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Deutsche Das Das Das Deutsche Einheits-Chronometer Einheits- Chronometer Chronometer für Marine und Luftwaffe von Wempe, A. Lange & Söhne, Poljot Johannes Altmeppen, Herbert Dittrich J. Altmeppen · H. Dittrich HEEL Dieses Buch ist mehr als eine Monographie über einen einzelnen Chronometer-Typ. Es ist eine umfassende Dokumentation des Deutschen Einheits-Chronometers in seiner Zeit. Die Autoren beschreiben das Chronometer mit seinen Baugruppen und seinen einzelnen Komponenten. Sie zeigen Unterschiede zwischen Typen und Herstellern auf und benennen eindeutige Kriterien, um Originale von Fälschungen unterscheiden zu können. Sie stellen das Chronometer in sein historisches Umfeld von Mitte der 1930er Jahre bis in die Wirren der Nachkriegszeit. Damit ist das Buch ein Stück Technikgeschichte, ein Beitrag zur Zeitgeschichte. Es ist auch ein Stück Firmengeschichte von Gerhard D. Wempe, A. Lange & Söhne sowie der Ersten Moskauer Uhrenfabrik. Die für das Buch in mehreren Jahren zusammengestellten Unterlagen ermöglichten es, ein Gesamtbild mit vielen Fotos und Dokumenten zu zeichnen. Johannes Altmeppen, Jahrgang 1946, hat Politische Wissenschaft studiert mit dem Schwerpunkt Sicher- heitspolitik. Nach drei Jahren in Lehre und Forschung ging er 1976 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Abrüstung und Rüstungskontrolle in die Bundespolitik. 1981 wechselte er in die Energiepolitik und zwei Jahre später in die Energiewirtschaft. Dort war er bis zu sei- nem Ausscheiden in leitender Funktion für die Kommu- nikation in Energieunternehmen tätig. Seit 1992 beschäftigt sich Altmeppen mit der Erfor- schung der russischen Uhrenindustrie. Dazu hat er 1998/99 im „Uhren-Magazin“ 15 Folgen veröffentlicht. Zu diesem Spezialgebiet hat er mehrfach Uhren im In- und Ausland ausgestellt. Auf Anregung von Prof. Dittrich hat er, mit ihm zu- sammen, vor vier Jahren begonnen, die Geschichte des Deutschen Einheits-Chronometers zu erforschen. Herbert Dittrich, Jahrgang 1930 studierte Physik und Medizin (Staatsexamen und Approbation), promovier- te 1956 über ein biochemisches Thema des interme- diären Stoffwechsels. 1965 Habilitation mit der expe- rimentellen Arbeit über Kurzzeitmessungen kardialer Reizleitungsstörungen. 1970 Ernennung zum apl. Pro- fessor. 1972 Ruf an die WestfäIische Wilhelms-Univer- sität Münster als Lehrstuhlinhaber und Direktor einer Einrichtung der Universität. Die Forschungsthemen schlossen sich an das Thema der Habilitation und deren Haupt- und Nebengebiete an. Daraus entstanden über 300 wissenschaftliche Pu- blikationen und mehrere Buchbeiträge und Bücher. In der Zeit als Emeritus konzentrierte sich das Forschungs- gebiet im Wesentlichen auf historische Themen zur Zeitforschung mit Gründung einer Stiftung für das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte. Dazu erschienen vom Autor 5 Bücher im Sandsteinverlag. Das von Wempe in Jahr 1942 entwickelte „3-Pfeiler- Werk“ ist mit einer Stückzahl von etwa 58.000 das meistgebaute Chronometer. In der Literatur spielte es bislang nur eine untergeordnete Rolle. Das mag auch daran liegen, dass Quellenmaterial dazu öffentlich nicht zugänglich war. Die Autoren haben in akribischer Kleinarbeit in Ar- chiven und bei Experten für diesen Chronometer-Typ in Hamburg, Glashütte und Moskau alle verfügbaren Unterlagen zusammengetragen und ausgewertet. Für vergleichende Studien zu den einzelnen Herstellern haben sie mehr als 50 Deutsche Einheits-Chronometer und russische Nachbauten auf ihre Besonderheiten un- tersucht. Sie haben die Geschichte in ihre Betrachtungen einbezo- gen und dabei auch historische Zusammenhänge erschlos- sen, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. So beispielsweise die Bedeutung des Hitler-Stalin-Paktes für die deutsche Chronometer-Entwicklung. Das Ergebnis ist ein Standardwerk zum Deutschen Einheits-Chronometer. ISBN 978-3-86852-597-7 © www.uhrenliteratur.de © www.uhrenliteratur.de Dies ist ein Auszug aus einem Fachbuch, welches Sie hier erwerben können: www.uhrenliteratur.de

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Einheits-Chronometer

Chronometer für Marine und Luftwaffevon Wempe, A. Lange & Söhne, Poljot

Johannes Altmeppen, Herbert Dittrich

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Dieses Buch ist mehr als eine Monographie über einen einzelnen Chronometer-Typ. Es ist eine umfassende Dokumentation des Deutschen Einheits-Chronometers in seiner Zeit. Die Autoren beschreiben das Chronometer mit seinen Baugruppen und seinen einzelnen Komponenten. Sie zeigen Unterschiede zwischen Typen und Herstellern auf und benennen eindeutige Kriterien,

um Originale von Fälschungen unterscheiden zu können.

Sie stellen das Chronometer in sein historisches Umfeld von Mitte der 1930er Jahre bis in die Wirren der Nachkriegszeit. Damit ist das Buch ein Stück Technikgeschichte, ein Beitrag zur

Zeitgeschichte. Es ist auch ein Stück Firmengeschichte von Gerhard D. Wempe, A. Lange & Söhne sowie der Ersten Moskauer Uhrenfabrik.

Die für das Buch in mehreren Jahren zusammengestellten Unterlagen ermöglichten es, ein Gesamtbild mit vielen Fotos und Dokumenten zu zeichnen.

Johannes Altmeppen, Jahrgang 1946, hat Politische Wissenschaft studiert mit dem Schwerpunkt Sicher-heitspolitik. Nach drei Jahren in Lehre und Forschung ging er 1976 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Abrüstung und Rüstungskontrolle in die Bundespolitik. 1981 wechselte er in die Energiepolitik und zwei Jahre später in die Energiewirtschaft. Dort war er bis zu sei-nem Ausscheiden in leitender Funktion für die Kommu-nikation in Energieunternehmen tätig.

