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VORWORT ............................................................................................................................................... 3

INHALT ..................................................................................................................................................... 4

BESETZUNG .............................................................................................................................................. 5

ZUR INSZENIERUNG

Das Leadingteam .................................................................................................................................... 6

INTERESSANTES ZUM STÜCK

Über den Autor Thilo Reffert .................................................................................................................. 9

„Freundschaft ist immer möglich, auch wenn es anfangs ruckt und hakt“ -

Im Gespräch mit dem Autor Thilo Reffert ......................................................................................... 10

„Wie Sie all diese Kinder auseinanderhalten können ...“ –

Die 3A-Klasse der VS St. Nepomuk auf einen Blick ........................................................................ 12

WEITERFÜHRENDE MATERIALIEN ZU DEN THEMEN IM STÜCK

„Woran man sich erinnert …“ – Unvergessliche Schulausflugserlebnisse ....... Fehler! Textmarke nicht definiert.

„Was ist denn Splashdiving?“ – eine kurze Erklärung ...............Fehler! Textmarke nicht definiert.

KOMMENTIERTE LITERATUR- UND MEDIENHINWEISE ............... FEHLER! TEXTMARKE NICHT DEFINIERT.

UNTERRICHTSVORSCHLÄGE

ZUR VORBEREITUNG DES VORSTELLUNGSBESUCHS ................. FEHLER! TEXTMARKE NICHT DEFINIERT.

Zur Nachbereitung des Vorstellungsbesuchs ............................Fehler! Textmarke nicht definiert.

IN EIGENER SACHE ............................................................................................................................... 13

IMPRESSUM ........................................................................................................................................... 14

DIE GESAMTE MATERIALMAPPE MIT AUSFÜHRLICHEN ANREGUNGEN UND TIPPS FÜR DIE (PRAKTISCHE) VOR- UND NACHBEREITUNG DES THEATERBESUCHS SOWIE SPANNENDE HINTERGRUNDINFORMATIONEN, WEITERFÜHRENDE LITERATUR- UND MEDIENHINWEISE SCHICKEN WIR IHNEN GERNE BEI ANFRAGE DIGITAL ZU. Wenden Sie sich bitte an das Redaktionsteam. Kontakt: 0316 8008 1129 / [email protected] / [email protected] / [email protected]

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VORWORT

Liebe Pädagoginnen, liebe Pädagogen, liebe Theaterfans, wir freuen uns, dass Sie sich für die Begleitmaterialien zum Kinderstück „Der große Sprung“ interessieren, dessen Uraufführung am 29. April 2017 im Next Liberty über die Bühne geht. Ein Schulausflug ist etwas ganz Besonderes, haben Kinder dabei doch die Gelegenheit, sich fernab von Schule und Eltern, ganz „privat“ kennenzulernen, gemeinsam zu essen und zu übernachten, auszutauschen und – quasi auf sich gestellt – auf einer ganz anderen Ebene etwas zu „lernen“, d. h. auch Erfahrungen fürs Leben zu sammeln, an die sie sich auch als Erwachsene noch – an manche vielleicht mehr, an manche etwas weniger gerne – erinnern werden. Der Autor Thilo Reffert hat aus diesen Überlegungen heraus bzw. mit diesem Grundsetting ein ganz besonderes Kinderstück für uns geschaffen, das zeigt, welche Bedeutung dabei den Regeln zukommt (ob man sie nun einhält oder nicht), wie unterschiedlich Erwachsene ihre „Vorbildfunktion“ wahrnehmen können, wie offen und großherzig Kinder in Bezug auf neue Freundschaften sind, wie viel Mut es erfordert, neue Freunde zu finden und alte Gewohnheiten abzulegen … All diese Fragen und Themen, die charmanten Figuren(-konstellationen) und witzigen Dialoge haben das gesamte Team während der Probenzeit sehr beschäftigt und begeistert – und uns – natürlich – auch zum Austausch und Erinnern eigener Schulausflugs-Anektdoten angeregt. Um unsere Erkenntnisse und Erfahrungen mit Ihnen zu teilen bzw. Ihnen und Ihren SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, sich auch über den Theaterbesuch hinaus mit dem Stück zu beschäftigen, haben wir für den ersten, theoretischen Teil dieser theaterpädagogischen Unterlagen bei dem Autor Thilo Reffert u. a. nachgefragt, was ihn zu diesem Thema angeregt hat bzw. mit welchem Erwachsenen im Stück er sich am ehesten identifiziert. Darüber hinaus möchten wir Ihnen die 3A-Klasse der St. Nepomuk-Volksschule vorstellen und Ihnen einen Einblick in unsere eigenen Schulausflugs-Erlebnisse bieten, außerdem haben wir Ihnen Informationen über die im Stück beworbene Sportart „Spalshdiving“ sowie eine ausführliche Liste an Literatur- und Medienhinweisen zusammengestellt, die sich eventuell für eine intensivere Auseinandersetzung (im Unterricht) eignen. Im zweiten, praktischen Teil finden Sie dann Anregungen und Tipps für die (praktische) Vor- und Nachbereitung des Theaterbesuchs sowie einen Überblick über unser theaterpädagogisches Angebot. Wir freuen uns über Rückmeldungen zu Ihrem Theaterbesuch und Ihrer Arbeit mit diesen Materialien, stehen Ihnen natürlich jederzeit auch gerne darüber hinaus mit Rat und Tat zur Seite und wünschen Ihnen und Ihren SchülerInnen eine anregende Zeit mit und rund um „Der große Sprung“. Herzlichst, Dagmar Stehring (Dramaturgin), Pia Weisi und Katharina Jetschgo (Theaterpädagoginnen) Kontakt: 0316 8008 1129 / [email protected] / [email protected] / [email protected]

