Waffen und Militaria -...

28
Waffen und Militaria Register Seite 111112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch oder französisch, 1. Hälfte 18. Jh., Schützenwaffe. Vierkantige Nussbaumsäule (L = 95,2 cm ), einige Gebrauchs- und Altersspuren, im Schlossbereich auf der Unterseite ein Stellsockel sowie eine Daumenvertiefung, Bolzenrinne teilweise verbeint. Auf der Säule seitlich eine ovale Beinplatte mit einem gravierten Wappen (wohl Besitzerwappen) und der nachträglich hinzugefügten Jahrzahl 1531. Messingnuss alt erg., langer gewinkelter Abzugbügel aus Eisen. Auf dem Säulenende eine Metallkappe. Stahlbogen (L = 76,5 cm) sowie Steigbügel mittels Bogeneisen und Keilen befestigt. Zugehörige Seilzug- winde mit einem Kurbelpaar. Die Winde ist über Seile mit der räderbestückten Flasche verbunden, deren Krappen auf die Sehne zu liegen kommen. Z: 23. 1500.—/2000.— Spätform einer gotischen Armbrust, wie sie als Sportwaffe in Belgien und Nordfrankreich, auch Holland, bis ins 18. Jahrhundert Ver- wendung fand, vgl. Harmuth, Armbrust 1968, S. 88 ff. Abb. 55, 56, Typ 4, 58, Typ 2. Register Seite 111112 6502 6501

Transcript of Waffen und Militaria -...

Page 1: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

498

Waffen und Militaria

6501. Armbrust, flämisch oder französisch, 1. Hälfte 18. Jh., Schützenwaffe. Vierkantige Nussbaumsäule (L = 95,2 cm ), einige Gebrauchs- und Altersspuren, im Schlossbereich auf der Unterseite ein Stellsockel sowie eine Daumenvertiefung, Bolzenrinne teilweise verbeint. Auf der Säule seitlich eine ovale Beinplatte mit einem gravierten Wappen (wohl Besitzerwappen) und der nachträglich hinzugefügten Jahrzahl 1531. Messingnuss alt erg., langer gewinkelter Abzugbügel aus Eisen. Auf dem Säulenende eine Metallkappe. Stahlbogen (L = 76,5 cm) sowie Steigbügel mittels Bogeneisen und Keilen befestigt. Zugehörige Seilzug-winde mit einem Kurbelpaar. Die Winde ist über Seile mit der räderbestückten Flasche verbunden, deren Krappen auf die Sehne zu liegen kommen. Z: 2–3. 1500.—/2000.—

Spätform einer gotischen Armbrust, wie sie als Sportwaffe in Belgien und Nordfrankreich, auch Holland, bis ins 18. Jahrhundert Ver-wendung fand, vgl. Harmuth, Armbrust 1968, S. 88 ff. Abb. 55, 56, Typ 4, 58, Typ 2.

Register Seite 111–112

6502

6501

Page 2: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 499

Register Seite 111–112

6502. Pulverhorn, deutsch, 1615, wohl Suhl, für das Zeughaus Zürich, Teil der Musketierausrüstung. Gebleichtes, gepresstes Kuhhorn, gravierter Dekor: im Zentrum Sonnendarstellung im Kreis zwischen Krieger und Einhorn, Jahrzahl 1615, auf der Rückseite drei Felder mit ganzen und angeschnittenen kon-zentrischen Kreisen, kleine geschnittene Sternmarke. Auf den Schmalseiten ein gewundener Banddekor. Eisengarnitur, Boden und Deckel, Federsperre, Tülle mit gefedertem Verschluss, zwei Tragringe, Gürtelha-ken. L = 37 cm. Z: 1. 650.—/1000.—

Vorzüglich erhaltenes und datiertes Exemplar dieses Pulverhorntyps, der mit gleichen Sternmarken versehen seit 1601 im alten Zeug-hausbestand von Zürich nachgewiesen werden kann. Ein 1615 datiertes vergleichbares Horn in der Slg.Vogel, Ritterhaus Bubikon.

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6503. Fauststreitkolben, italienisch, Mitte 16. Jh. Eisen etwas korr. Kolbenkopf mit sieben länglichen, drei-eckförmigen Blättern, Blattspitzen verstärkt. Abschlusskugel fehlt. Leicht konischer Rundschaft. Das oben und unten von gekehlten Wulsten begrenzte Griffstück weist einen Dekor aus spiralig angelegten Rillen-paaren auf. Über dem oberen Griffende ein Paar Riemenlöcher. L = 54,9 cm. Z: 2. 1600.—/2400.—

Ein Streitkolben mit identischem Kolbenkopf, insgesamt von sehr ähnlicher Anlage, im Museo Stibbert, Florenz. Vgl. Boccia 1975, Museo Stibbert II, Abb. 422 d.

Register Seite 111–112

6503

Page 3: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

500

Register Seite 111–112

6504. Rapier, deutsch, um 1610/20, Solingen. Walzenförmiger, leicht konischer Knauf, oben und unten Zierkerben, Vernietknauf. Offener Griffbügel; der terzseitige Seitenbügel mündet in den grossen Parier-ring, dieser wiederum in den sog. Eselshuf. Gerade Parierstange mit spitzen Lappen, grosse Griffringe, quartseitig ein Seitenbügel mit zwei Spangen, eine Spange zusätzlich mit einem kleinen Stichblatt. Holz-griff spiralig gerillt, Wicklung fehlt. Zweischneidige Klinge (L = 99,8 cm) etwas korr., Fehlschärfe, Meis-termarke, «Hufeisenform mit kleinen Punkten» (Heinrich Pather, Solingen), im Ansatzbereich Mittelhohl-schliff, beschriftet, «IHVALEHIA» (für «IN VALENCIA»?). L = 114,6 cm. Z: 2. 2100.—/2600.—

Rapier in klassischer Form, originale Erstmontierung. Marke des Heinrich Pather, Solingen um 1610/20. Zu Ende des 17.Jhs. nannte man das Pathersche Zeichen, das «Hufeisen». Um 1617 waren Klingen mit diesem Zeichen besonders begehrt. Vgl. Albert Weyersberg, Solinger Schwertschmiede des 16. u. 17. Jhs. u. ihre Erzeugnisse, Solingen 1926, S.41/42, Marke 103.

