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Weindepot Hans-Peter Gietzen 2016 / 2017 Wein direkt vom Winzer St.-Peter-Str. 3, 41179 Mönchengladbach (Rheindahlen) Tel. 02161/570772 [email protected] www.vinos-hpg.de

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Weindepot Hans-Peter Gietzen

2016 / 2017

W e i n d i r e k t v o m W i n z e r

St.-Peter-Str. 3, 41179 Mönchengladbach (Rheindahlen) Tel. 02161/570772 [email protected] www.vinos-hpg.de

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Seit 1991 gibt es unseren Weinhandel auf der St. Peter Straße in Rheindahlen.

Wir existieren etwas im Verborgenen. Die St.-Peter-Straße ist eine historische Straße im Kern von Rheindahlen. Die Einfahrt in die Straße ist nur zum Beladen, nicht zum Parken gestattet. Parkplätze gibt es wenige Meter entfernt an der Helenastraße. Auch den Laden sieht man von der Straße aus nicht; der befin-det sich im Hinterhaus.

Mittlerweile gibt es bei uns über 200 Weinsorten. Das meiste be-ziehen wir direkt ab Weingut. Das ist kostengünstig: ein erhebli-cher Teil unserer Weine ist zwischen 4,- und 6,- € positioniert. Die kommen aus Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Portugal. Viele unserer Stammkunden freuen sich, dass man bei

uns für das Weinvergnügen nicht gleich das Konto plündern muss.

Andererseits gibt es unter unseren Stammkunden auch jede Menge Weinfreaks mit sehr hohen Ansprüchen. Zugege-ben, die interessiert nicht die 5-Euro-Klasse. Sondern unser Sortiment an spanischen Rotweinen. Fast 40% der spani-schen Weine in unserem Sortiment wurde bei maßgeblichen Weinwettbewerben in die Kategorie „excellent“ oder gar „Ausnahmewein“ eingestuft (mehr als 90 Punkte im Parker-Punkteschema) und da sind eine ganze Reihe bei, die sich zu den Top-Hundert in Spanien zählen dürfen. Manche sind international arriviert, viele sind erst in der Fachwelt be-kannt. Da schätzen unsere Kunden, dass wir durch unsere langjährigen Kontakte (und durch die Wirtschaftskrise in Spanien) immer wieder große Weine finden, die im Verhältnis zu ihrer Klasse auch wieder preiswert sind. Beim deutschen Wein stehen bei uns die Weißweine im Vordergrund: Riesling von der Mosel und aus der Pfalz, ver-schiedene Burgunder aus Baden, Pfalz und Rheinhessen, aber auch Ausgefallenes wie Gutedel aus dem Markgräfler Land und Elbling von der Obermosel. Die meisten Weine kann man bei uns probieren, bevor man sich entscheidet; teure Kultweine freilich nur bei entspre-chend ausgeschriebenen Weinproben.

Regelmäßig geöffnet ist an 3 Tagen in der Woche: Donnerstag 17.00 – 20.00 Uhr Freitag 16.00 – 19.00 Uhr Samstag 11.00 – 14.00 Uhr

Das heißt nicht, dass unsere Kunden zu anderen Zeiten verdursten.

Wer tagsüber gerade in der Nähe ist und Wein braucht, der klingelt. Wer sicher gehen will, dass je-

mand da ist, der ruft vorher an.

Oder bestellt. Wir liefern nämlich auch aus, in Mön-chengladbach und Umgebung ab 24 Fl. frei Haus.

Außerhalb Mönchengladbach versenden wir mit UPS, Versandkosten 6,-€ /Versandkarton à 6, 12 oder 18 Fl. beliebig

sortiert. Ein Teil unseres Sortiments ist allerdings nur im Ladenverkauf erhältlich.

Kleine Betriebsanleitung zu dieser Broschüre: �=Rotweine �=Weißweine �=Rosé

Sind bei einem Wein 2 Jahrgänge angegeben stand bei Redaktionsschluss ein Jahrgangswechsel bevor. Alle Preise sind incl. Mwst.und gelten bei Abholung in unserem Laden. Im Versand zzgl Versandkosten (6,- €/Versandkarton á 12 oder 18 Fl.)

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Inhaltsverzeichnis

Spanien 4 Jumilla EGO-Bodegas Talento Goru 5 Viña Betola Juan Gil Moscatel 6-7 Campo

de Borja Bodegas Borsao Monte Oton,

Viña Borgia Campo Castillo Borsao, Berola, Tres Picos, Zarihs

8 Alto Moncayo 9 Valdepeñas Navarro Lopez Don Aurelio 10 Premium 1904 11 FrizzChic,

Sierra Calar 12 Rioja Bodegas Óbalo Óbalo, Matulan 13 Ad Libitum 14 La Rioja Alta Vina Ardanza

gran reserva „904“ 15 Orben Orben, Malpuesto 16 Viña Bujanda Finca Valpiedra Altos de Oja Oscar Tobía crianza seleccionada 17 Lacrimus 18 Sierra Cantabria 19 Viñedos de Paganos El Puntido San Vicente Dominio de Eguren Protocolo, Codice 20 Toro Teso la Monja Romanico, Almirez

Victorino 21 Damalisco Vetus Flor de Vetus 22 Ribera

del Duero Dominio de Atauta Parada de Atauta

Dominio de Atauta Valdegatiles

23 Torre de Golbán 24 Peñalba Lopez Cantos Torremilanos Vallsanzo 25 Zamora Bodegas Cénit Cénit

Via Cénit Venta Mazarrón

26 Almansa Bodegas Atalaya Laya, Atalaya Bodegas Piqueras Valcanto 27 Valencia Rafa Cambra Bonhomme, Dos Murviedro Colección Castilla T-Sanzo 28 Terra Alta Altés Montsant Celler el Masroig Les Sorts jove 29 Priorat Casa Gran del

Siurana GR 174

Penedes Masia Barthomeus 30 Ronda Finca Melonera Encina del Inglés

Payoya Negra Sevilla Fuente Reina 31 Bierzo Terras de Javier Luna Bbeberide Finca la Cuesta Castilla Bodegas Tritón Tridente 32 Castilla Mano a Mano Manon,

Venta la Ossa 33 Mancha Finca Antigua Castilla Candidato, Infinitus 34 Navarra Inurrieta Norte, Mediodia Chivite Colección 125 35 Utiel-Requena Hispano-Suizas Bassus Txakoli Itzasmendi

36 Léon Pardevalles 37 Monterei Tapias Marinhan Pazo Mariñan

Colleita Propria Quinta das Tapias

38 Rias Baixas Nora Rueda Bodegas Naia S-Naia 39 Rueda Rueda Pérez Zapadorado,

Viña Buron 40 Sherry Hidalgo La Gitana Alvaro Domecq La Janda, Viña 98,

„1730“ Montilla-Moriles La Cañada 41 Cariñena Gran Paulet Jahrgangsweine Vermouth Portugal 44 Vinho Verde Arca Nova 45 Port Churchills 46 Alentejo Montaria Frankreich 47 Gascogne Dom. les Remparts Haut Bastion 48 Gouttes de Lune

Temperantia, Floc 49 Domaine Artigaux 50 Languedoc Domaine Gayda Gayda, Flying Solo 51 La Grange Italien 52 Apulien Messapi Giustini 53 Sizilien Cellaro Cipponeri 54 Montepulciano

d`Abruzzo

55 Chianti Poders Elise 56 Sardinien Latium 57 Weingläser Deutschland 58 Rheinhessen Zimmer-Mengel 60 Pfalz Langenwalter 62 Mosel Schmitges 63 Mosel Dostert 64 Kaiserstuhl Knab Baden Wassmer 66 Winzersekt Dostert

Langenwalter

67 Cava Jaume Serra Parés Balta Hispano-Suizas Tantum Ergo 68 Prosecco Villa Armellina 69 Rheindahlen-

Secco

70 Brände Gölles 71 Brände Dostert Armagnac Domaine les Rem-

parts

Brandy Arca Nova 72 Brandy Alvaro Domecq

Ximenez Spinola “1866”, Luis Felipe

74 Olivenöl 75 Essig 76 spanische Spezialitätem 77 Gewürze Ingo Holland 78 Süßwaren Antiu Xixona 79 Süßwaren Schell 80 Präsente

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Jumilla EGO Bodegas --------------------------------------------------------------------------------------------------------- EGO-Bodegas ist ein noch recht neues Projekt. Den Initiatoren stehen insgesamt 25 ha Weinberge zur Verfügung, ziemlich hoch gelegen und überwiegend mit alten Reben bestockt. Eine eigene Kellerei hatte EGO-Bodegas zunächst nicht, das dafür nötige Kleingeld hatte man gerade nicht einfach so rumliegen. Zum Herbst 2015 hat EGO diesen Kraftakt stemmen können und eine eigene, nagelneue und bestens eingerichtete Kellerei in Betrieb genommen. Bis dahin machte der Betrieb seine Weine bei einem befreundeten Winzer mit dessen Kellerei-Einrichtung. Der Weinqualität tut solcher Pragmatismus keinen Abbruch. Die Weine sind äußerst kraftvoll und üppig: Sie können qualitativ mit vielen deutlich teureren Weinen konkurrieren: Klar, wer mitten in der Krise in Spanien neue Weine auf den Markt bringen will, muss schon ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, um überhaupt Kunden finden zu können. Bei uns hat das Weingut sogar sehr viele Kunden gefunden: sowohl Talento als Goru gehören zu unseren meistverkauften Rotweinen. Die zentrale Rebsorte des Betriebs ist Monastrell. Die kennt außerhalb der Region kaum jemand, obwohl sie weit verbreitet ist: rund 60000 ha sind in Spanien damit bestockt, als Mourvedre gibt es sie auch in Südfrankreich. Der geringe Bekanntheitsgrad liegt vermutlich vor allem daran, dass der Name nur selten auf dem Etikett erscheint: Monastrell wird meistens als Cuvée ausgebaut. So ist das auch bei Ego-Bodegas. Die sehr alten Monastrell-Stöcke des Betriebs bilden qualitativ wie quantitativ die Basis der Wei-ne. Aber jeder Wein wird mit einem anderen Cuvéepartner verheiratet. Und schon haben die Weine alle einen gemeinsamen Grundstil und sind doch alle anders.

�Talento 2014 6,- € (=8,-/l)

Der Talento ist eine Cuvée aus Monastrell und Syrah. Er wird nur kurze Zeit im Holzfass ausgebaut. Freilich sollte man deswegen keinen einseitig fruchtbe-tonten Wein erwarten. Dank der niedrigen Erträge hat der Wein auch ohne Barrique-Einfluss einen stämmigen Körper, der mit der typischen, warmen

Frucht der Monastrell zusammen ein durchaus opulentes Gesamtbild ergibt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hervorragend, immer wieder stufen probierende Kunden den Wein irgendwo in der 10-Euro-Klasse ein.

�Goru tinto 2015 7,- € (=9,33/l)

�Goru tinto 2013 Magnum (1,5l) 17,- € (=11,33/l)

Auch der Goru tinto ist eine Cuvée, die zu 50% aus Monastrell besteht. Hinzu kommt Syrah (30%) und Petit Verdot (20%). Die Petit Verdot stammt eigent-lich aus dem Bordeaux, wird dort aber fast nicht mehr angebaut. Die Sorte ist

sehr spät reifend, braucht also einen langen, warmen Herbst, um reif zu werden, im heißen Jumilla kein Problem. Auch bei reifen Trauben gibt die Petit Verdot ein gut strukturiertes Gerbstoffgerüst. Sie ist deswegen ein perfekter Cuvée-Partner, der dem Wein Kraft und Langlebigkeit verleiht. Auch der Goru verfügt nicht nur über eine enorme Aromenfülle, sondern auch über seidige Gerbstoffe. 90 Punkte Guia Peñin 2017

�Goru „selección 77 barrels“ 2011 10,- € (=13,33/l)

Die „selección 77 barrels“ ist eine Cuvée aus 60% Monastrell und 40% Caber-net, 12 Monate im Barrique gereift. Hier werden die dunkel-warmen Frucht-noten der Monastrell raffiniert ergänzt durch die Vanillenoten des Fassausbaus und die Cassis-Töne reifer Cabernet-Trauben.

91 Punkte Guia Peñin 2015

�Goru blanco 2015 7,- € (=9,33/l) Der weiße Goru ist noch ziemlich neu und ihn gibt es bislang auch nur in einer kleinen Menge. Gekeltert wird er aus Chardonnay und Moscatel, zwei Rebsorten, die beide an heißen Standorten eher üppige Weine geben, aber auch zwei Sorten, die hinsichtlich ihrer Aromatik sehr unterschiedlich sind:

die Chardonnay eher verhalten, die Moscatel (=Muskateller) überquellend bis penetrant. Zusammen vertragen sie sich ausgespro-chen gut, treffen sich auf der Mitte zu einem ausgewogenen Ergebnis. Dem steht der üppige Körper gut mit einer fast cremigen Textur. Kein Wein für die Fans fluffig-zarter Terrassenweine, aber wer auch beim Weißwein Konzentration und Dichte mag, wird begeistert sein.

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Jumilla Viña Betola --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Viña-Betola-Weine werden von Bodegas Pio del Ramo erzeugt. Pio del Ramo war mit seinen 60 ha Weinfeldern lange Zeit Mitglied in der Genossenschaft. 2007 stieg er dort aus und gründete ein eigenes Weingut. Der Betrieb konnte sich durch die Qualität seiner Weine relativ schnell etablieren. Heute verfügt er über 110 ha Rebflächen und eine große, modern ausgestattete Kellerei.

�Viña Betola blanco 2015 5,50 € (=7,33/l)

Der Betola blanco ist eine ungewöhnliche Cuvée aus Chardonnay und Moscatel, in der die Moscatel nur dezent Aroma vermittelt. Geerntet werden beide Rebsorten getrennt, damit alle Trauben zum optimalen Zeitpunkt kurz

vor der Vollreife gelesen werden. Die Ernte erfolgt nachts, wenn die Trauben ein Optimum an Frische und Frucht haben. Die Trauben werden für eine bessere Aroma-Ausbeute kurz auf der Maische belassen. Verwendet wird nur der Most aus der ersten, mit geringem Druck durchgeführten Pressung. Vergoren wird in gekühlten Tanks. Das Ergebnis ist ausgewogen, trocken, aber säurearm, fast cremig, und doch nicht zu opulent, mit fein-jugendlicher Frische.

�Viña Betola tinto 2014 5,50 € (=7,33/l) Im Betola tinto kommt zur lokalen Rebe Monastrell noch Cabernet. Auch hier werden temperaturgeführte Gärtanks eingesetzt, in denen die Maische unter regelmäßigem Umwälzen bei 22° vergoren wird. Nach der Trennung

des Jungweins von den Schalen wird eine malolaktische Gärung in Gang gesetzt, die Äpfelsäure in Milchsäure umwandelt und den Wein weicher und runder macht. Auf Holzfasslagerung wird verzichtet, gefiltert nur ausnahmsweise.

Jumilla Bodegas Juan Gil ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Bodegas Juan Gil ist eines der wenigen wirklich alteingesessenen Weingüter im Jumilla. Aus der Keimzelle in Jumilla ist mittlerwei-le ein veritables Weinimperium geworden mit Weingütern in einem halben Dutzend Weinbaugebieten im Süden Spaniens.

�Moscatel seco 2014/2015 9,- € (=12,-/l)

Der derzeit spannendste Wein des Stammhauses in Jumilla ist der Moscatel. Nein, der bedient keine Wünsche nach edelsüßem Wein, sondern ist trocken ausgebaut. Den fluffig-leichten Terrassenwein gibt er mit seiner Fruchtintensi-tät und seiner ausgewogenen, aber präsenten Säure auch nicht her. Und genau da liegt seine Identität: Komplex, konzentriert, mit Kraft und Frucht. 91 Punkte Guia Peñin 2016

Weinbaugebiet: Jumilla Jumilla liegt im bergigen Hinterland von Alicante nur 40 km von der Küste entfernt. In diesen 40 km fährt man aber von einer Welt in eine andere. Die Küstenregion ist dicht besiedelt, hier brummt der Tourismus, hier sind Gewerbebetriebe ansässig. Im Landesinneren ist nichts mehr, halbverfallene Dörfer ohne Infrastruktur, kaum Arbeitsplätze, triste, trockene Landschaft: Der jährliche Niederschlag liegt unter 300 mm, die Sommerhitze oft um die 40°. Wer kann zieht weg. Weinreben gibt es, ja doch, sogar soweit das Auge reicht. Verarbeitet werden die Trauben meist von großen Genossenschaften, die einen Großteil ihres Weins im Tank verkaufen müssen. Der Erlös reicht dann gerade, um den Mitgliedern der Genossenschaften ein bescheidenes (Über-) Leben zu ermöglichen. In den letzten Jahren sind allerdings einige Weingüter neu entstanden, deren qualitativer Anspruch dann doch optimistisch für die Zukunft dieser Weinregion stimmt.

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Campo de Borja Bodegas Borsao -----------------------------------------------------------------------------------------------------------Borsao bewirtschaftet rund 1500 ha Weinbergfläche, also knapp ein Viertel des ganzen Weinbaugebiets Campo de Borja. Der Betrieb ist damit nicht nur einer der beiden größten Erzeuger des Gebiets, sondern auch mit der beste. Und das liegt wiederum auch an seiner Größe. Borsao produziert mehr Trauben und damit auch mehr Wein, als der Betrieb über die Flasche absetzen kann. Ein Teil der Ernte wird immer noch als Tankwagenwein verkauft. Klar, dass man für die eigenen Flaschenweine das beste Material aussucht. Andererseits kann Borsao bei den Topweinen nicht so viel liefern, wie absetzbar wäre. Es ehrt den Betrieb, dass er trotzdem darauf verzichtet, die verfügbaren Mengen mit weniger hochwertigem Material zu vergrößern.

�Monte Oton 2014 4,- € (=5,33/l) Schon der preisgünstige Monte Oton stammt von alten Garnacha-Reben. Er wird von der gekühlten Gärung bis zur Füllung in Edelstahltanks ausgebaut, weist also keine Einflüsse von Eichenholzfässern auf. Sortentypisch ist der Wein rund und weich, mit schönen Fruchtnoten und perfekt eingearbeitetem

Gerbstoff. Ein unkomplizierter, vergnüglicher Wein in einer Preisklasse, die nicht weh tut.

�Campo Castillo rosado 2015 4,50 € (=6,-/l) Die Rebsorte Garnacha verfügt über eine enorme Frucht und gilt daher als ideal für die Erzeugung von Rosé. Klar, dass man bei einem Betrieb wie Bor-sao, dessen Rebflächen weit überwiegend mit Garnacha bestockt sind, auch erstklassigen Rosé macht. Der ist mit seinen feinen Erdbeer-/Himbeernoten

nicht nur gut, sondern auch noch ausgesprochen preisgünstig.

�Borsao tinto selección 2014/2015 6,- € (=8,-/l) Basis des Weins ist Garnacha, abgerundet mit kleineren Anteilen Syrah und Tempranillo. Das gibt einen rund-eleganten Wein mit nur dezentem Tannin und weicher Frucht, der fast jedem Rotweintrinker gefällt. Der Borsao tinto selección wird in größeren Stückzahlen aufgelegt. Aber in den letzten Jahren

war die Nachfrage eher noch größer, spätestens nachdem Weinguru Robert Parker den 2011er im Nov. 2012 bejubelt hatte: „Pos-sibly the single greatest dry red wine value in the world“. Der war dann schnell vom Markt. Auch die Folge-Jahrgänge sammelten eine lange Liste internationaler Auszeichnungen und erfreuten sich entsprechender Nachfrage. Daher liefert die Kellerei mittler-weile den 2015er aus. Der steht zwar erst am Anfang seiner Flaschenreife, ist aber durchaus schon mit Vergnügen trinkbar. Ein wenig Luft in der geöffneten Flasche oder im Dekantiergefäß tut ihm freilich gut.

�Berola 2013 12,- € (=15,-/l)

Beim Berola ergänzt Borsao die Garnacha um einen 20-prozentigen Anteil von Syrah, was dem Wein leicht lakritzige Gewürznoten verleiht. Vielleicht noch markanter wirkt sich allerdings der 14-monatige Ausbau in getoasteten Barrique aus, die dem Wein vanillige Röstaromen verleihen. Das alles bleibt

aber rund und harmonisch durch den üppigen Körper und die konzentrierten Noten nach Schwarzkirschen des Garnacha-Anteils (der von bis zu 60 Jahre alten Reben stammt). 91 Punkte Guia Peñin 2017

�Tres Picos 2013/2014 14,- € (=18,67/l)

Der Tres Picos ist der in sehr begrenzter Auflage hergestellte Spitzenwein von Borsao, vollständig aus Garnacha-Trauben von sehr alten Rebstöcken gekel-tert. Das ist natürlich kein filigranes Leichtgewicht, sondern ein Wein mit enormer Kraft und Fülle, grandioser Fruchtkonzentration und üppig-weichen

Tanninen. „Picos“, also Spitze, ist der Wein seit Jahren auch bei den Bewertungen. Der Jahrgang 2013 hat es sogar geschafft, von Weinguru Robert Parker als sein persönlicher best-value Wein des Jahres 2014 gekürt zu werden. Als der dann von der Kellerei zum Verkauf freigegeben wurde, konnte sich Borsao vor Aufträgen nicht mehr retten: der 2013er ist in der Kellerei längst ausver-kauft. Wir haben uns eine größere Partie sichern können, aber auch bei uns gilt: nur solange Vorrat reicht (der 2014er wartet schon in unserem Lager). 2013: 92 Punkte Guia Peñin 2016, 2014: 92 Punkte Guia Peñin 2017

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�Zarihs Syrah 2013 13,- € (=17,33/l)

Borsao arbeitet schon länger mit dem australischen Starönologen Chris Ring-land zusammen, der auch das Projekt Alto Moncayo realisiert hat. Als Austra-lier hat Chris Ringland eine Neigung zu Syrah quasi in der DNA verankert. Als er sich 2001 für die Zusammenarbeit mit Borsao gewinnen ließ, sorgte er

dafür, dass einige Rebflächen in allerbesten Lagen am Fuß des Moncayo-Gebirges auf über 600m Höhe mit Syrah bestockt wur-den. Die Erträge aus diesen Flächen wurden bislang in der Cuvée verwendet. 2013 glaubte Ringland dann, dass die Pflanzen jetzt alt genug sind, um die Trauben erstmalig sortenrein auszubauen. So entstand der Zarihs (wie Shiraz, nur anders herum). Der wur-de gleich bei seiner Premiere in der Verkostung „Syrah du Monde“ zum besten Syrah Spaniens gekürt. Durchaus zu Recht: fast schwarz in der Farbe, rauchige Brombeernoten mit Schokolade, Vanille und den für Syrah typischen Ge-würztönen, weiche Tannine. Die Barriquenoten bleiben dezent; Ringland legt nur einen Teil des Ertrags in Barrique und lässt den größeren Teil im Edelstahltank. So viel Spaß der Zarihs jetzt schon macht: er wird sich die nächsten 2, 3 Jahre auf der Flasche weiter verbessern.

�Viña Borgia 3-Liter-Bag-in-Box 3-l-BiB 12,- € (=4,-/l)

Borsao hat trotz aller Erfolge nach wie vor mehr Wein, als der Betrieb über die Flasche absetzen kann und muss nicht wenig als lose Ware verkaufen. Der Marktpreis für Tankwagenwein ist freilich in Spa-nien längst auf einem grotesk-lächerlichen Preisniveau angekommen; selbst mit dem Qualitätsbewusst-sein von Borsao kommt man kaum auf einen vernünftigen Preis. Da ist ein superpreisgünstiger Wein im „BiB“ auch für den Erzeuger immer noch attraktiv. Und so hat auch Borsao einen reinsortigen Garnacha in den „BiB“ gefüllt, ganz sauber, ganz fruchtbetont, ohne Holzfassnoten und mit weichen Tanninen. Mundus Vini „Gold“ Sommerverkostung 2015

„BiB“ Bag-in-Box ist eigentlich eine geniale Wein-Verpackung. Der Wein ist in einen Folienbeutel gefüllt, der durch einen qua-derförmigen Karton gehalten wird. In den Folienbeutel ist ein Zapfhahn eingeschweißt. Mit jedem Schluck Wein, der ent-nommen wird, schrumpft der Beutel im Karton mit. Damit dringt in das eigentliche Weinbehältnis keine Luft und damit auch kein Sauerstoff. Der Wein bleibt im angebrochenen Bag-in-Box viel länger haltbar als in der angebrochenen Flasche. Und preisgünstig ist die Verpackung auch noch.

Olivenöl

Borsao ist eine Genossenschaft. Viele Mitglieder bewirtschaften nicht nur Weinfelder, sondern auch uralte Olivenhaine. Hier wird weit überwiegend eine lokale Olivensorte namens Empeltre angebaut, die elegantes, ausgewogenes Öl gibt. Borsao hat sich daher eine Schwestergenossenschaft zugelegt, die sich um die Olivenölproduktion kümmert. Deren hochwertiges Öl, natürlich kaltge-presst „nativ extra“, wird überwiegend in den üblichen hübschen kleinen Flaschen zu den üblichen Preisen vertrieben. Wir haben uns aber für die Gastronomie-Füllung entschieden. Die kommt in ziemlich unansehnlichen 2-Liter-Plastikflaschen, ist dafür aber für die Qualität konkurrenzlos preisgünstig: 16,- € / 2-Liter-Fl. (=8,-/l). (Nicht versandtauglich!)

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Campo de Borja Alto Moncayo ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Alto Moncayo ist quasi der Super-Premium-Ableger von Bodegas Borsao. Borsao hatte 2001 gut 80 ha der besten Weinberge abgezweigt und in ein Kooperations-projekt mit dem australischen Starönologen Chris Ringland und dem spanischen Weininvestor Jorge Ordonez eingebracht. Die Weinberge sind allesamt mit alten Garnacha-Stöcken bepflanzt, nicht wenige im biblischen Alter von 100 Jahren und mehr. Hier werden einige der besten Garnacha-Weine der Welt überhaupt erzeugt, von uralten Reben, die oft nur noch eine Traube je Pflanze tragen und in winziger Auflage, Weine von grandioser Kraft und Konzentration und erhebli-chem Alterungspotential. Nur, es gibt viel zu wenig davon, die paar Flaschen versickern ruckzuck in den Kellern der Freaks.

�Alto Moncayo Veraton 2013/2014 24,- € (=32,-/l) Kraftvoller, wuchtiger Rotwein aus Trauben von 40 bis 60 Jahre alten Gar-nacha-Rebstöcken. Ca. 17 Monate barriquegereift. Alljährlich von grandioser Qualität und natürlich mit den entsprechenden Bewertungen. Die Zeitschrift „Feinschmecker“ z. B. kürte den Veraton 2012 in ihrer Ausgabe Oktober

2014 gar zum besten Garnacha zwischen 20,-€ und 40,-€! Der aktuelle Jahrgang 2013 reiht sich nahtlos in die Klasse der Vorjahrgänge ein, ist sogar mit seinen üppigen Heidelbeeraromen und geschmeidigen Tanninen schon jetzt mit großem Vergnügen trinkbar, hat aber doch beträchtliches Reifepotential. Veraton 2008: 93 Punkte Guia Peñin 2012 Veraton 2009: 93 Punkte Guia Peñin 2013 Veraton 2010: 93 Punkte Guia Peñin 2014 Veraton 2011: 93 Punkte Guia Peñin 2015 Veraton 2012: 94 Punkte Guia Peñin 2016 Veraton 2013: 94 Punkte Guia Peñin 2017

�Alto Moncayo 2013/2014 33,- € (=44,-/l)

Ausnahme-Garnacha aus Trauben von bis zu 100 Jahre alten Garnacha-Rebstöcken. Ca. 19 Monate barriquegereift. Tiefdunkle Farbe, überquellende Aromen nach dunklen Waldfrüchten, gewaltiger Körper. Der aktuelle Jahrgang 2013 ist natürlich in der von Alto Moncayo gewohnten

Klasse, aber es wird sich lohnen, ihm noch ein, zwei Jährchen Reifezeit zu gönnen. Alto Moncayo 2002: 96 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) Alto Moncayo 2003: 93 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) Alto Moncayo 2004: 96 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) Alto Moncayo 2005: 95+ Punkte Robert Parker (Nov. 2013) Alto Moncayo 2006: 97 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) Alto Moncayo 2007: 100 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) Alto Moncayo 2008: 92 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) 95 Punkte Guia Peñin 2012 Alto Moncayo 2009: 100 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) 95 Punkte Guia Peñin 2013 Alto Moncayo 2010: 92 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) 95 Punkte Guia Peñin 2014 Alto Moncayo 2011: 95 Punkte Robert Parker (Nov. 2013) 96 Punkte Guia Peñin 2015 Alto Moncayo 2012: 95 Punkte Guia Peñin 2016 Alto Moncayo 2013: 95 Punkte Guia Peñin 2017

Weinbaugebiet: Campo de Borja Das Weinbaugebiet Campo de Borja liegt südlich der Rioja in der Region Aragon westlich der Stadt Zaragoza. Mit seinen rund 6600 ha Weinbergen gehört das Gebiet zu den eher kleineren Weinbaugebieten in Spanen und ist selbst im Inland kaum bekannt. Hier dominiert mit über 80% der Rebfläche die Rebsorte Garnacha (in Frankreich als Grenache bekannt). Über viele Jahrzehnte hatte man im Borja aus Kostengründen kaum Weinberge neu bepflanzt. So wurden die Reben immer älter. Heute wissen die Bor-ja-Winzer diesen Schatz zu würdigen, aus ihren großen Beständen an alten und uralten Garnacha-Stöcken entstehen wuchtig-kraftvolle, üppige Rotweine.

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Valdepeñas Navarro Lopez ------------------------------------------------------------------------------------ Der Familienbetrieb Navarro Lopez hat eine unglaubliche Karriere hinter sich, innerhalb von kaum 25 Jahren von einem unbedeutenden Kleinbetrieb zu einer der besten Kellereien im Weinbaugebiet Valdepeñas. Der Betrieb verfügt heute über 190 ha eigene Weinberge, eine große, hochmoderne Kellerei mit eige-nem Laboratorium und elektronisch gesteuerten Produktionsprozessen. Ein separater Bereich mit ca. 6000 Barrique steht für den Fassausbau bereit. Entsprechend sind die ganz traditionell spanisch lan-ge im Holzfass ausgebauten Rotweine der Serie Don Aurelio ein Herzstück des Sortiments. Entgegen gängigen deutschen Vorur-teil sind solche (mittlerweile aus Kostengründen selten gewordene) spanische Traditionsrotweine weder schwer, noch mit heftigen Holznoten befrachtet: Hier wird die Holzfass-Lagerung zur Reifung eingesetzt, nicht um dem Wein einen Eichenton zu verleihen.

�Don Aurelio blanco Verdejo 2015 4,50 € (=6,-/l) Die Rebsorte Verdejo ist eigentlich im Rueda zu Hause. Da das Rueda mit seiner Weißweinnische ziemlich erfolgreich ist, gibt es viele Versuche, die Sorte auch in anderen spanischen Weinbaugebieten anzubauen. Die Ergebnisse sind meistens wenig überzeugend; die Sorte ist viel kapriziöser als man geglaubt hat. Auch Na-

varro Lopez hat lange mit Verdejo experimentiert und viel lernen müssen, macht aber mittlerweile einen richtig guten Verdejo, mit sortentypischer Obstfruchtigkeit ohne Penetranz, frisch aber ohne Säurespitze. Damit darf sich die Kellerei rühmen, einen der ganz wenigen Verdejo außerhalb des Rueda zu machen, der qualitativ mit dem Original auf Augenhöhe steht. Superpreisgünstig war der Don Aurelio blanco freilich schon immer. (Restbestand Jahrgang 2015, Jahrgang 2016 ab ca. Feb. 2017)

�Don Aurelio reserva 2011 5,50 € (=7,33/l) Die reserva ist der Klassiker in der Don-Aurelio-Serie, ganz traditionell spanisch, reinsortig aus der spanischen Nationalrebe Tempranillo gekeltert und mit einem Stil wie er vor 30 Jahren für hochwertige spanische Rotweine selbstverständlich

war, der aber heute selten geworden ist, ganz besonders in dieser Preisklasse. Die Herstellung ist eigentlich wenig wirtschaftlich: in klassischer Maischegärung wird ein Rotwein gekeltert, der dann längere Zeit erst im Holzfass, anschließend auf der Flasche reifen darf. Dabei werden die Gerbstoffe weich und rund, der Wein bekommt feine Reifenoten. Das kostet Zeit und Geld. „Holzfass“, das heißt übrigens in diesem Zusammenhang nicht „neues Eichenholz“ sondern langjährig gebrauchte Fässer, die den Inhalt nicht mehr mit Vanille- und Röstnoten aromatisieren, aber ganz allmählich den Gerbstoff oxydieren lassen. Spanische Rotweine waren früher auch gar nicht schwer und so ist auch der Don Aurelio mit 13 %Vol ganz friedlich dimensioniert.

�Don Aurelio gran reserva 2009 7,00 € (=9,33/l)

Guter gran reserva ist selten geworden. Navarro Lopez ist einer der ganz wenigen Erzeuger, die noch qualitativ anspruchsvollen gran reserva im alltagstauglichen Preissegment herstellen. Der Wein ist ganz klassisch, eher filigran und gar nicht

schwer, ist 100% aus Tempranillo gekeltert. Stilistisch also eigentlich durchaus ähnlich zur reserva. Aber nur in sehr guten Jahr-gängen aufgelegt und aus noch stärker selektierten Trauben gemacht und noch länger fassgereift. Da hat der neue Jahrgang sogar noch einiges Entwicklungspotential, obwohl er schon 7 Jahre auf dem Buckel hat. Weinbaugebiet: Valdepeñas

Valdepeñas liegt ca. 200 km südlich von Madrid in der Region Castilla-la Mancha. Weinrechtlich ist das Valdepeñas ein eigenes Weinbaugebiet (denominacion de origen, kurz d. o.), nicht Bestandteil des Weinbaugebiets La Mancha. Ansonsten unterscheidet sich die Region allerdings kaum von der übrigen Mancha: Im Sommer heiß und trocken, im Winter wegen der Lage auf gut 700 über NN oft kälter als am Niederrhein und ziemlich ungemütlich. Und kaum besiedelt, das gleichnamige Städtchen ist mit seinen 24000 Einwohnern schon eines der größten Orte der ganzen Mancha und das Oberzentrum für eine riesige Region. 23000 ha Rebflächen sind beim Kontrollrat der denominacion Valdepeñas angemeldet, aber nur 24 weinerzeugende Betriebe. Schon dieses Verhältnis zeigt, dass hier die Weinerzeugung von einigen Großerzeugern dominiert wird. Navarro Lopez wäre zwar in Deutsch-land eines der größten Weingüter bundesweit, gehört im Valdepeñas aber zu den eher kleineren Betrieben. Viele Kellereien in der Region produzieren neben „Valdepeñas“ auch vino de la tierra de Castilla. Diese Herkunftsbezeichnung gehört in die Kategorie „Landwein“ (heute korrekt: indicacion geografica protegida) und umfasst im Wesentlichen das gesamte Castilla-La Mancha. Für die Winzer hat das den Vorteil, dass sie auch Rebsorten verwenden dürfen, die für das Weinbaugebiet Valdepeñas nicht zugelassen sind und auch Trauben verwenden dürfen, die irgendwo in der Mancha außerhalb der geografischen Grenzen des Weinbaugebiets Valdepeñas gewachsen sind. Der Qualität tut das keinen Abbruch, im Gegenteil, viele ehrgeizige Erzeuger weichen mit ihren besten Produkten auf die Landwein-Klassifizierung aus, weil sie nicht mit dem in einem Topf gewor-fen werden wollen, was einige Großerzeuger in Riesenstückzahlen unter „Valdepeñas“ oder „La Mancha“ auf den Markt bringen.

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Castilla Navarro Lopez ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Längst macht Navarro Lopez auch ausgezeichnete jung-fruchtige Weine modernen Stils, die besten in der Linie „Premium 1904“. Diese Linie läuft nicht unter der Herkunftsbezeichnung Valdepeñas, sondern als Landwein „vino de la tierra des Castilla“, weil hier auch Rebsorten verwendet werden, die unter Valdepeñas nicht zulässig sind. Entstanden ist der „Premium 1904“ eigentlich im Jahre 2004 als Jubiläumswein, als die Kellerei 100 Jahre alt wurde. In den Folge-jahren hat Navarro Lopez diese Marke als Spielwiese genutzt, um in kleinen Auflagen Weine abseits des Normalbetriebs zu ma-chen. So sind im Laufe der Zeit unter diesem Namen ganz unterschiedliche Weine entstanden, zwar allesamt äußerst hochklassig und spannend, aber eben auch genauso unterschiedlich. Ab dem Jahrgang 2014 hat die Önologin eine ganz große Spielwiese be-kommen und gleich mehrere neue „Premium 1904“ machen dürfen. Die sind auf gewohnt hohem Niveau, aber leider sind auch die Stückzahlen so klein wie gewohnt.

�“Premium 1904” Chardonnay 2015 6,- € (=8,-/l) Die Chardonnay-Rebe stammt aus dem französischen Burgund, ist aber heute längst Weltbürgerin, die überall wächst, wo Reben gedeihen. Sie passt sich dabei auch an unterschiedlichste klimatische Verhältnisse an. Entsprechend ist auch extrem unterschiedlich, was man unter diesem Namen in der Flasche

vorfindet, von schlank und säurebetont bis wuchtig und breit ist alles vertreten. Navarro Lopez hat für seinen Chardonnay-Versuch einen geschickten Mittelweg eingeschlagen und einen Wein gemacht, der einerseits die Säurefrische vieler deutscher Chardonnay vermeidet, andererseits aber auch weit weg bleibt von der buttrigen Wucht vieler Chardonnay aus Übersee (und auch vieler Chardonnay aus Spanien). Der Wein ist elegant und mittelgewichtig, mit ausgeprägter, aber feiner Aromatik und dezenter Säurestruktur.

�“Premium 1904” Sauvignon blanc 2015 6,- € (=8,-/l) Die Sauvignon-blanc stammt wie die Chardonnay aus Frankreich, genau ge-nommen aus den Regionen am Atlantik, aber auch diese Rebe hat sich welt-weit an unterschiedlichste klimatische Verhältnisse angepasst. In der spani-schen Sommerhitze fällt die Sorte meist deutlich säureärmer aus als in ihrer

Heimat an der Loire. Navarro Lopez bleibt auch bei diesem Wein seinem Stil treu und hat einen sehr ausgewogenen Wein ge-macht, mit der typisch intensiven Stachelbeer-/Cassis-Aromatik der Sorte aber ohne jede Penetranz. Dank penibler Überwachung des Reifeprozesses werden die Trauben zum optimalen Zeitpunkt geerntet (vor! der Vollreife), so dass der Wein frisch bleibt ohne Alkohollast.

�“Premium 1904” Riesling-Moscatel 2015 6,- € (=8,-/l) Einer der ganz wenigen gelungenen Riesling-Weine aus Spanien. Die Rebsorte Riesling verträgt mediterrane Sommerhitze eher schlecht. Entsprechend wenig ansprechend war auch fast alles, was ich im Laufe der Jahre von Versuchen mit dieser Rebsorte im Mittelmeerraum probiert habe. Was Navarro Lopez bei

seinem, in 2015 erstmalig aufgelegten Versuch anders gemacht hat, weiß ich nicht, gibt die Kellerei auch nicht preis. Ich vermute, dass die Riesling-Trauben ganz bewusst extrem früh geerntet wurden, um die sortentypische Frische zu erhalten, zu einem Zeit-punkt, an dem die Aromatik noch wenig ausgeprägt ist und die Önologin dieses Defizit mit der Zugabe von Moscatel ausgegli-chen hat. Wie gesagt pure Spekulation. Aber das Ergebnis ist erstaunlich gut, trotz des Moscatel-Anteils sogar vom Riesling ge-prägt.

�“Premium 1904” Graciano 2014 6,- € (=8,-/l) Graciano ist eine sehr hochwertige Rotweinrebe mit ausgeprägter, intensiver Frucht, tiefdunkelblauer Farbe und feinstem Tannin. Aber sie ist (ähnlich wie die verwandte Prieto Picudo) im Anbau so zickig, dass in ganz Spanien kaum mehr 1000 ha mit dieser Sorte bestockt sind. Die Graciano-Rebgärten liegen

fast alle in der Rioja, wo die Sorte beheimatet ist und wo sie hochgeschätzt wird, um in der Cuvée dem Wein mehr Frucht und mehr Alterungspotential zu verleihen. Navarro Lopez hat schon vor einigen Jahren zu Versuchszwecken eine Fläche mit Graciano bestockt, nicht in der Rioja, sondern im heimischen Valdepeñas. Die Erträge wurden bisher als Cuvéepartner verwendet (siehe Jahrgang 2011 unten!). Im Jahr 2014 wurde jetzt erstmalig ein sortenreiner Graciano gemacht, mit aller Frucht-Konzentration und Eleganz dieser Rebe und ohne jeden Barrique-Einfluss. Der Wein ist eigentlich grandios, nur noch ein wenig jung. Aber wenn der Wein die fehlende Flaschenreife nachgeholt hat, wird er vermutlich längst aus dem Handel sein.

