Weihnacht Treffpunkt - CDU-Ludwigsburg... Dezember 2005 Treffpunkt Mitgliederzeitschrift des...

36
www.cdu-ludwigsburg.de Treffpunkt Mitgliederzeitschrift des CDU-Stadtverbandes Ludwigsburg Dezember 2007 Fröhliche Weihnacht Klimawandel – Chance oder Risiko für die deusche Automobilindustrie Integiertes Energie- und Klimaprogramm MdB Dr. Joachim Pfeiffer berichtet „Vergesst mir Afrika nicht!“ Hilfsprojekt für die Demokratische Republik Kongo

Transcript of Weihnacht Treffpunkt - CDU-Ludwigsburg... Dezember 2005 Treffpunkt Mitgliederzeitschrift des...

D e z e m b e r 2 0 0 5w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

TreffpunktMitgliederzeitschrift des CDU-Stadtverbandes Ludwigsburg

D e z e m b e r 2 0 0 7

FröhlicheWeihnacht

Klimawandel – Chance oder Risiko für die deusche Automobilindustrie

Integiertes Energie- und KlimaprogrammMdB Dr. Joachim Pfeiffer berichtet

„Vergesst mir Afrika nicht!“Hilfsprojekt für die Demokratische Republik Kongo

w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d eSeite 2

AUS

DEM

INHA

LTInhaltsverzeichnis •

Seite 2

ImpressumHHeerraauussggeebbeerr:: CDU Stadtverband Ludwigsburg, Postfach 266, 71602 Ludwigsburg

Fax (07141) 97 91 554, Fon (07141) 97 91 553, E-Mail: [email protected]

VVeerraannttwwoorrttlliicchh:: Für die Texte: die jeweiligen Autoren

RReeddaakkttiioonn:: Maik Braumann, Ingeborg Choeb, Anette Mezger, Peter Schmid

GGeessttaallttuunngg:: moreVision, E-Mail: [email protected]

DDrruucckkeerreeii:: Karlshöhe Ludwigsburg

BBeezzuuggsspprreeiiss:: 3,– €. Für Mitglieder ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Treffpunkt CDU ist das offizielle Mitteilungsmagazin des Stadtverbandes der CDU Ludwigsburg. Es erscheint drei- bis viermal jährlich.

AAbbbbiilldduunnggssnnaacchhwweeiiss:: Maik Braumann, Seite 21 Ingeborg Choeb, Seite 12Andreas Essig (www.essigfoto.de), Seiten 4, 5, 23, 28Frauen Union, Seiten 18, 19 Junge Union, Seite 14Ursula Schmälzle, Seite 17 MIT, Seite 20Hilmar Klages, Seiten 12, 13 Stadt Ludwigsburg, Seiten 10, 11

Vorwort – Ralf Siegmund Seite 3Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes

Podiumsdiskussion zum CO2-Austoß Seite 4Hilfsprojekt: „Vergesst mir Afrika nicht“ Seite 6Thema: Umweltzonen in Ludwigsburg Seite 8Das neue Kommunale Haushaltswesen Seite 9Multifunktionshalle und Westausgang Bahnhof Seite 10Bürgermeister Hans Schmid berichtet

Paul Klages – Ausstellung und Auktion Seite 12Neuer Vorstand der Jungen Union Seite 14Junge Union diskutiert über Radwege Seite 15Frauen Union: Führerschein mit 17 Seite 16Traditionelles Martinsgansessen der CDU Frauen Seite 17Frauen gestalten Zukunft Seite 18Bundesdelegiertentag der Frauen Union

Faire Kaffeetafel Seite 19Mit der Mittelstandsvereinigung in Dresden Seite 20Wolfgang Mönikes Bericht über die Tschechische Republik Seite 21Regionalparlament zu Gast bei der Filmkademie in Ludwigsburg Seite 23Haushalt 2008 der Region Stuttgart Seite 24Regionalrätin Elke Kreiser berichtet

MdL Klaus Herrmann zur Kritik der Lehrerausstattung an den Ludwigsburger Schulen Seite 25Integriertes Energie- und Klimaprogramm Seite 27Gastbeitrag von Dr. Joachim Pfeiffer MdB

Post Scriptum – oder: was am Ende übrig bleibt Seite 28von Peter Schmid – GEZ noch?

Beilage der CDU-Fraktion im Ludwigsburger Gemeinderat:

Vollgas Seite IHaushaltsrede des Fraktionsvorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion Dr. Thomas Lang

Rosina Kopf – 25 Jahre im Ludwigsburger Gemeinderat Seite VStadtteilgespräch Pflugfelden Seite VI

w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e Seite 3

schon wieder nähert sich das Jahrdem Ende zu. Für die bevorstehendeVorweihnachtszeit, die Festtage, undden Jahreswechsels darf ich Ihnenschon heute alles Gute, besinnlicheStunden, etwas Ruhe im Kreise der Fa-milie und im neuen Jahr Gesundheitund persönliches Wohlergehen wün-schen.

Unsere besondere Veranstaltung die-ses Jahr war am 15. November imSchloss Ludwigsburg zum Thema „Kli-maveränderung“. Ähnlich wie unsereJubiläumsveranstaltung im letzten Jahrwieder ein außergewöhnlicher Abendmit ungewöhnlichem Podium, damitaber umso interessanter und von hoherQualität. Durch die Mischung Referat,Podiumsgespräch und Diskussion mitdem Publikum eine abwechslungsrei-che Veranstaltungsform (siehe auch Be-richt hier im Heft).

Ein besonderes lokalpolitisches The-ma ist im Moment der Feinstaub. ImApril dieses Jahres hatten wir Tempera-turen wie im Hochsommer – alles ruftdie Klimaveränderung herbei. Heutehaben wir Schnee und Kälte – eigent-lich der Jahreszeit gerecht. Bei der Fein-staubmessung im letzten Jahr wurde inLudwigsburg die zulässige Werthöhe an82 Tagen überschritten – Folge: Aufnah-

me in eine Fahrverbotsliste. Dieses Jahrliegen wir bisher bei 32 Tagen der Über-schreitung, bei 35 zulässigen Tagen in-nerhalb eines Jahres also hart amGrenzwert.

Die Industrie hat im Frühjahr nur be-dingt die Technik liefern können, eben-falls gab es genügend ungelöste Ab-wicklungsfragen. So ist das Projektzunächst zurückgestellt worden. Die In-dustrie hat nun aufgerüstet und kannentsprechende Alternativen anbieten.Die Politik, hier sei auch Kritik erlaubtund angebracht, hat leider nicht dieKraft, eine für den Bürger verständlicheLösung anzubieten. Die jetzt wieder ge-plante Vorgehensweise mit Teillösun-gen und einer Menge an offenen undunbeantworteten Fragen kommt einemmodernen Schildbürgerstreich gleich.Man hat aus dem ersten Versuch nichtsgelernt. Hier haben wir ein Bürokratie-und Informationsproblem.

Wenn jemand aus Frankfurt, Berlinoder aus dem Ausland die Stadt Lud-wigsburg besuchen möchte, weiß ernicht, ob oder dass er eine Plakettebenötigt bzw. wo er diese beziehenkann. Nach den neuesten Überlegun-gen gelten bei mancher Straße links an-dere Regelungen als rechts. Dies ver-steht niemand. Ganz zu schweigen von

dem wirtschaftlichen Schaden für Han-del, Handwerk, Tourismus und Indu-strie. Kunden, Besucher bzw. Zuliefererbleiben bei unklaren und kompliziertenZuständen, die auch noch Kosten verur-sachen, einfach weg.

Eine Regelung – z.B. über die TÜV-Pla-kette – hätte zwar etwas länger gedau-ert, aber zu einer einheitlichen Vorge-hensweise beigetragen. Es sollte sowie-so mindestens eine Landes- bessernoch eine Bundeslösung geben. Durchletztere würde uns ein aufwändiger Ver-waltungs- und Kontrollapparat erspartbleiben.

Diese Diskussion wird zur Zeit sehremotional geführt. Dem Bürger werdenleider nur unklare Entscheidungen vor-oder auferlegt, die den Steuerzahlerpersönlich oder als Ausgabe der öffent-lichen Hand viel Geld kosten. Diese Be-träge könnten anderweitig besser ver-wendet werden.

Wir werden dieses Thema bei Mini-sterpräsident Günther Oettinger imRahmen unseres Besuches im Staats-ministerium ansprechen und Frau Mini-sterin Tanja Gönner zu einer Veranstal-tung einladen, in welcher sie unserenBürgerinnen und Bürgern Rede undAntwort stehen soll.

HerzlichstIhr

Ralf Siegmund

• Vorwort des Vorsitzenden

Ralf

Sieg

mun

d, C

DU S

tadt

verb

ands

vors

itzen

der

und

Mitg

lied

des

Gem

eind

erat

s

Liebe Freundinnen und Freunde,

Grünen-Bundesvorsitzender ReinhardBütikofer, Matthias Wissmann und Her-bert Ampferer im Ordenssaal auf Einla-dung von CDU und MIT zu Gast.

Hochkarätige Runde im Ordenssaal

Klimawandel – Chance oder Risiko fürdie deutsche Automobilindustrie? Sowar der Titel der hochkarätig besetztenDiskussionsrunde von CDU Ludwigs-burg und MIT, die im prächtigen Or-denssaal des Ludwigsburger Residenz-schlosses stattfand.

Auf dem Podium saßen Herbert Amp-ferer, Leiter der Abteilung „Umwelt undEnergie“ der Porsche AG, Reinhard Büti-kofer, Bundesvorsitzender Bündnis‘90/ Die Grünen und Matthias Wissmann,Präsident des Verbandes der Deut-schen Automobilindustrie (VDA). Mode-riert wurde die Runde von ArminMaschke, dem Vorsitzenden der Ge-schäftsführung der Wohnungsbau Lud-wigsburg GmbH.

Nachdem der Stadtverbandsvorsit-zende der CDU Ludwigsburg, Ralf Sieg-mund, einige einführende Bemerkun-gen zur Thematik machte und daran er-innerte, dass man vor genau einem Jahrvor derselben Kulisse das 60- bzw. 20-jährige Bestehen von CDU Ludwigsburgund MIT-Kreisverband Ludwigsburg be-ging, erläuterten die Diskussionsteil-nehmer in Statements ihre Sicht derDinge, immer bezogen auf den Zusam-menhang zwischen Klimawandel, CO2-Emission und den Entwicklungen in derAutomobilindustrie.

Porsche in der Umwelttechno-logie auf einem guten Weg

Herbert Ampferer von Porsche machtedabei deutlich, dass nicht überall inder Welt der Zusammenhang zwischenCO2-Emissionen und der Automobilin-dustrie so kritisch betrachtet wird wiein Deutschland. Er stellte den Gegen-satz zwischen den gestiegenen Sicher-heitsanforderungen in den letzten 30

Jahren einerseits und der Bezahlbarkeitmoderner Automobiltechnik anderer-seits dar. Ampferer bezweifelte, dassdie europäische Automobilindustriedas auferlegte Ziel von 140 mg Kohlen-dioxidausstoß bis 2008 erreichen wirdund stellte fest, dass jede Fahrzeugge-neration etwa 10 Prozent mehr Gewichtund 28 Prozent mehr Leistung bringe.Dies, so Ampferer, „ist halt so“.

Verbrauchstechnologien kostetenGeld und schließlich bewege man sichim Modellsegment von Porsche im Pre-miumbereich, sei somit mit einem CO2-Ausstoß von 290 mg im Vergleich zumMitbewerber Ferrari, der es auf 430 mgbringe, auf einem guten Weg.

In Zukunft bedeutet„Premium“ „Öko“

Der Bundesvorsitzende von Bündnis´90/Die Grünen, Reinhard Bütikofer,vermutete in seiner Einladung „einengewissen Hang zum Masochismus beider CDU“, bescheinigte aber den Veran-staltern bei der Auswahl des Titels derDiskussionsrunde eine gute Fragestel-lung.

Erwartungsgemäß machte er die Be-antwortung dieser Frage von den Ent-wicklungen in der Autoindustrie abhän-gig. Bütikofer bescheinigte den Auto-herstellern in Europa und speziell in

Deutschland, dass sie sich in Zukunftnur als Schlüsselindustrie werden hal-ten können, wenn sie auch in den Ent-wicklungen der UmwelttechnologieSpitzenreiter bleibe. Sonst ginge es mitdieser Schlüsselindustrie irgendwannauch „den Bach runter“ und wir hättenwieder ein Minus zu verzeichnen in ei-ner Branche, in der Deutschland einst„topp“ war. Die Bedeutung des Begriffs„Premium“ werde sich sehr bald wan-deln und in 20 Jahren sei eben „Öko“Premium. Selbst in den USA bewegesich in dieser Hinsicht Erstaunliches:Die Nominierungskandidatin der Demo-kraten zur Präsidentschaftswahl, HillaryClinton, und der republikanische Sena-tor von Kalifornien, Arnold Schwarze-negger, seien für das sich veränderndeUmweltbewusstsein gute Beispiele.

Stadtverband aktuell •

Seite 4 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Podiumsdiskussion zum CO2-Ausstoß

Der neue VDA-Präsident MatthiasWissmann

Die Podiumsrunde im Gespräch

Ein „Öko-Müsli-Auto“ kannim Weltmarkt nicht bestehen

Matthias Wissmann machte als Präsi-dent des VDA schließlich deutlich, dassSelbstzufriedenheit ein schlechter Rat-geber sei und setzte sich nachdrücklichfür eine Verwirklichung der umweltpoli-tischen Zielsetzungen mit wirtschaftli-cher Vernunft ein. Drei Viertel der inDeutschland produzierten Fahrzeugegingen in den Export, woran 750.000deutsche Arbeitsplätze im Automotive-Sektor hingen. Somit komme es daraufan, drei Elemente zu beachten, um ei-nerseits die internationale Wettbe-werbsfähigkeit zu wahren und anderer-seits aktiv Umwelttechnologie inner-halb des Entwicklungsprozesses zu im-plementieren:

Diese sieht er in der Optimierung derDieselmotoren, der Verbesserung desBenzinmotors und der Verbesserungder Antriebstechnologien. Hier führte ervor allem die Wasserstoff- und Hybrid-sowie die Biokraftstoff-Techologien an.Eine Absage erteilte Wissmann Überle-gungen, das Premiumsegment inDeutschland komplett umzubauen odergar abzuschaffen. Aus diesem Segmentseien bisher schon immer Technologie-sprünge zu Gunsten der Umwelt ent-standen. Ein „Öko-Müsli-Auto“ könneim Weltmarkt nicht bestehen. Wenn inallen Autoklassen entsprechend „ab-gerüstet“ werde, könne er sich das al-lerdings auch für die Premium-Klassevorstellen.

„Autobahn-tested“ ist ein Export-Argument

In der anschließenden Diskussion,die von Armin Maschke, Pressespre-cher der MIT, pointiert geleitet wurde,kam auch das immer wieder aufflam-mende Thema „Tempolimit“ zur Spra-che. Hierzu meinte Matthias Wiss-mann, dass Teil des Exporterfolgs deut-scher Autos auch das Siegel „Auto-bahn-tested“ sei. In vielen Teilen derWelt sei es ein Verkaufsargument, dassdeutsche Autos auch über entspre-chende Erfahrungswerte verfügten.Schließlich, so Wissmann, könne man

auf den meisten Autobahnen gar nichtschneller als 120 Stundenkilometer fah-ren, wenn überhaupt. Insofern sei dasTempolimit eine Scheindiskussion.

IAA kein Showprogramm

Auf die Frage, warum man bei Durch-sicht des Internet-Auftritts von Porschenicht sehr detailliert über die CO2-Pro-blematik und die Bemühungen der Por-sche AG diesbezüglich informiert wer-de, entgegnete Herbert Ampferer, dasses hier in erster Linie auf das Handelnankomme.

In Bezug auf die Außendarstellung,insbesondere auf die IAA in Frankfurt,meinte der VDA-Präsident, dass dieskein reines Showprogramm sei, son-

dern eine hoch informative Präsentati-on des Technologiestands, auch in Be-zug auf Umwelttechnologien.

Reinhard Bütikofer sieht die erstmali-ge Präsenz der Grünen mit einem eige-nen Stand auf dieser Automesse alsrichtungsweisend: Die deutschen Her-steller seien endlich aufgewacht. Inso-fern konnte der Kreisvorsitzende derMIT, Dr. Georg Zinger, in seinem Schlusswort die Eingangsfrage desBundesvorsitzenden der Grünen, manbetreibe mit seiner Einladung „Maso-chismus“, zurückweisen: Bütikofer hat-te, trotz einiger gegensätzlicher Positio-nen, viele Ansichten vertreten, in denener, nach eigener Aussage, „vollkommend´accord“ mit Matthias Wissmann war.

Peter Schmid

• Stadtverband aktuell

Seite 5w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

V.l.n.r.: MIT-Kreisvorsitzender Dr. Georg Zinger, Grünen-Vorsitzender ReinhardBütikofer, CDU-Stadtverbandsvorsitzender Ralf Siegmund, Herbert Ampferervon der Porsche AG, VDA-Präsident Matthias Wissmann und der Moderator derGesprächsrunde Armin Maschke, Pressesprecher der Kreis-MIT

Dies ist eine der Bitten unseres Bun-despräsidenten Horst Köhler. Da wir inunseren Reihen ein CDU-Mitglied ha-ben, das eben von diesem Kontinentkommt, sind die Voraussetzungen, diesauch wirklich zur Tat werden zu lassen,naheliegend.

