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SPA 03-015 WALD – WASSER – WEINviertel Projektbeschreibung 1 WALD-WASSER-WEINviertel – Projektbeschreibung Forschungsziele 1. Rekonstruktion der jährlichen Variabilität von Niederschlag und Trockenheitsphasen im niederösterreichischen Weinviertel In Trockengebieten wie dem Weinviertel wird der jährliche Zuwachs eines Baums hauptsächlich durch den Niederschlag bzw. die Wasserverfügbarkeit limitiert. Die Breite des Jahrrings variiert mit der Niederschlagsmenge (FRITTS, 1976). Auf Grund dieses Zusammenhangs können Jahrringchrono- logien zur Niederschlagsrekonstruktion herangezogen werden (z. B. STRUMIA, 1999; GRABNER und HOLAWE, 2009; KARANITSCH-ACKERL, 2010). Die Probennahme von lebenden Bäumen und ver- bautem Holz ermöglicht – abhängig von der Verfügbarkeit und vom Alter des Materials – den Aufbau von Chronologien über den Zeitraum instrumenteller Klimaaufzeichnungen hinaus. Zur Kalibration der Rekonstruktion soll das Jahrringwachstum mit dem HISTALP-Niederschlagsdaten- satz der ZAMG verglichen werden. Es handelt sich dabei um einen Datensatz mit 1/6 Grad Auflösung beginnend mit 1800, der in Zusammenarbeit mit der Climatic Research Unit der University of East Anglia geschaffen wurde. (http://www.zamg.ac.at/forschung/klimatologie/klimawandel/histalp/) Durch umfangreiche Beprobungen mehrerer Standorte können kleinräumige Aussagen getroffen werden; d. h.: man kann die räumliche Verteilung des Niederschlages nachvollziehen. Weinlesedaten haben sich laut HOLAWE (2009) als zur Temperaturrekonstruktion geeignetes Proxy erwiesen, da der Wein eine „vieljährige, wärmeliebende Kultur“ ist, die in zahlreichen historischen Quellen Erwähnung findet. Auch historische Aufzeichnungen (z. B. aus Klöstern, Gemeindechroniken, Zeitungen, Privatarchiven usw.) sind als Quellen, klimatische Gegebenheiten der Vergangenheit zu rekonstruieren, geeignet (HOLAWE, 2009). Für das vorliegende Projekt von Vorteil ist, dass sie generell auf Extreme und deren Auswirkungen fokussieren, „weil diese sich wesentlich öfter in derartigen Aufzeichnungen auffinden lassen als der „normale“ Gang der Witterung“ (HOLAWE, 2009) Allerdings ist dabei mit zeitlichen Ein- schränkungen zu rechnen, die durch die Verfügbarkeit der Quellen bestimmt werden.

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WALD-WASSER-WEINviertel – Projektbeschreibung

Forschungsziele

1. Rekonstruktion der jährlichen Variabilität von Niederschlag und

Trockenheitsphasen im niederösterreichischen Weinviertel

In Trockengebieten wie dem Weinviertel wird der jährliche Zuwachs eines Baums hauptsächlich

durch den Niederschlag bzw. die Wasserverfügbarkeit limitiert. Die Breite des Jahrrings variiert mit

der Niederschlagsmenge (FRITTS, 1976). Auf Grund dieses Zusammenhangs können Jahrringchrono-

logien zur Niederschlagsrekonstruktion herangezogen werden (z. B. STRUMIA, 1999; GRABNER und

HOLAWE, 2009; KARANITSCH-ACKERL, 2010). Die Probennahme von lebenden Bäumen und ver-

bautem Holz ermöglicht – abhängig von der Verfügbarkeit und vom Alter des Materials – den Aufbau

von Chronologien über den Zeitraum instrumenteller Klimaaufzeichnungen hinaus.

Zur Kalibration der Rekonstruktion soll das Jahrringwachstum mit dem HISTALP-Niederschlagsdaten-

satz der ZAMG verglichen werden. Es handelt sich dabei um einen Datensatz mit 1/6 Grad Auflösung

beginnend mit 1800, der in Zusammenarbeit mit der Climatic Research Unit der University of East

Anglia geschaffen wurde. (http://www.zamg.ac.at/forschung/klimatologie/klimawandel/histalp/)

Durch umfangreiche Beprobungen mehrerer Standorte können kleinräumige Aussagen getroffen

werden; d. h.: man kann die räumliche Verteilung des Niederschlages nachvollziehen.