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�“Premium 1904” 2011 Tempranillo-Graciano 11,- € (=14,67/l) �“Premium 1904” 2012 Tempranillo-Syrah 11,- € (=14,67/l) Der „Premium 1904“ als Cuvée gilt in der firmeneigenen Hierarchie als „Flaggschiff“ dieser Serie. Er wird aus selektiv von Hand gelesenen Trauben

besonders hochgeschätzter Parzellen hergestellt. Vinifiziert wird in einem temperaturgeführten Edelstahltank. Anschließend wird der „1904“ einige Monate barriquegereift, gerade solange, dass sich ein Hauch von Vanille und Karamell im Aromaspektrum wie-derfindet, aber keine vordergründigen Eichenholznoten. Navarro Lopez hält selbst hier die Tannine vergleichsweise weich, und dennoch hat der Wein einiges Reifepotential. Im Jahrgang 2011 wurde eine Cuvée aus Tempranillo und Graciano komponiert, im Jahrgang 2012 eine Cuvée aus Tempranillo und Syrah. Sehr gut sind beide, aber spannend ist, wie die unterschiedliche Sortenzu-sammensetzung bei ansonsten gleicher Machart den Weincharakter beeinflusst.

�Frizz Chic Verdejo Moscatel 4,50 € (=6,-/l) Für den 2015 erstmalig aufgelegten „Frizz-Chic“ werden aromatische Verde-jo-Trauben sowie ein Anteil Muskateller-Trauben nicht ganz durchgegoren, so dass eine kleine Menge Traubenzucker übrig bleibt. Das verleiht dem Wein nicht nur eine dezente Süße, sondern auch einen niedrigen Alkoholgehalt. Das

ganze wird so gesteuert, dass eine gehörige Portion Gärkohlensäure im Wein verbleibt. Der ist dann „frizzante“, also prickelnd. Kein Wein für tiefgründige Überlegungen aus der Kategorie „was will der Winzer uns mit diesem Wein wohl sagen“, sondern völlig unbeschwert und unkompliziert und gemeingefährlich süffig im Zusammenspiel der zarten Süße und der Kohlensäurefri-sche mit der Obstfruchtigkeit der Verdejo und der Aromafülle der Moscatel.

�Sierra Calar 3-Liter Bag-in-Box 10,- € (=3,33/l) Bag-in-Box ist eigentlich eine geniale Wein-Verpackung. Der Wein ist in einen Folienbeutel gefüllt, der durch einen quaderförmigen Karton gehalten wird. In den Folienbeutel ist ein Zapfhahn einge-schweißt. Mit jedem Schluck Wein, der entnommen wird, schrumpft der Beutel im Karton mit. Damit dringt in das eigentliche Weinbehältnis keine Luft und damit auch kein Sauerstoff. Der Wein bleibt im angebrochenen Bag-in-Box viel länger haltbar als in der angebrochenen Flasche. Und preisgünstig ist die Verpackung auch noch. Dass Wein im „BiB“ nicht mit Einfachstwein im beschichteten Karton verwechselt werden sollte, zeigt der Sierra Calar, ein fruchtig-junger Rotwein, 100% Tempranillo, dem Navarro Lopez sogar einen Hauch Holzfassreife spendiert hat.

Weinbaugebiet: Vino de la Tierra de Castilla

In den mediterranen EU-Ländern liegen längst nicht alle Rebflächen in klassifizierten Herkunftsbezeichnungen (in Spanien: de-nominación de origen). Aber auch innerhalb klassifizierter Herkunftsbezeichnungen entstehen viele Weine, ohne dass sie den Namen des Weinbaugebiets tragen, z. B. weil sie hinsichtlich der verwendeten Rebsorten nicht den Regeln des jeweiligen Wein-baugebiets entsprechen. Solche Weine außerhalb klassifizierter Herkunftsbezeichnungen werden traditionell als Tafelweine oder Landweine bezeichnet. Diese beiden Begriffe sind genau genommen seit 2009 aufgrund einer Neuregelung durch die EU überholt. Die neuen Begriffe IGT oder IGP (je nach Landessprache) kennt freilich noch kaum jemand. Viele Weine werden daher weiter aufgrund einer Über-gangsregelung als „Landwein“ o. ä. deklariert. Auf spanischen Weinetiketten heißt es dann „Vino de la Tierra“. Im Grunde sind das auch geografisch begrenzte Herkunftsbe-zeichnungen, aber mit weitaus weniger engen Regularien als bei den denominación de origen. Eine der größten dieser Regionen ist Vino de la Tierra de Castilla. Diese Bezeichnung umfasst im Wesentlichen die gesamte Regi-on Castilla-La Mancha.

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Rioja Bodegas Óbalo -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Bodegas Óbalo entstand erst 2006 im Örtchen Sonsierra im Herzen der Rioja-Alavesa. Die junge Önolo-gin Susana Rodriguez machte von Anfang an hochklassige und hochprämierte Weine. Dabei hat sie kaum eigene Reben. Der Betrieb hat als Traubenlieferanten kleine Winzer aus der Umgebung ohne eigene Kelle-rei langfristig verpflichtet. Insgesamt steht der Ertrag von 40 ha Rebflächen zur Verfügung, für spanische Verhältnisse eher klein. Dennoch verfügt der Betrieb über eine edelstahlblinkende Kellerei auf der Höhe der Zeit und über ein ausgedehntes Fasslager.

�Óbalo crianza 2012/2013 11,- € (=14,67/l)

Für den Óbalo crianza werden nur handgelesene Tempranillo-Trauben von Reben verwendet, die zwischen 45 und 70 Jahre alt sind. Die werden in der Kellerei auf Selektionstischen nochmals verlesen, bevor sie temperaturgeführt

auf der Maische vergoren werden. Nach der Gärung wird zunächst mit nur geringem Pressdruck gekeltert. Für die eigenen Weine wird nur der bei dieser ersten Pressung ablaufende Most verwendet. Der wird 12 Monate in Barriques gereift, von denen jedes Jahr mindestens ein Drittel erneuert wird. Jahrgang 2012: 93 Punkte Guia Peñin 2017 (= „exzellent“), eine für diese Preisklasse sensationelle Bewertung

�Óbalo reserva 2009/2010 20,- € (=26,67/l)

Die Óbalo reserva wird aus den Trauben uralter Rebsenioren gekeltert, die zwischen 65 und 90 Jahre alt sind und nur noch Mini-Ernten geben, aber die in allerbester Qualität. Selbst diese Trauben werden in der Kellerei auf Selek-tionstischen verlesen. Der Wein wird nach der Gärung für 12 Monate auf

neue Barrique gefüllt und anschließend in der Kellerei für mindestens weitere 5 Jahre auf der Flasche gereift. Entsprechend ist die reserva klassischer, mehr vom Holz geprägt und signifikant reifer als die crianza. Große Weine sind sie beide. Von der reserva gibt es freilich nur maximal 15000 Fl. im Jahr. Jahrgang 2009: 93 Punkte Guia Peñin 2015, (einziger) „best buy“ im Guide Rioja der Zeitschrift Vinum (2/2016) Jahrgang 2010: 93 Punkte Guia Peñin 2017

�Matulan crianza 2013/2014 7,- € (=9,33/l)

Beim Matulan zeigt die Önologin von Bodegas Óbalo, dass sie auch in der 7-Euro-Klasse eine herausragende Qualität erzeugen kann. Die Trauben stam-men von jüngeren Rebstöcken als beim Óbalo, die für die Fassreifung ver-wendeten Barrique sind schon mehrmals belegt gewesen und auch bei der

Flaschenreifung in der Kellerei muss sich der Matulan etwas mehr beeilen. Es gibt also schon einen Unterschied zum Óbalo cri-anza: Gerbstoff und Frucht sind etwas präsenter und die subtil-feine Ausgewogenheit des Óbalo erreicht der Matulan auch nicht ganz. Aber auch für den Matulan werden Trauben von Stöcken verwendet, die im Schnitt 25-30 Jahre alt sind. Die Trauben wer-den von Hand geerntet, an Sortiertischen selektiert und anschließend vor der Maischegärung von den Stielen befreit. Die ganze Kellertechnik erfolgt mit dem gleichen Aufwand wie beim Óbalo. Und so ist auch das herausragende Preis-Leistungsverhältnis das gleiche, nur eben auf einem niedrigeren Preisniveau. Jahrgang 2013: 90 Punkte Guia Peñin 2017, Mundus Vini Frühjahr 2016: Gold

�Óbalo rosado 2016

Bei der Gründung von Óbalo wurde großer Wert darauf gelegt, dass die Trau-benbasis aus Rebanlagen mit alten und sehr alten Stöcken stammt. Ganz ließ sich aber nicht verhindern, dass sich auch ein paar kleine Parzellen mit Jungan-lagen in das Portfolio geschlichen haben. Daraus machte Susana Rodriguez im

Jahrgang 2015 eine kleine Menge rosado. Der war so gut, dass er weitgehend binnen weniger Tage in spanischen Inlandsmarkt versickerte. Für die Exportkunden blieben nur ein paar Kartons zum „Anfüttern“ übrig. Auch wir hatten nur ein paar Flaschen zum Probieren bekommen. Aber Óbalo hat versprochen, vom 2016er bekämen wir eine nennenswerte Menge. Also: ab ca. Februar/März 2017!!

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Rioja Ad Libitum ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Juan Carlos Sancha kümmert sich eigentlich um die Ausbildung spanischer Önologen, macht sich aber auch sonst um den Weinbau in der Rioja verdient. Nachdem er vor Jahren in halb verwilderten Weingärten einige alte, fast ausgestorbene Rebsorten wieder entdeckt hat, ist seine eigentliche Leidenschaft die Rekultivierung dieser Sorten. Er hat maßgeblich daran mitgewirkt, dass einige davon wieder zugelassen wurden. Natürlich kribbelte es ihm in den Fingern auch praktisch zu zeigen, wie gut die alten Sorten sind. So beschloss er, aus den familieneigenen Weinbergen eigene Weine zu machen. Die Weinberge werden nach ökologischen Prinzipen bewirtschaftet, eine Öko-Zertifizierung will Juan Carlos allerdings nicht. Die Weine sind grandios, nur, große Mengen macht Señor Sancha nicht, sonst könnte der Spaß ja in Arbeit ausarten. Immerhin bewirt-schaftet er mittlerweile 5 ha Weinberge in der besten Zone der Region Rioja Alta. Aber natürlich ist das im-mer noch homöopathisch.

�Ad Libitum Maturana 2012 13,- € (=17,33/l)

Maturana tinta ist eigentlich eine uralte Rebsorte der Rioja. Die geriet irgend-wann vor Jahrzehnten in Vergessenheit, gelangte auch nicht in die Liste der in der Rioja zulässigen Rebsorten und wurde deswegen auch nicht mehr neu angepflanzt. Vor ein paar Jahren war die Sorte praktisch ausgestorben. Der

Önologe Juan Carlos Sancha rekultivierte die Maturana tinta wieder. Und macht daraus einen großartigen Wein. Nein, keinen Kraftprotz. Sondern einen eleganten, ausgewogenen Wein mit feiner Frucht. (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand) 91 Punkte Guia Peñin 2015 = „excellent“ �Ad Libitum Peña al Gato 2010 17,- € (=22,67/l) Neben den sehr seltenen Rebsorten Maturana und Monastel stehen in den Weinbergen von Juan Carlos Sancha auch noch einige über 95 Jahre alte Stöcke der Sorte Garnacha. Daraus entsteht der Peña al Gato, ein ungemein konzentrierter Wein mit enormer Aromafülle. Leider gibt es aber kaum mehr als 1000 Flaschen im Jahr. (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand) 91 Punkte Guia Peñin 2013 = „excellent“

�Ad Libitum Maturana blanca 2014 10,- € (=13,33/l)

Im Jahrgang 2014 füllte Juan Carlos Sancha erstmalig eine winzige Menge Matu-rana blanca ab. Das ist nicht etwa weißgekelterte Maturana tinta, sondern eine eigenständige, aber nahezu ausgestorbene Weißwein-Varietät. Qualitativ und stilistisch gibt es freilich schon Ähnlichkeiten zur roten Maturana. Die Perfektion

liegt auch hier im Vermeiden aller Extreme. Genug Körper, aber keine Wucht, genug Fruchtsäure, aber keine Agressivität, üppiges Aroma, aber keine Penetranz. (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand) Weinbaugebiet: Rioja Das Weinbaugebiet Rioja liegt im Norden Spaniens am Oberlauf des Ebro und ist die wohl bekannteste spanische Herkunftsbe-zeichnung, die man auch im Ausland schon kannte, als spanischer Wein ansonsten noch wenig exportiert wurde. Mit den Ver-kaufserfolgen ist auch die Fläche stetig gewachsen: heute werden hier auf 63000 ha Wein angebaut. Die Rioja ist Rotweinland, Weißwein bleibt eine Randerscheinung. Traditioneller roter Rioja war früher meist eine lange fassgereifte, überwiegend aus Tempranillo bestehende Cuvée, was freilich heute so nicht mehr stimmt. Längst gibt es auch viele sortenreine Weine und auch viele Weine, die kein Holzfass von innen gesehen haben. Und einige spannende Weine ganz ohne Tempranillo gibt es auch. Ähn-lich uneinheitlich ist übrigens mittlerweile auch das Preis- und Qualitätsgefüge. Da gibt es leider auch (zu viele) Einfachstweine, die dem Ruf des Gebiets zunehmend schaden. Aber das große Mittelfeld bietet oft ausgezeichnete Qualitäten auf vernünftigem Preisniveau und kaum ein anderes spanisches Weinbaugebiet stellt so viele Weine auf Topniveau.

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Rioja La Rioja Alta ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ La Rioja Alta ist eines der ältesten Weingüter der Rioja (1890 gegründet) und gehört nach wie vor den besten Rioja-Häusern überhaupt. Der Weinstil ist ganz klassisch. Die Weine haben weniger Alkohol als heute üblich und sind sehr lange im Holzfass und auf der Flasche gereift, bevor sie auf den Markt kommen. Das ist ein zwar feines aber keineswegs kleines Weingut! Der Betrieb bewirtschaftet rund 400 ha eigene Weinberge (nur zum Vergleich: das Weinbaugebiet Ahr umfasst 550 ha). Über 30000 Barrique stehen in den riesigen Kellergewölben für die Wein-reifung bereit. Dort und in dem nicht minder ausgedehnten Flaschenlager liegt die Ernte vieler Jahrgänge, bis die Flaschen für den Verkauf freigegeben werden. Dem Zufall überlässt man hier nichts, selbst die Holzfässer stammen aus eigener Küferei.

�gran reserva “904” 2004 39,- € (=52,-/l)

Fast solange wie das Unternehmen gibt es auch den gran reserva „904“, aus den besten Trauben alter Rebstöcke gekeltert. Der Wein besteht zu 90 % aus Tempranillo, ergänzt durch einen 10-prozentigen Anteil Graciano. Er wird min-

destens 4 Jahre im Holzfass gereift. Anschließend schlummert er nochmal mindestens weitere 4 Jahre in den Kelleranlagen des Betriebs auf der Flasche. Der „904“ ist damit rund ein Jahrzehnt alt, ehe ein Jahrgang zum Verkauf kommt, dann auch trinkfertig sicherlich, aber immer noch mit dem Potential für ein langes Leben. Der Wein hat durch die Reifezeit perfekt abgerundetes Tan-nin und kann es sich leisten, mit nur 13 %Vol (2004) auf alle Schwere zu verzichten, bleibt elegant und subtil, fast filigran. Herge-stellt wird der „904“ nur in Top-Jahrgängen; so hat es 2002 und 2003 keinen „904“ gegeben. Der Wein ist so herausragend gut, dass er trotz seines klassisch-spanischen Stils, der eigentlich nicht dem Beuteschema heutiger Weinkritiker entspricht, reihenweise Top-Bewertungen einsammelt: Jahrgang 2004: 95 Punkte Guia Peñin 2015 (= unter den 100 besten Rotweinen Spaniens), 96 Punkte Robert Parker (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

�Viña Ardanza reserva 2005 24,- € (= 32,-/l)

Auch der Ardanza ist ein seit vielen Jahrzehnten hergestellter Klassiker. Als re-serva nicht ganz so lange fassgereift wie die gran reserva (aber immer noch mehr als 36 Monate in durchschnittlich 4 Jahre alten Barrique). Er enthält neben Tem-pranillo 20% Garnacha. Erzeugt wird auch der Ardanza nur in Top-Jahrgängen

wie 2004. Der Wein hat feine Brombeernoten, genügend Körper ohne Schwere und ausgewogene Gewürznoten. Nach mehr als 10 Jahren Reifezeit ist er perfekt trinkfertig. Jahrgang 2004: 94 Punkte Guia Peñin 2013, 94 Punkte Wine Spectator, 94 Punkte Stephen Tanzer, 93 Punkte R. Parker (6/2010) (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

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Rioja Bodegas Orben ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Bei „Anton“ denkt man an irgendwas Deutsches, aber die Familie Antón ist urspanisch und besitzt mit Izadi und Orben in der Rioja, Vetus im Toro und Finca Villacreces im Ribera del Duero gleich 4 Top-Weingüter in Spanien. Bodegas Orben haben die Antóns seit 2005. Das Weingut ist mit 30 ha Rebfläche für spanische Verhältnisse ziemlich klein. Die Weinberge sind freilich viel älter, alle Reben sind mehr als 60 Jahre alt und verteilen sich auf eine Vielzahl kleiner Parzellen

�Orben seleccionada 2010 20,- € (=25,-/l)

Eine Cuvée aus Tempranillo und 3% Graciano von Rebstöcken, die mehr als 60 Jahre alt sind. 12 Monate Ausbau in vollständig neuen Barrique. Perfekte Balance von Frucht und Fassnoten, samtig und lang. Jahrgang 2011: 93 Punkte Guia Peñin 2015 = „excellent“

Jahrgang 2012: 93 Punkte Guia Peñin 2016 = „excellent“

� Orben Malpuesto 2012/2014 30,- € (=40,-/l)

Der Spitzenwein von Orben von ca. 80 Jahre alten Stöcken, nur ca. 6000 Fl./Jahr. Noch konzentrierter, noch dichter, noch länger als der seleccionada und vermutlich auch noch langlebiger. Seine ganze Klasse zeigt der Malpues-to derzeit erst, wenn man ihn dekantiert und atmen lässt. Oder man hat Ge-

duld. In zwei oder drei Jahren wird er richtig grandios sein, aber lange noch nicht am Ende. 95 Punkte Guia Peñin 2017 = „Ausnahmewein“ (für Jhg. 2014)

Wein mit Schulnoten Fast alle Weintrinker haben schon mal was von den viel zitierten Parker-Punkten gehört, aber kaum jemand weiß, was sich dahinter wirklich verbirgt.

Robert Parker ist eigentlich Jurist, aber seit Mitte der 70er Jahre professioneller Weinverkoster. Parker stuft die Weine mit ei-ner Punkte-Bewertung ein, bei der maximal 100 Punkte erzielt werden können, ein System, das Parker übrigens den damali-gen amerikanischen Schulnoten entnommen hat. Das System hat sich mittlerweile in der Weinbewertung stark durchgesetzt. 80-89 Punkte stehen danach für „überdurchschnittlich“, Weine mit 90 Punkten und mehr stehen für „exzellent“. 95 oder mehr Punkte steht für „Ausnahmewein“, eine Bewertung die seriöse Kritiker nur sehr selten vergeben.

Nach wie vor sind die „Parker-Punkte“ die wohl wichtigste Wein-Bewertung weltweit. Veröffentlicht werden diese Bewer-tungen im „wine advocate“, einer Publikation mit vielen Lesern weltweit. Robert Parker selber hat sich freilich aus dem Ta-gesgeschäft zurückgezogen und den wine advocate an chinesische Investoren verkauft. Die „Parker-Punkte“ werden aller-dings nach wie vor von einem internationalen Verkosterteam vergeben, allerdings nur für Weine, die auf dem US-Markt er-hältlich sind.

Aber auch der in Spanien wohl wichtigste Weinführer Guia Peñin arbeitet nach diesem 100-Punkte-System. Natürlich ist auch für den Guia Peñin nicht nur Gründer und Inhaber José Peñin tätig. Sein Team verkostet jedes Jahr über 10000 spani-sche Weine.

Wenn man die statistische Notenverteilung betrachtet, wird die Wertigkeit der Noten deutlich: Für die Ausgabe 2017 (im-merhin schon die 27. Auflage) wurden 11500 Weine verkostet. Nur 174 davon wurden mit 95 Punkten oder mehr in die Kö-nigsklasse (das „Ehrenpodium“) berufen, überwiegend Rotweine, aber auch eine Reihe Cavas und Sherry, nur wenige Weiß-weine. Dieses „Ehrenpodium“ ist die wohl begehrteste Auszeichnung im spanischen Weinbau.

Auch für uns ist der alljährliche Guia Peñin meist ein kleiner Grund zur Freude. Die Weine in unserem Sortiment kommen nämlich ziemlich oft ziemlich gut weg. Wir hatten bei Redaktionsschluss in unserem überschaubaren Sortiment 12 Weine, die auf dem „Ehrenpodium“ gestanden haben und 16 Weine, die diese Klasse mit 93 oder 94 Punkten knapp verpasst hat-ten.

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Rioja Viña Bujanda --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Angefangen hatte alles mit Conde de Valdemar. Damit hatte Martinez Bujanda senior den Weinstil der Rioja revolutioniert und anschließend aus dem Rioja-Weingut einen gar nicht so kleinen Weinkonzern aufgebaut. Einige Jahre nach seinem Tod wurde der Familienkonzern unter den erbenden Nachkommen aufgeteilt. Im Vorfeld der Erbteilung wurde das Weingut Viña Bujanda aufgebaut, das an Carlos und Pilar Bujanda fiel. Für dieses Weingut wurden 120 ha Weinberge bereit gestellt (weitgehend mit Tempranillo-Reben bestockt) und eine Kellerei gebaut. Die Weine sind gekonnt gemacht: die crianza mit Frucht, mittlerem Körper und wohl eingebundenen Barrique-Noten, die reserva sehr viel kräfti-ger und mit deutlichen Tönen aus der Eichenfasslagerung, die gran reserva ganz klassisch rund und reif.

�crianza 2011 7,- € (=9,33/l)

�reserva 2010 10,- € (=13,33/l)

�gran reserva 2004 17,- € (=22,67/l)

Rioja Finca Valpiedra ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Cantos de Valpiedra crianza 2011 10,- € (=13,33/l)

�Finca Valpiedra reserva 2009 20,- € (=26,67/l)

Auch der Einzellagenwein Finca Valpiedra ist bei der Erbteilung an Carlos und Pilar Bujanda gefallen, die Viña Bujanda betreiben. Gegründet wurde das

Weingut schon von ihrem Vater, der Anfang der 90er Jahre eine 80 ha große, hufeisenförmige Einzellage kaufte, direkt am Ebro gelegen. Damals schon längst etabliert, gönnte sich Bujanda senior den Luxus, nur für diese Lage eine eigene Kellerei zu bauen, mit allem was gut und teuer ist. Ursprünglich wurde hier alljährlich nur ein Wein gemacht, der legendäre Finca Valpiedra. Aber auch Kultweine verkaufen sich in Spanien nicht mehr so leicht. Ab 2005 macht der Betrieb jedenfalls einen Zweitwein. Der „Can-tos“ ist freilich kaum anders gemacht als sein „großer Bruder“ und hat ein dementsprechend gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Rioja Altos de Oja ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Altos de Oja selección de la familia 2012 5,- € (=6,67/l)

Auch der Altos de Oja wird vom renommierten Rioja-Weingut Martinez Bujanda erzeugt. Die Önologen Peter Schoonbrod und Paul Shinnie konnten mit dem Weingut vereinbaren, dass sie sich immer mal wieder eine Partie aus den Bestän-

den aussuchen können, die die Voraussetzungen für eine Deklaration als crianza erfüllt hätten. Tatsächlich deklariert wird der Altos de Oja nur als tinto joven. So gibt es denn einen 12 Monate barrique-gereiften Rioja mit konzentrierter Aromatik und feinen Vanillenoten für 5,-!!

Rioja Oscar Tobía

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Als Oscar Tobía 1997 mit einem eigenen Weingut startete, kam er gerade mal auf eine Jahresproduktion von 3000 Flaschen. Heute bewirtschaftet er 80 ha und gehört zu Top-Önologen in der Rioja.

�Oscar Tobía selección 2010 11,- € (=14,67/l)

Als sich höherpreisige Weine in Spanien krisenbedingt immer schlechter verkauften, machte auch Tobía in der 10-Euro-

Klasse ein attraktives Angebot, das er „crianza selección“ nannte. Die selección ist eine Cuvée aus Tempranillo, Graciano und Garnacha. Die Trauben werden entrappt und bei 26° auf der Maische vergo-ren. Der Wein wird 19 Monate in neuen Barrique gereift und unfiltriert gefüllt. Im Ergebnis trifft enorme Kraft auf nicht minder enorm konzentrierte Frucht. 91 Punkte Guia Peñin 2015

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Rioja Lacrimus ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der umtriebige Önologe Javier Rodriguez hat in vielen Regionen Spaniens ein Netzwerk von Weinquellen aufgebaut, deren Resultate er vermarktet. Für Rodriguez sind die Weine alle seine Kinder, auch wenn nicht so ganz durchsichtig ist, welche davon wirklich ganz alleine selbsterzeugt und welche ein bisschen adoptiert sind. Sie entstehen jedenfalls unter seiner Regie weitgehend in Kooperation mit anderen Weinbaubetrieben. Das muss der Qualität aber keinen Abbruch tun; in dem breiten Portfolio finden sich immer wieder gute und preiswerte Partien.

�Lacrimus crianza 2011 8,90 € (=11,87/l)

Lacrimus ist der alte Name einer Weinlage, im Norden der Rioja auf über 500m Höhe gelegen. Der Wein enthält neben Tempranillo einen Anteil von 15% Graciano. Er wird aufwändig fassgereift: 14 Monate in neuen Barrique.

Elegant und ausgewogen, durchaus kraftvoll, aber doch nicht zu schwer, wird der Wein seit Jahren immer wieder hoch bewertet. 90 Punkte Guia Peñin 2015 (Jg. 2010), Mundus Vini 2015 Gold (Jg. 2011)

�Lacrimus „5“ 2015 5,50 € (=7,33/l)

Der „5“ hat seinen Namen von der Zeit, die er im Holzfass verbracht hat, nämlich 5 Monate. Auch wenn er jünger ist als die crianza aus dem gleichen Haus und kürzer fassgereift, bleibt er doch stilistisch ähnlich mit prägnanter, aber weich-runder Frucht. Interessante Besonderheit: in die für den „5“ vor-

gesehenen Barrique-Fässer wurden innenseitig Längsrillen gefräst. Durch die größere Oberfläche kommt man schneller an die gewünschte Vanille-Aromatik.

�Lacrimus Apasionado 2014 7,50 € (=10,-/l)

Früher kannte man in Deutschland den Begriff „Strohwein“. Dafür ließ man die geernteten Trauben vor der Kelterung einige Wochen auf Strohmatten trocknen, um den Wein gehaltvoller zu machen. Weine, die aus angetrockne-

ten Trauben erzeugt werden, sind heute selten; der Amarone aus dem italienischen Veneto ist wohl der bekannteste. Der Erzeuger des Lacrimus im spanischen Rioja kam jetzt auf die Idee, mit diesem in Spanien völlig unüblichen Verfahren zu experimentieren. Er hat aber nur einen Teil der Trauben (am Stock!) getrocknet. In Italien nennt man dieses Verfahren Apassi-mento. Daraus wurde bei Lacrimus der schöne Weinname „Apasionado“. Und der Apasionado ist durchaus spannend, nicht so wuchtig, wie man vielleicht erwartet, aber konzentriert, mit einer eigenständigen Aromatik und sehr dichter Frucht. Muss man eigentlich probieren, um sich diesen Weintyp vorstellen zu können. 91 Punkte Guia Peñin 2016

�Lacrimus Garnacha 2015 5,- € (=6,67/l)

Der Garnacha aus der Lacrimus-Serie ist ein runder, weicher, nicht zu schwe-rer Wein mit feinen Fruchtnoten und ganz ohne Holzfass-Einfluss. Völlig unkompliziert lässt er sich zu fast jedem Anlass genießen. Nur zimmerwarm serviert werden, das mag er nicht, sein Erzeuger empfiehlt 14°!

Lacrimus Tropföl 9,80 € (=19,60/l) In der Rioja wachsen auch Olivenbäume, wenn auch nicht sonderlich viele; für die Olive wird es hier klimatisch schon grenzwer-tig. Lacrimus macht aus solchen Rioja-Oliven der (eher milden) Olivensorte Arbequina sogar ein Tropföl. Tropföl, das ist das Öl, was schon vor der Pressung ohne Druck abtropft.

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Rioja Sierra Cantabria --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Familie Eguren besitzt gleich drei hochklassige Weingüter in der Rioja, Sierra Cantabria ist der größte der drei Betriebe. Die Weinberge von Sierra Cantabria liegen in mehreren, abgegrenzten Lagen im Herzen der Rioja. Der Kellereibetrieb verfügt oberir-disch über zeitgemäße Kellertechnik, unterirdisch über alte, in den Fels gehauene Lagerstollen, die ganz ohne moderne Technik perfekte Lagerbedingungen bieten. Hier entstehen nicht nur einige der besten und teuersten Weinen Spaniens, sondern auch Wei-ne, die trotz ihrer qualitativen Klasse in einer ganz bezahlbaren Preisklasse antreten.

�Sierra Cantabria tinto selección 2012/2015 7,50 € (=10,-/l) Der „selcción“ ist 100prozentiger Tempranillo, wie fast alle Weine der Familie Eguren. Die Trauben stammen aus Lagen am Fuß der Sierra Cantabria, einem Gebirge am Nordrand der Rioja, das auch dem Weingut seinen Namen gege-ben hat. Der Wein wird nur kurz fassgelagert und präsentiert sich sehr ausge-

wogen mit Noten nach Schwarzkirschen, eher elegantem statt schweren Körper und harmonischen Tanninen. Ein klein wenig Luft mag er freilich trotz dieser Charakteristik haben. 2012: 91 Punkte Guia Peñin 2015, 2015: 91 Punkte Guia Peñin 2017 (= „excellent“, in dieser Preisklasse sensationell)

�Sierra Cantabria crianza 2010/2012 11,- € (=14,66/l) Auch die crianza ist vollständig aus Tempranillo-Trauben gekeltert. Für diesen Wein wurde die Vinifizierung aber so gesteuert, dass mehr Körper und auch etwas mehr Gerbstoff entstehen. Die gut 12-monatige Barriquereifung zeigt sich in angenehmen Vanillenoten und leichten Rösttönen. Das Weingut gibt

dem Weine einige Lagerzeit auf der Flasche. So ist der 2010er jetzt trotz des maskulineren Charakters und den durchaus spürbaren Gerbstoffen mittlerweile rund und harmonisch. 2012: 91 Punkte Guia Peñin 2017

�Sierra Cantabria Garnacha 2011/12 14,- € (=18,67/l) Marcos Eguren macht in all seinen Familienweingütern fast nur Tempranillo-Weine. Aber das Weingut Sierra Cantabria hat noch einen Weinberg mit Gar-nacha-Stöcken, die in 1927 gepflanzt wurden. Solche hochwertigen Rebstöcke reißt man selbst als eingefleischter Tempranillo-Freak nicht einfach raus. Und

so entsteht dieser reinsortige Garnacha. Allzuviel gibt es davon nicht, die alten Stöcke tragen nur noch wenige Trauben, gerade mal 32 hl/ha. Vinifiziert wird in klassischer Maischegärung, aber nicht mit den Hefen, die Marcos Eguren für seine Tempranillo-Weine einsetzt, sondern mit einem Hefestamm, der sich im diesem Garnacha-Weinberg im Laufe der Zeit gebildet hat. Schon die anschließende malolaktische Gärung erfolgt in Holzfässern. Danach wird der Wein noch mehr als 12 Monate in Barrique gereift. Auch nach der Flaschenfüllung darf er noch einige Zeit in der Kellerei an Harmonie zulegen, ehe er in den Verkauf gegeben wird. 2011: 94 Punkte Guia Peñin 2016 (= „excellent“), 2012: 93 Punkte Guia Peñin 2017 (= „excellent“)

�Sierra Cantabria colección privada 2012/13 29,- € (=38,67/l) Die Colección privada ist reinsortiger Tempranillo-Lagenwein. Die Trauben stammen ausschließlich aus einem nur 4 Hektar großen Weinberg, der zwi-schen 1957 und 1959 bepflanzt wurde. Der Ertrag ist minimal, auch weil die Trauben zweimal selektiert werden, erst im Weinberg und dann nochmal bei

der Traubenannahme in der Kellerei. 50% der Ernte wird in klassischer Maischegärung vinifiziert, die anderen in Ganztraubengä-rung (maceración carbonica). Der Wein wird anschließend 16 Monate in vollständig neuen Barrique gereift. Vinedos Sierra Cantabria Colección privada 2012: 95 Punkte Guia Peñin 2016 (= unter den 86 besten Rotweinen Spaniens) Vinedos Sierra Cantabria Colección privada 2013: 93 Punkte Guia Peñin 2016 (= „excellent“)

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Rioja Viñedos de Páganos --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Viñedos de Páganos ist eines der Rioja-Weingüter der Familie Eguren, für spanische Verhältnisse ein Mini-Weingut. Es besteht eigentlich nur aus zwei Weinbergen, der immerhin rund 25 ha großen Lage Puntido und der kaum 2 ha kleinen Lage Nieta und stellt auch nur zwei nach diesen Lagen benannte Weine her: El Puntido und Finca la Nieta.

�El Puntido 2012 29,- € (=38,67/l) Puntido liegt auf 600m Höhe, für die vergleichsweise kühle La Rioja schon eine enorme Höhenlage. Die Lage wurde 1975 komplett neu mit hoher Stock-dichte bepflanzt. Natürlich wird auch hier von Hand geerntet und zweimal selektiert. Bei der Vinifizierung geht Marcos Eguren beim El Puntido einen

anderen Weg als sonst. Die Trauben werden entrappt, also maschinell von den Stielen befreit. Die Maische lässt er vor Einleitung der klassischen Maische-Gärung 5 Tage bei 6° mazerieren. Nach Abschluss der Gärung bleibt der Wein noch 8 Tage auf der Hefe (die sich in der Zeit absetzen kann) und wird dann vorsichtig sofort auf neue Barrique gezogen. Die Barrique-Reifung dauert ins-gesamt 16 Monate. In der Zeit wird der Wein alle 4 Monate in andere Fässer umgefüllt, um ein ausgewogenes Ergebnis zu erzie-len. 95 Punkte Guia Peñin 2016 (= unter den 86 besten Rotweinen Spaniens)

Rioja Señorio de San Vicente --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Weingut San Vicente ist ein weiterer Betrieb der Fam. Eguren in der Rioja. Mit 18 ha Fläche ist es winzig und macht alljähr-lich nur einen Wein. Aber vom ersten Jahrgang 2001 an gehört der San Vicente zu den besten Weinen Spaniens. Bewirtschaftet wird nach biodynamischen Ideen, der Ertrag ist mit 25 hl/ha minimalistisch, die Traubenauslese rigoros. Im Keller macht Marcos Eguren möglichst wenig, kaum mehr als eine vorsichtige malolaktische Gärung während der 19-monatigen Barrique-Reifung.

�San Vicente 2012 32,- € (=42,67/l) Der San Vicente ist alljährlich ein großer Wein, der in fast jedem Jahrgang vom Guia Peñin in das „Ehrenpodium“ aufgenommen wird, in dem Peñin die bes-ten Weine des jeweiligen Verkostungsjahrs vorstellt. Bei „großem Rotwein“ denkt man freilich schnell an Kraft und Körper. Und da denkt man beim San

Vicente falsch. Nein, natürlich ist das kein leichtgewichtiges Tröpfchen, aber ein Wein, der seine Klasse aus einem komplexen, subtilen Aromaspektrum holt, eher kirschrot als tiefdunkel, fast schon ins Ziegelrote gehend, mit feinen Fruchtaromen ohne Vor-dergründigkeit, wohl ausgewogenen Reifenoten mit einem winzigen Hauch Oxydation, reifen Tanninen und einem Barriqueein-satz, der zusätzliche Komplexität vermittelt ohne jede Dominanz. Jhg. 2009: 96 Punkte Guia Peñin 2012 (= unter den 28 besten Rotweinen Spaniens) Jhg. 2011: 95 Punkte Guia Peñin 2016 (= unter den 86 besten Rotweinen Spaniens) Jhg. 2012: 96 Punkte Guia Peñin 2016 (= unter den 37 besten Rotweinen Spaniens)

Castilla Dominio de Eguren -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Familie Eguren macht auf ihren Weingütern in der Rioja und im Toro gleich ein Dutzend der besten Rotweine Spaniens. Wenig bekannt ist, dass sie auch eine Landwein-Serie mit Montags-Abend-tauglicher Preisgestaltung herstellt. Natürlich können die Weine nicht mit Egurens Granaten konkurrieren, aber für das Preisniveau ist die Qualität herausragend. Die Trauben stammen aus Weinbergen mit alten Reben (30 bis 70 J. alt), die von Vertragswinzern nach den Vorgaben von Marcos Eguren bewirtschaftet werden. Die Erträge werden niedrig gehalten (im Schnitt unter 40 hl/ha). Geerntet wird von Hand.

�Protocolo 2014 4,50 € (=6,-/l) Der Protocolo wird (wie fast alle Rotweine der Familie Eguren) zu 100% aus Tempranillo gekeltert. Er wird ohne Holzfasseinfluss ausgebaut. Hier steht die Frucht im Vordergrund. Der Önologe Marcos Eguren versteht es einerseits,

den Gerbstoff durch geschickte Gärführung perfekt zu dosieren und die Sortentypik der Tempranillo-Rebe sehr klar heraus zu arbeiten. Er weiß andererseits aber auch, wie er den Wein auch ohne Barrique-Reifung weich und rund werden lässt, ihm seine klassisch-spanische Identität bewahrt.

�Códice 2013 6,- € (=8,-/l)

Der wohl beste Wein aus der Landwein-Linie der Familie Eguren ist der Códice, vollständig aus der Rebsorte Tempranillo gekeltert und kurz (4 Mona-te) holzfassgereift. Der Wein hat warme, geschmeidige Fruchtnoten nach

Heidelbeeren und Pflaumen, schmeckbares, aber sehr geschickt eingebundenes Tannin. 91 Punkte Guia Peñin 2016 (= „excellent“, in dieser Preisklasse sensationell)

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Toro Teso la Monja ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Familie Eguren betreibt in der Rioja und im Toro einige der besten Weingüter Spani-ens. Der bescheidene Marcos Eguren ist einer der Starönologen Spaniens, der mit seinen Weinen bei den einschlägigen Verkostungen die Medaillen und Punkte abräumt. Am Beispiel des Guia Peñin 2014: Dessen Verkoster-Team benotete rund 10000 spani-sche Weine. 97 Rotweine aus ganz Spanien erhielten die Note „Ausnahmewein“ (95 Punkte oder mehr). 19 davon hat Marcos Eguren gemacht. Für das amerikanische Wein-magazin Wine Enthusiast war er der Winzer des Jahres 2012. 2007 hat die Familie Eguren mit dem Geld, das sie durch den Verkauf ihres Kult-Weinguts Numanthia Termes eingenommen hatte, im Weinbaugebiet Toro 100 ha alte Rebanlagen gekauft, oft mit uralten, noch wurzelechten, im 19 Jhdt. vor der Reblausinvasion gepflanzten Reben bestockt. Dazu baute man eine neue Kellerei, natürlich perfekt ausgestattet. Dieses Weingut nannte sie Teso la Monja. Verwendet werden nur Trauben der Rebsorte Tempranillo. Die Erntemengen sind niedrig, nur ca. 1500 kg Trauben je Hektar. Kellertechnisch macht Weinmacher Marcos Eguren nach eigenem Bekunden nichts Besonderes, eigentlich macht er besonders wenig, möglichst behut-sam vergären, möglichst wenig pumpen, möglichst wenig schönen und möglichst wenig filtern. Die Weine von Teso la Monja gehören zum Besten, was Spanien im Rotweinbereich zu bieten hat.

�Almirez 2012/2013 17,50 € (= 23,33/l) Über 6 Jahrgänge hinweg immer 94 Punkte im Guia Peñin, das muss man erst mal schaffen. Beim Almirez ist Marcos Eguren dieses Kunststück gelungen. In allen Ausgaben von 2011 bis 2016 erhielt der jeweils aktuelle Almirez-Jahrgang diese 94 Punkte, eine Bewertung, in der sich eigentlich eine ganz

andere Preisklasse tummelt. Schon daraus wird deutlich, welche Klasse hinter diesem Wein steht. Natürlich verfügen die Almirez-Jahrgänge alle über einen üppigen Körper. Aber sie sind dabei nicht mächtig, nicht nach dem ers-ten Glas sattmachend, wie manch andere Weine dieser Klasse, sondern bleiben elegant mit feiner Frucht. Eleganz und Frucht, das sollte man allerdings weder mit verspielt noch mit frühreif übersetzen. Der Wein hat genug reifes Tannin für ein langes Leben und entwickelt sich auf der Flasche weiter. 94 Punkte Guia Peñin (alle Jahrgänge)

�Victorino 2010/2011 39,- € (=52,-/l) Alljährlich einer der besten Rotweine Spaniens. Reinsortiger Tinta de Toro (die lokale Spielart der Tempranillo) von rund 100 Jahre alten Rebstöcken. Fantastische Fruchtkonzentration, seidige Tannine, perfekt ausgewogen. Mitt-lerweile auch trinkfertig, aber immer noch mit vielen Jahren Lagerpotential.