Seit 1992 beschäftigt sich Altmeppen mit der Erfor-schung der russischen Uhrenindustrie. Dazu hat er 1998/99 im „Uhren-Magazin“ 15 Folgen veröffentlicht. Zu diesem Spezialgebiet hat er mehrfach Uhren im In- und Ausland ausgestellt.

Auf Anregung von Prof. Dittrich hat er, mit ihm zu-sammen, vor vier Jahren begonnen, die Geschichte des Deutschen Einheits-Chronometers zu erforschen.

Herbert Dittrich, Jahrgang 1930 studierte Physik und Medizin (Staatsexamen und Approbation), promovier-te 1956 über ein biochemisches Thema des interme-diären Stoffwechsels. 1965 Habilitation mit der expe-rimentellen Arbeit über Kurzzeitmessungen kardialer Reizleitungsstörungen. 1970 Ernennung zum apl. Pro-fessor. 1972 Ruf an die WestfäIische Wilhelms-Univer-sität Münster als Lehrstuhlinhaber und Direktor einer Einrichtung der Universität.

Die Forschungsthemen schlossen sich an das Thema der Habilitation und deren Haupt- und Nebengebiete an. Daraus entstanden über 300 wissenschaftliche Pu-blikationen und mehrere Buchbeiträge und Bücher. In der Zeit als Emeritus konzentrierte sich das Forschungs-gebiet im Wesentlichen auf historische Themen zur Zeitforschung mit Gründung einer Stiftung für das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte. Dazu erschienen vom Autor 5 Bücher im Sandsteinverlag.

Das von Wempe in Jahr 1942 entwickelte „3-Pfeiler-Werk“ ist mit einer Stückzahl von etwa 58.000 das meistgebaute Chronometer. In der Literatur spielte es bislang nur eine untergeordnete Rolle. Das mag auch daran liegen, dass Quellenmaterial dazu öffentlich nicht zugänglich war.

Die Autoren haben in akribischer Kleinarbeit in Ar-chiven und bei Experten für diesen Chronometer-Typ in Hamburg, Glashütte und Moskau alle verfügbaren Unterlagen zusammengetragen und ausgewertet. Für vergleichende Studien zu den einzelnen Herstellern haben sie mehr als 50 Deutsche Einheits-Chronometer und russische Nachbauten auf ihre Besonderheiten un-tersucht.

Sie haben die Geschichte in ihre Betrachtungen einbezo-gen und dabei auch historische Zusammenhänge erschlos-sen, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. So beispielsweise die Bedeutung des Hitler-Stalin-Paktes für die deutsche Chronometer-Entwicklung.

Das Ergebnis ist ein Standardwerk zum Deutschen Einheits-Chronometer.

ISBN 978-3-86852-597-7

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Das Deutsche Einheits-Chronometer

Vofwort zum Budi 6 G.ing1o16ti von Al.Sund(WW 6l "t"il< 93 Otigin~I und Filschurtg 118 Tr~~ ~lttlel unddtmlfU-V(jltnd\l:ngdlJl"<h Bt1nse - 62 Minttte~ 9l

GrvJ.sworte 8 Holz,cehJw 6l Sttm ZC'fl "' Koordinaten dtS Otuts<btn EklhtftJ.·Chfonomrten __ l60

UmJhvoo Gr~&bMh -R<iG . 63 Unrt.l>K>ltevornchtung 9S 031 Deutscbt Einheits·Chronomtttt " AntnerWng 96

Gestel'e für lange voo Wempe 64 SttundenlontJkt/fJeltro1otlt.llt 96 Btitichrwngen und Begriffe 1l AnmcrWng 97 Anhong ·-·--·- ·-·-·--·-·- ·-·-·-·- ·-·-·-···-·--·- ·- ·- · 166

Obtrftidl•~Vtttdlung 66 Externes Ztigtrstd·Sysltm 97 orM-0.CMt.lnwrtSl,lllg Hit 24Sf>

Die ""'t"'hidlte 15 Wrsd'loottUl'lgSclfbtiten 66 Anmtrlung 98 lf«~tt Öt'f kJ"itgSfl\)Uf'lt 166 „14,,.~ SöOot 15 Vofl dec \'trgddung rum lh~ 66 ~ ... 98 ~'MtttehM fu1 WcrluelCMl#'\'Cf'I und

ttrlwig und die OUS 18 fe11utgefrJs1 ulld licht gtfiflge~ . 67 ""d.>o 98 ICun«ie.ticnvorn lS M.lt 1946 110 Ch~etYi'trltG mb.H l1 5.r:h'N.itf1gktlltt1 nvt dtn Zi.dltit1t1n 10 Mtt.tt~m1 98 Abll#rul".l)wrmctvl" 171

Gt .... ld ll WM'f" • - -""""""'"' 101 ~""· m Kooper;ibM l.>nst (Wempt 16 Typen de$ Einheits-Chronometers 15 fOl(~(- 10! 8'1dwflf'llhn~ 115

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J~«ll1 und d1s M-.„Anl.:er<hronomt1tr .17 Die-KrlttHd 106 \\'('rnpe und d.1$ lfV 38 Otr Aufbau dts EinhelU<hronomtttrs l') ~K~tn(.IW!lltft 106 """"2 Wu11pe: Oie NNb>nstrukOOn tkf Ntuk0n-U1ul1i00 J9 1 8.liu<irllf'pt D»s CithMt so llSO>,_„ .ilsitp><K'°"f"' ~lllol- 106 °" 0.Ull<f'< •-s-O>-""" l>ng< & '>«>„/ 01 \\'1tth0~ vtr1AI' lt1rtert J9 11 a.uruwe Ka1d11n-l 81 O..MC 100 109 ~hOrogNl„gwt•m°"""Mdtft"t""°"'""

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1'111.S>ugtupP< Z,;gtotdl>~ 81 ~wn be'I Wtnlpt und lingt 118 Ausstoß-Plinung 1942 •1 IX, 8.)vgruppe: Gang 88 tiiwl"ftt fl.11 Mos.bu l!O Anbc••

