Wahlen Spezial Zug

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Politik Wirtschaſt Kultur Gesellschaſt Dossiers Aktuell Dialog Blogs Archiv Ausgehen Preis CHF 0.– | Herausgeber MMV online AG | www.zentralplus.ch | Auflage 60000 Ex. ausnahmsweise Offline zentral+: Sie bezeichneten die KV-Abgänger in Ihrer Rede als «Smarties», sprachen über den Begriff smart und sagten, auch die Politik sei «smart». Was ist «smart» an Ihrer Politik? Michel: Wenn es gelingt, zukunftsweisende, innova- tive Angebote zu kreieren. Aktuelle Beispiele sind das Projekt Berufsbildung international oder unser Projekt eines elektronischen Tickets für den öffent- lichen Verkehr, bei welchem wir den Kanton Zug als schweizerische Versuchsregion propagieren wollen. Wir suchen Wege, die andere Kantone noch nicht ge- gangen sind. A propos «smart», welche Apps benutzen Sie am häu- figsten auf Ihrem Smartphone? WhatsApp. Für die innerfamiliäre Kommunikation nut- zen wir eine Familien-Gruppe. Die Jungen kommunizie- ren damit und wir Eltern auch mit ihnen. Ich nutze das Smartphone nur als Kommunikationsmittel. Ihr Wahl-Slogan lautet: «Ich bin liberal, weil mich Eigenverantwortung und Gemeinsinn bewegen.» Ist das kein Widerspruch? Weiterlesen www.zentralplus.ch/+wzbom Zuger Regierungsräte im Interview: Matthias Michel «Ich versuche berechenbar zu sein» Ihr Plus im Netz! Online können Sie alle Regierungsräte im Video-Inter- view sehen. Achten Sie auf die markierten Kästchen mit dem Plus. Sie zeigen Ihr Plus im Netz an: mehr Inhalt, mehr Multimedia, mehr Austausch. Der Zuger Volkswirtschaftsdirektor bezeichnet seine Politik als «smart» und versichert, dass er kein Interesse an einem Amt auf nationaler Ebene hat. (Bild: Manuel Gautschi) Gesellschaſt Seite 30 Die unsichtbare Prostitution in Zug Interview Seite 36 30 Fragen an Michael Elsener Kandidaten im Quiz Politik Seite 4 Newsletter abonnieren und Preise gewinnen Wettbewerb Seite 23 Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel kandidiert bei den Zuger Wahlen diesen Herbst für eine vierte Amtsperiode. Wie alle Zuger Regierungsräte muss Michel in unse- rem Video-Interview spontan drei Kurzant- worten liefern und sich der Behauptung stellen: Ist er ein ehrgeiziger, kalkulierter und emotionsloser Politiker? Wahlen Spezial Zug

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zentral+ Printausgabe zu den Zuger Wahlen

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Politik Wirtschaft Kultur Gesellschaft Dossiers Aktuell Dialog Blogs Archiv Ausgehen

Preis CHF 0.– | Herausgeber MMV online AG | www.zentralplus.ch | Auflage 60000 Ex.

ausnahmsweise

Offline

zentral+: Sie bezeichneten die KV-Abgänger in Ihrer Rede als «Smarties», sprachen über den Begriff smart und sagten, auch die Politik sei «smart». Was ist «smart» an Ihrer Politik? Michel: Wenn es gelingt, zukunftsweisende, innova-tive Angebote zu kreieren. Aktuelle Beispiele sind das Projekt Berufsbildung international oder unser Projekt eines elektronischen Tickets für den öffent-lichen Verkehr, bei welchem wir den Kanton Zug als schweizerische Versuchsregion propagieren wollen. Wir suchen Wege, die andere Kantone noch nicht ge-gangen sind.

A propos «smart», welche Apps benutzen Sie am häu-figsten auf Ihrem Smartphone?WhatsApp. Für die innerfamiliäre Kommunikation nut-zen wir eine Familien-Gruppe. Die Jungen kommunizie-ren damit und wir Eltern auch mit ihnen. Ich nutze das Smartphone nur als Kommunikationsmittel.

Ihr Wahl-Slogan lautet: «Ich bin liberal, weil mich Eigenverantwortung und Gemeinsinn bewegen.» Ist das kein Widerspruch?

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Zuger Regierungsräte im Interview: Matthias Michel

«Ich versuche berechenbar zu sein»

Ihr Plus im Netz!Online können Sie alle Regierungsräte im Video-Inter-view sehen. Achten Sie auf die markierten Kästchen mit dem Plus. Sie zeigen Ihr Plus im Netz an: mehr Inhalt, mehr Multimedia, mehr Austausch.

Der Zuger Volkswirtschaftsdirektor bezeichnet seine Politik als «smart» und versichert, dass er kein

Interesse an einem Amt auf nationaler Ebene hat. (Bild: Manuel Gautschi)

Gesellschaft Seite 30

Die unsichtbare Prostitution in Zug

Interview Seite 36

30 Fragen an Michael Elsener

Kandidaten im Quiz

Politik Seite 4

Newsletter abonnierenund Preise gewinnen

Wettbewerb Seite 23

Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel kandidiert bei den Zuger Wahlen diesen Herbst für eine vierte Amtsperiode. Wie alle Zuger Regierungsräte muss Michel in unse-rem Video-Interview spontan drei Kurzant-worten liefern und sich der Behauptung stellen: Ist er ein ehrgeiziger, kalkulierter und emotionsloser Politiker?

Wahlen Spezial Zug

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September 2014 | www.zentralplus.ch

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www.zentralplus.ch | September 2014 Editorial 3

Eine gedruckte Ausgabe von zentral+? Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, fragen sich zu Recht, weshalb wir für einmal «fremd gehen» und Sie in Papierform statt wie gewohnt unter www.zentralplus.ch ansprechen.

Die Antwort ist einfach: Wir wollen Sie an Ihrem Briefkasten abholen und auf unsere Online-Seite mitnehmen. Die Zuger Wahlen verdienen Ihre Aufmerksamkeit. Sie sind entscheidend für die Politik, die in unserem Kanton in den nächsten vier Jahren betrieben wird. Soll es ein Zug sein, das auch für die tieferen Einkommen lebenswert bleibt, oder sind uns wirtschaftliche Fragen wichtiger? Sie als Zugerin, als Zuger entscheiden. Und dazu möchten wir Ihnen mit unserer Wahlausgabe den nötigen Hintergrund bieten.

zentral+ ist nun seit bald zwei Jahren präsent. Entstanden aus der Idee, Themen von einer Seite zu beleuchten, die zuvor nur zu häufig untergegangen ist. In dieser Zeit haben wir nicht nur Bundesrat Ueli Maurers Frauenbild bekannt gemacht oder einen kritischen Blick auf die Zuger Finanzpolitik geworfen. Gegen 500 Artikel zu und über den Kanton Zug wurden publiziert. Topaktuelle Themen und Hintergrund, der auch Wochen nach der Publikation noch lesenswert ist. Einige der Artikel, nicht nur zu den Wahlen, finden Sie in diesem Heft. Aus Platzgründen teilweise in gekürzter Form, aber immer mit einem Code versehen, mit dem Sie die Originalfassung mit allen multimedialen Inhalten einfach abrufen können.

Entdecken Sie auf zentralplus.ch auch unsere breite Auswahl an Blogs. Wussten Sie, dass die Zentralschweizer Autoren ebenso wie unsere Politiker auf zentral+ eine feste Plattform haben? Kennen Sie schon die schönsten Wanderungen in der Region, oder wussten Sie, dass wir regelmässig Restaurants und Produkte aus Take aways testen? Dass Sie bei uns nicht nur einen Gastroführer, sondern auch umfangreiche lokale Wetterinformationen oder einen detaillierten Eventkalender finden? Selbstverständlich kommen auch wichtige aktuelle Themen nicht zu kurz, umgesetzt von unserer zehnköpfigen Redaktion.

All dies sind Informationen, die sich so in einer gedruckten Ausgabe nur schwer abbil-den lassen. Daher meine Einladung: Besuchen Sie uns online. Beteiligen Sie sich an der Diskussion. Mit einer kostenlosen Registrierung können Sie auch entscheiden, ob Sie den Fokus auf die Zuger Themen setzen oder alle unsere Themen sehen möchten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre mit unserer Zuger Ausgabe. Und freue mich auf Ihren Besuch auf www.zentralplus.ch

Christian HugLeitung zentral+

Editorial

zentral+ für einmal in gedruckter FormImpressum

zentral+ Das unabhängige Online-Magazin der Zentralschweiz

Auflage dieser Ausgabe: 60 000 Expl.

Herausgeber: MMV online AG, 6003 Luzern

Leitung: Christian Hug

Redaktion: Marc Benedetti, Alain Brunner, Falco Meyer, Andrea Müller, Thomas Tobler, Jana Avanzini, Valeria Wieser, Manuel Gautschi, Claude Hagen, Zéline Odermatt

Marketing / Verlag: Yasmin Billeter, Flavia Rivola, Dominique Rüedi

Regelmässige Autoren: Emanuel Ammon, Fabian Duss, Robert Müller, Evelyn Hausheer, Raphael Good, Andrea Zimmermann

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Yasmin Billeter, Manuel Gautschi, Christian Hug, Falco Meyer, Andrea Müller, Flavia Rivola, Valeria Wieser, Dominic Graf; Bild: Emanuel Ammon, Andreas Busslinger

Konzeption und Umsetzung: clou kreativagentur GmbH, Luzern

Redaktion: Tel. 041 552 09 00 E-Mail: [email protected]

Inserate: Tel. 041 552 09 01 E-Mail: [email protected]

Verlag: Tel. 041 240 52 86 E-Mail: [email protected]

Kontakt: MMV online AG Hirschengraben 43, 6003 LuzernT: 041 240 52 86, F: 041 552 09 02 E-Mail: [email protected] PC: 60-764544-6 IBAN: CH51 0900 0000 6076 4544 6

Copyright: Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte dieser Ausgabe wird keine Haftung übernommen. Sämtliche Inhalte unterliegen dem Urheberrecht. Nachdruck oder Vervielfältigung, auch nur auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Bewilligung des Verlages gestattet.

Cartoon

Das ausnahmsweise Offline-Magazin der Zentralschweiz. (Cartoon: Tizian Merletti)

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September 2014 | www.zentralplus.ch4 Wahlen Zug

Quiz mit Regierungsrats-Kandidaten

«Zug 94? Ich bin eher für den EVZ!»

Wie gut kennen Stefan Thöni (Piratenpartei), Christina Bürgi Dellsperger (SP) und Martin Pfister (CVP) den Kanton Zug?

(Bildmontage: zentral+)

Regierungsräte stehen im Rampen-licht. Sie müssen geplante Projekte, Massnahmen und Absichten erklä-ren und wollen die Nähe zu den Zugerinnen und Zugern pflegen. Klar, dass dabei das lokale Wissen der Amtsträger gefragt ist.

zentral+ hat für die drei neuen Kandidaten Christina Bürgi Dell-sperger (SP), Martin Pfister (CVP) und Stefan Thöni (Piratenpartei) ein Quiz zusammengestellt und ihre Kenntnisse über den Kanton getestet.

1. Wie viele Regierungsräte zählt der Kanton Zug seit Gründung des Bundesstaates 1848? Christina Bürgi Dellsperger: (Nimmt den Taschenrechner zu Hilfe) 68Martin Pfister: (Rechnet laut vor) 112Stefan Thöni: 100(Lösung: 113 Amtsträger)

2. Wie lange dauerte die längste Amtszeit eines Regierungsrats?Bürgi Dellsperger: 32 JahrePfister: 35 JahreThöni: 16 Jahre(Lösung: 40 Jahre)

3. Wie viele Türme zählt die Zuger Stadtmauer?Bürgi Dellsperger: 5 – Zytturm,

Pulverturm, Kapuzinerturm, Kno-pfliturm und Huwilerturm.Pfister: 4 – Pulverturm, Huwiler-turm, Knopfliturm und Kapuzi-nerturm.Thöni: 4(Lösung: 7 – Die Liste der Zuger Kulturgüter nennt folgende Türme: Cheibenturm, Zytturm, Knopfli-turm, Huwilerturm, Pulverturm, Kapuzinerturm und Schatzturm)

4. Von wo stammt der Name «Zug» ab?Bürgi Dellsperger: (überzeugt) «Zug» stammt vom lateinischen «Tugium» ab.Pfister: Der Name «Zug» steht in Zusammenhang mit dem Fischen. Er kommt von Fischenzen (Fische-reirechte, Anm. d. Red.).Thöni: Der Name entstammt der Römischen Siedlung «Zugo».(Lösung: Gemäss der Stadtzuger Zunft der Schneider, Tuchscherer und Gewerbsleute soll im Jahre 1092 zum ersten Mal der Name «ziuge», das heisst Fischzug, aufgetaucht sein. Dieser weise auf eine Örtlich-keit mit reichem Fischfang hin, wo-raus sich der Name des Städtchens entwickelt habe. Das Wasser als Nahrungsquelle soll auch bei den ersten Siedlern lange vor der Römi-schen Siedlung «Tugium» im Vorder-grund gestanden haben.

5. Der Zuger Rötel wurde im Spät-mittelalter nicht nur verspeist. Wozu diente er noch? Bürgi Dellsperger: (muss raten) Als Zahlungsmittel.Pfister: Da habe ich keine Ahnung.Thöni: (überlegt lange) Keine Ah-nung.(Lösung: Zahlungsmittel)

6. In welchem Zusammenhang wurden die Baarer Höllgrotten entdeckt: a) Pilze sammeln, b) Eisenbahnbau, oder c) Textilin-dustrie?Bürgi Dellsperger: c) Textilindustrie.Pfister: (möchte zum Thema gleich ein Referat halten)b) Eisenbahnbau.Thöni: c) Textilindustrie.(Lösung: Eisenbahnbau)

7. Von welchem Obst wird im Kan-ton Zug am meisten geerntet?Bürgi Dellsperger: Kirschen oder Äpfel? Ich tippe auf Kirschen.

Pfister: Wohl eher Äpfel als Kir-schen!Thöni: Es wäre speziell, wenn es nicht Kirschen wären.(Lösung: 2011 wurden am meisten Äpfel geerntet (2395 Tonnen). Da-nach Birnen (535  Tonnen), dann erst Zuger Kirschen (144 Tonnen) und Zwetschgen (56 Tonnen)

8. Welches ist der beste Zuger Fussballklub? Bürgi Dellsperger: Zug 94? Ich bin eher für den EVZ!Pfister: Das müssten Cham und Zug 94 sein.Thöni: Keine Ahnung.(Lösung: SC Cham, Zug 94, beide 1. Liga)

Lesen Sie das ganze Quiz aufwww.zentralplus.ch/+pt240

Autor: Manuel Gautschi

Stefan Thöni, Christina Bürgi und Martin Pfister kandidieren neu für den Regierungsrat im Kanton Zug. zentral+ testet ihr Wissen im Quiz über Politik, Brauchtum und Wirtschaft. Wie gut kennen die Kandidaten ihren Kanton?

And the winner is...Klarer Sieger des Quiz ist der Parteipräsident der CVP, Martin Pfister. Er beantwortete rund zwei Drittel aller Fragen richtig oder besser als seine Mitstreiter. Christina Bürgi Dellsperger belegt den zweiten Rang. Für Stefan Thöni schienen die Fragen etwas zu schwierig. Vielleicht ein Grund dafür: Thöni wanderte vor vier Jahren aus dem Berner Ort Spiez zu.

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www.zentralplus.ch | September 2014 Wahlen Zug 5

Übersicht Kandidaten

Alle Kandidaten der Zuger Wahlen auf zentral+

Regierungsrat Für den Regierungsrat stellen sich sieben bisherige und drei neue Kan-didaten zur Wahl. Hier finden Sie ausserdem Direkt-Links zu unseren Video-Interviews mit allen amtie-renden Regierungsräten sowie zum Quiz mit den drei Regierungsrats-Kandidaten.

Kantonsrat Über 230 Personen kandidieren für einen Sitz im Zuger Kantonsrat.Online finden Sie die Kandidieren-den übersichtlich gelistet und nach Parteien und Gemeinden geordnet.

GemeinderatHier finden Sie die Kandidierenden aller Zuger Gemeinden und des Zuger Stadtrates sowie sämtliche Bewerber für einen Sitz im Grossen Gemeinderat.

Das Wahlspecial gibt es nicht nur im Magazin, sondern auch online: Unter www.zentralplus.ch/+csnsi finden Sie sämtliche Kandidaten der Zuger Wahlen.

Ihr Plus im Netz!Die interaktive Karte auf unserer Webseite ermöglicht es Ihnen zwischen den Zuger Gemeinden zu navigieren. Mit einem Klick auf die Gemeinde Ihrer Wahl erhalten Sie die Übersicht der Gemeinderats-Kandidaten. Aus-serdem finden Sie hier auch die Kandidaten für alle an-deren Ämter wie Regierungs- und Kantonsrat, Stadtrat sowie Grosser Gemeinderat.

Online finden Sie die Porträts und Steckbriefe der Kandidatinnen und

Kandidaten für: Regierungsrat, Kantonsrat, Stadtrat Zug, Grosser Gemeinderat Zug,

Gemeinderäte aller Zuger Gemeinden.

In unserem grossen Wahlspecial auf zentral+ finden Sie die Porträts und Steckbriefe aller Kandidatin-nen und Kandidaten für:• Regierungsrat• Kantonsrat • Stadtrat Zug• Grosser Gemeinderat Zug• Gemeinderäte aller Zuger Gemeinden

Diese Übersicht ist einmalig im Internet!

Ausserdem finden Sie hier eine Auf-listung der wichtigsten Artikel, die zentral+ in den letzten Wochen und Monaten zu den Wahlen publiziert hat, Interviews mit amtierenden Regierungsräten sowie die ausführ-lichen Porträts aller Zuger Parteien.

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September 2014 | www.zentralplus.ch6 Wahlen Zug

Stadtratswahlen Zug

«BS14! kann und will zu Sachgeschäften keine Aussage machen»

Die BS14! definiert bürgerlich als wirtschaftsfreundlich: Ihr Präsident, Beat Baumann, in seiner Apotheke im Metalli.

(Bild: Falco Meyer)

Der private Verein BS14! will bei den Zuger Stadtratswahlen eine bürgerliche Mehrheit erreichen, indem er die bürgerli-chen Kandidaten finanziell unterstützt. Ob das demokratisch legitim ist, und was ein Stadtrat mit mehr bürgerlichen Politi-kern tatsächlich besser machen soll, das sagt BS14!-Präsident Beat Baumann im Interview.

zentral+: Wie sieht die Unterstüt-zung von BS14! konkret aus?Beat Baumann: Wir bieten den Kan-didaten eine Plattform, indem wir Podien veranstalten, an denen sie sich vorstellen können. Zudem füh-ren wir eine Wahlkampagne für die Kandidaten.

