Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

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03 Konzert-Sommer & W ader W ecker

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Konzertprogramm Tournee Wecker Wader 2003

Transcript of Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

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03

Konz

ert-So

mmer

& WaderWecker

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Nun, Freunde, lasst es mich einmal sagen:

Gut, wieder hier zu sein, gut,

euch zu sehn. Mit meinen Wünschen,

mit meinen Fragen fühl ich mich nicht allein,

gut, euch zu sehn.

Wer daran glaubt, alle Gefahren nur auf sich selbst

gestellt zu überstehn,

muß einsam werden und mit den Jahren auch an sich

selbst zugrunde gehn.

Nun, Freunde, lasst es mich einmal sagen: ...

Und soll mein Denken zu etwas taugen und sich nicht

nur im Kreise drehn, will ich versuchen, mit euren

Augen die Wirklichkeit klarer zu sehn.

Nun, Freunde, lasst es mich einmal sagen: ...

Und weiß ich heute auf meine Sorgen und Ängste

keine Antwort mehr,

dann seid ihr da, schon trag ich morgen an allem nur

noch halb so schwer.

Nun, Freunde, lasst es mich einmal sagen: ...

Text: A. Taylor, dt. H. Wader

Musik: A. Taylor

Verlag: EMI Music Publishing

Gut, wieder hier zu sein

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Südbarock und Nordlicht.

Nur auf den ersten Blick treffen wir hier auf ein ungewöhn-

liches Gespann: Konstantin Wecker, der Urbayer mit der

unbezähmbaren Power und Hannes Wader aus dem hohen

Norden, immer etwas bedächtig, melancholisch. Doch schon

der zweite Blick zeigt, dass diese beiden Liedermacher sehr

viel verbindet. Ihre Vorliebe für anspruchsvolle und sensible

Texte, ihr persönlicher Einsatz gegen Ungerechtigkeit und

Duckmäusertum und nicht zuletzt ihre konsequente

Ablehnung jeglicher kriegerischen Auseinandersetzung.

Beide sind sich selbst immer treu geblieben, haben wider

alle Trends lieber ihr eigenes Ding gemacht statt faule

Kompromisse, haben immer Stellung bezogen “gegen die

Dummheit, den Hass, die Gewalt", haben sich nicht mit den

Medien gemein und es auch dem eigenen Publikum nicht

immer leicht gemacht.

Und doch hat erst die Praxis zeigen können: Konstantin

Wecker und Hannes Wader auf einer Bühne, das “passt“ nicht

nur, das ist ein außerordentliches Konzerterlebnis voller

Spannung und Zauber, dessen Geheimnis vielleicht genau in

dieser besonderen Mischung zweier sehr verschiedener, doch

seelenverwandter Einzelgänger und Künstlerpersönlichkeiten

beruht. Selten waren sich Publikum und Medien so einig in

ihren lobenden und begeisterten Reaktionen.

Unterstützt werden sie wieder von Jo Barnikel, dem

exzellenten Pianisten und Keyboarder, der schon in vielen

Formationen für musikalische Highlights gesorgt hat. Neu

dabei ist Norbert Nagel, ein vielseitiger Musiker (Saxophon,

Klarinette, Flöte) mit glänzenden Referenzen im Bereich der

Popmusik, im Jazz und in der Klassik. Ganz sicher werden es

wieder unvergessliche Konzertabende sein, wenn zwei der

ganz Großen ihres Genres miteinander, füreinander, abwech-

selnd und gemeinsam, ihre Lieder singen.

Der Titel ist Programm und Verpflichtung zugleich:

Was für eine Nacht....

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Konstantin

Geboren am 1. Juni 1947in München

Verheiratet seit 1996 mit Annik,Sohn Valentin, geboren 1997,Sohn Tamino, geboren 1999

Lebt und arbeitet in Münchenund Italien (Toscana)

Klavierspiel ab der Grundschulzeit. Solist im Rudolf-

Lamy-Kinderchor. Anfang der 70er erste Auftritte als

Liedermacher (Lach- und Schießgesellschaft). Durch-

bruch 1977 mit der Ballade "Willy" und der LP "Genug ist

nicht genug". Zahlreiche LP´s /CD´s und Tourneen, viel-

fach solo, bis 1985 mit dem "Team Musikon", 1986 bis

1993 mit namhaften Jazzmusikern wie Wolfgang Dauner und Charlie Mariano, 1994 bis 1996 als "Konstantin Wecker

Quartett" und seither (“Brecht” und “Vaterland live”) mit versierten Studio- und Livemusikern wie Gerd Baumann oder

Jo Barnikel. Seit 1998 im Musicalbereich aktiv, v.a. Kindermusicals gemeinsam mit Christian Berg, u.a. "Jim Knopf und

Lukas der Lokomotivführer", "Pettersson und Findus" und "Das Dschungelbuch Musical".

Auszeichnungen: Deutscher Kleinkunstpreis (1977), Liederpfennig am Rundy Ring (1977), Deutscher Schall-

plattenpreis (1978), Südwestfunk-Liederpreis (1985, 1990 und 1993), Kurt-Tucholsky-Preis (1995), Kritikerpreis (1992

für LP "Classics"), Radio Regenbogen Award (2000)

Ausführliche Biografie und Werksverzeichnis unter www.wecker.de

Film- und Fernsehmusiken, u.a.:

Die weiße Rose (1982), Kir Royal (1986), Schtonk (1992),

Dr. Schwarz & Dr. Martin (1994/96), In der Mitte eines

Lebens (2003)

Bücher, u.a.:

Ich will noch eine ganze Menge leben (1978), Jetzt eine

Insel finden (1986), Uferlos. Ein Roman (1992), Schon

Schweigen ist Betrug. Die kompletten Liedtexte (1994),

Schmerzvoll lebendig. Die Gedichte (1998), Es gibt kein

Leben ohne Tod. Nachdenken über Glück, Abhängigkeit

und eine andere Drogenpolitik (1999), Politisch nicht

Correct. Texte und Fotos (2001), Ich singe, weil ich ein

Lied hab. Liederbuch mit Fotos (2003), Tobe, zürne,

misch dich ein. Widerreden und Fürsprachen (2003)

aus: Komponistenhandbuch des Verbandes Deutscher

Komponisten

Wecker

BioGGrafie

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Page 7: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Eltern Arbeiter. Aufgewachsen mit den acht und neun Jahre älte-

ren Schwestern in Hoberge. 1948: Einschulung. 1956: Lehr zeit als

Dekorateur in einem Schuhgeschäft in Bielefeld. 1957: Tod des

Vaters in dessen 54. Lebensjahr. 1959: Ge sel len prü fung.

Bestanden. 1962: Nach 3 Jahren Tätigkeit als Dekorateur Auf gabe

des Berufes. Beginn eines Graphik stu di ums in Bielefeld. 1963:

Fortführung des Studiums in Berlin. Spielt zusammen mit anderen

Musikern (amerik. Studenten auf Europatrip) Gitarre und

Klarinette auf dem Kur für sten damm. Hört zum ersten Mal Georges Brassens. Schreibt sein erstes

Lied: Das Loch unterm Dach. 1966: Der erste Wald eck auf tritt. 1967: Unterbrechung des Studiums

für ein Jahr, um in Frankfurt bei der Satire zeit schrift Pardon als Layouter zu arbeiten. 1968: Nach

einer gemeinsamen Tournee mit Reinhard Mey Aufgabe des Studiums, um nur noch zu singen.