Wegen des enormen Lagerungspotentials betreiben wir beim Victorino seit dem ersten Jahrgang 2007 gezielt Vorratspolitik und können daher jetzt immer noch die gereiften 2010 und 2011 bieten. Auch schon am Lager ist der Jahrgang 2012. Der wurde im Guia Peñin 2015 mit 98 Punkten als einer der fünf besten Rotweine Spaniens bewertet, wird seine ganze Klasse aber erst mit ein paar Jahren Flaschenreife zeigen. Jhg 2009: 96 Punkte Guia Peñin 2012 Jhg 2010: 96 Punkte Guia Peñin 2013 Jhg 2011: 97 Punkte Guia Peñin 2014 Jhg 2012: 98 Punkte Guia Peñin 2015

�Romanico 2012/2013/2014 11,- € (=14,67/l) Der Romanico ist quasi der kleine Bruder der grandiosen Rotweine Almirez und Victorino aus dem Hause Teso la Monja. Schon die beiden „großen Brü-der“ sind im Grunde preiswert, schließlich gehören sie alljährlich zu den Top-Rotweinen in Spanien. Und in dieser Klasse wird selbst in Spanien normaler-

weise ein ganz anderes Preisniveau aufgerufen. Aber im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld in Spanien hatte sich Teso la Monja veranlasst gesehen, ab dem Jahrgang 2010 nochmal einen preislichen Schritt nach unten zu gehen und mit dem Romanico ein Angebot in der 10-Euro-Klasse geschaffen. Der ist wie die anderen Familienmitglieder reinsortiger Tempranillo von alten Rebstö-cken und ist 6 Monaten in neuen Barrique gereift. Der Romanico wird von den einschlägigen Verkostern ziemlich einheitlich hoch bewertet (üblich sind 90 bis 92 Punkte). Der wine advocate beschreibt den 2013er so: „A wine of considerable intensity, inky purple color, loads of crème de cassis, blackberry, lico-rice and camphor. The wine is full bodied, luscious, with low acidity and silky tannin. The high extract and richness suggests this wine can drink well young or be cellared for another 10-12 years.” (91 Punkte) 2012: 91 Punkte Guia Peñin 2015, 2013: 91 Punkte Guia Peñin 2016, , 2014: 92 Punkte Guia Peñin 2017, 92 Punkte Parker (Aug 2016)

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Toro Damalisco ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Damalisco crianza 2012 8,90 € (=11,87/l) Der Damalisco crianza ist ein typischer Vertreter der Rotweine aus dem Toro. Er wird reinsortig aus Tinta de Toro gekeltert, wie man im Weinbaugebiet Toro die Tempranillo-Rebe nennt und 12 Monate barrique-gereift. Im Glas entfalten sich Aromen nach dunklen Beeren mit Gewürz-, Kakao- und Vanil-

le-Noten eingerahmt durch gut eingebundene Tannine. 91 Punkte Guia Peñin 2016 = „excellent“, Mundus Vini Gold 2015

Toro Vetus ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Flor de Vetus 2013 11,- € (=14,67/l) Vetus bewirtschaftet gerade mal 20 ha, für spanische Verhältnisse homöopa-thisch. Die Weine gehören freilich zum Besten, was Toro zu bieten hat. Der Flor de Vetus ist eigentlich nur der Zweitwein, aber kaum weniger gut als der „Vetus“,

geschmeidig und üppig, mit Noten von Schwarzkirschen und gut strukturiertem Tannin. 92 Punkte Robert Parker, 91 Punkte Guia Peñin 2015 (für Jhg. 2012)

Weinbaugebiet: Toro

Der Fluss Duero durchquert Spanien und Portugal von Ost nach West. Es ist quasi ein „Weinfluss“, denn links und rechts seines Laufs reiht sich ein Weinbaugebiet an das andere. Die bekanntesten sind das Ribera del Duero am Oberlauf und das Douro (gleichzeitig die Portweinregion) am Unterlauf in Portugal. Aber auch dazwischen gibt es reichlich Weinbau. Auch das Weinbaugebiet Toro liegt am Duero. Die hiesigen Weine waren im 19. Jahrhundert hoch angesehen, allerdings auch, weil man sie damals gezielt auf hohen Alkoholgehalt angebaut hatte. Dann kam der hohe Alkohol und damit das Toro außer Mo-de. Kaum jemand kam auf die Idee, Weinberge neu zu bepflanzen. Und so wurden die vorhandenen Reben immer älter. Vor gut 30 Jahren realisierte man, welche qualitativen Möglichkeiten diese riesigen Bestände uralter Stöcke bieten. 1987 bekam die Region den Status eines klassifizierten Weinbaugebiets (denominación de origen). Mit dem Toro ging es bergauf. Zu den alten Stöcken wurden neue Kellereien gebaut (und auch manche aufgegebene Rebfläche wieder bestockt). Das Toro baute sich nach und nach einen neuen Fan-Kreis auf. Bewirtschaftet werden heute ca. 4500 ha Rebfläche. Zwar sind hier auch Weißweine zulässig, aber im Grunde steht der Name Toro für Rotweine aus der Tempranillo-Rebe, die man hier unter dem Namen „Tinta de Toro“ verbal eingemeindet hat. Übrigens, „Toro“, das ist keine Assoziation zum Kampfstier, sondern schlicht der Name eines Städtchens im Herzen des Gebie-tes.

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Ribera del Duero Dominio de Atauta ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Dominio de Atauta ist zwar als Weingut eine Neugründung aus dem Jahr 2000. Aber die Investoren haben damals keine Weinberge neu angelegt, sondern vorhandene, mit alten Reben bestockte Flächen gekauft. Dominio de Atauta verfügt über uralte Reben, durchweg über 60 Jahre alt, nicht wenige so-gar über 100 Jahre. Die Weinberge liegen, auf viele kleinere Parzellen verteilt, im Hochtal des Atauta auf rund 1000 m Höhe. Alles in allem kommen lediglich 15 ha Weinberge zusammen, für spanische Verhältnisse eine mikroskopische Größe. Bewirtschaftet wird nach biodynamischen Prinzipien. Das reicht dann zwangsläufig nur für eine sehr überschaubare Jahresproduktion, zumal diese Kombinati-on aus klimatischer Extreme (die Tag- und Nachttemperaturen schwanken oft um 25° und mehr!) und Reb-Senioren nur noch Mini-Erträge von maximal 2500 kg/ha zulässt. Aus solchem Traubenmaterial hochklassige Weine zu machen, ist dann kein Kunststück, ein wenig Selektion bei der (Hand-)Ernte, viel Zurückhaltung bei der Kellertechnik, fertig ist das Wein-Monument. Dominio de Atauta ist qualitativ längst eines der 3 oder 4 besten Erzeuger im Ribera del Duero, aber selbst unter Weinfreaks noch kaum bekannt. Bei den Weintestern ist der Betrieb dagegen angekommen: im Guia Peñin 2015 beispielsweise ist das Weingut gleich mit 5 Weinen in der Kategorie „Ausnahmewein“ vertreten, weit mehr als jedes andere Weingut im Ribera del Duero. Oder wie die Zeitschrift „Weinwelt“ in ihrer Ausgabe 9/2015 schreibt:

„Niemand jedoch bringt die Stärken der uralten Weinberge in der östlichen Ribera so präzise auf den Punkt wie Almudena Al-berca. Sie ist seit 2009 Önologin im Dominio de Atauta und in den Bodegas Torre Golbán, die beide zur gleichen Unterneh-mensgruppe gehören. Den früheren Stil der Atauta-Weine hat sie angepasst: Weniger holzbetont, stärker auf die Besonderhei-ten der alten Weinberge und ihre verschiedenen Lagen eingehend. Ihre drei Lagenweine gehören zum Besten, was man in Spa-nien an Wein bekommt. Der überragende 2010er Llanos de Almendra ist für rund 100 Euro immer noch ein Geschenk.“

�Parada de Atauta 2012/2013 17,- € (=22,67/l) Der Parada de Atauta ist quasi der Einstiegswein von Atauta, aber was für ein Einstieg!! Verwendet werden Trauben von 80 bis 100 Jahre alten Rebstöcken, die nur noch kleinste Erträge von ca. 2500 kg pro Hektar bringen. Wie bei allen Atauta-Weinen wird nur die Rebsorte Tinto Fino verwendet (die lokale

Variante der Tempranillo). Die Trauben werden von Hand geerntet und von Hand selektiert. Der Jungwein wird 12 Monate in Barrique gereift, von denen jedes Jahr die Hälfte erneuert wird. Der Wein hat beträchtliche Kraft und enorme Fruchtintensität und gut eingebundenen, aber dennoch schmeckbaren Gerbstoff. Er ist bereits jetzt vergnüglich zu trinken (sollte freilich einige Stunden dekantiert werden), hat aber noch einiges Alterungspoten-tial und wird sich die nächsten 2-3 Jahre qualitativ weiter steigern. Parada de Atauta 2011: 94 Punkte Guia Peñin 2015 Parada de Atauta 2012: 93 Punkte Guia Peñin 2016, 91 Punkte wine advocate (Nov. 2015) Parada de Atauta 2013: 93 Punkte Guia Peñin 2017

�Dominio de Atauta 2012/2013 22,- € (=29,33/l) Der Dominio de Atauta entsteht aus Trauben von 100 bis 140 Jahre alten, noch wurzelechten Rebstöcken, die nur noch kleinste Erträge von ca. 2500 kg pro Hektar bringen. Wie bei allen Atauta-Weinen ist auch der Dominio de Atauta vollständig aus Tinto Fino gekeltert. Die Trauben werden von Hand

geerntet und von Hand selektiert. Ein Teils des Mostes wird in Edelstahltanks vergoren, ein Teil in Holzbottichen. Der Jungwein wird 16 Monate in Barrique gereift, von denen jedes Jahr knapp die Hälfte erneuert wird. Der Wein hat beträchtliche Kraft und enorme Fruchtintensität und gut eingebundenen, aber dennoch schmeckbaren Gerbstoff. Er ist bereits jetzt vergnüglich zu trinken (sollte freilich einige Stunden dekantiert werden), hat aber noch einiges Alterungspoten-tial und wird sich die nächsten 2-3 Jahre qualitativ weiter steigern. Dominio de Atauta 2010: 95 Punkte Guia Peñin 2015 (= unter den 100 besten Rotweinen Spaniens) Dominio de Atauta 2011: 94 Punkte Guia Peñin 2016 Dominio de Atauta 2012: 92 Punkte Guia Peñin 2016, 92 Punkte wine advocate (Nov. 2015) Dominio de Atauta 2013: 93 Punkte Guia Peñin 2017

�Dominio de Atauta Valdegatiles 2009 59,- € (=78,67/l) Die Spitze der Weinpyramide bei Atauta sind drei Lagenweine, jeweils aus einer winzigen Einzellage mit uralten Reben gekeltert. Von diesen Weinen gibt es nur homöopathischen Mengen. Einer ist der Valdegatiles. Der reift nach den Erfahrungen der Önologin langsamer als seine Geschwister und wird

deswegen später auf den Markt gebracht. Nett, ein 7 Jahre alter Duero dieser Kategorie.... Valdegatiles 2009: 96 Punkte Guia Peñin 2014 (= unter den 48 besten Rotweinen Spaniens) Valdegatiles 2010: 96 Punkte Guia Peñin 2017

Page 23: Weindepot Hans-Peter Gietzenweindepot-rheindahlen.de/Broschure_2016-11.pdf · 91 Punkte Guia Peñin 2016 Weinbaugebiet: Jumilla Jumilla liegt im bergigen Hinterland von Alicante nur

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Ribera del Duero Torre de Golbán ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Torre de Golbán ist zwar rechtlich ein eigenständiges Weingut, gehört faktisch aber zu Dominio de Atauta, mit Weinbergen in der gleichen Region und in der gleichen grenzwertigen Höhe und mit einer gemeinsamen Kellerwirtschaft. Im Grunde ist sogar der Qualitätsanspruch gleich, wenn man das unterschiedliche Preisniveau berücksichtigt. Die 40 ha Weingärten von Torre de Golbán sind aber teilweise jünger als die von Atauta. Mit einem Alter von 20 - 30 Jahren für den roble und ca. 60 Jah-ren für die crianza liegen sie freilich immer noch in einer Altersklasse, von der die meisten Duero-Weingüter nur träumen können. Stilistisch sind die Weine etwas unkomplizierter gehalten als die Mo-numente der Dominio de Atauta. In solcher Qualität hat Ribera del Duero auch im für Duero-Verhältnisse günstigen Preissegment ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis! Oder wie die Zeitschrift „Weinwelt“ in ihrer Ausgabe 9/2015 schreibt:

„Wer diese Kunst, aus wenigen Trauben alter Rebstöcke alle Finesse heraus zu kitzeln, preiswerter erleben möchte, ist mit dem 2012er Torre de Golbán crianza der „Zweitbodega“ Torre Golbán hervorragend bedient: frischer und eleganter tanzt im Due-ro kein anderer Wein auf der Zunge.“

�Torre de Golbán roble 2014 7,50 € (=10,-/l) Der roble ist zwar der Basiswein von Torre de Golbán, aber selbst der ist auf sehr beachtlichem Niveau. Hierfür werden Trauben verwendet, die von lang-jährigen Vertragswinzern kultiviert werden. Die Rebstöcke sind jünger als bei

der crianza, aber immer noch Jahrzehnte alt. Die Fassreifung erfolgt nur drei Monate und in Fässern, die schon mehrmals belegt waren. Damit steht beim roble die Frucht und Mineralität mehr im Vordergrund. Wer straffe Holzfassnoten im Rotwein weniger schätzt, wird daher mit dem roble glücklicher werden, als mit der crianza. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedenfalls top; für 7,50 biete das Ribera del Duero nicht viel Vergleichbares. Es gibt natürlich schon einen qualitativen Unterschied zur Torre de Golbán crianza. Der liegt zwar zum Teil in den oben be-schriebenen unterschiedlichen Rahmenbedingungen, aber ganz maßgeblich auch darin, dass der Wein einfach arg jung ist. Meine private Empfehlung: legen Sie den Wein für 2-3 Jahre weg, der wird mit zunehmender Flaschenreife erheblich zulegen.

�Torre de Golbán crianza 2012/2013 11,- € (=14,67/l) Der Torre de Golbán crianza ist ganz klassischer Ribera del Duero, zu 100% aus Tinto Fino gekeltert (der lokalen Variante der Tempranillo) und schmeck-bar barriquegereift. Verwendet werden Trauben von 60 bis 80 Jahre alten Reb-stöcken. Vergoren wird in temperaturgeführten Edelstahltanks. Die Bar-

riquereifung dauert mindestens 12 Monate; ein Viertel der Fässer wird alljährlich erneuert. Der Jahrgang 2012 wird im Duero mit „sehr gut“ bewertet. Es gab einen sehr heißen und trockenen Sommer und optimale Witte-rungsverhältnisse während der Ernteperiode. Freilich spiegelt diese pauschale Note nicht wieder, dass es enorme Unterschiede in der Traubenqualität gab, die ganz wesentlich vom jeweiligen Alter der Rebstöcke abhingen. Jüngere Rebstöcke gerieten im August durch die lange Hitzeperiode ohne Niederschlag in Trockenstress. Die Pflanze kann dann mangels Feuchtigkeit die Trauben nur noch bedingt ernähren, die Trauben reifen nur noch schlecht. Alte Rebstöcke bilden tief in den Untergrund reichende Wurzeln, die immer noch Feuchtigkeit und Nährstoffe finden, wenn die oberen Bodenschichten längst knochentrocken sind. In einem solchen Jahrgang profitiert der Golbán crianza gravierend von seinen alten Stöcken. Deren optimal gereifte Trauben geben einen Wein voller Kraft, Körper und Intensität. Torre de Golbán crianza 2012: 90 Punkte Guia Peñin 2016, Torre de Golbán crianza 2013: 91 Punkte Guia Peñin 2017

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Ribera del Duero Torremilanos -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Los Cantos de Torremilanos 2013/2014 12,- € (=14,67/l) Das Weingut Peñalba Lopez ist seit über 100 Jahren im Familienbesitz und ge-hört damit zu den wenigen alteingesessenen Betrieben im Ribera del Duero. Wirklich gut wurde der Betrieb freilich erst, als Ricardo Penalba Lopez 2005 die

Betriebsleitung übernahm und den Betrieb auf Qualitätsdenken und biodynamische Wirtschaftsweise einstellte. Er ahnte wohl seinerzeit schon, dass man auf Dauer selbst im damals boomenden Kultweinbaugebiet Ribera del Duero nur mit einem wettbe-werbsfähigen Preis-Leistungs-Verhältnis erfolgreich sein kann und blieb mit der Preisgestaltung auf dem Teppich. So ist auch der „Cantos“ (deutsch „Steine“) mit seiner Würze, seinen intensiven Fruchtnoten und seinem seidigen Schmelz fürs Gebotene ma-nierlich kalkuliert. 90 Punkte Guia Peñin 2017 (für Jhg. 2014) (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

Ribera del Duero Vallsanzo -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Vallsanzo crianza 2011 8,50 € (=11,33/l) Vallsanzo ist eines der vielen Kinder des umtriebigen Önologen Javier Rodri-guez. Der hat in vielen Regionen Spaniens ein Netzwerk von Weinquellen aufgebaut, deren Resultate er vermarktet. Für Rodriguez sind die Weine alle

seine Kinder, auch wenn nicht so ganz durchsichtig ist, welche davon wirklich ganz alleine selbsterzeugt und welche ein bisschen adoptiert sind. Sie entstehen jedenfalls weitgehend in Kooperation mit anderen Weinbaubetrieben. Das muss der Qualität aber keinen Abbruch tun; in dem breiten Portfolio finden sich immer wieder gute und preiswerte Partien. Wie der Vallsanzo 2011. Der ist, wie fast alle Ribera del Duero zu 100% aus Tinta-del Pais-Trauben gekeltert. Tinta del Pais klingt wie eine eigenständige Rebsorte des Duero, ist aber ein Synonym für Tempranillo. Der bekennende Barrique-Fan Javier Rodriguez lässt den Wein 14 Monate in teils neuen, teils gebrauchten Barrique reifen. Ein Schmusewein ist der Vallsanzo nicht, prunkt aber dafür mit feinen Gewürz-, Kaffee- und Schokoladennoten und kräftiger Frucht nach Brombeer und Holunder. Achtung: nur solange Vorrat reicht! 90 Punkte Guia Peñin 2015, Gold Mundus Vini 2015

Weinbaugebiet: Ribera del Duero Das Weinbaugebiet Ribera del Duero liegt in der Nordhälfte Spaniens in der gebirgigen Region rund um den Oberlauf des Flusses Duero. Hier ist es klimatisch ziemlich ungemütlich, im Sommer heiß-trocken und im Winter heftig kalt, letzte Frostnächte kann es im Mai geben, die ersten Frühfröste im September. Angebaut wird fast nur die Tempranillo-Rebe, die man hier als Tinta del País oder als Tinto fino bezeichnet. Das Gebiet hat eine ziemlich heftige Karriere hinter sich. In den 70er Jahren gab es hier keine 6000 ha Rebflächen mehr und, viel gravierender, es gab nur noch rund ein dutzend Kellereien; die Region war auch nicht als Weinbaugebiet (denominacion de ori-gen) klassifiziert. Der Aufschwung in den 80er Jahren war radikal. Einige Pionierkellereien machten die Weine in Spanien bekannt. 1982 kam die staatliche Deklaration als klassifiziertes Weinbaugebiet. Innerhalb weniger Jahre wurden die Weine Kult, die Preise gingen oft durch die Decke. Der Erfolg lockte Investoren an, Kellereien wurden neu gebaut, Weinberge neu angelegt. Heute gibt es im Ribera del Duero wieder 21000 ha Weinberge und 270 Kellereien. Und das ist das Problem. Bei sehr vielen Neugründungen hat man auf hohe und weiter steigende Preise spekuliert und mit vollen Händen investiert. Daher sind viele Weingüter im Ribera del Duero schon wegen ihrer Investitionskosten auf einen gewissen Mindestpreis für ihre Weine angewiesen. Aber längst nicht jedes Weingut bringt auch ein adäquates Qualitätsniveau zustande, zumal die jungen Rebanlagen gerade im harschen Klima des Ribera del Duero tendenziell nicht die Traubenqualität bringen wie alte Rebstöcke mit ihren niedrigen Erträgen und tiefreichenden Wurzeln.

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Tierra del Vino de Zamora Viñas del Cénit ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Die Region Tierra del Vino de Zamora würde nach wie vor in Vergessenheit schlummern, wäre nicht hier im Jahr 2003 das Weingut Viñas del Cénit gegründet worden. Den Initiatoren schwebte von An-fang an vor, Weine zu machen, die zu den besten Weinen Spaniens gehören, ein Ziel, dass quasi aus dem Stand erreicht wurde. Schon die ersten Jahrgänge wurden mit zahllosen hohen Bewertungen der einschlägigen Wein-Gurus überschüttet. Basis dieses Erfolgs sind die alten Rebstöcke, durchweg viel älter als der Betrieb, nicht wenig über 100 Jahre alt. Kultiviert werden ausschließlich Tempranillo-Stöcke. Die Erträge sind gering, zwischen 3000 und 5000 kg pro ha und Jahr. Das reicht für mittler-weile rund 200000 Fl. im Jahr, für spanische Verhältnisse nicht sonderlich viel. Die Trauben werden nach sorgfältiger Selektion ganz klassisch in offenen Bottichen auf der Maische vergoren. Die Weine werden alle Barrique-gereift, aber nur sehr behutsam gefiltert.

�Cénit 2010 39,- € (=52,-/l)

Der Cénit wird aus uralten, oft noch wurzelechten Tempranillo-Reben mit extrem niedrigen Erträgen erzeugt, die in alten Mini-Parzellen wachsen. Ein gar nicht so kleiner Teil dieser Reb-Senioren ist mehr als hundert Jahre alt. Natürlich wird für diese Wein-Kategorie jeder denkbare Selektionsaufwand

getrieben. Der Wein wird 19 Monate in neuen Barrique ausgebaut und kaum gefiltert. Er bereitet mit seiner ganzen Opulenz und Dichte bereits heute enormen Genuss, dürfte aber erhebliches Lagerpotential haben und sich über Jahre stetig weiter verbessern. Cénit 2010 95 Punkte Guia Peñin 2015 (= unter den 100 besten Rotweinen Spaniens)

�Via Cénit 2012/2013 20,- € (=26,67/l)

Der „Via“ ist quasi der kleine Bruder des Cénit, im Grunde mit dem gleichen Ehrgeiz und Aufwand erzeugt, aber aus nicht ganz so biblisch alten Rebanla-gen mit etwas höheren Erträgen und kürzer (12 Monate) fassgereift. Kleine Abstriche gegenüber dem „Cénit“, die sich angesichts der für diese Klasse

sehr freundlichen Preisgestaltung gut verschmerzen lassen, zumal der Via de Cénit mit seinem vollen Körper, seinen intensiven Brombeer- und Kakaonoten, seiner ausgewogenen Frucht und seidigen Tanninen alle Attribute eines großen Tempranillo bietet. Via Cénit 2012 93 Punkte Guia Peñin 2015, Via Cénit 2013 91 Punkte Guia Peñin 2016

�Venta Mazarrón 2012/2013 11,- € (=14,67/l)

Mit dem Venta Mazarrón hat Cénit ein besonders attraktives Angebot in der 10-Euro-Klasse aufgelegt: auch Weinfreaks verlangen nach einem Angebot im alltagstauglichen Bereich. Auch der Venta Mazarrón stammt von alten Tem-

pranillo-Reben (im Durchschnitt 40 Jahre alt), verfügt über einen vollen Körper, üppige Brombeeraromen und dezente, vanillige Röstnoten aus der Fassreifung. Bei dem großartigen Preis-Leistungs-Verhältnis sieht man großzügig darüber weg, dass der Venta Mazarrón von seinen Erzeugern zum “Landwein” herabgestuft wurde. 93 Punkte Guia Peñin 2015 Weinbaugebiet: Tierra del Vino de Zamora Das Weinbaugebiet Tierra del Vino de Zamora ist eine Art Wein-Insel am Duero 40 km südlich des Weinbaugebiets Toro, fast schon an der portugiesischen Grenze, keine 700 ha klein. Von Klima bis Rebsorte ist hier eigentlich alles wie im Toro und manche behaupten, dieses eigenständige Winz-Weinbaugebiet sei nur geschaffen worden, weil man es bei der Festlegung der Grenzen des Weinbaugebiets Toro schlicht vergessen hatte.

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Almansa Bodegas Atalaya ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Wein-Familie Gil ist eigentlich im Weinbaugebiet Jumilla ansässig, hat aber vor einigen Jahren im benachbarten Almansa alte Rebgärten gekauft und die Bodegas Atalaya gegründet. Die Spezialität des Betriebs ist die lokale Rebsorte Garnacha Tintorera. Die ist zwar mit der im Mittelmeerraum weit verbreiteten „normalen“ Garnacha nahe verwandt, hat aber rotgefärbtes Fruchtfleisch. Bei der “normalen“ Garnacha sitzt dagegen wie bei fast alle Rotweintrauben der Farbstoff nur in der Beerenhaut; das Fruchtfleisch ist weiß. Deswegen wurde die Garnacha tintorera frü-her als Färbertraube verwendet, um blassem Rotwein auf die Farbsprünge zu helfen.

�Laya 2015 7,50 € (=9,33/l) Den Laya hat das Weingut als Cuvée aus 70% Garnacha Tintorera und 30% Monastrell komponiert. Die Trauben stammen von Rebfeldern aus Höhenla-gen zwischen 700 und 1000 m. Der Wein ist opulent und füllig, dabei tiefdun-kel mit extremer Fruchtintensität nach Pflaumen und Brombeeren, aromatisch

ergänzt durch Vanillenoten aus der 4-monatigen Barriquereifung. Der Laya dürfte mehr Alterungspotential haben, als man in die-ser Preisklasse erwartet; jedenfalls tut es ihm derzeit sehr gut, wenn man ihn dekantiert. 90 Punkte Guia Peñin 2017 (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

�La Atalaya del Camino 2014 12,- € (=16,-/l) Der Atalaya ist quasi der große Bruder des Laya. Hier sind in der Cuvée sogar 85% Garnacha Tintorera (und 15% Monastrell). Die Rebfelder liegen noch höher als beim Laya, nämlich auf rund 1000 m, und sind überwiegend mit sehr alten Rebstöcken bepflanzt. Der Wein ist 12 Monate barriquegereift. Er

ist noch opulenter und fülliger als der Laya, hat natürlich die tiefdunkle Farbe und die enorme Fruchtintensität, wie sie typisch ist für Weine aus alten Garnacha-Tintorera-Reben. Das schlägt sich freilich auch im Alkohol nieder: der Atalaya ist mit 15,5 %Vol von Leichtwein weit weg. Geschmacklich fällt der Alkohol freilich kaum auf, weil er im enormen Extrakt des Wein untergeht. 91 Punkte Guia Peñin 2017 (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

Almansa Bodegas Piqueras --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der Valcanto ist ein Wein der Bodegas Piqueras. Dieser Betrieb wurde bereits 1915 gegründet und wird nach wie vor von der Familie Piqueras geführt. Freilich, heute ist die Kellerei ein wenig größer als vor hundert Jahren: im neuen Gebäude können auf 7000 m² Kellereifläche alljährlich 3 Mio. Liter Wein verarbeitet werden.

�Valcanto Syrah 2013 5,50 € (=7,33/l) Die Rebsorte Syrah ist eigentlich in Südfrankreich zu Hause wird aber heute in viele Regionen der Welt angebaut. Im spanischen Almansa ist sie erst in jün-gerer Zeit eingeführt worden. Allerdings kommen ihr die dortigen Bedingun-

gen sehr entgegen, schließlich schätzt sie trocken-heißes Klima. Der Valcanto ist jedenfalls ein gelungenes Exemplar dieser Sorte, weicher, zugänglicher und runder als man es von Syrah oft gewohnt ist, mit angenehmen Noten nach Pflaumen und zarten Vanil-letönen aus der 6-monatigen Barrique-Lagerung . Weinbaugebiet: Almansa Das Weinbaugebiet Almansa liegt im Süden der spanischen Region Castilla la Mancha auf einer Hochebene zwischen 700 und 1000m über NN. Die Region ist selbst für spanische Verhältnisse karg und trocken mit nur 350 mm Niederschlag im Jahr. Ob-wohl das klassifizierte Weinbaugebiet immerhin 7200 ha Rebflächen umfasst, gibt es nur 12 weinerzeugende Betriebe. Entspre-chend unbekannt sind nach wie vor die Weine aus dieser Gegend. Erzeugt werden überwiegend Rotweine, die meist kraftvoll und üppig ausfallen.

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Valencia Bodegas Murviedro -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Murviedro Colección Petit Verdot 2015 4,50 € (=6,-/l) Nein, Murviedro ist kein Boutique-Weingut. Sondern eine Marke des Weingi-ganten Bodegas Schenk. Aber so wenig wie klein immer fein ist, so wenig ist groß immer schlecht. Mit der Colección-Serie zeigt Murviedro jedenfalls im-mer mal wieder, dass man auch als Großproduzent höchst anständige Qualitä-

ten hervorbringen kann. Wie diesen Petit Verdot. Petit Verdot ist eine Rebsorte, die eigentlich im Bordeaux zu Hause ist, dort aber kaum noch angebaut wird. Die Rebe reift sehr langsam, braucht einen langen, warmen Herbst, um reif zu werden. Kein Wunder, dass sie sich im spanischen Mittelmeerraum sehr wohl fühlt und zunehmend angepflanzt wird. Murviedro macht einen eher fruchtbetonten Petit Verdot, ganz ohne Einflüsse von Holzfässern. Der Wein bleibt dabei kraftvoll und geschmeidig und ist doch mit 13%Vol. keineswegs schwer. Für sein kleines Geld hat der Wein also ziemlich viel zu bieten. Da darf man auch stolz mit den errungenen Medaillen auf dem Etikett werben. Mundus Vini 2016 Gold, 89 Punkte Guia Peñin 2016

Valencia Rafa Cambra --------------------------------------------------------------------------------------------------------- Rafa Cambra ist studierter Önologe, übernahm aber letztlich die elterliche Baumschule nahe Valencia. Und macht trotzdem Wein, in bester Qualität, aber nur in kleiner Menge und ohne ökonomische Zwänge und das in einer nicht gerade durch hohe Qualitätsansprüche geprägten Region.

�El Bonhomme 2011 6,90 € (=9,20/l)

Der El Bonhomme hat drei verschiedene Etiketten. Im selben Karton. Bei gleichem Inhalt. Und der ist Rafa-Cambra-gewohnt gut: eine Cuvée aus je 50% Cabernet und

Monastrell, 4 Monate fassgereift, sehr dicht und konzentriert, mit einigem Entwicklungspotential. 90 Punkte Guia Peñin 2012

�Rafa Cambra Dos 8,90 € (=11,87/l)

Der „Dos“, auf deutsch „zwei“, bei unseren Kunden aber wegen der Etikettengestaltung „Wollknäuel“ genannt, ist eine Cuvée aus Cabernet-Sauvignon und Cabernet-Franc, kraftvoll, konzentriert und mit langem Nachhall.

(Z. Zt. nicht vorrätig, demnächst wieder als neuer Jahrgang)

Castilla T-Sanzo --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�T-Sanzo “3 Tempranillo” 2013 5,50 € (=7,33/l)

Beim “3 Tempranillo” ist ein experimentierfreudiger Önologe auf die Idee gekommen, die spanische Parade-Rebsorte Tempranillo aus den drei Weinbaugebieten Ribera del

Duero, Rueda und Toro zu vereinigen. Ob man jetzt der Meinung des Erfinders folgt, in dieser Cuvée würden sich die unter-schiedlichen Tempranillo-Typen perfekt ergänzen, bleibt Ansichtssache. Vielleicht brauchte er ja auch nur eine aufmerksamkeits-starke Plattform für seine Rotweintrauben aus dem weißweinlastigen Rueda. Aber das Ergebnis ist gelungen: klassische Tempra-nillo-Aromen, unterlegt mit den Vanille-Aromen aus der zwölfmonatigen Lagerung in neuen Barrique.

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Terra Alta Herencia Altés ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Weingut Altès ist viele Generationen alt und doch eine Neugründung im Jahr 2010. Früher wurden die Trauben nämlich an Großkellereien verkauft. Die junge Önologin Núria Altès übernahm vor wenigen Jahren die Betriebsführung und ging das Risiko ein, eine eigene Weinproduktion aufzubauen. Noch hat sie keine eigene Kellerei, sondern nutzt die Kellerei von Freunden im Nachbardorf, aber eine eigene Kellerei ist jetzt im Bau. Für ihren eigenen Wein verwendet sie fast nur Trauben der Rebsorte Garnacha (da kann sie freilich auf uralte, z. T. schon 1915 gepflanzte Reben zurückgreifen).

�Altès Garnatxa Negra 2015 6,- € (=8,-l)

Den Altés Garnacha hatten wir in der Vergangenheit schon mal eine Zeit lang im Sortiment. Den Jahrgang 2014 hatten wir allerdings nach Verkostung ausge-lassen. Schon im Frühjahr 2016 brachte die Kellerei den neuen Jahrgang 2015, der uns wieder gut gefallen hatte. Mit einer Einschränkung: er war im März bei

allen guten Anlagen noch sehr, sehr jung und unharmonisch. Das hat sich mittlerweile ziemlich berappelt, mittlerweile ist der Wein gut zu trinken, saftig, dicht und üppig. Freilich, es tut ihm nach wie vor gut, wenn man ihn dekantiert. Und die nächsten ein oder zwei Jahre wird er sich auch durch zusätzliche Flaschenreife qualitativ weiter verbessern. Das „x“ im Sortenamen ist übrigen kein Tippfehler. Terra Alta liegt in Katalonien. Da legt man großen Wert auf die eigene Spra-che. Und da wird dann aus Garnacha Garnatxa. Weinbaugebiet: Terra Alta

Das im Hinterland von Tarragona gelegene Weinbaugebiet Terra Alta ist mit 6800 ha Rebflächen nicht mal klein. Und findet doch kaum statt. Seine Anbaufläche überschneidet sich mit der für Cava, so dass auf einen erheblichen Teil der Fläche Weißweintrau-ben für die Cava-Produktion angebaut werden. Zwar gibt es mittlerweile eine Reihe Weingüter, die zeigen, dass die Region eigent-lich eine gute Rotweinherkunft sein könnte, aber die produzierten Mengen bleiben meist überschaubar.

Montsant Celler el Masroig ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Celler el Masroig ist eine vor fast 100 Jahren gegründete Genossenschaft in der katalonischen Region Montsant. Die Mitglieder verfügen über einen für kataloni-sche Verhältnisse recht großen Bestand an alten Rebstöcken. Kultiviert wird ein ziemlich breites Rebsortenspektrum. Typisch für die Region sind die terrassen-förmig angelegten Weinberge, die sich in eleganten Kurven an den Geländever-lauf anschmiegen, sicherlich hochwertige Weinberglagen, aber relativ aufwändig zu bewirtschaften.

�Les Sorts jove 2014 8,50 € (=11,33/l) Der Les Sorts ist eine typische Cuvée der katalanischen Mittelmeerküste, wie sie auch im französischen Teil Kataloniens gängig ist: Garnacha (französisch Grenache), Samso (französisch Carignan) und Syrah. Und auch stilistisch hat der Wein mit seiner rund-weichen, fast schon süßen, von Beeren-Aromen

geprägten Art einen Hauch von Roussillon. Der Les Sorts wird nach einem in Spanien wenig verbreiteten Verfahren hergestellt, der maceration carbonique. Dabei werden Trauben möglichst unbeschädigt in den Gärtank eingelagert und die Gärung unter einer schützenden Kohlensäure-Atmosphäre innerhalb der Beeren eingeleitet. Damit erzielt man eine hohe Farbausbeute bei eher dezentem Gerbstoff. Der Wein wird recht schnell trinkfertig, bekommt allerdings auch eine eigenständige, sehr intensive Frucht. 89 Punkte Guia Peñin 2016

Weinbaugebiet: Montsant Das mit 1800 ha ziemlich kleine Weinbaugebiet Montsant liegt in Katalonien in unmittelbarer Nachbarschaft des Priorats. Auch hinsichtlich Weinstil und Rebsorten haben die beiden Weinbaugebiete viel gemeinsam. Das Priorat ist freilich weitaus bekannter, was für den Weingenießer den Vorteil hat, dass die Montsant-Weine tendenzieller deutlich preisgünstiger sind, als die aus dem Priorat.

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Priorat Casa Gran del Siurana --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�„GR 174“ 2013 13,90 € (=18,53/l) Der „GR 174“ wird von Casa Gran del Siurana erzeugt, einem winzigen Projekt des katalonischen Weinriesen Castillo Perelada. In der Lage mit den für das Pri-orat typischen Llicorella-Terrassen (einer speziellen Schiefer-Variante) sind nur

knapp 10 ha bepflanzt. Der Wein ist (wie oft im Priorat) eine Cuvée aus Garnacha, Carignan und Cabernet und ist 5 Monate bar-riquegereift. GR 174 ist übrigens der lokale Wanderweg.

Priorat Clos Corriol --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Clos Corriol tinto 2009 9,- € (=12,-/l) Clos Corriol ist mit 23 ha schon einer der größeren Erzeuger im Priorat. Der Betrieb gehört zu Bodegas Ametller, die über Wein-güter in mehreren Regionen Kataloniens verfügen. Die Rebanlagen verteilen sich auf alte Schieferterrassen, die das Weingut vor einigen Jahren wieder hergerichtet hat. Der Clos Corriol ist überwiegend Garnacha mit wenig Merlot und Cabernet, hat einen kraftvollen Körper und konzentrierte Frucht, ist aber nicht so wuchtig wie viele andere Weine aus diesem Weinbaugebiet. Weinbaugebiet: Priorat Das Priorat im gebirgigen Hinterland von Tarragona ist zwar vermutlich eines der ältesten Weinanbaugebiete Spaniens, aber Mitte der 80er Jahre war hier die Weinproduktion fast ausgestorben. Der Weinbau in den zersplitterten und schlecht zugänglichen Schieferterrassen war unwirtschaftlich geworden; viele Weinberge lagen brach. Es waren einige enthusiastische junge Önologen, die das Potential der Region erkannten. Ab Ende der 80er Jahre entstanden einige kleine Weingüter, die aus rekultivierten alten Rebanlagen in winzigen Mengen grandiose Rotweine machten. Innerhalb weniger Jahre wurde das Priorat Kult, die Weine exorbi-tant teuer. Das hat zu einer Vielzahl neugegründeter Weingüter und neuer Anpflanzungen geführt. Aber die geeigneten Flächen sind begrenzt, das Priorat ist mit 1870 Hektar sehr überschaubar geblieben. Diese Fläche teilen sich fast 100 Kellereien, ein für spanische Verhältnisse mikroskopisches Verhältnis. Gar so teuer wie vor 20 Jahren ist Priorat heute übrigens längst nicht mehr. Es gibt ein breites Angebot in der Kategorie zwischen 10,-€ und 15,-€ und das auf einem oft sehr hohen qualitativen Level, durchaus wettbewerbsfähig mit anderen spanischen Rotweinen dieser Preisklasse.

Penedes Masia Barthomeus --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Barthomeus negre 2012 11,- € (=14,67/l) „Masia“ steht im Katalanischen für „Bauernhof“. Auch die mitten im Natur-schutzgebiet gelegene und nach ökologischen Grundsätzen bewirtschaftete Masia Barthomeus ist nicht nur Weingut. Der Betrieb verfügt zwar über 30 ha landwirt-

schaftliche Fläche, aber nur ein kleiner Teil davon ist mit Reben bepflanzt. Allzuviel gibt es daher vom Barthomeus negre nicht, weniger als 10000 Fl./Jahr. Der Wein ist die klassische Bordeaux-Cuvée ausCabernet und Merlot. Der hat die Cassisnoten der Cabernet und hat vermulich auch das Lagerpotential der Cabernet. Weinbaugebiet: Penedes Das Penedes liegt zwischen Barcelona und Tarragona. Mit knapp 30000 ha Rebfläche ist es das größte Weinbaugebiet in Kataloni-en. Es ist eine Weißweinregion, auf rund ¾ der Fläche stehen Weißweinreben. Viele Weißweintrauben werden aber zu Cava. Oft spannender sind die Rotweine, häufig Cuvées, bei den die Erzeuger gerne mit französischen Rebsorten experimentieren.

Cava -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Katalonien ist auch die Heimat des Cava. Mehr dazu findet sich auf S. 67.

Jaume Serra Cava brut nature 6,50 € (=8,67/l)

Pares Balta brut 8,50 € (=11,33/l)

Cava Tantum Ergo 19,- € (=25,33/l)

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Ronda Finca la Melonera ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Andalusien Andalusien ist das Land des Sherry und seiner Verwandten. Für die Erzeugung klassischer Rot- oder Weißweine ist es hier im Sommer arg heiß; die wenigen, die es gibt, sind oft breit und ohne Finesse. Aber Andalusien ist gebirgig. Und genau hierhin wandert derzeit anspruchsvoller Weinbau, weil man die Vorteile der in der Höhe stark abkühlenden Nächte für die Traubenqualität erkannt hat. Noch gibt es nur wenige Weine aus diesen Neupflanzungen im andalusischen Gebirge, aber die lassen erwarten, dass der Weinbau hier eine große Zukunft haben kann.