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Vorwort zum Buch

Das Deutsche Einheits-Chronometer

Ein Chronom<1<r i" per,.. ein unpoliti<eh« 7..tllnl<«g<r.u hoehsior l'r>usoon. 01< Norwt'11d1gkti1. Chronornc.·1..-r .tu cnt,,•ickcln. isc .1hcr 1nun('r nur ;aus der Zt11 heraus zu \'trstthtn und zu ''rurdi1:cn. 0Jbri ~piclt die 'N'ciliitc AnY•C'ndun~. d01" „,,·ozu­

gcr;1dc d1('S("\ Chronometer. eine "'C'~n1liCht" R,,llt'. ()3~ wurde:' hr••c:>ndero; d<'uthc-h ~i <lc.'.'n Chronon1c.•1cm 1n11 ('incm (;radma&·Z1iftrbl:a11. Ab ~l111c der 19.lCkr jahrt' sp1('ht in Ocutschl.1nd, wit" schon in der K:1iscr1cir. d-as \'crlanttcn n:1t·h UnJbhanhigkcn \' On der Do-1n1nanz britisch('r Chrnnc\meter ;auf dcur..chC"n Sch1fftn tinc zunehmende Rc>llc. Es fc:>lgren vcr"iehiedc:nc: F.xpC"nn1cntc 1n1 Chronomcttr·ß:au. d1t' " 'rst"nilieh vo1n Obrrko1nn1ando dtr ~l:ar·1nt (OK~i) und den1 R<1chsluft(ahrtnun1stcr1um (RL~I) au~gclost " 'llr<lcn. l)a) „Stan· dard~Chron,,n1etcr„ '''urdc b1> 1n die c:riten Kriegsj.1hrc das ,·on A. l„1ngc & ScJhnc cnt\Y1• ekelte i\ nkcr·Chrononlcter der „1 OO<>er Sc.-r1e". Das OK1\1 stclht 1941 neue rorderunsen: F.1n ftdcr·Chronomcftr nut :1usschlic6lkh deutM:hen K0tnpon<"ntcn untcrsch1cdl1(her Zulieferer. d.:t'> durch eine Scru:nfen1gung bc:i hcxh"'tc:r Qualttat hilliger 1.u ~in hattf" al" dir br1t1~hr Konkurrenz.

Das Ergebnis \\'3t das lXutsc.:hc Finhcn>·Chr()nf)111ctcr. t-:S •St ein Stuck Zc1t·Gcsch1ch1e und ein Stuck der Firn1en·C~h1c-h1t"n in'Oi>t-sC)nderc V<ll\ Gerhard D. Wcmix 111 l-lan1burg und A. l.angc & Sohne 111 Glashütte aber - "''' 1949 - auch der Ersten ~1osk:aucr Uh· rcnfabrik. Clcich1..t111,: ist diesn Chr<>n<>n1etc:r ein Stu'-'k Tc..-<hn1k·C~hiehtc. f--S lc>Src dit Vorherr;;chaft cn~li~her Chronumc:ttr auf Jeuc)Chen Sch1ffc:n .ih und mit ihm " 'urdc: der Tr:au1n von Ferdinand Dt-nckcr aus den1 Jahre 19'05 verwirklicht. nan1lich „Chr<111on1e1cr nich1 n:1ch hand"·c:rkhchen Gesicht'lopunkten in E1nicl.anfcrtigung ,.,„, Spc-1i:.1listcn fur jeden Arhcit~gang hcrLu.stc:llen, M>ntlern von ~1as.chincrl in hOch~tmt~lichcr. glc1chhltibcnder Qu3licii.t. „

Die Zcit·Gcsch1chtc h3brn \\'ir in unserr Abhandlung:.<> \\'eit c1nbcozc:.p.t"n, wic ,„„ un„ fur da.„ Verständnis der F.ntstchung. des Deut.sehen E1nhe11s·Chr,,non1e1crs r:rfor<lcrlich en.ch1cn. Das gilt fur die Entwicklung dt"'o Chro1u)n1ctcr-ß.1u„ in (;l,1,huttr- u1't<I in 1 farnhurg bis 1942

\vie :auch (ur (lic „große Polirik'" von i\litcc dc:r Jahre 19.30er Jahre Uber <lic 1\uS\\•irkungcn des Hitler·S1alin·Paktcs :iuf dit" Chronon1e1er-F.11t\vicklung in Deutschl3nd bis in <lie Nach· krieg.s7..eit hinein.

\Vir haben d:.1s Chrononleter mit seinen Baugruppt"n un<l in seinen einzelnen KonlJXlncn· ren beschricl>en u11d Unccrschicdc Z\vischcn ·rypc.·n und Herstellern herausgt3rbcitec. ~lit

der gleichen Sys1cn1atik befassten ,,.j, uns 1ni1 den russischen Nachbauten des Deutschen Einheirs·Chronornccc.'rs. Oal)Ci s1cllen 'vir 3u<:h e-indcurigc Kriterien a uf. :1nh3nd derer jeder Sa1111nlcr und Lichhaller ein „Kiro''' in nichr passc:ndcn1 L:.1ngc·1\nzug„ sofort als Fälschu11g t.•tkt.·nnt.·n kann.

J)ie Rt.-chcrchc zu dit'Sc:n Huch hat 111chrcrt.: Jahre in ,-\.nspruch geoon1n1cn. insl:>ck>ndere gesr:1ltece es sich oft kc)n1pliz.ier1, die ein1.clnc-n Unu:rlagen in Dcu1schland \\1ie int Ausl3nd zur t\us'''trtung i u crhahtn.

J)arül">Cr hinau:, durftt.•n 'vir bei \X'c:1npc in l lanlhurg, in1 Deu1schen Uhrc:n·,\ ·luscun1 Glas· hütte, \VO die Uoccrl:,igcn von i\ . Lnngc & S<1hnc liegen. und in priv31cn 1\ rchivcn Quellen· n1:.1ccrial cinseht"n. l):1s crn1öglichre uns, ein Ge-s:i1nthild 1nic vielen Fot<>S und Dol:urncncen zu zeichnen.

Oie Fut<>S sm1nn1cn nus dt"n Archiven der r\utoren. Viele der Ookurnente '''urdcn uns für <liescs Buch zur Vcrfügun>l gts1c:lh . D:ifii r Janke11 \Vif i11sbesc)ndcrc den 14crren C'lrstcn PecCr$Cn, l-lan1burg. der uns Zugang zu Unterlagen der Fintla Gcrh;t.rd O. \'\1en1pe ge\viihr· ce, ltcinhar<I Reichet, DirckrC>r des Dcu1schcn Uhrc.'nn1uscun1 Clashüt1c. der uns Einsicht in die dort aufbc,\·ahrftn Unterlagen ge\\'~htf<', ~lanfrcd Lux und l-len1ling lk-sscr, die uns ihre: Pri,·a1.trchivt.· i ur Vcrfiigung stellten. und Olg.-i Kusncrzo,,'3 SO\\'ie Alexander 0 1olodc11ko,,·, die uns in ~ losk.1u c11tschcidcndc Einblit:kt irl die russische Chrc>non1eter·l>r,>dukt ion <"nnög· lich(Cll.