1969: Die erste Schallplatte erscheint: Hannes Wader singt. 1972: Beginn einer mehrere Jahre

dauernden Verfolgung durch die Jus tiz (Vorwurf: Unterstützung einer kriminellen Ver ein i gung,

der sog. Baader-Meinhof-Bande). Trotz Medienboykott gleichzeitig erster großer Erfolg mit der LP

7 Lieder. 1973: Wegen Berlin müdigkeit Bezug der Struckumer Windmühle in Nordfriesland.1974:

Heirat mit Susanne Tremper, Schauspielerin. 1977: Eintritt in die DKP. Wechsel der Plattenfirma.

Von Phono gram-Philips zu pläne. 1980: Scheidung von Susanne Tremper. Tourneen mit Band:

Lydie Auvray - Akkordeon, Reinhard Bärenz - Geige & Gitarre, Hans Hartmann - Bass. 1986: Tod

der Mutter. Heirat mit Cordula Finck, Psychologin.1987: Geburt des Sohnes Johann. 1989 -1993:

In den Turbulenzen der Wende Wechsel von pläne zu Phonogram und wieder zurück. Wechsel auch

nach mehr als 10 Jahren von der Kon zert agen tur Contour (Köln) zu Scala (Frankfurt /M). Austritt

aus der DKP. 1995: Geburt der Tochter Louise. 1998: Verkauf der Struckumer Mühle. Umzug mit

Familie in den Kreis Steinburg - Mittelholstein. 2000 & 2001: Sommertourneen sowie Live-CD Was

für eine Nacht..! gemeinsam mit Konstantin Wecker. Im Herbst 2001 Veröffentlichung des Albums

Wünsche. 2002: An lässlich des 60. Geburtstages Konzert mit Reinhard Mey und Konstantin

Wecker in der Heimatstadt Bielefeld. 2003: Veröffentlichung des Mitschnitts obengenannten

Konzertes als Doppel-CD unter dem Titel: Mey Wader Wecker / Das Konzert.

Ausführliche Biografie und Werksverzeichnis unter www.hanneswader.de

WaderHannes

Geboren am 23. Juni 1942in Bethel bei Bielefeld

Verheiratet seit 1986 mit Cordula Finck,Sohn, Johann, geboren 1987Tochter, Louise, geboren 1995

BioGGrafie

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Konzert-Sommer 2003

„was für eine Nacht...!“

Tourneeleitung: Manfred Berkard & Robert Weißenberger

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Konzert-Sommer 2003 11.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .17.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .18.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .19.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .29.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .30.06.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .01.07.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .02.07.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .03.07.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .11.07.. . . . . . . . . . . . . . . . . . .12.07.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Tick

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Oldenburg, Weser–Ems–Kongresshalle

Hamburg, Stadtpark ( Open–Air )

Jülich, Brückenkopf-Park ( Open–Air )

Saarbrücken, Saarlandhalle

Stuttgart, Frei l ichtbühne Ki l lesberg ( Open–Air )

Ulm, Ulmer Zelt

Abenberg ( bei Schwalbach ), Burg Abenberg (Open–Air)

Freiburg, Internat. Zeltmusikfes t ival

Karlsruhe, Zelt ival , www.zelt ival .de

Mainz, Fes t ivalzelt im Volk spark

Konstanz, Zeltfestival auf Klein–Venedig

Kulmbach, Zentralplatz (Open–Air)

München, Cirkus Krone

Bad Reichenhall, Sternenzelt–Festival

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Jo Barnikelsmusikalischer Werdegangbegann be reits im Altervon 7 Jahren mit klassi -schem Klavierunter richt.

Parallel zu seinen Ex kursen durch sämtlicheStilistiken schloss er 1985 sein Klavierstudium amKonservatorium in Nürnberg ab. Jo Barnikel ist seitJahren einer der gefragtes ten Studio- undLivemusiker zahlreicher Künstler aus denunterschied lich s ten Musik sparten, so z.B.: Peter Herb -olz hei mer, Charlie Mariano, Ulla Meinecke, BarryManilow, Udo Jürgens, Helen Schneider, HannesWader, Stefan Wag gers hausen, NDR-Bigband, SWR-Bigband, Rene Kollo, Dieter Reith, SiegfriedJerusalem, Victor Laszlo, Precious Wilson, BarbaraThompsen, The Platters, Rachel Gould und vielenmehr. Als Kom ponist und Ar rangeur ist er unteranderem verantwortlich für das musikalischeErschei nungsbild von „Bayern 2 Radio“, zahl reicherTitelmusiken der ARD sowie für Film musiken und Fern-sehserien bei RTL und Sat1. 1998 erschien seine ersteSolo CD mit dem Saxo phonisten Norbert Nagel, der1994/96 We cker im Studio und auf Tour begleitete. Joist seit 1992 Mitglied der Bands von KonstantinWecker. Aus dieser Zusammen arbeit als Keyboarder undArran geur ent stan den u.a. die legendäre CD „Uferlos“,sowie „Live in Salzburg“, „Wenn Du fort bist“, „Gamsig“

Norbert Nagel ist ein musikalischer Grenzgänger undals Leadsaxophonist der RIAS Bigband eineAusnahmeerscheinung. Bekannt durch seineZusammenarbeit mit Konstantin Wecker ist er nichtnur im Jazz- und Pop-Bereich erfolgreich, sondernals „Klassiker“ regelmäßig in führenden Orchesterntätig, wie dem Deutschen Symphonie-OrchesterBerlin und den Münchner Phil har mo ni kern. Alsgefragter Studiomusiker wirkte er beiFilmproduktionen wie "Das Geisterhaus” oder "Jägerdes verlorenen Schatzes” mit. Für seine kammermu-sikalische Arbeit wurde er mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisenausgezeichnet - mit seinem Roseau-Quintett erhielter z.B. Auszeichnungen von der bayerischenAkademie der schönen Künste und beim 6.Internationalen Kammermusikwettbewerb in Tokio.Seit Anfang 2000 ist er künstlerischer Leiter desBerliner Saxophon Ensembles. Als Dozent an derHochschule für Musik "Hanns Eisler” Berlin lehrt erim offenen Grenzbereich Saxophon und Klarinette.

Peter Ledebur, ProduktionsleitungManfred (Böse) Berkard, Tourneeleitung

Christoph Bohmeier, TonBen Ahrens, Ton

Michael Grossmann, LichtGünter Bauch, Fahrer/Merchandising

Klavier, Fender Rhodes & Keyboards

Saxophon, Klarinette & Flöte

BarnikelJo

NagelNorbert

Musiker

Team

Page 11: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

KrieGG ist KrieGG

Alte kranke mächtige Männer

fühlen sich frisch wie neu belebt

wenn erst das Blut von Millionen Menschen

an ihren Händen klebt

Geben vor, andere Völker

aus Not und Elend zu befrei’n

tauschen nur ausgebrannte Tyrannen

gegen noch unverbrauchte ein

Alle, die hier zusammen kamen

wollen, weil wir uns einig sind

dass niemand mehr in unserem Namen

je wieder einen Krieg beginnt

Durch wieviel Blut dürfen sie waten

über wieviel Leichen gehn

um der Welt das aufzuzwingen

was sie unter Recht verstehn?