�Payoya Negra 2012 22,- € (=29,33/l)

Das kleine Weingut Finca la Melonera liegt abgelegen in den Bergen Andalusiens oberhalb von Ronda (exakte Herkunftsbezeichnung: “Sierra de Malaga – Serrania de Ronda”). Für den Payoya Negra wird die lokale Rebsorte Tintilla de Rota und

die in ganz Spanien weitverbreitete Garnacha verwendet. Der Wein ist 12 Monate barriquegereift. Der hochklassige, schon erstaunlich trinkfertige Wein lebt zwar von einer unendlich kon-zentrierten Frucht, die aber von einem kraftvollen Körper eingefangen wird. Wer Probleme mit großen Zahlen vor dem %Vol hat, muss hier tapfer sein. Schmeckbar sind die 15° freilich durch die enorme Frucht nicht. Kuriosum am Rande: Payoya Negra, das ist eine hier in den Bergen beheimatete Ziegenrasse. Daher auch das Etikett. 93 Punkte Guia Peñin 2015 = „excellent“

�Encina del Inglés 2012/2013 13,90 € (=18,53/l)

Beim zweiten Wein der Finca la Melonera wird Garnacha und Syrah verwendet, also eine (z.B. auch in Südfrankreich) weitverbreitete Cuvée. Aber das Ergebnis hat wenig gemein mit dem, was man bei dieser Cuvée erwartet. Die Würze der Syrah bleibt dezent. Dafür ist die Frucht, ähnlich wie beim Payoya bis kurz vor

der Schmerzgrenze konzentriert und auch der Körper steht dem des Payoya nicht nach. Ausgebaut wird der Wein nicht in Bar-rique, sondern in viel größeren Holzfässern (auch so ein Trend, weg von Holzaromen im Wein). Der Wein ist in seinem jetzigen Zustand noch etwas jung; frisch geöffnet wehrt sich der Gerbstoff noch. Man sollte ihn ausgiebig dekantieren, dann wird er friedlich. Oder ein paar Flaschen für 1-2 Jahre in den Keller legen. 92 Punkte Guia Peñin 2014 = „excellent“

Norte de Sevilla Fuente Reina ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Einer der wenigen Pioniere, die in den andalusischen Gerbirgsregionen Weinbaubetriebe aufgebaut haben, ist Oscar Zapke, ein deutsch-spanischer Unternehmer, der eigentlich nur ein Wohnhaus im warmen Südspanien suchte, in dem man nachts auch im Sommer ohne Klimaanlage schlafen kann. Der hatte sich eben wegen der nächtlichen Kühle ein historisches Landgut in der Sierra del Norte gekauft mit einigen Ländereien. Mehr zum Spaß als aus Erwerbsstreben hat er dann auf gerade mal 7 Hektar Reben gepflanzt, aus denen er seinen Wein macht. Nein, machen lässt natürlich, der Önologe wird regelmäßig aus der Rioja eingeflogen.

�Pagos de Fuente Reina Merlot 2010/2012 13,50 € (=18,-/l) Der Pagos de Fuente Reina ist reinsortiger Merlot, 10 Monate barrique-gereift. Der Wein hat bei allen Schmeichelnoten der Rebsorte einen durchaus üppigen Körper ohne übertriebenen Alkohol und komplexe Gewürz-Aromen und dürfte

zum Besten gehören, was der andalusische Weinbau abseits von Sherry, Malaga und Co. zu bieten hat.

�Fuente Reina Fundus 2013 6,- € (=8,-/l) Der Fundus ist der Basiswein von Fuente Reina. Den gibt es nicht jedes Jahr, sondern nur dann, wenn der Kellerei auch die Basistrauben gut genug erscheinen. So ist es auch bei uns schon einige Zeit her, dass wir „Fundus“ im Sortiment hat-

ten. Der 2013 ist eine Cuvée aus Tempranillo und Cabernet-Sauvignon. Der 6-monatige Barrique-Ausbau verleiht dem Wein schöne Vanillenuancen aber nur dezente Gerbstofftöne. Entsprechend der Höhenlage, in der die Trauben gewachsen sind, steht hier eine ausgeprägte Frucht im Vordergrund. Netter Nebeneffekt: der Alkohol bleibt mit 12,5% Vol angenehm dezent.

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Bierzo Terras de Javier -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Terras de Javier Rodriguez 2010 13,- € (=17,33/l) Javier Rodriguez machte viele Jahre seinen Terras Cúa aus einem der ältesten Weinberge im Bierzo. Irgendwann war das zu Ende, der Vertrag ausgelaufen. Klar, es gab einen Nachfolger „Terras de Javier Rodriguez“. Aber nun ja. Wir haben die ersten Jahrgänge jedenfalls nicht eingekauft. Der 2010 hat uns allerdings so gut gefallen, dass wir ihn ins Sortiment genommen haben. Für den werden zwar Trauben aus einer ganzen Reihe kleinster, weit verstreuter Parzellen verwendet, aber die haben alle gemeinsam, dass sie mit sehr alten Stöcken der Rebsorte Mencia bepflanzt sind. Rodriguez schätzt das Durchschnittsalter! der Stöcke auf über hundert Jahre. Der Wein ist 12 Monate barriquegereift, aber ohne vordergründige Noten nach Eichenlohe. Dafür hat er die Kraft der alten Stöcke und die seidige Frucht und Mineralität der Mencia. Er dürfte einiges Reifepotential haben. 93 Punkte Guia Peñin 2014 = „excellent“

Bierzo Luna Beberide -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Finca la Cuesta 2012 9,- € (=12,-/l) Luna und Beberide sind die Nachnamen der beiden Gründer dieses 80-ha-Weinguts im Bierzo. Der Betrieb ist in den knapp 30 Jahren seines Bestehens längst zu einem der renommierten Betriebe im Bierzo geworden, mit einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis, im Bierzo nicht selbstverständlich.

Luna Beberide experimentiert viel mit diversen Rebsorten, aber das eigentliche Herz der Produktion ist Mencia, wie sollte es im Bierzo auch anders sein. Auch der Finca La Cuesta ist reinsortiger Mencia aus Parzellen mit alten Reben und Mini-Erträgen von unter 25hl/ha. Der Wein wird 12 Monate im Barrique gereift und unfiltriert gefüllt. Jahrgang 2012: 92 Punkte Guia Peñin 2016 = „excellent“ (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand) Weinbaugebiet: Bierzo Das Weinbaugebiet Bierzo liegt im gebirgigen Norden Kastiliens, fast schon in Galizien. Hier ist die Mencia-Rebe zu Hause, von der die Einheimischen meinen, es gäbe sie nur hier. Viele Rebkundler sprechen freilich von einer Varietät der Cabernet-franc.

Castilla Bodegas Tritón ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Bodegas Tritón ist ein Weingut im Besitz der Familie Gil, die eigentlich im Jumilla, also im Hinterland von Alicante zu Hause ist. Die Bodegas Tritón liegt dagegen im zentralen Kastilien, 30 km südlich von Zamora. Hier entstehen ganz andere Weine als im Jumilla, nicht zuletzt weil hier ganz andere Rebsorten zu Hause sind.

�Tridente Mencia 2012 12,- € (=16,-/l)

Einen besonders spannenden Wein macht Bodegas Tritón aus der Mencia-Rebe. Die Rebgärten liegen allerdings nicht im Umfeld der Kellerei. Vielmehr wurden im benachbarten Bierzo Weinberge mit alten Mencia-Reben gekauft, deren Ernte in der Kellerei bei Zamora vinifiziert wird. So entsteht einer der

besten Mencia-Weine Spaniens nicht im Bierzo, sondern ausgerechnet in der Tempranillo-Region Zamora. Schmecken kann man diesen Geburtsfehler natürlich nicht. Der Tridente ist ganz und gar hochklassiger Mencia, der sich mit den Topweinen des Bierzo ohne weiteres messen kann. Deklariert wird er als vino de la tierra de Castilla y León, also als Landwein. 93 Punkte Guia Peñin 2015 = „excellent“ (für Jhg 2011) 93 Punkte Guia Peñin 2016 = „excellent“ (für Jhg 2014) (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

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Castilla (IGP) Mano a Mano -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- In der Region Castilla la Mancha leben hunderte Millionen Weinreben aber kaum Menschen. Im Ort Alhambra z. B. hat jeder Einwohner rechnerisch einen halben Quadratkilometer Fläche alleine für sich (in Mönchengladbach müssen sich 800 Leute die gleiche Fläche teilen). Rebflächen gibt es dagegen ohne Ende. Kein Wunder, dass im größten Gebäude des Ortes keine Menschen wohnen, sondern Wein. Seit 2007 steht der riesige, hochmoderne Quader mit einer Grundfläche von über 5000 m² mitten im Gelände, das Weingut „Mano a Mano“.

Mano a Mano ist ein extrem ehrgeiziges Projekt. Über 300 ha eigene Wein-felder werden bewirtschaftet, alle mit mindestens 30 Jahre alten Reben bestockt. Hier wird konsequent nicht bewässert, der Ertrag wird auf weni-ger als 2 kg je Rebstock begrenzt. In der Kellerei steht modernste, edel-stahl-blinkende Ausstattung und ein ausgedehntes Fasslager zur Verfügung. Über eine zugkräftige Herkunftsbezeichnung kann das Weingut freilich nicht verfügen: die Weine sind Landwein der ziemlich riesigen Kategorie „vino de la tierra de Castilla“. Allerdings hat der Betrieb in den wenigen

Jahren seines Bestehens sein Ziel schon erreicht, zu einem der besten Weingüter dieser Herkunftsbezeichnung zu werden.

�Mano a Mano 2013/2014 7,20 € (=9,60/l) Wie so oft in Spanien steht bei neuen und erfolgreichen Weinprojekten eine junge Frau hinter dem Erfolg. Für Asunción Yebenes ist der „Mano a Mano“ das eigentli-che Herstück des Betriebes, für das ausschließlich

Tempranillo-Trauben aus einer extrem kargen Lage verwendet werden, die mit 35 bis 40 Jahre alten Reb-stöcken bepflanzt ist. Die werden zwar mit modernster Technik, aber nach ganz traditioneller Methode vinifiziert: die Trauben werden gemahlen, in großen Bottichen langsam auf der Maische vergoren und dabei gelegentlich vorsichtig umgerührt. Nach einem kontrollierten biologischen Säureabbau wird der nur bei Bedarf vorsichtig gefilterte Wein 6 Monate barriquegereift. Das Ergebnis erfreut vor allem durch seine ausbalancierte Struktur. Feine Noten nach dunklen Beeren korrespondieren mit wohl dosiertem Tannin und dezenten Gewürznoten. Die Kellerei selber findet auch noch Kakao und Veilchen im Geschmacksbild. Mano a Mano 2014: 91 Punkte Guia Peñin 2017

�Manon 2013/2014 4,50 € (=6,-/l) Mano a Mano bietet mit dem Manon einen „Basiswein“ an, der für sein kleines Geld einen enormen Gegenwert bietet. Das Weingut hat vermutlich der Er-kenntnis Rechnung getragen, dass man auch einen Wein im volumenstarken 5-

Euro-Segment anbieten muss, um auf Stückzahlen entsprechend der Betriebsgröße zu kommen. So ist der Manon entstanden. Auch das ist reinsortiger Tempranillo, kaum anders verarbeitet als der Mano a Mano, kürzer, nämlich 3 Monate, barriquegereift. Auch hier die ausgewogene Struktur, bei der die Frucht etwas mehr im Vordergrund steht als beim Mano a Mano. Wenn Sie ganz genau hinschmecken, finden Sie vielleicht auch Kokosnuss und Zimt, wie der Erzeuger meint. Manon 2014: 89 Punkte Guia Peñin 2017

�Venta la Ossa Syrah 2011/2012 14,- € (=18,67/l) Unter Venta la Ossa laufen die Topweine von Mano a Mano. Da werden die bei Mano a Mano ohnehin schon niedrigen Erträge weiter reduziert und selbst diese Trauben nochmal penibel selektiert. Die alljährlichen Stückzahlen sind homöopa-

thisch, kaum mehr als 5000 Fl./Sorte. In der ganzen riesigen Region Castilla la Mancha gibt es vielleicht ein halbes Dutzend Wei-ne auf dem Niveau von Venta la Ossa. Jahrgang 2011: 93 Punkte Guia Peñin 2015

�Venta la Ossa TNT 2012 20,- € (=26,67/l) Der TNT ist das Flaggschiff von Venta la Ossa, nicht nur wegen seiner grandio-sen Klasse bemerkenswert. „TNT“, das Wortspiel mit dem Sprengstoff ist zwar sicherlich gewollt, aber eigentlich steht das Kürzel für Touriga Nacional Tempra-

nillo. Touriga Nacional ist die klassische Rebsorte Portugals schlechthin, spielt in Portugal die Rolle, die dem Tempranillo in Spa-nien zukommt. In Spanien gibt es diese Rebsorte dagegen eigentlich nicht; der TNT ist der einzige mir bekannte spanische Wein, der diese Sorte enthält. 75% der Cuvée macht sie aus, der Rest ist Tempranillo von uralten Rebstöcken. Die Klasse des Weins hängt freilich nicht von dieser ungewöhnlichen Rebsorte ab, sondern vom konsequent verfolgten Qualitätsanspruch der Kellerei. 94 Punkte Guia Peñin 2015

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La Mancha Finca Antigua -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Eine der wenigen anspruchsvollen Kellereien, die unter dem Weinbau-gebietsnamen „La Mancha“ vermarkten, ist Finca Antigua. Die ist freilich nicht „antigua“, sondern wurde 2003 von der Bujanda-Gruppe gegründet und aufs Modernste ausgestattet. Hier ist alles riesig: 976 Hektar Fläche (mehr als das Weinbaugebiet Ahr), davon 420 ha mit

Reben bepflanzt, 40 vollautomatische, temperaturgeführte Gärtanks à 50000 l, zig Edelstahl-Lagertanks, 4500 Barrique-Fässer, von denen jedes Jahr 1000 erneuert werden.

�Tempranillo 2011/2013 7,50 € (=10,-/l)

Der Tempranillo ist der Klassiker in der Serie, wie alle Rebsortenweine von Finca Antigua 6 Monate in z. T. neuen Barrique ausgebaut.

�Cabernet 2010/2012 7,50 € (=10,-/l)

Cabernet Sauvignon wird in der Mancha nur selten angebaut. Die Sorte gibt in heiß-trockenem Klima relativ kraftvolle runde Weine, die ein wenig Reifezeit brauchen.

�Syrah 2011/2012 8,00 € (=10,67/l)

Der Syrah ist der heimliche Star der Rebsortenweine von Finca Antigua, voller Kraft und Würze. Und auch der, der seit Jahren die besten Bewertungen bekommt.

�crianza 2010/2011 9,00 € (=12,-/l)

Die Crianza ist eine Cuvée aus 65% Tempranillo, 25% Cabernet, 10% Merlot, 17 Monate im neuen Eichenfass gereift, eher kraftvoll mit ausgeprägtem, aber seidigem Tannin und dezent herber Frucht.

Weinbaugebiet: La Mancha Das Weinbaugebiet La Mancha ist gigantisch. Insgesamt soll es hier ca. 400000 ha Weinberge geben, für die Erzeugung von Wein mit der Bezeichnung „La Mancha“ sind allerdings „nur“ 180000 ha angemeldet. Groß ist aber nicht zwingend auch gut. An-spruchsvolle Weine sind hier nach wie vor rar, es gibt (viel zu) viele einfachste Tankwagen-Weine. Deren Preise sind kaum kos-tendeckend. Geld, um Investitionen für qualitative Verbesserungen zu finanzieren, lässt sich damit kaum verdienen. So dreht sich der Teufelskreis weiter.

Castilla Candidato und Infinitus ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Mit dem Candidato und den Infinitus-Weinen lastet die Rioja-Familie Bujanda ihre Kellereien aus. Grundlage sind zugekaufte, außerhalb klassifizierter Weinbaugebiete gewachsene Trauben.

�Candidato Oro 2013 5,- € (=6,67/l) So ist auch der Candidato Oro „Landwein“, aber einer, der sich in Stil und Machart an Rioja-Traditionen anlehnt. Verwendet werden Tempranillo-Trauben. Der Wein wird 6 Monate in mehrfach belegten Barrique gelagert, die ihn reifen lassen, ohne ihm

eine Aromatisierung nach Eichenlohe zu vermitteln. Ganz wie es früher in Spanien üblich war. �Merlot 2014/2015 5,- € (=6,67/l)

�Syrah 2014/2015 5,- € (=6,67/l) Auch die Infinitus-Weine stammen aus der Bujanda-Gruppe. Aber damit will Bujan-da weg von spanischen Traditionen. Und das nicht nur mit der peppigen Aufma-

chung. Verwendet werden internationale Rebsorten. Die Vinifizierung erfolgt temperaturgeführt, um möglichst viel Frucht zu erhalten. Holzfässer kennen die Infinitus-Weine aus dem gleichen Grund nur vom Hörensagen. Die Weine sind theoretisch für baldigen Trinkgenuss konzipiert, legen praktisch aber mit Flaschenreife qualitativ erheblich zu. Merlot: 86 Punkte Guia Peñin 2016, Syrah: 87 Punkte Guia Peñin 2016

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Navarra Inurrieta -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Inurrieta ist ein noch junges, aber erfolgreiches Weingut, das den modernen Navarra-Stil verkörpert. Verwendet werden (im Na-varra nicht selbstverständlich) nur Trauben aus eigenen Weinbergen.

�Inurrieta tinto “Norte” 2012 7,- € (=9,33/l)

Der „Norte“ ist eine 6 Monate fassgereifte Cuvee aus 60% Merlot und 40% Cabernet, geprägt von der Frucht der Merlot, die mit der Würze und Intensi-tät der Cabernet quasi „abgeschmeckt“ wird. Den Namen hat der Wein nach

seiner Cuvee: Merlot + Cabernet, das ist die klassische Cuvee des Bordeaux und das Bordeaux ist aus Navarra-Sicht ein nördliches Weinbaugebiet.

�Inurrieta rosado “Mediodia” 2015 6,50 € (=8,67/l)

Der Mediodia rosado entsteht zu 100% aus der klassischen Rosé-Traube Gar-nacha. Die Trauben werden auf der Maische nur kurz angegoren, max. einen halben Tag (angeblich soll daher der Name kommen) und dann vorsichtig

abgepresst. Der Most wird im gekühlten Stahltank bei nur 15° langsam vergoren, der Jungwein bleibt 4 Monate auf der Feinhefe. Das Ergebnis ist klassischer Rosé mit typischen Erdbeernoten, aber kräftig genug, um nicht nur im Sommer Spaß zu machen. 92 Punkte Guia Peñin 2017

Navarra Chivite -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Chivite Colección 125 reserva 2006 20,- € (=26,67/l)

Die Weindynastie Chivite ist mit ihrer Marke Gran Feudo einer der goßen Volumen-Anbieter im Weinbaugebiet Navarra. Daneben stellt die Unterneh-mensgruppe allerdings auch in kleinen Stückzahlen ausgesprochen anspruchs-volle Weine her. Diese Weine werden unter dem Namen der Familie vermark-

tet. So gehört der Colección 125 zu den besten Weinen Spaniens und das, obwohl die Cuvée ganz unspanisch ist: Die enthält zwar auch etwas Tempranillo, aber geschmacklich dominieren Cabernet und Merlot. Ganz traditionell spanisch dafür die üppige Reife-zeit (siehe Jahrgang!), die Chivite dem Wein spendiert hat. 96 Punkte Guia Peñin = „Ausnahmewein“ (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand) Weinbaugebiet: Navarra Das Weinbaugebiet Navarra liegt direkt neben der Rioja, aber die meisten Navarra-Weine sind grundlegend anders als die in der Rioja. Das liegt an den Rebsorten. Während in der Rioja Tempranillo dominiert, hat Navarra einerseits große (Alt-)Bestände Gar-nacha, kultiviert andererseits auf weiten Flächen Neupflanzungen französischer Rebsorten wie Cabernet und Merlot. Aus Gar-nacha entstehen ganz andere Weine als aus Cabernet/Merlot. Ein typischer Navarra-Weinstil lässt sich daher kaum finden.

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Utiel Requena Hispano Suizas -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der Name sagt es: Hinter Hispano+Suiza stehen Spanier und Schweizer. Die hatten alle eigentlich schon in der Weinindustrie Karriere gemacht, als sie vor gut 10 Jahren diesen Betrieb gründeten. Mit Hispano+Suiza peilt man freilich nicht den Volumen-markt an, sondern absolute Top-Qualität in kleinen Stückzahlen. Um das Ziel zu erreichen wird einiger Aufwand getrieben: Die Trauben werden nur in den frühen Morgenstunden geerntet, wenn sie nach der nächtlichen Kühle ein Höchstmaß an Frucht haben. Gelesen wird selektiv von Hand und zwar in 15-kg-Plastikboxen, damit die Trauben möglichst unbeschädigt in der Kellerei ankommen. Weißweintrauben werden in den Boxen stark gekühlt für drei Tage gelagert, anschließend gequetscht und auf den Schalen zwei weitere Tage in gekühlten Tanks gelagert, bevor sie gepresst werden. Mit dieser Mazeration auf den Schalen sollen zusätzliche Aromen aus den Beerenhäuten freigesetzt werden. Gepresst wird pneumatisch mit nur minimalem Druck. Dadurch ist die Saft-ausbeute zwar nur gering, aber die Aromatik bleibt besonders reintönig, weil keine Aromen aus den Kernen oder Stielchen in den Most gelangen. Die Rotweintrauben werden angequetscht und auf der Maische in 400-Liter-Holzfässern vergoren. Die Gärtemperatur wird mit Hilfe von in die Fässer getauchten Kühlelementen aus Edelstahl kontrolliert. Auch hier erfolgt die anschließende Pressung mit nur 0,5 bar. Für die Barrique-Reifung steht ein ausgedehntes Fasslager zur Verfügung

�Bassus Pinot Noir 2012 20,- € (=26,67/l)

Der für mich spannendste Wein von Hispano und Suizas ist der Pinot Noir, also Spätburgunder. Der ist in den vergleichsweise kühlen Regionen Mitteleu-ropas zu Hause. In Spanien ist es dieser Rebe eigentlich viel zu heiß. Was Hispano+Suizo anders macht als die anderen, weiß ich nicht. Ich weiß nur,

dass hier ausgerechnet aus der ultra-heißen Region Utiel-Requena ein Spätburgunder kommt, der es mühelos mit Weinen aus der Cote d`Or aufnimmt, die ein Vielfaches kosten. 91 Punkte Guia Peñin 2015, 92 Punkte Robert Parker

Txakoli Itzasmendi -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das spanische Baskenland ist zwar eine Gourmet-Hochburg, in der auch entsprechende Ansprüche an die Weinqualität gestellt werden, aber es ist eigentlich keine Weinanbauregion. Die Region ist stark vom Atlantik geprägt, mit oft eher kühlen Herbsttem-peraturen und vor allen reichlichen Regenfällen. In dem Klima fühlen sich Mehltau und Co. wohler als Weinreben. Und doch gibt es baskischen Wein, sogar sehr spannenden. Das ist der Txakoli. Der ensteht aus einer lokalen Rebsorte namens Hondarribi, die es praktisch nur im Baskenland gibt und die sich über die Jahrhunderte perfekt an das lokale Klima angepasst hat. Die Reben wer-den oft als Pergolen kultiviert, was die Anlagen zwar arbeitsintensiv macht, aber für bessere Durchlüftung nach Niederschlägen sorgt. Der Txakoli ist ein sehr leichter, sehr frischer, oft leicht perliger Weißwein, der jung getrunken werden soll. Es ist oft ein sehr guter Weißwein, der gerade wegen seines eher filigranen Charakters in Spanien etwas Besonderes ist. Aber es gibt nicht viel davon, die ganze Anbaufläche sind nur ein paar hundert Hektar. Und die nationalbewussten Basken lieben ihren Txakoli und lieben ihre Pincho-Bars, in denen eine Vielzahl oft höchst raffinierter Kleinigkeiten serviert werden. Am meis-ten lieben die Basken in einer Hand einen Pincho, in der anderen ein Glas Txakoli. Da bleibt vom Txakoli nicht viel übrig für Nichtbasken.

�Itzasmendi Txakoli 2015 10,- € (=13,33/l)

Einer der besten Txakoli-Weingüter ist Itzasmendi. Hier entsteht ein Wein, den man getrost zu den besten Weißweinen Spaniens im elegant-filigranen Segment zählen darf.

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Tierra de Léon Pardevalles ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Pardevalles ist ein Familienbetrieb im Tierra de León, der ca. 35 ha Rebflächen bewirtschaftet. Das Weingut hat sich darauf spezialisiert, alte, lokale Rebsorten anzubauen. Das sind insbesondere die weiße Albarín und die rote Prieto Picudo. Kellertechnisch ist man freilich auf der Höhe der Zeit, mit einer modernen edel-stahlblinkenden Betriebsstätte. Die förmlich korrekte Firmenbezeichnung „Hijos de Rafael Alonso“ geht übrigens auf den Betriebsgründer Rafael Alonso zurück

�Pardevalles Albarín 2015 9,50 € (=12,67/l) Albarín ist eine alte, lokale Rebsorte, die außer der Namensähnlichkeit nichts mit der galizischen Rebe Albariño zu tun hat. Pardevalles hat die Qualität der Sorte vor einigen Jahren entdeckt. Und treibt einigen Aufwand, um daraus einen hoch-

karätigen Wein zu machen: Die Trauben werden in der nächtlichen Kühle gelesen und noch in der Nacht angequetscht. Der Most wird auf 13° gekühlt und für eine bessere Aromaausbeute 48 Stunden auf den Beerenhäuten belassen. Danach ruht der Most, damit sich Trubstoffe absetzen. Nur der vorsichtig vom Trub abgezogene Most wird ganz langsam vergoren. Der Wein ist von feiner, subtiler Eleganz, mit eigenständigen, aber ausgewogen-harmonischen Fruchtnoten. 90 Punkte Guia Peñin 2016

�Pardevalles Prieto Picudo rosado 2015 8,- € (=10,67/l)

Auch Prieto Picudo ist eine alte, selten gewordene Rebsorte, eigentlich wegen ihrer ausgeprägten Frucht sehr hochwertig und doch in Winzerkreisen nur be-dingt geschätzt, da kapriziös und nur schwierig zu kultivieren. Mit ihrer enormen

Fruchtkonzentration eignet sich die Prieto-Picudo-Rebe perfekt für die Erzeugung hochwertiger Rosés. Aber nur wenige Erzeuger mögen solch teures Traubenmaterial für Rosé „opfern“. Pardevalles macht einen reinsortigen Prieto-Picudo-Rosé mit Stoff, Aro-ma, Körper, Frucht. Der Aufwand ist ähnlich wie beim weißen Pardevalles: die Trauben werden nachts geerntet, um die Frucht zu erhalten, in kleinen Kisten unbeschädigt noch in der Nacht in die Kellerei gebracht, angequetscht und temperaturgeführt auf den Schalen angegoren, bis die angestrebte Farbe erreicht ist. Dann wird der Most von den Schalen getrennt, damit keine adstringie-renden Tannine in den Wein gelangen. Der Rosé ist kraftvoll, mit sehr üppigen Beerennoten und für einen Rosé schon recht far-bintensiv. Nein, kein filigraner Terrassenwein! 90 Punkte Robert Parker (für Jhg 2013), 88 Punkte Guia Peñin 2016

�Pardevalles Prieto Picudo Gamonal 2009 12,- € (=16,-/l) Die Prieto-Picudo-Rebe gehört qualitativ zu den hochwertigsten Rotweinsorten überhaupt: farbintensiv, mit enormer Fruchtkonzentration und (bei vollreifen Trauben) mit beachtlichem, reifem Tannin. Wird aber trotzdem kaum noch ange-baut. Die Rebsorte ist nämlich sowohl im Anbau als auch in der kellertechnischen

Verarbeitung höchst zickig. Als Winzer braucht man Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um mit dieser Diva umgehen zu kön-nen. Einer dieser Prieto-Picudo-Spezialisten ist Pardevalles. Der Gamonal ist quasi das Flaggschiff des Betriebs. Auch hier wird natürlich bei der Lese der gleiche Aufwand wie beim blanco und beim rosado getrieben, mit nächtlicher Lese von Hand in kleine Kisten und temperaturgeführter Gärung. Der Wein wird 8 Monate in Barrique ausgebaut und nur bei Bedarf vorsichtig gefiltert. 90 Punkte Robert Parker, 91 Punkte Guia Peñin 2016 = „excellent“ (für Jhg 2012) Weinbaugebiet: Tierra de Léon

Das Weinbaugebiet (Denominación de Origen Protegida) Tierra de León liegt südlich der gleichnamigen Stadt in Nordwestspani-en. Es gehört mit nur ca. 1500 ha Rebflächen zu den kleinen Weinbaugebieten in Spanien und ist auch in Spanien selber kaum bekannt. Klassifiziert wurde die DOP erst 2007. Dabei wurde nur ein kleiner Teil der örtlichen Rebflächen in die DOP aufgenommen, nämlich eben diese 1500 ha. Daneben gibt es hier noch ca. 5000 ha ohne DOP-Klassifizierung. Die Weine aus diesen Flächen werden meist als Vino de la tierra de Castilla y León vermarktet. Klingt ziemlich ähnlich wie „tierra de León“. Ob das so sinnig ist?

Page 37: Weindepot Hans-Peter Gietzenweindepot-rheindahlen.de/Broschure_2016-11.pdf · 91 Punkte Guia Peñin 2016 Weinbaugebiet: Jumilla Jumilla liegt im bergigen Hinterland von Alicante nur

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Monterei Tapias Marinhan --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Tapias Mariñan ist mit seinen 36 ha Weinbergen für spanische Verhältnisse ziemlich überschaubar und auch baulich ist das Wein-gut unscheinbar. Um so bessser sind die Weine, die fast ausschließlich aus lokalen, galizischen Rebsorten entstehen, wie Albariño, Godello, Treixadura und Mencia.

�Pazo de Mariñan blanco 2015 7,- € (=9,33/l) Im Pazo de Mariñan gibt die Godello-Rebe den Ton an. Die Anbaufläche dieser sehr hochwertigen Sorte steigt zwar stetig, aber es sind immer noch nur rund 1000 ha. Das liegt vor allem daran, dass sie stark an das galizische Atlantikklima

angepasst ist und anderenorts nicht recht gedeiht. Tapias Mariñan hat aus dieser Sorte einen sehr harmonisch balancierten Wein gemacht, elegant, mit Noten nach Mirabellen und Pfirsich, mit einem üppigen, fast cremigen Körper aber ohne Alkohollast. Der Wein war von Anfang an Liebling vieler Kunden. Ab dem Jahrgang 2013 hat die Kellerei qualitativ nochmal draufgesattelt und die Godello mit 15% Albariño und 25% Treixadura abgerundet, auch das beides Sorten, die praktisch nur in Galizien und im benachbarten Nordportugal vorkommen.

�Colleita Propria blanco 2015 5,50 € (=7,33/l)

Albariño und Godello sind die wohl besten Weißweinreben Galiziens. Meistens werden sie sortenrein verwendet. Aber mit dem Colleita Propria zeigt Tapias Ma-riñan, dass man aus den beiden Sorten auch eine ausgezeichnete Cuvée machen

kann. Der Wein ist ausgewogen, mit Fruchtnoten nach Birnen und reifen Äpfeln, mit dezentem Zitrusduft, frisch und schlank, aber dennoch nicht säurebetont.

�Quinta das Tapias Mencia 2013 8,50 € (=11,33/l) Mencia ist für Galizien die Rotweinrebe schlechthin. Freilich, sowohl qualitativ als auch stilistisch ist Mencia und Mencia oft was grundlegend anderes. Tapias Mariñan hat für diese Rebe einen ganz eigenen Stil gefunden und nutzt

dabei aus, dass die Sorte nicht unbedingt hohe Mostgewichte braucht. So ist der Quinta das Tapias als schlank-eleganter, fein mi-neralischer Rotwein konzipiert, mit sehr sauberer Frucht, mäßigem, fast filigranem Körper (gerade mal 12,5 %Vol Alk.!) und sei-digen, perfekt eingebundenen Tanninen. Der Wein ist zwar in vollständig neuen Barrique-Fässern ausgebaut, aber nur so kurz und so behutsam, dass man schon sehr genau hinschmecken muss, um die Barrique-Note zu ahnen. Rotweine dieser Eleganz gibt es in Spanien nicht allzuviele.

Weinbaugebiet: Monterei

Galizien liegt am Atlantik im äußersten Nordwesten Spaniens. Wer hier unverhofft abgesetzt würde, käme wahrscheinlich kaum darauf, dass er sich in Spanien befindet. Die Menschen sprechen untereinander nicht das kastilische spanisch sondern galizisch. Die Landschaft ist sattgrün, Regen ist was Alltägliches, Sommerhitze ist genauso selten wie Frost.

Eigentlich haben die Weine aus Galizien das Zeug zum Welterfolg: elegante, frisch-fruchtige Weißweine, ohne jede Schwere dank des mild-kühlen Klimas, völlig eigenständig dank der hochklassigen Rebsor-

ten, die nur hier gedeihen. Aber die galizischen Weinbaugebiete sind außerhalb Spaniens kaum bekannt. Es gibt auch nur sehr begrenzte Mengen, die galizischen Weinbaugebiete sind klein, Erweiterungen mangels geeigneter Flächen nur begrenzt möglich. Die galizischen Weine genießen zudem in Spanien eine Sonderstellung: Weißwein von dieser filigranen Eleganz lässt sich in den heißen Regionen Spaniens nur bedingt erzeugen. Entsprechend wurden die galizischen Weine lange Zeit vom spanischen In-landsmarkt förmlich aufgesogen und gut bezahlt. Für sonderliche Exportbemühungen sah daher früher kaum jemand Veranlas-sung. Diese Marktlage hat sich mit der Wirtschaftskrise in Spanien geändert, mittlerweile gibt es auch bei uns in Deutschland qua-litativ und preislich attraktive Weine aus Galizien. Nur, kaum jemand kennt sie.

Eines dieser galizischen Weinbaugebiete ist Monterei. Das liegt abseits der Küste im Südostzipfel Galiziens. Hier macht sich schon ein wenig das Kontinentalklima des spanischen Binnenlands bemerkbar, es ist nicht ganz so feucht wie in den galizischen Küstenregionen. Das Weinbaugebiet ist winzig, keine 500 ha klein. Im Wesentlichen werden Weißweine erzeugt; die wichtigste Rebsorte ist Godello, eine Rebe die praktisch nur in Galizien gedeiht.

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Rias Baixas Viña Nora --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Nora Albariño 2015 11,- € (=14,67/l) Das kleine 16ha-Weingut Viña Nora bewirtschaftet terrassenförmig angelegte Weinberge auf 600m Höhe, eine für Galizien beträchtliche Höhenlage. Hier rei-fen die Trauben nur langsam und bilden dabei enome Frucht und Frische. Mit seiner intensiven Pfirsichfrucht, seinen Anklängen an Blütenduft und seiner

enormen Länge gehört der 2015er Nora bei aller rebsortentypischen Eleganz zu den großen, komplexen Weißweinen Spaniens. 90 Punkte Guia Peñin 2015

Weinbaugebiet: Rias Baixas

Die „Rias“ sind fjordartige Meeresbuchten in Galizien. Vier dieser Buchten bilden die Region Rias Baixas. Das ist gleichzeitig auch der Name des örtlichen Weinbaugebiets. Das gehört mit ca. 4000 ha Rebflächen zu den kleineren Weinbaugebieten in Spanien. Die Rebflächen sind ziemlich zersplittert, viele werden von Nebenerwerbswinzern kulti-viert, die ihre Trauben an eine der Kellereien verkaufen. Die Region ist stark vom Atlantik geprägt, mild-kühl und hef-tig feucht: hier gibt es um die 1500 mm Niederschlag im Jahr (mit großen lokalen Unterschieden).

Rias Baixas ist eine Weißweinregion, Rotwein ist zwar theoretisch zulässig, spielt aber praktisch keine Rolle. Angebaut wird weit überwiegend die Albariño-Traube, die hier zu Hause ist. Die gehört qualitativ zu den absoluten Top-Weißweinsorten der Welt und ist doch kaum bekannt. Das liegt vor allem daran, dass sie so perfekt an das feucht-kühle Klima Galiziens angepasst ist, dass sie praktisch nur hier und im benachbarten Portugal vorkommt. Alle Versuche, sie anderenorts anzubauen sind wenig überzeugend verlaufen. Früher glaubt man übrigens die Albariño sei eine Mutation des deutschen Rieslings (daher auch der Name “Weiße vom Rhein”), heute weiß man, dass das ein Irrglaube war.

Rueda Bodegas Naia ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Bodegas Naia gehört zum Weinbaugebiet Rueda und erzeugt in seiner hochmodernen Kellerei aus-schließlich Weißwein. Gekeltert werden nur Trauben von sehr alten Rebstöcken, die im Herzen der Region rund um das auf über 700 m Höhe gelegene Örtchen La Seca gewachsen sind. Hier ist das im Rueda ohnehin schon harsche Klima besonders ungemütlich, im Sommer sehr heiß, im Winter bitter-kalt, die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter liegen bei über 50°! Niederschläge gibt es nur wenig und die Böden bestehen mehr oder weniger aus Kieselsteinen. Unter diesen extre-men Bedingungen bringen die Reben nur wenige Trauben, aber die bilden durch die lange Vegetati-onsperiode enorme Aroma- und Fruchtkonzentration.

�S-Naia Sauvignon-blanc 2015 9,- € (=12,-/l)

Das „S“ in S-Naia steht für Sauvignon-blanc und zwar für einen sehr ausgepräg-ten Sauvignon-blanc. Diese Rebsorte ist in der kühlen Region der französischen Loire zu Hause und ist im trocken-heißen Rueda nicht ganz einfach zu kultivie-

ren. Naia hat erst gar nicht versucht, irgendwas filigran-zartes zu machen, sondern macht einen bis an die Schmerzgrenze kon-zentrierten Sauvignon-blanc mit intensiven Cassis- und Stachelbeernoten. Der Wein ist sensationell gut mit perfekter Sortentypik. Und wird doch nicht jeden begeistern: wer Weißwein eher fluffig-dezent-unkompliziert möchte, ist beim S-Naia definitiv verkehrt. 90 Punkte Guia Peñin 2016 Weinbaugebiet: Rueda

Das Weinbaugebiet Rueda liegt nordwestlich von Valladolid. Hier ist es aus kontinental ungemütlich mit heiß-trockenen Sommern und kalten Wintertagen. Da denkt man beim Wein eher an wuchtige Rotweine, wie sie im benachbarten Toro erzeugt werden. Aber das Rueda hat seine Nische im Weißwein gefunden. Rotwein unter der Herkunftsbezeichnung Rueda ist zwar seit einigen Jahren theoretisch zulässig und kommt aber so gut wie nicht vor. Hintergrund ist die Rebsorte Verdejo, die hier seit Jahrhunderten zu Hause ist. Sie gibt Weine, die intensiv nach aromatischen Obstsorten wie Maracuja und Aprikose schmecken, deren eigenständiges Aroma sich aber doch nur schwer an einer einzelnen Obstsorte festmachen lässt. Einige Kunden haben die Weine aus dieser Rebe recht treffend als „Obstkorb-Weine“ bezeichnet. Es gibt viele Versuche, die Rebe in anderen Regionen Spaniens anzubauen, überzeugend sind bisher nur wenige. Neben der Verdejo wird im Rueda auch Sauvignon blanc angebaut. Die stammt aus den atlantischen Regionen Frankreichs, also aus einem viel kühleren Klima. Die Rebe ist zwar sehr anpassungsfähig, will aber in heißen Regionen mit Fingerspitzengefühl behandelt werden. Wer mit der Sorte umzugehen versteht, erzielt an solchen Standorten enorm kraftvoll-intensive Weine.

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Rueda Rueda Pérez ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Das Weingut Rueda Pérez besteht zwar schon seit Generationen, aber früher be-schränkte sich der Betrieb darauf, die erzeugten Trauben an andere Kellereien zu verkaufen. 2002 wurde eine eigene Kellerei gebaut. Seitdem werden die Trauben im eigenen Betrieb zu Wein verarbeitet. Die Kellerei ist äußerlich vergleichsweise un-spektakulär, funktional gestaltet, aber mit dem neuesten Stand der Technik ausge-rüstet. Ehrgeiz und Aufwand sind enorm. Die Trauben werden in der Nacht geern-tet (dann haben sie ein Höchstmaß an Frucht) und noch in der Nacht behutsam gepresst. Vergoren wird temperaturgeführt. Da nur die Trauben aus den eigenen 60 ha Weinbergen verwendet werden (Rueda Pérez verzichtet auf Zukauf), gibt es jedes Jahr nur rd. 300000 Flaschen, für spanische Verhältnisse ein eher kleiner Fa-milienbetrieb, der sich ganz der lokalen Traditionsrebe Verdejo verschrieben hat.

�Zapadorado Verdejo 2015 6,30 € (=8,40/l)

Der reinsortige Verdejo gelingt bei Rueda Pérez alljährlich perfekt mit seiner gan-zen obstfruchtigen Sortentypik, aber ohne jede Penetranz, mit nur dezenter Fruchtsäure, gerade soviel, dass der Wein frisch und elegant wirkt. Der Wein hat

für die Maßstäbe mediterraner Weißweine sogar ein gewisses Alterungspotential, lässt sich auch im zweiten Jahr nach der Ernte noch mit großem Vergnügen genießen.

�Viña Burón Verdejo-Viura 2015 4,50 € (=6,-/l) Neben der Verdejo wird bei Rueda Pérez nur noch ein wenig Viura angebaut, die in der Cuvée „Viña Burón“ verwendet wird. Aber auch diese Cuvée enthält gut 70% Verdejo und ist in ihrer Aromatik von Verdejo geprägt. Durch den Anteil

der eher neutralen Viura wird diese Aromatik tendenziell zarter und dezenter. So enststeht ein Wein mit ausgeprägten aber sehr harmonischen Fruchtnoten, der ein unglaubliches Preis-Leistungs-Verhältnis hat.

Weißweinland Spanien Spanien wird im Ausland weitgehend als Rotweinland wahrgenommen. So ist das freilich nicht zutreffend, fast die Hälfte der spanischen Rebfläche ist mit Weißweinreben bestockt. Bei der in der Mancha üblichen Weißweinrebe Airén soll es sich gar um die weltweit am meisten angebaute Rebsorte han-deln!

