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ARCHITEKTUR: MIT TINY HOUSES WIRD AUS WENIGER EINFACH MEHR REZEPT: TAGETES – SCHÖN, NÜTZLICH UND RICHTIG SCHMACKHAFT NATUR: IST DIE BIENE GESUND, BLEIBT’S AUCH DER MENSCH MAGAZIN DER LANDESGARTENSCHAU WÜRZBURG 2018 AUSGABE 01 2017 | LGS2018-WUERZBURG.DE Was brauchen wir wirklich?

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ARCHITEKTUR: MIT TINY HOUSES WIRD AUS WENIGER EINFACH MEHR

REZEPT: TAGETES – SCHÖN, NÜTZLICH UND RICHTIG SCHMACKHAFT

NATUR: IST DIE BIENE GESUND, BLEIBT’S AUCH DER MENSCH

MAGAZIN DER LANDESGARTENSCHAU WÜRZBURG 2018AU S G A B E 01 2 017 | LG S2 018 -W U E R Z B U RG . D E

Was brauchen wir wirklich?

Im Zeichen des Schmetterlings»Wo die Ideen wachsen« lautet das Motto der Landesgartenschau Würzburg 2018. Und tatsächlich werden interes­sierte Besucher innen und Besucher zwei Kilometer von der Würz burger Innen­stadt entfernt schon bald nicht nur seltene Gewächse und klassische Gartenkunst erleben, sondern ein Areal voller Chancen

und Möglichkeiten. Mehr noch: Die Landesgartenschau lädt dazu ein, sich aktiv an der Gestaltung der Zukunft zu beteiligen.

Die zwei Farben, die sich mit dieser ersten Ausgabe des Magazins zum Leitmotiv der Landesgartenschau verbinden, sind Programm: Orange symbolisiert wie keine andere Farbe den Wandel und Grün ist die Farbe der Natur und des Lebens. Was könnte also besser passen?

Lesen Sie zum Beispiel, wie Tiny Houses das Wohnen verändern und was wir von den Bienen lernen können. Entdecken Sie Grün in der Stadt und auf dem Teller, nachhaltige Ideen für den Alltag, Geschichte und Geschichten rund um das Hubland und werfen Sie einen Blick in die nahe Zukunft, in der das Internet der Dinge auch die Gartenarbeit erleichtern wird.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Orangegrün, dem Magazin der Landes garten schau Würzburg 2018. Ihr Christian Schuchardt Ob erbürgerme i s t e r der s tadt Wür zburg und auf s icht sr at s vOr s i t zender der L ande sgarten schau Wür zburg 2018

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Inhalt

STIL UND BLÜTE 04 GRÜN UND GUT 05 GÄRTEN ZWISCHEN BETON UND ASPHALT 06 ANPACKEN ERLAUBT 08 GROSS DENKEN, TINY WOHNEN 10 WAS NAMEN ÜBER DAS HUBLAND VERRATEN 15 TAGETES – FARBENFROH, NÜTZLICH UND ÜBERRASCHEND SCHMACKHAFT 18 REZEPT 19 LANDSCHAFT IM GLAS 21 IST DIE BIENE GESUND, BLEIBT’S AUCH DER MENSCH 22 PROGRAMMVORSCHAU 25 PREISE UND ÖFFNUNGSZEITEN 30IMPRESSUM 30

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EdItorIal

Grün und Gut

Der Suppenstar vOn max scharnigg

WIE Wächst dEr KürbIs, KIndEr? dEr KürbIs Wächst In GrossEn haufEn an dEr landstrassE! Tja, wer möchte da ernstlich widersprechen? Die Größe und Dichte der Kürbishaufen am Stra­ ßenrand hat in den letzten zehn Jahren jedenfalls enorm zugenommen, manche Panoramastraßen sind der reinste Hokkaido­Strich geworden. In die sen Haufen kriechen die Städter allherbstlich he rum, auf der Suche nach »ihrem« Kürbis. Das ist eine Aktivität, die stark der Suche nach »dem« Christ baum ähnelt, die zwei Monate später an ­steht. Hier wie dort hat man das Gefühl, es würde in der Menge ein persönliches Exemplar war­ten, bei dem es irgendwie »klick« macht. Doch, es ist durch aus ein befriedigender Akt, an einem Sonntag nachmittag am Rand einer vielbefah­renen Land straße so ein kredibles Bio­Produkt zu shoppen. Die Mitnahme vom Haufen ist ein fast so intensives Erlebnis wie die eigene Ernte, die Bindung zum Produkt jedenfalls ungleich höher als, sagen wir mal, beim Cornflakes­Kauf im Super markt. Aus die ser Genugtuung resul­tiert wohl auch der Drang, den mühsam errun­genen Kürbis mit Freunden und Nachbarn teilen zu wollen. Selbst Menschen, die das restliche Jahr über ihre Küche nur betreten, um dort ein Aspirin zu schlucken, laden deshalb zwischen Oktober und April zum Schlachtfest, sprich: zum kons­pirativen Kürbis suppenessen. Als Eingeladener

APP ZUR BESTIMMUNG VON PFLANZENNützlich: Mit der in Frank-reich entwickelten App Pl@ntNet kann man Pflanzen per Foto selbst bestimmen. Die Referenzdatenbank beinhaltet zurzeit Aufnahmen von über 4.000 Wildpflanzen und wächst mit jedem Nutzer. Für iOS und Android.

TELLER UND SCHALEN AUS LAUBKompostierbar: Leaf Republic fertigt Teller und Schalen aus Laub an. Sie werden ohne jegliche Farben, Kleber oder synthetische Zusätze hergestellt und sind innerhalb von nur 28 Tagen biologisch abbaubar. Erhältlich zum Beispiel bei greenway-store.de.

muss man ausflippen vor Freude, es ist ein gesell­schaftliches Muss, Kürbissuppe zu lieben. Wer es nicht tut, hat vermutlich auch was gegen Streu­obst wiesen und Hofflohmärkte und ist insge­samt verdächtig. Die Beliebtheit der Kürbis suppe gerade bei Kochdebütanten ist aber verständ lich, denn um einen Kürbis zur Suppe zu befördern, ist so ziemlich jede Methode zulässig, kaum eine Gewürzmisshandlung macht das Ergebnis richtig ungenießbar. Wer’s nicht glaubt, möge bitte auf den einschlägigen Rezeptportalen mal die 2128 angebo­tenen Kürbissuppenrezepte studieren. Fazit: Es ist alles erlaubt, alles »total lecker«. Motto: Tausend­mal püriert, tausendmal ist nix passiert. Noch andere Aspekte tragen zur enormen Be­ liebt heit des Kürbis bei. Er ist irgendwie so iro­nisch und in der orangen Ausführung auch total retro. Er vereint unsere Sehnsucht nach organi­scher Formgebung, regionalem Produkt und saiso­naler Einschränkung, von der ja auch Esskastanien, Spargel, Glühwein und Ostereier profitieren. Und einen praktischen Henkelgriff hat er auch! Wenn das so weitergeht mit dem Kürbiskult, werden Politiker im Wahlkampf bald keine kleinen Kinder mehr in den Arm nehmen, sondern zärtlich einen Kürbis in die Kamera halten, als Zeichen für ihre Volksnähe. Revolution in Orange! ●

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WASSER ZUM NACH FÜLLENUmweltfreundlich: Läden mit dem blauen Refill- Aufkleber füllen kostenfrei Leitungs wasser in mitge-brachte Flaschen. Mit dieser einfachen Idee will das Projekt dazu beitragen, dass Plastikmüll vermieden wird. refill-deutschland.de

DIE LANDESGARTEN-SCHAU ALS WEIH-NACHTS GESCHENKIdeenreich: Ob ein Tag voller Inspirationen mit der Tageskarte oder 179 Tage freier Eintritt zu allen Veran-staltungen, exklusive Pre-Openings der Blumen schauen und spannende Blicke hinter die Kulissen mit der Dauer karte: Diese Weih-nachts geschenke stecken voller Mög lich keiten. lgs2018-wuerzburg.de

SONNENBRILLEN FÜR DIE ANDENHilfreich: Im Himalaya und in den Anden sind aufgrund der extremen Sonneneinstrahlung Netzhautverletzungen und Augenkrankheiten weit ver-breitet. Shades of Love sammelt Sonnenbrillen, um den Menschen vor Ort zu helfen. shadesoflove.org/de

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stadtGrün

eit August dieses Jahres ist »Urban Gardening« auch im Duden zu finden – ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Idee mehr als nur ein Trend ist. Dabei geht es den urba­nen Gärtnern nicht einfach nur um mehr Grün, sondern auch darum, dass Essbares mitten in der Stadt wächst und geern­tet werden kann – womit unter anderem lange Transportwege entfallen. Wie etwa die Stadtgärtner Würzburg e.V., eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger, die sich seit 2012 erfolgreich für urbanes Grün starkmachen.

