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53 Andachten und Stundenentwürfe für das Jungschar-Jahr Teil III u Juli - August - September Werkbuch Jungschararbeit 2007 Herausgegeben vom CVJM-Westbund im Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes

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53 Andachten und Stundenentwürfe für das Jungschar-Jahr

Teil III u Juli - August - September

WerkbuchJungschararbeit

2007

Herausgegeben vom CVJM-Westbundim Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes

Inhaltsverzeichnis – 3. Quartal

Juli 1Vorlese-/Erzählandacht zu 2. Könige 1,1-11Gott erhört Gebete?Juli 2Jungscharandacht zu Matthäus 5,1-9Andacht zu den SeligpreisungenJuli 3Vorlese-/Erzählandacht zu Matthäus 5,13-16„Das Salz in der Suppe“Juli 4Jungscharandacht zu Matthäus 6,5-8Die rechte HerzenshaltungJuli 5Jungscharandacht zu Matthäus 6,24-32Gott will unser Versorger seinAugust 1Jungscharandacht zu Matthäus 7,12-14Wähle den richtigen WegAugust 2Jungscharandacht zu Matthäus 8,5-10.13„..spricht nur ein Wort...“August 3Jungscharandacht zu Matthäus 9,9-13Jesus nachfolgenAugust 4Jungscharandacht zu Matthäus 10,16-20Nachfolge ist kein SpaziergangSeptember 1Jungscharandacht zu Matthäus 13,1-9Das Gleichnis vom SämannSeptember 2Vorlese-/Erzählandacht zu Matthäus 14,13-21Die Speisung der 5000September 3Jungscharandacht zu Matthäus 18,10-14Das stinkende SchafSeptember 4 Jungscharandacht zu Matthäus 20,20-23Dienen ist das Motto

Werkbuch Jungschararbeit Erscheint jährlich. Aufnahme nach: 1989Copyright 2006 by CVJM-Westbund, WuppertalRedaktion: Albrecht Kaul, Friedemann SchmaleCVJM-Westbund, Wuppertalund Webseite: www.jungschar.deTextsatz und Layout: Friedemann Schmale, CVJM-WestbundDruck: CVJM-Westbund, WuppertalPrinted in Germany

Bibelleseplan – Veröffentlichung mit freundlicherGenehmigung der Ökumenische Arbeitsgemeinschaft fürBibellesen, Reichensteiner Weg 24, 14195 Berlin,Internet: www.oeab.de

Gott erhört Gebete?2. Könige 20, 1-11

Theologische Werkstatt Es war nur ein kurzes Aufatmen. Ge-rade wurden noch die Assyrer durchden Engel des Herrn geschlagen und

nun bahnt sich schon das nächste Unheil an. Hiskia,der König über Juda, ist todkrank. Da kommt derProphet Jesaja und verkündet Hiskia, dass ersterben wird und vor seinem Tod noch alles zurecht-bringen soll. Hiskia bricht in Tränen aus. Da ge-schieht das Wort des Herrn ein weiteres Mal an Je-saja, er solle nun dem König sagen, dass er noch 15Jahre zu seinem Leben geschenkt bekommt. Hiskiaist skeptisch und fragt Jesaja, woran er erkennenkann, dass Gott diese Verheißung wahr macht.

In dem Text lassen sich drei Themenfelder finden.:1. Ankündigung von Unheil (Krankheit und Tod); 2. Änderung des Gotteswillen3. Zweifel der Menschen. In der Jungscharandacht ist es möglich alle drei zubehandeln oder man spezialisiert sich auf eines derThema mehr. 1. Ankündigung von UnheilWie würdest du dich fühlen, wenn einer kommt unddir sagen würde, dass du sterben würdest? Entweder hier an der Stelle Raum lassen für Ant-worten von den Kindern oder kurze Antworten vorgeben, die vielfältig sind, damit sich jeder wieder-finden kann. Z.B. Ungläubig, verängstig, geschocktoder relaxt, oder wie Hiskia der zu weinen beginnt. Hiskia weint, denn er meint er hätte den Tod nochnicht verdient, er hat doch immer im Namen desHerrn gehandelt. Warum also? Die Ankündigungdes Todes galt im Alten Testament als Strafe, hierist sie aber eine Maßnahme zur Sicherung derAmtsnachfolge. Als Jesaja Hiskia die Botschaft vondessen Tode überbringt, sagt er: „bereite dich aufdein Ende vor.“ Dahinter steht ein Auftrag, Hiskiasoll alles vor seinen Tod ordnen, dass nach seinem Abscheiden kein Zwist sich erhebt, weder in seiner königlichen Familie noch im Blick auf sein König-reich. Wenn man geschichtlichen Angaben trauenkann, hatte Hiskia zu diesem Zeitpunkt noch keinen

Sohn und somit war die Amtsnachfolge noch nichtgeklärt. In so kurzer Zeit musste nun vieles Ge-schehen. Was würdest du noch tun, wenn du nocheinen /oder drei Tag(e) zu leben hättest? An dieserStelle den Kindern Zeit lassen darüber nachzuden-ken und sich austauschen. Evtl. auch Papier undStifte bereitstellen, dass sie es sich aufschreibenkönnen. Wenn die Kindern an dieser Stelle keineIdeen haben, Ideen und Anregungen liefern, z.B. jemandem noch Danke zu sagen; sich bei jemandenentschuldigen, noch Achterbahn fahren etc. DenJungschalern soll bewusst werden, dass Zeit etwasKostbares ist und man auch nicht weiß, wie langejeder einzelne von uns lebt. 2. Änderung des GotteswillensIn der Geschichte lesen wir von einer Gebets-erhörung. Jesaja hat noch nicht einmal das Hausverlassen, als er von Gott einen neuen Befehl erhält.Er soll umgehend dem todkranken König eine neueBotschaft bringen, die ihm Leben verheißt. 1. Frage: Kann Gott sein Wort so schnell und leichtzurücknehmen? (hier besteht die Möglichkeit erstdie Kinder antworten zu lassen?)Ja, er kann gegebene Worte abändern, ja zurück-nehmen. Und zwar kann er das nach freiem Willenund eigenen Ermessen. Aber: Gott kann zwar dieUnheilsankündigung eines Propheten jederzeit zu-rücknehmen, aber Heilszusagen dagegen stehenfest. Das heißt für uns wir können gewiss sein, dassGott seine Zusagen an uns hält, wie z.B. „Ich binimmer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“(Mt 28,20). 2. Frage: Hat Hiskia durch sein Gebet die Zurück-nahme der über ihn verhängten Todesstrafebewirkt? Es wird in der Bibelstelle ausdrücklich ge-sagt, dass Gott Hiskias Gebet hört und seine Tränengesehen hat. Aber: Gott behält die Freiheit, dassGebet eines Menschen zu erhören oder zuverwerfen. Insofern hat Hiskias Flehen niemals beiGott die Änderung seines Ratsschlusses „bewirken“können. Gottes Gedanken sind aber letztlich Ge-danken des Heils und nicht des Unheils, er will dasLeben nicht den Tod. Gott erhört das Gebet des Ge-rechten: „Wenn die Gerechten schreien, so hört der

Juli 1

Gott erhört Gebete?2. Könige 20, 1-11

Herr und errettet sie aus ihrer Not.“ 3. Zweifel der MenschenBei allem Vertrauen, das Hiskia zu Gott hatte, befand er sich jetzt in einer schwierigen Lage; dennzwei gegensätzliche Botschaften waren ihm vomPropheten ausgerichtet worden. So können wirnachvollziehen, dass er Jesaja um ein Zeichenbittet, dass ihm Sicherheit gibt über die Heilszusage.

Fragen an die Kinder:Kannst du Hiskia Zeichenforderung verstehen? Welche Zweifel hattest du schon mal Zweifel? Etc. Die Kinder sollen das Gefühl bekommen, dassZweifel nichts schlechtes sind, sondern mit zumLeben dazugehören.

Gebet „Herr, du bist so groß und wunderbar,dass wir dich nicht immer begreifen

können. Danke, dass wir auch mit unseren Fragenund Zweifeln zu dir kommen dürfen. Wir wissen,dass du unsere Gebete hörst. Lass uns daraufvertrauen, dass du es gut mit uns meinst. Amen.“

LiedvorschlägeJSL 85 „Immer auf Gott zu vertrauen“JSL 96 „Es ist ein guter Weg“JSL 35 „Halte zu mir, guter Gott“

Von Jana Hölschke

Juli 1

Selig sind...Matthäus 5, 1-9

Theologische Werkstatt Wer den Text in der Guten Nachrichtliest, weiß nach einigen Versen, es gehtum Freude. Freuen dürfen sich…., so

beginnt jeder Vers. Jeder erfahrene Bibelleser wirdsich dabei fragen, was heißt hier freuen? Sind dasnicht die Seligpreisungen? Genau das sind sie. Vondaher ist es unumgänglich, auch mal die Lutherbibelzur Hand zu nehmen. Dort beginnt jeder Vers mit:Selig sind… Ist doch ein kleiner Unterschied, oder?Beim Lesen der „Volxbibel“ steht dafür folgendes:Gut drauf kommen die Leute… (Mit Sicherheitwerden die Jungscharler beim Lesen aus der „Volx-bibel“ absolut ruhig sein!) Wie dem auch sei, hiergeht es im Text um eine besondere Form der Freu-de, die alles uns Menschen Bekannte in den Schatten stellt.Eine Freude, die von Gott kommt und auf Gott aus-gerichtet ist. Zielgruppe im Text sind daher auch die„Insider“, nämlich die Jünger von Jesus. Dieses soll-ten wir im Blick haben, wenn wir den Text unserenJungscharlern auslegen. Einige Verse sindmenschlich so paradox, dass sie logisch nicht nach-vollziehbar sind. Aber, was ist heute schon normal?

EinstiegFrage: Wer würde sich von euch freuen,wenn er von mir ein Gummibärchen

(Schokoriegel, was anderes Süßes…) bekommt?Entsprechendes den JS geben.

Über was freut ihr euch sonst noch? (gute Schul-noten, Geschenke, wenn eine bestimmte Fußball-mannschaft gewinnt, wenn man Erfolg hat…) auf-zählen lassen! Frage: Warum freut ich euch dann?

Ziel der Jungscharstunde: Jesus möchte, dasswir uns freuen. Diese Freude hat aber eineandere, völlig neue Dimension bei ihm.

Manchmal ist es schwer zu sagen, warum man sichfreut. Man freut sich eben, es ist schön. Freude istein tolles Gefühl. Doch manchmal kippt die Freudesehr schnell um. Auf ein erfolgreiches Fußballspielfolgen Misserfolge, ein tolles Geschenk verliert anWert oder geht kaputt, das Gummibärchen istschnell aufgegessen. Und ratz, fatz ist man unzufrie-den. Kennt ihr das? Eventuell ein kurzes Beispiel er-zählen, wo es dem JS Leiter so ging.

AuslegungJesus spricht in der Bibel von einer Freu-de, die mehr ist, als nur ein kurzesGlücksgefühl. Er hat eine andere Art von

Freude im Blick. Weil ihm das besonders wichtig ist,nimmt er dazu seine Freunde, die Jünger, mit aufeinen Berg. Daher ist dieser Text auch ein Teil der„Bergpredigt“. Text vorlesen – Frage: Um welcheFreude geht es hier im Text?Jesus hat immer Menschen im Blick gehabt, diekeinen Grund zur Freude im Leben hatten. DieBlinden, die Ausgestoßenen, die Verlierer der Nati-on. Denen ging es häufig so schlecht, dass sie vonden „Freuden des Lebens“, wie Geschenke, Erfolgoder Süßigkeiten, nie was bekommen haben. Daswaren Menschen, denen das Nötigste fehlte wieZuneigung, Gesundheit oder einfach was zu essen.Genau denen möchte aber Jesus helfen. Denenmöchte er Freude schenken. Das geht aber nichteinfach mit einer Tüte Gummibärchen. Dazu möchteer seine Jünger motivieren. In diesem Zusammen-hang kommt er dann zu solch einer menschlich un-verständlichen Zusammenstellung. Freuen dürfensich, die von Gott etwas erwarten, denn sie habeneine Zukunft bei Gott vor sich. Menschen, denen eshier auf dieser Welt gut geht, die erwarten nichtsvon Gott. Daher können sie mit dieser Freude nichtsanfangen. Oder V 4: Freuen dürfen sich, die unterder Not der Welt leiden, denn Gott wird ihnen helfen,ihre Last abnehmen! Das versteht keiner, der nichtwirklich schon gelitten hat. V 7: Freuen dürfen sichalle, die barmherzig sind – die anderen helfen, dennGott wird auch mit ihnen barmherzig sein. Das sinddrei Beispiele für diese andere Dimension der Freu-de, die Jesus meint. Aber diese Freude, welche dieLutherbibel mit „Selig sind…“ beschreibt, ist einetiefgehende Freude, die nicht schnell umschlägt inFrust oder Trauer. Das war schon damals für dieMenschen schwer zu verstehen, deshalb redetJesus gezielt zu seinen Jüngern. Diese Freude kannkeiner verstehen, der nicht selbst Erfahrung mitJesus gemacht hat. Ich wünsche euch, dass ihreuch nach dieser tiefgehenden Freude, die nur Gottschenken kann, ausstreckt. Als Christen können wirsie erfahren, das hat uns Jesus versprochen unddiese Freude hält uns auch in Zeiten, wo uns äußer-lich zumindest, nicht nach lachen zu Mute ist.