Unser Mitglied Ombo Shomongo ausdem Kongo ist aktiv bei uns mit dabeiund seit den letzten Wahlen im Stadt-verband gewähltes Vorstandsmitglied.Durch ihn ist gewährleistet, dass unseregeplante Hilfe in Afrika dort ankommt,wo sie dringend benötigt wird. Er istauch Vorsitzender des Vereins „FoyerDeutsch-Kongolesischer Freunde“

Seine Heimat, die Demokratische Re-publik Kongo (DR-Kongo) ist eines derärmsten Länder der Welt. Vieles ist dortnicht selbstverständlich. HumanitäreHilfe wird gerne vor Weihnachten ange-regt, jeder wird mit entsprechendenAufrufen überschüttet. Erstens wollenwir dieses Projekt auch im nächstenJahr intensiv begleiten und zweitenshaben wir direkten Einfluss auf die Ver-wendung vor Ort.

Mit den Projekten, die unterstütztwerden sollen, möchten wir einen Bei-trag zur Selbsthilfe leisten, sowohl imBildungs- als auch im Gesundheitsbe-reich. Wir haben noch ein wahlkampf-freies Jahr vor uns – nutzen wir es alsoauch dafür, Hilfe zu leisten, wo sie wirk-lich dringend benötigt wird und vor al-lem ankommt.

Nachfolgend wollen wir Ihnen dasLand und die Projekte in Kurzform vor-stellen. Eine detaillierte Beschreibungund konkrete Möglichkeiten, wie auchSie zur Realisierung der Projekte beitra-gen können, folgt im neuen Jahr. VielenDank.

Ralf Siegmund

Informationen über dieDemokratische RepublikKongo (DR-Kongo)

• bis 1960 Belgisch Kongo, 1971 – 1997 Zaïre

• Hauptstadt: Kinshasa

Geographische Informationen: • LLaaggee: Äquatorialafrika • FFllääcchhee: 2.345.410 km2

• KKüüssttee: eine 40 km lange Küste stelltdie einzige Öffnung zum atlanti-schen Ozean dar

• LLäännggsstteerr FFlluussss: ist der Kongo mit4.374 km Länge. Er ist die größte Hy-dro-Reserve der Welt (analog desAmazonas in Brasilien)

• NNaacchhbbaarrlläännddeerr: 9 Länder: Kongo-Brazzaville, Zentralafrikanische Re-publik, Sudan, Uganda, Burundi,Tansania, Sambia, Angola, Ruanda

Die DR-Kongo ist an Fläche der dritt-größte Staat Afrikas und somit mehr als

sechs Mal größer als die Bundesrepu-blik Deutschland. Mit einer Bevölke-rung von ca. 60 Millionen Einwohnernist die DR-Kongo der viertgrößte afrika-nische Staat. In der DR-Kongo herrschtdas Äquatorialklima, es ist kontinuier-lich warm und feucht. Die Regenzeitdauert acht Monate mit einer an-schließenden Trockenzeit von vier Mo-naten.

Die Natur: Es existieren zwei unterschiedliche

Vegetationszonen: Der Wald und dieSavanne. Der Wald umfasst eine Flächevon mehr als einer Millionen Quadratki-lometern. Es gibt mehrere Arten von La-tex-Bäumen und Palmen. Kaffeesträu-cher und Baumwollstauden werden an-gebaut sowie viele weitere Fruchtsor-ten: Bananen, Papayas, Ananas, Kokos-nüsse, Mangos, Kochbananen, Avoca-dos.

Ein wichtiges Grundnahrungsmittel istManiok. Seine Wurzeln werden zu Mehlverarbeitet, die Blätter dienen alsGemüse.

Fauna und Naturschutz:

• BBooddeennsscchhäättzzee: Kupfer, Kolbalt, Col-tan (Columbo-Tantal), Diamanten,Uran, Öl, Gold

• AAggrraarrpprroodduukkttee: Kaffee, Zucker, Palm-öl, Kautschuk, Tee, Bananen, Mais,Maniok, Baumwolle

Soziale und Politische Lage:

In der DR-Kongo herrschen immernoch kriegsähnliche Zustände. An der

Stadtverband aktuell •

Seite 6 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

„Vergesst mir Afrika nicht!“

Quelle: Wikipedia

sozialen und auch an der politischenLage hat sich nichts geändert: Sie istgenau so chaotisch und undurchschau-bar wie im vergangenen Jahr.

In Kinshasa leben viele Kinder und Er-wachsene auf der Straße und auch aufMüllhalden oder Friedhöfen. Sie sindextremen körperlichen und psychi-schen Belastungen ausgesetzt. Täglichatmen sie giftige Stoffe ein. Die Kindernehmen sehr unregelmäßig am Schul-unterricht teil. Aufgrund der schlechtenBedingungen haben sie Hunger undsind dadurch unkonzentriert, aber auchmüde. Die Folge ist, dass die Mehrheitder Kinder es nicht einmal schafft, dieGrundschule abzuschließen.

Ein weiterer Aspekt ist, dass die Ko-sten für den Unterrichtsbesuch (Trans-port zur Schule, Schuluniformen, Mate-rialien für den Unterricht) enorm hochsind und vom Staat nicht subventio-niert werden. Es fehlt an Unterstützungund an Perspektiven für eine bessereZukunft. Die Konsequenzen für die Kin-der sind enorm. Die Kinderarbeit undProstitution bereits in jungen Jahrensteigt drastisch an, Infektionskrankhei-ten wie Malaria, Ebola, etc. nehmen zu.

Zusammen mit dem Verein FOYERDEUTSCH-KONGOLESISCHER FREUNDEund der Organisation „CONGO DEVE-LOPMENT“ will die CDU Ludwigsburgdie nachfolgenden Projekte fördern:

Bildung schafftPerspektiven für die Zukunft

Die Projektmitarbeiter helfen, zu ei-nem geregelten Alltag zu kommen undtrainieren das Miteinander. Die Kinderlernen z.B. lesen, schreiben und nähen.Sie erhalten ebenfalls Schuluniformenund Unterrichtsmaterialen. Es werdenMöglichkeiten zur Erlernung einesHandwerks in einer Fahrradwerkstattangeboten sowie eine Ausbildung alsSekretär oder Krankenschwester. Hier-zu werden z.B. Arbeitsmaterialienbenötigt, wie Büromaterial und Büro-technik. Für die besonders Guten wirdes die Möglichkeit geben, die Univer-sität zu besuchen. Nur mit einer abge-schlossenen Ausbildung, ob Schu-le, Universität oder in einer prakti-schen Tätigkeit, haben die Men-schen gute Chancen, später einenJob zu finden.

Schutz gegen Krankheiten

In der DR-Kongo infizieren sich 85Prozent aller Kinder und Erwachse-nen mit Malaria. Jeden Tag sterben

Menschen aufgrund dieser Infektion.Mit der Organisation “CONGO DEVELOP-MENT“ versuchen wir den Kampf füreine langfristige Verbesserung zu orga-nisieren. Für das Projekt werden z.B.medizinische Technik, Verbandsmate-rialien etc. benötigt

Dies sind fürs Erste unsere Informatio-nen in aller Kürze. Unterstützen Sie unsbei diesem Projekt mit Hilfe, die dortankommt, wo sie gebraucht wird undGutes bewirken kann. In diesem Sinne:

Vergessen wir Afrika nicht!

Ombo Shomongo, Anette Mezger,Sandra Zino

• Stadtverband aktuell

Seite 7w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Die Ludwigsburger CDU kritisiert dieEntscheidung des UmweltministeriumsBaden-Württemberg und des Regie-rungspräsidiums Stuttgart, die Stadt-teile Neckarweihingen und Poppenwei-ler sowie das Gewerbegebiet Ludwigs-

burg Nord laut Änderungsplan von derUmweltzone auszunehmen.

Damit bewege man sich zwar sicher-lich konform mit anderen Ludwigsbur-ger Parteien, der Stadtverwaltung unddem Gemeinderat, was an sich nichts

Außergewöhnliches wäre. Jedoch legtder Stadtverband der LudwigsburgerChristdemokraten Wert auf die Feststel-lung, dass man bereits zu Anfang desJahres, als die Umweltzone diskutiertwurde, eindeutige Regelungen diesbe-züglich einforderte.

Stadtverbandsvorsitzender Ralf Sieg-mund: „Schon damals haben wir aufdie Probleme hingewiesen, die im Zu-sammenhang mit dieser undurchsichti-gen Regelung entstehen werden. Lud-wigsburger Gewerbetreibende, Touri-sten und Besucher brauchen eine glas-klare Regelung!“ Schließlich gehe eshier auch um die Existenz von Trans-portunternehmen, Handwerksbetrie-ben und anderer Dienstleister, die aufPKW- oder LKW-Andienung angewiesenseien.

Auch seien die Befürchtungen umlie-gender Kommunen bezüglich einer ver-stärkten Verkehrs- und Feinstaubbela-stung ihrer Gemarkungen durchaus be-rechtigt, so die Ludwigsburger CDU. Eswird statt des nun befürchteten„Flickerlteppichs“ eine zumindest lan-deseinheitliche, wenn nicht sogar bun-deseinheitliche Regelung gefordert.

Ralf Siegmund weiter: „Wenn sich dieUmweltministerin des Landes im SWRauf eine SMOG-Verordnung aus demJahre 1988 beruft, die unter anderemals Grundlage für die neue Abgrenzungder Umweltzonen diente, so befindetman sich hier wohl kaum auf dem aktu-ellen Stand!“

Auch sei es mitnichten nachvollzieh-bar, warum man zuerst eine Art „Pilot-versuch“ einiger weniger Städte starte,somit die Kommunen, wie bereits teil-weise geschehen, gegeneinander auf-bringe, statt von Anfang an nach demMotto zu verfahren: „Alle für einen, ei-ner für alle“, so CDU-VorstandsmitgliedPeter Schmid.

In diesem Zusammenhang setzt dieCDU Ludwigsburg auf einen Besuch imStuttgarter Staatsministerium AnfangDezember, bei dem der CDU-Vorstandmit Ministerpräsident Günther Oettin-ger zusammentreffen und die umstrit-tene Umweltzonen-Regelung anspre-chen wird.

Peter Schmid

Stadtverband aktuell •

Seite 8 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Ludwigsburger CDU fordert landes-weite Umweltzone ohne AusnahmeGespräch im Staatsministerium mitMinisterpräsident Günther H. Oettinger

Das Neue Kommunale Haushalts-und Rechnungswesen (NKHR)

Im Zuge der viel diskutierten Verwal-tungsmodernisierung und durch denBeschluss der Innenministerkonferenzim Jahr 2003 steht für Kommunen nunauch eine Reform des kommunalenHaushaltsrechts an. Im ersten Halbjahr2008 sollen hierfür nun auch in Baden-Württemberg vom Landtag die gesetzli-chen Grundlagen verabschiedet wer-den.

Im Gegensatz zur bisherigen rein zah-lungsorientierten Betrachtungsweiseder Finanzsituation durch die Kamerali-stik, d.h. ausschließlich auf Einnahmenund Ausgaben basierend, bietet dasNeue Kommunale Haushalts- und Rech-nungswesen (NKHR) durch seine dop-pelte Buchführung zukünftig eine res-sourcenorientierte Darstellung, d.h. diegesamte kommunale Vermögens-, Er-trags- und Finanzlage wird vollständigabgebildet.

Dies ermöglicht eine differenzierteSicht auf die Kosten kommunalerDienstleistungen bzw. den Ressourcen-verbrauch, der durch die Erstellungkommunaler Produkte verursacht wird.Zukünftig werden die Kommunen zu-sätzlich zu den zahlungswirksamenAufwendungen (z.B. Personalaufwen-dungen) dann auch die Aufwendungenfür Abschreibungen oder Rückstellun-gen ausweisen. Durch die Darstellungdes vollständigen Ressourcenverzehrswird neben dem Informationsgewinnauch dem Prinzip der intergenerativenGerechtigkeit Rechnung getragen, wo-nach die entstehenden Kosten für ge-genwärtige kommunale Leistungen zuHundert Prozent den heutigen Bürgernberechnet und somit keine zukünftigenGenerationen belastet werden sollen.

Um jedoch den vollständigen Res-sourcenverzehr, insbesondere Ab-schreibungen, ausweisen zu können,muss das kommunale Vermögen zuersteinmal mengenmäßig erfasst und geld-mäßig bewertet werden. Die Spannedes kommunalen Vermögens ist groß,sie reicht von unbebauten Grund-

stücken und Gebäuden über sämtlicheStraßen, Plätze und Grünflächen bishin zu beweglichen Vermögensgegen-ständen wie Fahrzeuge und Büroein-richtungen. So müssen allein bei derStadt Ludwigsburg rund 500 Liegen-schaften und über 250 KilometerStraßennetz erfasst und bewertet wer-den. Hinzu kommen ca. 325 Gebäudeund eine große Menge beweglicher Ver-mögensgegenstände in Büros, Schulenund städtischen Museen.

Die bisherige kameralistische Haus-haltsplanung in Verwaltungs- und Ver-mögenshaushalt wird durch die an dieKaufmännische Buchführung angelehn-te „Drei-Komponenten-Rechnung“ er-setzt. Zukünftig zeigt der Finanzhaus-halt Änderungen des Zahlungsmittelbe-stands, der Ergebnishaushalt bildetAufwendungen und Erträge ab und fun-giert analog einer Gewinn- und Verlust-rechnung, und in der kommunalen Bi-lanz wird sowohl die Vermögensbin-dung (Aktiva) als auch die Vermögens-herkunft (Passiva) abgebildet.

Wie aufgezeigt stehen die baden-württembergischen Kommunen vor ein-schneidenden Veränderungen und

nicht nur die Verwaltung wird durch dasgeänderte Haushaltsrecht grundlegen-de Änderungen in der Haushaltspla-nung erfahren. Vielmehr werdenzukünftig auch die politischen Gremiendurch die ressourcenorientierte Dar-stellung eine detailliertere Sicht derkommunalen Produkte und Leistungenerhalten, die damit eine effizientereSteuerung des Verwaltungshandelnsermöglicht. Johannes Schmid

Stadtverwaltung – FB Finanzen

• Aus der Stadt

Seite 9w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Der Ludwigsburger Gemeinderat hatam 14.03.2007 die Grundsatzentschei-dung für den Bau und Betrieb einerMultifunktionshalle getroffen. Dies istein wichtiger Schritt in die aktive Zu-kunftssicherung der Stadt Ludwigsburgals Film-, Medien-, Kultur- und Sport-stadt. In der Metropolregion Stuttgartkann die Stadt Ludwigsburg ihre her-ausragende Rolle in der nördlichen Re-gion weiter stärken.

Durch Fernsehübertragungen, Preis-verleihungen und Firmenpräsentatio-nen erreicht Ludwigsburg überregiona-le Ausstrahlungskraft. Der Spitzen-sport, insbesondere Basketball, Tanzenund Handball, bekommt hier einesportliche Heimat – unabhängig vonLiga- und Tabellenplätzen. Gleichzeitigwird das bekannt gute Freizeitangebotin Ludwigsburg verbessert. Der örtliche

Messestandort wird für Firmen undHandwerk attraktiver und durch zusätz-liche Übernachtungsgäste und Tages-reisende bleibt die hohe Kaufkraft inLudwigsburg präsent. Damit leistet die-ses seit über zehn Jahren diskutierteVorhaben einen wesentlichen Beitragzur Wirtschaftsförderung und damit zurStandortsicherung für Unternehmen al-ler Art.

Gebaut wird die Halle auf dem ehema-ligen Nestlé-Areal am Rande der beleb-ten Innenstadt und zentral auf der vir-tuellen Sport- und Medienachse zwi-schen Filmakademie und WerkzentrumWeststadt. Das Zeitfenster, um diesesProjekt anzugehen, war sehr eng. Spä-ter wäre das Areal durch Büronutzun-gen nicht mehr zur Verfügung gestan-den.

Die Multifunktionshalle ist hervorra-gend an die Verkehrsinfrastruktur an-gebunden: Sie ist unmittelbar amBahnhof gelegen, die A 81 ist in fünf Mi-nuten erreichbar, der Flughafen in 30

Minuten. Auch die direkte, fußläufigeVerbindung in die Innenstadt – durchden neuen Westausgang – macht dieEcke Schwieberdinger Straße/Pflugfel-der Straße zum optimalen Standort.Eine bessere Alternative dazu gab undgibt es nicht.

Die Planung, der Bau, die Finanzie-rung und der Betrieb der Multifunkti-onshalle Ludwigsburg mit einem Hotel,dem integrierten Sportinternat unddem Westausgang wurde an die Pro-jektgesellschaft BAM-Deutschland AGvergeben.

Die Konzeption des Großprojekts siehteine Halle mit 5.220 Sitzplätzen fürBasketballveranstaltungen und bis zu

Aus der Stadt •

Seite 10 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Bürgermeister Hans Schmid:Multifunktionshalle und Bahnhof-Westausgang als Tor in die Zukunft

7.122 Sitz- und Stehplätzen für beson-dere Veranstaltungen mit Innenraum-nutzung vor. Sie ist als Veranstaltungs-raum mit einem Höchstmaß an Funktio-nalität geplant, der optimale Bedingun-gen für vielfältige Sport- und Kulturver-anstaltungen schafft.

Die bauliche Kombination einer Multi-funktionshalle mit einem Sporthotellässt Synergien im Bereich des techni-schen Gebäudebetriebs, in der flexible-ren Ausnutzung von Räumen undFlächen, in der gemeinsamen Nutzungvon Gastronomie und letztendlich inder Vermarktung erwarten. Der Bau undBetrieb eines Hotels direkt am Ludwigs-burger Bahnhof wird insbesondere dievorhandene Angebotslücke im unterenDrei-Sterne-Bereich für Wochenendrei-sende, Kongress- und Tagungsteilneh-mer schließen.

