zuständig. Davor leitete der Großhandelskaufmann und Bilanzbuchhalter 14 Jahre lang die Finan-zen eines Klinikkonzerns. Hans-Peter Schmidt war über 40 Jahre lang berufstätig, unter anderem als Vorstand des Pumpenherstellers All-weiler. Nach wie vor Mitglied der Geschäftsleitung ist Ulrike Rühland, die Inhaberin des Unternehmens. Sie leitet den Finanz- und den Per-sonalbereich. Die Firma Horn wurde vor 70 Jahren gegründet und ist seit 35 Jahren im Besitz der Familie Rühland. Sie beschäftigt circa 115 Mitarbeiter auf 85 Vollzeitstellen und erzielt einen Umsatz von rund zehn Millionen Euro. 60 Prozent des Umsatzes entfallen auf flexible Silikonheizungen. Horn stellt sie von der Einzelanfertigung bis zu Chargen von 10.000 Stück her. Die Anwendungsmöglichkeiten der Heizungen sind unendlich und reichen vom Fahrzeug- und Maschi-nenbau über die Mess- und Regelungstechnik und Medizintechnik bis hin zur Luft- und Raumfahrt. Weitere Firmenbereiche von Horn be-schäftigen sich mit der Produktion von Elektroden für Chirurgiegerä-te (beispielsweise elektrische Schneidemesser), mit dem Gerätebau sowie mit der Produktion von Fahrradkettenschutzen, mit denen die Firmengeschichte auch begann. 20 Prozent des Umsatzes werden im Export erzielt, indirekt sind es sogar über 70 Prozent. orn

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REINACH. Wenn Michael Ziesemer etwas anpackt, dann richtig. „Ich wollte immer die Aufgabe, die ich hatte, sehr gut erledi-gen“, sagt der 63-Jährige beim Gespräch am Firmensitz der Endress+Hauser AG in Reinach. Er ist der neue Präsident des Zentralverbandes der Elektrotech-nik- und Elektronikindustrie (ZVEI) sowie Vizechef im Unternehmen. Seine Karrie-re geplant hatte der Diplom-Ingenieur der Nachrichtentechnik, der in Berlin studierte, nicht. Bereits bei der Eckardt AG in Stutt-gart, einem seiner ersten Arbeitgeber und wie Endress+Hauser ein „Automatisierer“, war er vom Entwicklungsingenieur für ma-gnetisch-induktive Durchfl ussmesser zum Gruppenleiter aufgestiegen und wechselte dann zu Endress+Hauser nach Maulburg. Der Schweizer Spezialist für Automatisie-rungs- und Messtechnik sollte sein Leben prägen und ihm viele Aufstiegsmöglichkeiten bieten. In dem stark wachsenden Unterneh-men entstanden aufgrund der Expansion neue Positionen im mittleren und höheren Management – eine Chance für Ziesemer.„Als ich Anfang der 1980er-Jahre bei Endress+Hauser angefangen habe, waren dort um die 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Jetzt sind es über 12.000.“ Die Dynamik des Unternehmens überzeugte den gebürtigen Niedersachsen von Anfang an, begründet er seine langjährige Treue als Mitarbeiter. Bis heute ist E+H auf Wachstumskurs, zur diesjährigen Bilanzpressekonferenz konnte der Automatisierer ein Umsatzwachstum von sieben Prozent auf 1,8 Milliarden Euro vorlegen, 100 Gesellschaften in 44 Ländern zählen zum Unternehmen. Bei E+H wurde Ziesemer Bereichsleiter „Produktmanage-ment“, später Hauptbereichsleiter Marketing, schließlich Geschäftsführer – erst im Werk in Maulburg, danach im deutschen Vetrieb in Weil am Rhein. Seit 2002 ist er Mitglied des Executive Board (Marketing & Vertrieb) der Firmengruppe, seit sechs Jahren Chief Operating Offi cer (COO), also Vizechef und der zweite Mann nach Matthias Altendorf, der zum Jahreswechsel Klaus Endress als CEO nachgefolgt ist. Eine große Rolle spiele aber

KOPF

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MONATS

Michael Ziesemer begreift die Digitalisierung als Chance – etwa wenn (wie auf dem Bild zu sehen) moderne Füllstandmesstechnik ein-gesetzt wird, damit ein Lieferant rechtzeitig die Bestände auffüllen kann.

Für eine elektrischMichael Ziesemer | COO Endress+Hauser Gruppe und neuer Präsident des Zentralverbandes

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geprägte WeltElektrotechnik- und Elektronikindustrie

auch der Verwaltungsrat. Dort steht Endress an der Spitze. Der Verwaltungsrat übernehme noch mehr Aufgaben und Verantwortung als das deutsche Pendant – der Aufsichtsrat –, erklärt Ziesemer. Doch das Geschäft führt das Executive Board, das von Altendorf und Ziesemer geführt wird. Der COO sagt, ihm mache die Arbeit immer große Freude, sie fasziniere ihn. „Den Mitar-beitern werden bei E+H Freiräume gegeben. Man kann hier wirklich Ideen verwirklichen“, lobt Ziesemer. Zunächst brachte sich der

Elektrotechniker vor allem auf dem Feld der technischen Entwicklung ein, später kamen die Marktentwicklung sowie der Vertrieb dazu. Mit den letzten beiden befasst er sich weiterhin schwerpunktmäßig. Der E+H-Vize ist der Ansicht, dass man als Unternehmen und Branche auch gesellschaft-liche Verantwortung übernehmen muss. Des-halb engagiert er sich seit vielen Jahren im Vorstand des Zentralverbandes der Elektro-industrie – im Juli wurde er zum Präsidenten gewählt. Als Vizepräsident des ZVEI gehört er auch seit einigen Jahren dem Präsidium des Bundesverbandes der deutschen Industrie an. Der ZVEI ist einer der größten deutschen Industrieverbände und vertritt über 1.600 Mitgliedsunternehmen mit 1,5 Millionen Mit-arbeitern, die einen Umsatz von über 160 Mil-liarden Euro erwirtschaften. In seinem neuen Amt liegen dem E+H-Vize drei Themen beson-ders am Herzen. Es sind Themen, die auch für die Firma E+H wichtig sind: die Digitalisierung der Gesellschaft, die Energiewende und der Fachkräftemangel. Ziesemer schwärmt von einer stärker elektrisch geprägten Welt, die die Digitalisierung möglich macht. Manches davon ist schon Realität, wie etwa der digi-talisierte Terminkalender. Auch der Vizechef von E+H besitzt einen Tablet-PC und hat sich

von dem ihm eigentlich „heiligen“ Papier ver-abschiedet. „Weil es mir zu viel Schlepperei war“, begründet er. „Absolut klasse!“, lautet sein Fazit. Alle wichtigen Dokumente seien auf dem Tablet-PC gespeichert, er könne auch im Urlaub kurz seine E-Mails überfl iegen und habe später keinen Arbeitsberg vor sich. Noch Zukunftsvisionen sind die folgenden von Ziesemer mit Begeisterung vorgestellten Szenarien: „Stellen Sie sich vor, Sie möchten in Basel parken und hätten im Pkw ein Navi-gationsgerät mit Internetverbindung, das Sie

informieren würde, wo noch Parkplätze frei sind. Oder ein an die Waschmaschine ange-schlossener ‚Smartmeter‘ würde Ihre Wasch-maschine dann einschalten, wenn günstiger Strom im Netz ist. Durch die Digitalsierung können neue Geschäftsmodelle entwickelt werden“, ist sich der Fachmann sicher. Die Energieeffizienz und die Energiewende sind wichtige Themen für den ZVEI-Präsiden-ten. Er wünscht sich intelligente Stromnetze, die dafür sorgen, dass Strom ökonomisch, umweltfreundlich und möglichst ortsnah ge-nutzt werden kann. „Wir müssen uns auch mit Speichertechnologien auseinandersetzen“, sagt Ziesemer. „Und wir brauchen moderne Reservekraftwerke.“ Ein Gaskraftwerk sei wie eine Versicherung, da Sonne und Wind ja fluktuieren. In seiner Branche – der Elektro-industrie – will Ziesemer mit seinem Handeln Vorbild sein. Im Juli wurde deshalb das zwei-te Blockheizkraftwerk der Firmengruppe in Maulburg eingeweiht (siehe Seite 48). Als Fan der E-Mobilität („Der i8 ist ein tolles Auto!“) fährt der Vizechef, der mit seiner Familie in Lörrach-Stetten wohnt, zwar bisher noch ein Auto mit Verbrennungsmotor. Er und seine Ehefrau sind aber gerne mit dem E-Bike un-terwegs. In Lörrach-Stetten ist übrigens die Keimzelle von Endress+Hauser. ew

» Neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung «

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LEUTE GRÜNDER

Was ist das Besondere an ihrer geschäftsidee?Die „Gute Kinderstube“ ist ein beratungsintensiver Facheinzelhandel mit einem bewusst ausge-wählten Vollsortiment von Baby- und Kindersachen von der Größe 44 bis 128, Outdoorbeklei-dung, Schuhen bis Größe 33, Tragesystemen und Kinderwagen. Dazu kommen unter anderem einzelne Spielsachen. Mir ist wichtig, dass die Produkte ökologisch, fair und möglichst in Europa hergestellt wurden und eine hohe Qualität haben. Außerdem sollen mir die Kleider gefallen – sie sind skandinavisch, bunt und ausgefallen. Auf klassische Bärchenmuster verzichte ich bewusst.

Wie kamen Sie darauf?Ich hatte schon lange den Wunsch, mich selbstständig zu machen. Und ich liebe das Sortiment für Babys und Kleinkinder. Vor allem für Kinderwagen habe ich von klein auf ein Faible. Als Baby Walz in Freiburg geschlossen hat, ist im Innenstadtbereich eine Lücke entstanden, die ich füllen wollte.

Was haben Sie davor gemacht?Ich habe Grund- und Hauptschullehramt studiert, eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht und acht Jahre lang in einem Spielzeugladen gearbeitet.

Womit haben Sie die gründung fi nanziell gestemmt?Mit Eigenkapital, einem Kredit meiner Hausbank und Förderkrediten der L-Bank.

Wie läuft’s bislang?Sehr gut. Die Bilanz des ersten Jahres gibt Anlass zur Hoffnung, dass der Laden sich halten wird.

Haben Sie seit der Aufstellung ihres Businessplans etwas geändert?Meine grundlegendste Erfahrung war: Beim Warensortiment darf man nicht sparen. Bei der Eröff-nung wirkte der Laden nicht voll. Wegen der Nachfrage der Kunden haben wir zudem das Sortiment erweitert, größere Größen von Kinderkleidern und einzelne Damenkleider dazu genommen. Für den stetigen Warenfluss brauchten wir dann einen weiteren Förderkredit. Außerdem ist mehr Personal nötig als wir dachten. Anfangs waren wir nur zu zweit – meine Geschäftspartnerin ist im Frühjahr ausgestiegen, weil sie wieder pädagogisch arbeiten wollte – inzwischen beschäftige ich vier Aushilfen. mae

Gute Kinderstube

Gründerin: Lisa-Sophie Braun (29)

Ort: Freiburg (Stühlinger)

Gründungsdatum: März 2013

Branche: Einzelhandel

Idee: Ausgesuchtes für Baby & Kind

Lisa-Sophie Brauns „Gute Kinderstube“

Fürs Baby und Kind

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GRÜNDER IN KÜRZE

Michael Ritzau (49) hat im Oktober 2013 in Inzlingen (Land-kreis Lörrach) die Südbadische Hono-rarberatung gegrün-det. Er berät Privatan-leger bei Geldanlage, Altersvorsorge und Finanzplanung un-

abhängig. „Ich verkaufe keine Finanzanla-gen und erhalte bei vermittelten Produkten keine Provision von den Produktanbietern“, erklärt er. Dafür zahlen die Kunden ihm ein Honorar, meist sind es 300 bis 500 Euro für einige Beratungsstunden. Ritzau ist promo-vierter Chemiker und geprüfter Finanzan-lagenfachmann (IHK). Von 2004 bis 2013 arbeitete er bei Novartis in Basel, zuletzt als Vizepräsident des Stiftungsrats der Novartis Pensionskasse II. Zuvor war er mehrere Jah-re als Analytiker bei Pfi zer in Großbritannien tätig. Als Honorarberater führt Ritzau sieben bis zehn Beratungsgespräche pro Monat – bislang ausschließlich mit Privatpersonen. Darüber hinaus hält er Seminare zum Thema Geldanlage.

Mit der Manager für Menschen GmbH hat sich Elke Dieterich (41) im Jahr 2011 in Haslach selbstständig gemacht. Ihre Idee: Führungskräften die Möglichkeit geben, sich in sozialen Projekten zu engagieren.

Sie bietet Unternehmen Programme zur Führungskräfteentwicklung in Kombina-tion mit einem Social Sabbatical (soziale Auszeit) an, berät gemeinnützige Organi-sationen und vermittelt Fach- sowie Füh-rungskräfte als Berater auf Zeit in Projek-te in Afrika, Asien und Südamerika. Diese Idee kam Elke Dieterich, als sie selbst in einem Entwicklungsprojekt in Tansania

arbeitete. Zuvor hatte sie Internati-onal Business stu-diert und Positionen im Management großer Mittelständ-ler inne, zuletzt als Marketingleiterin bei Hansgrohe. „Wir haben deutschland-weit Kunden und

mittlerweile die ersten Berater auf Zeit aus der Schweiz“, sagt sie. Neu sind Ko-operationen mit zwei Firmen, denen „Ma-nager für Menschen“ Social Sabbaticals als Baustein fürs betriebliche Gesundheits-management und fürs Ausscheiden von Mitarbeitern anbietet.

Markus Menner (50) hat im April 2013 in der Freiburger Herrenstraße die Beratungs-fi rma Axxelia gegründet. Sein mittlerweile fünfköpfi ges Team berät mittelständische Industrieunternehmen zur Reduktion von

Durchlaufzeiten. Er wendet dabei das sogenannte Quick Response Manufac-turing (QRM) an – eine Strategie, die in den Neunzigerjahren an der Universität Wisconsin-Madison entwickelt wurde

und mittlerweile auch in Europa zuneh-mend Verbreitung fi ndet. Menner, von Be-ruf Betriebswirt, zuletzt Entwicklungschef für Laboranalysegeräte eines japanischen Konzerns, begreift sich als QRM-Pionier in Deutschland. Der Ansatzpunkt bei QRM: Es eignet sich besonders für kleine Stückzahlen sowie Auftragsfertigung und fokussiert auf die Zeit, die vom Auftragseingang bis zur Produktauslieferung vergeht. Wie Menner ausführt, besteht die Durchlaufzeit vieler Geschäftsprozesse oft zu 90 Prozent und mehr aus Liege- und Wartezeiten. Geringere Durchlaufzeiten bieten nach seiner Überzeu-gung den Schlüssel zu kürzeren Lieferzeiten und höchstmöglicher Liefertreue, verknüpft mit geringen Beständen und fallenden Ge-samtkosten. Axxelia hat bislang Seminare in Frankfurt, Straßburg und Paris durchgeführt. Erste Projekte laufen derzeit, unter anderem mit einem Kunststoffteilehersteller. QRM ist eine Art Leanmanagement für Unternehmen mit großer Produktvielfalt.

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REGIORepoRtIHK Hochrhein-Bodensee

Vollversammlung tagte in Waldshut-Tiengen

„Ja“ zum Centrotherm-Gebäude

Ihrem präsidenten Kurt Grieshaber und dem Hauptgeschäftsführer Claudius Marx, die

die IHK nach gesetzlicher Vorgabe gemein-sam vertreten, gaben die Mitglieder nach intensiver Diskussion eine klare Marschrich-tung für den Kaufvertrag vor. Insgesamt zwölf punkte umfasste der Beschlussvorschlag des präsidiums für diesen tagesordnungspunkt.

Von der Aufteilung des Kaufpreises und der Umbaukosten – in diesen Kardinalpunkten folgte die Versammlung dem gemeinderätli-chen Votum – bis zu den teilungsplänen und Sondernutzungsrechten, der Anzahl der Stell-plätze oder einem verbindlichen Zeitplan für Umbau und Umzug der IHK forderte das eh-renamt klare und eindeutige Vereinbarungen unter den partnern, die noch vor dem Gang zum Notar getroffen werden mussten. es gelte, an dieser Stelle durch größtmögliche präzision das Risiko von Missverständnissen oder Interessenkollisionen in der künftigen eigentümergemeinschaft auf ein Minimum zu reduzieren, betonte Grieshaber, schließlich sei die partnerschaft mit der Stadt ausge-sprochen langfristig angelegt. Neben diesem zentralen thema waren in der rund sechs-stündigen Sitzung noch eine Reihe weiterer wichtiger punkte in einer umfangreichen ta-gesordnung abzuarbeiten.

Neubau des Bildungszentrums in SchopfheimSo gab es einen Sachstandsbericht zum Neubau des IHK Bildungszentrums in Schopf-heim, dem zweiten großen Immobilienprojekt der IHK. Claudius Marx berichtete, dass der

Bauablauf im geplanten Zeitrahmen voran-schreite. Derzeit werde die Fassadenbeklei-dung montiert und im Rahmen des dritten Ausschreibungspakets seien weitere Gewer-ke – wie unter anderem Lärmschutzwände, Innen- und Brandschutztüren, parkettarbei-ten et cetera – vergeben worden.

Neue Aufgaben für IHK wegen Honorar-FinanzanlagenberaternFerner galt es, den Gebührenrahmen für eine neue hoheitliche Aufgabe der IHK ab-zustimmen. Denn am 1. August ist eine ge-werberechtliche Vorschrift in Kraft getreten, wonach die Honorar-Finanzanlagenberater einer erlaubnis und Registrierung bedürfen. Für beiden Aufgaben sind in Baden-Würt-temberg die IHKs zuständig, die sich nun um eine einheitliche Gestaltung der Gebühren bemühen.

Steuerliche Maßnahmen zur Stärkung des Standortseinen Beschluss gab es auch zum positi-onspapier des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), das sich mit dem thema „Steuerliche Maßnahmen

Nachdem sich bereits im Mai der Gemeinderat von Konstanz mit eindrucksvoller Mehrheit für das Centrotherm-Gebäude am Seerhein in Konstanz entschie-den hatte, sprachen sich Mitte Juli auch die Vollversammlungs-mitglieder der IHK bei ihrem Ar-beitstreffen in Waldshut-Tiengen einstimmig für den Kauf aus. Damit war der Weg frei für den von beiden Seiten intensiv vor-bereiteten gemeinsamen Erwerb, der im August erfolgte.

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Das Centrotherm-Gebäude (vorne) am Konstanzer Seerhein ist nun erworben – nach diversen Um-bauarbeiten wird die IHK dort einziehen.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201418

REGIORepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

17 Neues IHK-Gebäude in KonstanzVollversammlung stimmt für Centrotherm am Seerhein

19 Neuer IHK-VizepräsidentSchwabe folgt auf Schmidbauer

20 Vollversammlungswahl 2014Das Wahlergebnis

22 Neuer Gebührentarif Seit September in Kraft

25 „Heimat als Standortfaktor“trigema-Chef Grupp war Gastredner

26 Wirtschaftsforum der L-BankDer „Zeppelin“ weist den Weg

27 Wirtschaftspreis Schule Die besten Schülerfirmen

29 Vergabe des Berufswahl-SiegelsZehn Schulen erhalten „BoriS“

30 IHK-Workshops

I Energiepotenziale im Unternehmenenergieeffizienz-truck an der IHK

IV Lehrgänge und Seminare der IHK

INHALt

zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland“ auseinander-setzt. Darin fordert die IHK-organisation von der politik wirtschaftsfreundliche Re-gelungen wie beispielsweise beschleunig-te Betriebsprüfungen oder Verkürzung von Aufbewahrungsfristen, um die entbürokra-tisierung des Steuerrechts voranzutreiben. Das positionspapier warnt vor übermäßiger Substanz besteuerung und pocht auf die po-litische Zusage, dass es keine Steuererhö-hungen geben werde. Dies müsse auch für die so genannte kalte progression gelten, mit der die Steuerbelastung indirekt zuneh-me. Die Vollversammlung nahm das papier ebenfalls einstimmig an.

Differenziertes Meinungsbild zur Mautinitiative Differenziert fiel das Meinungsbild zur ak-tuellen Mautinitiative des Bundesverkehrs-ministers aus. Zwar befürworten die Wirt-schaftsvertreter wie ihre Kollegen in den übrigen IHK-Bezirken Baden-Württembergs

eine allgemeine pkw-Maut unter der Vor-aussetzung, dass die so generierten Mittel „1:1“ in den Straßenbau fließen. Die jetzt vorgeschlagene Lösung kranke aber zum einen daran, dass eine alle Straßen erfas-sende Mautpflicht in den Grenzregionen erhebliche probleme schaffe, zum anderen daran, dass ein System, das rechtlich für alle gelte, aber wirtschaftlich nur Ausländer erreiche, zu einem krassen Missverhältnis von Bürokratie und ertrag führe, ohne eine substanzielle Verbesserung der Verkehrs-infrastrukturfinanzierung zu gewährleisten.Bereits zu Beginn der Sitzung hatte präsident Grieshaber die Verdienste des im Frühjahr verstorbenen Mitglieds Manfred H. Schmid-bauer gewürdigt und die Mitglieder gebe-ten, ihres verstorbenen Vizepräsidenten zu gedenken. Sein platz in der Versammlung und im präsidium der Industrie- und Han-delskammer erforderte eine Nachwahl. Die Vollversammlungsmitglieder wählten mit eindeutigem Votum den Geschäftsführer der eto Magnetic GmbH Stockach, Michael Schwabe (siehe 19). mx

Centrotherm

Neues IHK Domizil erworben

Nun ist es amtlich: Am 4. August 2014 trafen sich der bisherige eigentümer

des Centrotherm-Gebäudes am Konstanzer Seerhein mit der Stadt und der IHK, vertreten durch präsident Kurt Grieshaber und Haupt-geschäftsführer Claudius Marx, beim Notar. Besiegelt wurden der Kaufvertrag über die Industrieimmobilie sowie eine umfangrei-che teilungserklärung zwischen Stadt und Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee. Danach wird die IHK in den beiden oberge-schossen einziehen, die Stadt wird in dem sogenannten technikum, einer acht Meter hohen Halle in den Untergeschossen, ein Veranstaltungs-, tagungs- und Messezent-rum etablieren. Beide parteien erhoffen sich erhebliche Synergien. Die IHK wird auf die modernen Veranstaltungsräume der Stadt zurückgreifen können, die Stadt umgekehrt bei tagungen und Kongressen auf die Räum-lichkeiten der IHK. Die leichte erreichbarkeit am eingang der Stadt, ein komfortables An-gebot an parkraum und die attraktive Archi-tektur bieten beste Voraussetzungen dafür, dass die beiden partner ihre ambitionierten Ziele erreichen werden. Die IHK Hochrhein-Bodensee investiert knapp zehn Millionen euro in den erwerb. mx

es ist vollbracht: IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx, der Konstanzer oberbürger-meister Uli Burchardt und IHK-präsident Kurt Grieshaber (von links) mit dem Kaufvertrag.

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 19

Neuer Vizepräsident

Schwabe folgt auf Schmidbauer

Michael Schwabe, Geschäftsführer der ETO Gruppe mit Hauptsitz in

Stockach, wurde vor Kurzem von der IHK-Vollversammlung zum Vizepräsidenten der IHK gewählt. Der 47-Jährige rückt an die Stelle von Manfred H. Schmidbauer. Der Geschäftsfüh-rer der Elma Hans Schmidbauer GmbH & Co. KG in Singen war im April im Alter von 65 Jahren töd-lich verunglückt. Schwabe arbei-tet seit 2004 bei der ETO Gruppe und rückte vor drei Jahren an die Spitze des Unternehmens. Zudem leitet er den ETO-Standort in Po-len und ist Geschäftsführer der ETO Magnetic GmbH in Stockach. Zuvor war er bereits Geschäftsführer der ETO-Standorte in China sowie in den USA gewesen. Seit 2009 ist Schwabe Mitglied der IHK-Vollversammlung sowie seit 2010 im Industrieausschuss der IHK. Schwabe ist zudem Vizepräsident der Universitäts-gesellschaft Konstanz. Der neue IHK-Vizepräsident ist in München geboren. Nach dem Abitur studierte er Ma-schinenwesen an der TU München und promo-vierte an der Universität Hannover. Zunächst arbeitete er als Abteilungsleiter am Institut für Mikrotechnologie der Universität Hannover. Danach war er im Bereich Entwicklung bei der Heidenhahn GmbH in Traunreut tätig, bis er vor zehn Jahren nach Stockach zu ETO Magnetic wechselte. Schwabe ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Überlingen.Die ETO Gruppe, ein Zulieferer der Automobilindustrie und des Maschinenbaus, wächst seit Jah-ren kontinuierlich – inzwischen sind in dem Unternehmen 1.800 Mitarbeiter tätig, der Umsatz lag 2013 bei rund 240 Millionen Euro. Am Stand-ort in Stockach sind über 900 Mitarbeiter beschäftigt. Die ETO Gruppe hat mehrere Standorte in Deutschland und ist aktuell in Polen, in den USA sowie in China vertre-ten. Das Unternehmen plant einen weiteren Ausbau der globalen Präsenz. Gegründet wurde es 1948 unter dem Namen „Elektro-teile GmbH Oberuhldingen“ von Christa und Hermann Laur, die das Unternehmen in die Laur-Stiftung einbrachten, um nachhaltiges Wachstum in Unabhängigkeit zum Wohle der Mitarbeiter sicher zu stellen. ew

Schwabe ist seit 2009 Mitglied der IHK-Vollversammlung

Michael Schwabe (47), Geschäfts-führer der ETO Gruppe mit Un-ternehmenszent-rale in Stockach.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201420

REGIOREPoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Im WahlbezIrk landkreIs konstanz

Wahlgruppe: I Industrie, energiewirtschaft, druck- und Verlagsgewerbe | 7 sitze

thomas ConradyGeschäftsführer, COWA chemische Fabrikation GmbH, Gottmadingen

dr. simone dahlmannsGeschäftsführerin, BIPSO GmbH, Singen

Wolfgang layGeschäftsführer, Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG, Technisches Lehrinstitut und Verlag, Konstanz

dr. michael schwabeGeschäftsführer, ETO MAGNETIC GmbH, Stockach

Ulrich starkGeschäftsführer, Georg Fischer Automobilguß GmbH, Singen

Wilfried trahbes. bestellter Bevollmächtigter, Prokurist, Nestlé Deutschland AG, Singen

angela van der GotenGeschäftsführerin, FORA Folienfabrik GmbH, Radolfzell

Wahlgruppe: II handel | 5 sitze

marcel auerbes. bestellter Bevollmächtigter, Filialleiter, Auer Gruppe GmbH, Stockach

Patrick margrafGeschäftsführer, OBI Heimwerkermarkt GmbH & Co KG, Konstanz

karin martinInhaberin, Handel: Kosmetik/Parfüm, Kosmetikbehandlungen, Konstanz

hans-Philipp okleGeschäftsführer, Okle GmbH Großhandelszentrale, Singen

otto ruchGeschäftsführer, F.X. Ruch KG, Singen

Wahlgruppe: III kreditinstitute, Versicherungen | 2 sitze

Christoph müllerOrdentlicher Vorstand, Sparkasse Bodensee, Konstanz

Johann rothVorstandsvorsitzender, Bezirkssparkasse Reichenau, Reichenau

Wahlgruppe: IVGastgewerbe, tourismus, Freizeitwirtschaft | 1 sitz

manfred hölzlGeschäftsführer, Hölzl-Gastronomie GmbH, Konstanz

Wahlgruppe: Vtransport, Verkehr, nachrichtenübermittlung | 1 sitz

Christian büchelerGeschäftsführender Gesellschafter, Transco Süd Internationale Transporte GmbH, Konstanz

Wahlgruppe: VIhandels-, kredit- und Versicherungsvermittler | 1 sitz

martin bantleInhaber, Martin Bantle e.K., Konstanz

Wahlgruppe: VIIberatungs-, edV- und Werbeunternehmen, sonstige dienstleistungen | 4 sitze

Walter FinthammerGeschäftsführer, ‘GPS‘ Gesellschaft für Projektsteuerung im Bauwesen mbH, Konstanz

thorsten leupoldGeschäftsführer, Bodensee Standort Marketing GmbH, Konstanz

oliver schausGeschäftsführer, it.x informationssysteme gmbh, Konstanz

Patrick WengertGeschäftsführer, ALLTREUHAND GmbH, Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft, Singen

Im WahlbezIrk landkreIse lörraCh Und WaldshUt

Wahlgruppe: IIndustrie, energiewirtschaft, druck- und Verlagsgewerbe | 10 sitze

stephanie bitterliGeschäftsführerin, Feinwerktechnik hago GmbH, Küssaberg

Jürgen hlawatschekGeschäftsführer, EKATO Rühr- und Mischtechnik GmbH, Schopfheim

Vollversammlungswahl 2014: Wahlergebnis

Gemäß § 16 Abs. 2 der Wahl-ordnung der IHK Hochrhein-Bodensee vom 3. Dezember 2013 wird das Ergebnis der Neuwahl zur Vollversamm-lung für die Amtsperiode 2014 bis 2019 bekanntgege-ben. Danach sind zu Mitglie-dern der Vollversammlung gewählt:

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 21

dr. andreas mayrGeschäftsführer, Endress + Hauser GmbH + Co. KG, Maulburg

dr. Nicola osypkaOrdentlicher Vorstand, OSYPKA AG, Rheinfelden

lucia rehm Geschäftsführerin, SEBA Sekundärbaustoff-GmbH, Lottstetten

doris reinacherGeschäftsführerin, Feinstdrehteile GmbH, Weil am Rhein

dieter schmidGeschäftsführender Gesellschafter, Privatbrauerei Waldhaus Joh. Schmid GmbH, Weilheim

martin steigerVorstand, Energiedienst AG, Rheinfelden

Gerd stotmeisterVorstand, STO SE & Co. KGaA, Stühlingen

Jürgen TrefzerGeschäftsführer, A. Raymond GmbH & Co. KG, Lörrach

Wahlgruppe: IIHandel | 7 sitze

manuela böhler-szmerlowskiProkuristin, Geschäftsleitung, Autohaus Böhler, Inhaber Michael Böhler e.K., Schopfheim

Klaus brandInhaber, MODEHAUS BRAND e.K., St. Blasien

dr. bruno HallGeschäftsführer, Villringer GmbH, Lörrach

stefan KleverGeschäftsführer, Klever GmbH, Schopfheim

Wilhelm maurer-spitznagelVorstand, Südstern - Bölle AG + Co KG, Waldshut-Tiengen

Friedrich Immanuel resinGeschäftsführer, Resin GmbH & Co. KG, Binzen

Jochen seippGeschäftsführer, Seipp Wohnen GmbH, Waldshut-Tiengen

Wahlgruppe: IIIKreditinstitute, Versicherungen | 2 sitze

Joachim meiOrdentlicher Vorstand, Volksbank Hochrhein eG, Waldshut-Tiengen

Heinz rombachVorsitzender des Vorstands, Sparkasse Hochrhein, Waldshut-Tiengen

Wahlgruppe: IVGastgewerbe, Tourismus, Freizeitwirtschaft | 2 sitze

alexandra mußlerInhaberin, Hotel-Restaurant Storchen Alexandra Mussler e.K., Rheinfelden

Hermann PfauInhaber, Hermann Pfau Gartenhotel „Feldeck“, Lauchringen

Wahlgruppe: VTransport, Verkehr, Nachrichtenübermittlung | 1 sitz

michael bäumle

Geschäftsführer, Spedition Bäumle GmbH, Murg

Wahlgruppe: VIHandels-, Kredit- und Versicherungsvermittler | 1 sitz

dirk Friedmann

Inhaber, Versicherungskaufmann, Finanzdienstleistungen, Rheinfelden

Wahlgruppe: VIIberatungs-, edV- und Werbeunternehmen, sonstige

dienstleistungen | 6 sitze

andreas eschbach

Geschäftsführer, eschbach IT GmbH, Bad Säckingen

Gudrun Gempp

Inhaberin, die projektregie, Efringen-Kirchen

Jonathan Gorenflo

Geschäftsführer, STEP Computer- und Datentechnik Gesellschaft mbH,

Lörrach

markus medau

Geschäftsführer, Ploytec GmbH, Schopfheim

Kurt sänger

Geschäftsführer, RAPP Regioplan GmbH, Lörrach

monika studinger

Inhaberin, Studinger Training, Coaching, Projektmanagement, Albbruck

Einsprüche gegen die Feststellung des Wahlergebnisses müssen gem. § 17

Abs. 1 der Wahlordnung innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des

Wahlergebnisses schriftlich beim Wahlausschuss eingegangen sein. Der

Einspruch ist auf die Wahl innerhalb der Wahlgruppe und des Wahlbezirks

des Wahlberechtigten beschränkt. Bis zum Ablauf der Einspruchsfrist

müssen alle Gründe angegeben werden, auf die der jeweilige Einspruch

gestützt wird. Der Einspruch kann nur auf einen Verstoß gegen wesent-

liche Wahlvorschriften gestützt werden, durch die das Wahlergebnis

beeinflusst werden kann. Andere als die innerhalb der Einspruchsfrist

eingegangenen Gründe werden weder im Einspruchsverfahren noch in

einem folgenden gerichtlichen Verfahren berücksichtigt. Über Einsprüche

nach § 17 Abs. 1 entscheidet die noch amtierende Vollversammlung.

