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Digitale Kommunikationstechnik Henrik Schulze Fachhochschule Südwestfalen Abteilung Meschede

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Digitale Kommunikationstechnik

Henrik SchulzeFachhochschule Südwestfalen

Abteilung Meschede

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VorbemerkungenDie folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und Wintersemester 2002-2005 gelesen habe. Sie sind gemeint als Gedächtnisstütze, nicht als Skript. Ich werde sie regelmäßig weiter überarbeiten und bin daher dankbar für jegliche Hinweise auf Schreibfehler sowie für kritische Anmerkungen und Anregungen bezüglich des Inhalts.

H. Schulze, Oktober 2005

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Digitale Nachrichtenübertragungstechnik

1 Einleitung und Grundbegriffe

2 Grundlagen der Basisbandmodulation

2.1 Was ist digitale Modulation?2.2 ASK2.3 Nyquist-Kriterium2.4 Rauschen2.5 Das Maximum-Likelihood-Prinzip2.6 Matched Filter2.7 Bitfehlerraten für ASK2.8 Leistungsdichtespektren

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Digitale Nachrichtenübertragungstechnik

3 FSK3.1 Definition und Grundbegriffe3.2 Optimaler Empfänger3.3 Bitfehlerraten

4 Faltungscodes4.1 Definition und Grundbegriffe4.2 Zustandsdiagramm und Trellis4.3 Der Viterbi-Algorithmus4.4 ML-Prinzip und Soft Decision4.5 Fehlerwahrscheinlichkeiten

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Digitale Nachrichtenübertragungstechnik

5 Modulation eines Trägers5.1 QAM5.2 Systembeispiel DVB-S, DVB-C5.3 PSK5.4 Differentielle und kohärente Empfänger 5.5 OQPSK und MSK

6 Multiträgermodulation mit OFDM6.1 Das Multiträgerkonzept6.2 Orthogonale Pulse6.3 OFDM mit Schutzintervall 6.4 Systembeispiele DAB und DVB

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Abtasttheorem: Blockschaltbild

A/D D/A0110 1010 0111

Speicherung/Übertragung

Restfehler durch begrenzte Auflösung: „Quantisierungsrauschen“

Kann beliebig klein gemacht werden.1 Bit mehr bringt wieviel dB ?

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Datenraten digitaler Signale

Telefon (ISDN): 8 bit@8kHz => ??

Audio (CD): 2x16 [email protected] => ??

Noch niedrigere Datenraten bei (nahezu) gleicher Qualität:

Telefon (GSM): 6.5 - 13 kbit/s

Audio (MP3): 128 - 192 kbit/s

Was ist der Trick ???

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Datenreduktion

• Übertrage nur die Information, die der Adressat braucht

• Fordere Transparenz bei Audio und Verständlichkeit bei Sprache

• Akzeptiere Verluste in der Information, wenn die Qualität stimmt

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Warum digital?

• Geringerer Bandbreitenbedarf bei Anwendung von Datenreduktion ⇒Quellcodierung

• Bessere Übertragungssicherheit durch Fehlerschutz ⇒ Kanalcodierung

• Geringere Sendeleistung erforderlich

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Digitale Übertragungskette (schematisch)

Quell-Encoder

Kanal-Encoder

Modulator

Kanal

Quell-Decoder

Kanal-Decoder

De-modulator

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Modulation

))(2cos()()( 0 ttftats ϕπ +=

AM PM/FM

Modulation: „Langsame“ Änderung von Amplitude und Phasezur Informationsübertragung

Quadraturdarstellung:

)2sin()()2cos()()( 00 tftQtftIts ππ −=

)(sin)()(),(cos)()( ttatQttatI ϕϕ ==

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Quadraturmodulator (I-Q-Mod.)

( )tf02cos π

( )tf02sin π−

)(tI

Sender

)2sin()()2cos()()(

0

0

tftQtftIts

ππ

−=

)(tQ

I und Q bilden zusammen das (komplexe) Basisband

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Quadraturdemodulator

( )tf02cos π

( )tf02sin π−

QAM (PSK) -Signal

lxMF

lyMF

Signalangepasstes Filter

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Grundbegriffe zur Bewertung

• Bandbreiteneffizienz: Welche Bandbreite brauche ich für die gegebene Datenrate?

• Leistungseffizienz: Welche Leistung brauche ich für die gegebene Datenrate?

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Bandbreiteneffizienz [bit/s/Hz]

][]/[

HzBandbreitesbitBitrate

Kostenfaktor: Was kostet es, 1 Mbit/s zu übertragen?

Beispiel: 1 MHz kostet 1 Milliarde DM =>

Was spart ein Verfahren ein, wenn man von 1 bit/s/Hzauf 2 bit/s/Hz gehen kann?

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Bandbreiteneffizienz von QAM und PSKMindestbedarf (theoretische Grenze): B=1/TS TS=Symboltakt; Tb=1/ Rb Bittakt

TS= log2(M) Tb

Für 1 Mbit/s Bitrate benötigt man wieviel MHz Bandbreite beia) 2-PSKb) 4-PSKc) 8-PSKd) 16-QAMe) 64-QAM

In der Praxis braucht man 15-50 % mehr Bandbreite.

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Bandbreiteneffizienz Rb/B : Beispiele

α=0 α=0.5 α=1

4-QAM 2 bit/s/Hz 1.33 bit/s/Hz 1 bit/s/Hz

16-QAM 4 bit/s/Hz 2.67 bit/s Hz 2 bit/s/Hz

64-QAM 6 bit/s/Hz 4 bit/s/Hz 3 bit/s/Hz

Der Rolloff-Faktor α des Sendefilters bestimmt den Mehrbedarfan Bandbreite gegenüber der theoretischen Grenze.

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Leistungseffizienz

bEbitBits

JenergiesbitBitrate

Wleistung

==][#

][Empfangs]/[

][Empfangs

Energie proBit

Kostenfaktor: Energiekosten (Stromrechnung, Akku, Größe des Spiegels, EMV)

Aber auch: Interferenz => Wann kann ich eine Frequenz wiedernutzen (Frequency reuse)?

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Leistungseffizienz: BeispieleVergleiche die Leistungseffizienz von

OOK

2-PSK

4-PSK/4-QAM

16-QAM

64-QAM

(8-PSK)

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Beispiel: Mobiltelefon

• Datenrate 10 kbit/s (≈ bei GSM Sprache)• Max. Sendeleistung 2 Watt • = ?• Empfangsleistung: -100 dBm; = ?• Streckendämpfung = ?

)(EmpfängerbE

)(SenderbE

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Weißes Rauschen

f

Spektrale Leistungsdichte (einseitig)

B

N0N0B

• Die Rauschleistungsdichte ist konstant N0 (einseitig)

• Die gesamte Rauschleistung ist unendlich (mathematisch)

• Die Rauschleistung innerhalb der Bandbreite B ist N0B

0

„Thermisches Grundrauschen“(T=absolute Temperatur,k= Boltzmannkonstante)

kTN =0

Real: N0 [dBm/Hz]= kT [dBm/Hz] + Empfängerrauschzahl [dB]

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Weißes Rauschen: Rauschleistungsdichte

Bei Zimmertemperatur (T=300 K):

N0 [dB]= -174 dBm/Hz + Empfängerrauschzahl [dB]

Übungsbeispiel: DAB• Rauschzahl 4 dB (optimistisch)• Bandbreite B=2 MHz • Rauschleistung = ?• Rauschabstand gegenüber P= - 90 dBm • Eb/N0= ?

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Bitfehlerkurven sind Funktionen von Eb/N0

0 5 10 15 2010-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

100

Eb/No [dB]

BE

R

4-QAM(4-PSK)

16-QAM64-QAM

ca. 8.5 dBca. 4 dB

Bit ErrorRate

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Bit vom Mond zur Erde

6 dB RauschzahlEntfernung: x=400 000 kmWellenlänge: λ=40 cm

Streckendämpfung (bei 0 dB Antennengewinn):

Für fehlerfreien Empfang braucht man Eb/N0= 10 dB.

Wieviel Energie muss man zur Übertragung eines Bitsaufbringen?

( )( )2

2

4/π

λ x

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Eb/N0 vs. Rauschabstand

• Rauschleistung= N0B• Signalleistung= RbEb

Eb/N0 = ???

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SNR bei 2-PSK und 4-PSK

2-PSK

4-PSK

Leistung=-93.6 dBm

3 MHz 1.5 MHz

Rauschleistung=-103.2 dBm

Rauschleistung=-106.2 dBm

Frequenz

No

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Der Schlüssel zur Übertragung:Kanalcodierungstheorem (Shannon 1948):• Eine (quasi) fehlerfreie Übertragung in einem

Kanal der Bandbreite B lässt sich bei einer Bitrate Rb und gegebenem Eb/N0 immer dann realisieren, wenn Rb kleiner ist als die Kanalkapazität C, die gegeben ist durch:

+=

0

1lnNE

BRBC bb

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Kanalkapazität

BRNE

b

BRb

b 12

0

−≥

ln(2)= - 1.6dBHier ist fehlerfreie Übertragung möglich

Hier ist fehlerfreie Übertragung nichtmöglich

Gewinne durch Kanalcodierung

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Was ist digitale Modulation?Allgemeine Definition:

Ein digitaler Modulator erzeugt aus einer Binärfolge ein Signal.

la )(tsModulator

Endliche Folge => Endliche Menge an möglichen Signalen Beispiel: L=16 Bits => 216=65536 mögliche Signale

Man sieht: Es gibt zu viele Möglichkeiten, um hiermit etwas anzufangen. Muß die Zahl der Möglichkeiten einschränken.Einfache Möglichkeit:

)(ts{ }Llla 1=

)(),...,( 655361 tsts

Kann z.B. jeden Bit (oder Bitpaar, Bittripel,..) einen Impuls (Puls) zuordnen.