Zusätzlich zu den Parteien?Grundsätzlich schon, dank des en-gen Kontakts mit den Wahlverant-wortlichen der drei Parteien wird dies aber sehr koordiniert ablaufen. Das Ziel ist klar: Wir wollen, dass die Stimmberechtigten am Wahltag die bürgerlichen Kandidaten ken-nen und wählen.

Weshalb braucht es einen privaten Verein, der diesen Wahlkampf für die Parteien führt? BS14! ist als Reaktion auf die Stadt-ratswahlen 2010 entstanden: Man

hat festgestellt, dass es die bür-gerlichen Parteien damals nicht fertiggebracht haben, sich zusam-menzuraufen und einen gemeinsa-men Wahlkampf zu führen. Unser Hauptziel ist es deshalb, die bürger-lichen Parteien näher zusammen-zubringen. Und das klappt: Wenn ich sehe, wie die Politikerinnen und Politiker der drei bürgerlichen Parteien in der Stadt Zug heute zu-sammenarbeiten, dann sind die Un-terschiede zu früher offensichtlich. Man redet miteinander, kennt sich besser. Da ist Vertrauen entstanden.

Was kostet dieser Wahlkampf, und wie finanziert sich BS14! ?Wir haben für fünf Kandidaten ein Budget, das bedeutend grösser ist, als das einer einzelnen städtischen Partei. Eine genaue Zahl möchte ich nicht kommunizieren, sie wäre nur im Vergleich mit den Budgets der

Parteien aussagekräftig. Wie über-all in der schweizerischen Politik finanzieren wir uns über Beiträge von Privaten und Unternehmen. Wir durften feststellen, dass die Unterstützungsbereitschaft für parteiübergreifende bürgerliche Anliegen, wie sie von BS14! vertre-ten werden, recht gross ist. Es füh-len sich auch Kreise angesprochen, die mit Zahlungen an eine einzelne Partei eher zurückhaltend sind.

Versuchen hier wirtschaftsaffine Kreise mit finanziellen Mitteln Einfluss auf die Politik zu nehmen?Der Gewerbeverband der Stadt un-terstützt uns zwar finanziell, und der Gewerbeverband des Kantons unterstützt uns in der Öffentlich-keitsarbeit, aber ich bin überzeugt, das hat nicht mit einer Einflussnah-me der Wirtschaft zu tun. Sondern damit, dass die Gewerbler der Stadt Zug eher bürgerlich eingestellt sind.

Aber ist es nicht im Kern undemo-kratisch, als privater Verein mit finanziellen Mitteln den Wahl-kampf zu beeinflussen?Nein, eine Stadtratswahl kann man nicht kaufen. Das würde der Bür-ger merken, und er würde es nicht goutieren. Zudem sind alle Parteien von links bis rechts private Vereine

und versuchen, über ihre Mitglieder und deren Beiträge das politische Geschehen zu beeinflussen. Darü-ber hinaus ist es in unserem Fall noch so, dass wir transparent ein klares Anliegen formuliert haben, nämlich eine bürgerliche Mehrheit im Zuger Stadtrat. Nicht mehr und nicht weniger.

Was würde ein bürgerlicherer Stadtrat konkret anders machen?Konkret ist das schwierig zu sagen, es hat sicher einige Entscheide gege-ben, die vielleicht aus bürgerlicher Sicht anders hätten beurteilt wer-den sollen. Ein bürgerlicher Stadt-rat wird vermehrt darauf schauen, dass mit Steuergeldern sorgfältiger umgegangen wird. Aber da haben wir eine Schwierigkeit: BS14! kann und will zu Sachgeschäften keine Aussage machen, da unterscheiden sich die Meinungen in Bezug auf einige Themen unter den bürger-lichen Parteien zu stark. BS14! hat mit Sachgeschäften nichts zu tun, es geht nur um die Unterstützung der bürgerlichen Parteien im Wahl-kampf 2014.

Lesen Sie das ganze Interview auf www.zentralplus.ch/+6a3cm

Autor: Falco Meyer

Vereinte bürgerliche ParteienDer Verein BS14! wird vom parteilosen Apotheker Beat Baumann prä-sidiert. Damit sei die Gleichberechtigung der beteiligten Parteien SVP, CVP und FDP gewährleistet, sagt Baumann. Exponenten der jeweiligen Parteien sitzen jedoch als Vizepräsidenten im Vorstand. Ziel des Vereins ist eine Mehrheit von bürgerlichen Politikern im Zuger Stadtrat. BS14! unterstützt alle fünf nominierten bürgerlichen Kandidaten: Karl Kobelt (FDP/bisher) und André Wicki (SVP/bisher) sowie Jürg Messmer (SVP/neu), Stefan Moos (FDP/neu) und Urs Raschle (CVP/neu).

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www.zentralplus.ch | September 2014 Wahlen Zug 7

Satirisches Interview mit «Bullshit 14!»

«Politiker sind Menschen, wir auch»

«Lustige Leute, die gut aussehen und gebildet sind» (Screenshot)

Mit ihrer Webseite sorgten sie für eine Kontroverse, Betroffene sprachen von Persönlichkeitsverletzung. Nach einer kurzen Auszeit ist die Persiflage auf den Verein «Bürgerlicher Stadtrat 2014» wieder online – nun deutlich als Satire gekennzeichnet. Bis heute ist unklar, wer hinter der Seite steckt. Wir führten mit den Machern ein nicht ganz ernst zu nehmendes Interview, anonym und per E-Mail.

zentral+: Wer seid ihr? Kommt ihr aus Zug, was seid ihr von Beruf?satire-bs14.ch: Wir sind lustige Leute. Auto, Velo, Zug – Alles schon mal gefahren. Nebenberuflich sind wir Satirikerinnen und Satiriker.

Und wie alt seid ihr? Wie viele sind dabei? Sind Politiker mit dabei?Wenn wir eine Frau wären, wäre diese Frage unhöflich. So sechs, wie wir fünf, gibt’s keine vier, denn wir drei sind die zwei einzigen. Politiker sind Menschen, wir auch. Welches ist eure Motivation für die Seite?Wir wollen das mediale Monopol der himmeltraurigen, bürgerli-chen Männertruppe brechen und die Stadtzuger Bürgerinnen und Bürger ungeschminkt unterhalten.

Die erste Seite war rasch wieder offline. Hat BS14! mit euch Kon-takt aufgenommen oder Kritik an euch geübt?Wir gehören zu den Leuten, die Zeitung lesen, und werden gerne über Dritte informiert oder bean-standet.

Warum habt ihr denn die erste Seite vom Netz genommen?Nach dem Rollen einiger Köpfe konnte die Seite wieder online gehen, ausserdem hatten wir den Drang, uns auch optisch zu verän-dern. Wem gilt eure politische Unter-stützung?Wir sind politisch unabhängig und möchten die Stadtzuger Citoyennes und Citoyens während dem Wahl-kampf transparent informieren.

Warum wurde diese Seite erst jetzt aufgeschaltet? BS14! gründete sich ja bereits kurz nach den letzten Wahlen, existiert also schon lange. Erst jetzt sind wir durch sensationelle Werbung dar-auf aufmerksam geworden.

Ihr nennt euch Vujo oder Boney M. Was wollt ihr damit aussagen?Wir sehen gut aus und sind eben-so «gepildet». Sehen wir auf dem Gruppenfoto nicht super aus?

Fürchtet ihr rechtliche Schritte wegen Persönlichkeitsrechtsver-letzungen?Wer über keine Persönlichkeit ver-fügt, kann diesbezüglich nicht ver-letzt werden. Ausserdem machen wir Satire. Unsere Witze sind weder pervers, noch rassistisch. Die Bil-der von den Kandidaten sind allen zugänglich, offenbar gefällt es den Mannen, sich auf Plakaten oder auch im Internet zu sehen.Bildmontagen werden von uns künftig als solche gekennzeichnet. Wenn bereits ältere Bildmontagen nicht als solche erkannt wurden, bedauern wir dies und möchten uns dafür entschuldigen. Die be-mängelte Kennzeichnung wurde inzwischen nachgeholt. Dass BS die Abkürzung für Bullshit ist, ist Allgemeinwissen.

Könnte euer Vorhaben nicht auch kontraproduktiv sein?Bewirken können wir ja eh nichts, wir sind ja nur wir. Zugegebener-massen wäre es schwieriger, satiri-sche Kommentare zu posten, wenn BS14! eine ernstzunehmende Poli-tik betreiben würde.

Warum wollt ihr anonym bleiben? Eure Seite wäre doch auch ein gu-tes Sprungbrett als Satiriker?Wissen Sie, wir brauchen den Ausgleich und betreiben die Sa-tire nur nebenberuflich. Meinen Sie denn, wir sind so lustig, dass wir damit unser Geld verdienen könnten? Dennoch fragt sich: Welches ist eure inhaltliche Kritik an BS14! ?Wie können wir inhaltliche Kritik an BS14! äussern, wenn BS14! über kein inhaltliches Profil verfügt? Wird die Seite oder euer Engage-ment über die Wahlen hinaus Be-stand haben?Das wollen wir noch nicht verraten.Hauptsache, gesund.

www.zentralplus.ch/+5o7lq

Autorin: Andrea Müller

Wir wollen das mediale Monopol der

himmeltraurigen, bürgerlichen Männer-truppe brechen und

die Stadtzuger Bürgerinnen und

Bürger ungeschminkt unterhalten.

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September 2014 | www.zentralplus.ch8 Wahlen Zug

Arme und reiche Parteien

Wie viel Geld steckt im Zuger Wahlkampf?

Der Zuger Wahlkampf braucht Geld: Wieviel sie tatsächlich investieren, das verraten aber nicht alle Parteien.

(Montage: Dominique Rüedi)

Wer gibt wie viel aus für den Wahlkampf? Und wer spricht nicht darüber? zentral+ hat nachgefragt, wie viel Geld tat-sächlich im Spiel ist. Die Unterschiede sind beträchtlich.

Wer nach der Finanzierung der Zuger Parteien fragt, stösst auf Misstrauen: Die Einen wollen nur Auskunft geben, wenn alle Parteien transparent sind, die Anderen fin-den Transparenz sei grundsätzlich unnötig, oder man will aus strate-gischen Gründen gar nichts verra-ten. Und dann gibt es auch solche, die alles offenlegen: «Unser Bud-get beträgt 35 000 Franken», sagt Michèle Kottelat, die Co-Präsidentin der Grünliberalen Partei (glp) des Kantons Zug. «Das muss für alle Kandidaturen reichen.»

«Wir finanzieren unseren Wahl-kampf über Mitgliederbeiträge und einen Spendentopf, und die Kandidaten müssen selber zu ih-rem Wahlkampf beitragen», sagt Kottelat. «Andere Parteien bezie-hen Einnahmen aus Ämtern oder Fraktionsgelder, das haben wir aber nicht.»

Dies bestätigt Barbara Beck-Iselin, Co-Präsidentin der Alternative – die Grünen des Kantons Zug. «Unsere Behördenmitglieder zahlen 5 bis 20 Prozent ihres Nettoeinkommens aus ihrem Amt.» Das Wahlkampf-budget betrage 135 000 Franken, darin seien auch gewisse Kosten für die Ortsparteien eingeschlossen.

«Transparenz ist gut und wichtig», glaubt Beck.

«Hintergrundinformationen zur Finanzierung fehlen»

Anders sieht dies Ulrich Bollmann, Wahlkampfleiter der kantonalen FDP. Die einzige Zahl die er nennen will, betrifft die Ausgaben für den Wahlkampf 2010: «Wir investierten einen Betrag in der Grössenordnung von 200 000 Franken.» Das Geld stamme aus Beiträgen von Mandats-trägern und Gemeindesektionen und aus Spenden von parteinahen Per-sonen und Unternehmen. «Was ein einzelner Kandidat selber investiert, ist Privatsache», sagt Bollmann.

Die SP finanziert ihren Wahlkampf über Mitgliederbeiträge, Einzel-spenden und Mandatsbeiträge. Parteipräsidentin Barbara Gysel: «Ich gebe von meinem Mandat als Kantonsrätin ebenfalls jährlich ei-nen Fünftel an die Partei ab.» Das konkrete Budget für die Kanton- und Regierungsratswahlen 2014 bewege sich im Rahmen von 55 000 bis 75 000 Franken, sagt Gysel.

Die SVP will keine Angaben zur Wahlkampffinanzierung machen: «Als privatrechtlich organisierter Verein müssen wir keine Rechen-

schaft über die Höhe der eingesetz-ten Mittel ablegen», sagt Kantonal-präsident Markus Hürlimann. Um hinzuzufügen: «Einzelne Kandi-daten werden vielleicht auch von privaten Sponsoren unterstützt, um ihren Kandidatenbeitrag auf-bringen zu können.»

Grösster Profiteur? «Die Medien»

Auch bei der CVP steht man der Transparenz in der Wahlkampf-finanzierung kritisch gegenüber: «Sie führt nur zu unnötigem Auf-wand und verdecktem Sponsoring. Die CVP publiziert keine Zahlen», sagt Gerhard Pfister, der Wahl-kampfleiter der CVP des Kantons Zug. 80 Prozent des Wahlkampfes finanziere man aus Beiträgen der Ortsparteien, der Kandidierenden, und aus Rückstellungen. «Dazu kommen Spenden aus der Wirt-schaft.» Der grösste Teil werde für Plakate, Inserate, und Informati-onsmaterial aufgewendet. Offenbar nicht gerade gerne: «Die Medien ge-hören jeweils zu den grössten Pro-fiteuren von Wahlen», sagt Pfister.

Stadtzuger Kampfkassen unterscheiden sich stark

Nicht nur kantonal, sondern auch in der Stadt Zug unterscheiden

sich die Kampfkassen der lokalen Parteisektionen stark. Mit 37 000 Franken steht den Alternativen der Stadt Zug ein vergleichsweise klei-nes Budget zur Verfügung. Nur die GLP hat ein kleineres Budget. Am meisten Geld hat in der Stadt Zug die wirtschaftsnahe FDP zur Ver-fügung. Deren Budget beträgt rund 100 000 Franken. Die Budgets der anderen lokalen Parteisektionen liegen dazwischen. Der städtischen SP stehen 80 000 Franken für den Wahlkampf zur Verfügung, der CSP knapp 50 000 Franken.

Die CVP will ihr Budget nicht pu-blik machen. Dieselbe Position vertritt die Stadtzuger SVP. Gregor Bruhin, Medienverantwortlicher der SVP Stadt Zug, sagt: «Aus un-serer Sicht führt die Offenlegung der Parteienfinanzierung zu einem Parteistaat mit unzählbaren Par-teifunktionären.» Auch der Verein Bürgerlicher Stadtrat 2014 (BS14!), der bürgerliche Stadtratskandida-ten «massiv» unterstützen will, gibt über die eingesetzten Mittel keine Auskunft.

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Autoren: Falco Meyer und Manuel Gautschi

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www.zentralplus.ch | September 2014 Wahlen Zug 9

Gemeinderatswahlen Kanton Zug

Die kleinsten Gemeinden stellen am meisten Kandidaten

In der Gemeinde Neuheim treten vier Bisherige und fünf Neue zur Wahl an. Drei Kandidaten sind parteilos, sie sehen das als Vorteil. (Bild: zvg)

Parteien in der ganzen Schweiz beklagen sich immer wieder, sie fänden in kleinen Gemeinden keine Politiker. Zug beweist genau das Gegenteil. Die drei Gemeinden mit den wenigsten Einwohnern bieten bei den anstehenden Gemeinderatswah-len die grösste Auswahl. Eine deutlich grössere sogar als in den Jahren zuvor.

Widerlegt der Kanton Zug die Bin-senwahrheit, dass kleine, ländli-che Gemeinden politische Wüsten seien? In Unterägeri und in Hünen-berg finden im Oktober zwar stille Wahlen statt, weil sich nur die bis-herigen fünf Gemeinderäte für eine weitere Amtsperiode «verknurren» lassen (wir berichteten). Doch derselbe Kanton beweist auch das pure Gegenteil: In den drei kleins-ten Zuger Gemeinden Neuheim, Walchwil und Menzingen bietet sich den Wählern eine beachtliche Auswahl an Kandidierenden.

In allen drei Ortschaften kämp-fen neun Kandidaten um die fünf Sitze. Mit rund 2000 Einwohnern ist Neuheim die kleinste Gemein-de. Zum Vergleich: In Baar, das mit rund 22 500 Einwohnern die grösste Gemeinde nach der Stadt Zug ist, stellen sich für sieben Gemeinderatssitze gerade einmal

zehn Personen zur Verfügung. In Cham – rund 15 300 Einwohner – sind es sieben Kandidierende für fünf Sitze. Ebenfalls sieben sind es in Risch mit knapp 10 000 Ein-wohnern.

Eine Erklärung für diesen Verhält-nis-Unterschied könnte das neue Wahlsystem sein. Am 5. Oktober 2014 wählen die Zuger zum ersten Mal die Gemeindeexekutiven im Majorzsystem – der Personenwahl. Nun zeigt sich: Die Parteibindung kann in kleinen Gemeinden sogar ein Hindernis sein.

Die Parteien finden in Neuheim keine Leute

Christof Wicky, Gemeindeschrei-ber in Neuheim, sagt: «In Neuheim treten für die Wahlen im Oktober tatsächlich viele Kandidaten an». Im Vergleich zu den Wahlen vor vier Jahren sei das auffällig: «Damals

standen für die fünf Sitze lediglich sechs Kandidaten zur Wahl, dieses Jahr sind es neun». Unter den neun Kandidierenden in Neuheim sind fünf neue Anwärter und Anwär-terinnen, drei von ihnen gehören nicht einer Ortspartei an, sondern treten als Parteilose an.

Ein Parteiloser sitzt in Neuheim bereits im Gemeinderat. Franz Keiser kam vor sieben Jahren als SVP-Mitglied in die Exekutive, trat dann aber aus der Partei aus und ist seither ein unabhängiger Politiker. «In Neuheim haben die Parteien Mühe, Leute zu finden», sagt er gegenüber zentral+. Dass er dieses Jahr nicht mehr als ein-ziger Parteiloser antritt, sondern mit ihm Susanne Krüdewagen und Rolf Gisler, überrascht ihn nicht: «Weil neu im Majorz gewählt wird, konnten sich mehr Neuheimer für ein solches Amt motivieren.» Denn

es gehe in einer kleinen Gemeinde wie Neuheim vor allem darum, dass die Person im Ort verankert ist und man sie kennt.

«Als SP-Kandidat hätte man kaum Chancen»

Die Parteizugehörigkeit sei nicht so wichtig, im Gegenteil, sie könne manchmal sogar hinderlich sein. «Falls jemand für die SP antreten würde, hätte er hier praktisch kei-ne Chancen. Eine Person, die aber links politisiert, ohne einer Par-tei anzugehören, kann sich reale Chancen ausrechnen», so Keiser. Im kleinen Neuheim biete die Per-sonenwahl vielen Kandidierenden eine attraktive Ausgangslage, so Keiser, und «die Parteien sind viel wichtiger auf kantonaler und nati-onaler Ebene.» Auch in einer Stadt hätten die Parteien mehr Gewicht, denn dort kenne man sich nicht ge-genseitig. Weiter auf Seite 10

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September 2014 | www.zentralplus.ch

Dieses Jahr gilt es in Neuheim auch das Gemeindepräsidium neu zu besetzen, möglicherweise eine weitere Motivation, räumt Keiser ein. Er selbst stellt sich für dieses Amt auch zur Verfügung. Dies wol-len aber auch die beiden bisherigen Gemeinderäte Richard Schubnell (SVP) und Roger Bosshart (FDP).