Konstanz/Schopfheim, 28. Juli 2014

Der Vorsitzende des Wahlausschusses

Kurt Grieshaber

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201422

REGIORepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Gebührentarif ab 1. September 2014Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee hat in ihrer Sitzung am 11. Juli 2014 gemäß § 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956 (BGBI. I. S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderung weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749) und gem. § 3 Abs. 2 b) der Satzung der IHK Hochrhein-Bodensee vom 6. Dezember 2011 sowie gem. § 1 Abs. 1 der Gebührenordnung der IHK Hochrhein-Bodensee vom 28. November 2007 den Gebührentarif wie folgt neu gefasst:

1. Außenwirtschaft | International

Gebührentatbestand Gebühr eUr eUr

1.1 Ausstellen eines Carnets *) auch für Mitglieder der Handwerkskammer

40,00 *) 60,00

1.2 Nachbearbeitung eines Carnets 25,00

1.3 Regulierung nicht ordnungsgemäß abgefertigter Carnets 50,00

1.4 Ausstellen von Ursprungszeugnissen, sowie dem Wirtschaftsverkehr dienenden Bescheinigungen inklusive bis drei Kopien

9,00

1.5 für jede, ab 4. Kopie 2,50

1.6 Ausstellung von elektronischen Ursprungszeugnissen 9,00

1.7 Elektronische Ausstellung von dem Wirtschaftsverkehr dienenden Bescheinigungen

9,00

2. Berufliche Bildung

2.1 berufsausbildung und Umschulung

2.1.1 Betreuung eines Berufsausbildungs- oder Umschulungs-verhältnisses Pauschalgebühr für die Eintragung und Prüfungen in allen Ausbildungsberufen, die nicht unter die Ausnahme 2.1.1.1 oder 2.1.1.2 fallen

170,00 70,00

2.1.1.1 Berufskraftfahrer 550,00 150,00

2.1.1.2 Hotel- und Gastronomieberufe 195,00 70,00

2.1.2 Bei Auflösung eines Berufsausbildungs- oder Umschu-lungsverhältnisses ermäßigt sich die Gebühr: a) vor Beginn der Ausbildung aufb) innerhalb der Probezeit aufc) vor Aufforderung zur ersten Teil- oder

Zwischenprüfung auf

40,00 40,00 85,00

10,00 10,00 25,00

2.1.3 Bei Übernahme eines Azubis nach abgelegter erster Teil- oder Zwischenprüfung oder in einen aufbauenden Ausbil-dungsvertrag reduziert sich die Eintragungsgebühr auf

85,00

2.1.4 Abschlussprüfung nach Zulassung in besonderen Fällen (§ 45 Abs. 2 BBiG): in allen Ausbildungsberufen, die nicht unter die Ausnahmen 2.1.4.1 oder 2.1.4.2 fallena) Bei Rücktritt von der Prüfung einen Tag

vor der Prüfung:b) Bei Rücktritt von der Prüfung 7 Arbeitstage

vor der Prüfungc) Bei Rücktritt von der Prüfung 14 Arbeitstage

vor der Prüfung

170,00

Volle Gebühr

75 %

50 %

2.1.4.1 Berufskraftfahrer 550,00

2.1.4.2 Hotel- und Gastronomieberufe 195,00

2.2 sonderfälle ausbildung / Umschulung2.2.1 Für Umschulungsverhältnisse, die nicht im Rahmen der

Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Kultus und Sport Baden-Württemberg und den Kammern über die gemeinsame Abschlussprüfungen gem. § 34 BBiG abgewickelt werden, erhöhen sich die unter 2.1.1 vorgesehenen Gebühren

um 100 %

2.2.2 Bei Nichtteilnahme an der Umschulungsprüfung wird die unter 2.2.1 vorgesehene Gebühr zurückerstattet

2.2.3 Wiederholung einer Abschluss- oder Umschulungsprüfung 150,002.2.4 Zusatzbearbeitungsgebühr bei verspäteter Anmeldung zur

Zwischen- und Abschlussprüfung 50,00

2.2.5 Prüfungsgebühr für Zusatzqualifikationen (ZQ) fürAuszubildende

100,00 – 300,00

2.2.6 Wiederholungsprüfung Zusatzqualifikation 50,00 – 125,00

Zuschlag für nicht IHK-

Zugehörige

2.2.7 Die Gebühr nach 2.2.5 ermäßigt sich bei Rücktritt von der Prüfung

um 50 %

2.3 Weiterbildung2.3.1 Prüfungen gem. § 4 Ausbilder-Eignungsverordnung

a) Gesamtprüfungb) mündlicher Prüfungsteil c) schriftlicher Prüfungsteil

170,00 – 300,00 85,00 – 150,00 85,00 – 150,00

2.3.2 Wiederholung einer Prüfung gem. § 4 Ausbilder-Eignungs-verordnunga) Gesamtprüfungb) mündlicher Prüfungsteil c) schriftlicher Prüfungsteil

130,00 – 240,00 70,00 – 130,00 60,00 – 110,00

2.3.3 Prüfungsgebühr für die Durchführung der Meisterprüfunga) Basisqualifikationb) Handlungsspezifische Qualifikationen

200,00 – 400,00300,00 – 500,00

2.3.4 Sonstige gewerblich-technische Fortbildungsprüfungen 200,00 – 800,002.3.5 Prüfungsgebühr für die Durchführung von

kaufmännischen Fortbildungsprüfungena) ohne AEVO-Prüfungb) mit AEVO-Prüfung

200,00 – 800,00300,00 – 900,00

2.3.6 Wiederholung einer Fortbildungsprüfung 200,00 – 800,002.3.7 Rücktritt von einer Fortbildungsprüfung:

a) Bei Rücktritt von der Prüfung einen Tag vor der Prüfung:b) Bei Rücktritt von der Prüfung 7 Arbeitstage

vor der Prüfungc) Bei Rücktritt von der Prüfung 14 Arbeitstage vor der Prüfung

Volle Gebühr75 %

50 %2.3.8 Bearbeitung eines Widerspruchs 50,00 – 100,002.4 ersatzausfertigungen / Gleichwertigkeitsbescheinigung / verspätete anmeldung2.4.1 Ersatzausfertigung von Prüfungsdokumenten 80,00 2.4.2 Feststellung der Gleichwertigkeit oder Stellungnahmen zu

(ausländischen) Prüfungszeugnissen 50,00 – 500,00

2.4.3 Bestätigung der Gleichwertigkeit sonstiger Prüfungszeugnisse einer anderen Bildungsstätte, soweit nicht anderweitig geregelt

60,00

2.4.4 Bestätigung der Gleichwertigkeit anderer Abschlüsse (z. B. Techniker) in Teilbereichen

50,00 – 155,00

2.4.5 Anrechnung anderer Prüfungsleistungen 50,00 – 155,002.4.6 Übersetzung eines Zeugnisses 50,002.4.7 Zusatzbearbeitungsgebühr bei verspäteter Anmeldung zur

Weiterbildungsprüfung 50,00

3. Handel und Dienstleistungen3.1 Unterrichtungsverfahren im Gaststättengewerbe3.1.1 Unterrichtung im Gaststättengewerbe 85,003.1.2 Ausstellung von Ersatzbescheinigungen über die Teilnahme am

Unterrichtungsverfahren 30,00

3.1.3 Kosten für die Beiziehung eines Dolmetschers 135,003.1.4 Einzelunterrichtung 280,003.1.5 Bescheinigung über die Befreiung vom Unterrichtungsverfahren

aufgrund besonderer Qualifikation 30,00

3.2 bewachungsgewerbe3.2.1 Sachkundeprüfung Bewachungsgewerbe 150,00 – 300,003.2.2 Rücktritt von einer Sachkundeprüfung:

a) Bei Rücktritt von der Prüfung einen Tag vor der Prüfung:

b) Bei Rücktritt von der Prüfung 7 Arbeitstage vor der Prüfung

c) Bei Rücktritt von der Prüfung 14 Arbeitstage vor der Prüfung

Volle Gebühr

75 %

50 %

3.2.3 Unterrichtungsverfahren im Bewachungsgewerbe für unselbst-ständiges Bewachungspersonal

425,00

3.2.4 Unterrichtungsverfahren im Bewachungsgewerbe für Selbstständige, gesetzliche Vertreter einer juristischen Person, Betriebsleiter

850,00

3.2.5 Ausstellung von Ersatzbescheinigungen über die Teilnahme am Unterrichtungsverfahren

30,00

4. Recht4.1 bestellung und Vereidigung von sachverständigen4.1.1 Bearbeitung eines Antrags auf öffentliche Bestellung und

Entscheidung darüber300,00

4.1.2 Bearbeitung eines Antrags auf Erweiterung des Fachgebiets und Entscheidung darüber

150,00

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 23

4.1.3 Öffentliche Bestellung und Vereidigung 300,004.1.4 Verlängerung einer befristeten öffentlichen Bestellung 150,004.1.5 Bearbeitung eines Antrags auf Errichtung einer Zweignieder-

lassung und Entscheidung darüber100,00

4.1.6 Widerspruchsgebühr (bei Zurückweisung des Widerspruchs)- im Fall 4.1.1 300,00- im Fall 4.1.2 und 4.1.4 150,00- im Fall 4.1.5 100,00

4.2 erlaubnis- und registrierungsverfahren für Versicherungsvermittler4.2.1 Erlaubnisverfahren 275,004.2.2 Erlaubnisbefreiung 150,00 4.2.3 Durchführung des Erlaubnisverfahrens für Versicherungsberater

unter Vorlage der bisherigen Erlaubnis nach dem Rechtsbera-tungsgesetz

50,00

4.2.4 Ersatzausstellung Gewerbeerlaubnis 30,004.2.5 Rücknahme/Widerruf einer Erlaubnis oder Erlaubnisbefreiung 150,00 – 250,004.2.6 Registrierung 25,00 – 50,004.2.7 Ergänzung/Änderung Registerdaten außerhalb Gewerbeanzeige 15,00 – 50,004.2.8 Eintragung/Veränderung der (beabsichtigten) Betätigung in

anderem EU- oder EWR-Staat (pro Staat) und Änderungen der Registerdaten, soweit für die IHK eine Pflicht zur Weiterleitung der Information besteht

bis 20,00

4.2.9 Schriftliche Auskünfte aus dem Register 15,004.2.10 Prüfung nach § 15 VersVermVO 100,00 – 400,004.2.11 Überprüfung der Erlaubnis- bzw. Erlaubnisbefreiungsvorausset-

zungen infolge personenbezogener Änderungen100,00

4.3 erlaubnis- und registrierungsverfahren für Finanzanlagevermittler und Honorar-Finanzanlagenberater

4.3.1 Erlaubnisverfahren 275,00 – 350,004.3.2 Durchführung des Erlaubnisverfahrens unter Vorlage der

bisherigen Erlaubnis nach § 34 c Abs. 1 S. 1 Nr. 2 oder 3 GewO50,00

4.3.3 Erweiterung / Reduzierung der bestehenden Erlaubnis gem. § 34 f GewO oder § 34 h GewO um eine oder mehrere Kategorien

50,00 – 250,00

4.3.4 Ersatzausstellung Gewerbeerlaubnis 30,004.3.5 Rücknahme / Widerruf einer Erlaubnis 150,00 – 250,004.3.6 Anforderung des Prüfberichtes gem. § 24 Abs. 1 FinVermV 50,00 – 100,004.3.7 Ergänzung / Änderung der Registerdaten außerhalb

Gewerbeanzeige 25,00

4.3.8 Schriftliche Auskünfte aus dem Register 15,004.3.9 Prüfung nach § 24 Abs. 2 FinVermV 100,00 – 400,004.3.10 Überprüfung der Erlaubnisvoraussetzungen infolge personenbe-

zogener Änderungen100,00

4.3.11 Registrierung 25,004.3.12 Registrierung von beschäftigten Personen (je Person) 20,00

5. Umwelt5.1 maßnahmen im rahmen der Wahrnehmung der aufgaben

der register führenden stelle nach art. 3, 5, 6, 7 und 16 der Verordnung (eG) Nr. 761/2001 (emas) und §§ 32-36 des Umwelt-audit-Gesetzes (UaG)

5.1.1 Erstmalige Eintragung einer Organisation in das Register 230,00 – 880,005.1.2 Ergänzung der Eintragung um einen neuen, bisher noch nicht

in das Umweltmanagement der Organisation einbezogenen Standort oder Teilstandort

75,00 – 460,00

5.1.3 Prüfung der Voraussetzungen für den Bestand der Eintragung nach Ablauf der FristFrist zur Vorlage einer neuen Umwelterklärung

75,00 – 460,00

5.1.4 Eintragung nach vorübergehender Aufhebung oder Streichung der Eintragung

150,00 – 880,00

5.1.5 Im Widerspruchsverfahren bei Zurückweisung des Widerspruchs

Die Gebühr beträgt das 1,5-fache der vollen

Amtshandlungsgebühr

5.1.6 Hat eine Organisation eine Mehrzahl von Standorten, kann die Register führende Stelle wegen eines daraus resultierenden Mehraufwands die in Nr. 5.1.1 bis 5.1.5 genannten Gebühren um bis zu 25 v. H. je zusätzlichem Standort überschreiten

5.2 Umsetzung der Chemikalien- und Klimaschutzverordnung5.2.1 Erteilung einer Sachkundebescheinigung nach der Chemikalien-

Klimaschutzver-ordnung aufgrund einer erfolgreich abgelegten IHK- oder HWK-Abschluss- oder Weiterbildungsprüfung

20,00 – 40,00

5.2.2 Entscheidung über die Erteilung einer Sachkundebescheini-gung nach der Chemikalien-Klimaschutzverordnung aufgrund mehrerer Teilprüfungen

40,00 – 200,00

5.2.3 Entscheidung über die Erteilung einer vorläufigen Sachkunde-bescheinigung nach der Chemikalien-Klimaschutzverordnung aufgrund einschlägiger Vorkenntnisse

40,00 – 60,00

6. Verkehr6.1 Gefahrgutfahrerschulung gem. GGVse/adr6.1.1 Anerkennung eines Lehrganges:

a) für den ersten Kursteil b) für jeden weiteren Kursteil

510,00255,00

6.1.2 Wiedererteilung der Anerkennung a) für den ersten Kursteil b) für jeden weiteren Kursteil

255,00130,00

6.1.3 Modifikation einer Anerkennung 50,00 – 255,006.1.4 Prüfung für Gefahrgutfahrer je Kurs 50,006.1.5 Lehrgangsbetreuung je Kurs 50,006.1.6 Ersatzausstellung einer ADR-Bescheinigung 30,006.2 Gefahrgutbeauftragtenschulung gem. GbV6.2.1 Anerkennung eines Lehrgangs

a) für den ersten Verkehrsträgerb) für jeden weiteren Verkehrsträger

560,00360,00

6.2.2 Wiedererteilung der Anerkennunga) für den ersten Verkehrsträgerb) für jeden weiteren Verkehrsträger

460,00180,00

6.2.3 Modifikation einer Anerkennung 50,00 – 255,006.2.4 Prüfung für Gefahrgutbeauftragte 125,006.2.5 Ersatzausstellung eines Schulungsnachweises 45,006.3 erwerb der Grundqualifikation der Fahrer im Güterkraft- und Personenverkehr:

beschleunigte Grundqualifikation6.3.1 Regelprüfung 110,006.3.2 Prüfung Quereinsteiger 90,006.3.3 Prüfung Umsteiger 90,006.3.4 Die Gebühr ermäßigt sich bei Rücktritt von einer Prüfung nach

Zulassung, jedoch vor deren Beginn, auf50 v. H. der vollen

Gebühr

7. Zentrale Dienstemahngebühren

7.1 Erste Mahnung 5,007.2 Zweite Mahnung 15,007.3 Beitreibung 25,00

Konstanz, den 11. Juli 2014IHK Hochrhein-Bodensee

Kurt Grieshaber Prof. Dr. Claudius Marx Der Präsident Der Hauptgeschäftsführer

Gem. § 11 Abs. 2 Nr. 3 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) wird die von der Vollversammlung der IHK Hochrhein-Bodensee am 11. Juli 2014 beschlossene Änderung des Gebührentarifs mit Wirkung vom 1. September 2014 genehmigt.

Stuttgart, 21. Juli 2014AZ: 8-4221.2-03/61

Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg

Dieter MählerRegierungsdirektor

Der vorstehende Gebührentarif wird hiermit ausgefertigt und im Mitteilungsblatt “Wirtschaft im Südwesten“ veröffentlicht.

Konstanz, den 4. August 2014

IHK Hochrhein-Bodensee

gez. Kurt Grieshaber gez. Prof. Dr. Claudius MarxDer Präsident Der Hauptgeschäftsführer

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IHK Hochrhein-Bodensee REGIORepoRt

Supersonderspecial für die Buchung eines Tisches: 10 für 9

Trigema-Chef Wolfgang Grupp als Gastredner bei den Kammern

„Heimat als Standortfaktor“ - Nachteil oder Chance?

Anlässlich der themenwoche „Fachkräftesicherung“ diskutierten bei einer Gemeinschaftsveranstaltung der IHKs Hochrhein-Bo-

densee und Schwarzwald-Baar-Heuberg im Donaueschinger „Ösch-berghof“ Unternehmer sowie Fach- und Führungskräfte darüber, wie sie im Wettbewerb mit Metropolregionen und Großkonzernen quali-fizierte Mitarbeiter finden und halten können. Die Wirtschaftsräume Hochrhein-Bodensee und Schwarzwald-Baar-Heuberg gehören zu den industriedichtesten Räumen in Baden-Württemberg. tragend für beide Regionen sind mittelständische Unternehmen, die häufig familiengeführt sind. Sie tragen mit ihren flexiblen Strukturen we-sentlich zur dynamischen entwicklung bei. Investitionen in Aus- und Weiterbildung oder die einführung flexibler Arbeitszeitmodelle sind nur beispielhafte Maßnahmen aktiver Standortförderung durch die Unternehmen. trotz der Konkurrenz mit Großstädten ist man zuver-sichtlich was die weitere entwicklung angeht.„Wir sind nicht München, Berlin oder Kopenhagen. Aber das heißt nicht, dass wir mit eingezogenem Genick herumlaufen müssen“, so Claudius Marx. er ist der Ansicht, dass gerade in einer sich ständig beschleunigenden Welt die Heimat als Wert an Bedeutung gewinnt.Dieser einschätzung schlossen sich auch die Unternehmer und IHK-Vize-präsidenten thomas Conrady und Hans-Rüdiger Schewe an. Gastredner Wolfgang Grupp kritisierte leidenschaftlich und unmiss-verständlich Gier und Größenwahn als Ursachen für das flächen-deckende Sterben der deutschen textilindustrie und als triebfeder bestimmter Managermodelle. Diese kennten keine persönliche Ver-

antwortung und ließen den wertschätzenden Umgang mit Mitarbei-tern vermissen. Zu den erfolgsfaktoren seines eigenen Unterneh-mens zählt Grupp vor allem das engagement seiner Mitarbeiter und deren hohe Identifikation mit ihrem Arbeitgeber. Seine Zusicherung an die Belegschaft, „von der Lehre bis zur Rente“ einen sicheren Arbeitsplatz mit fairen Löhnen und deren Kindern Ausbildungsplätze zu bieten, trage zur Attraktivität von trigema als Arbeitgeber bei.Singens oberbürgermeister Bernd Häusler setzte sich für eine Will-kommenskultur für hinzuziehende Arbeitskräfte ein. es müsse ihnen leicht gemacht werden, in den Regionen eine neue Heimat zu fin-den. Unterstützung bekam er von Unternehmerin Silke Burger (SBS Feintechnik GmbH & Co. KG, Schonach). Sie überzeugte anhand konkreter Beispiele, wie Integration gelingen kann. Das Angebot ihres Unternehmens reicht vom „Schwarzwälder Begrüßungs-Ves-per“ bis zur Bereitstellung einer Werkswohnung oder der aktiven Unterstützung bei Behördengängen. thomas Conrady sieht weitere Lösungsansätze in einer Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur der ländlichen Räume und in der stärkeren Beschäftigung von Frauen. Frauenpotenziale müssten gefördert werden. Zudem plädiert er für eine intensive Vernetzung der Unternehmen. In seinem Schlusswort betonte Verbraucherminister Alexander Bonde, dass die Unterneh-men im Kampf um gute Mitarbeiter mit dem Begriff Heimat durchaus punkten könnten. „Wir müssen unseren Nachwuchs mehr für die Region begeistern und mehr Bindungen vor ort schaffen“, motivierte Stefan Bär, Landrat des Kreises tuttlingen. ef

Von links: thorsten Leupold, thomas Conrady, Ralf Broß, Silke Burger, Wolf-gang Grupp und Sofie Geisel.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201426

REGIORepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

ANzEIGE

l-bank Wirtschaftsforum zum zweiten mal am bodensee

Der „Zeppelin“ weist den Weg in Finanzierungsfragen!

Auf den Mittelstand warten herausfor-dernde Aufgaben. Damit insbesondere

kleine und mittlere Unternehmen Schritt halten können, sind häufig umfangreiche Investitionen notwendig. Als Staatsbank für Baden-Württemberg schafft die L-Bank

optimale Rahmenbedingungen für die er-forderlichen Finanzierungsentscheidungen. Grundlage sind aktuelle Informationen über die Fördermöglichkeiten und das Wissen, wer in welcher Situation weiterhelfen kann. Hier setzt das Wirtschaftsforum an: L-Bank,

Bürgschaftsbank, die IHKs und Handwerkskammern bieten am 23. September in Friedrichsha-fen im Graf-Zeppelin-Haus er-neut nach 2009 eine plattform für Finanzierungsfragen. Deren Vertreter diskutieren in einer von der Wirtschaftsjournalistin Kat-rin Ziegler (Regio tV Bodensee) moderierten talkrunde über die Wirtschaftskompetenz in der Re-

gion. Im eröffnungsplenum referiert der re-nommierte Neurowissenschaftler professor Manfred Spitzer über „Geld im Kopf.“ Am Nachmittag verschaffen praxisorientierte Workshops aus erster Hand Informationen über aktuelle Finanzierungsstrategien. Die begleitende Messe gibt darüber hinaus die Möglichkeit, individuelle Gespräche mit allen relevanten Finanzierungs- und Bera-tungspartnern der Region zu führen. Ziel der Veranstaltung ist die neutrale und pra-xisorientierte Beratung zu Finanzierungs-fragen des Mittelstands. Die teilnahme ist kostenfrei. rk

www.l-bank.de/wifo

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 27

Wirtschaftspreis schule

Die besten Schülerfirmen

Zum zwölften Mal haben die IHKs Hochrhein-Bodensee und Süd-licher oberrhein sowie die Handwerkskammer Freiburg ihren

„Wirtschaftspreis Schule“ verliehen. Damit wollen sie den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schulen för-dern. Ausgezeichnet werden innovative Schulprojekte zum thema „Wirtschaft und Unternehmertum in der Schule“, die den Schülern wirtschaftliche Grundlagen und Zusammenhänge möglichst pra-xisnah vermitteln.Um den preis beworben hatten sich diesmal sechs Schulen mit ihren Schülerunternehmen. In die Bewertung durch die Jury aus Vertre-tern der Wirtschaft, Schule und der Stifterkammern eingeflossen ist auch die Zusammenarbeit der Schülerfirmen mit regionalen Wirtschaftsunternehmen wie den Bildungspartnern der Schulen. Die diesjährigen preisträgerkommen kommen aus oberwinden, Bad Krozingen (siehe zu dem beiden erstplatzierten die Kästen) und Rheinfelden. Außerdem hatten sich das Heinrich-Hansjakob Bildungszentrum Haslach, das Robert-Gerwig-Gymnasium Hausach und die Georg-Kerschensteiner-Schule Müllheim am Wirtschaftspreis Schule beteiligt.Die preisverleihung fand bei der Vitra GmbH in Weil am Rhein, einem engagierten Ausbildungsunternehmen in der Region, statt. In ihren Grußworten zeigten sich Claudius Marx, Hauptgeschäfts-führer der IHK Hochrhein-Bodensee, und Regierungsschuldirektor Carlo Fleig beeindruckt von den eingereichten und präsentierten Beiträgen. Sie dankten allen beteiligten Schülern und Schulen für ihr großes engagement sowie den eltern und Wirtschaftsvertretern für ihre Unterstützung. Marx appellierte an alle Bildungspartner, die Vermittlung ökonomischer Bildung und von Unternehmertum in den allgemeinbildenden Schulen weiter auszubauen – nicht nur, um Schüler auf eine spätere berufliche Selbstständigkeit vorzube-reiten, sondern auch um Jugendliche ausbildungs- und berufsfähig zu machen und ihnen berufliche perspektiven mit einer Ausbildung im dualen System zu ermöglichen. ep

Alle prämierten Schulen mit Vertretern der Stifterkammern,

Juroren und Gästen.

GERTRUD-LUCKNER REALSCHULE RHEINFELDEN

den dritten Preis in Höhe von 500 euro erhielt die schülerfi rma „esF aG“ der Gertrud-luckner-realschule rheinfelden. de-ren Gründung fand im rahmen eines WVr-Projekts (Theme-norientiertes Projekt Wirtschaften, Verwaltung und recht) im schuljahr 2012/2013 statt. die Idee entstand gemein-sam mit dem langjährigen bildungspartner der schule, der energiedienst aG in rheinfelden, deren auszubildende den schülern in lerneinheiten die notwendigen kaufmännischen Kenntnisse vermittelten. die schülerfi rma wurde in Form einer aktiengesellschaft gegründet. sie hat sich zum ziel ge-setzt, ökologisch sinnvolle Projekte mit ökonomischem er-folg umzusetzen. die energie spar Firma (esF) hat zunächst mit drei standbeinen zum Thema energiesparen begonnen: energiesparkoffer (leihgabe an private Haushalte um

stand-by-ströme zu identifi zieren) Fifty-Fifty-Projekt (die schule bekommt pro gesparte Ki-

lowattstunde 50 Prozent von der stadt rheinfelden sub-ventioniert. die schülerfi rma verwaltet dies).

lehrgänge für Grundschüler (Vermittlung von Wissen zu Klimawandel, energie und energieeinsparungen).

Im lauf der zeit wurde ein weiteres Geschäftsfeld mit dem Vertrieb von led-lampen erschlossen. die Vorstellung der schülerfi rma „esF aG“ ließ deutlich erkennen, dass durch die zusammenarbeit mit den auszubildenden des bildungspartners die schüler gute einblicke in das berufsleben erhalten haben und die Vielfältigkeit der aufgaben die schüler in ihrer Persön-lichkeit gestärkt hat. durch das gute Wirtschaften steigen die aktienkurse stetig an. die aktiengesellschaft hat das WVr-Projekt verlassen und steht nun allen schülern offen. wis

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REGIORepoRt

zehn schulen in der region mit „boris“ ausgezeichnet

Vergabe des Berufswahl-Siegels

Auszeichnung für herausragende Leis-tungen bei der Berufs- und Studien-

wahlvorbereitung. Mit dem BoriS – Berufs-wahl-Siegel Baden-Württemberg wurden zum siebten Mal Schulen ausgezeichnet, die ihre Schüler in besonderer Weise bei der Wahl eines Berufs oder Studiums un-terstützen. Im Rahmen zweier Feierstun-den in der Sparkasse Schopfheim für die Landkreise Waldshut-tiengen/Lörrach und der IHK Hochrhein-Bodensee in Konstanz wurde Mitte Juli zehn Schulen aus der Regi-on Hochrhein-Bodensee das BoriS - Berufs-wahl-Siegel verliehen. Viele Jugendliche stehen am ende ihrer Schul-zeit vor der Herausforderung, sich zwischen 350 dualen Ausbildungsberufen, zahlreichen fachschulischen Ausbildungsgängen und ei-ner großen Zahl an Studiengängen entschei-den zu müssen. Diese Wahl für den eigenen Beruf bestimmt den weiteren Lebensweg maßgeblich und sollte daher gut vorbereitet sein. Dabei kommt den Schulen und ihren partnern in Wirtschaft und Gesellschaft eine entscheidende Rolle zu. Mit dem projekt „Bo-riS - Berufswahl-Siegel Baden-Württemberg“ wird die beispielhafte und erfolgreiche Zu-sammenarbeit beim Übergang Schule - Beruf gewürdigt. Alle weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg waren dieses Jahr be-

reits zum siebten Mal zur teilnahme am Wett-bewerb aufgerufen. eine unabhängige Jury mit Vertretern aus Unternehmen, Schulen und Beratung hat die Bewerbungen anhand eines einheitlichen Kriterienkatalogs bewer-tet. In diesem Jahr waren zudem die Schu-len aus der vierten Zertifizierungsrunde des Durchgangs 2010/2011 aufgefordert, sich rezertifizieren zu lassen.Landesweit haben sich 137 Schulen um die teilnahme am BoriS – Berufswahl-Siegel Baden-Württemberg beworben. Hiervon konnten 86 Schulen die Juroren überzeugen und erhalten zu den einzelnen regionalen Vergabefeierlichkeiten ihre Auszeichnung. In der Region Hochrhein-Bodensee wurde in diesem Jahr das Berufswahl-Sigel erstmalig an sieben Schulen verliehen. Drei Schulen haben die Rezertifizierung erfolgreich durch-laufen (siehe Kasten). Bei den gewürdigten projekten steht der Austausch zwischen Schule und Wirtschaft im Vordergrund. Dabei reicht das Spektrum von Schülerfirmen über schulisch organisierte Berufsinfotage bis hin zu gewachsenen Bildungspartnerschaften. Das Berufswahl-Siegel ist drei Jahre gültig. Danach kann sich eine Schule für weitere fünf Jahre rezertifizieren lassen. au

www.berufswahlsiegel-bw.de

„BoriS“ ging an diese Schulen

Erstzertifi zierung ellenrieder-Gymnasium Konstanz Werkrealschule engen Geschwister-scholl-schule

Konstanz / abteilung Wrs Christliche schule Hochrhein/

realschule zeppelin-Gewerbeschule

Konstanz /zweijährige berufs-fachschule, Technisches Gymna-sium, zweijähriges berufskolleg

Hebelschule schliengen/ Gemeinschaftsschule

montfort-realschule, zell im Wiesental

Rezertifi zierung Teggingerschule radolfzell/ Grund-und Werkrealschule

albert-schweitzer-schule, lörrach / Gemeinschaftsschule

mädchenschule zoffi ngen, Kon-stanz / Verbundschule Wrs / rs

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Die Vertreter der ausge-zeichneten Schulen mit dem Berufswahl-Siegel.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201430

IHK-Workshops

Service als Kerngeschäft betreiben

Für die KMU der baden-württembergischen Investitionsgüterin-dustrie werden lebenszyklusorientierte Dienstleistungen zur po-

sitionierung im Wettbewerb immer wichtiger. Doch gerade in diesen oft hochspezialisierten Unternehmen steht nicht selten das produkt beziehungsweise die technologie im Fokus, die potenziale zur nach-haltigen Absicherung oder zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit werden nicht ausgeschöpft. Mit dem transferprojekt optima II soll sich dies nun ändern.“optima” steht für die optimierung von total Cost of ownership Dienstleistungen im Maschinen- und Anlagenbau von Baden-Würt-temberg und ist teil eines ganzen Bündels von Verbundprojekten im Bereich der Dienstleistungsforschung. Im Vorgängerprojekt konnten durch das projektteam der Hochschule Konstanz tech-nik, Wirtschaft und Gestaltung (HtWG) gemeinsam mit mehreren pilotunternehmen der Region konkrete potentiale ermittelt sowie Wege zu deren operativer Umsetzung aufgezeigt werden. Vor die-sem Hintergrund besteht jetzt die Zielsetzung von optima II in der weiteren Verbreitung der projektergebnisse, um eine größere Zahl von KMU in Baden-Württemberg beim Auf- beziehungsweise Aus-bau ihrer Serviceaktivitäten zu unterstützen. Um diesen transfer erfolgreich umsetzen zu können, arbeitet das projektteam aktiv mit der IHK Hochrhein-Bodensee zusammen. Darüber hinaus wird das projekt von der IHK Karlsruhe, der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, der IHK Südlicher oberrhein sowie der Handwerkskammer Konstanz unterstützt. Der vor kurzem durchgeführte erste projekt-Workshop fand ber-eits ein großes echo. Die weiteren Workshops der IHK Hochrhein-Bodensee finden wie folgt statt:25.9.2014: Service transfer Workshop in Waldshut-tiengen (halbtägig)7.10.2014: Service transfer Workshop in Waldshut-tiengen (halbtägig)4.11.2014: ganztägiges Service-Forum (ort wird noch bekannt gegeben)

Die teilnehmerzahl ist begrenzt und eine vorherige Anmeldung erforderlich. sp

Claudia Veit, Tel. 07531 2860-127, [email protected]

sachverständiger

Hauptsitz verlegt

Dr. Ing. J. Günter Peschk, von der IHK Heilbronn-Franken öf-fentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Kaut-

schuk, Formteile und Dichtungen aus elastomeren und technischen Kunststoffen“, hat seinen Hauptsitz nach 78464 Konstanz, eich-hornstraße 56, verlegt.