Neue Perspektiven kann die räumli-che Vernetzung einer SportakademieLudwigsburg mit dem Sporthotel bie-

ten. Seit Jahrzehnten ist der Leistungs-sport mit den Sportarten Handball,Basketball, Tanzen, Leichtathletik und

Karate in Ludwigsburg beheimatet. Die-se Sportarten sollen – überführt in eingemeinsames sportartübergreifendesInternat, der „Sportakademie“ – ihreUnterstützung finden. Gegebenenfallskönnte hier ein Leistungszentrum füreine oder mehrere Sportarten entste-hen.

Ein qualitativ hochwertiger, westlicherBahnhofsausgang rundet das Gesamt-projekt ab. Er wird eine wichtige, strate-gische Funktion für die Anbindung derLudwigsburger Weststadt übernehmen.Dieser Westausgang wird die vielfälti-gen Probleme der Anfahrbarkeit undAndienung des Bahnhofs vermindern.Er kann zum neuen „Premiumeingang“für den Bahnhof werden und damitneue Potenziale freilegen.

Zwei neue Parkierungsanlagen, davonein Parkhaus mit Fahrradabstellanlagedirekt am Bahnhof sowie eine Tiefgara-ge unter der Multifunktionshalle (insge-samt ca. 700 Stellplätze), dienen so-wohl den Bahnkunden wie den Besu-chern von Veranstaltungen.

Mit einem Baubeginn im Frühjahr2008 wird in Ludwigsburg nach derKreissparkassenerweiterung, der Wil-helmGalerie, dem Campus Innenstadtund der Theaterakademie die nächsteGroßbaustelle begonnen. Die Multi-funktionshalle wird im Jubiläumsjahr2009 eingeweiht werden. n

• Aus der Stadt

Seite 11w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Hilmar Klages (Bild unten), Vorsitzen-der der Senioren Union Ludwigsburg,hatte zur Vernissage und anschließen-

der Auktion in den MTV-Campus eingela-den, und eine bunte Interessentenscharwar dieser Einladung gefolgt. Alleinschon die Einladungskarte weckte dieNeugier, die Hilmar Klages als Ausstel-lung des „Musischen Malers und Zeich-ners PK“ ankündigte. PK – hinter diesemKürzel verbirgt sich sein 1977 verstorbe-ner Vater Paul Klages, dessen Karikatu-ren noch bis 2. Dezember 2007 im MTV-Campus zu sehen und auch käuflich zuerwerben bzw. zu ersteigern sind. Undda Weihnachten vor der Türe steht,kommt ein Teil des Verkaufserlöses derLKZ-Weihnachtsaktion „Helfen geht unsalle an“ und der Karlshöhe Ludwigsburgfür ihre Arbeit zur Eingliederung jungerMenschen in den Arbeitsprozess zugute.Paul Klages war ein unglaublich fleißigerMaler und Zeichner, der mit grenzenlo-ser Fantasie seine Mitmenschen, dieUmwelt und sehr gerne auch die Tierwelt

karikierte. Über 5.000 kleinformatige Ka-rikaturen sind erhalten, ein großer Teilder Werke Paul Klages’, vor allem groß-

Kultur •

Seite 12 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Wenn der Poet mal dichten muss, besteigt er seinen Pegasus,um damit stilgerecht, gediegen, ins Reich der Fantasie zu fliegen.Jedoch für den, der malt und zeichnet, ist dieser Vogel nicht geeignet.Drum zieht der Künstler seine Bahn – auf einem flotten Pelikan. Paul Klages, 1896 – 1977

formatige Ölgemälde und Aquarelle,wurden jedoch im Oktober 1943, alsHannover im Feuersturm in Schutt undAsche sank, vernichtet.

Nach 1945 entstanden weitere unzähli-ge Skizzen, Feder- und Farbstiftzeich-nungen, Aquarelle und auch Ölgemäldemit und auf Materialien, die nach demKrieg eben zur Verfügung standen. Bisweit in die siebziger Jahre spiegelte PaulKlages die Welt, wie er sie sah, wider:Optimistisch, komisch, mitunter nostal-gisch, freundlich-ironisch.

Zu seiner Welt gehörte aber auch dieMusik, wie z. B. die reizende Federzeich-nung „Pianist auf Reisen“ zeigt. Da fragtsich der interessierte Besucher nach

• Kultur

Seite 13w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

dem Grund und erfährt, dass Paul Kla-ges, 1896 geboren, in seiner Heimat-stadt Hannover zwar 1913 zum Lithogra-phen ausgebildet wurde, er diesen Berufjedoch aufgrund einer Augenschwächebald aufgeben musste. Nun wurde seineAusbildung als Musiklehrer und Pianist– er absolvierte das Hannoversche Kon-servatorium im Fach Klavier und Harmo-nium – zum zweiten beruflichen Stand-bein. Bis Ende der sechziger Jahre reistePaul Klages als Konzertpianist und mitverschiedenen Ensembles durchDeutschland, immer mit seinem Zei-chenblock im Gepäck. Seine letzten Jah-

re widmete er wiederum ganz der Male-rei. Jetzt brachte er die Erinnerungenund Eindrücke seiner Reisen durchDeutschland und Europa in den ver-schiedensten Maltechniken zu Papier,wovon einige in der Ausstellung im MTV-Campus zu sehen sind.

Hilmar Klages hofft, posthum der be-sonderen Bescheidenheit seines Vatersauch dadurch Rechnung zu tragen, dasser mit den zum Verkauf stehenden Wer-ken den LKZ-Spendentopf für Hilfebe-dürftige weiter auffüllen und die Karls-höhe Ludwigsburg unterstützen kann.

Ingeborg Choeb

Generationengerechtigkeit war dasThema bei der Mitgliederversammlungder Jungen Union mit dem Landtagsab-geordneten Klaus Herrmann und demJU-Landesvorsitzenden Steffen Bilger.Außerdem bestimmten die Mitgliederder CDU-Nachwuchsorganisation einenneuen Vorstand. Als Vorsitzender wurdeDeniz Ankaya einstimmig wiederge-wählt.

Ankaya, der seit Juli auch stellvertre-tender Vorsitzender des CDU-Stadtver-bandes ist, konnte auf zahlreiche Ver-anstaltungen im vergangenen Amtsjahrzurückblicken: „Höhepunkt unserer in-haltlichen Arbeit war sicher der Besuchim Kernkraftwerk Neckarwestheim undunser Positionspapier zur Energiepoli-tik.“ Ebenso hob Ankaya eine Auszeich-nung der neuen JU-Homepage hervor:Der Internetauftritt habe bei einembundesweiten Wettbewerb den sech-sten Platz von 255 erreicht.

Eine personelle Neuerung gab es imBereich der stellvertretenden Vorsitzen-

den, wo die Rechtsreferendarin HeleneGamper und Tim Krautschneider neugewählt wurden. Gamper soll das in-haltliche Angebot der JU weiter voran-treiben, während Krautschneider wei-terhin die Presse- und Öffentlichkeits-arbeit betreuen wird.

Im Amt bestätigt wurden der Finanzre-ferent Elmar Heutelbach und JensZähringer als Internetreferent. Als neu-en Schriftführer wählten die Mitgliederder Jungen Union den Studenten Johan-nes Schmid.

Als Beisitzer wurden in den Vorstandgewählt: Marc Ahles, Sabrina Binder,Phillip Halms, Thomas Klein, KatharinaKreiser, Klemens Rühland, ChristopherSchultze, Nicole Stubenazi und SandraZino. Im Anschluss an die Wahlen dis-kutierten die Mitglieder des JU-Stadt-verbandes mit ihrem Landesvorsitzen-den Steffen Bilger und dem Ludwigs-burger Landtagsabgeordneten KlausHerrmann über generationengerechtePolitik.

Bilger beklagte, dass die junge Gene-ration zugunsten der Älteren benachtei-ligt würde. Zur Diskussion über die Ren-te ab 67 kritisierte Bilger: „Für unsereGeneration wird sich nur die Frage stel-len, ob wir einmal vor oder nach dem70. Lebensjahr in Rente gehen können– und ob die Bezüge dann überhauptnoch zu mehr als einer bloßen Grund-versorgung ausreichen.“

Für Herrmann wurde gerade bei derRente ein vernünftiger Mittelweg gefun-den, um keine Seite über Gebühr zu be-lasten. Besonders positiv findet der fi-nanzpolitische Sprecher der CDU-Land-tagsfraktion, dass man durch den Weg,zurück zu ausgeglichenen Haushalten,der jungen Generation wieder mehr Ge-staltungsspielräume eröffnet hätte.„Wir müssen uns heute mehr Gedan-ken um andere Dinge machen, wie denRohstoff- oder den Flächenverbrauch“so Herrmann, „wir dürfen den nachfol-genden Generationen nicht alle, auchkommunale Entwicklungschancen,nehmen.“

Nachteile für die junge Generationsieht Vorstandsmitglied Klemens Rüh-land auch konkret in Ludwigsburg: „DerWohnraum in Städten wie Ludwigsburgist für junge Familien schlichtweg unbe-zahlbar.“ Hier brauche es eine zu-kunftsfähige und familiengerechte Poli-tik in den Kommunen.

Für Steffen Bilger ist vor allem die In-teressenvertretung das Problem: „Diejunge Generation hat keine Lobby, dennsie hat zu wenig Vertreter in den ent-scheidenden Gremien wie Landtag oderBundestag“, die Politik dort habe sichzu weit von den Belangen der Men-schen unter 35 Jahren entfernt, so Bil-ger.

Dass mehr junge Menschen in die Par-lamente gehören, ist auch HerrmannsAnsicht; und er ergänzt, dass jungeMenschen auch gefordert sind, sichstärker für ihre Belange politisch einzu-setzen.

Dann könnten deren Probleme auchstärker berücksichtigt werden. Ab-schließend sagte Klaus Herrmann: „Wirhaben im Landtag stets ein offenes Ohrfür die Sorgen der jungen Generation.“

Tim Krautschneider

Junge Union •

Seite 14 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Junge Union wählt neuen Vorstand Generationengerechtigkeit mitKlaus Herrmann und Steffen Bilger diskutiert

Der neugewählte JU Vorstand

Auf ihrer konstituierenden Vorstands-sitzung diskutierten die Mitglieder derJungen Union Ludwigsburg über die Be-schlussvorlage der Arbeitsgruppe „Rad-wege“. Darin stellt die CDU-Nach-wuchsorganisation fest: „Radwege sindheute ein zentraler Bestandteil der in-nerstädtischen Verkehrsinfrastruktur.“

Dennoch sei das Ludwigsburger Rad-wegenetz nur lückenhaft, kritisiert derJU-Vorsitzende Deniz Ankaya: „Auf demPlan wirkt das Ludwigsburger Radwege-netz groß und umfangreich, tatsächlichaber fehlen wichtige Verbindungen.“

In ihrem Positionspapier zum städti-schen Radwegenetz wolle sich die JUauf die wichtigsten Verbindungsachsenkonzentrieren. „Wir haben in Ludwigs-burg das Problem, dass die Bevölke-rung ost-westlich verteilt lebt, diegroßen Verkehrsachsen jedoch in nord-südlicher Richtung verlaufen“, urteiltder stellvertretende Vorsitzende undPressesprecher Tim Krautschneider.„Daher brauchen wir in Ludwigsburggroße ost-westliche Verbindungsach-sen für Fahrradfahrer von den Stadttei-len in die Innenstadt, zum Schulcam-pus, zum Bildungszentrum West undzur Kreisberufsschule am Römerhü-gel.“, ergänzt JU-Chef Ankaya.

Jedoch fordere die JU keineswegs,„wie die Grünen, überall Radwege zubauen“, sondern nur dort, wo großeVerkehrsströme an Fahrradfahrern zu-sammenkommen und gebündelt wer-den könnten, so Vorstandsmitglied Kle-mens Rühland.

Wichtiges Ziel sei dabei, insbesonde-re die Verkehrssicherheit junger Fahr-radfahrer und Schüler zu gewährlei-sten.

Daher sei eine weitere Forderung derJungen Union, Radwege grundsätzlichbaulich von der Straße zu trennen: „Al-leine dadurch, dass man einen Stricham Straßenrand einzeichnet und einFahrradwegeschild aufstellt, tut mannicht viel für die Sicherheit der Radfah-

rer“, gibt Ankaya zu bedenken. „Oft-mals überschneiden sich auch die Rad-mit den Gehwegen, was eine unnötigeund unzumutbare Behinderung fürRadfahrer wie Fußgänger bedeutet.“Daher fordern die Mitglieder der größ-ten politischen Jugendorganisationeine Trennung von Rad- und Fußgänger-wegen.

Eine weitere Kernforderung des The-senpapiers ist der Abbau der blauenRad-Schilder, die Fahrradfahrer auf dieRadwege „zwingen“. Dadurch solle esRadfahrern freigestellt werden, wahl-weise den Radweg oder die Straße mit-benutzen zu dürfen. „So dürfen schnel-lere Fahrer auf die Straßen ausweichen,während langsamere Schüler oder Se-nioren sicher und bequem die Radwege

benutzen können.“, so JohannesSchmid. Je nach Alter und Fertigkeitensolle jeder Fahrradfahrer selbst für sichentscheiden können. Durch diese Maß-nahme gewinne das Fahrrad gegenüberanderen Verkehrsmitteln an Attrakti-vität und Flexibilität.

Grundsätzlich gibt die JU zu beden-ken, dass die „Konkurrenzsituation“,die zwischen den verschiedenen Ver-kehrsarten bestehe, nicht immer zu-gunsten ein- und desselben Verkehrs-trägers entschieden werden könne. Da-her, so erklärt Deniz Ankaya, „soll derVorrang bei den von uns gefordertenHauptverbindungsachsen klar beimFahrrad liegen.“

Von diesen Grundsätzen ausgehendwolle die JU ihr Radwegepapier fort-führen und konkrete Forderungen erar-beiten – und lädt zu dieser Diskussionalle Interessierten herzlich ein.

Das Radwege-Papier der JU finden Sieunter: www.ju-ludwigsburg.net

Tim Krautschneider

• Junge Union

Seite 15w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

JU diskutiert über RadwegeRadwege als „zentraler Bestandteil“ derinnerstädtischen Verkehrsinfrastruktur definiert

Die Kreisverbände Ludwigsburg derFrauen Union und der Jungen Union hat-ten zur Diskussion über den „Führer-schein mit 17“ geladen. Referent war derJU-Landesvorsitzende Steffen Bilger, dersich durch seinen energischen Einsatzfür diese Maßnahme zur Verbesserungder Sicherheit im Straßenverkehr in dereigenen Partei nicht nur Freunde ge-macht hat.

Zwei Tage vor dem Diskussionsabendzum Thema „Begleitetes Fahren mit 17“war nach langem Ringen endlich der Ka-binettsbeschluss durchgegangen. Vom1. Januar 2008 an wird es jetzt auch inBaden-Württemberg den ‚Führerscheinmit 17’ geben.

Doch bis dahin war es ein langer Weg.

Bereits 2003 hatte die heutige Kreisvor-sitzende der Frauen Union Ludwigsburg,Elke Kreiser, als Delegierte auf dem Lan-desparteitag den Antrag für die Ein-führung des Führerscheins mit 17 ge-stellt und war damals an der heftigenGegenwehr – u.a. aus den Reihen der JU– gescheitert. „Doch damals waren Sie,Herr Bilger, ja noch nicht Landesvorsit-zender“, räumte Elke Kreiser ein. UndBilger vermittelte denn auch den Ein-druck, dass er den Antrag damals si-cherlich unterstützt hätte.

Inzwischen ist auch die JU auf das The-ma angesprungen. In den Reihen derUnion hat sich Steffen Bilger mit hefti-gen Angriffen auf die CDU-Fraktion, dieer des Wortbruchs bezichtigte, nicht nurFreunde gemacht. „Doch wir hatten lan-ge genug still gehalten. Wir konnten vorden jungen Menschen einfach nichtmehr vertreten, dass ausgerechnet Ba-den-Württemberg, dieses innovativeLand, das sonst immer Motor in derBundesrepublik ist, in dieser Frage dasSchlusslicht darstellt,“ resümierte Bil-ger. Nach monatelangem Tauziehen wardie Einführung des begleiteten Fahrensnämlich immer wieder trotz vollmundi-ger Ankündigungen verschoben worden.

