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die WASSER WERKSTATT Daten, Fakten und Experimente Unterlage für Pädagoginnen und Pädagogen, Lehrende und Eltern Was ist der TRINK´WASSERTAG? Seit dem Jahr 2016 findet der österreichweite TRINK’WASSERTAG jährlich im Juni sta. Dieser landesweite Akonstag wurde von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ins Leben gerufen, um mehr Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit Trinkwasser und die Leistungen der Wasserversorger zu schaffen. Wasserversorgungsunternehmen in ganz Österreich informieren am TRINK’WASSERTAG über ihre Tägkeiten und zeigen, was hinter einer sicheren und störungsfreien Versorgung mit hochwergem Trinkwasser steckt. Die Österrei- cherinnen und Österreicher haben die Gelegenheit, sich über die vielfälgen Aufgaben zu informieren, die notwendig sind, damit immer bestes Trinkwasser aus dem Wasserhahn fließt. Woher kommt unser Trinkwasser? Österreichs Trinkwasserversorgung wird zu 100 Prozent aus Grund- und Quellwasser gedeckt. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern kann sich Österreich glücklich schätzen. Denn während mancherorts Oberflächenwasser für die Trink- wasserversorgung auereitet werden muss, kann Österreich das deutlich besser geschützte Grundwasser und Quellwasser verwenden. Grund- und Quellwasser Oberflächenwasser Herkunſt des Trinkwassers Österreich Deutschland Großbritannien Norwegen Herkunſt des Trinkwassers in verschiedenen Ländern

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die WASSERWERKSTATT

die WASSERWERKSTATT

Daten, Fakten und Experimente

Unterlage für Pädagoginnen und Pädagogen, Lehrende und Eltern

Was ist der TRINK´WASSERTAG?Seit dem Jahr 2016 findet der österreichweite TRINK’WASSERTAG jährlich im Juni statt. Dieser landesweite Aktionstag wurde von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ins Leben gerufen, um mehr Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit Trinkwasser und die Leistungen der Wasserversorger zu schaffen. Wasserversorgungsunternehmen in ganz Österreich informieren am TRINK’WASSERTAG über ihre Tätigkeiten und zeigen, was hinter einer sicheren und störungsfreien Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser steckt. Die Österrei-cherinnen und Österreicher haben die Gelegenheit, sich über die vielfältigen Aufgaben zu informieren, die notwendig sind,

damit immer bestes Trinkwasser aus dem Wasserhahn fließt.

Woher kommt unser Trinkwasser?Österreichs Trinkwasserversorgung wird zu 100 Prozent aus Grund- und Quellwasser gedeckt. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern kann sich Österreich glücklich schätzen. Denn während mancherorts Oberflächenwasser für die Trink-wasserversorgung aufbereitet werden muss, kann Österreich das deutlich besser geschützte Grundwasser und Quellwasser verwenden. Grund- und Quellwasser Oberflächenwasser

Herkunft des Trinkwassers

Österreich Deutschland Großbritannien Norwegen

Herkunft des Trinkwassers in verschiedenen Ländern

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die WASSERWERKSTATT

WasserversorgungWasserversorgung

Doch was ist der Unterschied zwischen Oberflächen- und Grundwasser? Als Oberflächenwasser bezeichnet man Wasser in Flüssen, Bächen und Seen. Grundwasser hingegen ist das versickerte Wasser, das den Bodenfilter passiert hat und unterirdisch gespeichert wird. Es ist also weitgehend „unsichtbar“. Als Quellwasser bezeichnet man Grundwasser, das durch eine natürliche Austrittsstelle wieder an die Oberfläche gelangt.

Um die unterirdischen Wasservorkommen nutzen zu können, benötigt man Brunnen (für Grundwasser) bzw. Quellfassungen (für Quellwasser).

Österreichs WasserversorgungsunternehmenRund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen sorgen in Österreich für die tägliche Versorgung mit frischem Trinkwasser. Es gibt rund 1.900 kommu-nale Versorger, rund 165 Verbände und etwa 3.400 Genossenschaften. Sie versorgen knapp 93 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser.

Das österreichische Wasserleitungsnetz entspricht etwa der doppelten Stre-cke um den Äquator und ist somit rund 81.000 km lang. Wie gut die Wasserversorgung in Österreich ist, zeigt insbesondere die Millionenstadt Wien. Die Bundeshauptstadt wird durch Hochquellenleitun-gen mit Quellwasser aus Niederösterreich und der Steiermark versorgt – alles andere als selbstverständlich für eine Großstadt.