Herbert Dittr-it"l1

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Bild 6, oben links:

ALS, Serien-Nr. 571:

„Normal-Chronometer“

als Lw-Boden-Chronometer im

offenen Mahagoni-Kasten mit

Schiebedeckel

18

Bild 7, oben rechts:

ALS, Serien-Nr. 571:

„Normal-Chronometer“

als Lw-Boden-Chronometer

Werkansicht mit E-Kontakt

19

Bild 8, oben:

ALS, Serien-Nr. 571:

„Normal-Chronometer“

als Lw-Boden-Chronometer im

geschlossenen Mahagoni-Kasten

mit Schiebedeckel.

Es soll ferner das vorhandene Laufwerk verwendet werden. Jedoch fällt die Schnecke fort; das Federhaus wird dafür mit Zähnen versehen; es erhält Stellung.

Das Chronometer soll Auf- und Abwerk erhalten. Außerdem ist Zeigerstellung vorgesehen.

Aus Vorstehendem ergeben sich eine Reihe techni-scher Bedingungen: ...“16, S. 287

Die ersten Chronometer der „1000er Serie“, BC 300, mit den Nummern 700 sowie 1001 bis 1004 wurden am 24. November 1936 an das Marine-Arsenal in Kiel geliefert. Dazu heißt es in der Beschreibung:

„5 Stück: Marine-Chronometer mit vollkardani-scher Aufhängung in einem gediegenen Holzkasten, Zeigerstellvorrichtung seitwärts außen, mit Auf- und Abwerk, Gangdauer 35 Stunden, mit Ankergang, mit Attest der Deutschen Seewarte Hamburg.“25

Die letzten Chronometer dieser Serie mit den Num-mern 1422, 1426, 1427 und 1428 gingen am 29. Ja-nuar 1943 an die Marinewerft in Kiel26. Die beiden BC 300 mit der höchsten Nummer, nämlich Werk-Nr. 1429 und 1430 sind bereits am 30. Dezember 1942 an die Marinewerft in Kiel gegangen27. Das 1430 wurde am 24. Mai 1943 durch die Deutsche Seewarte an die

Blessing-Werke K.G. in Waldkirch/Brg. geliefert28. In dieser Zeit, von November 1936 bis Januar 1943, hat es immer wieder technische Veränderungen gegeben. Die „1000er Serie“ wurde zum Standard für Marine und Luftwaffe und blieb es bis zur Einführung des Deutschen Einheits-Chronometers.

Helwig und die DUSDie Deutsche Seewarte nahm Mitte der 1930er Jahre bis zur Einführung des Deutschen Einheits-Chronome-ters unmittelbaren Einfluss auf Konstruktionen unter-schiedlicher Chronometer-Typen. Maßgeblich dafür waren Admiral Dr. Spieß, der Leiter der Seewarte, und insbesondere Dr. Adolf Repsold, Leiter der Abt. IV der Seewarte.

Dabei wandte sich Repsold offenbar für experi-mentelle Sonderkonstruktionen an begnadete Kon-strukteure der Uhrmacherschulen in Glashütte und Hamburg. In Gesprächen mit den Autoren bestätigten Saxonen, Schüler der Deutschen Uhrmacher-Schule (DUS) in Glashütte, dass es Ende der 1930er Jahre ge-legentlich zu Spannungen zwischen A. Lange & Söhne

Bild 9, oben:

ALS, Serien-Nr. 694:

„1000er Serie“ BC 300 mit

Gradzahl-Zifferblatt,

kardanische Aufhängung im

Mahagoni-Holzkasten

Bild 10, rechts:

ALS, Serien-Nr. 694:

„1000er Serie“ BC 300,

Werkansicht

Die Vorgeschichte Helwig und die DUS

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und Alfred Helwig, Studienrat an der DUS, gekom-men sei. Grund für derartige Verstimmungen waren Spezialkonstruktionen für Marine-Chronometer, die Helwig für die Deutsche Seewarte baute. Aufzeich-nungen aus dieser Zeit liegen nicht mehr vor. Aber die „Handschrift“ von Alfred Helwig als Konstrukteur von Chronometern und sein enger Bezug zur Seewarte sind erhalten geblieben29.

Den Autoren sind vier Spezial-Konstruktionen be-kannt, die Helwig im Auftrag der Deutschen Seewarte konstruiert und gebaut hat: Das Chronometer mit der Zifferblatt-Beschriftung: „Deutsche Seewarte Ham-burg No 18“ und der Nr. 3991 der Deutschen Uhr-macherschule (DUS) ist im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte ausgestellt.

Das „D.U.S. Glashütte (Sa.) – Deutsche Seewarte Hamburg – 1936“ (Bilder 11 u.12) befindet sich eben-falls im Glashütter Uhrenmuseum. Es ist ein Anker-Chronometer mit einem Grad-Zifferblatt. Die Eintei-lung des Zifferblattes in 180 Grad mit einem Umlauf in 12 Stunden weist dieses Chronometer als Marine-Chronometer aus. Die Luftwaffe bevorzugte Chrono-meter und B-Uhren mit einer 360-Grad-Teilung und einem Umlauf in 24 Stunden.

Dieses Chronometer hat zwei Werks-Platinen, die über vier Pfeiler miteinander verbunden sind, und zusätzlich eine auf drei Pfeilern ruhende Zifferblatt-Platine.

Ein weiteres Beispiel ist das Anker-Chronometer mit einem 12-Stunden Normalzeit-Zifferblatt und der Aufschrift: „Deutsche Seewarte Hamburg. No. 32“ (Bild 13). Das Werk ist signiert mit: „Deutsche Uhrmacherschule Glashütte Sa.“ (Bild 14). Auch dieses Chronometer hat drei Platinen, die Werks-Platinen und eine Zifferblatt-Platine. Die beiden Werks-Platinen sind jedoch nur mit drei Pfeilern miteinander verbunden. Die Zifferblatt-Platine ruht ebenfalls auf drei Pfeilern. Dieses Chronometer ist das erste Drei-Pfeiler-Werk aus deutscher Produk-tion.