ImmEr mEhr städtE WErdEn Grün. Auch in vielen ande­ren Städten der Welt wächst und gedeiht es seit etwa zehn Jahren zunehmend. In den New Yorker Stadtteilen Manhattan und Brooklyn etwa, wo es in den Straßenschluchten kaum Platz gibt, weichen die Stadtgärtner auf die Dächer aus. Hier werden heimische Gemüse und Kräuter für den Eigenbedarf und den der Nachbarn angepflanzt. In Paris gehört die Luftverschmut zung zu einem der größ ­ten Probleme. Die Grenzwerte für Fein staub und Stick oxide werden hier regelmäßig über schritten. Im Herbst 2016 hat die Stadt Paris ein Gesetz verabschiedet, das den Be woh nern auf Antrag erlaubt, jeden Ort der Stadt zu bepflanzen. Jetzt wachsen in Blumenkästen auf den Boulevards und Avenues Kräuter und Beeren. Auch eine Vielzahl vertikaler Gär ten soll in Paris für bessere Luft sorgen. Der französische Botaniker Patrick Blanc gilt als ihr Erfinder und sorgt mit Efeu, Lianen und Wei n ­re ben inzwischen weltweit für gutes Klima und attraktive Fassaden. In Rio de Janeiro wiederum sorgt die Initiative »Green my Favela« dafür, dass brachliegende Flächen zwischen den Häusern genutzt werden. Hier legen Bewohnerinnen und Bewohner Beete an, pflanzen Büsche und Bäume und ziehen Gemüse, Kräuter und Obst. Dabei kommt ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt des Gärtnerns zum Tragen: Es fördert den Gemeinschaftssinn und stärkt die Nachbarschaft. EIn ExpErImEntEllEr GartEn zum mItmachEn . Auch auf der Landesgartenschau Würzburg 2018 wird das Thema Urban Gardening eine große Rolle spielen. Wie lässt sich das Leben in den Städten gesünder und grüner gestalten? Wie können wir Nachhaltigkeit und urbanes Leben miteinander in Ein­klang bringen? Diesen und ähnlichen Fragestellungen wid­met sich unter anderem ein Gemeinschaftsprojekt der Volks hochschule Würzburg und Umgebung, der Stadtgärtner

stadtGrün

Würzburg e. V. und des CampusGarten, einer Initiative der Studierendenvertretung der Julius­Maximilians­Uni ver sität Würz burg. Gemeinsam planen, bearbeiten und begleiten sie den interkulturellen Garten, den sie als »experimen tellen Garten mit Prozesscharakter« beschreiben. Sie gestal ten die etwa 2.000 Quadratmeter große Fläche auf dem Gelände der Landesgartenschau zusammen mit den Besucherinnen und Besuchern. Es wird zum Beispiel Hügel­ und Kraterbeete, Mischkulturen, Kräuter spiralen sowie Sonnenfallen in Form von Trockenmauern als Wärme speicher geben. Auch Biotope wie ein Insektenhotel, ein Flachteich oder ein Sandarium sind vorgesehen.

und dIE natur? GEht EIGEnE WEGE. »Eines Tages, als ich an meinem Schreibtisch saß und zum Fenster hinausschaute, sah ich, dass sich auf der Fernsehantenne des gegenüberlie­genden Hauses ein Adler niedergelassen hatte. Ich muss dazu sagen, dass ich in Zürich wohne.« So beginnt die Erzählung

»Die Rückeroberung« des Schweizer Au tors Franz Hohler. Und tatsächlich zieht es nicht nur in Zürich, sondern auch in vielen ande­ren europäischen Großstädten immer häu­figer seltene Pflanzen und wilde Tiere in die Stadt, da sie in der hochindustrialisierten Landwirtschaft kaum mehr einen Lebens­raum finden. So hat etwa in Frankfurt am Main ein Wanderfalkenpaar ein Hochhaus

für sich als Brutstätte entdeckt. Bereits zum elften Mal in Folge nisten sie auf dem Dach des 259 Meter hohen Bank­gebäudes. Aber auch an den Rändern der Städte, dort wo wir einst unsere Einkaufszentren und Fabriken gebaut haben, die inzwischen baufällig sind, weil der Wind sich gedreht und der Markt sich geändert hat, erobert sich die Natur zurück, was wir ihr einst abgerungen haben. Zwischen stillgelegten Gleisen und verlassenen Gebäuden sprießen längst wieder schmalblättrige Weidenröschen, wachsen Holunder, Nacht­kerzen und Geiskraut. ●

mEhr EntdEcKEn

Franz Hohler, die rückerOberung. Luchterhand Verlag, Darmstadt, Neuwied

Website der Stadtgärtner Würzburg e. V.:stadtgaertner-Wuerzburg.de

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stadtGrün stadtGrün

AN-PACKENERLAUBTBLÜHENDE GÄRTEN SORGEN FÜR GLÜCK – WARUM DAS GLÜCK NICHT AUCH TEILEN? INNOVATIVE KONZEPTE, WIE DER GEMEIN ­SCHAFTSGARTEN, BEI DEM SICH JEDER BETEILIGEN KANN, ZEIGEN, WIE ES GEHT.

text und fOtO Pat christ

Viele Menschen schätzen ihren Garten, weil sie darin zur Ruhe kommen, sich entspannen und inneren Abstand gewinnen können. Gärten sind aber auch hervorragende Begegnungsorte, findet Wiebke Degler von der Initiative »CampusGarden« der Universität Würzburg, die zusammen mit den Würzburger Stadtgärtnern und der Volkshochschule die Idee von einem interkulturellen Gemeinschaftsgarten in Würzburg ins Leben gerufen hat. Gemeinsam wollen sie zeigen, was in einem Garten alles geschehen kann und wie Gärtnern auch möglich ist. Das Besondere: In diesem Garten, der Teil der Landes gar­tenschau 2018 sein wird, darf sich jeder beteiligen. Statt »jeder für sich« hinter verschlossenen Hecken und Gartenzäunen steht hier das Miteinander im Vor der grund. Ob beim gemein­samen Buddeln, Gießen oder Jäten – der Garten will für Gemeinschaft und Begeg nung sorgen. Auch beim Essen, wenn in der mobilen Urban­Gar dening­Küche nach geta­ner Gartenarbeit zusammen gekocht wird. Natürlich wird vor allem das in den Topf wandern, was im Mitmachgarten wach­sen wird – an Gemüse, aber auch an Gewürzen.

JEdEr darf mItmachEn. Wird gemeinsam ein Projekt reali­siert, ist es hierzulande allgemein üblich, dass dies nach einem festen Programm, einem genauen Zeitplan und mit festem Ziel geschieht. Nicht so im Gemeinschaftsgarten. Jeder Mensch, der eine Idee hat, wie Nachhaltigkeit und urbanes Leben gärtnerisch miteinander in Einklang gebracht werden können, ist eingeladen, seine Idee zu realisieren. So gedeiht Vielfalt. Niemand »richtet« über den Vorschlag des anderen, betont Pascal Bunk vom CampusGarten­Team: »Es sei denn,

die Idee steht völlig konträr zu unseren Grundgedanken.« Sprich: Genmais ist im Gemeinschaftsgarten auf jeden Fall tabu. Nicht zuletzt Menschen, die nicht von hier stammen, sol­len sich in das interkulturelle Projekt einbringen. Für diesen Part ist in erster Linie die Volkshochschule verantwortlich. Seit vielen Jahren lernen hier Menschen unterschiedlichster Herkunft miteinander. Männer und Frauen mit Fluchter­fahrung eignen sich bei vhs­Dozenten die deutsche Sprache und Kultur an. Gerade diese Teilnehmer planen, im Gemein­schafts garten zusammen mit Menschen ohne Flucht hin ter­grund eine Hütte zu errichten, in der später Vorträge und Work shops angeboten werden.

EIn stücK hEImat. Das Projekt hat einen durchaus sym­bolischen Hintergrund, meint Sabine Steinisch von der Volkshochschule. Eine Hütte biete ein Dach über dem Kopf: »Und das bedeutet im übertragenen Sinn ja auch ein Stück Heimat.« Baubeginn ist bereits vor der Eröffnung der Lan­des gartenschau: »So dass die ersten Besucher schon etwas sehen können.« Doch weil der Gemeinschaftsgarten immer im Prozess sein wird, soll der Aufbau während der ersten Zeit der Landesgartenschau für alle Besucherinnen und Besucher sichtbar fertig gestellt werden. Anpacken erlaubt! Einige Flüchtlinge möchten sich auch am Garten selbst beteiligen, so Steinisch: »Gerade beim gemeinsamen Gärtnern können Austausch und Verbindung entstehen.« Über die Gartenarbeit hinaus sollen teils geplante, teil spontane Aktio ­nen stattfinden, zum Beispiel musikalische Sessions, Lesungen oder Tanz. Steinisch: »Wir stellen uns den Gemein schafts­garten als einen Ort vor, an dem man einfach gern ist, wo man feiert und genießt.« Anders gesagt: ein Ort des Glücks. Und noch größer ist es, wenn man dieses wie im Gemein schafts­garten miteinander teilt. Dazu sind die Besucherinnen und Besucher der Landes­gartenschau im kommenden Jahr herzlich eingeladen: »Unser Motor sind die Fragen: Was heißt inter­kulturell? Wo bin ich zu Hause? Wer lernt von wem? Was machen wir morgen?«, erklärt Sabine Steinisch. Besucherinnen und Besucher sol­len gemeinsam mit den Geflüchteten kennenlernen, was in deren Heimatländern alles wächst: »Wir wollen sie außerdem, soweit sinnvoll und möglich, für klimatische Bedingungen der Herkunftsregionen sensibilisieren.« Und: Sie sollen Viel­falt erleben. ●

mEhr ErfahrEn

Wenn Sie sich am Gemeinschaftsgarten beteiligen wollen, melden Sie sich bitte unter:

[email protected]

Weitere Infos unter:stuv.uni-Wuerzburg.de/en/referat_ak/OekOLOgie/camPusgarten

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archItEKtur archItEKtur

GROSSDENKEN WOHNEN

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vOn nadja mayerfOtOs schWörerhaus , ecOcaPsuLe , archinect.cOm

WIE WOLLEN WIR LEBEN? WIE BRINGEN WIR ARBEITEN, FORSCHEN, WOHNEN UND ERHOLEN KÜNFTIG IN EINKLANG? WIE LÄSST SICH NATUR MIT EXPANSION DENKEN? URBANISIERUNG MIT ÖKOLOGIE? IST VERÄN-DERUNG DAS NEUE GRÜN? WIR WOLLEN ARBEITEN, WO WIR LEBEN, ABER AUCH DIE ERHOLUNG NICHT MISSEN. WIR SCHÄTZEN KURZE WEGE ZUR SCHULE, DEN MARKT UM DIE ECKE, ABER AUCH DIE RUHE DES WALDRANDS.

HIER SIND NEUE KONZEPTE DES WOHNENS UND ZUSAM -MEN LEBENS GE FRAGT. EINIGE DAVON WERDEN AUF DER LANDES GAR TEN-SCHAU WÜRZ BURG 2018 VOR GE STELLT.

