Waldo und seine Freunde Die abenteuerliche Suche · Die ganze Bande Waldo Der mutigste Wildkater...

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Die abenteuerliche Suche Waldo und seine Freunde

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Die abenteuerliche Suche

Waldo und seine Freunde

Liebe Kinder,

lasst euch von Mama und Papa das Abenteuer von Waldo und seinen Freunden im Wald mit seinen Bäumen, Blumen und Tieren erzählen. Und wer weiß, vielleicht seht ihr das nächste Mal im Wald Waldo, die Wildkatze, oder Elfi, die Waldelfe, und mit ein bisschen Glück sogar Ebi, das Waldwildschein, oder Vladimir, die Waldfledermaus.

Und natürlich könnt auch ihr mit euren Eltern und euren Freunden eigene spannende Abenteuer im Wald erleben, dort Spaß haben und viele, viele interessante Bäume, Pflanzen, Tiere oder Geheimnisse entdecken.

Ihr könnt auch euren Förster, der für den Wald in eurer Nähe zuständig ist, besuchen oder ein tolles Waldabenteuer an einem Walderlebniszentrum in eurer Nähe erleben.

Jetzt wünschen wir euch erst einmal viel Spaß beim Abenteuer mit Waldo und seinen Freunden.

Euer Forstminister mit seinen Mitarbeitern

Helmut Brunner

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IMPRESSUM

Herausgeber Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)Ludwigstraße 2 · 80539 Münchenwww.stmelf.bayern.de · www.forst.bayern.de [email protected]

Stand: 05/2010

RedaktionReferat Forschung, Innovation, Waldpädagogik

Konzept, Gestaltung und TextDIE INSEL Werbeagentur GmbHUhlbergstraße 36–40 · 70794 [email protected] · www.die-insel.eu

IllustrationPeter Puck · www.peter-puck.de

Druck Kohlhammer und Wallishauser GmbH · www.ko-wa.de

ISBN 978-3-00-030545-0

StMELF, alle Rechte vorbehalten Papier aus nachhaltiger, zertifizierter Waldwirtschaft

BAYERN DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung. Unter Telefon 089 12 22 20 oder per E-Mail unter [email protected] erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internet-quellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung.

Die ganze Bande

WaldoDer mutigste Wildkater auf der ganzen Welt. Er ist froh, dass er keine Hauskatze ist und nicht den ganzen Tag tun muss, was die Menschen von ihm erwarten. Wild ist er, der Waldo – eine echte Wildkatze eben –, und er liebt seine Frei-heit. Ach ja, da wäre noch etwas: Waldo ist ein klitzekleines bisschen in die Elfi verliebt. Aber psst, nicht weitersagen!

VladimirDie Fledermaus mit den spitzesten Zähnen auf der ganzen Welt. Schnell ist er, der Vladimir, und er hat einen kleinen Sprachfehler. Er kann das „sch“ nicht aussprechen, sondern sagt stattdessen immer „sss“. Auslachen tun ihn die anderen deshalb nicht. Vladimir ist wohl die einzige Fledermaus, die auch am Tag wach ist. Wenn das mal sein Vater nicht herausbekommt!

Eberhart, genannt EbiDas Wildschwein mit dem größten Herzen auf der ganzen Welt. Ebi ist stark. Sehr stark. Ebi isst viel. Sehr viel. So viel, dass seine Freunde manchmal Angst haben, er könnte platzen. Er kann ganz schön nerven mit seiner ewigen Fragerei nach Essen. Aber so richtig böse ist ihm deshalb niemand.

Elfine, genannt Elfi Die zauberhafteste Waldelfe auf der ganzen Welt. Ihre Flügelchen dürfen unter keinen Umständen nass werden, sonst kann sie nicht mehr fliegen und sie mag es ganz und gar nicht, am Boden zu gehen, weil die Tannennadeln sie in die Füße piksen! Ohne ihren Zauberstab sieht man Elfi nie. Sie meint: „Ein wenig Magie schadet nie!“

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aldo, der mutigste Wildkater auf der ganzen Welt, lag ausgestreckt im weichen Moos und schaute in den strahlend blauen Sommerhimmel. „Wie es duftet. Zum Schnurren gut!“ Wohlig reckte und streckte Waldo seine vier Pfoten von sich. Aber er roch noch etwas anderes als klare Waldluft.

