Wertvorstellung - Commerzbank · Der Grund liegt für Pinker in der Aufklärung und ihrem...

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Gut beraten Wie die eigene Praxis für Ärzte finanzierbar wird Gut abgesichert Wie Blockchain Prozesse sicherer gestalten kann Gut organisiert Wie der DFB die WM in Russland vorbereitet hat Subjektives Sicherheitsempfinden – wie sich Risiken reduzieren lassen Auf Nummer sicher Wertvorstellung Das Wealth Management Magazin Ausgabe 2 | 2018

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Gut beratenWie die eigene Praxis für Ärzte finanzierbar wird

Gut abgesichertWie Blockchain Prozesse sicherer gestalten kann

Gut organisiertWie der DFB die WM in Russland vorbereitet hat

Subjektives Sicherheitsempfinden – wie sich Risiken reduzieren lassen

Auf Nummer sicher

WertvorstellungDas Wealth Management Magazin Ausgabe 2 | 2018

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Forscher sagen, dass wir in der sichersten aller Zeiten leben. Gleichzeitig wächst in der Gesellschaft das Empfinden einer zunehmenden Unsicherheit. Woran liegt das?

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Politiker und Staatstheoretiker Benjamin Constant sagte im 19. Jahrhundert: „Wollte der Mensch sich von aller Unsicherheit befreien, müsste er aufhören, ein denkendes Wesen zu sein.“ Seit Jahrhunderten versuchen die Menschen, immer mehr politische, soziale und militärische Sicherungssysteme aufzubauen. Dennoch erscheint ihnen heute die Welt unsicherer denn je. Für unsere Titelgeschichte haben wir mit Forschern und Psychologen über die Gründe dafür gesprochen. Außerdem erläutern Sicherheits­experten, welche Herausforderungen die digitalen Technologien mit sich bringen – und welche Lösungen sie für mehr Sicherheit bieten.

Eine davon ist die Blockchain, die zumindest indirekt schon für reichlich Schlagzeilen gesorgt hat. Auf ihr basieren Krypto­währungen wie Bitcoin & Co., die zwischenzeitlich rasante Höhenflüge an den Börsen hinlegten. Doch die Technologie hat Unternehmen und Verbrauchern viel mehr zu bieten, unter anderem ganz neue Absicherungsmechanismen, die den Schutz vor Manipulationen beziehungsweise Hackerangriffen erhöhen.

Sicherheit spielt auch für Stiftungen eine große Rolle – insbe­ sondere bei der Kapitalanlage. In den meisten Fällen sind sie verpflichtet, ihr Kapital zu erhalten, müssen andererseits aber auch Erträge generieren, um ihren Stiftungszweck erfüllen zu können. Und das möglichst, ohne dabei hohe Risiken an den Finanzmärkten einzugehen. Keine leichte Aufgabe in Zeiten anhaltender Niedrigzinsen. Die Commerzbank unterstützt sie dabei mit viel Expertise und Strategien, von denen auch Privat­anleger profitieren können.

Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre!

Ihr

Michael MandelMitglied des Vorstands Commerzbank AG

Sicherheit ist ein Gefühl

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Editorial

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Im Fokus

Auf Nummer sicher 06Vielen Menschen erscheint die Welt immer unsicherer. Aber ist sie das auch?

Handelskrieg ante portas? 14US­Präsident Trump erhöht den Druck auf die Handelspartner.

Panorama

Ein Leben für die Orgel 16In der Bonner Innenstadt befindet sich eine der angesehensten Orgelmanufakturen der Welt.

Sommer, Sonne, Cabrio 22Traumhafte europäische Routen für die Liebhaber des offenen Verdecks.

„Das Haus hat die Stadt verändert“ 27 Anderthalb Jahre nach der Eröffnung der Elbphilharmonie wird immer noch gejubelt.

„Wir haben neue Standards gesetzt“ 30Georg Behlau hat für das DFB­Team die WM in Russland vorbereitet.

Service

Vom Arzt zum Unternehmer 32 Die Commerzbank unterstützt Heilberufe mit besonderer Branchenexpertise.

Kunst – aber sicher! 36 Die ArtPrivat schützt Kunstgegenstände auch vor Unachtsamkeit.

Die Risiken im Griff behalten 39 Stiftungen kämpfen mit den Niedrigzinsen und sind auf Alternativen angewiesen.

So funktioniert Blockchain 42 Diese Technologie bietet für Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten.

Wissenswertes 45 Neuigkeiten aus Finanzwelt, Wirtschaft und darüber hinaus.

Disclaimer und Impressum 47

„ Die statistischen Trends zum Thema Sicherheit und das Sicherheitsempfinden müssen nicht übereinstimmen.“Jörg Angenendt, leitender Psychologe an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg

Wer sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der Finanzwelt informieren möchte, findet diese in den Wertpapier­ Newslettern unter www.commerzbank.de/nl. Zur Online­Ausgabe des Magazins gelangen Sie unter http://wmmagazin.commerzbank.de. Oder Sie nutzen die QR­Codes.

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InhaltInhalt

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Die Zeit ist aus den Fugen – so hat es der englische Dramatiker William Shakespeare

den dänischen Prinzen Hamlet einst in seinem gleichnamigen Theaterstück sagen lassen. Auch heutzutage scheint es vielen so, als sei die Zeit beziehungsweise die Welt aus den Fugen geraten. Die Menschen machen sich zwar insgesamt weniger Sorgen um ihre Sicherheit als beispiels­ weise noch vor zwei Jahren – die Angst vor Terrorismus und Gewaltverbrechen bewegt sich aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag einer Bera­

Lieblingsbuch aller Zeiten“ bezeichnet und listet fünf Fakten daraus auf, die zeigten, dass sich die Welt tatsächlich verbessert habe:1. Heute sei es 37­mal weniger wahrscheinlich, von einem Blitz getroffen zu werden, als noch zur Jahrhundertwende. Das liege vor allem daran, dass wir bessere Wettervorhersagen sowie eine bessere Sicherheitserziehung hätten und mehr Menschen in Städten lebten.2. Die Zeit, die Menschen damit verbringen, Wäsche zu waschen, sei von 11,5 Stunden pro Woche im Jahr 1920 auf anderthalb Stunden pro Woche im Jahr 2014 gesunken. Die Wasch­ maschine schenke den Menschen somit Zeit, andere Beschäftigungen zu genießen.3. Heute sei es viel weniger wahrscheinlich, bei der Arbeit zu sterben. Zwar kämen alleine in den USA ungefähr 5.000 Menschen im Jahr durch Arbeits­ unfälle ums Leben. 1929, als die Bevölkerung in den USA weniger als zwei Fünftel der heutigen Größe ausmachte, seien dort jedoch etwa 20.000 Menschen jährlich am Arbeitsplatz gestorben.4. Der weltweite durchschnittliche Intelligenz­quotient steige in jedem Jahrzehnt um etwa drei IQ­Punkte. Dank einer besseren Ernährung und einer saubereren Umgebung entwickelten sich die Gehirne von Kindern heute besser als früher. 5. Die Drohung internationaler Sanktionen und Interventionen habe sich als wirksames Mittel gegen Kriege zwischen Staaten erwiesen. Heute leuchte der Gedanke ein, dass Krieg illegal sei. Allerdings habe vor der Gründung der Vereinten Nationen im Jahr 1945 keine Institution die Macht gehabt, Länder daran zu hindern, gegen­einander Krieg zu führen. ›

tungsgesellschaft durchgeführt hat. Laut dem entsprechenden Sicherheitsreport 2018 erwarten die Menschen in Deutschland, dass viele Gefahren künftig zunehmen: Mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen mit wachsenden Risiken durch Altersarmut, Naturkatastrophen, Missbrauch von persönlichen Daten, Terroranschläge, Pflegebe­ dürftigkeit im Alter oder Datenbetrug im Internet. Dazu passt, dass der Begriff Sicherheit derzeit zu den Werten gehört, die im Internet am meisten diskutiert werden. Das ist das Ergebnis eines Werte­Index, der seit 2009 von Peter Wipper­ mann, Trendforscher und Professor für Kommuni­

kationsdesign, und Jens Krüger, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Kantar TNS, erhoben wird. Für den Werte­Index 2018 haben sie rund vier Millionen Beiträge in deutschsprachigen sozialen Medien ausgewertet. Die Diskussion um das Thema Sicherheit kletterte dabei im Ranking um zwei Plätze nach oben auf Position fünf. Häufiger haben sich die Menschen im Web zuletzt nur zu den Werten Natur, Gesundheit, Familie und Freiheit ausgetauscht. „Bemerkenswert dabei ist, dass Sicherheit zum ersten Mal häufiger diskutiert wird als Vertrauen“, sagt Wippermann.