6505. Halbarte, schweizerisch, um 1700/1720, Offizier, Bern. Geflammte, klingenartige Spitze, über einem massiven balusterförmigen Ansatz mit viereckiger gestufter Basis, zwei geschlagene verwischte Marken. Das mondsichelförmige, dünne Blatt und der Schnabelhaken sind durchbrochen gearbeitet; im Blattzentrum ein kreuzförmiges Ornament. Über der sechskantigen, konischen Tülle wurde die Blattführung mit zwei vier-kantigen, gebogenen Haken vernietet. Zwei Schaftfedern, zwei Schaftbänder, Rundschaft erg.19.Jh., oben mit Leder bespannt, Abschlusszwinge u. Stelldorn. L = 242 cm. Z: 1–2. 1100.—/1500.—

Seltene bernische Offiziershalbarte aus der Zeit des 2.Villmergerkriegs von 1712; eine Waffe von der Hand des gleichen Meisters aus Zeughausbesitz befindet sich im Bernischen Hist. Museum. Vgl. Wegeli, Stangenwaffen 1939, S.93/94, Nr.1537, Tafel 13.

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6506. Halbarte, schweizerisch, letztes Viertel 17. Jh., sogenannte «Sempacherhalbarte», Bern. Flächige, klingenartige Spitze, im Ort vierkantig, hochrechteckiges Blatt, leicht konvexe Schneide, Blattober- und Unterkante bogenförmig. Flächiger Schnabelhaken auf einer schmalen hochrechteckigen Basis, gerundete Schaftführung. Zwei Schaftfedern, vierkantiges Parierdornenpaar. Achtkantschaft. L = 219 cm. Z: 1–2. 1700.—/2400.—

Nach der Niederlage von 1656 in der 1. Schlacht bei Villmergen erwarb Bern bis 1700 erneut mehrere Tausend Halbarten vom neu geschaffenen sogenannten «Sempachertyp».

Vergleiche:Jürg A. Meier, Halbarte oder Bajonett, in: Waffen- u. Kostümkunde, 2005, 2.Heft, S.46, Abb.2.

6504

Page 4: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 501

Register Seite 111–112Register Seite 111–112

6507. Halbarte, deutsch, um 1590/1600, Kempten. Lange, blattförmige Spitze, beidseitig Mittelgrat, kleines Blatt mit stark konkaver Schneide und Punktdurchbrechungen in Dreiergruppen, flächiger Schnabelhaken ebenfalls durchbrochen dazu eine grosse Meistermarke, dreiblätteriges Kleeblatt in einem Schild (Waffen-schmiede Lerchli, Kempten im Allgäu). Konische, unregelmässig achtkantige Tülle, Rundschaft erg. 19.Jh., oben mit Leder bespannt, zwei Schaftfedern, zwei Schaftbänder. L = 223 cm. Z: 1–2. 650.—/900.—

Dank den Lieferungen des Waffenschmieds Claus Lerchli aus Kempten in den Jahren 1585–1591 an das Zürcher Zeughaus ist seine für Stangenwaffen verwendete Marke bekannt. Sehr seltener, bisher nicht nachgewiesener Halbartentyp aus Lerchlis Produktion.

Vergleiche:Jürg A. Meier, Stangenwaffen aus Kempten für Zürich, in: Rapport 3/4 , Schweiz. Waffeninstitut 1979, S. 213–224.

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6505 6506 6507

Page 5: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

502

6508. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «Hans Ulrich Bond Feldweubel von Appenzel ausser-Rho-den», ganzfigurige Darstellung eines Feldweibels von Appenzell AR. Umrissradierung gouachiert u. aqua-relliert, sig. Franz Feyerabend fecit. Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6509. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «Johann Baptist Brandenberg von Zug», ganzfigurige Dar-stellung eines Zuger Füsiliers. Umrissradierung gouachiert u. aquarelliert, sig. Franz Feyerabend fecit. Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Vergleiche:Petitmermet/Rousselot, Schweizer Uniformen 1976, Tafel 66, Abb.11.

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6508

Page 6: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 503

Register Seite 111–112

6510. Degen, französisch, um 1640. Eisengefäss, flacher Knauf mit ovalen Silbermedaillons, Nietknauf. Parier-stange mit S-förmig, vertikal geschweiften Armen, ovale Enden mit Silbermedaillons, ebenso die breite Griffbasis. Silbermedaillons mit figürlichen Darstellungen, Guss berieben. Gerillter Griff mit originaler Drahtwicklung. Zweischneidige Klinge, rhombischer Querschnitt. L = 104,4 cm. Z: 2–3. 300.—/400.—Eleganter Kavaliersdegen Louis XIII. gemäss französischer Fechtschule.

6511. Säbel, französisch, Mod. 1837/70, Offizier, Marine, um 1900. Messinggefäss vergoldet, berieben. Griffkappe, Griffbügel in durchbrochenes Stichblatt mit Ankerdekor mündend. Gerillter Horngriff, Draht-wicklung. Rückenklinge, sig. «Coulaux & Cie Klingenthal». Schwarze Lederscheide. Messinggarnitur. L = 83 cm. Z: 2. 250.—/350.—

6509

Page 7: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

504

6512. Steinschlossstutzer, kant. Ord. um 1770, Scharfschütze, Bern, Waadt. Achtkantlauf, datiert 1677, Marken verwischt (L = 109,5 cm), Kal. 18 mm, zahlreiche feine gerade Züge, Standvisier, Korn (wohl aus Messing) fehlt. Schlossplatte und Hahn flach gekantet, innenliegender Stechermechanismus, der sich direkt über den Abzug betätigen lässt. Messinggarnitur, langer Abzugbügel, vier Ladestockpfeifen, Daumenblech mit gravierten Besitzerinitialen «H F». Nussbaumschaft, gravierter Dekor, Kolben mit Backe, Vorder-schaftabschluss aus Horn, Stahlladestock mit Messingdopper. L = 143 cm. Z: 1–2. 900.—/1300.—

In der Scharfschützenordonnanz 1777 wurde die Länge der Waffe mit 4 Schuh 6 Zoll (146 cm) erstmals verbindlich festgelegt; Stecher waren, nachdem sich in einem Stand ein Todesfall ereignete, verboten. Die Waffe ist somit vor 1777 zu datieren und dürfte von einem Waadtländer Büchsenmacher hergestellt worden sein. Selten und in gutem Zustand.