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INHALT

Ein Schulausflug ist der Höhepunkt des Schuljahres! Fernab von den Eltern und der Schule Zeit mit Freunden verbringen und Dinge erleben, an die man sich noch als Erwachsener gerne erinnert, gemeinsam Busfahren und am Mittagessen herumnörgeln, die Füße in den See halten und gegen die Regeln verstoßen – Moment! Auch auf einem Schulausflug muss man sich an die Vorschriften halten, dafür sorgt die Klassenlehrerin Frau Heller. Und die wichtigste Regel lautet: Bei drei Verstößen muss man abgeholt werden – egal wann. Dass Frau Heller ihren Regeln auch Taten folgen lässt, hat Karl im vergangenen Jahr am eigenen Leib erfahren, musste er doch mitten in der Nacht von seinem Vater Ecke abgeholt werden. Damit sein Sohn dieses Mal nicht in Schwierigkeiten kommt, begleitet Ecke die Klasse – doch, was ist das? Bereits am ersten Tag wird mit grüner Tinte im Seifenspender, Juckpulver und Co nach allen Regeln der Kunst gegen die Regeln verstoßen! Karl scheint dieses Mal nichts damit zu tun zu haben, ganz im Gegensatz zu Tami, der Neuen in der Klasse, die alles besser zu wissen scheint, außer, wie man einen Schulausflug länger als einen Tag übersteht. Karl ahnt, dass dahinter mehr steckt, denn niemand möchte vorzeitig nach Hause geschickt werden und damit z. B. das große Arschbombenwettspringen versäumen … Mit „Der große Sprung“ hat der renommierte Autor Thilo Reffert (u. a. „Mein Jahr in Trallalabad“) im Auftrag des Next Liberty ein Kinderstück über einen unvergesslichen Schulausflug verfasst, das mit feinem Humor und pointierten Liedern von Mut und Freundschaft erzählt – von dem Mut, den man braucht, um neue Freunde zu finden, und von einer Freundschaft, die mutig macht und zeigt, dass es manchmal auch richtig sein kann, das Falsche zu tun.

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BESETZUNG DER GROSSE SPRUNG oder EIN SCHULAUSFLUG VOM ICH ZUM WIR Kinderstück mit Musik von Thilo Reffert Karl Mosleitner, immer mittendrin Michael Großschädl Tami Vischer, neu in der Klasse Rebekka Reinholz Jana Heller, erfahrene Volksschullehrerin Yvonne Klamant Eckehard Mosleitner („Ecke“), Karls Vater Helmut Pucher Lotte, Louisa, Maria, Nele, Pippa, Susan Sascia Ronzoni Albert, Jules, Norman, Pasquale, Peter, Wedat Martin Niederbrunner Der Busfahrer & Live-Musik Herwig Zamernik / Alfred Peherstorfer Inszenierung: Helge Stradner Ausstattung: Barbara Aussenegg Choreografie: Benjamin Rufin Komposition: Herwig Zamernik („Fuzzman“) Musikalische Assistenz: Maurizio Nobili Lichtgestaltung: Michael Rainer Klassenfoto: Roland Renner und Thomas Ablasser Dramaturgie: Dagmar Stehring Regieassistenz: Laura Oretti AUFFÜHRUNGSRECHTE Rowohlt Theater Verlag, Reinbek VORSTELLUNGSDAUER ca. 1 Stunde 40 Minuten (inkl. einer Pause nach 50 Minuten)