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stehen. Dabei handelt es sich um eine neu artige Verbindung von Be ton mit Holz im Baukastensystem. Er mög licht wird diese leichte und fili gra ne Bauweise durch den Einsatz von High­ Tech­Ma­teri alien wie speziellen Car bon gelegen in Verbindung mit Hoch leis tungs be ­ ton und einem einfa chen Holz rahmen.Durch die Inte gra tion von sogenannten Living Walls kön nen die Baukasten ele­mente sogar mit Senk recht gärten kom­biniert werden. Der »Zeitgerechte Garten« wiede­rum befasst sich mit Mobilität und Platz ­ge winn: Die Module der sogenannten Fly ing Spaces werden auf dem lkw ange ­liefert, sind bereits komplett ausgestat­tet und in Windeseile aufgebaut. Damit entstehen individuelle Räume für jedes Alter und jede Situation. Große Eingriffe in die Umgebung sind dabei laut Her­steller nicht notwendig. Wer in den »Entschleunigten Gar ­ten« kommt, muss das Haus erst su chen.An fangs noch unscheinbar, lädt der ver steckte »Denkraum« hinter einem klei nen Wäldchen – eine Art moderne Eremi tage – zum Verweilen ein. Der helle, spartanische Raum hat keine Fen­ster, sondern ein Oberlicht und bietet die immer seltener gewordene Möglich­keit zum Rück zug: nachdenken, medi­tieren, konzentriertes Arbeiten.

ür das Wohnen der Zu kunft suchen Architekten nach Lö sun gen für mo bile Berufstätige, Stu die rende, Patch ­work­ Familien und Stadt noma den, nach Ideen, die auf den ge sell schaftlichen Wan del reagieren. In den »Zu kunfts ­gär ten« der Landes gar ten schau werden ver schie dene Trends und Zukunftssze­na rien des Lebens und Woh nens wei ter­gedacht. Hier präsen tie ren Archi tekten, Künstler und Land schafts gärtner expe­rimentelle und visio näre Wohn for men in acht außer gewöhnlich gestal teten Gär ten: klein, individuell und flex i bel. Mo dule, die al leine stehen oder an bereits exis tie rende Häu ser angebaut werden können.

drEI zImmEr, KüchE, bad War GEs-tErn. Im »Zeitlosen Garten« etwa las­sen Konzept und Design die Grenzen zwischen Wohnraum und Garten ver­schmelzen und ermöglichen eine un ­kom plizierte und wetterunabhängige Be geg nung mit der Natur. Die einfache Gartenlaube wird durch eine Gar ten­lounge zur Erweiterung des Wohn raums ins Grüne. Im »Modularen Garten« geht es um neue Materialien und die Möglichkeit, auch mit einfachen handwerklichen Fer ­tig keiten ein Haus zu bauen. Hier wird ein kubistischer Pavillon aus Sicht beton

Im »Auszeitgarten« schließlich steht ein »muse_haus«, das durch ei nen ver­glasten Giebel einen weiten Blick ins Grün ermöglicht. Es kann als Bausatz oder als fertiges Modul geliefert werden. Das Musterobjekt auf der Landesgar ­ten schau wird eine schwarz getintete, dreidimensionale Holzfasade aus hei ­mischer Weißtanne haben.

dIE zuKunft Wohnt In drEI KubIK-mE tErn. Der US­Amerikaner Jay Shafer gilt als Begründer der »Tiny House«­Bewegung in den USA. 1999 bezog er sein erstes Minihaus und sein Buch »The Small House Book« ist so etwas wie die Bibel der Bewegung. Fast zur sel­ben Zeit suchte man in München nach einer Lösung, um die große Zahl der Stu dienanfänger in der Stadt unter­zu brin gen. Der Architektur professor Richard Horden von der Technischen Universität entwarf gemeinsam mit Stu­den tinnen und Studenten die Bau pläne für das »micro compact home«. Horden hatte bereits früher die Idee für ein »i­home«, das auf mini maler Fläche und mit möglichst geringen Betriebs kos­ten alles bietet, was man zum Woh nen braucht. So hat auch der Drei­ Kubik­me ter­Wohnwürfel alles, was zu einem echten Haus gehört: ein Bett, einen Sitz­bereich mit Tisch, einen Sanitär be reich

und eine Koch ni sche. Die Mikro häu­ser lassen sich auch raumspa rend auf ein Stahlgerüst zum so ge nan nten Tree Village stapeln. In der Mitte bleibt ein Schacht frei, in den ein Fahr stuhl und eine Treppe gebaut wer den können.

pEt archItEcturE – EInE ErfIn dunG aus Japan. Tiny Houses sind allerdings keine Erfindung aus Amerika. Aufgrund des Platzmangels entwickelte sich vor allem in den Ballungsgebieten Japans ein minimalistischer Wohnstil. In Tokio leben 13.000 Menschen auf einem Qua­

dratkilometer. Die Haupt stadt ist mit mehreren anderen Millio nenstädten wie Kawasaki und Yoko hama zu einer Metro polregion mit 36 Millio nen Ein­woh nern zusammengewachsen. Die Grundstücks preise sind enorm. Eine hohe Erb schafts teuer führt außerdem dazu, dass Liegen schaften vielfach ge teilt werden, bis Grundstücke entstehen, die nur noch zwischen 10 und 80 Quadrat­meter groß sind. Für die minimalisti­schen, oft mals verwinkelten Häu ser, die darauf ent stehen, hat sich der Begriff »Pet Architecture« entwickelt: klein,

aber auch irgendwie niedlich – wie ein »pet« eben, ein Haustier. Gestaltungs­vor schri ten wie in Europa gibt es in Japan nicht. Kein Bauherr muss sein Haus an der Um ge bung ausrichten, weder in der Größe oder der Höhe noch in der Wahl der Materialien. Allerdings werden diese Freiheiten zum Beispiel durch die Vor gabe erschwert, dass man sein Auto in Tokio nicht auf der Straße, sondern nur auf dem eigenen Grund­stück parken darf. Dem Archi tekten Ryue Nishi zawa ist es dennoch gelungen, in einer lediglich vier Qua drat me ter brei­ten Baulücke ein fünf ge schossiges Haus mit Garten zu bauen – das »Gar den and House«, das mit kreis run den Decken ­durch lässen dafür sorgt, dass Pflanzen – nicht Wände – im Inne ren zur Glie ­ de rung der Räume genutzt werden. Das Konzept hat weltweit für Fu rore gesorgt.

GEradE mal so Gross WIE EIn las-tEnaufzuG bE I IKEa . Van Bo Le­ Mentzel, der Berliner Architekt und Grün der der Tinyhouse­University – ei ­nes Kollektivs aus Gestaltern, Bil dungs ­ aktivisten und Geflüchteten – ver folgt einen durchaus radikalen An satz: kons­truieren statt konsumieren, lautet seine Devise. Sein aktuelles Projekt: die 100­ Euro­Wohnung für neues und gerech­tes Wohnen in der Stadt. Die Wohnung, die gerade mal 6,4 Qua drat meter misst, was ungefähr so groß ist wie der größte Las ten aufzug des schwedischen Möbel­hauses, und dennoch mit Bad, Küche, Büro, Schlaf­ und Wohnzimmer ausge­

stattet ist, kann als Tiny House zusam­men mit acht weiteren Kleinsthäu sern noch bis März 2018 auf dem Bauhaus­Campus Berlin begutachtet werden. »Die Küche hat einen Falttisch. Wenn man den hochklappt, ergibt sich ein neuer Raum. Dort sind die Toilette und die Dusche untergebracht«, erklärt der Architekt. Le­Mentzel hat zudem ein Mini­haus­ Modell aus Holz für rund 5.000 Euro entwickelt. Es heißt »Unreal Estate House« in Anspielung auf den eng li­schen Begriff für Immobilie: Real Estate.

KONSTRUIEREN STATT KONSUMIEREN, LAUTET DIE DEVISE AN DER

TINYHOUSE UNIVERSITY

schnaPs i st in der kLe insten hütte – das kadOkkO restaurant in tOkiO misst gerade maL 4 ,8 x 0,9 x 6,2 m

ecOcaPsuLe – das smart hOuse aus der sLOWake i macht die WiLdnis zum WOhngebiet

archItEKtur archItEKtur

12 13Or angegrün 01– 17 Or angegrün 01– 17

GEschIchtE

Vielleicht spielt der Aushub der Residenz­Baustelle in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts eine Rolle, wie gelegentlich zu hören ist? Damals hat man Millionen von Kubikmetern Erde und Felsen vor die Mauern der Stadt gebracht. Allerdings trugen die Feldlagen am Hubland schon im sechzehnten Jahrhundert den Namen Hubland; in einem Güterverzeichnis des Bürgerspitals ist bereits um 1570 von einem Acker »oben am Huplanndt, an der Gerbrunner staig« die Rede. Also war’s mit dem Aushub nichts. Bleibt das Flächenmaß Hube, manchmal auch Hufe ge ­nannt, als potenzieller Namensgeber. Eine Hube bezeich­nete früher die Ausdehnung eines Gebietes, das eine Familie bear beiten konnte und das zu ihrer Ernährung ausreichte. Georg Palitza hat diese These 1991 in seiner Gerbrunn­Chro­nik aufgestellt, und bevor jemand mit einer besseren Erklä rung kommt, können wir uns fleißig hackende Familien verbände am Hubland vorstellen.

