Pistolen von Carl Walther mit Shield -Visier:

Dezember 201836 | V ISIER.de

TEST & TECHNIK | Walther Pistolen PPQ M2 Q4 TAC und Q5 Match Combo

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Die größte Neuerung bei den beiden Testmustern aus dem Hause Carl Walther gegenüber Vorgängermo-

dellen � ndet sich auf dem Schlitten. Bis-lang besaßen einige Sportmodelle aus Ulm dort zwar passende Ausfräsungen für Montageplatten zur Befestigung von kleinen Rotpunktvisieren. Bei diesen Sportwaffen verzichtete Walther aller-dings komplett auf die Kimme im Schlit-ten. Wer diese Modelle über Kimme und Korn schießen wollte, der musste an-stelle des Rotpunktvisiers eine (mitge-lieferte) Montageplatte nutzen, auf der die Kimme dann anstelle eines Red Dots saß. Für den sportlichen Bereich ist das

ie größte Neuerung bei den beiden Testmustern aus dem Hause Carl Walther gegenüber Vorgängermo-

dellen � ndet sich auf dem Schlitten. Bis-lang besaßen einige Sportmodelle aus Ulm dort zwar passende Ausfräsungen für Montageplatten zur Befestigung von kleinen Rotpunktvisieren. Bei diesen Sportwaffen verzichtete Walther aller-Sportwaffen verzichtete Walther aller-dings komplett auf die Kimme im Schlit-ten. Wer diese Modelle über Kimme und Korn schießen wollte, der musste an-stelle des Rotpunktvisiers eine (mitge-lieferte) Montageplatte nutzen, auf der die Kimme dann anstelle eines Red Dots saß. Für den sportlichen Bereich ist das

kein großes Problem, denn der Anschlag und je nach Sportart auch das Ziehen der Waffe aus dem Holster ist normalerwei-se selbst bei dynamischen Disziplinen gefestigt und Sportschützen bringen den roten Punkt dann automatisch auf das Ziel. Bei einer Verteidigungspistole kann das alles nicht garantiert werden. Und im Extremfall würde man dann je nach Stress und Anschlag über der Waffe weder einen roten Leuchtpunkt noch eine mechanische Visierung sehen. Des-halb nähert sich Walther bei der neuen Q5 Match Combo und der PPQ M2 Q4 TAC den Konzepten anderer Hersteller an und versieht beide Pistolenmodelle mit

Walther erweitert die Baureihe PPQ um zwei Modelle, bei denen das ultrakompakte Red Dot von Shield gleich ab Werk montiert wird. Dennoch muss man bei den neuen Versionen Q5 Match Combo und PPQ M2 Q4 TAC nicht auf Kimme und Korn verzichten.

Gutes im Schilde

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Foto

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der konventionellen Kimme und Korn der Baureihe PPQ samt leuchtender Dämmerungsmarken. Somit kann man zunächst grob über Kimme und Korn si-cherstellen, dass man auch bei einem schnellen Anschlag den roten Punkt über der mechanischen Visierung � ndet. Meist erfordern diese Kombinationen allerdings je nach Konstruktion gegen-

über einem Standardvisier die deutliche Erhöhung von Kimme und Korn. Anders bei den neuen Walther-Pistolen: Durch die Wahl der kompaktesten Variante des Shield-Re� exvisiers und den Verzicht auf eine Montageplatte darunter passt das Red Dot auch mit der gewöhnlichen PPQ-Visierung in der Höhe zusammen, beide sind im Anschlag sichtbar.