Weinlesedaten haben sich laut HOLAWE (2009) als zur Temperaturrekonstruktion geeignetes Proxy

erwiesen, da der Wein eine „vieljährige, wärmeliebende Kultur“ ist, die in zahlreichen historischen

Quellen Erwähnung findet.

Auch historische Aufzeichnungen (z. B. aus Klöstern, Gemeindechroniken, Zeitungen, Privatarchiven

usw.) sind als Quellen, klimatische Gegebenheiten der Vergangenheit zu rekonstruieren, geeignet

(HOLAWE, 2009). Für das vorliegende Projekt von Vorteil ist, dass sie generell auf Extreme und deren

Auswirkungen fokussieren, „weil diese sich wesentlich öfter in derartigen Aufzeichnungen auffinden

lassen als der „normale“ Gang der Witterung“ (HOLAWE, 2009) Allerdings ist dabei mit zeitlichen Ein-

schränkungen zu rechnen, die durch die Verfügbarkeit der Quellen bestimmt werden.

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Der Innovationsgehalt des Forschungsziels liegt darin, mit Hilfe von drei unterschiedlichen Proxies

(Jahrringe, Weinerntedaten und historische Aufzeichnungen), über die Dauer instrumenteller

meteorologischer Aufzeichnungen hinaus in jahrgenauer Auflösung Informationen über die

Variabilität des Niederschlags und somit von Trockenphasen im Weinviertel zu gewinnen. Durch die

Analyse vieler Standorte werden Aussagen über die räumliche Niederschlagsverteilung möglich.

2. Analyse von einzelnen Trockenjahren und deren Auswirkung auf die

Jahrringbildung verschiedener Baumarten und auch auf die Weinernte

Die Auswirkungen von Trockenphasen auf den Zuwachs unterschiedlicher heimischer Baumarten

sind bis heute nur ansatzweise erforscht (z. B. MEINING et al., 2008; LEXER, 2009). Vorangehende

Untersuchungen (GRABNER et al., 2010) haben gezeigt, dass die Reaktionen der Bäume auf Wasser-

mangel durchaus differenziert ausfallen können – die Jahresniederschlagssumme allein ist oft nicht

ausschlaggebend. Zeitpunkt und Intensität der Niederschlagszufuhr und ihr Zusammenwirken mit der

Temperatur sowie die pflanzenverfügbare Speicherung des Niederschlagswassers im Boden sind

entscheidend. Auf Grund der erhöhten Jahresmitteltemperaturen rückt das Problem der

„temperaturinduzierten Trockenheit“ immer stärker in den Vordergrund. Dieser Umstand wird von

Trockenheitsindizes, wie z. B. dem PALMER Drought Severity Index – PDSI (PALMER, 1965), be-

rücksichtigt. Zur Definition von Trockenphasen werden daher nicht nur Temperatur- und Nieder-

schlagsdaten, sondern auch PDSI-Daten (Van der SCHRIER, 2006) herangezogen.

Die gemeinsame Auswertung der Trockenperioden und ihrer Auswirkungen auf Früh- und Spätholz-

bildung verschiedener Baumarten – z. B. Eiche, Buche, Fichte, Kiefer – im Vergleich zu Ernteertrag

und –qualität von Weinkulturen liefert neue Erkenntnisse über die unterschiedlichen Reaktionen

bzw. die Vulnerabilität der untersuchten (vom Menschen geschaffenen) Ökosysteme.

3. Ausblick in die zukünftige regionale Trockenheits-Situation an Hand

derzeitiger Modelle durch Analyse bisheriger Trockenperioden

Wie wird sich das Klima im Weinviertel in den nächsten Jahren verändern und wie werden die Bäume

darauf reagieren? Ausgehend von aktuellen Klimaszenarien des IPCC (IPCC, 2007) und ausgewählten

regionalisierten Klimaszenarien werden Szenarien von Trockenperioden und Zuwächsen für die

Region erstellt. Dabei wird analysiert, wie sich die veränderten Temperatur- und Niederschlags-

verhältnisse auf Bäume und Wein bis zum Ende des Jahrhunderts unter verschiedenen Rahmen-

bedingungen (z. B. verschiedenen Emissionsszenarien) auswirken können.