EInE WIchtIGE rollE In dEr GEschIchtE dEs arEals spIEltE In dEr ErstEn hälftE dEs 18. JahrhundErts dEr WürzburGEr JuraprofEssor phIlIpp adam ulrIch. Der hatte es nicht sonderlich mit der Juristerei und ließ seine Vorlesungen von einem Vertreter halten. Die gewonnene Zeit nutzte er, um am Hubland Kartoffeln und anderes Grünzeug anzubauen und die Bürger davon zu überzeugen, dass man

Was Namen

über das

Hubland verraten

vOn rOLand fLadefOtOs PrOf. dr. bernd rOsemeyer ,

geschichtsWerkstatt im verschönerungsvere in Würzburg

Die Pläne dafür kann man gratis aus dem Internet herunterladen. »Set ze es auf ei nen pkw­Anhänger und du kannst es überall platzieren, wo es Park plätze gibt. Eckdaten: ca. 5qm, Schlafetage für zwei, kleine Stube, Kü che, Dusch­WC. Ideal als Wohnung, Büro, Galerie, Bühne, Show room, Pop­Up ­Store oder Info­box«, lautet die knap pe Beschreibung. Wie viele Tiny Houses ist das Unreal Estate übrigens autark und braucht kei­ne An schlüsse für Strom, Wasser oder Ab wasser. Van Bo Le­Mentzel hat schon wieder eine neue Idee: das 99BooksHouse – eine Mischung aus Bibliothek und Woh­nung auf Rädern. 99 Bücher, die das Zeug dazu haben, die Welt zu verändern, sol­

len in diesem Haus ausgestellt werden. Das Besondere: Es gibt auch ein Bett, auf dem man sich mit seinem Lieblings­buch zu rückziehen kann. For mal ist die ses Tiny House der Bücher eine Hom­mage an die Architektur des Bau haus­Archivs in Berlin von Walter Gropius.Man darf gespannt sein, was dem enga­gier ten Architekten Le­ Mentzel sonst noch ein fällt.

Was brauchE Ich EIGEntlIch? Neben dem Wunsch nach flexiblem und vor allem bezahlbarem Wohnraum, nach mehr Gerechtigkeit vor allem in den Städten ist es auch die Sehnsucht nach Einfachheit, die immer mehr Men schen von der Idee der Tiny Houses be gei stert. Wie fühlt es sich an, nur mit dem Nötig­sten auszukommen? Laut einer Statistik besitzt jeder Deutsche im Schnitt 10.000 Gegenstände: Geschirr, Besteck, Klei­dung, Handtücher, Bücher, dvds und vieles mehr. Und immer mehr Me n­schen stellen sich die Frage: Brauche ich das eigentlich wirklich alles? »Simplify your life«, »Magic Cleaning«, »Einfach aufräumen«: Der Wunsch nach Ver­ein fachung füllt in zwi schen nicht nur

Bü cher regale, sondern auch Seminar­räume und Blogs. Es gibt gegenwärtig eine große Seh sucht da nach, aufzuräu­men. Die Hoffnung ist vermutlich, dass mit dem äußeren Klären und Entsorgen auch eine innere Reinigung einhergeht – dass wir mit dem Redu zieren unseres Besitzstandes am Ende vielleicht so gar mehr Freiheit und Un ab hängigkeit ge ­win nen. »Omnia mea me cum porto«,

wusste schon der römische Politiker und Philosoph Cicero, der damit den Grie chen Bias von Priene zitierte: »All meinen Besitz trage ich bei mir.« Nicht das Materielle ist es, das mich ausmacht, son dern meine Eigen schaften und meine Fähigkeiten. Mini malismus und Selbst­ge nügsamkeit: ein Gedanke, der aktueller nicht sein könnte. Er beflügelt ge gen ­wär tig die Ent wick lung der Tiny Houses hier in Deutsch land und überall dort, wo der Wohlstand uns lange da zu verführt hat, über Wich tiges und We sent liches hinwegzusehen.

dIE baubEhördE rEdEt EIn WIch-tIGEs Wört chEn mIt. Minimalismus und Mobilität, Selbstgenügsamkeit und Einfachheit: Tiny Houses kämpfen nicht nur mit überkommenen Denk mustern, sie müssen sich auch mit ganz alltägli­chen Problemen auseinandersetzen. So gilt hierzulande auch für die Minihäuser deutsches Baurecht. Sie brauchen – wie jedes andere Haus auch – eine Bauge­nehmi gung und beim Erschließen des Baugrundstücks gilt das selbe Recht wie etwa bei einem Ein familienhaus. Das ist auch nicht anders, wenn das Tiny House auf einem Anhänger steht. Die Vor schrif­ten gelten, sobald man sich auf Dauer an einem Ort niederlässt. Aus schlag­gebend sind die Landesbau ord nungen und die kommunalen Bebau ungs pläne. Es empfiehlt sich also, sich mit dem ört­lichen Bauamt in Verbindung zu setzen, bevor man den Traum vom eigenen Tiny House in die Tat umsetzt. ●

mEhr ErfahrEn

Mehr über die Projekte von Van Bo Le-Mentzel und den Bauhaus-Campus Berlin:

bauhauscamPus.Org

Ein engagiertes Projekt zum Thema Grauwasseraufbereitung für Tiny Houses:

hOuseOf.tiny-systems.cOm

Praktisches und Wissenswertes findet sich auf diesem Informationsportal:

tiny-hOuses.de

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WIE FÜHLT ES SICH AN, NUR MIT DEM NÖTIGSTEN

AUSZUKOMMEN?

WIESO HEISST DAS HUBLAND EIGENTLICH HUBLAND? ALS ICH IN DEN

SIEBZIGER JAHREN AN DER GERADE ERÖFFNETEN HUBLAND­UNI STU­

DIERTE, HAT MICH DIESE FRAGE NIE SONDERLICH INTERESSIERT.

SIE HÄTTE MICH ABER INTERESSIEREN SOLLEN, SCHLIESSLICH STUDIERTE

ICH GESCHICHTE. SEIT DAS HUBLAND ZU EINEM NEUEN STADTTEIL

HERANWÄCHST, KANN MAN DER FRAGE NICHT MEHR AUSWEICHEN.

WARUM ALSO HUBLAND?

fLy ingsPaces – mit den mOduLen der minihäuser Lässt s ich im handumdrehen jeder WOhnraum erWeitern

die fL iegerin eLLy be inhOrn

archItEKtur

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die Kartoffelfrüchte, die irgendwie an Leprageschwüre erin­nern, auch essen kann. Bisher hatte man Kartoffeln nur wegen ihrer schönen Blüten geschätzt, jetzt dienten sie der armen Bevölkerung als Speise und bewahrten in Jahren von Getreidemissernten viele vor dem Hungertod. Im künftigen Landesgartenschaugelände steht das soge­nannte Kartoffeldenkmal, eine Pieta, deren Aufschrift an den Kartoffelpionier erinnert. Vor der Madonna, die den Leichnam Jesu im Schoß hält, soll Professor Ulrich um Gottes Segen für seine landwirtschaftlichen Neuerungen gebetet haben. Später wurde die Pieta ihm gewidmet.

nach ulrIch Ist EInE strassE Im untErEn frauEn-l a n d b E n a n nt, a b E r au c h d I E s tr a s E n n a m E n am hub land vErratEn uns manchEs übEr dEssEn WEchsElvollE GEschIchtE. Mitten hindurch führt die Straße Am Galgenberg. Tatsächlich stand einst auf dem Ge län­ de ein Galgen, der erst aus Holz und später aus Stein war. Bis 1859 wurden hier Menschen hingerichtet, und zwar als öffentliches Schauspiel. Denn der Tod der Verbrecher sollte abschreckend wirken, weshalb man den Leichnam tagelang hängen ließ, so dass sich Raben an ihm gütlich tun konnten. »Rabenstein« war deshalb ein anderer Name für den Galgen, der gleich neben der heutigen Rottendorfer Straße stand. Die war, als es noch keine Bundesstraßen und Autobahnen gab, eine wichtige Fernstraße zwischen Wien, Nürnberg und Frankfurt. Alte Fernstraße heißt seit kurzem daher ein Stück der ehemaligen Rottendorfer Straße, das als reiner Fußweg an den neuen sechsstöckigen Häusern der Stadtbau direkt neben der Landesgartenschau vorbeiführt. Die Rottendorfer Straße selbst macht einen Bogen um die Häuser. Die bogenförmige Straße Am Kugelfang verbindet seit 1922 die Rottendorfer Straße und die Straße Am Galgenberg mit­einander. Ein Kugelfang ist ein fünf bis zehn Meter hoher Erd wall, der sich bei Schießständen hinter der Zielscheibe befindet und die Gefährdung der Umgebung durch herum­fliegende Kugeln verhindern soll. Einen solchen Kugelfang gab es auch am Galgenberg. Denn geschossen wurde hier viel, weil das Areal seit 1830 ein großer Truppenübungsplatz für die in Würzburg stationierten Regimenter war. Das neunte Infanterieregiment (»Neuner«) zog aus der Zellerau herauf, ebenso wie das zweite und elfte Artillerieregiment, die aus der Faulenberg­Kaserne kamen. Sie benutzten den nach ihnen be nan nten Zweierweg und den Elferweg.

Im ErstEn WEltKrIEG WurdE dEr truppEnübunGsplatz In EIn GIGantIschEs GEfanGEnEnlaGEr für rund 6.000 franzosEn und amErIKanEr vErWandElt. Die abenteu­erlichen Erlebnisse des französischen Gefangenen Septime Gorceix hinter Stacheldraht am Hubland und auf seinen drei Fluchten, von denen erst die dritte erfolgreich war, sind kürz­lich unter dem Titel »Flucht vom Galgenberg« erstmals auf Deutsch erschienen. Apropos Erster Weltkrieg: Die Straße Am Kugelfang zieht sich durch die sogenannte Kriegersiedlung, die ab 1921 für ehemalige Soldaten und ihre Familien errichtet wurde.