Viel vom Weißwein-Meer wird allerdings für die Sektindustrie verwendet (auch deutsche Markensekte haben oft eine spanische Seele). Aber auch beim qualitativ anspruchsvolleren Weißwein hat Spanien mittlerweile viel mehr zu bieten als in der Vergangenheit.

Früher waren spanische Weißweine oft breit und plump, weil die Trauben zu reif gelesen wurden und von spanischen Herbsttemperaturen befeuert zu schnell vergoren wurden. Heute ernten die qualitätsorientierten Weingüter ihre weißen Trauben vor der Vollreife.

Immer mehr ehrgeizige Betriebe verlegen die Ernte in die späte Nacht / den frühen Morgen. Hintergund ist die Erkenntnis, dass Reben in heißen Standorten über Tag die Fruchtsäure in den Trauben abbauen, diese aber in der nächtlichen Kühle wie-der regenerieren.

Für die Gärung wurden Tanks mit Kühlaggregat angeschafft. Damit wird der Gärprozeß gesteuert und verzögert. Auf diese Weise erzielt man viel frischere, duftigere und fruchtbetontere Weine als früher.

So sind spanische Weißweine teilweise sehr wettbewerbsfähig geworden, aber längst nicht alle Kellereien konnten die dafür nötigen Investitionen stemmen. Spanischer Weißwein ist daher alles, von supergut (und dann meist mit einem traumhaften Preis-Leistungsverhältnis) bis grottenschlecht.

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Sherry Hidalgo --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

La Gitana Manzanilla 0,5l 7,- € (=14,-/l)

Ein Manzanilla ist ein fino aus der direkt am Atlantik gelegenen Region von Sanlucar de Barrameda. Hier ist es kühler als im Landesinneren. Der Manzanilla ist daher frischer

und schlanker als andere fino. Man sagt, er habe etwas Salziges von der Meeresluft, aber das schmeckt man nur, wenn man es weiß. 93 Punkte Guia Peñin 2017

Sherry Alvaro Domecq -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Bodegas Alvaro Domecq ist erst 1999 gegründet worden. Und verfügt doch über große Bestände alter Sherry und alter Bran-dy. Bei der Gründung wurde nämlich eine alt etablierte Kellerei mit entprechenden Beständen aufgekauft. Der Betrieb ist noch ziemlich unbekannt und im Vergleich zu den marktbeherrschenden Sherry-Konzernen winzig. Der Ehrgeiz ist dafür umso größer.

La Janda fino 12,- € (=16,-/l)

Fino ist der helle und trockene Sherrytyp, der seinen spezifischen Charakter einer bestimmten Hefesorte verdankt (der sog. Florhefe). Finos haben “nur” ca. 15%Vol und sollten gut gekühlt getrunken werden. Sie sind optimal als Aperitif, werden in Andalusien freilich ganz selbstverständlich auch zum Essen getrun-

ken. Das ist übrigens allemal einen Versuch wert, gute fino passen perfekt zu Fischgerichten, vor allem wenn diese etwas stärker gewürzt sind. 92 Punkte Guia Peñin 2017

Viña 98 Pedro Ximenez 12,- € (=16,-/l)

Der Viña 98 ist ein „PX“. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich die Rebsorte Pedro Ximenez, aber eigentlich ist „PX“ mehr Stilrichtung als Rebsorte. Die Sorte eignet sich nämlich perfekt für die Erzeugung edelsüßer Weine, weil sie sehr hohe Zuckerwerte bildet, so dass man die Trauben im Herbst am Stock

rosinenartig trocknen lassen kann, ohne dass sie verderben. Und das überträgt sich auf den Wein: der ist tiefdunkel, fast mahago-nifarben, edelsüß mit intensiven Noten nach Rosinen und Nüssen.

Oloroso 1730 0,5l 25,- € (=50,-/l)

Die “1730”-Sherry von Alvaro Domecq sind ganz traditionell und viele Jahre im Soleraverfahren gereift. Der bernsteinfarbene Oloroso ist ausgewogen süß, keineswegs pappig, mit Noten nach Nüssen und Honig. Da schmeckt man, warum Sherry in der Vergangenheit zu den großen Weinen der Welt zählte.

95 Punkte Guia Peñin 2017

Amontillado 1730 0,375l 25,- € (=66,67/l)

Auch der „1730“-Amontillado hat die Noten nach Nüssen, Mandeln und Trockenfrüchten, wie sie für Sherry mit traditionellem Florhefeausbau typisch sind. Auch er ist bernsteinfarben durch den Sauerstoffeinfluss. Im Gegensatz zum Oloroso ist er allerdings trocken und damit der perfekte Aperitif.

95 Punkte Guia Peñin 2017

Montilla-Moriles Perez Barquero --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Perez Barquero La Cañada PX 30,- € (=40,-/l)

Auch das ein “PX”. Aber aus einer mehr als 25 Jahre alten Solera. Tiefdunkel, fast mahagonifarben, unendlich konzentriert. Der La Cañada kommt übrigens nicht aus dem Sherry-Gebiet, sondern aus dem Montilla-Moriles bei Cordoba. Die Produktionsverfahren sind hier freilich die gleichen wie im Sherry. 96 Punkte Guia Peñin 2015 (Nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

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Weinbaugebiet: Sherry und Montilla-Moriles

Sherry, das ist zum einen eine Herkunftsbezeichnung, zum anderen aber auch ein festgelegtes Produktionsverfahren. Sherry ist immer mit Branntwein angereichert und immer holzfassgereift. Dabei werden die Fässer nicht ganz gefüllt, eigentlich eine keller-technische Todsünde, weil der Wein durch die Luft oxydiert. Genau das ist beim Sherry aber beabsichtigt, wenngleich doch nicht so ganz. Man setzt nämlich eine bestimmte Hefesorte ein, die Florhefe, die auf der Flüssigkeit eine schützende Schicht bildet und die Oxydation hemmt. Je nach Stärke dieser Schicht bekommt man ganz unterschiedliche Sherrytypen:

Der fino entsteht unter üppiger Florhefe und hat daher auch nur ca. 15-16 Vol%, weil höherer Alkoholgehalt die Florhefen ab-sterben lassen würde. Er ist trocken, hellfarbig und frisch.

Beim Amontillado wird die Florhefeschicht durch etwas höhere Alkoholzugabe reduziert. Der Wein oxydiert stärker, ist daher dunkler mit Aromen nach Nüssen. Auch der Amontillado ist von Haus aus trocken, aber er wird teilweise durch Zugabe von edel-süßem Sherry runder und zugänglicher gemacht.

Das gilt eigentlich auch für den Oloroso, der sich vom Amontillado eigentlich nur durch stärkere Oxydation unterscheidet. Han-delsüblich wird Oloroso aber meistens schmeckbar süßer gehalten als Amontillado.

Wirklich süß ist Cream-Sherry. Manche Basis-Produkte dieses Namens haben freilich nichts, außer eben klebriger Süße. Hochwer-tige Sherrys dieses Typs sind in der Regel reinsortig aus der Pedro-Ximenez-Rebe gekeltert und sehr, sehr lange fassgereift. Solche PX-Sherry gehören zum Besten, was es an edelsüßem Wein gibt (von „cream“ steht dann meist nichts mehr auf dem Etikett).

Jahrgangssherry gibt es nicht. Der für die Flaschenfüllung vorgesehene Sherry wird aus den ältesten Fässern der jeweiligen Pro-duktlinie entnommen und zwar maximal 40% des Fassinhalts. Diese Fässer werden dann aus den zweitältesten Fässern aufgefüllt, auch die nur teilentleert und aus den drittältesten Fässern aufgefüllt, usw. Eine solche „Solera“ wird oft über Jahrzehnte geführt mit der Folge, dass die Füllfässer Anteile aus allen Jahrgängen der Solera enthalten.

Montilla-Moriles ist genau genommen kein Sherry, sondern ein eigenständiges Weinbaugebiet in der Nähe von Cordoba. Der Herstellungsprozess ist aber der gleiche wie im Sherry und natürlich sind dann auch die geschmacklichen Ähnlichkeiten groß. Im Montilla-Moriles darf aber nur die PX-Rebe verwendet werden; die im Sherry dominierende Palomino ist nicht zugelassen.

Carinena Jahrgangsweine Gran Paulet --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bei den Gran-Paulet-Weinen handelt es sich um trockene, von extrem langer Fasslagerzeit geprägte Aperitifweine. Die Basis sind Rotweintrauben, die man sehr lange am Stock gelassen hat und die einen enormen Zuckergehalt entwickel-ten. Mit allen kellertechnischen Raffinessen durchgegoren entstehen trockene Rotweine mit 16-17 %Vol, als Tischweine o.ä. viel zu stark. Die wurden über Jahrzehnte in großen Eichenfässern langsam oxydiert. Der Wein wird immer bräun-licher, bekommt Anklänge an Sherry, mit charakteristischen Nuss-Aromen. Er passt in keine Schublade heute üblicher Weinkategorien, sondern ist absolut eigenständig. Jahrgang 1983, 1980, 1979 je 35,00 € (=70,-/l) Jahrgang 1970, 1969, 1968, 1967, 1966, 1965, 1964, 1963, 1962, 1961, 1960, je 55,00 € (=110,-/l) Jahrgang 1959, 1958, 1957, 1954, 1953, 1952, 1951, 1950, je 75,00 € (=150,-/l) Jahrgang 1948, 1947, 1946, 1945, 1943, 1942, 1941, 1940, 1937, 1935, 1934 je 75,00 € (=150,-/l)

Vermouth Yzaguirre

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Yzaguirre Vermouth clasico (1l) 9,- €

Wermut ist in Verruf geraten, das Wort von den „Wermutbrüdern“ kommt nicht von ungefähr. Aber eigentlich war Wermut früher ein hochklassiges Getränk, schließlich wird guter Wermut aufwändig durch Mazeration von Kräutern und Gewürzen in Wein und Brandwein hergestellt. Ob pur getrunken als Aperitif oder als Bestandteil von Mixgeträn-ken, der geschmackliche Unterschied von gutem und nicht gutem Wermut ist gewaltig. Vereinzelt sind neben den marktbeherrschenden Groß-Herstellern kleinere Erzeuger übrig geblieben, die anspruchs-vollere und individuelle Wermutsorten bieten. Einer davon ist das 1884 gegründete katalanische Familienunternehmen Yzaguirre, das seinen Wermut bis heute nach alten Familienrezepten herstellt. Es gibt mehrere Sorten, alle weitaus aromatischer als gängige Industrieprodukte. Wir haben uns für den weißen Yzaguirre ohne Holzfassreifung entschieden, der sich gleichermaßen eignet, pur getrunken zu werden, als auch als Cocktailzutat.

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Weinbau in Spanien Wussten Sie, dass Spanien das flächenmäßig größte Weinland der Erde ist? Hier sind über eine Million ha mit Reben bestockt. Im Ranking der erzeugten Weinmenge steht Spanien allerdings nur auf Platz 3, das spanische Klima reduziert die Ernteerträge.

Beim Klima in Spanien denkt der deutsche Urlauber an die Mittelmeerküste, an Sommer, Sonne, Sonnenschein und träumt an useligen Novembertagen am Niederrhein vom spanischen Traumwetter. Der Traum stimmt so freilich nur bedingt. Spanien ist gebirgig, fast überall steigt das Gelände hinter den Küstenzonen schnell an, in der Sierra Nevada gibt es eine Reihe Gipfel deut-lich jenseits 3000m. Große Teile des spanischen Inlands liegen auf Höhen zwischen 500 und 2000 m über dem Meeresspiegel. In dieser Höhenlage wird das Klima ziemlich unwirsch, im Sommer wird es unerträglich heiß, im Winter ungemütlich kalt. Tempera-turunterschiede zwischen Sommer und Winter deutlich jenseits von 40° sind im spanischen Inland nicht ungewöhnlich.

Das hat auch seine Auswirkungen auf den Weinbau: problematische Jahrgänge sind in Spanien nicht die zu kühlen, sondern die zu heißen. In heißen Sommern liegen die Tagestemperaturen mehr oder weniger durchgängig über 35°, es fällt so gut wie kein Niederschlag. Die Böden trocknen aus und selbst Weinreben mit ihren Pfahlwurzeln haben Probleme, an die lebensnotwendige Feuchtigkeit zu kommen. Die Pflanzen schalten in solchen Fällen auf Trockenstress und stellen die Versorgung der Trauben ein, um als Pflanze zu überleben. So führt kurioserweise zu große Hitze in Spanien zu einem ähnlichen Ergebnis wie zu kaltes Wetter in deutschen Weinbaugebieten: die Trauben werden nicht richtig reif.

Vor diesem Hintergrund wird auch das Faible qualitätsorientierter Weingüter in Spanien für alte Reben verständlich. Die alten Rebstöcke haben meterlange Wurzel gebildet, die aus tieferen Bodenschichten auch dann noch Feuchtigkeit und Nährstoffe zie-hen, wenn junge Stöcke längst auf dem Trockenen sitzen.

Es gibt auch noch das andere Spanien, das am Atlantik. Da ist es mild-kühl und vor allem so feucht, dass Weinbau nur in beson-ders begünstigten Standorten möglich ist. Dieses kühle Umfeld ist weitgehend Weißweinland, hier entstehen hochklassige, elegan-te Weißweine, die aber außerhalb Spaniens kaum jemand kennt.

Wie überall in der EU sind auch in Spanien klassifizierte Weinbaugebiete geschaffen worden, die „Denominación de Origen“ (kurz: D. O.). Davon gibt es mittlerweile 71. Jedes dieser Weinbaugebiete hat seine eigenen detaillierten Bestimmungen z.B. hin-sichtlich der zugelassenen Rebsorten. Allen gemeinsam ist, dass nur Trauben aus einem katastermäßig abgegrenzten Gebiet ver-wendet werden dürfen. Bekannte D.O. sind z. B. Rioja, Ribera del Duero, Toro, Rueda. Aber auch Cava und Sherry sind solche klassifizierte Weinbaugebiete. Weine, die nicht aus solchen Gebieten stammen oder z. B. nicht zugelassene Rebsorten enthalten, müssen als „vino de la tierra“ (s. Seite 11) oder als „vino de mesa“ vermarktet werden.

Auf spanischen Etiketten findet man häufig die Begriffe crianza, reserva oder gran reserva. Die werden gerne als Qualitätsstufen verstanden. Das sind sie aber allenfalls bedingt. Genau genommen sind es Reifeprädikate. Die Begriffe stehen für bestimmte Zeiten, die der Wein in der Kellerei im Holzfass und anschließend noch auf der Flasche verbracht haben muss. Welche Zeiten genau vorgeschrieben sind, ist von Weinbaugebiet zu Weinbaugebiet unterschiedlich. Die Bedeutung dieser Prädikate nimmt seit einigen Jahren rapide ab. Viele Weingüter verwenden die Begriffe schon überhaupt nicht mehr. Wer Wein mit qualitativem An-spruch macht, der schaut natürlich irritiert, dass es in Mitteleuropa jede Menge Leute gibt, die gran reserva für 2,99 kaufen, ohne stutzig zu werden. In die Schublade möchte manch anspruchsvoller spanischer Winzer nicht gesteckt werden....

Der spanische Weinbau hat einige eigenständige „autochthone“ Rebsorten. Die wichtigste ist die Tempranillo, die den mit Ab-stand höchsten Flächenanteil unter den Rotweinsorten in Spanien belegt. Außerhalb der iberischen Halbinsel kommt sie so gut wie nicht vor. Dafür hat sie verwirrend viele lokale Namen: Ull de llebre, Tinta de Toro, tinto fino, Cencibel, Tinta del Pais, Ara-gonez in Portugal.

Die meisten anderen wichtigen Rotweinsorten teilt sich Spanien mit Frankreich: Garnacha (in Frankreich Grenache), Monastrell ( in Frankreich Mourvedre) und Mazuelo (in Frankreich Carignan) sind schon seit Jahrhunderten in Spanien heimisch, Syrah, Cabernet und Merlot sind erst im 20. Jahrhundert eingewandert.

Die mengenmäßig wichtigste Weißweinsorte Spaniens kennt dagen kaum jemand: die Airén. Die ist so verbreitet, dass man bis vor wenigen Jahren davon ausging, es sei die weltweit am meisten angebaute Rebe. Qualitativ wird sie nicht übermäßig geschätzt, aber sie ist robust und bringt große Erträge. Haben Sie übrigens schon häufig getrunken. Sie können sich nicht erinnern? Die Rebe wird vor allem zu Grundwein für preisgünstige Markensekte! Qualitativ anspruchsvollere Weißweinreben sind die hocharomatischen Sorten Verdejo und Moscatel und die in den atlantischen Anbaugebieten wachsenden Sorten, die es zumeist nur dort gibt.

Wirtschaftlich geht es dem spanischen Weinbau gar nicht gut. Spanien steckt bekanntlich seit Jahren in einer Wirtschaftskrise und das hat sich dramatisch auf den Wein-Inlandskonsum ausgewirkt. Nur noch ca. 20l Wein pro Jahr wird in Spanien im statistischen Durchschnitt pro Kopf getrunken, deutlich weniger als in Deutschland. Davon müsste man eigentlich auch noch den mit Sicher-heit beträchtlichen Verbrauch der Abermillionen Touristen abziehen.

Des einen Leid, des anderen Freud: für den mitteleuropäischen Verbraucher ist die Krise höchst angenehm. Der spanische Wein-bau sieht sein Heil verständlicherweise im Export. Der entsprechende Angebotsdruck hat dazu geführt, dass man aus Spanien tolle Qualitäten zu höchst manierlichen Preisen bekommt.

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Weinbaugebiete in Spanien

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Vinho Verde Arca Nova ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Weingut hinter den Arca-Nova-Weinen liegt im portugiesischen Weinbaugebiet Vinho Verde. Das ist kein kleiner Betrieb. Das Weingut verfügt über 150 ha eigene Reb-flächen durchgängig bestockt mit lokalen Rebsorten. Neben den Rebflächen verfügt der Betrieb auch noch über ausgedehnte Weideflächen, so groß, dass es sich lohnt, für die Verarbeitung der Milch der eigenen Kuhherden eine eigene Käserei zu unterhalten.

Der Weinstil von Arca Nova ist einerseits ganz Vinho Verde, ist leicht und dank einem Quäntchen verbliebener Gärkohlensäure leicht prickelnd, ist andererseits aber auch ei-genständig mit maßvollen Säurewerten und feinen Fruchtnoten, weil man die Trauben nicht ganz so früh erntet, wie manch anderer Vinho-Verde-Erzeuger.

�Arca Nova branco 2015 4,50 € (=6,-/l)

Der weiße Arca Nova ist eine Cuvée aus regionalen Rebsorten. Der Wein ist elegant, mit moderater Säure, feiner, aber weicher und nicht vordergründiger Frucht und ausgewogenem Körper. Auch wenn das nicht der übliche Vinho-

Verde-Typ ist, eine lokale Eigenart hat der Wein erfreulicherweise behalten: mit 10,5 %Vol Alk. ist er angenehm unbeschwert.

�Arca Nova Loureiro 2015 6,- € (=8,-/l)

Loureiro ist eine hochwertige, in Nordportugal und im angrenzenden spanischen Galizien beheimatete Rebsorte. Den Luxus reinsortigen Loureiro zu machen, leistet sich freilich kaum jemand. Der Wein zeigt den klassischen Weinstil dieser

atlantisch kühlen Region, frisch und leicht, mit feinsinnigen, eleganten Aromen, die dezent an Pfirsich und Aprikose erinnern.

�Arca Nova Alvarinho-Trajadura 2015 6,50 €(=8,67/l) Das Weingut Arca Nova kann nicht nur leicht und zart. Eigentlich steht der Be-trieb für feine, fast schon filigrane Weine, die mit ihrer Spritzigkeit und ihrem moderaten Alkoholgehalt perfekt zum Sommer und zur Party passen. Diese

Cuvée aus den hochklassigen Rebsorten Albarino und Treixadura ist anders, üppiger und dichter, mit dezenten Aromen nach tropischen Früchten, aber bei aller Üppigkeit und Konzentration immer noch elegant, rundherum gut gemacht.

�Arca Nova rosé 2015 4,50 € (=6,-/l) Basis des Rosé ist Espadeiro, eine lokale Rotweinsorte in Nordportugal, der man früher kaum Aufmerksamkeit zollte. Bis sich herausstellte, wie perfekt sie für die Erzeugung von Rosé geeignet ist. Espadeiro-Rosé betören mit zartduftigen Noten

nach Himbeeren und Erdbeeren ohne die überdosierte Bonbonpenetranz manch anderer Rosé. Ab dem Jahrgang 2015 hat Arca Nova seinem Rosé zusätzlich eine gute Dosis der portugiesischen Paraderebsorte Touriga Nacional gegönnt und dem Wein damit etwas zusätzliche Komplexität verliehen. Geblieben ist, dass der Arca Nova Rosé so leicht ist, wie andere Rosé nur vorgaukeln. (Jahrgang 2015 nur noch Restbestand, ab ca Feb. als 2016)

Conde Villar XO (0,7l) 35,- € (=50,-/l)

Arca Nova hat auch eine eigene Brennerei. Destilliert werden Grundweine aus den klassischen Rebsorten des Vinho Verde. Der beste Weinbrand von Arca Nova ist der XO. Der besteht aus Bränden, die mindes-tens 12 Jahre fassgelagert sind, das Durchschnittsalter gibt Arca Nova mit 15 Jahren an!

Olivenöl Herdade Penedo Gordo extra virgen 0,5l) 5,- € (=10,-/l) Die Familie hat auch ausgedehnte Ländereien in Südportugal, auf denen zum Teil uralte Olivenhaine stehen. Also macht Arca Nova auch sein eigenes Olivenöl, kaltgepresst „nativ extra“, mit max. 0,3% Ölsäure. Bei den Olivenbäumen handelt es sich um alte lokale Olivensorten, aus denen ein eigen-ständiges Olivenöl entsteht mit feiner Aromatik ohne Penetranz oder Bitternis.

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Weinbaugebiet: Vinho Verde Vinho Verde steht bei vielen Weintrinkern für einen bestimmten Weinstil. Das stimmt und stimmt doch nicht. Vinho Verde ist nämlich eigentlich kein Weintypus, sondern ein klassifiziertes Weinbaugebiet wie Rioja oder Pfalz mit Bestim-mungen über zugelassene Flächen, Rebsorten etc. Es liegt im äußersten Norden Portugals an der Grenze zum benachbarten spa-nischen Galizien und ist mit 60000 ha Rebfläche sogar ziemlich groß. Hier ist das Klima ganz anders als ansonsten auf der iberi-schen Halbinsel üblich, nämlich vom Atlantik geprägt, mild-kühl und feucht. Letztlich ist Vinho Verde dann doch auch Weinstil. Die meisten Vinho Verde sind nämlich Weißweine mit niedrigem Alkohol-gehalt und leichtem Kohlensäureprickeln. Ein allzu niedriger Alkoholgehalt wird freilich gelegentlich durch arg früh geerntete Trauben und/oder einen Anteil Restsüße aus unvergorenem Traubenzucker erkauft, wobei die Süße dann auch den erwünschten Nebeneffekt hat, die Säure der noch unreifen Trauben zu kaschieren. Auch ansonsten können die Unterschiede beim Vinho Ver-de beachtlich sein. Es lohnen sich also ein paar Probeschlückchen, ehe man sich für seinen neuen Lieblings-Vinho-Verde ent-scheidet. Das Vinho Verde ist Weißweinland. Aber es gibt auch mit Rotwein-Reben bestockte Fläche, gar nicht mal so wenige. Aus den roten Trauben (insbesondere aus einer lokalen Rebsorte namens Espadeiro) entstehen vor allem Rosé. Die sind außerhalb Portu-gals noch kaum bekannt, obwohl sie hoch attraktiv sind. Stilistisch wie die weißen Vinho Verde, leicht und spritzig, meist mit feiner Beerenaromatik, also eigentlich genau das, was sich die meisten Rosé-Freunde wünschen. Gänzlich unbekannt ist, dass es auch roten Vinho Verde gibt. Der ist freilich wirklich eigenständig, so eigenständig, dass die Ein-heimischen Besucher nicht selten vor dem Genuss warnen. Die Weine haben ganz rotwein-untypisch den gleichen ultra-schlanken Körper wie die weißen Vinho Verde, aber einen sehr, sehr rotweinigen Gerbsäurebiss. Das ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, obwohl gut gekühlt zu deftigen Speisen vielleicht manchmal angenehmer als schwerer Rotwein zum schweren Essen.

Port Churchills --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Churchill´s late bottled vintage 2007 20,- € (=26,67/l)

Churchill´s late bottled vintage 2011 0,375l 12,- € (=32,-/l)

Der Duero ist ein Weinfluss. Hier reiht sich ein Weinbaugebiet an das andere, vom Ribera del Duero am Oberlauf des Flusses in Spanien bis zur Mündung bei der Stadt Porto. Hier in Portugal heißt der Duero dann Douro und bildet eine wildromatische Land-schaft aus mit Reben-bewachsenen Schieferterrassen. Ein Großteil der Reben wird für die Erzeugung des Portweins verwendet. Dafür werden zunächst (in der Regel rote) Trauben ganz normal in Gärung versetzt. Die wird durch Zugabe von hochprozenti-gem Weingeist unterbrochen, der die Hefen absterben lässt. Die feine Süße des verbliebenen Traubenzuckers verleiht dem Port zusammen mit den 19-22 Vol% Alkohol enorme Langlebigkeit. Vor allem die Basisqualitäten des Port sind Verschnitte verschiedener Jahrgänge. Auch die sind in der Regel fassgereift, allerdings sehr unterschiedlich lange. Der kurz fassgelagerte Typus wird als „Ruby“, der länger fassgelagerte Typ als „Tawny“ bezeichnet. Die höherwertigen Partien guter Jahrgänge werden dagegen als Jahrgangsweine gefüllt. Der traditionelle Typ des Jahrgangsport hat eine eher kurze Fasslagerzeit und wird als „Vintage-Port“ bezeichnet. Die „Vintage“ bilden nach wie vor die Spitzenklasse der Portweine. In den letzten Jahrzehnten ist eine andere Kategorie immer attraktiver geworden, der „late bottled vintage“ kurz LBV. Auch der ist immer ein Jahrgangswein, aber deutlich länger fassgelagert. Früher wurde ein LBV eigentlich nur gemacht, wenn sich eine Partie während der Fasslagerzeit unerwartet gut entwickelte, heute werden die LBV in der Regel gezielt hergestellt.

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Alentejo Montaria --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Montaria branco 2015 4,50 € (=6,-/l)

Der weiße Montaria ist eine Cuvée aus den beiden klassischen portugiesischen Weißwein-Reben Arinto und Antao Vaz. Der Wein ist eher weich mit schönen Aromen nach Birnen, aber durchaus elegant und nicht zu schwer.

�Montaria tinto 2015 4,50 € (=6,-/l)

Sortenreine Weine haben in Portugal keine Tradition. Für den portugiesischen Weinbau ist es auch heute ein Teil seines Selbstverständnisses, dass ein typischer portugiesischer Wein eine Cuvée ist, in der der Winzer die unterschiedlichen Ei-

genarten der jeweiligen Rebsorten zu einem ausgewogenen Ganzen zusammenfügt. So sind auch die Montaria-Weine Cuvées. Beim tinto ohne Fassausbau sind die Cuvéepartner Trincadeira, Alicante Bouschet und Aragonez. Und in der Tat, die geben zu-sammen ein ausgewogenes Ganzes. Das liegt wahrscheinlich aber auch daran, dass die Trauben direkt nach der Ernte entrappt werden (also die Stiele entfernt werden) und temperaturkontrolliert vergoren werden.

�Montaria reserva 2014 6,- € (=8,-/l) So ganz alleine portugiesisch sind die verwendeten Rebsorten in dieser Cuvée dann doch nicht. Es treffen sich die autochthon portugiesische Trincadeira mit der französischen Syrah und der Aragonez, die unter diesem Namen zwar portu-

giesisch ist, aber letztlich identisch ist mit der spanischen Tempranillo. Aber auch bei diesem internationalen Meeting bleibt das Ergebnis ausgewogen, rund, unkompliziert mit angenehmen Fruchtnoten. Dazu kommen hier deutliche Vanillenoten aus der 7-monatigen Lagerung in Barrique-Fässern. Der Gerbstoff bleibt zwar moderat, aber dennoch steht es dem Wein gut, wenn man ihn vor dem Genuss ein wenig atmen lässt.

Weinbaugebiet: Alentejo

Das Alentejo erstreckt sich von Nord nach Süd über rund 200 km und umfasst damit fast den ganzen Süden Portugals zwischen dem Tejo (daher der Name „jen-seits des Tejo“) und der Region Algarve. Das Alentejo ist eine der unbesiedelsten Regionen der EU. Evora, der größte Ort, hat kaum mehr als 40000 Einwohner, die wenigen anderen Städtchen sind noch viel kleiner. Das Klima ist mediterran warm, aber dank des Atlantikeinfluss nicht ganz so trocken wie das spanische Binnenland. Die Region ist nahezu industriefrei. Korkeichen, Olivenhaine und

Weinberge bilden die Grundlage der Landwirtschaft. Landschaftlich reizvoll ist die Gegend übrigens auch.

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Gascogne Domaine les Remparts --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Domaine les Remparts ist ein seit Generationen bestehendes Familienweingut in der Gascogne, das jetzt von den Brüdern Silas und Mederic Marcellin geführt wird. Die beiden haben einiges vor mit diesem Betrieb, der bislang kaum Flaschenwein produzierte. Als erstes haben sie in die Weinqua-lität investiert, die Kellerei nagelneu und topmodern ausgestattet und die Erträge reduziert. Jetzt gilt: „Wein sucht Freunde“. Auch die Domaines les Remparts macht nicht nur Wein, sondern hat, natürlich!, auch eine eigene Armagnac-Brennerei mit einem ausgedehnten Fasskeller, in dem viele Jahrzehnte Armagnac-Jahrgänge lagern. Beim „Floc“ finden dann die Weinwurzeln und die Armagnac-Wurzeln der Marcellins zusammen.

�Haut Bastion Sauvignon blanc 2015 4,50 € (=6,-/l)

Sortenreiner Sauvignon-blanc ist eigentlich kein typischer Gascogne, weil diese Sorte in der Gascogne üblicherweise nur mit wenigen Prozent in der Cuvée ver-wendet wird. Aber der Wein ist als Sauvignon-blanc so perfekt, dass es ein Jam-

mer wäre, wenn wir ihn verschmäht hätten. Ausgeprägte Noten nach Cassis und Stachelbeeren, ganz ohne die vegetabilen Papri-kanoten vieler zweitklassiger Sauvignon, dabei schlank, frisch und duftig, mit einem weichem Körper ohne Schwere.

�Haut Bastion Colombard 2015 4,50 € (=6,-/l)

Die Rebsorte Colombard ist ein typisches Kind der Gascogne. Sie gibt eher fein-filigrane Weine mit ausgewogener Frucht, nur dezenter Säure und meist sehr mo-deratem Alkohol. Die Brüder Marcellin haben im Jahrgang 2015 zum ersten Mal

einen sortenreinen Colombard gemacht. Und haben dabei einen waffenscheinpflichtig süffigen Tropfen kreiert. Da ist alles, wie es sich für typischen Colombard gehört, leicht, duftig-zart, wenig Alkohol. Das haben die Marcellins mit einem winzigen Hauch Restsüße garniert, im Ergebnis die Sorte Wein, die gut gekühlt in großen Schlucken verdunstet, weil man nicht wahrnimmt, dass da Alkohol drin sein könnte.

�Haut Bastion Rosé 2015 4,50 € (=6,-/l)

Der Rosé ist eine ausgefallene Cuvée aus Cabernet und Malbec. Die beiden Reb-sorten sind als Rosé-Grundlage nicht gerade naheliegend, schließlich kennt man sie eigentlich als Grundlage kräftiger Rotweine mit signifikanter Gerbstoffstruk-

tur. Um auf die Idee zu kommen, daraus Rosé zu machen, muss man schon ganz schön selbstbewusst sein, denn da reicht eine kleine Unaufmerksamkeit und schon hat man Bitternoten im Most. Silas Marcellin hat die Rebsorten getrennt geerntet und ge-trennt vinifiziert und sie dabei nur ganz kurz auf den Schalen gelassen. Das Ergebnis hat die gewünschten Anklänge an Himbeer-Aromatik, hat rebsortenbedingt einiges an Substanz und Struktur und doch einen federleichten Gascogne-Körper.

�Haut Bastion rouge 2014/2015 4,50 € (=6,-/l)

Der Haut Bastion rouge ist eine Cuvée aus Merlot und Cabernet. Auch hier wer-den die Rebsorten getrennt geerntet und getrennt vinifiziert. Auch wenn die Cuvée natürlich an Bordeaux gemahnt, der Wein ist anders, ist Gascogne, ist viel-

leicht ein wenig wie Bordeaux vor 30 Jahren als man dort noch fein ziselierte Weine machte. Der Haut Bastion ist jedenfalls mit 12 %Vol für Rotwein superleicht und lebt von seinem Beerencharme, bleibt aber dank eines dezent auch schmeckbaren Tannin-Rückgrats Rotwein und nicht Himbeersaft. Das vermeintlich schmächtige Kerlchen hat sogar mehr Substanz als man glaubt: die angebrochene Flasche wird über Tage immer besser.

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Gascogne Domaine les Remparts -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Gouttes de Lune blanc 2015 6,50 € (=8,67/l)

Der weiße Gouttes de Lune ist eine Cuvée aus Sauvignon blanc und der in Süd-westfrankreich beheimateten Petit Manseng. Der Wein hat weitaus mehr Körper als etwa die Haut-Bastion-Weißweine und einen schon fast cremigen Charakter.

Zwar findet man die für Sauvignon-blanc typischen Töne nach Stachelbeeren und Cassis auch in diesem Wein, wenn man genau hinschmeckt, aber die fallen weich und rund aus.

�Gouttes de Lune rouge 2012 8,50 € (=11,33/l)

Der Gouttes de Lune rouge wird aus Tannat und Malbec gekeltert. Diese Rebsor-ten stehen nicht unbedingt im Rufe schmeichlerischer Zärtlichkeit. So auch hier. Die intensiven Fruchtnoten des Gouttes de Lune nach Holunder und Cassis sind

durchaus von der herberen Sorte, und dass Tannat nicht grundlos nach Tannin klingt, zeigt der Wein auch. Er zeigt allerdings auch, dass ein komplexer, sportlich-straffer Rotwein nicht notwendig auch alkoholkräftig sein muss. In dem Punkt bleibt er mit 12,5%Vol ganz Gascogne.

�Temperantia Merlot Rosé 2015 5,50 € (=7,33/l )

Merlot ist mit ihrer typischen Beerenfrucht eigentlich eine perfekte Rosé-Sorte, obwohl es nur vergleichsweise wenige Winzer gibt, die diese Eignung nutzen. Silas Marcellin von der Domaine des Remparts macht seinen Temperantia Rosé

zu 100% aus Merlot. Im Top-Jahrgang 2015 ist ihm ein sehr harmonisch ausgewogener Rosé gelungen, der die Balance hält zwi-schen dem eher schlank-dezentem Typus, wie er derzeit in Frankreich heftig angesagt ist und dem überquellend beerigen Typus wie er hierzulande bevorzugt wird. Der Wein hat durchaus Himbeer-/Erdbeernoten, aber nur dezent und gänzlich ohne Bonbon-noten, bleibt dabei schlank, frisch und gefällig. Diese Ausgewogenheit setzt sich auch beim Alkohol fort: mit 12,5%Vol. nicht wirklich zart, aber eben auch nicht schwer.

�Temperantia rouge 2012 6,50 € (=8,67/l)

Auch der rote Temperantia ist reinsortiger Merlot. Nein, nicht Schmuse-Merlot, wie man ihn häufig z. B. aus Übersee findet. Er erinnert vielmehr an die Merlot-basierten Weine des Bordeaux etwa aus dem St. Emilion. Entsprechend ist die

typische Frucht der Merlot mit durchaus schmeckbarem Tannin vereint. Körper und Alkohol bleiben dagegen schlank: der Wein hat nur 12 %Vol. Im Ergebnis ein höchst spannender Wein, unter einer Voraussetzung: man muss dezente Gerbstoffbetontheit mögen und man muss niedrigen Alkoholgehalt nicht nur gerne auf dem Etikett sehen, sondern auch geschmacklich mögen.

�Domaine les Remparts Floc de Gascogne 12,- € (=16,-/l)

Der „Floc“ ist eine Spezialität der Gascogne. Hierfür wird im Herbst frischgepresster Traubensaft mit ca. einem Drittel Armagnac vermischt. Das macht im Ergebnis dann 16 bis 18 %Vol Alkohol, gerade so viel, dass jede Gärung unterbunden wird. Der Floc muss danach noch mindestens 9 Monate reifen, ehe er auf Flaschen gefüllt werden darf. Das Ergebnis fällt in die Kategorie „Aperitifwein“. Aber eigentlich schmeckt der Floc de Gas-

cogne immer dann, wenn eine zarte Süße passt, zur Pastete, zum Blauschimmelkäse, zum Dessert, zur Ente und zum Wild. Am allerbesten freilich einfach so, gut gekühlt versteht sich. Dann kommen die typisch duftigen Aromen traditioneller Gascogne-Reben unbeeinflusst von gärungsbedingten Veränderungen voll zur Geltung.

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Gascogne Domaine les Remparts -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Armagnac 1975 (0,35l) 35,- € (=100,-/l)

Armagnac 1989 (0,70l) 55,- € (=78,57/l)

Armagnac und Cognac sind die beiden traditionellen Weinbrände des französi-schen Südwestens. Beide sind jeweils durch eine Appellation Controlee geschützt,

das heißt beide dürfen nur aus Trauben einer katastermäßig abgegrenzten Region erzeugt werden. Auch die zulässigen Rebsorten sind im Wesentlichen die gleichen. Und doch gibt es Unterschiede. Armagnac wird nach einem anderen Brennverfahren destilliert als Cognac und Armagnac wird immer eine gewisse Zeit in neuen Eichenholzfässsern gelagert, während im Cognac neue Fässer nach Möglichkeit vermieden werden. Vor allem gibt es im Armagnac Jahrgangsbrände, während Cognac ein Verschnitt vieler Jahrgänge ist. So oder so, Qualitätsunterschiede resultieren bei beiden vor allem aus der Lagerzeit im Holzfass, also dem Alter der Brände. Das kann beachtlich sein. Der aktuelle Top-Armagnac der Domaines les Remparts ist satte 40 Jahre alt!!!

Pruneaux à l`Armagnac (0,5l) 14,- € (=28,-/l)

In der Armagnac-Region wächst auch eine spezielle Pflaumensorte, die Pruneaux d`Agen. Die werden traditionell getrocknet und dienten dann früher als Wintervorrat. Irgendwann hat man gemerkt, dass sich die Pruneaux noch besser halten, wenn man sie in Armagnac einlegt und graue Winterabende nach einem Abendessen aus eingelegten Pruneaux gar nicht mehr so schlimm sind. Die Pruneaux à l`Armagnac gibt es immer noch, heute nicht mehr als Hauptmahlzeit, sondern zum Dessert, gerne auf Vanilleeis oder Vanille-Crème. Diese hier stammen aus eigenem Anbau der Domaine les Remparts und sind natürlich im eigenen Armagnac des Betriebs eingelegt. Pruneaux D`Agen 500g 5,- € (=1,-/100g)

Die Pruneaux schmecken auch ohne Armagnac. Oder man legt sie in Rotwein ein....

Gascogne Domaine Artigaux -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Domaine Artigaux blanc 2015 4,50 € (=6,-/l)

Der Domaine Artigaux blanc wird aus den beiden traditionellen Weißweinre-ben der Gascogne gekeltert, Colombard und Ugni Blanc. Beide Sorten sind in Frankreich weit verbreitet und doch kaum bekannt. Das liegt vor allem daran,

dass vor allem bei der Ugni Blanc der weitaus größte Teil der Erzeugung zu Weinbrand wird: Sowohl Cognac als auch Armagnac werden weitgehend aus diesen beiden Rebsorten destilliert. Die Ugni Blanc und Colombard ergänzen sich in der Cuvée optimal, ergeben zusammen wunderschön duftig ausgewogene Weine, frisch und filigran. Dass beide Sorten zu moderater Zuckerbildung und damit zu moderater Alkoholbildung neigen, passt perfekt in die Stilistik. Der Domaine Artigaux blanc wird übrigens nicht von den Brüdern Marcellin erzeugt, sondern stammt von einem befreundeten Weingut im Nachbarort. Weinbaugebiet: Gascogne Die Gascogne im Südwesten Frankreichs ist eine ruhige Gegend. Die kleinen Landstädtchen sind eher idyllisch als quirlig, sonder-lich viel Industrie gibt es hier nicht. Hier ist es südfranzösisch warm, aber der Atlantik macht sich noch bemerkbar und sorgt da-für, dass das Klima hier viel ausgeglichener und feuchter ausfällt als am Mittelmeer und auch im Hochsommer noch alles grün ist. Kein Wunder, dass die Gascogne unter französischen Feinschmeckern als Paradies gilt, wo nicht nur Obst und Gemüse in bester Qualität auf den Marktständen locken, sondern die lokalen Geflügelspezialitäten Weltruf genießen. Weinbau gibt es auch, sogar reichlich. Und doch führt der Wein in der Gascogne ein Dornröschendasein. Das liegt vor allem da-ran, dass traditionell ein großer Teil der Weinernte in die Armagnac-Produktion wandert. Auch heute haben die meisten Weingü-ter eine eigene Brennerei. Dabei ist der Vin de Gascogne in den letzten 20 Jahren dramatisch besser geworden, hat auch längst ein eigenständiges Profil. Entsprechend der Armagnac-Tradition werden überwiegend Weißweintrauben angebaut. Aus denen machen die Gascogne-Winzer leichte, duftig-filigrane Weine, wie es sie im übrigen Frankreich kaum gibt und die doch über ausgeprägte Fruchtaromen verfügen.