Juli 2

Selig sind...Matthäus 5, 1-9

Gebet„Danke, Herr Jesus, dass uns eine tiefeFreude schenken willst, die wir auch anschlechten Tages noch spüren können.

Amen.“

LiedvorschlägeJSL 42.5 „Fröhlich, fröhlich ist das Volk“JSL 90 „Das dein Wort in meinemHerzen“JSL 45 „Singt und tanzt“

Von Friedbert Reinert

Juli 2

Das Salz in der SuppeMatthäus 5, 13-16

Theologische Werkstatt Jesus spricht zu den Leuten, die soebenden Seligpreisungen während der Berg-predigt gelauscht haben. Er spricht das

ganze versammelte Volk an und nicht ausschließlichseine Jünger. Die sind aber mit eingeschlossen. Wenn Jesus den Vergleich vom Wegschütten desSalzes gebraucht, dann wird uns das hier in Mittel-europa ein wenig befremden. Doch es war tat-sächlich so, dass das Meersalz, gewonnen aus demSalz des Toten Meeres oder aus den Seen amRande der Syrischen Wüste, relativ schnell seinewürzende Wirkung verlor und weggeschmissenwurde, weil es zu nichts mehr taugte.Und es ist eine Realität, dass rein mengenmäßig dieChristen wie das Salz in der Suppe sind. Und dochist die Würzkraft des Salzes nicht zu unterschätzen.Das merken wir schnell an einer versalzenen Sup-pe, bzw. an einer Suppe, die gut gewürzt ist, weil dieeinfach schmeckt.Salz würzt aus sich heraus. Wenn es nur gesalzeneSandkörner wären, dann würde sich die Würze aufdie Suppe kaum auswirken. Das heißt, nur wer vonJesus Liebe durchdrungen ist, kann auch von ihmecht erzählen. Entweder Christ oder nicht. Christlichist so was wie fischig. Entweder Fisch oder nicht.Nun zum Licht. Im Griechischen liegt die Betonungauf dem Wort „Licht“ und nicht auf „euer“. Selbst imUrtext geht hervor, dass das Licht von sich ausleuchtet. Es liegt an uns, ob wie das Leuchtenverhindern, oder ob wir dem Licht freien Lauf lassen.Woran wird es aber deutlich, dass das Licht leuch-tet? Auch hier gibt uns Jesus die Antwort mit aufden Weg; Durch unser christusorientiertes Handelnwerden wir wie Licht sein. Unsere Taten werden vonunserem Glauben erzählen. Positiv, wie auch nega-tiv, denn so wie ich in meinem Innersten glaube,werde ich auch handeln. Herausforderungen JesuDie Christen gehören mitten in die Welt hinein unddürfen nicht unter sich bleiben. Nichts ist schlimmerals eine Gemeinde, die nur unter sich bleibt. Die istzum schleichenden Tod verurteilt. Doch wie packenwir es auch gerade in der Kinderarbeit an, Kinder zuermutigen, dass sie mutig zu ihrem Glauben stehen,von Jesus weitererzählen und ihre Erfahrungen mit

ihm machen. Eine weitere Herausforderung ist,Jesus durch den Menschen wirken zu lassen. Nichtder Mensch macht den Glauben aus sich heraus,sondern Gott wirkt durch den Menschen. Das heißt,der Mensch muss Gott in sich wirken lassen. Aus-drücken tut sich das in der vollbrachten Nächsten-liebe. Die Herausforderung an die Mitarbeiter ist,dem „frommen“ Leistungsdruck zu widerstehen.Wenn ich nur gute Dinge tue, um vor Gott und denMenschen gut dazustehen, dann ist das purer Ego-ismus mit wenig Bestand vor Gott. Dann ist dasvielleicht christliches Leben, aber noch lange nichtein Leben als Christ. Wer sich drei mal wöchentlichin der Kirche sehen lässt, muss noch lange keinChrist sein. Außerdem kann das auf Dauer nicht gutsein. Engagement in der Kirchgemeinde in Ehren,aber auch in Maßen. Jesus fordert uns geradezuheraus uns als Christen in weltlichen Dingen zuengagieren, um dort zu leuchten und zu würzen. Sobleibt man dann auch mit beiden Beinen im Leben.

Fragen an die MitarbeitendenWo gebe ich meinem Umfeld die nötigeWürze. Ich kann nur das abgeben, was ich

selbst besitze. Womit bin ich erfüllt? Was kannmeinem Salz die Würze nehmen. In welcher Suppebin ich das Salz? Wo liegt mein Engagement? Mussich in dieser Suppe noch würzen oder ist das schongenug Salz? Versalzene Suppen sind einfach eklig. Welchen Schatten wirft meine Licht (wo bin ich be-grenzt)? Leuchte ich überhaupt. Oder ist bei miralles schöner Schein? Leuchte ich aus mir selbstheraus oder werfe ich nur das Licht der anderen zu-rück? Bin ich in „weltlichen Kreisen“ engagiert.Stehe ich mit beiden Beinen im Leben oder nur infrommen Kreisen?

Ziel der Jungscharstunde: Ermutigung zum Engagement desEinzelnen in der menschlichenGemeinschaft je nach Gaben undFähigkeiten mit dem Ziel Leute mitJesus bekannt zu machen.

Juli 3

Das Salz in der SuppeMatthäus 5, 13-16

EinstiegAls Einstieg in die Jungscharstundewähle ich eine erlebnispädagogischeSpielstation aus. Wichtig ist, dass die

Gruppe erst einmal ins Spielen kommt. Deshalb einkleines Einstiegsspiel, um Hemmungen zu nehmen.Sozusagen die Warming-Up-Phase. Warming up Zwei Möglichkeiten:1) Katz und Maus2) Fliegende Tücher: Alle stehen im Kreis. DerSpielleiter (SL)gibt folgende Spielerklärung (hierstichpunktartig) Nacheinander gibt der SpielleiterChiffontücher in die Runde. Die Tücher dürfen nichtzu Boden fallen und müssen immer wieder in dieLuft geworfen werden. Es sind so viele Tücher wieTeilnehmer. Wenn alle Tücher aus dem Vorratssackraus und vielleicht ein Minute rum sind, nimmt sichjeder auf ein Zeichen ein Tuch. So hat man dann jenach Tuchfarbe auch gleich zwei oder mehrereGruppen. Es schließt sich eine kurze Auswertungan. Zum Beispiel kann jeder mit Daumenzeichenanzeigen wie ihm das Spiel gefallen hat. Dabeimuss jeder die Augen geschlossen halten.

Spiel Nun schließt sich das eigentliche Spiel an: „Dasweiße Gold der Inkas“. Folgende Rahmengeschich-te ist dazu möglich: Die spanischen Eroberer hörenvon dem sagenumwobenen weißen Gold der Inkas.Da sie alle goldgierig sind, wollen sie diesen Schatzunbedingt haben. So machen sich sich auf die Reiseund kommen an einen tiefen Fluss. Die einzigenMöglichkeiten den Fluß zu überqueren sind diekleinen Inselchen im Wasser. Es sind genau so vieleInselchen wie Teilnehmer. Diese haben die selt-same Eigenschaft, dass sie untergehen, wenn sievon einem Menschen berührt und dann wieder los-gelassen wurden. Sie müssen also immer voneinem Menschen besetzt sein, sonst sind sie fürimmer verloren. Hat der letzte den Fluß überquert,nehmen die Eroberer das weiße Gold der Inkas inEmpfang. Für diese Aktion hat die Gruppe maximal20 Minuten Zeit. Dem sollte eine Planungsphasevon 10 Minuten vorangehen.

Auswertung:Dem Spiel muß eine Auswertung folgen. Die an-schließenden Fragen stellen Möglichkeiten dar: Wel-che Lösung habt ihr gefunden? Welche wurden auswelchen Gründen verworfen. Wer war die wichtigstePerson? Wie ging es Euch, als ihr eine Fliese verlo-ren habt? Wie wurde damit umgegangen? AuslegungAn dieser Stelle möchte ich Euch einige An-dachtsimpulse liefern, die ihr dann in einer Andachtverarbeiten könnt: Jeder ist grundsätzlich begabt mitverschiedenen Talenten. Jeder wird mit seinemTalent in der Gemeinschaft gebraucht. Das Zu-sammenleben in der Gemeinde, im Freundeskreis,in der Familie kann nur gelingen, wenn jeder sicheinbringt und einbringen darf. Je weniger sich dereinzelne einbringt, desto lascher wird auch die Ge-meinschaft. Doch Vorsicht, wenn man sich zu vieleinbringt, werden andere mit ihren Ideen undTalenten verdrängt. Daraus folgt eine schnelle Ein-seitigkeit. Christen müssen sich mit ihrer Welt-anschauung, ihrem Glauben in die Vereine, Clubs,usw. einbringen – ihren Talenten gemäß, damitdiese Gruppe von Jesus erfährt und damit Ausrich-tung erfährt. Denn als Christ handele ich anders alsdie Welt. Da erinnere ich mich an einen Spruch: „Wirsind in der Welt, aber nicht von dieser Welt“. Bei unsgilt nicht Betrug, Übervorteilung, die Kraft des Stär-keren, jemanden mit Worten oder Gesten niederma-chen, sondern die Liebe Christi. Nur wer die Liebe insich trägt, wird sie auch weitergeben und das ganzfreiwillig und ganz von alleine. Christen leuchten undwürzen von sich aus, ohne Anstrengung.

AnwendungCollage aus Zeitungsartikeln. Die Artikelsollen das Wesen dieser Welt verdeutli-chen. Diese Artikel werden auf einer

Seite einer großen Pappe aufgeklebt. Die Kidskleben auf die andere Seite Artikel, die verdeutli-chen, wie die Welt aussieht wenn Christen, bzw. dieLiebe Jesus wirken. Dabei können auch eigene Ge-danken aufgeschrieben werden.

Juli 3

Das Salz in der SuppeMatthäus 5, 13-16

Gebet„Lieber Herr, gebrauche uns in unsererFamilie, unserer Klasse oder unserem

Sportverein, dass wir deine Liebe weitergeben.Schenke uns dazu den nötigen Mut. Amen.“

Liedvorschläge JSL 125 „Sei ein lebendger Fisch“JSL 69 „Kommt, sagt es allen weiter“JSL 68 „Geh, lauf und ruf zu deinemFreund“

Von Uwe Rosinski

Juli 3

Die rechte HerzenshaltungMatthäus 6, 5-8

Theologische Werkstatt In Mt 5 ging es um die zusammengefass-te Lehre Jesu, die sich von der phari-

säischen Lehre deutlich unterschied. In Matthäus 6geht es nun um die religiöse Praxis. Und auch hierwerden Unterschiede zwischen Jesus und den Pha-risäern deutlich. Jesus wendet sich gegen jeglicheöffentliche Zurschaustellung, welche die eigeneWerkgerechtigkeit zeigen soll. An drei Beispielendes religiösen Lebens macht Jesus dies deutlich: Al-mosen (6, 1ff), Beten (6, 5ff) und Fasten (6, 16ff).Das Beten gehört zur täglichen religiösen Praxis undwurde damals wie heute auch in der Öffentlichkeitausgeübt (z.B. Klagemauer in Jerusalem). AberJesus kritisiert nicht die Öffentlichkeit des Betens,sondern die aufgesetzte Frömmigkeit, mit der sichdie Leute zur Schau stellen.Jesus hebt das Gebet im Kämmerlein hervor – daspersönliche Zwiegespräch mit Gott. Hier kann ichRuhe finden, der Ablenkung von Außen ausweichenund auf mein Inneres hören.Beim Beten sind nicht viele Worte nötig, als ob ichGott mit mehr Worten eher zum Zuhören bekomme.Nicht die Anzahl der Worte und die Schönheit derSprache sind entscheidend, sondern das Vertrauendes Kindes im Gespräch mit seinem Vater. DerVater weiß, was sein Kind bedarf. Aber diesesWissen macht das Gebet nicht überflüssig. Sondernes befreit zu einem offenen Gespräch. Und diesenoffenen Austausch mit dem Vater braucht das Kind.

