Wandel der Arbeitswelt -...

41
Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg 10./11. Juli 2018 Joachim Möller

Transcript of Wandel der Arbeitswelt -...

Page 1: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

Wandel der Arbeitswelt - Einführung

Wissenschaft trifft Praxis 2018

Nürnberg10./11. Juli 2018

Joachim Möller

Page 2: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: Eurostat 2

Die verschiedenen Aspekte der Arbeitswelt

ARBEITS-WELT

QUALIFI-ZIERUNG,

FORTBILDUNG

ARBEITSZEIT, BERUF &FAMILIE

ENTGELTE, MOTIVATION,

KARRIERE

ARBEITS-SICHERHEIT, GESUNDHEIT

TÄTIGKEITEN,FÄHIGKEITEN,

BILDUNG

ARBEITS-BEZIEHUNGEN,

SOZIALE

ABSICHERUNG

MOBILITÄT, FLEXIBILITÄT

Externe Treiber

Page 3: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

Technologie Digitalisierung, Information & Kommunikation, Assistenzsysteme, Künstliche Intelligenz

Globalisierung Off- und Reshoring, internationale Arbeitsteilung

Strukturwandel Übergang zur Dienstleistungs-/Wissensgesellschaft; Sharing Economy, Greening

Demografie Alterung und Schrumpfung des inländischen Erwerbspersonenpotenzials, Migration

Wertewandel Erwerbsbeteiligung der Frau, Gleichstellung, Beruf und Familie

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 3

Fünf zentrale Treiber von Veränderungen in der Arbeitswelt

Page 4: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer „Gute“ Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe für eine möglichst große Zahl von

Menschen− Gute Arbeit: Stabilität, auskömmliche und als „gerecht“ empfundene Verdienste,

Mitgestaltung, Qualifikations- und Karrieremöglichkeiten, Nachhaltigkeit (Gesundheit, Beschäftigungsfähigkeit), Gleichbehandlung, Wertschätzung, Vereinbarkeit Beruf und Familie

Betriebe und Unternehmen Sicherstellung des Arbeitskräftebedarfs nach Quantität und Qualität

− Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit, Marktanteilen, Profitabilität, Innovation

Interessen teilweise deckungsgleich!

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 4

Interessen bei der Gestaltung der Arbeitswelt

Page 5: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 5

ArbeitszeitVereinbarkeit von Beruf und Familie

Page 6: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: Eurostat, eigene Darstellung. 6

Deutschland weist im internationalen Vergleich eine niedrige durchschnittliche Jahresarbeitszeit auf

0

500

1000

1500

2000

2500

Jahr

esar

beits

zeit

pro

Erw

erbs

tätig

en in

St

unde

n

Arbeitszeit 1991 Arbeitszeit 2017

Page 7: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: AZR, eigene Darstellung. 7

Durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Beschäftigten seit der Jahrtausendwende nur noch schwach rückläufig

1.300

1.350

1.400

1.450

1.500

1.550

1.600

1.650

1.700

1.750

1.800

1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015

Jahr

esar

beits

zeit

pro

Bes

chäf

tigte

n in

Stu

nden

Page 8: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: AZR, eigene Darstellung. 8

Beschäftigungsentwicklung und Teilzeitquote 1991 - 2017

17,9

39,1

31.00032.00033.00034.00035.00036.00037.00038.00039.00040.00041.000

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 20170,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

30,0

35,0

40,0

45,0

Bes

chäf

tigte

in 1

000

Per

sone

n

Teilz

eitq

uote

in %

Beschäftigte Teilzeitquote

Page 9: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: IEB, eigene Darstellung. (Untererfassung 1975-2010 korrigiert) 9

Teilzeitquote westdeutscher Frauen und Männer 1975-2015

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

Teilz

eitq

uote

in %

Frauen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

Männer

Page 10: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: AZR, eigene Darstellung. 10

Geringe Veränderung in der Wochenarbeitszeit der Voll- und Teilzeitbeschäftigten

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015

Woc

hena

rbei

tsze

it in

Stu

nden

Vollzeit Teilzeit

Page 11: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: AZR, eigene Darstellung. 11

Trotz wachsender Bedeutung der Teilzeit wird der Löwenanteil des Arbeitsvolumens durch Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse erbracht

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015

Arb

eits

volu

men

in M

io. S

tund

en

Vollzeit Teilzeit Nebenjobs

Page 12: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: AZR, eigene Darstellung. 12