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Grundlagen und Hintergrundinformationen

Klimatische Gegebenheiten im Weinviertel und deren Bedeutung für Land-

und Forstwirtschaft

Das Weinviertel gehört zum pannonischen Klimaraum und damit zu den wärmsten und trockensten

Gebieten in Österreich (HARLFINGER und KNEES, 1999). Die Jahresniederschlagssummen bewegen

sich im langjährigen Durchschnitt bei ca. 500 mm (Retz 442 mm, Poysdorf 508 mm, Laa/Thaya 491

mm – Daten ZAMG 1971 bis 1990), die Jahresmitteltemperatur liegt über 9°C. Sommerliche Trocken-

perioden sind im pannonischen Tief- und Hügelland (Forstliches Wuchsgebiet 8.1) laut KILIAN,

MÜLLER und STARLINGER (1994) häufiger als in allen anderen Wuchsgebieten.

Speziell im Weinbau, der im Untersuchungsgebiet dominant ist, ist es unumgänglich, angepasst an

die klimatischen Gegebenheiten zu wirtschaften, da hier anders als bei einjährigen landwirt-

schaftlichen Kulturen mit dem Setzen neuer Weinstöcke eine langfristige Investition getätigt wird.

Das Klima ist ein Faktor, der die Eigenheit – das „Terroir“ – des Weins beeinflusst. Im Untersuchungs-

gebiet wird z. B. seit mehreren Jahren der gebietstypische Weinviertel DAC, der „pfeffrigste Veltliner

Österreichs“ beworben (http://www.weinvierteldac.at/). Klimatische Veränderungen – z. B. die

Zunahme von Trockenphasen oder der Anstieg der Temperaturen – können die Charakteristik

regionstypischer Weinsorten verändern bzw. ggf. auch eine Umstellung auf andere Sorten erzwingen

(KERSEBAUM, EITZINGER und BAUER, 2009).

Im Weinviertel überwiegen die landwirtschaftlichen Nutzflächen die bewaldeten Flächen bei weitem.

Neben den Auwäldern entlang von Thaya und March, die nicht Gegenstand der Untersuchung sind,

sind v. a. Kiefer, Schwarzkiefer, Eiche, Buche, Fichte und Lärche zu finden. Andere Laubholzarten wie

Ahorn und Esche sind nur eingesprengt vorhanden (KILIAN, MÜLLER und STARLINGER, 1994). Laut

KERSEBAUM, EITZINGER und BAUER (2009) ist bei steigenden Jahresmitteltemperaturen und damit

einhergehenden häufigeren bzw. längeren Trockenphasen v. a. bei Buche und Fichte mit zu-

nehmendem Klimastress zu rechnen.

Trockenperioden

Laut NOBILIS und GODINA (2006) ist „Trockenheit im Sinne von drought ein temporärer Zustand, der

in Klimazonen auftritt, wo der Niederschlag gewöhnlich für alle Bedürfnisse ausreichend ist“ sowie

ein „wiederkehrendes Phänomen und eine integrale, wenn auch irreguläre Komponente des gegen-

wärtigen Klimas“. Sie weisen aber auch darauf hin, dass es keine „überall gleich anwendbare

Definition von drought gibt.“

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In der jüngeren Vergangenheit sind vor allem das Jahr 2003, aber auch 1971, 1983 und 1992/1993 in

Österreich als Trockenjahre bekannt (NOBILIS und GODINA, 2006).

Im Weinviertel gibt es Gebiete mit weniger als 80 Tagen pro Jahr mit zumindest 1 mm Niederschlag.

Vergleichsweise hoch sind diese Werte für die nördlichen Kalkalpen mit 160 – 180 Tagen. AUER et al.

(2004) versuchten erstmals, eine Erfassung von Trockenperioden durchzuführen. Sie verwendeten als

Definition die Limits Niederschlag pro 24 Stunden unter 1 mm und eine Dauer von zumindest 10

Tagen. Hierfür wurden unter anderem die ZAMG-Stationen Retz, Laa an der Thaya, Hohenau an der

March und Wien Hohe Warte herangezogen. Diese Analyse wird als „Startpunkt“ der Arbeiten

dienen.