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Zeitlich begrenzte Pulsformen

Pulsdauer T t

0=la

Pulsdauer T

0=la

t t

Pulsdauer T t

1=la

1=la

Pulsdauer T

Hier: Bitdauer = Pulsdauer

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Beispiele für Zuordnungen

t

1 0 1 1 0 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 0

OOK

2-ASK= 2-PSK= BPSKt

2-FSKt

diff. BPSK= DBPSK

t

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Weitere Beispiele für Zuordnungen

1 0 1 1 0 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 0

PRduobinärt

4-ASKt

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Unterscheidungsmerkmale

Gedächtnislos: Puls hängt nur vom aktuellen Bit aboder

Gedächtnisbehaftet: Puls hängt auch von Vorläufern ab Beispiel: Differentielle Modulation oder Partial Response (PR)

Pulsdauer T=2Tb t

Tb

Pulsdauer T über einen Bittakt Tboder

Pulsdauer T über mehrere Bittakte TbBeispiel: Partial Response

Eine Pulsform: z.B. ASK => Info in Amplitudeoder

Mehrere Pulsformen: z.B. FSK

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Verschiedene Sichtweisen: Codierung und Modulation

Engere Definition:

Digitaler Modulator = Abbildung einzelner Bits (oder auch Bitpaare, Bittripel..) auf einzelne Pulse (ohne Gedächtnis)

Gedächtnis: Entsteht durch „Codierung“ der Bitfolge Beispiel: DBPSK=BPSK mit differentieller Vorcodierung

Differentieller Encoder

Tbla 1−⊕= lll bab

Differentieller Decoder

Tb

lb1−⊕= lll bba

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Beispiel

Datenfolge 01 10 00 10 10 01Sendefolge 001 00 00 11 00 01

Empfangsfolge 00 10 01 11 01Datenfolge -0 11 01 00 11

1−⊕= lll bab

1−⊕= lll bba

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Leitungscodierung

Konstruiere Signalverläufe durch Vorcodierung

Dann gedächtnislose Modulation durch 2-ASK mit einem sehr einfachen Pulse (meist Rechteck)

Anwendunggebiete: Datenleitungen

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M-ASK (Amplitude Shift Keying) M-Stufen-ASK

• Nur eine Basispulsform (im einfachsten Fall Rechteck)• Information wird durch M unterschiedliche Amplitudenwerte

der „Modulationssymbole“ übertragen (Symbol Mapping) lx

-7d -5d -3d -d

=la

=+122 llaa

=++ 23133 lll aaa

1

1110

110111101100

2-ASK: Bit

lx+d +3d +5d +7d

0

0001

000001010 011

4-ASK: Dibit

8-ASK: Tribit

0

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ASK - Modulator

SymbolMapper

( )∑ −l

Sl lTtx δ ( ) ( )∑ −=l

Sl lTtgxtsla lx

Pulsformungs-filter g(t)

( )∑ −l

SlTtδ

Bitfolge

Modulations-symbole

Ideales PAM-Signal ASK-Signal

ES=SymbolenergieEb=Energie pro BitES= Eb : 2-ASK ES= 2Eb : 4-ASKES= 3Eb : 8-ASK

TS=SymboldauerTS= Tb : 2-ASK TS= 2Tb : 4-ASKTS= 3Tb : 8-ASK

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Energie des Sendepulses

Forderung (Nyquistkriterium, siehe unten):

( ) ( ) lmSS dtmTtglTtg δ!=−−∫

( ) ( )∑ −=l

Sl lTtgxts

{ }2l

xEES =⇒ Übung!

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Das erste Nyquist-Kriterium

ASK-Gesamtsystem: Sendefilter + Empfangsfilter

EmpfangsfilterSendefilter

gs(t)lx ( )ts

Rauschen

gr(t)( )tr ( )tu

Sendefilter gs(t) : PulsformungEmpfangsfilter gr(t) : Filtert möglichst viel Rauschen wegDarf dabei das Nutzsignal nicht verzerren !

( ) )()(: tgtgth sr ∗= Impulsantwort des rauschfreien Gesamtsystems

=gs(t) gr(t) h(t)

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Das erste Nyquist-Kriterium

Forderung: Das Gesamtsystem h(t) muß verzerrungsfrei sein

• Nach einer Abtastung des Empfangssignals im Symboltakt TS müssen sich wieder die ungestörten Modulationssymbole xl ergeben. D.h.:

• Die Impulsantwort h(t) muss so beschaffen sein, dass sich Nachbarsymbole nicht beinflussen: Keine ISI (Intersymbolinterferenz), d.h.

h(t)

( )∑ −l

Sl lTtx δ ( )∑ −l

Sl lTthx lx

TS

Das bedeutet:

( ) ][llTh S δ=( ) ⇔=−∑ lm

SSm xmTlThx 1. Nyquist-Kriterium

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Nyquist-Pulse: Mögliche Pulsformen

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3-0.4

-0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

t/Ts

h(t)

( )

±±==

=,...2,1:0

0:1l

llTh S

Rolloff = 0 (si-Puls), 0.5, 1

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Nyquist-Pulse (Rolloff=0.5): Signalverlauf für 2-ASK

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3-1.5

-1

-0.5

0

0.5

1

1.5

t/Ts

Abtastzeitpunkte

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Augendiagramm: Zeichne viele Wellenzüge übereinander

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4

-1

-0.8

-0.6

-0.4

-0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

t/Ts

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1. Nyquist-Bedingung im Frequenzbereich

Erinnerung an das Abtasttheorem:

Abtastung im Zeitbereich <=> Periodische Fortsetzung im Frequenzbereich

Bestimmte Signale ergeben bei Unterabtastung gerade als periodische Fortsetzung im Frequenzbereich eine Konstante

f0

Abtastfrequenz

Dies sind gerade die Signale, die bei der Abtastung einen Dirac-Puls ergeben.Und das ist genau die Forderung der 1. Nyquist-Bedingung!

Abtastfrequenz=Symboltakt=1/TS

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1. Nyquist-Bedingung im Frequenzbereich

Für das abgetastete Zeitsignal

( ) ∑

−=

k Sper T

kfHfH( ) ( )∑ −=l

SSSa lTtlThTth )(δ

( ) ][llTh S δ=bedeutet die 1. Nyquist-Bedingunggerade

( ) Sk S

per TTkfHfH =

−=∑( ) ( )tTth Sa δ=

1. Nyquist-Bedingung im Frequenzbereich

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Übertragungsfunktionen mit Nyquist-Flanke

f0

Sk S

TTkfH =

−∑

1/TS

H(f)

TS

STB α+=

12

erfüllen die Nyquist-Bedingung

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Nyquist-Flanke mit cos-Rolloff

-1 -0.5 0 0.50

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1

f*Ts

H(f)

STα+1

STα−1

ST1

cos-Flanke

STB

21 α+

=Merke: Für die Bandbreite gilt

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STB

21 α+

=Bandbreiteneffizienz Rb/B für ASK (Basisband)

α=0 α=0.5 α=1

2-ASK 2 bit/s/Hz 1.33 bit/s/Hz 1 bit/s/Hz

4-ASK 4 bit/s/Hz 1.67 bit/s Hz 2 bit/s/Hz

8-ASK 6 bit/s/Hz 4 bit/s/Hz 3 bit/s/Hz

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Nyquist-Flanke mit cos-Rolloff

( )

( )222 /41

/cossi)(

21:0

21

21:

21sin1

2

210:

S

S

S

S

SSS

S

SS

TtTt

Ttth

Tf

Tf

TTfT

TfT

fH

απαπ

α

αααπ

α

−⋅

=

+>

+≤≤

−−

−≤≤

=

α nennt man den Rolloff-Faktor. α = 0: Minimale Bandbreite (Rechteck), maximale Überschwinger (si-Pulse)α = 1: Maximale Bandbreite (reiner Cosinus), minimale Überschwinger

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Without noise, communication isno fun!

J.L. Massey

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Additives weißes Rauschen

In jedem Empfänger kommt thermisches Rauschen zu dem Nutzsignal hinzu.Dies wird beschrieben durch• Additives (Additive)• Weißes (White)• Gaußsches (Gaussian)• Rauschen (Noise)

=> AWGN-Kanal als mathematisches Modell

( )ts ( )tr

AWGN

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Weißes Rauschen

Spektrale Leistungsdichte (zweiseitig)

N0/2

0 fB B

f

Spektrale Leistungsdichte (einseitig)

N0B

• Die Rauschleistungsdichte ist konstant N0/2 (zweiseitig)

• Die gesamte Rauschleistung ist unendlich (mathematisch)

• Die Rauschleistung innerhalb der Bandbreite B ist N0B

N0

0 B

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Gaußsches Rauschen (Gaußprozeß)

Die Abtastwerte von Gaußschem Rauschen sind Zufallszahlen mit einer Gaußschen Verteilungsdichte (Normalverteilung) mit Mittelwert µ=0:

( )2

221

221 x

exp σ

πσ

−=

Gefiltertertes Gaußsches Rauschen bleibt Gaußsches Rauschen. Es ändert sich durch die Filterung aber die spektrale Leistungsdichte und die Varianz:

Varianz = mittlere Leistung = RauschleistungBnoise = RauschbandbreiteNoiseBNxE 0

22 }{ ==σ

Spektrale Leistungsdichte (zweiseitig)

∫∞

∞−

= dffHNBN Noise20

0 )(2

2Bnoise

1

f0

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Zeitdiskretes Gaußsches Rauschen

Zeitdiskretes Rauschen ist mathematisch einfacher. Denke mir weißes Gaußrauschen gefiltert mit idealem Tiefpaß der Bandbreite fA/2 und abgetastet mit der Frequenz fA :

Spektrale Leistungsdichte (zweiseitig)

N0/2

ffAAbtastwerte bilden zeitdiskretes Zufallssignal mit den Eigenschaften[ ] ll ξξ =

{ } [ ]

( )

( )( )22

12

22

...2

1

21

21

2

022

2

1,...,

21

2,

N

l

ep

ep

fNmlE

NNN

l

Aml

ξξσ

ξσ

πσξξ

πσξ

σδσξξ

++−

=

=

=−=

Page 56: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Die Maximum-Likelihood-Bedingung

Betrachte zwei (oder mehr) mögliche Sendesignale, z.B.:)()( 0 tsts = )()( 1 tsts =

t toder auch

t t

Empfangen wurde r(t). Möchte wissen, welches der möglichen Signale

( ) ,....)()(oder )()(oder )()( 210 tstststststs ===

am wahrscheinlichsten gesendet wurde. Betrachte alles zeitdiskret:

[ ] ( )

[ ] ( )Nn

Nn

rrrrnrtr

ssssnsts

,...,:,Abtastung)(

,...,:,Abtastung)(

1

1

== →

== →r

r

Diskrete AWGN-Störung:

ξξrrr

+=+= srsr nnn ,

Page 57: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Die Maximum-Likelihood-Bedingung

Gesucht ist der gesendete Vektor , für den die Wahrscheinlichkeit

daß gesendet wurde, unter der Bedingung, daß empfangen wurde, maximiert wird. Wenn alle möglichen Sendesignale gleich wahrscheinlich sind, ist dies äquivalent zu

sr

( ),|Pr rs rr

sr rr

( ) max2

1exp.|!2

2 =

−−⋅= srconstsrp rrrr

σDas bedeutet:

min!2

1

2 =−=− ∑=

N

nnn srsr rr

• Minimaler quadratischer Abstand („Euklidische Distanz“) der Vektoren• Minimaler quadratischer Fehler = Minimale Störleistung

Page 58: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Euklidische Distanz und Skalarprodukt

Annahme: Alle möglichen Vektoren haben dieselbe Energie, d.h.

ist für alle gleich =>

( ) ... , 10 ssss rrrr==

2

1

2 ∑=

==N

nnssE r

( )

( )

max

min22

min22

min

!