Schnüffel, schnüffel. Es kam von links. Langsam drehte Waldo seinen Kopf und sah gerade noch etwas Kleines, Graues im Gebüsch verschwinden und es flüsterte: „Oh, die Wildkatze, husch, husch, schnell weg!“ Es war eine kleine Waldmaus. „Ach was!“, sagte Waldo. „Heute ist mir nicht nach Jagen. Ich schau mir lieber die Wolken an.“ Diese da sah aus wie ein Hirsch und jene dort wie ein Hase. Und da kam eine angeflogen, die sah aus wie eine kleine süße Elfe. Moment mal, das war keine Elfen-Wolke, das war Waldos allerbeste Freundin Elfine, kurz Elfi genannt. Die zauberhafteste Waldelfe auf der ganzen Welt. Ganz aufgeregt flatterte sie mit ihren zarten Flügelchen und kräuselte bedenklich ihr Näschen.

*****„Waldo, Waldo! Schnell, der Ebi ...“, und da war Elfi auch schon an ihm vorbeigeflogen. Geschmeidig

sprang Waldo auf und rannte Elfi hinterher. Auf einer Waldlichtung wurde Elfi endlich langsamer. Am Boden lag Ebi, das Wildschwein mit dem größten Herzen auf der ganzen Welt. Blass und elend sah Ebi aus und stöhnte herzzerreißend. „Was ist passiert, Elfi?“ Die Antwort bekam Waldo nicht von Elfi, sie kam von oben. Dort, auf dem Ast einer Tanne, saß Vladimir, die Fledermaus mit den spitzesten Zähnen auf der ganzen Welt: „Der Ebi hat aus diesen blauen Mensssentüten gefressen und jetzt hat er sssreckliche Bauchsssmerzen!“ „Du meinst wohl schreckliche Bauchschmerzen“, korrigierte ihn Waldo. Vladimir konnte nämlich das „sch“ nicht sagen. Er bekam immer nur ein zischendes „sss“ heraus.

Wütend schüttelte Elfi ihr Köpfchen, so dass ein wenig Feenstaub aus ihrem blonden Elfenhaar flog. „Was erlauben sich die Menschen? In unseren prächtigem Wald Müll wegzuwerfen?!“ „Meine Freunde“, sie wandte sich an Waldo und Vladimir, „wir brauchen das Matricaria-Zauberkraut. Es hat zarte weiße Blätter und einen gelben Punkt in der Mitte. Am Waldrand solltet ihr welches finden. Schnell, beeilt euch.“ „Au, au, auah!“, jammerte Ebi, denn er hatte wirklich furchtbare Bauchschmerzen.

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urze Zeit später war Vladimir auch schon wieder zurück. In der Hand hielt er etwas Rotes. „Vladimir!“ Elfi schien entsetzt. „Was hast du denn da mitgebracht? Damit wird es dem Ebi

nicht besser gehen. Das ist ein Fliegenpilz, der ist ungenießbar und giftig!“ Vladimir war verwirrt. Aber Elfi hatte doch etwas von Punkten gesagt. „Tut mir leid, Elfi“, sagte Vladimir. „Ich dachte, wegen der Punkte und der sssönen roten Farbe. Ich dachte, so bekommt der Ebi wieder rosa Farbe ins Gesicht ...“

Außer Atem kam jetzt auch Waldo angerannt. In seiner Hand entdeckte Elfi das gesuchte Zauberkraut! „Waldo, du bist der beste Sachensammler aller Zeiten!“ Elfi drückte Waldo einen Kuss auf die Wange. Jetzt bekam Waldos Gesicht genau dieselbe Farbe wie der Fliegenpilz in Vladimirs Hand.

Nachdem Elfi ihren Zaubertrank zubereitet und Ebi einige Tropfen getrunken hatte, ging es ihm schnell besser. Nun waren die vier Freunde bereit für neue, spannende Geschichten.