Günter Peschk, Telefon: 07531 805438 E-Mail: [email protected]

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IHK Hochrhein-Bodensee REGIORepoRt

abschlussprüfung der Floristen in der Gewerbeschule schopfheim

Kreativität und Können

Drei junge Floristinnen und ein junger Florist haben am 23. Juli ihre Ausbildung mit Ablegen des praktischen teils der Ab-

schlussprüfung beendet. Im Rahmen einer komplexen prüfungs-aufgabe gehörte das erstellen einer Skizze, einer Kalkulation, das Führen eines Beratungsgesprächs und die Ausarbeitung eines Werkstückes, wahlweise aus den themen Hochzeitsraum, tisch- und trauerschmuck zum pflichtprogramm der jungen Absolventen. Außerdem hatte jeder prüfling einen Strauß zu binden, eine gesteck-te Gefäßfüllung anzufertigen und ein Gefäß zu bepflanzen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, während der anschließenden Ausstellung und Freisprechungsfeier die gelungenen prüfungsstücke zu bestaunen. In Ihrer Ansprache lobte evelyn pfändler, Ausbildungsberaterin bei der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, das hohe Niveau der Abschlussprüfung. Die duale Ausbildung verzahne in idealer Weise theorie und praxis und ermögliche eine schrittweise

einführung ins Berufsleben ohne praxisschock, so pfändler. Sie dankte den Betrieben für ihre unternehmerische entscheidung, jungen Leuten einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen und motivierte sie, weiterhin ihren Nachwuchs selbst auszubilden. Denn, so pfändler, wo heute nicht ausgebildet wird, fehlen in ein paar Jahren die Fachkräfte!Gabriele Marx gratulierte als Schulleiterin der Mathilde-planck-Schule Lörrach – Außenstelle Schopfheim den erfolgreichen Absol-venten zum examen. Marx wusste die prüfungsarbeiten der Jung-floristen zu schätzen und machte ihnen Mut, stets etwas Neues anzugehen.An der prüfung teilgenommen haben: Inga Feddern (Kurt Rutsch-mann Floristikbetrieb Klettgau), Jennifer Jehle (Floristbetrieb Jaco-bus van Rijn, Rheinfelden), Melanie paulicke (Jürgen Grass Floristik Laufenburg), Manuel Spitznagel (Blumenhaus Benjamin Scholz-tautz Lauchringen). ep

Absolventen der Abschluss-prüfung für Floristen und Floristinnen: In der ersten Reihe Manuel Spitznagel, Melanie paulicke, Inga Feddern und Jennifer Jehle mit Gabriele Marx, Leiterin Mathilde planck-Schule, Außenstelle Schopfheim; in der zweiten Reihe das prüfungsteam Stefanie Folk und evelyn pfändler von der IHK (von links).

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201432

REGIORepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

zertifikatslehrgang

Projekte erfolgreich abwickeln

Projekte sind zeitlich begrenzte einmalige Vorhaben, die einen vereinbarten Liefer- und Leistungsumfang innerhalb einer vor-

gegeben Zeit mit einem begrenzten Budget erstellen müssen. An die projektmitarbeiter, insbesondere die projektleiter, sind hohe Anforderungen gestellt. Sie müssen die fachliche Materie beherrschen, mit Mitarbeitern umgehen und mit knappen Ressourcen wirtschaften können. planerische, organisatori-sche und kommunikative Kompe-tenzen sind dabei gleichermaßen gefordert. In dem Zertifikatslehrgang „projekt-manager/-in“ bei der IHK in Kons-tanz lernen die teilnehmer in 50 Un-terrichtsstunden den Liefer- und Leistungsumfang eines projektes genau zu definieren, ein projekt strukturiert zu planen, es transparent zu steuern sowie eine permanente projektkommunikation zwischen allen Beteiligten aufrechtzuerhalten. Der Lehrgang findet an fünf ganzen tagen in der Zeit vom 22. Sep-tember bis 20. Oktober statt. Mit einem anschließenden test kann das IHK-Zertifikat erworben werden. Pf

Eva Pflugrad, Tel.: 07531 2860-232 E-Mail: [email protected]

beratung für kleine und mittlere Unternehmen

Ländersprechtag zum Thema USADie Vereinigten Staaten bleiben einer der wichtigsten außereuro-päischen Wirtschaftspartner Deutschlands. Doch der Markt- und Unternehmensaufbau ist für kleine und mittelständige Unterneh-men noch immer eine Herausforderung. planen Sie eine erweite-rung Ihres exportgeschäftes in die USA? Fragen Sie sich, welche Möglichkeiten Ihnen die Vereinigten Staaten bieten und wie Sie geeignete Geschäftspartner finden? Wenn Sie vor diesem Hinter-grund über den Auf- oder Ausbau Ihrer Geschäftstätigkeit in den USA nachdenken, bietet Ihnen die Industrie- und Handelskammer am 16. September eine kostenfreie, von der europäischen Kommission geförderte Inhouse- Beratung an. Mark tomkins, von der Deutsch-Amerikanischen Auslandshandelskammer in Chicago, Illinois, kommt gemeinsam mit dem Geschäftsführer International, Uwe Böhm von der IHK Hochrhein-Bodensee in Ihr Unternehmen und informiert im Rahmen eines einstündigen Gesprächs über aktuelle Geschäftsper-spektiven und Marktvorhaben. Auch Spezialthemen wie Handels-vertretersuche und personalfragen können diskutiert werden und alle verantwortlichen Mitarbeiter mit einbezogen werden. bö

Uwe Böhm, Tel.: 07622 3907-218 E-Mail: [email protected]

zertifikatslehrgang

Personalwirtschaft

Das Aufgabengebiet in der personalabteilung in den Unterneh-men ist vielfältig: talente zu finden, zu fördern und an das Unter-

nehmen zu binden gehört genauso zur modernen personalwirtschaft wie die Kenntnis aktueller arbeitsrechtlicher Rahmenbedingungen. Wie kann man die personalverantwortlichen in Fragen der perso-nalbeschaffung oder personalverwaltung kompetent unterstützen? In welchen themen in Bezug auf die personalentwicklung können Mitarbeiter/-innen unterstützt werden? Welche Gesetze sind für die personalabteilung von Bedeutung? Diese und viele weitere Fragen werden in unserem neu entwickelten Zertifikatslehrgang beantwor-tet, den wir ab Herbst 2014 in Schopfheim starten.Der Lehrgang richtet sich an einsteiger/-innen in den personalbe-reich und an Mitarbeiter/-innen in Unternehmen, die ihre Kenntnisse im Bereich der personalarbeit aufbauen und erweitern wollen. er findet berufsbegleitend ab Oktober zwei Mal wöchentlich abends und gelegentlich samstags in Schopfheim statt. Bei entsprechen-der Berufserfahrung im personalbereich kann in der Folge der öffentlich-rechtliche Abschluss zum/zur personalfachkaufmann/personalfachkauffrau erworben werden, der für leitende Aufgaben im personalbereich qualifiziert. ke

Katharina Eckert, Tel.: 07622 3907-211 E-Mail: [email protected]

Neuer lehrgang

Geprüfte/r Buchhalter/in IHK

Die IHK startet am 12. November in Schopfheim einen neu-er Lehrgang mit öffentlich-rechtlichem Abschluss: den/die

Geprüfte/r Buchhalter/in. Damit schließt sich die Lücke zwischen kürzeren Zertifikatslehrgängen im Bereich Buchführung und der qua-

lifiziertesten Weiterbildung im Bereich Finanz- und Rechnungswesen, dem Bilanzbuchhalter.teilnehmer qualifizieren sich mit diesem Lehrgang dafür, Aufgaben in der Buchhal-tung eigenständig und verantwortlich wahr-zunehmen. Sie wirken bei der erstellung von Zwischen- und Jahresabschlüssen mit, haben umfassende Kenntnisse in der Lohn- und Ge-haltsbuchhaltung, werten das Zahlwerk für planungs- und Kontrollentscheidungen aus, erstellen eine Kosten- und Leistungsrechnung

und planen die Abwicklung finanzwirtschaftlicher Vorgänge. Dieser Lehrgang richtet sich an Mitarbeiter/innen aus dem Finanz- und Rechnungswesen mit kaufmännischer Berufspraxis, die ihr Fach-wissen in der Buchhaltung ergänzen und vertiefen möchten. ein Übertritt in den Lehrgang zum Bilanzbuchhalter unter Anrechnung der prüfungsleistungen einer teilprüfung ist nach Bestehen möglich.Information und Anmeldung: ke

Katharina Eckert, Tel.: 07622 3907-211 E-Mail: [email protected]

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten I

energiepotenziale im Unternehmen heben

Energieeffizienz-Truck war bei der IHK in Schopfheim

Mitte Juli konnte an der IHK Hochrhein-Bodensee eine Ver-anstaltung der etwas anderen Art besucht werden. In einer

Kombination aus theorie und praxis wurden in einem truck aktu-elle Informationen zur energie effizienz in prozessen und für die Fertigungs technik angeboten. Dabei ist die Kette von der Messdaten-erfassung, den einsatz effizienter Baugruppen und Motoren, über das energiedatenmanagement, dem Reporting bis zur technischen Umsetzung dargestellt worden. Beginnend mit einer kurzen theo-retischen einführung, zeigten die Referenten einsparpotenziale auf. Anschließend sind den teilneh mern anhand von mehreren Demon-strationsanlagen, mögliche Lösungen für die Umsetzung in der praxis vorgeführt worden. Zudem hatten Sie die Gelegen-heit, mit experten aus dem energieeffizienz-truck Fragen aus der betrieblichen praxis zu diskutieren. Die Veranstaltung richtete sich an Mitarbeiter aus technischen und produktions-nahen Fachbereichen, welche sich mit der einsparung von energie beschäftigen. Mit guten Anregungen und Demonstra-tionen, wie man energieeffizienzziele erreichen kann, hatten die teilnehmer einen breiten Überblick über Lösungsansätze.Die IHK bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen zum thema ener-gieeffizienz. Viele dieser Veranstaltungen sind kostenlos und dienen einer ersten Information zu spezifischen Fachthemen. Kostenpfli-chtige Veranstaltungen und Schulungen vertiefen themen und sind eine interessante Fortbildungsmöglichkeit für Mitarbeiter auf allen Fachebenen. Aktuelle termine finden Sie auf der Homepage oder dem Newsletter. Möchten Sie persönlich auf dem Laufenden sein, melden Sie sich beim Fachreferenten der IHK zum eintrag in einen individuellen Verteiler. Betriebsbesuche, Informationen und Checklisten – im Rahmen der Aktivität “energieeffizienz im Unternehmen” bietet die IHK eine Reihe von Unterstützungen an. Sie können den Fachreferenten Ihrer IHK zu einem ersten Vor-ort-termin anfordern. In diesem ersten Infor-mationsgespräch werden mögliche potenziale, am besten über eine Begehung, für energieeffizienz ermittelt. Ihr IHK-Fachreferent kann Ihnen dann weitergehende tipps und Hilfestellungen zur weiteren Vertiefung geben. Die Veranstaltungen der IHK Hochrhein-Bodensee finden Sie unter dem Link: mz

www.konstanz.ihk.de/innovation/Veranstaltungen/ Michael Zierer, Tel. 07622 3907-214 E-Mail: [email protected]

Mit Experten über Fragen aus der betrieblichen Praxis diskutieren

Der energie-truck vor der IHK in Schopfheim.

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REGIORepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Lieferungen D/EU-CH

Die Lieferungen von Waren innerhalb der eU, sowie in und aus der Schweiz sind mit einer Vielzahl von Fragestellungen für die

Unternehmen verbunden. Bei jedem Geschäftsvorgang stellt sich die Frage, wie die Rechnung zu stellen ist – ob mit oder ohne Um-satzsteuer. Die Regelungen in der eU, aber auch für Geschäfte mit dem Drittland Schweiz sind äußerst kompliziert und unübersichtlich. Das Seminar führt anhand von praxisbeispielen in die Grundsätze der Regelungen ein. Reine Leistungsvorgänge werden nicht behandelt. Sie sind Gegenstand des Seminars „Umsatz-besteuerung grenzüberschreitender Dienstleistun-gen D/eU-CH“ unten. es werden unter anderem folgende themen behandelt:- Lieferung in/aus der Schweiz (Ausfuhr-

lieferung) und deren Nachweise- innergemeinschaftliche Lieferungen und

deren Nachweise, inklusive Neuerungen (Gelangensbestätigung)

- Reihengeschäfte im eU-Binnenmarkt (inklusive Dreiecks-geschäft) und mit CH-Beteiligung

- Ausfuhrlieferungen im nichtkommerziellen Reiseverkehr ( einzelhandel)

Die Veranstaltung findet am 14. Oktober von 16 bis 19 Uhr in Kon-stanz im Gebäude der IHK, Schützenstraße 8 und in Schopfheim am 16. Oktober von 16 bis 19 Uhr im Gebäude der IHK, e.-Fr.-Gottschalkweg 1 statt. Die teilnahmegebühr beträgt 90 euro. tv

seminare im rahmen der Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsrecht für Unternehmer“

Umsatzbesteuerung grenzüberschreitender:

Dienstleistungen D/EU-CH

Die erbringung oder der Bezug von Dienstleistungen über die Grenze, wie etwa Bauleistungen, Reparaturen, Montagen oder

Beratungen, ist Inhalt dieses zweiten Seminars. Im unternehmeri-schen Bereich wurden die Regeln 2010 vereinfacht. Die Leistungen werden seither in aller Regel im Sitzland des Leistungsempfängers besteuert. Gleichzeitig wurde zur Vermeidung der Registrierungs-

pflicht des Leistenden in der eU zwingend die Verlagerung der Steuerschuld und in der Schweiz die Bezug-

steuerpflicht eingeführt. es werden die Grund-sätze der Regelungen in Deutschland und in der

Schweiz an praxisbeispielen dargestellt und unter anderem folgende themen behandelt:- Grundsatz der Besteuerung am Sitzort

des Auftraggebers- Steuerschuldumkehr (reverse charge) - Bezugssteuer - Werkleistungen – Werklieferungen

- Ausnahmen- Meldepflichten und vieles mehr.

Die Veranstaltung findet am 4. November von 16 bis 19 Uhr in Kon-stanz im Gebäude der IHK, Schützenstraße 8 und am 5. November von 16 bis 19 Uhr in Schopfheim im Gebäude der IHK, e.-Fr.-Gott-schalkweg 1, statt. Die teilnahmegebühr beträgt 90 euro. tv

www.konstanz.ihk.deSuchwort <Wirtschaftsrecht>.

die Frage, wie die Rechnung zu stellen ist – ob mit oder ohne Um-satzsteuer. Die Regelungen in der eU, aber auch für Geschäfte mit dem Drittland Schweiz sind äußerst kompliziert und unübersichtlich. Das Seminar führt anhand von praxisbeispielen in die Grundsätze der Regelungen ein. Reine Leistungsvorgänge werden nicht behandelt. Sie sind Gegenstand des Seminars „Umsatz-besteuerung grenzüberschreitender Dienstleistun-

es werden unter anderem folgende themen

- Lieferung in/aus der Schweiz (Ausfuhr-lieferung) und deren Nachweise

- innergemeinschaftliche Lieferungen und deren Nachweise, inklusive Neuerungen

- Reihengeschäfte im eU-Binnenmarkt (inklusive Dreiecks-geschäft) und mit CH-Beteiligung

- Ausfuhrlieferungen im nichtkommerziellen Reiseverkehr

schen Bereich wurden die Regeln 2010 vereinfacht. Die Leistungen werden seither in aller Regel im Sitzland des Leistungsempfängers besteuert. Gleichzeitig wurde zur Vermeidung der Registrierungs-

pflicht des Leistenden in der eU zwingend die Verlagerung der Steuerschuld und in der Schweiz die Bezug-

steuerpflicht eingeführt. es werden die Grund-sätze der Regelungen in Deutschland und in der

Schweiz an praxisbeispielen dargestellt und unter anderem folgende themen behandelt:- Grundsatz der Besteuerung am Sitzort

des Auftraggebers- Steuerschuldumkehr (reverse charge) - Bezugssteuer - Werkleistungen – Werklieferungen

- Ausnahmen- Meldepflichten und vieles mehr.

Die Veranstaltung findet am 4. November stanz im Gebäude der IHK, Schützenstraße 8 und am

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten III

runder Geburtstag

30 Jahre Fixtest

Der Großteil der baden-württembergi-schen Betriebe zählt zu den KMU, bei

99 prozent handelt es sich um kleine und mittlere Unternehmen mit höchstens 100 Beschäftigten. Viele von ihnen sind inhaber-geführt und zeichnen sich durch hohe Flexi-bilität und enorme Innovationsfähigkeit aus. ein solches Unternehmen ist die Fixtest prüf-mittelbau GmbH aus engen. Mit viel Innova-tionsgeist, Zuverlässigkeit und einer guten Vernetzung in der Region, hat es Geschäfts-führer Rainer Rothe zusammen mit Regine Rothe und dem 16-köpfigen Mitarbeiterteam geschafft, ein international erfolgreiches Un-ternehmen aufzubauen. Seit 30 Jahren be-hauptet sich Fixtest im Bereich der elektroni-schen Verbindungstechnik und ist Hersteller von Federkontaktstiften und hochwertigen Kontaktierungskonstruktionen, die in testad-aptern für elektronische Baugruppen und in Verbindungslösungen eingesetzt werden. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und hauptsächlich in der elektronik- und Automo-bilindustrie, der Medizintechnik und in der Unterhaltungselektronik zu finden. sp

zertifi katslehrgang

BWL fürNicht-Kaufleute

Sie kommen aus dem technischen be-ziehungsweise nicht kaufmännischen

Bereich und möchten zum kompetenten Gesprächspartner für Ihre kaufmännischen Kollegen werden? In einem Zertifikatslehr-gang „Betriebswirtschaftliche Grundlagen für Nicht-Kaufleute“ bei der IHK in Schopfheim lernen Sie das betriebswirtschaftliche Know-how und die entsprechende Fachsprache kennen. Der erste teil des Lehrgangs mit den themen Finanz- und Rechnungswesen sowie Kostenrechnung findet am 13. und 14. Oktober jeweils von 8.30 bis 17 Uhr statt. In einem zweiten teil vom 17. bis 19. November werden die Bereiche Controlling, Investition und Finanzierung sowie Angebotskalkulation behandelt. Die einzelnen themenbereiche sind auch separat buchbar. Wer den Gesamt-lehrgang absolviert, kann ein IHK-Zertifikat erlangen. Pf

Eva Pfl ugrad, Tel.: 07622 3907-232 E-Mail: eva.pfl [email protected]

178 lehrlinge machen mit

Ausbildungs botschaftererhalten ein Lob

Seit dem projektstart vor gut drei Jahren werben mittlerweile 178 Auszubildende im Bezirk der IHK in Schulen für eine betriebliche

Ausbildung. Bei 270 Schuleinsätzen wurden so über 5.200 Schüle-rinnen und Schüler durch die Ausbildungsbotschafter erreicht. Die Ausbildungsbotschafter erhielten Anfang Juli für ihr engagement in Schopfheim Urkunden von Luisa Greif, projektkoordinatorin der IHK.Während der Urkundenübergabe wurden themen wie „Welche Vorteile bringt das projekt Ausbildungsbotschafter für die Schüler und Unternehmen?“, „Was waren meine persönlichen erfahrungen als Ausbildungsbotschafter?“ und „Was kann ich neu-en Ausbildungsbotschaftern mit auf den Weg geben?“ besprochen. Jana Sproll, angehende Industriekauffrau bei der Würth elektronik in Schopfheim berichtete, dass sich durch ihren einsatz als Ausbildungsbotschafterin Schülerin-nen und Schüler in ihrem Ausbildungsbetrieb beworben haben. Bei der IHK beteiligen sich 91 verschiedene Unternehmen und 45 Schulen an dem projekt. Das in ganz Baden-Württemberg laufende projekt gilt als vorbildlich und wurde im Juni 2013 mit dem bundesweiten Bildungspreis „Ideen für die Bildungsrepub-lik“ ausgezeichnet. Die Initiative Ausbildungsbotschafter ist von der IHK-Region Stuttgart ins Leben gerufen worden und wird von unterschiedlichen Kooperationspartnern getragen (BWHt, Arbeit-geberverbände, DGB) und durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg gefördert. lg

www.gut-ausgebildet.de

Die Ausbildungs-botschafter mit

ihren Urkunden.

Botschaft kommt an: Schüler bewerben sich

Öffnungszeiten

Montags bis donnerstags von 8.30 Uhrbis 16.30 Uhr, freitags von 8.30 Uhr bis15 Uhr. Das Info- und Servicecenter istmontags bis donnerstags durchgehend von8 Uhr bis 17 Uhr und freitags von 8 Uhrbis 16 Uhr besetzt.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 2014IV

REGIORepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Lehrgänge und Seminare der IHKWann? Was? Wo? Euro

Informationen: Konstanz, Tel.: 07531 2860-118; schopfheim, Tel.: 07622 3907-230

ausbildungsakademie

23.09.14 Der Kunde am Telefon – die richtigen Worte finden Konstanz 99,00

30.09.14 Benimm ist IN! Schopfheim 99,00

außenwirtschaft

07.10.14 Export-, Zoll- und Versandpapiere richtig erstellen – Übung macht den Meister! Schopfheim 270,00

08.10.14 Warenverkehr mit der Schweiz Konstanz 270,00

14.10.14 Incoterms 2010 Konstanz 140,00

büromanagement

02.10.14 Zeitgemäße Geschäftskorrespondenz – Die richtigen Worte finden Schopfheim 270,00

marketing und Vertrieb

13.10.14 Online-Marketing Schopfheim 270,00

15. + 16.10.14 PR-Konzept entwickeln – Workshop Konstanz 450,00

16.10.14 Der verkaufsstarke Innendienst Konstanz 270,00

Persönlichkeitsentwicklung

07.10.14 Zeitmanagement und Arbeitstechnik Konstanz 270,00

Projektmanagement

15.10.14 Projektmanagement Kompaktseminar – Projekte erfolgreich abwickeln Schopfheim 270,00

Führung

ab 06.10.14 Die ersten 100 Tage als Führungskraft Schopfheim auf Anfrage

21.10.14 Krisenkommunikation Schopfheim 270,00

Technik

25. + 26.09.14 EuP – Elektronisch unterwiesene Person Lörrach 450,00

Wirtschaftsrecht

14./16.10.14 Umsatzbesteuerung grenzüberschreitender Lieferungen D/EU-CH Konstanz/Schopfheim 90,00

zertifikatslehrgänge

ab Oktober 14 Sachbearbeitung Außenwirtschaft Schopfheim/Konstanz 650,00

ab 13.10.14 Betriebswirtschaftliche Grundlagen für Nicht-Kaufleute Schopfheim 800,00

ab 07.10.14 Professionelles Office-Management Schopfheim 520,00

ab 09.10.14 Buchführung und Abschluss Teil 2 – Aufbaustufe Schopfheim 650,00

ab 29.09.14 Präsenzkraft in der Pflege Singen 1.255,00

ab Herbst 14 Professionelles Immobilienmanagement Konstanz auf Anfrage

ab Oktober 14 Personalwirtschaft Schopfheim 1.800,00

ab 22.09.14 Projektmanager/-in – Lehrgang mit IHK-Zertifikat Konstanz 900,00

ab 29.09.14 QM-Aufbaulehrgang: Prozesse und Verbesserung Konstanz 1.110,00

ab 06./07.10.14 Technik für Kaufleute – Grundlagen Schopfheim/Konstanz 780,00

Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201434

Weit über 1.000 hoch-aufgelöste Bilder pro Sekunde nehmen die

hochgeschwindigkeits-kameras von Optronis

auf und machen dadurch Abläufe sichtbar, die das menschliche Auge nicht erfassen kann – wie den

Abschuss eines Pfeils.

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 35

Unternehmen

Optronis produziert Kameras, die schnelle Vorgänge erfassen

Zeit sichtbar machenKehL. Wenn der Pfeil so langsam aus der Spannung des Bogens schnellt, dass man seine Bewegung gut beobachten kann, dann ist technologie aus Kehl im Spiel. Die Firma Optronis entwickelt und fertigt Kameras für die erfassung schneller Vorgänge. Der Film des Sportschützen entstand mit einer hochgeschwindigkeitskamera von Optronis. Sie nimmt hier 1.600 hochaufgelöste Bilder pro Sekunde auf und macht damit Abläufe sichtbar, die das menschliche Auge nicht er-fassen kann. „make time visible“ – die Zeit sichtbar machen, lautet daher der Slogan von Optronis.Für Sportler werden die Kehler Kameras in-des nur selten verwendet Ihre wesentlichen einsatzgebiete sind die Industrie und die Forschung. mithilfe der Spezialgeräte lassen sich Fehler analysieren, Prozesse optimie-ren, materialien erforschen, Bewegungen beobachten oder Details einsehen. Optro-nis hat drei verschiedene Kameratypen im Sortiment: Die erwähnten hochgeschwindig-keitskameras (oben) zeichnen beispielsweise Crash- und Sicherheitstests in Labors oder im Freien auf. Die Inline-Kameraserie (mitte) dient in der Industrie zur Prozessanalyse und Fehlererkennung – wie eine Überwachungs-kamera für die Qualitätssicherung. Als Kom-ponente in messgeräten nimmt sie Produkti-onsbilder auf. Diese werden in echtzeit mit dem Sollzustand verglichen und womög-liche Abweichungen sofort gemeldet. Die sogenannten Streakkameras (unten) machen keine Bilder im herkömmlichen Sinn, son-dern messen das Verhalten einzelner Lichtimpulse im Zeitverlauf. Sie wurden für die erfassung ultraschneller sowie schwacher optischer Phänomene ent-wickelt und fi nden Anwendung in der Grund-lagenforschung der Chemie, Biologie oder Physik. Streakkameras können beispielswei-se die reaktion chemischer elemente oder die Struktur neu entwickelter materialien messen.Optronis ist ein musterbeispiel für technolo-gietransfer und für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Die Grundlagen für die Spezialkameras sind in der Forschungsgrup-pe für angewandte Optik des „Centre natio-

nal de la recherche scientifi que (CnrS)“ in Straßburg entstanden, wo Patrick Summ, heute geschäftsführender Gesellschafter von Optronis, und Bernd reinke, Prokurist, promovierten. Die beiden kannten sich bereits vom elektrotechnikstudium an der hochschule Offenburg. Als die am CnrS entwickelte technologie für hochgeschwin-digkeitskameras versprach, Anwendung über das Institut hinaus zu fi nden, ging 1986 die Vorgängerfi rma ArP (Application of research in Photonics) an den Start, fi -

nanziert von einem französischen telekom-munikationsunternehmen. nach zehn Jahren

musste sie die subventionierten räume im Straßburger Gründerzentrum verlassen und zog über den rhein nach Kehl.Als die Spezialkameras nicht mehr ins Portfolio der mutterfi rma passten, erwarb Summ zusammen mit einem

französischen Kollegen die Anteile und nannte das Unternehmen Optronis. Die Anfangszeit war turbulent und führte ende 2003 zu einer vorübergehenden Zahlungs-unfähigkeit. mit dem neustart 2004 über-nahm Summ die Anteilsmehrheit und reinke wurde mitgesellschafter. Seither hat sich der Umsatz auf zuletzt rund vier millionen euro vervierfacht, während die mitarbeiter-zahl relativ konstant bei derzeit 17 blieb. Die meisten sind Ingenieure, und fast die hälfte kommt aus Frankreich. Deshalb soll-te auch der neue Standort, den Optronis vor einem Jahr bezogen hat, grenznah sein. Am Kehler hafen entstand das erste eigene Firmengebäude.

„Wir sind jetzt auf dem Weltmarkt un-terwegs“, sagt Summ. es gibt welt-weit nur sehr wenige Konkurrenten: Lediglich ein japanisches Unterneh-men stellt auch Streakkameras her;

bei hochgeschwindigkeitskameras konkurriert Optronis mit einem Unterneh-

men in Deutschland und knapp einem Dut-zend weltweit. Die Kunden sind einerseits

Universitäten und Forschungseinrichtungen, andererseits Industriebetriebe beziehungs-weise hersteller von messgeräten. Gerade hochgeschwindigkeitskameras sehen Summ und reinke als Wachstumsmarkt, weil ihr nutzen groß ist: Sie sparen Kosten bei der Fehlersuche und Zeit bei der Produktent-wicklung. Und sie bieten generell neue er-kenntnisse über Bewegungsabläufe – in der regel für Wissenschaftler. In Ausnahmefälle auch für Sportler, wie das Beispiel des Films über Pfeil und Bogen zeigt. kat

Wenn der Pfeil so langsam aus der Spannung des Bogens schnellt, dass man seine Bewegung gut beobachten kann, dann ist technologie aus Kehl im Spiel. Die Firma Optronis entwickelt und fertigt Kameras für die erfassung schneller Vorgänge. Der Film des Sportschützen entstand mit einer hochgeschwindigkeitskamera von Optronis. Sie nimmt hier 1.600 hochaufgelöste Bilder pro Sekunde auf und macht damit Abläufe sichtbar, die das menschliche Auge nicht er-fassen kann. „make time visible“ – die Zeit

nanziert von einem französischen telekom-munikationsunternehmen. nach zehn Jahren

musste sie die subventionierten räume im Straßburger Gründerzentrum verlassen und zog über den rhein nach Kehl.Als die Spezialkameras nicht mehr ins Portfolio der mutterfi rma passten, erwarb Summ zusammen mit einem

französischen Kollegen die Anteile und nannte das Unternehmen Optronis. Die Anfangszeit war turbulent und führte ende

sichtbar machen, lautet daher der Slogan

ür Sportler werden die Kehler Kameras in-des nur selten verwendet Ihre wesentlichen einsatzgebiete sind die Industrie und die Forschung. mithilfe der Spezialgeräte lassen sich Fehler analysieren, Prozesse optimie-ren, materialien erforschen, Bewegungen beobachten oder Details einsehen. Optro-nis hat drei verschiedene Kameratypen im Sortiment: Die erwähnten hochgeschwindig-

2003 zu einer vorübergehenden Zahlungs-unfähigkeit. mit dem neustart 2004 über-nahm Summ die Anteilsmehrheit und reinke wurde mitgesellschafter. Seither hat sich der Umsatz auf zuletzt rund vier millionen euro vervierfacht, während die mitarbeiter-zahl relativ konstant bei derzeit 17 blieb. Die meisten sind Ingenieure, und fast die hälfte kommt aus Frankreich. Deshalb soll-

fassen kann. „make time visible“ – die Zeit 2003 zu einer vorübergehenden Zahlungs-

Sortiment: Die erwähnten hochgeschwindig-keitskameras (oben) zeichnen beispielsweise Crash- und Sicherheitstests in Labors oder im Freien auf. Die Inline-Kameraserie (mitte) dient in der Industrie zur Prozessanalyse und Fehlererkennung – wie eine Überwachungs-kamera für die Qualitätssicherung. Als Kom-ponente in messgeräten nimmt sie Produkti-onsbilder auf. Diese werden in echtzeit mit dem Sollzustand verglichen und womög-liche Abweichungen sofort gemeldet. Die

te auch der neue Standort, den Optronis vor einem Jahr bezogen hat, grenznah sein. Am Kehler hafen entstand das erste eigene Firmengebäude.

„Wir sind jetzt auf dem Weltmarkt un-

men stellt auch Streakkameras her; bei hochgeschwindigkeitskameras

konkurriert Optronis mit einem Unterneh-men in Deutschland und knapp einem Dut-zend weltweit. Die Kunden sind einerseits

beobachten oder Details einsehen. Optro-nis hat drei verschiedene Kameratypen im Sortiment: Die erwähnten hochgeschwindig-

te auch der neue Standort, den Optronis vor einem Jahr bezogen hat, grenznah sein. Am Kehler hafen entstand das erste eigene

Deutsch-französisches

Musterbeispiel für Technologietransfer

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201436

Unternehmen

DR_BMW_14026_B2B Anzeigen IHK_11_210x280_5mm_001Seitex1von1 1

KURZ NOTIERT

Folgende Firmen mit Hauptsitz im Regierungsbezirk Freiburg zählen zu Deutschlands „Top 100“-Arbeit-gebern in diesem Jahr: Die Werner Wohnbau GmbH & Co. KG aus Nie-dereschach, die GATC Biotech AG aus Konstanz, die Schubert System Elektronik GmbH aus Tuttlingen, die MS Spaichingen GmbH, die Werma Signaltechnik GmbH und Co. KG aus Rietheim-Weilheim, die Gebrüder Schwarz GmbH aus Rottweil-Neukirch, die MS-Schram-berg GmbH & Co. KG, die Mafell AG aus Oberndorf am Neckar, die Stockert GmbH aus Freiburg und die Einrichten Schweigert KG aus Maulburg. Beim „Top Job“-Unterneh-mensvergleich erfolgreich waren die Europa-Park Hotel und Gastro-nomie aus Rust, die Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau aus Vil-lingen-Schwenningen, die Fritz Küb-ler GmbH in VS-Schwenningen, die GATC Biotech AG aus Konstanz, die Tuttlinger Wohnbau GmbH und die Braunform GmbH aus Bahlin-gen am Kaiserstuhl. Organisiert wird der für die Bewerber kostenpfl ichti-ge Unternehmensvergleich von der Agentur Compamedia (Überlingen).