„Dabei haben die Zahlen des Modell-versuchs in allen anderen Ländern miteinem Rückgang der Unfallquote um 40Prozent wirklich überzeugt,“ so Bilger.„Es konnte eigentlich kein Argumentmehr dagegen geben.“

Dass der JU-Landesvorsitzende irgend-wann nicht mehr still hielt, sondern indie Offensive ging, hat das Thema nundoch noch zu einem Abschluss im Sinneder Jugendlichen und der Verkehrssi-cherheit gebracht. Der Führerschein mit17 kommt also zum Jahresbeginn 2008endlich auch in Baden-Württemberg.Der JU-Kreisvorsitzende Stephan Bartelvermutete, „ohne die scharfe Zuspit-zung des Themas durch Steffen Bilgerwäre das sonst noch ewig so weiter ge-gangen“. Doch auch so „hatte dasGanze eine verheerende Außenwirkungfür die CDU in Baden-Württemberg. Esist eben manchmal schwer zu vermit-teln, dass es in der CDU ganz verschie-dene Strömungen gibt. Die Menschenwerfen da leicht alle in einen Topf,“ soBilger. Elke Kreiser fühlte sich jedenfallsbestätigt und spornte die Jungen an:„Revolutionen gehen immer von jungenMenschen aus – deshalb weiter so.“

Dr. Katja Schweizer

Frauen Union •

Seite 16 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

„Führerschein mit 17“ auf der Zielgeraden – Frauen Union und JU als Motor der Maßnahme zur Verkehrssicherheit

Gänsebrust in der SalzkrusteZZuuttaatteenn::

2 Gänsebrustfilets à 500 gSalz, weißer Pfeffer2 große Scheiben frischer Speck4 Eiweiß1 kg grobes Meersalz30 g Mehl80 g Stärke2 Wacholderbeeren4 Thymianzweige

ZZuubbeerreeiittuunngg::Gänsebrust waschen, trockentupfenund mit Salz und Pfeffer einreibenJede Brust mit einer Speckscheibeumwickeln

Eiweiß steif schlagen, Salz, Mehl undStärke untermischenZerstoßene Wacholderbeeren und ab-gezupfte Thymianblätter in die Salz-masse gebenSaftpfanne gut fetten, Salzmasseetwa 1 cm dick aufstreichenDie Gänsebruststücke nebeneinanderlegen und mit der restlichen Salzmas-se vollständig bedecken40 Minuten garen, 10 Minuten ruhenlassenDann die Kruste aufbrechen und denSpeck entfernenDie Gänsebrust in Streifen schneidenDazu passt Wirsing oder Rosenkohl.

Mehr als 35 Mitglieder, Freunde undGäste der Frauen Union Ludwigsburgtrafen sich in der Bürgerschenke Ben-ningen zum traditionellen Martinsgans-essen. Die Kreisvorsitzende, Elke Krei-ser, konnte unter den Gästen den Vor-sitzenden des CDU-StadtverbandesMarbach, Eberhard Ruoff, den Kreisvor-sitzenden der Senioren Union, Dr. IngoSchwytz, den früheren Vorsitzenden derSenioren Union Ludwigsburg, KlausFindeisen, sowie das Ehrenmitglied derFrauen Union, Hellmut Müller, be-grüßen.

Von Vorstandsmitglied Erika Stahlhervorragend organisiert wurden andiesem Abend nicht nur kulinarischeKöstlichkeiten geboten, sondern dieHauptreferentin des Abends, die frühe-re Redakteurin der Marbacher Zeitungund heutige Stadtführerin, Frau ElkeEvert, beleuchtete das Leben FriedrichSchillers und seiner Familie – und be-sonders deren Marbacher Zeit – mitWitz und profunden historischen Kennt-nissen. In humorvoller Weise würzte siedie Anekdoten über Friedrich, seine äl-tere Schwester Christophine und seineFamilie mit bekannten und vor allemunbekannten Details. Höhepunkt warsicherlich der überraschende Auftrittder Mutter Friedrich Schillers, Frau

„Elisabetha Dorothea Schillerin gebore-ne Kodweiß“, mit den von Elke Evert imstilechten Kostüm und mit eigenen Rei-men dargebrachten weiteren ‚Neuigkei-ten’ über die Familie Schiller.

Die Martinsgans war bereits verspeist– zum Glück, denn zu späterer Stundetrug Erika Stahl die rührende Geschich-te der Döblinger Weihnachtsgans vor,die ihre eigentliche Bestimmung, imBratrohr der Wiener Schwestern Agatheund Emma zu landen, durch glücklicheund unvorhergesehene Umstände,zwar gerupft und deshalb mit einem ge-strickten Pullover eingekleidet, um sie-ben wohlbehütete und umsorgte Jahreüberlebte und – von den Schwesternheftig betrauert – eines natürlichen To-des starb.

Nach reichlich Gelegenheit für anre-gende Gespräche klang ein unterhalt-samer und harmonisch verlaufenerAbend aus. Ingeborg Choeb

• Frauen Union

Seite 17w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Frauen Union beim traditionellen Martinsgansessen

Elke Evert als Mutter Schiller Erika Stahl organisierte das Fest

Elke Kreiser (li.) bedankt sich bei Elke Evert und Erika Stahl

Unter diesem Motto stand der 27. Bun-desdelegiertentag der Frauen Union inBraunschweig am 27./28. Oktober 2007.Um in der Zukunft bestehen zu können,forderten die Delegierten deshalb inihrem Leitantrag u.a. eine familien-freundliche Arbeitswelt, die Chancenvon Frauen im Beruf weiterzuent-wickeln, die Vereinbarkeit von Familieund Beruf für Mütter und Väter zu ver-wirklichen, mehr Bildung, das Zusam-menleben der Generationen neu zu ge-stalten, Zuwanderer zu integrieren und

Migrantinnen zu stärken als eine dergroßen Herausforderungen der Gegen-wart sowie Frauenrechte als ein Gebotder Menschenrechte und des Grundge-setzes durchzusetzen.

In ihrer Rede hob die Vorsitzende derFrauen Union, Frau Prof. Dr. Maria Böh-mer, hervor, dass nach annähernd 60Jahren Frauen Union mit dem Frauen-quorum und der Förderung von Frauenin der Partei viel erreicht wurde, es aberimmer noch notwendig sei, Frauen fürdie Politik zu gewinnen, denn „werWahlen gewinnen will, muss Frauen ge-winnen“. Für Frau Böhmer sind Famili-enpolitik und Politik für Frauen derSchlüssel zur Zukunft unserer Gesell-schaft. „Wir wollen Architektinnen derGesellschaft von morgen sein. Der de-

mografische Wandel zwingt uns umzu-denken. Wir brauchen ein neues Rollen-verständnis, Frauen und Männer defi-nieren ihre Identität neu. Hier liegt dieChance, Zukunft partnerschaftlich zugestalten“, so Maria Böhmer.

Bei den anschlie-ßenden Wahlenwurde Maria Böh-mer als Bundesvor-sitzende mit 95 Pro-zent der Delegier-tenstimmen in ih-

rem Amt eindrucks-voll bestätigt. Diebaden-württember-gischen Vorstands-Kandidatinnen, In-grid Haasis-Blankals Schatzmeisterinsowie RoswithaSchenk (Fellbach)und Angelika

Doetsch als Beisitzerinnen erhieltenebenfalls das Vertrauen der Delegier-ten.

Rund 400 Delegierte aus ganzDeutschland, unter ihnen IngeborgChoeb als Ver-treterin derFrauen UnionKreis Ludwigs-burg, begrüß-ten am frühenNachmittag mittosendem Bei-fall Bundes-kanzlerin Ange-la Merkel in derBraunschweigerStadthalle. Inihrer Rede hob

Frau Merkel hervor, dass die Entwick-lung des Frauenanteils der Politik imGegensatz zur Wirtschaft richtungswei-send sei. Jedoch mit dem derzeitigenAnteil der weiblichen CDU-Mitgliederdürfe man sich nicht zufrieden geben,„25 Prozent Frauen in unserer Partei –das ist zu wenig.“ Die Kanzlerin forder-te außerdem für junge Frauen Wahlfrei-heit zwischen Berufstätigkeit und Kin-dererziehung ohne in die eine oder an-dere Richtung gedrängt zu werden.

Einen besonderen Dank richtete Frau

Merkel an Maria Böhmer, die nicht nurals Vorsitzende der Frauen Union aus-gezeichnete Arbeit leiste, sondern sichauch als Staatsministerin im Kanzler-amt erfolgreich für die Integration derZuwandererfamilien einsetze.

Über weitere Politprominenz freutensich die Delegierten: MinisterpräsidentChristian Wulf hielt ein Grußwort undBundesfamilienministerin Ursula vonder Leyen verlieh als Hauptrednerin derAbendveranstaltung besonderes Ge-wicht. Der zweite Tag endete nach kon-zentriert geführten Grundsatzdiskus-sionen. Ingeborg Choeb

Frauen Union •

Seite 18 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Bundesdelegiertentag der Frauen Union:

Frauen gestalten Zukunft – Deutsch-land im demografischen Wandel

Die Kanzlerin mit der FU-Vorsitzenden Maria Böhmer

TV-Live-Übertragung bei Phoenix

Ministerpräsident Christian Wulf hielt ein Grußwort

Seit 2004 wird jedes Jahr im Septem-ber während der bundesweit durchge-führten „Fairen Woche“ in Ludwigsburgdie „Faire Kaffeetafel“ veranstaltet. Wiein den vergangenen Jahren schenkteauch dieses Jahr die Frauen Union Lud-wigsburg am 22. September 2007 inder Fußgängerzone den ‚fair gehandel-ten’ Ludwigsburger Barockkaffee aus.Mit schmackhaften Kuchen- und Bre-zelspenden unserer Mitglieder konntenwir unseren zahlreichen Besuchern einreichhaltiges Angebot während desMarktbesuchs oder Stadtbummels bie-ten.

Viele Besucher nahmen auch die Ge-legenheit wahr, kommunal- und lan-despolitische Themen mit Stadt- undKreisrat Klaus Herrmann MdL und ElkeKreiser, Stadt- und Regionalrätin undFU-Vorsitzende, zu besprechen. Dankder zahlreichen fleißigen Helferinnenwar unser bestens besuchter Stand so

reibungslos organisiert, dass wir schonvor dem offiziellen Ende der Veranstal-tung ausverkauft waren.

Die Frauen Union konnte mit dem Er-

lös die Partnerorganisationen in derDritten Welt unterstützen und den Ge-danken der Veranstaltung, ‚Global den-ken und lokal handeln’ z. B. durch denKonsum von fair gehandeltem und öko-logisch erzeugtem Kaffee den Bürgernbewusst machen. Ingeborg Choeb

• Frauen Union

Seite 19w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Faire Kaffeetafel der Frauen Union

Was ist„Fairer Handel“?

Als „Fairer Handel“ wird ein kontrol-lierter Handel bezeichnet, in dem diePreise für die gehandelten Produkte üb-licherweise höher angesetzt sind als derjeweilige Weltmarktpreis. Damit sollden Produzenten ein höheres und ver-lässlicheres Einkommen als im her-kömmlichen Handel ermöglicht werden.In der Produktion sollen internationaleUmwelt- und Sozialstandards eingehal-ten werden.

Die Fairhandelsbewegung konzen-triert sich hauptsächlich auf Waren, dieaus Entwicklungsländern in Industrie-länder exportiert werden. Fairer Handelumfasst landwirtschaftliche Erzeugnis-se (etwa Kaffee, Tee, Bananen) ebensowie Produkte des traditionellen Hand-werks und der Industrie und weitet sichzusehends auf neue Bereiche wie denTourismus aus. Verkauft werden fair ge-handelte Produkte in Bio- und Weltlä-

den sowie in Supermärkten und in derGastronomie. Gemäß der Dachorganisa-tion Fairtrade Labelling Organization In-ternational profitieren über 1,4 Millio-nen Landwirte direkt vom fairen Handel.

Quelle: Wikipedia

LudwigsburgerBarockkaffee

Im Juni 2003 wurde im Rahmen einerAusstellung im Kulturzentrum zum Kaffeeanbau in Peru der „Ludwigsbur-ger Barockkaffee“, der über ein eigenesLogo zur dauerhaften Stadtwerbung ver-fügt, vorgestellt. Der Gemeinderat hattezuvor beschlossen, dass bei offiziellenVeranstaltungen der Stadt Ludwigsburg,in der städtischen Kantine und bei Ge-meinderats- und Ausschusssitzungenab sofort fair gehandelter und ökolo-gisch angebauter Kaffee und Tee ange-boten werden. Ausgewählt wurde eineerstklassige, sehr ergiebige Arabica-

Kaffeesorte, die vorwiegend im Hoch-land der Anden im Norden Perus ange-baut wird. Der „Ludwigsburger Barock-kaffee“ wird in mehr als zwanzig örtli-chen Verkaufsstellen, wie Naturkost-,Hof-, Reformhaus- und Lebensmittellä-den, Bäckereien und weiteren Einzel-handelsgeschäften angeboten.

Was ist anders beimfairen Kaffeehandel?

Der Kaffee wird bei Genossenschaftenbzw. Kleinbauernorganisationen ge-kauft. Für den Kaffee werden 5 US-centsmehr pro amerikanischem Pfund (456Gramm) als der jeweils aktuelle Welt-marktpreis bezahlt, mindestens aber126 US-cents.

Für biologisch zertifiziert angebautenKaffee wird ein Aufschlag von 15 US-cents pro amerikanischem Pfund ge-zahlt.

Quelle: Lokale Agenda Ludwigsburg

MdL Klaus Herrmann zu Gast bei der „Fairen Kaffeetafel“

Eine 30-köpfige Delegation der Mittel-standsvereinigung (MIT) des Landkrei-ses Ludwigsburg nutzte einen mehrtägi-gen Besuch in Dresden, um sich einenEindruck von der wirtschaftlichen Ent-wicklung in Sachsen zu verschaffen.„Wir wollten uns vor Ort darüber infor-mieren, wie sich vor allem die mittel-ständische Wirtschaft entwickelt hat“,so MIT-Kreisvorsitzender Dr. Georg Zin-ger zum Ziel der Reise. Auf der Tagesord-nung standen demzufolge einige Ge-spräche mit Unternehmern und Vertre-tern der sächsischen Wirtschaftsverbän-de.

Direkt vom Dresdner Flughafen ging eszum ersten Termin bei der bekanntenDresdner Stollenbäckerei Emil Reimann.Passend zur Uhrzeit gab es ein Stollen-frühstück, das Betriebsleiter JoachimStrauß nutzte, die Geschichte des Unter-nehmens und die aktuelle Situation zuerläutern. Dabei wurde deutlich, dassder Erfolg des Unternehmens von derQualität der Produkte und einem inten-siven Werbeauftritt abhängt. Die Nach-frage der Touristen trage einen erhebli-chen Anteil zum Umsatz bei.

Frisch gestärkt ging es zur nächsten Fir-menbesichtigung. Gemeinsam mit demBundesverband Mittelständische Wirt-schaft e.V. war die HIGHVOLT Prüftechnik

GmbH das Ziel. Das Unternehmen warfrüher Teil von Siemens. Im Zuge einerAusgründung hat es sich zu einem ei-genständigen Betrieb mit inzwischenrund 100 Mitarbeitern entwickelt. Mitder Prüftechnik für die Industrie zählt esinzwischen zu den Weltmarktführernund exportiert in alle Kontinente. Mit In-teresse nahmen die Gäste aus Baden-Württemberg zur Kenntnis, dass auch inder Region um Dresden Fachkräfte in-zwischen Mangelware sind. Eine Ent-wicklung, die also nicht nur in der Regi-on Stuttgart spürbar ist. Man war sichdaher einig, der Ausbildung von Fach-kräften insgesamt mehr Aufmerksam-keit schenken zu wollen.

Die anschließende Stadtführung fasstedie Bau- und Entwicklungsmaßnahmender Jahre seit der Wende und die anste-henden Projekte sehr interessant zu-sammen. „Es ist schon beeindruckend,wie Dresden sich entwickelt hat undwelche Firmen und wissenschaftlichenInstitute in der Stadt angesiedelt wur-den. Hier zeigen Solidaritätszuschlagund EU-Förderung deutlich Wirkung“,beschrieb MIT-Chef Georg Zinger die Ein-drücke der MIT’ler. Die Intensität undBedeutung des Tourismus für die Stadtund die Region wurden darüber hinaussehr deutlich. So besuchen über eine

Million Gäste pro Jahr die Stadt, alleindie Frauenkirche wird täglich von rundzehntausend Touristen besichtigt.

Dass Dresden auch über guten Weinund einige Weingüter verfügt, war die Er-kenntnis des ersten Abends. Im WeingutSchloss Proschwitz wurden neben denBesonderheiten des Weinbaus in derRegion Dresden auch die Tagungs- undKonferenzmöglichkeiten des Schlosseserläutert. Mit großem privaten Engage-ment hat Dr. Georg Prinz zur Lippe denvon den Sowjets enteigneten Familien-besitz nach der Wende zurückerworbenund zu einem kleinen Wirtschaftsbe-trieb ausgebaut.

Den gelungenen Wiederaufbau derFrauenkirche konnten die MIT’ler bei ei-nem besonderen Highlight erleben. Ei-gens für die MIT-Delegation öffnete Or-ganist Samuel Kummer nachts noch diePforten der Frauenkirche und entließnach einem Orgelkonzert eine überausbeeindruckte Besucherschar in dieNacht. Vertieft wurden die Erkenntnissebei einer Führung am nächsten Tag. Miteinem Besuch von Wagners „Meistersin-ger“ in der Semper-Oper, des „NeuenGrünen Gewölbes“ im Residenzschlossund des Schlosses Pillnitz wurde dieReise abgerundet. Zum Abschluss dank-te MIT-Vorsitzender Georg Zinger im Na-men der Teilnehmer MIT-Vorstandsmit-glied Manfred Bechtel und seiner FrauMargret für die hervorragende Organisa-tion und Reiseleitung sehr herzlich.

Armin Maschke

Mittelstandsvereinigung •

Seite 20 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

MIT Ludwigsburg beeindrucktvon Aufbauleistung in Sachsen

MIT Reisegruppe vor der Firma Reimann in Dresden

Die BundesrepublikDeutschland hat bekannt-lich neun direkte Nach-barn: Österreich, Schweiz,Frankreich, Luxemburg,Belgien, Niederlande, Dä-nemark, Polen und dieTschechische Republik.Das Verhältnis zu denwestlichen und östlichenNachbarländern kann all-gemein als gut angesehenwerden. Mit den Bene-luxländern und Frankreichist man schon lange in derEuropäischen Gemein-schaft, mit der Schweizund Österreich hat maneine „fast“ gemeinsameSprache.