Unser Leben wird stetig besser

Ist die Welt also wirklich aus den Fugen geraten? Nicht aus Sicht von Steven Pinker, Professor für Psychologie an der US­Universität Harvard. Im Gegenteil: Um das zu beweisen, hat Pinker riesige Datenmengen zusammengetragen. Diese analy­siert er in seinem Buch „Aufklärung jetzt. Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fort­ schritt“, das im englischen Originaltext im Februar dieses Jahres erschienen ist und im September auch auf Deutsch veröffentlicht wird. Pinker erklärt darin, dass unser Leben stetig besser geworden ist. Heute leben wir länger, gesünder, sicherer, glücklicher, friedlicher und wohlhabender denn je. Der Grund liegt für Pinker in der Aufklärung und ihrem Wertesystem. Aufklärung und Wissenschaft bieten demnach die Basis, um mit Vernunft und im Konsens alle Probleme anzugehen.

Microsoft­Gründer Bill Gates hat das Werk in seinem Blog Gates Notes als „mein neues

Die Welt wird besser. Das sagt die Statistik. Trotzdem fehlt bei vielen Menschen ein Gefühl der Sicherheit. Was ist richtig? Und wie lassen sich Risiken senken?

SICHERHEITSNADEL

Not macht erfinderisch. Im Jahr 1849 grübelte der ideenreiche Mechaniker Walter Hunt über eine neue Erfindung, die seinen finanziellen Engpass lindern sollte, und verbog dabei einen Draht zu einem Sicherheitsverschluss. Der Legende nach erfand er so die Sicherheitsnadel. Ihr Vorteil: Man kann sich nicht an der Spitze verletzen, wenn die Sicherheitsnadel geschlossen ist. Hunt verkaufte das Patent für seine Erfindung und konnte so seine Schulden zurückzahlen.

1849ERFINDUNGEN, DIEGESCHICHTE SCHRIEBEN

Autor Jörg Schüren

Auf Nummer sicher

FALLSCHIRM

Er gilt als der Mensch, der als Erster einen Fallschirmsprung wagte: 1783 sprang der Erfinder Louis-Sébastien Lenormand mit einem selbst konstruierten Fallschirm vom Dach des Observa-toriums in Montpellier – und landete unversehrt.

1783

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FokusAuf Nummer sicher

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Statistisch gesehen ist auch das Leben in Deutschland sicherer geworden. 5,76 Millionen Straftaten hat die Polizei im vergangenen Jahr festgestellt – 9,6 Prozent weniger als 2016. Laut der entsprechenden Polizeilichen Kriminalitäts­statistik, die Anfang Mai vorgestellt wurde, lag die Zahl der Straftaten in Deutschland damit auf dem niedrigsten Stand seit 1992.

Diskrepanz zwischen Statistik und Gefühl

Warum macht sich bei vielen Menschen trotz der statistisch oftmals gestiegenen Sicherheit ein Gefühl der Unsicherheit breit? Laut Angstforscher Jörg Angenendt hängt dies mit der Diskrepanz zwischen statistischer Sicherheit und dem eigenen Sicherheitsgefühl zusammen. „Die statistischen Trends zum Thema Sicherheit und das Sicherheits­empfinden müssen nicht übereinstimmen. Das kann subjektiv durchaus abweichen“, sagt der leitende Psychologe an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. „Wer Nachrichten über Statistiken wie die Kriminalitätsstatistik liest oder hört, setzt sie in Relation zum subjektiven Erleben. Wenn die Menschen im nahen Lebensumfeld andere Erfahrungen gemacht haben, zum Beispiel in Form von Einbrüchen oder Gewaltübergriffen, dann muss die öffentliche Statistik nicht überein­stimmen mit dem subjektiven Lebensgefühl und Sicherheitsgefühl.“ Und das wird nach Ansicht von Angenendt auch von der Mediennutzung beein­flusst. „Auch früher gab es keine absolute Sicher­heit für die Menschheit. In der Vergangenheit waren es andere Bedrohungen wie Kriege oder

Naturgewalten – Dinge, die in Europa zum Glück seltener geworden sind oder die als Gefahren besser eingedämmt werden konnten. Heute gibt es allerdings den großen Unterschied, dass durch die Medien jedes schreckliche Extremereignis, das irgendwo auf der Welt passiert, innerhalb von wenigen Minuten als Nachricht auf dem Handy angezeigt wird. Das kann eine kumulative Wirkung haben. Denn es entsteht der Eindruck, dass man nirgendwo mehr sicher sein kann.“

Ein wichtiger Faktor sei in diesem Zusammen­hang auch der steigende Leistungsdruck. Angst gehöre zwar zu unserer biologischen und psychologischen Grundausstattung, die es uns ermögliche, auf Gefahren und Bedrohungen schnell zu reagieren. Der Stress in einer moder­nen Leistungsgesellschaft verstärke diesen Effekt jedoch, sagt Angenendt: „Wenn ich relaxt bin, muss einiges passieren, damit ich mit überstei­gerter Angst oder Panik reagiere – anders ist es, wenn ich unabhängig von äußeren Bedrohungs­reizen bereits unter hohem Druck stehe. Die Arbeitsverdichtung in unserer heutigen Gesell­schaft ist ein Phänomen, das unseren Anspan­nungslevel beeinflusst. Die Menschen müssen immer mehr Arbeit bei gleichbleibender Arbeitszeit bewältigen.“

Die wachsenden Herausforderungen in Unter­nehmen können ebenfalls zu einem Gefühl der Unsicherheit beitragen. Durch ihre Arbeit als internationale Beraterin gewinnt Regine Hinkel­mann seit vielen Jahren umfassende Einblicke in die Arbeitswelt von Menschen, die in globalen

Konzernen oder mittelständischen Unterneh­men arbeiten. „Statt klarer, berechenbarer und Sicherheit gebender Strukturen, wie sie Führungskräfte und Mitarbeitende in der Vergangenheit erlebten, finden nun in Unter­nehmen häufig mehrere Change­Prozesse gleichzeitig statt“, sagt Hinkelmann. Dass sich die Arbeitswelt in einem rasanten Wandel befinde, löse bei vielen Betroffenen ein hohes Maß an Überforderung und Unsicherheit aus. „Viele Menschen fragen sich unter anderem, ob ihr Job morgen noch sicher ist“, erklärt die Buchautorin und betont: „Wichtig ist, die Menschen in ihrer Selbstmanagementkompe­tenz und Resilienz, also in ihrer psychischen Widerstandsfähigkeit, zu stärken, damit sie die deutlich erhöhten Anforderungen erfüllen und die zunehmend fließenden Übergänge von Berufs­ und Privatleben gut ausbalancieren können.“ Was bedeutet das konkret? Mitarbeiter sollten sich nach Ansicht von Experten auf die neuen Veränderungen einstellen, sich ständig weiterentwickeln und zu lebenslangem Lernen bereit sein. Führungskräfte und die Unter­nehmensleitung sollten ihnen dazu die Möglich­keiten geben.

Eigeninitiative lautet auch sonst die Devise, wenn es um das Thema Sicherheit geht. Das lässt sich an der Statistik ablesen – und zwar an der Zahl der Wohnungseinbrüche. Laut der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik ist die Summe der Straftaten in diesem Bereich 2017 im Ver­ gleich zum Vorjahr um 23 Prozent gesunken. Das hängt laut Experten neben anderen ›

SICHERHEITSGLAS

Seine Erfindung hat das Autofahren sicherer gemacht. 1909 ließ sich der französische Chemiker Edouard Bénédictus ein Verfahren patentieren, das die Basis für die Herstellung von Verbundsicherheitsglas bildet. Seit den 1980er­Jahren werden Neuwagen in Deutsch­land standardmäßig mit Frontscheiben aus Verbundglas ausgerüstet.