6513. Steinschlossgewehr, kant. Ord. 1764, Artillerie, dann 1804 Infanterie. Rundlauf (L = 104,5 cm), Kal. 17,5/18 mm, Kt. Schlag Bern u. «P», dazu neuere Nummerierung. Schloss um 1760, Suhl, gerundete Platte u. Hahn. Messinggarnitur, drei Laufbänder (Ord. 1764), Vorderband mit Ladestockführung Ord. 1804, Abzugbügel u. Abzug gemäss Ord. 1804 verschraubt. Umgearbeiteter Nussbaumschaft, La-destock fehlt. Mit Bajonett Ord. 1804, «J.3495». L = 142 cm. Z: 2. 400.—/600.—

1796 waren noch 96 für die Artillerie bestimmte messinggarnierte Ordonnanzgewehre im Berner Zeughaus vorhanden. Diese seltene

Waffe wurde gemäss Ord.1804 abgeändert und als Inf.gewehr weiterhin verwendet.

6514. Marbot, Alfred de, Noirmont, Dunoyer de, französisch um 1850/60. Aus «Costumes Militaires Fançaises» …, 1. 1786 Régiment des Gardes Suisses, petit uniforme, Soldat, Officier (Blatt 363), 2. 1786 Régiment des Gardes Suisses, Sapeur, Musicien (Blatt 260), 3. 1786 Maison du Roi, Cent-Suisses en tenue de Cérémonie. 3 kol. Lith. von A. David nach Zeichnungen von Marbot. Rahmenmasse: 54,4/43,3 cm. Z: 1–2. 350.—/500.—

Prachtvolle Serie zum Schweizer Garderegiment, Uniformen aus der Zeit von 1786–1792 (Tuileriensturm).

6515. Leroux, Pierre Albert (1890–1959). Darstellung eines Grenadierunteroffiziers des «10.Rgt. de Cavalerie 1803» der franz. Armee, vor seinem Pferd. Zeichnung gouachiert, sig. «Pierre Albert Leroux». Rahmen-masse: 49,1/40 cm. Z: 1. 150.—/200.—

6512

6513

Page 8: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 505

Register Seite 111–112

6514

Page 9: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

506

6516. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «Tragoner Officier Contin.t Basel», anonyme ganzfigurige Darstellung des Basler Dragoner Aidemajors Daniel Merian-Werthemann. Umrissradierung gouachiert u. aquarelliert, sig. «Franz Feyerabend fecit». Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Daniel Werthemann (1749–1802) kommandierte 1792 zur Zeit der Grenzbesetzung das 1. Regiment der Basler Miliz. Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6517. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «Abr.m Müller Corporal vom Contin.t.Biell», ganzfigurige Darstellung eines Bieler Füsilierkorporals. Umrissradierung gouachiert u. aquarelliert, sig. Franz Feyerabend fecit. Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Vergleiche:Petitmermet/Rousselot, Schweizer Uniformen 1976, Tafel 43, Abb. 4.

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6516

Page 10: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 507

Register Seite 111–112

6518. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «Joseph Aluis Schmitter von Underwalden Nie-der dem Wald», ganzfigurige Darstellung eines Nidwaldner Füsiliers. Umrissradierung goua-chiert u. aquarelliert, sig. Franz Feyerabend fecit. Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Vergleiche:Petitmermet/Rousselot, Schweizer Uniformen 1976, Tafel 61, Abb.4.

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6519. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «Anton Bernhard von Toggenburg under Apt St.Gallen», ganzfigurige Darstellung eines Tog-genburger Füsiliers. Umrissradierung gouachiert u. aquarelliert, sig. Franz Feyerabend fecit. Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6517 6518

6519

Page 11: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

508

6520. Schnappschlossflinte, englisch, Birmingham um 1812, Jagdwaffe. Rundlauf, Kammerdrittel acht-kantig, bronziert (L = 91 cm), Kal. 19 mm, in Silber versenkt geschlagene Marken, «Westley Richards» dazu Ährenbündel, Silberkorn. Schloss im spanischen Stil mit aussen liegender Feder, Batteriedeckel von innen verschraubt. Schlossplatte u. Hahn mit graviertem Dekor, in Messing geschlagene Marke «P.STEVA» (Imitation einer spanischen Meistermarke: Pedro Esteban, Barcelona). Messinggarnitur, Abzugbügel mit langer Handauflage, zwei Ladestockpfeifen. Beschnitzter Nussbaumhalbschaft im Madriderstil, Hals mit Schuppendekor, Ladestock, Walbarte mit Horndopper. L = 128 cm. Z: 1. 1700.—/2500.—

Im Alter von 22 Jahren gründete William Westley Richards (1789–1865) 1812 in Birmingham die bekannte Schusswaffenmanufaktur Westley Richards & Co. Diese seltene Waffe aus seiner frühen Schaffenszeit belegt, dass er ein ausserordentlich fähiger Büchsenmacher war, der auch in der Lage war eine hochwertige Waffe im spanischen Stil herzustellen gemäss seinem Motto «to be the maker of as good a gun as can be made». Vgl. Heer, Stockel I, S. 347/348, II, S. 1371.

6521. Steinschlossgewehr mit Wappen von Effinger, dat. 1743, Punzen Hauptmann F.E. Effinger. Rundlauf, Kammerdrittel achtkantig (L =104,3 cm), gebläut, Kal.18 mm, silbertauschierte Jahrzahl 1743, Kreuzdekor im spanischen Stil, zwei versenkt in Silber geschlagene Marken «P.STEVA» (Imitation einer spanischen Meistermarke: Pedro Esteban, Barcelona), Zündloch silberplattiert, Visiereinschnitt auf der Laufangel, Silberkorn. «BARBAR» signierte Schlossplatte u. Hahn gerundet. Eisengarnitur mit graviertem und geschnittenem Dekor, auf dem Daumenblech das gravierte Effingerwappen, drei Ladestockpfeifen. Etwas beschnitzter Nussbaumschaft, drei Schieber als Laufbefestigung, originaler Holzladestock. L = 144 cm. Z: 1. 2400.—/3200.—

James Barbar erw. 1714–1773 eröffnete 1726 an der Portugalstreet in London ein eigenes Geschäft, wird 1742 Zunftmeister der Büchsen macher und amtete von 1741–1762 als «Gentleman Armourer to King George II». Barbar oder Barber, Nachkomme eines Hu-genotten, zählte im 18. Jh. zu den besten Londoner Büchsenmachern. Mit dem Laufdekor und den Marken wollte Barbar den Anschein erwecken, dass es sich um einen spanischen Lauf handelt. Diese waren wegen ihrer Qualität europaweit bekannt. Die elegante, sehr gut erhaltene Waffe dürfte von einem Mitglied der Familie von Effinger in holländischen Diensten erworben worden sein und befand sich vermutlich ursprünglich in der Jagdkammer Schloss Wildegg, Kt. Aargau.

Vergleiche:Heer, Stockel I, S.53.