Fragen an die MitarbeitendenWelche Rolle spielt das Gebet in meinerBeziehung zum Vater?

– Bete ich aus Verpflichtung („Als Christ mussman beten!“) oder weil mir das Gespräch mitmeinem Vater wichtig ist und mich weiterbringt?

– Welche Wichtigkeit hat für mich das „Gebet imKämmerlein“ und das Gebet in der Gruppe/Öf-fentlichkeit?

– Wie handhaben wir das Gebet in der Jung-schar, und wie wirkt es auf die Jungscharler?Als Pflicht, als gestaltendes Element, als leben-diges Erleben, als Schau, ...?

EinstiegZum Einstieg wird der Bibeltext Matthäus6, 5-8 vorgelesen. Danach werden denTeilnehmenden einfache, das Gebet the-

matisierende Fragen, gestellt, z.B.:– Betet ihr zu Hause, in der Schule, mit den

Eltern, ...?– Was oder wie betet ihr – Gute-Nacht-Gebet,

Essensgebet, freies Gebet, ...?– Wofür betet ihr – für euch, Freunde, Familie, ...?– Fällt es euch leicht zu beten? Welche

Worte/Sprache verwendet ihr?

Als Nächstes wird die Vorlesegeschichte (-Gebet)vorgelesen. Diese kann mit den Worten eingeleitetwerden: „Wir wollen heute mal auf ein Gebet eineskleinen Jungen/Mädchen hören. Achtet gut darauf,wie und worüber er/sie mit Gott redet!“

Anwendung„Hallo Papa, ich liege jetzt hier inmeinem Bett und sage dir noch Dankefür den heutigen Tag. Er war schön.

Das Wetter hast du heute super hinbekommen. Sokonnte ich den ganzen Nachmittag im Freibad sein.Mit meinen Freunden hatte ich viel Spaß beimSchwimmen. Und cool war das Springen vom 3-Me-ter-Turm. Nur einmal gab's Ärger vom Bademeister,als wir versucht haben, die Leute am Rand nass zumachen.Einen Schrecken habe ich bekommen, als die Steffibeim Jagen neben dem Startblock ausrutschte undauf den Hinterkopf knallte. Sie hatte eine kleinePlatzwunde am Kopf und wurde zum Arzt gebracht.Der hat die Wunder geklebt. Und später war siewieder mit auf der Wiese im Freibad. Danke, dassdu sie behütet hast und ihr nichts Schlimmerespassiert ist. Ich will gar nicht dran denken, waspassiert wäre, wenn sie mit dem Kopf auf den Start-block aufgeschlagen wäre.

Heute Abend haben wir dann zu Hause gegrillt. Ichliebe grillen. Es gab leckere Würstchen und Foli-enkartoffeln. Danke, dass du sowas Leckeres er-funden hast.

Juli 4

Die rechte HerzenshaltungMatthäus 6, 5-8

Papa, ich mache mir um meine Mami Sorgen. Sie hat sich eben wieder mit ihrem Freund ge-stritten. Und ich habe gehört, wie sie wieder geweinthat. Sie streiten sich in letzter Zeit wieder öfters.Papa, ich mag es nicht, wenn er Mami zum Weinenbringt. Ich will, dass die Streitereien aufhören und esMami wieder besser geht. Kannst du ihr nicht hel-fen? Behüte sie, wie du mich behütest.Papa, ich bin froh, dass du mich lieb hast und dassdu Mami lieb hast. Danke, dass ich so einen großenFreund und Vater haben darf. Danke auch für Mami,dass sie bei mir ist.Papa, schenke mir bitte schöne Träume und lassmich schnell aufwachen, wenn ich wieder einenschrecklichen Traum habe. Danke! Amen.“

GesprächNun kann noch ein kurzes Gespräch darüber ange-fügt werden, auf was die TN während des Lesensalles geachtet haben. Abschließend kann ein MAnoch mal kurz drei wichtige Tipps geben, wie die TNbeten können (z.B. Reden wie mit einem gutenFreund; danken, loben, bitten; Vertrauen zum Vaterhaben)

Gebet„Vater, danke dass wir jeder Zeit mit dirreden dürfen – auch in der Jungschar –und du uns verstehst und weißt, wie esuns geht. Amen“

LiederJSL 27 „Danke, Herr Jesus“ JSL 33.10. „Lasst uns miteinander”JSL alt 110 „Bino batata“

Von Michael Stünn

Juli 4

Gott wil der Versorger seinMatthäus 6, 24-32

Theologische Werkstatt Dieser Bibeltext steht in enger Ver-bindung zum vorherigen Abschnitt, in

dem es um das Verhältnis zum Besitz ging. Nungeht Jesus in seiner Rede einen Schritt weiter, indem er nicht nur den Wert der materiellen Güter hin-terfragt, sondern unsere Neigung, uns von den ma-teriellen Dingen abhängig zu machen. Es geht ihmnicht darum, dass wir ohne Essen und Bekleidungleben sollen. Die leibliche Abhängigkeit von diesenDingen bleibt natürlich bestehen. Jesus sieht einRisiko in unserem Streben (!) nach materiellen Gü-tern: wenn wir nicht aufpassen, nimmt es unserLeben voll in Beschlag. Die Botschaft von Jesus ist:Dein Leben ist mehr wert, als Essen und Beklei-dung. Lebe nicht für diese Dinge, sondern lebeallein für Gott! Er will dein Versorger sein.

Fragen an die MitarbeitendenWir sehr nimmt dich der Alltag in Be-schlag? Wie und wann hast du Gott alsdeinen Versorger erlebt? Gibt es Dinge,

die dir Sorgen bereiten – nicht nur in materieller Hin-sicht? Bevor du zu den Kindern sprichst, rede inRuhe mit Gott und sag ihm alle deine Sorgen. Er willsich darum kümmern. Das ist die beste Vorbereitungauf die JS-Stunde.

EinstiegGib jedem Kind eine kommerzielle Zeit-schrift (vorteilhaft sind Kinderzeitschrif-ten). Jedes Kind soll sich für eine Wer-

bung entscheiden, die es am besten findet und sieherausnehmen. Wenn alle fertig sind, soll jeder „sei-ne“ Werbung zeigen und sagen, warum er sich fürsie entschieden hat und was daran so ansprechendist.Während dessen schreibst du auf einem großenBlatt untereinander auf, worum es bei diesem Pro-dukt geht bzw. was in der Werbung versprochenwird.

AndachtLies anschließend den Bibeltext vor. Zu-sammenfassend kannst du dann sagen:

„Jesus sagt, dass wir uns auf Gott verlassen dürfen,dass er uns mit allem versorgt, was wir zum Lebenbrauchen.“Frage an die Kinder: Gibt es irgend ein Produkt, dases mit Gottes Angebot aufnehmen kann? WelchesProdukt will uns unser ganzes Leben lang zu-verlässig versorgen? Schreibe die Vorschläge derKinder auf ein Blatt Papier. Lasse zwischen den Zei-len etwas Platz – siehe unten!Noch etwas will Jesus uns sagen: Es gibt etwas,was wichtiger ist als Pommes, Cola, Marken-Kla-motten, gute Zensuren, Playstation und teure Moun-tain-Bikes: Es ist Gott. Gott ist wichtiger! Du kannstmit ihm leben, wie mit einem Freund und du fühlstdich mit ihm reicher als ein Millionär.

GebetNun kannst du auf das Blatt unter jedesProdukt immer diesen Satz schreiben (indie Lücke, die du zwischen Zeilen ge-

lassen hast): „Aber bei Gott bekomme ich mehr!“Dann lest es gemeinsam vor! (Die ständige Wieder-holung des einen Satzes klingt vielleicht komisch,aber es prägt sich gut ein. Übrigens findest du inPsalm 136 dasselbe Prinzip.) Am Ende sagt ihreinfach: Amen.

Lieder JSL 3 „All die Fülle ist in dir“JSL 51 „Heißa, wir dürfen leben“JSL 32 „Wir sagen danke, für alles“

Von Tobias Müller

Juli 5

Wähle den richtigen WegMatthäus 7, 12-14

Theologische Werkstatt Unser Text steht im Matthäusevangelium.Dieses Evangelium entstand Ende der

50er bzw. Anfang der 60er Jahre des 1. Jahr-hunderts. Der Verfasser ist nach alter kirchlicherÜberlieferung der Apostel Matthäus aus dem Kreisder zwölf Jünger. Er wird im NT nur fünfmal ge-nannt. Im Matthäusevangelium lesen wir von ihm inKap. 9,9 – es ist die Geschichte von seiner Berufungund dann noch im Kap. 10,3 - dort werden dieNamen der 12 Apostel benannt. Im Markus- und Lu-kasevangelium wird Matthäus in seiner Berufungs-geschichte Levi genannt, was vermutlich seinursprünglicher Name war.Matthäus schreibt das Evangelium für Judenchris-ten. Er will den Juden zeigen, dass Jesu Worte undTaten von Gott sind, indem er sie auf die Bibel, dasAlte Testament, verweist. Er will deutlich machen,das Verheißene wird in Jesus erfüllt.Unser Text selber sind Verse aus der Bergpredigt.Jesus tritt auf einen Berg, seine Jünger treten zuihm. Er redet zu ihnen und beginnt, sie zu unter-weisen.V.12: Nachdem gesagt wurde, wie wir uns vor Gottverhalten sollen (Bittet, Suchet, Klopfet an! V.7) folgtdie Liebesregel für unser Verhalten zu den Mit-menschen und damit die Zusammenfassung allerHauptstücke der Bergpredigt. „Tu dem andern Gu-tes! Erfreue ihn! Liebe ihn! – Denn sicherlich willstdu ja auch so behandelt werden.“ Dieser Vers ist dieGrundregel des gemeinschaftlichen Lebens, dasGeheimnis des persönlichen und gesellschaftlichenWohlbefindens überhaupt.V.13+14: Hier finden wir ein Gleichnis vor. Es ist voneinem breiten und hohen Stadttor und einem kleinenNebentor die Rede. Wer sich das bildlich vorstellt,sieht ringsherum noch eine große Stadtmauer.Durch das große Tor geht eine breite Straße, derVerkehr rollt durch und es ist der Weg für die meis-ten Menschen. Das kleine Nebentor wird nichtwirklich wahrgenommen und nur von den Wenigstengenutzt. Was bedeutet dieses Gleichnis? Neben der kleinenJüngerschar hatte in Israel die geschlossene Mehr-heit des Volkes eine andere Erwartung an denMessias. Die Forderungen Jesu (siehe Bergpredigt)standen allem Bisherigen entgegengesetzt, es galt

ein Umdenken, eine Umwertung aller Werte. Diebreite Masse ist diesen Weg nicht gegangen, aberdie kleine Jüngerschar. Mit diesem Bild von derengen und weiten Pforte, von der engen und weitenStraße hat Jesus die große Scheidung beschrieben,die sein Kommen unter den Menschen hervorge-rufen hat. Es gibt nur zwei Wege, den Weg mit oderohne Gott. Es gibt keinen dritten Weg. Jesus selberist der schmale Weg: „Ich bin der Weg und dieWahrheit und das Leben.“ Joh. 14,6 Der breite Wegführt zur Verdammnis.

Fragen an die MitarbeitendenDer Text macht mich darauf aufmerksam,dass ich die Wahl zwischen zwei Wegenhabe. Auf welchem Weg bist du? Der schmale Weg beginnt mit einer

engen Pforte, d.h. es passt nicht alles durch, ichkann nicht alles mitnehmen. Was muss ich zurück-lassen? Was hindert mich in meinem Glauben?„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg’ auchkeinem andern zu.“ (Tobit 4,15 - Apokryphen)Was wünscht du dir, wie andere zu dir sein sollen?