Das Shield-Visier: Das winzige Shield-Visier leuchtet durchgehend, seine Leuchtkraft wird dabei automatisch der Umgebungsbe-leuchtung angepasst. Ohne Batterie-wechsel soll der Strom für bis zu drei Jahre Betrieb ausreichen. Die heute über 30 Jahre alte Firma Shield Sights Ltd. offeriert ihre Rotpunktvisiere seit einiger Zeit unter eigenem Namen. Das englische Unternehmen mit Sitz im Städtchen Bridport an Englands Süd-küste produziert aber bereits seit 1996 Rotpunktvisiere. Diese wurden dann von anderen Firmen unter deren Namen verkauft, etwa Tasco, Firepoint, Trijicon oder JP Ri� es. Die neuen Modelle von Carl Walther tragen beide die aktuell kleinste Visierung von Shield, das RMSc, wobei das kleine „c“ für Compact steht. Derzeit fertigt man das RMSc aus-schließlich mit Duralgehäuse und einem relativ feinen Rotpunkt, der vier Winkel-minuten abdeckt. Preislich ließ sich zu der neuen Miniversion RMSc als Einzel-posten nichts De� nitives in Erfahrung bringen. Die Import� rma Georg Fritz-mann & Söhne (www.fritzmann.org, Verkauf nur via Fachhandel) emp� ehlt aber Händlern für das normal kleine Rotpunktvisier RMS von Shield Sights Ltd. in der Aluversion mit einem Rot-punkt, der vier Winkelminuten abdeckt, einen Verkaufspreis von 399 Euro.

Modell: Carl Walther PPQ M2 Q4 TAC

Preis: € 1643,-

Kaliber: 9 mm Luger

Magazinkapazität: 15/17 Patronen

Maße (L x B xH): 198 x 34 x 135 mm

Lau� änge: 117 mm (4,6”)

Visierlinie: 156 mm

Kimme: 4,5 mm(4 MOA-Punkt)

Korn: 3,6 mm

Abzugsgewicht: 2500 g

Gewicht mit Magazin:

740 g

Ausführung: Browning-Verriegelung, vorgespannter Quick Defense-Abzug, Shield-Rotpunktvisier, Mündungsgewinde.

Die Kompaktversion RMSc von Shield sitzt bei den neuen Pistolen direkt im Schlitten, ganz ohne Montageplatte darunter.

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Verarbeitung und Features:Was an den vorliegenden Mustern nicht ganz so gut ge� el, ist schnell aufge-zählt: Die gefederten Abzugssicherun-gen quietschen out of the Box unange-nehm laut, aber hier schaffen etwas Fett oder Öl schnell Abhilfe. Walther setzt beim Griffbereich des PPQ-Rahmens nach wie vor auf ein vergleichsweise glattes Muster. Das hat Vorteile für ei-nen schnellen, unkomplizierten Zugriff auf den Griff der geholsterten Pistole und schont emp� ndliche Hände, ist aber halt nicht so rutschfest wie die schärfer angerauten Griffbereiche anderer Her-steller. Die Schlitten hatten auf ihren Führungsschienen für moderne Dienst-pistolen eher überdurchschnittlich viel Spiel. Das wirkt nicht sehr edel, ist aber für die P99/PPQ absolut nicht unge-wöhnlich und hat auf die Präzision kei-nen wesentlichen Ein� uss – im Gegen-teil, die Pistolen dieser Baureihen schießen für Dienst- und Verteidigungs-waffen traditionell sehr genau. Abgese-hen vom Schlittenspiel machten beide Prü� inge in puncto Verarbeitung einen feinen Eindruck: Unter der mattschwar-zen Ober� ächenvergütung wirken die Stahlteile auch innen allesamt sorgsam überschliffen und alle Kanten klar de� -niert, ohne beim Hantieren mit der Waf-fe Holster oder Hände zu beißen. Die Polygonläufe saßen in verriegeltem Zu-stand fest in den Verschlussgehäusen. Wie alle PPQ sind auch die PPQ M2 Q4 TAC

und die Q5 Match Combo komplett beid-seitig bedienbar. Das „M2“ im Namen der Q4 steht für den konventionellen, bei Bedarf umsteckbaren Magazindrücker der Variante. Der bislang für diverse mo-derne Walther-Pistolen typische Maga-zinauslöser in Form einer beidseitig be-dienbaren Wippe scheint etwas aus der Mode zu kommen, � ndet sich aber noch bei der PPQ „Classic“. Zu den Markenzei-chen der PPQ gehört der Quick-Defense-