1

!

1

!

1

2222

!2

1

2

==⋅⇔

=−=⋅−⇔

=+−=+⋅−⇔

=−=−

=

=

=

=

N

nnn

N

nnn

N

nnnnn

N

nnn

srsr

srsr

ssrrssrr

srsr

rr

rr

rrrr

rr

Maximum Likelihood <=> Maximales Skalarprodukt <=> Maximale Korrelation

Page 59: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Skalarprodukt: geometrisch

min!2

1

2 =−=− ∑=

N

nnn srsr rr

max!

1==⋅ ∑

=

N

nnnsrsr rr

0sr

1sr

rr1sr rr

0sr rr−

Kürzester Differenzvektor <=> Maximale Projektion

Page 60: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Skalarprodukt als Korrelation von Signalen

[ ] [ ] max!

1=∑

=

N

nnsnr

Kreuzkorrelation: Maß für die Ähnlichkeit zweier Signale

Zusammenhang mit Faltung:

[ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ]0

011*

====

−=−=∑∑ nn

N

m

N

mnrnsmrnmsmrms

Filterung mit signalangepaßtem Filter (Matched Filter):

MF

[ ]ns −n=0[ ]nr

Page 61: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Optimaler Empfänger mit Matched Filter

Für jedes der möglichen Signale braucht man ein Matched Filter. Beispieleine für 2 Signale:

MF-0

[ ]ns −0

[ ]nr

[ ]ns −1

Entscheidung:0 oder 1MF-1

Optimalempfänger für kontinuierliche Signale:

MF-0

)(0 ts −)(tr

)(1 ts −

Entscheidung:0 oder 1MF-1

Page 62: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Optimaler Empfänger mit Matched Filter für ASK

M-ASK: M mögliche Signale = M mögliche Amplituden bei nur einer Pulsform g(t) => Nur 1 MF nötig, Entscheider wertet die Amplituden aus

MF zu g(t) )(tr

)( tg − Entscheidungüber Amplitude

Beispiele: Entscheidung bei 2-ASK und bei 4-ASK

00011110

Entscheiderschwellen

1

Entscheiderschwelle

0

Page 63: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

ASK-Empfänger für fortlaufenden Datenstrom

Bisher nur Einzelpuls betrachtet. Wenn man die Nyquist-Bedingung beachtet, reicht das aus!

Sendefilter MF

g(t)lx ( )ts

AWGN

( )trg(-t)

TS

lll xu ξ+=

( ) )(*)(: tgtgth −=Wenn für

die Nyquist-Bedingung erfüllt ist, ist das System ISI-frei und man darf Einzelpulse betrachten. Es gilt dann außerdem: Die Rauschstörungläßt sich durch diskretes weißes Gaußrauschen mit

beschreiben.

ξ

2/}{ 022 NE l == ξσ

Page 64: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

ASK-Empfänger im Symboltaktmodell

Sendefilter MF

g(t)lx ( )ts

AWGN (kontinuierlich)

( )trg(-t)

TS

lll xu ξ+=

lξAWGN (diskret)

lll xu ξ+=lx

Nur noch zeitdiskrete Signale im Symboltakt! Pulsform taucht gar nicht mehr auf. Störanfälligkeit unabhängig vom Puls!

Page 65: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Matched Filter und die Nyquist-BedingungEs soll gelten:

( ) [ ]

( ) ( ) [ ]

( ) ( ) [ ]mldmTglTg

ldglTg

ltgtgth

SS

S

lTtlTt SS

−=−−

⇔=−

⇔=−=

∫∞

∞−

∞−

==

δτττ

δτττ

δ)(*)(

Antwort des MF zum l-ten Takt auf den Puls zum m-ten Takt =Kreuzkorrelation der jeweiligen zeitverschobenen Pulse.

( ) 2* )()()( fGfGfGfH ==( ) )(*)( tgtgth −=

Quadrat der Filterkurve muß Nyquist-Bedingung erfüllen, also z.B. Raised Cosine. Man sagt manchmal etwas ungenau

√Nyquist- oder √Raised-Cosine-Filter

Page 66: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Matched Filter und die KausalititätWenn g(t) kausal ist, ist g(-t) antikausal und damit nicht realisierbar. Wenn g(t) endlich lang ist, stört das nicht. Man muß nur mit der Auswertung warten:

g(t) Sendepuls

0 τmax tTheoretisches MF:antikausal(mit diesem rechnen wir,weil es einfacher ist: Antwort sofort)

g(-t)

−τmaxt0

Auswertungrealisierbares MF:kausal(Antwort erst nach der Zeit) τmax

τmaxt

Auswertung

g(-(t- τmax))

0

Page 67: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Bemerkung: Matched Filter für komplexe Pulsformen

Man kann für g(t) komplexe Pulse erlauben.

Die kommt manchmal vor, wenn man im komplexen Basisband zu einerTrägermodulation arbeitet. Das Matched Filter ist dann

g+(t) := g*(-t)

Page 68: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Fehlerwahrscheinlichkeiten bei ASK

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit , daß der Empfänger auf ein bestimmtes Nachbarsymbol des Sendesymbols entscheidet?lx

errP

2dNachbarsymbol

Schwelle

falsch

lx gesendet

richtig

( )

( ) ( )

=

−=

=

=

∞−

2erfc

21:)(

erf1:erfc

2:erf

21:)(

0

21

2

2

xxQ

xx

dex

dexQ

xx

ξπ

ξπ

ξ

ξ

( ) ∫∫∞ −∞

==>=dd

err dedpdP ξπσ

ξξξξ

σ2

221

221)(Pr

=

= 2

2

2erfc

21

σσddQPerr

Page 69: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Verlauf von erfc( )

0 2 4 6 8 10 1210-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

100

x [dB]

y ( )xy erfc21

=

( )xy erfc41

=

( )xy erfc=

( )2/erfc21 xy =

3 dB

Merke: Die Kurven fallen exponentiell ab. Es gilt für x>>1 die Näherung:

( ) xex

x −≈π1erfc

Page 70: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Fehlerwahrscheinlichkeiten bei ASK als Funktion der Symbolenergie

=

= 2

2

2erfc

21

σσddQPerr}E{ 2

lS xE =

-d

1

11

110

2-ASK

lx+d +3d +5d +7d

0

01

000001010 011

2dES =

25dES =

221dES =

-7d -5d -3d

10

111101100

4-ASK

8-ASK

00

0

Page 71: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Symbolfehlerwahrscheinlichkeiten bei ASK

-d

1

11

110

lx+d +3d +5d +7d

0

01

000001010 011

2dES =

25dES =

221dES =

00

-7d -5d -3d

10

111101100

0

2-ASK:

=σdQPS 4-ASK: P

=

+

=

σσσdQdQdQS 2

3221

=

+

+

+

=

σσσσσdQdQdQdQdQPS 4

722241

8-ASK:

Page 72: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Symbolfehlerwahrscheinlichkeiten bei ASK

σdQMuß in einsetzen:

2

2

2

213

52

dEE

dEEdEE

bS

bS

bS

==

==

==

2/02 N=σ

=

=

=

=

=

=

00

00

00

71erfc

87

72

47

52erfc

43

54

23

erfc212

NE

NEQP

NE

NEQP

NE

NEQP

bbS

bbS

bbS2-ASK

4-ASK

8-ASK

Page 73: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Bitfehlerwahrscheinlichkeiten bei ASK

Gray-Codierung: Zwei Nachbarsymbole unterscheiden sich nur in einem Bit =>

Mehr als ein Bitfehler pro Symbolfehler ist sehr unwahrscheinlich =>

Anzahl der Bitfehler ≈ Anzahl der Symbolfehler

Bitfehlerrate ≈ Symbolfehlerrate/Anzahl der Bits pro Symbol:)(log2 M

PP Sb ≈

=

0

0

0

71erfc

247

52erfc

83

erfc21

NEP

NEP

NEP

bb

bb

bb2-ASK

4-ASK

8-ASK

Faktor 2.5 = 4 dB

Faktor 7 = 8.5 dB

Page 74: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Bitfehlerwahrscheinlichkeiten bei ASK im AWGN-Kanal

0 5 10 15 2010-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

100

Eb/No [dB]

BE

R

2-ASK

4-ASK 8-ASK

ca. 8.5 dBca. 4 dB

Page 75: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Bandbreiten- und Leistungseffizienz bei ASK AWGN-Kanal, Arbeitspunkt bei BER=1e-5

0 5 10 15 20100

101

Eb/No [dB]

Spe

ktru

mse

ffizi

enz

[bit/

s/H

z]

2-ASK

8-ASKShannon-Grenze

4-ASK

Kanalcodierung

Page 76: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

FSK (Frequency-Shift Keying)

• FSK = „digitale Frequenzmodulation“ • M-FSK (M-stufige FSK): Es wird während einer Symboldauer TS eine von M möglichen Frequenzen gesendet• Betrachte im folgenden M=2

al=0al=1M=2

ff1 f2f0

∆f

fd fd (Hub)

Die Störfestigkeit wird bestimmt durch den Modulationsindex h

STfh ⋅∆=:

Page 77: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

FSK mit Modulationsindex h=1

f0ST2

1+

al=0

ST21

1=⋅∆ STfBetrachtung im komplexen Basisband:

al=1

Oder: Reell und niederfrequent:al=1al=0

f0ST

f 11 =

STf 2

2 =

Page 78: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

FSK mit Modulationsindex h=1: Zwei reelle Basispulse

al=0

t=0

t=0

t= TS

t= TS

( )

−⋅⋅=

21rect/2cos2)(0

SS

S TtTt

Ttg π

al=1

( )

−⋅⋅=

21rect/4cos2)(1

SS

S TtTt

Ttg π

Page 79: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

FSK mit Modulationsindex h=1: Fortlaufendes Signal

1 1 00

t

t= TS t= 2TS t= 3TS

( )

( )