Parallel dazu verläuft die Nopitschstraße, die an Heinrich Nopitsch erinnert. Der war im Krieg ein erfolgreicher Kampf­flieger und gehörte 1924 zu den Gründungsvätern einer Flie­ger schule und eines kleinen Flughafens am Galgenberg. Nopitsch stürzte schon im August 1925 tödlich ab, aber die Schule mit ihrem großen Maschinenpark florierte, bis die Nazis den Galgenberg 1935 in einen Fliegerhorst mit riesigen neuen Hangars, einem Casino und Mannschaftsunterkünften verwandelten. dIE flIEGErschulE locKtE schülErInnEn und schülEr von WEIt hEr an. Am bekanntesten ist Elly Beinhorn, die 22­jährig im Sommer 1929 zwei Monate in Würzburg ver­brachte, wo sie ihren Kunstflugschein erwarb. Später erregte sie durch spektakuläre Alleinflüge, eine Weltumrundung und durch die Heirat mit dem bekannten Rennfahrer Bernd Rosemeyer Aufsehen. Ernst Nopitsch war nicht der einzige Flieger, der am Gal­gen berg sein Leben verlor, und er ist auch nicht der einzige, an den man als Besucher am Hubland erinnert wird. Auf dem Landesgartenschaugelände wird das Lendner­Denkmal auf­gestellt, das lange am Sanderrasen stand. Der Flugpionier Leo Lendner war erst 23 Jahre alt, als er am 8. Juli 1913 mit seinem französischen Fliegerkameraden Albert Sénard nach einem Flug über den Sanderrasen, wo damals das Kilianifest statt­fand, tödlich abstürzte. Zwei Flugzeughangars aus dem Dritten Reich stehen noch, einer – die ehemalige Sporthalle der Amerikaner – dient während der Landesgartenschau als Blumenhalle. Der leicht veränderte Tower, der unter anderem eine Zweig stelle der Stadtbücherei aufnimmt, steht außerhalb des Garten schau­geländes, ist aber ein sichtbares Zeichen für die fliegerische Vergangenheit des Galgenbergs. ●

mEhr ErfahrEn

Die Geschichte des Galgenbergs erzählt Roland Flade in seinem Buch:

Würzburgs neuer stadtte iL hubLand,Verlag Schöningh Würzburg

Während der Landesgartenschau Würzburg 2018 wird die Vergangenheit des Areals auf Infostelen und in einer

Ausstellung beleuchtet.

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advErtorIalGEschIchtE

bLick auf die fL iegerschuLe be im segeLfLugtag 1930

ald WErdEn dIE ErstEn mIEtEr InnEn und mIEtEr Ins nEuE Wohn quartIEr »hubland I« EInzIEhEn. hans sartorIs, GEschäfts füh rEr dEr stadt bau WürzburG Gmbh, stEllt das Wohn KonzEpt vor.

hErr sartorIs, WürdEn sIE GErnE sElbst am hubland WohnEn? Hans sartoris: Das wäre eine Überlegung wert! Das Quartier ist nur zwei Kilometer vom Zentrum entfernt, mit fabelhaftem Ausblick über die Stadt. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden eine umfassende Infrastruk ­ tur vorfinden. Hinzu kommen ein durchdachtes Mo bi litätskonzept sowie der Park im Herzen des Vier tels, der das Lebensgefühl im neuen Stadt teil prägen wird. An ihn reiht sich unsere Neubau sied­lung »Hubland I« an.

Was zEIchnEt dIE mIEtWohnunGEn aus? Wir bieten Ein­ bis Fünfzimmerwohnungen zwischen 38 und 135 Quadratmetern an. Alle Einheiten sind

mit Balkon oder Terrasse ausgestattet, barrierefrei und im Grundriss heutigen Bedürfnissen ange­passt. Hohe Decken, gediegener Wohnkomfort, ausgesuchte Materialien und der Blick ins Grüne sorgen für ein ganz neues Raum gefühl.

WEr z IEht dEnn Ins nEuE quartIEr? Die unterschiedlichsten Menschen. Akademiker neben Arbeitern, Senioren neben Jungen, Familien neben Singles – allesamt sollen sie den Stadtteil mit ihren Eigenheiten zum Leben erwecken. Was auffällt: Über 60 Prozent der künftigen Bewohner innen und Bewohner bei uns ziehen aus anderen Würz­bur ger Stadtteilen hierher. Das zeigt, dass das Hub­land schon jetzt über ein hohes Ansehen vor Ort verfügt.

Was Ist mIt mEnschEn, dIE sIch KEInE tEurE mIEtWohnunG lEIstEn KönnEn? Der Freistaat Bayern unterstützt 90 Wohneinheiten mit einer einkommensorientierten Förderung, die im Prin ­zip alle Einkommensgruppen bis zur breiten Mittel ­schicht berücksichtigt. Ein Drei­Stufen­Mo dell bringt die geförderten Wohnungen an die richtigen Mieterinnen und Mieter. Die restlichen 85 Einhei­ten sind freifinanziert und werden zur Marktmiete vergeben.

WorIn sEhEn sIE dIE vorranGIGE aufGabE dEr stadtbau WürzburG Gmbh? Im Fokus ha ben wir zum einen Menschen mit Problemen auf dem Wohnungsmarkt, zum anderen sorgen wir durch gut gemischte Quartiere für stabile Nachbar­schaften. Unsere Arbeit, mit der wir für guten und bezahlbaren Wohnraum sorgen, ist gesellschaft­lich gewollt und ruht auf einem breiten und poli­tisch festen Fundament seitens der Stadt Würzburg.

Kann man sIch noch für EInE WohnunG am hubland bEWErbEn? Ein paar Wohnungen im Projekt »Hubland I« sind tatsächlich noch verfüg­bar. Nach der Landesgartenschau startet unser Pro­jekt »Hubland II« mit weiteren 120 Wohnungen direkt am Park. Dafür suchen wir ab 2020 nach den pas sen den Mie ter innen und Mietern. ●

Wohnen für alle

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natur rEzEpt

e in r e ze P t vOn f e L ix schne iderzubere i t e t und fOtOgr af i e rt vOn sab ine s t e imer

vOn nad ja mayerfOtO dOm in ik 2

1. Die Schafmilch und den Jo -ghurt auf Raumtemperatur bringen und vermischen. In ein steriles Glas abfüllen und ca. 48 Stunden bei Raum-tempe ratur dicklegen. Dann kühlen. Die Schwarzen Johan-nis beeren 1 : 1 mit Kristall-zucker mischen und 24 Stun den bei 2 Grad kalt stellen. Dann durch ein feines Sieb passieren und das Fruchtmark bis zur Ver wen-dung wieder kalt stellen (unter 2 Grad).

2. Alle Zutaten für das Eis in einem Mixer zu einer glatten Masse verrühren, dann in einer Eismaschine gefrieren.

3. Für das Granité die Blüten-blätter mit Eiswürfeln und Zucker fein pürieren und durch ein sehr feines Sieb pas sieren. Den Sud mit Läu ter zucker – Sirup aus Wasser und Zucker im Verhältnis 1 : 1 – Wasser, Cham pagner und Gin mi schen und in einem flachen Gefäß ge frieren las sen. Dabei stünd lich umrühren, bis grobe Eisscherben entstehen.

4.Auf einem Teller mit dem Schafjoghurt einen Kreis von etwa 8 cm Durchmesser ausstreichen und mit dem Fruchtmark der Schwarzen Johannisbeeren umgeben.

DESSERT VON TAGETES

UND SCHWARZEN JOHANNIS­

BEEREN

Auf dem Joghurt die karamel-lisierten Beeren anrichten.

In die Mitte des Joghurts eine Nocke Tageteseis und darüber einen Löffel des Granités geben. Mit kleinen Blättchen und Blütenblät - tern anrichten. ●

#WodIEIdEEnWachsEn

Wir freuen uns über Fotos von Ihrem Dessert

oder anderenkulinarischen Ideen rund um

die Tagetes. Einfach auf Facebook

oder Instagram mit dem Hashtag

#WOdie ideenWachsen teilen.

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zutatEn (5 pErsonEn)

für dEn schafJoGhurt500 ml Schafmilch, ca. 7 % Fett25 g Naturjoghurt

für das fruchtmarK:125 g vollreife oder gefrorene Schwarze Johannisbeeren

für das EIs30 g grüne Tagetesblätter55 g Kristallzucker250 g Joghurt 3,5 %250 ml Frischmilch mind. 3,8 %0,5 g Salz

für das GranIté250 g Eiswürfel125 g Zucker115 g Blütenblätter der Tagetes60 g gelbe Begonienblüten205 ml Läuterzucker 1 : 1750 ml Wasser200 ml Champagner oder hochwertigen Sekt10 ml Gin

Tage

tes

FARBENFROH, NÜTZ LICH UND ÜBERRASCHEND SCHMACKHAFTDie unkomplizierte Stu den-tenblume, die bis zum Frost üppig blüht, macht sich nicht nur gut in Beeten und Balkon kästen, sie ist auch ausgesprochen nützlich. So regene rieren sich zum Beispiel intensiv genutzte Gemüse-beete, wenn sie zusätzlich mit Tagetes bepflanzt werden. Die Pflanzen lockern das Erdreich auf und verbessern die Quali tät des Bodens. Aber die Tagetes kann noch mehr. Vor allem bei Wurzel gemüsen wie Karotten oder Sellerie, aber auch bei Erdbeeren oder Tomaten hat sich die meist gelb oder orange blühende Pflanze als natürliche Waffe gegen Fadenwürmer und Bodenälchen (Nematoden) erwiesen. Die von den Tagetes wurzeln ausgeschie-denen Substanzen locken zunächst die Nematoden an. Dringen diese jedoch in die Wurzel ein, bekommt es den Schäd lingen schlecht. Schnecken wiederum lieben die Tage tes. Wer also Salat, Paprika, Gurken, Pe ter silie und Basilikum schützen möchte, kann als Ablen kungs-manöver Tagetes pflan zen. Und wer dabei auch noch den Bienen etwas Gutes tun möchte, entscheidet sich für die Pflanzen mit ungefüllten Blüten. Und was das Beste ist: Tagetes sind auch noch essbar. Felix Schneider, der im Res-taurant Sosein. in Heroldsberg kocht, hat für Orangegrün ein Rezept entwickelt, bei dem nicht nur die Blütenblätter der Tagetes, sondern auch das Grün Ver wendung findet. ●

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advErtorIal GEnuss

Landschaft im GlasvOn nad ja mayer

Sehen. Erleben.Genießen.