Das Kunst- und Möbelgeschäft „Mu-Lan – fine asian arts & furniture“ feiert zehnjähriges Bestehen. Seit 2004 verkaufen Jana Kudzinski und Fan Jie in der Freiburger Innenstadt antike asiatische Möbelstücke, seltene Lack-möbel sowie Wohnaccessoires aus China, Thailand und Vietnam (siehe Bild). 1996 haben sie mit dem „Mu-Lan-Möbeldepot“ am Alten Güter-bahnhof eine zusätzliche Ausstellungs-fl äche geschaffen. Seit vergangenem Jahr hat das Depot seinen Sitz in der ehemaligen Lokhalle auf dem Gelän-de. In Räume und Ausstellung haben Jana Kudzinski und Fan Jie 30.000 Eu-ro investiert. Sie beschäftigen zwei Mitarbeiter und vier Minijobberin-nen.

Heinz Cordes geht zu E&C Testlab

Größeres LaborMÜLLheiM/TrOSSiNgeN. Die Firma heinz Cordes emV-tech-nologie aus müllheim hat sich der e&C testlab Gmbh in trossingen (Landkreis tuttlingen) angeschlossen. Der ehemalige eigentümer heinz Cordes arbeitet nun als freiberufl icher Berater für e&C. Das trossinger Labor hat auch das equipment von Cordes übernommen. e&C testlab ist eine tochtergesellschaft der marquardt Gmbh aus rietheim-Weilheim. Sie bietet messungen zur Sicherstellung der elektromagnetischen Verträglichkeit (emV) für den freien markt an. Ihr emV-Labor wurde kürzlich von der Deutschen Akkreditierungs-stelle (DAkkS) nach der international gültigen Labornorm 17025 akkreditiert. Somit können nun messungen vorgenommen werden, die eine Produktfreigabe offi ziell dokumentieren und weltweit von di-versen Behörden im Vorfeld einer markteinführung verlangt werden. neben den emV-messungen hat e&C sein Geschäftsfeld um ein Prüfl abor für Umweltsimulation erweitert und mehr als eine halbe million euro in zusätzliches equipment investiert. Produkte können dort nun unter verschiedenen Umwelteinfl üssen getestet werden – beispielsweise Klima-, Staub- oder Wassertests. eine Akkreditierung in diesem Bereich ist für das Jahr 2015 geplant. ine

Franke steigert Umsatz und Marktanteile

Mehr Spülen undDunstabzugshaubenbaD SÄCKiNgeN. Die Franke Deutschland Gmbh, die zum Ge-schäftsbereich Kitchen Systems der Franke Group in Aarau gehört, hat ihre Geschäfte im Jahr 2013 deutlich ausweiten können. Der Umsatz stieg um 10,8 Prozent auf 84,1 millionen euro. Das größte Wachstum erzielte man im Direktgeschäft mit der Küchenmöbel-industrie (plus 22 Prozent). Der Zuwachs im Fachhandel war laut einer Pressemeldung ebenfalls erfreulich (plus 15 Prozent). Fran-ke hat martkanteile hinzugewinnen können. Bei den Spülen aus Fragranit war eine Steigerung von 21 Prozent und bei den Dunst-abzugshauben sogar von 55 Prozent zu verzeichnen. Die ersten Quartalszahlen des laufenden Geschäftsjahres liegen laut Geschäfts-führer Klaus Stiegeler voll im rahmen der ehrgeizigen Planungen.

Die Franke Group hat im Geschäfts-jahr 2013 ihren Umsatz um 2,9 Pro-zent auf 2,07 milliarden Schweizer Franken gesteigert. Wachstumstrei-ber waren vor allem die getätigten Akquisitionen, die 3,5 Prozent zur Zunahme beitrugen. Währungseffek-te hatten einen negativen effekt von 1,1 Prozent. Das organische Wachs-tum lag bei 0,5 Prozent, wozu mit Ausnahme von Franke Foodservice Systems alle Divisionen beigetragen haben. Die Investitionen in der Grup-pe betrugen 227 millionen euro, das ebit erreichte 111,9 millionen Schwei-zer Franken (nach 119,2 millionen Schweizer Franken im Vorjahr). orn

Die Franke Spüle hydros-edelstahl, ausgezeichnet als

Kücheninnovation 2014

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201438

Unternehmen

bwgv InnovaPreis2015_FK_QR_210x140+5_4c 05.05.2014 14:43 Uhr Seite 1

E-Werk Mittelbaden kam gut durch das Jahr 2013

Regenerative Energien im FokusLahr. Wie Wolfgang müller, Aufsichtsratsvorsitzen-der des Unternehmens und Lahrer Oberbürgermeister, bei einem Pressegespräch ausführte, ist das e-Werk mittelbaden gut durch das Jahr 2013 gekommen. Ganz im Unterschied zu anderen kommunalen Versorgern, die teilweise erheblich unter Druck geraten sind, wie müller meinte. Ulrich Kleine, seit mitte vergangenen Jahres Vorstand des e-Werks, belegte dies mit Zahlen. Der Jahresüberschuss belief sich auf 12,3 millionen euro (nach 12,9 millionen im Vorjahr). An die Gemein-den im netzgebiet werden dazu noch 8,2 millionen euro an Konzessionsabgaben und 1,9 millionen euro

an Steuern gehen. Gesellschafter des Unternehmens sind die enBW Kommuna-le Beteiligung Gmbh mit 31 Prozent, die Stadt Lahr mit 29,4 Prozent, die Offen-burger Stromholding mit 25,8 Prozent, die energiewerk Orte-nau Beteiligungsge-sellschaft mit 10,8 Prozent sowie 27 weitere Gemeinden mit drei Prozent.Seinen Umsatz hat das e-Werk um 9,4 Prozent auf 273 mil-

lionen euro erhöht. Insgesamt wurden 1,633 millionen mWh eingespeist, davon 0,25 millionen mWh nach dem erneuerbare energiengesetz. Auch im vergange-nen Jahr hat das Unternehmen seinen Kurs hin zum Ausbau der regenerativen energieerzeugung fortge-setzt, wie Kleine sagte. Die Produktion von Strom aus Wasserkraft geht inzwischen ins fünfte Jahr, Strom aus Sonnenkraft wird seit 2005 produziert und zum thema Windkraft ist man seit 2010 aktiv.Im Januar 2014 erfolgte der Baubeginn der vierten Wasserkraftanlage, nach drei Anlagen in der Kin-zig diesmal in Offenburg im mühlbach. Im August war Spatenstich für drei Windkraftanlagen auf der Prechtaler Schanze. Diese drei Anlagen werden In-vestitionen von 18 millionen euro erfordern. Für wei-tere drei Anlagen prüft das e-Werk derzeit geeignete Standorte und setzt dafür eigene Windmessgeräte ein. Die Investitionen in die regenerativen energi-en lagen 2013 bei circa fünf millionen euro. Dazu kamen Investitionen ins netz, die ebenfalls mit den erneuerbaren energien zusammenhängen wie die Automatisierung der netze zum intelligenten Strom-netz, dem Smart Grid. Dafür wurden 8,5 millionen euro aufgewendet. Inzwischen gibt es rund 7.200 Photovoltaikanlagen privater Betreiber, die Strom ins netz des e-Werks einspeisen.Das Versorgungsgebiet des e-Werks mittelbaden um-fasst derzeit 34 Gemeinden mit zusammen 282.000 einwohnern. Im netzgebiet sind über 7.400 Kilometer Leitungen verlegt. Das Unternehmen beschäftigte zum Jahresende rund 300 mitarbeiter. orn

Baustelle für das vierte Wasserkraftwerk des

e-Werks mittelbaden im Offenburger mühlbach.

Immobilienbüro Baum investiert 1,5 Millionen Euro

Neuer Firmensitz bezogenViLLiNgeN-SChWeNNiNgeN. In der Villinger Straße in Schwenningen hat das Immobilienbüro Baum ende Juli einen neuen zweigeschossigen Firmensitz (insgesamt 1.600 Quadratmeter Grundfl äche) bezo-gen. Vor 23 Jahren begann Alexander Baum mit seiner tätigkeit in der rottweiler Straße und zog drei Jah-re später in den mühlweg um – räumlichkeiten, die seither als Zentrale dienten und inzwischen aus allen nähten platzten.Bei dem neuen Gebäude handelt es sich um die ehe-malige Ausstellungshalle von Opel Sixt, die bereits seit einigen Jahren im Besitz von Baum ist. Das Gebäude wurde gründlich zur neuen Firmenzentrale umgebaut. Die Investitionen dafür beliefen sich auf rund 1,5 milli-onen euro. Die nachbarschaft ist laut Baum attraktiv: Bereits zum Jahresende soll die alte Ziegelei abgeris-sen werden und stattdessen sollen auf dem Areal 160 Wohnungen entstehen. Dazu kommt noch ein Lebens-

mittelmarkt mit 2.200 Quadratmetern. Die neuen räu-me wurden von Salvatore Consagra gestaltet, der auch die Konstanzer Filiale von Baum leitet. Das Immobili-enbüro beschäf-tigt insgesamt 15 mitarbeiter, vier davon in Konstanz. Baum ist in einem Um-kreis von 100 Kilometern tätig und gehört zu den Großen der Branche. Derzeit hat die makler-fi rma rund 400 Immobilien im Angebot. upl

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bwgv InnovaPreis2015_FK_QR_210x140+5_4c 05.05.2014 14:43 Uhr Seite 1

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Zerspanungstechnik aus Gosheim

25 Jahre ZetecGOSHEIM. Die Zetec GmbH & Co KG aus Gosheim (Landkreis Tuttlingen) feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Für den Mitbegründer und Geschäftsführer Ingo Hell sind „motivierte und gut ausgebildete Mitar-beiter sowie permanente Investitionen in modernste Maschinentechnologie die Basis für den nachhaltigen Erfolg“. Seit 1989 wuchs die Zahl der Beschäftigten von 16 auf durchschnittlich 55. Die Ausbildungsquote ist mit fast 20 Prozent überdurchschnittlich hoch. Zerspa-nungsmechaniker, Fachkräfte für Zerspanungstechnik und Industriekaufl eute werden ausgebildet. Trotzdem macht Zetec nach wie vor der Facharbeitermangel zu schaffen, wie Ingo Hell betont. Zetec zählt nach seinen Angaben in Bezug auf die Vielfalt der produzierten Teile zu einem der führenden Unternehmen in der Fertigung von Bauteilen für die Sensorik, Mess- und Regeltechnik sowie Optoelekt-ronik. Sie werden weltweit vertrieben. Dieser Bereich macht einen Umsatzanteil von über 80 Prozent aus. Der Rest entfällt auf die Branchen Medizintechnik sowie Maschinen- und Anlagenbau. Die Spezialität ist laut Hell „die Fertigung hochkomplexer Teile mit engen Maßtoleranzen“. Außerdem hebt er bei den

Produkten einen Anteil an Edelstahllegierungen von über 50 Prozent hervor. Mit dem Emu-Cleaner, einem Emulsionsreinigungsgerät, vertreibt Zetec zudem ein selbst entwickeltes, patentiertes Produkt.Gefertigt werden alle Teile am Unternehmenssitz in Gosheim auf einer fast 3.000 Quadratmeter großen Fläche. Zwischen 2008 und 2012 hat Zetec dafür fünf Millionen Euro in einen rund 1.600 Quadratmeter gro-ßen Anbau an das Firmengebäude sowie in neue Ma-schinen investiert. mae

Blick in die Produktionvon Zetec: Seit 25 Jahren fertigt das Gosheimer Unternehmen hoch-komplexe Bauteile.

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Unternehmen

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Polarform

Maschinenpark erweitertLahr. Die Firma Polarform konstruiert und entwickelt hochpräzise Spritzgießwerkzeuge und Drehteller für kleine bis mittelgroße Kunst-stoffteile, beispielsweise Blenden oder Wählhebel im Automobil. Das Unternehmen ist seit 1993 am markt und hat nun 800.000 euro in den maschinenpark investiert. eine Laserschweißanlage, eine CnC-gesteuerte Flach- und Profi lschleifmaschine sowie eine spezielle tiefl ochbohranlage wurden installiert. Polarform hat im Jahr 2013 einen Umsatz von 5,5 millionen euro erwirtschaftet. man liefert in 13 europäische Länder sowie nach China, hongkong, taiwan, Südafrika, die USA und mexiko. Das Unternehmen beschäftigt 48 mitarbeiter, darunter drei Auszubildende. Sechs neue mitarbeiter, davon vier Auszubildende, sollen dieses Jahr hinzukommen. Geschäftsführer des Unternehmens sind Jo Pollaert und Dieter Göppert. orn

KURZ NOTIERT

Die Lange-Grup-pe aus Oberndorf a. N. hat die Firma Thoma-Pur mit Sitz in Deggenhauser-tal (Bodenseekreis) über nommen. Die 1960 gegründete Lange-Gruppe ist spezialisiert auf die Bereiche Dächer (siehe Bild), Fassa-den, Abdichtungen, Industrie-Blech-bau und Industrieböden. Mit dem Erwerb der Firma Thoma-Pur, die Her-bert Thoma zuletzt alleine betrieben und altersbedingt verkauft hat, sind nun Spritzbeschichtungen zur Sanie-rung von Flach- und Blechdächern sowie Oberfl ächen im Industriebe-reich wie zum Beispiel Kühlwasser-tanks und Auffangwannen für Gefahr-gut dazugekommen. Zu den Kunden der Lange-Gruppe zählen vor allem Industrieunternehmen in ganz Baden-Württemberg, aber auch private Hausbesitzer. Im Unternehmen sind 95 Mitarbeiter und acht Auszubilden-de an den Standorten Oberndorf (Lan-ge GmbH und Co. KG und Lange Tech) sowie Balingen (Lange-Dachtechnik) beschäftigt.

TOP Gebäudeservice

Größerer FirmenbauWaLDShuT-TieNgeN. Die TOP Gebäudeservice GmbH aus Waldshut-tiengen hat in ein größeres Betriebsgebäude im Gewerbe-gebiet Schmittenau rund 500.000 euro investiert. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 400 mitarbeiter. etwa die hälfte von ihnen arbeiten in Waldshut-tiengen, die anderen in den Filialen tuttlingen und Kempten (Allgäu). Zurzeit werden zwei junge männer zum Glas- und Gebäudereiniger ausgebildet. Das Leistungsspektrum reicht von Industriereinigung über Gebäudereinigung innen und außen bis hin zur gesamtheitlichen Betreuung und Verwaltung von Gebäuden. Auch die Bereiche natur- und Kunststeinsanierung mit Oberfl ächenveredelung, Grünanlagenpfl ege, haushaltshilfe und reinigung von Solaranlagen zählen dazu. Der Gebäudereinigungsmeister und Geschäftsführer thomas mürb führt das Unternehmen seit dem Jahr 2007. sum

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ANZEIGE

Sonja Mathis übernimmt Schmelzer Gemüse

Zum Wein kommt das GemüseMERDINGEN/MENGEN. Sonja Mathis, Geschäfts-führerin des Merdinger Weinguts Kalkbödele/Mathis, hat von Sigrid Schmelzer deren alteingesessene Ge-müsegärtnerei zwischen Schallstadt-Mengen und Off-nadingen übernommen. Die Gemüsegärtnerei ist circa 35 Hektar groß (darunter ein Hektar unter Glasfl ächen) und produziert über 50 verschiedene Gemüsesorten von Auberginen bis zu Zucchini. Einen Schwerpunkt bil-det der Tomatenanbau mit mehreren Sorten. Schmel-zer erntet rund 2.900 Tonnen Gemüse sowie Salate im Jahr und setzt circa 1,5 Millionen Euro um.Mit einer Acker- oder Bodenzahl von 92 auf der Skala von 7 bis 100 liegt die Bodenqualität des Lösslehms in dieser Gegend nur knapp unter den Maximalwerten der Hildesheimer Böden, sagt Mathis. In Verbindung mit der optimalen Licht- und Wasserversorgung mache dies Mengen zu einem „Mekka des Gemüsebaus“.Als Leiter der Gärtnerei konnte Mathis den Gärtner-meister Klaus Pfefferle gewinnen, einen Fachmann für innovative Formen der Gewächshauskultivierung und Kenner des anspruchsvollen Schweizer Marktes. Er hatte schon bei Schmelzer gelernt. Mathis und Pfefferle sehen wegen ihrer Ausrichtung auf Vielfalt,

Qualität und Regionalität gute Chancen für die Gärtnerei auch gegen den Ver-drängungs- und Unterbietungswettbe-werb durch Billigprodukte aus Niedrig-lohnländern.Für das Weingut bietet die Investition Synergien, so seien für die Zukunft Koch events mit Gemüse aus eigener Produktion und eigenen Weinen ge-plant. Das schön gelegene weitläufi ge Schmelzer-Areal kann auch einen guten Rahmen für die Kalkbödele-Jahrgangs-verkostung abgeben. Kalkbödele verfügt in und um Merdingen über 17 Hektar Anbaufl äche und produ-ziert circa 120.000 Flaschen Wein im Jahr, davon 65 Prozent Rotwein. Das Weingut war einer der Pioniere im Barriqueausbau. Mathis beschäftigt im Weingut fünf und in der Gärtnerei 25 Mitarbeiter (auch als Sai-sonkräfte). Sonja Mathis, an der Dualen Hochschule Lörrach ausgebildete Betriebswirtin und Mutter von sechs Kindern, hatte ihre Neigung zum Gemüse be-reits im Schrebergarten ihrer Großmutter nahe des Freiburger Flugplatzes entdeckt. upl

Neues Geschäftsfeld:Über 50 Gemüsesorten baut Sonja Mathis an, darunter auch Blumenkohl.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201444

Unternehmen

Leipold-Gruppe

Erneut investiertWOLFaCh. Die Leipold-Gruppe, hersteller von Präzisionsteilen aus Kupferlegierungen und verschiedenen Stählen, hat dieses Jahr bislang rund drei millionen euro in den maschinenpark am Stammsitz in Wolfach investiert. mit der neuen rundschleifma-schine hat das Familienunternehmen sein Verfahrensportfolio um das spitzenlose Schleifen erweitert. mit dem erwerb einer weiteren rundtaktmaschine wurden die Kapazitäten zur herstel-lung hochkomplexer teile ausgebaut. hintergrund der Investition ist laut Pressemitteilung eine steigende nachfrage im Bereich dieser Präzisionsteile. Weitere Investitionen von rund 2,5 milli-onen euro in zusätzliche maschinen sollen dieses Jahr folgen. Vergangenes Jahr investierte die Leipold-Gruppe insgesamt gut fünf millionen euro.Der Umsatz bewegte sich in den zurückliegenden Jahren stets um die 66 millionen euro. 2013 waren es 67 millionen, im Vorjahr 65 millionen euro. Die Leipold-Gruppe beschäftigt weltweit rund 400 mitarbeiter und verfügt über vier Produktionsstandorte in

Deutschland und in den USA. Das Pro-duktportfolio um-fasst beispielsweise Präzisionsteile für Kraftstoffführungen, Sensoren, Steuerge-räte und Schweiß-düsen sowie blei-freie messingteile für Armaturen. Zu den Kunden zählen Firmen aus der Au-tomotive- und elek-trotechnikbranche sowie aus dem Be-reich Industrie- und haustechnik. sum

ein mitarbeiter bedient die neue rundschleif-maschine der Leipold-

Gruppe.

KURZ NOTIERT

Für den Bau des Fildertunnels, der den Stuttgarter Hauptbahnhof mit dem Flughafen verbindet, ist eine Tunnelbohrmaschine des Schwanau-er Herstellers Herrenknecht im Ein-satz (im Bild mit der heiligen Barba-ra, der Schutzpatronin der Mineure). Seit Mitte Juli arbeitet sich die 2.000 Tonnen schwere, 120 Meter lange Maschine mit einem Durchmesser von 10,82 Meter durch die Hochebe-ne Filder südlich von Stuttgart. Zwei eingleisige Tunnelröhren à 9.468 Meter soll sie graben. „Jetzt können wir zeigen, wie mit Hightech-Technik aus Baden-Württemberg Topinfra-strukturen in Baden-Württemberg entstehen“, sagte Firmenchef Martin Herrenknecht beim Baubeginn. Die Herrenknecht AG ist Weltmarktführer für Tunnelbohrmaschinen. Sie setzte 2013 mit weltweit rund 4.800 Mit-arbeitern 1,027 Milliarden Euro um. Der Fildertunnel ist Teil des Projekts Stuttgart 21.

Die Familie Mall hat die Eigentums-verhältnisse der Mall GmbH (Donau-eschingen) neu geregelt. Seniorchefi n Charlotte Mall und ihre Kinder Elsa sowie Michael haben die privatnüt-zige Roland-Mall-Familienstiftung gegründet und ihre Anteile an der Mall GmbH als Stiftungsvermögen eingebracht. „Wir wollen das Le-benswerk unseres Vaters Roland für kommende Generationen sichern“, erklärt Michael Mall, der dem Stif-tungsvorstand vorsitzt. Hauptzweck der Stiftung ist es, das Unternehmen zu sichern, zu erhalten und zu fördern. Mall stellt Abscheider, Kläranlagen so-wie Lösungen für die Regenwasserbe-wirtschaftung her. Das Unternehmen setzte 2013 rund 63 Millionen Euro um und beschäftigte 460 Mitarbeiter.

Sensopart Industriesensorik

Kontinuierlich gewachsengOTTeNheiM/WieDeN. Die Sensopart Industriesensorik Gmbh mit Sitzen in Gottenheim bei Freiburg und Wieden bei todt-nau hat vergangenes Jahr 15,7 millionen euro umgesetzt. Das sind 0,7 millionen euro mehr als 2012. Für das laufende Jahr rechnet der Gründer und Geschäftsführer theodor Wanner mit einem zwei-stelligen Wachstum. Das auf die entwicklung, herstellung und den Vertrieb von optoelektronischen Sensoren und Vision-Systemen für die Automatisierungstechnik spezialisierte mittelständische Familienunternehmen hat 2014 zudem sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Gegründet wurde Sensopart 1994 aus der Konkursmasse der Firma Schlüter Fotosensorik in Wieden. Seither ist das Un-ternehmen kontinuierlich gewachsen. 2001 wurde in Gottenheim der zweite Produktionsstandort eröffnet. Seit 1997 wurden vier Vertriebsgesellschaften in england, Frankreich, den USA und China gegründet. heute sind weltweit 150 mitarbeiter beschäftigt. sum

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201446

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Unternehmen

Schwarzwald-Eisen investiert zwei Millionen Euro

Filiale in Freiburg eröffnetFreiburg/Lahr. Die Lahrer Firma Schwarzwald-eisen hat ende Juni in Freiburg eine Filiale eröffnet. Sie befi ndet sich in der robert-Bunsen-Straße im Indust-riegebiet nord in einer 10.000 Quadratmeter großen halle, die ehemals Standort der Firma eisen Glatt war. Die Stadt hat für die Wiederherrichtung des ei-senbahngleises gesorgt, so dass Schwarzwald-eisen auch über die Bahn versorgt werden kann. herzstück der neuen Filiale ist eine Stahlbearbeitungsanlage, mit der sich Werkstücke sägen, bohren, fräsen, markieren und senken lassen. Auch Strahlen und Konservieren werden angeboten. Die Investitionen für die nieder-lassung haben sich auf zwei millionen euro belaufen.neben dem hauptstandort in Lahr, der im Zuge der einrichtung der Freiburger Filiale umgebaut worden ist, betreibt Schwarzwald-eisen eine weitere nieder-lassung in Bad Säckingen. man verfügt jetzt also über drei Standorte in Südbaden und ist in dieser region zum größten lagerhaltenden Stahlhändler geworden.

Wie Steffen Auer, Geschäftsführer von Schwarzwald-eisen und Präsident der IhK Südlicher Oberrhein, bei der eröffnung erläuterte, gehört zur Gruppe außerdem ein Stahlhändler in Westerwald. Der Umsatz der Gruppe ist während der letzten zehn Jahre von 15 auf 50 millionen euro angestiegen. Insgesamt sind 170 mitarbeiter be-schäftigt, in Freiburg sind es zehn. Schwarzwald-eisen ist darüber hinaus der größte Anbieter von türen in Baden-Württemberg. Die Firma Kaman Winkler, die im Arbeitsschutz (zum Beispiel mit Schutzkleidung) tätig ist und ebenfalls zu Schwarzwald-eisen gehört, wird zum 1. Januar 2015 mit dem entsprechenden teil der Freiburger Firma Ketterer + Liebherr zusammengeführt. Die neue Firma wird Kaman Liebherr heißen.Wie Auer weiter ausführte, haben seine eltern schon vor Jahren eine gute nachfolgeregelung getroffen, indem sie das Unternehmen auf ihn und seinen Bruder Ingo übertrugen. Wolfgang Auer, der Vater der beiden Brüder, ist vor wenigen Wochen gestorben. upl

Steffen Auer in der Lagerhalle der neuen

Schwarzwald-eisen-Filiale in Freiburg und Gäste der

eröffnungsfeier, die das Bearbeitungszentrum

vorgeführt bekommen.

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KURZ NOTIERT

Die PVD-Zweigstelle Lörrach hat ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. PVD (Pro-duktion, Vertrieb und Dienstleistungen) hat sieben Standorte und ist ein Zweckbetrieb des AGJ Fachverbandes in der Erzdiözese Freiburg. Sie engagiert sich für langzeitar-beitslose Menschen mit dem Ziel, diese im Laufe einer befristeten Beschäftigung zu qualifi zieren und ihnen eine neue beruf-liche Perspektive zu geben. Neben einer Fahrrad- und Kreativwerkstatt bietet PVD Lörrach Arbeitsmöglichkeiten im Second-

Hand-Kaufhaus, im Möbellager, in der Holzwerkstatt und im Malerteam. Finan-ziert wird sie mithilfe von Fördermitteln. Etwa die Hälfte der Kosten wird in den Ar-beitsbereichen erwirtschaftet. Zurzeit ar-beiten 110 Menschen in Lörrach, 14 sind Stammpersonal.

Über drei Auszeichnungen konnte sich das Lauchringer Möbelhaus Dick bereits in diesem Jahr freuen: Vom Deutschen Han-delsverband wurde das Unternehmen zu

einem von drei „Top Stores of the Year“ gewählt, von der Zeitschrift „Schöner Woh-nen“ zu den 250 besten Topfachhändlern und von „Architektur und Wohnen“ zu den Top-300-Möbelhäusern in Deutsch-land. Möbel Dick wird in dritter Generation von Michaela und Günter Dick geführt. Die Familie Dick betreibt mittlerweile an drei Standorten Möbelhäuser – neben dem Stammsitz in Lauchringen auch in Weil am Rhein und in Stockach. Insgesamt sind rund 350 Mitarbeiter beschäftigt.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201448

UNTERNEHMEN

KURZ NOTIERT

Der mit seiner Firma Kleiser-Werbe-gestaltung selbstständige Werbege-stalter Hansjörg Kleiser hat ein neues Standbein: In seinen Firmenräumen in Staufen hat er eine Schwarzwald-Galerie eröffnet. Unter dem Motto „Hardy-Pop-Art“ verkauft er Kunst-drucke mit farblich aufgepeppten heimatlichen Motiven vom Schwarz-waldmädel (Bild) bis zum Fichtenzap-fen an Privat- und Geschäftskunden. Rund 9.000 Euro hat Kleiser investiert. Er beschäftigt einen Mitarbeiter und zwei Auszubildende.

Die Firma Rampf Dosiertechnik aus Zimmern o. R. fi rmiert seit 1. Juli als Rampf Production Systems. Die Namensänderung refl ektiert laut Pressemitteilung die Positionierung als gesamtheitlicher Systemlieferant im Markt. Das Unternehmen ist ein führender Hersteller von Niederdruck-Misch- und Dosieranlagen sowie ein Automatisierungsspezialist.

Der technische Fachhandel Maertin & Co. AG in Freiburg ist 65 Jahre alt geworden. Das Unternehmen bietet neben Schläuchen und Armaturen, Klebetechnik, Arbeitsschutzproduk-ten und technischen Gummiwaren eine modern ausgestattete Fertigung in der Kunststoffe und Gummi weiter-verarbeitet sowie zahlreiche Dienst-leistungen und Lohnarbeiten verrich-tet werden. Zu den Kunden gehören produzierende Unternehmen sowie Handwerksbetriebe bis zur französi-schen und Schweizer Grenze, von der Ortenau bis weit in den Schwarzwald. Maertin hat 55 Mitarbeiter und wird heute in dritter Generation von Axel Maertin als Vorstand geführt. Seit 2010 ist mit seiner Tochter Stephanie Maertin auch die vierte Generation in der Unternehmensleitung tätig.

Endress+Hauser erweitert Werk in Maulburg

Neubauten undein BlockheizkraftwerkMAULBURG. Die in der Messtechnik tätige Endress+Hauser Grup-pe (Sitz Reinach/Schweiz) hat das größte und älteste Werk der Gruppe in Maulburg wesentlich vergrößert. Mitte Juli wurden ein neues Produktionsgebäude, ein Bau für Forschung und Entwicklung sowie ein bereits bestehender, jetzt aber energetisch sanierter und mit einem neuen Blockheizkraftwerk – das das ganze Werk ver-sorgt – ausgerüsteter Bau eingeweiht. Insgesamt entstanden über 8.000 Quadratmeter neue Nutzfl ächen. Die Investitionen lagen bei 23,5 Millionen Euro. Das Werk ist jetzt 62.500 Quadratmeter groß. In Maulburg werden vor allem Füllstands- und Durchfl ussmessgeräte entwickelt und gebaut.Neu ist der Bau 7, das Gebäude für die mechanische Fertigung. Die über 40 Meter freitragende Halle gewährleistet die notwendige Flexibilität für den großen Maschinenpark. Sichtbarstes Zeichen ist die „gläserne Produktion“ mit einer großen Glasfront zur Bundes-straße 317.In den neuen beziehungsweise renovierten Bürogebäuden fi ndet das „Open Offi ce“-Konzept der Firma Vitra Anwendung, das Raum für Kooperation und offene Kommunikation bietet. Hier sind auch die 200 Entwickler (von 1.800 Mitarbeitern in Maulburg insgesamt) tätig. Das neue Blockheizkraftwerk, das auf dem Dach von Bau 5 seinen Platz gefunden hat, produziert mit einer Zwölf-Zylinder-Gasturbine bis zu 840 Kilowatt pro Stunde. Die entstehende Wärme wird über eine Absorptionskältemaschine in Prozesskälte umgewandelt, die wiederum über ein Verbundsystem zur Klimatisierung der Büro-, aber vor allem der Produktionsräume beiträgt. Diese Investition leistet einen entscheidenden Beitrag zur Energieoptimierung. Wie Matthias Altendorf, seit Jahresanfang Chef der Endress+Hauser Gruppe und zuvor Leiter von Endress+Hauser in Maulburg, bei einem Pressegespräch ausführte, hat man in den beiden letzten Jahren circa 700.000 Euro Kosten durch das Erneuerbare Energiengesetz gehabt – da lohnt es sich, in Energieeffi zienz zu investieren.Chef von Endress+Hauser in Maulburg ist Andreas Mayr, der betonte, dass weiteres Wachstum am Standort vorgesehen ist und die Bauan-träge bereits gestellt sind. upl

Raum für Kooperation und Kommunikation:

Eine renovierte Etage für Forscher und Entwickler

von Endress+Hauser in Maulburg.

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Unternehmen

KURZ NOTIERT

Die von Ralf Ott (rechts im Bild) ge-gründete Firma Ott Sonderkonstruk-tionen in Rottweil fi rmiert nun als OSK Maschinen-bau GmbH. Als zweiter Geschäfts-führender Gesellschafter ist der Ma-schinenbauingenieur Jochen Küfner (links) dazugekommen. Neuer Stand-ort ist Frittlingen. Zu den Kunden gehört der Kolbenhersteller Mahle, für den die OSK ein besonderes Kol-benreinigungssystem entwickelt hat. Für ihr Zentrifugalreinigungssystem wurden Ott und Küfner dieses Jahr zudem mit dem Innovationspreis der Kreissparkasse Rottweil 2013 aus-gezeichnet.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuer-beratungsgesellschaft Alltax GmbH feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Sie wurde 1989 als UPG-Treuhand Steu-erberatungsgesellschaft mbH in Reutlingen gegründet und fi rmierte 1992 in eine GmbH um. An den bei-den Standorten in Reutlingen und Sulz am Neckar sind jeweils durch-schnittlich 20 Mitarbeiter beschäf-tigt. Von Sulz aus werden zudem die Beratungsbüros in Albstadt-Ebingen und Obernheim betreut. Alltax berät, prüft und vertritt sowohl Privatperso-nen als auch Unternehmen in allen Angelegenheiten rund um Steuern, Prüfung und Recht.