( ) ( )tgtag

lTtagE

lTtgEts

l

l

al

lSlS

lSaS

=

−⋅=

−⋅=

:;

wobei,;

)(

Page 80: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Modulation mit zwei reellen Basispulsen: Optimaler Empfänger

MF-0

)(0 tg −)(tr

AWGN

)(ts

)(tξ )(1 tg −

+-

TS

Entscheidungsign

MF-1TS

Bei 2-FSK mit ganzzahligem Modulationsindex h gilt:

0)()(

0)()(

001

010

=∗−

=∗−

=

=

t

t

tgtg

tgtg

1)()(

1)()(

011

000

=∗−

=∗−

=

=

t

t

tgtg

tgtgOutput MF-0:

Output MF-1:

=> Keine gegenseitige Beeinflussung der Pulse (Orthogonalität)

Page 81: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Optimaler Empfänger: Zeitdiskretes Modell

N Samples pro Symbol (Oversampling-Faktor)

MF-0

[ ]ng −0

[ ]nr

AWGN

[ ]ns

[ ]nξ [ ]ng −1

+-

N

Entscheidungsign

MF-1N

Bei 2-FSK mit ganzzahligem Modulationsindex h gilt:

[ ] [ ][ ] [ ] 0

0

001

010

=∗−

=∗−

=

=

n

n

ngng

ngng [ ] [ ][ ] [ ] 1

1

011

000

=∗−

=∗−

=

=

n

n

ngng

ngngOutput MF-0:

Output MF-1:

=> Keine gegenseitige Beeinflussung der Pulse (Orthogonalität)

Page 82: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Zeitdiskrete Basispulse (Basisvektoren)

N =8 Samples pro Symbol.Abgetastete Basispulse in Vektorschreibweise:

al=0

−−

+

=

2/1

02/1

12/1

02/1

1

0gr

+

+

=

01

01

01

01

1gr

t=0

t=0

t= TS

t= TS

al=1

010 =⋅ggrr

Page 83: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Orthogonale Basisvektoren + AWGN

010 =⋅ggrr

121

20 == gg

rrNormierung:

)AWGN(

.bzw

1

0

=+=

+=

ξξ

ξrrrr

rrr

gr

grEmpfangsvektor:

[ ] [ ][ ] [ ] rg

rgrr

rr

⋅=∗−

⋅=∗−

=

=

101

000

n

n

nrng

nrngOutput MF-0:

Output MF-1:

Output MF-1

1gr

MF-Output = Projektion auf Basisvektoren

ξrrr

+= 0gr

0gr

(gesendet)

ξr

rg rr⋅0

rgrr⋅1

Output MF-0

Page 84: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Vergleich antipodaler und orthogonaler Modulation

Output MF-1

1gr

ξrrr

+= 0gr

0gr

(gesendet)

ξr

rg rr⋅0

rgrr⋅1

0gr

− Output MF-0

rgrgrgrgrg

rrrrrr

rrrr

⋅=⋅−−⋅⋅−⋅

000

10

2)(Orthogonal: Entscheidung über Vorzeichen von:Antipodal: Entscheidung über Vorzeichen von:

Welches ist besser?

Page 85: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Vergleich antipodaler und orthogonaler Modulation

Output MF-1

Output MF-0

1gr

0gr

2

Orthogonale Modulation ist um 3 dB schwächer als antipodale:

0gr

2

=

02erfc

21

NEP b

b

Page 86: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Fehlerschutz durch Faltungscodes• Gleichbedeutende Begriffe:– Kanalcodierung– Fehlerkorrigierende Codes

=> Hinzufügen von Redundanzbits zum Datensicherung=> Steigerung der Leistungseffizienz zu Lasten der

Spektrumseffizienz

• In Unterschied zu– Quellcodierung: Entfernung von Redundanz und Irrelevanz– Leitungscodierung: Signalformung

Page 87: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Blockcodes und FaltungscodesBeispiel für einen systematischen Blockcode: Ein (7,4) Hamming-Codes

Codewort der Länge 74 Bits Daten 3 Bits Schutz

Beispiel für einen systematischen Blockcode: Ein (204,188) RS-Codes

Codewort der Länge 204188 Bytes Daten 16 Bytes Schutz

Beispiel für einen typischen Faltungscode der Rate 1/2 und Gedächtnis M=2:

DatenbitsCodebits:Unendlich langes Codewort

Page 88: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Blockcodes und Faltungscodes: Wichtige Begriffe

)brutto"(" Bitsen übertragender Anzahl)netto"(" Nutzbitsder Anzahl Coderate =cR

Codewort: Dateneinheit (Block bzw. „Datenvektor“ ) nach dem Encoder

Bei einem (n,k)-Blockcode wird aus einem Block von k Datenbits (oder Bytes) ein Codewort aus n zu übertragenden Bits (Bytes) gebildet.

Bei einem Faltungscode kann das Codewort unendlich lang sein. In der Praxis oft Blockbildung durch Datenrahmen.

cr

Als Code C bezeichnet man die Menge aller mögliche Codeworte . Für einen Code kann es mehrere Codierungsvorschriften (Encoderschaltungen) geben.

cr

Page 89: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Blockcodes und Faltungscodes: Wichtige Begriffe

Lineare Codes: Linearkombinationen von Codeworten sind wieder Codeworte:

Alle Faltungscodes und die gebräuchlichen Blockcodes sind linear.

Hamming-Distanz (zweier Codeworte): Anzahl der unterschiedlichen Elemente (Bits oder Bytes) zweier Codeworte.

Hamming-Distanz eines Codes: Mindestanzahl der unterschiedlichen Elemente zweier beliebiger Codeworte (minimale Hamming-Distanz). Die Hamming-Distanz dH bestimmt die Korrekturfähigkeit t: dH=2t+1

Gewicht eines Codes: Mindestanzahl der von Null verschiedenen Elemente eines Codewortes (ausgenommen das Nullwort).

CccCcCc ∈⊕⇒∈∈ 2121 , rrrr

Satz: Die Hamming-Distanz eines linearen Codes ist gleich seinem Gewicht.

Page 90: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Blockcodes und FaltungscodesBlockcodes Faltungscodes

Blockweise Verarbeitung Gleitende VerarbeitungDesign-Methoden für gute

Codes;mathematisch anspruchsvoll

Codesuche durch Ausprobierenmit Computer; keine

umfangreiche TheorieDecodierung über Tabellen

oder algebraischDecodierung mit Viterbi-

Algorithmus oder sequentielleDecodierung

Starke Codes mit wenigRedundanz (große Coderate)

Mäßig starke Codes mit relativviel Redundanz (kleine Coderate)

Soft Decision schwierig Soft decision einfach

Page 91: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Blockcodes und Faltungscodes: Anwendungen

• Faltungscodes mit Soft Decision: Geeignet, in schwierigen (z.B. mobilen) Empfangssituationen moderate Bitfehlerraten zu erzielen. Viel Redundanz: Typische Coderaten: 1/2 bis 3/4

• Starke Blockcodes (z.B. Reed-Solomon-Codes): Können mit wenig Redundanz (Coderate > 0.9) eine praktisch fehlerfreie Übertragung gewährleisten. Voraussetzung: Moderate Kanal-Bitfehlerrate

• Oft kombiniert man beides (=> Codeverkettung): Ein Faltungscode für „das Grobe“, ein Blockcode zur Korrektur der Restfehler

BER: 10-2 bis 10-1RS-decoder

Faltungs-decoder

BER: 10-4 bis 10-3 BER: 10-6 bis 10-11

Page 92: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Blockcodes und Faltungscodes: Anwendungen

• Compact Disk: Nur Blockcode (Reed-Solomon-Code)

• GSM: Hauptsächlich Faltungscodes

• DAB, ADR: Nur Faltungscodes

• DVB-C: Nur Blockcode (Reed-Solomon-Code)• DVB-S: Innerer Faltungscode + äußerer Blockcode (RS)• DVB-T: Innerer Faltungscode + äußerer Blockcode (RS)

Page 93: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Was ist ein Codierungsgewinn?Beispiel: 2-ASK und systematischer Code der Rate 1/2

=> Datenbits + 100 % Redundanz.

Bei 2-ASK wird nur noch ein halbes Bit pro Symbol übertragen.

Die Redundanz verbraucht die Hälfte der Energie:

Also: Wenn man die Redundanz am Empfänger nicht nutzt => 3 dB Verlust durch Codierung!

2/bS EE =

Die Ausnutzung der Redundanz muß diesen Verlust überkompensieren!Was dann noch bleibt, nennt man Codierungsgewinn.

Übungsbeispiel: Wiederholungscode

Page 94: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Was ist ein Codierungsgewinn?

BER

uncodiert decodiert ohne Redundanzausnutzung

decodiert mit Redundanzausnutzung 3 dB Verlust (Rc=1/2)

Decoder korrigiert Fehler

Gewinn

Eb/No [dB]

Page 95: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Faltungscodes: Charakterisierung durch Schieberegisterschaltungen

Rc=1/2M=2, Constraint Length = 3Generator(polynom):

( )22 1,1)111,101()7,5( DDDoct +++≡≡

Rc=1/2M=6, Constraint Length = 7Generator(polynom):

( )6326532 1,1

)1111001,1011011()171,133(

DDDDDDDDoct

++++++++≡

Page 96: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Beispiele für systematische Faltungscodes

nichtrekursiv

( )211)111,100()7,4( DDoct ++≡≡

rekursiv

+++

2

2

111

DDD

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Faltungscodes: Beschreibung durch Trellis

Zustand

InputOutput

Aktueller Input und Zustand (SR-Inhalt) legen den Output und den Nachfolgezustand fest:

In/Out Zustand neuZustand alt

0/001/11

1/000/11

1/010/10

1/100/01

Ein Übergang=Trellis-Segment

00 00

10 10

01 01

11 11

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Faltungscodes: Beschreibung durch Trellis

Zustand

InputOutput

Aktueller Input und Zustand (SR-Inhalt) legen den Output und den Nachfolgezustand fest:

In/Out Zustand neuZustand alt

0/001/01

1/100/11

1/010/00

1/100/11

Ein Übergang=Trellis-Segment

00 00

10 10

01 01

11 11

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Faltungscodes: Beschreibung durch Trellis

Menge aller möglichen Übergänge = Menge aller Trellissegmente

2 Tailbits

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

00

10

01

000011

0011

0110

1001

0011

01

0011

11 11

10

Geblockter Faltungscode: Schieberegister am Anfang und am Ende der Übertragung im Nullzustand.