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ZUR INSZENIERUNG

Das Leadingteam Helge Stradner (Inszenierung) wurde 1965 in Graz geboren und ist Schauspieler und Regisseur im Theater- und Filmbereich mit den Schwerpunkten zeitgenössisches Jugendtheater sowie modernes Musiktheater. MUSIKER UND SCHAUSPIELER, 1981 - 1990 Mitglied in mehreren Bands, Auftritte in Österreich, 1985 - 1986 Aufenthalt in San Francisco (USA) als Musiker, ab 1987 wieder in Graz als Schauspieler, Sänger und Regisseur in diversen freien Produktionen (u. a. „Jesus Christ Superstar“, „Spuren von Klimt“, „Klassenfeind“, „Nosferatu“) PROJEKTPLANUNG UND KULTUR-MANAGEMENT, 1990 - 1998 Arbeit im Kulturmanagement in den Bereichen Agentur, Projektplanung und Durchführung, Finanzmanagement, 1993 - 1996 Mitglied im Kleinbühnenrat des Kulturministeriums, 1995 - 98 Geschäftsführung der Arena Graz und der ersten Grazer Seefestspiele ENSEMBLEMITGLIED DER BÜHNEN GRAZ, 1998 - 2003 Rückkehr auf die Bühne im Rahmen eines Gastvertrages, 1998 - 2003 ständiges Ensemblemitglied der Bühnen Graz, Beschäftigung als Sänger und Schauspieler im Bereich Musical im Opernhaus sowie im Kinder- und Jugendtheater Next Liberty, 1997 Gastrolle am Stadttheater Klagenfurt FREISCHAFFENDER SCHAUSPIELER UND REGISSEUR, SEIT 2003 Freiberufliche Tätigkeit als Schauspieler in Deutschland und Österreich (u. a. „The Music Man“, „Nathan der Weise“, „Die Heirat“), eigene Inszenierungen (u. a. im Next Liberty „Das geheime Tagebuch des Adrian Mole“, „David und Madonna“, „Stones“, „Cinderella passt was nicht“, „Der Glöckner von Notre Dame“, „Jim Knopf und die Wilde 13“, „Animal Lounge“, „GRIMM – Die wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf“, „EDGAR – Der Schrecken der Briefträger“ und „Patricks Trick“). Benjamin Rufin (Choreografie) studierte nach dem Abitur an den Arts Educational Schools London, der Stella Academy in Hamburg sowie der Ecole V. Cuno in Paris. Seit 2000 wirkte er u.a. in der „Rocky Horror Show“ (Frank 'n Furter), in „Cinderella“ am Hexagon Theatre Reading, der „West Side Story“ (Action), in „42nd Street“ im Stuttgarter Apollo-Theater (Ensemble, Billy Lawlor, Andy Lee) und der Schweizer Erstaufführung am Stadttheater Bern von „Singin’ in the Rain“ (Cosmo Brown) mit. In Österreich war Benjamin beim Musicalfestival Bruck/Leitha in "Jesus Christ Superstar", in „Vom dicken Schwein, das dünn werden wollte“, in „Anything Goes“ an der Oper Graz, am Stadttheater Klagenfurt in „The Wild Party“ sowie bei den Sommerfestspielen Amstetten in „Jesus Christ Superstar“ zu sehen. Nach der Produktion von „Showboat“ am Stadttheater Bern stand er auf der Bühne des Stadttheater Walfischgasse Wien in Charles Lewinskys „Heimat, sweet Heimat“. Nach dem Aufenthalt in der Schweiz mit „We Will Rock You“ am Theater 11 in Zürich ging er mit dieser Produktion an das Raimundtheater in Wien wo er in den Rollen des Dieter, Kashoggi sowie Bap zu sehen war. Wieder an der Oper Graz spielte er Prinz Hamlet in „Cinderella passt was nicht“ , Passepartout in „In 80 Tagen um die Welt“ und in „Singin’ in the rain“ die Rolle des Cosmo Brown. „Das geheime Tagebuch des Adrian Mole“ führte ihn an das Next Liberty, wo er u. a. in den vergangenen Saisonen bei den Familienmusicals „Jim Knopf und die Wilde 13“ und „GRIMM – Die wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf“ und bei dem Performance.Projekt „KRIEG. Stell dir vor, er wäre hier“ für die Choreografie bzw. das Staging verantwortlich war. Zudem ist Benjamin als Stepptanzlehrer sowie als Choreograph und Kommunikationstrainer