6520

6523

6522

6521

Page 12: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 509

Register Seite 111–112

6521

Page 13: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

510

6522. Steinschlossgewehr, mährisch-böhmisch, Policzka (Mähren) um 1790/1800, Jagdwaffe. Acht-kantlauf (L = 83,4 cm), Kal.14 mm, in Silber signiert «Joseph Czermak a Policzka», Zündloch goldplattiert, Linsenkorn Silber. Schlossplatte u. Hahn gerundet, Batteriedeckel von innen verschraubt, drei Ladestock-pfeifen. Beschnitzter Kapuzinerschaft, Abzugbügel messingverstärkt, Kolben mit Backe, Holzladestock mit Messingdopper. L = 122 cm. Z: 1. 1000.—/1500.—

Mehre Büchsenmacher namens Czermak lassen sich im 18./19. Jh. vor allem in Böhmen nachweisen.

Vergleiche:Heer, Stockel I, S. 258/259.

6523. Perkussions-Doppelflinte, französisch, um 1790/1840, Jagdwaffe. Rundläufe (L = 91,9 cm), Kal. 16 mm, Kammerdrittel achtkantig, vergoldeter, gravierter Dekor, Qualitätsbezeichnung «Canon Tordu», Visiereinschnitt, Silberkorn. Steinschloss trans., Schlossplatten und Hahnen gerundet. Eisengarnitur mit graviertem Dekor, drei Ladestockpfeifen. Beschnitzter Nussbaumhalbschaft, silbernes Daumenblech, unter der Kolbenkappe Fach mit Klappdeckel, Holzladestock mit Horndopper. L = 132,7 cm. Z: 2. 400.—/600.—

6524. Dolch, englisch, Mod. 1856, Offizier, Marine, um 1914/18. Messinggefäss vergoldet, berieben. Griff-kappe mit Löwenkopf, Parierstange mit S-förmig vertikal geschweiften Armen, Eichelabschlüsse. Griff mit Fischhaut, Drahtwicklung. Rückenklinge, sig. «Manton & Co. England», Ätzdekor. Schwarze Leder-scheide, Messinggarnitur. L = 60,5 cm. Z: 2. 250.—/350.—

Zugehöriger Degen vom gleichen Hersteller, siehe Kat. Nr. 6525.

6525. Degen, englisch Mod. 1847, Offizier, Marine, um 1914/18. Messinggefäss vergoldet berieben, Griff-kappe mit Löwenkopf, Griffbügel in terzseitiges Stichblatt mündend, Dekor: Anker mit Krone, kleines quartseitiges Stichblatt abklappbar. Griff mit Fischhaut, Drahtwicklung. Rückenklinge, sig. «Manton & Co. England», Ätzdekor. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur. L = 94 cm. Z: 2. 200.—/300.—

Zugehöriger Dolch vom gleichen Hersteller, siehe Kat. Nr. 6524.

6526. Säbel, italienisch, um 1785, Grenadier, Schweizer Regiment in neapolitanischen Diensten. Mes-singgefäss, Griffkappe, flacher Griffbügel in Parierstange mündend, zwischen zwei Seitenbügeln eine grosse Granate als Dekor, kurzer vierkantiger Parierstangenarm. Belederter, gerillter Griff, Kupferdrahtwicklung. Rückenklinge um 1800 (L = 74,5 cm), alt erg., breite Hohlschliffe, Ätzdekor. L = 88,3 cm. Z: 2. 500.—/800.—

6527. Jatagan, Bosnien-Herzegowina, letztes Viertel 19.Jh. Griff mit Beinplatten belegt, ohrenförmige Ab-schlüsse, ganzflächiger aus Messingstiften u. Horneinlagen bestehender Dekor. Angelbeschlag und Klingen-

6524

6525

Page 14: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 511

Register Seite 111–112

fassung aus Messing, besetzt mit gefassten Türkisen roten Steinen. Geschwungene Rückenklinge, silbertau-schierter Dekor, Jahrzahl «1211» (1796?). Schwarze Lederscheide, Silbergarnitur, Mundblech mit Tragring, langer Stiefel, ganzflächiger Dekor en suite: Sterne in Sechseck. Ortknopf in Form eines Drachenkopfs mit roten Steinaugen und Koralle. L = 38,8 cm. Z: 1–2. 300.—/400.—

Seltener, kleiner Jatagantyp von besonders schöner Qualität. Wird auch als «Kinderjatagan» bezeichnet.

6528. Sperli, Johann Jakob (1770–1841), Zürich. «Zürcherisches Cantonal-Militair» in Uniformen nach kan-tonaler Ordonnanz 1818 auf dem Paradeplatz, im Hintergrund Blick auf St. Peter, Gross- u. Fraumünster. Kolorierter Umrissstich gezeichnet u. geätzt von J.J.Sperli, Erklärungsblatt zu den 43 Figuren, gerahmt. M: 49,4/61 cm. Z: 1. 400.—/650.—

Uniformen- u. waffenkundlich vorzügliche, detaillierte Darstellung aller Truppenteile u. Chargen der Zürcher Miliz gemäss Ord. 1818. Frisches makelloses Blatt. Vgl. Schneider, Brustharnisch zum Waffenrock 1968, Tafel 18.

6529. Säbel, eidg. Ord.1867, unberittener Offizier. Stahlgefäss, Griff mit Fischhaut. Rückenklinge gesteckt mit Schör, sig. «Wester & Co. Solingen». Stahlscheide mit zwei Ringbändern. Klinge u. Scheide vernickelt. Schlagband eidg. Ord. 1877. L = 96 cm. Z: 1–2. 200.—/300.—

6530. Säbel, eidg. Ord. 1896/02, berittene Mannschaft. Stahlgefäss. Rückenklinge, (19) 42, Waffennr. 48136, sig. «Waffenfabrik Neuhausen». Stahlscheide, Schlagband eidg. Ord. 1896/98. L = 99,5 cm. Z: 1–2. 200.—/300.—

6531. Säbel, kant. Ord. um 1830, Offizier. Messinggefäss vergoldet, Griffkappe mit einem Helmabschluss, flacher gebauchter und gewinkelter Griffbügel in Parierstange mündend. Schwarzer Holzgriff gewaffelt. Rückenklinge gebläut, vergoldet mit Ätzdekor, sig. «Gebr. Weyersberg in Solingen». Originale schwarze Lederscheide, Messinggarnitur vergoldet. L = 89,5 cm. Z: 2. 600.—/900.—

Schöne Waffe in «Fundzustand» – fachmännische Reinigung lohnt sich.