Ein Walchwiler sieht die Parteilo-sigkeit als Vorteil

Auch in Walchwil mit rund 3600 Einwohnern wollen neun Personen regieren, ebenso in Menzingen mit rund 4300 Einwohnern. In Walch-wil sind sechs neue Kandidaten dabei, unter ihnen auch der Partei-lose Mario Zanella. Er kandidiert das erste Mal für ein politisches Amt. Dass er parteilos ist, sieht er als Vorteil: «Man muss für die Gemeinde da sein, nicht für eine Partei. Wenn eine Partei eine gute Idee hat, dann kann ich das trotz-dem unterstützen», so Bademeister Zanella.

Auf die Frage, welche Qualitäten er denn in den Gemeinderat einbrin-gen könnte, sagt er: «Ich wohne und arbeite im Dorf und kenne die Bevölkerung sehr gut.» In Walchwil treten neben Zanella alle Kandidie-renden auf den Listen von SVP, FDP, SVP und SP auf. Neu steht dieses Jahr auch die glp mit René Schmid-Bill zur Wahl.

Insgesamt kämpfen sie um zwei freie Sitze. Guido Suter (SP) kandi-diert neu für den Kantonsrat, der Gemeinderat Peter Roth ist Ende April bei einem Unfall tödlich ver-unglückt.

Einzig die Vakanzen spielen eine Rolle

Der Walchwiler Gemeindepräsident Tobias Hürlimann teilt die Ansicht nicht, dass sich in kleineren Ge-meinden tendenziell mehr Kandi-daten zur Wahl stellen als in grös-seren: «Aufgrund der Ausgangslage ist die Anzahl Kandidaten absolut normal und nicht überraschend.» Bei zwei Vakanzen sei es richtig und auch sinnvoll, Wahlen zu er-möglichen und den Stimmbürgern eine Auswahl zu bieten.

Entscheidend seien die Vakanzen in einer Gemeinde, so Hürlimann. Dies sei der Hauptaspekt zur An-zahl Kandidierenden. Gerade die Gemeinden Neuheim, Menzingen und Walchwil würden dies deut-lich aufzeigen. «Zusammenfas-send kann man davon ausgehen, je mehr Sitze zu besetzen sind, desto mehr stehen dafür zur Ver-fügung, und umgekehrt», erklärt Hürlimann. Die Anzahl Kandidaten habe aus-serdem «überhaupt keinen Zusam-menhang» mit dem geänderten Wahlsystem: «Der Gemeinderat wurde aus Sicht des Stimmbürgers immer mit den Personen gewählt, jetzt ist es ehrlicher und muss nicht über die Parteizugehörigkeit ausge-übt werden.»

Von links bis rechts alles in Menzingen

In Menzingen mit rund 4300 Ein-wohnern treten nur gerade drei bisherige Kandidaten – Peter Dittli (FDP), Martin Kempf (SVP) und Susan Staub-Matti (CVP) – wieder an. Aber an Neuen mangelt es auch hier nicht, und diese vertreten das gesamte politische Spektrum: Für die Alternativen-Die Grünen kandi-diert Barbara Beck-Iselin, Florian Mauchle für die Piratenpartei, Isabelle Menzi-Vogel und Titus Rüedi für die CVP, Michael Meyer für die FDP und Markus Staub für die SVP. Von links nach rechts ist also alles mit dabei, und sogar die in Zug neu antretende Piratenpartei.

Ob ein Zusammenhang zwischen Grösse und Anzahl Kandidaten besteht, mag umstritten sein, aber mindestens haben die Wähler in den drei kleinsten Zuger Gemein-den am 5. Oktober eine echte Aus-wahl. Gerade auch, was die politi-sche Ausrichtung angeht.

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Autorin: Andrea Müller

Kulinarische Abendfahrtenauf dem Zugersee

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wieder in den

Regierungsrat

Manuela

Weichelt-Picard

10 Wahlen Zug

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Page 11: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Übersicht | Blog 11

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Page 12: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch

eat’n drink Blog

Das Guthirt-Quartier hat sich gewandelt, das Restaurant Bären ist geblieben. Beim Besuch in einer der letzten Zuger Quartierbeizen zeigt sich: Der Zigarrenrauch von früher hat sich verzogen, gekommen sind

jüngere Gäste, die traditionelles Essen schätzen.

Eine echte Quartierbeiz in Zug? Ja, die gibt es noch, zu-mindest wenn man Bewertungsplattformen wie «Trip-advisor» Glauben schenken mag. Alle Befürchtungen nach Touristennepp sind verflogen, tritt man in die Gaststube. Mit einem intensiven Fleisch- und Pommes-Frites-Geruch zeigt sich der Bären noch ganz wie zu früheren Zeiten, als die Arbeiter aus der benachbarten «Verzinki», der «Metalli», oder der Brennerei Etter ihren Jass klopften und der Satus im Stübli seine GV abhielt.

Gute, bodenständige KarteDie Karte ist umfangreich, es dominieren Schweizer Klassiker. Oder zumindest das, was gemeinhin als Klassiker verstanden wird. Für Fabrikarbeiter gab es früher höchstens an Festtagen Fondue, Züri-Geschnet-zeltes, Kalbsleber, Entrecôte oder Cordon Bleu. Bei Letz-teren darf zwischen sechs Füllungen gewählt werden.

Wir entschieden uns indessen für eine andere Bären-Spezialität, das Tisch-Cheminée. Der dazu gehörende gemischte Blattsalat war nett ergänzt mit Rettich, Gur-ken und Rüebli, beim Hausdressing überrascht die Pas-sionsfruchtnote positiv. Und auch das dazu gereichte Brot gemahnt an die Tradition.

Das Tisch-Cheminée selbst besteht aus einer Feuer-schale, auf der durch den Gast Fleisch-, Poulet- oder Crevettenspiesse gebraten werden. Die Anzahl kann frei gewählt werden; je mehr gegessen wird, umso günstiger fällt der Preis des einzelnen Spiesses aus. Unsere Sonderwünsche bei der Zusammensetzung wurden von der aufmerksamen und freundlichen Be-dienung mit einem Lächeln entgegengenommen – ein solches Verhalten erfreut auch anspruchsvolle Gäste.

Dazu gab es einen gut passenden Douro im Offenaus-schank. Überhaupt fallen die Preise bei den offenen Weinen von vier bis fünf Franken ungewöhnlich positiv auf, während sich die Flaschenweine eher auf bekann-tem Zuger Niveau bewegen.

Wer es noch etwas rustikaler mag, findet sich zu einer Spezialitätenwoche oder der Stubete ein, die an einem Freitag im Monat durchgeführt wird. Und ganz schön an-strengend sein muss. An den Wochenenden nämlich ruht sich das Bären-Team aus. Eine echte Quartierbeiz halt.

Preis-Leistungsverhältnis: **** von ***** Qualität: **** von *****Gut. Die Saucen schmecken, saisonaler Salat.

Service: ***** von *****Freundlich, aufmerksam, geht auf Sonderwünsche ein.

Ambiente: **** von *****Rot-weisse Tischtücher und etwas mehr Dekoration als früher, sonst schummrig wie in der Kindheit. Bravo!

Online-Faktor: ***** von *****Nach längerer Überarbeitung verfügt der Bären nun auch eine stimmungsvolle Webseite. Ansprechende Bilder, ak-tuelle Speise- und Getränkekarte, Einbindung von Events und Social Media und dann auch noch mobilegerecht.

Restaurant Bären, Baarerstrasse 30, 6300 Zug Tel.: 041 711 09 43

www.zentralplus.ch/+nbsez

Blogger: Christian Hug

Aus den Blogs

Die Quartierbeiz, die am Wochenende geschlossen ist

Das Umfeld hat sich grundlegend verändert, der Bären ist geblieben. (Bild: Dominique Rüedi)

eat’n drink Blog

«Tisch und Bar» – Das Restaurant mit

Preisschild Ein Restaurant, in dem die Dekora-tion gekauft werden kann. Dessen kreative Saisonküche so frisch schmeckt, wie sie aussieht. Und das trotz vollem Reservationsbuch fai-re Preise anbietet: Wir hätten nicht gedacht, dass sich diese ungewöhn-liche Kombination im Kanton Zug finden lässt.

www.zentralplus.ch/+15rzk

eat’n drink Blog

Frisch aus dem Kanton Zug – der

zentral+ Salat-Test Wie muss ein perfekter Salat aus-sehen? Und vor allem: Wie soll er schmecken? zentral+ hat sechs Take-away-Salate aus Zug und Um-gebung bewertet. Den perfekten Sa-lat haben wir dabei nicht gefunden. Dafür gabs für unsere Tester einen herzhaften Biss in etwas Gebüsch-Ähnliches.

www.zentralplus.ch/+rytgb

Weitere Blogs

12 Blog September 2014 | www.zentralplus.ch

Page 13: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Blog 13

«Jüngstes Gericht» in St. Oswald Zug, Detailaufnahme «Aufklärer». (Bild: Max Huwyler)

‹Besitz, der einen materiellen oder geistigen Wert dar-stellt.› So umschreibt das Deutsche Universalwörter-buch das Wort ‹Gut›, meint es quasi wertneutral. Mit dem bäuerlichen Gut, dem Bauerngut, etwas veredelter der Gutshof, verbindet sich das Bild der bäuerlichen Landschaft mit Gebäudeensembles, die mit der Land-schaft wie verwachsen sind. Mit dem Bauern verbindet sich Arbeit für Nahrungsproduktion, verbindet sich Fa-milientradition, verbindet sich die Idee von traditionel-len Werten. Im frommen Land sind Haussegen auf Bau-ernhäuser gemalt zum Dank und zur Bitte um Schutz und Schirm. «Herr, schütze dieses Haus / Und alle / die da gehen / ein und aus.» Ein Bittgebet, vielleicht aus der Erfahrung heraus, dass es der Mensch doch nicht immer aus eigener Kraft schafft, dass er unerwarteter Gefährdung nicht gewachsen sein könnte. Wenn zum Beispiel Unwetter die Ernte verdirbt, wenn die Seuche an den Viehstand geht. Oder wenn ein Makler mit dem verlockenden Angebot kommt, aus dem Ackerland Bau-land zu machen.

Das Adjektiv ‹gut› ist wertend positiv besetzt: guter Ruf, guter Beruf, gutes Wetter, gutes Essen, gute Frau, guter Mann, gutes Kind. Die rechte Hand ist die gute Hand, die erzieherische Prägung kommt früh: «Gib s guet Händli.»; «Gib s schöön Händli.»; «Gib s rächt Händli.»

‹Gut› und ‹richtig› und ‹recht› sind sich inhaltlich nah. Die Rechtschaffenen sind auf der guten Seite.

Wer vereidigt wird, schwört mit der Rechten. «Erheben Sie die rechte Hand und sprechen Sie mir nach ...» Die drei Schwurfinger bekräftigen den Schwur mit der Gottes-zahl. Wer den Schwur bricht, ist schweizerdeutsch und deutlich «ä mäinäidige Chäib». Linkshändig schrei-bende Kinder wurden zu meiner Schulkinderzeit noch mit Stockschlägen auf die Finger umerzogen.

Die Guten sitzen zur rechten Hand Gottes. Im dramati-schen «Jüngsten Gericht» von Paul Deschwanden in der St. Oswaldskirche in Zug schweben die Gerechten zur rechten Hand Gottes in den Himmel. Zu dessen Linken stürzen die Verdammten ins Reich der Zähren. «Lüge» steht auf der Standarte des Teufels. Zuunterst in der Hölle verzweifelt der aufklärende Dichter. Tinte fliesst schwarz aus dem umgekippten Tintenfässchen über das in Schrift gefasste Denken. Von unten schimmert es in höllischem Rot. Links und rechts nicht aus der Sicht des Bildanschauers, links und rechts aus der Sicht des allmächtigen Lenkers. Wie im Parlament aus der Sicht des Vorsitzenden: Rechts die Rechte. Links die Roten.

Blogger: Max Huwyler

Aus den Blogs

Vom Gut und von den Guten

Wander Blog

Der Urwald am SeeWanderleiter Marcel Hähni führt uns entlang des Zugersee-Ufers durch die verträumte Landschaft des Chiemens. Auf der grössten Halbinsel im Zugersee kommen Wasserratten, Picknicker und Urwald-Liebhaber gleichermassen auf ihre Kosten.

www.zentralplus.ch/+sie7z

Fundstücke

Historisches Zug

Wie sah die Zuger Altstadt zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts aus? zentral+ schwelgt in Erinnerungen und zeigt eine Auswahl an Bildern aus der damaligen Zeit.

www.zentralplus.ch/+0znu8

Weitere Blogs

Wander Blog

Zugerland-Wanderland

Wenn von schweizerischen Wan-derregionen die Rede ist, denkt man nicht sofort an den Kanton Zug. Urs Raschle beweist uns das Gegenteil und geht in seinem ersten Blogbeitrag hoch hinaus, auf den höchsten Punkt des Kantons Zug, den «Wildspitz».

www.zentralplus.ch/+eoco4

Literatur Blog

Die Rechtschaffenen sind auf der guten Seite.

www.zentralplus.ch | September 2014

Page 14: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch

Fundstücke

Zuger Panorama

Menzingen, Moränenlandschaft (Bild: Andreas Busslinger)

Stadt Zug, Guggiwiese mit Altstadt (Bild: Andreas Busslinger)

14 Blog

Der Baarer Andreas Busslinger hat die Fotos auch in seinen kürzlich erschienen Bildbänden «Zuger Panorama» und «Zuger Seesichten» veröffentlicht.

September 2014 | www.zentralplus.ch

Page 15: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Blog 15

4 Towers neben Autobahn A4a (Bild: Andreas Busslinger)

Stadt Zug, Kiter im Brüggli bei Westwindsturm (Bild: Andreas Busslinger)

www.zentralplus.ch/+37bi6Weitere Infos: www.andreasbusslinger.ch

www.zentralplus.ch | September 2014

Page 16: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch16 Ausgehen

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VeranstaltungenNoch keine Ahnung, was Sie heute Abend machen wollen? Ist Ihnen eher nach Konzert, Theater, Aus-stellung oder doch lieber nach einer entspannten Party? Bei uns finden Sie das Ihren Bedürfnissen entspre-chende Angebot.

KinoKinoabende sind gerade im Winter eine gute Ausgehidee. Doch welcher Film läuft gerade, lohnt es sich überhaupt ihn zu sehen? Unsere Vorschau mit ausführlicher Bespre-chung inklusive Trailer hilft Ihnen, die für Sie beste Entscheidung zu treffen.

RestaurantsEs ist doch immer dasselbe: Da will man geschäftlich, mit Freun-den oder mit der Familie auswärts essen und hat die Qual der Wahl. Italienisch, libanesisch oder doch lieber chinesisch? Ab sofort sehen Sie auf einen Blick, ob das Ambien-te zum Anlass passt, welche Menü-karte Sie erwartet oder ob Kinder willkommen sind. Und das Beste: Der Tisch kann auch gleich gebucht werden.

Unser benutzerfreundlicher Ausgehkalender hilft Ihnen bei der Entscheidung wohin Sie ausgehen. Tipp: Be-sonders bequem ist die Bedienung auch von unserer App aus. Einfach rechts oben auf «Ausgehen» klicken und einem tollen Abend steht nichts mehr im Weg!

Ihr roter Faden durch den Zuger Veranstaltungsdschungel

Ausgehen

Was Alles Kino Theater Konzerte Partys Ausstellungen Diverse Restaurants

Was Alles Kino Theater Konzerte Partys Ausstellungen Diverse Restaurants

Ihre Veranstaltung fehlt?Für kulturelle Veranstaltungen freuen wir uns auf Ihre Nachricht an [email protected].

Page 17: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Wahlen Zug 17

Regierungsräte im Interview: Manuela Weichelt-Picard

«Dominant? Damit kann ich also leben»

Geht nicht mit allen ein Bier trinken, um Sachen zu besprechen. (Bild: Falco Meyer)

Manuela Weichelt ist die einzige Frau im Regierungsrat und zudem die einzige linke Politikerin. Im Videointerview sagt uns Weichelt, weshalb sie trotzdem linke Anliegen einbrin-gen kann. Und weshalb es ihr nichts ausmacht, wenn sie als dominant bezeichnet wird.

Wer ist Manuela Weichelt?Manuela Weichelt ist Vorsteherin der Direktion des Inneren. Davor war sie für die Alternative – die Grünen im Kantonsrat, war Präsi-dentin der BENEVOL Zug und Vizepräsidentin des Gewerkschafts-bunds Zug. Weichelt ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Ihr Plus im Netz!Alle Regierungsrats- Interviews finden Sie auf www.zentralplus.ch

zentral+: Frau Weichelt, weshalb kandidieren Sie noch einmal für den Regierungsrat?Manuela Weichelt-Picard: Weil ich meinen Job gern habe und etwas bewirken kann. Ich setze mich hier für Gerechtigkeit, Fairness und den Schutz von Minderheiten, Verbesser-ungen im Behindertenbereich, die Vereinbarkeit von Beruf und Fami-lie und die Gleichstellung von Mann und Frau ein. Zudem engagiere ich mich für die Schaffung und Beibe-haltung von bezahlbarem Wohn-raum und für die Asylbetreuung.

Können Sie als einzige linke Politikerin im Regierungsrat über-haupt linke Themen einbringen?Sehen Sie, da ist ein Unterschied zwischen der Legislative und der Exekutive: Im Regierungsrat haben wir viele Themen, die nicht nach dem Links /Rechts-Schema beur-teilt werden. Wir arbeiten über die Parteigrenzen hinweg gut zusam-men, und das müssen wir auch. Auch wenn jedes Mitglied seinen eigenen Blickwinkel hat.

Aber gerade Ihre Kernthemen wie die Gleichstellung von Mann und Frau hatten es in Ihrer letzten Legislatur schwer: Die Gleichstel-lungskommission wurde vom Par-lament abgeschafft.Das war ein Rückschlag. Mehrere Gruppierungen hatten nach der Abschaffung der Kommission Be-schwerde beim Bundesgericht ein-gelegt und teilweise Recht bekom-men. Denn auch im Kanton Zug sei die faktische Gleichstellung noch nicht erreicht. Das Bundesgericht verlangt nun vom Kanton, dass er Massnahmen ergreift.