Wie weit reicht die Geduld der Völker

wie lange darf man ungestört

gewaltsam nehmen und vergeuden

was der ganzen Welt gehört?

Alle, die hier zusammen kamen

wollen, weil wir uns einig sind

dass niemand mehr in unserem Namen

je wieder einen Krieg beginnt

Wer weiß, vielleicht setzt eines Tages

in einem kleinen fernen Land

ein kleiner Krieg, ein kleiner Funke

wieder die ganze Welt in Brand

Und statt nach harten präzisen Schlägen

einen leichten schnellen Sieg

wird es nur noch Verlierer geben

und keinen Frieden – Krieg ist Krieg

Alle, die hier zusammen kamen

wollen, weil wir uns einig sind

dass niemand mehr in unserem Namen

je wieder einen Krieg beginnt

Text: Hannes Wader

Musik: Charles H. Gabriel

(“Will The Circle Be Unbroken”)

Verlag: Scala Musikverlag

Page 12: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Kons t an t i n Wecke r

Günter Bauch (Hrsg.)

Politisch nicht correct –

Konstantin Wecker im Gespräch

Zahlreiche SW-Fotos, 164 Seiten,

Format 25x33 cm

29,65 Euro

ISBN 3-88808-270-6

Konstantin Wecker

Ich singe, weil ich ein Lied hab’

Das Beste aus 30 Jahren in Noten,

Texten und Bildern, 80 Seiten,

Format 29,7 x 21,0

Paperback, 10 Euro,

ISBN 3-88808-730-9

Beste Zeiten Verlagsgesellschaft mbH, Robert-Bunsen-Straße 100, 28357 Bremen, Tel. 04 21/1 68 45 45, Fax 04 21/20 53 94 95, [email protected]

Page 13: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

VaterlandWas ist das nur, ein Vaterland

In welchen Grenzen wohnt es?

In denen wie vor hundert Jahren

Wen hasst es, wen verschont es.

Und was verbindet uns mit ihm,

Sein Reichtum, seine Siege?

Wie schnell hat man ihm doch verziehn

Die Toten und die Kriege.

Was lässt mich stolz sein auf ein Land

Nur weil es nicht so arm ist

Wie andre, wo’s vielleicht dafür

Dem Volk im Herzen warm ist.

Und hätte nicht ein Mutterland

- Ich weiß, das gibt es nicht -

Für alle die ihm anvertraut

Ein lieberes Gesicht?

Was ist das nur, ein Vaterland?

Was ist das nur, ein Vaterland

Ist es dein Fleisch und Blut.

Macht es dir, wenn du rebellierst

Zum freien Denken Mut?

Ist es ein Vater, der dich stets

Auch über Klippen führt

Oder ein sturer alter Mann

Der dir den Hals zuschnürt?

Willst du an dieses Vaters Hand

Wirklich in schweren Zeiten

Voll Zuversicht zu diesem Band

Durch Höhn und Tiefen schreiten?

Liebt dich denn dieser Vater auch

Wie wirst du ihn beerben

Lässt er dich ohne Eifersucht

Wirklich erwachsen werden?

Vom Untertan zum Bürger werden?

Genügt es denn nur Kind zu sein,

Dass man sich erst beschwert

Wenn einen dieser Vater Staat

Nicht wie gewohnt ernährt?

Und müssten wir nicht endlich auch

Den Vater uns erziehen

Ihn fordern mit Ideen, mit

Visionen, Utopien?

Was soll das noch, ein Vaterland,

In den vernetzten Zeiten

Wollen wir denn wirklich immer noch

Um Blut und Rasse streiten?

Nicht spreche ich von Heimat,

Ihren Kindheitszauberorten,

Den Klängen, den Gerüchen,

All den wohlvertrauten Worten.

Und Heimat ist doch überall,

Wo man sich damit segnet

Dass man, für Augenblicke nur,

Sich endlich selbst begegnet

Nur dieses arg missbrauchte Wort

Lässt sich für mich nicht fassen

Ich kann den Ausdruck Vaterland

Nicht lieben und nicht hassen

Und glaubt mir Freunde, mir genügt

Mein Vater zur Genüge.

Ein ganzes Land als Vater war

schon immer eine Lüge

Text und Musik: Konstantin Wecker

Verlag: Edition Wecker im Fanfare

Musikverlag

Page 14: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Vaters Land

Vaterland, Vaterland

Bist mir gänzlich unbekannt

Wenn Vater Land besessen hätte

Nebst seiner letzten Ruhestätte

Wüsste ich etwas davon

Seid bereit, seid bereit

Fast ist es wieder soweit

Für die das Vaterland zu schützen

Deren Väter Land besitzen

Und noch manches andre mehr

Wohl kein Schwein, wohl kein Schwein

Könnte jemals deutscher sein

Als ich, ich hab in meinem Leben

Deutschland immer mehr gegeben

Als ich zurückbekommen hab

Ich bin hier, ich bin hier

Geboren, hier gefällt es mir

Möchte bloß an manchen Tagen

Wenn Deutsche Ausländer erschlagen

Kein Fremder und kein Deutscher sein

Immer mehr, immer mehr

Deutsche, schon ein ganzes Heer

Neo-Nazis, Dichter, Denker

Politikerinnen und Bänker

Woll‘n dennoch stolz auf Deutschland sein

Ganz entspannt, ganz entspannt

Woll’n sie, wie jedes andre Land

Wie die Franzosen und die Briten

Als Menschen und Antisemiten

Frei und unbefangen sein

Die Gewalt, die Gewalt

Lauert in wechselnder Gestalt

Gleich, ob heimtückisch und verschwiegen

Entfesselt in blutigen Kriegen

Darauf, dass ihre Zeit bald kommt

Hoffen wir, hoffen wir,

Dass ich, in allem was ich hier

Über diesen Alptraum schreibe

Und singe, maßlos übertreibe

Hätte mich zu gern geirrt

Text: Hannes Wader

Musik: trad.