6528

Page 15: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

512

6532

6533

6534

Page 16: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 513

Register Seite 111–112

6532. Steinschlosspistolenpaar, französisch, St.Etienne, letztes Viertel 18.Jh., Offizierspistolen. Rund-läufe, Kammer achtkantig (L = 13,9 cm), Kal.12 mm, gravierter, vergoldeter Dekor. Flache Schlossplatten u. Hahnen, sig. «Soviche le Cadet». Eisengarnituren mit graviertem Dekor, zwei Ladestockpfeifen. Be-schnitzte Nussbaumschäfte, Holzladestöcke. L = 26 cm. Z: 1–2. 600.—/900.—

Benoît Soviche wird als Büchsenmacher und Händler von 1770 bis 1783 in St.Etienne erwähnt. Lieferte Offizierswaffen.

Vergleiche: Buigné/Jarlier, l’Arme en France, 2001, Bd.2, S.371.

6533. Steinschloss-Pulverprüfer in Stabform, französisch oder italienisch, 3.Viertel 18.Jh. Konische Eisenplatte mit gerundetem Abschluss und einem Holzgriff. In die Platte wurde der Steinschlossmechanis-mus, ein Pulverzylinder sowie die Messvorrichtung integriert. Aussen gravierte Skala 1–14 für das innen liegende gezackte Rad mit einem Arm für den Zylinderdeckel. L = 23,5 cm. Z: 2. 350.—/500.—

Seltener Pulverprüfer in gutem Originalzustand.

Vergleiche:Kempers op. cit. S.104.

6534. Steinschloss-Pulverprüfer in Pistolenform, französisch oder belgisch, um 1820. Den Platz des Laufs nimmt ein kurzer achtkantiger Pulverzylinder ein, auf dessen Unterseite wurde ein mobiles fein ge-zacktes Rad zwischen zwei massiven Stegen verschraubt, dazu eine Arretierfeder. Rad mit graviertem Blattdekor und einer Skala 1–15 sowie einem angeschweissten, bogenförmigen Arm für den Zylinder-deckel. Kastenschloss u. Abzugbügel, Dekorgravuren. Vierkantiger Nussbaumgriff mit feinster Fischhaut verschnitten. L = 18 cm. Z: 1. 400.—/650.—

Vorzüglich erhaltener, fein gearbeiteter Pulverprüfer, selten. Vgl. Kempers op.cit., S.128, dazu plate 12, 13.

6535. Steinschloss-Pistolenpaar, schweizerisch, Rolle, um 1770/80, Dragoneroffizier oder Vasallen-reiter, Waadt. Rundläufe ( L = 35,2 cm), Kal.18 mm, Messingkorn. Schlossplatten u. Hahnen flach, sig. «REYMOND A ROLLE», ein Batteriedeckel fehlt. Messinggarnituren, auf dem Seitenblech gravierte Jagdszene, Knaufnägel mit Maskarons, zwei Ladestockpfeifen. Etwas beschnitzte Nussbaumschäfte, Holz-ladestöcke mit Horndoppern. L = 52,8 cm. Z: 2. 2500.—/3500.—

In einer Umfrage Berns von 1784 wird François Reymond in Rolle als Bataillonsbüchsenmacher bezeichnet; er dürfte aber schon vor-her aktiv gewesen sein. Lauflänge und Kaliber der Pistolen entsprechen sowohl der bernischen Ordonnanz von 1769 sowie einem Pis-tolenpaar für den Vasallenreiter der Herrschaft Vaulion. Seltenes Pistolenpaar waadtländischer Fertigung zum militärischen Gebrauch.

Vergleiche:Reinhart/Meier, Pistolen u. Revolver der Schweiz seit 1720, 1998, S. 13,15–18. Schneider, Schweizer Waffenschmiede 1976, S.224. Jürg A. Meier, Der Waadtländer Stutzer Ord. 1839 des Samuel Michot, in: Revue 7 SGHWR 1999, S.77, Die Büchsenmacher «Rey-mond», 18./19.Jh. im Kt. Waadt.

6535

Page 17: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

514

6536. Boisselier, Henri (1881–1959), franzö-sisch/Paris. Französische Dienste 1815–1830, 2. Schweizer Garderegiment, 8e Rgt de la Garde Royale, Uniformen 1829/30: Hauptmann-Adj. Major u. Sappeur in Para-deuniform, Tambour der Gardegrenadiere in Felduniform. Federzeichnung aquarel-liert, sig. «H.Boisselier». Vergoldeter, ver-zierter Holzrahmen um 1830. Rahmen-masse: 42,7/34,5 cm. Z: 1. 250.—/350.—

Boisseliers Uniformenbilder zeichnen sich durch eine besonders korrekte Wiedergabe von Uniformen und Waffen, insgesamt durch eine gekonnte Präsentation aus.

6537. Feyerabend, Franz (1755–1800). Be-schriftet: «Laurenz Meyer Wachtmeister vom Contingent der Stadt St.Gallen», ganz-figurige Darstellung eines St.Galler Füsilier-wachtmeisters. Umrissradierung gouachiert u. aquarelliert, sig. «Franz Feyerabend fecit». Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6538. Feyerabend, Franz (1755–1800). Be-schriftet: «Martin Schneider Feldweibel der Granadier Compagni von Bern», ganzfigu-rige Darstellung eines Berner Grenadier-feldweibels. Umrissradierung gouachiert u. aquarelliert, sig. Franz Feyerabend fecit. Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Vergleiche:Petitmermet/Rousselot, Schweizer Uniformen 1976, Tafel 21, Abb.4. Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6539. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «Anthoni Bucher von Underwalden Ob dem Wald», ganz-figurige Darstellung eines Füsiliers. Umrissradierung gouachiert u. aquarelliert, sig. Franz Feyerabend fecit. Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Zuzüger für die Grenzbesetzung in Basel 1792.

Vergleiche:Petitmermet/Rousselot, Schweizer Uniformen 1976, Tafel 59, Abb.2.

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6540. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «Jacob Zimmermann Wacht-Meister der Rothenburger Jäger von dem Lucerner Contin.t», ganzfigurige Darstellung eines Rotenburger/Luzerner Jäger-Wacht-meisters. Umrissradierung gouachiert u. aquarelliert, sig. Franz Feyerabend fecit. Schwarzer Holzrahmen. Masse = 44/32 cm. Z: 2. 250.—/400.—

Vergleiche:Petitmermet/Rousselot, Schweizer Uniformen 1976, Tafel 47, Abb.1.