Klimamodelle sagen einen weiteren Anstieg der Lufttemperatur gemeinsam mit Veränderungen der

Niederschlagshäufigkeit und –verteilung voraus (SOLOMON et al., 2007). Hohe Temperaturen

können Trockenperioden auslösen (Van der SCHRIER et al., 2006) und Hitzewellen wie die des Jahres

2003 werden in Zukunft für alle paar Jahre erwartet (SCHÄR et al., 2004).

Klimainformationen aus Jahrringen

Die Bäume in den gemäßigten Breiten bilden auf Grund der ausgeprägten Winterruhe eindeutig

unterscheidbare Jahrringe. Das Wachstum der Bäume wird sehr stark durch das Klima während der

Vegetationsperiode beeinflusst. Der jährliche Zuwachs variiert mit dem wachstumslimitierenden

Faktor (FRITTS, 1976). In einem Trockengebiet wie dem Weinviertel kann man davon ausgehen, dass

die Wasserverfügbarkeit – also der Niederschlag – für die Breite des Jahrrings ausschlaggebend ist.

Daher kann in dieser Region ein Zusammenhang zwischen der Variabilität der Zuwächse und der

Niederschlagsmenge hergestellt werden, der zur Rekonstruktion klimatischer Verhältnisse über den

Zeitraum instrumenteller Aufzeichnungen hinaus herangezogen werden kann.

Während in Europa Jahrringe generell häufiger zur Rekonstruktion von Sommertemperaturen heran-

gezogen werden (z. B. BÜNTGEN et al., 2005), sind auf Jahrringen basierende Niederschlags-

rekonstruktionen eher rar. In Mitteleuropa außerhalb des alpinen Bereichs existieren jedoch bereits

einige diesbezügliche Studien – z. B. WILSON und ELLING (2004) für Bayern, KERN et al. (2009) für

Ungarn. Entsprechende Untersuchungen (z. B. GRABNER et al. 2010; KARANITSCH-ACKERL, 2010;

GRABNER und HOLAWE, 2009; SCHAUPMANN, 2008; STRUMIA, 1999; STRUMIA, WIMMER und

GRABNER, 1997) wurden bereits durchgeführt.

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Klimainformationen aus Weinlesedaten und historischen Aufzeichnungen

Von Menschen niedergeschriebene Beobachtungen oder Feststellungen mit direktem oder in-

direktem Bezug zu Wetter, Witterung oder Klima lassen sich in vielen Fällen einem genauen Datum

zuordnen. Sie liefern also eine sehr hohe zeitliche Auflösung. Archive der landwirtschaftlichen

Produktion stehen an der Basis des menschlichen Überlebens und waren in früheren Zeiten wesent-

liche Grundlagen des Steuersystems. Dabei eignen sich Phänologie, Erntemengen und Qualitäts-

angaben, wie diese für den Wein üblich sind, als Anzeiger für die Witterungsentwicklung im be-

treffenden Jahr. Wie bei Jahrringen lässt sich die Information auch hier auf das Jahr genau angeben.

Beispielsweise liefert das Lesedatum des Weins im Osten Österreichs summarische Information über

die Temperatur im Zeitfenster von Mai bis Juli (MAURER et al., 2009).

In den letzten Jahrzehnten häufen sich Untersuchungen direkter und/oder indirekter Angaben über

Wetter, Witterung und/oder Klima aus natürlichen und/oder menschlichen Archiven und ihre

klimatologische Deutung. Die Palette reicht von Analysen einzelner Tagebücher (BRÁZDIL und

KOTYZA, 1995; STRÖMMER und HOLAWE, 2004) über die Zusammenfassungen derartiger Tage-

buchinformationen (PFISTER et al., 1999; GLASER, 2008) zu Hauschroniken (GLASER et al., 1991) und

zusammenfassenden Chroniken älteren Datums (WEINBERGER, 1948; LAUSCHER, 1985). Die umfang-

reichen Detailuntersuchungen führten zu räumlichen Vergleichen in einzelnen Regionen (GLASER

1991) und Ländern (BRÁZDIL und FRIEDMANNOVÁ, 1994; RACZ, 1999; KISS, 2009) und mündeten in

ausführliche länderübergreifende Darstellungen der Klimaentwicklung der letzten Jahrhunderte

(PFISTER, 1999; PFISTER et al., 1999; GLASER, 2008). Auf die spezifischen Vor- und Nachteile bzw. Ein-

schränkungen der für die Klimarekonstruktion herangezogenen Informationen wird ebenfalls hin-

gewiesen (PFISTER, 1984; PFISTER, 1999; BRÁZDIL et al., 2005; GLASER, 2008).