M zusätzliche Nullen als Tailbits erforderlich, um Trellis abzuschließen

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Faltungscodes: Beschreibung durch Trellis

Folge von Übergängen charakterisiert Codewort: Pfad im Trellis

Datenfolge: (Tailbits)0 1 1 0 1 0 1 1 ( 0 0 )

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

00

10

01

000011

0011

0110

1001

0011

01

0011

11 11

10

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Faltungscodes: Beschreibung durch Zustandsdiagramm

Zustandsdiagramm für (3,7)oct : Encoder als Mealy-Automat

00

11

0/00

1/01

1/10

1/100/11

0/11

10

01

0/00

1/01

Übung: Zustandsdiagramm für (4,7)oct und (3,5)oct . An welchem Code ist was faul?

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Faltungscodes: Beschreibung durch Zustandsdiagramm

Zustandsdiagramm für (5,7)oct : Encoder als Mealy-Automat

00

11

0/10

1/11

1/10

1/000/01

0/11

10

01

0/00

1/01

Übung: Zustandsdiagramm für (4,7)oct und (3,5)oct . An welchem Code ist was faul?

Page 103: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Faltungscodes: Aufgeschnittenes Zustandsdiagramm

1/01

11

0/101/10

0/01 0/111/1100 10 01 00‘1/00

Freie (Hamming-) Distanz dfree = Gewicht des Codes

Wieviel Pfade mit gleichem Gewicht d gibt es? Wieviel Einsen in den Daten haben all diese Pfade zusammen => Fehlerkoeffizient cd

Wieviel Einsen werden beim Pfad (den Pfaden) von 00 nach 00‘ mindestens gesendet? => Fehlerkoeffizient zu d=dfree

Page 104: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Faltungscodes: Aufgeschnittenes Zustandsdiagramm für (3,7)

1/01

11

0/001/10

0/11 0/111/0100 10 01 00‘1/10

Freie (Hamming-) Distanz dfree = Gewicht des Codes

Wieviel Pfade mit gleichem Gewicht d gibt es? Wieviel Einsen in den Daten haben all diese Pfade zusammen => Fehlerkoeffizient cd

Wieviel Einsen werden beim Pfad (den Pfaden) von 00 nach 00‘ mindestens gesendet? => Fehlerkoeffizient zu d=dfree

Page 105: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Einige gute Faltungscodes der Rate 1/2

Freie Distanz dfree = Mindestdistanz zweier Codeworte: Bestimmt die Wahrscheinlichkeit des häufigsten Fehlerereignisses.

Der Fehlerkoeffizient zu d=dfree bestimmt die zu diesem Ereignis gehörige Zahl der Bitfehler (in den Datenbits).

Kriterien für gute Codes: • Zunächst möglichst große freie Distanz • Dann: Möglichst kleiner Fehlerkoeffizient• Ausschlußkriterium: Katastrophale Codes

M+1 Generatoren (octal) dfree 3 (5,7) 5 4 (15,17) 6 5 (23,35), (22,33) 7 (GSM) 6 (53,75) 8 7 (133,171) 10 (DAB, DVB,

IEEE802.11a)

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Der Maximum Likelihood Decoder (Hard Decision)

Gegeben: Entschiedene Bitfolge nach dem digitalen Demodulator (hart: 0 oder 1)

Gesucht: Das am wahrscheinlichsten (ML) gesendete Codewort des Codes

Annahme: Alle möglichen Codeworte sind gleich wahrscheinlich

Aufgabe: Suche das Codewort mit der geringsten (Hamming-) Distanz zur Empfangsfolge (diese ist i.a. kein mögliches Codewort!)

Optimierungsaufgabe: Welcher Pfade im Trellis führt auf die geringste Distanz?

Optimierungsaufgabe aus Operations Research:Wie komme ich am billigsten von A nach B? Hier:

Kosten = Distanz zur Empfangsfolge

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Das Mautproblem: Wie komme ich am billigsten von A nach B?

1 DM2 DM 2 DM 4 DM 3 DM 4 DM 2 DM 4 DMA B

2 DM

2 DM 3 DM

2 DM

2 DM

2 DM

2 DM

2 DM

2 DM

2 DM

2 DM

2 DM

2 DM1 DM

4 DM 2 DM 4 DM 2 DM 4 DM 3 DM

Alle Wege führen nach Rom, aber manche sind etwas teurer....

Wieviel Wege gibt es?

Muß man alle durchrechnen?

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Das Mautproblem: Wie komme ich am billigsten von A nach B?

1 DM2 DM 4 DM 4 DM 3 DM 4 DM 2 DM 1 DMA B

3 DM

2 DM 1 DM

2 DM

2 DM

3 DM

2 DM

2 DM

4 DM

3 DM

2 DM

2 DM

5 DM1 DM

2 DM 3 DM 4 DM 2 DM 4 DM 3 DM

Alle Wege führen nach Rom, aber manche sind etwas teurer....

Wieviel Wege gibt es?

Muß man alle durchrechnen?

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Das Decoder-Problem: Welches Codewort unterscheidet sich am wenigsten von der Empfangsfolge? => Viterbi-Algorithmus

Empfangsfolge:01 11 10 10 00 01 00 10 10 11

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

0011

0011

0110

1001

00

10

01

000011

0011

0110

1001

0011

01

0011

11 11

10

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Der Viterbi-AlgorithmusSchrittweises Aussortieren chancenloser Pfade

Berechne laufend für jeden „lebenden“ Pfad die akkumulierten Distanzen („Kosten bis hierher“) durch Addition der Distanzinkremente („Kosten des letzten Abschnittes“

In jedem Takt werden an jedem Knoten 3 Schritte durchgeführt:

• Addiere Inkremente ADD

• Vergleiche akkumulierte Distanzen COMPARE

• Wähle den mit der kleineren akk. Distanz SELECT

SurvivorAkk. Kosten (alt) + Inkrement = Akk. Kosten (neu)

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Hard Decision Decodierung mit Korrelationsmetrik

Harte Entscheidungen bei einer 2-ASK Basisbandübertragung:

AWGN (diskret)

llx ξ+lξ { }1±∈lylxsign Viterbi-Decoder

Statt mit Bits ∈{0,1} wird mit Symbolen ∈{+1,-1} gearbeitetet.Sendesymbolvektor: ( ) { }1,...,...,,, 210 ±∈= ll xxxxxxr

( ) { }1,...,...,,, 210 ±∈= ll yyyyyyrEmpfangssymbolvektor:

Suche Codeworte mit minimaler Hamming-Distanz zur Empfangsbitfolge <=> Suche Sendesymbolvektor für den gilt:

∑ ==⋅l

ll yx max!

yx rr

Maximiere Korrelationsmetrik!

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Soft Decision Decodierung mit Korrelationsmetrik

Vom ML-Prinzip beim Matched Filter wissen wir: In einem zeitdiskreten AWGN-Kanal

ξrrr

+= xyist unter allen möglichen Sendevektorenderjenige am wahrscheinlichsten gesendet worden, für den die Korrelation zum Empfangsvektor maximal ist:

,...,, 210 xxxxxx rrrrrr===

!

∑ ==⋅l

ll yx maxyx rr

D.h.: Der optimale Empfänger nimmt die Korrelationsmetrik mit den nicht hart entschiedenen Empfangswerten => soft decision Empfänger!

AWGN (diskret)

lll xy ξ+=lξlxViterbi-Decoder

( ) R∈= ll yyyyy ,...,...,,, 210yr

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Soft Decision Decodierung: Anmerkungen

Die Menge aller möglichen Sendevektorenist riesig! Aber dieses Problem wird durch den Viterbi-Algorithmus elegant gelöst.

Wir haben angenommen, daß alle Sendevektoren (Sendefolgen) gleich wahrscheinlich sind und dieselbe Energie besitzen.

Das klassische Konzept mit einer klaren Schnittstelle zwischen Demodulatorund Decoder (der mit Bits oder Bytes arbeitet)

gilt nicht mehr.

Der VA arbeitetet natürlich nicht mit wirklich analogen Werten, sondern mit quantisierten.

,...,, 210 xxxxxx rrrrrr===

DigitalerDemodulator

Kanal-Decoder

AnalogeSignale

Bits(fehlerbehaftet)

Bits(korrigiert)

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Übungsbeispiel: Was bringt ein Wiederholungscode im AWGN-Kanal?

Kann man die Sicherheit erhöhen, indem man ein Symbol mehrfach überträgt?

Z.B. 3-fach Übertragung bei 2-ASK: „0“ gesendet, Fehler bei „1“Wahrscheinlichkeit für die Verwechslung zweier Sendefolgen?

direkt hintereinander:0Wiederholung

t t

1oder versetzt:( )?erfc

21

=errPWelche Rolle spielen:Hamming-Distanz d?Coderate Rc?Symbolenergie Es?Bitenergie Eb?

t

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Übungsbeispiel: Was bringt ein Wiederholungscode im AWGN-Kanal?

ES=Symbolenergie eines 2-ASK-Symbols

d=3 (Hamming-Distanz)„Codierung“

t t

=

0

erfc21

NEP S

err Verhält sich wie bei Übertragung eines Supersymbols der Energie 3 ES :

⋅⋅=

⋅=

=

=

00

00

erfc21erfc

21

3/3erfc213erfc

21

NERd

NEd

NE

NEP

bcS

bSerr

=> Ein Wiederholungcode bringt keinen Gewinn!