Verlag: Scala Musikverlag

Page 15: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

SaGGe Nein !Wenn sie jetzt ganz unverhohlen

Mit bewährten Kriegsparolen

Scheinheilig zum Höchsten beten

Und das Recht mit Füssen treten

Wenn sie dann in lauten Tönen

Einzig ihrer Machtgier frönen

Denn am kriegerischen Wesen

Muss nun mal die Welt genesen

Dann steh auf und misch dich ein

Sage nein

Meistens rückt dann ein Herr Wichtig

Die Geschichte wieder richtig

Und behauptet nur mit Kriegen

Ließe sich die Welt befrieden

Diese fleischgewordne Lüge -

Ach man kennt es zur Genüge

Mach dich stark und misch dich ein

Zeig es diesem dummen Schwein

Sage Nein

Ob als Penner oder Sänger

Bänker oder Müßiggänger

Ob als Priester oder Lehrer

Hausfrau oder Straßenkehrer

Ob du sechs bist oder hundert

Sei nicht nur erschreckt, verwundert

Tobe zürne, misch dich ein:

Sage Nein

Wenn sie dich jetzt rekrutieren

Hab’ den Mut zu desertieren

Lass sie stehn, die Generäle

Und verweigre die Befehle

Menschen werden zu Maschinen

In den Militäranstalten

Niemand soll mehr denen dienen

Die die Welt so schlecht verwalten

Nie mehr soll’n uns jene lenken

Die nicht mit dem Herzen denken

Lass dich nie mehr auf sie ein

Sage Nein

Doch es tut sich was, ihr Lieben

Auf den Straßen, auf den Plätzen

Finden sich die Freunde ein

Sich dem Wahn zu widersetzen

Jetzt muss Schluss sein mit dem Schweigen

Dem Gehorsam, dem Verstecken

Wenn für unser Wohlbefinden

Hunderttausende verrecken

Dann ist’s Zeit zu widerstehen

Wenn, dann aufrecht untergehn

Sage Nein

Text und Musik: Konstantin Wecker

Verlag: Edition Wecker im Fanfare Musikverlag

Mehr als 10 Millionen Menschen

demonstrierten am 15. Februar 2003

weltweit gegen den geplanten Krieg

der USA gegen den Irak. Allein in

Berlin versammelten sich 500.000

Kriegsgegner. Zur Ab schluss-

kundgebung sang Konstantin Wecker

sein 1993 erschienenes Lied "Sage

Nein!" erstmals mit neuem Text.

Page 16: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Verlag ,pläne‘ GmbHPF 104151 . 44041 Dortmund

Tel 0231 9130250 . Fax 9130255e-mail: [email protected]

www.plaene-records.de

WünscheARIS CD 218 766 62

LiebesliederARIS CD 883 967

Nicht nur ich alleinARIS CD 212 837 42

Das KonzertARIS CD 219 875 02

Zehn LiederARIS CD 870 105

An Dich hab ich gedachtARIS CD 214 710 22

Dass nichts bleibt...ARIS CD 883 964

AuftrittARIS CD 216 109 62

Glut am HorizontARIS CD 883 954

Es ist an der ZeitARIS CD 883 685

Was für eine Nacht..!ARIS CD 218 331 72

Blick zurückARIS CD 883 878

Liebe. Schnaps. Tod.ARIS CD 213 643 62

Wieder unterwegsARIS CD 883 675

HANNES WADER

Page 17: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

„Nacht der Liedermacher"Hoffnung auf eine bessere Welt immer noch

nicht aufgegeben.

Günter Hochgürtel im Kölner Stadt-Anzeiger, 1.8.2001

Presse

beiden so unterschiedlichen Küns -

tler - Wader eher bodenständig,

Wecker mehr der Draufgänger - har -

monierten auf wunderbare Weise

miteinander. Möglicherweise, weil

sie den gleichen schrägen Humor

haben. Waders Hits wie "Heute hier,

morgen dort" oder "Es ist an der

Zeit" wurden vom Publikum ebenso

bejubelt wie Weckers "Vaterland" und

"Genug ist nicht genug".

In einem Zwiegespräch mit dem

berühmten "Willi, den sie seinerzeit

derschlag´n ham", zog Wecker eine

ernüchternde Bilanz der deutschen

Wirklichkeit. Fazit: Umwel -

tverschmutzung und Armut in der

Dritten Welt interessieren niemanden

wirklich, und die Börsianer feiern

rauschende Feste.

Unter malt von kraftvollen

Akkorden auf dem Bösendorfer-

Flügel, mo kierte sich der Bayer dar-

über, dass mittlerweile die

Besenkammerspiele von pensionier-

ten Tennisstars in der Öffentlichkeit

mehr Aufmerk sam keit erregen als

die Entlassung von 1000 Arbeitern.

Das Monschauer Publikum -

ungefähr die Hälfte kam aus dem

Kreis Euskirchen - spendete Zwische -

napplaus, wenn Wader und Wecker in

ihren Liedern zum tausendsten Mal

den Irrsinn des Krieges oder

Ausländerfeindlichkeit anpranger-

ten. Eine Schande nur, dass den

Sängern dieser Generation im

Zeitalter von MTV und Viva nicht

mehr jene Aufmerksamkeit zuteil

Eifel/Monschau - Hannes Wader

wird sich am Dienstagabend so ein

bisschen an Pfingsten 1966

erinnert haben. Damals sang er

als Liedermacher-Neuling beim

inzwischen legendären Waldeck-

Festival mit so berühmten

Kollegen wie Franz-Josef

Degenhardt, Reinhard Mey und

Hanns-Dieter Hüsch. Zwischen dem

Waldecker Auftritt und dem jetzigen

Konzert auf der Monschauer Burg

liegen im me rhin 35 Jahre. Aber es

lohnt nach wie vor, sich auf seine

Lieder einzu lassen, seinem

filigranen Gitarren spiel und seiner

wohltönenden Sti mme zuzuhören.

Erst recht an einem lauen

Sommerabend.

Die „Monschau-Touristik“ hat te

mit der "Nacht der Liedermacher",

die zwischen den

Opernaufführungen "Rigoletto" und

"Troubadour" pla tziert wurde, ein

gutes Näschen be wiesen. Denn die

rund 1400 Plätze rund um die

Freiluftbühne der Burg waren restlos

ausverkauft. Das lag nicht zuletzt

am zweiten Star des Abends, an

Konstantin Wecker.

Der hatte in den vergangenen

Jahren mehr Schlagzeilen durch sei -

ne Kokain-Eskapaden und den ans -

chließenden Gefängnis-Aufenthalt

gemacht als durch neue Lieder. An

musikalischer Potenz hat er in dieser

Zeit jedoch nichts eingebüßt.

Mit dem Allan-Taylor-Cover "Gut,

wieder hier zu sein" eröffneten

Wader und Wecker den Abend. Die

Page 18: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

wird, die ih nen eigentlich gebührt.

Die Fran zosen gehen da mit ihren

Chanson niers we sentlich respektvol-

ler um.

Während der erste Teil des Kon -

zerts mehr ernsthaften Charakter

hatte, gab es nach der Pause viel zu

lachen. Zum Beispiel bei Waders

Hom mage an "Ankes Bioladen".

"Kokain", ein Titel aus Waders

Anfangsjahren, eignete sich ange-

sichts von Weckers Drogen-

Vergangenheit natürlich bes tens für

einen ironischen Rückblick.

Und man ist richtiggehend

dank bar dafür, dass die alten Lieder -

ma cher immer noch unterwegs sind

und ihre Vision von einer besseren

Welt noch nicht aufgegeben haben

zuguns ten eines kultivierten

Zynismus.

Es gab frenetischen Applaus und

etliche Zugaben. Einzige kritische

Anmerkung: Ein paar mehr Musiker

könnten Hannes Wader und Kons tan tin

Wecker auf ihrer nächs ten Tour nee

schon mitnehmen. Das würde die

Sache sicherlich noch etwas run der

machen..

