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Warnstreiks bei ZTE Services Deutschland Freitag, den 22. Mai 2015 um 13:00 Uhr Mit Warnstreiks an mehreren Standorten wird die IG Metall am Dienstag, 26. Mai 2015 , den Druck auf die ZTE Services Deutschland GmbH erhöhen. Das Unternehmen hat den Haustarifvertrag fristgerecht zum Jahresende 2014 gekündigt. Der Haustarifvertrag war Ende 2011 für die Vorgängerfirma Alcatel Lucent Network Services GmbH geschlossen worden. In ihm war unter anderem geregelt, dass die Entgelte im gleichen Umfang und zum gleichen Zeitpunkt steigen wie in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie. Nach der Kündigung des Haustarifvertrages hat es die Erhöhung um 3,4 Prozent nicht gegeben. Alle anderen Arbeitsbedingungen – zum Beispiel die 38,5-Stunden-Woche, 30 Tage Urlaub und Zuschläge auf Wochenend-, Sonn- und Feiertagsarbeit – gelten weiter. Die IG Metall fordert, dass die Tariferhöhung weitergegeben wird und die Besitzstände der Beschäftigten in vollem Umfang erhalten bleiben. In den bislang sechs Verhandlungsrunden seit Ende 2014 konnte keine Lösung gefunden werden. Das Unternehmen weigert sich bislang, den Haustarifvertrag wieder in Kraft zu setzen. Es will stattdessen in den zwischen IG Metall und METALL NRW geschlossenen Rahmentarifvertrag Telekommunikation wechseln, der niedrigere Entgelte als der Haustarifvertrag vorsieht. Ein Verhandlungstermin, der für den 19. Mai 2015 angesetzt war, wurde vom Unternehmen einen Tag vorher abgesagt. Bianka Möller, IG Metall Nürnberg: „Die Beschäftigten sind es leid, vom Unternehmen hingehalten zu werden. Aufträge für die Firma sind da. Die Mitglieder der Verhandlungskommission waren sich einig, dass eine Lösung bis Ende Juni 2015 möglich ist. Da passt es überhaupt nicht, wenn das Unternehmen die Verhandlungen in die Länge zieht.“ Besondere Sorge macht der IG Metall, dass die ZTE Services Deutschland GmbH während der Verhandlungen zwei Tochterfirmen gegründet hat, in denen neue Beschäftigte zu schlechteren Konditionen eingestellt werden könnten. Die Gründung dieser Firmen wurde vom Unternehmen erst eingeräumt, als die Eintragung im Handelsregister bekanntgemacht wurde. Bianka Möller: „Dieses Vorgehen ist ein deutlicher Vertrauensbruch. Wenn neue Beschäftigte in diese neuen Firmen kommen, verlässt ZTE zudem die Verhandlungsgrundlage. Wir haben uns zu weitgehenden Zugeständnissen bereit erklärt, die unter anderem neu Eingestellte betreffen 1 / 2

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Warnstreiks bei ZTE Services DeutschlandFreitag, den 22. Mai 2015 um 13:00 Uhr

Mit Warnstreiks an mehreren Standorten wird die IG Metall am Dienstag, 26. Mai 2015, denDruck auf die ZTE Services Deutschland GmbH erhöhen.

Das Unternehmen hat den Haustarifvertrag fristgerecht zum Jahresende 2014 gekündigt. DerHaustarifvertrag war Ende 2011 für die Vorgängerfirma Alcatel Lucent Network Services GmbHgeschlossen worden. In ihm war unter anderem geregelt, dass die Entgelte im gleichen Umfangund zum gleichen Zeitpunkt steigen wie in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie.

Nach der Kündigung des Haustarifvertrages hat es die Erhöhung um 3,4 Prozent nichtgegeben. Alle anderen Arbeitsbedingungen – zum Beispiel die 38,5-Stunden-Woche, 30 TageUrlaub und Zuschläge auf Wochenend-, Sonn- und Feiertagsarbeit – gelten weiter.

Die IG Metall fordert, dass die Tariferhöhung weitergegeben wird und die Besitzstände derBeschäftigten in vollem Umfang erhalten bleiben. In den bislang sechs Verhandlungsrundenseit Ende 2014 konnte keine Lösung gefunden werden. Das Unternehmen weigert sich bislang,den Haustarifvertrag wieder in Kraft zu setzen. Es will stattdessen in den zwischen IG Metallund METALL NRW geschlossenen Rahmentarifvertrag Telekommunikation wechseln, derniedrigere Entgelte als der Haustarifvertrag vorsieht. Ein Verhandlungstermin, der für den 19.Mai 2015 angesetzt war, wurde vom Unternehmen einen Tag vorher abgesagt.

Bianka Möller, IG Metall Nürnberg: „Die Beschäftigten sind es leid, vom Unternehmenhingehalten zu werden. Aufträge für die Firma sind da. Die Mitglieder derVerhandlungskommission waren sich einig, dass eine Lösung bis Ende Juni 2015 möglich ist.Da passt es überhaupt nicht, wenn das Unternehmen die Verhandlungen in die Länge zieht.“

Besondere Sorge macht der IG Metall, dass die ZTE Services Deutschland GmbH während derVerhandlungen zwei Tochterfirmen gegründet hat, in denen neue Beschäftigte zu schlechterenKonditionen eingestellt werden könnten. Die Gründung dieser Firmen wurde vom Unternehmenerst eingeräumt, als die Eintragung im Handelsregister bekanntgemacht wurde.

Bianka Möller: „Dieses Vorgehen ist ein deutlicher Vertrauensbruch. Wenn neue Beschäftigte indiese neuen Firmen kommen, verlässt ZTE zudem die Verhandlungsgrundlage. Wir haben unszu weitgehenden Zugeständnissen bereit erklärt, die unter anderem neu Eingestellte betreffen

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Warnstreiks bei ZTE Services DeutschlandFreitag, den 22. Mai 2015 um 13:00 Uhr

würden, wenn die Besitzstände der derzeit Beschäftigten abgesichert werden und alle dieTariferhöhung aus der Fläche der Metall- und Elektroindustrie für dieses Jahr und diekommenden Jahre erhalten. Auch ein Wechsel in den Rahmentarifvertrag Telekommunikationwäre dann möglich. Wenn die neuen Firmen in Betrieb genommen werden, ist das nicht mehrsinnvoll.“

Die ZTE Services Deutschland GmbH gehört zur chinesischen ZTE Corporation. Sie erbringtService-Dienstleistungen im Mobilfunk. Derzeit betreibt sie unter anderem das Mobilfunknetzvon E-Plus (nunmehr Teil der Telefónica-Welt) technisch. Das Unternehmen mit insgesamt rund700 Beschäftigten hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und weitere Standorte in Ratingen,Neu-Isenburg, Hannover, Berlin, Hamburg, Nürnberg, München, Leipzig, Karlsruhe undStuttgart.

Warnstreiks sind am 26. Mai 2015 auch in Nürnberg, 10.30  Uhr, Katzwanger Straße 150,einem Standort mit ca. 30 Beschäftigten vorgesehen. Dort wird es kleine Aktion derBeschäftigten geben.

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