Auch für den Raum Wien und Umgebung liegt eine Darstellung der Klimaentwicklung auf der Basis

von historischen Daten vor (STRÖMMER, 2003), die den Zeitraum 1700 bis 1830 umfasst. Es ist zu

vermuten, dass es in der Region noch viele bislang unentdeckte archivarische Schätze gibt. Es soll

daher auf das Wissen der lokal tätigen Menschen zurückgegriffen werden, um die klimatologisch

interpretierbare Datenbasis im Weinviertel für die letzten 300 bis 400 Jahre zu verdichten.

Datenbestand Jahrringlabor BOKU

Im Weinviertel und Umgebung sind bereits Probennahmen durchgeführt und die entsprechenden

Datensätze generiert worden. Bei den datierten historischen Hölzern (blaue Symbole in der Karte –

Abb. 1, Seite 6) ist die exakte Herkunft im Gegensatz zu Proben lebender Bäume (rote Symbole) nicht

bekannt, die Verwendung regionaler Hölzer v. a. bei Eiche aber sehr wahrscheinlich.

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Datiertes historisches Holz:

Ort Objekt Datierung

Niedersulz Museumsdorf

Schrattenthal Schlosskapelle, altes Postgebäude 1444 bzw. 1862

Sitzendorf an der Schmida Kirche 1743

Ulrichskirchen Schloss 1323

Walterskirchen 1714

Zellerndorf Kirche, Karner, Pfarrhof 1458

Zwettl 1477

Standorte lebender Bäume:

Deutsch Wagram

Ernstbrunn

Gänserndorf

Glasweiner Wald

Hörersdorf

Kollmitzdörfl

Markhof

Nexing

Oberweiden

Porrau

Praunsberg

Seyring

Zwettl

Abb. 1: Standorte bereits beprobter lebender Bäume (rot) und historischer Objekte (blau)

Karte erstellt mit Hilfe von Google Earth, 16. März 2010

Ausblick auf die zukünftige klimatische Entwicklung

Regionalsierte Klimamodelle (RCM) (reclip:more, LOIBL et al., 2007) zeigen, dass sich die Nieder-

schlags- und Temperaturverhältnisse in Ostösterreich saisonal unterschiedlich entwickeln werden.

Für die Wintermonate zeigt sich ein Temperaturanstieg von 1,3 bis 1,8 °C bis 2050, während für den

Sommer bis zu 2,5 °C mehr zu erwarten sind und für den Herbst sogar bis zu 3 °C. Die Wintermonate

werden niederschlagsreicher (plus 15 – 30%) und im Sommerhalbjahr wird es trockener werden. Die

Sommertrockenheit ist insbesondere für die Fichte ein zunehmender Stressfaktor und auch die Ge-

fahr des Auftretens von Borkenkäfern wird dadurch tendenziell größer (LOIBL et al., 2007). Klima-

änderungen können für den Wein in kühleren Regionen auch positive Auswirkungen haben. Ins-

gesamt wirkt sich aber die Tendenz zu einer früheren Reife und Lese auch auf die Qualität des

Weines aus (KERSEBAUM, EITZINGER und BAUER, 2009).

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So wird’s gemacht

1. Statistische Auswertung von Klimadaten der Zentralanstalt für

Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und des Hydrographischen

Zentralbüros (HZB) auf Tages- und Monatsbasis

Ausweisung von Trockenjahren und deren Analyse

Auf Grund verschiedener statistischer Parameter (z. B. Abweichung vom langjährigen Jahresnieder-

schlagsmittelwert größer als die Standardabweichung) werden Trockenjahre ausgewiesen. Der Ver-

gleich mehrerer Standorte wird die räumliche Variabilität zeigen. Bezüglich des Auffindens von

Trockenperioden wird wie von AUER et al. (2004) vorgegangen. Die Ergebnisse sind eine Liste von

trockenen Jahren im Zeitraum der instrumentellen Aufzeichnungen und deren Beschreibung hin-

sichtlich der jahreszeitlichen Niederschlagsverteilung.

2. Dendrochronologie

Aufarbeitung vorhandenen Datenmaterials

Die bereits vorhandenen Standortschronologien (siehe auch Datenbestand Jahrringlabor BOKU)

werden überprüft und für die weitere Analyse aufgearbeitet.