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tätig. Eine Zusatzausbildung in Body Mind Centering sowie zum „movement teacher“ unterstützen seine Arbeit im künstlerischen sowie pädagogischen Bereich. Weitere Informationen finden Sie unter www.benjaminrufin.de. Barbara Aussenegg (Bühne & Kostüme) ist als freischaffende Künstlerin, d. h. als Bühnen- und Kostümbildnerin in Theater, Film, Museum sowie für Ausstellungen und Installationen im öffentl. Raum tätig. Wichtigste Assistenzen während der Ausbildung: Nicole Gèraud (Paris), Heidi Brambach (Berlin), Heinz Oswald (Leiter Kostümwerkstätten Städtische Bühnen Frankfurt). Künstler. Zusammenarbeit u. a.: Celestine Agency – Make up/Stylist (Los Angeles, New York), Play Shakespeare-Theater (Los Angeles), Sommerfestspiele Bad Hersfeld (Deutschland), BMW-Berlin, DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft, Nationalpark Brijuni (Kroatien), TMW Technisches Museum Wien, ZOOM Kindermuseum Wien, Rabenhof Theater, Wiener Festwochen, FWF Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung Österreich, NHM Naturhistorisches Museum Wien, verschiedene Landesausstellungen (STMK, OÖ), Karl Franzens Universität Graz, Bühnen Graz, Grazer Märchenbahn, Fachhochschule Joanneum, Steirischer Herbst, KIMUS Kindermuseum Graz u. a. Außerdem ist sie diplom. Jamche Kunye Praktikerin (Traditionell Tibetische Medizin); mehrjähriges Studium am Institut für Höhere Tibetische Studien sowie Ausbildungen in Dharamsala (Himachal Pradesh/Nord-Indien), Schweiz u. a.

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Herwig Zamernik (Komposition & Live-Musik) wurde 1973 in Wien geboren und schmiss mit 17 Jahren die Schule, um mit seiner Band Disharmonic Orchestra um die Welt zu touren. Seit 1992 Mitglied der Band Naked Lunch. Zahlreiche weltweite Veröffentlichungen, Tourneen und Auftritte mit beiden Gruppen. Seit 1996 als Musikproduzent tätig, ab 2000 eigenes Tonstudio Fuzzroom. Seit 2005 Soloprojekt Fuzzman mit mehreren CD Veröffentlichungen und Tourneen. Von 2012 an eigenes Musiklabel Lotterlabel. Chartplazierungen mit Naked Lunch und Fuzzman. Zahlreiche Theatermusiken u. a. für Theater K.l.a.s Kärnten, Theater Kosmos Bregenz, Stadttheater Klagenfurt, Landestheater Vorarlberg, Landestheater Niederösterreich.. etc. Div. Filmmusiken – u. a. für „FRANZ FUCHS-EIN PATRIOT“ Österreich 2007 (Regie: Elisabeth Scharang); „LOVE & OTHER CRIMES“ Österreich/Serbien 2008 (Regie Stefan Arsenijevic); „JACK“ Österreich 2016 (Regie: Elisabeth Scharang); usw. Auszeichnungen: Amadeus Award „alternative act des Jahres 2007“ mit Naked Lunch; Max Ophülspreis 2009 mit Universalove (Regie: Thomas Woschitz); Nestroypreis 2012 für „Amerika“ (Regie: Bernd Liepold-Mosser), Österreichischer Filmpreis 2016 – Beste Musik für den Film „Jack“ (Regie: Elisabeth Scharang) ... hold your hands for love&peace.