S prechen wir also über Frankenwein. Jede Weinregion hat eine Rebsorte, die wie keine zweite mit ihr verbunden ist: im Burgund der Pinot Noir, im Piemont Nebbiolo und in Franken ist es der Silvaner. Er wird seit dem 17. Jahrhundert hier angebaut und kommt ursprünglich aus Österreich, wo er zu den ältesten autochthonen Rebsorten zählt. Silvaner gedeiht vorzüglich auf den fränkischen Muschelkalk­ und Keuper böden und liefert dabei sehr vielfältige Weine – vom leichten Som mer wein bis zur edelsüßen Beerenauslese.

tradItIonsrEIchE laGEn am maIn. Berühmte Wein­la gen wie der Würz burger Stein begeistern schon seit dem 19. Jahr hundert weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die drei großen Traditionsweingüter der Stadt – das Bürgerspital, der Staatliche Hofkeller und das Juliusspital – werden anlässlich der Landesgartenschau Würz burg 2018 auch eine besondere Edition mit Ortsweinen herausgeben, natürlich im Bocks­beutel, einer weiteren Besonderheit des Weinlands Franken. Er hat als Flaschenform eine lange Geschichte und stammt in direkter Linie von der Kugelflasche – dem Urhohl gefäß der Menschheit – ab.

mIttElaltErlIchE mEthodEn für aussErGEWöhn-lIchE WEInE . Franken ist das einzige Weinbaugebiet in Deutsch land, in dem die Tradition des gemischten Satzes noch gepflegt wird. Beim »Alten Fränkischen Satz« werden unterschiedliche Rebsorten, die so gemischt auch im Wein­berg gepflanzt werden, ungeachtet ihres jeweiligen Reife­grades gemeinsam gelesen. Mit der Sortenvielfalt will man Ernteausfällen durch Frost oder Schädlinge zuvorkommen. Es gibt nur noch wenige Winzer, die diesen historischen Anbaustil praktizieren. Sie aber kämpfen leidenschaftlich für den »Alten Satz« und liefern Jahr für Jahr sehr authentische, individuelle Weine.

auf dEn GEschmacK GEKommEn. Wer Landschaft und Reb­sorten nicht nur im Glas erleben möchte, sollte sich auf den Weg machen. Die mainfränkische Weinregion bietet herrliche Wanderwege, atemberaubende Ausblicke und zur Stärkung rustikale Heckenwirtschaften und gemütliche Weinstuben. Auf der Landesgartenschau Würzburg 2018 hält die Bayerische Landesanstalt für Wein bau und Gartenbau unter dem Motto »Wein beflügelt« zudem Wissenswertes über Aroma, Terroir, Biodiversität, Klima und Rebsorten und selbstverständlich auch flüssiges Anschauungsmaterial bereit. ●

zum EntdEcKEn

Der Fränkische Weinbauverband:frankenWein-aktueLL .de

Tolle Tipps für Weinwanderungen und die Broschüre »Franken – Wein.Schöner.Land!«:

franken-WeinLand.de

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau: LWg.bayern.de /Weinbau

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FLORALE VIELFALT IM GARTEN TRIFFT AUF KULINARISCHE VIELFALT IN DER MALL: BESUCHERINNEN UND BESUCHER DÜRFEN SICH AN VERSCHIEDENEN GENUSS­STATIONEN AUF ALLERLEI KÖSTLICHKEITEN VON POLSTER CATERING FREUEN.

Die Landesgartenschau Würzburg 2018 wird ein Fest für alle Sinne – nicht nur auf den Wiesen und Parkanlagen, sondern auch an den fünf gastronomischen Standorten. Damit greift die Landesgartenschau einen aktuellen Trend auf, der die Qualität und Herkunft von Ernährung in den Mittelpunkt rückt. Beköstigung ist heute ein Thema, das bewusster wahrgenommen wird als noch vor zwanzig Jahren. Auf den Speisekarten wird dem Rechnung getragen. Die gastronomische Gesamtleitung hat Enrico Matthes, Geschäftsführer von Polster Catering. Der versierte Caterer aus Lichtenstein in Sachsen kümmert sich ein halbes Jahr lang um die Verpflegung der Besucherinnen und Besucher. Als Großgastronom ist er Experte für Veranstaltungen mit mehr als 100.000 Gästen. Seit 1996 begleitet er Gartenschauen, alleine in diesem Jahr war er auf zwei Landes­gartenschauen in Deutschland aktiv.

GEnIEsEn und EInKaufEn Im food-court. Versorgt werden die Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Standorten. Im ehemaligen Kopfgebäude der Mall der US­Kaserne Leighton Barracks lädt eine große Markthalle im Retro­Look zum Entdecken und Genießen ein. Das Gastrozelt ist nicht weit vom Food­Court ent­fernt und bietet Speisen aller Art an. Wer einfach nur einen Schoppen genie­ßen möchte, kann den Wein­ und Biergarten aufsuchen. Eine Zeitreise in die Vergangenheit erleben Gäste beim Besuch des American Diner, das in einer ehe­maligen US­Tankstelle untergebracht ist und das Amerika der fünfziger Jahre wiederaufleben lässt. Hier ist die »American Kitchen« zu Hause. Ein weiterer Besuchermagnet des Geländes dürfte der Aussichtspunkt »Belvedere« mit Café und Blickachse zur Festung werden. Die Speisenvielfalt soll das US­amerikanische Vermächtnis widerspiegeln. Dabei werden auch örtliche Gegebenheiten berücksichtigt. Die Historie des Geländes und die konzeptuelle Umgebung werden dementsprechend in die Getränke­ und Speisenauswahl einfließen. So können Besucherinnen und Besucher die Landesgartenschau mit wirklich allen Sinnen kulinarisch genießen und gesättigt von so vielen Eindrücken mit ihren neu gewonnenen gärtnerischen Inspirationen und Ideen nach Hause gehen. ●

KAUM EIN NAHRUNGSMITTEL IST SO ENG MIT DER LANDSCHAFT EINER REGION VERBUNDEN WIE DER WEIN. ER IST DAS ERGEBNIS EINES KOMPLEXEN ZUSAMMENSPIELS VON MIKR O­KLIMA, BODEN, LAGE UND DER KENNTNISREI­CHEN ARBEIT VON WINZER UND KELLER MEISTER. VERHALTEN ODER INTENSIV? FRUCHTIG ODER WÜRZIG? MILD ODER LEBHAFT? NATÜRLICH IST WEIN VOR ALLEM GESCHMACKS SACHE – ABER GERADE DESHALB LÄSST SICH AUCH SO TREFF­LICH ÜBER WEIN SPRECHEN.

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natur natur

»Wenn die Biene ein­mal von der Erde

verschwindet, hat der Mensch nur noch vier

Jahre zu leben. Keine Bienen mehr,

keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr,

keine Tiere mehr, keine Menschen mehr«,

soll Albert Einstein bereits 1949 konstatiert

haben.

Die Honigbiene ist nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier der Erde. Weltweit – so haben Forscher aus­gerechnet – liegt die Wert schöpfung der Biene bei etwa 265 Milliarden Euro pro Jahr. Die dramatischen Nachrichten über das Sterben der Bienen haben vieler orts dafür gesorgt, dass es plötzlich wieder mehr von den fleißigen Honigproduzentinnen gibt. Und zwar nicht auf dem Land, wie man viel­leicht erwarten würde, sondern mitten in den Städten – zum Beispiel auf den Dächern von Schulen, Museen und Banken. Sogar der Deutsche Bundestag produzierte in diesem Jahr erstmals 50 Kilogramm Parla­ments honig von Bienen, die sich am Reichstagsgebäude mit dem Tiergarten in unmittelbarer Nachbarschaft ausgesprochen wohl zu füh­len scheinen.

auf dEm land müssEn dIE bIEnEn hunGErn. Tatsächlich ist die Stadt der bessere Ort, Honigbienen zu halten. »Auf dem Land herrscht agrarindustrielle Ödnis: Hecken, Kleingehölze, Waldstücke und Bach­ränder wurden im Zuge der Flurbereinigung systematisch gerodet und es entstanden weite, eintönige Agrarflächen – gut für großräu­mige Monokulturen, schlecht für Bienen«, schreibt etwa der nabu – Naturschutzbund Deutschland e. V. auf seiner Website. Hinzu kommt, dass Monokulturen häufig innerhalb weniger Tage abgeerntet werden und die Bienen in manchen Regionen bereits im Juli nur noch blü­tenfreie Felder vorfinden. In der Stadt werden zudem auch weniger Pestizide eingesetzt, was die Stadtbienen gesünder und widerstandsfähi­ger macht als ihre Artgenossinnen auf dem Land. Doch auch den Stadtbienen setzt die Varroamilbe seit einigen Jahren gehörig zu. Die ursprünglich in Asien heimische Milbe verbeißt sich im Pelz der Bienen und saugt ihr Blut. Das macht sie anfälliger für Infektionen und sorgt dafür, dass viele von ihnen den Winter nicht über­stehen. In Europa stirbt inzwischen etwa jedes dritte Bienenvolk durch die Varroamilbe.

hIlfE für ImKEr pEr smartphonE. Eine Reihe von Imkern und Forschern arbeitet gegenwärtig an der Möglichkeit, der Varroamilbe mit Apps Herr zu werden. Besonders vielversprechend scheint da bei die Idee eines schwedischen Im kers zu sein: Björn Lagerman hat ein lern­fähiges webbasiertes Netzwerk angelegt, in das andere Imker Fotos von befallenen Bienen hochladen können. Später einmal soll dann eine App dafür sorgen, dass die Kamera des Smartphones befallene Tiere selbstän­dig erkennt. Damit dies gelingt, müssen jedoch noch tausende Bilder hochgeladen werden. Sein vielversprechendes Crowdfunding­Projekt »BeeScanning« wird inzwischen von der eu gefördert. Wer sich selbst für die Imkerei in te ressiert und seinerseits etwas gegen das Aussterben der Apis mellifera tun möchte, wird auf der La ndes­

IST DIE BIENE GESUND, BLEIBT’S AUCH DER MENSCHvOn nad ja mayerfOtO Pe ter ba j e r

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natur

gartenschau Würzburg 2018 vielfältige Anregungen dazu finden – zum Beispiel im Imkerpavillon des Unterfränkischen Bienenzuchtvereins Würzburg e. V., der sich leidenschaftlich für die Zucht und Haltung vita­ler Honigbienen einsetzt.