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6536

Page 18: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 515

Register Seite 111–112

6537 6538

6539 6540

Page 19: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

516

6541. Steinschlosspistole, belgisch oder französisch, um 1800, Marinewaffe. Messinglauf mit tromblon- artig erweiterter Mündung, Mündungswulsten. Lauf u. Schlosskasten aus einem Gussstück. Kastenschloss, zentraler Hahn mit verstärktem Hals, Schiebersicherung. Vierkantiger Nussbaumgriff mit Silberdrahteinla-gen. L = 27 cm. Z: 1. 400.—/650.—

6542. Steinschlosspistole, belgisch oder französisch, um 1780. Abschraubbarer Rundlauf, Kal. 10 mm. Kastenschloss mit Ätzdekor u. Signatur in Rocaillenkartuschen, «Galisse London». Vierkantiger Griff u. Abzugbügel aus Eisen, beide mit Dekorgravuren. L = 21,1 cm. Z: 1. 500.—/800.—

Ein Büchsenmacher dieses Namens ist in London nicht nachweisbar – es dürfte sich daher um eine falsche aber zeitgenössische Signatur handeln, die ein Hersteller in Frankreich oder Belgien in der Hoffnung auf einen besseren Absatz auf diesem beliebten Ganzmetall-pistolentyp anbrachte.

Vergleiche:Stockel, Heer I, S. 417.

6543. Steinschloss-Taschenpistole, französisch, letztes Viertel 18. Jh. Rundlauf (L = 7,4 cm), Kal. 11 mm. Schlossplatte u. Hahn flach, gekantet, gravierte Beschriftung «Je suis fidelle». Eisengarnitur, gravierter Dekor, eine Ladestockpfeife. Beschnitzter Nussbaumschaft, Holzladestock. L = 16,2 cm. Z: 1–2. 300.—/450.—Ungewöhnliche Waffenbeschriftung!

6541

6542

6543

Page 20: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 517

Register Seite 111–112

6544. Steinschlosspistole, österreichisch, Mod. 1798, Kavallerie. Rundlauf, Kal. 18 mm. Schlossplatte u. Hahn flach, gekantet, Messingpfanne. Messinggarnitur. Nussbaumschaft. L = 42,8 cm. Z: 1–2. 400.—/650.—

6545. Steinschlosspistole, englisch, London 1756. Rundlauf (L = 20 cm), Kal.15 mm, sig. «BARBAR», Beschuss London, Silberkorn. Schlossplatte u. gebläuter Hahn gerundet, sig. «BARBAR». Silbergarnitur, Goldschmiedemarke «I B», Kontrollmarke für London 1756, Seitenblech in geschwungener Bandform mit Blatt enden, Knaufkappe mit Kartuschendekor u. Maskaron, zwei Ladestockpfeifen. Beschnitzter Nuss-baumschaft, auf dem Daumenblech graviertes Wappen, originaler Holzladestock mit Kugelreisser u. Dopper. L = 33,6 cm. Z: 1. 2200.—/2800.—

James Barbar erw. 1714–1773 eröffnete an der Portugalstreet in London ein eigenes Geschäft, wird 1742 Zunftmeister der Büchsenma-cher und amtete von 1741–1762 als «Gentleman Armourer to King George II». Er zählte zu den besten englischen Büchsenmachern seiner Zeit. Familienwappen vermutlich schweizerisch. Vgl. Heer, Stockel I, S.53.

6546. Steinschlosspistole, französisches Mod. An 9, Gendarmerie. Rundlauf (L = 12,7 cm), Kal. 15 mm. Schlossplatte sig. «Maubeuge Mafre (Manufacture) N (Nationale)». Eisengarnitur, Nussbaumschaft, be-zeichnet «RF», «AN», Ladestock erg. L = 24,9 cm. Z: 2. 300.—/450.—

6544

6545

6546

Page 21: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

518

6547. Lot von 3 Bildern, Schweizer in franz. Diensten: 1./2. Charlet, Nicolas-Toussaint (1792–1845), fran-zösisch um 1840, Offizier des Regiments von Erlach 1763, Grenadier des Garderegiments 1792. 2 kol. Lith., sig. «Charlet». Rahmenmasse: 37,3/28,3 cm. Z: 1. 3. P.F. nach H. Gravelot, Füsilier des Schweizer-reg. von Pfyffer (1764–1767), Aquarell. Rahmenmasse: 32/22 cm. Z: 1. 200.—/300.—

6548. Feyerabend, Franz (1755–1800). Beschriftet: «J.Piere Branche Grenatier Zimmerman Hoch Löbl. Berner Regi.t. Wattenwill», ganzfigurige Darstellung. Umrissradierung gouachiert u. aquarel-liert, sig. «Franz Feyerabend fecit». Rahmenmasse: 41,2/29,2 cm. Z: 2. 150.—/200.—

Das 1792 von Frankreich entlassene Regiment von Wattenwyl wurde von Bern übernommen und u.a. in Basel 1792 zur Grenzbewa-chung eingesetzt.

6549. Säbel, bulgarisch, um 1916/18, Offizier, Infanterie. Stahlgefäss, Griffkappe, auf dem breiten Griff-bügel bulgarisches Wappen, drei Seitenbügel in Stichblatt mündend. Gerillter Griff mit Fischhaut, Draht-wicklung. Rückenklinge, Marke «Wlaszlovits TS Stos». Gefäss und Stahlscheide vernickelt. Österreichi-sches Offiziersschlagband «K» (Kaiser Karl ab 1916). L = 97,2 cm. Z: 1. 250.—/350.—

6550. Dolch, «Kindjal», russisch-kaukasisch, um 1900. Silbergefäss, flache halbkugelförmige Knaufzone, Griffmittelstück vierkantig, Klingenfassung spitzoval, zwei verdeckte Nieten. Zweischneidige Klinge, Mit-telkannelüre. Dekor von Gefäss u. Silberscheide en suite gearbeitet, quartseitig gravierter und niellierter Blätterdekor, terzseitig blank mit etwas Niello, Scheidenband mit Tragring. L = 36,2 cm. Z: 1–2. 300.—/400.—

6551. Kurzschwert, japanisch, «Wakizashi», 19.Jh., signiert. Gefäss Shakudo unvollständig, durchbrochen gearbeitete Knaufkappe (Fuchi-Kashira), Parierscheibe (Tsuba) mit gelappten Rändern, Golddekor- Blätter u. Linien. Klinge (L = 47,6 cm), fleckig, Angel umgearbeitet mit Signatur. Rotbraun-goldgelackte Scheide, Shakudo-Garnitur, zwei Ringbänder. L = 67,4 cm. Z: 2–3. 400.—/500.—