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Languedoc-Roussillon Domaine Gayda ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Domaine Gayda liegt am Rand des Languedoc-Roussillon in einem kleinen Ort zwischen den Pyrenäen und dem Touristenstädtchen Carcasonne. Das Weingut wurde erst vor gut 10 Jahren von britischen Eigentümern mit französischen Önologen gegründet. Dem Augenschein nach war das Budget nicht kleinlich bemessen, die nagelneu erstellte Kellerei ist mit allem ausge-stattet, was sich Kellermeister so wünschen, der Edelstahleinsatz ist gewaltig. Für ein anspruchs-volles Restaurant, ein Gästehaus und eine Wein-Akademie hat das Geld auch noch gereicht. Die Weinberge des Betriebs liegen etwas verstreut, klar die hat man zusammenkaufen müssen. Der Vorteil: der Betrieb verfügt über recht unterschiedliche „terroirs“, kann daher für jede Reb-sorte angepasste Standorte zur Verfügung stellen. Im Weinberg arbeitet die Domaine Gayda nach Bio-Prinzipien, die meisten Weine werden aber nicht öko-zertifiziert.

�Gayda Viognier 2015 7,- € (=9,33/l)

Die Rebsorte Viognier stammt von der Rhone, ist aber selbst da nicht sehr weit verbreitet. Viognier ist eigentlich eine qualitativ sehr hochwertige Rebe, die für Weißweinmaßstäbe enorme kraftvolle und körperreiche Weine gibt, die aber dank fein-filigraner Blütendüfte überhaupt nicht wuchtig wirken. Gravierender Nach-

teil dieser Sorte ist ihre Ertragsschwäche, die sie aus Sicht des Weinbaus wirtschaftlich problematisch macht. Auch bei Gayda nimmt die Viognier nur einen kleinen Teil der Weinbergfläche ein. Die Trauben werden sofort nach der Ernte angequetscht. Die Gärung wird, sehr stark gekühlt, auf den Schalen eingeleitet, damit der Most zusätzliche Aromen aus den Bee-renhäuten aufnimmt. Gepresst wird erst nach 2 Tagen, in der aufwändig ausgestatteten Gayda-Kellerei natürlich mit einer moder-nen pneumatischen Presse. Nach der Gärung bleibt der Wein noch 6 Monate auf der Hefe, bevor er gefüllt wird. Das Ergebnis ist ein komplexer, körperbetonter Weißwein mit fast schon explosiver Nase, grandios.

�Gayda Chardonnay 2015 7,- € (=9,33/l)

Auch die Chardonnay ist nicht in Südfrankreich zu Hause, sondern im Burgund. Die Rebe ist sehr anpassungsfähig, ist entsprechend weltweit verbreitet, gibt aber je nach Klima völlig unterschiedliche Weine, zumal es von der Chardonnay auch verschiedene Klone mit deutlich unterschiedlichen Eigenschaften gibt.

Gayda macht auch aus der Chardonnay einen eher komplexen, kraftvollen Wein mit dezent nussigen Noten, aber ohne die Butt-rigkeit mancher Übersee-Chardonnay. Ein kleiner Teil der Trauben wird auf dem Holzfass vergoren, gerade so viel, dass zarte Holztöne die sortentypischen Aromen unterstreichen, ohne dass der Wein nach Wohnzimmerschrank schmeckt. Auch den Char-donnay lässt Gayda nach der Gärung einige Zeit auf der Hefe ruhen. Das Ergebnis ist ein Chardonnay mit cremiger Textur, feinen Noten nach Melone und tropischen Früchten, wohl ausbalancierter Fruchtsäure und einem Körper, dessen 13,5 %Vol so gut eingebunden sind, dass man sie erst nach einem Blick auf das Etikett wahrnimmt.

�Flying Solo Rosé 2015 6,- € (=8,-/l)

Bei britischen Eigentümern darf ein Wein aus dem Roussillon auch „Flying Solo“ heißen, auch wenn dieser Rosé eigentlich typisch französisch ist. Der Name ist eine Hommage an Postflieger in der Frühzeit der Luftfahrt, deren Flugroute über den Standort des heutigen Weinguts führte.

Rosé ist in Frankreich derzeit heftig im Trend, aber der französische Weintrinker hat da andere Vorstellungen als der deutsche. Der deutsche Roséfreund schätzt üppige Erdbeer-Himbeernoten und die dazu passende Beerenfarbe. Französische Trend-Rosés sind dagegen eher blassfarben mit nur dezenten Beerentönen, in der Aromatik oft schon fast Weißwein-artig. Genau in diese Schublade passt der Flying Solo. Er wird aus Grenache und Cinsault gekeltert. Das sind die beiden Rebsorten, die in klassisch südfranzösischen Rotwein-Cuvées für Frucht und Beerenaromen zuständig sind. Mit diesen Eigenschaften sind sie natürlich auch perfekt für die Herstellung von Rosé geeignet.

�T`Air d`Oc Syrah 2015 6,- € (=8,-/l)

Als Syrah kommt der T`Air d`Oc Syrah etwas unerwartet daher. Bei dieser Reb-sorte denkt man gerne an wuchtige, komplexe Weine mit mächtigem Alkohol, fast schon wilder Würze und ausgeprägten Barrique-Noten. Gayda erntet für diesen Wein die Trauben so früh, dass gerade mal 13 %Vol. entsteht, verarbeitet

die Trauben so schnell, dass einerseits ein Höchstmaß an Frucht verbleibt, andererseits nur dezent Tannin-Noten in den Wein gelangen. Genauso ist dann auch der Rotwein, eher weich und elegant, ganz ohne Schwere.

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Languedoc-Roussillon La Grange ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Ehepaar Freund ist eigentlich Eigentümer eines deutschen Weingroßhandels, hat sich aber altersbedingt schon vor einigen Jahren aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. Und hat sich stattdessen den Lebenstraum erfüllt: ein eigenes Weingut in den Hü-geln des Languedoc. Die Freunds wussten, dass sie weder Weinbauern noch Önologen sind und auch, dass man eine gewisse Mindestgröße braucht, damit sich so ein Projekt wirtschaftlich tragen kann. Also wurden für Keller und Weinberge Fachleute eingestellt und aus dem Stand 32 ha Weinberge bereitgestellt.

�La Grange Terroir Merlot 2014 7,- € (=9,33/l)

Ein ganz saftiger Merlot mit intensiven Kirschnoten, elegantem Gerbstoff und dezenter Extrakt-Fülle, perfekt auf halber Strecke zwischen dem Schmusetypus vieler Übersee-

Merlot und dem maskulin-straffen Stil vieler Merlot aus dem Bordeaux angesiedelt.

�La Grange Terroir Syrah 2014 7,- € (=9,33/l)

Anders als die zugezogene Merlot ist Syrah hier im Süden Frankreichs zu Hause, hat ihren Ursprung vermutlich im Rhonetal. La Grange macht einen zugänglichen Syrah,

ohne die „wilde“ Würze, mit der manche Weine aus dieser Rebsorte polarisieren. Hier dominiert die Beerenfrucht, das Tannin ist schmeckbar, aber wohl eingebunden, die Struktur fast schon elegant. Da passt dann auch ins Bild, dass der Wein nur 13 Vol% hat, für Syrah eher bescheiden.

�La Grange Terroir Cabernet Sauvignon 2014 7,- € (=9,33/l)

Auch die Cabernet-Sauvignon ist eigentlich wie die Merlot im kühlen Bordeaux zu Hau-se, wird aber heute in der ganzen Welt angebaut. Die Rebsorte hat sich als anpassungs-

fähig erwiesen, fällt aber je nach klimatischen Gegebenheiten extrem unterschiedlich aus. Dem Cabernet von La Grange schmeckt man an, dass er an einem eher heißen Standort gewachsen ist. Klar, die sortentypischen Cassisnoten finden sich reichlich, aber dazu kommen schokoladige Töne und ein La-Grange-typisch üppiger Körper.

�La Grange Castalides Édition 2013/2014 14,- € (=18,66/l)

Unter dem Namen „Castalides“ laufen die Topweine des Weinguts, gekeltert aus den Trauben der ältesten Stöcke. Die Castalides-Weine sind immer Cuvées. Vielleicht der schönste aus dieser Serie ist der „Édition“ eine Cuvée aus Syrah und Mourvedre (die

unsere spanisch orientierten Kunden als Monastrell kennen). Der Wein verfügt über enorme Aroma-Fülle, üppige Brombeernoten und ein fast schon warmes Gesamtbild. 94 Punkte Robert Parker (für Jhg. 2011)

�La Grange Castalides Icône 2008 27,- € (=36,-/l)

Der Icône ist das Flaggschiff des Weinguts, aus extrem selektierten Trauben erzeugt. Die Cuvée besteht aus Syrah und Grenache. Auch hier gibt üppige Frucht den aromati-schen Hintergrund, aber die Fruchtnoten orientieren sich mehr Richtung Holunder. Zur

Frucht gesellen sich lakritzige Gewürznoten und Röstaromen aus der Barriquereifung. 94 Punkte Parker (für Jhg. 2011) Weinbaugebiet: Pays d`Oc Die französische Region Languedoc-Roussillon liegt am Mittelmeer zwischen der Rhone und der spanischen Grenze. In den letzten Jahrzehnten ist der von Wasserflächen durchzogene Küstenstreifen zwar zu einer im Sommer stark frequentierten Ur-laubslandschaft ausgebaut worden, aber die meisten traditionellen Siedlungen liegen hinter der Küste. Das Languedoc-Roussillon gehört zu den größten Weinbauregionen der Welt. Die Zahlenangaben zur Weinbergfläche schwanken zwar stark, aber selbst die niedrigsten Angaben gehen davon aus, dass es hier mehr als doppelt so viel Rebflächen gibt wie im gesamten deutschen Weinbau. Es gibt zwar eine Appellation Cotes du Roussillon und seit einigen Jahren auch eine Appellation Languedoc. Der größte Teil des Weins trägt aber lokale Weinbaugebietsnamen oder eine Landweinbezeichnung, verrät seine Her-kunft aus dem Languedoc-Roussillon also nur dem, der die jeweiligen Bezeichnungen einordnen kann. Traditionell sind die Weine Rotwein-Cuvées aus regionalen Rebsorten. In den letzten Jahrzehnten sind aber viele Flächen mit den Bordeaux-Rebsorten Mer-lot und Cabernet oder mit Weißwein-Reben bepflanzt worden, immer mehr Weine werden sortenrein vinifiziert. Diese Region ist auch die Geburtsstätte der “Vins de pays”. Die hatte man eingeführt, weil ein Großteil der Rebflächen im Lan-guedoc keinem klassifizierten Weinbaugebiet (Appelation d`Origen Controlée) angehörten und bis dahin unabhängig von ihrer Qualität als Tafelwein bezeichnet werden mussten. Die “Vins de pays” wurden eine der großen Erfolgsstories im französischen Weinbau und zum Synonym für anständige Alltagsweine mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.Mittlerweile ist diese gut eingeführ-te Bezeichnung aber nur noch im Rahmen einer Übergangsregelung zulässig. Seit 2009 werden die Weine nach dem weisen Willen der EU als IGP (Indication Géographique Protégée) bezeichnet. Die flächenmäßig größte dieser IGP-Regionen ist „Pays d`Oc“, eine Region die große Teile des Languedoc-Roussillon erfasst.

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Apulien Messapi ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Messapi ist eine apulische Kellerei mit genossenschaftlichem Hintergrund, die mit der Unternehmensgruppe Farnese-Vini verbunden ist, die eine ganze Reihe von Kellereien vor allem in Süditalien betreibt. Der Chef-Önologe von Farnese, Filippo Baccalaro, ist ein Star der italienischen Weinszene, der Auszeichnun-gen sammelt wie Weinfreaks hochkarätige Flaschen. Sein Stil ist eigenständig, vor allem bei den Rotweinen, die Filippo zwar üppig und rund gestaltet, aber mit ganz warmen Fruchtnoten und einem Gerbstoff, der geradezu schmuseweich eingebunden ist.

�Messapi Negroamaro 2015 6,- € (=8,-/l) Neben der Primitivo ist die Negroamaro die zweite qualita-tiv wichtige Rebsorte Apuliens, die allerdings meist in der Cuvée verwendet wird, da sie dem Wein Alterungspotential verleiht. Sie fällt tendenziell würzi-ger aus, herber aus („amaro“), dunkler aus („negro“) als die Primitivo, aber

auch schlanker. All die Eigenheiten hat auch der Negroamaro von Messapi. Aber abgerundet mit Noten nach Bitterschokolade und Cassis und seidigen, perfekt eingebundenen Tanninen.

�Messapi Primitivo 2015 6,- € (=8,-/l) Primitivo klingt nicht gerade nach Eleganz und Hochwertigkeit, ein gravie-rendes Handicap für diese Rebsorte aus Apulien. In Kalifornien heißt sie Zin-fandel und verkauft sich gleich viel besser, obwohl die daheim gebliebenen Verwandten oft deutlich besser sind. Dabei gehört die Primitivo zu den hoch-

klassigen und eigenständigen Sorten Süditaliens. Ihre eigentliche Heimat liegt übrigens auf der anderen Seite der Adria in Kroatien Der Stil des Önologen verleiht dem Wein eine gewisse Verwandtschaft mit dem Messapi Negroamaro, aber die Rebsorte ist eben doch anders. So ist der Messapi Primitivo üppig und kraftvoll mit intensiven Noten nach dunklen Waldfrüchten und einem leisen Hauch Zimt.

�Suolo Rosso Primitivo de Manduria 2013 11,- € (=14,67/l) Manduria ist quasi das Herzstück des Primitivo-Anbaus in Apulien. Aus dieser Herkunft kommen die besten Weine aus dieser Rebsorte, sagen zumindest die örtlich Winzer und vielleicht auch nicht ganz zu Unrecht. Natürlich trumpft auch dieser Primitivo mit Kraft, Üppigkeit, Körper und

konzentrierter Aromatik auf, hat freilich auch die heute beim Rotwein ganz normal gewordenen 14 %Vol und ist passend zu die-ser Charakteristik 6 Monate Barrique-gereift. Bei dieser Beschreibung stellt man sich einen maskulinen, straff-herben Rotwein mit prägnantem Tannin vor. Stimmt aber nicht. Filippo Baccalaro hat auch diesen Kraftprotz zum Schmuseteddy dressiert, mit über-quellend konzentrierter, warmer Pflaumenfrucht. Und einem kraftvollen Gerbstoff, den man glatt überschmeckt.

Apulien Giustini ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Quid Primitivo de Salento 2013 7,90 € (=10,53/l) DieTenuta Giustini existiert erst seit 2005. Bei nur 15 ha Weinbergsfläche handelt es sich auch für italienische Verhältnisse um einen eher kleinen Betrieb. Die Inhaberin Maria Grazia Longo schwört auf den Grundsatz, dass guter Wein

im Weinberg entsteht. Sie verzichtet auf chemische Schädlingsbekämpfung, düngt nur vorsichtig mit Naturdünger. Geerntet wird selektiv von Hand. Die Trauben werden vor der Maischegärung entrappt, also von den Stielen befreit, damit nicht zu viel Gerb-stoff in den Wein gelangt. So fällt auch ihr Primitivo sehr ausgewogen und harmonisch aus, bereits in der Jugend angenehm zu trinken und doch mit einem Potential von 3-4 Jahren

Weinbaugebiet: Puglia Puglia, deutsch Apulien, ist eine Region in äußersten Süden Italiens, geografisch quasi der „Absatz des italienischen Stiefels“. Puglia ist auch ein Wein-Herkunftsbezeichnung, wenn auch kein klassifiziertes Weinbaugebiet (DOC) sondern eine „IGP“.

„IGP“, das heißt vollständig „Indicacione Geografica Protetta“, eine Klassifizierungskategorie entsprechend den früheren franzö-sischen Vins de Pays. Auf manchen Etiketten steht auch „Indicacione Geografica Tipica“. Gemeint ist das Gleiche, das ist die alte Bezeichnung, die galt, bevor die EU 2009 eine neue Weinmarktordnung erlassen hat und die aufgrund einer Übergangsregelung weiter benutzt werden darf. Klingt chaotischer als es ist, da beide Bezeichnungen nur von den wenigsten Weintrinkern eingeord-net werden können und beide Bezeichnungen wenig Rückschlüsse auf den konkreten Weintypus zulassen. Man kann dieser Ein-stufung aber immerhin entnehmen, der Wein kommt aus Apulien.

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Sizilien Cantina Cellaro ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Lumà Grillo 2015 6,- € (=8,/l) Bei Grillo denkt man in Italien eher an einen eigenwilligen Politiker, aber so ganz unbekannt ist die Rebe dieses Namens nun auch nicht, schließlich gilt sie dem sizilianischen Weinbau als die lokale Weißweinrebe schlechthin. Dass das heiße Klima Siziliens keine filigranen Weine hervorbringt, ist naheliegend und

so kann aus manch einer Flasche Grillo ein muskelbepackter Geselle springen. Filippo Baccalaro weiß die Kraft zu dosieren. Sein Grillo hat zwar die goldene Farbe der sizilianischen Sonne und einen aromatisch-saftigen Körper, bleibt dabei aber frisch mit No-ten nach Birnen und tropischen Früchten mit, ja dann doch, fast filigranem Blütenduft.

�Solea Nero d`Avolo 2013/2015 5,50 € (=7,33/l) Nero d`Avolo ist eine typische Rebsorte Siziliens und die wichtigste Rotwein-rebe der Insel. Der Nero d`Avolo der Cantine Cellaro hat einerseits die typi-sche Heidelbeer-Aromatik und die Farbintensität dieser traditionellen Rebsor-te Siziliens. Andererseits schmeckt man die Handschrift von Filippo Baccala-

ro. Der Wein ist enorm zugänglich, hat nichts Kantiges oder Herbes, sondern gefällt mit unkomplizierter, üppig-runder Frucht.

�Lumà Syrah 2015 6,- € (=8,-/l) Natürlich hat die Syrah in Sizilien einen Migrationshintergrund. Sie ist an der Rhone zu Hause, eigentlich sogar im kühleren Norden der Rhone. Mittlerwei-le weiß man aber, dass sich die Rebsorte überall wohlfühlt, wo es warm genug ist, mit der Folge, dass die Syrah längst weltweit verbreitet ist. Da mag man

sich fragen, warum Syrah aus Sizilien? Der Charme dieses Weins ist Stil von Filippo Baccalaro. Die Syrah hat eigentlich eine sehr eigenwillige, fast schon „wilde“ Aromatik. Die fällt gerade bei den höherwertigen Weinen aus dieser Sorte nicht selten so unge-stüm aus, dass die Sorte polarisiert. Beim Syrah von Cellaro bleiben diese Eigenarten wohl eingebunden. Hier trifft sich eine inten-sive, aber harmonische Fruchtaromatik von dunklen Beeren und ein voller Körper mit geschmeidigen Tanninen.

�Cantina Cellaro Micina 2014 9,- € (=12,-/l) Der Micina ist eine Cuvée aus Nero d`Avolo und Nerello Mascalese. Die Nerello ist wie die Nero d`Avolo eine autochthone Rebsorte Siziliens. Die Nerello kennt aber kaum jemand, obwohl sie mit rund 12000 ha die in Sizilien am zweitmeisten angebaute Sorte ist. Die Rebsorte ist extrem langsam reifend,

wird selbst im warmen Sizilien erst Ende Oktober geerntet. Kein Wunder, dass man sie in nördlichen Regionen praktisch nicht vorfindet. Die Sorte gibt ausgeprägte Tannine, sorgt damit in der Cuvée für Langlebigkeit. Man muss sie freilich wohldosieren, um zu verhindern, dass der Gerbstoff vorschmeckt. Also eine Rebsorte, die wie gemacht ist für den schmuseweichen Stil von Filippo Baccalaro. Der macht aus dieser Cuvée einen opulenten Wein mit samtig fülligem Körper und kraftvoller Eleganz.

Sizilien Donna Franca ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Donna Franca Cipponeri 2007 20,- € (=26,67/l) Einer der besten Weine Siziliens. Basis der Cuvée ist die hochwertige, aber fast ausge-storbene Rebsorte Perricone, ergänzt durch Nero d`Avola. Hier werden die Fruchtaro-men nach Schwarzkirsche durch nussige Vanillenoten ergänzt. Der vermutlich in der

Jugend stämmige Gerbstoff ist jetzt nach 7 Jahren Reifezeit harmonisch und rund geworden. Leider nur überschaubare Bestände.

Weinbaugebiet: Terre Siciliane Sizilianische Weine können mit der Herkunftsbezeichnung Terre Siciliane deklariert werden. Dies ist kein klassifiziertes Weinbau-gebiet (DOC) sondern eine „IGP“. Das heißt vollständig „Indicacione Geografica Protetta“, eine Klassifizierungskategorie die zwar die Herkunft aus Sizilien nachweist, aber darüberhinaus wenig Rückschlüsse auf den konkreten Weintypus zulässt.

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Montepulciano d`Abruzzo San Michele Archangelo ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

San Michele Arcangelo ist eine Kooperative, deren Mitglieder rund 700 ha Weinfelder bewirtschaften. Da kommt schon einiges an Wein zusammen, der vermarktet werden will. Das hat für die Kellereileitung auch eine angenehme Seite: für die eigenen Fla-schenweine kann man sich das beste Material aussuchen. Das freut natürlich auch die Kunden, die außerdem davon profitieren, dass bei so einem Weinsee im Rücken das Preisniveau manierlich bleibt.

�Moro Montepulciano d`Abruzzo 2012 5,30 € (=7,07/l) Hauptrebsorte ist natürlich auch bei San Michele Arcangelo die Montepulciano. Der „Moro“ Montepulciano d`Abruzzo ist ein eleganter Rotwein, mit 13 %Vol. nicht zu schwer. Da beim „Moro“ (auch aus Kostengründen) auf einen Ausbau im Holzfass verzichtet wurde, ist die Aromatik von Fruchtnoten geprägt. Der

kleine Hauch Bittermandel, wie er für Montepulciano d`Abruzzo typisch ist, fehlt auch nicht. Dass die Kellerei dem Wein selbst bei dieser Preisklasse 3 Jahre Flaschenreife spendiert hat, macht sich in seiner harmonischen Struktur höchst angenehm bemerk-bar. (z.Zt. nicht vorrätig) �Bacca Trebbiano d`Abruzzo 2015 5,30 € (=7,07/l) Trebbiano ist die typische Weißweinrebe ganz Mittelitaliens. Manch Weintrinker rümpft beim Wort Trebbiano die Nase. Die Sor-te lässt sich willig auf Mengenertrag trimmen, gibt dann auch nur bescheidene Qualitäten. Wenn man die Ertragsmengen dagegen begrenzt und mit kellertechnischer Sorgfalt arbeitet, entstehen auch aus dieser Sorte sehr vergnügliche Weine. Wie der Bacca, ein schöner, unkomplizierter Weißwein mit moderater Säure, leichtem Blütenduft und sogar erstaunlicher Länge.

Montepulciano d`Abruzzo Col del Mondo ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Terre dei Vestini 2010 13,- € (=17,33/l) Das winzige 9-ha-Weingut Col del Mondo ist in einer Region angesiedelt, an der die Abruzzen steil in die Adria abfallen. Innerhalb von 40 km geht es hier von Meereshöhe auf 2900 m. Genau auf halber Strecke liegen die Weinberge von Col del Mondo. Winzer

Fabrizio Mazzocchetti, seit 2013 Alleininhaber des Familienbetriebs, sieht eine Zukunft für seinen Mini-Betrieb nur in erstklassi-ger Qualität. Der Ertrag wird auf 4500 kg Trauben je Hektar reduziert, die Ernte bis in den Oktober hinausgezögert. Auf Bar-rique-Ausbau wird verzichtet, um die intensiven Fuchtnoten nach Pflaumen und dunklen Kirschen nicht zu übertönen.Für den Terre dei Vestini selektiert Mazzocchetti die Trauben aus zwei kleinen Einzellagen mit niedrigen Erträgen. Entsprechend fällt der Wein kräftig und konzentriert aus, fast schon wuchtig-üppig. Dieses hochwertige Material wird 14 Monate barriquegereift; die typischen, warmen Fruchtnoten der Montepulciano werden durch leichte Vanillenoten aus dem Holz perfekt unterlegt. Der Wein braucht ein wenig Reifezeit, aber wir haben noch eine Partie des Jahrgangs 2010 ergattern können. Die ist jetzt mit großem Ver-gnügen zu trinken. Weinbaugebiet: Montepulciano d`Abruzzo „Montepulciano“, das ist eine verwirrende Geschichte. Den Namen gibt es nämlich sowohl als Herkunftsbezeichnung als auch als Rebsorte, wobei beide nichts miteinander zu tun haben: Im Wein aus der Region rund um den Ort Montepulciano („vino nobile de Montepulciano“) ist kein Tropfen der Rebsorte. Der wichtigste Wein aus der Rebsorte wächst weiter südlich und nennt sich Montepulciano d`Abruzzo. Freilich hätte die Rebe es auch nicht nötig, sich mit „Nobile“ zu schmücken, ist sie doch genauso hochwertig wie eigenständig mit ihren Brombeer- und Mandeltönen, oft begleitet von einem zarten Bitterton ohne Adstringenz.

Prosecco Villa Armellina ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Prosecco ist für viele Konsumenten eine Art Gattungsbegriff für prickelnden Weißwein aus Italien. Eigentlich war das ein Rebsor-tenname, heute Bestandteil kontrollierter Herkunftsbezeichnungen. Mehr dazu findet sich auf Seite 69. Prosecco frizzante 6,- € (=8,-/l)

Villa Armellina Rosato frizzante 4,50 € (=6,-/l)

Frizzante di Garda 5,- € (=6,67/l)

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Chianti Podere Elisa --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Podere Elisa ist ein 40-Hektar-Weingut, ganz klassisch gelegen in den Hügeln des Chianti, mit dem klassischen Rebsortenspiegel des Chianti (die Cuvée besteht zu 90% aus der toskanischen Paradesorte Sangiovese). Und auch die Wein-Stilistik ist ganz klassi-scher Chianti, rubinrot, eher mittelgewichtig, elegant und subtil, ganz weit weg von den Kraftprotzen der „Super-Tuscans“, die zeitweilig so heftig in Mode waren. Die Preisgestaltung ist für toskanische Verhältnisse erstaunlich liebenswert. �Podere Elisa Chianti 2013 6,90 € (=9,20/l) Schon der Basis-Chianti bietet erstaunlich viel, weich, aber gut strukturiert, mit geradezu süßen Tanninen. Das alles wohl ausba-lanciert mit der feinen, für die Sangiovese-Rebe typischen Fruchtsäure, die gutem Chianti elegante Frische verleiht.

�Podere Elisa Chianti riserva 2011 7,90 € (=10,53/l) Die Riserva ist natürlich fassgelagert und gereift, der Wein komplex mit leichten Anklängen von Tabak und Rosmarin. Aber es kommen nur gebrauchte Fässer zum Einsatz, die den Wein reifen lassen ohne ihn mit Eichenholz zu aromatisie-

ren. Der Stil bleibt weich, fast filigran, ohne Schwere oder Wucht. (nur noch Restflaschen)

�Podere Elisa Chianti Colli Fiorentini 2012 9,- € (=12,-/l)) Als Colli Fiorentini macht Podere Elisa einen dichten, von der Sangiovese gepräg-ten Rotwein. Eigentlich ist Chianti Colli Fiorentini lediglich eine Unterregion des Chianti mit oft kaum anderen Stil. Podere Elisa differenziert hier weitaus stärker und macht als Colli Fiorentini einen deutlich anderen Wein, straffer, mit präsente-

rem Tannin und mehr von der Lagerung im Eichenfass geprägt. Zur Sangiovese-Frucht kommt Volumen, kommen Anklänge an Schokolade und Gewürzen. Wer mag, schnuppert vielleicht sogar Lederduft aus dem Glas.

�Per Elise 2013 20,- € (=26,67/l) Eine Cuvée aus Sangiovese und Pinot Noir, das gibt es nicht oft. Ein klein wenig möchte auch Podere Elisa bei den „Super Tuscan“ mitspielen. Statt allerdings die soundsovielte Wuchtbrumme im Überseestil aufzulegen, geht Podere Elisa einen

anderen Weg: Beim Per Elise wird die klassische-toskanische Sangiovese um Spätburgunder ergänzt! Die Kombination ist weit schlüssiger, als die Idee, den Sangiovese mit Cabernet und Co. zu maskieren, setzt aber voraus, dass man über Spätburgunder-taugliche Standorte verfügt und man mit dieser nicht ganz einfachen Rebsorte umgehen kann. Podere Elisa erledigt das souverän und macht einen großen Wein mit Fülle und Aroma-Konzentration, aber ohne sattmachende, marmeladige Schwere.

Weinbaugebiet: Chianti Chianti, das sind schillernde Geschichten. Chianti, den hat in den 60er Jahre manch Deutscher als Urlaubsglück kennengelernt, nicht selten in der Version „solo per i tede-schi“ und in der Korbflasche im Käfer mit nach Hause genommen. Die Flasche hieß „fiasco“. Chianti, das ist der Urgroßvater heutiger Weinbaugebietsregeln: Schon 1716 gab es für den Chianti ein derartiges Reglement. Chianti, das ist auch der Wahnwitz heutigen Markenschutzes. Als Markenzeichen trug der Chianti classico seit 1924 einen schwar-zen Hahn auf dem Etikett. Der hieß „Gallo Nero“. Bis einem amerikanischen Weingiganten einfiel, dass es nur einen Gallo in der Welt des Weins geben darf. Seitdem ist der schwarze Hahn namenlos. Ganz nüchtern betrachtet ist Chianti ein Weinbaugebiet in der Toscana, mit mehreren, als eigenständige Weinbaugebiete klassifi-zierten Subzonen. Erzeugt werden Rotweine, die zu mind. 70% aus der Sangiovese-Rebe gekeltert werden müssen.

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Sardinien Cantina il Nuraghe --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Cantina il Nuraghe in Mogoro an der sardischen Westküste ist eine Genossenschaft, mit 450 ha von vergleichsweise über-schaubarer Größe. Die 450 ha werden allerdings von rund 500 Weinbauern bewirtschaftet, ein Problem Sardiniens: Die Landwirt-schaft ist durch jahrhundertelange Erbteilung zersplittert, viele Betriebe sind so klein, dass sie eigentlich nur noch im Nebener-werb zu bewirtschaften sind. Die Weinfelder liegen küstennah, hier mildert der Seewind nachts die Sommerhitze erheblich, Vo-raussetzung für elegante Weine.

�Nero Sardo Cannonau 2013 7,90 € (=10,53/l) Hier in Mogoro fällt der Cannonau alias Garnacha dann doch etwas anders aus als z. B. in Spanien: die rund-weiche Charakteristik ist zwar sortentypisch, aber zur ausgeprägten Frucht kommen dezente Noten nach Veilchen und Kräutern.

Und der 100% aus Cannonau gekelterte „Nero“ hat nur 13 Vol% (über so ein alkohol-schmächtiges Kerlchen kann ein spanischer Garnacha nur lächeln).

�Nio Isola dei Nuraghi 2013 5,90 € (=7,87/l) Auch der Nio wird von der Cantina il Nuraghe erzeugt. Hier ist die Cannonau nur Juniorpartner. Die tonangebende Rebe mit dem schönen Namen Monica ist wirk-lich sardisch. Die Rebe gibt eher frische, nicht zu schwere Weine mit angenehmen

Fruchtnoten nach Heidelbeeren und Schwarzkirschen, Gerbstoff und Säure bleiben moderat. Vervollständigt wird die Cuvée durch Bovale. Das ist auch ein Spanier, heißt zu Hause Bobal und verleiht dem Wein zusätzliche Farbe und ein wenig Würznoten.

�Bovale Terralba 2013 7,50 € (=10,-/l) Die Rebsorte Bovale (= Bobal in Spanien) ist auf Sardinien weit verbreitet. Sie gibt farbintensive, relativ frische Rotweine mit eher moderaten Alkoholwerten, also sehr zeitgemäße Eigenschaften. Die Pflanze verträgt zwar heiße Standorte

eigentlich sehr gut, aber allzu große Hitze geht zu Lasten der Traubenqualität: Bobal-Weine aus heißem Terroir können auch ziemlich plump ausfallen. Da macht sich auch bei diesem Wein die Küstenlage der Weinberge von Mogoro positiv bemerkbar, der Wein bleibt ausgewogen und feinfruchtig. Weinbaugebiet: Sardinien Sardinien gehört zu Italien, was nicht jeder Sarde wirklich schätzt. Tatsächlich ist die Insel fast 200 km vom italienischen Festland entfernt, Tunesien liegt sogar näher. Auch beim Wein hat Sardinien wenig Italienisches. Die wichtigste Rotweinrebe ist Cannonau, von der die Sarden meinen, sie sei autochthon sardisch. Genetische Untersuchungen sprechen freilich dafür, dass sie identisch ist mit der französisch-spanischen Garnacha. Italienisch ist sie jedenfalls nicht.

Latium Principe de Pallvicini ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Principe de Pallavicini Cesanese 2013 6,20 € (=8,27/l) Cesanese ist eine alte, heute aber selten gewordene Rebsorte. In Ungnade gefallen ist die Sorte nicht zuletzt, weil sie sich nicht so recht für hohe Mostgewichte her-geben mag. Wenn der Trend nach eleganterem Rotwein mit weniger Alkohol-

wucht anhält, könnte das aber auch mal ein Riesenvorteil werden. Eines der wenigen Weingüter, die wieder Cesanese anbauen, ist Principe de Pallavicini. Die Familie hat zwar einen bis ins 12. Jhdt zurückreichenden Stammbaum staatstragender Persönlichkeiten, aber ihr Cesanese ist ganz zeitgemäß: elegant, fein, dezent, har-monisch. Und mit 12,5 Vol% auch alkoholisch moderat. .

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W e i n g l ä s e r

Harmony 53 Harmony 35 Harmony-Sekt

Rastal ist einer der großen Volumen-Hersteller von Trinkgläsern. In den letzten Jahren macht das Unternehmen große Anstrengungen, im Markt für Weingläser oberhalb des Standardsegments stärker Fuß zu fassen. Rastal

hat einigen Aufwand getrieben, um in Zusammenarbeit mit namhaften Sommeliers eine Weinglas-Serie namens "Harmony" zu entwickeln. Ein wesentliches Entwicklungsziel war dabei die Eignung der Gläser für den Einsatz in der Gastronomie. Die Gläser sollten sich speziell auch für Restaurants eignen, für die der Einsatz teurer Nobel-

gläser einen Kostenproblem ist, die aber dennoch dem Gast keine klobige Massenware zumuten wollen.

Die Harmony-Gläser sollten nach dieser Zielvorgabe einerseits eine ästhetische Optik und eine für den Weinge-nuss optimierte Form erhalten, andererseits kostengünstig herzustellen und robust genug für den Alltag in der

Gastronomie sein. Das scheint gelungen, die Gläser sind in der Gastronomie mittlerweile ziemlich verbreitet.

Auch wir setzen die Gläser als Probiergläser ein; sie stecken die Spülmaschine selbst bei langjährigem regelmä-ßigem Gebrauch klaglos weg.

Wir haben die Möglichkeit, die Gläser palettenweise preisgünstig direkt ab Werk einzukaufen und können die Glä-

ser daher auch unseren Kunden recht günstig anbieten:

Harmony 53: Karton mit 6 Gläsern 16,- € (also 2,67 €/Glas)

Harmony 35: Karton mit 6 Gläsern 14,- € (also 2,33 €/Glas)

Harmony Sekt: Karton mit 6 Gläsern 14,- € (also 2,33 €/Glas)

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Rheinhessen Zimmer-Mengel ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Beim Weingut Zimmer-Mengel im beschaulichen Dörfchen Engelstadt hat sich eine Menge getan, seit Junior Fabian Mengel im Jahre 2011 als frisch gebackener Weinbauingenieur nach Hause kam und sich seitdem um den kellertechnischen Ausbau kümmert. Fabian Mengel scheint bei den Vorlesungen aufgepasst zu haben. Seine Weine sind reintönig und sauber. Die jeweilige Sortentypik ist da, aber immer fein-elegant abgestimmt. Selbst im warmen, tendenziell zur Üppigkeit neigenden Jahrgang 2015 hat er fein ziselierte Weine gemacht.

�Weißburgunder 2015 5,80 € (=7,73/l)

Der Weißburgunder ist der frischeste und schlankeste in der Familie der Pinots. Fabian Mengel betont genau diesen Sortencharakter und macht einen höchst eleganten Weißburgunder. �Grauburgunder 2015 5,80 € (=7,73/l)

Grauburgunder hat typischerweise mehr Volumen als Weißburgunder, kann bei höheren Mostgewichten auch schnell sattmachende Fülle annehmen. Fa-bian Mengel nimmt da einen sehr ausgewogenen Mittelweg. �Blanc de Noirs 2015 5,80 € (=7,73/l)

Rotweintrauben baut Zimmer-Mengel auch an. Manche davon wundern sich nach der Kelterung, dass sie auf einmal weiß sind. Die meisten Rotweintrau-ben haben nämlich weißes Fruchtfleisch. Mit entsprechendem Können kann

man die roten Trauben so schnell und schonend pressen, dass nur der Traubensaft ohne Farbpigmente aus den Schalen abfließt. So einen Weißwein aus Rotweintrauben nennt man gängig „Blanc de Noirs“.

�Scheurebe 5,80 € (=7,73/l) Die Mengels können freilich auch Ausgefalleneres wie die Scheurebe. Die ist im Keller schwierig, weil ihre ausgeprägten Aromen vor allem in der Schale sitzen. Da muss die Standzeit auf den Schalen so gesteuert werden, dass einer-

seits diese Aromen in die Flüssigkeit übergehen, andererseits aber der Wein weder penetrant noch bitter wird. (Als Jahrgang 2015 ausverkauft, ab ca. Mitte Januar wieder als neuer Jahrgang 2016)

�Riesling 2015 trocken 5,80 € (=7,73/l) �Riesling 2015 feinherb 5,80 € (=7,73/l)

Die Rebsorte Riesling verbindet kaum jemand mit Rheinhessen, aber mittler-weile ist das hier die meistangebaute Sorte. Auch Zimmer-Mengel hat einige

Riesling-Auswahl, angefangen beim (auch schon schönen) „normalen“ Gutsriesling. Den gibt es sowohl als trockene Variante als auch in „feinherb“ (also mit einer dezenten Restsüße).

�Riesling “R” 2014/2015 12,50 € (=16,67/l)

Der Riesling „R“ wird aus den Trauben von ca. 40 Jahre alten Reben gekeltert. Das ist für deutsche Reben schon ein beträchtliches Alter, da nach 25 Jahren die Ertragskraft der Pflanze zunehmend nachlässt und die Winzer hierzulande

üblicherweise dann Neupflanzungen vornehmen. Der „R“ ist trocken ausgebaut mit jeder Menge Stoff, Aroma und Nerv und trägt das Siegel der Selection Rheinhessen.

�Riesling Bernkasteler Schloßberg 2013 11,- € (=14,67/l)

Abgedreht ist die Lebensgeschichte dieses Weins. Der kommt aus Bernkastel. Richtig, das liegt an der Mosel, nicht in Rheinhessen. Aber ein Freund der Familie hat im Bernkasteler Schloßberg einige abgelegene, nur zu Fuß erreich-

bare Steilhang-Parzellen mit bis zu 70 Jahre alten Rieslingreben. Der bekam für seine hochwertigen, mit viel Arbeit entstandenen Trauben so wenig Geld, dass er die Bewirtschaftung der Weinberge aufgeben wollte. Da machten die Mengels mit ihm aus, dass er die Reben für sie pflegt und die Engelstädter Mannschaft im Herbst nach Bernkastel fährt und erntet. Vinifiziert wird in Engel-stadt. Das Ergebnis ist klassischer Moselriesling: Unendlich mineralisch, mit prägnanter, feiner Säure, gepuffert von einem kleinen Hauch Restsüße und mit gerade mal 9,5 %Vol Alkohol. Für so einen Moselriesling muss man an der Mosel lange suchen.

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�Gewürztraminer zartsüß 2014 6,50 € (=8,67/l)

Gewürztraminer ist neu im Rebsortenspiegel der Familie Mengel. Aus dem ersten Ertrag (Winzer sprechen da vom Jungfernwein) hat Fabian Mengel einen ganz zarten Gewürztraminer gemacht, durchaus sortentypisch, aber ohne Penetranz und Körperfülle, und hat dem Wein eine gewisse Restsüße gelassen. Spannend.

�”&” 2015 7,90 € (=10,53/l)

Unter dem Namen „&“ hat Zimmer-Mengel jetzt ganz neu zwei Cuvees auf-gelegt, einen weißen und einen roten. Beim weißen „&“ sind Weißburgunder und Grauburgunder Basis der Cuvée. Dazu hat Fabian Mengel eine Mixtur

anderer Sorten komponiert, bis das Geschmacksbild gefiel. So wirklich hinter die Karten gucken lassen mag er sich nicht; im nächsten Jahrgang seien die Rahmenbedingungen vielleicht ganz anders und die Abrundungsmixtur vielleicht auch eine ganz ande-re. Ausgebaut wird der „&“ im großen Holzfass, erfreulicherweise so, dass die Eichenholznoten an der Schmeckbarkeitsgrenze liegen. Es handelt sich jedenfalls um einen üppig-cremigen Wein mit fein ziselierter und gut eingebundener Fruchtsäure. Dass sich dessen Aromatik keiner Rebsorte mehr zuordnen lässt, liegt auf der Hand. (ab Ende Nov.)