„Die beiden so

unterschiedlichen

Künstler – Wader

eher bodenständig,

Wecker mehr der

Draufgänger -

harmonierten auf

wunderbare Weise

miteinander.“

Page 19: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Den ungebändigten Lebenshunger

des einen und die fast schon

melan cholisch wirkende

Andächtigkeit des anderen sorgten

am Dienstaga bend für einen wah-

ren Ohrenschmaus für

Musikfreunde. Hannes Wader und

Konstantin Wecker liefen bei der

Mon schauer Nacht der Liedermacher

zu Höchstform auf und präsentierten

anstelle eines schnöden Revivals die

pralle Freude am Leben.

Mal still und gefühlvoll, mal

energiegeladen und fast schon bru-

tal machten die beiden Musiker

deutlich, dass die Zeit der großen

Lie der macher noch lange nicht vor-

bei ist.

Dabei haben sich die beiden nie

den neuesten Trends verschrieben.

Viel mehr entwickelten sie ihre ei -

genen Stile, die bis heute zahlreiche

Klassiker deutscher Musikkultur her-

vorbrachten.

Vor zwei Jahren, als beide spon-

tan in einer Fernsehsendung zusam -

men sangen, wurde der Grundstein

für die erfolgreichen Auftritte zu

zweit gelegt. Zwar ist schon jeder für

sich eine Legende, gemeinsam aber

sind sie eine Sensation.

Dabei wirken Wecker und Wader

zunächst grundverschieden: Der

eine voll süddeutscher Lebenslust

und Hin tersinnigkeit am Klavier, der

andere mit norddeutschem Charme

und Poesie an der Gitarre.

Gemeinsam ist ihnen jedoch die Lust

am gesch liffenen politischen Wort,

das sie vorzüglich mit melodischen

Songs zu verquicken wissen.

Liedermacher Hannes Wader und Konstantin Wecker

Zwei lebende Legenden des politischen LiedsVon Oliver Geschwind, Bonner Rundschau vom 2.8.2001

Ob Genug ist nie genug bei We -

cker oder Heute hier, morgen dort

bei Wader, die Liedermacher verste-

hen ihr Handwerk und wissen genau,

wie man ein Publikum von den Stüh -

len reißt. So auch in Monschau, wo

mehr als 1400 begeisterte Gäste

haut nah erleben konnten, wie die

beiden Politik und

Gesellschaftskultur besan gen.

Wecker, der seinem Piano mit fort-

schreitender Uhrzeit mehr und mehr

Leben einhauchte, erhielt dabei

Unterstützung vom Nürnberger

Keyboarder Jo Barnickel.

Gemeinsam ließen die drei die

Zeit der großen Liedermacher aufle -

ben und verwöhnten ihr Publikum

mit kraftvollen, anspruchsvollen und

sensiblen Texten. Geboten wurde

keine bunte Revue, in der mal der

eine, mal der andere zu Wort kam.

Vielmehr bewiesen beide, dass sie

ihre Gegensätze zu vereinen wuss ten

und daraus ein geschlossenes

Programm flechten konnten.

Doch nicht nur die tiefsinnigen

Texte bestachen am Dienstag, auch

die Fertigkeit der beiden, mit ihren

Instrumenten zu verschmelzen,

dürfte heutzutage ihresgleichen

suchen. Wecker, der auf den Tasten

seines Klaviers fast schon wie ein

Wiesel herumsauste, behielt bei dem

nordisch/bayerischen Auftritt,

zumindest was die Lautstärke

anging, stets die Oberhand. Wader

dagegen bes tach mit seiner Stimme,

die sich in die Seelen brannte.

Doch genau dieser Gegensatz

ma chte den Reiz des Zusam men -

spiels der beiden Recken aus, die

jede Mark der Eintrittskarten wert

waren..

„Der eine voll süddeutscher Lebenslust

und Hintersinnigkeit am Klavier, der

andere mit norddeutschem Charme und

Poesie an der Gitarre.“

Page 20: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Monschau (an-o). Selbst der Mond,

so schien es, verharrte über der

Mon schauer Burg, um zu hören,

was Wecker und Wader zu singen

und zu sagen hatten. Die "Nacht

der Lied er macher" setzte in der

Monschau-Klassik einen neuen

Höhepunkt. Die "Nacht der

Liedermacher" - ein exquisites

Kontrastprogramm zur klas sischen

Opernmusik und Operngala.

Im Hof der Monschauer Burg

hatten sich am Dienstagabend so

viele Menschen versammelt wie

zuvor noch auf keinem Fest der

Klassik. Die 1350 Sitze reichten bei

weitem nicht aus, um allen

Besuchern einen Platz zu bieten. Vor

der Tribüne wur den weitere

Stuhlreihen aufgebaut, doch so man-

cher musste sich mit einem

Stehplatz begnügen.

Konstantin Wecker und Hannes

Wader, zwei der bedeutendsten deu -

tsch sprachigen Sänger und Song -

writer setzten in den Monschauer

Fest spi elen neue Akzente und

Maßstäbe. Das Publikum stampfte

am Ende den Beifall mit den Füßen

und forderte mehrere Zugaben.

Eine dieser Zugaben von Kon s t -

antin Wecker, dem Bayern und Alt-

68er: Amerika, Amerika. In diesem

Lied greift Wecker Präsident Bush

und die Wiederaufrüstung an und

meint: "Da wird gebombt für Freiheit

und Demokratie". Konstantin Wecker

(Jahrgang 1947) ist mit seinen Lied -

ern der Revoluzzer, der aufbegehrt,

der (vielleicht etwas zu viel) anklagt

und vorführt, verurteilt, etwa die

Hannes Wader und Konstantin Weckerfüllten die Open Air-RängeRaimund Palm, Aachener Nachrichten, 1.8.2001

Moral und die Selbstgerechtigkeit

der Politiker. "Immer wenn Moral im

Spiel ist, steckt ein handfestes

Interesse dahinter." Heftig in den

Angriffen auf verlogene Moral und

gegen die Ausbeutung von Mensch

und Natur das Zwiegespräch mit

"Willy" im Jenseits: Hinter jedem

Fetten stehen ein paar

Ausgehungerte.

Auch Romantiker

Dass er aber auch Romantiker ist,

zeigt Konstantin Wecker mit dem

Evergreen "Wenn der Sommer nicht

mehr weit ist". Immer wieder stellte

sich Konstantin Wecker als Vir tuose

am Klavier vor.

Hannes Wader (Jahrgang 1942)

ist feinfühliger, tiefsinniger, melan -

cho lischer. Die Weichheit seiner

Stim me, das meisterliche Spiel auf

der Gitarre spricht sofort an, trifft

die Zuhörer in ihrem Denken und

Em pfinden. "Vaters Land", nach

einer alten Silcher-Melodie mit

einem neu en Text, der mahnt, mit

"falschem Stolz Deutscher zu sein".

Ein alter und bekannter Wader-Song

gegen die Unruhe, die Hektik dieser

Zeit: Heute hier, morgen dort, bin

kaum da, muss ich fort.