1909

Smart Home – ein Plus an Sicherheit

Vorsicht ist besser als Nachsicht. 2017 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland im zweiten Jahr in Folge gesunken und ist auf dem niedrigsten Stand seit 2010. Das geht aus der jüngsten Kriminalstatistik hervor, die Bundesinnenminister Horst Seehofer Anfang Mai vorgestellt hat. Experten führen das auch darauf zurück, dass sich viele Wohnungs- und Hausbesitzer inzwischen besser schützen. Einbruchschutz bleibt wichtig, auch wenn die Zahl der vollendeten Einbrüche zurückgeht. Denn immerhin ist die Zahl der versuchten oder vollendeten Einbrüche mit knapp 117.000 weiterhin hoch. „Smart Home“ lautet die moderne Lösung, um Einbruchsversuche abzuwehren – verschiedene Komponenten werden dabei digital vernetzt und über einen Server gesteuert. Das Ergebnis: Türöffner, Licht, Überwachungskameras, Rollläden und sogar die Heizung lassen sich digital bedienen. Neben der zentralen Steuerungseinheit daheim auch von unterwegs per Smartphone oder Tablet. Umgekehrt sendet das System bei Abwesenheit eine Nachricht auf das Handy, wenn zum Beispiel ein Bewegungsmelder eine Aktivität auf dem Grundstück registriert und Kameras diese automatisch aufzeichnen.

Das Smart Home lässt sich dabei für praktisch jedes Zuhause realisieren. „Egal, ob es sich um einen Neubau oder eine Umrüstung handelt – intelligente Smart-Home-Systeme können über Kabel oder Funk zum Einsatz kommen“, sagt Claus Schrödinger, Experte für die vernetzte digitale Gebäudesteuerung bei Gira, einem der führenden Hersteller von intelligenter Gebäudesystem-technik. Statt sich dabei auf einzelne Maßnahmen zu konzentrieren, sei eine ganzheitliche Lösung sinnvoll, rät Schrödinger. „Die Performance der gesamten Anlage und ihre Sicherheit durch verschlüsselte Datenübertragung sind weitere Kriterien, die es unbedingt zu beachten gilt“, so der Experte: Das Smart-Home-System müsse die Daten aller daran angeschlossenen Komponenten wie Kamera oder Alarmsensoren gleichzeitig und kodiert verarbeiten können. Zudem sei es erforderlich, dass die Kommunikation auch zwischen dem Smart-Home-System und der mobilen Steuerung von unterwegs sicher, also ebenfalls verschlüsselt, stattfinde.

Mit solch ausgereifter Smart-Home-Technologie steht auch einem sorgenfreien Urlaub nichts im Weg. Der Bordcomputer für zu Hause kann über Wochen hinweg einen reellen Alltag simulieren. Von außen sieht es dann so aus, als wäre jemand daheim. Der Fernseher flimmert im Wohnzimmer, die Lichter in den Zimmern werden ein- und ausgeschaltet und die Rollläden morgens oder abends wie gewohnt betätigt. Um auch über Jahre hinweg von einem umfassenden Schutz zu profitieren, empfiehlt Schrödinger, bei der Anschaf-fung auf updatefähige Produkte zu achten: „So bleibt das System stets auf dem neusten Stand. Das ist der beste Schutz vor unerlaubten Zugriffen.“

Schutz vor Einbrechern: Intelligente Gebäudetechnik meldet unerlaubte Besucher per Nachricht auf das Smartphone.

SCHWIMMWESTE

Kork schwimmt – dieses Prinzip machte sich Captain Ward zunutze. Der Inspekteur der britischen Seenotrettungsgesellschaft entwarf 1854 eine Korkweste, die lange zur Standardausrüstung von Rettungsmann­schaften gehörte, bevor sie von modernen Varianten abgelöst wurde.

ANTIBIOTIKUM

Die Entdeckung des Penicillins gelang dem Mediziner Alexander Fleming 1928 eher zufällig. Beim Blick auf eine liegen gelassene Staphylokokkenkultur sah er einen Schmimmelpilz, in dessen Nähe sich die Bakterien nicht vermehrten. Fleming, der den Schimmelpilz Penicillin nannte, gilt deshalb als wichtiger Wegbereiter des Antibiotikums.

1854

1928

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Faktoren wie strengeren Gesetzen zur Strafver­folgung von Wohnungseinbrüchen auch damit zusammen, dass viele Bundesbürger ihr Zuhause in puncto Sicherheit aufgerüstet haben. Nach Informationen der Polizei bleiben mehr als ein Drittel aller Wohnungseinbrüche im Versuch stecken – auch dank moderner Sicherungstech­nik, wie sie ein Experte von Gira, einem der führenden Hersteller intelligenter Gebäude­systemtechnik, im Infotext auf Seite 9 erläutert. Wirksamer Schutz gegen Einbrecher

Die Sicherheitstechnik wird immer ausgefeilter und kann zum Beispiel auch dann helfen, wenn man zu Hause ist, das Alarmsystem noch nicht aktiviert wurde und jemand versucht einzu­brechen. Gira bietet für einen solchen Fall einen Funkhandsender mit dem treffenden Namen „Überfall“ an. Per Tastendruck lässt sich jeder­zeit ein Alarm auslösen und eine Meldung an einen Wachdienst absetzen. Darüber hinaus gibt es viele Tipps, wie Wohnungs­ und Haus­besitzer ihre vier Wände sicherer machen und sich vor Einbrüchen schützen können. Die wichtigsten stellt die Polizei im Internet vor (www.k-einbruch.de). Haben die Einbrecher trotzdem Erfolg, ist es am besten, wenn sie wertvolle Gegenstände, persönliche Wertsachen oder wichtige Dokumente oder Daten erst gar nicht in die Hände bekommen. Experten empfeh­len, diese in einem Bankschließfach aufzubewah­

ren. Die Nachfrage danach ist in den vergange­nen Monaten stark angestiegen. Wichtig dabei ist, darauf zu achten, dass die Wertsachen im Bankschließfach für den Fall des Falles versichert sind. Das Gleiche gilt natürlich für wertvolle Gegenstände oder Kunstobjekte in den eigenen vier Wänden. Was hier zu bedenken ist, erläutert der Artikel „ArtPrivat“ auf den Seiten 36 und 37.

Das Thema Einbruchschutz ist auch für Unter­nehmer wichtig. Schließlich ist die Zahl der Einbrüche bei Gewerbeimmobilien nach Polizei­informationen mehr als doppelt so hoch wie im Privatbereich. Gleichzeitig machen sich viele Unternehmen Sorgen darüber, dass Kriminelle zunehmend versuchen, über die Datenautobahn in ihr Unternehmen zu gelangen. „Das neue Gold der digitalen Wirtschaft sind immaterielle Werte wie Daten, Plattformen, Netzwerke oder die Reputation des Unternehmens. Durch diese Werteverschiebung rückt ihr Schutz auch in Deutschland in den Vordergrund. Störungen in der Lieferkette sowie Cyberbedrohungen gehören heute zu den größten Risiken“, lautet die Einschätzung von Andreas Berger, Mitglied des Vorstands der Allianz Global Corporate & Specialty.

Diese Risiken zu reduzieren wird für Unter­ nehmer wichtiger. Laut der Studie „Der Rohstoff des 21. Jahrhunderts: Big Data, Smart Data – Lost Data?“ der Commerzbank

halten 73 Prozent der befragten Unternehmen eine Schädigung der digitalen Infrastruktur durch Trojaner oder Viren für eine reale oder denkbare Bedrohung. 78 Prozent der Befragten teilen diese Einschätzung mit Blick auf Hacker, die versuchen, Sicherheits lücken auszunutzen. Wie berechtigt die Sorgen sind, zeigen Zahlen des Branchenverbands Bitkom. Demnach ist in den vergangenen beiden Jahren jedes zweite Unternehmen in Deutschland Opfer von digi­taler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder von Datendiebstahl geworden. Den Schaden, der Unternehmen dadurch pro Jahr entsteht, beziffert Bitkom auf 55 Milliarden Euro. Doch auch gegen solche Schäden können sich Unternehmer versichern: Mit „CyberSchutz“ bietet zum Beispiel die Allianz Versicherungs­lösungen vor allem für mittelständische Betriebe an. Weitere Infos finden Interessierte unter www.allianz.de/service/cyberschutz.

Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen schützen sich noch nicht ausreichend gegen Cybervorfälle. Experten sehen hier einen deutlichen Nachholbedarf. Bei großen Unter­nehmen findet dagegen seit der Verabschie­dung des IT­Sicherheitsgesetzes zunehmend ein Umdenken statt. Bei der Aufdeckung von IT­Schwachstellen im Unternehmen helfen IT­ Experten mit sogenannten Belastungstests. In Abstimmung mit dem beauftragenden Unter­nehmen wenden sie die Methoden von Hackern

an, um die Möglichkeiten krimineller Angriffe unter realen Bedingungen auszuloten und anschließend die entdeckten Schlupflöcher zu schließen.

Für Privatpersonen gibt es ebenfalls eine Reihe von Tipps, wie sie sich vor Cyberkriminalität schützen können. Die Commerzbank hat die wichtigsten Empfehlungen im Internet unter www.commerzbank.de/sicherheit zusammen­gefasst. Grundsätzlich gilt: Egal, ob Rechner, Smartphone oder Tablet, die User sollten immer und zeitnah das jeweilige Betriebssystem sowie alle Programme und Apps aktualisieren. Experten empfehlen zudem, nur Programme und Apps von vertrauenswürdigen Quellen herunterzu laden. Bei Smartphones, PCs und Notebooks ist es außerdem ratsam, zusätzlich Antiviren programme zu installieren, die auch Schutz vor trojanischen Pferden bieten, und die Geräte regelmäßig von der entsprechenden Software prüfen zu lassen. Und wer die modernen und bequemen Möglichkeiten des Online Bankings nutzt, sollte dafür innovative Sicherheitsverfahren wie die photoTAN der Commerzbank nutzen.

Denn wie sagte es schon Hamlet im Meisterwerk von William Shakespeare: „Die Zeit ist aus den Fugen – Fluch ihren Tücken, dass ich zur Welt kam, sie zurechtzurücken!“ Risiken lassen sich in Grenzen halten, wenn man sinnvoll vorbeugt.

COMPUTER-FIREWALL

Ein Computerwurm namens Morris gab 1988 den Anstoß zur Entwicklung der Firewall. Viele IT­Experten erarbei­teten anschließend Lösungen, um Firmennetzwerke und Computer vor dem Internetzugriff durch Hacker zu schützen. Den Durchbruch auf kommerzieller Ebene erzielte der Informatiker Marcus J. Ranum, als er 1991 erstmals eine Firewall bei einem Kunden installierte.

AIRBAG

Der moderne Airbag ist eng mit einer Patent­anmeldung des Münchner Erfinders Walter Linderer verbunden. 1951 beschrieb der Visionär auf drei Seiten samt schlichter Zeichnung, wie ein automatisch aufblasbarer Luftsack Autofahrer und Passagiere bei Unfällen schützt.

1991

RAUCHMELDER

Mit einer Publikation in der Schweizer Fachzeitschrift Bulletin SEV begann 1940 die Ära der Rauchmelder. Der Physiker Walter Jäger präsentierte darin seine Idee für einen Teilchendetektor als „Feuermel­der“, den er später mit seinem Geschäfts­partner Ernst Meili in Serie produzierte.

Testen Sie Ihre Risikoeinschätzung

Wenn wir über die Risiken in unserem Leben nachdenken, dann stimmen unsere Einschätzungen oft nicht mit den Wahrscheinlichkeiten überein, mit denen diese oder jene Gefahr tatsächlich eintreten könnte. Um Risiken besser einschätzen zu können, lohnt es sich, sein Gefühl für Zahlen und Wahrscheinlichkeiten zu hinterfragen. Einen spieleri-schen Einstieg in diese Thematik bietet die folgende Webseite: www.kenn-dein-risiko.de

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Sicherheit in Zahlen

Julia Roberts hat ihr Lächeln für

21 Millionen Euro ver sichern lassen,

Janet Jackson ihren Po für 45 Millionen Euro – und Mariah Carey ihre Beine sogar für 750 Millionen Euro, 610 Millionen Euro mehr als die Police für die Beine von Fußballstar Cristiano Ronaldo. 10)

Nr. 1

29 %

79 %

434 Mio.

21 Mio. Euro für ein Lächeln

Sicherheit in Zahlen

40 % der Deutschen ist, wenn sie vor die Wahl gestellt werden, die Sicher­heit wichtiger als die Privatsphäre. Bei den Österreichern sind es 50 %. 1)

14.588 Straftaten je 100.000 Einwohner gab es 2017 in Berlin – in Bayern nur 4.868. 2)

Einbrecher scheuen kein Tageslicht: 61,5 Prozent der Einbrüche finden zwischen 8 und 18 Uhr statt. 3)

Bankschließfächer bietet die Commerzbank bundesweit insgesamt an. 4)

256.000

gefälschte Euro­Banknoten wurden im zweiten Halbjahr 2017 aus dem Verkehr gezogen – die Lieblings­Blüte der Fälscher ist der 50­Euro­Schein. 5)

363.000Büro­Angestellte in großen Unternehmen weltweit würde sein Firmenpasswort gegen Geld an Dritte verkaufen. 6)

Jeder 5.Quellen: 1) SINUS-Institut/YouGov, INTEGRAL Marktforschung, Stand: 01/2018; 2) Polizeiliche Kriminalstatistik 2017; 3) Statista/GDV, Stand: 11/2017; 4) Commerzbank, Stand: 04/2018; 5) EZB, Stand: 01/2018; 6) Statista/SailPoint, Stand: 03/2016; 7) Statista/Medilico, Stand: 01/2017; 8) Statista/Priceonomics, Stand: 02/2016; 9) Statista/Gfk, Stand: 11/2017; 10) Statista/Knip AG, Stand: 03/2016; 11) Bitkom, Stand: 10/2017; 12) GDV, Stand: 2018; 13) Statista/YouGov, Stand: 03/2017.

Zahnärzte haben aufgrund der Schadstoff belastung, ihrem Zusammen­treffen mit Krankheitserregern und der langen Zeit im Sitzen im Vergleich zu anderen Berufsgruppen insgesamt das höchste Gesundheitsrisiko, gefolgt von Flugbegleitern auf Platz zwei. 7)

der Deutschen sind der Ansicht, dass finanzielle Sicherheit ein gutes Leben aus­macht – wichtiger ist ihnen nur die Gesundheit. 9)

Mit 28 jährlichen Todesfällen weltweit ist das Selfie­Knipsen statistisch gesehen dreieinhalbmal gefährlicher als ein poten­zieller Hai­Angriff. 8)

Versicherungspolicen hatten die Deutschen im Jahr 2017, 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Den größten Bereich macht die Schaden­ und Unfall­versicherung aus. 12)

der Internetuser nutzen aus Sicherheitsgründen keine Sozialen Netzwerke, 26 Prozent

der User verzichten deshalb auf Cloud­Dienste. 11)

Jeder 4. Deutsche ändert seine Online­Passwörter nie. 13)

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Im FokusSicherheit in Zahlen

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Damit reagiert Trump auf die massiven Unter­schiede in der Besteuerung von importierten

Waren. Liegen die Importzölle in den USA durch­schnittlich bei weniger als 4 Prozent, verlangen die EU­Staaten im Schnitt etwas mehr als 6 Prozent und China gar knapp 10 Prozent „Strafsteuer“. Dabei können die Differenzen bei einzelnen Produktgruppen noch deutlicher ausfallen. Dies wird im Automobil­bereich deutlich. So werden ausländische Pkws in den USA mit 2,5 Prozent besteuert, in der EU mit 10 Prozent und in China gar mit 25 Prozent. Trumps Vorstoß ist daher diesmal sogar nachvollziehbar. Dies ist zwar nicht der einzige Grund, warum viele US­amerikanische Produkte auf dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähig sind, behindern aber zumindest teilweise die Absatzchancen der US­Unternehmen.