Suche von geeigneten Standorten und Objekten zur Probennahme

Gemeinsam mit SchülerInnen, Forstorganen (Bezirksbauernkammer, Bezirksforstinspektorat) und

WaldeigentümerInnen werden mögliche Beprobungsstandorte gesucht. Die Auswahlkriterien sind

die räumliche Lage, das Alter der Bäume und die Bodenbeschaffenheit. Da mit abnehmender Boden-

wasserverfügbarkeit die Signale der Jahrringe deutlicher werden, werden vor allem extrem trockene

Standorte (z. B. nach Süden exponierte Hänge, felsiger oder schottriger Untergrund) beprobt. Als

Holzarten kommen alle vorkommenden Nadelhölzer sowie Eiche und Rotbuche in Frage. Um die

Jahrringchronologie zu verlängern, werden historische Holzbauteile beprobt. Die Objekte werden

nach Hinweisen von SchülerInnen aufgesucht und beprobt.

Probennahme und Präparation von historischen Hölzern und lebenden Bäumen

Die Beprobungen sollen zumindest zu einem großen Teil gemeinsam mit den SchülerInnen durch-

geführt werden. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem bei den Arbeiten „im Feld“ das Verständnis für

die klimatischen Gegebenheiten gestärkt werden kann.

Pro Standort werden 15 Bäume in Brusthöhe (1,4 m) jeweils mit zwei Bohrkernen mit Hilfe von Zu-

wachsbohrern (manuell) beprobt. Bei historischen Hölzern werden mit einem elektrisch betriebenen

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Trockenholzbohrer Bohrkerne (üblicherweise 8 Proben pro Bauphase) entnommen. In beiden Fällen

ist die extrahierte Probe ein zylindrischer Bohrkern mit 5 bzw. 7 mm Durchmesser. Die Proben

werden in trockenem Zustand auf Holzleisten geleimt und dann geschliffen, bis alle einzelnen

Holzzellen sichtbar werden.

Dendrochronologische Messungen

Die präparierten Proben werden mit Hilfe eines Auflichtmikroskops, eines Messtischs und der ent-

sprechenden Software gemessen. Um zeitlich differenziertere Aussagen (Frühjahr, Frühsommer,

Sommer) treffen zu können, wird die Messung in Frühholz-, Spätholz- und Gesamtjahrringbreite

getrennt durchgeführt (Ausnahme: Rotbuche – Differenzierung in Früh- und Spätholz auf Grund der

Holzanatomie visuell nicht möglich). Der Spätholzanteil (SHA) wird berechnet: SHA=(SH/JRB)*100 (SH

= Spätholzbreite, JRB = Jahrringbreite).

Chronologien (Frühholz, Spätholz, Jahrringbreite, Spätholzanteil) aufbauen

Die durch die Messung gewonnenen Zeitreihen der lebenden Bäume werden mit dem ent-

sprechenden Enddatum versehen und dann synchronisiert. D. h., es erfolgt eine Bereinigung um

etwaige Messfehler bzw. fehlende oder falsche Jahrringe mit Hilfe der Software COFECHA (HOLMES,

1983) und anschließender visueller Überprüfung. Die historischen Proben werden ebenfalls syn-

chronisiert und dann mit Hilfe der auf der BOKU vorhandenen Standardchronologien für Ost-

österreich (GEIHOFER et al., 2005) datiert. Aus den synchronisierten, datierten Messreihen werden

dann Jahrringchronologien aufgebaut – Mittelwerte aus allen Proben eines Standorts/einer kleinen

Region innerhalb des Weinviertels. Dies dient dazu, die individuellen Unterschiede der einzelnen

Bäume bzw. Hölzer zu minimieren und deren gemeinsames Signal hervorzuheben.

Alle Messreihen werden mit der Software ARSTAN (COOK, 1985) standardisiert, um niederfrequente

Variabilitäten wie den bei allen Bäumen vorkommenden Alterstrend, Bestandsentwicklung und

lokale Störungen zu entfernen (COOK et al., 1990). Die Berechnung der Chronologien – Mittelwerte

der standardisierten Proben – erfolgt im gleichen Arbeitsschritt mit demselben Programm.