Starker Anstieg in der Erwerbstätigkeit kompensiert Rückgang der Jahresarbeitszeit beim Arbeitsvolumen

80

85

90

95

100

105

110

115

120

Inde

x 19

91=1

00

Erwerbstätige Jahresarbeitszeit Arbeitsvolumen

Page 13: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: AZR, eigene Darstellung. 13

Krankenstand bis Mitte der 2000er Jahre stark rückläufig, seitdem wieder leicht ansteigend

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015

Aus

fall

durc

h K

rank

heit

in S

tund

en

pro

Bes

chäf

tigte

n un

d Ja

hr

Page 14: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 14

Das Zeitparadoxon

Page 15: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

Faktoren, die für höheren Zeitwohlstand sprechen: Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung, medizinischer Fortschritt Sinken der Wochen- und Jahresarbeitszeiten Jahresarbeitszeiten im internationalen Vergleich eher niedrig

Faktoren, die für höhere Zeitsouveränität sprechen: Ausweitung der Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit, stärkere Verbreitung von (Lebens-)Arbeitszeitkonten weitere Faktoren (Sabbaticals, Telearbeit, Homeoffice…)

Warum ist dennoch der gefühlte Zeitstress so hoch? „Zeitparadoxon“

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 15

Zeitstress trotz höherem Zeitwohlstand und höherer Zeitsouveränität

Page 16: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

Unausgewogene Zeitverteilung: Unterbeschäftigung und Überbeschäftigung Verteilung der Erwerbs- und Familienaufgaben Verteilung über den Lebensverlauf:

- Zeit „fehlt“ in besonderen Lebensphasen („Rush hour des Lebens“)z.B. Zusammenfall von Ausbildung, Karriere, Familiengründung, Pflege

Externe Taktgeber und fehlende Synchronisation: De-Standardisierung von Arbeitsverhältnissen (z.B. Arbeit auf Abruf) Unkoordinierte Zeitregimes bei Arbeits- und Öffnungszeiten (Kinderbetreuung, Schule,

Behörden etc.)

Gesellschaftliche Entwicklungen:• Mehr-Generationen-Verbünde aufgrund von Mobilität seltener

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 16

Das Zeitparadoxon – Erklärungsfaktoren

Page 17: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: SOEP 2008 17

Zeitknappheit aus Sicht von Paaren mit und ohne Kinder

53 58 63 5947 42 37 41

010203040506070

Männer Frauen Männer Frauen

Personen zwischen 20und 40 Jahren ohne

Kinder

Paare mit minderjährigenKindern

Ant

eile

in P

roze

nt

Zeit für (Ehe-)Partner

Zu wenig Ausreichend

62

3747

38

6353

010203040506070

Männer Frauen Frauen

Paare mit minderjährigen Kindern Alleinerziehende

Zeit für Kinder

Zu wenig Ausreichend

Page 18: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 18

Arbeiten von zu Hause aus

Page 19: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018; Quelle: LPP-Beschäftigtenbefragung 2013, 2015 und 2017, gewichtete Werte. 19

Arbeiten von zu Hause aus bei knapp einem Drittel der Angestellten

1 1 2

32 32 31

0

5

10

15

20

25

30

35

2013 2015 2017

Pro

zent

Arbeiter Angestellte

„Arbeiten Sie für Ihren Arbeitgeber – wenn auch nur gelegentlich – von zu Hause aus?“

Page 20: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: Eurostat 20

Arbeiten von Zuhause liegt in Deutschland unter dem Durchschnitt der EU15-Länder

0

5

10

15

20

25

30

35

40

NL SWE DK LUX FIN UK BE AU FR EU15 IR PT PL DE ES GR IT

2009 2017

Page 21: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018; Quelle: BMAS (2015): Mobiles und Entgrenztes Arbeiten, Monitor. 21

Reduzierte Fahrtzeiten und Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Hauptvorteile von Arbeiten von zu Hause aus

Page 22: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018; Quelle: LPP-Beschäftigtenbefragung 2015 und 2017, gewichtete Werte. 22

Homeoffice erfolgt innerhalb und außerhalb der normalen Arbeitszeit

2640

3929

35 32

0102030405060708090

100

2015 2017

Pro

zent

Sowohl als auchInnerhalb der normalen ArbeitszeitAußerhalb der normalen Arbeitszeit