�Frühburgunder 2014 6,90 € (=9,20/l)

Naheliegend, Frühburgunder ist ein Verwandter des Spätburgunders, früher reifend als dieser. Aber ein fast unbekannter Verwandter. Dabei ist der Früh-burgunder mindestens genauso hochwertig wie der Spätburgunder, wird aber

trotzdem nur selten angebaut, weil er ziemlich ertragsschwach ist und sich wirtschaftlich nur schlecht rechnet. Zimmer-Mengel hat eine Parzelle mit dieser Sorte und macht daraus einen fein-eleganten Rotwein mit der typischen Burgunder-Aromatik und nur dezenten, gut eingebundenen Gerbstoff-Noten.

�Portugieser Alte Reben 2012 12,50 € (=16,67/l)

Selbst aus dem eher leichtgewichtigen Portugieser macht Zimmer-Mengel einen Rotwein, der es bis in die Selection Rheinhessen gebracht hat.

�Dornfelder feinsüß 2013 5,80 € (=7,73/l)

Dornfelder ist so eine Sache. Trocken ausgebaut besticht er zwar mit enormer Farbintensität, aber an der Aromatik scheiden sich die Geister. Bei den Fans leicht süßer Rotweine ist die Rebe dagegen durchaus beliebt, mit ein wenig Süße wird die Aromatik har-monisch.

�”&” 2014 8,90 € (=11,87/l)

Beim roten „&“ schaut Fabian Mengel heftig in Richtung Bordeaux. Der Be-trieb hatte schon vor Jahren kleine Parzellen mit Merlot und Cabernet-Sauvignon bestockt, damals mehr aus Neugier und hat mittlerweile einige Erfahrungen im Umgang mit diesen Rebsorten. Im „&“ treffen die Sorten

jetzt aufeinander, wie im Bordeaux. Aber auch hier wird die Cuvée wie beim weißen mit kleinen Häppchen anderer Reben abge-rundet. Das ist ein für deutsche Verhältnisse erstaunlicher Rotwein, bei dem dem Name irgendwo Programm ist: Die Aromatik erinnert an Bordeaux, aber ohne die dort recht häufige (gewollte) Gerbstoffadstringenz. Das Volumen erinnert an entsprechende Blends aus Übersee, aber ohne die dort recht häufige Alkohollast. Und ein klein wenig ahnt man auch etwas von der Subtilität besserer deutscher Rotweine. (ab Ende Nov.) Weinbaugebiet: Rheinhessen Rheinhessen, das ist die Region südlich und südwestlich von Mainz. Sie gehörte früher zeitweise zu Hessen und hat daher ihren Namen, ist aber heute Bestandteil des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Rheinhessen ist mit ca. 26000 ha das größte deutsche Wein-baugebiet und wird doch nur bedingt wahrgenommen. Das liegt vermutlich auch daran, dass diese Herkunftsbezeichnung früher (nicht immer zu Unrecht) bei vielen Weintrinkern für anspruchslose Weine stand, deren geschmackliche Unebenheiten gerne mit reichlich Süße kaschiert wurden. Das ist längst Historie. In den letzten 10 Jahren hat hier in vielen Weingütern eine junge Genera-tion die Betriebsführung übernommen, meist bestens ausgebildet. Da wurde dann oft gründlich entrümpelt, im Weinberg die frü-her weit verbreiteten Neuzüchtungen durch klassische Sorten ersetzt, im Keller Edelstahl-blitzende Technik angeschafft.

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Pfalz Langenwalter -------------------------------------------------------------------------------------- Zwar führt die Familie Langenwalter ihre Weinbautradition bis in das 17. Jhdt. zurück, aber in seiner heutigen Gestalt ist das Weingut erst im letzten Jahrzehnt entstanden. Zum Betrieb gehören mittler-weile über 30 ha Weinberge (für deutsche Verhältnisse beachtlich), im Wesentlichen mit den klassischen Burgundersorten und Riesling bestockt. Rotweintrauben haben mit ca. 40 % der Fläche einen für deutsche Verhältnisse relativ hohen Anteil.

Seit 5 Jahren steht ein nagelneues Kellereigebäude zur Verfügung. Die gesamte Kellertechnik basiert auf modernen Edelstahltanks; in der Rotweinerzeugung werden teilweise auch Barrique eingesetzt.

Entsprechend ist auch der Weinstil, grundsolide Qualitäten mit sauberen Aromen, eher frisch und nicht zu schwer. Experimente beschränken sich auf einzelne Spezialitäten. Marktgerechte Wei-ne, so wie der Weintrinker sie im Glas vorfinden möchte, auf einem vernünftigen Preisniveau.

Literweine

�Grauburgunder 2015 5,30 € Schon bei den Literweinen bietet das Weingut eine tadellose Qualität. „Liter-wein“ das hat bei uns am Niederrhein einen anderen Klang als in der Pfalz. Bei uns denkt mancher an Preiseinstiegsware aus dem Supermarkt und an Einfachstqualität mit Dröhnfaktor, ein Pfälzer kauft seinen Schoppenwein als

Winzerfüllung, ohne sich um die Qualität Sorgen zu machen, aber mit der Gewissheit, da ist das entscheidende Viertele mehr drin. Sollte die Qualität doch unter „anständig“ sinken, zieht er dem Winzer seines Vertrauens die Ohren lang oder geht gleich zum Nachbarn. Der absolute Favorit unserer Kunden in diesem Segment ist der Grauburgunder von Langenwalter. Der hat genau das, was den „anständigen“ Schoppenwein ausmacht: sauber, sortentypisch, unkompliziert.

�Riesling 2015 5,30 € �Riesling halbtrocken 2015 5,30 € Den Riesling Liter hält Thorsten Langenwalter betont knackig und kernig. Kein Wein für Weintrinker mit Magensäureproblemen. Aber wer richtigen, traditionnellen, unkastrierten Riesling mag, der ist begeistert.

�Müller-Thurgau feinsüß 2015 5,30 € Dem Müller-Thurgau Liter lässt Thorsten Langenwalter ein wenig Restsüße. Und so entsteht ein harmonisch-unkomplizierter, süffiger Tropfen. �Rosé 2015 5,30 € Der Rosé Liter ist eine ungewöhnliche Cuvée aus Spätburgunder, Cabernet und Dornfelder, also aus Rebsorten, wie sie unter-schiedlicher nicht sein könnten. In der Cuvée vertragen sie sich prima, geben einen ausgewogenen Rosé mit feinen Beerennoten.

�Portugieser Weißherbst feinsüß 2015 5,30 € Weißherbst ist nach seiner gesetzlichen Definition eigentlich nur Rosé aus einer einzigen Rebsorte. Für viele Weintrinker steht der Begriff aber für Rosé mit einer gewissen Süße. Viele Winzer beugen sich dieser Verbraucher-Erwartung. So auch im Weingut Langenwalter. Die Rebsorte Portugieser hat

übrigens nichts mit Portugal zu tun, sie ist seit Jahrhunderten in Deutschland heimisch und hat ihren historischen Ursprung ver-mutlich auf dem Balkan. Sie gibt eher blassfarbene, gerbstoffarme Rotweine und ist mit diesen Eigenschaften natürlich für einen Ausbau als Rosé oder Weißherbst prädestiniert.

�Portugieser Rotwein trocken 2014 5,30 € �Portugieser Rotwein feinsüß 2014 5,30 €

Weinbaugebiet: Pfalz Die Pfalz ist das zweitgrößte deutsche Weinbaugebiet. Hier fällt das Mittelgebirge des Pfälzer Walds in die Rheinebene ab und genau hier, in einem 70 km langenStreifen zwischen Wald und Ebene stehen die Reben. Die Region ist landschaftlich pittoresk und gut besucht, im September/Oktober werden die Unterkünfte rar, obwohl eigentlich reichlich vorhanden. Einen typischen Pfälzer Weinstil gibt es nicht, sondern eine breite Palette an Rebsorten und Böden mit entsprechend unterschiedlichen Weinen.

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0,75 l

�Chardonnay 2015 6,50 € (=8,67/l) Chardonnay fällt in Deutschland oft ganz anders aus, als etwa in seiner fran-zösischen Heimat, viel schlanker und säurebetonter. Genau diesen Stil trifft auch der Chardonnay von Langenwalter.

�Weißburgunder 2015 6,50 € (=8,67/l) Der Weißburgunder von Langenwalter ist sehr ausgewogen, trocken und frisch, aber nicht säurelastig, mit schönen Obstaromen.

�Sauvignon blanc 2015 6,80 € (=9,07/l)

Sauvignon-blanc ist eine Sorte mit intensiver Aromatik, reagiert aber auf Kli-ma-Unterschiede mit unterschiedlichen Weintypen. Im kühlen Deutschland fällt sie tendenziell pikant-frisch-schlank aus, so auch bei diesem Wein.

�Muskateller 2015 6,80 € (=9,07/l)

Neu seit 2014 ist Muskateller. Wer sich da einen üppig-süßen Dessertwein vorstellt, liegt allerdings falsch. Thorsten Langenwalter hat einen trockenen Muskateller gemacht mit aller Aromatik der Rebsorte, aber frisch und schlank.

�Gewürztraminer 2014 9,50 € (=12,67/l)

Langenwalters Gewürztraminer hat die üppig-pointierte Aromadichte dieser Rebsorte, hat auch einen opulenten Körper, ist aber ohne Restsüße ausgebaut.

�Spätburgunder Gutswein 2014 6,80 € (=9,07/l) Für Rotwein eher leicht, mit nur dezentem Gerbstoff und ganz unkompliziert, ohne Restsüße und ohne Holzfassnoten. Und doch mit den rebsortentypi-schen Aromen und feiner Frucht.

�Spätburgunder „Halde“ 2012 10,- € (=13,34/l) Körperreicher und kräftiger als der Gutswein. Aus Weinbergen mit sehr nied-rigen Erträgen (<35hl/ha). Konsequent durchgegoren (<1g Restzucker/l). 12 Monate im großen Holzfass gereift.

�Terra Silex 2014 10,- € (=13,34/l) Der Terra Silex hat seinen Namen vom Rheinkies, der in Weisenheim häufig die Bodenstruktur prägt. Es ist eine Cuvée, und zwar eine ziemlich abgedrehte: Da finden sich St. Laurent, Cabernet-Sauvignon und Portugieser! Die Erträge

werden sehr niedrig gehalten, im Durchschnitt 25hl/ha. Der Wein wird 12 Monate im großen Holzfass gereift und unfiltriert ge-füllt.

�Sekt Riesling brut 9,- € (=12,-/l) Der Grundwein für den Riesling-Sekt brut wird nur aus Saft gekeltert, der aus der Presse abläuft, bevor Pressdruck aufgebaut wird. Versektet wird natürlich in traditioneller Flaschengärung. Der Sekt darf 15 Monate auf der Hefe ver-bleiben, bevor degorgiert wird, also die Hefe entfernt wird.

�Sekt Blanc de Noirs brut 11,- € (=14,67/l) Der Grundwein für den Blanc-de-Noirs-Sekt entsteht aus Spätburgunder-Trauben. Dafür lässt Thorsten Langenwalter ganz frisch geerntete Spätbur-gundertrauben vor der Einmaischung für die Rotwein-Vergärung abtropfen. Dieser Saft ist weiß, da beim Spätburgunder (wie bei den meisten Rotwein-

trauben) die Farbe nur in den Beerenhäuten sitzt und das Fruchtfleisch weiß ist. Dieser frei abgelaufene Most wird teilweise in großen Holzfass, teilweise gekühlt im Stahltank vergoren. Nach der Versektung in traditioneller Flaschengärung verbleibt der Sekt 18 Monate auf der Hefe. Im großen internationalen Test der Schaumweine aus traditioneller Flaschengärung, den die Zeitschrift „Weinwelt“ durchführte (Ausgabe Jan. 2015), wurde Langenwalters Blanc-de-Noirs-Sekt zum besten Schaumwein unter 10,- € gekürt! .

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Mosel Andreas Schmitges ----------------------------------------------------------------------------------------------- Andreas Schmitges aus Erden an der Mosel ist Riesling-Spezialist. Er versteht es perfekt, die spezifischen Fruchtnoten dieser Rebsorte heraus zu kitzeln und die sortentypische Fruchtsäure zu erhalten, ohne dass das Ergebnis deswegen säurebetont oder stahlig wäre. Der Betrieb kann längst nicht mehr alle Trauben selbst anbauen, sondern ar-beitet für die Basisqualitäten mit lokalen Weinbauern zusammen. An der Mosel gibt es (mehr noch als in anderen deutschen Weinbaugebieten) viele kleine Weinbaubetriebe, die schlicht zu klein sind, um eine zeitgemäße Kellertechnik finanziell unterhalten zu können. Da ist mancher heilfroh, wenn er einen gesicherten Abnehmer für seine Trauben hat. Da Andreas Schmitges penibel darauf achtet, dass seine Traubenlieferanten im Weinberg nach seinen Vorgaben arbeiten, tut dieser Pragmatismus der Weinqualität keinen Abbruch. Andreas Schmitges ist erfolgreich. Das klingt gut. Hat aber leider den Nachteil, dass sein Weingut im Herbst/Winter oft monate-lang zum Leergut wird, weil komplett ausverkauft. Trotz gründlicher Vorratspolitik kann es da auch bei uns schon mal trockene Zeiten geben, bis der neue Jahrgang nicht nur gefüllt, sondern auch trinkfertig ist.

�Riesling trocken 2015 (Liter) 7,- € �Riesling feinherb 2015 (Liter) 7,- € Erstaunlich gut sind alljährlich schon die beiden Literweine. Die werden zwar meist aus der Not heraus schon gefüllt, bevor sie richtig trinkfertig sind (s. o.), aber mittlerweile sind die 2015er natürlich vergnüglich zu trinken.

�Riesling trocken 2015 „Grauschiefer“ 9,- € (=12,-/l)

Der Grauschiefer ist der trockene Basiswein des Weinguts im 0,75l-Bereich. Auch hier werden, wie bei den Literweinen, zu einem erheblichen Teil Trau-ben von Vertragswinzern verarbeitet. Natürlich wählt Schmitges für den hö-

herpreisigen Gauschiefer die Trauben aus besonders guten Parzellen aus. Das sind hier an der Mittelmosel in aller Regel nur von Hand zu bewirtschaftende Steillagen mit Schieferböden.

�Riesling 2015 feinherb „vom Berg“ 9,- € (=12,-/l)

Der „Vom Berg“ ist quasi das Gegenstück zum Grauschiefer, entstanden aus den gleichen Parzellen. Der „Vom Berg“ ist allerdings feinherb, also halbtro-cken. �Riesling Kabinett trocken „Urgestein“ 2015 10,- € (=13,33/l)

Schon die Parzellen, die Andreas Schmitges aus Familienbesitz übernommen hatte, befanden sich zu einem guten Teil in den erstklassigen Lagen Erdener Treppchen und Erdener Prälat. Im Laufe der Zeit hat er noch eine ganze

Reihe Parzellen in diesen Weinlagen kaufen oder pachten können. So stammt der Urgestein aus eigenen Weinbergen im Trepp-chen. Den Wein hält Schmitges betont schlank und mineralisch, wenn man so will besonders „moselanisch“.

�Riesling 2015 „vom roten Schiefer“ 11,- € (=14,67/l)

Der Rotschiefer ist Kabinett wie der Urgestein und wird wie dieser aus Trau-ben aus dem Erdener Treppchen gekeltert. Auch er ist schlank und minera-lisch, hat aber einiges an Restsüße. Die verbleibt, weil Schmitges temperatur-

geführt vergärt und für diesen Wein am Ende des Gärungsprozesses die Kühlung soweit hochfährt, dass die Gärung gestoppt wird und der zu diesem Zeitpunkt noch vorhandene Traubenzucker erhalten bleibt.

�Riesling 2015 „alte Reben“ 13,50 € (=18,-/l)

Die alten Reben stehen im Nachbarort Lösnitz. Durch die geringen Erträge der alten Pflanzen fällt der Wein für Moselverhältnisse üppig aus, eine Charak-teristik, die durch etwas Restsüße unterstrichen wird. �Riesling 2015 „großes Gewächs“ 20,- € (=26,67/l)

Die Reben für das große Gewächs stehen im Erdener Prälat. Auch das sind alte Stöcke mit niedrigen Erträgen. Der Wein ist typisch für diese Kategorie, aber nicht unbedingt moseltypisch, sehr konzentriert und aromaintensiv.

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Mosel Matthias Dostert ---------------------------------------------------------------------------------------------- Das Weinbaugebiet Mosel ist nicht gleich Riesling. Sicher, zwischen der Saarmündung und Koblenz, wo die Hänge am Fluss aus Schieferboden bestehen, dominiert der Riesling. Aber oberhalb der Saarmündung herr-schen Kalkböden vor, die der Riesling gar nicht mag. Hier ist der Fluss übrigens auch Staatsgrenze; auf der linken Flussseite liegt Luxemburg. Obermosel ist Elbling-Land. Elbling ist eine schon im Mittelalter nach-weisbare Rebe, die möglicherweise schon zu Römerzeiten hier zu Hause war. Sie hat nahezu ausschließlich nur an der Obermosel überlebt, wo sie früher vor allem für die Sektindustrie angebaut wurde, die damit bessere Markensekte aufpeppt. Aber auch hier gibt es nur noch 540 ha. Dem Elb-ling kann man nur schwer hohe Mostgewichte entlocken, eigentlich genau das, was viele Weißweinfreunde suchen, nämlich schlank-frische Weine mit manierlichem Alkoholgehalt.

�Elbling 2015 (Liter) 5,- € Das Weingut von Matthias Dostert und Tochter Carina Curman, studierte Önologin, liegt in Nittel, mitten im Elbling-Land. Kein Wunder, dass der Betrieb auf diese Rebe spezialisiert ist. Kernstück des Sortiments ist der Elb-ling Liter trocken. Der fällt Jahr für Jahr geradezu unverschämt frisch und

fluffig aus, der klassische Schoppenwein, bei dem man sich vor der leeren Flasche fragt, wieso in der Literflasche so wenig drin ist.

�„Albus“ Elbling rosé trocken 2015 5,50 € (=7,33/l)

�„Albus“ Elbling rosé feinherb 2015 5,50 € (=7,33/l) Eine Besonderheit ist der Elbling Rosé. Der stammt aus der Spielart roter Elbling. Das ist eigentlich eine Weißweinsorte, die aber gerade so viel Färbung

in der Schale hat, dass man durch Maischegärung eine blass-rosé-zwiebelschalene Farbe erzielt. Also quasi rosé-farbener Rotwein aus einer Weißweinrebe. „Roter Elbling“ darf man nicht mehr auf das Etikett schreiben. Warum? Weiser Ratschluss des Gesetz-gebers, ist halt so. Im Weingut Dostert heißt der rote Elbling daher jetzt „Albus“.

�Rivaner “classic” feinherb 2015 4,90 € (=6,53/l)

Der Rivaner „Classic“ ist feinherb, also kein Wein für ausgepichte Trocken-Trinker, aber zart süffig mit einem Hauch Restsüße.

�Grauburgunder 2015 6,50 € (=8,67/l)

Ganz unmoselanisch, nämlich eher weich und säurearm fällt der Graubur-gunder aus, eine Rebsorte, die sich auf den Kalkböden an der oberen Mosel wohl fühlt und im kühlen Klima filigraner ausfällt, als in den Weinbaugebieten im Süden Deutschlands.

�Traubensaft aus eigenem Lesegut 2,50 € (=3,33/l

�Elbling-Sekt brut 8,50 € (=11,33/l)

�Elbling-Sekt extra brut 8,50 € (=11,33/l)

�Elbling-Sekt rosé trocken 8,50 € (=11,33/l)

Eine Spezialität von Matthias Dostert ist sein Sekt. Eigentlich nahe liegend, denn Dosterts Hauptrebsorte Elbling ist eine optimale Sektsorte: frisch genug, um in der zweiten Gärung nicht auszuzehren, alkoholarm genug, um den bei der zweiten Gärung entste-henden zusätzlichen Alkohol wegzustecken. Seine Sekte stellt Matthias Dostert im eigenen Betrieb aus eigenen Grundweinen und handgerüttelt in klassischer Flaschengärung her. Dostert Elbling-Trester (0,7l) 14,- € (=20,-/l)

Dostert Apfelbrand (0,7l) 14,- € (=20,-/l)

Dostert Weinbergpfirsichlikör (0,5l) 12,- € (=24,-/l)

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Kaiserstuhl Knab ------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Rinkers betreiben das Weingut Knab in Endingen am Kaiserstuhl seit 1994. Mittlerweile verfügen sie über fast 20 ha Weinberge, eine Größe mit der ein Familienbetrieb in Deutschland solide zurechtkommen kann. Der Kaiserstuhl mit seinen Lößterrassen und Vulkanböden ist Burgunder-land. Entsprechend finden sich auch in den Weinbergen der Rinkers nahezu ausschließlich Burgundersorten. Thomas Rinker verwendet keine zugekauften Gärhefen, sondern eigene Hefekulturen oder greift zur Spontangärung. Spontangärung, der Streit darüber ist unter Winzern heftig. Hintergrund ist, dass eine Gärung auch ohne zugesetzte Hefen in Gang kommt, weil überall (in der Luft wie auf den Trauben) Hefen nur darauf warten, ihre Gärfähigkeiten beweisen zu können. Diese Hefen sind freilich unkalkulierbarer und auch weniger leis-tungsfähig als Reinzuchthefen. Aus Sicht der Befürworter von Spontangärung ein großer Vorteil: die Weine werden komplexer und die Alkoholausbeute ist niedriger als bei Hochleistungs-Hefen. �Grauburgunder Kabinett 2015 8,00 € (=12,00/l)

�Weißburgunder Kabinett 2015 8,00 € (=12,00/l)

�Weißburgunder Spätlese 2015 11,- € (=14,67/l)

�Grauburgunder Spätlese 2015 11,- € (=14,67/l)

�Muskateller feinherb 2015 8,00 € (=12,00/l)

�Spätburgunder 2014 8,50 € (=11,33/l)

�Spätburgunder Barrique 2013 14,00 € (=18,67/l)

�Spätburgunder *** 2011 23,- € (=30,67/l)

Markgräfler Land Martin Waßmer -------------------------------------------------------------------------------------------------------- Martin Wassmers Weingut liegt in Bad Krozingen mitten im Markgräfler Land, dem Südwestzipfel Deutschlands. Hier im Oberrheingraben herrscht ausgespro-chen mildes Klima, in dem sich nicht nur der Wein wohlfühlt. Auch bei Martin Wassmer ist der Wein nur ein Standbein. Sein Betrieb ist auch einer der größten Spargelproduzenten Südbadens, in dem im Frühjahr die Kunden beidhändig zum Auto gehen: in der einen Hand den Spargel, in der anderen Hand den passenden Wein. Im Markgräfler Land ist der Gutedel zu Hause. Diese Rebsorte gibt es in Deutschland praktisch nur noch hier. In der angrenzenden Schweiz ist er dage-gen weit verbreitet, nur nennt er sich dort Fendant oder Chasselas. Gutedel zeichnet sich vor allem durch eine nur sehr dezente Säure aus. Da kann auch derjenige mal einen Versuch wagen, dessen Magen ansonsten bei deutschem Weißwein protestiert.

�Gutedel 2015 5,30 € (=7,07/l) Ein Markgräfler Weingut ohne Gutedel ist kaum vorstellbar. Und so macht auch Martin Wassmer seinen Gutedel. Der ist zwar eigentlich für die lokale Kundschaft gedacht, aber dennoch (oder deswegen?) weit mehr als der übli-che Wein zum „Vierteles-Schlotzen“, hat Charakter und Frucht, ohne die

unkomplizierte Art dieser Rebsorte zu verleugnen.

�Rivaner 2015 5,30 € (=7,07/l) Martin Wassmers Rivaner liegt stilistisch wie qualitativ auf der gleichen Linie wie der Gutedel. Er hat aber sortentypisch ein wenig mehr Fruchtsäure als der sehr säurearme Gutedel. Das Preis-Genuss-Verhältnis ist aber mindestens gleichwertig.

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Weinbau in Deutschland Deutschland ist eines der nördlichsten Weinbaugebiete der Welt und als Weinland eigentlich schon klimatisch grenzwertig. Wein-bau findet man bei uns daher im Wesentlichen nur im wärmeren Südwesten. Die insgesamt rund 100000 ha Weinberge verteilen sich auf 13 Weinbaugebiete, zwei davon, nämlich Rheinhessen und Pfalz, decken fast die Hälfte der deutschen Weinbaufläche ab. Einige andere, wie Mittelrhein und Ahr, sind mit Flächen um 500 ha mengenmäßig praktisch bedeutungslos. Der deutsche Weinbau ist immer noch stark zersplittert: rund die Hälfte der Betriebe bewirtschaftet weniger als 10 ha Fläche. Bei solchen Kleinbetrieben rechnet sich eine eigene Weinerzeugung nur bedingt, viele dieser Betriebe liefern die Trauben bei Genos-senschaften oder Großkellereien ab. Bei den Kleinbetrieben, die selber vinifizieren, fehlt für wünschenswerte Investitionen oft das Kleingeld. Dass sich das auf die Weinqualität auswirken könnte, weist allerdings jeder Kleinwinzer weit von sich. Angebaut werden dürfen wie überall in der EU nur Rebsorten, die amtlich zugelassen sind. Davon gibt es in Deutschland über hundert, die weitaus meisten haben aber kaum praktische Bedeutung. Die am meisten angebautete Rebsorte ist Riesling (23% der Rebfläche) mit weitem Abstand vor Müller-Thurgau und Spätburgunder.

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Sekt, Schaumwein, frizzante.....

Matthias Dostert`s Winzersekte aus eigener Herstellung ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Eine Spezialität von Matthias Dostert ist sein Sekt. Eigentlich nahe liegend, denn Dosterts Haupt-rebsorte Elbling ist eine optimale Sektsorte: frisch genug, um in der zweiten Gärung nicht auszuzeh-ren, alkoholarm genug, um den bei der zweiten Gärung entstehenden zusätzlichen Alkohol wegzuste-cken. Seine Sekte stellt Matthias Dostert im eigenen Betrieb aus eigenen Grundweinen und handge-rüttelt in klassischer Flaschengärung her. Kein Wunder, dass der Betrieb zunächst für seine Top-Sekte bekannt geworden war.

�Elbling-Sekt brut 8,50 € (=11,33/l)

�Elbling-Sekt extra brut 8,50 € (=11,33/l)

Die beiden weißen Elbling-Sekte baut Matthias Dostert mit nur wenig Süße in der Dosage aus. Der brut hat gerade den winzigen Hauch Süße, der ihn ge-schmeidig und gefällig macht. Der extra brut ist ein eher herber Sekt aus ultra-

sauberen Grundweinen, frisch und mit ausgeprägten Fruchtnoten.

�Elbling-Sekt rosé trocken 8,50 € (=11,33/l)

Für den Elbling-Rosé-Sekt verwendet Matthias Dostert Grundweine aus der Elbling-Varietät „roter Elbling“ (siehe S. 63). Bei diesem Sekt lässt Mathias Dostert ein wenig mehr Dosage-Süße zum Einsatz kommen. Der Elbling Rosé-Sekt gefällt daher vor allem den Sektfans, die es nicht allzu herb mögen.

Von süß oder gar pappig ist der Sekt freilich weit entfernt.

Pfalz Langenwalter --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Sekt Riesling brut 9,- € (=12,-/l) Der Grundwein für den Riesling-Sekt brut wird nur aus Saft gekeltert, der aus der Presse abläuft, bevor Pressdruck aufgebaut wird. Versektet wird natürlich in traditioneller Flaschengärung. Der Sekt darf 15 Monate auf der Hefe ver-bleiben, bevor degorgiert, also die Hefe entfernt wird.

�Sekt Blanc de Noirs brut 11,- € (=14,67/l) Der Grundwein für den Blanc-de-Noirs-Sekt entsteht aus Spätburgunder-Trauben. Dafür lässt Thorsten Langenwalter ganz frisch geerntete Spätbur-gundertrauben vor der Einmaischung für die Rotwein-Vergärung abtropfen. Dieser Saft ist weiß, da beim Spätburgunder (wie bei den meisten Rotwein-

trauben) die Farbe nur in den Beerenhäuten sitzt und das Fruchtfleisch weiß ist. Dieser frei abgelaufene Most wird teilweise in großen Holzfass, teilweise gekühlt im Stahltank vergoren. Nach der Versektung in traditioneller Flaschengärung verbleibt der Sekt 18 Monate auf der Hefe verbleiben, bevor degorgiert, also die Hefe entfernt wird. Im großen internationalen Test der Schaumweine aus traditioneller Flaschengärung, den die Zeitschrift „Weinwelt“ durchführte (Ausgabe Jan. 2015), wurde Langenwalters Blanc-de-Noirs-Sekt zum besten Schaumwein unter 10,- € gekürt!

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Cava Jaume Serra --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Jaume Serra Cava brut nature 6,50 € (=8,67/l)

Die 6,50 € für den brut nature von Jaume Serra sind nur erklärbar, weil die Herstellung in einer großen, durchrationalisierten Kellerei erfolgt. Als brut nature hat der Cava keinerlei Süße. Für den brut nature stellt Jaume Serra tadellose Grundweine zur Verfügung, die gut genug sind, um ohne die Zu-

ckerdosage gefüllt zu werden, mit der ansonsten bei preisgünstigen Schaumweinen gerne geschmackliche Unebenheiten kaschiert werden. Der Jaume Serra hat eine feine, filigrane Frucht, ist ausgesprochen frisch und schlank, ohne Alterungsnoten (auch nicht selbstver-ständlich, Spanier mögen Cava mit Reifetönen).

Cava Parés Balta -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Parés Balta ist ein katalanisches Familienweingut, das seine Historie bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt. Altbacken ist hier frei-lich nichts, die Kellerei ist topmodern ausgestattet. Im Weinberg arbeitet Parés Balta nach ökologischen Gesichtspunkten.

�Parés Balta brut 8,50 € (=11,33/l)

Ein besonders nettes Preis-Leistungsverhältnis hat der Basis-Cava des Be-triebs. Der besteht aus einer Cuvée der typisch katalanischen Weißwein-Rebsorten Parellada, Macabeo und Xarel-lo. Der Grundwein wird im Tank gekühlt vergoren, um möglichst viel Frische zu erhalten. Die zweite Gärung findet als traditionelle Flaschengärung statt. Anschließend reift der Cava min-

destens 18 Monate auf der Flasche bevor er maschinell degorgiert wird. Das Ergebnis ist ein frischer Schaumwein mit Noten nach Äpfeln und Birnen, der aber Cava-typisch säurearm bleibt. (nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

Cava Hispano Suizas ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hispano Suizas peilt absolute Top-Qualität in kleinen Stückzahlen an. Um das Ziel zu erreichen wird einiger Aufwand getrieben: Die Trauben werden nur in den frühen Morgenstunden geerntet, wenn sie nach der nächtlichen Kühle ein Höchstmaß an Frucht haben. Gelesen wird selektiv von Hand und zwar in 15-kg-Plastikboxen, damit die Trauben möglichst unbeschädigt in der Kellerei ankommen. Weißweintrauben werden in den Boxen stark gekühlt für drei Tage gelagert, anschließend gequetscht und auf den Schalen zwei weitere Tage in gekühlten Tanks gelagert, bevor sie gepresst werden. Mit dieser Mazeration auf den Schalen sollen zusätzliche Aromen aus den Beerenhäuten freigesetzt werden. Gepresst wird pneumatisch mit nur minimalem Druck. Dadurch ist die Saft-ausbeute zwar nur gering, aber die Aromatik bleibt besonders reintönig, weil keine Aromen aus den Kernen oder Stielchen in den Most gelangen.

�Cava Tantum Ergo 19,- € (=25,33/l) Hispano Suizas verfolgt auch beim Cava eine konsequente Qualitätsausrich-tung. Die Grundweine stammen von Trauben aus den eigenen Weinbergen. Verwendet werden, die Champagne lässt grüßen, Chardonnay und weißgekel-terter Pinot Noir. Die Trauben werden handgeerntet, sorgfältig selektiert und gekühlt vergoren. Der Grundwein wird (natürlich auf der Flasche im traditio-

nellen Verfahren) einer zweiten Gärung unterzogen. Der entstandene Schaumwein darf noch rund zwei Jahr auf der Hefe reifen ehe maschinell degorgiert wird. José Penin beschreibt den Tantum Ergo Chardonnay Pinot Noir so: „Leuchtendes Gelb, Aroma weiße Blumen, frisches Obst, feine Hefen, am Gaumen komplex, geschmackvoll, voll, zartbitter, schöne Säure“. 91 Punkte Guia Peñin 2016 Weinbaugebiet: Cava Cava ist gleichermaßen Weinbaugebiet wie Produktname. So bezeichnet werden darf nämlich nur ein Schaumwein, der aus Trau-ben hergestellt wurde, die in einem genau beschriebenen Gebiet gewachsen sind, das weit überwiegend in Katalonien liegt (Cava als Weinbaugebiet) und der nach einem vorgeschriebenen Verfahren erzeugt wurde (Cava als Produktkategorie). Vorgeschrieben ist, dass Cava nur in traditioneller Flaschengärung erzeugt werden darf, aber an „von Hand gerüttelt“ sollte man dabei nicht den-ken: das ganze Verfahren wird meist von großen, roboterartigen Maschinen erledigt. Beim Begriff Cava fällt den weitaus meisten deutschen Weintrinkern nur der Bezug zu spottbilligen Markenprodukten bekannter Großkellereien oder den nicht minder billigen Eigenmarken deutscher Discount-Ketten ein. Dass unter „Cava“ auch allerfeinste, aufwändig hergestellte Schauweine fallen, weiß außerhalb Spaniens kaum jemand.

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Prosecco Villa Armellina --------------------------------------------------------------------------------- Villa Armellina ist eine Markenbezeichnung des Kellereiun-ternehmens Vinicola Cide, die auf den Namen des Firmen-gründers zurückgeht. Vinicola Cide ist ein reiner Kellerei-Betrieb, der keine eigenen Weinbau hat, sondern Trauben und Grundweine von vielen kleinen Weinbauern im Umfeld der Kellerei bezieht und zu frizzante oder zu Schaumwein verarbeitet. Der Betrieb liegt mitten im Herzen der Prosecco-Region und ist technisch hochmodern und mit durchrationa-lisierten Produktionsabläufen ausgestattet. Entsprechend präsentieren sich die Weine von Villa Armellina produktüber-greifend vor allem als sehr sauber und reintönig.

�Prosecco frizzante 6,- € (=8,-/l) Das ist das Original. Hergestellt zu 100% aus der Original-Prosecco-Rebe Glera und nur aus den Trauben der als Weinbaugebiet klassifizierten Prosecco-Region. Das Prickeln wird nach der Charmat-Methode in den Wein gezaubert. Aus den

Trauben entsteht zunächst normaler, prickelfreier Stillwein. Der kommt, wie bei konventioneller Sektherstellung, zusammen mit Traubensaftkonzentrat und einer speziellen Hefesorte in große, druckdichte Stahltanks. Die Hefen vergären den Zucker aus dem Mostkonzentrat; die entstehende Kohlensäure bleibt durch den druckdichten Tank in der Flüssigkeit. Allerdings darf nicht mehr als 2,5 bar Kohlensäuredruck entstehen, sonst würde in Deutschland Schaumweinsteuer fällig. Nach Abschluss der Gärung wird im Gegendruckverfahren die Hefe herausgefiltert und der Wein mit der Kohlensäure auf Flaschen gefüllt. Trotz des zusätzlichen Alkohols aus der zweiten Gärung bleibt der Wein mit 11 %Vol. superleicht und frisch, aromatisch eher zart und mit nur modera-ter Säure. Also eigentlich mit all den Eigenschaften, die vor vielen Jahren den Prosecco-Boom begründet hatten. Bis diese Vorzü-ge in Vergessenheit gerieten, weil alles Mögliche an italienischem Weißwein unter „Prosecco“ verwurstet wurde.

�Villa Armellina Rosato frizzante 4,50 € (=6,-/l)

Auch der Rosato von Villa Armellina ist „frizzante“, also prickelnd. Verwendet wird eine skurrile Cuvée: da trifft sich die rote Schmeichelrebe Merlot mit den Weißweinsorten Glera (s.o.!) und Verduzzo. Das Ergebnis ist ausdrucksstark

himbeerfruchtig, ungemein süffig, aber keineswegs süßlich. Und mit 10,5° so leicht, dass man die Süffigkeit verzeiht.

�Frizzante di Garda 5,- € (=6,67/l) Selbstverständlich darf man einen „frizzante“ auch aus anderen Rebsorten als der Prosecco-Rebe Glera machen. Man darf ihn nur nicht Prosecco nennen. Und natürlich kann ein solcher Nicht-Prosecco sehr wohl ein guter frizzante sein. Wenn man einen anständigen Grundwein verwendet. Genau das hat Villa Ar-

mellina mit diesem frizzante gemacht, nämlich tadellose Grundweine der lokalen Rebsorte Garganega und der Weltbürger-Rebe Chardonnay, beide aus der Gardaregion, zusammen verperlt. Diese Rebsorten fallen üppiger aus als die Glera und so ist auch dieser Wein ein Stück aromatischer und körperbetonter als der Gloria, aber mit 11 %Vol. keineswegs schwer oder wuchtig. Weinbaugebiet: Prosecco Prosecco ist eigentlich eine Weißweinrebsorte, die im norditalienischen Veneto zu Hause ist. Aus dieser Sorte wurde traditionell ein leichter, frischer Wein gekeltert, dem die Winzer einen Teil seiner Gärkohlensäure ließen. Dieses prickelnde Getränk nannte man „frizzante“. Prosecco frizzante wurde Kult. Die Nachfrage boomte so sehr, dass der weltweite Prosecco-Boom nicht ansatz-weise mit dem bedient werden konnte, was die Prosecco-Reben hergeben. So wurde Prosecco im Laufe der Zeit zur gängigen Bezeichnung für mit Kohlensäure versetzten Weißwein aus Italien, mal mit, mal ohne Beteiligung von Prosecco-Trauben. Ende 2009 wurde dieser Prosecco-Inflation ein Riegel vorgeschoben. „Prosecco“ ist seitdem nur noch als Bestandteil von Wein-baugebietsnamen zulässig, die Rebsorte heißt jetzt „Glera“. Der Name darf freilich nicht auf dem Etikett erscheinen.

Heute ist Prosecco also ein Weinbaugebiet (eigentlich mehrere Weinbaugebiete, ist gibt einige rechtlich eigenständige Unterzonen) mit ca. 18000 ha Rebflächen in der eigentlichen Heimat der Rebe im Veneto. Jeder Prosecco muss heute zu mindestens 85% aus Glera-Trauben gekeltert sein.

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Rheindahlen Secco -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

�Rheindahlen-Secco 6,- € (=8,-/l) Die Bezeichnung „Prosecco“ verstehen viele Verbraucher als Gattungsbe-zeichnung für Kohlensäure-perlenden Weißwein. Eigenlich ist die Bezeich-nung aber geschützt. Sie darf für Erzeugnisse aus Deutschland nicht verwen-

det werden. So hat sich für Perlwein aus Deutschland der (gesetzlich nicht definierte) Begriff „Secco“ eingebürgert. Die Trauben für den Rheindahlen-Secco sind natürlich nicht in Rheindahlen gewachsen. Die sind pfälzisch und vom Pfälzer Weingut Langenwalter zu Perlwein verarbeitet worden. Der ist leicht-frisch, nicht ganz trocken und entsprechend unkompliziert süffig. Den Secco gibt es mit einem Foto-Motiv von der St.-Peter-Straße oder einem Foto-Motiv vom Rheindahlener Markplatz. Und wenn Sie Ihr eigenes Foto-Motiv von Rheindahlen gerne als Secco-Etikett hätten: sprechen Sie uns an (nur im Ladenverkauf, nicht im Versand)

Cidre ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Cidre ist ganz und gar nicht gleich Cidre. Bei uns gibt es Cidre (und Poiré = Birnen-Cidre), der aus der Gärung frisch gepresster normannischer Äpfel bzw. Birnen entsteht und nicht aus Konzentrat hergestellt wird. Den führen wir aber nur im Sommerhalb-jahr, daher bei Redaktionsschluss nur noch kleine Bestände. Aber ab Frühjahr 2017 wieder aus frischer Produktion.

Sidra artisanal ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Sidra ist das spanische Gegenstück zum Cidre. Auch beim Sidra gibt es viel großindustriell Hergestelltes, aber auch noch einzel-ne Erzeuger, die Sidra aus frischen asturischen Äpfeln herstellen. Sidra artisanal 3,- € (=4,-/l)

Sekt, Schaumwein, frizzante..... Sekt entsteht aus Stillwein, der durch Zugabe von Zucker und Hefe einer zweiten Gärung unterzogen wird. Das findet in druckdichten Tanks oder verschlossenen Flaschen statt, so dass die bei der Gärung entstehende Kohlensäure nicht entwei-chen kann. Nach Abschluss der Gärung wird die Hefe entfernt.

Bei den meisten Markensekten erfolgt die zweite Gärung im Tank. Das ist billiger, zumal die Hefe unkompliziert durch Filtern vor der Flaschenfüllung entfernt werden kann.