Sie setzten sich für den Natur- und Landschaftsschutz ein, die Denk-malpflege hat es aber im Kanton Zug so schwierig wie in wenig an-deren Kantonen. Woran liegt das?Vorneweg: Es sind noch nie so vie-le Gebäude im Kanton unter Schutz gestellt worden wie während mei-ner Amtszeit und ich treibe die vollständige Inventarisierung mit grossen Schritten voran, damit die Eigentümerschaft endlich Rechts-

sicherheit erhält. Die Schwierigkeit ist eine Folge des Baubooms in Zug. Da die Privatinteressen wegen der hohen Bodenpreise so grosses Ge-wicht haben, ist es eine Herausfor-derung, als Behörde identitätsstif-tende Bauten zu erhalten.

Auch bei der neugegründeten Kin-des- und Erwachsenenschutzbe-hörde läuft noch nicht alles rund. Vieles läuft bereits gut. Aber es braucht mindestens fünf Jahre Zeit, bis sich alles eingespielt hat. Zudem ist die Aufgabe von ihrer Natur her schwierig: Trennt sich ein Paar und streitet um die Kinder, dann entscheidet die Behörde zugunsten des Kindswohls und enttäuscht häufig entweder Vater oder Mutter. Aber wir haben sehr gut qualifizier-te und interdisziplinär ausgerich-tete Leute. Das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht bringt auf jeden Fall eine Verbesserung für Personen, die Unterstützung benötigen.

Sie wurden auch schon als «fros-tig» und «dominant» bezeichnet, weshalb?Ich gehe nicht noch mit allen ein Bier trinken, um Sachen zu besprechen. Wenn das als frostig aufgefasst wird, dann ist das nicht meine Absicht. Und dominant? Ich denke, man muss

als Politikerin oder als Politiker hin und wieder tatsächlich dominant sein, um etwas zu bewirken. Damit kann ich also leben. (lacht)

Sie haben auch im Privatleben an-strengende Hobbies, laufen Halb-marathon. Da trainiere ich Ausdauer für den Regierungsrat (lacht). Aber ernsthaft: Ich habe sehr gute und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Arbeit macht mir Freude. Die Wahl aber ist eine Her-ausforderung, denn niemand weiss, was das Majorz-Verfahren für Fol-gen hat. Auf jeden Fall bin ich mit Feuer und Flamme dabei.

www.zentralplus.ch/+vl38z

Autor: Falco Meyer

Interview mit Manuela Weichelt

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Page 18: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch18 Wahlen Zug

Regierungsräte im Interview: Heinz Tännler

«In der Exekutive muss man im Team arbeiten»

Glaubt nicht, dass mit der Ablehnung des Stadttunnels alle finanziellen Probleme gelöst seien: Heinz Tännler.

(Bild: Falco Meyer)

zentral+: Welches Geschäft ist Ih-nen rückblickend besonders gut gelungen, welches ging schief?Heinz Tännler: Die Projekte der Baudirektion haben in den letzten Jahren regelmässig die politischen Hürden genommen. Sei es beim Regierungsrat, beim Kantonsrat und nicht zuletzt bei Volksabstim-mungen. Gerade die Erfolge an der Urne bestätigen, dass unsere Arbeit den Bedürfnissen der Öffentlichkeit entspricht.

Was hätte man anders oder besser machen können? Ein Vorhaben, das etwas stockt, ist – «nomen est omen» – die An-lage der Deponie Stockeri in Risch. Solche Vorhaben, die private Inter-essen tangieren, sind jedoch selten

problemlos zu realisieren. Deshalb werden wir auch in diesem Fall ver-suchen, zusammen mit den Direkt-betroffenen eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dieses kooperati-ve Vorgehen hat sich immer wieder bewährt.

2015 sind National- und Stände-ratswahlen. Wollen Sie in den National- oder in den Ständerat?Nationalrat war nie ein Thema. Da-für sind die Gestaltungsmöglichkei-ten eines Regierungsrats, zumal in einem Kanton wie Zug, einfach zu attraktiv. Ebensowenig beschäftigt mich derzeit ein Wechsel in den Ständerat. Was im Moment zählt, das sind die Regierungsratswahlen.

Das neue Verwaltungsgebäude und der Stadttunnel sind zwei grosse Projekte, die anstehen. Sähen Sie es als persönliche Niederlage, falls eines der beiden scheitern würde?Nein. Zum einen muss man demo-kratische Entscheide respektieren, zum anderen zeigt sich bei solchen langfristigen Vorhaben, dass sich die Anforderungen im Laufe der Zeit verändern. Dann muss die Situation neu beurteilt werden. Der Stadttun-nel ist ein solches Projekt, das wir mit der Bevölkerung zusammen er-arbeitet haben und das heute breit

getragen wird. Nun liegt es am Volk, über dieses Generationenprojekt zu befinden.

Wenn Sie aus Kostengründen ein Projekt sistieren müssten, welches wäre es?Da möchte ich zurückhaltend sein. Falsch fände ich es, ein Projekt im Bildungsbereich zurückzunehmen. Bei der Schule können wir nicht einfach sagen, wir bauen sie nicht. Über das neue Verwaltungszentrum kann man dagegen diskutieren. Wir haben zwar Platzbedarf, aber die Organisation funktioniert. Und die finanziellen Herausforderungen sind nun mal ein Faktum. Deshalb muss man das Verwaltungszentrum kritisch unter die Lupe nehmen. Im einen oder anderen Fall wird man zum Schluss kommen, das Projekt zu etappieren oder zeitlich aufschie-ben. Es wäre falsch zu glauben, dass mit einer Ablehnung des Stadttun-nels alle finanziellen Probleme ge-löst wären.

Also muss der Kanton ja doch Prio-ritäten setzen? Darum müssen wir eben jetzt anfan-gen, die Hausaufgaben zu machen und pro Jahr 80 bis 100 Millionen einsparen. In zehn Jahren wissen wir nicht, wie es auf der Einnah-menseite aussieht. Es war aber immer so, dass es magere und fette Jahre gab. Man darf nicht nur aus Sicht von heute Projekte abklem-men.

Warum fehlt es an Teamfähigkeit in der Politik? Wegen dem Partei-denken?Es gibt verschiedene Gründe. In der Exekutive muss man in einem Team arbeiten und das können nicht alle. Einige wollen nicht, andere sind Parteimuffel. Aber ich spreche jetzt nicht von unserem Regierungsrat.

www.zentralplus.ch/+6neza

Autorin: Andrea Müller

Er bringt den Stadttunnel voran und das neue Verwaltungs-zentrum: Wie geht es weiter in Zug, wenn Heinz Tännler wieder gewählt wird? In unserem dritten Regierungsrats-Interview sagt uns der SVP-Baudirektor, worauf sich die Zuger gefasst machen müssen, und weshalb er Landammann werden will.

Wer ist Heinz Tännler?Heinz Tännler hat 1991 sein Anwaltspatent erhalten und war bis 2003 Rechtsanwalt und Notar in Zug. Darauf wurde er von der FIFA zum Direktor der Rechtsabteilung berufen. Seit 2007 ist er SVP-Regierungsrat und Baudirektor im Kanton Zug. Zwischen 1994 und 2003 war er als Kantonsrat tätig. Tännler ist verheiratet und hat drei Kinder.

Interview mit Heinz Tännler

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Page 19: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Wahlen Zug 19

Parteienporträt: Die Zuger SP

«Wir sind die Hefe im Zuger Brot»

Kommt Zug ohne Sozialdemokraten aus? Dieser Frage stellt sich SP-Kantonsrat Hubert Schuler. (Bild: zvg)

Sie ist eine ehrwürdige Dame, die Sozialdemokratische Partei im Kan-ton Zug. Und vielleicht ist gerade das ihre Krux: Die SP Zug hat seit vier Jahren keinen Regierungsrat mehr, ist in den Gemeinde-Exeku-tiven nur teilweise vertreten. Und hat im Kantonsrat nur noch 9 Sitze von ehemals 12. Hubert Schuler, Kantonsratspräsident und ehema-liger Parteipräsident der SP Kanton Zug, sagt, weshalb es die SP in Zug trotzdem braucht.

zentral+: Herr Schuler, spielt die SP in Zug überhaupt eine Rolle?Hubert Schuler: Auf jeden Fall. Aber es ist eine Rolle, die sich nicht gut verkaufen lässt: Wir bringen die Ideen, die dann fünf Jahre später von den Bürgerlichen aufgenom-men werden. Sie denken dann, es sei ihre Idee gewesen, und das ist auch gut so. Es kommt in der Sa-che nicht drauf an, wer die Idee wirklich hatte, sondern dass sie umgesetzt wird. Die Bürgerlichen merken jetzt auch, dass es für ihre Kinder zu wenig Wohnraum gibt in Zug, deshalb fangen sie an, Wohn-baugenossenschaften zu fördern, günstigen Wohnungsraum. Das sind Ideen, die die SP vorangetrie-ben und immer wieder zur Diskus-sion gebracht haben.

Das ist aber eine reichlich frust-rierende Rolle.Naja, Sie müssen das so sehen: Wir sind die Hefe im Zuger Brot. Wir sor-gen dafür, dass es Wachstum gibt, gute Ideen, und zwar so lange, bis die Bürgerlichen unsere Ideen über-nehmen. Dass wir dabei in politi-schen Entscheiden immer wieder verlieren, das gehört halt dazu.

Was leistet denn die SP in Zug kon-kret?Die tatsächliche Politik findet in den Kommissionen im Kantonsrat statt. Das ist der Ort, wo unsere Mitglieder mit guten Argumenten auch politische Gegner überzeugen können. Da leisten unsere Leute gute Arbeit.

Was will die SP erreichen?Wir wollen, dass der Kanton Zug ein sozialer Kanton bleibt. Und da muss man auch sagen: Es läuft nicht so schlecht. Zug hat nicht wie Schwyz einfach immer weiter Steuern gesenkt, sondern seinen Reichtum auch genutzt, um gute Sozialwerke aufzubauen. Zug hat eine Entwicklung durchgemacht, in der nicht nur das Geld herrscht. Man hat sehr viel Positives umge-setzt. Ich will nicht sagen, dass uns damit die Themen weggerollt sind,

günstiges Wohnen ist immer noch ein grosses Problem, bei dem die öffentliche Hand noch mehr leisten muss. Aber grundsätzlich läuft es im Kanton Zug gut, auch die bür-gerlichen Regierungsräte leisten gute Arbeit.

Braucht es denn da die SP über-haupt noch?Natürlich, wie gesagt: Wir sind die Hefe. Viele dieser positiven Ent-wicklungen stammen aus unserer jahrelangen Arbeit. Und auch wenn die bisherigen Regierungsräte ihre Arbeit nicht schlecht machen, gäbe es doch noch Dinge, die man anders machen könnte. Wir wollen wieder in die Regierung, denn da hat man die grösste politische Gestaltungs-möglichkeit. Aber es wird schwie-rig, die Nuss Regierungsrat zu kna-cken: Keiner tritt zurück, niemand hat grosse Fehler gemacht. Aber wir kämpfen und versuchen durch unsere Leistung während der Le-gislaturperioden auf uns aufmerk-sam zu machen. Denn es ist für den

Kanton wichtig, dass es zwei Frauen in den Regierungsrat schaffen. Die männliche Überrepräsentierung in den Gremien ist schon fast unange-nehm.

Aber könnte es denn nicht auch eine starke SP im Kanton Zug ge-ben, eine, die Abstimmungen für sich gewinnen und die Politik des Kantons bestimmen kann?Wir werden nie eine linke Mehr-heit im Kantonsrat haben, das ist schlicht unrealistisch. Wir können vielleicht keine Entscheide aktiv durchbringen, aber wir tragen trotzdem viel zur Politik im Kanton bei. Auch wenn die Bürgerlichen vielleicht sagen würden, es braucht keine SP (lacht). Wir wissen, dass es uns braucht.

www.zentralplus.ch/+ifwdv

Autor: Falco Meyer

Die Sozialdemokraten haben es im Kanton Zug nicht leicht: Die Partei hat die guten Ideen, sagt der SP-Politiker Hubert Schuler, die die Bürgerlichen später für sich beanspruchen. Und das sei sogar gut so.

Wer ist Hubert Schuler?Hubert Schuler ist SP-Kantonsrat und momentan Kantonsratsprä-sident. Er war von 2000 bis 2007 Präsident der SP des Kantons Zug. Der 57-jährige Hünenberger ist Sozialarbeiter in der Gemeinde Baar und Vater zweier Kinder.

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Page 20: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch

«Plakatewahn» vor den Zuger Wahlen

Was nützen Wahlplakate wirklich?

Alle auf einen Schlag. Plakatwand in Cham. (Bilder: Valeria Wieser)

Pendler kennen die Gesichter, Namen und Slogans schon fast im Schlaf. Doch lohnt sich die Plakat-lawine? Laut dem Politik- und Medi-enwissenschaftler Lukas Golder ist politische Werbung mittels Plakaten tatsächlich nur beschränkt wirksam: «Das Plakat ist ein unterstützendes Element. Ein unbekannter Politiker gewinnt mit einem Plakat kaum an Wählerschaft. Was Plakate hinge-gen können, ist mobilisieren und stärken.» Das Plakat als klassische Einwegkommunikation könne zwar kaum eine vertiefte Botschaft ver-mitteln, es reiche aber für einen «Goût» davon. Und auch zum Emo-tionalisieren ist es geeignet.

Auch in der hochdigitalen Zeit, in der wir heute leben, hat das Plakat seine Berechtigung. Goldner erklärt: «Je älter jemand ist, desto eher ist er über Plakate erreichbar. Über Pla-kate diskutieren aber auch Junge. Sie fotografieren sie und stellen sie mit einem Kommentar auf digitale Plattformen wie WhatsApp oder In-stagram.» Zudem, so Golder, «zeigt sich in Plakaten oft, wie viel Engage-

ment dahinter steckt. Man sieht, wie sehr sich eine Partei dafür einsetzt, gewählt zu werden.»

Doch was sagt der Werbefachmann dazu? Andreas Gnädinger von der

gleichnamigen Marketing-Werkstatt in Cham gibt Aufschluss. Er legt zu-erst grundsätzliche Punkte fest, die bei einem Wahlplakat erfüllt sein müssen. «Die Informationen, die das Plakat enthält, müssen klar, die Botschaft schnell erfassbar sein.» Autofahrer hätten kaum zwei Sekun-den Zeit, ein Plakat zu betrachten. Trotzdem sind auch sie Zielgruppe. Laut Gnädinger müssen bei Wahlpla-katen drei Merkmale klar erkennbar

sein: «Das Gesicht, die Partei und die Ortschaft.»

Wie der Politikwissenschaftler Lukas Goldner ist auch Andreas Gnädinger davon überzeugt, dass das traditionelle Plakat ein geeig-netes Medium ist, um Wähler zu mobilisieren. Zudem betont er: «Es gibt bei dieser Art von Werbung den sogenannten KISS-Grundsatz. ‹Keep it simple and stupid› – ‹stupid› im Sinn von einfach verständlich.»

Die SPObwohl die SP heuer in frischen, ungewohnten Farben daher kommt, hat der Werbefachmann Andreas Gnädinger wenig übrig für deren aktuelle Wahlkampa-gne. Er erklärt: «Ich finde diese Textkampagne schwierig. Die SP verwendet Wortspiele, bei denen ich nicht sicher bin, ob sie der Durchschnittswähler versteht.» So können die Sätze zwar als lus-tig empfunden werden, die Gefahr

Um die Wähler an Bord zu holen, lachen die Politkandidaten seit Wochen von den Wänden. Doch was bringen sie wirklich, die vielen Plakate? Und welche schneiden beim Experten be-sonders gut ab?

«In Plakaten zeigt sich oft, wie viel Engagement

dahinter steckt. Man sieht, wie sehr sich

eine Partei dafür einsetzt, gewählt zu

werden.»

20 Wahlen Zug

Page 21: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014

bestünde jedoch, dass Leute das Gefühl hätten, es handle sich um Schreibfehler. «Zudem bin ich mir bei der ersten Betrachtung nicht sicher, ob es hier um die Wahlen oder um die kommende Abstim-mung geht. Das irritiert.»

Auch bei den Personenplakaten der SP ist Gnädinger kritisch. Die taubenblauen Plakate entsprä-chen nicht den üblichen Farben, mit denen die SP normalerweise arbeitet. «Das knallige SP-Rot wurde nirgends im Plakat aufgegriffen, das Blau kann der Betrachter nicht einordnen, demnach misslingt die Mobilisierung für die eigene Par-tei.» Immerhin seien die Namen gut lesbar und auch die Bilder wirken sympathisch.

Die CVPFür Gnädinger sind die Kriterien, die ein gutes Plakat ausmachen, von der CVP gut umgesetzt worden. «Die Personen sind gross abgebil-det, der ganze Bildraum wurde aus-genutzt. Auch Namen und Ortschaft

sind klar ersichtlich.» Zusätzliche Informationen sind praktisch keine auf dem Bild.

Die SVPAuch hier sind die Personenköpfe klar ersichtlich, im Hintergrund erkennt man unscharf eine Land-schaft. «Das passt zur SVP, denn es vermittelt das Bild ‹Von hier, für hier›. Was jedoch irritiert ist der dynamische, grüne Schwung durchs Bild. Früher zeichnete sich die SVP in ihren Plakaten durch einen roten Schwung mit Schwei-zerkreuz aus. Ich hätte auch hier mit dieser klassischen Corporate-Identity gearbeitet.» Jetzt sei man sich auf den ersten Blick gar nicht sicher, um welche Partei es sich handle.

Die FDPAuf einem Stadtzuger FDP-Plakat sind 17 Kandidaten zu sehen. Zwar kämen die Plakate der FDP seriös daher und seien sauber positio-niert. Trotzdem bemängelt And-reas Gnädinger: «Die vielen Köpfe erinnern an den Jahresbericht einer Firma. Auf diesem Plakat ist viel zu viel Information enthalten. Ausser-dem ist die Schrift viel zu klein. We-niger wäre hier sicherlich mehr.»

Auch bei den Plakaten der Regie-rungsratskandidaten sieht Gnädinger einige Schwierigkeiten. «Die Plaka-te sind zwar, besonders am Stras-senrand, gut verteilt, doch kann ich die Botschaft vom Auto aus gar nicht lesen.» Dies, obwohl genügend Platz auf dem Plakat vorhanden wäre. Der Slogan «Für eine weitsichtige Poli-tik...» wirkt somit nicht nur verloren, sondern fast schon ironisch. Zudem findet Gnädinger, dürften die Köpfe der Kandidaten viel grösser abgebil-det sein. Die Alternative – die Grünen

Nicht sehr präsent, dafür aus der Sicht von Andreas Gnädinger umso gelungener, sind die Plakate der Alternative – Grünen. «Die Bildqua-lität ist hervorragend, das Plakat ist gut abgestimmt und wunder-schön arrangiert.» Zudem verkör-pere das Layout Modernität.

www.zentralplus.ch/+q1hid

Autorin: Valeria Wieser

Wahlen Zug 21

«Das Plakat ist ein unterstützendes

Element. Ein unbekan- nter Politiker gewinnt

mit einem Plakat kaum an Wählerschaft.