Trinkwasser-Qualität in Österreich Damit die hohe Qualität des Grundwassers auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommt, ist eine lückenlose Überwachung notwendig. Trinkwasser zählt in Österreich zu den am strengsten kontrollierten Lebensmit-teln. Sind nicht schon von Natur aus sämtliche Qualitätsan-forderungen erfüllt, so wird das Wasser für den täglichen Gebrauch noch entsprechend behandelt, d.h. beispielswei-se gefiltert oder desinfiziert.

Die Wasserversorgungsunternehmen in Österreich garan-tieren diese gleichbleibend gute Qualität durch laufende Kontrollen – im Wassereinzugsgebiet, bei den Anlagen und im Trinkwassernetz.

Nicht jeder Haushalt bezieht sein Trinkwasser über ein Wasserversorgungsunternehmen: Rund 620.000 Men-schen sind in Österreich nicht an die öffentliche Wasserver-sorgung angeschlossen und beziehen ihr Wasser aus eige-nen Quellen und Hausbrunnen. Sie sind für die Erhaltung und Überprüfung der Wasserqualität selbst verantwortlich.

Schematische Darstellung der Wasserversorgung

Qualität des öesterreichischen Leitungswassersaus Sicht der BevölkerungBeurteilung nach dem Schulnotensystemvon 1 (sehr gut) bis 5 (überhaupt nicht gut)

1,5 Mittelwert „2 – gut” 26%

„3 – befriedigend” 8%„4 – nicht gut” 2%

Bundesländer mit den besten Werten, in Prozent

Vorarlberg 1,1

Tirol 1,2

Wien 1,3

Salzburg 1,3

„1 – sehr gut” 63%

Umfrage Mitte März bis Mitte April 2017, 1.000 Befragte

Auftraggeber, Quelle: ÖVGW APA-AUFTRAGSGRAFIK

Qualität des österreichischen Leitungswassers aus Sicht der Bevölkerung

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die WASSERWERKSTATT

WasserversorgungWasserversorgung

WasserschutzEin wichtiges Kriterium für sauberes Trinkwasser ist – neben dem Schutz der Grundwasser-Ressourcen – auch möglichst unbe-lastetes Abwasser. Denn das Meiste, was ins (Ab-)Wasser gelangt, kommt über den Wasserkreislauf wieder zu uns zurück. Die Abwasserreinigung hat in Österreich (auch im internationalen Vergleich) ein sehr hohes Qualitätsniveau erreicht. Mehr als 95 Prozent der österreichischen Haushalte sind an kommunale Kläranlagen angeschlossen.Jeder Gebrauch beeinträchtigt die Qualität des Wassers. Es muss daher gesammelt und gereinigt werden, bevor es wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden kann. Jede und jeder von uns kann einen Beitrag zu sauberem Wasser leisten.

WasserverbrauchWährend die Versorgung mit hochwertigem Wasser in vielen Regionen der Welt ein immer größer werdendes Problem darstellt, zählt Österreich zu den wasserreichsten Ländern der Erde. Über ein Prozent der Fläche Österreichs ist von Wasser bedeckt.

Verbrauch nach SparteDie österreichische Wasserbilanz zeigt, dass uns jährlich etwa 86 km³ Wasser zur Verfügung stehen, von denen wir nur etwa drei Prozent (etwa 2,5 km³) nutzen. Fast zwei Drittel entfallen dabei auf die Industrie, knapp ein Drittel wird in den Haushalten genutzt und rund fünf Prozent gehen in die Landwirtschaft. Das bedeutet, dass Österreichs Haushalte von der theoretisch verfüg-baren Wassermenge weniger als ein Prozent verwenden.

Wasserverwendung im HaushaltPro Tag werden in den österreichischen Haushalten durchschnitt-lich 130 Liter Wasser pro Kopf verbraucht. Das entspricht im Jahr der Wassermenge des Wolfgangsees. Im internationalen Vergleich zählen die Österreicherinnen und Österreicher zu den eher sparsamen Wasserverbraucherinnen und Wasserverbrauchern. Doch auch wenn Österreich über großes Wasserreichtum verfügt, muss weiterhin sorgsam damit umgegangen werden.

Wasser macht fitWasser ist Leben. Wasser durchdringt jede Körperzelle und regelt alle Funktionen des Organismus, wie zum Beispiel Stoffwechsel, Körpertemperatur, Verdauung, Herzkreislauffunktion und vieles mehr. Wasser ist auch für unser Bewusstsein verantwortlich und macht Denkvorgänge und Gefühle erst möglich. Die Haut speichert ein Viertel der gesamten Flüssigkeitsmenge und ist damit das größte Feuchtigkeitsreservoir im Körper.