Hummel Präzision GmbH investiert 500.000 Euro

Firmengebäude saniertFurTWaNgeN. rund 500.000 euro hat die geschäftsführende Gesellschafterin der hummel Präzision Gmbh, Andrea hummel, in diesem Jahr in ihr Firmengebäude investiert. Der Unternehmenssitz in Furtwangen wurde baulich und technisch saniert. Damit könne das Unternehmen die technisch immer anspruchsvoller werdenden Anforderungen der Auftraggeber erfüllen, sagt hummel. Diese kom-men unter anderem aus der Autozulieferer-, Füllstandsmessung-, Dosier- und Prozesspumpen- oder der medizintechnikbranche. Die hummel Präzision Gmbh ging aus der 1935 von Bertin hummel als

mechanische Werkstätte mit angeschlos-sener tankstelle gegründeten hummel KG hervor. Seit 2010 führt mit Andrea hummel die Witwe des damals verstorbenen Ver-treters der dritten Generation das Unter-nehmen als Gmbh in reduziertem rahmen weiter. heute sind 15 techniker und Kauf-leute beschäftigt. Dir Firma ist auf das Dre-hen, Fräsen und Sägen von hochwertigen edelstählen spezialisiert und produziert auf einer Fertigungsfl äche von nun 800 Quadratmetern technisch anspruchsvolle Werkstücke in kleinen bis mittleren Serien aus unterschiedlichen metallen. sum

IMS Gear

Investition am Stammsitz eiSeNbaCh. ImS Gear hat sein Werk am Gründungsstandort eisenbach erweitert. rund acht millionen euro wurden investiert – jeweils etwa die hälfte davon in das Gebäude und die Produktions-anlagen. Der neubau verfügt über eine nutzfl äche von rund 1.500 Quadratmetern, verteilt auf drei ebenen. neben der Produktion von Komponenten für e-Bike-Antriebe und Schneckenrädern sowie der Instandhaltung ist dort das unternehmenseigene Ausbildungszent-rum untergebracht. nun verfügt ImS Gear am Standort eisenbach über eine Produktionsfl äche von rund 1.5000 Quadratmetern. Die Zahl der mitarbeiter dort hat sich im Verlauf des vergangenen Jahres von rund 400 auf rund 450 erhöht. wis

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• Drahtbiegeteile im Durchmesserbereich von 0,40-10,00 mm• Drehfedern und Doppelschenkelfedern ab einen Drahtdurchmesser von 0,40 mm• Druckfedern, Zugfedern und Ringe ab einem Drahtdurchmesser von 0,30 mm• Flachfedern und Stanzteile im Abmessungsbereich von 0,10 bis 3,00 mm Banddicke• Lackierhaken bis zu einem Drahtdurchmesser von 8,00 mm

KURZ NOTIERT

Für ihre Konzepte zur Förderung von Frauen in MINT-Berufen hat das Land drei Firmen aus der Regi-on ausgezeichnet. In der Kategorie „Berufs orientierung und Recruiting“, Größenklasse 1 bis 50 Beschäftig-te, gewann Conz + Straßer (Spai-chingen). In der Größenklasse 51 bis 500 Beschäftigte war die End-ress + Hauser Infoserve (Weil am Rhein) erfolgreich. Hampf Consult (Offenburg) siegte in der Kategorie „Personalentwicklung und -bin-dung“ (1 bis 50 Beschäftigte).

Die Progress-Werk Oberkirch AG baut ihren tschechischen Standort kräftig aus. Eine neue Halle für bis zu drei Tiefziehpressen sowie eine neue Montage- und Logistikhalle werden errichtet. Damit entstehen weitere 12.000 Quadratmeter betriebliche Flä-chen. Der Standort soll mehr als ver-doppelt werden, weil in den nächsten beiden Jahren große Serienproduktio-nen neu anlaufen. Investiert werden sieben bis zehn Millionen Euro.

Die Meiko Maschinenbau (Offen-burg) ist im Buch „Jahr der Werbung 2014“ vertreten. In der Kategorie „In-dustriegüter/B2B“ wurde die Kampa-gne zur Einführung der neuen Spül-maschinengeneration „M-iClean“ veröffentlicht, die von der hauseigenen Kommunikationsabteilung sowie der „agenturwitt“ (Freiburg) erarbeitet und vom Hamburger Fotografen Flori-an Geiss realisiert wurde.

Micronas investiert in Energieeffi zienz

Neues BlockheizkraftwerkFreiburg. Die micronas Gmbh, die mit circa 800 mitarbeitern halbleiterprodukte für Automobil- und Industrieanwendungen ent-wickelt und produziert, hat nach nur viermonatiger Bauzeit ein Blockheizkraftwerk in Be-trieb genommen. nachdem bereits vor zwei Jahren ein großes Solarkraftwerk auf den Dächern des Firmen-gebäudes entstand, ist dies eine weitere maßnahme zur teilautarken energieversor-gung des Unternehmens. Photovoltaikanlage und Blockheizkraftwerk sorgen für eine einsparung von circa 30 Prozent des Ge-samtstromverbrauchs. Der Wärmebedarf kann sogar zu 60 Prozent gedeckt werden. Im Sommer wird die Abwärme mittels Absorptionskältemaschinen in Kälte gewandelt und zur Klimatisie-rung der reinräume (auf permanent 22 Grad Celsius) verwendet. ein weiterer Vorteil: micronas sichert mit den maßnahmen die sen-siblen Fertigungsbereiche gegen Schwankungen oder Ausfälle bei der Stromversorgung und somit auch gegen Produktionsausfälle. Das Kraftwerk soll für eine jährliche energiekosteneinsparung von einer million euro sorgen. es hat Investitionen von vier millionen erfordert, kann sich also innerhalb von vier Jahren amortisieren. Das Kraftwerk besteht aus zwei redundanten Generatoren mit je-weils 1.000 KW elektrischer Leistung. Angetrieben wird die Anlage von einem Verbrennungsmotor auf erdgasbasis.micronas fertigt magnetfeld- und Stromsensoren, deren Funkti-onsweise auf dem halleffekt beruht, sowie Gassensoren und em-bedded Controller für intelligente Aktuatoren. Die Firma hat ihren hauptsitz in Zürich und übernahm 1997 das in Freiburg ansässige Itt-tochterunternehmen Intermetall. micronas hat sich während der vergangenen Jahre weg vom Consumergeschäft und hin zum Automobil- sowie neuerdings auch zum Industriegeschäft orientiert. Der Umsatz lag 2013 bei 152,7 millionen euro, davon 8,3 millionen euro im Industriegeschäft, der weit überwiegende Anteil von 143,6 millionen euro entstammt dem Automobilgeschäft. orn

eine der beiden Absorptionskäl-temaschinen im neuen Blockheiz-kraftwerk von micronas.

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Dass Bewegung den Körper fit hält und vor Zivilisationskrankheiten schützt, ist gemeinhin bekannt. Dass Aktivität aber auch die geisti-ge Fitness in Gang bringt, beweist die jüngere Hirnforschung.

Das Gesundheitsresort Freiburg baut mit seinen Tagungsangebo-ten auf Bewegung: Nordic Walking mit erfahrenen Trainern wird direkt ab Hotel im umgebenden Mooswald gestartet. Nach dem Mittagessen profitieren Tagungsteilnehmer von einer kostenfreien 5-10 min. Aktivierungszeit, um dem typischen Mittagsloch entge-genzuwirken. Klar, dass bereits die Küche des Dorint Hotels An den Thermen auf leichte Küche achtet, die den Stoffwechsel möglichst wenig belastet. Das Gehirn der Tagungsteilnehmer soll ja für den weiteren Tag wach und rege bleiben.

Wer längere Bewegungspausen bei kompetenten Sportlehrern oder Physiotherapeuten in sein Tagungsprogramm einbauen möchte, kann diese zusätzlich buchen.

Auch die Infrastruktur des Hauses setzt auf Aktion: Im Tagungs-pausenbereich sorgen dynamische Sitzhocker, dass die Muskeln ak-tiviert werden, ein Tischkicker bringt zusätzlich Spaß ins Spiel. Und wer möchte, gelangt direkt aus dem Tagungsbereich ins Grüne, um sich die Beine zu vertreten oder auch einen kurzen Spaziergang im Mooswald zu unternehmen. Warum nicht auch einmal den Wald als Tagungsraum nutzen, um auf neue Gedanken zu kommen? Der Geschäftsführer des Gesundheitsresort Freiburg, Rüdiger Wörnle, weiß: „Es ist aus wissenschaftlicher Sicht durchaus empfehlens-wert, sich buchstäblich „auf den Weg zu machen“, um schwierige

Aufgaben zu lösen. Motorische Aktivität und geistige Kreativität hängen ganz eng zusammen.“

Dass das Gesundheitsresort Freiburg sich auf solche bewegte und grüne Tagungen spezialisiert hat, liegt an der außergewöhnlichen Konstellation: Im Gesundheitsresort Freiburg bringen sich zwei Un-ternehmen aus zwei unterschiedlichen Unternehmen ein: Das Do-rint Hotel An den Thermen bietet die hervorragende Infrastruktur für Veranstaltungen bis zu 125 Teilnehmern und langjährige Erfah-rung im Tagungsmanagement. Für die Bewegungs-Kompetenz sorgt das Team der Präventions- und Rehaeinrichtung Mooswaldklinik. Beide Unternehmen zusammen bilden das Gesundheitsresort Freiburg.

Nähere Infos unter Tel. 0761 4908-635 [email protected] www.gesundheitsresort-freiburg.de www.dorint-tagung.com

Kreativ Tagen im Gesundheitsresort Freiburg

Bewegung für zündende Ideen

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 53

Unternehmen

SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft

Weiterhin hohe InvestitionenLahr. Das auf den Geschäftsfeldern Schienen-Personennahverkehr, Schienen-Güterverkehr, regionalverkehr Bus, Stadt-verkehr Bus und Ingenieurplanung tätige Unternehmen hat im Jahr 2013 einen Umsatz von 92,3 millionen euro (2012: 83,6 milli-onen euro)und ein Jahresergebnis von 0,4 millionen euro erzielen können. Die SWeG ist zwischen Weil am rhein im Süden und tauberbischofsheim im norden tätig und be-schäftigt über 780 mitarbeiter. Vom Umsatz entfielen 65 millionen euro auf die SWeG AG und 27 millionen euro auf tochtergesell-schaften. Die Firma ist mit 350 Bussen (in-klusive der Fahrzeuge der Subunternehmer) und 71 Schienenfahrzeugen (darunter fünf Lokomotiven) unterwegs. einziger Aktionär ist das Land Baden-Württemberg. Aufsichts-ratsvorsitzender ist der Verkehrsminister des Landes, zur Zeit also Winfried hermann. Der Vorstand setzt sich zusammen aus dem Sprecher Johannes müller (kaufmännischer Bereich) und Walter Gerstner (technik).Wegen hoher Aufwendungen für außeror-dentliche reparaturen an Schienenfahr-zeugen im letzten und im laufenden Jahr

wird man laut einer Pres-semeldung das Jahr 2014 mit einem Fehlbetrag von bis zu drei millionen euro abschließen. trotzdem hält der Vorstand an der hohen Investitionstätigkeit fest. Wiederum wird die SWeG im laufenden Jahr 25 Busse mit einem Investitionsvolu-men von circa 5,5 millionen euro beschaffen. Fast alle Busse des Unternehmens sind behindertengerecht und niederflurig ausgestat-tet. Auch im Schienenver-kehr werden alle nötigen Unterhaltungsinvestitionen getätigt. Die SWeG verfügt über ein eigenes Schienen-netz von 104 Kilometern. Sie betreibt die Kaiserstuhlbahn, die münstertalbahn, die Achertalbahn und die harmersbachtalbahn. Die SWeG-Busse und Bahnen beförderten vergangenes Jahr insgesamt 61,2 millionen Fahrgäste (2012: 60,4 millionen) . orn

Über 104 Kilome-ter eigene Bahn-strecken verfügt die SWeG.

Regio-Verkehrsverbund Freiburg

Mehr Regiokarten verkauftFreiburg. Der re-gio -Verkehrsverbund Freiburg (rVF) zieht laut Pressemitteilung „eine äußerst positive Bilanz“ des Geschäftsjahrs 2013. Die Zahl der Fahrgäste ist um 1,3 Prozent auf knapp 120 millionen angewach-sen. Fast 90 Prozent aller Fahrten werden mit der regiokarte unternommen. Deren Absatz hat 2014 um 2,7 Prozent zugenommen, der-jenige der regiokarte für Schüler und Azubis um 1,4 Prozent. Das Semesterticket weist ein Plus von 3,3 Prozent auf. Außerdem wur-den 1,5 Prozent mehr einzelfahrscheine, 5 Prozent mehr 2x4-Fahrten-Karten und 6,2 Prozent mehr 24-Stunden-tickets verkauft. Die einnahmen des rVF stiegen damit ein-hergehend im vergangenen Jahr ebenfalls, und zwar um 4,8 Prozent. sum

Freiburger Verkehrs AG

Über 77 Millionen Passagiere Freiburg. Die Busse und Bahnen der Freiburger Verkehrs AG (VAG) rollen weiter auf erfolgskurs. Zum sechsten mal in Folge fuh-ren sie im vergangenen Geschäftsjahr einen Fahrgast-höchstwert ein. Das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr von Freiburg nutzten 2013 über 77 millionen Passagiere – ein Plus von 1,4 Prozent. Damit lag die nachfrageentwicklung in Freiburg deutlich über dem Branchendurchschnitt von 0,8 Prozent. Dank der Zunahme der Fahr-gastzahlen lagen auch die Umsatzerlöse aus Beförderungsleistungen mit 54,4 millionen euro um gut 2,3 millionen euro (+4,5 Prozent) über dem Vorjahreswert. trotzdem stieg der Jahresfehlbetrag auf 12,3 millionen euro. Der Kostendeckungsgrad der VAG im Jahr 2013 liege dennoch mit 83,1 Prozent deutlich besser als der Branchendurch-schnitt (77,1 Prozent), betonten die VAG-Vorstände, helgard Berger und Stephan Bartosch, in der Bilanzpressekonferenz. Auf die seit Jahren steigenden Fahrgastzahlen reagierte die Geschäfts-führung mit dem größten Investitionsprogramm der Geschichte. Dazu gehören die neubauprojekte nach Gundelfingen, zur messe, über Kro-nenbrücke und rotteckring sowie auf der Waldkircher Straße. ein größeres Stadtbahnnetz sowie die erweiterung des Angebots bedeuten auch einen mehrbedarf an Fahrzeugen und Personal. In Spanien kaufte die VAG zwölf „Urbos 100“, die ab 2015 durch Freiburg rollen. kaz

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THEMEN & TRENDS

Seit 1. August gilt das neue Erneuerbare-

Energien-Gesetz (EEG). Es bringt einige grund-

legende Änderungen für die Förderung

regenerativer Energie-quellen und für Anla-gen zur kombinierten Erzeugung von Strom und Wärme mit sich.

EEG 2.0 Abschied vonNach monatelangen Diskussionen konnten

sich EU-Kommission, Bundesregierung und die Bundesländer einigen, das neue

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wie geplant am 1. August in Kraft treten zu lassen. Im Vorfeld hatte es aufgrund der Dimension dieser Herkulesaufga-be und der vehementen Widerstände mehrfach Be-denken gegeben, ob der ambitionierte Zeitplan des Novellierungsverfahrens eingehalten werden kann. Ziel der Novelle war eine Kostensenkung für die Um-stellung der deutschen Energiewirtschaft, die mit den Vorgaben der EU kompatibel ist. Nur durch die beihilferechtliche Genehmigung aus Brüssel konnte Planungssicherheit für Investoren geschaffen und die flächendeckende Nutzung regenerativer Energie-träger ohne ausufernde Kostendynamik ermöglicht werden.Um dieses Ziel zu erreichen, sieht das EEG 2.0 meh-rere Maßnahmen vor. So wird beispielsweise die Dauer und Höhe der finanziellen Förderungen über technologiespezifische Ausbaukorridore von der Ausbaugeschwindigkeit der erneuerbaren Energien abhängig gemacht. Diesem sogenannten „Prinzip des atmenden Deckels“ unterlag bisher bereits der Zubau von Photovoltaik-Anlagen. Die Bundesregie-rung verspricht sich dadurch, die durchschnittliche Vergütung für Strom aus regenerativen Anlagen von bisher knapp 17 auf 12 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2015 zu senken, wodurch der bisher kontinu-ierliche Anstieg des EEG-Umlagevolumens gebremst werden könnte.Insgesamt nimmt das neue EEG Abschied von der grundsätzlichen Vergütungspflicht, unter anderem durch schrittweise Absenkung der Vergütungen. Es wurde zudem eine stufenweise Einführung der verpflichtenden Direktvermarktung festgeschrie-ben, um die Marktintegration erneuerbarer Ener-gien voranzutreiben. Bislang sind in der Regel die Netzbetreiber Abnehmer des Ökostroms. Ab sofort

hingegen muss Strom aus EE-Anlagen ab einer in-stallierten Leistung von 500 Kilowatt (und ab 2016 ab 100 Kilowatt) selbst direkt vermarktet werden. Dafür erhalten die Anlagenbetreiber die sogenannte gleitende Marktprämie vom Netzbetreiber. Neue EE-Anlagen unterhalb dieser Schwelle, die vor 2016 in Betrieb gehen bekommen weiterhin die Einspeise-vergütung. Um die Marktprämie zu erhalten, müssen die Anlagen fernsteuerbar sein. Dies gilt auch für Be-standsanlagen in der Direktvermarktung. Die Nach-rüstpflicht für Letztere endet am 31. März 2015. Ist keine Fernsteuerbarkeit gegeben, so erhalten die betroffenen Anlagen keine Marktprämie.Diese Art der Finanzierung wird dazu führen, dass Betreiber bei stark negativen Preisen, also im Fall eines Überangebots an Strom in Verbindung mit einer geringen Nachfrage an der Strombörse, ihre Anlagen stillstehen lassen, um Verlusten zu entge-hen. Des Weiteren wird der Förderanspruch für neue Erneuerbare-Energien-Anlagen entfallen, wenn über einen längeren Zeitraum (mehr als sechs Stunden) negative Börsenpreise zu verzeichnen sind.

Ab 2017 soll die Marktprämie nur noch durch Ausschreibung im Wettbewerb ermittelt wer-den. Dadurch soll die günstigste Form der

Energieerzeugung bei den jeweiligen Technologien ermittelt werden. Angestrebt wird dann ein jährli-cher Zubau von 6 Gigawatt, wovon 200 Megawatt im Ausland errichtet werden sollen. Voraussetzung für die Teilnahme ausländischer Projekte ist, dass eine völkerrechtliche Vereinbarung, die Kooperati-onsmaßnahmen umsetzt, vorliegt und die Förderung nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit erfolgt. Das be-deutet, dass deutsche Projekte auch im Ausland zum Zuge kommen könnten. Als Vorbereitung für diesen Systemwechsel sollen mit mindestens einem Pilot-vorhaben für Photovoltaik-Freiflächenanlagen Erfah-rungen gesammelt werden. Dieses Modell soll dann

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durch eine Verordnung konkretisiert werden, um die Ausschreibungsmodalitäten auf andere Technologien erneuerbarer Energien auszuweiten. Die Ausschrei-bungen sollen so ausgestaltet werden, dass weiterhin ein breiter Mix von Betreibern partizipieren kann.

Für die verschiedenen Technologien regenera-tiver Stromerzeugung gelten künftig jährliche Zielkorridore, die es einzuhalten gilt. Diese kon-

kreten Ausbauziele sollen eine bessere Steuerung des Erneuerbare-Energien-Ausbaus bewirken. Im Bereich der Onshore-Windkraftanlagen wird ein Zubau von 2.400 bis 2.600 Megawatt pro Jahr als Basis festgesetzt, wobei der Austausch älterer Anlagen (Repowering) nicht einberechnet wird. Die grundsätzlich vorgegebene Degression der Vergü-tung beträgt dabei 0,4 Prozent je Quartal. Falls der Zubaukorridor jedoch überschritten wird, erhöht sich die Degression um 0,1 oder gar 0,2 Prozent pro 200 Megawatt. Wird der Korridor um mehr als 400 Megawatt unterschritten, sinkt die Degression auf null. Außerdem wird das sogenannte Referenz-ertragsmodell zur Berechnung der Förderhöhe für Windkraft an Land angepasst, um die bestehende Überförderung, insbesondere an windstarken Stand-orten, einzudämmen.Bei den Offshore-Windkraftanlagen wurde kein jährlicher Zubaukorridor festgelegt. Ziel ist bei die-ser Technologie eine installierte Leistung von 6,5 Gigawatt im Jahr 2020. Die Bundesregierung will dennoch Projekte bis 7.700 Megawatt genehmigen, um im Falle eines Ausfalls einzelner Projekte die Zielvorgabe trotzdem zu schaffen. Die Windräder auf See erreichen eine relativ hohe Zahl an jährlichen Volllaststunden, wodurch viele Fördergelder in die-sen Technologiebereich fließen werden, was die an-gestrebte Stabilisierung der EEG-Umlage erschwert.Das Prinzip des atmenden Deckels galt bisher be-reits für Photovoltaikanlagen. Deren Korridor wurde nun durch die EEG-Novelle von bisher 2.500 bis 3.500 Megawatt auf 2.400 bis 2.600 Megawatt ver-ringert. Ab 1. September 2014 sinkt die Grundver-gütung monatlich um 0,5 Prozent. Wird der Korridor überschritten, erhöht sich die Degression auf bis zu 2,8 Prozent (ab 4.900 Megawatt Überschreitung).Im Bereich Bioenergie gilt künftig eine jährliche Zubaubeschränkung von 100 Megawatt. Die De-gression beträgt grundsätzlich 0,5 Prozent pro Quartal, erhöht sich jedoch auf 1,27 Prozent, falls mehr als 100 Megawatt im Jahr zugebaut werden.

Ab 2016 wird die vierteljährliche Degression dann auf 0,5 Prozent festgeschrieben, unabhängig vom Zubau. Zudem wurden die Boni für den Einsatz von Energiepflanzen und der Gasaufbereitungsbonus für die Veredelung von Biogas zu Biomethan er-satzlos gestrichen.Für die Wasserkraft wird die jährliche Degression ab 2016 von 1 Prozent auf 0,5 Prozent herabge-setzt. Für Deponie-, Gruben- und Klärgas sinkt die Förderung hingegen ab diesem Zeitpunkt jährlich um 1,5 Prozent.Die Geothermie-Förderung wird ab 2018 durch die Verringerung der Sätze um 5 Prozent pro Jahr stark eingeschränkt. Die bis 2016 bergrechtlich genehmig-ten und vor 2021 in Betrieb genommenen Anlagen unterliegen jedoch nicht dem Ausschreibungsmodell und können noch die Einspeisevergütung erhalten.

D ie Eigenstromerzeugung wird an den Ausbau-kosten der erneuerbaren Energien beteiligt. Der durch die Novelle eingeschlagene Weg

der Bundesregierung wird ein Ausbremsen des Zu-baus von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Folge haben. Aufgrund der zum teil gravierend verlängerten Amortisationszeiten wird dieser Teil des neuen EEG die Überarbeitung vieler Projekte, eventuell auch de-ren Aus, bedeuten. Neue Anlagen müssen seit 1. Au-gust einen Anteil der EEG-Umlage auf den von ihnen selbst erzeugten Strom bezahlen. Bis 2017 steigt die-ser Anteil von aktuell 30 auf 40 Prozent der Umlage. Für Strom, der nicht in KWK-Anlagen oder regenerativ erzeugt wurde, fällt sogar trotz Eigenstromerzeugung die volle EEG-Umlage an, weshalb der Ausbau dieser Technologien faktisch beendet wurde.In ersten Entwürfen der EEG-Novelle war auch die Belastung von Bestandsanlagen angedacht. Dies konnte nach massiven Protesten von Verbänden und Kammern zwar vorerst verhindert werden, aber zu-nächst nur bis zum Jahr 2017. Dann fordert die EU, die Ungleichbehandlung von Neu- und Bestandsan-lagen bei der Belastung mit der EEG-Umlage erneut auf den Prüfstand zu stellen. Diese Rechtsunsicher-heit für Tausende von Unternehmen bleibt somit leider bestehen.Die „Besondere Ausgleichsregel“ hat auch im neuen EEG Bestand. Damit können stromintensive Unter-nehmen und Unternehmen, die besonders im inter-nationalen Wettbewerb stehen, die auf einer von zwei Sektorenlisten aufgeführt sind, auch weiterhin eine deutliche Reduzierung der Umlage beantragen. AO

André Olveira, Tel. 0761 3858-267, [email protected]

der Vergütungspflicht

Das neue Gesetz kann das Aus für viele KWK-Anlagen bedeuten

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ThEMEN & TRENDS

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Südwestdeutsche Textilindustrie

Umsatzzuwächse 2013 und 2014

Die baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie erwartet ein Wachstum von rund zwei Prozent im laufenden

Geschäftsjahr. „Wir sind mit dem bisherigen Jahresverlauf nicht unzufrieden“, sagte der Präsident des Branchenverbandes Süd-westtextil, Bodo Th. Bölzle, jüngst in Stuttgart. Die Umsatzentwick-lung der rund 200 Unternehmen im Land verlief in den ersten fünf Monaten 2014 mit einem Zuwachs von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum „erfreulich gut“. Allerdings rechnen 40 Prozent der Unternehmen mit rückläufigen Inlandsumsätzen. Doch ein Großteil des Wachstums finde mittlerweile im Ausland statt, wo auch mehr investiert werde. Ein entscheidender Grund dafür: die vergleichsweise hohen Energiekosten in Deutschland. Sorge bereitet der Branche auch die Entwicklung der Warenhauskette Karstadt. Insbesondere hersteller von Wäsche sowie Damen- und herrenbekleidung fürchten Preisnachlässe.Die baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie erzielte 2013 einen Umsatz von annähernd sieben Milliarden Euro – drei Prozent mehr als im Vorjahr. Im Land gibt es rund 150 Textil- und Bekleidungsunternehmen sowie rund 50 Maschenher-steller, die zusammen knapp 25.000 Mitarbeiter beschäftigen. Gut zwei Dutzend Mitglieder zählt der Verband im Regierungsbezirk Freiburg. ine

Wettbewerb des Wirtschaftsministeriums

Ausgezeichnete „Dienstleister des Jahres“

Das Steuer- und Wirtschaftsberatungsunternehmen WSS Aktiv Beraten GbR in Rottweil ist „Dienstleister des Jahres 2014“

in der Sparte „Vorbildliche Kundenfreundlichkeit“. Der Preis wird alle zwei Jahre vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg vergeben. WSS bietet Dienstleistungen im Personalmanagement, der Unternehmensentwicklung, dem Rechnungswesen, der Steu-erberatung, der Mediation und als Wissensakademie an. Wie die Jury betonte, geht die Firma „in einer ganzheitlichen und aktiven herangehensweise die Probleme der Kunden an“. Es würden nicht Symptome, sondern Ursachen behandelt und Chancen sowie Lösungen aufgezeigt, die für eine langfristige und nachhaltige Entwicklung stehen. Dabei lege das Beratungsunternehmen gro-ßen Wert auf Qualitätsstandards. WSS erhielt auch schon andere Auszeichnungen, so im Jahr 2012 den Ludwig-Ehrhard-Preis.Zu den 20 besten „Dienstleistern des Jahre 2014“ unter insgesamt 84 Teilnehmern zählen auch: Automatiksysteme Dreher (Sulz), Chemcon (Freiburg), holzhaus Bonndorf, Regiowerk (Gutach), Testo Industrial Services (Kirchzarten). Der erste Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Firma Testo Industrial Services erhielt eine Anerkennung in höhe von 1.500 Euro, sie war unter die ers-ten Drei gekommen und bereits zum dritten Mal ausgezeichnet worden. orn

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WVIB-Firmen im ersten Halbjahr

6,2 Prozent mehr Umsatz

Das angezogene USA-Geschäft sowie die Branchen Maschinenbau und Automobil sind „die großen

Treiber“ für das durchschnittliche Umsatzwachstum der Indus triebetriebe aus dem Dreiländereck von 6,2 Prozent im ersten halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies sagte Christoph Münzer, der hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Indus-trieller Unternehmen Baden (WVIB), Ende Juli vor der Presse. Grundlage ist eine Umfrage unter den 1.001 Mitgliedsunternehmen, an der sich 352 von ihnen be-teiligt haben. Für Münzer ist dieser Wert zudem „ein Beleg für die insgesamt positive Konjunkturentwick-lung im Verbandsgebiet“, lag er doch vor einem Jahr noch bei minus 1,5 Prozent. Mit 9 Prozent verbuchte der Maschinenbau den größten Zuwachs. Schlusslicht war die Elektrotechnik/Optik mit einem Plus von 2,7 Prozent. Insgesamt verbuchten 67 Prozent der Unter-nehmen Umsatzzuwächse, 29 Prozent Rückgänge. Für das zweite halbjahr rechnen 44 Prozent der Unterneh-men mit steigenden Umsätzen. 9 Prozent gehen von Rückgängen aus. Noch besser als der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Auftragseingang entwickelt: Der WVIB vermeldete ein durchschnittliches Plus von

7,5 Prozent (Vorjahr plus 1,4 Prozent). Spitzenreiter hierbei sind die in der Region schwach vertretenen industriellen Dienstleistungen mit einer Steigerung von 10,6 Prozent, gefolgt vom für die Region wichtigen Maschinenbau mit 9,8 Prozent. Den geringsten Anstieg verbuchte auch hier die Elektrotechnik/Optik mit 3,4 Prozent im ersten halbjahr. Insgesamt 60 Prozent der Unternehmen berichteten von gestiegenen Aufträgen, 23 Prozent von Rückgängen. 36 Prozent hofften auf eine weitere Steigerung im zweiten halbjahr, zehn Pro-zent befürchteten Rückgänge. Münzers Bilanz: „Fast alles ist im grünen Bereich.“ Kritik gab es vom WVIB zum einen am Rentenpaket der Bundesregierung, das Münzer als „demografischen Un-fug“ bezeichnete, da es einen früheren Renteneintritt erlaube, wo die Wirtschaft doch eine längere Lebens-arbeitszeit benötige. Ebenfalls nicht auf den demogra-fischen Wandel gehe die Schulpolitik der Landesregie-rung ein. Anstatt die hauptschule abzuschaffen und das Gymnasium zu stärken, müssten die jungen Leute technisch besser qualifiziert werden. mae

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Durchschnittliche Umsatzveränderung der wvib‐Unternehmen in Prozent von 1990 bis 2014

Umsätze

Die Kurve zeigt nach oben: Durchschnitt-liche Umsatzver-änderungen der WVIB-Unternehmen seit 1990.

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ThEMEN & TRENDS

Der überwiegende Teil der Wirtschaft im Süd-westen ist im Familienbesitz, und die meis-ten Betriebe werden auch von den Inhabern

geführt. 90 Prozent der rund 1.000 Mitglieder des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden (WVIB) beispielsweise sind Familienbetriebe. Bei etwa 70 Prozent leitet der Besitzer auch die Geschäfte. Noch. Denn viele Firmen finden keine Nachfolger in der Familie – weil es gar keine Kinder gibt, weil diese fachlich oder persönlich nicht geeignet oder nicht interessiert sind. „Die Familien haben den Struktur-wandel der Industrie gemeistert“, sagte WVIB-haupt-geschäftsführer Christoph Münzer jüngst bei einer Pressekonferenz zum Thema Nachfolge. „Jetzt haben die Familien selbst ein Problem.“ Wenn die Nachfolge nicht geregelt ist, bedroht das die Existenz des Un-ternehmens. „Eine Insolvenz ist oft die Konsequenz einer verschleppten Übergabe“, sagte heidrun Riehle, Rechtsexpertin des WVIB. „Das ist eine Gefahr, die wir leider häufig erleben.“ Laut bundesweiten Zahlen des Instituts für Mittel-standsforschung werden mittlerweile nur noch weniger als die hälfte der Unternehmen (44 Prozent) innerhalb der Familie übergeben. Und die Tendenz ist deutlich sinkend, prognostizierte der Lahrer Unternehmensbera-ter Bernd Friedrich bei der Veranstal-tung „Unternehmensnachfolge im ländlichen Raum“, zu der die drei IhKs im Regierungsbezirk Freiburg Anfang Juli nach Titi-see eingela-den hatten.