„Erfolgt die Arbeit zu Hause innerhalb Ihrer normalen Arbeitszeit oder außerhalb der Arbeitszeit in Ihrer Freizeit?“

Fallzahl: 2478

Page 23: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018; Quelle: Arnold et al. in PERSONALquarterly 3/2016. 23

Homeoffice ist häufig mit anderer Mitarbeiterführung verbunden

22%

43%

23%

53%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

keineVertrauensarbeitszeit

Vertrauensarbeitszeit kein MBO Führen über Ziele(MBO)

Homeoffice möglich, LPP-Betriebsbefragung 2014, gewichtete Darstellung, Restriktion: ohne Missings bei Kontrollvariablen, n=748

MBO = Management by Objectives

Page 24: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 24

Veränderungen der Anforderungen

Page 25: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: IEB, eigene Berechnung; Vollzeitbeschäftigte zwischen 25 und 65 zum Stichtag 30.06. 25

Beschäftigte nach Anforderungsniveau 2012 und 2016: Anteil des Fachkräfte leicht rückläufig

14,3 15,0

59,5 58,3

13,3 13,4

12,9 13,4

0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

2012 2016

Helfer Fachkraft Spezalist Experte

+0,7

-1,2

+0,1

+0,5

Page 26: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Eigene Berechnungen für Stichtag 30.06. d. jeweiligen Jahres, Datenquelle IEB, Wissenschaft trifft Praxis 2018 26

Beschäftigungswachstum deutet auf Polarisierung hin

2012 2016 Wachstumsrate

in Mio. in Prozent

Helfer 3.66 4.15 13.4

Fachkräfte 15.25 16.13 5.8

Spezialisten 3.41 3.70 8.5

Experten 3.32 4.66 40.4

Gesamt 25.63 28.63 11.7Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Alter von 25-65, 2012 und 2016

Page 27: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2018, Datenquelle: IEB, eigene Berechnung; Vollzeitbeschäftigte zwischen 25 und 65 zum Stichtag 30.06. 27

Beschäftigte nach Anforderungsniveau 2012 und 2016: Helfer und Experten gewinnen, Fachkräfte verlieren Anteile

Fachkräfte: 15,25 Mio.

Nicht-Erwerb: 6,70 Mio.

Helfer: 3,66 Mio.

Hochqualifizierte: 6,73 Mio.

2012

Fachkräfte: 16,13 Mio.

Nicht-Erwerb: 4,66 Mio.

Helfer: 4,15 Mio.

Hochqualifizierte: 7,40 Mio.

2016

2,67

3,68

1,51

1,51

0,90

Page 28: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 28

Digitalisierung und Arbeitswelt

Page 29: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 29

Tiefgreifende Veränderungen der Arbeitswelt –Welche Phänomene zeichnen sich ab?

Page 30: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 30

„Keine Wirtschaft 4.0 ohne Arbeitswelt 4.0“ -Chancen und Risiken der Arbeitsorganisation und -gestaltung

Chancen … Produktivität: effizientere Nutzung von Ressourcen Partizipation: Eigenverantwortung/Selbstentfaltung der Arbeitnehmer Humanisierung der Arbeitswelt Inklusion

Risiken … Fremdbestimmung, Kontrolle Entgrenzung der Arbeit Unterlaufen der Sozialversicherungssysteme durch neue Formen der Arbeit (z.B. Click-/Crowd-Working, Scheinselbständigkeit)

Page 31: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

Tätigkeiten Zunahme von kreativen, planerischen, steuernden, kommunikativen, sozial-

interaktiven Tätigkeiten Abnahme der standardisierbaren manuellen und kognitiven Routine-Tätigkeiten

(Aus-)Bildung Veränderung der relativen Bedarfe an Gering-, Mittel- und Hochqualifizierten

Arbeitsformen und Arbeitsweisen Wo, wie, wann und wie lange wir arbeiten Flexibilität und Multitasking

Passungs- und Anpassungsprobleme (Re-)Qualifizierung, Matching, Mobilität

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 31

Strukturveränderungen betreffen verschiedene Dimensionen am Arbeitsmarkt

Page 32: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB 2918, Quelle: Dauth et al., IAB-Discussion Paper 30/2017 32

Deutschland ist beim Einsatz von Robotern eines der führenden Länder

Page 33: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 33

Die Roboter verlassen ihre Käfige …Cobots treten mit den Menschen in direkte Interaktion …