Aber am wichtigsten war jetzt eine andere Sache. Elfi sagte: „Es muss doch jemanden geben, der schaut, dass im Wald kein Müll herumliegt! Stellt euch vor, wenn kleine Tierkinder davon essen würden! Eine schreckliche Vorstellung!“ Elfi kräuselte ihr Näschen. „Darum muss sich doch jemand kümmern.“ Ja, da waren sich die vier Freunde einig. „Ich habe mal gehört, dass es einen Menschen gibt, der sich um unseren Wald kümmert. Der sollte von den blauen Säcken wissen. Ich glaub, Förster nennen die Men-schen ihn.“ Ebi antwortete schon wieder unternehmungslustig: „Dann lasst uns diesen Dingsda doch suchen!“

Und so zogen sie los, Elfi, Waldo, Vladimir und Ebi, den Förster suchen.

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nd von wo aus hatte man den besten Überblick, um den Förster zu finden? Ja genau, auf einem hohen Baum! Waldo kletterte furchtlos auf den allerhöchsten Baum weit und breit. Nicht mehr viel fehlte ihm bis zur Spitze. Da rief Elfi besorgt: „Pass auf, lieber Waldo!“ „Sssau, bald ist

er ganz oben.“ Ehrfürchtig schaute Vladimir nach oben. „Was heißt da Sau!“ Ebi war entsetzt. „Lieber Ebi, er meinte doch schau und nicht Sau, unser Vladimir“, besänftigte ihn Elfi. „Er sagt doch immer anstatt ‚sch‘ nur ‚sss‘.“

„Unser Wald ist ganz schön groß!“ Waldo schaukelte bedenklich auf seinem Ast hin und her. „Den Förster sollst du sehen, nicht den Wald.“ Ebi grunzte.

Auf einmal hörten sie alle ein dumpfes Knacken. Oh nein! Der dicke Ast, auf dem Waldo stand, war morsch. Er konnte sich gerade noch mit einer Pfote am Ast festhalten. Mucksmäuschenstill wurde es plötzlich im Wald. Es war, als hielten alle Tiere den Atem an, vom Hirsch über den Hasen bis zum kleinsten Käferchen. Und dann passierte es: Der Ast brach mit einem lauten Knacken ab und Waldo fiel und fiel und fiel ... Moment mal, da war jemand in der Luft. Vladimir! Er flog, so schnell er konnte, und packte Waldo im letzten Moment gerade noch am Schwanz. „Autsch!“, rief Waldo.

Als er wieder auf dem Waldboden stand, sah Waldo seinen Freund erleichtert an und sagte: „Vladimir, du hast mir eben das Leben gerettet!“ Und Ebi führte vor Glück ein Freudentänzchen auf.

Mittlerweile waren sie schon mehrere Stunden unterwegs. Doch weit und breit war kein Förster in Sicht. Sie begegneten vielen ihrer Waldfreunde. Auch ein paar Vögelchen, die ihnen aber nicht wei-terhelfen konnten. Weder die Meise noch der Specht noch das Rotkehlchen hatten den Förster gesehen. Natürlich war die Geschichte der Hausschwalbe über ihren letzten Winterurlaub in Südafrika äußerst spannend. Nur, weiterhelfen konnte sie ihnen nicht.

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Die vier Freunde wanderten tief in den Wald hinein. Ein lautes „Knnnrrr“ war plötzlich zu hören. Elfi schaute Ebi vorwurfsvoll an: „Psst, Ebi! Nicht so laut. Du vertreibst ja alle Lebewesen, womöglich auch noch den Förster!“ „Das ist mein Magen, der knurrt. Ich hab solchen Hunger! Ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen!“ Er schnappte sich ein paar Walderdbeeren vom Wegrand und stopfte sie sich ins Maul. „Satt wird man davon allerdings nicht“, murmelte er mit vollem Mund.

Plötzlich musste Vladimir kräftig niesen. Spinnweben! Und er war direkt hineingeflogen. Eine Schar junger Spinnen beobachtete ihn und lachte laut. Vladimir putzte sich die Nase und fragte: „Habt ihr den Förster gesehen?“ Die jungen Spinnen antworteten nur: „Förster!? Keine Ahnung, was das ist. Will er auch bungeejumpen, das soll er sich mal trauen!“ Daraufhin ließen sie sich wieder an ihren Fäden durch die Lüfte schwingen.