Der Fachdisput über Werke mit vier oder drei Pfei-lern bei Taschenuhren begann schon mit Moritz Groß-mann in seiner Preisschrift „Abhandlung über die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch voll-kommenen Uhr“. 1941 griff Georg Grabe mit seinen „Betrachtungen eines praktischen Uhrmachers über die Konstruktion und Herstellung der Uhr“30 diese Diskussion kritisch auf: „Als Fehlkonstruktion ist die Glashütter Uhr hinsichtlich ihrer Dreiviertelplatine und der vier Pfeiler anzusehen.“

Otto Thielemann nahm 1942 dazu in: „Dreivier-teloberplatte mit 3 oder 4 Pfeilern? – Zur Konstruk-tion der Glashütter Taschenuhren“31 Stellung: „Der vierte Pfeiler war notwendig geworden, um die auftre-tenden Unsicherheiten besser zu beseitigen, als dies mit nur drei Pfeilern möglich war. Durch seine Anordnung wurde gleichzeitig das lästige und gefährliche Kippen der Oberplatte während des Zusammensetzens der Uhr beseitigt; mancher Zapfen und Lochstein wurde dadurch vor dem Zerbrechen bewahrt.“

Und er fügte hinzu: „In den Seechronometern, die aus den gleichen Gründen fast immer vier Pfeiler auf-weisen, stehen zwei davon so dicht beieinander, dass sie beinahe als ein Stützpunkt betrachtet werden können. Dadurch kommt man der Dreipunkt-Unterstützung ziemlich nahe, vermeidet aber das soeben Freistehen und Kippen der Oberplatte.“

Das in der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte konstruiert und gebaute Anker-Chronometer mit der Zifferblatt-Beschriftung: „Deutsche Seewarte Ham-burg. No. 33“ wurde anlässlich seiner Versteigerung bei Crott-Muser am 12. November 1994 im Uhren-Journal 5/94 mit sechs Abbildungen beschrieben. Es ist ebenfalls ein Drei-Pfeiler-Werk, unterscheidet sich aber in seiner Werkskonstruktion vom „DS 32“.

Chronometer-Werke G.m.b.H.Am 6. Oktober 1905 gründeten Hamburger und Bremer Reeder sowie der Hamburger Chronometer-Macher Ferdinand Dencker die „Chronometerwerke G.m.b.H. – Fabrikation von Marinechronometern und Schiffsuhren auf maschinellem Wege“.

Das erklärte Ziel von Dencker war es, „die Chro-nometer nicht, wie etwa in England, nach handwerk-lichen Gesichtspunkten in Einzelanfertigung von Spezialisten für jeden Arbeitsgang in Heimarbeit her-zustellen, sondern von Maschinen in höchstmöglicher, gleichbleibender Qualität.“19, S. 4

Er erreichte sein Ziel nicht, denn dazu wäre nach sei-ner eigenen Einschätzung eine Produktion von jährlich mindestens 200 Chronometern erforderlich gewesen – eine Zahl, die weit über dem deutschen Bedarf lag und nicht annähernd erreicht wurde.

Wegen Unstimmigkeiten mit anderen Teilhabern und auch mit Glashütter Uhrenbetrieben schied Dencker am 8. Januar 1908 aus der Firma aus. Ernst William Meier folgte ihm als Geschäftsführer. Unter Meier er-holten sich die auch finanziell angeschlagenen Chro-nometerwerke und er verbesserte die Zusammenarbeit

Bild 13, oben:

Helwig-Chronometer:

„Deutsche Seewarte Hamburg.

No 32“, Zifferblatt

Bild 14, unten:

Helwig-Chronometer:

„Deutsche Seewarte Hamburg.

No 32“, Werkansicht

Bild 12, unten:

Helwig-Chronometer:

„D.U.S. Glashütte (Sa.) –

Deutsche Seewarte Hamburg – 1936“,

Werkansicht

Bild 11, oben:

Helwig-Chronometer:

„D.U.S. Glashütte (Sa.) –

Deutsche Seewarte Hamburg – 1936“,

Zifferblatt

Die Vorgeschichte Chronometer-Werke G.m.b.H.

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mit Glashütte. So holte er Alfred Helwig von März 1908 bis August 1909 nach Hamburg und ab 1910 bezog er auch Unruhen von Grießbach.

Bereits 1907 wurden die ersten sechs „rein deut-schen“ Chronometer der Chronometer-Werke zur 32. Wettbewerbsprüfung an die Deutsche Seewarte einge-liefert. Sie erreichten jedoch nicht das erstrebte Prü-fungsziel, da deren – so die Seewarte – „aus dem hier vorhandenen Nickelstahl hergestellten Unruhen in Chronometern nicht verwendet werden könnten, weil diese Unruhen wegen der ungeeigneten Zusammen-setzung der Legierung bei Temperatur-Regulierung durchaus versagten.“19, S. 6f

Unter Meier wurden bei der Chronometer-Werke G.m.b.H. vornehmlich Chronometer nach französi-scher Bauart hergestellt. Wesentliches Kriterium dafür sind die Konstruktion des Auf- und Abwerkes und die drei Kloben auf der Unterseite der unteren Werkplatte, die eine auf drei Pfeilern gelagerte dritte Platine für das Zifferblatt erforderten.

Ein Beispiel dafür ist das Chronometer: „CHRO-NOMETER-WERKE, G.M.B.H., HAMBURG. No: 482“ aus dem Jahr 191232 (Bilder 15-18).

1927, zwei Jahre vor dem Tod von E.W. Meier, folg-te ihm Charles Heinrich Möller für zehn Jahre als Ge-schäftsführer. Dieser wurde von Friedrich Leutert abge-löst, der die Firma in die „Chronometer-Werke – Gerh. D. Wempe Hamburg“ überführte. Leutert war ein Schüler von C.H. Möller und hat vom 14. Mai 1930 bis zum 13. Juli 1931 als Meisterschüler von Alfred Helwig die Deutsche Uhrmacherschule in Glashütte besucht. Das von ihm dort gebaute Tisch-Chronome-ter ist in der Zentrale von Gerh. D. Wempe in Ham-burg ausgestellt.

Unter Möller wurde die Produktion der Chronome-ter-Werke auf die „Glashütter Bauart“ umgestellt. Ein Beispiel dafür ist das Chronometer:

„CHRONOMETER-WERKE, G.M.B.H., HAM-BURG. No: 1998“ aus dem Jahr 193633 (Bilder 19-21).

Die Chronometer-Werke haben, wie auch andere Chronometer-Macher diese Zeit, neben ihren „Stan-dard-Uhren“ eine größere Anzahl an Sonderkonstruk-tionen gebaut.