Etwas angespannter istauch heute noch das Verhältnis zu Po-len und Tschechien – obwohl es vieleStädtepartnerschaften, Heimatvereine,Schüler- und Jugendaustausch, Ur-laubsreisende und eine Zentrale in Ber-lin gibt – und beide EU-Mitglieder sind.Die Ceska republika, so der offizielleName, ist seit dem 1. Mai 2004 in derEU. „Von deutscher Seite ist die Vertrei-bung in den und die Landnahme derehemaligen deutschen Ostgebiete (ins-besondere Schlesien, Ostpreußen, so-wie große Teile Pommerns infolge desZweiten Weltkrieges nach wie vor [...]ein problematisches Kapitel“. So zu le-sen in einem Internetbeitrag.

Auf polnischer und tschechischer Sei-te ist die Erinnerung an die großen Ver-brechen der Nationalsozialisten nochlebendig, bei den polnischen undtschechischen Juden gab es sehr vieleHolocaust-Opfer. Und vor der Vertrei-bung der Deutschen aus dem Sudeten-land nach 1945, gab es dort zuvor eineArt Germanisierung in etlichen Gebie-ten – auch durch die lange in Böhmenoder Mähren lebenden Deutschen mit-getragen. Das über viele Jahrzehntefriedliche Nebeneinander von Christen

und Juden, von Deutschen, Deutsch-Österreichern und Böhmen mit all denpersönlichen Kontakten und fruchtba-ren kulturellen Überschneidungen,fand ein Ende.

Wörter wie Resttschechei“ oder„Tschechei“ sollte man als Besuchernicht mehr benutzen – sonst könntenErinnerungen an die Hitlerzeit wachwerden. Auch das Wort „Sudetendeut-scher“ ist neueren Datums und greift zukurz. Die Unterscheidungen nach Böh-men, Mähren und Schlesien sind ge-haltvoller und üblich.

Tschechien ist heute in vierzehn (Re-gierungs-)Bezirke eingeteilt und hatrund 10,2 Millionen Einwohner. DieLandeshauptstadt ist Prag (Praha) mitrund 1,3 Millionen Einwohnern. Offiziellsind fast 40 Prozent der Bewohner rö-misch-katholisch, 2,5 Prozent evange-lisch, 1,7 Prozent hussitisch, 0,2 Pro-zent orthodox und 0,07 Prozent grie-chisch-katholisch. Das Land gilt als dasatheistischste der ehemaligen Ost-blockländer.

Nach der Staatsgründung 1918 unddamit der Trennung von der HabsburgerMonarchie, erlebte es einige ruhige

Aufbruchs- und Wohl-standsjahre. Nach demEnde des zweiten Weltkrie-ges übernahmen bereits1948 die Kommunisten dieMacht im Staat Tschecho-slowakei. Ab 1969 hießdas Land Tschechoslowa-kische Sozialistische Re-publik (CSSR) und war ge-treuer Vasall der Sowjet-union. 1968 wurde der so-genannte „Prager Früh-ling“ gewaltsam durch dasEinmarschieren der „Bru-derländer“ beendet unddie neu installierten Kom-munisten regierten weiter-hin.

Im Jahr 1993 trenntensich die Tschechen und

Slowaken friedlich in zwei eigenständi-ge Staaten und das Land heißt jetztTschechische Republik – mit dem Präsi-denten Vaclav Klaus an der Spitze, der2003 für fünf Jahre gewählt wurde. SeinVorgänger war der berühmte Dichter–Präsident Vaclav Havel. Die heutigenRegierungskonstellationen sind eherinstabil.

Kulturelle ‚Brückenbauer’ nachder „Samtenen Revolution“

Nach der „Samtenen Revolution“ ta-ten sich die im Lande verbliebenenDeutschen zu Kulturverbänden zusam-men. Sie verstehen sich als Bewahrer,als Vermittler und als Brückenbauer.Sie gründeten auch zwei deutsche Zei-tungen, die über alles berichten, be-sonders was die deutschen Minderhei-ten betrifft. Zur Zeit gibt es nur noch die„Landeszeitung“, bei der ich seit fastsieben Jahren in der Prager Redaktionoder von Ludwigsburg aus mitarbeite.

Als ich im Jahr 2000 in Pension gehenkonnte, wollte ich mehr als früher mei-nen schriftstellerischen Neigungennachgehen. Ich bewarb mich beim

• Kultur in Europa

Seite 21w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Unser Nachbarland Tschechien – politische und wirtschaftliche Fakten sowie persönliche Erlebnisse

Goethe-Institut in Prag und wurde vondort an die Landeszeitung als Korrektorweitervermittelt. Anfangs hielt ich imLande auch Vorträge über die Recht-schreibreform, über Schiller und Möri-ke, u.a. in Pilsen. Mehrfach wechseltendie Chefredakteure, das Geld für dieZeitung zahlt der tschechische Staat, esist immer knapp, was man an der veral-teten Ausstattung in der Redaktionsieht und worunter die drei Mitarbeitersehr leiden. Sie arbeiten noch heutemit einem billigen Scanner, den ich ih-nen vor drei Jahren schenkte.

Inhaltlich kommen in der Zeitung dieBundesländer Sachsen und Bayernhäufiger vor als Baden-Württemberg,denn das ist weit weg. Stuttgart – Pragergibt pro Strecke fast 500 Kilometer.Die Zeitung ist kein Organ der Vertriebe-nen-Verbände. In den 22 Begegnungs-zentren im Land wird das alte Brauch-tum gepflegt, es werden deutscheVolkslieder gesungen, es wird Sprach-unterricht erteilt, man macht Ausflügeund sorgt dafür, dass auch ältere Be-dürftige, die unter den Deutschen oderKommunisten litten, mal eine Kur er-halten. Die Zeitung erscheint alle vier-zehn Tage mit acht Seiten und vier Sei-ten Beilage.

Gerade für die Beilage, also mehr einFeuilleton, habe ich schon manchen Ar-tikel verfasst, z.B. über Rilke, überSchillerdenkmäler im Lande, über dieGeschichte von Ostern und Weihnach-ten, über Goethe, der in Karlsbad undMarienbad jedoch nie in Prag war, aberdoch präsent ist. Ich besteige einenTurm und schreibe nach Recherchendarüber, ich interviewe die jeweiligenPfarrer dort und höre mir Vorträge an.Besonders stolz bin ich auf die Ge-schichte, als ich mich zwei Tage aufdem Burggelände in der „GoldenenGasse beim Kafka-Häuschen“ aufhal-ten konnte. Diese Story wurde sogar inder Eremitage des Peter-Valentin-Ver-lags (Sitz Oßweil) veröffentlicht. Ebensoerschien in der Eremitage 5 ein Berichtdes deutschen Verlags Vitalis, der ei-nen Sitz in Prag hat, ein Bericht überdas schlimme Hochwasser vom August2002, als die Innenstadt und Außenbe-zirke von Prag überschwemmt wurden.

Der heutige Pragbesucher sieht davonnichts mehr, alles strahlt im neuenGlanz. Neue Gaststätten (vor allem Piz-zerien), neue Galerien und Museensind entstanden, Prag boomt auch tou-ristisch. Inzwischen bin ich selbst ruhi-ger (sprich älter) geworden und nichtmehr so oft in Prag. In den Redaktionengeht alles über Computer und E-Mail.Außerdem habe ich nie die Landes-sprache gelernt. Ich hatte und habe jaoft eine gute Dolmetscherin dabei, diejedoch als meine Gattin sich nicht zusehr einspannen lässt und literarischwenig hilfreich ist. Mehr als „guten Tag,danke, großes Bier, kleines Bier, vierBrötchen bitte“... und zu den Bestellun-gen beim Essen ging in meinen Schädelnicht rein. Egal! Es ist trotzdem span-

nend, in einer der wohl schönsten Städ-te Europas herumzugehen – mit dieserzu Stein gewordenen Geschichte unddem großen kulturellen Angebot.

Da wir wegen des großen Verkehrs anWochentagen nicht fahren, sonder nursonntags reisen, sind die sechs Stun-den Fahrtzeit (mit Hundepausen undtanken) nach Prag nicht einmal stres-sig, zumal jetzt die Autobahn fastdurchgängig fertig ist. Also, auf nachPrag! Züge fahren täglich viermal vonStuttgart zum Prager Hauptbahnhof.Als im ersten Jahr mein alter Wagen un-ter meinem Wohnungsfenster gestoh-len wurde, kam ich über die dortige„Mitfahrzentrale“ preiswert wiederzurück.

Wolfgang Mönikes

Kultur in Europa •

Seite 22 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

mie, die alle, wie Bürgermeister HansSchmid ausführte, „Ludwigsburg guttun“. Ludwigsburg profitiere vom inter-nationalen Flair, das von diesem Cam-pus ausginge.

Die Gäste konnten von den verschie-denen Studios mit ihrer hochwertigenAusstattung, von umfangreichen Archi-ven und vom großzügigen Gelände, dasin Kürze um die Akademie für Darstel-lende Kunst erweitert wird, einen um-fassenden Eindruck gewinnen.

Nach kurzem Fußmarsch begrüßtendie beiden Geschäftsführer des Film-und Medienzentrums Ludwigsburg, Ar-min Maschke und Gerd René Neipp dieRegionalräte in der ehemaligen Rein-hardt-Kaserne. Eine Präsentation überdie aktuellen Veränderungen nach demKauf des FMZ durch die WohnungsbauLudwigsburg, eine Führung durch dasHaus mit beispielhafter Vorstellung ei-ner der über 50 kreativen Medienfirmenund zum Abschluss ein Imbiss im Ver-anstaltungsgebäude Reithaus rundetendiesen informativen Nachmittag ab.

Von der Gesamtkonzeption des Lud-wigsburger Medienstandortes warendie Regionalräte tief beeindruckt. Dieszeigte sich am regen Gedankenaus-tausch, der sich bis in den frühenAbend hinzog. Ingeborg Choeb

• Aus der Region

Seite 23w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Das Regionalparlament zu Gast in LudwigsburgDie CDU-Regionalfraktion besucht im

Rahmen von Vor-Ort-Aktionen jährlichjeden der zur Region Stuttgart zählen-den fünf Landkreise sowie die StadtStuttgart. Dieses Jahr wollten sich dieRegionalräte über die Entwicklung derRegion Stuttgart als Medienstandort in-formieren.

Auf Vorschlag von Regionalrätin ElkeKreiser lud deshalb der CDU-Fraktions-vorsitzende, Dr. Joachim Pfeiffer MdB,das Regionalparlament im Oktober2007 zu einem Besuch nach Ludwigs-burg ein, um sich bei einer Führungdurch die Filmakademie Baden-Würt-temberg und das Film- und Medienzen-trum Ludwigsburg einen Überblick überdie Weiterentwicklung dieses Herz-stücks der baden-württembergischenMedienpolitik zu verschaffen.

Mehr als dreißig Regionalräte, unterihnen auch der Präsident des Regional-parlaments, Herr Thomas Bopp, sowieMitglieder des CDU-Stadtverbandskonnten die Vertreter der Filmakade-mie, Frau Fenja Schnizer und Herr Prof.Thomas Haegele und die Verwaltungs-leiterin der zukünftigen Akademie fürDarstellende Kunst, Frau Marika Köpf,begrüßen. Einen herzlichen Willkom-mensgruß der Stadt Ludwigsburg über-brachte Herr Baubürgermeister Hans

Schmid. Die Filmakademie, die jungenFilmemachern eine breit gefächerteAusbildung bietet, konnte ihr exzellen-tes Ansehen in der Liga der weltweit re-nommierten Filmhochschulen durcheine Reihe hochkarätiger in- und aus-ländischer Preise und Auszeichnungen,die Ludwigsburger Studierende und Ab-solventen in den vergangenen Jahrenerhielten, weiter ausbauen. Zur Zeit stu-dieren ca. 400 junge Leute bei ungefähr300 Gastdozenten an der Filmakade-

Im großen Studio der Filmakademie

Ein Animationsfilm wird vertont

Zwei große Infrastrukturprojekte derRegion sind auf der Zielgeraden bzw.haben das Ziel bereits erreicht: DieNeue Messe, die vor wenigen Wochenoffiziell eröffnet wurde, und das Bahn-projekt Stuttgart 21. Hier gelang nachzähen Verhandlungen in diesem Jahrder Durchbruch für eines der größtendeutschen Bauvorhaben. In beiden Fäl-len hat sich die Regionalversammlungmit großer Mehrheit zu diesen Projek-ten bekannt und diese mitfinanziert.Die Stärkung der Region im europäi-schen und internationalen Wettbewerbund der sich abzeichnende demografi-sche Wandel werden die großen Her-ausforderungen der Zukunft sein.

Akzente setzen – Konzeptfür den Landschaftsparkund Schuldenabbau

Mit Investitionen in die Zukunft unddie grüne Infrastruktur setzt die CDU-Fraktion klare Akzente. Ziel ist es, bis2020 mindestens so viel Geld für denLandschaftspark zu mobilisieren, wiees dem regionalen Beitrag zur NeuenMesse Stuttgart von rund 50 MillionenEuro entspricht. Dabei müssen neueWege beschritten werden, die CDU-Fraktion fordert ein Gesamtkonzept fürden Landschaftspark. Um künftige Ge-nerationen nicht zu belasten, müssenauch beim Verband Region Stuttgartneue Schulden vermieden werden, sodie CDU-Fraktion, selbst wenn dadurchdie Verkehrsumlage gegebenenfallssteigt.

Der Verband Region Stuttgart trägtaufgrund der S-Bahn-Ausbaumaßnah-men und der damit verbundenen Vorfi-nanzierungskosten erhebliche Finan-zierungslasten, die er zum Teil nur überSchulden finanzieren kann. Dennochsieht die CDU-Fraktion Handlungsbe-darf bei der künftigen Schuldenent-wicklung des Verbandes und fordert,

dass der Schuldenhöchststand auf denStand des Haushaltjahres 2007 be-grenzt wird und danach zügig und kon-tinuierlich abgebaut werden muss.

Die Finanzierung bei Unternehmensgründungenverbessern

Die Aktivitäten in der Region Stuttgartbei der Gründung neuer Technologieun-ternehmen sind rückläufig. Unterneh-men, die jedoch nicht gegründet wur-den, werden später auch keine Arbeits-plätze zur Verfügung stellen können.Ein Grund ist sicher, dass das notwen-dige Risikokapital für die Gründungs-und Start-up-Phase fehlt.

Die CDU-Fraktion fordert insbesonde-re die Wirtschaftsförderung RegionStuttgart und die BioRegio-STERNGmbH auf, als Moderatoren die Vertre-ter der etablierten Venture-Capital- undBanken/Sparkassenszene für einenWorkshop zu gewinnen. In diesemWorkshop soll mit den Beteiligten einModell bzw. eine Struktur gefundenwerden, wie die Lücke bei der Eigenka-pitalfinanzierung in der Gründungs-und Start-up- Phase geschlossen wer-den kann.

Regionalplanentwurfchancenorientiert

Die CDU-Fraktion begrüßt ausdrück-lich, dass die Arbeiten zur Fortschrei-bung des Regionalplanes 2020 zügigund effizient vorangegangen sind, ent-sprechende Mittel sind im Haushalt fürdas Jahr 2008 eingestellt. Der Regional-planentwurf ist, wie sich nun abzeich-net, nach vorne gerichtet und chance-norientiert, wir beschränken uns alsonicht nur auf die im Gutachten erwarte-ten Einwohner sondern wollen der Regi-on auch weiterhin Chancen eröffnen, ei-nen Einwohnerzuwachs zu erzielen.

Strategiekonzeptfür den öffentlichen Personennahverkehr

Die CDU beantragt des Weiteren ein„Strategiekonzept für den ÖffentlichenPersonennahverkehr“, das die Grund-lage für eine ganzheitliche Bewertungbildet. Nachfrageveränderungen, diedurch Projekte wie die Neue Messe,und neue Verkehrschancen, die durchdie Realisierung von Stuttgart 21 entste-hen, müssen berücksichtigt werden.Aussagen im Hinblick auf notwendigeMaßnahmen, wie der Ausbau der Infra-struktur und das qualitative Angebot,wie z. B. der Bedientakt, müssen getrof-fen werden. Die Fragen der Tarifstrukturund der Tarifhöhe müssen für die Zu-kunft beleuchtet werden.

Die Stärkung der Position der RegionStuttgart im europäischen und interna-tionalen Wettbewerb ist der CDU-Frakti-on ebenso ein Anliegen wie die zielge-naue Weiterentwicklung im ÖPNV.Gleichzeitig wollen wir uns mit Blick aufdie Finanzen auch für die Zukunft klarpositionieren. Wir sehen die RegionStuttgart für die Zukunft gut gerüstet.

Aus der Region •

Seite 24 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Haushalt 2008 Verband Region Stuttgart verlässlicher Partnerder Neuen Messe und für Stuttgart 21

Stad

t- u

nd R

egio

nalrä

tin E

lke

Krei

ser

„Unsere Kinder sind unser Kapital,unsere Zukunft und unsere Chance.Nicht nur deshalb sind Bildung und Er-ziehung stets aktuelle Themen in einerGesellschaft,“ erläutert Ministerpräsi-dent Günther H. Oettinger. Ein Ort, derBildung und zunehmend auch Erzie-hung vermittelt, ist die Schule – unddiese steht sehr häufig in der Kritik.Deshalb erweist sich ein Blick auf kon-krete Zahlen und Verhältnisse als nütz-lich, um mit Vorurteilen aufzuräumen,aber auch um Bedarf zur Nachbesse-rung klar erkennen zu können.