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Verwechslung zweier Sendefolgen

Was gilt für die Verwechslungswahrscheinlichkeit dieser Sendefolgen?

für „0“

t t

t

für „1“<=>

d=5 (Hamming-Distanz)

t

Verhält sich wie bei Übertragung eines Supersymbols der Energie 5ES :

(5,7) Faltungscode. Oben: Sendefolge zu 0000Unten: Sendefolge zu 1000

⋅⋅=

⋅=

=

=

00

00

erfc21erfc

21

2/5erfc215erfc

21

NERd

NEd

NE

NEP

bcS

bSerr

Beachte aber: Eb = ES/2

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Fehlerwahrscheinlichkeiten für codierte 2-ASK

Allgemein gilt für die Fehlerereigniswahrscheinlichkeit „Verwechslung zweier Codeworte im Abstand d “:

⋅⋅=

0

erfc21

NERdP bc

d

Näherung: Betrachte nur wahrscheinlichstes Fehlerereignis beim Abstand d = dfree . Die Zahl der Bitfehler wird durch den Fehlerkoeffizienten bestimmt. Für die Bitfehlerwahrscheinlichkeit gilt also:

⋅⋅=≈

0

erfc21

NERd

cPcP bcfreedddb freefreefree

Asymptotischer Codierungsgewinn:

)lg(10][ freeca dRdBG ⋅=

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Fehlerwahrscheinlichkeiten für codierte 2-ASK

Näherung für den (5,7) -Faltungscode: G dBdRdB freeca 4)2/5lg(10)lg(10][ =⋅=⋅=

0 1 2 3 4 5 6 7 8 910-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

100

Eb/No [dB]

BE

R

4 dB Codierungsgewinn

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Theoretische Kurve (Union Bound) des (133,171)-Codes

0 1 2 3 4 5 6 7 810-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

100

Eb/No [dB]

BE

R(133,171)-Code mit BP S K im AWGN-Kana l

Simulation Union Bound

Uncodiert

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(M-ASK)× (M-ASK)= M2-QAM

( )tf02cos2 π

( )tf02sin2 π− ( )

⋅−∑ tfi

lSl elTtgz 02Re2 π

M-ASK-Basisband

( )∑ −=l

Sl lTtgxtI )(

M2-QAM-Signal

M-ASK-Basisband

( )∑ −=l

Sl lTtgytQ )(

( )

lll

lSl

jyxz

lTtgztjQtI

+=

−=+ ∑)()(Komplexes QAM-Basisband:

Komplexes Modulationssymbol:

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(2-ASK)× (2-ASK)= 4-QAM

lx

ly

2d

22dES =

Page 122: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

(4-ASK)× (4-ASK)= 16-QAM

lx

ly

2d

22 1052 ddES =⋅=

Page 123: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

(8-ASK)× (8-ASK)= 64-QAM

lx

ly

2d

22 42212 ddES =⋅=

Page 124: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Energie und Bandbreite bei M-ASK und M2-QAM

ASK QAMM=2

2

2

2

2

2

2

75.2

215

dEdE

dE

dEdEdE

b

b

b

S

S

S

===

===

2

2

2

2

2

2

75.2

42102

dEdE

dE

dEdEdE

b

b

b

S

S

S

===

===M2=4

M=4 M2=16M=8 M2=64

Bandbreiteneffizienz bei Rolloff=0:

Rb/B (BB) Rb/B (PB) 2-ASK 2 bit/s/Hz 1 bit/s/Hz 4-ASK 4 bit/s/Hz 2 bit/s/Hz 8-ASK 6 bit/s/Hz 3 bit/s/Hz

Rb/B (PB) 4-QAM 2 bit/s/Hz 16-QAM 4 bit/s/Hz 64-QAM 6 bit/s/Hz

BB: Basisband (Niederfrequenz)PB: Passband (Hochfrequenz, Trägermodulation)

Page 125: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Energie und Leistung bei Quadraturmodulation

• Leistung des Basisbandsignals = Leistung des Bandpaßsignals (wegen )

• Signalleistung = Leistung von I(t)+ Leistung von Q(t)

• Symbolenergie = Symbolenergie von I(t) + Symbolenergie von Q(t)

•Annahme: Nyquist-Pulse, d.h.

2

}|{|}|{|}|{| 222lllS yExEzEE +==

( ) ( ) lmSS dtmTtglTtg δ!=−−∫

Page 126: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

QAM-Demodulator

( )tf02cos2/1 π

( )tf02sin2/1 π−

( )

⋅−∑ tfi

lSl elTtgz 02Re2 π

lxMF

M2-QAM-Signal

lyMF

Page 127: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Bandpaßrauschen <=> komplexes Tiefpaßrauschen

Leistungsdichte Bandpaßrauschen

N0/2

fBHF BHF

Leistungsdichte komplexes Tiefpaßrauschen

N0BHFN0

fBHF

Page 128: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Komplexes Basisbandmodell

Sendefilter √Nyquist MF

g(t)lz ( )ts

AWGN (komplexes TP-Rauschen)

( )trg(-t)

TS

lll zu ς+=

Symboltakt-Samples nach MF:

Signal

+ Rauschen

lll jyxz +=

lll jηξς +=

lηly

AWGN (reell diskret)

lly η+

AWGN (reell diskret)

llx ξ+lξlx<=>

lzllz ς+

lςAWGN (komplex diskret)

Page 129: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Komplexes diskretes Rauschen

( ) ( ) lmSS dtmTtglTtg δ!=−−∫Normierte √Nyquist -Pulse:

In beiden Quadraturkomponenten hat man identisches, statistisch unabhängiges diskretes AWGN. Rauschleistung teilt sich auf I und Q gleichmäßig auf =>

0222

02

02

}{}|{|

2/}{

2/}{

2

2

2

NEE

NE

NE

lll

ly

lx

=+==

==

==

ηξζσ

ησ

ξσ

Page 130: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Äquivalenz QAM - ASK (Basisband)

Sendefilter √Nyquist MF

g(t)lz ( )ts

AWGN (komplexes TP-Rauschen)

( )trg(-t)

TS

llz ς+

<=>Sendefilter MF

g(t)ly

AWGN (reell)

g(-t)

Sendefilter MF

TS lly η+

g(t)lx

AWGN (reell)

g(-t)TS llx ξ+

Page 131: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Äquivalenz QAM - ASK (Basisband)

• I und Q bilden zwei identische, unabhängige Übertragungskanäle

• M-ASK ist bezüglich der Bitfehler äquivalent zu M2-QAM

• Basisband-M-ASK besitzt die selbe Bandbreiteneffizienz wie M2-QAM

• M-ASK als Trägermodulation besitzt nur die halbe Bandbreiteneffizienz

• Man kann sich Q als eine zusätzliche Dimension für die Modulation vorstellen

• QAM besitzt eine 2D-Signalkonstellation. I und Q stehen senkrecht zueinander

Q

I

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Bitfehlerraten für QAM im AWGN-Kanal

0 5 10 15 2010-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

100

Eb/No [dB]

BE

R

4-QAM

16-QAM 64-QAM

ca. 8.5 dBca. 4 dB

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Systembeispiel DVB

• Satellitenstandard DVB-S (ETS 300 421, 1994) • Kabelstandard DVB-C (ETS 300 429, 1994) • Standard für terrestrische Übertragung DVB-T (ETS 300 744, 1997)

• Videocodierung (incl. Audio) nach MPEG 2• 4-5 Mbit/s für Qualität von Standard-TV• Ca. 20 Mbit/s für HDTV - Qualität• Viele Zwischenwerte möglich

• Digitale Übertragung in bisher für analoges Fernsehen genutztenBändern

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Kanalbandbreiten und Störabstände

Kabelkanäle• Feste Kanalbreite von 8 MHz• SNR > 28 dB kann garantiert werden

Satellitenkanäle• Transponderbandbreiten von 26-54 MHz (typisch 26 und 33 MHz)• Abstrahlung z.B. bei 11-12 GHz (Astra 1D)• Gesamtleistung des Satelliten gegrenzt.

Der Betreiber möchte möglichst viele TV-Programme senden

• Beim Kabel begrenzt die Bandbreite die Zahl der Programme

• Beim Satelliten begrenzt die Leistung die Zahl der Programme

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DVB: Anforderungen an die Übertragungssicherheit

• Anforderung: Praktisch störungsfreier Empfang (QEF=Quasi Error Free)

• Jeder Fehler kann zu einer sichtbaren Störung führen

• Forderung im Standard: Höchstens ein Fehler pro Stunde =>

30 Mbit/s ≈ 1011 bit/h

=> Forderung im Standard:

BER < 10-11

• Praktisch ist dies uncodiert und auch mit Faltungscode nicht erreichbar

=> RS(204,188) = Verkürzter Reed-Solomon-Code als äußerer Blockcode

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DVB: Äußerer RS-Code

Blöcke 188 Bytes Blöcke 204 BytesRS(204,188)

Kanal:evtl. innerer CodeModulationAWGN-Kanal

Blöcke 188 Bytes Blöcke 204 BytesRS(204,188)

BER < 2·10-4

(Forderung ETS) BER < 10-11

(Forderung ETS)

Korrekturfähigkeit: 8 Bytefehler

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Restfehlerrate des Reed-Somomon-Codes

10-4 10-3 10-210-12

10-10

10-8

10-6

10-4

10-2

100

BER nach Vite rbi-Decoder

Res

tfehl

erw

ahrs

chei

nlic

hkei

tBlockfehler

Bitfehler

Annahme: Ein Bitfehler pro Bytefehler

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Wie oft treten Fehler auf?

10-4 10-3 10-210-4

10-2

100

102

104

106

108

BER nach Vite rbi-Decoder

Zeit

zwis

chen

Feh

lerb

löck

en [s

]

5 Mbit/s

Einmal pro Monat

Zweimal pro Minute

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Wie kommt die Diskrepanz zustande ?

• Man sagt: QEF=1 Fehler pro Stunde • Dies entspricht BER=1e-11 bei einzelnen

Bitfehlern und Datenrate 30 Mbit/s• Wahrscheinlichstes Fehlerereignis: 17 Bytefehler

=> ca. 70 Bitfehler• Außerdem: Faktor 6 in der Datenrate• Muß Kurve für RS(204,188) statt RS(255,239)

nehmen

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Systemparameter DVB-C (Kabel)

• Trägermodulation mit QAM • Nyquistpulse mit kleinem Rolloff: α=0.15

=> Symbolrate = 1/TS= 6.96 MSymb/s

QAM)-(64 dB 20

QAM)-(16 dB 22

QAM)-(4 dB 25

dB 28

0

0

0

0

=

=

=

⇒==

NENENE

NESNR

b

b

b

S Die Spezifikation sieht vor:

16-QAM => 25.6 Mbit/s Video

32-QAM => 32 Mbit/s Video

64-QAM => 38.5 Mbit/s Video

Die geforderte Bitfehlerrate wird damit sicher unterschritten!

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Innere Codierung DVB-S (Satellit)

• Trägermodulation mit 4-QAM (=QPSK)• Nyquistpulse mit etwas größerem Rolloff: α=0.27

• Äußere Faltungscodierung mit (133,171)oct (Planetary Standard)

• Durch Punktierung mehrere Coderaten möglich: 1/2, 2/3, 3/4, 5/6, 7/8

• Äußeres Byte-Interleaving nötig wegen Fehlerbündelung nach Viterbi

RS(204,188) Encoder

Äußerer Code

Byte-Interleaver

Äußerer Interleaver

Faltungs-Coder

Innerer Code mit (133,171)oct

QPSK

Modulator

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Äußerer Byte-Interleaver bei DVB

.....

.....

.....

...............

.....