Bild 15:

„Chronometer-Werke G.m.b.H. - No. 482“

im dreiteiligen Mahagoni-Kasten

Bild 18, oben rechts:

„Chronometer-Werke G.m.b.H. –

No. 482“,

Werkansicht von oben

Bild 16:

„Chronometer-Werke G.m.b.H. –

No. 482“

Werk-Seitenansicht

mit drei Platinen

Bild 17, oben links:

„Chronometer-Werke G.m.b.H. –

No. 482“,

Zifferblatt-Seite der unteren

Werk-Platine

Bild 19, links:

„Chronometer-Werke G.m.b.H. –

No. 1998“,

im dreiteiligen Mahagoni-Kasten

Bild 20:

„Chronometer-Werke G.m.b.H. –

No. 1998“,

Unterseite der unteren Platine

Bild 21:

„Chronometer-Werke G.m.b.H. –

No. 1998“,

Werkansicht von oben

Die Vorgeschichte Chronometer-Werke G.m.b.H.

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Ein weiterer Beweis dafür, dass Wempe frühzeitig ein kombiniertes Chronometer entwickelt hat, welches gleichzeitig als Anker- sowie als Schneckenchronometer (Feder-Chronometer) Verwendung finden kann, sind die komplexen Zeichnungen der Oberplatte für das An-ker-Chronometer (Dokument 16a) und für das Feder-Chronometer mit allen Details, die dazu gehören, vom 18. März 1941 (Dokument 16b). Es sind gleichzeitig die ersten Zeichnungen, die das 3-Pfeiler-Werk zeigen.

Arbeitsausschuss Seechronometer und B-UhrenDer „Arbeitsausschuss Seechronometer und B-Uhren im Sonderausschuss Nautisches Marine-Gerät“ ist im Juli 1942 im Auftrag des OKM gegründet worden. Als Mitglieder gehörten ihm folgende Firmen an55: Gerhard D. Wempe, Hamburg; A. Lange & Söhne, Glashütte; Nautische Werkstätten Kreuziger & Leutert, Ham-burg; Hanseatische Werkstätten für Feinmechanik und Optik, Friedrichs & Co. Hamburg; Happe, Kiel; F.N. Tietz, Kiel; Karl Cordes, Kiel; H. Schrumm, Rendburg; Zerrmeyr, Linz; E. Hallmayer, Breitenburg; E. Wegener, Danzig; Aug. K. Müller, Hamburg; Alpina, Berlin; A. Huber, München; W. Bröcking, Hamburg; Institut für Uhrentechnik und Feinmechanik, Hamburg;

Den Vorsitz des Ausschusses hatte Dr. Witthöft bis zu seinem Ausscheiden bei Wempe im Sommer 1944. Ihm oblag die Koordination aller Hersteller und Zulieferer für diese beiden Präzisionsuhren. So schreibt Dr. Witt-höft am 17. August 1942: „Der Leiter dieses Arbeits-ausschusses ist für alle in Deutschland Chronometer und B-Uhren herstellenden Firmen den Wehrmachtsbe-hörden gegenüber verantwortlich.“70

Einen weiterer Aspekt ist in dem AA SuB-Protokoll vom 5. November 1942 nachzulesen: „In einleitenden Worten erklärt Herr Dr. Witthöft noch einmal Sinn und Zweck der vom Reichsminister für Bewaffnung und Munition geschaffenen Ausschüsse, und stellt beson-ders heraus, dass der jeweilige Vorsitzende eines Aus-schusses von den im Ausschuss zusammengeschlosse-nen Firmenvertretern vollstes Vertrauen erbitten muss. Es ergibt sich zwangsläufig, dass der Vorsitzende des Ausschusses zugleich Leiter der wichtigsten Firma die-ses Rahmens ist. Die jeweiligen Vorsitzenden haben jedoch in feierlicher Form die Verpflichtung übernom-men, in schärfster Form zu unterscheiden zwischen ih-ren Verpflichtungen als Ausschussleiter und als Leiter ihrer Firma. ... ist es die vordringlichste Aufgabe der Ausschussleiter, Arbeitskraft und Material der ihnen unterstellten Firmen so anzusetzen, dass ein Maximum

an Ausstoß gewährleistet wird. ... Im Verfolge dieser Maßnahmen sind Entscheidungen des Ausschussleiters, welche in die Arbeit der einzelnen Firmen eingreifen, unumgänglich.“4, S. 1

Wie weit diese Sachverhalte die Entscheidung, das neu entwickelte Wempe-Werk und nicht das Lange-Werk der „1000er Serie“ zum Deutschen Einheits-Chrono-meter zu machen, beeinflusst haben, ist unbelegt aber wahrscheinlich.

Schlüsse über sachliche Schwierigkeiten und atmo-sphärische Störungen im ersten Jahr der erzwungenen Zusammenarbeit lässt das Schreiben – mit den besten Grüßen zu den bevorstehenden Festtagen und zum Jah-reswechsel – von Dr. Witthöft an die Betriebsführer aller dem Arbeitsausschuss angeschlossenen Firmen vom 16. Dezember 19425 zu: Er stellt die „Mitarbeit an unserer gemeinsamen, übergeordneten Sache“ voraus, für die er seinen Dank ausspricht. – Diese „übergeordnete Sache“ ist nicht Angelegenheit der einzelnen Chronometer-Ma-cher und ihrer Zulieferer, die als „Rüstungsbetrieb“ ihre unternehmerische Eigenständigkeit verloren hatten son-dern die Sache von Dr. Witthöft, der den Wehrmachts-behörden gegenüber verantwortlich war.

Dann definiert Dr. Witthöft das Ziel, nämlich „dass wir die Front mit einer solchen Anzahl von hervorra-genden Geräten zu versorgen imstande sind, die für uns das Höchstmaß des zu erzielenden Ausstoßes darstellt.“ Und er fügt hinzu: „Um diesen Höchstausstoß zu er-langen, ist es erforderlich gewesen, Wege zu beschrei-ten, die diesem oder jenem von uns unangenehm sein mussten. Die Umstellung auf das Einheitskaliber hat für einige Firmen Schwierigkeiten gemacht, die – und da-von bitte ich Sie, überzeugt zu sein – von keinem besser erkannt werden konnten, als von mir selbst. Und trotz-dem habe ich Sie immer wieder auffordern und bitten müssen, diese Schwierigkeiten auf sich zu nehmen, denn es ist unzweifelhaft, dass wir nur dann, wenn eben diese Schwierigkeiten überwunden sind, unser Ziel erreichen können.“5

Die angesprochenen „Schwierigkeiten“ waren si-cherlich weitgehend sachlicher Natur. Aber die For-mulierung, dass die beschrittenen Wege, „diesem oder jenem von uns unangenehm sein mussten“, und dass Dr. Witthöft die Firmen hat „immer wieder auf-fordern und bitten müssen, diese Schwierigkeiten auf sich zu nehmen“ lassen auf erhebliche atmosphäri-sche Störungen zwischen ihm und den Chronometer-Machern aber auch zwischen den Chronometer-Ma-chern selbst schließen – und hier besonders zwischen Lange und Wempe.