EinstiegSpiel: „Himmel und Hölle“Material: Ein Stück Pappe – auf dereinen Seite weiß, auf der anderenschwarz. Beschreibung: Wir teilen den

Raum in 2 Hälften, evtl. durch einen Kreidestrich, inHimmel (weiße Seite der Pappe) und Hölle(schwarze Seite der Pappe). Der Spielleiter hält diePappe hinter seinem Rücken. Die Musik spielt unddie Kinder sollen sich zur Musik bewegen, laufen,tanzen usw. Die Musik wird gestoppt, der Spielleiterhält die Pappe hoch, entweder die schwarze oderdie weiße Seite.Hält er die weiße Seite hoch, müssen z.B. alleSpieler versuchen in den Bereich „Himmel“ zu kom-men. Der Letzte, der das Feld betritt, scheidet aus.

August 1

Wähle den richtigen WegMatthäus 7, 12-14

ErzählenIm Spiel ist es einfach, zwischen Himmelund Hölle zu wechseln und es macht

keine Mühe, in den Himmel „zu rennen“. In der Bibelentdecken wir, dass Jesus in der Bergpredigt von 2Wegen spricht. Jesus sagt, in unserem Leben gibtes 2 Wege, zwischen denen wir entscheiden dürfen.Der Weg, der in den Himmel, der zum Leben führt,er beginnt mit einer engen Tür und ist sehr schmal.Und der Weg, der zur Verdammnis führt, ist ein sehrbreiter Weg und beginnt mit einem weiten Tor. Esgibt viele Menschen, die den breiten und bequemenWeg wählen. Das ist der Weg, auf dem Gott keineRolle spielt. Und es gibt nur wenige Leute, die denschmalen Weg finden und gehen. Jesus sagt zu sei-nen Jüngern: Geht durch die enge Tür, geht denschmalen Weg. So könnt ihr in das Reich Gotteskommen. Es ist wichtig, dass wir uns jetzt mal die 2Wege näher anschauen.(Es ist schwierig, über diese Wege nur zu reden,deshalb wollen wir sie ein Stück von den Kindernerleben lassen.)

Anwendung - GesprächAuf dem breiten Weg gibt es vielleichtPersonen und viele Dinge, die mich vonGott ablenken. Was könnte das sein?

AktionVor uns liegt eine lange Bahn Tapete.Sie symbolisiert den breiten Weg. DieAntworten aus dem Gespräch s.o.

können auf diese Tapete geschrieben und gemaltwerden. Es ist wichtig, mit den Kindern darüber zureden.

AuslegungEs ist wichtig, dass auf einem schmalenWeg aufeinander Rücksicht genommenund geachtet wird, damit keiner abrutscht,

vom Weg abkommt usw. Und um diesen Blick für-einander zu haben ist es wichtig, dass wir uns amAnfang des Weges „klein“ machen, also die Dingeablegen s.o., die ein Miteinander erschweren odervergiften. Vielleicht steht deshalb in diesem Zu-sammenhang der Vers 12: „Alles nun, was ihr wollt,dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“

Es ist eine wichtige Grundregel für ein gutes Mitein-ander. Wer auf dem schmalen Weg mit Gott unter-wegs ist, geht nicht einfach am andern vorbei. Chris-ten leben in Gemeinschaft und das Miteinandermacht stark, ermutigt, bringt nach vorn. Übrigens,auf einem breiten Weg, wo viele unterwegs sind,wird vielleicht auch mal schnell einer „überrollt.“

AktionSchmaler Weg als Parcours – am bestenim Freien möglich. Folgende Elementekönnen verwendet werden:

- ein schmaler Eingang, mit der der Weg beginnt- Kriechtunnel - etwas zum Balancieren, die Kinder können sichdabei gegenseitig stützen, - eine leicht schräg angelehnte Leiter, auf die dieKinder hoch balancieren können- Hindernisse, über die die Kinder klettern müssen,- Pedalos - auch hier kann das gegenseitigeStützen eine Hilfe sein- Rasen-Ski – ich komme nur vorwärts, wenn ichmich mit anderen zusammenschließe (mehrereFüße sind hintereinander auf einen Ski geschnallt)- Sackhüpfen o.ä.- zwischen den Elementen können Schilder liegenmit evtl. Bibelversen, wie z.B.Mt 7, 12 / Mt 7, 13 / 5.Mose 5, 6 ff - Die 10 Gebote (5. Mose) sind wie ein Geländer,die mich auf dem schmalen Weg vor dem Abrut-schen bewahren.– es kann auch mal was zum Freuen, z.B.Nascherei, zwischen den Elementen liegen

Im Anschluss sollte mit den Kindern über die ge-machten Erfahrungen geredet werden. Vielleichtkann man im Blick auf die 2 Wege auch 2 Jung-scharstunden daraus machen.

August 1

Wähle den richtigen WegMatthäus 7, 12-14

Gebet „Lieber Herr, unser Leben liegt vor unsund wir dürfen selbst entscheiden,welchen Weg wir gehen. Danke, dass du

uns darauf aufmerksam machst, dass es nur einenWeg gibt, der zu dir führt. Es ist schön, dass wir aufdiesem Weg nicht allein sind. Wir können unsgegenseitig stärken und stützen und diesen Weggemeinsam gehen. Danke, dass du uns auf diesemWeg begleiten willst. Amen.“

Lieder JSL 86 Wie kann man jung sein und denWeg unsträflich gehn

JSL 96 Es ist ein guter Weg, den Gott mit mir gehtJSL 99 Wie die Sonne, so ist Gottes Liebe

MaterialFür Einstiegsspiel:

Pappe (schwarz/ weiß), Kreide oder etwasanderes zum Abtrennen d. Spielfelder

Von Annelie Weiser

August 1

... sprich nur ein WortMatthäus 8, 5-10 und 13

Theologische Werkstatt Jesus kommt in die Stadt Kafarnaum. DieStadt lag am Nordufer des Sees Geneza-

reth. Einige Jünger Jesu stammten aus dem Dorf:Petrus, Andreas, Johannes, Jakobus und auch Levi.Nach Mt 4,12-13 wohnte Jesus auch eine zeitlang inKafarnaum. Sicher waren viele Menschen da, diemit Jesus redeten. Sicher gab es mehr als einenKranken in der Stadt. Aber die Begegnung mit demHauptmann war von großer Bedeutung. Einen sol-chen Glauben hat Jesus in Israel noch nicht gese-hen.Der Hauptmann kennt sich mit Macht aus. Er weiß,was es heißt, Soldaten zu befehlen, die seinenWorten gehorchen müssen. Er kennt es, Sieger zusein. Die Römische Armee war eine siegreiche Ar-mee, und der gehörte er an. Und nun begegnet ereiner Situation, in der er machtlos ist. Hier kann ernicht befehlen. Hier geht es nicht nach seinemWillen. Krankheit und Tod, da hört der Machtbereichdes Menschen auf, auch wenn er noch so hoch inder Hierarchie der Welt steht. Der Hauptmann weiß,dass es einen größeren Herrn als ihn und dierömischen Befehlshaber gibt. So wie seine Worte fürseine Soldaten verbindlich sind, so sind die WorteJesu, des Sohnes Gottes, verbindlich. „Sprich nurein Wort, …!“ Krankheit, Tod, Sturm und Wellenmüssen seinem Wort gehorchen. Der Hauptmann vertraut dem Wort JesuDer Hauptmann erfährt etwas Großartiges: Jesushört ihm zu und er antwortet. Das dürfen wir uns insHerz schreiben: Wenn ich Jesus anrufe, hört erschon. Vielleicht verstehe ich seine Antwort nichtimmer. Aber eines darf ich wissen: Jesus hört! Hierbeweist der Hauptmann ein tiefes Vertrauen. Erglaubt, dass das Wort Jesu höher steht als seineÄngste, Befürchtungen und Erfahrungen. Er vertrautohne wenn und aber. Ist es der große Glaube, derhier entscheidet? Geschieht das, was ein Christ miteinem großem Glauben glaubt? In Sachen Glaubenzählt nur eines: Der Glaube an einen großen Gott!„Sprich nur ein Wort….!“ Dabei kommt es nicht aufden eigenen Glauben ans, sondern auf die GrößeJesu. Nicht ich bin der Entscheidende, sondernallein Jesus. Der Hauptmann ist demütig. Wie oft wollen wir

mehr als nur das Wort Jesu?! Ganz anders derHauptmann. Das Wort Jesu ist ihm genug. DerGlaube spricht: „Herr, du kannst!“ Die Ehrfurchtspricht: „Herr, wenn du willst!“ Und die Demut weiß:„Herr, ich bin nicht würdig!“ Diese demütige Haltung,die Jesus und sein Wort höher stellt als das eigeneEmpfinden, dürfen wir von dem Hauptmann lernen. Das Heil gilt dem Hauptmann und der ganzen WeltDas Wort Jesu gilt der ganzen Welt. Auch einemrömischen Hauptmann und seinem Diener. Hier wirdschon deutlich, dass das Heil durch Jesus derganzen Welt gilt. Auch heute. Dir und mir. Und denKindern in deiner Jungschar.

Fragen an die MitarbeitendenWie gehst du mit Situationen um, indenen du nichts tun kannst? An einemKrankenbett sitzen, und nichts tun

können. Unheilbar krank. Krebs. Unfall.Kennst du solche Situationen? Kennen die Kinder indeiner Jungschar solche Situationen? Was findestdu entscheidender: Die Größe deines Glaubens,oder dein Glaube an einen großen Gott? Ordnewenn es sein muss die Verhältnisse wieder neu!Der Hauptmann trägt Verantwortung für seine Sol-daten und Knechte. Er tritt für seinen krankenKnecht vor Jesus ein. Auch du trägst Verant-wortung: für die Kinder in deiner Gruppe. Trete auchdu für sie bei Jesus ein. Bete für sie, denke an sie inder Fürbitte. Es ist nicht umsonst! Du betest zueinem großen Gott.

GesprächIm Gespräch mit den Kindern könnt ihrFragen klären, die sich aus der Ge-schichte ergeben. Oft reden wir davon,Jesus zu vertrauen. Aber was heißt

das konkret? Vielleicht können Beispiele von dir denKindern helfen? Wo hast es schon erlebt, von Jesusgehalten zu werden? Bleibe mit deinen Beispielen inder Erlebniswelt deiner Kinder. Das Wort „Demut“ istin der heutigen Zeit auch erklärungsbedürftig. Wiekönnen Kinder das Wort erfassen? Lass deineKinder versuchen, eine Erklärung oder Geschichtezu finden, die Demut erklärt.

August 2

... sprich nur ein WortMatthäus 8, 5-10 und 13

AktionEs bieten sich kleine Spiele und Spielak-tionen aus dem Alltag der römischen Sol-daten an. Gespielt wird in 2 Gruppen

gegeneinander. Eine Bewertung ist manchmalschwer, aber es kann ja ein Kräftemessen ohne Ge-winner und Verlierer sein:- im Gleichschritt marschieren- Befehle erteilen (derbessere Befehlston)- Anschleichen (keine Geräusche machen)- Bogenschießen- Speerwerfen

Spielidee:Eine Umsetzung des Brettspieles „Stratego“ fürJungschargruppen. Das kann man im Wald oderauch im Dorf spielen. Die modernen Begriffe (Gene-ral, Fahne, ,…) kann man durch römische Rängeersetzen: Centurio, Legionär,… (Für die Umsetzungmusst du natürlich selber kreativ werden).

