Wege zu einer optimalen Versorgung für die Schweiz

12
1 Novemberkongress 2017 Datum: 31.10.2017 Folie 1 Wege zu einer optimalen Versorgung für die Schweiz Dr. Christoph Kilchenmann Leiter Abteilung Grundlagen, santésuisse Folie 2 Agenda 1. Ausgangslage 2. Die Schweiz im internationalen Vergleich 3. Methodisches Vorgehen 4. Ergebnisse 5. Fazit und Schlussfolgerungen

Transcript of Wege zu einer optimalen Versorgung für die Schweiz

1

Novemberkongress 2017 Datum: 31.10.2017 Folie 1

Wege zu einer optimalen Versorgungfür die Schweiz

Dr. Christoph Kilchenmann

Leiter Abteilung Grundlagen, santésuisse

Folie 2

Agenda

1. Ausgangslage

2. Die Schweiz im internationalen Vergleich

3. Methodisches Vorgehen

4. Ergebnisse

5. Fazit und Schlussfolgerungen

2

Folie 3

AusgangslageWas heisst «optimale» Versorgung?

Folie 4

AusgangslageWas heisst «optimale» Versorgung?

3

Folie 5

Die Schweiz im internationalen VergleichZahl der Ärzte pro 1’000 Einwohner

5.1

4.4

4.2

4.2

4.1

3.9

3.8

3.8

3.7

3.7

3.5

3.5

3.4

3.4

3.3

3.2

3.2

3.1

3.1

3.0

3.0

3.0

2.9

2.9

2.8

2.8

2.6

2.6

2.4

2.4

2.3

2.2

0

1

2

3

4

5

6

AT

NO

CH

SE

DE

ES IT IS CZ

DK

AU NL IL EE

OE

CD FI

LV FR

HU

BE

NZ

SK

LU IE SI

UK

US

CA JP MX PL

KO

pro

1'00

0 E

inw

ohne

r

Quelle: OECD

Folie 6

Methodisches VorgehenÜberblick

Projekt «Ambulante Versorgungsstruktur Schweiz» und «Ambulante Bedarfsanalyse Schweiz»

Projekt «Stationäre Versorgungsstruktur Schweiz»

Analyse Versorgungsstruktur

1. Analyse der Patientenströme (Arztpraxenund Spitalambulatorien)

Analyse der Patientenströme

2. Bildung von Versorgungsklassen(Zusammenfassen von Facharztgruppen)

3. Bildung von Versorgungsregionen Bildung von Versorgungsregionen

4. Ermittlung der Ärztedichte pro Versorgungsregion und Facharztgruppe

Ermittlung der Bettendichte pro Versorgungsregion und Leistungsbereich

5. Über- und Unterversorgung 2015: Tatsächliche Bettendichte zu mittlerer Schweizer Bettendichte

Bedarfsanalyse

6. Über- und Unterversorgung 2015: tatsächliche Ärztedichte zu Ärztedichte gemäss Bedarf

7. Über- und Unterversorgung 2030: erwartete Ärzte-dichte zu Ärztedichte gemäss erwartetem Bedarf

4

Folie 7

Methodisches VorgehenAmbulante Bedarfsanalyse

Bestimmung der «optimalen» Ärztedichte

Normative Wahl der Benchmark-Versorgungsregion

Gesamtschweizerischer Durchschnitt als «Benchmark»

Hälfte der Versorgungsregionen unterversorgt, die andere Hälfte überversorgt

Vorgehen literaturgestützt

Versorgungsregion mit unterdurchschnittlicher Inanspruchnahme

Möglichkeit der Unterversorgung wird ausgeblendet

«Optimale» Ärztedichte abgeleitet aus dem bereinigten Versorgungsgrad

Folie 8

Ergebnisse ambulante VersorgungsstrukturNetto-Patientenströme Spezialisten

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung Polynomics.

Pfeile:Netto-Abfluss(in 1000 Pat.)

Fläche:Netto-Zufluss(in 1000 Pat.)

5

Folie 9

Ergebnisse ambulante VersorgungsstrukturVersorgungsregionenKinder- und Jugendmedizin

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung Polynomics.

Jede Farbflächeentspricht einer Versorgungsregion für obige Spezialität

Folie 10

Ergebnisse ambulante VersorgungsstrukturVersorgungsregionenEndokrinologie und Diabetologie

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung Polynomics.