Abzug mit seiner exzellenten Charakte-ristik, hier machen auch die beiden Neulinge keine Ausnahme. Der Abzug ist nach dem Repetieren immer komplett gespannt, fühlt sich aber eher an wie ein teilvorgespanntes System mit sehr klar de� niertem Druckpunkt und extrem kurzen Rückstellweg des Züngels. Für die Bediensicherheit sorgen neben dem Abzugsvorweg und Widerstand um die 2,5 Kilogramm gleich drei automatische

Schießtest: Walther PPQ M2 Q4 TAC und Q5 Match ComboNr. Fabrikpatronen Walther PPQ M2 Q4 TAC Walther Q5 Match Combo

SK (mm) v0 (m/s) E0 (J) SK (mm) v0 (m/s) E0 (J)

1 115 grs Prvi Partizan FMJ 82 (46) 352 462 71 360 483

2 124 grs GECO Hexagon JHP 43 344 475 63 (37) 358 515

3 124 grs Hornady JHP/XTP 47 355 506 40 366 538

4 124 grs Sellier & Bellot FMJ 59 348 487 61 (46) 350 492

5 139 grs GECO FMJ 67 (52) 313 441 55 321 464

Anmerkungen/Abkürzungen: SK (mm) = Streukreisangaben in Millimetern, Schussentfernung 25 Meter, Waffe von Sandsackauflage geschossen. Bei den Streukreisangaben handelt es sich um Fünf-Schuss-Trefferbilder, die Werte in Klammern sind Angaben nach Abzug eines Ausreißers. v0 (m/s) = Geschossgeschwindigkeit, an der Mündung ermittelt, Angabe in Meter pro Sekunde. Messgerät: LabRadar. E0 (J) = anhand von v0 und Geschossgewicht errechneter Geschossenergiewert, Angabe in Joule. Auf der Website www.helgepeters.de lässt sich dieser Wert online ermitteln. Geschossabkürzungen: FMJ: Full Metal Jacket, JHP: Jacketed Hollow Point (Mantel-Hohlspitz), XTP: Extreme Terminal Performance.

Die neuen Modelle offeriert Carl Walther komplett in Schwarz oder wie abgebildet mit einem Rahmen im Farbton „Tungsten Grey“.

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Sicherungen, eine manuelle Sicherung gibt es bei der Walther nicht. Derartig feine Abzüge lassen sich bei anderen Polymer-Pistolen zwar häu� g auch reali-sieren. Dies wäre aber in der Regel mit erheblichen Mehrkosten für neue Wett-kampfteile verbunden; mit einfachem Tauschen der Federn und etwas Polieren der Gleit� ächen ist es nicht getan, um eine vergleichbare Abzugsqualität zu er-reichen. Die Q5 Match besitzt den am

blauen Züngel erkennbaren PPQ-Wett-kampfabzug, der sich allerdings rein subjektiv nicht fundamental von einem herkömmlichen PPQ-Abzug unterschei-det. Einen rundum gelungenen Eindruck hinterließ der Lieferumfang: Die beiden Waffen kommen in dem vergleichsweise hochwertigen Kunststoffkoffer der Q5-Sportmodelle. Darin � nden sich neben der Anschussscheibe und Zubehör wie den auswechselbaren Griffrücken auch

eine Magazinladehilfe sowie jeweils zwei zusätzliche Magazine – bei der Vari-ante M2 Q4 TAC sogar in der Version mit vergrößertem Magazinboden und einer Kapazität von 17 Patronen. Der kleinen Ladehilfe hätte es nicht bedurft: Die PPQ-Munitionscontainer lassen sich bis zur letzten Patrone sehr angenehm und ohne großen Kraftaufwand befüllen.