Die vier zogen weiter, weg von den wild hüpfenden Spinnen, als Ebi plötzlich einen Schritt zur Seite sprang und sagte: „Na, kleine Schnecke, jetzt hab ich dich fast übersehen!“ „He, du Wutz!“, rief die Schnecke, „willst mich wohl zur Schnecke machen, hä?“ Schnell verschwand die Schnecke in ihrem Häuschen, noch bevor einer der vier nach dem Förster fragen konnte. Und Ebi war so erstaunt, dass er ganz vergaß, nach Essen zu fragen.

Die Sonne war inzwischen schon fast untergegangen und bald würde es im Wald dunkel werden.

Als die vier einen Lagerplatz für die Nacht suchten, begegneten ihnen junge Igel im Gänsemarsch. Sie machten einen Abendspaziergang mit ihrer Mama. Ebi fragte die Igelmama: „Habt ihr was zu essen?“ „Falssse Frage, Ebi, du musst fragen: „Habt ihr den Förster gesehen?“ Aber auf keine der beiden Fragen bekamen sie eine Antwort.

Plötzlich rief Elfi: „Ach, schaut, wie süß!“, und ließ vor Entzücken ihren Zauberstab fallen. Schon hatte eines der Eichhörnchen, die da saßen und aus Kastanien kleine Tierchen bastelten, sich den Stab geschnappt. „Oh, dieses lange Holzding eignet sich ganz hervorragend für unsere Bastelstunde!“ Elfi stemmte ihre beiden Arme in die Hüfte und sagte sehr bestimmt: „Nein, nein und nochmals nein. Gebt mir sofort meinen Zauberstab zurück!“ Sie schien bei dem Eichhörnchen Eindruck zu machen. Jedenfalls streckte es Elfi rasch ihren Stab entgegen. „Wo die bloß im Sommer Kastanien herhaben?“, wunderte sich Waldo. „Aus ihren Vorratskammern natürlich“, wusste Vladimir. „Ein Wunder, dass sie überhaupt noch wissen, wo sie die Kastanien versteckt haben. Die sind doch so was von vergess-lich, diese Eichhörnchen.“

Und Ebi musste natürlich wieder die wichtigste Frage überhaupt stellen: „Habt ihr vielleicht noch was zum Essen in eurer Vorratskammer?“ Ebis Magen knurrte mal wieder laut. Und Waldo fragte: „Habt ihr vielleicht den Förster gesehen?“ Allerdings hatte er keine große Hoffnung, eine hilfreiche Antwort zu bekommen. Und er behielt Recht.

nzwischen war es dunkel geworden und man konnte seine eigene Hand nicht mehr vor den Augen sehen. Ebi gähnte: „Ich finde, das sieht hier nach einem guten Schlafplatz aus mit all dem weichen Moos. Bleiben wir hier und gehen wir schlafen.“ Kaum hatte er das ausgesprochen, schrie er laut

auf: „Ahhh, was um Himmels willen ist das denn?!“ Aus dem Dunkeln leuchteten ihnen zwei große gelbe Punkte entgegen.

Ebi und die anderen blieben wie erstarrt stehen. Nur Elfi musste schmunzeln und machte mit ihrem Zauberstab Licht: „Das ist doch bloß eine Eule, deren Augen in der Nacht leuchten!“ Langsam kam die Eule ihnen entgegengesegelt. Ebi nahm all seinen Mut zusammen und fragte: „Weißt du, wo wir den Förster finden können?“ Aber auch sie wusste nicht, wo er zu finden sei, breitete die Flügel aus und verschwand in der Dunkelheit.

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Nachdem die Eule verschwunden war, schlug Elfi vor: „Freunde, wir sollten unsere Suche für heute beenden und uns schlafen legen. Morgen, gleich nach Sonnenaufgang, suchen wir weiter nach dem Förster.“ Elfi zog mit ihrem Zauberstab einen Kreis auf den Boden, tippte sich an die Nase und war verschwunden. Zurück blieb eine glitzernde Wolke Feenstaub.