Was bIEnEn sonst noch KönnEn. Der Verhaltensforscher und Soziobiologe Prof. Dr. Jürgen Tautz leitet an der Julius­ Maximilians­Universität Würz burg das interdisziplinäre Projekt HOneyBee Online Studies, kurz: HObOs. Sein aktuelles Buch »Die Honig fabrik«, das er gemeinsam mit dem Imker Dietrich Steen geschrieben hat, führt auf höchst vergnügliche Weise in die Wunderwelt der Bienen ein und lan­dete sogar auf der spIeGel­Bestsellerliste »Sachbuch«. Auf der Landesgartenschau Würzburg 2018 wird er gemeinsam mit seinem HObOs­Team einen Hightech­Bienenstock vorstellen. Er ist mit Sensoren, Messgeräten und mehreren Kameras ausgestattet. Alle Daten sind online abrufbar, werden aber auch langfristig gespeichert.

oranGEGrün: sInd bIEnEn WIrKlIch so flEIssIG, hErr tautz? JürGen TauTz: Wir haben dazu vor Jahren tatsächlich mal ein Ex per i ­ment gestartet. Wir fragten uns: Wie viel Prozent der Sammel bienen gehen auf Sammel flüge und wie oft verlässt jede Sammelbiene täglich den Stock? Und siehe da: Die mittlere Anzahl der täglichen Ausflüge lag bei 3–4 Ausflügen. Dabei absolvierte die fleißigste Biene 10 Aus flüge an einem Tag, etliche Bienen aber nur einen einzigen Ausflug täglich. Das Bienenvolk insgesamt vollbringt erstaunliche Leistungen, auch auf dem Sektor des Nektareintrags. Die Einzelbiene jedoch, und das mag man­chem tröstlich erscheinen, ist eher »faul«.

Es Ist also dIE GEmEInschaft, dIE das bIEnEnvolK so starK macht? Ganz genau. Keine Biene kann alle Funktionen ausüben, die den Stock im Ganzen erfolgreich machen. Wir sprechen deshalb auch vom »Bien« – ein Begriff aus dem 18. Jahrhundert, der das Bienenvolk als Gesamtheit bezeichnet. Der Bien ist ein Superorganismus, dessen Leistungen höchst umfassend und komplex sind, beinahe vergleichbar mit einem Säugetier.

Was KönnEn WIr von dEn bIEnEn lErnEn? Eine Menge! Der Umgang der Bienenkolonien mit ihren natürlichen Ressourcen bei­spielsweise, den Blüten, ist vorbildlich. Nachhaltiger und schonender, als es die Bienen tun, lässt sich nicht handeln. Auch die Menge der im Nest angelegten Vorräte übersteigt nie das Maß des Notwendigen – Gier ken­nen die Bienen nicht.

Was machEn dIE bIEnEn EIGEntlIch Im WIntEr? Auch da sind die Bienen wieder sehr vorbildlich: In den kalten Winter monaten rücken sie ganz eng zusammen und wärmen sich gegenseitig. Dadurch bilden sie die sogenannte Wintertraube. Bienen aus dem kühlen Außenbereich werden immer wieder von den aufgewärmten Bienen im Innenbereich abgelöst. Für Proviant sorgen sie schon im Sommer vor. ●

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mEhr ErfahrEn

Jürgen Tautz, Dietrich Steen die hOnigfabrik :

die WunderWeLt der b ienen – e ine betriebs bes ichtigung,

Gütersloher Verlagshaus

Maja Lunde die geschichte der b ienen

btb Verlag, München

Das Projekt von Prof. Dr. Jürgen Tautz:

hObOs.de

Eine Initiative der Schwartauer Werke in Kooperation

mit hObOs – informativ und lehrreich:

bee-carefuL .de_ _ _

Das Bienenvolk insgesamt voll­bringt erstaunliche Leistungen, auch auf dem Sektor des Nektareintrags. Die Einzelbiene jedoch, und das mag manchem tröst lich erschei­nen, ist eher »faul«.

Zwischen April und Oktober erwartet Sie auf dem Gelände der Landesgartenschau Würz burg 2018 zusätzlich zu den Blumenschauen, Themenwochen, Zukunfts-, Wissens- und Ideengärten, den Spielwelten und Sport-möglichkeiten auch ein ausgesprochen abwechslungs-rei ches Kulturprogramm. Lesen Sie auf den nächsten Seiten, worauf Sie sich jetzt schon freuen können.

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SACHS FRANKEN CLASSIC

OLDTIMERRALLYE20.05.2018, 11:00 – 17:00 UHR

Die beliebte und bekannte Oldtimer Rallye »Sachs Franken Classic« startet auch 2018 wieder unter dem Motto »Fahren wie Gott in Franken«. Die Route führt durch historische Ortschaften, vorbei an den herrlichen Landschaften Frankens mit ihren Weinbergen, Wiesen und Feldern und macht auch Station auf dem Gelände der Landesgartenschau. Besucher-innen und Besucher haben dann die einmalige Gelegenheit, die Oldtimer aus nächster Nähe zu begutachten und sechs Jahr zehnte Automobilgeschichte hautnah zu erleben.

LEIGHTON’S JUKEBOX

EINE PRODUKTION DES MAINFRANKEN THEATERS WÜRZBURG15.06., 20.06., 03.07., 06.07.2018, 20:30 – 21:30 UHR

In einem szenisch-musikalischen Abend laden die Schauspie-lerinnen und Schauspieler des Mainfranken Theaters ein zu einer Zeitreise in das Land der scheinbar unbegrenzten Mög-lichkeiten, die in den 50er Jahren beginnt und bis in die Gegenwart reicht. Das Stück ist dabei eng mit der Geschichte des Hublands verbunden: Hier entstanden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der Kasernenkomplex der US-Armee sowie das Wohngebiet Skyline Hill mit Schulen, Sportanlagen, Restaurants und dem größten US-Einkaufszentrum in Europa.

Tag der StraSSenmusik

21.05.2018, 10:00 – 18:00 UHR

Über 50 Musikerinnen, Musiker und Bands bringen die Landes-gartenschau am Pfingstmontag mit Klassik, Jazz und Pop zum Klingen. Internationale und regionale Bands spielen an verschiedenen Plätzen auf dem Gelände. Ähnlich wie auf dem inter nationalen Festival für Straßenkunst und Straßen-musik »stramu Würzburg«, das die Straßen und Plätze der Stadt durch die Musik belebt und verändert, können Besu-cher innen und Besucher am Tag der Straßenmusik das Gelände der Landesgartenschau musikalisch erleben und genießen – und dabei junge Singer-Songwriter entdecken.

FAIRTRADE SONNTAG

17.06.2018, 11:00 – 18:00 UHR

Der Fairtrade Sonntag will Menschen ansprechen, die Lust haben, das Leben zu genießen und sich dennoch den Heraus-forderungen unserer Zeit zu stellen. Neben einem vielfältigen musikalischen Programm gibt es informative Kurzvorträge rund um die Themen fairer Handel, Globalisierung und nach-haltige Wirtschaft. Ein Markt lädt außerdem zum Stöbern und Entdecken ein. Hier gibt es zum Beispiel Streetwear und Sport kleidung aus fairem Handel. Organisiert wird das Event von den Machern des Fairtrade Festivals, das seit 2008 etwa alle zwei Jahre in Würzburg stattfindet.

BAYERNSLAM 201807.06.2018, 18:00 – 21:00 UHR 08.06.2018, 17:00 – 22:30 UHR 09.06.2018, 15:00 – 22.30 UHR

Slam steht kurz für »Poetry Slam« und ist das aktuell erfolg-reichste Literaturformat im deutschsprachigen Raum. Das Publikum bestimmt bei diesem Wettstreit der Poetinnen und Poeten, wer der oder die Beste ist. Die Landesgartenschau holt in Kooperation mit Würzburgs erfolgreichsten Slammern Pauline Füg (Kulturförderpreis der Stadt Würzburg) und Christian Ritter (Bayernslamchampion 2010) die Bayerische Meisterschaft im Poetry Slam nach Würzburg. Drei Tage lang kämpfen die 50 besten Poetinnen und Poeten Bayerns auf der Landesgartenschau um die Gunst des Publikums.

FUNKHAUS ORCHESTER KÖLN MEETS MOZARTFEST

05.07.2018, 20:00 – 22:00 UHR

Lenny Bernstein feiert seinen 100. und gemeinsam mit dem Mozartfest Würzburg feiert auch die Landesgartenschau mit. In einer temperamentvollen Konzert-Gala steht der Kom-ponist, Jahrhundertdirigent, herausragende Musikerklärer, unerschütterliche Menschenfreund und Kämpfer für den Frieden Leonard Bernstein im Fokus. Von »West Side Story« bis »Candide« erklingen einige seiner spritzigsten Meister-werke. Das Wdr Funkhausorchester, eine der ersten Adressen für die unterhaltenden Seiten der Klassik, bringt Bern-stein’schen Schwung und dessen unbändige Lebensfreude auf die Landesgartenschau-Bühne.

rock.im.puls 2018

11.05.2018

Das bayernweite Musikförderprogramm an bayerischen Mit-tel- und Realschulen klasse.im.puls präsentiert auf der Lan-des gartenschau das große Bandklassenfestival rock.im.puls 2018. Über 250 Schülerinnen und Schüler aus allen Teilen Bayerns spielen in mehreren Schulbands und Ensembles. Das auf Initiative der Professur Musikpädagogik der Univer sität Erlangen-Nürnberg 2009 gestartete Programm ermöglicht es bayerischen Mittel- und Realschülerinnen und -schülern, ab der 5. Klasse ein Instrument zu erlernen und im gemeinsamen Musikmachen anstelle virtueller Kommu nikationsformen ein echtes Miteinander in realen sozialen Gefügen zu erleben.