Gemeinsam zeigten Wecker und

Wader ihrem Publikum - vorwiegend

der alte eingesessene Fanstamm - den

Rhythmus der Jugend: Per Knopf -

druck setzte Konstantin Wecker sein -

en Spielzeug-Drummy in Betrieb und

machte aus "Ihnen fehlt der Exper te"

einen Deutsch-Rap mit Rock-Einlagen

á la ACDC-Ikone Angus Young.

Liedermacher wie Wader und Wecker

sind wie "Propheten der Ge gen wart",

die den Menschen den "Spiegel der

Zeit" vorhalten und hinter diesem

Spiegel eine erschreckende Welt vol-

ler Angst, Leid und Ungerechtigkeit

zeigen. Konstantin Wecker und

Hannes Wader kämpfen mit ihren

kraftvollen wie sensiblen Texten

leidenschaftlich für eine bes sere

Welt. Nicht zu vergessen bei diesem

Konzert: Jo Barnikel aus Nürnberg,

ein exzellenter Könner am Keyboard.

Stehende Ovationen

Die "Nacht der Liedermacher"

en dete um Mitternacht mit stehen-

den Ovationen und mit einem alten

schot tischen Volkslied, in das viele

Zu hörer still für sich

einstimmten: "Should auld acquain-

tance be forgot" - Nehmt Abschied

Brüder, wer weiß, was uns die

Zukunft bringt. Was aber nach dieser

Nacht zur Zu kunft gehört: die

Monschauer Fest spiele, die am

Freitag und Sams tag mit "Il

Trovatore" wieder klassisch werden.

.

Page 21: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Alles Lüge. Wenn Konstantin Wecker

behauptet, der Markt für Lieder -

macher sei so eng geworden, dass er

und Hannes Wader aus ökonomi-

schen Gründen beschlossen haben,

sich zu lieben und gemeinsam zu

spielen, ist das aber mehr als nur

Untertreibung. Es klingt der Protest

gegen eine überfütterte Zeit an, die

selten so bewegend formuliert wor -

den ist und 4000 Leute auf Tollwood

von den Sitzen riss. Wecker und

Wader zwei Stunden lang - kein

Revival, sondern das pralle Leben.

Wecker in Höchstform: Immer

noch schmettert er seinen ungebän-

digten Lebenshunger in die Welt,

kostet die stillen Momente aus, um

danach sofort wieder mit aller Macht

der Emotion in die Pianotasten zu

greifen. Seine geballte Melodie- und

Wortgewalt steht mehr denn je im

Zeichen des politischen und sozialen

Engagements. Geblieben ist dabei

der Spaß. Wecker rappt und scattet

nicht ohne Selbstironie. Es f ließt

Wecker und Wader auf TollwoodFreia Oliv, Münchner Merkur, 5.7.2001

gut verträglicher Zeitgeist in Poesie,

die für die Ewigkeit gemacht ist:

"Leben ist Brückenschlag über

Ströme, die vergehen". Das Konzert

war ein Brück enschlag von Süd- zu

Norddeutsch, von Wecker zu Wader,

von fulminant zu intim. Die

Verbundenheit der beiden ist

unverkennbar, die kon zer tante

Symbiose eine spannende, die

durchaus noch mehr Duett vertragen

hätte.

Wader ist mit seinem Gitarren -

picking der Mann fürs Feine, Nach -

denkliche, der eigentlich nicht in

große Hallen passt. Für diesen

Abend aber hat er sich auf

Bekannteres, Flottes, Humorig-

Hintergründiges und ein mitreißen-

des "Bella Ciao" entschieden. Dass

Wecker und Wader in diesem Sinne

wieder Hallen fül len, lässt hoffen.

Dass am Ende des Abends Alt-Fans

und Neuzugänge vereint eine Hymne

an die Solida rität und Freundschaft

intonierten, lässt schon fast wieder

glauben..

„Wecker und

Wader zwei

Stunden lang -

kein Revival, son-

dern das pralle

Leben.“

Page 22: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Photo: Thomas Karsten

www.bmg.de

Fesselnde Lyrik, sprachgewaltig und zart, trotzig und verwundbar.

Das ist Konstantin Wecker, das sind seine Lieder!

Classics354341

Es lebte ein Kind auf den Bäumen74321 65681 2

Liebeslieder74321 65626 2

Die sadopoetischen Gesänge74321 11540 2

Vaterland74321 87108 2

Uferlos74321 13085 2

Das Konzert74321 98750 2

Vaterland - Live74321 93412 2

Konzert 90 - Die Highlights74321 93385 2

Uferlos in Salzburg / Live74321 18491 2

Was für eine Nacht / Live74321 83317 2

Brecht74321 54274 2

Gamsig74321 31268 2

live ’9874321 62412 2

Wenn Du fort bist74321 26674 2

Page 23: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Schwarzwälder Bote, 31.7.2000

"Wecker/Wader" dieses Frühjahr ins Leben gerufen, ist

100 Prozent Wecker, 100 Prozent Wader und etliche Pro -

zent Wecker-Wader. Eine glückliche Verbindung, diese

Allianz. Das Publikum erlebte zwei bestens aufgelegte

Künstler, denen ihre Kunst nach wie vor Werkzeug ist.

(...) Der ganze Abend war ein Erlebnis."

AZ (Nürnberg), 31.7.2000

Oben am Zugang zum Burggraben standen Trauben von Ausgeschlossenen, drunten san gen

Konstantin Wecker (Südbarock) und Hannes Wader (Nordlicht), begleitet von Weckers bes-

serer Häfte Jo Barnickel (Nürnberg). Und können sich gratulieren: Sie sorgten für den

tageszeitlich frühesten Verkehrskollaps in der massenbewegenden Ge schichte des Festivals.

Sonntagsjournal Cuxhaven, 9.7.2000

“Zwei der bekanntesten deutschen Liedermacher endlich zum ersten Mal gemeinsam auf

der Bühne: (...) beide hatten offenbar ihren Spaß miteinander. Am Ende bedachte sie das

gesamte Publikum mit fast andächtigen Standing Ovations, und viele fragten sich, warum

es so lange gedauert hat, bevor diese beiden alten Recken zusammen auftraten.”

Kritiken

FAZ, 10.7.2000

“Dass sich das etwas spröde, hagere Nordlicht und der

bayerische Kraftprotz einmal zusammentun wür den, war

kaum zu erwarten: Das ernsthafte Abwägen von Han nes

Wader und das bedingungslose sich-ins-Leben-stürzen

von Konstantin Wecker, die schlichten Gitarrenpickings

und das uferlose Pianospiel – das konnte einfach nicht

zu sammengehen. Dass es doch ging, und zwar schöner,

als es alle Ankün di gungen versprochen hatten, bewies

jetzt ihr Auftritt beim Main zer Zeltfestival.”

Pforzheimer Zeitung

"Doch, der gemeinsame Auftritt der beiden Lieder macher

war mehr als nur eine bunte Revue, bei der mal der eine,

mal der andere zu Wort kam; darin, dass es Wecker und

Wader gelungen ist, aus allen Gegen sätzlichkeiten ein

geschlossenes Programm und einen von atmosphärischer

Dichte geschlossenen Konzer t abend auf die Bühne zu

stellen, zeigte sich ihre un bestreitbare künstlerische

Kompetenz."