Gebet„Jesus, ich will es lernen, immer wiederneu an dich zu glauben. Du bist dergroße Gott, und alles muss dir

gehorchen. Und trotzdem kümmerst du dich umuns, deine Kinder. Dafür will ich dir danken. Ich willdir und deinem Wort vertrauen. Immer mehr.Amen.“

LiederJSL 98: Mein Gott ist höher als dieBergeJSL 44: Lass mich an dich glaubenJSL 85: Immer auf Gott zu vertrauen

Von David Janz

August 2

Jesus nachfolgenMatthäus 9, 9-13

Erzählen Der Mitarbeiter kommt am Anfangvielleicht verkleidet als Zöllner in dieJungscharstunde und erzählt was ihm

passiert ist. „Es ist schon beeindruckend. Jesusfordert mich,den Zöllner Matthäus auf mit denWorten: Folge mir nach! Und dann folgte ich ihmnach. Klingt ziemlich easy und einfach.Aber so easy schien das gar nicht gewesen zu sein.Denn den Pharisäer scheint das nicht zu gefallen,das Jesus mit mir, einem Zöllner und anderenSündern, zusammen ist. Denn wir sind nicht sobeliebt bei den Pharisäern.Und da macht Jesus etwas, was die Pharisäer et-was durcheinander brachte. Denn Jesus isst mit denuns. Und wir waren nicht gerade angesehen im VolkGottes damals. Aber das scheint Jesus nicht zu in-teressieren, er lässt sich die Gemeinschaft nichtnehmen. Auch Jesus hörte davon, dass die Judensich darüber aufregten. Er sagte ihnen, dass dieKranken und nicht die Starken einen Arzt brauchen.Er meinte damit wohl, dass die Menschen, also wirZöllner und Sünder mit denen er aß, schwach sindin den Augen der anderen. Sie waren nichts wertund hatten es deshalb schwerer. Und er hatte unse-re Situation genau richtig erkannt. Sie hattenvielleicht nicht so viele Freunde und jeder redete nurüber sie schlechte Sachen. Keiner mochte mit ihnenzusammen sein, geschweige denn mit ihnen zuessen. Denn diese Zöllner standen im Auftrag vonden Römern und sammelten Steuern ein und dassehr eifrig, so dass auch öfters ein kleiner Gewinnfür sie dabei raus sprang. Deshalb waren sie beiden Juden sehr verhasst. Denn die Juden mochtendie Römer nicht, weil sie über sie herrschten. WirZöllner waren aus dem gesellschaftlichen Lebenausgeschlossen, denn sie waren nationale und reli-giöse Verräter. Jeder schaute uns schief an, wennwir über die Straße liefen. Keiner wollte etwas mituns zu tun haben. Wir sind eigentlich sehr einsam.Ich bin sehr einsam.Aber genau das macht Jesus so besonders. Erwollte mit uns reden mit uns zusammen sein, auchwenn die anderen ihn dafür verlachten, nichtverstanden. Ihm war das egal.Denn genau für die Einsamen möchte Jesus da seinund mit ihnen Gemeinschaft haben. Er ist uns

anders begegnet und zwar mit Liebe und Barmher-zigkeit. Und er möchte sogar, dass wir ihm nach-folgen. Er hat das zu Matthäus dem Zöllner, zu mir,gesagt. Er möchte mehr als nur mit ihnen zu-sammen sein. Er möchte mit ihnen das Leben teilenUnd ich bin einer von den Jüngern Jesu. Was Jesusnachfolgen für mich bedeutet, dass lernte ich immermehr. Das heißt nicht nur Jesus hinter her laufen,sondern ich habe auch sehr viele Dinge gelernt.Aber das könnt ihr alles in der Bibel nachlesen.Schön, das ist ja wirklich schön ,werdet ihr jetzt den-ken. Da war also der Zöllner Matthäus, der von allengemieden wurde,keine Freunde hatte, Menschenum ihr Geld betrug und sehr einsam war, weil er fürdie Römer arbeitete. Zu dem kam Jesus und hattemit ihm Gemeinschaft, obwohl alle anderen dasnicht toll fanden. Und Matthäus war so fasziniert vonihm, dass er doch glatt mit ihm weiter durch dasLand zog, als Jesus ihn dazu aufforderte. Und siewurden sehr gute Freunde. Jesus war also auch miteinem Zöllner befreundet.Aber was hat das mit mir zu tun? Heute gibt eskeine Zöllner mehr, zumindest hier nicht. Wirklich?Vielleicht sind es keine Zöllner, aber vielleicht sinddas Menschen, denen es nicht besser geht wie denZöllner damals. Es sind Menschen, die auch ausge-schlossen sind und keine Freunde haben. Es sindMenschen, mit denen keiner zusammen sein möch-te und die sehr einsam sind. Und es sind Menschen,die vielleicht auf Grund ihrer Hautfarbe, ihrerHerkunft, ihrer Sprache verlacht werden. Vielleichtgibt es die in deiner Klasse oder in deiner Schule,oder vielleicht in deiner Nachbarschaft, oder dumerkst auf einmal dass du ein Zöllner bist. Nimm dirdoch mal kurz Zeit zu überlegen, was die da fürMenschen einfallen!Vielleicht fallen dir jetzt doch ein paar Namen ein.Die Frage ist, wie gehen wir mit diesen Menschenum? Lassen wir sie stehen und verachten und la-chen wir sie aus, wie andere Menschen es tun?

Oder du möchtest du es wie Jesus machen? Dusuchst ihre Gemeinschaft, möchtest mit ihnen zu-sammen sein, obwohl vielleicht andere das nicht tollfinden werden. Du kannst sie zum Beispiel zumspielen einladen, oder sie mit zur Jungschar mit-nehmen. Oder du kannst für sie beten.

August 3

Jesus nachfolgenMatthäus 9, 9-13

Oder vielleicht lädst du sie mal in deine Jungscharein, oder du fragst sie, ob sie mit dir heute denNachmittag verbringen wollen? Ich wünsche dir beijeder Begegnung Gottes Segen. Und ich bin mir si-cher, dass du neue Freunde finden kannst, auchwenn du es vorher nicht denkst.“

Gebet„Herr Jesus, du kennst und liebst jedeneinzelnen Menschen. Gerade und vor

allem auch die Außenseiter. Das macht uns froh,denn manchmal denken wir auch, dass uns keinermag. Lass uns deinem Beispiel folgen undfreundlich auf diejenigen zugehen, die von anderenausgelacht und geärgert werden. Amen.“

Lieder JSL 109 Wenn einer sagt, ich dich...JSL 129 Du brauchst einen FreundJSL 35 Halte zu mir guter Gott

Von Stefanie Olsson

August 3

Nachfolge ist kein SpaziergangMatthäus 10, 16-20

Theologische Werkstatt Unser Text ist ein Wendepunkt im Mat-thäus-Evangelium. Zum ersten Mal macht

Jesus seinen Jüngern deutlich, dass Nachfolge keinSpaziergang ist.Bis jetzt war scheinbar alles rosarot und für jedenbegeisternd. In den Kapiteln 5-7 (Bergpredigt) offen-barte sich Jesus als Messias des Wortes und derVerkündigung, in den Kapiteln 8-9 war er der Messi-as der Tat (Wunder ohne Ende) und direkt vor un-serem Text durften die Jünger ein „Missionsprak-tikum“ absolvieren. Und nun wird der Ton rauer. Jesus sagt seinen Jüngern, was sie erwartet: Manwird euch quälen, verhaften und anfeinden. Ihrwerdet euch rechtfertigen müssen. Ihr werdet Men-schen sein, die man in Frage stellt. Jesus sendet seine Jünger (und Jüngerinnen) wieSchafe unter Wölfe. Das heißt, die Mission derJünger ist nicht in alle Richtungen abgesichert undes gibt Risiken für Leib und Leben. Aber ihr seidnicht allein! Und das ist das Fazit des Textes (V 20):Habt keine Angst und sorgt euch nicht, denn nichtihr seid es, die da reden (und sich verteidigen), son-dern der heilige Geist wird durch euch reden!

AnwendungDieser Text ist für unsere Zielgruppe nichtunbedingt einfach. Es ist ein ehrlicherText über die Schwierigkeiten, die Glaube

und Christsein mit sich bringen kann. Die jüngerenJungscharler werden das evt. noch nicht so erleben,dass ihre Freunde und Klassenkameraden überGlaube, CVJM, Jungschar und Kirche ablästern. Dieälteren werden das sehr wohl schon kennen. Glau-be ist uncool, Jungschar und Gott ist nicht „in“. Alleunsere Jungscharler werden jedoch das Gefühlkennen: „Ich bin angefeindet.“ „Ich bin ausgeliefertoder schutzlos.“ „Ich bin einer Situation nicht ge-wachsen.“ (Klassenarbeit, sportliche Leistung, Feh-ler eingestehen können…). Hier können wir für dieAndacht und das Thema ansetzten und einsteigen.

EinstiegEs gibt Situationen, in denen man stand-haft und stark sein muss. Bestimmt

kennt ihr alle eine solche Situation aus der Schule,oder? (Sammeln von Erlebnissen: z.B. Klassen-

arbeit, Freund, der geärgert wurde und dem manhilft.) Wir werden uns heute sowohl mit Spielen alsauch in der Andacht mit solchen Situationenbeschäftigen. Wir bilden Gruppen von je 4 Per-sonen. Hahnenkampf Im „Zweikampf“ treten aus jeder Gruppe ein „Hahn“an. Das heißt sie stehen auf einem Bein und versu-chen sich nun gegenseitig durch „anrempeln“ ausdem Gleichgewicht zu bringen, so dass der andereden 2. Fuß benutzen muss. Verloren hat, wer zuerstauf 2 Beinen steht.

Haguh – New Game SpielDie SpielerInnen bilden zwei Gruppen, die sich inzwei Reihen in einem Abstand von etwa 1m gegen-über stehen. Abwechselnd startet jeweils die ersteSpielerIn und geht gemessenen Schrittes mit erns-tem Gesicht durch das Spalier. Die SpielerInnen derjeweils gegnerischen Gruppe versuchen ihn/siedazu zu bringen, den nach Möglichkeit stoischenGesichtsausdruck aufzugeben, wobei alles erlaubtist außer den Mitspieler anzufassen. Wenn dieSpielerIn bis zum Ende der Reihe ihren ernstenGesichtsausdruck beibehalten kann, darf er/sie sichans Ende der Reihe stellen. Sollte er/sie aber lä-cheln, grinsen, oder lachen, muss er/sie sich irgend-wo in die Reihe stellen. Die Gruppe gewinnt, derenMitglieder komplett den Gang durch das Spalier ge-schafft hat ohne zu grinsen/zu lachen.

„Dali-Dali“ –Argumente findenJe zwei Spieler/innen müssen im Wechsel Stich-wörter liefern. Nur neue Begriffe werden gezählt.z.B. Warum die Jungschar toll ist Spaß, Spiel, Freude, Freunde….z.B. Warum der Jungschar-Raum cool ist schön bunt, viel Platz, gemütlich…

FehlerbildEine Gruppe hat 1 Minute Zeit sich den Raumund/oder die andere Gruppe und deren Ausseheneinzuprägen. Dann verlässt sie den Raum. Dieandere Gruppe(n) verändert ihr Aussehen oder denRaum. (Evt. begrenzen auf 10 oder 15 „Fehler“)Dann kommt Gruppe 1 wieder herein und muss nun

August 4

Nachfolge ist kein SpaziergangMatthäus 10, 16-20

die Fehler finden (evt. Zeit stoppen).Aufgabe als Gruppe lösen: Alle Gruppen (je 4 Personen!) sollen ein Standbildschaffen, bei dem 4 Füße, 2 Hände und 1 Kopf denBoden berühren. Dieses Standbild muss mindestens30 Sekunden stehen bleiben. Die schnellste Gruppegewinnt.

Erzählen/VorlesenWir haben jetzt viele Spiele gemacht, beidenen wir Standhaft sein mussten oder

Argumente suchten oder wo wir eine schwierigeAufgabe lösen mussten. Wann fielen uns diese Auf-gaben leicht und wann war es eigentlich ziemlichschwer? Gespräch über die Spiele und das Erlebender Kinder. (Wann ging es gut, wann fiel schwer –Alleine lösen oder in Gruppenarbeit)Erzählung:„Ich kann das nicht, das schaff ich nie“ so ging esSimon durch den Kopf. Morgen sollte er vor derganzen Klasse seinen Aufsatz vorlesen. Aber erhatte Angst. Manchmal fing er an zu stottern, wenner aufgeregt war und seine Zahnspange, die er seiteinigen Wochen trug, störte ihn manchmal ganzordentlich. Einige seiner Klassenkameraden hattenihm schon aufgezogen, ob die Spange nun sein„Stotterdraht“ sei. „Ich schaff das nie“ so stöhnte eram Nachmittag noch immer als er bei Robin, seinembesten Freund, saß. „Doch“ sagte Robin, „ich habeda eine Idee. Wenn du Morgen vorlesen musst,stellst du dich ganz dicht zu mir in der ersten Reihe.“„Ja aber das nützt doch gar nichts“ erwiderte Simon„wenn ich anfange zu stottern kannst du mir dochgar nicht weiterhelfen, du hast doch meinen Aufsatzgar nicht.“ „Das stimmt“ meinte Robin „aber ich kannihn ja haben. Wir holen jetzt deinen Aufsatz, gehenzum Kopier-Shop und machen eine Kopie vondeinem Aufsatz und ich lese mit, wenn du vorliestund wenn du stotterst oder raus kommst, dannflüstere ich dir zu was du weiterlesen musst. So wiedie Souffleuse im Theater.“ Simon war begeistert,das war es, was ihm helfen könnte.Die Deutschstunde kam, Simon und Robin zwin-kerten sich zu als der Lehrer Simon aufrief und nach10 Minuten war alles ohne Probleme erledigt. Simonwar nicht einmal ins Stottern geraten und in derPause bedankte er sich überschwänglich bei seinem