FACETTEN DER BLASMUSIK IM LANDKREIS WÜRZBURG

24.06.2018, 11:00 – 17:00 UHR

Ensembles und Orchester des Nordbayerischen Musikbunds bringen auf dem Gelände der Landesgartenschau Würzburg 2018 ganz unterschiedliche Formen der Blasmusik zu Gehör und zeigen, dass sich mit ihren vielfältigen Holz- und Blechblasinstrumenten bei Weitem nicht nur volkstümliche Musik machen lässt.

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Yeah man!13. – 14.07.2018, 16:00 – 22:00 UHR

Die Landesgartenschau Würzburg 2018 findet auf dem Ge län de der Leighton Barracks statt, einem ehemaligen Stützpunkt amerikanischer Truppen. Gemeinsam mit den Machern des africa festivaL Würzburg entstand die Idee, genau an dieser Stelle ein Festival mit afroamerikanischer Musik zu veranstalten. Zusätzlich zum regulär auf den Talavera Mainwie sen stattfindenden africa festivaL können sich Besu -cher innen und Besucher an zwei Tagen musikalisch in diese besondere Zeit Würzburgs zurückversetzen lassen.

LAS VEGAS ELVIS REVIVAL SHOW

11.08.2018, 20:00 – 22:00 UHR

Die phantastische Show mit Band, Bläsersatz, Streichern und Chor – und unvergesslichen Songs des King of Rock ’n’ Roll. Die legendären Konzerte von Elvis Presley in Las Vegas wer-den mit Evergreens wie »Jailhouse Rock«, »Suspicous Minds«, »Are you lonesome tonight«, »Love me tender« oder »Viva Las Vegas« wieder zum Leben erweckt. Das Orchester spielt nach den Original-Arrangements aus den frühen 1970er Jahren und die Show gilt als beste und größte Elvis-Revival-Show in Europa – ein Muss für alle Elvis-Fans.

garten flimmern

OPEN-AIR-KINO23. – 27.08.2018, 20:00 – 23:00 UHR

Am Abend, wenn Ruhe auf dem Landesgartenschaugelände eingekehrt ist und die Sommernächte am wärmsten sind, beginnt das Gartenflimmern. Auf Liegestühlen, Decken oder Sitzsäcken können Besucherinnen und Besucher einen ent-spannten Filmabend unter Sternen genießen. Das Programm reicht vom Blockbuster bis zum Programmkino und auch für Essen und Getränke ist gesorgt. Präsentiert werden die fünf Kinoabende auf dem Gelände der Landesgartenschau vom Team des beliebten festungsfLimmern Open-Air-Kinos.

Trachtentag02.09.2018, 11:00 – 18:00 UHR

Der Trachtenverband Unterfranken e. V. und die arge Frän-kische Volksmusik Bezirk Unterfranken engagieren sich für den Erhalt und die Pflege von Tracht, Volksmusik und Brauch-tum. Gemeinsam richten sie den »Trachtentag« auf der Lan-desgartenschau aus. Auf einer Bühne werden den ganzen Tag über Volksmusik und -tanz dargeboten. Dabei haben die Zuschauerinnen und Zuschauer auch Gelegenheit mitzuma-chen. Ein besonderer Höhepunkt wird zudem der farbenpräch-tige Festzug durch das Landesgartenschaugelände sein.

FEUERWERKS MUSIK

23.09.2018, 20:30 – 22:00 UHR

Georg Friedrich Händels populäre Feuerwerksmusik ist 1748 entstanden. König Georg II. plante anlässlich des im Oktober 1748 geschlossenen Aachener Friedens zur Beendigung des Österreichischen Erbfolgekriegs eine große Feier mit Feuer-werk und Musik. Er beauftragte Händel damit, ein Werk für diesen festlichen Anlass zu schreiben. 270 Jahre später kommt das fulminante Stück nun mit großem Abschlussfeuer werk auf der Landesgartenschau in Würzburg zur Aufführung – in Zusammenarbeit mit dem Nordbayerischen Musikbund.

FILMMUSIK UND CHANSONS

EINE SERENADE DES PHILHARMONISCHEN ORCHESTERS WÜRZBURG26.07.2018, 20:00 – 21:30 UHR

Das Philharmonische Orchester Würzburg ist ein Ensemble mit einer reichen Geschichte und facettenreichem Repertoire. Neben monumentalen und temporeichen Filmmusiken werden an diesem Abend auch bekannte Chansons aus dem ver gan-genen Jahrhundert erklingen wie etwa die Werke des Würz-burger Komponisten Norbert Glanzberg, der für Edith Piaf seine schönsten Lieder zu Papier brachte. Die Besucher - innen und Besucher erwartet eine ebenso ergreifende wie schwungvolle Sommerserenade.

LABORATORIUM TANZ

BALLETCOMPAGNIE MAINFRANKEN THEATER WÜRZBURG20.07.2018, 18:00 – 20:00 UHR

Das Laboratorium Tanz der Ballettcompagnie des Main-franken Theaters Würzburg wird drei Tanzsequenzen zeigen, für die die Tänzerinnen und Tänzer der Ballettcompagnie auch als Choreografen verantwortlich zeichnen. Die Stücke nähern sich im Spannungsfeld zwischen Tanz pur und Handlungs ballett auf sehr unterschiedliche Weise ihren Sujets. Diese innovative Collage aus Kurzballetten wird für einen ebenso abwechslungsreichen wie intensiven Abend sorgen.

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Puls Gartenfest

07.07.2018

Ein weiteres musikalisches Highlight verspricht PuLs , das junge Programm des Bayerischen Rundfunks, zu werden. Neben ange sagten Headlinern werden sich an diesem Tag auch die heißesten Newcomer des Jahres auf der Open-Air-Bühne der Landesgartenschau die Ehre geben – Sommergefühle und Festivalstimmung garantiert. Rund um die Konzerte gibt es zu dem auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit einer Live-Radio-Show direkt vom Gelände der Lan des-gar ten schau in die BR-Studios nach München, mit spannen den Workshops, Acoustic-Sessions und anregenden Vorträgen.

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PREISE UNDÖFFNUNGSZEITEN Die Gartenschau ist täglich ab 9:00 Uhr geöffnet. Die Kassen schließen um 18:00 Uhr. Bei Abendveranstaltungen gelten entsprechend längere Öffnungszeiten.

Für Early Birds – seit 12. April 2017 bis 11. April 2018 profitieren Schnell -entschlossene von unserem attraktiven Vorverkaufsangebot.VVK- Stellen in Ihrer Nähe finden Sie auf lgs2018-wuerzburg.de/vorver-kaufsstellen. Tageskarten erhalten Sie an den Kassen vor Ort.

Dauerkartenpreise early BirD/VVk regulärerwachsene 95,– € 110,– € kinDer 7 – 17 Jahre1 20,– € 25,– €kinDer 0 – 6 Jahre – –ermässigte2 75,– € 85,– €Junge Dauerkarte3 30,– € 40,– €

tageskartenpreise early BirD/VVk regulärerwachsene – 18,– € kinDer 7 – 17 Jahre1 – 3,– €kinDer 0 – 6 Jahre – –ermässigte2 – 14,– €Junge erwachsene3 – 14,– €

1 Von 7 Jahren bis einschließlich 17 Jahre, Stichtag: 12.04.2018 2 Auf Nachweis: Empfänger von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld I+II , Empfänger von Grundsicherung,

Menschen mit Behinderung ab GdB 50 % (erforderliche Begleitperson mit Eintrag »B« frei)3 Auf Nachweis: Schüler ab 18 Jahren, Studierende, Auszubildende, Grundwehr- und Zivildienstleistende,

Absolventen eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ), Bundesfreiwilligendienstleistende

Die Dauerkarte ist personengebunden und nicht übertragbar. Sie berechtigt zum Eintritt auf das Gelände der Landesgartenschau Würzburg 2018 GmbH im Zeitraum vom 12.04. – 07.10.2018. Sie gilt nur zusammen mit einem gültigen Lichtbildausweis. Ab Frühjahr 2018 können Sie die erworbenen Gutscheine gegen personalisierte Dauerkarten eintauschen – wo genau, geben wir frühzeitig bekannt. Darüber hinaus können die Gutscheine natürlich ab dem 12.04.2018 auch an allen Kassen auf dem Gartenschaugelände personalisiert werden.

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ANFAHRT Würzburg liegt an den Autobahnen A 3, A 7 und A 81. Sie erreichen die Landesgartenschau bequem über die B 19 Richtung Würzburg und weiter über die B 8 Ausfahrt Rottendorf/Gerbrunn. Wenn Sie mit dem öPnv anreisen, erhalten Sie eine Ermäßigung auf die Tageskarte. Nähere Informationen erhalten Sie unter lgs2018-wuerzburg.de/besuch.

IMPRESSUM hErausGEbErLandesgartenschau Würzburg 2018 GmbHSedanstraße 23, 97082 Würzburglgs2018-wuerzburg.deT +49 931 37-2018 [email protected] rEdaKtIonCarmen Brauckhoff, Carmen van Musscher (inhaltlich verantwortlich, beide Landesgartenschau Würzburg 2018 GmbH)Prof. Nadja Mayer (Poarangan Brand Design & Consulting)

autorEn dIEsEr ausGabEPat Christ (MainKonzept), Dr. Roland Flade, Max Scharnigg

KonzEptIon und GEstaltunGProf. Nadja Mayer, Siri Poarangan (Poarangan Brand Design & Consulting)

KorrEKtoratTobias Lehra, Monika Thaller (MainKonzept)

prEprEssOliver Selzer (Sign Kommunikation)

drucKbonitasprint gmbhMax-von-Laue-Straße 31, 97080 Würzburg

auflaGE180.000 Exemplare (davon 170.000 als Beilage der Main Post im Halbformat und 10.000 Exemplare im Magazin format)

ErschEInunGsWEIsEEinmal im Jahr (November 2017 und Frühjahr 2018)

fördErunG

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit Zuschüssen zu den Durchführungskosten zur Förderung der Produktivität und Qualität im Gartenbau.

Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr mit Zuschüssen zum Stadtumbau.

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit Zuschüssen zu den Investitionskosten der auf Dauer errichteten Grün- und Erholungsanlagen.

Wir möchten, dass Sie sich wohlfühlen.

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