Was Plakate hingegen können, ist mobilisieren

und stärken.»

Kein Plakat, dafür originell: Vroni Straub in Lebensgrösse.

(Bild: Dominique Rüedi)

Page 22: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch22 Community

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Page 23: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Wettbewerb 23

Wettbewerb

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1. PreisDie Intercity-Card

Ein Jahresabo für alle Migros Fitness-, Wellness- und Aquaparks der Schweiz im Wert von 1420.–

2. Preis Eine «kulinarische Abendfahrt» der Zugersee Schifffahrt

für vier Personen im Wert von 350.–

3. Preis5 � 2 Kino Freikarten der Zuger Kinos

im Wert von je 34.–

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So funktionierts Um am Wettbewerb teilzunehmen, registrieren Sie sich auf unserer Webseite und abonnieren den News-letter. Als bereits registrierter Abon-nent kommen Sie automatisch in die Verlosung. Teilnahmeschluss ist der 31. Oktober 2014. Die Gewinner wer-den per E-Mail benachrichtigt.

TeilnahmebedingungenTeilnahmeberechtigt sind alle in der Schweiz wohnhaften Personen ab 18 Jahren. Ausgeschlossen sind Mitarbeitende und Auftragnehmer von zentral+ sowie deren Angehö-rige. Es besteht kein Anrecht auf Barauszahlung der Preise. Die im Zusammenhang mit dem Gewinn-spiel gewonnenen personenbezo-genen Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Mit Ihrer Teilnahme am Wettbewerb akzeptieren Sie die allgemeinen Wettbewerbsbedin-gungen. Der Rechtsweg ist ausge-schlossen. Es wird keine Korres-pondenz geführt.

Page 24: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch24 Gesellschaft

Seit Anfang Februar ist bekannt, dass die Migros Genossenschaft das Einkaufszentrum Herti gekauft hat. Coiffeur Dieter Meinhold ist erleichtert. Vorher habe das Zentrum belgischen Investoren gehört, die sich überhaupt nicht dafür interessiert hätten. «Die Migros hingegen weckt Vertrauen», sagt Meinhold. Ihm ist es ein Anliegen, dass die Migros das Herti Einkaufs-zentrum aufwertet. Schliesslich wohne über ein Drittel der Einwohner der Stadt Zug hier.

Ein voller Erfolg der Stadtentwicklung?Mit dem Bau des Herti-Quartiers ermöglichte die Kor-poration Zug – ihr gehört das Land – einer breiten Be-völkerungsschicht den Zugang zu Wohneigentum und preisgünstigen Mietwohnungen. Das Herti-Quartier galt in der Stadt Zug lange als «das Beispiel» für ein sozial sehr durchmischtes Quartier. Es gibt jedoch durchaus kritische Stimmen. Einige Entwicklungen sorgen derzeit für Diskussions-Stoff.

«Hertianer» nagen am «Scheibenhaus»Susanna Peyer-Fischer von der Abteilung Kind Ju-gend Familie sagt: «Das Quartier wächst sehr stark. Zunehmend äusserten sich die Bewohner über dieses Wachstum.» Das habe auch die Stadt Zug gemerkt und so sei schliesslich ein Projekt entstanden (s. Kasten). Immer noch für Diskussionen sorgt laut Peyer-Fischer der Arenaplatz. Der Platz vor der neuen Bossard-Arena entspreche nicht ganz den Vorstellungen der Leute im Quartier. Der Platz komme kahl daher. Für eine «Bele-bung» des Platzes sind aus dem Projekt keine konkre-ten Lösungen hervorgegangen. In naher Zukunft sollen aber verschiedene Möglichkeiten ausprobiert werden.

2017 wird der Schulraum knapp.Ein weiterer Brennpunkt im Herti-Quartier ist die Schu-le. Das Schulhaus Herti bietet nicht mehr genügend Platz für alle Schüler aus dem Quartier. Vroni Straub-Müller, Bildungsvorsteherin der Stadt Zug, sagt: «Wir müssen den ganzen Raum Zug West im Auge behalten.» Das Gebot der Stunde seien flexible Lösungen. Wie es mit den Schulhäusern weiter gehen soll, ist zurzeit ein Politikum. Eine Lösung muss aber bald her, denn die Stadt sagt voraus, dass es 2017 ein ernsthaftes Problem bezüglich Schulraum gibt. Für die Bildungsvorsteherin ist klar: «Das Herti muss sowieso erweitert und reno-viert werden.»

Visionen eines ArchitektenZu solch politischen Fragen will sich der Zuger Archi-tekt Melk Nigg nicht äussern. Auch er macht sich aber Gedanken über das Herti: «Als Architekt interessiert mich vor allem, wie diese Quartiere die vergangene Zeit widerspiegeln und die Menschen es jetzt beleben.»

www.zentralplus.ch/+l8hvd

Autor: Andrea Müller

Entwicklungen in Zuger Stadt-Quartieren

Es knistert im Cervelat-Quartier

Dieter Meinhold vor seinem Haar-Studio im Herti Einkaufszentrum. (Bild: Andrea Müller)

Im Herti-Quartier in Zug West läuft einiges: Die Schule platzt aus allen Nähten, die Migros kauft das Einkaufszentrum, und die Stadt so-wie Quartiervereine suchen nach harmoni-schen Beziehungen zwischen Neuzuzügern und alteingesessenen «Hertianern». Wie ist die Stimmung im Quartier? zentral+ fragte nach beim Coiffeur, Vertreterinnen der Stadt und einem visionären Architekten.

Entwicklungen in Zuger Stadt-Quartieren

Wo Vekselberg und Hayek die Aussicht

geniessenEine exklusive Wohnlage für reiche Schweizer und Ausländer. Das ist der Zuger Rosenberg. Soziale Durch-mischung ist in diesem Quartier nicht vorhanden, an Briefkasten-firmen und teuren Geländewagen mangelt es hingegen nicht. Für die Nachbarschaftsvereine kein leich-tes Umfeld. Sie wollen die Bewoh-ner zusammenbringen und eine Beiz anstelle gehobener Gastrono-mie im Restaurant Röthelberg.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+1v54b

Fratelli-B auf Tournee

Zuger Rapper machen auf Möchtegang

Zuger Bands schaffen selten den Sprung über die Kantonsgrenze, Fratelli-B springen seit 15 Jahren – diesmal mit Verstärkung: Sie ha-ben ihr neustes Album zusammen mit vier anderen festen Grössen des Schweizer Raps aufgenommen. Für die beiden Zuger eine «neue Liebe», für Rap-Fans eine konzentrierte Portion Schweizer Hip Hop. Schafft der grösste Zuger Hip Hop-Export den Sprung aus dem Lokalkolorit ins nationale Bewusstsein?

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+ic0j4

Projekt «Zug westwärts!»Unter dem Projekt «Zug westwärts! – Soziokulturelle Quartierentwicklung im Stadtteil Zug West» entstan-den 47 Massnahmen, um das Zusammenleben in Zug West zu verbessern. Sie sind in die Bereiche «Zuge-zogene und Alteingesessene», «Orte für Begegnung», «Mobilität» und «Vereinsleben & soziokulturelle An-gebote» unterteilt. Einige befinden sich bereits in der Umsetzungsphase.

Page 25: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Kultur 25

Kunsthaus Zug

«Herr Haldemann ist nicht die richtige Person»

«Die ganze Situation ist zutiefst ungesund», sagt Andres Bruetsch, «unter den heutigen Umständen sollte kein neues Kunsthaus gebaut werden. Es wäre auch gegen-über dem Souverän nicht zu verantworten.» Bruetsch war Präsident der «Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug». Er ist Ende 2013 zurückgetreten, nachdem die Situation im Stiftungsrat eskaliert war.

Das Problem liege unter anderem an den Leuten, die seit sehr vielen Jahren in den Gremien sitzen, so Bruetsch. Er will nicht nur kritisieren: «Matthias Haldemann macht sehr gute Ausstellungen und er hat dem Kunsthaus Zug ein anerkanntes Profil gegeben.» Und die Sammlung Kamm als Dauerleihgabe an das Kunsthaus Zug sei ein kaum zu überschätzendes Juwel.

«Das sind die positiven Umrisse. Die negativen sind eigentlich dieselben.» Sagt er und meint damit Direk-tor Haldemann und die Kamms. «Der Direktor ist ein herausragender Kurator, aber ein schlechter Kommu-nikator. Mit allem Respekt vor den fachlichen Fähig-keiten, hat sich im Verlauf der mehr als zwanzig Jahre seiner Tätigkeit gezeigt, dass Herr Haldemann nicht die richtige Person ist, um ein Kunsthaus in der Grösse des geplanten Neubaus zu führen.» Doch Herr Haldemann sei in den Augen der Familie Kamm ein «untouchable», so Bruetsch. «Da wird’s dann eben schwierig.»

Der Knatsch vorbei, Bruetsch und Kollegen zurückge-treten, das Problem gelöst? «Ich denke, es hat einen Bewusstwerdungsprozess gebraucht, und ja, das war schmerzlich. Aber auch wichtig, gerade gegenüber der Politik», sagt Direktor Matthias Haldemann. Und: «Es

könnten ja auch die Blockierer sein, die gegangen sind. Und die progressiven Kräfte sind geblieben.» Ein neu-es Kunsthaus ohne die Erfahrungen aus dem vorhan-denen Kunsthaus sei verfehlt, so Haldemann: «Denn warum entstand die Situation, dass man ein neues Haus braucht? Aus dem Kunsthausbetrieb natürlich.» Und: «Zug braucht ein neues Kunsthaus, der grossar-tige Standort beim ehemaligen Kantonsspitals, ist eine riesige Chance für die Stadt.»

www.zentralplus.ch/+fsxqr

Autor: Falco Meyer

Hinter dicken Mauern wurde gestritten und beschuldigt, bis die Gremien des Kunsthauses faktisch kollabierten.

Wo steckt der Wurm drin? Andres Bruetsch und Matthias Haldemann wissen es. (Bild: zvg)

Der Krach ums Kunsthaus ist scheinbar ge-legt, nach der Rücktrittswelle im Frühjahr. Aber ist damit alles wieder im Lot? Der Aus-steiger Andres Bruetsch spricht Klartext: Die Unbequemen seien alle zurückgetreten, die Situation sei ungesund und der Direktor müsse gehen. Dieser gibt Gegensteuer: Gegangen seien die Blockierer.

Knatsch im Kunsthaus

«Was heisst hier Erleichterung?»

Das Projekt «Neues Kunsthaus Zug» hat die altbekannten Gremien rund ums Kunsthaus Anfang Jahr heftig durchgewirbelt: Rücktritte, Beschimpfungen, Kritik. Alles vor-bei, sagt Christine Kamm-Kyburz. Aber die Kritik ist noch nicht ver-stummt. Der Einfluss der Kamms sei schlecht fürs Kunsthaus, die Situation immer noch ungesund. Stimmt nicht, sagt Christine Kamm.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+g5rpn

Restaurantszene

«Die Chamer wollen das Leben geniessen»

Überall sterben die Beizen, aber in Cham lebt die Gastro-Szene auf: Im Zentrum sind in einem Jahr drei neue Restaurants entstanden. Mit ihnen hält die Verstädterung in der Gemeinde Einzug. Zumindest an der kulinarischen Front.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+lmdoq

Zwischennutzung Waldheim Zug

Wohnen für 333 Franken – und erst

noch mit SeeblickDie IG Waldheim hat einen Projekt-leiter gefunden. Der Zuger Aurelio Weibel will Leben in das ehemalige Altersheim bringen: Mit günstigem Wohnraum, Atelierplätzen, Zimmer für Reisende, einer Saftbar und vielem mehr. Besiegelt ist die Sa-che aber noch nicht, und auch Geld muss noch her.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+r4ow3

Knatsch ums Kunsthaus: HintergrundDer Stiftung Freunde Kunsthaus gehört das Kunst-haus, welches die Kunstgesellschaft betreibt. Die Stiftung Sammlung Kamm leiht als externe Organi-sation dem Kunsthaus dauerhaft seine bedeutende Sammlung. Im Dezember 2013 ist eine Reihe von Vor-standsmitgliedern aus dem Stiftungsrat der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug zurückgetreten sowie vier Vorstandsmitglieder inkl. Präsident der Kunst-gesellschaft im April dieses Jahres. Geblieben sind die Vertreter der Stadt Zug und die Familie Kamm. Die Gremien sind regelrecht kollabiert, und zwar aufgrund von Uneinigkeit über die Organisation des Projekts «Neues Kunsthaus Zug».

Um das Projekt zu retten, haben Stadt Zug und Kan-ton eine Reorganisation angeordnet. Gleichzeitig hat der Regierungsrat die Planung des neuen Kunsthau-ses vom Bebauungsplan des Areals altes Kantons-spital abgekoppelt, um diesen nicht zu gefährden.

Page 26: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch26 Gesellschaft

Öffentlicher Zugang zum Zugersee

Wer baden will, muss suchen

Der Zugang zum Zugersee bleibt der Öffentlichkeit vielerorts durch private Liegenschaften verwehrt. In Ennetsee reihen sich grosse Villen aneinander. zentral+ reiste dem Ufer entlang und strandete an überwachten Zäunen und Verbots-schildern. Der Staat, Landbesitzer und Umweltschützer streiten dar-über, wo der See allen gehören soll.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+f0nd1

Ein Orden regelt seinen Nachlass

Was geschieht mit den Sozialwohnungen,

wenn die Barmherzigen Brüder verschwinden?

150 Jahre lang haben die Barmher-zigen Brüder in der Schweiz Kranke gepflegt und Pflegeheime geführt. Jetzt gibt es fast keine Brüder mehr. Die letzten sechs leben im Steinhof in Luzern. Und wenn die Brüder in Zukunft verschwinden, dann hin-terlassen sie einiges: Herzblut, viel Arbeit, aber auch viel Land, unter anderem ganze Überbauungen mit sozialen Wohnungen in Oberwil. Wie sieht deren Zukunft aus? Der jüngste Bruder, Timotheus Sonnen-schein, hat noch einige Pläne.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+5pid8

Maskottchen in der Zentralschweiz

Die andersartigen Firmenbotschafter

«Zweck eines Maskottchens ist es, die Zielgruppe an-zusprechen», erklärt Michael Boenigk, Mitarbeiter am Institut für Kommunikation und Marketing der HSLU. Das Maskottchen solle Emotionen wecken, damit man sich damit identifizieren könne. «Vor allem die Kinder sollten es gerne haben», so Boenigk.

Im Marketing heisse das Unique Selling Point: Ein Un-ternehmen stelle fest, was bei ihnen besonders ist und das Maskottchen visualisiere dann dieses Einzigartige. Boenigk: «Zudem ist es wichtig, dass das Maskottchen eine gewisse Bekanntheit hat.» Deshalb solle man eine Geschichte rund um das Maskottchen erfinden. «Im Idealfall hat man eine positive Erinnerung an das Unternehmen oder Sportteam wenn man das Maskott-chen sieht», so Boenigk. Weniger gut sei es, wenn das Maskottchen nicht bekannt sei oder schlimmer noch, nicht beliebt. Als Beispiel nennt Boenigk das Maskott-chen der WM in Brasilien: «Ich habe keine Ahnung, wie das aussieht.»

Grundsätzlich könne jeder ein Maskottchen entwickeln, zu einem Industrie- oder Chemiekonzern würde das je-doch nicht wirklich passen. Dass in der Zentralschweiz viele Transportbahnen ein Maskottchen haben, erklärt sich Boenigk so: «Da Bahnen vor allem Familien mit Kindern ansprechen, ist die Kreation eines Maskott-chens naheliegend.» Auch bei Sportteams ist es üblich, ein Maskottchen zu haben, das die Fans zum Anfeuern ihres Teams motiviert.

Zugiblubbi am originellstenBeim exklusiven Ranking der vorgestellten sechs Mas-kottchen stellt Boenigk von der Hochschule Luzern den

Sieger rasch fest: «Zugiblubbi finde ich persönlich am schönsten. Er ist speziell und hat einen tollen Namen», sagt Boenigk. Es sei wichtig ein Maskottchen weiter zu entwickeln, damit es spannend bleibt. Deshalb sei das Zugiblubbi-Lied zum zehnten Geburtstag eine gute Idee gewesen.

Es geistert auf dem Zugerberg«Zugiblubbi chum zu mir, Zugiblubbi ich rüefe dir, Zugiblubbi sing mit mir, Zugiblubbi blib bi mir», er-tönt das Geburtstagslied für den Geist, der im Moor des Zugerbergs wohnt. Vor kurzem komponierten Jolanda Steiner und Bruno Hächler das Lied zum zehn-ten Geburtstag des freundlichen Geistes mit dem leicht schrägen Grinsen. Er scheint beliebt zu sein: Zugiblubbi hat sogar seine eigene Facebook-Seite. Der blaue Geist «Zugiblubbi» wurde 2003 von Käthi Leutwyler entwi-ckelt und 2004 von Zug Tourismus und der Zugerberg Bahn zum Maskottchen des Zugerbergs gekürt.

Das Zugiblubbi trat gegen folgende Maskottchen an: Der Sonnenzwerg der Krienser Sonnenbergbahn, den Löwen LUKI der Luzerner Kantonalbank, die FCL-Löwen Siegfried und Leu, den Drachen PILU von den Pilatus-Bahnen und den «Löi» der Luzerner Cheerlea-der «Wildcats Eternity».

www.zentralplus.ch/+l8fan

Autorin: Zéline Odermatt

Das Zugiblubbi ist der Sieger unseres Maskottchen-Rankings. Es richtet sich an Kinder von vier bis

zehn Jahren. (Bild: zvg)

Hier und da sieht man plötzlich Tiere, Zwer-ge oder Geister herumhüpfen. Vor allem Verkehrsbetriebe, Sportteams und Banken bedienen sich gerne an der Maskottchen-Kiste. zentral+ hat sich auf die Suche nach den lustigsten «Firmenbotschaftern» in der Zentralschweiz gemacht.

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www.zentralplus.ch | September 2014 Wirtschaft 27

Die Zukunft auf der Lorzenebene

«Wir haben extra das Naturschutzgebiet

zubetoniert»Sie wollten die Bevölkerung aufrüt-teln. Mit düsteren Visionen über die Zukunft in Zug: Hochhäuser und Betonwüste, zugebauter Zugersee, Ideen hatte das Bauforum genug. Ergebnis: Ein einsamer Leserbrief. Was ist schief gelaufen?

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+oozs6

Unternehmer wehren sich gegen die Cityguide AG

Betreiber der Zuger «CityApp» stehen in der Kritik

Rückblick auf das erste Halbjahr 2014

Was Zug bewegteViel ist passiert in der Region, wie ein Blick auf das letzte halbe Jahr zeigt. In dieser Bildergalerie listen wir die bedeutenden gesellschaftli-chen Ereignisse auf. Was hat in den Medien Schlagzeilen gemacht? Was gab politisch zu reden, oder was hat die Bewohner von Zug beschäftigt?