6547 6547

Page 22: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 519

Register Seite 111–112

6547

Page 23: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

520

6552. Halskragen, kant. Ord. 1813/29, Offizier, Infanterie, Bern. Silberblech gebörtelt, gegen den Hals halbmondförmig bombiert, Goldschmiedemarke «HS» (Heinrich Schmid, 1812–1890), dazu zweimal die Berner Beschau. Emblem Silberguss vergoldet u. zweimal verschraubt, Dekor: Berner Wappen von Her-zogshut überhöht zwischen Lorbeer u. Eichenlaub. L = 10,8 cm. Z: 1–2. 800.—/1400.—

Der bekannte Berner Goldschmied Georg Adam Rehfues (1784–1858) kreierte im Auftrag des Berner Kriegsrates dieses Halskragenmo-dell für Offiziere, das seit 1813 abgegeben und 1829 erneut zur Ordonnanz erklärt wurde, selten u. in gutem Zustand. Vgl. H.Lanz, Weltliches Silber 2, Schw.Landesmuseum 2001, S.38, Marke Nr.59.

6553. Halskragen, «Hausse-col», italienisch/neapolitanisch, Mod. 1841, Offizier, auch für die Schwei-zer Regimenter. Messingblech vergoldet, halbmondförmig. Emblem aus Silberblech: Grosse Lilie von Krone überhöht zwischen Lorbeerzweigen. Grosse gestanzte Silberknöpfe für die Tragkordel. In originaler zugehöriger Schachtel. L = 17 cm. Z: 1–2. 40.—/60.—

Dieses Halskragenmodell wurde von 1841 bis 1861 im Königreich Neapel zur Galauniform der Offiziere getragen. Aus Schweizer Be-sitz. Vgl. Boeri, Crociani, Fiorentino, L’Esercito Borbonico dal 1830 al 1861, Roma 1998, S.26/27.

6554. Feldbinde, österreichisch, um 1900, Stabsoffizier. Goldband mit zwei Streifen aus einer Folge von kurzen, schwarzen Strichen. Zwei grosse Troddeln mit feiner Posamenteriearbeit, Dekor: Doppeladler u. Initiale FJ I (Kaiser Franz Joseph I. reg. 1848–1916), lange Goldfransen. Schnalle Messing verg. Z: 1–2. 200.—/300.—

6555. Tschako, kant. Ord. 1829, Offizier, Scharfschütze, Bern. Kartonierter Filzkorpus, oben breites Silberband, runder, schwarzer Lederdeckel, Augenschirm etwas lose mit geprägter Dekorbordüre. Rot-schwarze Blechkokarde, Scheibenpompon mit Goldkordel- Metallfassung, Zentrum schwarz u. der Zahl 3. Schwarz gelackte Kinnriemen, vergoldete Buckel mit Horndekor. Orig. Innenfutter. Z: 1–2. 600.—/800.—Ausserordentlich seltener Tschako eines Berner Scharfschützenoffiziers.

Vergleiche:Bigler, Kopfbedeckungen 2005, S.90, Mannschaftstschako.

6552

6553

Page 24: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 521

Register Seite 111–112

6556. Tschako, kant. Ord. 1832, Infanterie, Jäger, St.Gallen. Kartonierter Filzkorpus, runder, schwarzer Lederdeckel, Augenschirm. Weiss-grüne Lederkokarde, Messinggarnitur, Schild mit Horndekor, Schup-penbänder mit Hornbuckeln. Grüner Pompon mit Flamme. Z: 2. 450.—/700.—

In allen Teilen originaler Tschako in relativ gutem Zustand, selten.

Vergleiche:Bigler, Militärkopfbedeckungen 2005, S.14.

6556

6555

Page 25: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

522

6557. Castres, Edouard, (Schweiz, 1838–1902) (zugeschrieben), Offizier zu Pferd. Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen. 37:27,5 cm. 400.—/500.—

6558. Kürassierhelm, italienisch, um 1620, wohl venezianisch. Kürassierhelm, italienisch, um 1620, wohl venezianisch. Eisen, roh belassene Oberfläche korr., einteilige kugelige Helmglocke mit Mittelgrat. Auf-schlächtiger, gebörtelter Augenschirm kombiniert mit einem einteiligen Wangenschutz, der im mittleren Gesichtsfeld offen bleibt. Nacken- u. Visierschirm fehlen. Alle Helmteile mit einem gravierten Doppel- Liniendekor sowie neueren u. älteren Nieten. H = 24 cm. Z: 2–3. 700.—/1100.—

Ein Helm in gleicher Verarbeitung, ebenfalls mit Hammerschlagoberfläche u. Liniendekor befindet sich in der Slg. Poldi Pezzoli, Mi-lano. Es dürfte sich um ein Produkt aus Brescia handeln. Vgl. Boccia, Museo Poldi Pezzoli I, 1985, S.203, Nr.60.

6557

Page 26: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 523

Register Seite 111–112

6559. Tschako, eidg. Ord. 1883/84, Dragoner, Auszug, Bern. Kartonierter Filzkorpus, Herstelleretikette, «Ed.Küpfer, Hut & Käppifabrik, Bern», vernickelter Stern mit Nr. 13 (Dragoner-Schwadron 13, Bern), rot-schwarze Kokarde, schwarzer Rosshaarpinsel. Z: 2. 200.—/300.—

6560. Stückelberger, Wilhelm Friedrich (1867–1926), Basel. 1. Französischer Grenadier zu Pferd um 1805 nach L.Vallet (Louis Vallet 1856–1940), Aquarell sig. W.Stückelberger 1907. 2. Französischer Stabsoffizier der Artillerie um 1805/10 nach M.Orange. Aquarell sig. W.Stückelberger 1904. Masse = 25/17,8 cm. Z: 1–2. 300.—/450.—

6561. Übungslager der Miliz des Kt. Waadt 1833 in Bière, Artilleriekompanie, «Artillerie vaudoise au Camp de Bière». Zeichnung u. Lith. von Huguenin-Panchaud, hg. Spengler & Cie, Lausanne. Rah-menmasse: 53,7/73,5 cm. Z: 1–2. 150.—/250.—

Seltene Militariadarstellung zur Miliz Kt. Waadt.