Seriell/Parallel

M

3 M

10 M

11 M

1 Block Delay

Parallel/Seriell

2 Blöcke Delay3 Blöcke Delay

10 Blöcke Delay

11 Blöcke Delay

9 M 9 Blöcke Delay

2 M

Faltungsinterleaver mit I=12 und M=17

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Systemparameter DVB-S (Satellit)

Bitfehlerkurven bei BER = 2·10-4 :8 dB uncodiert → 3.3 dB codiert mit (133,171)oct(nicht vergessen: Implementationsverluste und Redundanz im RS-Code → Eb/No=4.5 dB)

4.7 dB Codierungsgewinn: Leistungsersparnis um den Faktor 3Coderate 1/2: Bandbreitenexpansion um den Faktor 2

Damit lassen sich

24 Mbit/s Video in 33 MHz Transponderbandbreite

übertragen.

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PSK (Phase-Shift Keying)

( )

ljSlll

lSl

eEjyxz

lTtgztjQtI

ϕ⋅=+=

−=+ ∑)()(Komplexes Basisband (wie QAM):

Komplexes Modulationssymbol:

M-PSK = M-stufige digitale Phasenmodulation

• Die Information steckt in der Phase, z.B.

• Die Amplitude bleibt konstantSE

−∈

MM

MMlπππϕ 2)1(,...,4,2,0

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2-PSK = BPSK (Binary Phase-Shift Keying )

{ }πϕ ,0∈l BPSK = 2-ASK mit Trägermodulation

{ }Sj

Sl EeEz l ±∈⋅= ϕ

bS EE =

°=⇒= 1801 lla ϕ °=⇒= 00 lla ϕ

SE

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4-PSK = QPSK (Quaternary Phase-Shift Keying ) = 4-QAM

( )

±±⋅∈⋅= jEeEz SjSl

l 12

ϕ{ }°°°°∈ 315,225,135,45lϕ

bS EE 2=

lx

ly

bS EEd == 2/SE

0010

0111

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8-PSK

ljSl eEz ϕ⋅={ }°°°°∈ 315,...,90,45,0lϕ

bS EE 3=

lx

ly

SE

⋅⋅=

8sin22 π

SEd

000

001

011

010

110

111

101100

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Fehlerwahrscheinlichkeit bei 8-PSK

Symbolfehlerwahrscheinlichkeit (enge obere Schranke):

⋅=

8sin π

SEd

⋅=

=

0

2

0

2

8sin3erfc

8sinerfc2

NE

NEdQP

b

SS

π

πσ

Entscheiderschwelle

Bitfehlerwahrscheinlichkeit (Näherung Gray Mapping):

⋅≈

0

2

8sin3erfc

31

NEP b

dB 6.344.08

sin3 2 −≈≈

⋅π => ca. 3.6 dB Verlust gegenüber QPSK

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Fehlerwahrscheinlichkeit bei M-PSK

0 5 10 15 2010-6

10-5

10-4

10-3

10-2

10-1

100

Eb/No [dB]

BE

R

4-PSK

8-PSK 16-PSK

( ) ( )

⋅≈

0

22

2

sinlogerfclog

1NE

MM

MP b

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Vergleich der Bandbreiten- und Leistungseffizienz

0 5 10 15 20100

101

Eb/No [dB]

Spe

ktru

mse

ffizi

enz

[bit/

s/H

z]

4-PSK =4-QAM

8-PSK

2-PSK

16-QAM16-PSK

64-QAMShannon-Grenze

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Vergleich von PSK und QAM

• Eine höherstufige QAM ist (in der Theorie) immer effizienter als eine vergleichbare PSK, aber in der Implementation schwieriger

• Ein PSK-Empfänger benötigt nur eine Phasenregelung, der QAM-Empfänger benötigt Amplituden- und Phasenregelung

• QAM stellt höhere Anforderungen an die Linearität der Sender-Endstufen

• Bei terrestrischen, stationären Anwendungen (Richtfunk, Kabel) ist QAM (zur Zeit bis etwas 256-QAM) immer erste Wahl

• Eine Kanalcodierung mit viel Redundanz kann bei höherstufiger Modulation eine Verschlechterung bringen. Wenn eine sehr niedrige Restfehlerrate gefordert ist: Blockcode mit wenig Redundanz

• Für mobile und Satelliten-Anwendungen empfiehlt sich 4-PSK (höchstens 8-PSK) mit starker Kanalcodierung (CPM, s.u.)

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Trägerregelung und Phasensynchronisation

• Problemstellung: Gewinne aus einem modulierten und verrauschten Träger mit unbekannter Phase für den Quadraturdemodulator eine saubere Trägerschwingung mit richtiger Phase.

• 1. Problem: Die Trägerphase ist nicht konstant, sondern moduliert

• 2. Problem: Regelung (Anbindung) eines Oszillators (VCOs) durch eine verrauschte Sinusschwingung

Betrachte zunächst das regelungstechnische Problem 2 => Standardlösung:

PLL (Phase-Locked Loop) = Phasenregelschleife

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Phase-Locked Loop (PLL)

Aufgabe: Phasengenaue Anbindung der Schwingung eines VCO an eine(verrauschte) Referenzschwingung

(Output)Referenz (Input) Loop Filter

TP VCO ( )θπ ˆ2sin 0 +tf

geschätzte Phase

( )θπ +tf02cos

unbekannte Phase

( ) 2/ˆ θθ −≈)(te

( ) ( )( ) ( )θθπθθ

θπθπˆ4sinˆsin

ˆ2sin2cos2)(2

0

00

+++−=

++=

tf

tftfte „Fehlersignal“

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Squaring Loop für BPSK

TP VCO

( )θπ +± tf02cos

( )θπ ˆ24sin 0 +tf

90°

( )θπ ˆ2cos)( 0 +− tf

( )θπ ˆ24cos 0 +− tf

ST

( )θπ 24cos 0 +tf

PLL bei 2f0

BPSK-DemodulatorMF

( . )2

BP bei2f0

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BPSK: Kohärenter Empfänger mit Squaring Loop

• Durch das Quadrieren wird die Modulation („+“ oder „-“ ) entfernt. Dadurch entsteht gleichzeitig eine Phasenunsicherheit von 180° beim zurück gewonnenen Träger. Konsequenz:

• Möglicherweise sind alle Bits invertiert.

Mögliche Gegenmaßnahmen:

• Periodisch wiederkehrende bekannte Bitfolge. Nachteil: BenötigtEnergie und belegt Bandbreite

oder

• Differentielle Vorcodierung. Nachteil: Verschlechterung der Bitfehlerrate durch Doppelfehler

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Differentielle BPSK (DBPSK)

Sender:

DifferentiellerEncoder

ljSl eEz ϕ⋅=

ll

lll aϕϕ

ϕϕ∆+=

⋅°+=

1

1 1801−⊕= lll bab

Infobit steckt in Phasendifferenz

la BPSK-Modulator

Kohärenter Empfänger:

1ˆˆˆ −⊕= lll bba

lbBPSK-Demodulator

DifferentiellerDecoder

Differentieller Empfänger:

Phasendifferenz-Detektor

la

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Differentieller PSK-Empfänger

Sendesymbol: ljSl eEz ϕ⋅=

Empfangssymbol: RauscheneEeu ljS

jl +⋅= Θ ϕ

Θ: unbekannte Trägerphase

( ) RauscheneEuu lljSll +⋅= −−

−1*

1ϕϕ

TS (.)*

lu *1−lluu

PSK-Demod.

1−lu

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Differentieller PSK-Modulator: DPSK

Information in Phasendifferenz aufeinanderfolgender Symbole, z.B.

{ }°°°°∈ 315,225,135,45lϕ{ }°°°°∈∆ 315,225,135,45lϕ

QPSK:lll ϕϕϕ ∆+= −1

Info

DQPSK:

ljl eq ϕ∆=

lll qzz 1−=

ljSl eEz ϕ⋅=

TS

M-PSK-Modulatorlj

l eq ϕ∆=

11

−⋅=−lj

Sl eEz ϕ

la

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Phasenstern π/4- DQPSK

{ }°°°°∈ 315,225,135,45lϕ{ }°°°°∈∆ 315,225,135,45lϕ

QPSK:DQPSK:

000110

11

Keine Nulldurchgänge =>besser bei nichtlinearenVerstärkern

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QPSK

1 0 1 1 0 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 0

Q(t)

I(t)

t

t

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Offset-QPSK

Zeitversatz um Tb zwischen den Quadraturkomponenten:

1 0 1 1 0 0 0 1 1 0 1 0 1 0 1 0

Q(t)

Tb TS

I(t)

t

t

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Phasensterne und Übergänge QPSK und OQPSK

QPSK OQPSK

1 Übergang pro Symboltakt 2 Übergänge pro Symboltakt

Keine Nulldurchgänge =>besser bei nichtlinearenVerstärkern

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Offset-QPSK mit Sinus-Halbwelle als Pulsform: MSK

0 0 0 1 1 0 1 0 0 1 1 1 1 0 1 0

Tb

TS

S

S

TE

I(t)

t

Q(t)

t

t=0

Page 164: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Offset-QPSK mit Sinus-Halbwelle als Pulsform: MSK

0 1 2 3 4 5 6 7 8-2

-1

0

1

2Inphase

t/Ts

0 1 2 3 4 5 6 7 8-2

-1

0

1

2

t/Ts

Quadra tur

Page 165: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

Offset-QPSK mit Sinus-Halbwelle als Pulsform: MSK

( ) ( )( )∑ −−+−=l

bSlSl TlTtgjylTtgxts )(

( )

±∈

=

=

2,

1

rectcos2)(

2

Sll

SSS

Eyx

dttg

Tt

Tt

Ttg π

TS

Einhüllende:

( ))(exp)()( 2 tjTEtsP

TEts

S

SS

S

S Φ=⇒==

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MSK: Phasenverlauf

1=lx

1=ly

1−=lx

1−=ly

S

S

TEtQtI =+ 22 )()(

{ }{ }

( )122

12:2/2:,0

)(

1 ±=+Φ=±Φ=Φ

+=±=

∈Φ=Φ

+ iiiii

bi lili

iT

βπβπππ

Geradzahlige Bittakte Modulation von I mit 1±=lx

Ungeradzahlige Bittakte Modulation von Q mit 1±=ly

(Bitenergie auf 1 normiert)

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MSK: Phasenverlauf

-2-1

01

2

-2-1

01

20

5

10

15

20

InphaseQuadra tur

t/Tb

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MSK: Phasenverlauf

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18-1

-0.8

-0.6

-0.4

-0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1P hasentre llis

t/Tb

Pha

se/p

i

TS

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MSK: Relative Augenblicksfrequenz