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+neckc

Mobile Apps sind schon lange auf dem Vormarsch, da-her empfanden viele, insbesondere auch kleinere Zuger Unternehmen, die Idee als reizvoll und unterschrieben einen Dreijahres-Vertrag mit der Cityguide AG. Dies mit der Erwartung, durch die App grössere Bekanntheit zu erlangen. Seither ist ein Jahr vergangen und viele Un-ternehmen haben nur noch Kritik übrig für die Zuger «CityApp», welche noch immer kaum bekannt ist.

«Die Verkaufsstrategie ist aggressiv», sagt Reto Müller, der Geschäftsführer der Müller Holzbau und Schreine-rei AG in Walchwil. Die Firma Cityguide AG verrechnete ihm im Voraus 4500 Franken, also 1500 Franken pro Jahr. Auch machten ihm die Verkäufer grosse Verspre-chungen, so Müller: «Der Verkäufer der Cityguide AG sagte, intern würden Massnahmen zur guten Positio-nierung der Firmen im Web vorgenommen. Es handle sich um eine App, die jeder auf seinem Smartphone haben werde.» Zudem wurde Müller zugesichert, dass die Firma einen Eintrag bei Google Plus erhalten werde. «Dieser Eintrag war jedoch nicht zufriedenstellend, so dass wir zusätzlich unseren eigenen Texter und Grafi-ker damit beauftragen mussten.» Auch für den Baarer Maler Arno Matter war der Vertrag mit Cityguide er-nüchternd. «Bis jetzt weiss ich von keinem Kunden, der wegen dieser App auf uns gestossen ist.»

Cityguide wehrt sich gegen VorwürfeDer CEO der Cityguide AG, Matthias Kant zeigt sich er-staunt über die negativen Beispiele. Er betont: «Uns ist keine Häufung von negativen Reaktionen bekannt.» Bereits 270 Gewerbetreibende unterstützen das Projekt, viele davon seien laut Cityguide AG sehr zufrieden. Er

fügt an: «Natürlich entstehen, wie bei jeder Dienstleist-ung, hin und wieder auch Fragen und Unstimmigkei-ten, die wir allerdings stets direkt mit unseren Kunden zu klären versuchen.» Weiter erklärt Kant, dass eine Cityguide-App stetig wachse und damit auch an Nutzen gewinne. «Unsere Kunden verstehen diesen Entwick-lungsprozess und schliessen gerne langfristige Verträ-ge mit uns ab», so Kant weiter. So würden Kunden als Erste von der steigenden Popularität profitieren.

Zug Tourismus grenzt sich von Cityguide abBei Zug Tourismus distanziert man sich von den Leis-tungen der Cityguide AG. «Zwar findet man auf unse-rer Homepage einen Link zur App von Cityguide», so Urs Raschle, der Geschäftsleiter von Zug Tourismus, «wir selber haben jedoch nichts zu tun mit diesem Angebot. Das heisst auch, dass wir mit der App kein Geld verdienen.» Zug Tourismus habe bei der Neue-rung der Homepage beschlossen, selber keine eigene App zu gestalten. Deshalb werde auf das Angebot der Cityguide AG hingewiesen. «Für den Aufbau und den Inhalt ist jedoch einzig die Cityguide AG zuständig.» Die Unzufriedenheit, die bei den Zuger Unterneh-mern immer lauter wird, geht an Zug Tourismus nicht spurlos vorbei. «Leider haben sich die Reklamationen in letzter Zeit gehäuft. Deshalb haben wir für Ende August ein Treffen einberufen mit der Firma Cityguide AG.» Damit erhofft sich Zug Tourismus eine Glättung der Wogen. Dennoch erklärt Urs Raschle: «Wenn es weiterhin viele Reklamationen gibt, wird der Dienst wieder eingestellt.»

www.zentralplus.ch/+afv2v

Autorin: Valeria Wieser

Ein Eintrag in die Zuger «CityApp» ist für viele Unternehmer eine teure Investition.

(Screenshot Google Play Store)

Kein Nutzen, dafür hohe Kosten. So lautet die Kritik verschiedener Firmen an der City-guide AG. Diese hat vor einem Jahr eine App lanciert, die dem Nutzer helfen soll, Gewer-be, Läden und Restaurants in Zug leichter zu finden.

Diskussion erwünschtWir verstehen unsere Leser als aktive User und suchen daher den Dialog. Wir freuen uns auf Rückmeldungen, Themenvor-schläge und intensive Diskussi-onen – auch auf Google+, Twitter oder Facebook.

Page 28: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch28 Kultur

Mit der Zuger Stadtführung zurück in der Zeit

Von süssen Winkeln und falschen Schwarzmurern

Wer mit Peter Ott durch Zugs Altstadt spaziert, erlebt eine Reise in die Vergangenheit. Nicht selten lägen grosse Teile der Geschichte in den Namen der Plätze und Strassen, erklärt Peter Ott, Germanist und Historiker. Der Platz, wo heute die Kursschiffe beim Landsgemeindeplatz anlegen, wurde früher «Platzweeri» genannt. Hier seien Baumate-rialien und Kies in die Stadt transportiert worden. Dies, weil die Strassen noch zu wenig ausgebaut waren und der Transport über Land länger gedauert hätte.

In der Unteraltstadt nahe der Schwanengasse liegt das Haus «Zur Sust». Waren, die zuerst per Zürichsee nach Horgen und dann über den Hirzel nach Zug transportiert worden waren, wurden hier zwischengelagert, damit sie später auf Segel-, Lastschiffe oder Barken umgela-den werden konnten. Nicht zuletzt deshalb nannte man Zuger Neuzuzüger bis vor ein paar Jahrzehnten «Ange-schwemmte», erklärt Ott.

Am Ufer neben der Volière liegt der ehemalige «Gärbi- platz», wo früher Leder verarbeitet wurde. Auch die Platz-mühle hat ihren Namen nicht von ungefähr. Beim Res-taurant, wo heute Pizza gegessen wird, stand bereits 1331 eine Mühle mit Mühlebach. Wer von dort aus in Richtung «Fischmärt» geht, sieht linkerhand den «Kaibenturm». «Als Chaiben wurden damals Verbrecher bezeichnet», erklärt Ott. «Wer leichtere Verbrechen beging, landete hingegen im <Timpis>, einem engen Kerker im Keller des Rathauses», erklärt Ott. Die «Timpis» sind heute im «Zytturm» ausgestellt.

Nicht alle Bezeichnungen sind historisch akkurat. Beim Hirschenplatz an der Zeughausgasse steht ein alter Brunnen, über dem ein Soldat wacht. «Nach verschie-denen Namensänderungen – Neugass-, Kronen- und Hirschbrunnen – wurde er im 19. Jahrhundert umgetauft

in Schwarzmurerbrunnen», sagt Peter Ott. Dass auf dem Brunnen jedoch ein Soldat der Familie Schwarzmurer steht, sei unwahrscheinlich. Dem Kolinbrunnen sei es ähnlich ergangen. Wer die Person mit den weiss-blauen Strümpfen ist, bleibt bis heute unklar.

Offene Fragen zur historischen Bedeutung gibt es einige. So auch beim «Süesswinkel». Wurde der Hof hinter dem Restaurant «Gotthärdli» so genannt, weil sich hier verliebte Paare heimlich trafen? Oder weil es wegen nahegelegenen Bäckereien stets nach süssem Gebäck duftete? Die Lösung des Rätsels sei bis heute unbekannt, erklärt Ott. Bekannt ist nur, dass der «Süesswinkel» kein einmaliges Plätzchen ist, sondern auch andernorts, beispielsweise in Schaffhausen, existiert.

Die Ersten im Regierungsgebäude sind FranzosenAm Ende des Rundgangs fällt Ott eine weitere Geschichte ein. 1869, während dem deutsch-französischen Krieg, sollten 700 französische Soldaten in Zug interniert wer-den. Sogleich stellte sich die Frage nach der Unterkunft. Die Stadt beschloss, einen grossen Teil der Soldaten im noch nicht ganz fertiggestellten Regierungsgebäude unterzubringen. «So waren es im Prinzip französische Soldaten, die als Erste in unseren Regierungsgebäude sassen.»

www.zentralplus.ch/+yj2o5

Autorin: Valeria Wieser

Wo Verbrecher wenigstens die gute Aussicht geniessen konnten: Der «Kaibenturm». (Bild: Valeria Wieser)

Vom Süesswinkel vorbei am Gärbiplatz, via Chaibenturm zur Ankenwaage. Wer beim Sonntagsspaziergang aufmerksam ist, er-fährt einiges über Zugs Geschichte. Noch besser ist es jedoch, man lässt sich führen. Denn die Namen der Zuger Plätze und Häu-ser bergen so manches Geheimnis.

Zuger Jungunternehmer

Der Spinner und sein Flugvelo

Er will ein Flugzeug bauen, bei dem man in die Pedale treten kann: Ermano Bassi hat 2008 den Zuger Jungunternehmerpreis für seine Idee gewonnen. Und ihn wieder zurückgegeben, als er von Medien kritisiert wurde. An seinem Flugve-lo arbeitet er aber trotzdem weiter. Wo steht das Projekt jetzt? Nicht mehr ganz in den Sternen, aber auch noch nicht in der Luft.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+jtw96

Zugs «Herrliche Zeiten» nicht für alle herrlich

Kunst von Stadtrats Gnaden

Mit der Ausstellung «Herrliche Zeiten» thematisiert die Stadt Zug die Suche nach einer Identität «in einer der globalisiertesten kleinen Städte». Echte Kontroversen schei-nen dabei nicht erwünscht zu sein. Aus politischen Gründen hat der Stadtrat ein von der Jury ausge-wähltes Projekt aus dem Programm gekippt.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+hfih7

Alte Zuger Namen erkundenIn der thematischen Stadtführung von Dr. Peter Ott wird Geschichte mittels alter Zuger Namen wieder lebendig gemacht. Die nächste Führung findet am Montag, dem 22. September, um 20 Uhr statt.

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Page 29: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Gesellschaft 29

Zuger Architektur

Copy Paste im Kanton Zug: Weshalb sieht alles

gleich aus?Der Verein Bauforum Zug hat die schönsten Häuser im Kanton ge-sucht und in einem Buch zusam-mengestellt. Dafür aber musste gut gesucht werden: Oft stecken die Häuser zwischen Überbauun-gen, in denen alles gleich aussieht. Weshalb herrscht im Kanton die Re-petition? Thomas Baggenstos vom Bauforum Zug gibt Antworten.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+80n6o

Minderjährige Asylsuchende

Warten auf eine ungewisse Zukunft

Kinder und Jugendliche, die ohne Begleitung einer erwachsenen Per-son in der Schweiz um Asyl ersu-chen, haben es besonders schwer. zentral+ hat zwei der insgesamt drei jugendlichen Flüchtlinge im Kanton Zug in der Durchgangsstati-on für Asylsuchende in Steinhausen besucht.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+o1n6r

Wie soll das wunderbare Ufer beim Gut «Aabach» in Risch genutzt werden?

Auf dem Gut von Daniel Vasella, dem «Aabach» in Risch, baut Novartis bekanntlich kein Ausbildungs-zentrum am Zugersee. Die Alternative-Die Grünen des Kantons Zug fordern nun, dass die Spezial-Einzonung im Richtplan deshalb wieder rückgängig gemacht wird. Mittels einer Landwirtschaftszone sollte es in Zukunft nicht möglich sein, dass ein Grossinvestor auf den 53 000 Quadratmetern ein privates Luxusprojekt er-möglichen kann.

Nun fragt sich der Zuger Baudirektor Heinz Tännler in der SRF Sendung «Schweiz aktuell», wie denn das Areal in Zukunft genutzt werden könnte. Er weiss bis-her aber nur, was es dort sicher nicht geben soll: «Was wir in solch wunderbaren Seeufer-Landschaften nicht wollen, ist ein Rummelplatz, wo man sich einfach be-wegen kann wie es gerade so passt, bis hin zu grillieren und Würstchen braten. Das wollen wir nicht, das führt zu einer Vermöblung der Landschaft.»

Quelle: Sendung «Schweiz aktuell» des SRF, 2. Juli 2014.

Lieber Herr Tännler,

es ist schön, dass Sie sich so viele Gedanken über die zukünftige Nutzung des Gutes Aabach machen. Es wäre tatsächlich schrecklich, wenn sich Leute am Ufer ein-fach frei bewegen dürften. Ja, sogar Würstchen braten könnten. Was käme als Nächstes? Maiskolben, Grill-käse, Koteletten? Unerhört.

Weil Professor zentral+ bei der Ideensammlung gerne weiterhilft, hier noch ein weiteres No-Go, im besten Wissen darum, dass Sie sich dieses zu Herzen nehmen werden: Das Gut Aabach soll auf keinen Fall ein Natur-schutzgebiet werden. Kein Ort für brütende Schwäne, Wasservögel oder Schilf. Oder man stelle sich vor: Ein öffentlicher Uferweg. Igittigitt.

Nein, ganz im Gegenteil. Es gehört ein schicker Yacht-hafen für Bösch Rennboote ins schützenswerte Land-schaftsbild – eine pöbelfreie Spezialzone für den rein-rassigen See-Bonzen, der dann ungestört nacktbaden darf. Ergänzend dazu passen Videokameras, Zäune und Schilder mit der Aufschrift «Privat. Betreten verboten.»

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Prof. zentral+ antwortet

Heinz Tännler fragt, Prof. zentral+ antwortet

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Wer ist Professor zentral+?In den politischen Dokumenten, die zentral+ in der Redaktion tagtäglich verarbeitet, finden sich immer wieder auch Trouvaillen: Spannende Zitate, Alltagsprobleme, interessante Wortkreationen, aber auch ungewöhnliche Vorstösse, Anfragen oder Postulate. Diesen Themen möchte sich unser «Professor zentral+» annehmen und mit einer nicht immer ganz ernst gemeinten Antwort einen Beitrag zum ernsten politischen Alltagsgeschäft leisten.

Page 30: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch30 Gesellschaft

Prostitution sei im Kanton Zug verboten – ein Gerücht, das sich in vielen Köpfen hartnäckig festgesetzt hat. Bevor wir also ins Zuger Rotlicht-Milieu eintauchen, muss zunächst einmal mit dem Missverständnis auf-geräumt werden: Ein Verbot wäre nur schon mit dem Bundesgesetz nicht vereinbar, welches seit 1942 die Prostitution in der Schweiz erlaubt und als eine Form der wirtschaftlichen Tätigkeit betrachtet – vorausge-setzt die Person ist mindestens 16 Jahre alt und wird nicht zur Prostitution gezwungen. Ausländer müssen zudem eine Zulassung für den Aufenthalt und die Erwerbstätigkeit vorweisen können, meistens sind das Kurzaufenthaltsbewilligungen, L-Ausweise.

«Prostitution findet im kleinen Rahmen im Privatbereich statt»

Und damit sind wir wieder im Kanton Zug. Denn: Was einige Menschen wohl verwechseln, ist, dass Prostitu-tion in Zug zwar grundsätzlich legal ist, die Behörden jedoch keine L-Bewilligungen erteilen – welche unter anderem ausländische Cabaret-Tänzerinnen oder Sex-arbeiterinnen oft benötigen. Zurückzuführen ist diese restriktive Politik auf einen Regierungsratsbeschluss aus dem Jahr 1999. Das Amt für Ausländerfragen des Kantons Zug (heute Amt für Migration) hatte es damals abgelehnt, solche Aufenthaltsbewilligungen auszu-stellen. Vorangetrieben wurde dies vom damaligen Jus-tiz- und Polizeidirektor Hanspeter Uster. Während der Amtszeit des grün-alternativen Regierungsrats wurde nicht eine L-Bewilligung für eine Tänzerin genehmigt.

Und damit wurde vor 15 Jahren zugleich auch das ein-zige Striplokal zu Grabe getragen.

Ausländische Sexarbeiterinnen – das sind 80 bis 90 Prozent aller Prostituierten – haben in Zug kaum eine Chance, ihre Dienste an den Mann zu bringen. Aus diesem Grund lässt sich im gesamten Kanton auch kein einziger «Vergnügungsbetrieb» finden. Kein Saunaclub, keine Kontaktbar, kein Strip-Lokal. Auch einen Strassenstrich sucht man vergebens.

Bedeutet dies nun, dass Sexarbeit im Kanton Zug schlicht nicht existiert? Spricht man mit «Kennern» der Zentralschweizer Rotlicht-Szene und schaut sich in verschiedenen Sex-Foren im Internet um, wird schnell klar: Es gibt Prostitution und das Bedürfnis danach besteht durchaus. Auch Beat Villiger, Sicherheits-direktor des Kantons Zug, bestätigt die Existenz von Sexarbeit: «Prostitution findet im kleinen Rahmen im Privatbereich statt. Kommen die Sexworkerinnen ihrer Meldepflicht nach und ist mit ihren Dokumenten alles in Ordnung, ist es für die Sicherheitsdirektion und die Polizei kein Thema.»

Eine «offene Szene» wie in anderen Kantonen gibt es also nicht. Dafür findet das horizontale Gewerbe hin-ter verschlossenen Türen statt – in Privatwohnungen, Hotelzimmern oder Büroräumen. Unsichtbar.

Diskretion, Diskretion, DiskretionSo lässt sich mit ein paar wenigen Klicks durch die einschlägigen Internetseiten gut ein halbes Dutzend privater Sexarbeiterinnen aus Zug finden. Auffallend dabei ist, dass alle Anbieterinnen ausdrücklich auf ihre Diskretion hinweisen. Verschwiegenheit und Zu-

Der zentral+ Rotlicht-Report Teil 5

Die unsichtbare Prostitution im Kanton Zug

Keine «offene» Prostitution im Kanton Zug. Diskretion gilt hier als oberstes Gebot.

(Bild: istockphoto)

Nichts sehen, nichts hören, nichts wissen. Prostitution findet im Kanton Zug un-sichtbar in Privatwohnungen oder Hotels mit Tiefgaragen statt. Ein Milieu mit Sau-naclubs, Kontaktbars, Cabarets sucht man vergebens – der letzte Table-Dance-Club wurde vor 15 Jahren geschlossen. Zurück-führen lässt sich dies nicht zuletzt auf die restriktive Politik der Zuger Regierung.

Black Spots – gefährliche Verkehrsstellen

Das sind die gefährlichs-ten Zuger Strassen

Auf den Zuger Strassen kommt es regelmässig zu Unfällen. Diese führen im Morgen- und Abendver-kehr oft zu langen Staus. Betrof-fen sind neben den Kantons- und Gemeindestrassen auch die Auto-bahnen A4 und A4a. zentral+ zeigt auf, welches die gefährlichsten Zuger Strassen und die häufigsten Unfallursachen sind.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+wpx9t

Kampagne von Schweiz Tourismus

Kanton Zug wird ignoriert

Bei der nächsten Jahreskampag-ne von Schweiz Tourismus ist der Kanton Zug nicht mehr vertreten. Alles was von der «Grand Tour of Switzerland» bleibe, sei ein «scha-ler Beigeschmack», sagt der Zuger Tourismus-Direktor.