Bildung hat Priorität

Im Rahmen der Möglichkeiten werdealles getan, so Klaus Herrmann, um in-dividuell auf die Bedürfnisse und Gege-benheiten einzugehen und zu reagie-ren. „Bildung hat Priorität in unseremLand. Doch wir müssen stets auch aufdie Mittel achten,“ mahnt der finanzpo-litische Sprecher der CDU-Landtags-fraktion. Das Kinderland dürfe nicht aufSchulden aufgebaut sein. „Dies sindwir den nachfolgenden Generationenschuldig,“ findet der Landtagsabgeord-nete.

Ludwigsburg reagiert promptauf berechtigte Kritik

Häufig wird beklagt, es fielen zu vieleStunden aus und Lehrer würden trotzeindeutigen Bedarfs abgebaut. Beson-ders problematisch sei die Situation anden Grund- und Hauptschulen, heißt esdann. Durch einen Blick auf die Zahlender Schulen in der Stadt Ludwigsburgwird dieses subjektiv empfundene Bildallerdings nicht bestätigt.

Die Kritik an den Verhältnissen an un-seren Schulen hat Klaus Herrmann hell-hörig werden lassen. Er wollte es ge-nauer wissen, hat sich beim Schulamtinformiert und folgendes herausgefun-

den: Trotz rückläufiger Schülerzahlenwerden Lehrerdeputate beibehalten.„Die Unterrichtsversorgung in Ludwigs-burg ist wirklich als gut zu bezeichnen.Vieles an der Lehrerausstattung istzwar durchaus diskussionswürdig undkommt auch immer wieder zu Recht zurSprache. Doch wer gewillt ist, genauerhinzusehen statt auf Parolen zu hören,wird feststellen, dass die Situation anden Grund-, Haupt- und Realschulen inder Stadt Ludwigsburg lange nicht soproblematisch ist, wie häufig darge-stellt“, resümiert Klaus Herrmann nichtunkritisch.

Im Fall der Ludwigsburger Schulenwird auf berechtigte Kritik prompt undzuverlässig reagiert: die noch im Juliberechtigter Weise kritisierte geringeVertretungsquote im Krankheitsfallbzw. bei längerfristigem Ausfall derLehrer wurde beispielsweise inzwi-schen durch verschiedene Maßnahmenverbessert. So ist man im Schuljahr2007/08 für solche Fälle besser ge-wappnet.

Die Zahlen konkret

Von 146 Grundschulklassen im Stadt-gebiet Ludwigsburg haben 26 Klassen20 und weniger Schüler. Acht Klassenarbeiten sich mit 28 und mehr Schülerndurch den Schulstoff. Im Durchschnitthaben die Klassen eine Größe von 22,3Schülern. 15 der 61 Hauptschulklassenin der Stadt haben 20 und wenigerSchüler. Sieben Hauptschulklassensind allerdings mit 28 und mehrSchülern besetzt. An den Hauptschulenliegt die durchschnittliche Klassenstär-ke bei 20,9 Schülern. In der Realschulesind die Verhältnisse mit einem Durch-schnitt von 27,9 Schülern schon deut-lich höher. Auch im Gymnasium arbei-tet man mit größeren Klassen. Dochden Grundschulen, in denen eine be-sondere Förderung notwendig ist, und

den Hauptschulen, die häufig alsBrennpunkte angesehen werden, wirdbesonderes Augenmerk geschenkt unddaran richtet sich auch die Lehrerver-sorgung aus.

Ergänzungsangebote zurzielgerichteten Förderung

Zusätzlich zum normalen Pflichtunter-richt werden Ergänzungsstunden anden Schulen angeboten. Diese stehenbeispielsweise für Chor, Projekte, Ar-beitsgruppen, Sprachförderung oder in-dividuelle Betreuung zur Verfügung

Um die Gesamtsituation zu beurtei-len, ist der Blick auf die aktuelle Vertei-lung der Pflicht- und der Ergänzungs-stunden in den Grund- und Hauptschu-len sinnvoll. Klaus Herrmann verkennthier nicht die Situation: „Im Ergän-zungsbereich sind es in diesem Schul-jahr weniger Stunden als im vorigen.Dafür aber sieht man sehr deutlich, wiesorgfältig und gut überlegt die Ergän-zungsstunden besonders verstärkt inden Schulen zum Einsatz kommen, diein Problemgebieten liegen.“ Geradediese Schulen benötigten ein großzügi-

• Aus dem Landtag

Seite 25w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Ist die Kritik an der Lehrerausstattung der Grund-,Haupt- und Realschulen in Ludwigsburg berechtigt?Klaus Herrmann MdL schaut genauer hin

Klau

s He

rrm

ann,

Mitg

lied

des

Land

tags

von

Bad

en-

Wür

ttem

berg

sow

ie K

reis

- und

Sta

dtra

t

ges und gut ausgebautes Ergänzungs-angebot, um Schwachstellen auszuglei-chen und die Schüler genau der Not-wendigkeit entsprechend intensiv zufördern. Dies geschieht in Ludwigsburg.Ein zielgerichtetes Angebot richtet sichdirekt nach dem aktuellen Bedarf.

An den Grund- und Hauptschulen ste-hen zusätzlich zum Pflichtbereich 294,5Ergänzungsstunden für 214 Klassen zurVerfügung. Das sind pro Klasse 1,38 Wo-chenstunden im Ergänzungsbereich.Die Verteilung lohnt eine eingehendereBetrachtung: An einer Schule werdenbeispielsweise für 9 Klassen 24 Ergän-zungsstunden angeboten. An einer an-deren für 17 Klassen sogar 79 Stunden.Die Verteilung richtet sich nach der Not-wendigkeit.

Deshalb ist es Klaus Herrmann wich-tig festzustellen, „dass ich zwar im ei-nen oder anderen Bereich durchausnoch Probleme sehe, aber insgesamtdie Verhältnisse in Ludwigsburg sehrviel besser sind, als häufig dargestelltwird.“ n

Nachfolgend rechts eine detaillierte Übersicht überdie Klassengrößen an denLudwigsburger Schulen

SScchhuullee GGeessaammttsscchhüülleerrzzaahhll KKllaasssseenn ∆∆KKllaasssseennggrröößßee

GGrruunnddsscchhuulleennAnton-Bruckner, Innenstadt 234 10 23August-Lämmle, Oßweil 308 13 24Eichendorff, Grünbühl 145 8 18Friedensschule, Innenstadt 160 8 20Friedrich-von-Keller, Neckarweihingen 240 10 24Hirschberg, Eglosheim 162 8 20Hoheneck, Hoheneck 237 11 22Lemberg, Poppenweiler 179 8 22Osterholz, Innenstadt 280 12 23Oststadt II Berliner Platz, Innenstadt 432 19 23Pestalozzi, Innenstadt 244 11 22Pflugfelden, Pflugfelden 178 8 22Schlößlesfeld, Schlößlesfeld 279 12 23Schubart, Eglosheim 244 11 22GGrruunnddsscchhuulleenn ggeessaammtt 33332222 114499 2222

HHaauuppttsscchhuulleennFriedrich-von-Keller, Neckarweihingen 115 6 19Hirschberg, Eglosheim 245 11 22Justinus-Kerner, Innenstadt 264 12 22Osterholz, Innenstadt 186 10 19Oststadt I, Innenstadt 371 17 22Uhland, Innenstadt 179 9 20HHaauuppttsscchhuulleenn ggeessaammtt 11336600 6655 2211

RReeaallsscchhuulleennElly-Heuss-Knapp-Realschule 732 27 27Gottlieb-Daimler-Realschule 773 27 29RReeaallsscchhuulleenn ggeessaammtt 11550055 5544 2288

Aus dem Landtag •

Seite 26 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Der neugewählteVorstand des CDUStadtverbandesLudwigsburg

Im Frühjahr 2007 stellte die deutschePräsidentschaft die Weichen für eine in-tegrierte europäische Klima- und Ener-giepolitik. Dazu gehören anspruchsvol-le Klimaschutzziele ebenso wie Ziele fürden Ausbau der erneuerbaren Energienund die Steigerung der Energieeffizi-enz.

Mit den auf der Kabinettsklausur am24/25.08.2007 in Meseberg vorgeleg-ten Eckpunkten setzt die Bundesregie-rung die europäischen Richtungsent-scheidungen auf nationaler Ebene um.Die 29 Punkte des Energie- und Klima-programms sollen als Gesetzespaketnoch vor der UN-Klimaschutzkonferenzauf Bali Anfang Dezember 2007 vom Ka-binett beschlossen und in den Bundes-tag eingebracht werden.

Unter anderem soll bis 2020 der An-teil der erneuerbaren Energien an derStromerzeugung auf 25 bis 30 Prozentund bei der Deckung des Wärmebe-darfs auf 14 Prozent steigen. Der Anteilder Kraft-Wärme-Kopplung an derStromerzeugung wird sich auf 25 Pro-zent verdoppeln und ein Biogaseinspei-segesetz soll dafür sorgen, dass Biogasverstärkt als Kraftstoff und in Kraftwer-ken eingesetzt wird. Weitere Programm-punkte sind CO2-arme Kraftwerkstech-nologien und intelligente Messverfah-ren für den Stromverbrauch.

Die Anforderungen an die Energieeffi-zienz von Gebäuden sollen im kom-menden Jahr um 30 Prozent und in ei-nem zweiten Schritt bis 2012 nochmalsgesteigert werden. Durch Investitionenin Energieeffizienz und Modernisierungwerden gleichzeitig Arbeitsplätze imHandwerk, der Industrie und der Wirt-

schaft geschaffen. Dies stärkt die natio-nale Technologieführerschaft und kur-belt das Wirtschaftswachstum weiteran.

Energieeinsparung und Energieeffizi-enz sind der Königsweg in der Energie-und Klimapolitik. Energie, die nicht ver-braucht wird, spart Ressourcen. Dasschont das Klima, erhöht die Sicherheitder Versorgung und senkt die Strom-und Gasrechnung der Verbraucher. DieUnion hat sich in der Regierung für einumfassendes Maßnahmenpaket zurEnergieeffizienz eingesetzt. Das erfolg-reiche CO2-Gebäudesanierungspro-gramm wird über 2009 hinaus fortge-setzt und erweitert.

Die Unionsfraktion steht hinter denKlimazielen der Bundeskanzlerin.Gleichzeitig und gleichrangig muss dieSicherheit und Bezahlbarkeit der Ener-gieversorgung behandelt werden. EineEnergiepolitik der Ge- und Verbote, wiesie die SPD unter der Führung von Bun-desumweltminister Gabriel umsetzenwill, ist teuer und bürokratisch. Sospielte der Umweltminister mit demGedanken, den Austausch der Nacht-speicherheizungen zu erzwingen. EinUnding, wenn man bedenkt, dass derEinbau vor Jahren finanziell gefördertwurde und der Klimaschutzeffekt nichtnachweisbar ist. Die Union will keinenBlockwart Gabriel, der uns in die Kellersteigt und kontrolliert, ob in allen Räu-men auch das Licht aus ist.

Auch bei der Förderung erneuerbarerEnergien im Gebäudebereich schießtder Umweltminister weit über das Zielhinaus. Mit seinem Gesetzesvorschlagwird die Solartechnik zu Lasten wirt-

schaftlicher Alternativen wie Biogasoder Wärmepumpen einseitig geför-dert. Keine Technologie darf aus ideolo-gischen Gründen benachteiligt werden.Die Politik sollte die Bürger nicht bevor-munden, sie muss vielmehr dafür sor-gen, dass Wirtschaft und private Haus-halte ihre Entscheidungen eigenverant-wortlich treffen können. Deshalb trägtdie Union die energiepolitische Plan-wirtschaft der SPD nicht mit. Das Leit-bild der CDU/CSU sind marktwirtschaft-liche Ansätze, die Ökonomie und Öko-logie in Einklang bringen. n

• Bericht aus Berlin

Seite 27w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Gastbeitrag von Dr. Joachim Pfeiffer MdB

Integriertes Energie- und Klimaprogramm

Dr. J

oach

im P

feiff

er, d

irekt

gew

ählte

r Abg

eord

nete

r im

WK

Wai

blin

gen,

Mit-

glie

d im

Bun

dest

agsa

ussc

huss

f. W

irtsc

haft

u. T

echn

olog

ie, R

egio

nalra

t,Fr

aktio

nsvo

rsitz

ende

r der

CDU

-Fra

ktio

n im

Ver

band

Reg

ion

Stut

tgar

t

Seite 28 w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d eSeite 20

GEZ noch? ARD, Dienstagabend, Maischberger: Jo-

achim Bublath geht und Nina Hagenquasselt pupillendreherisch irgendet-was von Außerirdischen, die kommenund sie holen werden.

Oder wie wär´s damit: ZDF, Mittwocha-bend, Kerner: Eva Herman wird gegan-gen während sich die im intellektuellenTiefflug befindliche Gästeschar inklusivedes Moderators künstlich entsetzt, obdes Gedöns, das die ehemalige blonde-ste aller Nachrichtensprecherinnen vonsich gibt. Wer hat das eigentlich be-stellt??? Sicher, hätten die extraterrestri-schen Wesen Frau Hagen für immer ge-holt, bei Gelingen wäre eines der größ-ten Entsorgungsprobleme der menschli-chen Zivilgesellschaft gelöst gewesen,aber so?

Oder, wie wär´s damit: zur Abwechs-lung mal Hörfunk, zur Abwechslung malernsthaft: SWR-New Pop-Festival in Ba-den Baden: Gebührengelder finanzierenStars und Sternchen, versetzen „die Per-le an der Oos“ in Aufruhr und zahlloseMusikredakteure ob der Realisierung ei-nes Lebenstraums in permanente Ver-zückung.

Ist das der vielgepriesene Auftrag desöffentlich-rechtlichen Rundfunks?

Auch bei SWR 4 plätschern die Mühlennicht nur am rauschenden Bach, nein,es kostet eine ganze Menge Geld, ziehtman im Sommer von Marktplatz zuMarktplatz mit einem Tross, der demFuhrpark irgendeines dieser Staatszir-kusse gleichkommt, von dem Personal-aufwand ganz zu schweigen. In Ludwigs-burg war der ganze Aufwand auch schonzu bestaunen.

All das wird durch die regelmäßig zuentrichtende Gebühr eines jeden Rund-funknutzers für jedes Empfangsgerät andie GEZ, der Gebühreneinzugszentraleder öffentlich-rechtlichen Rundfunkan-stalten, ermöglicht.

Zum Kontroll- und Drohinstrumentari-um dieses „Dienstleisters“ gehört dieganze Palette, was apokalyptische Rei-ter, Zerberus, Plagegeister & Co. KG zubieten haben: Drohanrufe, Hausbesu-che und Androhung von Zwangszahlun-gen sind nur die mildesten Formen einerArt des Terrors – der den durch die Sen-der, für die sie eigentlich tätig sind –durch die Ausstrahlung ihrer Darbietun-gen nur geringfügig unterbietet.

Hier feiert die „Peinliche Befragung“fröhliche Urständ, verortete man siedoch bisher in Form inquisitorischerMaßnahmen zur Erzielung eines ge-wünschten Ergebnisses eher ins finstreMittelalter.

Um eines klarzustellen: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist in dieser Wüsteder Beliebigkeit des vor allem durch pri-vate Anbieter intellektuell ausgedörrtenMedienspektrums geradezu ein Muss.Sender wie Phoenix stellen hier Oasendar, die aber kaum die ganzen Gabendes gebührenfinanzierten Füllhorns auf-brauchen. Dies wird eher von den zu An-fang genannten Beispielen in Anspruchgenommen und schlüsselt sich auf inüberzogene Bezahlung des Personals(damit meine ich explizit auch die Herr-schaften vor der Kamera), aber auch vondenjenigen, die für die Verbrechen ge-gen die Errungenschaften des menschli-chen Geistes hinter der Kamera, also diegesamte Phalanx der Medienschaffen-den und Selbstverwirklicher, verantwort-lich sind. Im Moment bewegt sich hieretwas, es wird darüber nachgedacht, obund wie man die GEZ-Gebühr in Richtungmehr Nachvollziehbarkeit und Transpa-renz verändern, möglicherweise gar ab-

schaffen und in Richtung eines allge-mein akzeptierteren Einzugsverfahrensneues Leben einhauchen kann. UnserMinisterpräsident Günther H. Oettingerspielt hier im Reigen der Bundesländereine hervorgehobene Rolle.

Es wird ein Spagat zwischen mehrerenLobbys: die der hinlänglich bekanntenTiefflieger, die das Sehen öffentlich-rechtlicher Programme stets abstreitet,der Medienlobby in den Anstalten, dieweiter so produzieren wollen, wie bisherund dazu die Mittel benötigen, tja, undletztlich der Lobby, die eine Rückführungder Gebühr bei gleichzeitiger Rück-führung des Apparats, eine Art „Gesund-schrumpfung“ fordern, dabei aber dieQualität sichern wollen. Hierzu müßteman allerdings den Verlust einer be-stimmten Hörer- und Zuschauerklientelstillschweigend akzeptieren, was ernst-lich nicht durchsetzbar erscheint.

Bleibt also letztlich alles beim Alten?Wahrscheinlich! Vermutlich kommt da-bei am Ende eine Grundgebühr proHaushalt, eventuell aufgeschlüsseltnach Haushaltsmitgliedern, heraus. Diebisherige Empfangsgeräteabhängigkeitwird in den Hintergrund treten, was auchschon mal ein Erfolg wäre. Das Wort „Ap-parat“ steht veraltet für das entspre-chende Empfangsgerät, immer noch ak-tuell jedoch ist diese Bezeichnung fürdie geschilderten Zustände, die dafürverantwortlich sind, was aus demselbi-gen kommt und daher hat der Begriffeine negative Konnexion.