Skeleton Plots

Mit den SchülerInnen soll auch eine alternative Methode der Synchronisation (ohne zu messen) vor-

genommen werden, die v. a. bei US-amerikanischen dendroklimatologischen Studien angewandt

wird – das Erstellen sog. Skeleton Plots. Beim Erstellen eines Skeleton Plots wird die Variabilität der

Jahrringbreiten eines Bohrkerns auf einen Millimeterpapierstreifen übertragen. Jeder Millimeter

repräsentiert dabei einen Jahrring. Jahrringe, die um ein Vielfaches schmäler sind als der vorher-

gehende Jahrring, werden mit einem Strich markiert – je größer die (negative) Abweichung zum

letzten Jahrring ist, desto länger wird der Strich auf dem Millimeterpapier gemacht. Skeleton Plots

eignen sich somit nicht nur zum Synchronisieren sondern auch zum Aufspüren von negativen

Weiserjahren (Jahre, in denen der Großteil der Proben – meist aus klimatischen Gründen – einen

sehr schmalen Jahrring aufweist). Als Ergebnis liegt dann ein sog. Master Plot vor. Dieser kann

deskriptiv mit der Liste an Trockenjahren (siehe Punkt 1 und 4) verglichen werden.

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3. Dendroklimatologie

Beziehung zwischen Jahrringparametern und Trockenperioden ermitteln

Um die Klima-Wachstums-Beziehungen zu analysieren, werden Jahrringparameter und Klima-

elemente (z. B. Monatssumme des Niederschlags) in Beziehung gesetzt. Dies muss natürlich inner-

halb der korrekten Kalenderjahre durchgeführt werden. Da über Reservestoffbildungen auch die

Sommermonate des Vorjahres eine Rolle spielen, werden diese auch miteinbezogen; so verwendet

man häufig den Zeitraum August des Vorjahres bis September des laufenden Jahres für die Response

Function Analyse (FRITTS, 1976). Die Berechnungen werden mit der Software DendroClim 2002

(BIONDI und WAIKUL, 2004) durchgeführt.

Das Ergebnis ist die Beschreibung der Klima-Wachstums-Beziehungen der einzelnen Standorte oder

Kleinregionen. Ein vorstellbares Ergebnis wäre z. B., dass der Niederschlag in den Monaten April bis

Juni das Wachstum der Bäume positiv beeinflusst; d. h.: viel Niederschlag in dieser Periode führt zu

einem breiten Jahrring.

4. Definition von Trockenphasen

Sind Trockenjahre (Ausweisung auf Grund von Klimadaten) auch Weiserjahre (Ausweisung auf Grund

von dendrochronologischen Daten) oder nicht?

Die unter Punkt 1 aufgefundenen Trockenjahre können nun sowohl mit den Skeleton Plots als auch

den Chronologien verglichen werden. Hierbei ist zu überprüfen, welche Trockenjahre ein Weiserjahr

(schmaler Jahrring) verursachen. Nach diesem Vergleich muss die „Struktur“ der Trockenjahre unter-

sucht werden: Wie lange dauerte die Trockenphase zu welchen Zeitpunkt an; wie war der Nieder-

schlag davor?

Als Ergebnis wird eine modellhafte Trockenphase generiert, die sich in den Jahrringen widerspiegelt.

Die Frage, wie lange und wie intensiv eine Trockenphase sein muss, um in der Jahrringchronologie

sichtbar zu sein, wird somit beantwortet. Es kann somit eine „Chronologie“ an potenziellen Trocken-

jahren aus den Klimadaten ermittelt werden. Des Weiteren wird die räumliche Verteilung der

Trockenperioden analysiert. Waren die Gebiete, die heute besonders unter Trockenheit leiden, schon

immer trocken oder hat sich das räumliche Muster der Trockenperioden verändert?

5. Austriebsverhalten von Bäumen und Weingärten

Beobachtungen des Austriebsverhaltens von Bäumen und Weingärten an ausgewählten Standorten

Mit Hilfe der SchülerInnen soll über zwei Jahre das Austriebsverhalten verschiedener Baumarten an

deren Heimatorten beobachtet werden. Wann brechen die Knospen auf und wann beginnt die Blatt-

entfaltung? Innerhalb des Beobachtungszeitraums kann das Austriebsverhalten mit den (selbst ge-

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messenen – siehe Punkt 6) klimatischen Werten und mit der Jahrringbreite des neu zu bildenden

Jahrringes verglichen werden. Bedeutet ein früher Austrieb (d. h. längere Vegetationsperiode) auch,

dass der Jahrring breiter ist?