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«Rock the Docks»

«Gibt‘s denn genug Punks in Zug?»

Zug hat seit sieben Jahren sein ei-genes Rockfestival, und zwar eines mit Weltformat. Wie konnte das Fes-tival mitten in der Stadt Zug über-haupt so lange überleben?

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+aftnp

Page 31: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Gesellschaft 31

rückhaltung ist in der Prostitution zwar normal, aber gerade in Zug scheint man darauf speziell viel Wert zu legen. Hauptsächlich sei dies auf den kleinstädtischen Charakter Zugs zurückzuführen: «Der Kanton Zug ist zu klein beziehungsweise zu wenig anonym für ein grösseres Sexbusiness», sagt Villiger.

Im Zuger Regierungsrat hat man sich zu diesem Thema auch schon Gedanken gemacht. In einem Brief an die kantonalen Justiz-, Polizei- und Sozialdirektoren äus-serte man sich 2012 wie folgt zur Prostitution in Zug: «Die Ausgangslage im Kanton Zug ist insofern speziell, als dass weder ein Strassenstrich noch ein eigentliches Rotlichtmilieu existiert. Dies könnte unter anderem daran liegen, dass die anliegenden Kantone über ein grosses Angebot verfügen, so dass im Kanton Zug kein Bedarf zu bestehen scheint.» Zudem sei aufgrund der geografisch und demografisch kleinräumigen Verhält-nisse die Anonymität nicht gleichermassen gegeben wie in den umliegenden Kantonen.

Escort-Service: mehr Anfragen aus Zug wie aus Luzern

Diese «spezielle Situation» des Kantons Zug kennt auch Daniel Raspa – und nutzt sie zum eigenen Vorteil. Raspa ist Inhaber des Escort-Service «Ladama» und profitiert von der inexistenten Konkurrenz in Form von Vergnügungsstätten. Denn das Bedürfnis nach käuflichem Sex sei auf jeden Fall auch in Zug vor-handen. «Nach Zug vermittle ich öfters eine unserer Escort-Damen. Mehr als beispielsweise nach Luzern», so Raspa, der mit seiner Escort-Vermittlung von Zürich aus in der ganzen Schweiz tätig ist.

Was seine Kundschaft betrifft, würden nebst Privat-personen auch viele Geschäftsleute – einheimische wie ausländische – bei Raspa buchen. «Die meisten Besuche finden in Privatwohnun-gen oder Businessapartments statt und dauern zwischen einer und drei Stunden. Ab und zu wird eine Dame für eine ganze Nacht gebucht.» Dass man für den ge-hobenen Sex-Service etwas tiefer in die Tasche greifen muss – eine Stunde mit einem Ladama-Escort kostet 400 Franken – sei auch ein Grund, weshalb Zug attraktiv für Escort-Agenturen sei. «Besonders in Zug gibt es sehr viele wohlha-bende Männer, die Wert auf Diskre-tion und Qualität legen und sich die Dienstleistung problemlos leisten können», sagt Daniel Raspa. Bis zu 2000 Franken würden sich die Herren den sündhaft teuren Spass für eine Nacht mit einer Escort-Dame kosten lassen. Die häufigsten Anfragen kämen aus der Stadt Zug und den Gemeinden im Ägerital.

Russische Sexarbeiterinnen in Baarer HotelHin und wieder werde eine Dame in ein Hotel bestellt,

sagt Daniel Raspa. So zum Beispiel ins Hotel Ibis in Baar. Das zur französischen Accor-Kette gehörende 2-Sterne Hotel, scheint aber nicht nur beliebt für teure Escort-Abenteuer zu sein. Es ist wohl der einzige Ort im gesamten Kanton Zug, der öffentlich bekannt dafür zu sein scheint, dass Sexarbeiterinnen auf den Zimmern ihre Dienste anbieten.

In mehreren Beiträgen in den Internet-Foren wird auf die «russischen Girls im Ibis Baar» verwiesen. Auch dort wird auf die Vorteile des diskreten, unsichtbaren Ablaufs hingewiesen. Aus der Tiefgarage könne man mit dem Lift direkt und unerkannt auf die Stockwerke des Hotels gelangen, ohne an der Rezeption vorbeige-hen zu müssen. Und da sich im gleichen Gebäude auch ein Coop, eine Bäckerei oder eine Drogerie befänden, habe man laut dem User «r85x» stets ein Alibi: «Falls ich gesehen werde, sage ich einfach, ich war einkaufen oder in in der Drogerie.»

zentral+ fragte bei Accor nach. Mediensprecher Jürg Sigerist scheint davon nichts zu wissen: «Die Accor Hotellerie unterstützt grundsätzlich keine Aktivitäten von Prostituierten, weder in Baar noch an anderen Standorten. Weltweit arbeiten wir mit Nichtregierungs-organisationen und Polizeibehörden zusammen, um jegliche Ausbeutung von Menschen zu bekämpfen.»

Schliessung des letzten Striplokals vor 15 Jahren

Sexarbeit existiert im Kanton Zug, ist aber praktisch unsichtbar – und dies schon seit Langem. Von einem Rotlicht-Milieu kann nicht die Rede sein. Zuletzt ver-suchte sich ein Striplokal eine Existenz im Kanton auf-zubauen, scheiterte jedoch bereits nach kurzer Zeit, wie Marcel Tobler, Mediensprecher der Sicherheitsdirektion des Kantons Zug, bestätigt: «Vor etwa 15 Jahren soll

es an der Chollerstrasse während kurzer Zeit einen Night-Club mit Table Dance gegeben haben. Für diese Lokalität hat man damals Bewilligungsgesuche für Damen aus Drittstaaten bearbeitet.»

Zwar wisse die Sicherheitsdirektion nicht, weshalb das Etablissement nach kurzer Zeit wieder schlies-sen musste. Aber der Zusammen-hang mit dem anfangs erwähnten Regierungsratsbeschluss aus dem Jahr 1999 lässt sich kaum von der

Hand weisen. Es dürfte sich bei der Ablehnung von L-Bewilligungen folglich auch um Tänzerinnen des Clubs an der Chollerstrasse gehandelt haben. Daher auch die Schliessung. Denn: keine Tänzerinnen, kein Club, kein Rotlicht-Milieu.

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Autor: Dominic Graf

Verschwiegenheit und Zurückhaltung ist

in der Prostitution zwar normal,

aber gerade in Zug scheint man

darauf speziell viel Wert zu legen.

zentral+ fragt

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September 2014 | www.zentralplus.ch32 Übersicht | Dossier

Rohstoffhandel in ZugÜber 330 Firmen sind im Kanton Zug direkt oder indirekt mit dem Rohstoffhandel verbunden, trotz-dem herrscht über die Branche Stillschweigen im Kanton: Es gibt keine offiziellen Zahlen über die Anzahl der Firmen oder ihre Tätig-keitsfelder, nicht einmal über das Steuersubstrat ist man sich bei den Zuger Behörden sicher. Was tut sich im Rohstoff-Boom-Kanton Zug? zen-tral+ recherchiert und berichtet in diesem Dossier über den Rohstoff-Cluster.

www.zentralplus.ch/+hsuu7

zentral+ Rotlicht-ReportDas Rotlicht-Milieu in der Zent-ralschweiz erzählt skurrile, span-nende und tragische Geschichten. zentral+ hat für einmal genauer hingehört: Auf einer Tour durch Vergnügungspaläste und Sauna-Landschaften, sowie im Gespräch mit Sexarbeiterinnen, Callboys, Freiern und Experten. Aus ihren Stimmen entsteht in diesem Dos-sier ein vielschichtiger Einblick in das seit Jahrhunderten florierende Geschäft mit dem Körper: Aktuell, historisch und mit gesellschaftli-chem Hintergrund.

www.zentralplus.ch/+d074k

Wahlen ZugWer schafft es, wer nicht? Die Aus-gangslage für den «Super-Sunday» am 5. Oktober ist spannend. Die Zuger Stimmbürger wählen den Kantonsrat, den Regierungsrat sowie die Gemeinderäte in den elf Gemeinden neu. Das heisse The-ma ist bekannt: Die Stadtratswahl in Zug und somit der Machtkampf zwischen «links» und «bürgerlich». zentral+ begleitet und analysiert den Wahlkampf.

www.zentralplus.ch/+m77sy

50 Fragen an...zentral+ trifft bekannte Persönlich-keiten aus den Kantonen Luzern und Zug und stellt ihnen eine Reihe von Fragen. Diese können lustiger, ernster, persönlicher, fachlicher, politischer, kultureller... Natur sein. Insgesamt sind es 50 an der Zahl, um genau zu sein. Denn schliesslich wollen wir es auch ge-nau wissen.

www.zentralplus.ch/+8vpix

BildungWährend die Zahl der Schüler in der Schweiz seit 2010 stagniert, stiegen die Bildungsausgaben seit 1990 von knapp 20 auf zuletzt 34 Milli-arden Franken. Kein Wunder wird im Zusammenhang mit Steuern, Stipendien und ausserschulischer Betreuung heftig um Bildungskos-ten debattiert. Aber auch Inhalt und Kompetenzen der Schule stehen bei Parteien und Interessenvertretern hoch oben auf der Prioritätenliste.

www.zentralplus.ch/+wty66

Stadttunnel ZugIm Dezember 1985 kam die Idee eines Tunnels erstmals vors Volk. Die Zuger Innenstadt soll durch den Tunnel sowie durch flankierende Massnahmen entlastet werden. Seither tobt ein politischer Kampf, dessen Ende noch nicht absehbar ist. Diskutiert werden aktuell das Kosten-Nutzen-Verhältnis, mit Kosten in der Höhe 890 Millionen Franken, sowie die Kostenbeteili-gung der Stadt Zug und der Anteil verwendeter Steuergelder. zentral+ bleibt am Ball.

www.zentralplus.ch/+y89zs

Ihr Plus im Netz!

Eine vollständige Übersicht unserer Dossiers finden Sie auf www.zentralplus.ch. So auch das Dossier Gesundheit.

DossiersBeiträge zu grösseren und län-ger relevanten Themen werden auf zentral+ in Dossiers gesam-melt. Die Inhalte können dabei verschiedenen Rubriken zuge-ordnet sein.

Durch Dossiers lassen sich Zusammenhänge in grösseren Zeiträumen aufzeigen und Ent-wicklungen begleiten.

Finanzen und Steuern in Zug

Der Kanton Zug ist bekannt für seine tiefen Steuern, die effizien-ten Verwaltungen und für sein Engagement, im Rahmen des NFA weniger in den nationalen Aus-gleichstopf bezahlen zu müssen. zentral+ will genauer wissen, wie es um den Kanton und die einzelnen Gemeinden steht. In hintergründi-gen Berichten, Interviews sowie mit kritischen Analysen nehmen wir die Zahlen genauer unter die Lupe.

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Page 33: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Dossier: Rohstoffhandel 33

Zuger Rohstoffhandel: Teil 1

Wo werden in der Stadt Zug welche Rohstoffe gehandelt?

Glencore hier, Glencore da. Wird der Rohstoffhandel im Kanton Zug thematisiert, ist vom Rohstoffgiganten die Rede. Kein Wunder: Der Konzern beschäftigt welt-weit 200 000 Mitarbeiter und verfügt über mehr als 90 Niederlassungen in gut 50 Ländern. Die Unterneh-mensgruppe mit jährlichem Umsatz von 240 Milliarden US-Dollar hat ihren Sitz in Baar. Sie steht aufgrund ihrer Grösse und umstrittenen Geschäften häufiger in der Öf-fentlichkeit als andere Unternehmen aus der Rohstoff-branche. Im Kanton Zug sind insgesamt aber gegen 330 Unternehmen direkt oder indirekt im Rohstoffhandel tätig. 250 davon haben eine Adresse in der Stadt Zug.

Darunter sind die Namen vieler international bedeuten-der Rohstoffkonzerne: Stemcor etwa zählt zu den gröss-ten Stahlhändlern der Welt, Rusal zu den führenden Aluminiumproduzenten. Gazprom, Essar und Statoil gehören zu den grössten Erdöl- und Erdgasproduzen-ten und -händlern weltweit, British American Tobacco ist das zweitgrösste Tabakunternehmen der Welt und Bernhard Rothfos der grösste Rohkaffeehändler der Schweiz. Daneben haben zahlreiche weitere Grosskon-zerne in Zug eine Niederlassung.

Machtzentrum am BundesplatzHochburgen des Rohstoffhandels sind in den Quartieren Neustadt und Guthirt. Besonders attraktiv ist dabei die Baarerstrasse. Über 50 Firmen haben ihre Büroräumlich-keiten an der 1,3 Kilometer langen Hauptstrasse, zum Beispiel auch die Unternehmensgruppe MRI, die Marc Rich gehörte. Dazu kommen Minen-Gesellschaften, verschiedene Händler von Energie-Rohstoffen wie die Kolmar Group, der Aluminiumhändler Rusal und der Goldhändler RGLD. An der parallel gelegenen Industrie-

strasse haben sich ebenfalls zahlreiche Handelsfirmen niedergelassen. Besonders stark vertreten sind in die-sem Gebiet Händler von Erdgas und Erdöl, metallischen Rohstoffen und Transportunternehmen. Beliebt ist auch die Bahnhofstrasse. Hier residieren knapp 40 Unter-nehmen, vor allem Erdöl- und Erdgashändler, daneben auch Unternehmen, die mit Agrar-Rohstoffen wie zum Beispiel Getreide handeln sowie der Kaffeehändler Bernhard Rothfos. Viele weitere Rohstoffkonzerne sind im Gebiet Grafenau ansässig.

Da weder der Kanton Zug noch die Zuger Rohstoff-Branchenvereinigung Zug Commodity Association (ZCA) über genaue Zahlen zum Rohstoffhandelsplatz Zug verfügen, machte sich zentral+ im Handelsregister des Kantons Zug und in der Stadt selber auf die Suche.

Online finden Sie einen Stadtplan der Stadt Zug, der zeigt wo mit welchen Rohstoffen gehandelt wird.

www.zentralplus.ch/+7k903

Autoren: Manuel Gautschi, Andrea Müller, Falco Meyer

Über die Zahlen des Rohstoffhandels herrscht Stillschweigen im Kanton Zug.

(Bild: istockphoto)

Die Kritik am Rohstoffhandel ist laut: Kor-ruption, Umweltverschmutzung und Aus-beutung. Im Fokus dabei steht meistens die Firma Glencore. Im Kanton Zug gibt es aber zahlreiche weitere Unternehmen, die mit dem Handel von Rohstoffen viel Geld verdienen.

Steuererträge aus der RohstoffbrancheGemäss «groben» Schätzungen des Kantons von Anfang September letzten Jahres erbringen die Gesellschaften der Rohstoffbranche jährlich etwa 20 Millionen Franken Kantonssteuern und 16 Millionen Franken Gemeindesteuern. Mitarbeiter aus derselben Branche sollen pro Jahr schätzungsweise 67 Millionen Franken Kantonssteuern und 54 Millionen Franken Gemeindesteuern abliefern.

Noch wenig Kritik an Zuger Rohstoffbranche

«Mein Papi arbeitet bei Glencore, muss er jetzt

ins Gefängnis?»Die Kritik gegenüber den undurch-sichtigen Geschäften der Rohstoff-händler nimmt zu, das Interesse in der Bevölkerung wächst. Dennoch herrscht in Zug eine gespenstige Ruhe, wenn es um die Rohstoff-branche geht. Was tut sich in der Rohstoff-Boom-Stadt eigentlich? zentral+ ging auf Tuchfühlung und fand Aktivisten und Ignoranten.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+a7bvr

Kohlemine-Gegner aus Kolumbien in Zug

«Die Firmen mögen noch so viel reden,

es ist alles eine Lüge»Das indigene Dorf Tamaquito in Kolumbien musste vor acht Mona-ten der Kohlemine Cerrejón wei-chen. Der Führer des Dorfes, Jairo Fuentes, war zu Besuch in Zug. Er kämpft seit Jahren gegen Ver-treibung, Umweltverschmutzung und korrupte Minen-Geschäfte. zentral+ traf ihn zum Gespräch. Zug verlässt er beeindruckt, aber auch verärgert.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+eqpp3

Page 34: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch34 Dossier: Stadttunnel

Neue Studie zum Stadttunnel Zug

Der VCS sagt dem Tunnel den Kampf an

Der Stadttunnel kann die Verkehrs-probleme in Zug nicht lösen. Zu diesem Schluss kommt die Sektion Zug des Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) in einer Studie. An der Gene-ralversammlung beschlossen des-halb die Mitglieder, die politische Kampagne gegen das Tunnelsystem zu starten. Damit tritt der VCS als erster Interessensverband offiziell gegen das Projekt an.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+bvs24

«Jahrhundertprojekt» Zuger Stadttunnel

Die unendliche Geschichte mit dem Tunnel

Stadttunnel-Abstimmung verzö-gert sich

Kein Volksentscheid vor Mitte 2015

Eigentlich hätte das Zuger Stimm-volk noch diesen Herbst über das Grossprojekt Stadttunnel abstim-men sollen. Weil aber die Finanzie-rung zu reden gibt, verzögert sich das Ganze um mindestens ein Jahr. Die Odyssee wird somit 30-jährig, und sie geht weiter.

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+bdlke

1. Dezember 1985. Die Bevölkerung des Kantons Zug stimmt über die Vorlage «Stadttunnel in Zug» ab. Der Kantonsrat hatte einen Kredit für die Projektierung einer unterirdischen Umfahrungsstrasse in Zug vom Frauenstein (Casino) in die Nähe der verlängerten Gubelstrasse bewilligt. Vor knapp 30 Jahren also muss-ten die Stimmberechtigten bereits darüber urteilen, ob sie einen unterirdischen Verkehrsweg wollen. Sie fanden die Idee gut, die Vorlage wurde angenommen.

Doch da war noch eine zweite Vorlage. Es ging um den Projektierungskredit für die sogenannte «Gutschran-kabfahrt». Eine neue Kantonsstrasse hätte von der Ägeristrasse zum «Lüssi» gebaut werden sollen. Diese Strasse wollte das Volk nicht. Das Problem war, dass die beiden Vorlagen miteinander verknüpft waren. Mit der Ablehnung der Gutschrankabfahrt kam das Pro-jekt Stadttunnel erstmals ins Wanken und der Kanton musste über die Bücher.

Meilensteine, Erfolge, Rückschläge1989 stieg Martin Stuber ins Thema ein. Heute ist er Kan-tonsrat der «Alternative – Die Grünen» und befasst sich noch immer mit der Frage, wie das Zentrum der Stadt Zug vom Verkehr entlastet werden kann. Für zentral+ öffnet er sein Archiv und erzählt von Meilensteinen, Erfolgen, Rückschlägen und wie es zum heutigen Projekt kam.