Die Bedeutung des bevorstehendenWeihnachtsfests und des Jahreswech-sels hat aber für mich schon seit langemimmerzu eine positive, eine „gute“ Be-deutung: Besinnung, Feierlichkeit, Ori-entierung nach vorne. Das alles wünscheich Ihnen für die Feiertage, mögen Sieund Ihre Augen für das Lesen dieser Ko-lumne und des „Treffpunkt“ weiter ge-sund bleiben! n

Die letzte Seite •

Post Scriptum -oder: was am Ende übrig bleibtvon Peter Schmid

D e z e m b e r 2 0 0 7

VollgasDie Stadt Ludwigsburg steht vor ei-

ner dynamischen Phase der Stadt-entwicklung; wir haben diese Ent-wicklung in den schwierigen Jahren2004 bis 2006 eingeleitet und kön-nen nun den lange ersehnten Auf-schwung stützen. Die CDU Fraktionhat diese Entwicklungen eingefor-dert und trägt diese mit: Theatera-kademie, Multifunktionshalle, Mu-seum, Westausgang sind High-lights, die unsere Stadt vorwärts-bringen. Auch die Entwicklung imBestand geht voran: Sanierung derUferstraße, das neue Sport- und Kul-turzentrum in Eglosheim, Stadtteil-sanierung in Poppenweiler, Neckar-weihingen und Grünbühl–Sonnen-berg, seien als Beispiele genannt.

Wir betrachten es als unsere Auf-

gabe, Ludwigsburg weiter zu ent-wickeln, neue Projekte anzugehen,die für die Stadt neue Chancen be-deutet, den Bestand zu erhaltenund auszubauen und dabei nichtdie finanzielle Belastbarkeit derStadt, ihrer Bürger und Unterneh-men zu überfordern.

In diesen Konsens passt es nicht,sehr geehrter Herr Oberbürgermei-ster, wenn Sie immer wieder übereine Grundsteuererhöhung nach-denken. Die CDU will das nicht, dieMehrheit im Gemeinderat will dasnicht, also vergessen Sie es, HerrSpec.

Die Spielräume für das Investi-tionsprogramm haben wir uns in er-heblichem Umfang durch die Haus-haltskonsolidierung geschaffen. Wirsind Ihnen, Herr Spec, für den Nach-druck, mit dem Sie dieses Themavorangetrieben haben dankbar! Aufdiesem Weg haben Sie in der CDU-

Fraktion einen verlässlichen Part-ner!

In einem nächsten Schritt werdendie verwaltungsinternen Abläufe un-ter die Lupe genommen. Die Verwal-tung hat unseren Vorschlag zurDurchführung eines Kontinuierli-chen Verbesserungs-Prozesses auf-genommen. Wir setzen hier auf dieMitarbeiter der Stadtverwaltung. Siewissen am besten, wie und wo dieVerwaltungsarbeit kundenfreundli-cher und effizienter gestaltet wer-den kann. Die Steigerung der Arbeit-seffizienz erhöht im Übrigen die Zu-friedenheit am Arbeitsplatz. DieCDU-Fraktion wünscht dem KVP vielErfolg.

Wir wissen, dass wir bei der Stadt-verwaltung viele außergewöhnlichengagierte Mitarbeiter haben. Die-sen gilt heute unser Dank für die ge-leistete Arbeit, die teils deutlichüber dem Normalmaß liegt. Als Ge-

Treffpunkt

CDU-Fraktion im Ludwigsburger Gemeinderat

w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Dr. T

hom

as L

ang,

Vor

sitz

ende

r der

CDU

-Fra

ktio

n im

Ludw

igsb

urge

r Gem

eind

erat

, Kre

isra

t

Verehrte Leser des CDU Treffpunkts,mit der heutigen Ausgabe des Treffpunkts lasse ich Ihnen einen Auszug aus

meiner Rede zum Haushalt 2008 der Stadt Ludwigsburg zukommen. Hierinfinden Sie zu allen aktuellen politischen Themen in Ludwigsburg die Positionder CDU-Gemeinderatsfraktion. Weitere detaillierte Informationen, wie dasManuskript der Haushaltsrede und die zugehörigen Anträge, finden Sie aufder Homepage der CDU Ludwigsburg (www.CDU-LB.de). Für Rückfragen ste-hen wir gerne zur Verfügung. Viel Spass beim Lesen.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Thomas Lang Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion

w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

meinderat haben wir meist nur Kon-takt zu den Führungskräften, Dezer-nenten, Fachbereichsleitern und Ab-teilungsleitern. Diesen gilt unserDank ebenso wir den vielen Mitar-beitern in den Organisationseinhei-ten.

Personal ist ein wertvolles undteueres Gut. In den vergangenenJahren haben wir mit der Verwaltungein Personaleinsparkonzept verein-bart. Wir haben erkennbare Erfolgeerzielt. Trotz zusätzlichem Personal-bedarf im Bereich Bildung und Er-ziehung wollen wir auch in dennächsten Jahren erkennbar machen,dass Personalressourcen sparsamgenutzt werden müssen. Wir schla-gen daher eine Zielvereinbarung mitder Verwaltung vor, in den nächstendrei Jahren weitere 20 Stellen abzu-bauen.

Übrigens, die Idee der Verwaltung,verstärkt mit Zielvereinbarungen zuarbeiten, begrüßt die CDU.

Die Zuführungsrate, die Mittel, dieder Haushalt für Investitionen er-wirtschaftet, liegt im Haushaltspla-nentwurf bei 5,8 Millionen Euro.Diese Zahl bildet die summierte Vor-sicht eines guten Haushälters wider.Wir erwarten ein Ergebnis in derHöhe der Vorjahre mit ca. 10 Millio-nen Euro. Auch dieser Haushalt,und das ist der Erwähnung wert,kommt ohne neue Schulden aus.Wir tilgen Altschulden in Höhe von467 Tausend Euro. Bei der Kreisum-lage ist eine weitere Senkung um ei-nen halben Prozentpunkt in Sicht.Das begrüßen wir. Wir sind mit demLandkreis solidarisch und wissenum dessen Aufgaben und Probleme.Die ausnehmend kritische Rolle, dieSie, Herr Spec, in dieser Frage seiteinigen Jahren einnehmen, wird imKreis jedoch mit Kopfschütteln quit-tiert. Etwas weniger Staub wäre fürLudwigsburg besser.

Breiten Raum nimmt die Stadtent-wicklungskonzeption (SEK) und inNeckarweihingen das (Stadtteilent-wicklungsprogramm) STEP ein. Wiebereits wiederholt angesprochen,ziehen wir die problemorientierteArbeit dieser konzeptionellen Tätig-keit vor, weil dabei was rauskommt!

Insbesondere beim STEP in Neck-arweihingen hat sich ein viel zu ho-her Detaillierungsgrad mit viel zuwenig Praxisbezug verbunden. Bei-des hat zu einer viel zu zeitintensi-ven Maßnahme geführt, sodass sicheinige Bürger aus dem Prozess ver-abschiedet haben. Auch kam beimir die Kritik an, dass die Verwal-tungsmeinung zu dominant darge-stellt wurde, und man so lange dis-kutierte, bis diese Meinung akzep-tiert wurde. Die Ergebnisse des STEPin Neckarweihingen sind daher kri-tisch zu werten, bei weiteren STEP-Veranstaltungen muss anders vor-gegangen werden. Wir bitten in die-sem Zusammenhang um eine Ko-stenzusammenstellung für SEK undSTEP.

Einen weiteren Kritikpunkt kannich der Verwaltung nicht ersparen:Über neue Projekte müssen zuerstder Gemeinderat und dessen Gremi-en informiert werden: Über die Idee,ein Zentrum für Energie und Umweltin der Stadt zu errichten, konntenwir zuerst in der Zeitung lesen. Dasist unerfreulich, insbesondere weilwir mit einem Antrag eine Mehrheithaben, der keine weiteren investi-ven Projektideen vor der Haushalts-debatte will. Die Frage des Baus ei-ner Mathilden-Tiefgarage hätte in-tensiv im Gemeinderat und nicht zu-erst im PAG-Aufsichtsrat diskutiertgehört. Aktuelle Überlegungen, sichan einer Tiefgarage auf demWalckerareal zu beteiligen, sind si-cherlich nicht allen hier versammel-ten Gemeinderäten bekannt. Gleich-

zeitig laufen aber Gespräche mit In-vestoren und Projektentwicklern. Zudieser Frage schlagen wir eine Ziel-vereinbarung vor.

In der Innenstadt sind wir mit derWilhelmGalerie einen guten Schrittvorangekommen. Die Kundenfre-quenz hat sich erhöht, neues, ins-besondere junges Publikum nutztdas Angebot. Dem traditionellen in-nerstädtischen Handel nutzt dies.Das Umfeld der WilhelmGalerie istdurch die Maßnahmen der Stadtdeutlich aufgewertet worden.

Es ist uns wichtig, dass nun auchim Marstall-Center Schritte zur Auf-wertung angestoßen werden. Wirunterstützen die Bemühungen desOberbürgermeisters in dieser Sacheausdrücklich! Mit einer Aufwertungdes öffentlichen Raums um dasMarstall-Center, insbesondere amReithausplatz, kann und wird dieStadt eine solche Entwicklung un-terstützen.

Zur städtischen Immobilie ObereMarktstraße haben wir im Haushaltund in der Finanzplanung keine An-sätze gefunden. Wir erinnern an un-seren Vorschlag, das Gebäude Obe-re Marktstraße zu verkaufen, mitHandelsnutzungen im Erdgeschossund dem Schwerpunkt innerstädti-sches Wohnen im denkmalge-schützten Gebäude in den Oberge-schossen. Das könnte für uns einProjekt der Wohnungsbau Ludwigs-burg werden.

Dann brauchen wir Ersatz für diedortigen Arbeitsplätze der Stadtver-waltung. Bevor über die verschiede-nen Projektvorschläge entschiedenwerden kann, muss die Frage nachder derzeitigen Gebäudenutzungund deren Effizienz geklärt sein. Wirmerken hier kritisch an, dass dieCDU zu dieser Frage bereits seit eini-gen Jahren mittels Anträgen umKlärung bittet. Wir beantragen da-

Aus der CDU-Fraktion •

Seite II

Seite II

• Aus der CDU-Fraktion

Seite IIIw w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

her erneut die Darstellung der der-zeitigen Gebäudenutzung durch dieVerwaltung im Vergleich zu den An-forderungen der Arbeitsstättenver-ordnung.

In Zeiten wirtschaftlichen Wachs-tums ist die Neuansiedlung von Un-ternehmen einfacher zu erzielen.Daher wünschen wir uns für das Jahr2008 einen Arbeitsschwerpunkt inder Pflege der Kontakte zu der Wirt-schaft. Diese Anforderung gilt füralle Fachbereiche, insbesondereaber für den Fachbereich Wirt-schaftsförderung. Alle Dezernentenund insbesondere der Oberbürger-meister setzen in dieser Frage imJahr 2008 einen Schwerpunkt. ZumJahresende 2008 erfolgt dazu einBericht im Ausschuss Wirtschaft-Kultur-Verwaltung. Zu dieser Frageschlagen wir eine Zielvereinbarungvor.

Bei der Entwicklung weiterer Ge-werbeflächen tut sich seit Jahrennichts. Hier wird auf die Fortschrei-bung des Flächennutzungsplansverwiesen. Um Neuansiedlungen Er-folg versprechend betreiben zu kön-nen, benötigen wir aber Flächen.Wir stellen daher einen Antrag zurAusweisung weiterer Gewerbe-flächen, auch als interkommunalesGewerbegebiet.

Die Sanierung der Lindenstraße,der Jägerhofallee, der Alt-Württem-berg-Allee und des Reithausplatzeswollen wir ab 2009 im Investitions-programm eingestellt haben. Hierzustellen wir einen Antrag. Weiterhinstellen wir einen Antrag zur Verdop-pelung der Mittel für die Alleensa-nierung.

Womit wir beim Thema Verkehrwären:

Ihrer Haushaltsrede, Herr Ober-bürgermeister, konnten wir entneh-men, dass Sie sowohl für die Ent-scheidung, wie die Umgestaltung in

Neckarweihingen erfolgen soll, alsauch für einen Gesamtverkehrsplaneine Entscheidung im erstem Halb-jahr 2008 herbeiführen wollen. Die-ses Ziel unterstützen wir nicht nur,wir machen es uns zu Eigen.

Der BAB-Anschluss Ludwigsburg-Mitte hat den Charme, dass der Ko-stenträger der Bund ist und denNachteil, nicht vor 2025 realisiertwerden zu können. Wir wünschendem Projekt viel Erfolg, halten je-doch zum jetzigen Zeitpunkt eineZweigleisigkeit in Verbindung mitden bereits diskutierten Verkehrs-projekten im Westen für sinnvoll. Ineinem Antrag haben wir diese Opti-on beschrieben.

Um die Bahnstrecke Markgrönin-gen–Remseck mit Stadtbahn Lud-wigsburg ist es ruhig geworden.Ebenso bitten wir um Informationenüber die beabsichtigte Verlängerungder Eisenbahnstraße. Hierzu stellenwir Berichtsanträge.

Die Überlegungen zur Schiller-straße und Myliusstraße müssen zuEnde geführt werden. Probleme sinddazu da, dass man sie löst! Wir sindnicht damit einverstanden, dass diePläne einfach in der Schublade ver-schwinden. Hier ist der FachbereichStadtplanung gefordert. Wir könnenuns die Umgestaltung der Schiller-und Myliusstraße in Anlehnung anden Zustand der Wilhelm- und Ar-senalstraße vorstellen.

Über den Bauwunsch der Kreis-sparkasse muss umgehend beratenwerden. Wir halten es für unerträg-lich, wie hier mit einem wichtigenArbeitgeber und Sponsor umgegan-gen wird. Einen Beschluss, die Dis-kussion zu führen, gibt es. Das The-ma muss umgehend auf die Tages-ordnung des Ausschusses Bauen-Technik-Umwelt. Hierzu stellen wireinen Antrag.

Mit dem Westausgang verbindet

sich eine deutliche Aufwertung desBahnhofs und damit des ÖPNV-An-gebots in der Stadt. Es ist richtig,diesen Schritt nun in Verbindungmit dem Bau der Multifunktionsa-rena anzugehen. Ebenso richtig undnotwendig ist es, der neuen Bahn-hofspassage eine gute Aufenthalts-qualität zu geben und dadurch dieSozialkontrolle zu verbessern. Dienun vorliegenden Pläne erfüllen die-se Anforderungen.

Am 23. Oktober 2007 konnte manin der Stuttgarter Zeitung lesen,dass die Verwaltung über eine Opti-on zum Betrieb der Multifunktionsa-rena gemeinsam mit dem Betreibernachdenke. Wie die Betreibergesell-schaft SEM richtig feststellt, war dieStadt nicht bereit, das Betreiberrisi-ko zu tragen. Wie Sie, Herr Schaible,zu der Aussage kommen: „Vielleichthat Ludwigsburg genau die richtigeGröße, um eine Mischung auszupro-bieren“, entzieht sich unserer Vor-stellungskraft. Dazu erwarten wireine Richtigstellung.

Mit dem Museum steht uns ein in-teressantes Kulturprojekt ins Haus.Auf die Ausstellungskonzeption unddie Mediengestaltung sind wir ge-spannt. Dazu erwarten wir ein Kon-zept. Heute schon Mittel im Haus-halt einzuplanen, ohne dass dasKonzept diskutiert wurde, lehnenwir ab.

Wir hoffen, dass die alternativeKulturszene in Ludwigsburg weitererfolgreich im Scala arbeiten kann.Nach unserer Auffassung sind derKulturbetrieb und das Gebäude un-trennbar miteinander verknüpft. Un-sere Hoffnung ist nach wie vor, dasses gelingt, das Haus zu erwerbenund somit dauerhaft für die Kulturzu erhalten!

Im Kulturetat sind dieses Jahr Pro-jektmittel in Höhe von 90 TausendEuro enthalten. Das freut uns sehr,

w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Aus der CDU-Fraktion •

Seite IV

wir uns zur Förderung auch des Spit-zensports. Diese muss jedoch nach-vollziehbar, transparent und fairsein. Neben den Basketballern gibtes in Ludwigsburg weitere Sportar-ten, die bundesweit erst- oder zweit-klassig sind: Tanzsport, Karate,Hockey, die Basketball Damen unddie Leichtathletik seien beispielhaftgenannt. Als Ziel dieser Vereinba-rung sehen wir einen einheitlichenProzentsatz mit dem sich die städti-schen Unternehmen an den jeweili-gen Etats beteiligen. Hierzu stellenwir einen Antrag.

Lassen Sie mich abschließend ver-suchen, eine Situationsbeschrei-bung zu formulieren. Die Jahre 2008und 2009 stehen ganz im Zeichender Großprojekte, wie Multifunkti-onsarena, Westausgang, Museumund Theaterakademie, ohne die Be-standspflege zu vernachlässigen.Wir wollten einen deutlichen Schrittin der Stadtentwicklung, der mit dengenannten Projekten erfolgt. Wirkönnen uns diese Projekte, die Lud-wigsburg deutlich vorwärts bringen,leisten, ohne die städtischen Finan-zen zu überfordern.

Erforderlich ist und bleibt, dass wiran der Haushaltskonsolidierungdran bleiben und den Wirt-schaftstandort Ludwigsburg fortent-wickeln.