Auf dem Schießstand:Bis auf das Shield-Visier unterscheiden sich die vorliegenden Varianten nicht groß von den früheren Modellen und schießen sich demzufolge auch nur hin-sichtlich der Visierkombination anders. Auch im Schussverhalten � nden sich zwi-schen der Q4 TAC und der nahezu gleich schweren Q5 Match mit ihrem skelettier-ten Schlitten kaum relevante Unterschie-de. Die Vorzüge der längeren Visierlinie kann die Q5 nur ins Spiel bringen, wenn man das Red Dot gegen die (mitgeliefer-te) neutrale Abdeckplatte im Schlitten ersetzt. Die beste Präzision brachte aus der Q4 TAC die GECO Hexagon; fünf Treffer lagen hier auf 43 mm zusammen. Die vor-liegende Q5 Match Combo harmonierte besonders gut mit der XTP-Laborierung aus dem Hause Hornady (40 mm Streu-kreis). Rotpunktvisiere sind je nach Ein-satzbereich und Vorlieben des Schützen

Zur Sonderausstattung zählt bei der Q4 TAC (oben) das Mündungsgewinde. Die Q5 Match Combo kommt dagegen mit etwas längerem Rohr und skelettiertem Schlitten.

In natura wirkt der Leuchtpunkt viel kleiner und heller als hier im Foto.

Die PPQ-Kimme bleibt im Anschlag unter dem Rotpunkt sichtbar. Älteren Red-Dot-Modellen der PPQ fehlte dagegen komplett eine fest in den Schlitten integrierte Kimme.

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auf einer Pistole natürlich immer noch eine Sache des persönlichen Geschmacks, aber die angenehme Charakteristik des PPQ-Abzugs hilft beim Treffen in jedem Fall. Auch locker gehalten warfen die Testwaffen alle Patronenhülsen zuver-lässig zur rechten Seite hin aus, Funkti-onsstörungen traten wie erwartet keine auf. Die gute Eigenpräzision bewegt sich in dem von der Walther PPQ gewohnten Rahmen, allerdings wird es für viele Schützen wohl leichter sein, diese durch das Shield-Rotpunktvisier auch auf der Scheibe umzusetzen.

Fazit:Walthers neueste Modellvarianten der PPQ verbinden die gewohnt hohe Quali-tät und feine Schussleistung der Baurei-he mit dem extrem niedrig montierten RMSc-Rotpunktvisier von Shield, ohne auf die Standardvisierung verzichten zu müssen. Dies bietet nicht nur für ältere Augen Vorteile beim Zielen und zudem gegenüber Modellen mit extrahoher Schalldämpfer-Visierung mehr Optionen bei der Auswahl des passenden Hols-ters. Das durchdachte Konzept erscheint angesichts der gebotenen Leistung

preislich angemessen. Bei Bedarf lassen sich die beiden Walther-Waffen freilich auch ohne das Shield-Visier schießen, womit sie sich sportlich unter dem Strich für nahezu alle gängigen und vie-le ausgefallene Pistolendisziplinen eig-nen sollten, die diverse Verbände für die 9 mm Luger anbieten.

Text: Hamza Malalla

Die Testwaffen stellte der Hersteller (www.carl-walther.de) zur Verfügung, vielen Dank! Der Verkauf erfolgt nur über den Fachhandel.

Modell: Carl Walther Q5 Match Combo

Preis: € 1698,-

Kaliber: 9 mm Luger

Magazinkapazität: 15 Patronen

Maße (L x B xH): 206 x 34 x 137 mm

Lau�änge: 127 mm (5”)

Visierlinie: 181 mm

Kimme: 4,5 mm(4 MOA Punkt)

Korn: 3,6 mm

Abzugsgewicht: 2500 g

Gewicht mit Magazin:

765 g

Ausführung: Shield Red Dot RMSc (4 MOA), skelettierter Schlitten, Matchabzug.

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