«Nachdem das Volk die Gutschrankabfahrt nicht woll-te, schlug der Kanton Anfang 1990 ein neues Projekt vor», beginnt Stuber. «Die Regierung realisierte, dass es nicht allein geht und holte die Gemeinden Zug und Baar ins Boot.» Entstanden ist der Vorschlag der Ost-/West-Verbindung, inklusive Stadttunnel, die vor der Abstim-mung in «UZB (Umfahrungen Zug/Baar)» umgetauft wurde. Das Projekt sah eine grossräumige Umfahrung

vor, mit dem Stadttunnel, dem Gutschranktunnel sowie einem Autobahn-Anschluss.

Eine brillante IdeeObwohl die UZB im Sommer 1990 vom Volk angenom-men wurde, gaben sich die Gegner nicht geschlagen: «Der Bauingenieur und SP-Gemeinderat Henry Bach-mann hatte eine brillante Idee.»

Den Artikel weiterlesen aufwww.zentralplus.ch/+3w6r2

Autorin: Andrea Müller

So könnte das Portal des Stadttunnels bei der Gotthardstrasse aussehen.

(Visualisierung: Baudirektion Kanton Zug)

Das Projekt «Stadttunnel» wird nächstes Jahr 30: Im Dezember 1985 kam die Idee eines Tunnels, der die Zuger Innenstadt entlasten sollte, erstmals vors Volk. Seit-her tobt ein politischer Kampf, dessen Ende noch nicht absehbar ist. Kantonsrat Martin Stuber blickt zurück.

Der «Stadttunnel» heuteDas Projekt Stadttunnel besteht im Wesentlichen aus zwei Elementen: Einerseits aus der Entlastung der Innenstadt durch einen Tunnel. Dieser soll aus einem vierarmigen System bestehen und unterirdisch mit einem Kreisel versehen werden. Das zweite Element ist das sogenannte ZentrumPlus. Damit soll der Bereich der Innenstadt mit flankierenden Massnahmen ent-lastet und städtebaulich erweitert werden. Die Innen-stadt soll dabei in drei Kammern eingeteilt werden. In den einzelnen Kammern könnte der Verkehr zirku-lieren, aber nicht das Zentrum direkt durchfahren.

Gemäss Berechnungen soll das Projekt 890 Millionen Franken kosten. Kritiker sagen, das sei viel zu tief angesetzt. Zwei weitere Punkte sorgen für Diskus-sionen: Die Kostenbeteiligung der Stadt Zug (60 oder 80 Millionen Franken?) und die Kostendeckung durch Steuergelder (bis 50 Prozent), wie der Kanton vorschlägt. Der Bund gab Ende März 2014 bekannt, dass er sich nicht am Projekt beteiligen wird.

Diskussion erwünschtWir verstehen unsere Leser als aktive User und suchen daher den Dialog. Wir freuen uns auf Rückmeldungen, Themenvor-schläge und intensive Diskussi-onen – auch auf Google+, Twitter oder Facebook.

Page 35: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Dossier: Finanzen 35

Joachim Eder zum nationalen Finanzausgleich

«Vielleicht muss es in Zug knallen, damit die Nehmer aufwachen»

Sparpaket Kanton Zug

«Ich kann das Entlas-tungsprogramm nicht ganz ernst nehmen»

Das Entlastungsprogramm des Kan-tons Zug stösst bei den Parteien auf gemischte Gefühle. Nur in einem ist man sich einig: Es muss etwas ge-schehen. Ideen gibt es viele: Stadt-tunnel streichen, bei der Bildung kürzen, oder Steuern erhöhen?

Weiterlesenwww.zentralplus.ch/+rj1nk

zentral+: Was ist denn am NFA-System falsch?Joachim Eder: Erstens ist es meines Erachtens ver-fassungswidrig, wenn Kantone mehr Steuern an den Bund abgeben müssen, als sie für ihn an Bundessteu-ern einnehmen. Ein Systemfehler am NFA ist überdies, dass die Wasserzinsen nicht berücksichtigt werden, die für gewisse Nehmerkantone wichtige Einnahme-quellen sind. Auch die Solidarhaftung ist zu überden-ken. Und der Härteausgleich ist per 2016 aufzuheben. Kantone wie Bern, Luzern, Aargau und Wallis könnten problemlos strukturelle Verbesserungen machen. In Luzern ist nur das Entlebuch topographisch benach-teiligt. Ansonsten sehe ich nicht ein, weshalb Luzern nicht die gleichen idealen Voraussetzungen haben soll wie Zug. Im NFA-System werden sie aber selbst noch dann belohnt, wenn sie ihre Hausaufgaben nicht machen.

Ihre Motion fordert eine Obergrenze. Sie wird nun in der Finanzkommission des Ständerats beraten. Sind die Chancen, dass diese durchkommt, bei so vielen Nehmervertretern nicht gleich null?Gross sind sie nicht. Am Tag, nachdem die Motion über-wiesen wurde, sagten mir zwei Ständeräte, es sei falsch gewesen, dass man diese nicht gleich beerdigt habe. Dann sagte ich Nein, es ist endlich richtig, dass man das vorurteilsfrei und objektiv beurteilt. Trotzdem: Ich bin Realist genug und träume nicht davon, dass man die Dinge jetzt damit grundlegend verändern kann. Aber ich hoffe, dass auch die schwächeren Kantone realisieren, dass, wenn man die Geber immer wie eine Milchkuh behandelt, diese Milch irgendwann weg ist.

Und dann kommen neben dem wachsenden Widerstand aus der Bevölkerung vielleicht auch gewisse Firmen und sagen sich: Wir suchen einen attraktiveren Ort, wenn wir hier immer mehr Steuern bezahlen und mehr Abgaben machen müssen.

Zug kann den NFA-Betrag bezahlen, muss keine Steu-ern erhöhen. Wo liegt das Problem?Man muss ja eine vorausschauende Politik machen, bevor es an die Substanz geht, bevor man Steuererhö-hungen machen muss. In der Bevölkerung im Kanton Zug ist man ungehalten. Vor allem weil alle sagen: Die Zuger kann man noch weiter melken, es passiert ja nichts. Vielleicht ist es schade, dass nichts passiert, vielleicht müsste es in Zug knallen, damit gewisse Nehmer aufwachen.

Und was wäre ein solcher Knall?Eine Steuererhöhung, eine massive. Oder schlechtere Sozialleistungen für Benachteiligte.

www.zentralplus.ch/+2xbh5

Autorin: Andrea Müller

Der Ständerat aus Unterägeri ist der Meinung, die Schmerzgrenze sei definitiv überschritten. Der Kanton

Zug zahle zu viel in den NFA. (Bild: zvg)

Jeder Zuger muss nächstes Jahr rund 2800 Franken in den nationalen Finanzausgleich zahlen. Zu viel, findet der Zuger FDP-Stän-derat Joachim Eder. Er kritisiert das System des nationalen Finanzausgleichs (NFA), aber auch den Kanton Luzern. Ist das nur Gejam-mer oder ist an der Kritik etwas dran?

Motion für eine ObergrenzeJoachim Eder reichte im Ständerat eine Motion ein und fordert eine Obergrenze bei den NFA-Beiträgen. Der Beitrag eines Geberkantons an den Ressourcenausgleich sollte gemäss Eders Vorschlag maximal 15 Prozent der im Vorjahr eingenommenen Bundessteuern betragen. Es ist das erste Mal, dass ein solcher Antrag zum NFA im Ständerat überhaupt überwiesen wurde. Weil die Anzahl Nehmerkantone überwiegt, bleiben die Vorstösse von Geberkantonen meist chancenlos. Die Finanzkommission des Ständerats berät nun darüber. Mitglied der Kommission ist der Zuger Ständerat Peter Bieri (CVP). Trotz Überweisung stehen die Chancen schlecht, dass der Antrag durchkommt.

Leserkommentarvon Robert M. Münch

am 15.07.2014 um 18.26 Uhr

Das Grundübel solcher Syste-me liegt darin, dass es keine gleichgerichteten Interessen zwischen Gebern und Nehmern gibt: Die einen haben ein Inte-resse, weniger zu zahlen, die anderen das Interesse, weniger zu bekommen. So lange diese fehlen, wird es nicht funktio-nieren. Herr Eder hat dies indi-rekt auch erwähnt: «Wäre ich Finanzdirektor des Kantons Lu-zern, dann wäre mein oberstes Ziel, dass ich laut rausposau-nen würde: Ich will mit Luzern Geberkanton werden!»

Page 36: Wahlen Spezial Zug

September 2014 | www.zentralplus.ch

50 Fragen an Michael Elsener

Mit Emil in der Bibel lesen

36 Dossier: 50 Fragen an ...

1. Wo stehst du politisch?Michael Elsener: Sagen wir es so: Ich glaube, wer mit mir privat ein Gespräch führt, dem wird das nach zwei Minuten relativ klar sein.

2. Oder wer deine Aktion nach der Masseneinwan-derungs-Initiative an der Grenze gesehen hat. Welche Reaktionen hast du daraufhin erhalten?

Ich habe so viele positive Reaktionen auf dieses Video gekriegt, wie schon lange nicht mehr auf einen Clip. Es wurde extrem viel herumgeschickt. Ging echt viral. Sogar Leute aus Hamburg haben mir geschrieben.

3. Wie lustig bist du eigentlich privat?Nur so lustig, dass mich meine Freunde noch ernst nehmen.

4. Was kann man sich als Satiriker grundsätzlich nicht erlauben?

Zum Beispiel für eine Bank Werbung zu machen.

5. Wer ist dein Vorbild?Da könnte ich so einige nennen. Harald Schmidt. Emil. Louis C.K. Jon Stewart.

6. Über welches Treffen mit einem Promi hast du dich bisher am meisten gefreut?

Beim Arosa Humorfestival vor fünf Jahren habe ich zum ersten Mal Emil Steinberger persönlich getroffen. Wir sind dann an der Bar hängen geblieben. Um drei

Uhr morgens wollte ich ins Bett. Er nicht. Wir haben bis um fünf Uhr Rotwein getrunken.

7. Worüber habt ihr euch denn so unterhalten?Er hat von früher erzählt. Ich von heute. Wir waren schon nach dem zweiten Glas sehr tiefgründig und persönlich. Irgendwann gegen Morgen haben wir uns gegenseitig aus der Hotelbibel vorgelesen.

8. Bist du eigentlich ein Promi?Ich würd sagen ich bin Kabarettist. Ein Promi macht Homestories.

9. Apropos Homestory – Wie wohnst du?Ich mag zweckentfremdete Möbelstücke. Momentan baue ich grad einen hellgrünen Robidog zur Minibar um.

10. Wen hast du als Erstes parodiert?Meine Verwandten. Für meine Eltern war das erziehe-risch sehr anspruchsvoll, weil sie es auch lustig fan-den. Sie meinten dann, ich solle doch bitte nächstes Mal mit dem Parodieren warten, bis die Verwandten gegangen sind.

11. Wen kannst du nicht parodieren?Ich habe auf der Bühne einmal versucht, mich selber zu parodieren. Ich fand das sehr witzig. Die Leute nicht so besonders.

12. Der lustigste Schweizer, der gar nicht lustig sein will?

Ueli Maurer mit seinem Chalet bei der Gripen-Abstim-mung, das war schon ziemlich lustig. An so einer Num-mer hätte ich lange arbeiten müssen.

Michael Elsener bei seiner morgendlichen Toilette. (Bild: Alexandra Wey)

Er parodiert alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und wird gelobt für seine «unangestrengte Schlagfertigkeit und lässig intelligente Genauigkeit», für seinen neu-gierigen politischen Blick. zentral+ hat dem Kabarettisten Michael Elsener 50 Fragen ge-stellt und so einiges erfahren: Über Weinge-lage, die Selbstironie Zugs und Homestories.

30 Fragen

50 Fragen an Harold Kreis, Headcoach EV Zug

«Wenn ich gefallen bin, dann immer auf den

Rücken»Harold Kreis hat am 1. Mai sein Amt als Cheftrainer des EV Zug angetreten. Und versucht nach der misslungenen Saison 2013/14 einen Neuaufbau. Weniger Strafen und Emotionen sind das Ziel, um mit dem Klub «so bald wie mög-lich» den zweiten Meistertitel zu holen. Wir absolvierten mit dem Deutsch-Kanadier ein Schweiz-Quiz und sprachen über die Gründe für seinen Spitznamen, Kreissägen, Schwarzgeld und Kirschtorten.

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Monatsinterview mit Stadtpräsi-dent Dolfi Müller

«Wir haben diese Geister gerufen, ohne sie

wirklich zu kennen»Der Zuger Stadtpräsident Dolfi Müller kandidiert für eine weitere Legislaturperiode. Doch ob nach den Wahlen im Oktober wieder eine linke Mehrheit in der Stadt-zuger Exekutive sitzen wird, ist nach dem Rücktritt von Sozialvor-steher Andreas Bossard fraglich. Wir sprachen mit Dolfi Müller über vergangene Erfolge und Skandale, über zukünftige Ziele und Projekte, und über den Wunsch nach weniger Perfektionismus in der Stadt Zug.

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Page 37: Wahlen Spezial Zug

www.zentralplus.ch | September 2014 Dossier: 50 Fragen an ... 37

13. Lachen oder zum Lachen bringen?Selber lachen. Das Problem als Komiker ist, dass man in anderen Vorstellungen nicht mehr so viel lacht, weil man die Pointe oft schon kommen sieht.

14. Wie lustig ist eigentlich Zug?Wenns um Geld und Steuern geht, zeigt Zug wenig Selbst-ironie. Da würden wir sicher noch etwas vertragen.

15. Was hältst du vom Klischee des traurigen Clowns?

Es hat schon was, dass wir Komiker oft Traurigkeit in-tensiver erleben. Es gibt psychologische Studien drü-ber, dass wer an einer leichten Psychose leidet, mit Leichtigkeit originelle und witzige Zusammenhänge formulieren kann. Dann kommt noch der Spagat zwi-schen dem Applaus auf der Bühne und dem Alleinsein in der Garderobe dazu.

16. Das heisst?Ohne Schmerz gibt’s keine Komik.

17. Kannst du immer auf Knopfdruck witzig sein?Wenn ich Fieber habe, geht’s logischerweise nicht. Aber ich muss mich echt nicht anstrengen, um lustig zu sein. Das verspielte Denken, die Dinge nicht wirklich ernst zu sehen, das ist eine Art innerer Trieb.

18. Wie entwickelst du deine Programme? Spontan oder in bewusster Arbeit?

Es gibt zwei Phasen. In der ersten sammle ich spon-tane Einfälle für Nummern. Daraus entsteht meist ein grosses Blatt mit vielen Ideen. Dann lege ich fest, welche Nummern ins Programm kommen. Und dann kommt der Teil, wo ich mich am Morgen früh an den Schreibtisch setze und versuche meinen Nummern eine Dramaturgie zu geben. Am Schluss trage ich die Texte meinen Leuten vor und sie üben Kritik.

19. Und wie gut kannst du mit dieser Kritik umgehen?Ich umgebe mich hauptsächlich mit Leuten, die mich kritisieren. Die Zuschauer sollen mich am Schluss der Vorstellung loben. Aber in meinem Team brauche ich niemanden, der mich anhimmelt.

20. Frühaufsteher oder Nachteule?Das Problem ist: Ich bin beides. Ich schreibe am liebs-ten am Morgen an neuen Texten. Auf der anderen Seite bin ich auf Parties meist einer der Letzten, der nach Hause geht.

21. Deine erste Liebe?Ich glaube das war das Lachen. Als ich als Kind gemerkt habe, dass die Leute lachen, wenn ich Sätze sage, die so wahr sind, dass sie eigentlich nicht gesagt werden sollten, war’s um mich geschehen.

22. Von wem hast du dein Talent?Keine Ahnung. Ich wüsste nicht, wer von meiner Fami-lie seines nicht mehr hätte.

23. Was wolltest du als Kind werden?Zuerst Confiseur. Dann einer, der auf der Bühne steht und die Leute zum Lachen bringt.

24. Viktor oder Mike?Viktor. Er hat mir vor ein paar Jahren einige Türen ge-öffnet. Viktor und Mike sind beide sehr gut darin, junge Komiker aufzubauen.

25. Punk oder Reggae?Als Teenie hörte ich beides. Mittlerweile weder noch.

26. Welche Musik hörst du denn mittlerweile?Ich bin voll im Jazz drin. Aber auch Indie-Sachen mag ich. Im Pop gibt es auch grosse Songs. Sagen wir von Avishai Cohen über Jamie Cullum bis Bruno Mars. Und bei Radio 3fach ist einfach alles drin.

27. Welches ist der witzigste Film und warum?Einer meiner Lieblingsfilme ist «The Great Dictator» von Charlie Chaplin.

28. Dein Lieblingsplatz in Zug?Der Aussichtspunkt auf der Guggiwiese.

29. Wann hattest du deinen Stimmbruch?Eher spät. Ich glaube so ungefähr mit 22.

30. Wie erwachsen sind Komiker?Ab und zu habe ich das Gefühl, dass ein Teil von mir bei 17 Jahren stehen geblieben ist. Früher hat mich das gestresst. Heute finde ich es eher grossartig, dass ich mein inneres Kind bewahren konnte.

Alle 50 Fragen lesen aufwww.zentralplus.ch/+e1znx

Autorin: Jana Avanzini

Michael ElsenerBekannt geworden ist der 28-jährige Elsener mit seinen fiktiven Figuren und den Parodien bekannter Personen. Der studierte Politikwissenschafter nimmt sich dabei auch gerne heiklen Themen an.

Elsener steht immer wieder für die TV-Sendung Giacobbo / Müller vor der Kamera und gibt dem Schweizer Fernsehpublikum als Bostic Besic wertvolle Integrationstipps. Elsener ist Gewinner des kleinen und des grossen Prix Walo in der Sparte Kabarett und stand auch schon im Finale des Swiss Comedy Award. Und als erster Schweizer gewann er 2013 Münchens ältesten Kleinkunstwettbewerb, den «Kabarett Kaktus». Zur Zeit tourt er mit dem Programm «Stimm-bruch» durch die Schweiz. Im Kanton Zug ist er am 29. Oktober im Lorzensaal Cham zu sehen. Und wer es dahin nicht schafft, kann auch seine DVD bestellen. Oder den «Langweiligen Fotoabend» am 20. Septem-ber im Theater Casino Zug besuchen.

zentral+ trifft Persönlichkeiten aus den Kantonen Luzern und Zug und stellt ihnen lustige, ernste, persönliche, fachliche, politische, kulturelle... Fragen. 50 an der Zahl, um genau zu sein. Denn wir wollen es genau wissen.

50? Richtig gelesen. In diesem Magazin sind lediglich 30 abge-druckt. Die restlichen 20 kön-nen auf unserer Webseite nach-gelesen werden. Es lohnt sich.

– Alex Frei– Samuel Steinemann– Heidi Happy– Harold Kreis

50 Fragen an...

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