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INTERESSANTES ZUM STÜCK

Über den Autor Thilo Reffert Der Autor Thilo Reffert wurde 1970 in Magdeburg (D) geboren, studierte zunächst mehrere Semester Medizin, danach Theaterwissenschaften und Neuere Deutsche Literatur und begann als Dramaturg und Theaterpädagoge zu arbeiten. Seit Anfang der 2000er Jahre verfasst er Hörspiele (für sein Originalton-Hörspiel „Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle“ erhielt er 2010 den Hörspielpreis der Kriegsblinden), seit 2009 schreibt er u. a. für den MDR den „Radio Tatort“ sowie Kinderhörspiele für Deutschlandradio, SWR und WDR. Seine erste Stücke für das Kindertheater waren Klassenzimmerstücke (u. a. „Flasche leer“ 2001), mit einer Theaterfassung von „König Drosselbart“ entstand 2010 schließlich das erste Stück für die große Bühne. 2011 wurde „Leon und Leonie“ mit dem Berliner Kindertheaterpreis ausgezeichnet, für sein Theaterstück „Nina und Paul“ erhielt der Autor 2013 den Mülheimer KinderStückePreis, für den „Mein Jahr in Trallalabad“ 2014 auch nominiert wurde. Thilo Reffert arbeitet als freiberuflicher Dramatiker, Hörspiel- und Kinderbuchautor in Berlin. Und so formuliert der Autor selbst seine Biografie: Thilo Reffert wurde 1970 in Magdeburg geboren und wollte Arzt werden. Mit 20 wollte er lieber Regisseur werden. Mit 30 war er Dramaturg und Vater geworden. Als die Kindergartenbehörde einen abgestempelten Nachweis seiner Arbeitszeiten verlangte, ließ sich Thilo Reffert einen sehr überzeugenden Stempel mit der Aufschrift „Bühnenautor“ anfertigen und bescheinigte sich, 40 Stunden die Woche zu arbeiten. Zehn Jahre später (mit inzwischen 40) wurde Thilo Reffert in einer Lokalzeitung als „echter Schriftsteller“ bezeichnet, was einen vorläufigen Höhepunkt seines Arbeitslebens darstellte. Inzwischen bezeichnete eine andere Lokalzeitung Reffert als einen „mit Preisen reichlich garnierten Autor“. Diese und weitere Informationen zu Thilo Reffert finden Sie auf seiner Website unter www.thilo-reffert.de.

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„Freundschaft ist immer möglich, auch wenn es anfangs ruckt und hakt“ Im Gespräch mit dem Autor Thilo Reffert Lieber Thilo, wie bist du darauf gekommen, ein Stück über einen Schulausflug zu schreiben? Gab es einen konkreten Anlass oder ein Vorbild bzw. waren dir die darin enthaltenen Themen schon länger ein Anliegen …? Ein Schulausflug schafft eine ganz besondere Situation: Die Kinder einer Klasse sind alle zusammen unterwegs, aber ohne ihre Eltern. Sie sind – mehr als in ihrem Alltag – auf sich gestellt und wenn es Herausforderungen gibt, müssen sie damit umgehen. Die begleitenden Erwachsenen sind zur Sicherheit da, wie Leitplanken, wenn man so will, aber dazwischen bestimmen die Kinder die Fahrt. Das ist eine ergiebige Situation für ein Kinderstück. Im Stück formuliert Karls Vater Ecke, dass man aus der Schulzeit viel vergisst, aber es Erlebnisse auf Ausflügen wie diesen sind, „an die man sich später erinnert“ – gibt es denn ein Schulausflugs-Erlebnis aus deiner Kindheit, das für dich unvergesslich geblieben ist? Mir geht es wie Ecke. Ich kann mich z. B. beim besten Willen nicht erinnern, wie und wann ich das Akkusativobjekt kennengelernt habe. Dabei ist der Unterricht doch der Grund für die Schulpflicht: Kinder sollen lernen. Aber die Schule ist auch ein sozialer Ort und ich behaupte, dass dieser Aspekt mindestens ebenso wichtig ist wie Kommaregeln. Ich hatte letztes Jahr ein Klassentreffen nach 30 Jahren – was glaubst du, wovon wir geredet haben! Das Stück erzählt ja von einem ganz besonderen Ausflug, der für alle nicht nur Arschbombenwettspringen und Disco bereithält, sondern auch ganz besondere Herausforderungen – vor allem für Tami, die „Neue“ in der Klasse, und für den beliebten Karl. Was macht die beiden bzw. diese Freundschaft für dich aus, was nehmen sie

jeweils von diesem Ausflug mit (also, außer grüner Farbe an den Händen …)? Das finde ich so wunderbar an Stücken, die im „Vorliebe“-Alter spielen. Da geht es um Freundschaft – die nicht weniger wichtig ist, aber ohne die Exklusivität, die die Liebe später beanspruchen wird. Vielleicht vergessen wir Erwachsenen manchmal, wie wichtig Freundschaften für uns waren, weil Partner, Kinder und KollegInnen so wichtig werden; jedenfalls, wenn ich zähle, ich habe weniger Freunde als Cousinen. Dabei ist Freundschaft immer möglich, auch wenn es anfangs ruckt und hakt – davon erzählt das Stück. Und natürlich von der unendlichen Neugier der Kinder und ihrer unschätzbaren Großzügigkeit.