Trotz aller Berechtigung haben die Ankündigungen von Trump die Kapitalmärkte belastet und im ersten Quartal für sinkende Aktienkurse gesorgt. Die größte Angst vieler Anleger ist ein eskalierender Handelskon­flikt, der durch wechselseitige Strafmaßnahmen den Welthandel massiv erschwert und den freien Aus­tausch von Waren und Dienstleistungen einschränkt.

Diese Ängste halten wir für überzogen. Denn alle beteiligten Parteien haben im Falle eines „echten“ Handelskriegs viel zu verlieren. So sind die export­ orientierte chinesische Wirtschaft und die EU­Staaten auf einen möglichst reibungslosen und kostengüns­ tigen Handel angewiesen. Für Deutschland sind die USA beispielsweise der zweitwichtigste Handels­ partner nach den EU­internen Abnehmern. Eine Verschlechterung der Handelsbeziehungen wäre also durchaus schmerzlich.

China „finanziert“ US-Haushaltsdefizit

Aber auch die USA haben kein echtes Interesse an einem Handelskrieg. Denn der könnte China verärgern und zu drastischen Gegenmaßnahmen veranlassen. Die USA sind aber auf ein gutes Verhältnis zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt angewiesen. Schließlich ist China der größte Einzelinvestor in US­amerikanischen Staatsanleihen und damit der wichtigste „Finanzierer“ des US­amerikanischen Haushaltsdefizits. Dieses dürfte in den kommenden Jahren dank Steuerreform und geplanter Infrastruk­ turinvestitionen kräftig steigen, sodass Washington

auf jeden Anleiheinvestor angewiesen ist. Würde Peking als Reaktion auf massive Handelsrestriktionen nur einen kleinen Teil seines US­amerikanischen Staatsanleihebestandes auf den Markt geben, hätte dies spürbare Negativfolgen für die USA: Die Rendite US­amerikanischer Staatsanleihen dürfte kräftig anziehen und damit schuldenfinanzierte Investitionen erschweren. Darum spricht vieles dafür, dass die aggressive Rhetorik von Donald Trump vor allem eine Verhandlungstaktik ist, um den Druck auf die Handels­partner zu vergrößern und eine Absenkung der Importzölle zu erreichen.

Unternehmen stellen Investitionen zurück

Diese Strategie hat allerdings erhebliche Risiken und Nebenwirkungen. So ist bereits jetzt erkennbar, dass allein die Wortgefechte und Twitter­Nachrichten aus dem Weißen Haus die Stimmung in der Wirtschaft eingetrübt haben. Viele Unternehmen, die vor drei bis vier Monaten noch größere Investitionen tätigen wollten, stellen diese nun zurück, bis sich die Unsi­cherheit wieder legt. Dies bremst die wirtschaftliche Dynamik. So dürfte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr wohl nur noch mit gut 2 Prozent wachsen und nicht wie bisher unterstellt mit 2,5 Prozent.

Und auch im nächsten Jahr könnte die Bremswirkung noch anhalten – es sei denn, dass sich der Handelskon­flikt bereits kurzfristig in Wohlgefallen auflöst. Das ist allerdings angesichts der im September anstehenden „midterm elections“ in den USA eher unwahrschein­lich. Schließlich muss Trump ja seiner Wählerklientel noch ein paar Erfolgsmeldungen oder wenigstens ein paar markige Twitter­Botschaften präsentieren.

„ Trumps aggressive Rhetorik ist vor allem Verhandlungstaktik.“ Chris-Oliver Schickentanz, Chief Investment Officer Commerzbank AG

Handelskrieg ante portas?US-Präsident Trump macht Ernst. Gut ein Jahr nach seinem Amtsantritt hat er Strafzölle für Aluminium und Stahl sowie diverse chinesische Produkte angekündigt.

Autor Chris­Oliver Schickentanz

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Im FokusHandelskrieg ante portas?

Im Fokus

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Ein Leben für die Orgel

Philipp Klais führt in Bonn eine der angesehensten Orgelmanufakturen welt-weit. Das Unternehmen ist das perfekte Beispiel für einen Hidden Champion: erfolgreich, langlebig, traditionsbewusst. Autor Markus Weßel­Therhorn

Fotograf Maurice Kohl

Panorama Panorama

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In den Werkstätten mitten in der Bonner Innenstadt riecht es nach Sägespänen, Leder, Leim und Öl. An den Wänden

hängen große Heiligengemälde, wie sie sonst nur in Kirchen und Museen zu sehen sind. Philipp Klais geht durch seine Arbeitsstätte, als wäre sie sein Wohnzimmer. Kein Wunder: Hier hat der Orgelbauer einen Großteil seiner Kindheit ver­ bracht. „Wir arbeiten in den schönsten Räumen der Welt und wir bauen etwas, was nicht nur Jahre und Jahrzehnte, sondern sogar Jahrhunderte überdauern kann“, schwärmt der 51­Jährige.

Klais führt die Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG. Seine Instrumente stehen im Bonner Münster, im Kölner Dom, aber auch in London, Zaragoza, Sankt Petersburg, Buenos Aires bis hin zu Kyoto und Peking. Eine seiner jüngsten und spektakulärsten Neu schöpfungen ist die Konzertorgel für den großen Saal der Hamburger Elbphil­harmonie. Das Familienunternehmen beschäftigt rund 65 Angestellte und durchschnittlich 14 Auszubildende. 1882 hatte sich sein Urgroßvater Johannes Klais mit der Orgel­manufaktur selbstständig gemacht. Seitdem ist sie in Familienhand.

Orgelbauer werden? Bloß nicht!

Eigentlich wollte Klais den Betrieb gar nicht übernehmen. „Ich wollte nicht Orgelbauer werden, die Fußstapfen waren mir zu groß“, erinnert er sich. Dass es dann doch anders kam, lag an einem geschickten Schachzug seines Vaters. Dieser bot seinem einzigen Sohn nach dessen Abitur Ende der 1980er­Jahre an, als Montagelehrling mit nach Austra­lien zu kommen. Dort hatte das Queensland Cultural Center in Brisbane den Vater mit einer Orgel beauftragt.

Nicht von der Stange: Jede einzelne Pfeife erzeugt

einen einzigartigen Ton.

„Montagelehrling an der subtropischen Ostküste von Australien – da gibt es Schlimmeres“, befand der Sohn. Philipp Klais kam mit und das besiegelte sein Schicksal.

Klais lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern direkt neben der Werkstatt. „Wenn man ein Loch in die richtige Wand schlagen würde, stünde man bei uns in der Küche“, sagt er lachend. Er will es nicht anders. „Wir sind eine Familienwerkstatt. Mit unseren Mitarbeitern verbindet uns mehr als nur ein Arbeitsvertrag.“

Seine Ausbildung begann Klais wie sein Urgroßvater im französischen Elsass. Dort verbrachte er den ersten Teil seiner Lehre beim Orgelbauer Mühleisen in Straßburg. Danach wechselte er in den heimischen Betrieb seines Vaters, wo er seine Ausbildung abschloss. „Anfangs habe ich mich um die Bereiche gekümmert, die mich unmittelbar interessiert haben, nämlich Forschung und Entwicklung“, sagt Klais. „Ich wusste, dass ich später dafür nie wieder Zeit haben würde.“

Langer Prozess

Zeit spielt eine große Rolle im Orgelbau. „Es beginnt schon bei der Auswahl und Verarbeitung des Holzes, das zunächst mehrere Jahre lagern muss“, erklärt Klais im Holzlager des Unternehmens. Rund 400 Stämme liegen hier, überwiegend Eiche und Fichte. Aber auch einige Obsthölzer und eine kleine Auswahl harter, dunkler Hölzer wie Ebenholz und Grenadill – „für den Spieltisch, an dem der Organist sitzt“. Nach der Lieferung muss das Holz erst einmal ruhen – pro Zentimeter Bohlenstärke etwa ein Jahr.

Neben Holz sind Blei und Zinn die wichtigsten Werkstoffe für den Orgelbau. Aus ihnen werden die Pfeifen hergestellt, also der Teil der Orgel, der für den Klang verantwortlich ist. Jede Pfeife kann grundsätzlich nur einen Ton einer bestimm­ten Klangfarbe und Lautstärke erzeugen. Darum bedarf es so vieler Pfeifen, in größeren Orgeln mehrerer tausend. Die Tonhöhe, Klangfarbe und Lautstärke einer Orgel hängen von der Größe und der Bauart der Pfeifen ab. Sie werden gruppenweise zu einzeln ein­ und ausschaltbaren Registern zusammengefasst. Mit ihnen kann der Organist das Klang­bild während des Spiels verändern.