Neben dem klassischen Feder-Chronometer gab es auch das „Ankerchronometer des Einheitskalibers“. Dazu heißt es in der Niederschrift über die Sitzung des Arbeitsausschusses Seechronometer und B-Uhren am 26. Oktober 1942: „Das OKM hat sich auf Vor-schlag des Ausschussleiters (Dr. Witthöft, d. Verf.) bereit erklärt, auch Ankerchronometer in Empfang zu nehmen. Der Vorschlag wurde aufgrund der Tatsache unterbreitet, dass die Fertigung von Ankerchronometern gegenüber den Federchronometern eine Arbeitszeitersparnis von 20% bedeuten würde. Diese Arbeitszeitersparnis wird erreicht durch den Fortfall der Gangfeder und durch Er-leichterungen bei der Reglage. Das OKM hat allerdings die Einschränkung gemacht, dass Ankerchronometer nur auf Schiffen angesetzt werden sollen, die starken Erschüt-terungen ausgesetzt sind. Darüber hinaus ist das OKM damit einverstanden, dass der Handelsschifffahrt Anker-chronometer geliefert werden, wobei zu erwähnen sei, dass nur die Deutsche Seewarte über evtl. Lieferungen an die Handelsmarine entscheidet. Privatgeschäfte gibt es auch auf diesem Sektor nicht. Das zur Lieferung frei-

Dokument 17:

CWW-Z „Hemmung für

Ankerchronometer“

vom 3. Februar 1941

Das Anker-Chronometer des Einheits-Kalibers

Bild 31, oben:

CWW 3551

Unterseite der Oberplatte

Bild 32, rechts:

CWW 3551

Unruhkloben,

Anker-Chronometer

Einheits-Chronometer – das erste Jahr Das Anker-Chronometer des Einheits-Kalibers

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Bilder 39, 40:

Die Grießbach-Unruh (links) unterscheidet sich von der aus der Schweiz

(rechts) durch den RGG-Stempel und durch unterschiedliche Formen der

Spiralrolle und des Spiralstifts sowie der Zeitmassen und der Zeitschrauben.

Die Spiralkurve macht – vom Ansteckpunkt aus – bei Grießbach mehr als

einen halben Bogen (220º), während die Schweizer Unruh nur einen viertel

Bogen hat.

Beide Unruhen haben den Bremsring für die Unruh-Haltevorrichtung.

Die Grießbach-Unruh für ein Feder-Chronometer zeigt Heberolle mit

Hebestein und Auslöserolle mit Auslösestein.

Die Schweizer Unruh für ein Anker-Chronometer hat nur Heberolle mit

Hebestein

ten haben. Das betraf die Reglage bis hin zur selbst-ständigen Buchführung.

Bis zum 30. September 1943 sind – gemäß Versand-buch-Original – insgesamt 93 Stück an die Deutsche See-warte in Hamburg geliefert worden.

Für die letzten zwei Lieferungen – je 13 Stück, die bei den 93 Chronometern mitgezählt sind – weist das Ver-sandbuch den Hinweis auf: „Die Chronometer lagern ge-mäß Anweisung der Seewarte bis auf Abruf in unserem Hause.“73, 74

Der Grund dafür liegt in der Bombardierung Ham-burgs in der 2. Juli-Hälfte des Jahres 1943 und der Auslagerung wesentlicher Teile der Seewarte von Ham-burg nach Gesundbrunnen bei Dresden. Aus den Auf-zeichnungen von Paul Thielemann geht hervor, dass zumindest zehn dieser 26 Chronometer nicht mehr nach Hamburg sondern bereits nach Gesundbrunnen geschickt wurden.

Bis zum Kriegsende sind weitere 304 Chronometer an die Zweigstelle Gesundbrunnen der Deutschen See-warte geliefert worden. Zwei Einheits-Chronometer mit elektrischem Sekundenkontakt sind im Sommer 1944 an die „Heimat-Artillerie-Park 11“ in Karlsha-gen in Pommern gegangen und 35 Stück an zivile Per-sonen und Firmen. (A 2)

Zusätzlich gingen 90 Rohwerke an die Seewarte in Gesundbrunnen und weitere 70 Rohwerke an das Reichseigene Lager der Seewarte. Nach den verfügba-ren Unterlagen aus dem Versandbuch-Original und ei-nem internen Vermerk vom 22. April 1944 72 hat Lan-ge insgesamt 54 Rohwerke mit folgende Stückzahlen an die Firmen des Zusatzprogramms geliefert: ● Cordes: 38 Stück● Tietz: 9 Stück● Schrum: 5 Stück● Happe: 2 Stück.

Lange hat in den 27 Monaten von Februar 1943 bis April 1945 in der Summe 435 Marine-Chronometer und 214 Rohwerke abgeliefert.

Chronometer-Werke Gerhard D. WempeBei den Chronometer-Werken Wempe sind alle zu ei-nem Chronometer gehörenden Daten in Gangbögen verzeichnet. Sie enthalten Detailangaben wie: Tag der Fertigstellung, Art der Hemmung (Anker oder Feder), Herkunft der Unruh (Schweiz oder Glashütte, Bilder 39,40), alle Werte der Regulierung – vom ersten bis zum letzten Tag, Empfänger des Chronometers mit Datum der Abgabe, Hinweise auf Besonderheiten.

Wenn ein Chronometer zur Überprüfung oder Repa-ratur zu den Chronometer-Werken zurück kommt, wird der Gangbogen mit allen Prüf- und Regulie-rungsdaten fortgeführt. Wenn das Original der ers-ten Stunde nicht mehr vorhanden ist, wird ein neuer Gangbogen angelegt. Im Sommer 1943 sind viele der Original-Gangbögen bei der Bombardierung Ham-burgs verbrannt.