Mit dabei sind ja auch zwei erwachsene Begleitpersonen, die in ihren „pädagogischen Ansätzen“ unterschiedlicher nicht sein könnten – Jana ist eine erfahrene Lehrerin, die auf Regeln baut, Ecke scheint sich sehr gut an seine eigene Kindheit und den Spaß am Regelbrechen zu erinnern. Was war dir beiden diesen Figuren wichtig zu erzählen? Und: Inwiefern haben beide eine gute Vorbildfunktion? Ich habe solche Schulausflüge schon aus mehreren Perspektiven erlebt. Mehrmals als Kind – da war ich der Karl (und einmal war auch mein Vater mit). Dann einmal als Lehrer – da war ich die Jana. Und in diesem Sommer fahre ich als Vater mit und hoffe, ich bin halb so cool wie Ecke. Der nimmt das mit den Regeln ja nicht auf die leichte

„Dabei ist Freundschaft immer möglich, auch wenn es anfangs

ruckt und hakt – davon erzählt das Stück. Und natürlich von der

unendlichen Neugier der Kinder und ihrer unschätzbaren

Großzügigkeit.“

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Schulter, aber er weiß, dass man Grundsätze am besten schützt, wenn man im Einzelfall flexibel ist. Wenn ich die beiden vergleiche, Jana und Ecke, dann hat er es vielleicht etwas leichter als sie. Denn die Lehrerin trägt nun mal die Verantwortung, während er der „Spaßdirektor“ sein darf. Ob ich das irgendwo abgeschaut habe – keine Ahnung! Mir war es auf jeden Fall wichtig, ein gelingendes Miteinander der beiden zu zeigen, auch wenn die Situation ganz speziell ist und sich nicht alle Väter in alle Lehrerinnen verknallen können, um das Verhältnis von Elternhaus und Schule zu harmonisieren. Das „Lied von der schwierigen Kundschaft“ ist eine schöne Hommage an den Beruf der Volksschullehrerin bzw. des Volksschullehrers. Warum war es dir wichtig, die große Bedeutung bzw. Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt, an dieser Stelle noch einmal besonders zu betonen? Als Theaterschreiber hat man jegliche Parteinahme tunlichst zu vermeiden. Wenn nicht alle Figuren im Stück auf ihre Weise Recht haben, taugt es nichts, jede Position braucht ihre Gegenposition. Deshalb ist diese Stelle dramaturgisch gesehen auch eine Katastrophe – sie geht überhaupt nur als Lied, weil die Musik und der Gesang dem Text noch andere Ebenen geben. Aber genug um den heißen Brei herum argumentiert: Ja, es ist eine Liebeserklärung an den Beruf und an alle, die ihn ausüben. Ich halte mich einigermaßen für berechtigt, weil ich selbst als Lehrer gearbeitet habe, auch wenn es nur ein paar Monate waren. Als ich damals die dritte Klasse zum Halbjahr übernahm, war das übrigens eine der ersten Fragen: Ob der Schulausflug wie geplant stattfinden wird?! Er fand statt. Mit Arschbombenparade. Zu diesem Ausflug an den „Kalten See“ ist ja eine, sagen wir: sehr ungewöhnliche Klasse unterwegs, alle 14 (!) SchülerInnen werden von vier DarstellerInnen gespielt, was eine schöne Herausforderung für alle Beteiligten ist. Wie bist du auf diese Idee gekommen?