[ )( )bbib

i

bM

TiiTtfT

Tttf

)1(,21

41

41)(

21)(

+∈∆==

±=Φ=∆•

ββ

π

21

=⋅∆= bTfhMSK ist eine FSK mit Modulationsindex

Man kann zeigen: Dies ist der kleinste Modulationsindex, bei dem die (reellen) Pulsformen orthogonal sind. Deshalb:

MSK=Minimum Shift Keying

Page 170: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

21

=⋅∆= bTfhMSK als Frequenzmodulation mit

0 1 2 3 4 5 6 7 8-1

-0.8

-0.6

-0.4

-0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

t/Tb

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MSK als Frequenzmodulation mit 21

=⋅∆= bTfh

0 1 2 3 4 5 6 7 8-1

-0.8

-0.6

-0.4

-0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1ZF-S igna l

t/Tb

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MSK: Modulationssymbole

Umbenennung der Modulationssymbole:

+==

=12:

2:

9

4

8

4

7

3

6

3

5

2

4

2

3

1

2

1

1

0

0

0

liylix

yxyxyxyxyx

l

liα

αααααααααα K

K

a

Geradzahlige Bittakte Modulation von I mit 12 ±=lα

Ungeradzahlige Bittakte Modulation von Q mit 112 ±=+lα

(Bitenergie auf 1 normiert)

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MSK: Modulationssymbole und Frequenzen

Die Augenblicksfrequenz des i-ten Bit-Taktes wird durch zwei aufeinanderfolgende Modulationssymbole

festgelegt: ( )1, +ii αα

)(tfM∆ bb TitiT )1( +<<

+−−+∆

−+−+=

−−++=

=

+ ))(sgn(gerade) ( 2

1 tfyxili

Mlili αα

−++−∆

−+−+=

−−++=

+=

++ ))(sgn(ungerade) ( 12

11 tfxyili

Mlili αα

( ) ( )( )

+=−=

=∆=+

++∈ 12:sgn

2:sgn)(sgn

1

1))1(,[ li

litf

ii

iiTiiTtMi

bb αααα

β

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MSK: Differentielle Codierung

+=⊕=⊕

=+

+

12:2:

1

1

liaaliaa

bii

iii

Differentieller Decoder Negation bei ungeradem Takt

Umkehrung:

+=⊕=⊕

=+ 12:2:

1 libaliba

aii

iii

( ) bii Ea21−=α OQPSK mit cos-Pulsform

ii b21−=β FSK mit h=1/2 (=MSK)

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MSK:Darstellung als Frequenzmodulation

Im FM-Basisband digitale (ASK)Modulation mit

)()( bi

iM iTtpftf −∆=∆ ∑β

−=

21rect

21)(

bTttp rechteckiger Pulsform

f∆t

)(tfM∆( )

∫ Φ+∆=Φ

Φ+=

t

M

b

bPB

dft

tjtfjTEts

00

0

)(2)(

)(2exp)(

ττπ

πVCO

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MSK:Phase als Stammfunktion der Augenblicksfrequenz

00

00

)(2

)(2)(

Φ+−∆=

Φ+∆=Φ

∫∑

∫t

bi

i

t

M

diTpf

dft

ττβπ

ττπ

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MSK: Empfängertypen

• Modulation als FSK, aber Quadraturdemodulation als OQPSK => Bitfehlerrate wie kohärente QPSK

• Jede Art von FSK-Demodulation möglich => große Vielfalt an suboptimalen Empfängertypen

Diff.Decoder

ib OQPSK-DeMod.

iaia FSK-Mod.

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CPFSK (Continuous Phase FSK) CPM (Continuous Phase Modulation)

Φ+∆+ ∫

t

Mb

b dfjtfjTE

000 )(22exp ττππ

t)(

)(

bi

i

M

iTtpftf

−∆=

∑βPuls-formungs-Filter

FM-Mod.(VCO)

• p(t) ist i.a. „glatte“ Pulsform => bessere spektrale Eigenschaften

• Große Vielfalt an Möglichkeiten; interessante Empfängertypen

• Berühmtestes Beispiel: GMSK (Anwendungen: GSM, DECT) = MSK mit Gaußfilter zur Pulsformung

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GMSK

0 1 2 3 4 5 6 7 8-0.5

-0.4

-0.3

-0.2

-0.1

0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

t/Tb

Mom

enta

nfre

quen

zGMS K-S igna l BT= 0.5

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GMSK

-2-1

01

2

-2-1

01

20

5

10

15

InphaseQuadra tur

t/Tb

GMS K-S igna l BT= 0.5

Page 181: Was ist digitale Modulation? - fh-meschede.de · Vorbemerkungen Die folgenden Folien gehören zu der Vorlesung Digitale Nachrichtenübertragungstechnik, wie ich sie im Sommer- und

GMSK

0 2 4 6 8 10 12 14 16-2

-1

0

1

2GMS K-S igna l BT= 0.5 Inphase

t/Tb

0 2 4 6 8 10 12 14 16-2

-1

0

1

2

t/Tb

GMS K-S igna l BT= 0.5 Quadra tur

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GMSK

0 2 4 6 8 10-1

-0.8

-0.6

-0.4

-0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1GMS K-S igna l BT= 0.5 P hasentre llis

t/Tb

Pha

se/p

i

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Das Konzept der Multiträgermodulation

1 MHz für 106 QAM-Symbole pro Sekunde

1 Träger =>TS = 1 µs

Frequenz

10 Unter-Träger =>TS = 10 µs

Frequenz

100 Unter-Träger =>TS = 100 µs

Frequenz

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Wie eng kann man die Träger im Frequenzbereich packen?

Rechteck-Spektrum<=> si-PulseBkTS =1

FrequenzBk=1/ TS

Nyquist-PulseBkTS = 1+α

FrequenzBk=(1+α)/ TS

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Wie eng kann man die Träger im Frequenzbereich packen?

-2 -1.5 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5 2

-0.2

0

0.2

0.4

0.6

0.8

FrequenzBk=1/ TS

si -Spektrum<=> Rechteck -PulseBkTS =1

OFDM

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OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing)

• Überlappende Spektren der Unterträger, trotzdem keine gegenseitige Störung wegen Orthogonalität der Signale

• Keine Nachbarkanal- Interferenz <=> „Nyquist-Bedingung im Frequenzbereich“

OFDM-Symbol (= Signal für die Dauer eines Symboltaktes) ist eine Fourier-Reihe:

∑−=

−⋅=

2/

2/

/2

21rect1)(

K

Kk

TktjkOFDM T

tezT

ts π

Die Information wird durch den Fourierkoeffizienten zk (QAM oder PSK-Symbol) auf die Frequenz fk =k/T des k-ten Unterträgers moduliert.

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OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing)

][)()(

)()(

21rect1)(

)()(

0

*

0

*

/2

2/

2/

mkdttgtg

dttstgz

Tte

Ttg

tgzts

T

mk

T

OFDMkk

Tktjk

K

KkkkOFDM

−=

=

−⋅=

=

∑−=

δ

π

Modulation durch Fourier-Synthesezk : Modulationssymbole (=Info)Basis-Signal des k-ten Trägers: rect-Puls bei der Frequenz fk =k/T

Demodulation durch Fourier-Analyse

Orthogonalität der Basispulse

∑ ∑−=

−=l

K

Kkkkl lTtgzts

2/

2/)()( Fortlaufendes OFDM-Signal

l=Zeitindex

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OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing)

Basis-Signal des k-ten Trägers: rect-Puls bei der Frequenz fk =k/T

−⋅=

21rect1)( /2

Tte

Ttg Tktj

2 Sichtweisen möglich:

1. Rechteck-Puls jeweils auf K+1verschiedene Frequenzen moduliert=> „Multiträger-Multiplex“

2. K+1 verschiedene (komplexe) Basisband-Pulsformen => „Multipuls-Multiplex“

Die 2. Sichtweise ist näher an der Implementation durch FFT

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OFDM als Multiträgermodulation

tfj ke 12 −π....

S/Pklz )(0 tg

)(0 tg

)(0 tg

klz

lkz ,1−

lkz ,1+

Σtfj ke π2

tfj ke 12 +π

....

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OFDM als Multipulsmodulation

....

S/Pklz )(tg k

klz

lkz ,1−

lkz ,1+

Σ

)(1 tgk−

)(1 tgk+

....

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OFDM - Signal im Frequenzbereich (K=96)

-60 -40 -20 0 20 40 600

0.2

0.4

0.6

0.8

1

fT fA/2•T

K>>1 => Das Signal ist näherungsweise bandbegrenzt (Rechteck)=> Zeitdiskrete Signalerzeugung

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OFDM - Zeitdiskrete Signalgenerierung durch FFT

N muss groß genug sein, damit die Bedingung des Abtasttheoremsnäherungsweise erfüllt ist.

Beispiele: K=192, N=256; K=384, N=512; K=1536, N=2048;

IFFT

FFT

D/A

A/D

Sender

Empfänger

zk

zk ‘

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OFDM mit Schutzintervall

• Echos und Synchronisationsfehler stören die Orthogonalität => Verlängere das Sendesymbol gegenüber dem FFT-Fenster

T: Fensterlänge der Fourier-Analyse TS=T+∆: OFDM-Symboldauer∆: Schutzintervall

T

Analyse-Fenster

Signal ohne

TS

mit

Schutzintervall

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OFDM: Periodisch fortgesetzter Basispuls mit Schutzintervall

TS

T

t

t

t

−⋅=

21rect1)( /2

Tte

Ttg Tktj

∆+⋅=

21rect1)( /2

S

Tktjk T

teT

tg π

t =0

−⋅=

21rect1)( /2

S

Tktjk T

teT

tg π

t

−⋅= ∆−

21rect1)( /)(2

S

Ttkjk T

teT

tg π

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OFDM mit Schutzintervall: Auswirkung eines Echos

( ) klfj zec k ⋅⋅+ − τπ21

τπfjec 2−⋅

OFDM-MOD

klz OFDM-MOD

Signal+Echo Echo

SignalUnter der Bedingung gilt:

Der Mehrwegekanal bewirkt einen multiplikativen komplexen Faktor.

Bei differentieller (De)Modulation (z.B. bei DAB) ist dieser irrelevant.

Bei kohärenter (De)Modulation (z.B. bei DVB-T) muss er bestimmt (geschätzt) werden .

∆<τ

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OFDM-Parameter bei IEEE802.11a bzw. g

Symboldauer TS=4µs; T=3.2 µs; 52 Träger, davon 48 Nutzträger