80 Unternehmer waren der Einladung gefolgt. Den Zahlen des Mittelstandsinstituts zufolge wird in jeweils etwa einem Fünftel der Fälle an andere Unternehmen (21 Prozent) oder externe Führungskräfte (17 Prozent) verkauft, in 10 Prozent an Mitarbeiter. 8 Prozent der Betriebe werden aufgelöst. Insbesondere im handel und im Gastgewerbe finden viele Seniorunternehmer keine Nachfolger und verschwinden deshalb vom Markt. Auch der Deutsche Industrie- und handelskammertag (DIhK) vermeldet alarmierende Zahlen für ganz Deutschland: Jeder dritte mittelständische Betrieb findet laut einer DIhK-Studie keine passende Nachfolge.In der regionalen Industrie sieht es zwar insgesamt besser aus, doch auch bei der „Schwarzwald AG“, wie der WVIB seine Mitglieder gerne nennt, gibt es längst nicht mehr nur das klassische Modell der familienin-ternen Nachfolge. Vier Unternehmer berichteten auf der Pressekonferenz über ihre sehr unterschiedlichen Beispiele der Unternehmensnachfolge.

Endress+Hauser: Die Familiencharta

Angesichts der Größe ihrer Familie mussten sich we-der Firmengründer Georg Endress noch sein Sohn Klaus Endress darum sorgen, einen Nachfolger für den deutsch-schweizerischen Messtechnikspezialis-ten (1,8 Milliarden Euro Umsatz, 12.000 Mitarbeiter weltweit, 5.000 im Dreiländereck) zu finden. Ihre he-

Unternehmensnachfolge im Mittelstand

Seltener in der Familie

Eine ungeregelte Nachfolge

bedroht die Existenz des

Unternehmens

geschäftsführer Christoph Münzer jüngst bei einer Pressekonferenz zum Thema Nachfolge. „Jetzt haben die Familien selbst ein Problem.“ Wenn die Nachfolge nicht geregelt ist, bedroht das die Existenz des Un-ternehmens. „Eine Insolvenz ist oft die Konsequenz einer verschleppten Übergabe“, sagte heidrun Riehle, Rechtsexpertin des WVIB. „Das ist eine Gefahr, die wir leider häufig erleben.“ Laut bundesweiten Zahlen des Instituts für Mittel-standsforschung werden mittlerweile nur noch weniger als die hälfte der Unternehmen (44 Prozent) innerhalb der Familie übergeben. Und die Tendenz ist deutlich sinkend, prognostizierte der Lahrer Unternehmensbera-ter Bernd Friedrich bei der Veranstal-tung „Unternehmensnachfolge im ländlichen Raum“, zu der die drei IhKs im Regierungsbezirk Freiburg Anfang Juli nach Titi-see eingela-den hatten.

der Pressekonferenz über ihre sehr unterschiedlichen Beispiele der Unternehmensnachfolge.

Endress+Hauser: Die Familiencharta

Angesichts der Größe ihrer Familie mussten sich we-der Firmengründer Georg Endress noch sein Sohn Klaus Endress darum sorgen, einen Nachfolger für den deutsch-schweizerischen Messtechnikspezialis-ten (1,8 Milliarden Euro Umsatz, 12.000 Mitarbeiter weltweit, 5.000 im Dreiländereck) zu finden. Ihre he-

Familie spielt im Mittelstand eine besondere Rolle: als Garant für die Beständigkeit von Unternehmen. Doch die Demografie

beschert diesem Erfolgsmodell Nachwuchssorgen.

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rausforderung bestand oder besteht vielmehr darin, den Richtigen zu entdecken und die Rolle der übrigen Famili-enmitglieder festzulegen. Acht Kinder haben der Senior und seine Frau Alice. Die zweite Generation ist heute zwischen 67 und 52 Jahre alt; die dritte Generation zwischen 35 und 12. Die reine Kernfamilie zählt rund 60 Mitglieder. Georg Endress gründete das Unternehmen 1953, sein zweitältester Sohn Klaus Endress (heute 65) übernahm 1995 die Konzernleitung (Ende 2008 auch die Präsidentschaft beim WVIB) und hat Umsatz sowie Belegschaft seither vervierfacht. 2013 rückte Matthias Altendorf an die Spitze von Endress+hauser – ein Fami-lienfremder. So hat Klaus Endress es geplant, weil die dritte Generation noch nicht so weit war. Viele Jahre vor seinem Ausscheiden aus dem operativen Geschäft skizzierte er die Abläufe, nicht allein, sondern stets in Absprache mit dem Verwaltungs- und dem Familienrat sowie dem Topmanagement. Seit 2005 gibt es eine Familiencharta, die Rechte und Pflichten der Mitglieder festschreibt. Sie wird jährlich überarbeitet und definiert auch, wie viele Familienmitglieder ins Unternehmen sollen, welche Voraussetzungen sie mitbringen müssen und wie ihr Weg an die Spitze aussehen soll. „Sie müs-sen enden können als Chef“, erklärte Klaus Endress. Eine dauerhafte Tätigkeit in anderen als Spitzenpositio-nen schließt die Charta aus, um hierarchien nicht durch Verwandtschaft zu unterlaufen. „Es geht darum, dass das Unternehmen erfolgreich und in Familienbesitz bleibt“, betonte Endress.

Aptar: Wechsel zum Konzern

„Wir sind kein Familienunternehmen mehr, mir war aber wichtig, es weiter wie eines zu führen“, sagt Peter Pfeiffer (66), der viele Jahre den hersteller von Zerstäuberpumpen und Dosiersystemen für Kosmetik und Pharma in Radolfzell führte. Sein Vater hatte die Ing. Erich Pfeiffer Gmbh, wie das Unternehmen bis vor zwei Jahren hieß, gegründet. Peter Pfeiffer über-nahm es mit 35 Jahren nach dem Tod des Seniors. Der Betrieb lief gut, das Unternehmen wuchs rasch und musste das weitere Wachstum finanzieren. Weil es als Einzelunternehmen schwierig war, auf dem Markt zu bestehen, schloss Pfeiffer sich 1993 der US-amerika-nischen Aptar Gruppe (2,6 Milliarden Dollar Umsatz, 12.000 Mitarbeiter weltweit) an und ging an die New Yorker Börse. Radolfzell ist seither der Standort eines internationalen Konzerns mit dem Betriebsklima eines regionalen Mittelständlers. „Solange die Firma mit die-ser Philosophie erfolgreich ist, solange wird sie auch Bestand haben“, sagt Peter Pfeiffer, der einige Jahre als Vorstandsvorsitzender der Aptar Gruppe fungierte und sich 2011 aus dem operativen Management zu-rückgezogen hat. Und erfolgreich ist sie: Knapp 800 Mitarbeiter und rund 140 Millionen Euro Umsatz zählt Aptar Radolfzell mittlerweile. Peter Pfeiffer ist nach wie vor einer der größten privaten Anteilseigner der Gruppe. Sein Sohn Philipp ist ihm bei Aptar nicht gefolgt. Er leitet ein anderes familieneigenes Unternehmen: die Firma

Pfeiffer Marine, die mit 15 Mitarbeitern Beschläge und Ausrüstungen für Segel- und Motorboote produziert.

Weisser Söhne: Später Wechsel

Als „Dynastie“ bezeichnete WVIB-hauptgeschäftsführer Münzer die J.G. Weisser Söhne Gmbh & Co KG, denn die Maschinenfabrik aus St. Georgen stellt seit annähernd 160 Jahren Werkzeugmaschinen her (Umsatz heute: rund 120 Millionen Euro, 430 Mitarbeiter). helmut Weisser (heute 69) repräsentiert die fünfte Generation des Familienuntenehmens. Er trat vor 40 Jahren in den Betrieb ein und erlebte den Übergang von der vierten auf die fünfte Generation. Damals wurde nicht viel da-rüber geredet, erinnert sich Weisser. „Mein Vater hat nur stillschweigend gedacht, dass ich sein Nachfolger werde.“ Die Folge: Viele passten nicht auf ihre Positio-nen. „Es sitzt heute niemand mehr auf dem Platz, für den er bestimmt war“, sagt Weisser. „Es war meine Arbeit, das auszuhebeln, sonst hätte das Unternehmen nicht überlebt.“ Nun steht der nächste Generationswechsel an: Weisser und sein Cousin horst Rettich (70) teilen sich bereits die Geschäftsführung mit dessen Sohn Thorsten Rettich (36), Ende des Jahres zieht sich die fünfte Generation aus dem Unternehmen zurück, und Ende 2017 rückt Weissers Sohn hansjörg (33), derzeit Vertriebsleiter, in die Geschäftsführung nach. Die Antei-le haben die Jungen bereits übernommen. helmut Weis-ser rät anderen, die Nachfolge rechtzeitig anzugehen: „Ich bedaure, nicht früher damit begonnen zu haben.“

Volz Gruppe: Erfahrung Heuschrecke

Bei der Volz Gruppe aus dem schwäbischen Deilingen (32 Millionen Euro Umsatz, 230 Mitarbeiter) ist die Nachfol-ge längst gelaufen: Seit 2003 führen Christoph Fleig (44) und seine Frau Sigrid (44), eine geborene Volz, den her-steller von Rohr- und Schlauchverbindungen erfolgreich. Ihnen wurden aber die jüngste Krise und ein zugesagter, aber nicht ausgezahlter Kredit zum Verhängnis, in dessen Folge sie Erfahrungen mit einem Finanzinvestor machen mussten. Die „heuschrecke“, wie Fleig ihn in Anleh-nung an den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Müntefering nennt, erwarb 2009 einen Großteil der Firmenanteile, dem Geschäftsführerpaar blieb eine Minderheitsbetei-ligung. Sie lernten in den folgenden anderthalb Jahren den Unterschied zwischen kurz- und langfristigem Erfolg kennen. Der Mehrheitseigner bewertete Ausgaben nur nach ihrem unmittelbaren Ertrag, die Familienunterneh-mer dagegen auf längere Sicht. Dennoch konnte die Volz Gruppe mithilfe der heuschrecke ihre finanziellen Schwierigkeiten meistern. Die Fleigs haben zwischen-zeitlich in einem Kunden einen langfristigen Investor gefunden und ihre eigenen Anteile aufgestockt – mit Option auf eine deutliche Mehrheit. Gerade nach der heuschrecken-Erfahrung ist es Christoph Fleig wichtig, wieder die Mehrheit zu erlangen: „Betriebswirtschaftlich ist das nicht erforderlich, für den Geist der Firma als Familienunternehmen aber schon.“ kat

Wichtig ist es, die Nachfolge rechtzeitig anzugehen.

Ansprechpartner zum Thema Nachfolge:

IHK Südlicher Ober-rhein: Thomas Kaiser, Tel. 07821 2703-640, [email protected]

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: Katrin Kress, Tel. 07721 922-348, [email protected]

IHK Hochrhein-Bodensee: Bertram Paganini, Tel. 07531 2860-130, [email protected]

IHK-Broschüre zum Thema unter www.bw.ihk.de/uploads/media/Neu_07-2014_Broschuere_Un-ternehmensnachfol-ge_BW.pdf

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PERSONEN – FAKTEN – SERVICEANGEBOTE

Die Industrie- und Handelskammernin Baden-Württemberg

Unternehmensnachfolge BADEN-WÜRTTEMBERG

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201460

ThEMEN & TRENDS

Wirtschaft im Südwesten Juni 2014

IMMOBILIEN

Neue Nutzung des Bioscopes

„Der erste Luftpark der Welt“

Wenn ein alter Park durch einen neuen ersetzt wird, ist das manchmal kostspielig – im elsässi-

schen Ungersheim bei Mulhouse konnten die Aufwen-dungen für den Park des „Kleinen Prinzen“, der im Juli eröffnet hat, mit zwölf Millionen Euro niedrig gehalten werden. Die Parkanlage mit Wasserflächen sowie die Gebäude des ehemaligen Freizeitparks „Bioscope“ werden nach dem nur sechsmonatigen Umbau größ-tenteils weiter genutzt. Der neue Freizeitpark (Parc du Petit Prince) ist nach Worten der Betreiber und Gründer Jérôme Giacomoni und Matthieu Gobbi von der Pariser Firma „Aérophile“ der „erste Luftpark der Welt“ und die einzige Freizeiteinrichtung, die sich mit dem Thema Kleiner Prinz befasst. Die Firma stellt heißluftballone her, die von einer festen Basis aus aufsteigen. Über 70 hat sie bisher weltweit verkauft.Im Park des kleinen Prinzen geht es ruhiger zu als im Europa-Park, der Park dient auch der Lernförderung: Schmetterlingsarten und ihre Lebensweise werden erklärt, Fragen zur Luftpost beantwortet (Antoine de St Exupéry verteilte als Pilot die Luftpost), Geschick-lichkeitsspiele angeboten, und mit den Ballonen geht es hoch in die Lüfte. Neben dem Park-Restaurant steht eine Antonov 2, ein Doppeldecker-Flugzeug, wie es einst der Schriftsteller benutzte. Auf einer Pressekon-ferenz kurz vor der offiziellen Parkeröffnung Mitte Juli konnten sich Interessierte von der gelungenen Umset-zung des Märchens überzeugen. Laut kreischende, fröhliche Kinder er-oberten in Gruppen mit Lehrern oder Erziehern den 25 hektar großen Park. Die Zielgruppe seien Zwei- bis Zwölf-jährige, aber auch Erwachsene, die sich an ihre Kindheit erinnern, erklärte der Geschäfts-führer Giacomoni. Der Park widmet sich den Themen Fliegen, Reisen, Tieren sowie Gärten und hat insgesamt 31 Attraktionen. Eindeutig der höhepunkt sind die drei Ballon-Gefährte, die bis zu 150 Meter hoch steigen. Von oben ist bei entsprechender Wetterlage Sicht auf die Alpen möglich. Zwei Ballone werden von einem Seil gehalten oder gezogen. Beim dritten Gefährt handelt es sich um eine „Aérobar“. Auf einer Schiene werden die Besucher 35 Meter in die Luft befördert und erhalten oben einen Drink. Wer einen Parkbesuch plant, sollte die Zeit und das Wetter im Auge behalten, denn die Film-vorführungen sind nur am Wochenende auf Deutsch, und die großen Ballone dürfen bei Windstärken über 35 Kilometer in der Stunde nicht fliegen beziehungsweise nicht auf die Maximalhöhe steigen. Das Medienecho ist nach Aussagen von Aérophile enorm, auch in Ame-rika hätte man sich stark für die Neueröffnung interes-siert. Die Betreiber erhoffen sich von der ersten Saison 80.000 Besucher, von der folgenden dann nahezu das Doppelte. ew

Ballone steigen bis zu 150 Meter hoch in die Lüfte

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Themen beim Dehoga-Treffen

Mitarbeitermangel und Bettensteuer

Der Branche geht es ziemlich gut. Das berichte-ten Dieter Wäschle, Hotellier aus Konstanz und

Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands Deho-ga Schwarzwald-Bodensee, sein Stellvertreter Peter Ehrhardt aus Breisach und Geschäftsführer Alexander Hangleiter nach einem Delegiertentreffen in Titisee. Von Januar bis April ist die Zahl der Übernachtungen um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angestiegen, womit insgesamt 3,23 Millionen Gäste zwischen Baden-Baden, Lörrach und dem Bodensee gezählt wurden. Vor allem bei ausländischen Gästen sei Südbaden sehr beliebt, sagte Wäschle. Überdurch-schnittliche Übernachtungs-steigerungen gab es für die Campingplätze (fast 50 Pro-zent plus) und die Ferienwoh-nungen mit sechs Prozent. Die Ursachen waren vor allem der milde Winter und das warme Frühjahr. Dies ließ sich speziell am Bodensee feststellen, wo die Übernachtungszahlen um über 15 Prozent stie-gen. Der Schwarzwald legte um 2,2 Prozent zu. Bei den Umsätzen gab es leichte Rückgänge. Zwar war die Belegung höher, die Preise jedoch gingen zurück. Bei der Hotellerie beobachtete man einen Rückgang von 1,2 Prozent bei den Umsätzen, in der Gastronomie um 1,1 Prozent. Der Ertrag habe jedoch gehalten oder sogar leicht gesteigert werden können, so Wäschle.Der fehlende Nachwuchs sei eine der größten Heraus-forderungen, so die Verbandsvertreter. Im Gastgewer-be in Südbaden ging die Zahl der Ausbildungsverhält-nisse im vergangenen Jahr nochmals um 7,6 Prozent zurück, nachdem bereits 2012 ein Rückgang um über 15 Prozent festzustellen war. Der Dehoga versucht, diesem Trend entgegen zu steuern. So werben soge-nannte Ausbildungsmentoren in den Schulen für die entsprechenden Berufe, und seit Anfang diesen Jahres geben Ausbildungsbetriebe Ausbildungsversprechen ab (bislang 150 Unternehmen), um damit kundzutun, dass sie eine gute Ausbildung gewährleisten. Mit Be-dauern stellt man fest, dass die erfolgreiche Werbung um ausländische Auszubildende und Fachkräfte durch das Projekt MobiPro-EU wegen mangelnder Mittel noch nicht den erhofften Erfolg gebracht hat.Vehement stellt sich der Dehoga hinter die Forderung, die Bettensteuer in Freiburg abzuschaffen und keine vergleichbaren Belastungen einzuführen. Deshalb un-terstützt man die Klägerin gegen die Bettensteuer, die Familie Späth mit dem Best Western Hotel Victoria in Freiburg, finanziell, um die Steuer vor Gericht zu Fall zu bringen.Der Dehoga Schwarzwald-Bodensee zählt knapp 3.300 Mitglieder von der Kneipe bis zum Fünf sternehotel. upl

Eine der größten Herausforderungen ist der fehlende Nachwuchs

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201462

Mit einer sogenannten Kreis-Backbone sollen alle Orte im Schwarzwald-Baar-Kreis miteinan-der verbunden und mit schnellem Internet versorgt werden.

Alle Gewerbegebiete und Ortslagen bis 2025 mit Glasfaser-Hausanschlüssen für schnelles Internet zu versorgen – dieses Ziel hat sich der Schwarz-wald-Baar-Kreis gesetzt. Eine glasfaserbasierte,

kreisweite Ringleitung (Kreis-Backbone) soll dabei die einzelnen Orte und ihre jeweiligen Netze verbinden. Die Pläne für die Ringleitung sind

bereits fertig, ein für die Umsetzung zuständiger Zweckverband ist gegründet. Der Kreis ist damit

Vorreiter im Regierungsbezirk.

Breitbandversorgung im Schwarzwald-Baar-Kreis

Vorreiter in der Region

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 63

THEMEN & TRENDS

D ie Versorgung mit schnellem Internet ist heut-zutage ein ähnlich wichtiger, zum Teil sogar bedeutenderer Standortfaktor als die Anbin-

dung an Straßen und Schienen. Vor allem in ländlichen Gebieten wie dem Schwarzwald ist dies aber häufig ein Problem. „Im ländlichen Raum ist es sehr schwer, einen Netzbetreiber zu finden, der flächig in Glasfa-seranschlüsse investiert“, sagt Reinhold Mayer, De-zernent für Ländlichen Raum des Schwarzwald-Baar-Kreises und Leiter der vor vier Jahren gegründeten Stabsstelle für den Breitbandausbau des Kreises. Der Aufwand sei angesichts der langen Strecken, die ge-baut werden müssen, sehr hoch, der Ertrag angesichts der vergleichsweise niedrigen Zahl der Nutzer dagegen gering. Der Schwarzwald-Baar-Kreis hat deshalb die Breitbandversorgung selbst in die Hand genommen. Die Hochschule Furtwangen University hat in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Kreis 2011 und 2012 einen Masterplan für den Breitbandausbau aufgestellt, der jetzt umgesetzt wird. Dazu gehören die Planungen für die landkreisweite Ringleitung, die Ende Juli fertiggestellt wurden. Ende März dieses Jahres haben Vertreter des Landkreises sowie seiner Städte und Ge-meinden zudem den Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar gegründet. Dessen kaufmännischer Geschäftsführer Jochen Cabanis beginnt seine Arbeit Mitte September. Der Enz- und der Rhein-Neckar-Kreis sowie die Landkreise Ravensburg und Karlsruhe wollen den Breitbandausbau ebenfalls zentral planen und haben dafür zum Teil bereits Zweckverbände gegründet. Im Re-gierungsbezirk Freiburg ist der Schwarzwald-Baar-Kreis Vorreiter. Die Planung des Kreis-Backbones (Backbone steht für Rückgrat, Basisnetz), das alle Ortslagen mit-einander verbinden soll, wird zudem als Modellprojekt vom Land Baden-Württemberg gefördert. Hintergrund: Die Versorgung mit schnellem Internet ist im Schwarzwald-Baar-Kreis mit seinen 84 Ortsla-gen und 203.000 Einwohnern sehr unterschiedlich. Während in Teilen von Donaueschingen, Brigachtal und Tuningen bereits kommunale Glasfaser-Passivnetze bis zu den Gebäuden gelegt wurden, ist die Lage in Schwarzwaldgemeinden wie Schonach, Schönwald und Furtwangen besonders schlecht. „Unser Ziel ist, dass im Laufe der nächsten zehn Jahre jeder Haushalt und Gewerbebetrieb in einer Ortslage einen Glasfase-ranschluss erhalten kann“, sagt Reinhold Mayer. Nur mit dieser Technologie könne ein stabiles Netz für den gesamten Landkreis gewährleistet werden. Bislang führen Kupferleitungen zu den Gebäuden, die nur über eine begrenzte Übertragungsmöglichkeit verfügen und nicht mehr ausreichen, da besonders Firmen, aber auch Privatpersonen schnelleres Internet mit höheren Übertragungsraten im Up- und Download benötigen. „Funknetze sind eine wichtige Ergänzung, aber kein Ersatz für sichere, stabile und leistungsfähige Festnet-ze, wie sie besonders auch Unternehmen benötigen“, erklärt Mayer.Dass der Schwarzwald-Baar-Kreis für den Breitbandaus-bau auf einen Zweckverband setzt, hat mehrere Gründe: „Wenn jede Kommune alleine agiert, ist es sehr schwer,

ein gutes Konzept für den gesamten Kreis zu erhalten“, so Mayer. Landkreis und Kommunen können das Netz langfristig abschreiben und erhalten günstige Kredite. Seit 2012 werden in Baden-Württemberg interkommu-nale Zusammenschlüsse für Breitband gefördert. Die-se Art der Zusammenarbeit im Rahmen eines Zweckverbandes sei zudem erprobt, sagt Mayer und verweist auf entsprechende Verbände für Abwasser und Wasser. Erster Schritt auf dem Weg zum landkreisweiten Glasfaser-Passivnetz ist der voraussichtlich 250 Kilometer lange Kreis-Backbone. Über dieses Basisnetz sollen alle Ortslagen miteinander ver-bunden werden. Über Übergabepunkte werden dann nach und nach die jeweiligen Ortsnetze an-geschlossen. Die Planung kostet 200.000 Euro und wird zu 50 Prozent vom Land gefördert, der Kreis-Backbone rund elf Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer). Dafür kommt der Landkreis auf. Die Ortsnetze stemmen die Kommunen. Dafür rechnet man mit Gesamtkosten von 125 Millionen Euro. Auch hierfür ist eine Förderung vom Land möglich – vorausgesetzt, Marktversagen und ein gewerblicher Bedarf von symmetrisch mindestens 30 Megabits pro Sekunde sind gegeben. Die Hausan-schlusskosten an die rund 55.000 Gebäude werden von der Grundstücksgrenze bis zum Gebäude auf rund 90 Millionen Euro geschätzt. Zahlen müssen sie die jeweiligen Nutzer. Der größte Teil des Kreis-Backbones soll in den nächs-ten drei Jahren gebaut werden. Wenn möglich, werden dafür keine versiegelten Flächen aufgerissen, sondern die Leitungen neben der Straße oder in Abwas-serkanälen verlegt. Bei den Ortsnetzen – sie sollen in den nächsten drei Jahren geplant wer-den – haben die Gewerbegebiete Vorrang. Da gibt es verschiedene technische Möglichkeiten, die vom klassischen Tiefbau bis hin zu neuen Verfahren mit gefrästen Schlitzen reichen. In den Orten selbst sollen die Glasfaserleitungen immer dann verlegt werden, wenn die Straßen ohnehin aufgebaggert werden, weil Bauarbeiten an-stehen. „Es wird immer die wirtschaftlichste Variante gewählt“, erklärt Dezernent Mayer. Die Netze selbst gehören dann dem Zweckverband beziehungsweise den jeweiligen Kommunen. Diese verpachten sie an Netzbetreiber und Diensteanbieter, die dafür miteinander in Wettbewerb treten. So sollen nach und nach die Kosten für den Bau wieder in die jeweiligen Kassen kommen. „Wir bauen die Breitband-Straßen, und jeder, der sie anmietet, darf darauf fah-ren“, sagt Reinhold Mayer. „Wir müssen schon alleine wegen der Fördermittel einen offenen Zugang zu den Netzen garantieren.“ Die europaweite Ausschreibung von Backbone und Ortsnetzen ist bis zum Jahresen-de geplant. Sobald ein Ortsnetz fertig ist, soll es in Betrieb gehen. So wie in Brigachtal, Tuningen und Donaueschingen bereits geschehen. „Wir wissen, dass das Konzept funktioniert“, sagt Reinhold Mayer mit Blick auf das Gesamtprojekt. mae

Die Gewerbe-gebiete haben beim Bau des Glasfasernetzes Vorrang

Verschiedene Netzbetreiber treten miteinander in Wettbewerb

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nach und nach die Kosten für den Bau wieder in die jeweiligen Kassen kommen. „Wir bauen die Breitband-Straßen, und jeder, der sie anmietet, darf darauf fah-ren“, sagt Reinhold Mayer. „Wir müssen schon alleine wegen der Fördermittel einen offenen Zugang zu den Netzen garantieren.“ Die europaweite Ausschreibung von Backbone und Ortsnetzen ist bis zum Jahresen-de geplant. Sobald ein Ortsnetz fertig ist, soll es in Betrieb gehen. So wie in Brigachtal, Tuningen und Donaueschingen bereits geschehen. „Wir wissen, dass das Konzept funktioniert“, sagt Reinhold Mayer mit Blick auf das

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201464

PraxiSWiSSen SteUern

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Doppelte Nichtbesteuerung von Gewinn

Eu stopft die Schlupflöcher

Im März-Heft hatten wir über den vorschlag der eU-Kommission zur Änderung der sogenannten

Mutter-tochter-richtlinie (rL 2011/96/eU) berich-tet, wodurch Steuerschlupflöcher für interna-

tionale Konzerne geschlossen werden sollten. Diesen vorschlag hat der

eU-Ministerrat in seiner Sitzung am 20. Juni einstimmig ange-

nommen und als „richtlinie 2014/86/eU“ am 27. Juli im amtsblatt veröffentlicht.Zum Hintergrund: Konzerne mit tochtergesellschaften in anderen Mitgliedstaaten können sich bisher die unter-

schiedlichen Steuersysteme zunutze machen, sodass es zu

einer doppelten nichtbesteuerung von Gewinnen kommt, wenn diese im

Mitgliedstaat der zahlenden tochtergesell-schaft als aufwendung steuerlich abzugsfähig und im Mitgliedstaat der Muttergesellschaft als Gewinnaus-schüttung steuerbefreit sind. Durch die Änderung werden Gewinnausschüttungen von tochtergesell-schaften künftig im Mitgliedstaat der Muttergesell-schaft nur noch insoweit nicht besteuert, als sie nicht zugleich im Mitgliedstaat der tochtergesellschaft als aufwendungen steuerlich abgezogen werden können. eine doppelte nichtbesteuerung wird so verhindert. nach dem Beschluss des Ministerrats soll die richt-linie bis 31.12.2015 in nationales recht umgesetzt werden. Stefan Lammel Friedrich Graf von Westphalen & Partner Bi

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nommen und als „richtlinie 2014/86/eU“ am 27. Juli im amtsblatt veröffentlicht.Zum Hintergrund: Konzerne mit tochtergesellschaften in anderen Mitgliedstaaten können sich bisher die unter-

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Mitgliedstaat der zahlenden tochtergesell-schaft als aufwendung steuerlich abzugsfähig und im

Petra Steck-BrillTel. 07821 [email protected]

Nachträgliche Änderungen beim Preis für Unternehmen

Steuern für das Jahr des Verkaufs

Der Preis für den verkauf eines Unternehmens steht bei abschluss des Kaufvertrages oft noch gar nicht

endgültig fest. variable Preisformeln können ihn von der künftigen wirtschaftlichen entwicklung des Unter-nehmens abhängig machen. Manchmal wird der Preis auch später wegen verletzung von verkäufergarantien einvernehmlich oder auch gerichtlich noch reduziert. es ist daher gar nichts Ungewöhnliches, wenn der end-gültige Kaufpreis erst nach Jahren feststeht. Bis dahin können auch noch nachträgliche veräußerungskosten (zum Beispiel für Berater und Gerichte) angefallen sein. Für welches Jahr sind solche Änderungen und nachträg-lichen Kosten nun steuerlich zu erfassen? Für das Jahr des verkaufs (nachträglich) oder für das Jahr, in dem die Kaufpreisänderung feststeht oder die weiteren Kos-

ten angefallen sind? Der Bundesfinanzhof hatte 2010 bereits entschieden, dass der nachträgliche ausfall ei-ner Kaufpreisforderung (zum Beispiel wegen insolvenz des Käufers) steuerlich in das Jahr der veräußerung zurückwirkt. nach seinem Urteil vom 12. März 2014 (i r 55/13) gilt dies auch bei späteren Änderungen des Kaufpreises und nachträglich angefallenen ver-äußerungskosten. Die Steuerbescheide für das Jahr des verkaufs sind in solchen Fällen nachträglich zu ändern. Wenn die Kaufpreisänderung oder die später angefallenen Kosten bilanziell erst in späteren Jahren ihren niederschlag finden, sind sie dort außerbilanziell wieder zu korrigieren, damit es nicht zu einer steuerli-chen Doppelerfassung kommt. Albert Schröder Friedrich Graf von Westphalen & Partner

neue regelung für Mini-One-Stop-Shop

Ab 1. Januar 2015 fällt die Umsatzsteuer für elek-tronische Dienstleistungen an Privatpersonen im

europäischen ausland im Wohnsitzland des Kunden an. Für die betroffenen Unternehmen wird zeitgleich eine vereinfachung im verfahren durch den sogenannten Mini-one-Stop-Shop eingeführt. telekommunikations-, rundfunk-, Fernseh- und auf elektronischem Weg er-brachte Dienstleistungen an Privatpersonen innerhalb der europäischen Union werden bisher in dem Staat mit Umsatzsteuer belegt, in dem das Unternehmen ansässig ist, das die Dienstleistung erbringt. Dies gilt auch für die großen anbieter von Musik, e-Books, apps und Filmen im internet. ab nächstem Jahr sind diese Umsätze im Wohnsitzland des Privatkunden zu versteu-ern. Unternehmer, die solche Leistungen erbringen, müssen sich daher grundsätzlich im entsprechenden eU-Land umsatzsteuerlich erfassen lassen und dort ihren Melde- und erklärungspflichten nachkommen. alternativ können sie die neue verfahrenserleichterung des „Mini-one-Stop-Shop“ in anspruch nehmen, die ab 1. Januar 2015 in allen eU-Mitgliedstaaten gilt.ab 2015 können Unternehmen in Deutschland dann ihre in den übrigen Mitgliedstaaten der europäischen Union ausgeführten Umsätze mit telekommunika-tions-, rundfunk-, Fernseh- und auf elektronischem Weg erbrachten Dienstleistungen zentral über das Bun-deszentralamt für Steuern auf elektronischem Weg erklären und die Steuer insgesamt entrichten.Die teilnahme an der Sonderregelung können deutsche Unternehmer auf elektronischem Weg beim Bundes-zentralamt für Steuern beantragen. Dies ist ab dem 1. oktober 2014 mit Wirkung zum 1. Januar 2015 mög-lich und gilt einheitlich für alle Staaten der eU. ste