Jede Farbflächeentspricht einer Versorgungsregion für obige Spezialität

6

Folie 11

Ergebnisse ambulante VersorgungsstrukturVersorgungsregionen

Arzt ambulant

Versorgungsklassen N

Versorgungsklasse 1: Grundversorger mit wohnortnaher Versorgung(z.B. Kinder- und Jugendmedizin)

21

Versorgungsklasse 2: Spezialisten mit wohnortnaher Versorgung(z.B. Gynäkologie und Geburtshilfe)

17

Versorgungsklasse 3: Facharztgruppen mit regionaler Versorgung(z.B. Radiologie)

14

Versorgungsklasse 4: Facharztgruppen mit überregionaler Versorgung(z.B. Endokrinologie und Diabetologie)

6

Versorgungsklasse 5: Facharztgruppen mit Zentrumsversorgung(z.B. Pathologie)

3

N ≙ Anzahl Regionen

Folie 12

Ergebnisse ambulante BedarfsanalyseFacharztgruppe Kinder- und Jugendmedizin: Versorgungsgrad Jahr 2015

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung BSS Volkswirtschaftliche Beratung.

Überversorgung

Unterversorgung

7

Folie 13

Ergebnisse ambulante BedarfsanalyseFacharztgruppe Kinder- und Jugendmedizin: Versorgungsgrad Jahr 2030

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung BSS Volkswirtschaftliche Beratung.

Überversorgung

Unterversorgung

Folie 14

Ergebnisse ambulante BedarfsanalyseFacharztgruppe Gynäkologie und Geburtshilfe: Versorgungsgrad Jahr 2015

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung BSS Volkswirtschaftliche Beratung.

Überversorgung

Unterversorgung

8

Folie 15

Ergebnisse ambulante BedarfsanalyseFacharztgruppe Gynäkologie und Geburtshilfe: Versorgungsgrad Jahr 2030

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung BSS Volkswirtschaftliche Beratung.

Überversorgung

Unterversorgung

Folie 16

Ergebnisse ambulante BedarfsanalyseBevölkerungsanteil nach Versorgungsgrad pro Facharztgruppe Jahr 2015

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung santésuisse.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Unterdurchschn. Versorgung Durchschnittliche Versorgung Überdurchschn. Versorgung

9

Folie 17

Ergebnisse ambulante BedarfsanalyseBevölkerungsanteil nach Versorgungsgrad pro Facharztgruppe Jahr 2030

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung santésuisse.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

«Unterversorgung» «Optimale Versorgung» (+/‐ 5%) «Überversorgung»

Folie 18

Ergebnisse ambulante BedarfsanalyseÜberblickErwarteter Versorgungsgrad 2030

Versorgungs-klasse

Facharztgruppe (Auswahl) Bereinigter Versorgungsgrad

2030

1 Hausärzte 1.01

1 Kinder- und Jugendmedizin 1.15

2 Psychiatrie und Psychotherapie 1.37

2 Ophthalmologie 1.25

2 Gynäkologie und Geburtshilfe 1.36

3 Radiologie 1.28

3 Gastroenterologie 1.41

3 Dermatologie und Venerologie 1.33

3 Kardiologie 1.20

3 Rheumatologie 1.01

10

Folie 19

Ergebnisse stationäre Versorgungsstruktur Netto-Patientenströme Akutsomatik

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung BSS Volkswirtschaftliche Beratung.

Pfeile:Netto-Abfluss

(in 1000 Pat.)

Fläche:Netto-Zufluss(in 1000 Pat.)

Folie 20

Ergebnisse stationäre Versorgungsstruktur Versorgungsregionen Akutsomatik

Quelle: SASIS AG – Datenpool. Darstellung BSS Volkswirtschaftliche Beratung.

Jede Farbflächeentspricht einer Versorgungsregion für obige Spezialität

11

Folie 21

Ergebnisse stationäre VersorgungsstrukturVersorgungsregionen

Spital stationär

Leistungsbereiche N

Akutsomatik 10

Akutsomatik Grundversorgung 12

Akutsomatik Spezialversorgung 9

Stationäre Psychiatrie 9

Stationäre Rehabilitation/Geriatrie 10

N ≙ Anzahl Regionen

Folie 22

Fazit der Studien

Ambulante und stationäre Versorgungsstruktur

Patienten machen bei einem Arztbesuch oder Spitalaufenthalt nicht an Kantonsgrenzen halt

Verfügbare Daten erlauben es, die regionale Versorgungssituation abzubilden

Ambulante Bedarfsanalyse

Deutliche regionale Unterschiede im Versorgungsgrad

Regional ist Überversorgung beobachtbar

Ebene Gesamtschweiz: Mit Ausnahme weniger Facharztgruppen eine Überversorgung in 2030 zu erwarten

12

Folie 23

Empfehlungen an die Politik

Schaffen von überkantonalen Versorgungsregionen (nach Facharztgruppen, bzw. Versorgungsklassen)

Einbezug des spitalambulanten Angebots in die Versorgungsplanung/-steuerung

Definition der Ärztedichte gemäss Bedarf durch den Bund mit Richtwerten oder Bandbreiten pro Versorgungsregion und Facharztgruppe

Methode kann dazu verwendet werden, mittels regionaler Differenzierung der Taxpunktwerte das Angebot besser mit dem Bedarf in Übereinstimmung zu bringen

Lockerung des Vertragszwangs