Waldo und Ebi kuschelten sich in ein weiches Moosbett und schliefen nach der anstrengenden Suche schnell ein. Nur Vladimir konnte noch nicht schlafen. Er musste zurück zu seiner Familie, um mit ihr auf Futtersuche zu gehen. Seine Lieblingsspeise waren Nachtfalter mit Mückensalat.

lfi erschien pünktlich kurz nach Sonnenaufgang. Kurz darauf kam auch Waldo, dicht gefolgt von Ebi, der noch auf seinem Frühstück kaute. Vladimir traf als Letzter ein und konnte gar nicht aufhören zu gähnen. Nicht weiter erstaunlich, denn er war die ganze Nacht mit seiner

Familie unterwegs gewesen, die nichts von seinen Tagesausflügen wissen und auch keinen Verdacht schöpfen durfte. Fledermäuse waren nun mal normalerweise in der Nacht wach und schliefen am Tag. Da war Vladimir eine besondere Fledermaus.

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ach einem kurzen Fußmarsch blickten die vier auf einen großen Waldweiher. Sie konnten nicht bis an das andere Ufer schauen, der Morgennebel war zu dicht. Wie sollten sie an das andere Ufer kommen? Für Vladimir und Elfi mit ihren Flügeln kein Problem. Aber für Ebi und Waldo.

Waldo hasste Wasser! Ehrlich gesagt, fürchtete er es sogar. Aber das würde er natürlich niemals laut sagen. Mit vereinten Kräften und Elfis Zauberkünsten bauten sie ein Holzfloß, beobachtet von einer Kröte. Vladimir stupste sie leicht an: „Na, weißt du vielleicht, wo der Förster ist?“ Doch die Kröte schaute weiter griesgrämig vor sich hin und quakte gelangweilt: „Interessiert mich nicht, interessiert mich nicht ... quak, quak, quak.“

Als das Floß fertig war, setzten die vier sich darauf. Waldo stieß es mit einem langen Stock vom Ufer ab und ermahnte Ebi: „Ebi, du darfst nicht rumzappeln, sonst kippt das Floß. Bei deinem Gewicht.“ Gespenstisch hingen die Nebelschwaden über dem dunklen Wasser. Und dann, wie aus dem Nichts, tauchte es auf, ein grausiges See-Monster. Riesig, gefährlich! Vor Schreck vergaß Ebi, dass er still sitzen sollte. Das Floß kam aus dem Gleichgewicht und Ebi fiel mit einem lauten Platschen ins kalte Wasser.

Verzweifelt hielt Ebi sich am Floß fest und musste zusehen, wie das Höllenmonster immer näher kam. Elfi versuchte sich in verschiedenen Zaubersprüchen: „Verschwindibus, minimus, kokolus ...!“ Aber das Ungeheuer kam immer näher. Es war jetzt zum Greifen nah. Waldo packte seinen Stock fest mit beiden Pfoten und schlug zu. Das klang aber hölzern und ziemlich hohl. Ein hohles Monster?! Ha! Das war kein Ungeheuer. Das war ein morscher Baumstamm, der im Weiher trieb. Alle vier fingen gleichzeitig an erleichtert zu lachen.

Auf der anderen Seite glücklich angekommen, gingen die vier wieder in den Wald hinein und setzten ihre Suche nach dem Förster fort.

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Nach dem Abenteuer mit dem See-Ungeheuer knurrte Ebi mal wieder der Magen und er jammerte: „Wie lange dauert das noch? Ich habe solchen Hunger.“ „Pssst, Ebi, sei mal still“, flüsterte Elfi. „Habt ihr das auch gehört?“ Vladimir blickte sich ängstlich um. „Ja, ich höre Stimmen, Mensssenstimmen!“ Und tatsächlich, nicht weit entfernt saßen Menschen, Menschenkinder. Waldo wollte schon eine andere Richtung einschlagen, doch dann überlegte er es sich anders. „Vielleicht können die uns ja weiterhelfen?“ Zweifelnd schauten sich die vier an. Menschen gingen sie ansonsten aus dem Weg. Aber die hier sahen eigentlich ganz nett aus. Waldo marschierte mutig auf die Kinder zu.