Mehrwertsteuer auf elektronische Dienstleistungen

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 2014

PraxiSWiSSen reCHt

Insolvenzrechtsreform in Frankreich

rechte deutscher gläubiger werden gestärkt

Am 1. Juli ist das neue französische insol-venzrecht in Kraft getreten. es stärkt die

rechte deutscher Unternehmen grundlegend, wenn sie Gläubiger in französischen insolvenz-verfahren sind. Sie können jetzt ihre interes-sen besser durchsetzen, wenn ein französi-scher Geschäftspartner in die insolvenz geht. Das ist hinsichtlich zweier Punkte besonders relevant: Deutsche Unternehmen tragen bei Geschäften mit Frankreich ein immer größeres risiko. 63.452 französische Unternehmen ha-ben 2013 einen insolvenzantrag gestellt – ein neuer Höchststand. insgesamt sind Forde-rungen in Höhe von rund 100 Milliarden euro potenziell von einem ausfall bedroht. Frank-reich, seit Jahren der größte Handelspartner der Bundesrepublik, hat 2013 Waren in diesem Wert aus Deutschland importiert.Bislang standen im französischen insolvenz-recht – im Gegensatz zum deutschen – die Gläubiger und ihre Forderungen nicht im Mittelpunkt. Priorität genoss vielmehr der erhalt des französischen Unternehmens und der arbeitsplätze. Durch die reform werden französische insolvenzverfahren grundsätzlich gläubigerfreundlicher. Deutsche Unternehmen müssen die neuen Gestaltungsmöglichkeiten aber kennen und sie aktiv nutzen. Künftig

können Gläubiger als Mitglieder der Gläubi-gerkomitees in verfahren von französischen Unternehmen einen eigenen insolvenzplan vorschlagen. Dieser tritt dann bei der abstim-mung in Konkurrenz zum Plan des Schuldners, in dem die Gläubiger oftmals schlechter ge-stellt sind. Bislang konnte das Schuldnerun-ternehmen oder dessen Gesellschafter einen Gläubiger-Plan nicht zur abstimmung zulas-sen. Das ist jetzt nicht mehr möglich.Die Position der Gläubiger wird ebenfalls ge-stärkt, wenn im insolvenzplan vorgesehen ist, dass ihre Forderungen in anteilsrechte umgewandelt werden. Bislang konnten Ge-sellschafter dies verhindern, indem sie ihre Stimmrechte entsprechend ausübten oder eine Beschlussfassung ganz versagten. Mit dem neuen insolvenzrecht kann die Gesell-schafterstruktur des insolventen Unterneh-mens mit einfachen abstimmungsmehrheiten geändert werden. Gläubiger können jetzt ihre Forderungen leichter in anteilsrechte umwan-deln, deren Gegenwert oftmals höher ist als die insolvenzquote – besonders dann, wenn das operative Geschäft des insolventen Unter-nehmens sanierungsfähig ist. Die Umwandlung von Forderungen in anteilsrechte kommt etwa für Lieferanten in Frage, die ein strategisches

interesse daran haben, anteile am abnehmer ihrer Waren zu erwerben. Sie können so ihr eigenes Geschäftsmodell vertikal erweitern.Gläubiger, die ihrem Geschäftspartner in Schwierigkeiten unter die arme greifen wol-len, profitieren davon, dass das sogenannte new Money Privileg (nMP) in der Conciliation ausgeweitet wird. Bei diesem vertraulichen Sanierungsverfahren kann der Schuldner be-antragen, dass ein Schlichter mit den Gläubi-gern verhandelt. Wenn der Schuldner bei ab-schluss der verhandlung nicht zahlungsunfähig ist und die Parteien eine vereinbarung über seinen Fortbestand getroffen haben, kann das Gericht die ergebnisse der verhandlung anerkennen. Für den Gläubiger hat das den vorteil, dass sein Geschäftspartner erhalten bleibt und er weiter mit ihm Geschäfte machen kann. Muss das französische Unternehmen dann doch noch einen insolvenzantrag stellen, ist der Gläubiger mit dem neuen insolvenz-recht besser geschützt. Mit dem neuen nMP erhalten Gläubiger die Finanzmittel bevorzugt zurück, die sie ihm während der Conciliation zur verfügung gestellt haben. nach dem alten recht war nur die Darlehensvergabe nach ab-schluss des verfahrens abgedeckt. Patrick Ehret, Schultze & BraunBi

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Gericht verurteilt Personalberater wegen Weitergabe von Ablehnungsgründen

Weitersagen ist nicht erlaubt

Das oberlandesgericht (oLG) Frankfurt hat in einer jüngst bekannt gewordenen entscheidung einen

Personalberater dazu verurteilt, seinem Kunden, ei-nem Maschinenbauunternehmen, Schadensersatz dafür zu zahlen, dass er dessen diskriminierende ablehnungsgründe der von ihm ausgewählten Be-werberin mitgeteilt hat.Der Fall: Das Maschinenbauunternehmen war auf der Suche nach einer passenden Besetzung für die Stelle eines technischen verkäufers. es beauftrag-te den Personalberater, der seinem auftraggeber die Unterlagen einer aus seiner Sicht geeigneten Bewerberin übersandte. Das Unternehmen war mit dem weiblichen Besetzungsvorschlag nicht einver-standen. nachdem der Personalberatungsvertrag beendet war und das Unternehmen das vereinbarte Honorar entrichtet hatte, teilte der Personalberater der Bewerberin mit, dass der auftraggeber keine Frau einstellen wollte. Zugleich bezeichnete er die-ses verhalten als skandalös und diskriminierend und riet der abgeblitzten Bewerberin, sich wegen eines möglichen Schadensersatzes an einen rechtsanwalt

zu wenden. Daraufhin verklagte die abgeblitzte Be-werberin das Unternehmen wegen eines verstoßes gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. in dem arbeitsgerichtlichen verfahren schlossen die Parteien einen vergleich über eine entschädigung in Höhe von 8.500 euro.Diesen Betrag sowie weitere rund 3.000 euro Folge-kosten machte das Unternehmen alsdann gegenüber dem Personalberater vor Gericht geltend. Mit teilweisem erfolg. Das oLG Frankfurt sprach dem Maschinenbau-unternehmen immerhin ein Drittel des erlittenen Scha-dens zu. Den rest, so das oLG, habe das Maschinen-bauunternehmen selbst im Wege des Mitverschuldens zu tragen, da es durch sein verhalten die wesentliche Ursache für den Schadenseintritt gesetzt habe. Der Per-sonalberater habe demgegenüber laut oLG mit der Wei-tergabe der informationen an die von ihm ausgewählte Bewerberin die verschwiegenheits- und treuepflichten aus dem Personalberatungsvertrag verletzt. Dies galt im vorliegenden Fall umso mehr, als er nach außen hin über Flyer für seine strikte Diskretion sogar geworben hätte. Olaf Müller, Endriß und Kollegen

OLG Frankfurt a. M.Urteil v. 08. Mai 2014,

16 U 175/13

ablehnungsgründe der von ihm ausgewählten Be-werberin mitgeteilt hat.Der Fall: Das Maschinenbauunternehmen war auf der Suche nach einer passenden Besetzung für die Stelle eines technischen verkäufers. es beauftrag-te den Personalberater, der seinem auftraggeber die Unterlagen einer aus seiner Sicht geeigneten Bewerberin übersandte. Das Unternehmen war mit dem weiblichen Besetzungsvorschlag nicht einver-standen. nachdem der Personalberatungsvertrag beendet war und das Unternehmen das vereinbarte Honorar entrichtet hatte, teilte der Personalberater der Bewerberin mit, dass der auftraggeber keine Frau einstellen wollte. Zugleich bezeichnete er die-ses verhalten als skandalös und diskriminierend und riet der abgeblitzten Bewerberin, sich wegen eines möglichen Schadensersatzes an einen rechtsanwalt

OLG Frankfurt a. M.Urteil v. 08. Mai 2014,

16 U 175/13

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Frauenquote

gesetzentwurf mit Überraschungen

Ende Juni haben Bundesjustizmi-nister Heiko Maas und Bundesfa-

milienministerin Manuela Schwesig ihren Gesetzentwurf zur Frauen-

quote vorgestellt. im Wesent-lichen entspricht der entwurf

den Leitlinien vom März 2014. Danach gilt ab 2016 eine feste (Frauen-)Quote von

30 Prozent für die aufsichtsräte der rund 110 Unter-nehmen, die börsennotiert sind und mit mindestens 2.000 Mitarbeitern unter das Mitbestimmungsgesetz fallen. Für die rund 3.500 deutschen Unternehmen, die entweder börsennotiert sind oder – mit mehr als 500 Mitarbeitern – einen mitbestimmten aufsichtsrat haben, kommt bereits ab 2015 eine „Flexi-Quote“. Die-se Unternehmen sollen selbst Ziele festlegen für den aufsichtsrat, den vorstand beziehungsweise die Ge-schäftsführung sowie die beiden Managementebenen darunter. Das ist alles nicht neu. Der entwurf enthält jedoch auch einige überraschende regelungen.

neu ist zum einen, dass alle Unter-nehmen, die in der rechtsform der europäischen aktiengesellschaft (Se) organisiert sind, von der Quo-tenpflicht generell ausgenommen sind. Damit sollte ein möglicher Konflikt mit Brüssel vermieden werden.Und neu ist auch, dass die Un-

ternehmen, für die keine starre Quote gilt, die sich ihre Ziele also selbst setzen müssen, bei der Fest-legung dieser Ziele nicht frei sind: Die Ziele müssen für aufsichtsrat und vorstand die Besetzung mit mindestens einer Frau und einem Mann vorsehen. Diese regelung hat für erheblichen Wirbel gesorgt, weil sie weite teile der mittelständischen Wirtschaft betrifft. Denn die meisten Unternehmen im Mittel-stand haben nicht mehr als zwei bis drei vorstands-mitglieder und häufig auch nur einen dreiköpfigen aufsichtsrat. viele dieser Unternehmen werden also gezwungen sein, sich „eigene“ Ziele zu setzen, die schlicht nicht erreichbar sind. allerdings sieht der Gesetzentwurf für den Fall des verstoßes gegen Ziel-vorgaben keinerlei Sanktionen vor. Sanktioniert ist nur die fixe Geschlechterquote von 30 Prozent in den aufsichtsräten der Großunternehmen. Diese Quote gilt ab 2016 bei den neu zu besetzenden Posten. aufsichtsräte, die bis 2015 gewählt sind, bleiben für die volle Wahlperiode im amt, auch wenn die Quote damit noch nicht erreicht ist. Wird die Quote aber bei späteren neuwahlen nicht erfüllt, bleiben die für das unterrepräsentierte Geschlecht vorgesehenen Plätze leer. Barbara Mayer, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Viele Mittelständler werden gezwungen

sein, sich nicht erreich-bare Ziele zu setzen

Frauenquote

gesetzentwurf mit Überraschungen

Ende Juni haben Bundesjustizmi-nister Heiko Maas und Bundesfa-

milienministerin Manuela Schwesig ihren Gesetzentwurf zur Frauen-

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201468

PraxiSWiSSen innovation

HSG-Imit: 1,8 Millionen Euro für Pilotprojekt

Schnelle Diagnose von der Disk

Das institut für Mikro- und informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG-imit) hat die Fläche seiner

Freiburger niederlassung verdoppelt. neben den 750 Quadrat-meter Büro- und 250 Quadratmeter Laborfläche auf dem Campus der technischen Fakultät stehen dem HSG-imit nun weitere rund 1.000 Quadratmeter reinraumfläche im Freiburger Biotech-Park zur verfügung. Dort soll bis Jahresende ein Maschinenpark mit anlagen zur Herstellung von Pilotserien, sogenannter Lab-on-a-Chip-Systeme für die patientennahe Diagnostik, aufgebaut werden.Das sind einweg-testträger aus Kunststoff in der Größe einer CD, die mit kleinen Kammern und Kanälen ausgestattet sind, in denen Flüssigkeiten und Proben durch Zentrifugalkräfte vollautomatisch bewegt, gemischt und analysiert werden können. Sie ermöglichen die schnelle Diagnose komplexer Krankheitsbilder direkt beim Pa-tienten. alle notwendigen analyseschritte – beispielsweise für den nachweis infektiöser erreger aus einer Blutprobe – laufen schnell und automatisiert auf den Labdisks ab. Zwei Pilotanwendungen stehen derzeit im vordergrund: Die zeitkritische Diagnose von bakteriell ausgelösten entzündungsreaktionen bei neugeborenen (Sepsis) und die Qualitätssicherung von Lebensmitteln und trink-wasser durch den nachweis gentechnisch veränderter oder falsch deklarierter Bestandteile in unseren nahrungsketten.Bislang konnten Labdisks nur in kleinen Chargen von zehn bis hundert Stück hergestellt werden. Die Fertigungsprozesse sol-len nun weiterentwickelt werden, dass die Herstellung von bis zu 50.000 tests möglich wird. Solche Stückzahlen sind eine voraussetzung dafür, dass die Leistungsfähigkeit der neuen tech-nologie in klinischen Studien nachgewiesen werden kann. Die Bewilligung für den aufbau der Labdisk-Pilotanlage erhielt das HSG-imit Mitte 2013 vom Ministerium für Finanzen und Wirt-schaft Baden-Württemberg. Das institut investiert 1,8 Millionen euro; das Land steuert die Hälfte davon bei. ine

Minilabor auf der Disk: Das HSG-imit hat in ein neues Labor investiert, um diese patientennahe Diagnostik voranzutreiben.

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-

berg, Romäusring 4, VS-Villingen,

bietet Erfinderberatungen jeweils

am zweiten Dienstag im Monat von

14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine:

9. September und 14. Oktober. An-

meldung: Geschäftsbereich Innova-

tion, Umwelt und International der

IHK, Telefon 07721 922-181 (Manu-

ela Bertz) oder Fax 07721 922-182.

Die IHK Hochrhein-Bodensee

bietet die kostenlose Beratung in

der Regel am ersten Donnerstag

im Monat von 14 bis 17 Uhr an.

Ein Patentanwalt berät in Einzel-

gesprächen im Kammergebäude

(Schützenstraße 8). Nächster Ter-

min: 2. Oktober. Anmeldung: Refe-

rat Technologie/Innovation, Claudia

Veit, Telefon 07531 2860-127, Fax

07531 2860-168.

Die IHK Südlicher Oberrhein bietet

Erfinderberatungen in Freiburg und

Lahr an. Im IHK-Gebäude in Freiburg,

Schnewlinstraße 11, finden diese im-

mer am ersten Donnerstag im Monat

statt. Nächste Termine: 4. September

und 2. Oktober. Im IHK-Gebäude in

Lahr, Lotzbeckstra ße 31, finden die

Erfinderberatungen immer am dritten

Donnerstag im Mo nat statt. Nächste

Termine: 18. September und 16. Ok-

tober. Anmeldung: Monika Mandel-

Todt, Telefon 0761 3858-262, E-Mail

[email protected]

ErfinDErbEratung

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 69

Förderprogramm

„Spitze auf dem Land!“

Zuschüsse für investitionen von bis zu 400.000 euro für techno-logieführer und solche, die es werden wollen, bietet das Landes-

förderprogramm „Spitze auf dem Land!“ auch die Firma Blazejewski Medi-tech GmbH aus Sexau gehört zu den Gewinnern der jüngsten ausschreibungsrunde. „es ist eine auszeichnung, diese Förderung zu erhalten und sie bestätigt uns in unseren innovationsanstren-gungen“, sagt Geschäftsführer reinhold Blazejewski. Das Unter-nehmen baut in Sexau ein neues Firmengebäude mit circa 2.100 Quadratmetern. „Das bisherige Unternehmensgebäude platzt aus allen nähten, die Produktion ist über mehrere ebenen verteilt und der Materialfluss suboptimal“, so reinhold Blazejewski.Die Firma Blazejewski Medi-tech stellt endoskope für die Medizin her. neuestes Produkt ist ein endoskop mit dreidimensionaler Bild-wiedergabe. Dieses ermöglicht dem Chirurgen operationen mit noch nicht da gewesener Präzision. endoskopsysteme wie diese machen das Unternehmen zum technologieführer. Genau diese technologieführung ist es, die im Programm „Spitze auf dem Land!“ gefördert wird: Unternehmen, die mit ihren Produkten die techno-logieführerschaft anstreben oder weiter ausbauen möchten, be-kommen zum Beispiel für investitionen in Gebäude, Maschinen und anlagen Fördergelder. Bei kleinen Unternehmen beträgt die För-derquote 20 Prozent, bei mittleren Unternehmen 10 Prozent der investitionskosten. Gefördert wird ab einer Fördersumme von 200.000 euro bis maximal 400.000 euro. anträge können halbjähr-lich zum 31. März beziehungsweise zum 30. September gestellt werden. SW

Sebastian Wiekenberg, Telefon: 0761 3858-268E-Mail: [email protected]

Onlinetool zur Losaufteilung

Hilfe für Mittelständler

Grundsätzlich müssen Leistungen in teillosen vergeben werden. in der Praxis bereitet die Losaufteilungspflicht häufig Probleme.

angefangen damit, dass die vergabestelle klären muss, wie „das“ typische mittelständische Unternehmen einer bestimmten Branche aussieht. Hat man es eingegrenzt, muss weiter bestimmt werden, wie groß einzelne Lose maximal sein sollten, um noch als mittel-standsfreundlich zu gelten. eine für viele vergabestellen mangels hinreichender Branchenkenntnis kaum leistbare aufgabe. Hier setzt das ergebnis eines Gutachtens an, mit dem die Ständige Konferenz der auftragsberatungsstellen unter Federführung der auftragsbera-tungsstellen Hessen und Brandenburg, die Kanzlei orrick Herring-ton& Sutcliffe und die Unternehmensberatung BearingPoint, vom Bundesministerium für Wirtschaft und energie (BMWi) beauftragt worden waren. Das Projektteam hat ein Berechnungswerkzeug entwickelt, das – auf Basis weniger angaben durch die vergabestel-le – die optimale Losgröße automatisch berechnet. Die anwendung des Losrechners wird in einem Leitfaden des BMWi erläutert. bp

www.bmwi.de/DE/Themen/Wirtschaft/Wettbewerbspolitik/oeffentliche-auftraege,did=640804.html

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201470

PraxiSWiSSen UMWeLt

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in zwei aktuellen Urteilen sogenannte

HeL-Klauseln, mit denen der Preis in Gaslieferverträgen in abhängigkeit zu der entwicklung des Marktpreises für leichtes Heizöl festgelegt wird, im unternehmerischen Geschäftsver-kehr für wirksam erachtet und damit rechtssicherheit hergestellt. entspre-chende Klauseln hatte das Gericht 2010 in verbraucherverträgen noch für unwirksam erklärt. Unternehmer müssen die Chancen und risiken aus getroffenen vereinbarungen jedoch selbst abschätzen und die Folgen daraus tragen. Hierbei wird Unternehmern auch die Durchdringung komplexer regelungen wie Preisanpas-sungsklauseln abverlangt – anders als verbrauchern. Dies stellt die Kehrseite der Pri-vatautonomie dar, die in energielieferverträgen im unternehmerischen verkehr insoweit nun wieder zum tragen kommt. es werden damit Preisgestaltungen ermöglicht, die dem hochvolatilen energiebeschaf-fungsmarkt gerecht werden. Die entscheidung dürfte richtungsweisend für alle energielieferverträge sein, für die es entsprechende Diskussionen zu der Formulierung auch anderer Preis-anpassungsklauseln gibt. Stefan Lammel/Ingo Reinke, Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Klauseln in Gaslieferverträgen

bgH: Preisänderungenwirksam

Chemikalienrecht „REACH“

Kandidatenliste erweitert

Wie in den vergangenen Jahren wurde diesen Sommer die Kandidatenliste nach der reaCH-

verordnung erneut erweitert: Der ausschuss der Mit-gliedsstaaten der europäischen Chemikalienagentur „eCHa“ hat einstimmig beschlossen, vier weitere Stoffe auf die Kandidatenliste der besonders besorg-niserregenden Stoffe aufzunehmen (SvHC-Stoffe: „substances of very high concern“). Somit enthält die Kandidatenliste nun 155 Stoffe. in einigen Fällen wurden die Stoffe wegen mehr als einer eigenschaft in die Kandidatenliste aufgenommen. Betroffen sind folgende Stoffe: Cadmiumchlorid: Chemikalie in verschiedenen anwendungen

natriumperoxometaborat: Bleichmittelin Waschmitteln

natriumperborat: Bleichmittel in Waschmitteln Dihexylphthalat (n- und iso-): Weichmacher

Damit gelten auch für diese vier Stoffe ab sofort die informationspflichten längs der Lieferkette des artikel 33, wenn einer dieser Stoffe in einer Konzentration von mehr als 0,1 Prozent in einem erzeugnis enthal-ten ist. Die aktuelle Liste der SvHC-Stoffe ist auf der internetseite der europäischen Chemikalienagentur zu finden: sch

www.echa.europa.eu/candidate-list-table

Axel-Rüdiger Schulze, Telefon: 0761 3858-264E-Mail: [email protected]

Verpackungsverordnung

Zwei novellen verkündet

Sowohl die 6. novelle als auch die um-strittene 7. novelle der verpackungsver-

ordnung (verpackv) wurden am 23. Juli im Bundesgesetzblatt verkündet. Die 6. novelle der verpackv ändert teile des anhangs v der verordnung, in dem Kriterien und Beispiele aufgelistet werden, was als verpackung gilt und was nicht. Diese novelle übernimmt die vorgaben der entsprechend geänderten eU-verpackungsrichtlinie ins deutsche recht.Die 7. novelle gilt als „reparaturnovelle“ zur Stabilisierung der dualen entsorgungs-systeme für verkaufsverpackungen für pri-vate endverbraucher. Die nun in § 6 absatz 1 verpackv zum 1. oktober 2014 gestri-chenen Sätze 5 bis 7 ermöglichten bisher eine eigenrücknahme solcher verpackun-

gen zum Beispiel durch Drogeriemärkte, verbunden mit einer rückerstattung der zu-vor an duale entsorgungssysteme bezahlte Systembeteiligungsgebühren („Lizenzent-gelte“). Diese option entfällt ersatzlos.§ 6 absatz 2 verpackv enthält die re-gelungen zu Branchenlösungen für ver-kaufsverpackungen für „private endver-braucher“, welche bei vergleichbaren anfallstellen konsumiert werden und dort zur entsorgung anfallen. als vergleichbare anfallstellen werden zum Beispiel Hotels, verwaltungen, Krankenhäuser, Büros von Freiberuflern und kleinere Handwerks-betriebe definiert. Dieser absatz 2 wur-de komplett neu formuliert mit dem Ziel, Branchenlösungen ganz neu zu definieren,

viel stärker zu reglementieren und damit letztlich deutlich einzuschränken. Deshalb wird ergänzend festgelegt, dass die bishe-rigen Branchenlösungen nicht über 2014 hinaus betrieben werden können, sondern alle künftigen Branchenlösungen - unter Berücksichtigung der restriktiven neuen vorgaben - neu angezeigt werden müssen. es erscheint derzeit fraglich, ob Branchen-lösungen künftig noch eine nennenswerte rolle spielen werden. Für Fragen und De-tailinformationen steht die iHK gerne zur verfügung. ba

Wilfried BaumannTelefon 0761 3858-265E-Mail: [email protected]

er Bundesgerichtshof (BGH) hat in zwei aktuellen Urteilen sogenannte

HeL-Klauseln, mit denen der Preis in Gaslieferverträgen in abhängigkeit zu der entwicklung des Marktpreises für leichtes Heizöl festgelegt wird, im unternehmerischen Geschäftsver-kehr für wirksam erachtet und damit rechtssicherheit hergestellt. entspre-chende Klauseln hatte das Gericht 2010 in verbraucherverträgen noch für unwirksam erklärt. Unternehmer müssen die Chancen und risiken aus getroffenen vereinbarungen jedoch selbst abschätzen und die Folgen

regelungen wie Preisanpas-sungsklauseln abverlangt – anders als verbrauchern. Dies stellt die Kehrseite der Pri-

bgH: Preisänderungen

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Fundstelle für die Urteile:http://juris.bundesge-richtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/docu-ment.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2014&Sort=3&nr=67705&pos=0&anz=82

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 71

arBeitSSCHUtZ PraxiSWiSSen

Mechanische gefährdung

Die technische regel Betriebssicherheit (trBS) 2111 „Mechanische Gefährdun-

gen“ wurde grundlegend überarbeitet und ergänzt, so dass aus vier Seiten nun 24 Sei-ten wurden. Dabei wurde insbesondere das Kapitel 5 „Beispielhafte Schutzmaßnahmen“, welches mehr als zehn Seiten umfasst, hin-zugefügt. Die neu veröffentlichte trBS bietet jetzt eine Basis für die erstellung von Ge-fährdungsbeurteilungen bei mechanischen Gefährdungen. außerdem wurde auf der Homepage der Bundesanstalt für arbeitsschutz und ar-beitsmedizin eine neue technische regel „ortsfeste Druckanlagen für Gase“ veröffent-licht, sowohl als „trBS 3146“ als auch als „trGS 726“. Sie ergänzt die 2013 erarbeite-te technische regel „trBS 3145/trGS 725 ortsbewegliche Druckgasbehälter – Füllen, Bereithalten, innerbetriebliche Beförderung, entleeren“. in dieser wurden zeitgleich einige Begriffe geändert und ihre abschnitte 3 und 4 der nummer 4.3.2 neu gefasst. Die neue und die geänderte technische regel und wei-tere informationen zum thema arbeitsschutz erhalten Sie im Geschäftsbereich innovation und Umwelt der iHK. sch

biologische arbeitsstoffe

Auf der Homepage der Bundesanstalt für arbeitsschutz und arbeitsmedizin

wurden zwei neue technische regeln für Biologische arbeitsstoffe veröffentlicht:

1. TRBA 100: „Schutzmaßnahmen für Tä-tigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in Laboratorien“Die trBa 100 wurde grundlegend überar-beitet und ergänzt (aus 28 Seiten wurden 50 Seiten). Dabei wurden im Wesentlichen die Kapitel 4, 5 und 6 sowie die anlagen ver-ändert. Das Kapitel 4 „Gefährdungsbeurtei-lung“ wurde stärker gegliedert und ergänzt; das Kapitel 5 „Schutzmaßnahmen“ wurde praxisgerechter strukturiert und ergänzt; das Kapitel 6 „arbeitsmedizinische Prävention“ wurde wesentlich erweitert. anstelle der bis-herigen drei anhänge gibt es jetzt nur noch zwei anlagen: anlage 1: Speziesbezogene Schutzmaßnah-men für biologische arbeitsstoffe der risi-kogruppe 3anlage 2: Literatur.

2. TRBA 200: „Anforderungen an die Fach-kunde nach Biostoffverordnung“nach der veröffentlichung der Biostoffver-ordnung, in der die Fachkunde ein wich-tiges thema darstellt, war es notwendig, im rahmen einer trBa die Fachkunde-anforderungen an die unterschiedlichen Schutzstufen und tätigkeiten detailliert zu beschreiben. Dies erfolgt in der neuen trBa 200 in sieben Kapiteln und einem an-hang. Die genannten technischen regeln erhalten Sie bei der iHK. sch

grenzwert für Staub

Der arbeitsplatzgrenzwert (aGW) für a-Staub ist von bisher 3 mg/m³ auf

1,25 mg/m³ abgesenkt worden. als a-Staub wird der anteil des Staubs in der Umgebung eines arbeitsplatzes definiert, der bis in die Lungenbläschen (alveolen) vordringen kann. Der neue Grenzwert ist mit seiner Bekanntmachung in der technischen regel Gefahrstoffe (trGS) 900 im april 2014 in Kraft getreten. Betroffene Betriebe müssen jetzt - wie ge-nerell bei Änderung eines arbeitsplatzgrenz-wertes - ihre Gefährdungsbeurteilung aktu-alisieren. Kann ein Betrieb den neuen aGW bei bestimmten tätigkeiten nicht einhalten und lässt sich dies anhand aktueller ergeb-nisse aus expositionsermittlungen belegen, kann er eine fünfjährige Übergangsfrist - bis ende 2018 - in anspruch nehmen. in dieser Zeit gilt weiterhin der bisherige Grenzwert von 3,0 mg/m³ als Beurteilungsmaßstab für Schutzmaßnahmen. allerdings wird den Betrieben bereits während des Übergangs-zeitraums eine reihe zusätzlicher anforde-rungen auferlegt. Die Übergangsregelung verlangt, dass

technische Schutzmaßnahmen nach dem Stand der technik bereits umge-setzt werden,

ein Schutzmaßnahmen-Konzept vorhan-den ist, aus dem hervorgeht, wie die ein-haltung des aGW bis zum ende des Über-gangszeitraums erreicht werden kann,

die Beschäftigten über das Schutzmaß-nahmen-Konzept informiert sind,

der arbeitgeber den Beschäftigten atem-schutz zur verfügung stellt und dieser bei expositionsspitzen getragen wird.

Der ausschuss für Gefahrstoffe (aGS) plant eine trGS über Schutzmaßnahmen spezi-ell für Stäube. Sie soll ergebnisse von ex-positionsmessungen, die Umsetzung von Schutzmaßnahmen durch Betriebe und de-ren Schutzmaßnahmen-Konzepte berück-sichtigen. Der aGS fordert daher Betriebe auf, solche informationen zur verfügung zu stellen. Bis zur Fertigstellung der neuen trGS für Stäube können sich Betriebe wei-terhin vor allem an der trGS 500 sowie an den Schutzleitfäden der Bundesanstalt für arbeitsschutz und arbeitsmedizin orientie-ren. sch

Änderungen im Arbeitsschutz in den Bereichen:

Axel-Rüdiger Schulze Tel.: 0761/3858-264,

E-Mail: [email protected]

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201472

MeSSen neWS

Südwest Messe VS-Schwenningen

Unter dembunten Messegockel

Die 55. Südwest Messe , die Mehrbranchen-Verbundausstellung für Industrie, Handel, Handwerk, Hauswirtschaft und land-

wirtschaft mit Baufachschau und HausBauPark, hat anfang Juni an neun Tagen Messedauer knapp 104.000 Besucher verzeichnet. das sind 4,5 Prozent weniger als im letzten Jahr, aber praktisch genau so viele wie vor zehn Jahren in 2004. Und das ist das eigentliche ergebnis: Während die meisten regionalen allgemeinen Verbrau-cherausstellungen über Jahre hinweg ständige Besucherrückgänge hinnehmen mussten, konnte die Südwest Messe Ihren jährlichen Besucherzuspruch mit ausnahme nur der Hitzejahre 2005 und 2006 im Spektrum von weit über 100.000 Besuchern festigen. die vergleichbaren Messen in Offenburg, Friedrichshafen und Freiburg erreichten zuletzt nach aUMa-Messedatenbank 73.400, 74.200 beziehungsweise 71.700 bis 81.300 Besucher. der Südwest Messe wird ein besonders aufgeschlossenes und kauffreudiges Publikum zugeschrieben. In einer Umfrage unter den diesjährigen 750 aus-stellern bezeichneten mehr als 84 Prozent den Messeverlauf als „sehr gut“, „gut“ oder „befriedigend“.die Südwest Messe ist auch 64 Jahre nach ihrer Gründung das zent-rale Marktereignis der region und Spiegel der regionalen Wirtschaft. 1950, in der Zeit des wirtschaftlichen Wiederaufbaues nach dem Kriege, wurde von der Stadt Schwenningen in der Stadtmitte die erste Messeplattform „Südwest stellt aus“ organisiert. Seit 1953 fin-det die Messe auf dem heutigen ausstellungsgelände am Stadtrand an der B 27 und unter der Organisation der privaten Messepioniere Fritz Glunk und Kurt langer statt. 1969 wurde als Werbemotiv für die inzwischen umbenannte und jährlich durchgeführte „Südwest Messe“ der bunte Messegockel eingeführt, der als Wetterhahn die Himmelsrichtung nach Südwesten anzeigt. 1980 wurde die neue

SMa Südwest Messe- und ausstellungsgesellschaft mbH außer organisatorischer auch rechtlicher Träger der Messe. Sie ist Teil des von langer gegründeten Messe-Firmenverbundes einschließlich der Mannheimer ausstellungsgesellschaft mit dem Mannheimer Maimarkt als deutschlands größter regionalmesse.den bis heute anhaltenden Messeerfolg erklärt Stefany Gosch-mann, langers Tochter und heutige Geschäftsführerin der SMa, im Gespräch mit der WiS mit dem stabilen Veranstaltungscharakter. das Messeprogramm wird entsprechend aktuellen Themen und als Schaufenster von neuheiten stets modernisiert. doch bleibt es tra-ditionell bei dem in der regionalen Wirtschaft fest verwurzelten und breiten Spektrum von Handel und Gewerbe bis land- und Forstwirt-schaft und Industriebedarf. eigenständige Messeveranstaltungen der SMa sind derzeit die ausbildungs- und Berufsmesse Jobs for Future im april und die wieder am 18. und 19. Oktober anstehende Gesundheits- und Vital-Messe. Zu allen Veranstaltungen auf das von der SMa verwaltete stadteigene Messegelände kommen jährlich rund 200.000 Besucher. das Messegelände umfasst drei moderne Hallen von 5.500 Brutto-Quadratmeter ausstellungsfläche, 20.000 Quadratmeter zusätzlich überdachbare Fläche und 40.000 Quad-ratmeter Freigelände. epm

KURZ GEMELDET

Die Messe Friedrichshafen hat im vergangenen Geschäftsjahr 2013 bei turnusbedingt weniger Veranstaltungen als im Vorjahr ei-nen Umsatz von 28,8 Millionen Euro erzielt (2012: 31,9 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern und Mietzahlung an die Stadt als Geländeeignerin beträgt rund 8,8 Millionen Euro (2012: 9,8 Millionen Euro). Wesentliche Umsatzträger waren die Motorradwelt Bodensee, die Luftfahrtmesse Aero, die OutDoor und die Eurobike. Das Unter-nehmen beschäftigt 82 feste Mitarbeiter. Zu allen Veranstaltungen auf dem Messegelände kamen im letzten Jahr 613.545 Besucher (2012: 725.522). Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Messe Friedrichshafen mit einem neuen Umsatzrekord von weit mehr als 32 Millionen Euro. epm

Die Schweizer Genossenschaft Olma Messen St. Gallen konnte im vergangenen Jahr 2013 einen Betriebsertrag von 30,7 Millionen Franken erzielen (rund 25,3 Millionen Euro). Das bedeutet eine leichte Zunahme gegenüber Vorjahr mit 29,76 Millionen Franken. Der Cash Flow von 8,82 Millionen Franken (7,2 Millionen Euro), fast genau wie

Vorjahr, steht mit 29 Prozent des Umsatzes für eine unverändert solide Ertragslage und –entwicklung. Die Eigenkapitalisierung erreichte 52 Prozent. Grundlage bildeten neun Eigenmessen, sechs Gastmessen und 140 weiteren Veranstaltungen. Zu allen Veranstaltungen auf dem Messegelände kamen knapp 764.000 Besucher (2012: 769.400). Ende 2013 zählte die Genossenschaft 72 Festangestellte. epm

Der deutsche Messeverband AUMA Ausstellungs- und Messe-Aus-schuss der Deutschen Wirtschaft e.V. hat für die Vorbereitung auf die Messebeteiligung von Ausstellern eine neue Website mit Tipps, Check-listen, Messedaten und Software online gestellt. Die www.toolbox.auma.de ersetzt die CD-ROM „Messefi t. Ready for Trade Fairs“, die der AUMA seit 2003 für die Messeplanung an über 50.000 Nutzer ausgegeben hat. Inhalte sind alle Phasen der Messevor- und Mes-senachbereitung (kompakt in 10 Schritten im Bereich „Messe fi t“), die Auswahl von Messen und der persönliche Messeplan (Bereich „MessePlan“) und die fi nanziellen Aspekte der Messebeteiligung (Kosten und Nutzen, Software „MesseNutzenCheck“). epm

die Messe im Zeichen des Wetterhahns.