Freund. „Ja aber ich habe doch gar nicht geholfen“meinte Robin. „Doch“ sagte Simon „ich wusste Duwürdest helfen, das genügte.“Einige Zeit verging. Simon und Robin gingen nichtnur gemeinsam zur Schule, sondern auch zur Jung-schar. Seit einiger Zeit waren da viel weniger Kinderals noch vor einem Jahr und so hatten sich die Mit-arbeiter/innen der Jungschar überlegt bei der nächs-ten Jungscharstunde einige Adressen zu verteilenbei Kindern, die man einladen könnte. Die Jung-schaler sollten sich Adressen heraussuchen vonKindern, die sie kannten und diese in der kom-menden Woche besuchen und einladen.Die Gruppenstunde war wieder klasse verlaufen undStephanie, die Jungscharleiterin, las zum Abschluss20 Namen von Kindern vor. Jeder sollte sich einenNamen heraussuchen. Die meisten kannten Robinund Simon nicht. Sie hatten sich vorgenommen ge-meinsam zwei Jungen einzuladen. Es blieben 2Jungen über, der eine war ein Klassenkamerad, derwar kein Problem. Aber der zweite Name hatte es insich. Karl-Heinz Bordorsky. Er wohnte im selbenHäuserblock wie Simon und Robin. Er war zwarjünger als sie, aber sein Ruf war legendär. Unsinnund freche Sprüche waren sein Markenzeichen.Selbst Ältere hatten Respekt vor ihm. Widerwillig ließ Robin sich die Adresse von Ste-phanie aufschwatzen. „Das schafft ihr schon…“ Aufdem Heimweg trotteten die beiden nebeneinanderher. „Wenn wir den einladen, dann reißt der einenWitz nach dem anderen über die Jungschar.“ „Weißtdu noch wie der vor 3 Wochen auf der Schaukelsaß, als wir zum Jungschar-Camp fuhren, Gepäckund Schlafsack geschultert und der rief: „Na unter-wegs zu göttlichen Missionen“. Und alle haben siegelacht und gejohlt. Mann, war das peinlich.“Am Abend saß Simon in seinem Zimmer. „Karl-Heinz Bodorsky“ so sinnierte er „Du schaffst uns.“Manchmal wenn er in einer solchen Stimmung war,blätterte er in seiner Bibel, die er in der Jungschargeschenkt bekommen hatte. Irgendwie landete er imneuen Testament bei Matthäus 10. Das war es, so fühlten Robin und er sich. WieSchafe sollten sie zum Wolf Karl-Heinz gehen“. Derwürde sie mit Worten zerreißen. Aber das standnoch etwas… Die Nacht schien ihm viel zu lang zusein. Das musste er Robin sagen. Es war ja fast wie

August 4

Nachfolge ist kein SpaziergangMatthäus 10, 16-20

bei seinem Aufsatz. „Du Robin, ich glaube das mit dem Karl-Heinz istüberhaupt kein Problem“ „Wie meinst du das, Si-mon?“ „Weißt du noch die Sache mit dem Aufsatz?“Robin grinste: „Soll ich dir die dummen Er-widerungen auf Karl-Heinz Sprüche zuflüstern?“ „Nein, natürlich nicht so, das macht ein anderer“„Ein anderer“ fragte Robin ratlos „Was für einAnderer? Willst du gleich mit der ganzen Jungscharzu dem Karl-Heinz gehen?“ „Natürlich nicht“ unddabei griff Simon in seine Tasche, in die er seineBibel Morgens gesteckt hatte und las Matthäus10,16+20.Das muss euch klar sein: „Ich sende euch wieSchafe mitten unter Wölfe. …. macht euch keineSorgen, was ihr sagen sollt oder wie ihr es sagensollt. Es wird euch im entscheidenden Augenblickschon eingegeben werden. Nicht ihr werdet dann re-den, sondern der Geist* eures Vaters wird aus euchsprechen.“„Gott wird selbst mit uns zu Karl-Heinz gehen.“ „Wirzwei gemeinsam, können einen Aufsatz vorlesenund ziemlich viel schaffen, aber mit Gott noch aufunserer Seite, kann selbst ein Karl-Heinz Bodorwskyuns nichts anhaben.

Karl-Heinz Bodorwsky wurde von den beiden Jungsund Gott an diesem Nachmittag besucht. Er, Karl-Heinz, war eigentlich ziemlich nett und freute sichsehr über die Einladung. Seine erste Frage war:„Wenn ich bei Euch in der Jungschar bin, darf ichdann nächstes Jahr auch mit auf das Jungschar-Camp? Das finde ich nämlich total cool im Zelt undso zu übernachten….“(Die Handlung und Personen sind frei erfunden!)

Gebet„Herr Jesus, manchmal fühlen wir unsschwach und mutlos. Wir trauen uns nichtanderen von dir zu erzählen. Wir haben

Angst davor, dass wir ausgelacht werden. Aber dutraust uns etwas zu. Mit deiner Hilfe können wir esschaffen, wenn wir dir vertrauen. Dafür danken wirdir. Amen.“

Lieder JSL 97 „Mit meinem Gott kann ich Wällezerschlagen“JSL 85 „Immer auf Gott zu vertrauen“

JSL 13 „Gott mein Herr, es ist mir ernst“

Von Ronald Rosenthal

August 4

Das Gleichnis vom SämannMatthäus 13, 1-9

Theologische Werkstatt Die Hauptaussage, die der Text ver-mitteln will, ist, dass die Kinder darüber

nachdenken, dass in sie selbst das Wort Gottes ge-pflanzt wurde wie bei dem Samen im Feld. Es istaber damit nicht gleich gesagt, dass es auch wächstund aufgeht. Es gibt Faktoren, die Menschen davonabhalten können und wollen.

Jesus spricht in den Evangelien oft in Gleichnissenzum Volk. In diesen benutzt er für die damaligenMenschen sehr gängige und in deren Alltag oft vor-kommende Vergleiche. Durch ein Gleichnis will erihnen etwas Wichtiges veranschaulichen und ver-ständlicher machen. Die Menschen konnten sichdiese Geschichten viel länger und besser merkenals eine mögliche Predigt von Jesus. Gleichnissesind deshalb allerdings so nicht immer leichter zuverstehen, im Gegenteil, man muss über ihren tiefe-ren Sinn nachdenken. Besonders Kinder verstehennicht auf Anhieb, dass eine Geschichte auch einetiefere bzw. mehrere Bedeutungen haben kann. Dieses Gleichnis spielt in Kapernaum, der Stadt, inder Jesus lange selbst gelebt hat. Die Menschenkennen ihn also auch dort. Dass er zunächst in einBoot steigt, hat u.a. physikalische Gründe, denn dasWasser vor ihm überträgt seine Stimme und ver-stärkt sie auch so enorm, dass die Menschenmengeam Ufer problemlos alles hören und auch sehenkann. Als Verfasser dieser Geschichte gilt der Apo-stel Matthäus, er schrieb sein Evangelium im Jahre50 n. Christus. Das Besondere an diesem Gleichnis,ist die folgende Deutung die von Jesus selbst, aufdie Rückfrage der Jünger, folgt (Matthäus 13, 10ff)

Fragen an die MitarbeitendenDiese drei Fragen können zur Festi-gung/Wiederholung beantwortetwerden:- Was bedeutet es, wenn Jesus einen

Samen pflanzt?- Was kann verhindern, dass dieser Samenaufgeht?- Wie wird Jesus mein Freund?

EinstiegAls Einstieg schlage ich ein Anspiel vor.Dazu sucht ihr euch min. 6 geeigneteKinder aus eurer Gruppe aus. Erklärt ih-

nen vorher was sie machen sollen. Folgende Rollensind aufzuteilen: Bauer, Distel, 2 Raben, Sonne,Schildträger.Material: Eine Tüte Popkorn (oder ähnliches), dreiSchilder mit der Aufschrift „30fach“, „60fach",„100fach". Während ihr den Bibeltext erzählt oder vorlest,sollen die Kinder dazu die Geschehnisse vorspielen.Sobald ein Kind an der Reihe ist, also sein Partvorgelesen wird, tritt es in Bewegung und kommt aufdie „Bühne“, dort spielt es pantomimisch seineRolle.

Anwendung- der Bauer kann Popkorn hinter sichwerfen zur Verdeutlichung des Sävor-gangs.

- die Sonne kann einmal von links nach rechts überden Acker laufen und strahlend lächeln.- die Disteln können die Arme in die Luft halten unddamit wackeln, sie versuchen, das Popkorn abzu-wehren oder setzen sich darauf.- die Raben kommen angeflogen und fressen einpaar Körner auf.- Einige Körner bleiben liegen.- Es kommen Kinder/ ein Kind mit Schild/ Schildernund halten es freudestrahlend in die Luft. Sei zeigendie übrige Saat und das sie aufging und Frucht

brachte.

AuslegungIhr habt jetzt gesehen, dass der Bauersein Korn hinter sich wirft um den Boden

anzupflanzen. Das war damals im alten Orient soüblich, man warf die Saat einfach auf den Bodenund pflügte sie erst später um sie mit der Erde zuvermischen. Weil das so ist, schaut der Bauer auchnicht noch mal zurück ob das Korn auch in die Rillengefallen ist, im Gegenteil er läuft einfach ruhig weiterund macht sich um die Saat und spätere Ernte keineSorgen mehr. Jesus war kein Bauer, und trotzdem hat er etwasvom Einpflanzen verstanden. Denn er war jede Wo-

September 1

Das Gleichnis vom SämannMatthäus 13, 1-9

che auf Reisen und kam an vielen Orten vorbei. Dabei erzählte er auch diese Geschichte, die ihr ge-rade gesehen und gehört habt. Eine große Men-schenmenge hört ihm dabei zu. Er erzählt oft Ge-schichten und die Menschen finden sie gut und in-teressant. Diese Geschichten nennt man Gleichnis,weil sie wie ein Rätsel sind und eine wichtige Bot-schaft in sich haben! Dieses Gleichnis ist Jesus besonders wichtig! Denner vergleicht das Wort Gottes mit einem Samen.Jetzt wollt ihr wissen was ein kleines Körnchen mitdem Wort Gottes zu tun hat! Es ist ganz einfach.Wenn Jesus mit den Leuten über Gott spricht, dannweckt er eine tiefe Hoffnung in ihnen. Sie können et-was erfahren, über einen Gott der alle Menschenwirklich lieb hat! Dann freuen sich die Leute, die dashören, und fangen an darüber nachzudenken. Wennsie glauben was Jesus sagt, dann wächst der Glau-be in Ihnen jeden Tag mehr, eben so wie beimSamen in der Erde.Jesus pflanzt also Glauben in uns. Er tut es nichtwie der Bauer, und lässt uns Menschen kleine Kör-ner schlucken, sondern er erzählt uns immer mehrüber Gott, wie er ist und was er für uns tut. Darüberkönnen wir uns dann im Herzen freuen und unserGlaube an Gott kann dann in uns wachsen wie einWeizenfeld.Jetzt hat also jeder, der so etwas von Gott gehörthat, einen Samen in sich. Auch ihr habt so einen.Und wenn man einen Samen gepflanzt hat, bräuch-te man ja eigentlich nur noch warten, bis eraufgeht,... etwas Sonne... und abwarten... Aberleider ist es nicht so leicht! Denn auf der Welt gibt eseinige Hindernisse, die uns zurückhalten, unseremGott immer zu vertrauen und den Glauben in unswachsen zu lassen. Ihr habt ja selbst gesehen undgehört, dass mancher Samen gar nicht die Chancehatte aufzugehen und Frucht zu bringen. Ihn habendie Raben, die Sonne und die Disteln davon abge-halten! Auch die Menschen früher haben das gehört. Wasmeint ihr? Haben sie diese Geschichte richtigverstanden? Ein Gleichnis ist ein Rätsel, es gibt beidiesen Geschichten etwas zu ergründen. Aber wirwerden jetzt dem Gleichnis auf die Schliche kom-men....Die Menschen hören das Wort Gottes aber sie ent-

scheiden sich dennoch nicht für ein Leben mit Gottund können ihm nicht vertrauen. Daran sind z.B.Raben schuld, sie sind die anderen Menschen, diezu dir kommen und sagen: „Warum glaubst du dennso ein dummes Zeug? Du bist doch nicht ganz dicht!Es gibt doch keinen Gott! ...“ Es liegen auch nochDisteln im Weg und die bedeuten, dass unsereSorgen und Ängste uns sehr oft im Wege sind. Wirhaben dann Angst, und denken wir sollten uns lieberselbst um alles kümmern, anstatt Gott zu fragen!.Oder wir machen wieder alles so, wie es uns andereMenschen vorsagen. Dabei hilft Gott uns doch,wenn wir uns fürchten! Und als Letztes noch dieSonne, auch sie hat eine Bedeutung, sie steht fürdas Vertrocknen des Samens. Dies bedeutet, dasses Menschen gibt, die hören etwas über Gott undfinden es echt gut, aber dann vergessen sie es dochwieder und in der Schule oder Zuhause denken siegar nicht mehr daran. Ihre Freundschaft mit Jesusund Gott ist noch nicht fest genug.Ihr merkt also, dass es wichtig ist, eine gute Freund-schaft zu Jesus zu haben, damit er einem durchsLeben hilft. Auf ihn kann man sich fest verlassen!Diese Freundschaft muss langsam entstehen. Sieentsteht, wenn wir Jesus sagen: Ich will dein Freundsein! Und wenn wir dann mit ihm verwurzelt sind,können uns die blöden Raben, die heiße Sonne unddie Disteln nichts mehr anhaben! Durch das Gebet,können wir mit unserem Freund Jesus sprechen.