Page 24: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

1. Januar 2003:

Ich habe viel Zeit meines Lebens

damit zugebracht, Klavier zu spie-

len, in Tönen zu denken und mir die

Seele aus dem Leib zu singen. Ein

zweifellos non-rationaler, aber des-

wegen nicht unbedingt weniger

wertvoller Zugang zu den Mysterien

des Lebens. Und ich war immer

bereit, mich neuen Anforderungen

und Erleb nissen zu stellen, auch

wenn sie mein Leben aus dem

Gleichgewicht bringen würden. Das

ist kein Verdienst, sondern fast

schon eine Obsession, der ich nicht

entfliehen kann. Sie hat mir nicht

nur weitergeholfen, sondern mich

allzu oft auch in die Bredouille ge -

bracht. Seit einigen Jahren bemühe

ich mich, meine persönlichen

Konflikte auch nach anderen

Maßstäben als denen von Sieg und

Niederlage zu bewältigen. Im Streit

hilft mir da manchmal der Gedanke,

dass man durch Nach geben meist

mehr von sich und vom anderen

erfährt. Das kann nicht immer funk-

tionieren, aber ich konnte feststel-

len, dass es kein Makel sein muss,

eine Dis kus sion als »Verlierer« zu

verlassen.

Die innere Aufarbeitung eines Streits

hat mir meistens mehr von mir ent-

deckt, als Gewinnerstolz bei

unmittelbarer Konfrontation mit

meinen »Gegnern«. Was heißt schon

siegen – überstehen ist alles,

schreibt Rilke. Das müsste die

Maxime unserer Zeit sein. Und unse-

res Gesellschaftsvertrages. Nicht

mehr um jeden Preis gewinnen müs-

sen, sondern: weniger Aufplustern,

weniger Gegockel. Ist es nicht gera-

de diese Gier nach Anerkennung und

diese unselige Rechthaberei, die

uns, je mehr wir unseren eigenen

Schmerz beweinen, so unempfind-

lich macht für den Schmerz der

anderen?

Erst in den letzten Jahren habe ich

entdeckt, welche Kraft die

Verweigerung in sich birgt. Sich dem

zu verweigern, was einem als einzig

richtige Wahl eingeredet wird, sich

Propaganda und historischer

Verfälschung zu verweigern und sich

dadurch anderen

Informationsquellen als den

üblichen zuzuwenden - sowie einem

Lebensstil, der nicht zum willfähri-

gen Opfer einer Industrie macht, die

solange Wachstum predigt und for-

dert, bis wir alle zerplatzen werden.

Zudem hatte ich das Glück, in

Hunderten von Konzerten mit

Menschen zusammen zu treffen,

gleichsam gemeinsam zu schwingen,

Page 25: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

die nicht aufgeben wollen, die ihr

bewusstes Leben, jeder auf seine

Weise, manche stiller, manche lau-

ter, Alte, Junge, Angepasste,

Revoluzzer, Kleinbürger, Großbürger

- Menschen eben, die eines eint:

dass sie sich, wie erfolgreich auch

immer, nicht zu willenlosen

Instrumenten der jeweils gängigen

Meinung machen lassen wollen. Und

zu guter Letzt, denke ich, kann man

als liebender Vater kleiner Kinder

einfach nicht zum Zyniker werden.

Zynismus ist zwar groß in Mode,

aber niemand ist ja für sich allein

zynisch. Man braucht dazu Publikum,

Bewunderer oder Feinde. In stillen

Stunden, wirklich alleine mit sich

selbst, kann Zynismus niemanden

befriedigen. Das Vertrauen in die

Menschheit ist immer zuallererst das

Zutrauen zum einzelnen Menschen.

Darin liegt das Geheimnis und die

Offenbarung.

1. April 2003

" Dieser Sieg ist der Auftakt für

weitere Kriege"

Ein Sieg legitimiert keinen Krieg.

Kommentatoren lassen sich sogar

dazu hinreißen, den Krieg als einen

Erfolg zu feiern. Ich halte es für

obszön, die Worte Krieg und Erfolg in

einem Atemzug zu nennen. Kriege

sind immer ein Misserfolg und ein

Scheitern von dem, was uns als

Menschen aus macht.

Unabhängig davon, dass ich auch

hier, wie bereits im Krieg gegen

Afghanistan, den Bildern misstraue,

ist es kein Wunder und es erfüllt

auch mich mit Freude, dass die

Menschen jubeln, wenn keine

Bomben mehr auf Bagdad fallen und

sie den verhassten Diktator endlich

stürzen sehen, den ja die USA und

andere westliche Staaten erst groß

gemacht haben. Aber jubeln auch

die, deren Kinder durch Bomben ver-

stümmelt wurden? Es wird sich zei-

gen, ob dieser Jubel den

Streitkräften gilt oder nicht einfach

dem Ende dieses erbarmungslosen

Angriffskrieges.

Mit diesem Sieg soll wieder einmal

die Lüge legitimiert werden, es ginge

um "Freiheit und Demokratie". Noch

nie ging es den US-Regierungen in

den Kriegen der letzten fünf

Jahrzehnte um Demokratie. In vielen

Teilen der Welt haben Agenten der

US-Regierung vom Volk gewählte

Politiker abgesetzt und durch

Marionetten ersetzt, die bereit sind,

ihr eigenes Volk an nordamerikani-

sche Multis zu verkaufen. Und nun

scheint die westliche Welt gerüstet

für weiteres Morden.

Sind die Bilder der getöteten und

verstümmelten Kinder vergessen?

Wurden sie unter der hollywoodmäßi-

gen Inszenierung des Statuen-

Sturzes begraben? Wer gibt in unse-

ren Medien jetzt denen ein Forum,

die den Besatzern "Ami-go-home"-

Schilder entgegenhalten? Wer spricht

jetzt noch von den Gebäuden, die nur

deshalb dem Erdboden gleichgemacht

werden, weil beim Wiederaufbau Geld

verdient werden soll? Wie schützen

sich jetzt die Länder, die als nächstes

zu "Freiheit und Demokratie"

gebombt werden sollen? Wird sie

nicht das Beispiel von Nordkorea und

Pakistan ermutigen, sich so schnell

wie möglich mit Atombomben einzu-

decken?

Dieser Sieg darf uns nicht all die

heimtückischen Motive der Waffen

und Öllobby vergessen lassen, die

unter dem Deckmantel der Befreiung

ihre Kriege rechtfertigen. Dieser Sieg

darf uns nicht vergessen lassen, dass

wir für unseren Wohlstand schon

lange einen 3. Weltkrieg gegen die

Länder im Süden führen. Und, dass

es Frieden erst geben wird, wenn wir

lernen, gerechter zu teilen.

Dieser Sieg darf uns nicht vergessen

lassen, dass die Kriege der letzten

Jahrzehnte fast ausschließlich Kriege

von Weißen gegen Menschen der

Dritten Welt waren. Und dass man

erst den eigenen Fundamentalismus

und Rassismus in den Griff bekom-

men sollte, bevor man sich daran

macht, andere davon zu befreien.