Mit der „Operation Gomorrha“ hatte die Royal Air Force fünf Nachtangriffe gegen Hamburg geflogen: Bereits beim ersten Angriff, in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1943, wurden von 791 britischen Bombern große Teile der Innenstadt zerstört – darunter auch die wichtigsten Produktionsstätten von Wempe. Drei wei-tere Großangriffe folgten: 27./28. Juli mit 739 Bom-bern auf die Stadtteile östlich der Innenstadt, 29./30. Juli mit 726 Bombern auf Barmbek, Uhlenhorst und Winterhude, 2./3. August ungezielte Abwürfe von 740 Bombern. Ein Angriff von sechs britischen Mosquitos in der Nacht 26./27. Juli blieb dagegen relativ unbe-deutend. Die „United States Army Airforce“ zerstört am 25. Juli mit 100 Bombern und am 26. Juli mit 71 Bombern Ziele im Hafen.

Die folgende Untersuchung bezieht sich auf die Gangbögen aus der Kriegsproduktion des Deutschen Einheitskalibers. Grundlage sind die Serien-Nummern und das Datum der Fertigstellung, das nur bei wenigen Chronometern um ein bis zwei Tage vor dem Datum des Beginns der Regulierung liegt.

Aus dieser Zeit liegen noch 92 Originale vor (A 1). Bei einer gesamten Kriegsproduktion dieses Chrono-metertyps von etwas mehr als 2.000 Stück sind das Unterlagen für etwa 4,5 Prozent. Trotz erheblicher Lü-cken sind die Chronometer in ihrer Nummernfolge auf der Zeitachse hinlänglich gut dokumentiert, um qua-lifizierte Aussagen über die Kriegsproduktion machen zu können:

In der Literatur wird, mit einer Ausnahme, die Se-rien-Nummer 2800 als erstes Wempe-Chronometer des Einheits-Kalibers genannt. Die Ausnahme ist das Wempe-Chronometer „2783“, das Manfred Lux in „Alte Uhren und moderne Zeitmessung“, 6/90,75 zeigt. Das dort abgebildete Chronometer ist ein klassisches Typ 05 Feder-Chronometer.

Das Wempe-Einheits-Werk mit der niedrigsten be-legten Serien-Nr. ist das „2817“ (Dokument 20). Der Fertigungsauftrag des RLM mit der Nr. 34627 datiert vom 31. November 1941. Es ist ein Anker-Chronome-ter vom Typ 04, drei Pfeiler, Schnecke, Kette, Anker-hemmung. Der Gangbogen trägt für dieses Chrono-

Kriegsproduktion Chronometer-Werke Gerhard D. Wempe

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hatten, vorhanden, des weiteren mussten auch noch Änderungen bei verschiedenen Maßen vorgenommen werden, z.B. der Abstand des Federbodens zur oberen Einschnittkante für den Hakenschnitt und die Wieder-einführung von 4 Werkpfeilern.“103, S. 19

Otto Thielemann erinnert sich in einem Beitrag für das Magazin „Uhren und Schmuck“ an den Neuanfang des Chronometerbaus bei A. Lange & Söhne nach dem Krieg: „Das von 1943 bis 1947 montierte Einheits-chronometer trug Schiebefutter. Die Pressstoffgehäuse beeinträchtigten die Haltbarkeit des Schmieröles und durch eine Innenlackierung musste ihre Ausdünstung gebremst werden.

Nach dieser Übergangszeit wurde das Glashütter Chro-nometer wieder hervorgeholt. Wir lernten es 1947 erst richtig kennen. Jedes Maß, jede Toleranz, jeder Hand-griff musste festgehalten und beschrieben werden bis hin zur Montage und Reglage. Sowjetische Praktikanten besuchten unsere Zulieferer Grießbach, Reichel, Gläser u. a. und arbeiteten nach den geschaffenen Unterlagen auch bei Lange, um die Verständlichkeit der geschaffe-nen Texte zu prüfen und eventuelle Schwachstellen er-kennen und aufklären zu können. Die so entstandenen Unterlagen waren dann auch für uns eine hervorragende Grundlage für die bereits erwähnte Rekonstruktion un-serer Werkzeuge und Werkstätten, sowie zur Bewahrung der alten Erfahrungen für spätere Fachkräfte und Reg-leure. Weggefallen sind in dieser Zeit die konische Zug-feder, die Kette und die sogenannte Fußfeder.

Beibehalten wurde die Unruh, auch nachdem sie in eigene Produktion übernommen wurde, und die dazu passende Spirale aus Kohlenstoffstahl. Die Form der Spiralkurven blieb dem Regleur freigestellt.

Durch die Veränderung der Zugfeder wurde eine An-gleichung der Steigung des Schneckenkonus erforder-lich, um das Drehmoment im Laufwerk gleichmäßig zu erhalten. An Stelle der Kette stellt jetzt ein nichtros-tendes Zugband die Verbindung zwischen Federhaus und Schnecke her, wobei eine Umkonstruktion der Auf-zugbegrenzung die Haltbarkeit dieses Bandes erhöhte. Durch die Anwendung des Abwälzverfahrens bei der Herstellung von Rädern und Trieben wurde der Kraft-fluss im Chronometer-Laufwerk weiter verbessert und damit die sogenannten Schwankungsfehler positiv be-einflusst.“126 , S.21f

Das letzte „Normal-Chronometer“ aus der Zeit vor dem Einheits-Chronometer hatte die Serien-Nummer 830. Die beiden ersten klassischen Glashütter Chro-nometer der Nachkriegsproduktion wurden am 5. No-vember 1947 an die Sowjetische Militär-Administration

Bild 95:

ALS 2468, Federchronometer mit

Elektrokontakten

Bild 96:

ALS 2468, Kastenschild mit

Buchsen für Elektrokontakte

Bild 98 oben:

ALS 2468, Werksansicht mit Band

und Elektrokontakten

Bild 99, links:

ALS 2468, Grießbach-Unruh und

Kreuzschliff

Bild 97:

ALS 2468, Elektrokontakte für

Sekunde und Minute

Die Nachkriegszeit Das Kriegsende in Glashütte

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Bilder 124 und 125: Kirow 1564

124: Ansicht von „Nord“

125: Ansicht von „Ost“

Bilder 126 und 127: ALS 5115

126: Ansicht von „Nord“

127: Ansicht von „Ost“

Das Russische Einheitswerk – drei Gruppen Das 6 MX

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