Verdeutlichung Als Verdeutlichung dieses rätselhaften Gleichnisses,will ich euch noch von einem Jungen erzählen, derSimon heißt. Er war schon seit er ein kleiner Jungein der Jungschar und hatte viel Spaß und Freudedabei. Als er jedoch älter, und die anderen Jungenin seiner Gruppe immer jünger wurden, hatte er dieLust an der Jungschar verloren. Er wollte bloß nochstören oder andere Kinder ärgern, damit er Spaßseinen hatte. Er hatte das Wort Gottes schon oft ge-hört und es hat ihm auch gefallen, aber die Lust inihm, Unsinn zu machen, war größer. Und so hat ersich wieder von Gott entfernt, weil er sich nicht mehrmit ihm Beschäftigen wollte. Sein Samen war also inGefahr und die Sonne hätte ihn austrocknen lassenkönnen. Es verging einige Zeit und als Simon seinen13 Geburtstag feierte, kam er in eine neue Gruppe,

September 1

Das Gleichnis vom SämannMatthäus 13, 1-9

weil er für die Jungschar zu alt geworden war. Erging ab sofort in den Jugendkreis und blieb ein Jahrdort. Zuerst hatte er Angst in eine neue Gruppe zukommen, und das die großen anderen Jugendlichenihn jetzt auch ärgern würden. Doch das hatte Gottanders geplant. Denn alles kam anders, alle freutensich darüber, dass sie ein neues Mitglied in derGruppe hatten und halfen ihm sich zurechtzufindenund die Bibel besser zu verstehen. Ab diesem Zeit-raum ging es Simon wieder richtig gut und er freutesich jede Woche auf den Jugendkreis. Nachdem ereine Weile dort war, entschied er sich sogar, in derJungschar als Mitarbeiter zu helfen und den Kindernetwas von Gott weiter zu erzählen. Dadurch, dass ermit den anderen wieder Spaß hatte und sich jemandum ihm kümmerte, fand er wieder näher zu Gott.Gott hatte seinen Samen nicht austrocknen lassen,auch wenn es zuerst danach aussah. Gott schütztuns auf unserem Weg und lässt uns nicht los.

Gebet„Jesus du kennst uns,du hast einenSamen in uns gepflanzt, wir danken dirdafür. Wir wollen deine Freunde sein.

Bitte helfe uns, dass unser Samen aufgeht. Bittebeschütze und segne uns alle. Amen.“

Lieder JSL 148 Immer auf Gott vertrauenJSL 104 Gott ist immer da für michJSL 13 Gott mein Herr, es ist mir ernstJSL 20 Komm Herr, segne uns!

Von Miriam Zimmermann

September 1

Die Speisung der 5000Matthäus 14, 13-21

Theologische Werkstatt Unmittelbar vor dieser Geschichte hörteJesus von der Enthauptung Johannes

des Täufers (er hatte Jesus angekündigt und ge-tauft). Es ist nicht klar, ob Jesus einfach darübertrauerte, oder ob er sich dabei vielleicht sogar ansein eigenes Ende erinnert fühlte. Auf jeden Fallwollte er sich etwas in die Einsamkeit zurückziehen.Er fuhr mit einem Boot aus Kapernaum davon. Da die Menschen jedoch zuvor viel Bewegendesvon Jesus gehört (Gleichnisse) und Heilungen durchihn erlebt hatten, gingen sie zu Fuß dort hin, wo erhinsegelte. Seine Worte taten den Menschen gut,und sie waren hungrig nach mehr (lebendigenWorten/Wundern/Dingen, die ihr Herz fröhlich mach-ten). Jesus sah es ihnen an, und kümmerte sich umsie. Seine Jünger kamen dazu und beobachtetendas ganze Geschehen. Sie waren vermutlich geradeunterwegs gewesen, um unter den Juden zumissionieren (siehe Aussendung der Zwölf in Mt10,5-15). Sie müssen müde gewesen sein und aufein bisschen Ruhe und Erholung gehofft haben. Als sie die Menschenmassen bei Jesus sahen under sich nicht um sie kümmerte, mögen sie vielleichtgedacht haben: „Für die nimmt er sich Zeit, aber wirsind ihm egal. Wir wollten doch jetzt unsere Ruhehaben!“. Doch am Ende merkten sie, dass sie sogarsehr wichtig sind und an einem großen Wunder be-teiligt wurden.

Zielgedanke:Wir alle sind Gott wichtig und von ihm begabtworden. Er möchte uns mit unseren (scheinbar) be-grenzten Möglichkeiten einsetzen und für großeWunder gebrauchen.

Fragen an die MitarbeitendenWas haben wir schon mit Gott erlebt,das wir anderen erzählen können? Was haben andere uns für Erlebnisse

mit Gott erzählt? Wie ging es uns danach?Was haben wir für Gaben bekommen?Wie können wir als Jungschar anderen Menschenetwas Gutes tun (durch unsere Gaben)?

EinstiegEin MA kommt als Jünger verkleidet indie gerade begonnene Jungscharstundehereingeplatzt. Er ist ganz aufgeregt und

hat einen Korb mit Weißbrotstücken im Arm (einervon den zwölf Körben mit den Resten). Dabei er-zählt er:

Erzählen„Das ist ja wunderbar, dass ich euch hiertreffe! Toll, dass so viele da sind, dannkann ich euch allen erzählen, was ich

gestern erlebt habe! Das muss ich euch unbedingterzählen! Wollt ihr auch ein Stück Brot? (verteilteinfach ohne eine Antwort abzuwarten und redetweiter) Also dieser Jesus ist einfach super! Derbringt mich immer wieder zum Staunen! Das warnämlich so gestern..... Hab ich mich euch eigentlichschon vorgestellt? Ich bin Matthäus, einer derJünger Jesu.“Dann erzählt er die Geschichte aus seiner Sicht. Ererwähnt, wie müde er und die anderen waren (nach-dem sie von der Missions-Tour unter den Juden zu-rück gekommen waren), wie sehr sie sich auf Ruheund Erholung gefreut hatten, und wie verärgert erdarüber war, dass Jesus sie nicht beachtete, als siebei ihm ankamen. Als Jesus sagt, dass die Jünger den Leuten zuEssen geben sollen, ist Matthäus verwirrt – daskann nicht sein Ernst sein! Ihn verlässt der Mut, alser mit einem halben Brot in der Hand vor den vielenMenschen steht. Er befürchtet beschimpft zuwerden, weil er vielleicht ungerecht verteilt und soviele nichts bekommen. Vor lauter Gedanken, merkter erst gar nicht, dass das Brot nicht weniger wird.Als es ihm auffällt, kann er es kaum glauben, denner hatte doch mindestens schon 30 Leuten etwasgegeben! Probeweise bricht er zwei extra großeStücke ab – es wird trotzdem nicht weniger! VollerFreude teilt er nun weiter aus, bis alle etwas haben.Am Ende ist er überwältigt, dass noch so viel übrigbleibt. Da hat Jesus wieder ein großes Wunder voll-bracht!

September 2

Die Speisung der 5000Matthäus 14, 13-21

AuslegungDoch das war noch nicht alles. Als ichmich abends schlafen legte, und den Tagnoch mal im Kopf durchspielte, wurde mir

noch etwas viel Tolleres klar: Jesus hatte mich unddie anderen Jünger an diesem großen Wunder be-teiligt! Anfangs hatte ich mich noch geärgert, dassJesus uns bei unserer Ankunft nicht bemerkt hatteund wir ihm scheinbar egal waren, wisst ihr noch?!Ich hatte mich auch darüber aufgeregt, dass Jesussich beim Austeilen des Essens nicht beteiligt hatte.Doch nun, wo alles vorbei und ein Wunder ge-schehen war, freute ich mich darüber. Jesus hattemich mit meinen begrenzten Möglichkeiten einge-setzt und für dieses große Wunder gebraucht! Un-glaublich, was!?Jetzt fragt ihr euch vielleicht, warum ich euch das er-zählt habe und was das mit euch zu tun hat, oder!?Ihr denkt euch vielleicht: „Bei uns zu Hause hat dieSache mit der wundersamen Brotvermehrung bishernoch nicht geklappt. Ich musste dann immer zumBäcker gehen. Was hat das also mit mir zu tun?“. Nun, die Sache ist die, dass wir Jünger in diesemFall nur ein Beispiel für alle Menschen waren. Gottmöchte alle Menschen, also auch dich und dicheinsetzen und an Wundern beteiligen! So wie wirJünger von Jesus das Brot in die Hand bekommenhaben, so hat jeder von euch Gaben oder Erleb-nisse mit ihm „in die Hand“ bekommen. Er möchte,dass wir alle genau das, was wir bekommen haben,nicht nur für uns behalten, sondern mit anderen tei-len! Wenn du also etwas mit Gott erlebt hast, dannsollest du anderen davon erzählen. Vielleicht ma-chen ihnen deine Erfahrungen mit Gott Mut in ihrenSituationen. Oder wenn du gut singen kannst, dannsolltest du anderen etwas vorsingen. Vielleicht lässtsie dein Lied ihre Traurigkeit vergessen. Die Listeließe sich noch ewig fortsetzen - die Möglichkeitensind sehr verschieden. Dabei darfst du nicht denken:„Ich bin doch noch so jung! Ich kann doch kaum et-was!“ oder „Ich habe bisher doch kaum etwas mitGott erlebt!“. Selbst, wenn es tatsächlich so ist, dassdu nur wenig hast, das du mit anderen teilen kannst,dann wird das reichen um viel zu bewirken! Dubrauchst ein bisschen Mut, um deine Gaben einzu-setzen, aber wenn du es dann tust, dann wirst duWunder erleben! Ich hatte auch nicht geglaubt, dass

das halbe Brot in meiner Hand für mehrere tausendLeute reichen wird, und am Ende war sogar nochganz viel übrig. Auch du wirst etwas von dem Gege-benen zurück bekommen. Ein Lächeln, eine Umar-mung, Liebe, ein freundliches Wort, ansteckendeFreude oder eine gute Tat für dich, wenn du sie ein-mal brauchst. Gott kann auch durch deine Händeein großes Wunder bewirken! (Matthäus verabschie-det sich und geht)

Anwendung Gemeinsam denken wir uns eine Aktionaus mit der wir (zusammen als Jungscharoder jeder alleine) anderen Menschen in

der Umgebung etwas Gutes tun können (z.B. ineinem Altenheim ein paar Lieder singen, Kartenund Bilder malen / etwas basteln und verschenken,Kuchen für einen guten Zweck verkaufen, einerFreundin von den eigenen Erlebnissen mit Gott er-zählen,...)