6562. Martin Disteli: Zwei Militariablätter auf Baselland bezüglich, kol. Lithos. 1. Disteli, Martin (1802–1844), «Sieg der Basellandschaft über die Stadt Basler 3. August 1833», Gefechtsszene, Tod des Oberstleut-nants Landerer, kol. Lith. nach M.Disteli von C.Bollinger. Rahmenmass = 65:52 cm. Z: 2. 2. Jauslin, Carl (1842–1902), «Der Dritte August 1833», Gefechtsszene, kol. Druck von Birkhauser, Basel, nach C.Jauslin. Rahmenmass = 62:52 cm. Z: 2. 100.—/200.—

Provenienz:Sammlung Im Obersteg

6563. Eidg. Übungslager in Bière 1830. «Camp fédéral de Bière, Aoust 1830», Teilnehmer-Kontingente der Kt.Waadt, Wallis, Genf, Freiburg, Neuenburg. Blick auf die Ebene von Bière mit defilierenden Truppen u. Zuschauern; Hintergrund Bière und Jura, Zeichnung u. Lith. von Huguenin-Panchaud, hg. Spengler & Cie. Lausanne. Rahmenmasse: 53,2/73,5 cm. Z: 1–2. 200.—/300.—

Seltene, grossformatige Darstellung eines eidgenössischen Übungslagers.

6560 6560

Page 27: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria

Register Seite 111–112

524

6564. Säbel, bulgarisch, um 1940, Offizier, Marine. Messinggefäss, verschraubt und vergoldet, Griffkappe, Griffbügel, Stichblatt durchbrochen mit Anker und Rankenwerk. Weisser, gerillter Griff, Drahtwicklung. Rückenklinge, Marke «E.& F.Hörster, Solingen», Ätzdekor mit bulgarischem Wappen sowie Ankeremb-lem. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur vergoldet, Wappen- und Ankerdekor. Mit zugehörigem Schlagband in Gold. L = 94,2 cm. Z: 1. 300.—/400.—

6565. Säbel, österreichisch, Mod. 1889, k. k. Staatsbeamte. Messinggefäss vergoldet, durchbrochen mit Doppeladlerwappen. Griff mit Fischhaut, Drahtwicklung. Rückenklinge vernickelt, Marke «J.L.Leschhorn Wien». Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur vergoldet. Schlagband gelb/gold, «FJ I». L = 87 cm. Z: 1–2. 250.—/350.—

6566. Dolch, kaukasisch, 3.Viertel 19. Jh., wohl Georgien oder Dagestan. Mit Silberblech beschlagene Gefässteile, flacher trapezförmiger Knauf mit Seitenkanten, Griffbasis ähnlich verarbeitet, zwei verdeckte Nieten. Griff mit Silberdrahtwicklung. Zweischneidige Klinge (L = 38,8 cm), Mittelbahn und Mittelkan-nelüren Damast, Marken, Golddekor mit Schriftzügen. Holzscheide, braune Samtbespannung, Silbergarni-tur bestehend aus Mundblech und langem Stiefel, ein Ringband. Niellodekor en suite gearbeitet: quartsei-tig feines symmetrisch angelegtes Rankenwerk, terzseitig Schuppenmuster in Kartuschen. L = 53,2 cm. Z: 1. 700.—/900.—

Kaukasischer Dolch von seltener Qualität, in bestem Zustand.

Vergleiche:Zeller/Rohrer, Slg. Moser-Charlottenfels 1955, S. 319, Nr. 384.

6564

6565

6566

6567

Page 28: Waffen und Militaria - galeriestuker.chgaleriestuker.ch/fileadmin/CatalogPDF/2016_Frühling/F16_Waffen.pdf · Register Seite 111– 112 498 Waffen und Militaria 6501. Armbrust, flämisch

Waffen und Militaria 525

Register Seite 111–112

6567. Schwert, chinesisch, «Peidao», um 1800. Eisengefäss geschwärzt, flacher Kugelknauf, ovale scheiben-förmige Parierstange mit ostwärts aufgebogener Borte. Ovaler Griff mit feiner originaler Kordbespannung und Zwingenabschluss. Alle Gefässteile ganzflächig mit goldtauschiertem, feinem Rankendekor. Leicht ge-bogene Rückenklinge, zwei parallele Hohlschliffe u. Mittelkannelüre. Mit schwarzem Leder bespannte Holzscheide, Eisengarnitur, zwei Ringbänder. Gefäss und Scheidendekor en suite gearbeitet. L = 86,2 cm. Z: 1–2. 700.—/900.—

Besonders schön gefasster chinesischer Säbel

Vergleiche:R. Hales, Islamic and Oriental Arms & Armour, 2013, S. 202.

6568. Erinnerungsdose-Feldzüge Napoleons – «Triomphes et Revers», französisch, um 1817/20. Dose mit vergoldeter Messingfassung, verglastem Deckel u. Boden mit kol. Umrissradierungen, Dekor: 1. Posei-don u. Gefolge als Symbol der siegreichen Seemacht England. 2. Getroffen vom Blitz des Zeus stürzt Napoleon wie Phaëton aus dem Sonnenwagen. Doseninhalt: 26 Blätter mit Schlachtendarstellungen aus der Zeit Napoleons, von 1796 Arcole – Waterloo 1815, beschriftete kol. Umrissradierungen. In zugehöriger mit rotem Maroquin bespannter Schatulle, in Gold beschriftet «TRIOMPHES ET REVERS». 700.—/1000.—

Seltenes, sehr gut erhaltenes Erinnerungsobjekt zur napoleonische Aera 1796–1815.

6569. Lot von 2 Bildern, Militär franz. Kaiserreich 1804–1814: 1. Aquarell, französisch, um 1810. Hector de Gerbais de Sonnaz (1787–1867), zu Pferd porträtiert als Unteroffizier des 4.Eskadrons «des Gardes ottoma-nes», roter Tschako u. Hose, grüner Dolman, kleinformatiges Aquarell mit Qualitäten einer Miniatur. Rah-menmasse: 25,5/24 cm. Z: 1. 2. Aquarell, schweizerisch 19.Jh. Darstellung eines Tambours des 3. Schwei-zer Regiments in französischen Diensten, 1806. Rahmenmasse: 36,4/28,8 cm. Z: 1–2. 250.—/400.—

Graf Hector de Gerbais de Sonnaz, Mitglied des Savoyer Adels, war 1813/14 Leutnant bei der kaiserl. Ehrengarde, 1813 nach der Schlacht bei Hanau Ritter der Ehrenlegion. Machte im Königreich Sardinien-Piemont Karriere, wurde General u. Kriegsminister; er-hielt 1883 in Turin eine Statue auf dem Solferinoplatz.

6568

Ende der Auktion