Als Säuglinge bestehen wir zu rund 90 Prozent aus Wasser, aufgrund unserer Lebensweisen nimmt der Wasseranteil in unserem Körper im Laufe der Jahre ab und kann von rund 70 Prozent als Erwachsener auf nur noch ca. 45 Prozent im Alter sinken. Von den zwei bis drei Litern Wasser, die wir täglich zu uns nehmen sollten, gelangt das meiste über das Trinken in unseren Körper, aber auch über die Nahrung. Wassermangel macht sich schnell bemerkbar: Bereits drei bis vier Prozent Körpergewichts-verlust durch Flüssigkeitsmangel führen zu Anzeichen von Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche. Ab sieben Prozent drohen Hitzeschlag und Kollaps. Deshalb ist regelmäßiges Wassertrinken wichtig – am besten 2 Liter am Tag!

Wassernutzung in Österreich

Entnahme Landwirtschaft 0,13 km3/Jahr

Entnahme Industrie1,54 km3/Jahr

EntnahmeHaushalte und Gwerbe

0,83 km3/Jahrinsg.

2,5 km3/Jahr

Wassernutzung in Österreich nach Sparte

Wasserverwendung im Haushalt(Durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch: 130 Liter/Tag)

Außenbereich: Pool 5%

Dusche 19%

Badewanne 3%

WC 25%

Außenbereich: Pflanzen etc.9%

Geschirrspüler 2%

Waschmaschine 10%

Wasserhahn in Küche, Bad, WC etc. 27%

Wasserverwendung im Haushalt

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die WASSERWERKSTATT

WasserversorgungWasserversorgung

Gestaltungsideen TRINK’WASSERTAG 14. Juni 2019

Zahlreiche Wasserversorgungsbetriebe öffnen am TRINK‘WASSERTAG ihre Türen für Schulklassen oder präsentieren ihre Tätigkeiten an einem gut erreichbaren oder spannenden Ort. Eine Übersicht zu allen teilnehmenden Betrieben und Aktivitäten in ganz Österreich finden Sie hier: www.trinkwassertag.at/veranstaltungen

Auskunft darüber, von welchem der zahlreichen österreichischen Wasserversorger genau Ihr Trinkwasser kommt, können Sie bei Ihrer Gemeinde einholen. Kontaktieren Sie Ihren Wasserversorger und fragen Sie nach, ob ein Ausflug mit der Schulklasse möglich ist. Eine Auflistung ausgewählter Wasserwerk-Standorte findet sich unter: www.wasserwerk.at/home/wasserwerke

Auch mit spannenden Experimenten im Klassenzimmer kann man Kindern den TRINK’WASSERTAG näherbringen:

WasserWerkstatt – Experiment für Kinder: Wie reinigt die Natur Wasser?

Das brauchst du:• 1 Trichter • 1 Becher Kies • Wasser • 2 Gläser • 1 Becher Sand • 2 Löffel Erde • Watte

Das machst du:1. Setze den Trichter in eines der leeren Gläser.2. Gib Watte in den Trichter.3. Fülle auf die Watte abwechselnd Schichten aus Kies und Sand.4. Fülle Wasser in das zweite leere Glas, gib zwei Löffel Erde dazu und rühre gut um!5. Gieße nun die Hälfte des Wasser-Erde-Gemischs in den Trichter. Vorsicht beim Schütten, dass kein Wasser daneben fließt.6. Warte, bis das Wasser durch den Trichter gesickert ist und vergleiche nun die beiden Bechergläser.

Erklärung: Das mit Erde vermischte Wasser sickert durch die Schichten aus Sand und Kies. Diese funktionieren wie ein Filter, im Glas sammelt sich schließlich das von der Erde gereinigte Wasser. So funktioniert im Prinzip auch der Wasserkreislauf: Regen sickert in den Boden und sammelt sich über einer wasserundurchlässigen Schicht.

Weiterführende Infos und Unterlagen: • Weitere Infos zum Trinkwassertag: www.trinkwassertag.at • Österreichische Vereinigung für Gas- und Wasserfach: www.ovgw.at • Schulunterlagen mit spannenden Infos rund um Wasser, Experimente und Ausflugsziele in ganz Österreich gibt es hier kostenlos zum Download: www.generationblue.at/schulservice/Schulangebot.html • Die Wasserplattform speziell für Jugendliche: www.generationblue.at • Trinkpass 2019: www.generationblue.at/mitmachen/Trinkpass.html • Vierteilige Videostrecke mit Autor und Youtuber Michi Buchinger zum Thema „Wasserkreislauf“: www.generationblue.at/fotos-und-multimedia/videos/Der-Wasserkreislauf-mit-Michael-Buchinger.html

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