Theater wird oft defizitär gesehen. Und natürlich kann es die Wirklichkeit weniger gut abbilden oder nachahmen als Filme und deren Technik das vermögen. Aber: Theater kann einen spielerischen Umgang mit der Wirklichkeit vormachen – und auch anregen! Ich weiß – vor der Premiere – noch nicht, wie die Regie und die SchauspielerInnen das lösen werden, aber ich bin sicher, dass man ihre Darstellung nicht eintauschen möchte gegen ein Dutzend Statisten oder ein Video. Du hattest ja von Anfang an die Vision eines „Kinderstücks mit Musik“ – welche Rolle spielen für dich die Songs in der Geschichte? Oh, die Musik habe ich noch nicht gehört, aber von den Texten her kann ich sagen, dass es ganz verschiedene Lieder sind. Einige erzeugen vor allem Atmosphäre, die man sonst umständlich herbeireden müsste. Andere Lieder zeigen Innensichten der Figuren, die sie nie aussprechen würden, schon gar nicht im Duett. Und wieder andere Lieder bringen die Handlung voran. Ich stelle mir vor, dass die Musik das Stück ein stückweit aufhebt vom Boden der Tatsachen. Der Kontakt sollte nicht abreißen, aber eine Doku ist es auch nicht. Weil die Figuren ansonsten doch Alltagssprache sprechen, war es für mich erfrischend und zugleich herausfordernd, auch mal Verse zu schmieden und Reime zu finden.

Das Interview führte Dagmar Stehring.

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„Wie Sie all diese Kinder auseinanderhalten können ...“ – Die 3A-Klasse der VS St. Nepomuk auf einen Blick „Wie Sie all diese Kinder auseinanderhalten können ...?!“ staunt Karls Vater Ecke mehrmals über diese Fähigkeit der Volksschullehrerin. Und tatsächlich – es ist nicht immer ganz einfach, sich die zum Teil recht ausgefallenen Namen und die Besonderheiten der quirrligen 14 SchülerInnen zu merken, die ständig in Bewegung sind und in ihren Schulausflugs-Outfits gar nicht so leicht zu unterscheiden sind. Deshalb haben wir ein Klassenfoto organisiert, auf dem man die gesamte 3A auf einen Blick hat:

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IN EIGENER SACHE Falls Sie sich über diese Begleitmaterialien hinaus mit „Der große Sprung“ oder einem anderen Stück im Next Liberty beschäftigen möchten, bieten wir Ihnen und Ihren SchülerInnen verschiedene theaterpädagogische Formate an, mithilfe derer eine intensive Vor- und Nachbereitung des Vorstellungsbesuchs ermöglicht werden kann:

• WORKSHOPS AN SCHULEN Vor- und nachbereitende Workshops zu unseren Stücken in Schulen in- und außerhalb von Graz. Dauer: 2 Schulstunden; Termine nach Vereinbarung.

• STÜCKEINFÜHRUNGEN, VOR- & NACHBESPRECHUNGEN, PUBLIKUMSGESPRÄCHE mit Informationen zu Inhalt, Hintergründen, Inszenierung und unseren SchauspielerInnen finden zu allen Stücken im Next Liberty statt. Dauer: ½ h, Termine nach Vereinbarung

• THEATER-FÜHRUNGEN DURCH DAS NEXT LIBERTY Bei diesen Backstage-Führungen können interessierte Schulklassen einen Blick hinter die Kulissen werfen und hautnah mehr über den Theaterbetrieb und die Berufe am Theater erfahren. Dauer: 1 h, Anmeldung erforderlich Für Rückfragen, weitere Informationen zum Stück „Der große Sprung“ und zu unseren theaterpädagogischen Angeboten stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung: Dagmar Stehring (Dramaturgie) / Pia Weisi und Katharina Jetschgo (Theaterpädagogik) Next Liberty Jugendtheater GmbH Kaiser-Josef-Platz 10 A-8010 Graz E [email protected]; [email protected]; [email protected] T 0316 8008 1129 I www.nextliberty.com

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IMPRESSUM Medieninhaber & Herausgeber: Next Liberty Jugendtheater GmbH Kaiser-Josef-Platz 10 8010 Graz Geschäftsführender Intendant: Michael Schilhan Redaktion: Mag. Dagmar Stehring Pia Weisi, Bakk. phil., Theaterpädagogin BuT® Mag. Katharina Jetschgo, Theaterpädagogin BuT® Fotos: Lupi Spuma Satz- und Druckfehler vorbehalten! Stand: April 2017 Die Vervielfältigung, Bearbeitung und Verbreitung der vorliegenden Materialien außerhalb des Unterrichts oder des privaten Gebrauchs bedarf der schriftlichen Einwilligung der Erstellerinnen.