Gebet„Jesus, wir danken dir, dass jeder vonuns in deinem Reich hier auf Erdenmitwirken darf und kann. Danke, dass

wir alle von dir etwas „in die Hand“ bekommenhaben, womit wir anderen etwas Gutes tun können.Hilf uns zu sehen, wem wir damit etwas Gutes tunkönnen und schenke uns den nötigen Mut dazu.Amen.“

Lieder JSL alt 12 „Wir danken unserm Gott“JSL alt 19 „King of Kings“JSL alt 37 „Ich lobe meinen Gott vonganzem Herzen“

Von Nina Kim Heinze

September 2

Das stinkende SchafMatthäus 18, 10-14

Theologische Werkstatt Die Geschichte vom verlorenen Schaf istein Gleichnis, welches Jesus den Men-

schen erzählt. Er möchte ihnen damit deutlich ma-chen, wie wichtig jeder einzelne ihm ist. Im Gleichnisist Jesus der Hirte und wir Menschen sind dieSchafe, um die sich der Hirte sorgt. Und er sorgtnicht nur so lange für seine Schafe, solange sie sichfür den Hirten als ihren Hirten entscheiden, sonderner läuft ihnen sogar nach, wenn sich die Schafe ein-mal verirren. Dem Hirten sind seine Schafe wichtig –keines darf verloren gehen.

Fragen an die MitarbeitendenAls Fragen für ein Gespräch mitKindern:Was sind die Aufgaben eines Hirten?

Hierzu kann z.B. der Gruppenleiter ein Bild voneinem Hirten malen und die Kinder Eigenschaftenbenennen lassen und diese dann darauf schreiben.Wenn Jesus zu dir wie ein Hirte sein möchte, wiekönnte er dann sein?

ErzählenIch möchte euch eine ganz seltsame Ge-schichte erzählen, die ich neulich beieinem Freund gehört habe.

Sie handelt von ganz vielen stinkenden, dreckigenSchafen – nachts schlafen die in einer Hütte und amTag sind die auf dem Feld und fressen. Ich finde dasganz schön langweilig! Ja, und dann gibt es da nochden Hirten, der passt auf die Schafe auf – der sitztden ganzen Tag auf dem Feld und beobachtet dieSchafe. Es soll ja keins weglaufen oder geklautwerden. Und streiten sollen die Schafe sich auchnicht. Der Hirte hat auch einen großen, schwarzen Hund,der beschützt die Schafe, wenn ein wildes Tierkommt. Abends zählt der Hirte die Schafe immer wenn siewieder im Stall sind, ob alle da sind. Ich hab ganzvergessen, wie viele es sind. Vielleicht 100? Na gutich sage mal 100 Schafe hat er.An dem einen Abend zählt er jedenfalls mal wiederseine Schafe - und es sind bloß 99. Und dann zählter noch mal, weil er sich ja verzählt haben könnte,aber es sind wieder bloß 99. „Na gut,“ dachte ich,als ich die Geschichte gehört habe, „dann fehlt ebeneins – sind doch bloß Schafe." Aber dann sagt derFreund, der mir die Geschichte erzählt hat, dass derHirte das Schaf suchen wollte. Ich dachte, ich hörenicht recht, ist doch selbst Schuld das dummeSchaf, wenn es weg läuft – und der Hirte sucht dasauch noch. Der Hirte ist dann jedenfalls losgegangen. Es warschon dunkel draußen, aber er hatte ja eine Ta-schenlampe dabei. Er ist ganz schnell gelaufen, zu-rück zum Feld und dann in den Wald, der hinter demFeld liegt. Und dann hat er immer gerufen: "Gerda,Gerda" – so hieß das Schaf – glaube ich. Aber erhat es nicht gefunden. (empört) Also spätestens jetzt wäre ich wieder um-gedreht – der Hirte war doch bestimmt schon 2Stunden unterwegs, nur wegen so einem Schaf. Naja, der Hirte hat jedenfalls weiter gesucht und ge-rufen und gesucht und wieder gerufen. Und dannhört er plötzlich ein Wimmern in einem stacheligenBusch. „Das kann nur die Gerda sein,“ denkt er. Undso es ist auch. Dann versucht er Gerda zu befreien. Sie hat sich

September 3

Das stinkende SchafMatthäus 18, 10-14

ganz schön doll verletzt – und sie blutet überall. Mit so einem Schaf kann er doch gar nichts mehranfangen. (empört) Und jetzt kommt die Höhe:Nachdem er Gerda befreit hat, legt er sie über seineSchulter und trägt sie nach Hause. Ich hab gedacht,ich hör nicht richtig – erst abhauen, haufenweiseÄrger machen und dann trägt er sie auch noch nachHause. Das ist mir echt zu viel gewesen – ich habmir überlegt zu gehen. So eine komische Geschich-te. Aber dann hat mir der Freund erzählt, wo die Ge-schichte steht. (fragt die Kinder) Wisst ihr, wo siesteht? -- In der Bibel – und wisst ihr wer der Hirteist? – Jesus – Genau, und da hab ich mir überlegt: Wenn der Hirte,also Jesus, wegen so einem dummen „Ausreißer-schaf“ die ganze Nacht sucht und es dann auchnoch nach Hause trägt, dann muss er das Schaf jaganz schön lieb haben. Und dann hab ich mir über-legt, dass ich ja eigentlich viel mehr wert bin als soein dummes Schaf – dann muss mich Jesus janoch viel lieber haben. (fragt die Kinder) Seid ihreigentlich auch mehr wert als Schafe? Dann musseuch ja Jesus auch noch mehr lieb haben!

Gebet„Herr Jesus, danke, dass jeder von unsfür dich wertvoll und wichtig ist. Danke,dass du ein guter für uns bist. Dir

können wir uns immer anvertrauen. Amen.“

Lieder JSL 26 – Gottes Liebe ist so wunderbarJSL 35 – Vergiss nicht, zu danken demewigen HerrnJSL 96 – Der Herr ist mein Hirte

BastelideeBastelt für jeden ein Schaf und schreibtden Bibelvers aus Matthäus 18 Vers 14

darauf. Die Bastelvorlage findest du auf der drittenSeiten dieser Andacht.

Von Miriam Olsson

September 3

Das stinkende SchafMatthäus 18, 10-14

Dienen ist das MottoMatthäus 20, 20-23

Theologische Werkstatt Diese Geschichte wird auch in Markus10, 35-45 berichtet. Im Markus-Evangeli-

um kommt aber nicht die Mutter von Jakobus undJohannes mit dieser Bitte, sondern die Jüngerselbst. Dieser Unterschied liegt wohl darin be-gründet, dass beide Evangelien erst Jahre späterund aus der Erinnerung der Schreiber aufge-schrieben wurden. Zu diesem Zeitpunkt war Jako-bus bereits den Märtyrertod gestorben. ( Apg. 12, 1 )

Fragen an die MitarbeitendenDie Jünger hatten damals zweifellos einVorrecht! Sie konnten Jesus liveerleben! Kommt einem beim Bibellesen

nicht schon mal der Gedanke: „Hätte ich das dochmiterleben dürfen!“ Wir müssen uns heute leider mitden Berichten der Evangelien zufrieden geben. Esbleibt uns aber die Vorfreude auf den Tag, wo wirJesus leibhaftig sehen werden. In seinem Reich!

Die Jünger erleben Jesus live und doch blieben beiihnen Fragen, Angst und Zweifel! Sie verstandenVieles nicht. War es zu schön um wahr zu sein? Si-cher ist sicher, hatte wohl die Mutter von Jakobusund Johannes gedacht, als sie bei Jesus schon malzwei Plätze an seiner Seite für die Söhnereservieren wollte. War es Stolz oder Überheblich-keit? Ich denke, es war eine menschliche Reaktion,aus Sorge um das Wohlergehen ihrer Söhne. WennEltern ihre Kinder heute zu uns in die Jungscharschicken, geschieht das nicht immer aus Sorge umdas Seelenheil ihrer Kinder! Es ist gut, wenn Elternein Interesse daran haben, dass ihre Kinder Jesusbegegnen!

Wir Mitarbeiter sollen dazu gesegnete Werkzeuge inder Hand Jesu sein! Sind wir uns dessen bewusst?Ein Liedvers zum Nachdenken: „Oh selig Haus, woman die lieben Kleinen mit Händen des Gebets ansHerz dir legt, du Freund der Kinder, der sie als dieSeinen mit mehr als Mutterliebe hegt und pflegt; Wosie zu deinen Füßen gern sich sammeln und hor-chen deiner süßen Rede zu, und lernen früh deinLob mit Freuden stammeln, sich deiner freuen, dulieber Heiland, Du!

ErzählenLass die Jungscharler erzählen, wie esdazu kam, dass sie in die Jungschar-stunde gehen. Wer hat sie eingeladen

oder mitgebracht. Wo haben Eltern ihre Kinder ge-schickt? Warum haben Eltern Kinder zur Jungschar-stunde geschickt?

AuslegungZunächst sollte der Bibeltext vorgelesenwerden! Es kann die Frage an die Jung-scharler gestellt werden, warum die Mutter

der Zebedäussöhne so etwas tut! War es Egoismusund die Mutter wollte unbedingt, dass ihre beidenSöhne die besten Plätze bei Jesus bekommen? Hatsie hier etwas übertrieben?

Jesus ist nicht verärgert über diese Frage sondernstellt eine Gegenfrage: Ihr wisst nicht was ihr bittet!Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?Damit spricht Jesus sein Leiden und Sterben amKreuz an, wie er es in Vers 18 und 19 kurz vorherschon getan hatte. Die Jünger sind überzeugt, dasssie das können und antworten: “Ja, das können wir.“Aber so richtig verstanden haben sie Jesu Ankündi-gung über seinen Tod wohl nicht. Jesus antwortetihnen: Ihr werdet tatsächlich den Kelch trinken wieich, aber ich kann nicht darüber verfügen, wer rechtsund links neben mir sitzen wird. Auf diesen Plätzenwerden die sitzen, die mein Vater dafür bestimmthat. Jesus verteilt keine Platzkarten für VIPs! Jesuswill Freunde gewinnen! Die Jünger verhalten sichhier ganz menschlich. Wir Menschen fragen oft da-nach: „Was habe ich davon?“Auf die Frage, ob sie auch den Kelch trinken könn-ten, den Jesus trinken würde, antworteten sie ganzzuversichtlich mit ja. Doch wie sah es wirklich aus?Als Jesus verurteilt und gekreuzigt wurde, machtensich die Jünger vor Angst aus dem Staub!Jesus kam nicht als Herrscher in diese Welt, son-dern hat den Menschen dadurch gedient, dass eram Kreuz die Strafe für unsere Sünden trug! Er willauch, dass wir, die wir ihm nachfolgen, keine Herr-scher sondern dass wir Diener sind! Wir sollen nichtegoistisch fragen: „Was habe ich davon?“ Wir sollenbereit sein für Jesus zu werben. Jesus will jedem

September 4

Dienen ist das MottoMatthäus 20, 20-23

der zu ihm kommt dienen, indem er anbietet: „Gibmir deine Schuld, ich habe dafür am Kreuz bezahlt!Nur dadurch kannst du einen Platz im Himmel erhal-ten und nicht durch irgendwelche eigenen Leis-tungen!“ Wir können uns also keine Plätze imHimmel verdienen! Gott will sie uns durch seinenSohn schenken!

AnwendungWie kann ich mir als Jungscharler einenPlatz im Himmel schenken lassen? Indemich Jesus in mein Leben lasse, ihm meine

Schuld bringe und ihn bitte, dass er mir vergibt! In-dem ich Jesus darum bitte täglich mit mir zu gehen!Wer Jesus im Herzen hat, fragt nicht: „Was habe ichdavon?“ Er hat ja schon ganz viel bekommen unddarf sich über Jesu Versprechen auf einen Platz imHimmel freuen! Wer Jesus im Herzen hat, ist daraninteressiert, den Menschen von Gottes Liebe weiterzu sagen, damit viele den Weg zu Jesus finden!Auch als Jungscharler kannst du dazu beitragen! In-dem du beispielsweise andere in deinem Alter zurJungscharstunde einlädst und mitbringst!

Gebet»Herr Jesus Christus! Wir danken dir fürdeine wunderbare Liebe zu unsMenschen! Wir danken dir, dass du uns

bei dir haben willst und dass wir dir nicht egal sind!Mache du uns zu echten Dienern! Mache uns bereit,deine gute Botschaft weiter zu sagen und andereMenschen zu dir einzuladen! Zeig uns, wen wirnoch in unsere Jungscharstunde einladen können!Segne unsere Jungschar und alle Teilnehmer unddie Mitarbeiter! Amen!«

Lieder JSL 126 „Gib mir Liebe ins Herz, lassmich leuchten...“JSL 66 „Es ist niemand zu groß, es istniemand zu klein ...“JSL 69 „Komm, sag es allen weiter...“

Von Ulrich Rink

September 4