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05.05.23 (sch) SuK_OP Thema: Ich präsentiere...

Übungen zu Atmung und Sprechtechnik

1 Atmung

1.1 Die 4 Atmungsarten Brustatmung Bauch- und Zwerchfellatmung Flankenatmung Tiefvollatmung (erstrebenswerte Kombination aus Atmungsarten 1-3)

1.2 Atmen und SprechenFür das Sprechen ist nur die Bauch- und Zwerchfellatmung die richtige Art.

Reden ist im Grunde Ausatmen mit Ton. Die Hauptkunst liegt also im Ausatmen. Denn nur, wenn die verbrauchte Luft ganz ausgeatmet wird, entsteht Platz für saubere, frische Luft beim Einatmen und das Sprechen kostet uns weniger Kraft. Die meisten Menschen atmen jedoch mit der Brustatmung. Was also tun?

1.3 Üben, üben übenNur durch ständiges Üben kann die Atmung so trainiert werden, dass die richtige Atmung beim Sprechen automatisch passiert.

Übung 1: Entspannungsatmung

Ziel: zu schnelles Sprechen und Verkrampfungen durch Lampenfieber oder Redeangst abschalten.

1. Stellen Sie sich aufrecht hin (Redehaltung)2. Legen Sie die Hände locker auf die Bauchdecke3. Atmen Sie bei geschlossenem Mund langsam durch die Nase ein. Der Bauch muss sich

vorwölben.4. Atmen Sie weiter, bis der Brustraum bis an die Schultern gefüllt zu sein scheint.5. Halten Sie eine kurze Zeit die Luft an6. Atmen Sie langsam durch die Nase aus. Ziehen Sie dabei den Bauch ein.

Kontrolle:Legen Sie die Innenseite der Hände auf den Rücken, so dass sich die Fingerspitzen berühren. Bei bewusster Atmung entfernen sich die Fingerspitzen voneinander. Je weiter, desto besser.

Quellen: Ebeling, Peter: Rhetorik. Der Weg zum Erfolg. 9., vollst. akt. u. mod. Aufl., Baden Baden 2005: Humboldt.

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Übung 2: Bewusste Atmung trainieren

Ziel: Mehr Beachtung der Ausatmung trainieren.

Atmen Sie bewusst tiefer und voller ein und aus. Sie sollten mit ca. 8 Atemzügen pro Minute auskommenPhase 1: Beim Einatmen bis 4 zählen, beim Ausatmen bis 12Phase 2: Beim Einatmen bis 7 zählen, beim Ausatmen bis 21Jede Phase dreimal wiederholen

1.4 Atemtechnik zu Beginn und während eines VortragesAtmen Sie vor jedem Vortrag einmal bewusst ein und vor allem aus. Dann erst gehen Sie mit festen Schritten, langsam und aufrecht nach vorne. Bevor Sie Ihren Vortrag beginnen, atmen Sie einmal bewusst aus. Dabei suchen Sie den Blickkontakt mit dem Publikum. Halten Sie diese Pause aus. Sie ist kürzer, als Sie denken.Sprechen Sie nun Ihren (vorbereiteten und auswendig gelernten) ersten Satz.

2 Sprechtechnik

Verhaspeln, Gehirnblockaden, roten Faden verloren – wer kennt das nicht. In den meisten Fällen liegen die Gründe hier auch in der Angst, vor Publikum zu sprechen. Die richtige Atmung hat Sie aber schon ein ganzes Stück nach vorne gebracht. Wenn Sie Ihren Redeauftritt und den ersten Satz gut hinter sich gebracht haben, donnern Sie jetzt bloß nicht los, wie ein Düsenjet. Aber auch langsames und verständliches Sprechen will gelernt sein.

Übung 1: Doppelbuchstaben

Ziel: Verständlich und deutlich sprechen

Sprechen Sie einzeln die Doppelbuchstaben der Tabelle laut und betont, indem Sie den Mund übertrieben weit öffnen (variieren Sie die Sprachmelodie). (Übung für Mutige: Tun Sie das morgens in der Bahn ;-)

A AA AE AI AO AUB BA BE BI BO BUC CA CE CI CO CUD DA DE DI DO DUF FA FE FI FO FUG GA GE GI GO GUH HA HE HI HO HUJ JA JE JI JO JUK KA KE KI KO KUL LA LE LI LO LUM MA ME MI MO MUN NA NE NI NO NUP PA PE PI PO PUR RA RE RI RO RUS SA SE SI SO SUT TA TE TI TO TUV VA VE VI VO VUW WA WE WI WO WUZ ZA ZE ZI ZO ZU

Quellen: Ebeling, Peter: Rhetorik. Der Weg zum Erfolg. 9., vollst. akt. u. mod. Aufl., Baden Baden 2005: Humboldt.

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Übung 2: Zungenbrecher

Ziel: Verhaspeln und Blockaden durch langsameres Sprechen vermeiden

In dieser Übung geht es nicht um Schnellsprechsätze, sondern darum, dass Sie die Sätze so langsam sprechen, dass Sie sich auf keinen Fall verhaspeln!

Auf dem Türmchen steht ein Würmchen mit dem Schirmchen unterm Ärmchen.Kommt ein Stürmchen, bläst das Würmchen mit dem Schirmchen unterm Ärmchen von dem Türmchen

Bald blüht breitblättriger Wegerich; breitblättriger Wegerich blüht bald. Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid. Brauchbare Bierbrauersburschen brauen brausendes Braunbier. Der Cottbusser Postkutscher putzt den Cottbusser Postkutschkasten. Der Leutnant von Leuthen befahl seinen Leuten, nicht eher zu läuten, bis der Leutnant

von Leuthen seinen Leuten das Läuten befahl. Der Zweck hat den Zweck, den Zweck zu bezwecken; wenn der Zweck seinen Zweck

nicht bezweckt, hat der Zweck keinen Zweck. Die Katze tritt die Treppe krumm, die Treppe tritt die Katze krumm. Ein krummköpfiger, kürbisgroßer, grasgrüner, grauer Karnickelkopf. Ein stolzer Student stieß an einen spitzen Stein und stolperte. Eine Krähe kratzt den Backtrog aus. Es gibt soviel Tag‘ im Jahr, als wie der Fuchs am Schwanz hat Haar. Es kann vorkommen, dass die Nachkommen mit dem Einkommen nicht auskommen und

daran umkommen. Es saßen zwei zischende Schlangen zwischen zwei spitzen Steinen und zischten sich

zuweilen an. Es klapperten die Klapperschlangen, bis die Klappern schlapper klangen. Esel essen Nesseln gern, Nesseln essen Esel gern. Fetter Speck schmeckt der Schnecke schlecht, schlecht schmeckt der Schecke fetter

Speck. Fritz-Franz Fräderich fragt nach Fritz-Frank Flederwisch. Helene hält helle Halbe in den Händen. Hinter Hansens Hühnerhaus hüpfen hundert Hasen raus. Scharfer Zwerg schießt schwarzes Schwein, schwarzes Schwein schießt scharfen Zwerg. Koalition und Kanalisation. Messwechsel, Wachsmaske, Wachsmaske, Messwechsel

Anmerkung:Wenn Sie die Übungen in der Öffentlichkeit durchführen, behalten Sie Ihre Mitmenschen im Blick. Sollte eine/r zittrig zum Telefon greifen, machen Sie, dass Sie da weg kommen!

Quellen: Ebeling, Peter: Rhetorik. Der Weg zum Erfolg. 9., vollst. akt. u. mod. Aufl., Baden Baden 2005: Humboldt.