Das Material für die Orgelpfeifen lagert im Keller der Manufaktur. In einem Raum von etwa zwei mal drei Metern stapelt sich das Metall hinter einer schweren Eisentür: grobe Barren in stumpfem Silber und Grau. Einmal die Woche verschmilzt der Orgelbauer die Materialien zu einer Legierung. Mithilfe eines Deckenzugs wird die flüssige Mischung in einen Holzkasten gegossen. Durch einen schmalen Schlitz fließt das heiße Metall auf einen langen Tisch und erkaltet dort. Das Ergebnis ist ein dünnes Blech. „Die obere Seite, die Gussseite, wird dann gehobelt und daraus werden die Pfeifen gebaut“, erklärt Klais.

Yuccapalmen in der Werkstatt

Den Anforderungen der Materialien wird konsequent Genüge geleistet. Als Philipp Klais’ Vater 1974 beauftragt wurde, die einzigartige Bambusorgel aus dem philippi­nischen Las Piñas zu restaurieren, wurde das Instrument nach Bonn gebracht. Da sich Las Piñas und das Rheinland klimatisch jedoch deutlich unterscheiden und das rheinische

Klima das Instrument hätte gefährden können, musste das Raumklima im Unternehmen angepasst werden. „Da hatten wir dann für ein halbes Jahr 90 Prozent Luftfeuchtigkeit und 36 Grad in der Werkstatt“, erinnert sich Klais. „Das war wie in einer Sauna.“ Die Mitarbeiter nutzten die Gelegenheit und brachten ihre Yuccapalmen mit zur Arbeit, um sie dort bei heimischen Temperaturen aufzupäppeln. „Die wachsen bei solchen Bedingungen natürlich super.“ ›

„ Ich möchte Orgeln bauen, die die Menschen heute und in Zukunft erreichen.“Philipp Klais

Orgelbau und -musik sind Immaterielles Kulturerbe

2017 hat die UNESCO, die Orga - ni sation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, den Orgelbau und die Orgelmusik zum Immateriellen Kulturerbe erklärt.

Deutschland gilt als Orgelbauerna-tion mit der längsten Tradition und einem sehr vielseitigen Spektrum. Rund 400 Orgelbaubetriebe gibt es in Deutschland, darunter etwa 50 größere Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern. Gemeinsam prägen sie das Handwerk und die Kunst des Orgelbaus und der Orgel musik in Deutschland.

Der Preis für eine Orgel bewegt sich zwischen 2.500 Euro für eine tragbare Portativ-Orgel und mehreren Millionen Euro für ein Dom-Instrument.

Orgelbau ist noch echte Handarbeit. Kein Instrument

ist wie das andere.

Vor dem Bau kommt das Konzept. Die Orgel muss in die Raum situation integriert werden.

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PanoramaEin Leben für die Orgel

PanoramaEin Leben für die Orgel

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Die Orgeln werden vollständig in der Werkstatt gebaut, dann wieder zerlegt und beim Kunden an Ort und Stelle erneut zusammengesetzt. Das kann selbst bei einer kleinen Orgel vor Ort bis zu vier Wochen dauern. Noch mal so lange braucht es, bis jede Pfeife per Hand richtig eingestellt ist und das Instrument seine volle Klangfülle erreicht hat. Für den optimalen Hörgenuss muss der Orgelmusikliebhaber übrigens nicht unbedingt mittig im Raum sitzen. Stattdes­sen sollten Zuhörer darauf achten, links und rechts von sich Wände zu haben, die den Klang reflektieren, ohne ihn zu verfälschen.

Zwischen Tradition und Moderne

Was Klais umtreibt, ist das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne. In der Praxis heißt das, zum einen alten Orgeln durch eine fachgerechte Restauration wieder zu ihrem historischen Klang zu verhelfen. Und zum anderen, neue Orgeln zu bauen, die den zeitgenössischen musika­lischen und technischen Ansprüchen genügen. „In den vergangenen 200 Jahren ist viel passiert und die Menschen haben sich verändert“, sagt Klais. „Ich möchte Orgeln bauen, die die Menschen heute und in Zukunft erreichen. Menschen haben immer Instrumente geschaffen, die zur Zeit ihrer Herstellung modern waren. Das Schöne ist eben diese Bewegung zwischen Zeit und Raum, die Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft.“

Die Mischung aus traditionellem Handwerk und moderner Interpretation ist es, die Klais für seinen Beruf begeistert: Architektur, Akustik und Funktion stecken die Grenzen klar ab. Doch es bleibt die kreative Freiheit, das Instrument innerhalb dieser Grenzen immer wieder neu zu erfinden. Das bedeutet auch zu begreifen, in welchem Kontext eine Orgel steht und welche Funktion sie erfüllen soll. Klais sieht die Orgel nicht als neutrales Instrument in einem Vakuum. Sie muss auf die Architektur des Raumes abgestimmt sein, auf ihre Rolle als liturgisches Instrument oder profane Konzertsaalorgel. Ebenso müssen die klimatischen Bedin­gungen im Umfeld berücksichtigt werden oder auch die jeweilige Landessprache. Denn diese hat laut Klais durch aus

Einfluss auf das ästhetische Klangempfinden der Zuhörer. Deshalb ist keine Orgel, die Klais und sein Team bauen, wie die andere.

Zukunft sichern

Pro Jahr verlassen durchschnittlich vier neue Instrumente die Bonner Manufaktur. Sie alle sind für Klais einzigartig und etwas ganz Besonderes. Seit 22 Jahren führt er nun das Familien unternehmen. Und wie sein Vater vor ihm macht auch er sich Gedanken über die Zukunft. Ob eines seiner vier Kinder später seinen Platz einnehmen möchte, weiß er noch nicht. „Ich muss trotzdem jetzt schon die Weichen stellen und gegebenenfalls über alternative Nachfolgerege­ lungen nachdenken. Gleichzeitig will ich meinen Kindern die Chance offenhalten, das Unternehmen eines Tages zu fortzuführen.“

Die Gründe dafür sind nicht nur pragmatisch. Klais will sicherstellen, dass in seinen Werkstätten auch in Zukunft Instrumente gebaut werden, zu denen der moderne Mensch eine Verbindung findet. Und dafür braucht es immer wieder neue Blickwinkel. „Wir glauben natürlich, innovativ und zukunftsorientiert zu sein. Aber wir sehen, dass die junge Generation ganz andere Ansätze hat. Es ist unheimlich wichtig, dies in den Instrumenten leben zu lassen.“ Und dafür sollen irgendwann einmal auch seine Nachfolger sorgen. „Wir dürfen nie vergessen: Das, was wir tun, tun wir für die Menschen. Nicht zum Selbstzweck.“

„ Ich glaube, man kann nur das zur Perfektion bringen, was man mit Leidenschaft betreibt.“Philipp Klais

Die Werkstatt ist sein Zuhause. Hier hat Philipp Klais sein ganzes Leben verbracht.

Die Königin der Instrumente besuchenRund 50.000 Orgeln gibt es in Deutschland, davon stammen etwa 1.500 aus dem Hause Klais. Hier eine kleine Auswahl, die einen Ausflug lohnt.

Elbphilharmonie in HamburgInstrument zum Anfassen: Das Meisterwerk moderner Orgelbaukunst aus dem Hause Klais befindet sich in, neben und hinter den terrassenförmig angeordneten Zuschauer-rängen im großen Konzertsaal. Die viermanualige Orgel ist insbesondere auf die Darstellung der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Orgelliteratur ausgerichtet.

Kölner DomDie Klais-Orgeln des Kölner Doms schaffen eine besonders feierliche Atmosphäre in der weltberühmten Kathedrale. Die dreiteilige Anlage besteht aus der Querhausorgel mit der Opusnummer 1.000, der Langhausorgel in Schwalbennest-Bauweise sowie einem Hochdruckwerk mit zwei Fanfaren-Registern, die besonderen Anlässen vorbehalten sind.