Für die Jahre ab 2010 sehen wiraber auch die Notwendigkeit zur ge-nauso konsequenten Entwicklungim Bestand: Schulsanierung imCampus und im BildungszentrumWest, Sporthallensanierung und Er-gänzungsbauten, Straßen- und Al-leensanierung, und die Fortentwick-lung der Betreuungs- und Bildungs-strukturen.

nehmen. Mit den Kinder- und Fami-lienzentren haben Sie, Herr Seig-fried, ein interessantes Instrumententwickelt, auf die veränderten An-forderungen in der Betreuung vonKindern zu reagieren. Die Kinder-und Familienzentren sind schlüssigvorgestellt worden und sind ein ko-stengünstiger und, was uns beson-ders freut, niederschwelliger An-satz. Diese Entwicklung tragen wirgerne mit!

In Poppenweiler ist auch nochnicht klar, wie die Sport- und Kultur-vereine dauerhaft untergebrachtwerden sollen. Hier fehlt immernoch ein von beiden Seiten akzep-tiertes Konzept, das wir hiermit ein-fordern. Dem Bauwunsch des MVPstehen wir positiv gegenüber.

Was die Entwicklung weitererSporthallen angeht, sehen wir dieHalle in Oßweil aufgrund des fraglosvorhandenen Investitionsbedarfs inerster Priorität. An zweiter Stellesteht für uns eine Schul- und Ver-einssporthalle in der Oststadt. DasHallenangebot an der Oststadtschu-le I ist unbefriedigend. Zudem wirddie hohe Anzahl an Vereinen imSportpark Ost für eine gute Ausla-stung sorgen. Auch kann die Halleein Stück weit zum Auffangen dersozialen Probleme in der Oststadtbeitragen. Wir beantragen die Auf-nahme der Oststadthalle in den In-vestitionsplan ab 2010 und die Erar-beitung eines Standortkonzepts.Erst nach Fertigstellung der Ost-stadthalle sehen wir eine Chance füreine Halle in Poppenweiler, also ab2013.

Seit zwei Jahren gibt es in Ludwigs-burg Werbevereinbarungen zwi-schen dem Spitzensport und städti-schen Unternehmen. Hier bekennen

da die CDU im letzten Jahr erstmaligdiesen Titel in den Haushalt einge-bracht hat. 40 Tausend Euro sind fürein Skulpturenprojekt vorgesehen.Über die Verwendung der weiteren50 Tausend Euro wünschen wir ei-nen Bericht. Sie wissen, Frau Ri-chert, wir wünschen uns insbeson-dere Anstöße für gemeinsame Pro-jekte der vielfältigen LudwigsburgerKulturlandschaft. Hierzu stellen wireinen Antrag.

Der Schulentwicklungsplan hat inder Stadt für einige Aufregung ge-sorgt, was zu erwarten war. Dazugibt es jedoch keine Alternative: DieSchülerzahlen sinken, die Schulenstehen vor neuen Herausforderun-gen. Dass grundsätzliche Überle-gungen nicht an der Standortfragehalt machen können, ist nachvoll-ziehbar. Die CDU-Fraktion will, dassder eingeschlagene Weg zielorien-tiert fortgeführt wird. Ich bin stolzauf meine Fraktion, wenn sie sich zuder Eichendorff-Schule in Grünbühlbekennt. Diese Schule leistet her-vorragende Arbeit, das zeigen dieÜbergangsquoten und die Leistun-gen in der Integration. Zudem isteine Grundschule für die Entwick-lung von Grünbühl–Sonnenberg un-verzichtbar. Dass es Eltern gibt, dieihre Kinder von dieser Schule fern-halten, ist nicht nachvollziehbarund unsolidarisch. Wir lehnen sol-ches Handeln ab!

Auch das Thema Soziale StadtGrünbühl–Sonnenberg sorgt für Un-ruhe. Dass Veränderungen in die-sem Stadtteil Not tun, ist unbestrit-ten. Wir wollen den deutlichen Ent-wicklungsschritt. Wir sollten denMut haben, die Konzeption jetzt um-zusetzen. Dabei müssen und wer-den wir die Sorgen der Bürger ernst

Rosina Kopf konnte dieses Jahr ihr25-jähriges Jubiläum als Gemein-derätin in Ludwigsburg feiern! Sieist zweit-dienstälteste weibliche Ge-meinderätin in Ludwigsburg. Seit1982 werden von ihr im Gemeinde-rat die sozialen Themen angepacktund mitgestaltet – vielen gilt sieauch als das soziale Gewissen derCDU.

Aufgewachsen ist Rosina Kopf inOberschwaben – einer Gegend, diefür ihre herzlichen und offenen Men-schen bekannt ist. Am meisten ge-prägt hat sie in ihrer Kindheit dieLandwirtschaft zu Hause auf dem el-terlichen Betrieb. In einer großen Fa-milie aufgewachsen, mag sie esauch heute noch, mit vielen Men-schen in Kontakt zu sein. Der freienund offenen Atmosphäre in der Fa-milie entsprechend sind von denGeschwistern heute alle bis auf ei-nen in die „Ferne“ gezogen. Obwohlin den ländlichen Bereich hineinge-boren, wurde Rosina Kopf das Kor-sett des dörflichen Lebens bald zueng. Mit 16 Jahren startete sie, dasLeben fernab des Heimatdorfes ken-nenzulernen. In der gräflichen Fami-lie von Demblin in Stuttgart hat sieals Kindermädchen – heute wäredies die klassische Stelle des Au-Pair-Mädchens – neue Strukturenkennengelernt. Danach folgte dieHandelsschule in Rottenburg, einJahr zu Hause auf dem landwirt-schaftlichen Betrieb, bis sie inSteinheim an der Murr das Pfarr-büro übernahm. In den SechzigerJahren schloss sie berufsbegleitenddie Abendrealschule ab und ein Stu-dium an der Fachhochschule für So-zialwesen der Evangelischen Lan-deskirche in Ludwigsburg. Seither

wurde Ludwigsburg zu ihrem Le-bensmittelpunkt. Jahrzehntelangwohnte sie hier zusammen mitihrem in diesem Jahr leider verstor-benen Bruder, Kreisdekan PrälatPaul Kopf.

Die sogenannte 68-er Zeit, die sichwie keine andere zuvor so radikalmit der Fragestellung der Autoritätauseinandersetzte, prägte sie poli-tisch und beruflich nachhaltig. Diesozialen Themen waren es, denensie in ihrer anschließenden Beruf-stätigkeit als Fachberaterin für Kin-dertagesstätten, Sozialarbeiterinund in der zusätzlich erworbenenQualifikation der Supervisorin ander Fachhochschule Esslingen im-mer wieder begegnete. Rosina Kopfist in der Welt der sozialen Themenzu Hause.

Parallel hierzu wurde Rosina Kopfauch politisch aktiv. In Neckarwei-hingen wurde sie als Ortschaftsrätin1977 gewählt und rückte für GrafAdelmann 1982 in den Gemeinderatnach. Dr. Thomas Lang, Fraktions-vorsitzender der CDU bescheinigtFrau Kopf: „Sie ist die Seele und dassoziale Gewissen der Fraktion. Be-reits Anfang der Achtziger Jahrehabe ich mit ihr in Neckarweihingengut zusammengearbeitet. Ich bindankbar, mit Frau Kopf in ihrer ruhi-gen und ausgleichenden Art einewertvolle Ratgeberin als Stellvertre-terin zur Seite zu haben!“

Seither wählten bei jeder Rundedie Ludwigsburger sie in den Ge-meinderat. Ihr Steckenpferd warenzu Beginn die Sozialthemen. Darü-ber hinaus hat sie sich in dem soge-nannten Königsausschuss etabliert,dem „Verwaltungsausschuss“. Auchgar nicht verwunderlich, dass seit

1992 Rosina Kopf stellvertretendeFraktionsvorsitzende ist. Ihr Ressortumfasst heute sämtliche Themender Kultur-, Bildungs- und Sozialpo-litik.

Sie selbst sagt, die Wertigkeit derSozialthemen in der CDU-Fraktionmusste sie hartnäckig aufbauen. Siekämpfte initiativ für die sozialen Be-lange unserer Stadt und setzte sichnachhaltig für den Ausbau und dieflexiblere Gestaltung der Kinderbe-treuung, Schulsozialarbeit, Bildung,Betreuung und Integration für jungeMenschen in unserer Stadt ein.

• Aus der CDU-Fraktion

Seite Vw w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

In der Kindheit von grüner Umgebung geprägt – heute erfolgreich im schwarzen Bereich!

Die herausfordernden Aufgabender sozialen Themen in der Gegen-wart und Zukunft sieht sie in derWeiterentwicklung von Kinderta-geseinrichtungen zu Kinder- und Fa-milienzentren. Sie sollen Familienund vor allem Migrantenfamilienfrühzeitig und umfassend unterstüt-zen können. Zu den Zentren gehörtein breit gefächertes Betreuungsan-gebot für Kinder sowie Eltern- undErwachsenenbildung. In den Stadt-teilen müssen diese gemeinsam aufdie jeweiligen Bedürfnisse derStrukturen vor Ort entwickelt wer-den. Ein weiteres Thema sind dieMehrgenerationenhäuser, die vie-lerorts schon erfolgreich praktiziertwerden. Aber neben allen Förde-rungsaktivitäten kindlicher Bega-bungen steht für Rosina Kopf die Er-ziehungspartnerschaft zwischen El-tern, Tageseinrichtungen und denSchulen im Mittelpunkt.

Wir gratulieren Rosina Kopf ganzherzlich zu ihrem „Dienstjubiläum“,freuen uns mit ihr und wünschenweiterhin alles Gute und viel Ge-sundheit. Anette Mezger

Das Stadtteilgespräch der CDU hatin Ludwigsburg eine inzwischenzwölfjährige Tradition. Der Land-tagsabgeordnete Klaus Herrmann,der Fraktionsvorsitzende Dr. ThomasLang und der Stadtverbandsvorsit-zende Ralf Siegmund nehmen sichan diesem Abend gemeinsam mitden Pflugfelder Stadträten ReinholdNoz und Wolfgang Köhle Zeit für dieAnliegen der Bürgerschaft, und diePflugfelder haben die Gelegenheit,sich über Aktuelles der Landes- undKommunalpolitik zu informieren.

Im Bereich der Bildungspolitik be-zog der Landtagsabgeordnete deut-lich Stellung. Er betonte die Wahl-freiheit, auf die die CDU bei der Be-treuung der unter Dreijährigengroßen Wert lege. Ein bedarfsorien-tierter Ausbau der Betreuungsange-

bote sei nötig. Klaus Herrmannspricht sich für ein Betreuungsgeldaus, das diejenigen Eltern erhaltensollen, die ihr Kind bis zum drittenGeburtstag zu Hause erziehen undkeine Krippe in Anspruch nehmen.Verstärktes Augenmerk richte dieCDU auch auf die Qualitätssteige-rung im Kindergarten: „Wir wollenerreichen, dass die Kinder schulrei-fer sind, als das heute teilweise derFall ist.“ Dass dies ein notwendigerAnsatz sei, bestätigte der Rektor derGrundschule Pflugfelden, BernhardVetter, aus leidiger Erfahrung.

Gemeinsam mit den StadträtenReinhold Noz und Wolfgang Köhlesowie den Stadtteilausschussmit-gliedern Ute Werner und Hans-Ul-rich Hahn stellte sich der Fraktions-vorsitzende Dr. Thomas Lang den lo-

Aus der CDU-Fraktion •

Seite VI w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Kleinkindbetreuung, Lärmschutz und Schuldenabbau –Themen beim Stadtteilgespräch der CDU in Pflugfelden

HHeerraauussggeebbeerr:: I M P R E S S U MCDU Gemeinderatsfraktion Ludwigsburg, Rathaus, 71638 LudwigsburgFraktionsvorsitzender Dr. Thomas Lang, Heinrich-Heine-Str. 3, 71642 LudwigsburgFax (07141) 55601, Fon (07141) 55657, E-Mail: [email protected]

VVeerraannttwwoorrttlliicchh::Für die Texte: die jeweiligen Autoren, Bilder: CDU-Gemeinderatsfraktion

RReeddaakkttiioonn::Maik Braumann, Ingeborg Choeb, Anette Mezger, Peter Schmid

GGeessttaallttuunngg::moreVision, E-Mail: [email protected]

DDrruucckkeerreeii::Karlshöhe Ludwigsburg

BBeezzuuggsspprreeiiss::kostenlos

Treffpunkt CDU Fraktion im Ludwigsburger Gemeinderat ist das offizielle Mitteilungsmagazin der CDU-Gemeinde-ratsfraktion Ludwigsburg.

kalen Themen. Wie Klaus Herrmann,der den historisch bedeutendenSchritt des Schuldenabbaus imLand würdigte, freute sich auch Tho-mas Lang über den Schuldenabbau– den der Stadt Ludwigsburg. Die-ses verantwortliche und in die Zu-kunft gerichtete Handeln gebe derStadt die Möglichkeiten, Pläne zuverwirklichen, die „Ludwigsburg ei-nen Namen“ machen werden.

Auf die Frage des CDU-Stadtver-bandsvorsitzenden Ralf Siegmund„wo drückt der Schuh?“ kamen ver-schiedene Themen zur Sprache. DerFraktionsvorsitzende Dr. ThomasLang zeigte die Schwierigkeiten beider Einführung von Umweltschutz-zonen auf: „Wir wollen, dass Lud-wigsburg ganz oder gar nicht Fahr-verbotszone wird.“ Bundes- undLandstraßen allerdings, die durchLudwigsburg führen, könnten nichtteilweise Fahrverbotszone werden.Deshalb spräche vieles dafür, so derFraktionsvorsitzende, solche The-men regional anzugehen und nicht

wie vorgesehen Unterschiede vonOrt zu Ort zu machen. Der Landtags-abgeordnete Klaus Herrmann be-tonte die auffallend geringe Arbeits-losenquote im Landkreis Ludwigs-burg, die dem Bezirk regelmäßigeine der Spitzenpositionen bundes-weit einbringe. Der Grund liege dar-in, dass von Land und Stadt die rich-tigen Wege beschritten worden sei-en, so der Parlamentarier. So stellebspw. die Akademie für Darstellen-de Kunst eine Komplettierung dervor 20 Jahren getroffenen wegwei-senden Entscheidung dar, die Film-akademie nach Ludwigsburg zu ho-len: „Wir sind heute nach Babels-berg und Köln der drittgrößte Me-dienstandort in Deutschland.“ Meh-rere tausend Arbeitsplätze hingenmittel- und unmittelbar von dieserBranche ab.

Weitere Aktivposten der Stadt sei-en das neue Museum und die Wil-helmGalerie. „Jetzt wird es aller-dings auch Zeit für das Marstall-Cen-ter, sich der Veränderungsnotwen-

digkeit zu stellen“, drängte der Frak-tionsvorsitzende. Er glaube aller-dings langfristig an den Sieg derVernunft, betonte Thomas Lang.

Auch die Multifunktionshalle wer-de die Stadt deutlich voran bringen,so der Fraktionsvorsitzende Dr. Tho-mas Lang. Mit dem Hallenneubauverbunden sei das „uralte ThemaWestausgang des Bahnhofs“. Die-ser sei nötig, weil damit der Zugangzur auf der Westseite gelegenenMultifunktionshalle erleichtert wür-de. Doch trotz guter Allgemeinsitua-tion der Stadt Ludwigsburg und desStadtteils Pflugfelden gibt es The-men, die den Pflugfeldern unter denNägeln brennen. Beispielsweisedas stets aktuelle Problem des Auto-bahnlärms. Dieser sei nur durch ei-nen Ausbau der A 81 und einen da-mit gekoppelten Lärmschutz zubekämpfen, erläuterte ThomasLang. „Dies ist derzeit unser Haupt-ziel, damit wir endlich die notwendi-gen Maßnahmen für Pflugfelden,Asperg und Möglingen umsetzen

• Aus der CDU-Fraktion

Seite VIIw w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

können, um dort das Leben in Auto-bahnnähe wieder angenehmer zumachen.“

Stadtrat Reinhold Noz bezog eben-falls Stellung. Er erinnerte daran,dass immer klar gewesen sei, dassdas Baugebiet „Am Wasserfall“, dasteils heftig kritisiert werde, eines Ta-ges kommen werde. Bekannter-maßen sei es 1994 lediglich zurück-gestellt worden. Die Stadt sorge al-lerdings durchaus dafür, dass nicht

immer der „schnöde Mammon“ sie-ge. Zugunsten der Lebensqualität inPflugfelden seien z.B. im Gebiet hin-tere Halden mehrfach sehr lukrativeAngebote von Spediteuren abge-lehnt worden, die großes Interessean Grundstücken in Autobahnnähegezeigt hätten. Doch die Belästi-gung der Anwohner durch einen 24-stündigen Verladebetrieb undDurchfahrtsverkehr sei unzumutbar.

Stadtverbandsvorsitzender Ralf

Siegmund verteidigte die Kleingar-tenumsiedlung gegen Kritik. Das Ge-biet an der stark befahrenenSchwieberdinger Straße biete als Er-holungsort wenig. In der Nähe desWasserturms dagegen sei das schoneher der Fall. Der Stadtverbands-vorsitzende warnte außerdem: „DieFlächen in Ludwigsburg sind end-lich, und wir müssen aufpassen,dass wir sie nicht verschleudern.“

Dr. Katja Schweizer

Aus der CDU-Fraktion •

Seite VIII w w w . c d u - l u d w i g s b u r g . d e

Die Stadträte standen Rede und Antwort, v.l.: Klaus Herrmann MdL, CDU-Stadtverbandsvorsitzender Ralf Siegmund undCDU-Fraktionschef im Ludwigsburger Gemeinderat Dr. Thomas Lang