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9 | 2014 Wirtschaft im Südwesten 73

Kalender MeSSen

82. Foire Européenne, Straßburg, Mehrbranchen-Verbundausstel-lung: Bauen/Renovieren/

Wohnen, Mode/Schönheit, Kunsthandwerk, Geschenkideen, weiteres Konsumgüterspekt-rum, Sonderbereiche kulinarische Spezialitä-ten (Jardin des Délices), Deutschland, Italien, diesjähriges Gastland Algerien mit Kunst-handwerk und Spezialitäten, Unterhaltung, 5. bis 15. September, 10 bis 19 Uhr, beide Messe-Samstage bis 22 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions „Wacken“, Tel. +33 3 88 37 21 46, www.foireurop.com

Pack and Move, Basel, Schweizer Fachmes-se für integrierte Logistiklösungen und Verpa-ckungstechnik, mit Forumsprogramm, 9. bis 12. September, 9 bis 17 Uhr, Messegelände, Tel. +41 58 200 20 20, www.packmove.ch

5. Mondial de la Bière Europe, Mulhouse, Biersorten aus Europa und Übersee, 11. bis 14. September, Do 17 bis 23 Uhr, Fr/Sa 11 bis 23 Uhr, So 11 bis 18 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Gastveranstaltung, Tel. +33 3 88 92 50 04, www.mondialbiereurope.com

Bourse 1/43 Herbst 2014, Mulhouse, 71. Internationale Modellwagen- und Spielzeugbörse, 13. September, 9.30 bis 17 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Gastveranstaltung, Tel. +33 3 89 40 64 65, www.parcexpo.fr (L’Agenda)

AME 2014, VS-Schwen-ningen, 9. Internationale Astronomie-Messe, mit Vortrags- und Work-shop-Programm, 13. September, 10 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel.

+49 741 27 06 210, www.astro-messe.de

Baden Messe 2014, Freiburg, Mehrbran-chen-Verbundausstellung, 13. bis 21. Sep-tember, 10 bis 18 Uhr, am Messefreitag bis 20 Uhr, Sonderthemen unter anderem „Na-türlich regional“ (verschiedene regionale Qua-litätsprodukte), „Gesund & Vital“ (Gesund-heit, Wellness, Prävention), „Frei-Cycle“ (De-signmesse für Recycling und Upcycling, nur

13. und 14. September), „Inspiration“ (Krea-tives Gestalten, nur 19. bis 21. September), Frei-Sein Designmarkt (Junge Designer mit Unikaten, nur 19. bis 21. September), breites Unterhaltungs- und Rahmenprogramm, Messegelände, Tel. +49 761 38 81-02, www.baden-messe.de

2. InterDive, Friedrichshafen, Internationale Tauchmesse: Tauchen, Schnorcheln, Reisen, 18. bis 21. September, Do/Fr 12 bis 20 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Gast-veranstaltung, Tel. +49 7582 93 20 79 75, www.inter-dive.de

20. Carrefour Européen du Patchwork, Ste Marie-aux-Mines, Internationale Patch-work-Textilmesse, 18. bis 21. September, 9.30 bis 18.30 Uhr, letzter Tag bis 18 Uhr, Ausstel-lungsgelände Val d’Argent Expo, Tel. +33 3 89 58 33 10, www.patchwork-europe.com

4. Motoren und Power, Lahr: Off-Road, Bikers, Cars, Aircraft, 20. und 21. September, Samstag 11 bis 20 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr, Flughafen Lahr, Gastveranstaltung, Tel. +49 7821 95 93 81, www.business-and-future.com

86. Salon Européen de la Brocante et de l’Antiquité, Straßburg, Antiquitäten-messe, 20. und 21. September, 10 bis 19 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions „Wacken“, Tel. +33 3 88 37 21 46, www.strasbourg-events.com (Agenda)

Interboot, Fried-richshafen, 53. Inter-nationale Wasser-sport-Ausstellung: Trends und Neuhei-ten der Saison 2015, Sport- und Showver-anstaltungen, mit

„Intersurf“ (Internationale Surf-Ausstellung), 20. bis 28. September, 10 bis 18 Uhr auf Messegelände und 10 bis 19 Uhr im Inter-boot-Hafen am Bodensee, Tel. +49 7541 708-0, www.interboot.de

Aquaterritorial, Mulhouse, Fachmesse und Kongress zu Wasserwirtschaft, 24. und 25. September, Mi 8.30 bis 18 Uhr, Do 8.30 bis 16 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Gastveranstaltung, Tel. +33 1 45 15 09 09, www.aquaterritorial.com

63. Wega, Weinfelden, Die Thurgauer Messe / Mehrbranchen-Verbundausstellung, Sonderthema Geothermie, Gastregion Brienz, 25. bis 29. September, Do/Fr 11 bis 21 Uhr, Sa 10 bis 21 Uhr, So 10 bis 19 Uhr, Mo 11 bis 19 Uhr, Zentrum Weinfelden, Tel. +41 71 626 45 01, www.messen-weinfelden.ch

Salon Régional de l’Immobilier, Straß-burg: Immobilienmesse, 26. bis 28. Septem-ber, 10 bis 19 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions „Wacken“, Tel. +33 3 88 37 21 46, www.salonregionaldelimmobilier.com

22. Gesundheitsmesse, Bad Krozingen, 27. und 28. September, 11 bis 18.30 Uhr, Kurhaus, Tel. +49 7633 40 08-164, www.bad-krozingen.info

76. Oberrhein Messe, Offenburg, Mehrbranchen-Verbundausstellung, Son-derbereiche und Rahmen-programm unter anderem Energietage, Modeschau-en, Bella Italia, Kinder-land, Reisen und neues

„Oberrhein Festival Reisewelten“ mit Multivisi-onsvorträgen, 27. September bis 5. Oktober, 10 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 781 92 26-0, www.oberrheinmesse.de

Zukunft Kommune 2014, Karlsruhe, 9. Fach-messe für Verwaltungsmanagement, Finan-zierung und Öffentliche Dienstleistungen, mit Fachtagungen, 30. September bis 1. Oktober, 9 bis 17.30 Uhr, Gastveranstaltung, Tel. +49 621 70019-0, www.zukunft-kommune.de

54. Journées d’Octobre, Mulhouse: Gast-ronomiemesse, Wohnen/Reno-vieren, Garten-bedarf, Kunst-

handwerk, Schaugärten „Folie’Flore 14“, darunter die größte Bonsai-Ausstellung Euro-pas, Blumenbäume, mediterraner Garten, phantasievolle Gärten mit Licht- und Tonef-fekten, 2. bis 12. Oktober, 10 bis 24 Uhr, letzter Tag bis 21 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Tel. +33 3 89 46 80 00, www.journees-octobre.fr

Haus, Bau, Energie, Rottweil, 3. bis 5. Okto-ber, 11 bis 18 Uhr, mit Energietag Rottweil (Sa 4. Oktober), Stadthalle und Stallhalle, Gastveranstaltung, Tel. +49 711 65 69 60-54, www.messe-sauber.de epm

Die Angaben über die oben ausgewählten Messen publizieren wir ohne Gewähr.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201474

LITERATUR

O� enburger Läden mit GeschichteSie prägen das Stadtbild, bestehen seit mehreren Generationen und haben oftmals einen unverwechselbaren Charme: inhabergeführte Geschäfte. In Zeiten der aus dem Boden sprießenden Ketten wirken sie wie eine Wohltat. Gleichzeitig haben sie oftmals auch eine spannende Geschichte zu erzählen. Die Journalistin Jutta Bissinger setzt sich in ihrer reich bebilderten Neuerscheinung mit den traditionsreichen Läden ihrer Heimatstadt Offenburg auseinander. Das Buch enthält lustige Anekdoten, lässt Zeitzeugen zu Wort kommen und alte Erinnerungen wach werden. Der Leser erfährt von Bräuchen, die sich teilweise bis heute gehalten haben. Der Titel stellt ein lesenswertes Zeitdokument dar, das sich kurz-weilig liest. Ein weiterer Band soll folgen. ew

Jutta Bissinger | Läden & Leute. Traditionsgeschäfte in Offenburg Selbstverlag | 94 Seiten | 15 Euro

Lexikon zur sozialen VerantwortungDas Online-Nachschlagewerk CSR-Lexikon trägt den sogenannten CSR-Berichtspflichten, die das EU-Parlament im Frühjahr verabschiedet hat, Rechnung und befasst sich mit Themen rund um soziale Verantwortung (CSR ist die Abkürzung für „Corporate Social Re-sponsibility“). Nach der neuen Regelung müssen Unternehmen, die von öffentlichem Inte-resse sind und über 500 Mitarbeiter beschäftigen, beispielsweise Banken, nicht finanzielle Informationen – etwa zu den Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen – offenlegen. Das im Internet frei zugängliche Lexikon richtet sich an Gestalter in kleinen und mittleren Unternehmen, die verantwortungsbewusst wirtschaften und sich dazu informieren wollen. Es wird fortlaufend weiterentwickelt. ew

Projekt des CSR News-Netzwerks vom Trägerverein Unternehmen – Verantwortung – Gesellschaft e.V. | Zugriff kostenlos unter www.csr-knowledge.net

Förderung regionaler Lebensmi� el Verantwortung zu übernehmen für die Region – das ist der Gedanke der Regionalwert AG. 2006 wurde die Bio-Aktiengesellschaft von dem Gärtnermeister Christian Hiß aus Eich-stetten gegründet, der daraufhin noch einen Milchbetrieb sowie eine Käserei aufmachte. Zu den Anteilseignern gehören Bürger, die in die Biolandwirtschaft und in Unternehmen der Ökobranche in der Region Freiburg investieren. Bislang konnten 19 Unternehmen mit Ka-pitaleinlagen von 550 Aktionären ganz oder teilweise finanziert werden, darunter mehrere Biohöfe, Bio-Läden und auch Caterer sowie ein Weingut. Das Modell der Regionalwert AG hat bereits Nachahmer gefunden, etwa im Münchner Umland und in Hamburg. Und Hiß ist zurzeit international als Referent gefragt, um über die innovative Idee zu berichten. In seinem Buch zeigt er auf, wie Bürgeraktien die regionale Wirtschaft stärken können. wis

Christian Hiß | Regionalwert AG | Herder | 144 Seiten | 9,99 Euro

Neue Vorschriften im Brandschutz Mit der ASR A2.2 von April 2014 und der neuen DIN 14096-2014-05 haben sich die Brand-schutzvorschriften geändert, die in Unternehmen umgesetzt werden müssen. Hilfestellung bei der korrekten Umsetzung bietet das Format „Die neue Brandschutzmappe“. Fachexper-ten haben darin, neben der Wiedergabe der ASR und der DIN, alle wichtigen Dokumente und Vorlagen zum Thema Brandschutz zusammengestellt. Berücksichtigt werden etliche aktuell geltende gesetzliche Brandschutzvorgaben sowie technische Regeln. Checklisten und gebrauchsfertige Prüfvorlagen helfen, Zeit zu sparen und erleichtern Brandschutz-begehungen. Mit dem Wissen, das in der Mappe kompakt zusammengefasst ist, sind die Verantwortlichen auf der sicheren Seite, größtmögliche Rechtssicherheit ist gegeben. lis

Die neue Brandschutzmappe | Forum Verlag Heckert | 120 Seiten | 116,62 Euro

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börSen

ExistEnzgründungs- und nachfolgEbörsE

Kaufmännischer Gesellschafter eines Produktionsbe-triebes im Bereich der CNC-Zerspanungstechnik sucht Mitgesellschafter für den technischen Bereich. Die Übernahme von Anteilen kann nach einer Einarbei-tungszeit erfolgen. Wir verfügen über einen hervor-ragenden Kundenstamm mit einem anspruchsvollen und breiten Produktspektrum. FR-EX-A-40/14

Als Geschäftsführer bzw. geschäftsführender Gesell-schafter suche ich neue Herausforderungen durch die Übernahme eines mittelständischen Unternehmens. Als Dipl.-Betriebswirt habe ich bereits zwei Unter-nehmen im Bereich Consulting (150 Mitarbeiter) sowie im Groß- und Außenhandel erfolgreich geführt. Wünschenswert ist Nachfolge eines Unternehmens oder auch finanzielle Beteiligung. Idealerweise sollte das Unternehmen in Südbaden bis Schweizer Grenze ansässig sein. FR-EX-N-43/14

Bauunternehmen/Bauträger mit sehr guter Markt-position/erfolgreichen Konzepten sucht Nachfol-ger. Schwerpunkt ist derzeit die Planungs – und Bauträgertätigkeit (PLZ-Region 79) im Geschoss-wohnungsbau (barrierefrei, herausragende Ener-giesysteme, Alleinstellungsmerkmal bei Kapitalan-legerkonzepten, Warenzeichen). Der Zeitpunkt der Übernahme kann gerne gemeinsam besprochen werden, idealerweise kurz/mittelfristig. Auf Wunsch ist eine zeitlich befristete Begleitung durch den Ge-schäftsführer möglich. FR-EX-A-45/14

Bekannter Taxibetrieb mit guter Ertragslage sucht Nachfolger. Das rentable und effiziente Unternehmen hat einen Betriebssitz in einer Freizeitparkgemeinde in Südbaden. Es gibt einen festen Kundenstamm aus Dialyse-, Schul-, Firmen-, Krankenhaus- und Roll-stuhlfahrten. Das Unternehmen verfügt über ein zuverlässiges Mitarbeiterteam und einen guten Fuhr-park. Die Firma ist im Zuge der Nachfolgeregelung zu verkaufen und kann sofort und ohne Unterbrechung weitergeführt werden. FR-EX-A-46/14

Mitgesellschafter mit der Option auf Übernahme des Unternehmens gesucht. Groß- und Fachhandel im Großraum Offenburg, der seit 17 Jahren im Bereich Bodenbeläge und Türen erfolgreich am Markt tätig ist. Es handelt sich um ein gepflegtes, inhabergeführtes Unternehmen im Bereich Handel und Montage von sämtlichen Bodenbelägen, Haus- und Innentüren mit einer Büro- und Ausstellerfläche von ca. 1000 qm. Es besteht ein großer deutschlandweiter Kundenkreis, auch Nordfrankreich mit Privatkunden, gewerblichen Kunden und Objekte. Besondere Qualität und Kunden-zufriedenheit zeichnet uns aus. FR-EX-A-48/14

Einzelhandel für Druckerverbrauchsmaterial und Schreibwaren mit Shop und großzügigen Werk-

stattflächen sucht Nachfolger zum 31.12.2014 oder 31.01.2015. Stammkundensatz vorhanden. Umsatz 150-200T p.a. Einarbeitung in die Materialaufberei-tung möglich. Franchisevertragsfrei, könnte jedoch lizenzfrei übernommen werden. FR-EX-A-49/14

Blumengeschäft mit Verkaufsgewächshaus und Frei-land 1.000 qm sucht einen Nachfolger. 1A-Lage in aufstrebendem Gewerbegebiet in einer Kleinstadt in Südbaden, komplett mit Inventar. Gut geschul-tes, selbstständig arbeitendes Personal vorhanden, großer Kundenstamm. Gebäude eignet sich auch für Zoo- oder Tierhandlung. FR-EX-A-50/14

Gut eingeführte und erfolgreiche Schreinerei mit Küchenstudio im Raum Mittelbaden sucht mittel-fristig einen Nachfolger, Verpachtung bzw. Verkauf. Neubau, großflächiges Betriebsgelände mit Ausstel-lungsfläche von ca. 150 m². FR-EX-A-51/14

Ein seit 1996 etabliertes Küchenstudio sucht aus Altersgründen kompetenten Nachfolger. Das Studio befindet sich in sehr anspruchsvollen offen gestalte-ten Räumlichkeiten in verkehrsgünstiger Lage neben zwei gut frequentierten Autohäusern. Das Küchen-studio kann als Kleinbetrieb mit einem Stamm von wenigen Mitarbeitern geführt werden. Die Monta-gen erfolgen über ein langjähriges Team von qua-

lifizierten Subunternehmern. Feste Lieferantenbe-ziehungen und ein über Jahre hinweg aufgebautes Netzwerk sorgen für eine reibungslose Fortführung bei entsprechender Qualifikation. Die Immobilie kann gemietet oder eventuell sogar erworben werden. Die Übergabe sollte zum 01.01.2015 bis 30.06.2015 erfolgen. FR-EX-A-47/14

Küchenstudio direkt an der Schweizer Grenze zu verkaufen oder zu verpachten. Modern gestalteter Showroom mit 166 qm, Büro- und Lagerfläche vor-handen. KN-EX-A-251/14

Personaldienstleistungsunternehmen, seit 10 Jah-ren am Markt, sucht Nachfolger. Für den Übergang würde eine zeitlich begrenzte Unterstützung möglich sein. Wir verfügen über einen umfangreichen Kun-denstamm. KN-EX-A-252/14

Das Landgasthaus mit einer Gaststätte, 8 Apparte-ments und einer Wohnung steht zum Verkauf. Das Grundstück hat eine Größe von 1.769 m2. Im Erdge-schoss befindet sich die ca. 161 m2 große Gaststube mit Küche und Terrasse, welche im Moment nicht verpachtet ist. Die 8 Appartements mit insgesamt ca. 186 m2 sind im Obergeschoß. Jedes Appartement hat ein eigenes Badezimmer und eine Kochnische. Die Ver-mietbarkeit ist sehr gut. Im Dachgeschoss ist die ca. 101 m2 große Wohnung. Sie hat ein Wohn-/Esszimmer mit Küche, ein Arbeitszimmer, ein Badezimmer, Gäste WC, ein Schlafzimmer und ein Balkon. In dem Wohn-zimmer befindet sich ein Schwedenofen. Die Wohnung ist an eine solvente Mieterin vermietet. Im Kaufpreis enthalten sind eine Doppelgarage und diverse Stell-plätze. Beheizt wird das Haus über eine Pelletheizung aus dem Jahre 2013. KN-EX-A-253/14

Erfahrener Geschäftsführer eines mittelständischen Betriebs sucht im Rahmen einer Neuorientierung eine weitere unternehmerische Herausforderung. Er verfügt über umfangreiche kaufmännische Kenntnisse, langjährige Erfahrung im Bereich Marketing und Vertrieb, der Personalführung und gilt als zuverlässiger Partner für Kunden und Lie-feranten. Es handelt sich um eine strategisch ori-entierte und umsetzungsorientierte Führungskraft. Gesucht wird ein mittelständisches Unternehmen in Süddeutschland. Das Unternehmen verfügt über ein solides Geschäftsmodell, welches regel-mäßige Erträge erwirtschaftet. Angestrebt wird die mehrheitliche Beteiligung oder der Kauf eines Unternehmens mit gleichzeitiger Übernahme der Geschäftsführung. VS-EX-N-S-170614/14

Mittelständische Schlosserei und Stahlbaubetrieb sucht Nachfolger. Die Firma hat 1986 mit 4 Mit-arbeitern begonnen, Sicherheitsroste herzustellen und zu verkaufen. Das Unternehmen konstruiert, fertigt und montiert heute Stahlbau-Elemente für schlüsselfertige Begehungsanlagen aus robusten

so gEht‘s

Sie suchen einen Handelsvertreter oder Kooperationspartner? Einen Nachfolger für Ihr Unternehmen oder einen Betrieb, den Sie über-nehmen können?Helfen kann ein Eintrag in den Bör-sen – ein kostenfreier Service der drei Industrie- und Handelskam-mern im Südwesten. Für allgemei-ne Geschäftsempfehlungen ist an dieser Stelle kein Platz.Bei Inseraten aus IHK-Börsen gel-ten die Bedingungen der jeweili-gen Börse. Wenn Sie in den Börsen inserieren wollen: Bitte wenden Sie sich an den für die jeweilige Börse zuständigen Ansprechpartner bei Ihrer IHK (siehe Seite 84).Angebote und Gesuche werden kostenfrei unter einer Chiffre-Nummer veröffentlicht. Wenn Sie auf ein Inserat antworten wollen: Richten Sie Ihre Zuschrift unter Angabe der Chiffre-Nummer an die zuständige IHK.

Welche IHK das ist, können Sie an den ersten beiden Buchstaben der Chiffre-Nummer erkennen – zum Beispiel FR für Freiburg (IHK Süd-licher Oberrhein).Ihre Zuschrift wird kostenfrei an den Inserenten weitergeleitet.

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und korrosionsbeständigen hochwertigen Materi-alien (Stahl, verzinktem Stahl, Edelstahl und Alu-minium) – mit einer Gewichteinsparung von bis zu 60 % gegenüber konventionellen Konstruktionen. Die Leistung des Unternehmens umfassen: fach-liche Beratung, computergestützte Konstruktion (Moderne 3-D-CAD-Software, modernste Produk-tionsanlagen). Zu dem Unternehmen, das in einem erschlossenem Gewerbegebiet in unmittelbarer Au-tobahnnähe liegt, gehört ein Grundstück ( 7.800 m²) und ein sehr großes firmeneigenes Betriebs-, Lager-, Verwaltungs- und Wohngebäude. Die Pro-duktionsflächen sind großzügig ausgelegt, damit eine Ausweitung anderer (verwandter) Fertigungen möglich ist. Derzeit werden ca. 30 Mitarbeiter be-schäftigt. VS-EX-A-18/14

Gut eingeführtes Blumengeschäft (19 Jahre) in St. Georgen/ Schwarzwald sucht Nachfolger. Frei ab dem 01.08.2014. August/ September mietfrei! VS-EX-A-19/14

Aus gesundheitlichen Gründen suche ich für meinen Einzelhandel im Bereich Tierbedarf einen Nachfol-ger. Das Ladengeschäft hat eine Fläche von ca. 50 qm und ein Büro. Der Warenbestand soll mit übergeben werden. Aktuell wird das Geschäft im Nebenerwerb betrieben und ist somit noch aus-baufähig. VS-EX-A-20/14

Aus gesundheitlichen Gründen suchen wir eine Nachfolge für unsere Textildruckerei. Gegründet wurde das Unternehmen 2008 und kontinuierlich erweitert. Rechtsform GmbH, Mitarbeiterzahl 8. Eine ausgewogene Mischung aus Großkunden, Industrie-kunden sowie Vereine und Handwerker sind vorhan-den. Gute Ertrags- und Auftragslage. Einarbeitung durch die Geschäftsleitung ist möglich. Mietverträge und günstige Finanzierung können übernommen werden. VS-EX-A-21/14

In Unternehmensrettung erfahrenes Team sucht pro-duzierendes Unternehmen in Krisensituation und/oder zur Nachfolge zwecks Erwerb, anschließender Neuausrichtung und Weiterführung bei Erhalt des mittelständischen Charakters (kein anschließender Verkauf), Unternehmensgröße 25 bis 150 Mitarbei-ter (Handel, Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie sowie Chemie ausgenommen). VS-EX-N-110/14

Medizinunternehmen, mit Schwerpunkt „Dental“, geführt von einem jungen Team mit Entwicklungspo-tenzial sucht zur Erweiterung Handel oder Produkti-onsunternehmen, die ihre Altersnachfolge noch nicht geregelt haben, in gleicher oder ähnlichen Branche, zur Übernahme. Hinsichtlich der Branche besteht auch Flexibilität. VS-EX-N-111/14

KoopErationsbörsE

Wir sind ein Versandhandel mit über 10-jähriger Erfahrung im Internetverkauf, Onlineshop, ebay und haben noch freie Kapazitäten für den Verkauf ihrer Artikel. Hauptbereiche: Babybedarf, Kinderbedarf, Freizeitartikel, Haushaltsartikel, gerne auch Lager-überstände und Restposten. FR-K-126-2342

Etabliertes, erfolgreiches Versicherungsmaklerunter-nehmen im Schwarzwald-Baar-Kreis sucht eine/n Ju-niorpartner/in für die Abteilung Vertrieb. Erfahrungen im Marketing und der Wunsch, diese Betriebseinheit eigenverantwortlich und selbstständig zu überneh-men, sollten vorhanden sein. Es besteht auch die Möglichkeit der Unterstützung zu einer eigenen Exis-tenzgründung. Mit unserem Tochterunternehmen sind wir auch im Finanzdienstleistungsbereich gem. § KWG 32 äußerst erfolgreich tätig. VS-K-73/14

handElsvErtrEtErbörsE

Wir suchen freie Handelsvertreter mit besten Kontakten zu Autohäusern und Autolackierereien, welche mit uns eine konkurrenzlose neue APP für Android & Iphone, Smartphones und Tablets vertreiben möchten. Es han-delt sich um eine bidirektionale Promotionsplattform, in welcher gegenseitig Kontakt zwischen Endkunde und Autohaus/Lackiererei aufgenommen werden kann. Sehr hohe Abschlussprovisionen und bei Erfolg auto-matische Nachverkäufe. FR-HV-126-2302

Handelsvertreter gesucht für unser sehr erfolgrei-ches online Weinmagazin, Schwerpunkt Baden. Sehr hohe Provisionen für Ihre Akquisition von Anzeigen, Promotions, Portraiteinträgen, Eventinfos. Viele fast automatische Verlängerung. Es wäre gut, wenn Sie Web-Wissen mitbringen und sich auch für Wein in-teressieren. FR-HV-126-2398

Schweizer Dienstleistungsunternehmen (CNC-Fertigung von Präzisionsteilen nach individuellen Kundenanforderungen) sucht für den Ausbau sei-ner deutschlandweiten Vertriebstätigkeiten eine Handelsvertretung mit guten Kontakten zur Indus-trie. Beliefert werden Unternehmen aus den Bran-chen Medizintechnik, Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt. Sehen Sie in unserer Dienstleistung eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrem Produktport-folio? KN-HV 468/14

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Bundesweite Existenzgründungsbörse:www.nexxt-change.org

Bundesweite Kooperationsbörse:www.ihk.de/koop.htm

Recyclingbörse: http://www.ihk-recyclingboerse.de

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- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und Verkündungsorgan der Industrie- und Handels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg ISSN 0936-5885

Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.: Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.) Kathrin Ermert Dr. Susanne Maerz Elisabeth Weidling Sekretariat: Hannelore Gißler

Wirtschaft im Südwesten Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg Postfach 860, 79008 Freiburg Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398 E-Mail: [email protected] www.wirtschaft-im-suedwesten.de

Pressesprecher der IHKs: Anika Klaffke (Südlicher Oberrhein)Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg) NN (Hochrhein-Bodensee)

Titelbild: Gina Sanders - Fotolia

Verlag und Anzeigen: Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH Jägerweg 1, 76532 Baden-BadenVerlags-/Anzeigenleitung: Achim HartkopfAnzeigendisposition: Susan Hirth Telefon 07221 211912, Fax 07221 211915 E-Mail: [email protected] www.pruefer.comZurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 32 gültig ab Januar 2014.

Satz: Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de

Druck: Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG www.druckhaus-kaufmann.de

Herausgeber: IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Romäusring 4, 78050 VS-Villingen Telefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166 E-Mail: [email protected] www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg Telefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222 und Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr Telefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777 E-Mail: [email protected] www.suedlicher-oberrhein.ihk.de

IHK Hochrhein-Bodensee Schützenstraße 8, 78462 Konstanz Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-165 und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250 E-Mail: [email protected] www.konstanz.ihk.de

Erscheinungsweise: Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)

Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden.

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Wirtschaft im Südwesten 9 | 201488

DIE LETZTE SEITE

Die Herstellung

Die Kakaobohnen werden nach der Ernte erst gereinigt, dann geröstet, gebrochen und gemah-len. Als Kakaomasse kommen sie ins Lörracher Milka-Werk. Für die Alpenmilch-Tafeln wird diese erst mit den weiteren Inhaltsstoffen ver-mischt. Dann walzen die Mitarbeiter die grob-

körnige Schokoladenmasse zu Pulver. Dieses wird anschließend conchiert (veredelt), damit sich herbe Aromastoffe verflüchti-gen. Die dann flüssige Schokoladenmasse wird in Formen gegossen, gegebenenfalls gefüllt, abgetafelt (durch Klopfen fällt sie aus der Form) und anschließend verpackt. Seit 2007 besteht die Verpackung nicht mehr aus Metallfolie und Papier, sondern aus Kunststofffolie und ist wiederver-schließbar. Die verpackten Tafeln werden von Lörrach zur Hälfte in Deutschland vertrieben, dafür erst in die Lager des Unternehmens und von dort aus an die Handelspartner geliefert. Die andere Hälfte der Tafeln aus dem Lörracher Werk wird in 55 Länder exportiert.

Die 100-Gramm-Tafel von Milka aus Lörrach

Die SchokoladeIn unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor,die viele kennen, aber von denen wenige wissen, dass sie aus der Region stammen. Dieses Mal: die 100-Gramm-Alpenmilch-Tafel von Milka.

Die Produkte

Milka ist laut Unternehmensangaben die meistverkaufte Schokoladenmarke in Deutsch-land und entwickelt sich weiter positiv. Bei den Schokoladentafeln ist Milka hierzulande seit Jahren Marktführer. Heute gibt es rund 250 verschiedene Milka-Produkte. Darunter sind über 30 verschiedene Schokoladentafeln. Exportiert werden die Milka-Produkte in über 90 Länder.

Die Bestandteile

Milka Alpenmilch ist unter den Milka-Tafeln in Deutschland die beliebteste und somit abverkaufs- und umsatzstärkste Sorte. Ihre Hauptbestandteile sind Zucker, Ka-kaobutter oder -masse und Milchpulver. Die Alpenmilch kommt aus den Tälern und Hochtälern des Alpenraums sowie aus den Ausläufern der Alpen in Deutschland und Österreich. Auch die Molkereien sind dort ansässig. Aus Europa kommt der Zucker. Der Kakao stammt hauptsächlich aus Westafrika (Elfenbeinküste, Ghana), aber auch aus der Dominikanischen Republik, Indien, Indonesien und Brasilien. Milka ist heute nach eigenen Angaben einer der größten Einkäufer von zertifiziertem Kakao und arbeitet beispielsweise mit der Rainforest Alliance und Fairtrade zusammen.

Das Lörracher Werk

Das Werk in Lörrach ist der einzige Milka-Produktionsstandort in Deutschland und einer der wichtigsten für Milka-100 Gramm-Tafeln in Europa. Hier werden alle 21 Sorten davon sowie Kaba und der Milka-Schokodrink hergestellt. Pro Tag laufen hier rund drei Millionen Tafeln Schokolade vom Band. Gegründet wurde das Lörracher Werk 1880, als Philippe Suchard seine erste Fabrik außerhalb der Schweiz eröffnete – mit 26 Mitarbei-tern und aus dem Stammhaus in Neuchatel importierten Maschinen. 1901 begann er mit der Produktion der 100-Gramm-Milka-Alpenmilchtafeln (Milka setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Milch und Kakao zusammen). Seit 1958 wird in Lörrach die Schokolade im neuen Werksgebäude produziert. Heute sind rund 500 Mitarbeiter be-schäftigt, darunter 39 Auszubildende. Nach verschiedenen Zusammenschlüssen, die mit der sogenannten Schokoladenhochzeit zwischen Tobler und Suchard 1970 ihren Anfang nahmen, gehört Milka heute zum weltweit agierenden Konzern Mondelez International.

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