Oktober 2014Liebe Freunde und Unterstützer unserer Schulen in Huaura/Peru.

Zuerst etwas Persönliches:nach einer gelungenen Schulteroperation kann nun im November mein zweites Knie eine Prothese bekommen. Deshalb erscheint der Rundbrief dieses Mal etwas früher. Jetzt aber zu unseren Schulen in Huaura/Peru:

Die San Francisco Schule für schwer und mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche hat seit zwei Jahren eine neue Schulleiterin, Jenny Bautista. Sie ist bereits seit vielen Jahren Lehrerin an dieser Schule und kennt deshalb die Verhältnisse dort sehr genau. Dies wirkt sich merklich auf den Schulbetrieb aus, der nun sehr gut läuft. Auch das Verhältnis der Kollegen untereinander ist erfreulich harmonisch.

Immer wieder ist bewundernswert, mit welcher Geduld die Lehrer und Hilfskräfte die Schüler betreuen. Die Behinderten fühlen sich an dieser Einrichtung sichtlich wohl und man merkt ihnen ihre Freude am Schulalltag an.Viele behinderte Kinder mussten wegen der von der Regierung rigoros durchgeführten Inklusion an Grundschulen überwiesen werden. Die dadurch an der San Francisco Schule frei gewordenen Lehrer betreuen einmal wöchent-lich die Lehrer an den Grundschulen und zeigen ihnen den richtigen Umgang mit behinderten Kindern. Leider dürfen sie die Kinder selbst nicht unterrichten, was dringend nötig wäre.

An der San Francisco Schule bleiben nur noch die schwerst geistig oder körperlich behinderten Kinder, so wie z. B. der drei Jahre alte Juan, der nur liegen kann.Er ist der Liebling aller Lehrer und sie helfen auch mit Kleidung und Essen, da die Mutter dieses Jungen selbst behindert ist. Ich kenne die Situation der Oma in dieser Familie mit ihren 10 Kindern noch aus meiner Zeit in Peru. Finanzielle Armut, Gleichgültigkeit und Unvermögen treffen hier leider zusammen. Der Kleine aber ist das Opfer und braucht Hilfe.

An der Santa Barbara Schule tut sich einiges. Die Schülerzahl wächst mit jedem Jahr und die Nachfrage nach Kindergartenplätzen ist groß. Wir vom Verein „Ayúdame – Hilf mir“ sind gerade dabei, zwei angrenzende Grundstücke zu finanzieren. Damit könnten endlich der dringend benötigte Kindergarten gebaut, der längst zu

„Ayúdame – Hilf mir“ Sonthofen e.V. zur Unterstützung der Sonderschule für Behinderte „San Francisco de Asís“ und der Grundschule “Santa Barbara”,

Huaura, Perú

kleine Pausenhof der Grundschule vergrößert und weitere Klassenzimmer erstellt werden. Eine der beiden Besitzerinnen dieser Grundstücke machte uns schon seit drei Jahren Hoffnungen auf den Kauf und änderte dann doch immer wieder ihre Meinung. So war es auch bei meinem letzten Besuch. Im August aber rief mich Lidia, die Vorsitzende des Vereins der Schule an: Die Besitzerin will nun doch verkaufen! Es wird also jetzt hoffentlich gelingen, leider zu einem sehr hohen Preis. Gemäß dem Ziel der Schule können im neuen Kindergarten auch wieder leicht behinderte oder sozial schwache Kinder aufgenommen werden, denn frühzeitige Bildung ist der wichtigste Punkt für Entwicklung der Kinder.

Bei einem Elterntreffen traf ich Paola wieder, die ich schon früher in der Jugendarbeit der Pfarrei kennen lernte. Sie ist jetzt allein erziehende Mutter von Drillingen, die in der 1. Klasse sind. In Peru gibt es für solche Fälle weder Sozialhilfe noch Kindergeld. Ihre prekäre Situation ging mir zu Herzen und so bat ich daheim in einem Gottesdienst in Maria Heimsuchung um Hilfe für das Schulgeld der Drillinge. Spontan meldeten sich drei Personen und wir konnten der Mutter die Nachricht übermitteln, dass sie sich nicht mehr um das Schulgeld zu sorgen braucht. Nochmals herzlichen Dank!

Unsere weltwärts-Freiwilligen:Lisa Bucher und Dominik Lechner haben ihren Jahresdienst erfolgreich beendet.Seit August arbeiten sich die Neuen ein. Eva Meißner hat bereits ein Jahr lang an einer Behinderteneinrichtung gearbeitet und kann nun ihre Erfahrungen an der San Francisco Schule einbringen. Heidrun Stadler hat bereits ihren Bachelor in Psychologie und wird ihr Wissen an der Santa Barbara Schule in die Praxis umsetzen. Die Plätze für unsere zwei Freiwilligen werden ab 2015 von der Diözese Augsburg über-nommen. Der verwaltungstechnische Aufwand wurde mir zu kompliziert und in Augsburg kümmert sich eine hauptamtlich arbeitende Angestellt um die Betreuung von 8 Freiwilligen. Wir bleiben aber bei der Auswahl und Betreuung der Freiwilligen eingebunden. Leider haben wird für 2015 noch keine Anmeldungen. Kennst du/Kennen Sie junge Leute, die sich für so einen Dienst interessieren würden?

Dass in Peru und auch an unseren Schulen viel und gelungen gefeiert wird, ist bekannt und freut mich immer wieder. Heuer feierte ich zweimal Muttertag, den Jahresstag zur Gründung der San Francisco Schule, meine Verabschiedung und den Tag der Kartoffel (Jede Klasse bereitete mit Eltern ein Kartoffelgericht vor, es wurde von einem Schüler vorgestellt und alle durften kosten. Dominik machte Kartoffelsalat, denn keiner kannte.). Auch wir in Deutschland können feiern: z.B. unseren Peruabend im März in Sonthofen. Bilder, Infos, Spiele mit Preisen und peruanisches Essen haben den vielen Besuchern gefallen.

Es gibt Freud und Leid in unseren Schulen in Peru. Zum „Leid“ unseres Vereins fehlt nach dem Kauf der neuen Grundstücke dringend Geld zum Erstellen des neuen Kindergartens. Möchten Sie/Möchtest du einen Baustein dazu beitragen?Einen ruhigen Advent und ein frohes Weihnachtsfest wünscht Ihnen/wünscht dir im Namen des Vereins Ayúdame – Hilf mir

Spendenkonto: Sparkasse Allgäu IBAN: DE08 7335 0000 0000 4123 87

Barbara Haberstock, Tel. 08321/677404, Mail: baerbel.haberstock@t-online.de