Trierer DomDie Orgel aus dem Jahr 1974 erstreckt sich über fünf Stockwerke und stammt ebenfalls aus der Bonner Orgelwerkstatt Johannes Klais. Das Schwalbennest-Design lässt das Instrument förmlich über der Kanzel schweben. Im Fuß der Orgel ist eine Pan-Figur angebracht, die auf Knopfdruck hervorschaut und einige Töne spielt.

St. Peter in MünchenDie Klais-Orgel in der ältesten Pfarrkirche Münchens wurde 2003 eingeweiht und verfügt über 57 Register und vier Manuale. Ihr dunkles Holz steht in schönem Kontrast zu den hellen Wänden des Gotteshauses. Auch die Chororgel der Kirche stammt aus dem Hause Klais. Sie wurde 2011 eingeweiht.

Panorama

KÖLN

MÜNCHEN

TRIER

HAMBURG

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PanoramaEin Leben für die Orgel

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NIZZA

GRASSE

ÈZE

ANTIBES

SAINT-JEANNET

Die Cabrio­Tour startet in Antibes, einer der ältesten Siedlungen an der Côte d’Azur. Von der direkt am Meer gelegenen Stadt, in der einst Pablo Picasso lebte und die eines der schönsten Museen mit Werken des Malers beheimatet, geht es landeinwärts in Richtung Voralpen über sanfte Hügel und durch kleine Ortschaften bis nach Grasse. Für Literaturinteressierte lohnt sich ein Zwischenstopp. Hier, in der Welthauptstadt des Parfums, fühlen sich Besucher in die Welt des Romans „Das Parfum“ von Patrick Süskind versetzt. Die Parfum­Manufakturen machen Grasse zu einem Paradies für Blumenliebhaber. Seit Jahrhunderten werden rund um die Stadt Gärten mit Blumen für die Herstellung von Düften angelegt. Je nach Jahreszeit blühen Lavendel, Klatschmohn, Rosen und Jasmin. Eine Fahrt durch diese unvergleichliche Natur lässt die Sinne Kapriolen schlagen.

Ins Reich der provenzalischen DüfteAntibes – Grasse – Èze – Nizza – Antibes Länge: ca. 150 km

Durch Lavendelfelder und Pinienwälder führt die Tour nach Nordosten in Richtung Èze. Planen Sie dabei einen Abstecher nach Saint­Jeannet ein. Das malerische Örtchen diente als Kulisse für den Hitchcock­Klassiker „Über den Dächern von Nizza“ mit Grace Kelly und Cary Grant, die – wie sollte es anders sein – gemeinsam im Cabrio auf der Route de la Grande Corniche unterwegs waren. Über die kurvige Panoramastraße geht es bis ins Städtchen Èze Village. Hier dichtete Friedrich Nietzsche einen Teil seines berühmten Werkes „Also sprach Zarathustra“. Wer von der Terrasse des Gourmetrestaurants Château Eza den atemberaubenden Blick auf die Côte d’Azur genießt, versteht, woher Nietzsche seine Inspira­tion nahm. Nach einem erlesenen Essen beginnt die Rückfahrt über die Route Corniche Inférieure entlang der Küste nach Nizza, durch dessen Straßen Elton John im Video zum Song „I’m still standing“ natürlich im Cabrio cruist. Die Tour endet schließlich wieder in Antibes. Im exquisiten Fischrestaurant Les Vieux Murs direkt am Meer lassen wir den perfekten Tag ausklingen.

Sommer, Sonne, CabrioMit wehenden Haaren durch traumhafte Landschaften cruisen – wir stellen drei besondere Routen für eine perfekte Cabrio-Tour vor.

Cabriolet fahren – für viele Menschen der Inbegriff von Freiheit und Genuss.

Sie gilt als Welthauptstadt des Parfüms: Die Stadt Grasse, die durch den Bestseller „Das Parfum“ berühmt wurde, besticht durch ihr Meer an Blumen, die für die Duftherstellung verwendet werden.

Sonne, Meer und Genuss – all dies vereint Nizza, die Kulturhauptstadt der Côte d’Azur.

Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, ein laues Lüftchen weht. Zeit, das Verdeck zu öffnen und das

Wetter zu genießen. Immer mehr Menschen widmen sich der Faszination Cabriolet. Im vergangenen Jahr waren rund 2,12 Millionen Cabrios in Deutschland zugelassen. 2010 waren es nach Angaben des Kraftfahrt­Bundesamtes erst 1,71 Millionen. Und in diesem Jahr dürfte die Zahl der Zulassungen weiter steigen. Denn die Automobilhersteller bringen neue Cabriolets auf den Markt. Die luxuriösesten präsentieren wir Ihnen auf Seite 26.

Der Grund für den Trend dürfte weniger darin liegen, dass Cabriolets einen besseren Wiederverkaufswert erzielen und im Alter meist stärker im Preis steigen als ihre ge­schlossenen Pendants. Die Faszination Cabriolet steckt bereits in seinem Namen. Schließlich leitet sich das Wort vom französischen Wort „cabrioler“ ab – und das bedeutet

Luftsprünge oder eben Kapriolen machen. Was könnte treffender sein? Das Herz vieler Cabrio­Besitzer macht einen Sprung, sobald sie es wieder mit offenem Verdeck fahren können. Für sie ist ein Cabriolet nicht nur ein Fahrzeug, sondern ein Lebensgefühl. In ihrem Auto genießen sie mehr Sonne, mehr Wind und mehr Freiheit.

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen drei Strecken vor, auf denen sich dieses Gefühl auf besondere Weise erleben lässt. Die erste Tour verläuft rund um die Côte d’Azur und die Provence, die zweite erstreckt sich entlang der Ostsee und die dritte führt durch die Toskana. Alle Routen haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind gespickt mit Sehenswürdigkeiten und malerischen Orten, die mit kulturellen Highlights und kulinarischen Spezialitäten aufwarten können. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihrer nächsten Ausfahrt!

Autorinnen Julia Rosenkranz und Bérénice Schneider

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PanoramaSommer, Sonne, Cabrio

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GLÜCKS-BURG

SIESEBY

LABOE

FLORENZ

MONTE- PULCIANO

LUCCA

KIEL

AREZZO

SIENA

HAITHABU

PISA

SAN GIMIGNANO

FLENSBURG

Die Tour beginnt in der Landeshauptstadt Schleswig­ Holsteins: Kiel. Entlang der Kieler Förde fahren wir zum Ostseebad Laboe mit seiner Sehenswürdigkeit, dem Marine­Ehrenmal. Wer den 70 Meter hohen Turm über 341 Stufen erklimmt oder mit dem Fahrstuhl zur Spitze fährt, hat einen fantastischen Ausblick über die Förde und die Ostsee – und kann bei gutem Wetter sogar bis nach Dänemark schauen. Von Laboe führt die Route zurück entlang der Förde über Eckernförde und Schleswig bis an die malerische Schlei. Am Ostseefjord empfiehlt sich das kleine Örtchen Sieseby für eine Rast. Das märchenhafte Dorf mit seinen reetgedeckten Fachwerkhäusern wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit und gilt als schönster Ort an der Schlei. Im Gasthof Alt Sieseby lässt es sich hervor­ragend in malerischer Umgebung speisen. Von dort aus geht die Fahrt entlang der Schlei über Kappeln und durch die sanft geschwunge nen Hügel Angelns bis nach Glücksburg, wo das von Wasser umgebene Schloss Glücksburg einen Abstecher wert ist. Ab hier ist es nicht mehr weit in die nördlichste deutsche Stadt: Flensburg. Das Rum­Museum und die Flensburger Brauerei bieten geistreiche und interessante Impressionen. Auf dem Rückweg nach Kiel lohnt sich ein Stopp in Haithabu. Gegründet im achten Jahrhundert, entwickelte sich die Siedlung schnell zu einem der bedeutendsten Handelsplätze der Wikinger in Nordeuropa. Ein Teil der Siedlung wurde im Wikinger Museum rekonstruiert – hier wird der Wikingeralltag für Besucher erlebbar.