Präzision Geschwindigkeit Ausdauer Kraft Berechenbarkeit Geringe Kosten für Wartung

Kreativität Emotion, Empathie Soziale Intelligenz Beurteilungs- und

Entscheidungsfähigkeit Problemlösungs-

kompetenz Intuition, Flexibilität …

Page 34: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 34

Die Arbeit geht nicht aus, aber sie wandelt sich: Andere Tätigkeiten innerhalb der Berufe

Page 35: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018; Quelle: L. Bellmann, Projekt Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg 35

Auswirkungen technologischer Veränderungen variieren mit dem Anforderungsniveau der Jobs

Angaben der Beschäftigten in Prozent

Die technologischen Neuerungen am Arbeitsplatz …

Helfer

Fachkraft

Spezialist

Experte

gesamt

… haben spürbar zu einer körperlichen Entlastung bei meiner Arbeit geführt.

… verlangen mir weniger Fähigkeiten und Kompetenzen ab.

29

13

31

36

53

15

3

14

21

29

Page 36: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018; Quelle: L. Bellmann, Projekt Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg 36

Technologische Veränderungen erfordern Weiterentwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen sowie Multitasking

Angaben der Beschäftigten in ProzentDie technologischen Neuerungen am Arbeitsplatz …

Helfer

Fachkraft

Spezialist

Experte

gesamt

… erfordern eine bestän-dige Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten u. Kompetenzen.

… haben dazu geführt, dass immer mehr Aufgaben gleichzeitig zu erledigen sind.

66

73

87

81

78

68

61

72

68

65

Page 37: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

Angaben der Beschäftigten in Prozent

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018; Quelle: L. Bellmann, Projekt Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg 37

Technologische Veränderungen haben Auswirkungen auf Produktivität und Gestaltungsspielräume

Die technologischen Neuerungen am Arbeitsplatz …

Helfer

Fachkraft

Spezialist

Experte

gesamt

… haben meine Arbeits-leistung merklich erhöht.

… haben mir mehr Entscheidungsfreiheit gegeben, wie ich meine Arbeit gestalte.

56

54

62

55

50

32

28

36

33

50

Page 38: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 38

Fazit

Was wir für eine Beschreibung der Veränderung der Arbeitswelt brauchen

Page 39: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

• Veränderungen der Arbeitsmarktbilanz • z.B. der strukturellen und friktionellen Arbeitslosigkeit, Mismatch, Engpässe• Trends in Arbeitsnachfrage und -angebot nach Qualifikationen, Berufsfeldern,

Tätigkeiten, Regionen

• Trends in der Qualität der Arbeit • z.B. Stabilität, Nachhaltigkeit, Aufstiegsmöglichkeiten, Gestaltung der

Arbeitsverhältnisse, Entwicklung der atypischen Beschäftigungsverhältnisse, der Plattformökonomie, der Scheinselbständigkeit, der unechten Werkverträge, der Belastungen von Psyche und Gesundheit

• Struktur der Verdienste und deren Veränderungen• Qualifikations- und Erfahrungsprämien, Ungleichheit in verschiedenen Dimensionen

(Geschlecht, Qualifikation, Tätigkeit, Alter) und deren Ursachen

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 39

Indikatoren des Wandels der Arbeitswelt (1)

Page 40: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

• Stand und Entwicklung von Gleichstellung und Chancengleichheit• Erwerbsbeteiligung und Arbeitszeiten, Verdienste, Aufstiegsmöglichkeiten

• Erwerbstätigkeit, Teilhabe und Verdienste in verschiedenen Lebenslagen bzw. im Lebensverlauf

• Segmentierungs-, Segregations-Phänomene

• Trends in Berufswahl, Ausbildung und Weiterbildung

• Struktur, Entwicklung, Ursachen des (Langzeit-)Leistungsbezugs

• Effektivität und Effizienz des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums

© IAB, Möller – Wissenschaft trifft Praxis 2018 40

Indikatoren des Wandels der Arbeitswelt (2)

Page 41: Wandel der Arbeitswelt - Einführungdoku.iab.de/veranstaltungen/2018/WtP_Praesentation_Moeller.pdf · Wandel der Arbeitswelt - Einführung Wissenschaft trifft Praxis 2018 Nürnberg.

www.iab.de

E-Mail: [email protected]: www.iab.de

Weitere Informationen