So sehr ich mich darüber freue, wenn

der Bombenhagel endlich aufhören

wird, fürchte ich, dass dieser Sieg der

Auftakt für weitere Kriege und einen

gigantischen Rüstungswettlauf auch

zwischen USA und Europa sein wird.

Deshalb muss die Friedensbewegung

jetzt weitermachen. Frieden wird es

erst geben, wenn der Krieg besiegt

sein wird.

aus: Konstantin Wecker "Tobe, zürne, misch dich ein!". Mit freundlicher

Ge neh mi gung des Eulenspiegel-Verlags, Berlin. Buchhinweis: siehe vorletzte Seite.

Page 26: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Gestresst

Wer hat Bock auf n´en Schwof?

Alles runter auf den Hof

Der Sommer kommt und geht schnell vorbei

Wir tanzen zu den Oldies

aus dem Autoradio

Im herrlichen Monat Mai

Die Nachbarn sind empört. Ihre Nachtruhe gestört

Der Sommer kommt und geht schnell vorbei

Lasst uns noch schnell was singen

Gleich kommt die Polizei

Im herrlichen Monat Mai

Text: Hannes Wader

Musik: trad.

Verlag: Scala Musikverlag

Gestresst und geschwächt.

Die Geschäfte laufen schlecht

Der Sommer kommt und geht schnell vorbei

Ein echter Grund zum feiern

Wo man sich ja sonst nichts gönnt

Im herrlichen Monat Mai

Urlaub täte mir gut. Doch mein Kreditinstitut

Der Sommer kommt und geht schnell vorbei

Sperrt den Geldautomaten

Und zieht die Karte ein

Im herrlichen Monat Mai

Ich lade euch ein. Kommt alle herein

Der Sommer kommt und geht schnell vorbei

Ihr sorgt für die Getränke

Und ich für den Salat

Im herrlichen Monat Mai

Der Fernseher streikt. Die Hifi Anlage schweigt

Der Sommer kommt und geht schnell vorbei

Kommt, lasst uns selbst was singen

Der Strom ist abgestellt

Im herrlichen Monat Mai

A capella:

Eine Stimme singt vor. Dann alle im Chor

Jeder Ton eine Freude. Ein Fest für jedes Ohr

Raus auf den Balkon. Singt mit höchster Phon-

stärke und schon

applaudiert der ganze Wohnblock.

Welch schöner Sängerlohn

Page 27: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

Konstantin Wecker

Ich würde mir wünschen, dass sich mehr, auch junge

Leute fänden, die dem täglichen Gedudel etwas ent-

gegensetzen. Ich sage nicht: abschalten. Nein, wir müs-

sen etwas entgegensetzen, ganze Sätze sprechen,

Gedichte lesen, leise Dinge tun.

Wir müssen aus Worten Tempel errichten

Bollwerke gegen den schlechten Geschmack.

Dem Gedudel antworten wir mit Gedichten.

Überhören muss man das geldgeile Pack.

Schreiten wir mit ganzen Sätzen

Gegen die Wortvergewaltiger ein.

Auf ihren allgemeinen Plätzen

Bleiben wir nur gemein allein.

Schlichtheit gegen das allzu Schrille

Und die Kunst mal abzudrehen.

Dann wird vielleicht der Klang der Stille

All dem Lärmen wiederstehn.

»Die Weltgeschichte zehrt von

einigen wenigen Selbstbegegnungen«,

schreibt Gottfried Benn. Und genau da,

wo sich der Dichter im Gedicht

selbst begegnet, initiiert er dies bei sei-

nem Publikum. Lieder sollten sich keine

Gefolgsleute schaffen,

sondern Menschen bei der Entdeckung

ihrer Seele begleiten. Und manchmal

sollten sie ganz einfach Mut machen.

Wenn der Druck von außen

unerträglich wird, wenn wir sehen, wie

das Gefüge, in dem wir leben, sich mehr

und mehr verhärtet

– dann kriechen wir unter, kriechen in

ein Gedicht oder ein Lied oder ein

Gebilde aus Farben, Tönen, Strichen.

Unser Be wusst sein braucht, inmitten der

übermäßigen Auflagerung von Feind -

lichkeiten ringsrum, das Erfinden von

Visionen. Um sich ein Gegengewicht zum

drohend Gesetz mäßigen einer pressen-

den Realität

zu schaffen.

Widerreden und Fürsprachen

Eulenspiegel Verlag

herausgegeben von Hans-Dieter Schütt

Konstantin WeckerTobe, zürne, misch dich ein!Widerreden und FürsprachenHerausgegeben von Hans-Dieter SchüttEulenspiegel-Verlag, Berlin, Mai 2003

224 Seiten, 12,5 x 19,5 cmISBN 3-359-01478-2EUR 12.90

Nicht nur in der deutschenMusik- und Liedermacherszenesteht Konstantin Wecker seitJahrzehnten in der ersten Reihe,auch in der neuen Friedens -bewegung gehört er zu denaktivsten. Großes Aufsehenerregte er in diesem Jahr mit sei-ner Reise in den Irak. In diesemBuch veröffentlicht er Auszügeseines Reisetagebuchs, außer-dem Interviews, Songtexte undReden, die unter dem Eindruckder Ereignisse des letzten Jahresentstanden sind.

Tobe, zürne, misch dich ein!Konstantin Wecker

Page 28: Wecker Wader Tournee 2003 Programmheft

IMPRESSUM

COPYRIGHT Konstantin Wecker/ Hannes Wader GESTALTUNGmoskito, Bremen

FOTOS Panfoto Günter Zint, Thomas Karsten, christian-reister.de und Archiv Konstantin Wecker und Hannes Wader

GESAMTHERSTELLUNG BerlinDruck, Achim/Bremen, www.berlindruck.de

KONTAKT Hannes Wader: Robert Weißenberger, Frankfurt/Main EMAIL [email protected]

KONTAKT Konstantin Wecker: Manfred Berkard, München EMAIL [email protected]

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Rechteinhaber.

Internet

www.hinter-den-schlagzeilen.info„Abweichende Meinungen werden immer dann unterdrückt, wenn sie besonderswichtig sind.“ Dieser Satz von Roger Willemsen ist der Grundgedanke der vonAnnik und Konstantin Wecker liebevoll gepflegten Homepage im Internet. Es solleine Hilfe sein, verschiedene Medien abwechselnd zu konsultieren, unzuverlässigeQuellen auszuscheiden, sich eben selbstbewusst zu informieren. Es ist auch einForum für die Stimmen, die, wie Franz Kafka, Krieg als das “Ergebnis entsetz-licher Fantasielosigkeit“ betrachten.

www.wecker.deKonstantin Wecker im Internet: Das ist eine Begeg-

nung mit allen Informationen aus dem langjähri-gen Schaffen des Künstlers. Im Archiv findet manu.a. alle Liedertexte und eine ausführliche Disco-

grafie.

www.hanneswader.deWer bis heute nochnicht wusste, wie viel-seitig das Werk vonHannes Wader ist, derhat hier eine schöneGelegenheit, mehr zuerfahren.Das imponierendeWerkverzeichnis istausführlichdokumentiert.