Und plötzlich blickten die Menschenkinder verwundert in ihre Richtung. Sie waren entdeckt! Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Kinder schauten überrascht. Ein Junge kniff sich in den Arm, um sicher- zugehen, dass er nicht träumte, denn normalerweise kamen solche Wesen nur in seinen Träumen oder Büchern vor. Eines der Mädchen nahm schließlich all seinen Mut zusammen und fragte: „Seid ihr echt?“ Waldo antwortete verblüfft: „Natürlich sind wir echt. Und wie echt wir sind! Aber was macht ihr denn hier im tiefen Wald? Habt ihr euch verlaufen?“

Ein braunhaariger Junge kam etwas näher. „Wir sind mit dem Kindergarten im Wald, man kann hier so schön spielen.“ Jetzt trauten sich auch die anderen Kinder näher zu kommen. Ein Mädchen mit roten Zöpfen fügte hinzu: „Wir suchen Tierspuren, hören den Vögeln zu, sammeln Blätter und Zweige und lernen nützliche Dinge über den Wald!“

„Und essen tut ihr nicht?“ Klar, diese Frage konnte nur von Ebi kommen.

Vladimir flatterte den Kindern um die Ohren und Waldo fragte: „Könnt ihr uns vielleicht helfen? Wir suchen den Förster!“ Ein Junge antwortete: „Na klar, er war gerade bei uns. Ihr müsst nur ein paar Schritte auf den großen Baum dort hinten zugehen. Dann seht ihr ihn schon!“

Jetzt hatten sie ihr Ziel fast erreicht!

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nd tatsächlich, wie die Kinder gesagt hatten, sahen sie eine Menschengestalt. Doch was um alles in der Welt machte die? Die Menschin hatte eine Dose in der Hand und malte damit Punkte auf die Bäume! Pinkfarbene Punkte! Elfi schaute fasziniert zu. „Diesen Zauber kenn ich nicht.“

In diesem Moment knurrte Ebis Magen mal wieder und die Menschin schaute in ihre Richtung. Waldo traute sich und fragte: „Bist du der Förster?“ „Ja, ich bin die Försterin und heiße Maria. Kann ich euch irgendwie helfen?“ Sie lächelte freundlich.

Vladimir fragte auch gleich mutig: „Was ist das für ein komissser Zauber mit den Punkten?“ „Ich markiere die Bäume“, antwortete die Försterin. „Damit meine Waldarbeiter später wissen, welche sie fällen sollen.“ Die vier Freunde schauten sich entsetzt an. Ebi stampfte auf den Boden auf: „Wir dachten, du kümmerst dich um den Wald. Aber Bäume fällen ist echt gemein!!!“ Die Försterin beruhigte die vier: „Nein, nein, das ist nicht gemein. Wenn wir die alten Bäume fällen, geben wir so den jungen Bäumchen Platz und Licht zum Wachsen. Außerdem sind die gefällten Bäume wichtig für den Menschen, sie liefern uns Holz, aus dem wir Papier herstellen und Stühle, Tische oder ganze Häuser bauen.“ Vladimir schwärmte: „Ich finde den Wald einfach sssön.“ „Ja und nicht nur du!“, sagte die Försterin. „Jedes Jahr erholen sich viele Menschen im Wald und gehen hier spazieren. Und außerdem sorgt der Wald auch für saubere Luft und frisches Trinkwasser.“

Jetzt waren die vier beruhigt und endlich konnten sie ihre Geschichte über die blauen Müllsäcke und Ebis Bauchschmerzen erzählen. Die Försterin war genauso besorgt darüber wie die vier Freunde. Sie versprach, sich darum zu kümmern.

Die vier waren nun glücklich, denn sie hatten es geschafft, den Förster zu finden und Hilfe zu holen, die vier besten Freunde auf der ganzen Welt: Elfi, Vladimir, Waldo und Ebi. Der hatte dann auch das letzte Wort. Ihr könnt euch bestimmt denken, was er fragte, oder? Ja, genau: „Entschuldigen Sie, Frau Försterin, haben Sie vielleicht was zu essen dabei? Ich habe sooo einen großen Hunger.“

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Die waldpädagogischen Einrichtungen in Bayern auf einen Blick

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