Die allermeisten hochwertigen Schaumweine entstehen in „traditioneller Flaschengärung“. Da wird der Grundwein mit Hefe und Zucker oder Traubenmostkonzentrat in Schaumweinflaschen gefüllt und mit einem Kronkorken verschlossen. Nach Ab-schluss der Gärung darf der Schaumwein meist noch einige Zeit auf der Hefe ruhen. Die Flaschen werden dann auf den Kopf gestellt, damit sich die Hefen im Flaschenhals absetzen. Entfernt wird die Hefe durch „degorgieren“. Der Flaschenhals wird kopfüber mit dem darin befindlichen Hefepfropfen eingefroren, der gefrorene Hefepfropfen entfernt und die Flaschen mit Wein aufgefüllt und verschlossen.

Nach Abschluss der zweiten Gärung ist jeder Schaumwein knochentrocken. Vor der Flaschenfüllung beimTankgärungssekt, bzw. beim Auffüllen der Flasche nach dem Degorgieren bei traditioneller Flaschengärung wird aber in Wein aufgelöster Zu-cker zugesetzt. Diese Lösung wird gängig als „Versanddosage“ bezeichnet. Damit kann der Hersteller genau bestimmen, wie-viel Süße der Sekt haben soll. Schaumwein, der ganz ohne Dosage gefüllt wurde, nennt sich „brut zero“ oder „brut nature“.

Die Angaben auf dem Etikett zur Süße eines Schaumweins sind freilich irreführend und das ist noch diplomatisch formuliert. Da hat der um Verbaucherwohl und Verbraucherinformation besorgte Gesetzgeber festgelegt, dass ein trockener Sekt ganz und gar nicht trocken ist, sondern so süß ist wie ein lieblicher Wein. Präzise: ein trockener (Still-)Wein darf einen Zuckergehalt von max. 9 Gramm je Liter haben, ein trockener Sekt hat dagegen zwischen 17 und 35 Gramm Zucker. Selbst „extra trocke-ner“ Sekt ist so süß wie halbtrockener Wein. Sekt, der trocken im Weinsinne ist, heißt extra brut (max. 6g/Liter).

Eigentlich müsste Schaumwein alleine schon wegen der zusätzlichen Produktionsschritte nennenswert teurer sein als ein ver-gleichbarer Stillwein. Außerdem ist da noch die Schaumweinsteuer. Die beträgt 1,02 € je 0,75l-Flasche. Mehrwertsteuerpflich-tig ist Sekt natürlich auch. Schaumwein kann man aber mühelos für 2,90 € kaufen. Da bleibt dann nach Abzug von Schaum-weinsteuer und Mehrwertsteuer ein Netto-Warenwert von 1,42 €. Das hindert viele Verbraucher nicht daran, ihren 2,90-Sekt als Getränk für festliche Anlässe zu verstehen. Nun ja.

Und wo liegt der Unterschied zwischen Sekt und Schaumwein? „Sekt“ ist nach gesetzgeberischer Vorgabe ein „Qualitäts-schaumwein“. Sonderliche Ansprüche an den Begriff „Qualität“ scheint der Gesetzgeber allerdings nicht zu haben, die zusätz-lichen Anforderungen sind minimalistisch.

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Brände, etc. Für Obstbrände wird die jeweils namensgebende Frucht eingemaischt vergoren und destilliert. Aromen dürfen weder der Mai-sche noch dem fertigen Brand zugegeben werden. Es ist auch nicht gestattet, die Alkoholausbeute durch Zuckerzugabe in die Maische zu erhöhen oder den Brand nach der Destillation durch Zugabe anderweitig gewonnenen Alkohols zu strecken.

Bei einigen Früchten, wie z. B. Himbeeren, ist der Zuckergehalt in der Frucht aber so niedrig, dass man Unmengen Früchte braucht, um Obstbrand zu destillieren. Diese Früchte darf man in neutralen Alkohol einlegen, der den Früchten ihr Aroma entzieht. Danach wird nochmals destilliert. Das Ergebnis heißt dann aber nicht mehr Brand, sondern Geist.

Ein Obstwasser ist das gleiche wie ein Obstbrand.

Trester wird nicht aus Wein destilliert, sondern aus den Schalen, die bei der Weinherstellung übrig bleiben. Grappa ist die italie-nische, Marc die französische Übersetzung von Tresterbrand. Beides klingt freilich in deutschen Ohren viel hochwertiger als Trester. Das spanische Orujo kennt hierzulande freilich kaum jemand.

Hefebrand wird aus der nach der Weingärung am Fassboden verbleibenden Mischung aus Wein und abgestorbenen Hefen des-tilliert.

Obstbrände Gölles ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Alois Gölles darf sich bei der Unmenge an Auszeichnungen, die er für seine Destillate bekommen hat, ohne weiteres zu den besten Brennern Europas zählen. Dabei ist es vermutlich nur nachrangig seine Brennkunst, die die Klasse seiner Destillate prägt. Gölles setzt vielmehr seit vielen Jahren kon-sequent auf Obst aus eigenen Plantagen oder von langjährig gebundenen Vertragsbauern aus dem lokalen Umfeld seiner Brennerei im steiermärkischen Riegersburg. Er sorgt dafür, dass nur makello-se, vollreif geerntete Früchte unmittelbar nach der Ernte eingemaischt werden.

Hirschbirne (0,35l)

25,- € (=71,43/l)

Die Hirschbirne ist eine alte steyrische

Birnensorte, als Tafelobst eher

ungeeignet, aber dank ihres

intensiven Aromas optimal zum

Vermosten und zum Brennen

Marille (0,35l)

38,- € (=108,57/l)

die Wachauer

Marille ist eine alte,

hoch-aromatische,

aber sehr empfindliche Aprikosen-

sorte

alter Apfel (0,35l)

25,- € (=71,43/l)

„alter Apfel“ ist eine Cuvée aus Bränden alter

Apfelsorten, die mind. 8 Jahre im Eichenholzfass gereift wurde

Kriecherl (0,35l)

38,- € (=108,57/l)

Kriecherl ist

eine alte steyrische

Zwetschgen-sorte, hoch aromatisch, aber wenig

wirtschaftlich

Herzkirsche (0,35l)

38,- € (=108,57/l)

Die Herzkirsche gibt einen beson-ders aromatisch nach Kirschen

duftenden Brand

Quitte (0,35l)

42,- € (=120,-/l)

Quitten sind als Tafelobst ungeeignet, aber wegen

ihrer Duftfülle optimal für die

Destillation

Muskateller-Trester(0,35l)

38,- € (=108,57/l)

Muskateller ist so hoch aromatisch, dass selbst nach dem Destillieren

fein-blumige Aromen

verbleiben

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Winzerbrand Matthias Dostert -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Matthias Dostert macht seine Brände und Liköre selber aus eigenem Rohmaterial.

Dostert Elbling-Trester 14,- € (=20,-/l)

Dostert Apfelbrand 14,- € (=20,-/l)

Dostert Weinbergpfirsichlikör (0,5l) 12,- € (=24,-/l)

Armagnac Domaine les Remparts -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Armagnac und Cognac sind die beiden traditionellen Weinbrände des französischen Südwestens. Beide sind jeweils durch eine Appellation Controlee geschützt, das heißt beide dürfen nur aus Trauben einer katastermäßig abgegrenzten Region erzeugt wer-den. Auch die zulässigen Rebsorten sind im Wesentlichen die gleichen. Und doch gibt es Unterschiede. Armagnac wird nach ei-nem anderen Brennverfahren destilliert als Cognac und Armagnac wird immer eine gewisse Zeit in neuen Eichenholzfässsern gelagert, während im Cognac neue Fässer nach Möglichkeit vermieden werden. Vor allem gibt es im Armagnac Jahrgangsbrände, während Cognac ein Verschnitt vieler Jahrgänge ist. So oder so, Qualitätsunterschiede resultieren bei beiden vor allem aus der Lagerzeit im Holzfass, also dem Alter der Brände

Armagnac 1975 (0,35l) 35,- € (=100,-/l)

Armagnac 1989 (0,70l) 55,- € (=78,57/l)

Die Domaine les Remparts ist eigentlich ein Armagnac-Weingut. Entsprechend liegen hier in den Kellern riesige Bestände alter und uralter Destillate. Die beiden

Jahrgänge oben sind nicht etwa spezielle Sonderfüllungen, sondern die sich aktuell im Verkauf befindenden Jahrgänge!!

Brandy Arca Nova -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Conde Villar XO (0,7l) 35,- € (=50,-/l)

Arca Nova hat auch eine eigene Brennerei. Destilliert werden Grundweine aus den klassischen Rebsorten des Vinho Verde. Der beste Weinbrand von Arca Nova ist der XO. Der besteht aus Bränden, die mindes-tens 12 Jahre fassgelagert sind, das Durchschnittsalter gibt Arca Nova mit 15 Jahren an!

Liköre aus Galizien Habelas Hailas --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Orujo, sprich Tresterbrand, hat in Galizien eine lange Tradition.

Habelas Hailas brennt nicht nur seinen eigenen Orujo. Sondern produziert Liköre aus diesem eigenen Orujo und hochwertigen Zutaten. Habelas Hailas Orujo (0,7l) 14,- € (=20,-/l)

Habelas Hailas Sahnelikör mit Schokolade und Kirschen (0,7l) 14,- € (=20,-/l)

Habelas Hailas Likör aus kolumbianischem Hochlandkaffee(0,7l) 14,- € (=20,-/l)

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Brandy Spanische Weinbrände werden auch in Spanien als „Brandy“ bezeichnet, obwohl sie eigentlich einen eigenständigen spanischen Namen verdient hätten. Die weitaus meisten Brandy kommen aus Andalusien. Das hat allerdings rein gar nichts damit zu tun, dass sich etwa andalusische Trauben besonders gut für die Destillation eignen. Das liegt vielmehr daran, dass es in den Regionen, in denen Sherry oder Sherry-Verwandte hergestellt werden, zwangsläufig riesige Bestände alter Fässer gibt, die sich über Jahr-zehnte mit Sherry-Aromen vollgesogen haben. Und diese alten Fässer eignen sich perfekt für die Reifelagerung von Brandy. Die Rohdestillate, die sogenannten Hollandas, kommen oft nicht aus Andalusien, sondern aus der Mancha. Nur der Ausbau, der erfolgt in Andalusien. Mal abgesehen vom unschönen Fall eines fehlerhaften Rohbrands, wirkt sich das eigentliche Destillat nur eingeschränkt auf das Ergebnis aus. Der Stil eines Brandy wird vielmehr davon bestimmt, welche Fässer verwendet werden (genau genommen, welcher Sherry-Typ darin vorher gelagert wurde). Die Qualität eines Brandy ist vor allem von der Lagerzeit im Fass abhängig. Hochwertige Brandy sind oft Jahrzehnte fassgereift. Die Fassreifung erfolgt fast immer im Solera-Verfahren wie beim Sherry (siehe Seite 42). Daher sind Jahrgangsbrände nahezu unbekannt. Die amtlichen Reifeangaben „reserva“ und „gran reserva“ sollte man nicht überschätzen, „gran reserva“ ist ein Brandy schon, wenn er mehr als 36 Monate fassgelagert wurde.

Brandy Alvaro Domecq ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die Bodegas Alvaro Domecq ist gehört nach den Maßstäben der Sherry-Region zu den eher kleinen Betrieben. Das Unternehmen wurde erst 1999 gegründet und verfügt doch über große Bestände alter Sherry und alter Brandy. Bei der Gründung wurde nämlich eine alt etablierte Kellerei mit entprechenden Beständen aufgekauft. Der Betrieb ist noch ziemlich unbekannt. Dafür ist das Preis-Leistungs-Verhältnis um so besser.

Veragua (0,7l) 15,- € (=21,43/l) klassischer Brandy de Jerez, tadellos gemacht, auch schon beträchtliche Zeit gereift, aber nicht so altehrwürdig wie der „Duque de Veragua“. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Duque de Veragua (0,7l) 35,- € (=50,-/l) Tiefdunkler, weicher Brandy aus einer uralten Solera, lange in Fässern gelagert, in denen vorher PX-Sherry war.

Brandy “1866” ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

1866“ (0,7l) 52,- € (=74,29/l) Kult-Brandy: Mind. 12 Jahre in Fässern gelagert, in denen vorher Malaga gereift wurde, aufwändig immer wieder umgefüllt, nur 150000 Fl./Jahr.

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Brandy Ximenez Spinola --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Nur ein Teil der Destillate, die letztlich zu Sherry-Brandy werden, stammt aus andalusischen Trauben; viele Rohbrände kommen aus der Mancha. Wenn tatsächlich andalusiche Trauben verwendet werden, sind das praktisch immer Palomino-Trauben. Auf die verrückte Idee, teure Pedro-Ximenez-Trauben erst zu edelsüßem PX-Sherry zu verarbeiten und den dann zu brennen, kommt nur Ximenez Spinola. Schon dieser hochwertige Rohbrand hat viel von diesem aromatischen Brennwein. Die Kellerei legt aber zusätz-lich den Rohbrand für mindestens 15 Jahr in die Fässer, in denen vorher der PX-Sherry für viele Jahre gelagert hatte. Die haben sich natürlich mit den Aromen des PX-Sherry vollgesogen und geben die an den Brand ab. So ganz nebenbei schleicht sich etwas Süße in den Brand, denn in den Fasswandungen steckt natürlich auch viel vom reichlichen Zucker des PX-Sherrys.

“Diez Mill Botellas” PX (0,7l) 63,- € (=90,-/l)

Einzigartig: Destilliert aus über 15 Jahre gereiften PX-Sherry, anschließend weiter 15 Jahre in den Fässern eben dieses PX-Sherrys gelagert

“Tres Mill Botellas” PX (0,7l) 100,- € (=133,33/l)

PX-Trauben werden sonnengetrocknet und zu einem endlos süßen Sherry vergoren. Der kommt viele Jahre ins Fass, wird dann destilliert, anschließend weitere lange Jahre in den Fässern gereift, in denen vorher der Sherry lagerte.

Brandy Luis Felipe -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Luis Felipe 60 Jahre (0,35l) 55,- € (=157,14/l) Uralt-Brandy aus einer 60 Jahre alten Solera im Condado de Huelva.

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Olivenöl Viele Kenner der Szene gehen davon aus, dass Olivenöl „nativ extra“ zu den meist-gefälschtesten Lebensmitteln der Welt gehört. So musste auch die Stiftung Warentest (siehe Heft „test 2/2016“) feststellen, dass jedes zweite getestete Öl mangelhaft ist. Der Verbraucher hat leider wenig Chancen, sich vor den Fälschungen zu schützen. Zwar liegt bei allzu billigen Ölen eine gewisse Skepsis nahe, aber ein hoher Preis ist ganz und gar keine Garantie: Beim o. a. Test wurden nicht wenige hochpreisige Öle mit „mangelhaft“ bewert. Selbst solche Testergebnisse sind nur bedingt als Hilfe tauglich: Sie beschreiben zwangsläufig nur die getes-teten Chargen. Ob andere Chargen des jeweiligen Produkts genauso sind, oder schlechter, oder besser, hängt dann doch wieder vom Hersteller/Vermarkter ab. Auch eine Bio-Deklaration ist keine Qualitätsgarantie: Auch ein Teil der getesteten Bio-Öle wur-de von der Stiftung Warentest mit „mangelhaft“ bewertet. Und das „amtliche“ Gütesiegel „nativ extra“? Das steht eigentlich immer auf dem Etikett. Auch wir stehen bei der Herstellung der Öle in unserem Sortiment nicht neben der Ölpresse. Aber Lacrimus, Borsao und Arca Nova kennen wir als Weinlieferanten seit vielen Jahren und haben bisher auch bei deren Ölen die Erfahrung gemacht, dass sie geschmacklich so zuverlässig sind wie die Weine dieser Erzeuger.

Rioja Lacrimus -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Lacrimus “Tropföl” 0,5l 9,80 € (=19,60/l)

Die Lacrimus-Öle stammen aus der Rioja und werden reinsortig aus Arbequina-Oliven hergestellt. Arbequina-Öle haben ein eher fein-elegantes Aroma, sind nicht so intensiv

wie manche Olivenöle aus Südspanien. Eine seltene Besonderheit ist das „Tropföl“. Hierfür wird der winzige Teil Öl aufgefangen, der von der Olivenmaische noch vor der Pressung abfließt. Diese Öle sind besonders reintönig. Um diese aromatische Feinheit zu erhalten, wurde auf Filtern verzich-tet. Das Öl ist daher leicht trüb.

Campo de Borja Borsao -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Borsao extra virgen 2-Liter-Fl. 16,- € (=8,-/l)

Borsao ist eine Genossenschaft. Viele Mitglieder bewirtschaften nicht nur Weinfelder, sondern auch uralte Olivenhaine. Hier wird weit überwiegend eine lokale Olivensorte namens Empeltre angebaut, die elegantes, ausgewogenes Öl gibt. Borsao hat sich daher eine Schwestergenossenschaft zugelegt, die sich um die Oli-venölproduktion kümmert. Deren hochwertiges Öl, natürlich kaltgepresst „nativ extra“, wird überwiegend in den üblichen hübschen kleinen Flaschen zu den üblichen Preisen vertrieben. Wir haben uns aber für die Gastronomie-Füllung entschieden. Die kommt in ziemlich unansehnlichen 2-Liter-Plastikflaschen, ist dafür aber für die Qualität konkurrenzlos preisgünstig

Alentejo Arca Nova

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Herdade Penedo Gordo 0,5l 5,- € (=10,00/l) Der Erzeuger unserer Vinho Verde, die Quinta das Arcas, hat auch ausgedehnte Oli-venhaine im Alentejo, aus denen der Betrieb sein eigenes Olivenöl herstellt. Angebaut werden alte, lokale Olivensorten. Das Öl ist fein und mittel-intensiv.

Zitrusöle -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Orangenöl 0,25l 7,- € (=28,-/l)

Zitronenöl 0,25l 7,- € (=28,-/l) Hersteller dieser Würzöle ist Pons, ein recht angesehener spanischer Olivenölanbieter.

Basis der Würzöle ist Olivenöl extra virgen. Das wird hier freilich nicht einfach aromatisiert. Beim Orangenöl und beim Zitro-nenöl kommt die intensive Zitrusaromatik durch das eigene Öl der jeweiligen Früchte, das aus den Schalen gepresst wird.

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Fruchtessige Gölles ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Alois Gölles ist zum einen Star-Brenner, der hochdekorierte Obstbrände aus Obst von eigenen Plantagen oder von langjährig gebundenen Vertragsbauern aus dem lokalen Umfeld seiner Brennerei im steiermärkischen Riegersburg destilliert. Nach den gleichen Bedingungen wie die Brände enstehen auch die hochkarätigen Essige von Gölles. Auch die bestehen vollstän-dig aus dem zu Essig vergorenen Saft der jeweils namengebenden Frucht ohne zugesetzte Aromen o. ä.

Weißer Balsamessig 0,25l 10,- € (=40,-/l)

Birnen-Balsam 0,25l 10,- € (=40,-/l)

Himbeer-Essig 0,25l 12,50 € (=50,-/l)

Tomaten-Essig 0,25l 10,- € (=40,-/l)

Kürbiskernöl original Steyermark 0,25l 12,50 € (=50,-/l)

Sherry-Essig Capirete

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Sherrygebiet hat die Erzeugung von Essig eine alte Tradition. Klar, Sherryessig wird aus Sherry hergestellt. Aber entscheiden-der Faktor ist Zeit, nämlich viele Jahre, die guter Sherryessig in Holzfässern reift. Entsprechend gibt es hier riesige Bestände jahr-zehntealter Sherry-Essige. Die meisten sind nach dem „Solera-Verfahren“ hergestellt, also über die Jahrgänge verschnitten, man-che sind reine Jahrgangsprodukte. José Páez Lobato ist ein traditioneller Familienbetrieb, der sich ganz der Herstellung von Sherryessig und Olivenprodukten ge-widmet hat. Der Betrieb verfügt über große Bestände alter Sherryessige.

Sherry-Essig Gran Capirete Solera 1946 0,25l 8,50 € (=34,-/l) Sherry-Essig aus einer 1946 begonnenen Solera. Sherry-Essig hat übrigens keine Süße, anders als Balsamessig.

Capirete Pedro Ximenez Balsamico 0,375l 6,- € (=16,-/l)

Natürlich kann man auch im Sherry-Gebiet Bal-samessig herstellen, zumal sich die lokale Süßwein-Rebsorte Pedro Ximenez hierfür perfekt eignet. Diese PX-Balsamicos sind allerdings meistens nicht so ehrwürdig alt wie traditionelle Sherry-Essig-Sorten. Der von Capirete ist aber immerhin 4 Jahre holzfassgereift.

Sherry-Essig Corumbel

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Corumbel Jahrgangs-Essig 1965

0,5l 14,- € (=28,-/l)

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spanische Spezialitäten -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Paté de Bonito Das Fleisch frisch gefange-ner Angel-

Bonitos (weißer Thunfisch) wird fein püriert und nur ganz zart gewürzt um den feinen Fischgeschmack nicht zu übertönen. Sardinil-las aus den Rias Gallegas Ausgesucht kleine Sardinen, von Hand ausgenommen und gesäubert, kurz angegrillt und in Olivenöl eingelegt. Zwiebeln in Balsamico Ausgesucht kleine, geschälte Zwiebeln in Balsamico-Sud gegart und eingelegt.

Pimientos del Piquillo

Eine aromatische, ursprünglich in der Rioja beheimatete Spitzpaprikasorte wird geröstet und gehäutet und anschließend im eigenen Sud eingelegt.

Pimenton de la Vera Schoten einer speziellen Pap-rikasorte aus der

Extremadura werden getrock-net und geräuchert, dann gemahlen. Im Ergebnis also ein besonders aromatischer Gewürzpaprika mit dezentem Räucherton. Perfekt in Ein-töpfen, Tomatensuppe, Rühr-ei…. Mojo Verde Mojo Picon Mojo ist die typisch kanarische Würzsau-ce auf Paprika- bzw. Kräuterbasis zu Fisch und Kartof-feln.

Oliven gefüllt mit Lachs entsteinte Oliven gefüllt mit einer Paste aus Räucher-lachs

Oliven gefüllt mit kandierter Ananas

Parfait von foie gras

Paté de Jabugo

Leberterrine vom Eichelmast-schwein “Pata Negra” aus Jabugo

Paella-Reis Die Gareigen-schaften der original spani-schen Reissorten aus dem Ebro-Delta sind opti-mal auf Paella

ausgerichtet. Paella-Reis ist aber auch für Risotto verwendbar.

Kartoffelchips in Olivenöl fritiert

Tortas de Aceite (Olivenöl-Kekse)

Lavendel-honig von Dehesa de los Llanos

Fischdelikatessen (Glas/Dose) Füllgewicht Preis/Stück entspricht

per 100g

Sardinillas Rias Gallegas 120g 2,70 € 2,25 €

Paté de Bonito 120g 3,50 € 2,92 €

eingelegte Gemüse (Glas/Dose)

Pimientos del Piquillo 280g 2,00 € 0,71 €

Kapern 430g 3,50 € 0,81 €

Kapernäpfel 430g 3,50 € 0,81 €

Guindillas (baskische Peperoni) 400g 3,50 € 0,81 €

Artischockenherzen 290g 2,00 € 0,69 €

Zwiebeln in Balsamico 290g 2,90 € 0,88 €

Gewürze / Würzpasten

Pimenton de la Vera 75g 2,50 € 3,33 €

Mojo, grün mild 235ml 2,90 € 1,23 €

Mojo, grün, Koriander 235ml 2,90 € 1,23 €

Mojo, rot scharf 235ml 2,90 € 1,23 €

Allioli 185g 2,50 € 1,35 €

Tapenade 185g 2,50 € 1,35 €

Oliven

gefüllt mit Lachs 350g 1,30 € 0,37 €

gefüllt mit Anchovis 350g 1,30 € 0,37 €

gefüllt mit Limonen 350g 1,30 € 0,37 €

gefüllt mit Mandelpaste 350g 1,30 € 0,37 €

gefüllt mit Knoblauchpaste 350g 1,30 € 0,37 €

gefüllt mit kandierter Ananas 300g 3,50 € 1,17 €

mariniert mit Kräutern und Zitronen 300g 2,50 € 0,83 €

schwarz, ungefärbt 260g 2,50 € 0,96 €

Terrinen

Parfait de foie gras 125g 9,50 € 7,60 €

Terrine vom Pata-Negra-Schwein 80g 2,00 € 2,50 €

sonstiges

Quittenfleisch (Membrillo) 250g 2,50 € 1,- €

Paella-Reis, original 1kg 2,50 €

Kartoffelchips in Olivenöl fritiert 190g 3,- € 1,58 €

Tortas de Aceite “Orange” 180g 3,50 € 1,94 €

Tortas de Aceite “Kräuter” 180g 3,50 € 1,94 €

Honig

Thymianhonig 500g 6,- € 1,20 €

Bergblütenhonig 500g 6,- € 1,20 €

Eichenhonig 500g 6,- € 1,20 €

Lavendelhonig 500g 6,- € 1,20 €

Portugal

Flor de Sal 250g 5,- € 2,-

Italien

Carnaroli-Risotto-Reis 500g 4,- € 0,80

Pasta Artisanale 500g 3,- € 0,60

Pesto Genovese 130g 3,50 € 2,69

Pesto Rosso 130g 4,50 € 3,46

Frankreich

Kaninchen-Terrine mit Pruneaux 180g 3,90 € 2,17

Enten-Terrine mit Orangen 180g 3,90 € 2,17

Fasanen-Terrine mit Armagnac 180g 3,90 € 2,17

Pruneaux d`Agen 500g 5,- € 1,-

Fruchtaufstrich

Trauben mit Kaffee und Kakao 250g 2,50 € 1,- €

Pomeranzen mit Weißwein 250g 2,50 € 1,- €

Glühweingelee 250g 2,50 € 1,- €

Weinbergpfirsich 350g 3,50 € 1,- €

Birnen, Rotwein und Schokolade 350g 3,50 € 1,- €

pikante Confits

Pimientos del Padron 230g 2,50 € 1,09 €

Weinsenf “1977” 230g 2,50 € 1,09 €

Tomate, Weißwein, Basilikum 230g 2,50 € 1,09 €

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Gewürze von Ingo Holland ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ingo Holland war viele Jahre Sternekoch und fand das, was ihm der Handel an Gewürzen lieferte, so unzuläng-lich, dass er eine eigene Gewürzmühle aufbaute. Heute organisiert er die feinsten Gewürze aus der ganzen Welt für die Top-Gastronomie und komponiert mit traumhafter Sicherheit aus oft dutzenden von Zutaten grandiose Gewürzmischungen, die er in eigener „Hexenküche“ herstellt. Natürlich sind diese hochwertigen Qualitäten deutlich teurer als handelsübliche Gewürze, aber eben auch un-vergleichlich besser. Und an der Gewürzqualität zu sparen macht nun wirklich keinen Sinn, da geht es beim einzelnen Gericht letztlich nur um Cent. Von fast allen Gewürzen stehen bei uns Mustergläser bereit, an denen man das jeweilige Aroma „erschnup-pern“ kann.

Baharat Pikant. Der Küche rund um den persischen Golf nachempfunden. Zu Gemüse und hellem Geflügel. Optimal zu Herzhaftem mit Früchten (getrocknete Aprikosen!).

Cajun Spice Dezent pikant. Der Louisiana-Küche nachempfunden. Gut als Grillgewürz, zu Gulasch und würzigen Eintöpfen, zu Gemüse-Salaten.

Curry Kashmir Scharfer, typisch indischer Curry. Nicht nur für die indische Küche, sondern in Mini-Dosierung auch zum Nachschärfen europäischer Gerichte.

Glühweingewürz Nein, nicht die übliche dumpfe Zimt-Nelken-Lastigkeit. Sondern eine raffinier-te, mit Fruchtnoten von Hagebutte und Zitrus abgerundete Komposition.

Masor Dal Masala Mild-würziges Curry-Gewürz, perfekt, wenn nicht alle am Tisch Schärfe mögen. Lässt sich gut (z.B. mit Curry Kashmir) auf dem Teller individuell nachschärfen.

Melange Noir Raffinierte Mischung aus schwarzem Pfef-fer, Kubebenpfeffer und langem Pfeffer. Mehr aromatisch als scharf. Sehr universell einsetzbar.

toskanisches Pastagewürz Nicht nur zu Nudelsaucen, sondern für alles, was eine mediterrane Note bekom-men soll, von der Pizza bis zu eingelegtem Gemüse.

Raz al Hanout Aus der marokkanischen Küche. Sehr würzig, aber nur dezente Schärfe. Optimal für alles, was eine orientalische Note bekommen soll, nicht nur für Couscous.

Salatgewürz Kräutrige Senfnoten. Auch für Vinaigret-te, aber optimal eigentlich für Sahne- oder Joghurtsaucen. Z. B. einfach in creme fraiche rühren!

Dose =/100g

Baharat 80g 9,90 € 12,37 €

Cajun-Spice 80g 8,90 € 11,13 €

Code Bellota 80g 14,90 € 18,63 €

Curry Jaipur 80g 11,90 € 14,88 €

Curry Kashmir 80g 13,90 € 17,37 €

Garam Masala 80g 10,90 € 13,62 €

Glühweingewürz 60g 9,90 € 16,50 €

Kardamonsaat ohne Schalen 80g 9,90 € 12,38 €

Kräuter der Provence 20g 9,90 € 49,49 €

Kreuzkümmel gemahlen 80g 6,90 € 8,63 €

Kurkuma 100g 6,90 € 6,90 €

Lammgewürz 100g 9,90 € 9,90 €

langer Pfeffer 100g 10,90 € 10,90 €

Lebkuchengewürz 80g 8,90 € 11,13 €

Macis (Muskatblüte) 40g 15,90 € 39,75 €

Masoor dal Masala 80g 10,90 € 13,62 €

Melange Noir geschrotet 80g 11,90 € 14,88 €

Mole 80g 18,90 € 23,63 €

Murray River Salz 90g 7,90 € 8,78 €

Muskatnüsse 50g 7,90 € 15,80 €

Oregano 10g 6,90 € 69,- €

Niora Paprika 60g 7,90 € 13,17 €

Paprika edelsüß 80g 8,90 € 11,13 €

Pasta-Gewürz 80g 7,90 € 9,87 €

Pfeffer schwarz Malabar 100g 6,90 € 6,90 €

Pfeffer weiß Muntok 100g 7,90 € 7,90 €

Pfeffer echter roter 40g 12,90 € 32,25 €

Piment d`Espelette 40g 12,90 € 32,25 €

Piment Jamaica 80g 8,90 € 11,13 €

Purple Curry 100g 11,90 € 11,90 €

Raz el Hanout 80g 14,90 € 18,63 €

Safran 1g 9,90 €

Salatgewürz Gartenkräuter 100g 8,90 € 8,90 €

"sieben" 80g 10,90 € 13,63 €

Togarashi 80g 16,90 € 21,13 €

Vadouvan 80g 15,90 € 19,88 €

Vanille Komoren 1St. 3,90 €

Vanille Tahiti 1St. 7,90 €

Vanille gemahlen 8g 5,90 €

Wacholder 80g 9,90 € 12,38

Wildgewürz 80g 9,90 € 12,38

Wokspice 80g 9,90 € 12,38

Zimtblüte 80g 9,90 € 12,38

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Schokolade und Pralinen Antiu Xixona ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Antiu Xixona ist einer der traditionsreichsten Turron-Hersteller in Spanien, der seine Unternehmenshistorie bis 1863 zurückführt und bis heute im Örtchen Jijona angesiedelt ist, der Keimzelle der spanischen Turron-Tradition. Das ist freilich längst kein hand-werklich arbeitender Kleinbetrieb mehr, sondern ein durchrationalisiertes mittelständisches Unternehmen mit modernster ma-schineller Ausstattung. Aber mit einem hohen Qualitätsanspruch, auch und gerade, was die verarbeiteten Zutaten angeht. Ob Turron-Varianten oder Schokoladen, die Produkte sind für ihre Großseriengeburt und für ihren Preis erstaunlich tadellos.

Trufas al Cacao 100g 2,50 €

Trufas, auf deutsch Trüffel, haben in Spanien eine lange Tradition. Während bei uns viele Trüffelvari-anten mit Alkohol aromatisiert sind, wird in Spanien mehr die puristische Variante geschätzt, die

Trufas al Cacao. Da ist der Name Programm. In guten Trufas wird reichlich Kakao-Pulver untergebracht. Und genauso schmecken spanische Trufas al Cacao dann auch: zart schmelzig und intensiv nach Kakao. Trufas sollte man übri-gens nicht zu warm werden lassen, am besten schmecken sie leicht gekühlt bei ca. 12-14°. Also getrostet kurze Zeit in den Kühlschrank, nur nicht gleich neben den Roquefort-Käse.

Turrón de Alicante 150g 2,50 € (=1,67/100g)

Turrón wird aus gerösteten Mandeln und einer Masse aus erhitztem und mit Ho-nig/Zucker gesüßtem Eiklar

hergestellt. In der klassischen Variante als „Turrón Duro“ bleiben die Mandel ganz und der Turrón hat eine fest-knackige Konsistenz. Entstanden ist Turrón im 17. Jahrhundert im kleinen Örtchen Xixona (kastilisch: Jijona) im Hinterland von Alicante, wenn-gleich die Rezeptur vermutlich sehr viel älteren Ursprungs ist. Hersteller gibt es zwar längst in ganz Spanien, aber bis heute steht der Ort Xixona für traditionellen Turrón. Im Turron de Alicante von Antiu Xixona sind 12% Honig und mind. 60% Mandeln. Und zwar nicht irgendwelche Mandeln, sondern die besonders aromatischen, spanischen Marcona-Mandeln.

Pralinen von Turron 150g 2,50 € (=1,67/100g)

Turrón kann man auch mit gemahlenen Mandeln herstellen, dann wird die Kon-sistenz Blätterkrokant-ähnlich weich. Aus dieser Turrónvariante macht Antiu Xixona auch Pralinen. Dafür wird die Turron-Masse nochmal aufgemixt und

verfeinert (bekommt damit eine noch etwas weichere Struktur) und zu Pralinen geformt, die mit Schokolade überzogen werden.

Mandelschokolade Für die Mandelschokolade von Antiu Xixona werden grobe Mandelstücke frisch geröstet und mit dunkler Schokolade zu Tafeln gegossen. 125g 1,50 € (=1,20/100g)

Premium Leche „Premium Leche“ ist die beste Vollmilch-schokolade im Sortiment von Antiu Xixona, gefertigt aus hochwertigen Ka-kaosorten und besonders langsam verar-beitet. 125g 1,50 € (=1,20/100g)

Premium Negro 85% Mit 85% Kakaoanteil eine ausgeprägte herbe Schokolade aus der Premium-Serie von Antiu Xixona

100g 1,50 €

Premium Negro 72% Mit 72% Kakaoanteil eine klassisch edelbit-tere Schokolade, etwas süßer und nicht so ausgeprägt kakao-aromatisch wie die 85-prozentige, aber gleichermaßen mit dem Qualitätsanspruch der Premium-Serie von Antiu Xixona.

100g 1,50 €

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Schokoladenmanufaktur Schell --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Eberhard Schell hatte eigentlich nur die Konditorei seiner Eltern übernommen. Und dabei seine Leidenschaft für hochwertige Schokolade entdeckt. Mittlerweile ist er Buchautor, gerne gesehener Gast in Fernseh-Kochshows und Inhaber einer Schokoladenmanufaktur. Geblieben ist die Güte seiner aus hochwertigsten Kakaosorten gefertigten Schokoladen.

Rieslingpralinen Rotweinpralinen Brandypralinen

je 100g-Tüte 5,- €

100g-Geschenkkarton 6,50 €

Es hat schon Tradition: im Herbst gibt es bei uns Pralinen, die Eberhard Schell speziell für uns aus Weinen unseres Sorti-ments fertigt.

Die Rieslingpralinen sind mit dem Riesling „Bernkasteler Schloßberg“ von Zimmer-Mengel (S. 58) hergestellt. Sie haben in ihrer Canachefüllung einen Anteil ganz fein geschnittener Zitruszesten und sind mit Vollmilchschokolade umhüllt.

Die Canachefüllung der Rotweinpralinen ist mit dem Goru „selección 77 barrels“ (S. 4) hergestellt. Die Rotweinpralinen sind mit dunkler Schokolade umhüllt.

Die Brandypralinen haben eine halbflüssige Füllung, die mit dem Brandy Veragua (S. 72) aromatisiert wurde.

Umani Papua Vollmichschokolade aus Papua-Neuguinea-Kakao mit Stückchen von getrockneten Zitrusschalen, Zitrusöl und Meersalzkristallen

Rio Huimbi Ecuador Vollmilchschokolade aus der Edel-Kakaosorte Nacional mit ausgepräg-ter Kakaoaromatik dank eines Ka-kaoanteils von ca. 45%

Sao Tomé Edelbittere Schokolade aus reinsorti-gem Criollo-Kakao von der Insel Sao Tomé

Arriba Amande Edelbittere Schokolade aus reinsorti-gem Arriba-Kakao verfeinert mit geriebenen Marzipanstücken, aroma-tisiert mit Tonkabohnen.

Coeur de Cacao Edelbittere Schokolade aus Santo-Domingo-Kakao mit gerösteten Ka-kaobohnensplittern (Kakao 72%)

alle Schell-Schokoladen je 50g-Tafel 3,50 € (=100g 7,-)

spanische Süßwarenspezialitäten -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Feigenpralinen 200g 6,50 € (=3,25/100g) Eine Spezialität der Extremadura: Ganze ge-trocknete Feigen werden in Sahne und Likör eingelegt, mit Schokolade umhüllt und Stück für Stück einzeln verpackt.

Bonbones del Caramelo 80g 1,50 € (=1,87/100g)

Für die Bombones del Caramelo wird eine intensiv nach Ka-ramel schmeckenden Canachemasse mit weißer Schokolade überzogen. Diese typisch spanische Weihnachtssüßigkeit ist schon spanisch süß, aber die Süße bekommt durch die Kara-melnote einen angenehmen Kontrapunkt.

Mantecados surtidos 700g-Schachtel 5,- € (=1,40/100g)

Weihnachtsplätzchen gibt es auch in Spanien. Die heißen Mantecados oder Polvorones und fallen ganz anders aus als bei uns. Ziemlich mürbe und leicht

bröselig, lassen sie sich schon von der Konsistenz her nicht mit Spekulatius und Lebkuchen vergleichen. Und auch ge-schmacklich lassen sie sich nicht vereinheitlichen, weil jeder Hersteller den Ehrgeiz hat, eine möglichst große Vielfalt ganz unterschiedlich aromatisierter Mantecados anzubieten.

Plätzchen Esser

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 1969 eröffnete Jürgen Esser im alten Buchholzer Schulhaus seine Plätzchen-Manufaktur. Die ist mittlerweile kontinu-ierlich gewachsen und zum Kleingebäck-Platzhirsch für ein großes Umland mit einer Vielzahl treuer Kunden gewor-den. Vor Weihnachten gibt es bei „Plätzchen Esser“ auch die ganze Palette der Weihnachtsplätzchen. Einige davon gibt es bis Weihnachten auch bei uns.

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Mönchengladbach Rheindahlen-Secco

Fruchtzubereitung von Rheindahlener Trauben

Tomaten-Confit

Butterspritzgebäck aus Buchholz

Schoko-Printen aus Buch-holz

Wein-Pralinen, speziell für uns gefertigt

Mönchengladbach-Krimi von Hans-Georg Becker

37,- im Präsentkarton

spanische Weihnacht Wein und Süßwaren aus Spanien:

- Wein „Premium 1904“

- Kakao-Trüffel - Schokolade - Madaleñas - Polvorones - Turronpralinen - Feigenpralinen

27,- im Präsentkarton

spanische Spezialitäten

Rotweine von Mano a Mano

typisch spanische Delikates-sen: - Original-Paellareis - Pimientos del Piquillo - Pimentón de la Vera - Aiolli - kanarische Mojo-Sauce - Oliven mit Limonenfüllung

26,- im Präsentkarton

Bella Italia - Rotweine aus dem Chianti und aus Sizilien

- Original-Risottoreis “Carnaroli”

- Pasta aus handwerk- licher Herstellung

- Pesto Genovese

- Pesto rosso 32,- im Präsentkarton

Präsente Nette Präsente kommen gut an. Standardpräsen-te von der Stange wirken freilich schnell als lieb-lose Pflichtübung. Mit unserem Sortiment lassen sich dagegen ganz individuelle Präsente zusam-menstellen, die garantiert nicht wie Großserien-ware wirken. In unserem Sortiment finden Sie nämlich eine Vielzahl an Weinen, die wir unmittelbar beim Winzer einkaufen, meist im Direktimport aus Spanien. Damit sichern wir nicht nur ein wett-bewerbsfähiges Preisniveau, sondern können auch allerhand Weine bieten, die man ansonsten in Deutschland nur selten bekommt. Außerdem führen wir eine Auswahl ausgefalle-ner Delikatessen, im Winterhalbjahr auch aller-hand hochwertige Schokoladen und Pralinen. Eine Auswahl unterschiedlicher Verpackungen haben wir am Lager. Die links abgebildeten Präsentvorschläge sind Beispiele. Jedes Jahr im Herbst erscheint ein kleiner Präsentkatalog, der viele weitere Präsente abbildet. Aber auch das sind letztlich nur Vor-schläge, da wir Präsente nach Kundenwunsch individuell zusammenstellen. Wir können die Präsente auch kostengünstig direkt zum Beschenkten versenden, gerne auch mit Ihrer Grußkarte. Der Versand erfolgt mit UPS in versandgeprüfter Verpackung.

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Redaktion Hans-Peter Gietzen. Freibleibend gültig solange Vorräte reichen bzw. bis zum Erscheinen einer neuen Preisliste. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Es gelten unsere allgemeinen Ge-

schäftsbedingungen, die unter www.vinos-hpg.de einzusehen sind oder auf Anfrage gerne zugesandt werden.