6. Meteorologische Messungen

Eigenständige meteorologische Messungen der SchülerInnen von Luft- und Bodentemperatur,

Niederschlag, Luft- und Bodenfeuchte

Es sollen an drei Standorten (Schule, Wald, Weingarten) Klimamessstationen aufgestellt und danach

kontinuierlich betrieben werden. Diese liefern einerseits tatsächlich lokale Klimainformationen, die

auch in die Auswertungen miteinbezogen werden, sollen den SchülerInnen aber auch die Variabilität

des Wetters und der daraus generierten Daten aufzeigen – einerseits von Tag zu Tag aber auch

räumlich (Unterschied zwischen den drei Standorten).

Aus den unter Punkt 5 und 6 beschriebenen Beobachtungen und Messungen können im Zeitrahmen

dieses Projekts lediglich erste Informationen gewonnen werden. Sie könnten allerdings im Sinne

einer längerfristigen Kooperation zwischen Antragsteller und Schule über die Projektlaufzeit hinaus

weitergeführt werden, um eine Zeitreihe, die sich auch statistisch auswerten lässt, zu generieren.

7. Erntedaten und historische Wetteraufzeichnungen

Recherche und Zusammentragen des Materials, Auswertung bzw. Quantifizierung

Bei dieser Projektaufgabe sind vor allem die SchülerInnen gefordert. Archive von Gemeineden, Be-

zirken und Privatpersonen sollen auf verwertbare Klima- und Ernteinformationen durchforstet

werden. Auch Aufzeichnungen der Landwirtschaftlichen Fachschule werden Eingang in die Analyse

finden.

Je nach Datenniveau und –qualität erfolgt dann eine Auswertung bzw. Quantifizierung des Materials.

Im Idealfall ergibt sich daraus eine Datenbank mit möglichst lückenlosen, jährlichen Informationen

zur Weinernte – Zeitpunkt, Ertrag und Qualität – und Trockenperioden im Weinviertel über einen

Zeitraum, der weiter in die Vergangenheit zurückreicht als die instrumentellen Klimaaufzeichnungen.

8. Beziehung zwischen Weinernte und Trockenperioden

Sind Trockenjahre (Ausweisung auf Grund von Klimadaten) auch in den Ernteaufzeichnungen

feststellbar?

Die unter Punkt 1 aufgefundenen Trockenjahre sollen zu den in Punkt 6 beschriebenen Erntedaten in

Beziehung gesetzt und analysiert werden. Analog zu den in Punkt 3 beschriebenen Beziehungen

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zwischen Klima und Jahrringwachstum der Bäume soll auch eine Beziehung zwischen Klima und

Weinernte hergestellt werden. Das dabei anwendbare statistische Instrumentarium richtet sich aller-

dings nach der Art und Weise der aufzufindenden Erntedaten und kann daher noch nicht be-

schrieben werden. Ergebnis der Analysen soll ein Vergleich zwischen Weinkulturen und den unter-

schiedlichen Baumarten in ihrer Reaktion auf Trockenperioden sein.

9. Zusammenführen der Ergebnisse

Interpretation der gefundenen Ergebnisse, Schlussfolgerungen

Die durch die zuvor genannten Arbeitsschritte (1 bis 8) ermittelten Ergebnisse werden zusammenge-

führt und mit den SchülerInnen diskutiert. Für Ergebnisse, Interpretationen und Schlussfolgerungen

werden geeignete Darstellungs- und Präsentationsformen (Karten, Grafiken, Diagramme, Schemata

usw.) erarbeitet.

10. Szenarien für die zukünftige Entwicklung

Berechnung verschiedener Szenarien des Wachstums von Wald und Wein

Für die im Projekt gefundenen Zusammenhänge zwischen meteorologischen Verhältnissen und

Wachstum der Bäume und des Weins werden geeignete regionalisierte Klimaszenarien ausgewählt

und Szenarien für die Entwicklung des Wachstums des Waldes und des Weines im Weinviertel bis

Ende des Jahrhunderts berechnet. Ziel ist dabei, die künftige Entwicklung im Weinviertel besser ein-

schätzen zu können und andererseits SchülerInnen mit der Anwendung und Interpretation von

Klimaszenarien vertraut zu machen.

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