Ostsee- Impressionen Kiel – Laboe – Sieseby – Glücksburg – Flensburg – Kiel Länge: ca. 300 km

Start­ und Endpunkt dieser Tour ist die Stadt Michelangelos – das wunderschöne Florenz. Das Verdeck des Cabriolets öffnet sich in der toskanischen Sonne und die Fahrt beginnt. Über Prato, Agliana und Altopascio fahren wir ins historische Lucca. Der große Komponist Giacomo Puccini wurde hier geboren und seine musikalischen Meisterwerke sind die perfekte Unterma lung während der Fahrt durch die sanfte Landschaft. Von Lucca geht es über Pisa, dessen weltberühmter schiefer Turm auf der beeindruckenden Piazza dei Miracoli immer einen Ab stecher wert ist, bis ins „Manhattan des Mittel alters“ – San Gimignano. Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert errichteten die einflussreichsten und vermögendsten Familien

Kultur und Genuss in der ToskanaFlorenz – Lucca – Montepulciano – Florenz Länge: ca. 420 km

der Stadt immer höher werdende Turmhäuser als Zeichen ihres Wohlstandes. Einst gab es schätzungsweise 72 dieser Geschlechtertürme, heute stehen davon immerhin noch 14 und verleihen der Stadt eine einzigartige Ausstrah­lung. Über Siena, in dessen Herz die herrliche Piazza del Campo mit ihren eleganten Palazzi einen Besuch verlangt, geht es ins Wein paradies Montepulciano. Der Vino Nobile di Montepulciano zählt zu den renommiertesten Weinen Italiens, weshalb hier eine Übernachtung zu empfehlen ist. Über das wunderschöne Arezzo, bekannt aus dem Film „Das Leben ist schön“ und berühmt für seine Schmuckherstellung, führt die Route durch die Weinregion Chianti wieder zurück nach Florenz.

Direkt an der Stadtmauer Luccas liegt der Garten des Palazzo Pfanner – ein Juwel aus dem 17. Jahrhundert und ein Muss für Gartenfreunde.

Der Vino Nobile de Montepulciano zählt

zu den besten Weinen Italiens. Er

soll früher für Papst Paul III. reserviert

gewesen sein.

Die Kathedrale Santa Maria dei Fiore ist das Wahrzeichen von Florenz.

Start­ und auch Zielpunkt der Ostsee­Route ist Kiel. Ein Tipp unter Gourmets ist dort das mit einem Michelin­Stern gekrönte Restaurant Ahlmanns. Insgesamt gibt es in Kiel ein halbes Dutzend Michelin­Restaurants.

Für Rosenliebhaber lohnt sich ein Besuch des Schlosses Glücksburg in der gleichnamigen Stadt. Der Schloss­ park beherbergt auf einer Fläche von einem Hektar mehr als 500 Rosensorten, darunter die deutschlandweit größte Sammlung englischer Rosen.

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PanoramaSommer, Sonne, Cabrio

PanoramaSommer, Sonne, Cabrio

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Der Wind weht durch das Haar, die Sonne streichelt die Haut: Wer das Cabrio-Feeling mag, wird das Autojahr 2018 mit vielen neuen Modellen lieben. Wir stellen eine Auswahl der schönsten Cabriolets der Luxusklasse vor.

Cruisen wie James Bond

Seit 1965 gibt Aston Martin seinen Cabrios den Beinamen Volante. Diese stolze Tradition setzt der brandneue Aston Martin DB11 Volante standesgemäß fort. Der elegante Engländer wartet nur darauf, sein Stoffverdeck zu versenken und die Insassen im Sonnen-schein über kurvige Straßen zu tragen. Dabei lässt er die Kraft seiner 510 PS jederzeit spüren, ohne damit zu protzen – ganz der britische Gentleman. Das würde sicherlich auch dem wohl berühmtesten Fahrer der Edelmarke gefallen. Sein Name ist Bond. James Bond.

Mit der Kraft der zwei Herzen

Ein neuartiges Cabrio-Erlebnis bietet der BMW i8 Roadster, mit dem die bayerischen Ingenieure eine neue Ära einleiten wollen. Das Cabrio ist die offene Version des bereits bekannten Plug- in- Hybrids i8 mit seinen charakteristischen Flügeltüren. Die bleiben auch dem futuristischen Roadster erhalten, der dank Elektroantrieb nahezu lautlos durch die Landschaft gleitet. Der Verbrennungsmotor kommt erst bei Geschwindigkeiten ab 120 km/h zum Einsatz und beschleu-nigt besonders dynamisch durch Unterstützung des Elektromotors.

Frische Brise

Wildes Fauchen inklusive

Portofino, der kleine, malerische und zugleich mondäne Fischerort an der italienischen Riviera, leiht dem neuen Cabriolet von Ferrari seinen Namen. Der Ferrari Portofino, eine Neuauflage des Einstiegsmodells California, kommt etwas weniger wild, dafür umso eleganter daher als seine Brüder – und ist dabei mindestens genauso aufregend. Denn Eleganz und Kraft schließen sich nicht aus – im Gegenteil. 600 PS und der unverwechselbare Ferrari-Klang lassen Herzen höherschlagen. In 3,5 Sekunden soll der Ferrari von 0 auf 100 km/h sprinten und 320 km/h in der Spitze schaffen. Aber auch wer es gemächlicher mag, wird diesen Italiener mit seinen großen, angenehm gepolsterten Sitzen lieben.

Der Traum vom Sportwagen

Seine charakteristische Linie, sein Sound, sein Fahrgefühl – all das ist schon oft beschrieben worden und hört doch nie auf zu faszinieren. Der Porsche 911 ist legendär. Im Porsche 911 Turbo S Cabriolet vereinigen sich Legende, Traum und Wirklichkeit mit höchster Ingenieurs kunst und herausragendem Design. Mit seinen 580 PS, die ihn in 3,0 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen können, ist er dafür gemacht, den Alltag zurückzulassen. Mit perfekter Straßenlage, volltönendem Motorenklang und ganz viel Kraft. Ferry Porsche sagte einst: „Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen.“ Sein Traum wurde wahr.

Mit ihrer geschwungenen Glasfassade, in der sich der Himmel mit all seinen Farben widerspiegelt, zieht die Elbphilharmonie in Hamburg die Besucher schon von Weitem in ihren Bann.

Panorama

„ Das Haus hat die Stadt verändert“

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PanoramaSommer, Sonne, Cabrio

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Autor Markus Weßel­Therhorn wichtige Orchester der Welt in dichter Folge da“, sagt Lieben­Seutter.

Hamburg ohne „Elphi“ nicht mehr vorstellbar

Es ist Lieben­Seutter wichtig, die erreichte Qualität auch in Zukunft beizubehalten und Besucher aus Hamburg und dem Rest der Welt mit der Mischung aus klassischer und moderner Musik nach Hamburg zu locken. Schon heute ist die Stadt ohne Elbphilharmonie nicht mehr vorstellbar. Das Haus hat Hamburg verändert, nicht nur äußerlich. Darauf ist Lieben­Seutter stolz: „Hamburg war schon immer eine Weltstadt. Die Elbphilharmonie hat ihr jetzt die Krone aufgesetzt.“

„ Hamburg war schon immer eine Weltstadt. Die Elbphilharmonie hat ihr jetzt die Krone aufgesetzt.“Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant Elbphilharmonie und Laeiszhalle Hamburg

Sponsoren stärken ihrer „Elphi“ den Rücken

Warum engagiert sich die Commerzbank als „Classic Sponsor“ der Elbphilharmonie?

Wir sehen das als Beitrag für das kulturelle und gesellschaftliche Leben. Die Elbphilharmonie ist ja darauf ausgerichtet, möglichst vielen Menschen einen Zugang zur Musik zu ermöglichen. Das ist aber nur durch die Ergänzung mit privaten Mitteln möglich. Zudem können wir regionale Schwerpunkte setzen, indem wir etwa einzelne Orchester gezielt unterstützen.

Warum ist das so wichtig?

Musik spricht in erster Linie die Emotionen an, ohne Sprachbarrieren über Grenzen und Kulturen hinweg. Sie schafft also erstens Verbindung und regt zur Verständigung an. Zweitens ist die Pflege der Musik als Tradition und Kulturgut nicht zu unterschätzen. Und drittens ist Musik, richtig eingesetzt und interpretiert, auch immer mit einer starken Aussage verbunden, die über den Klanggenuss hinausgeht.

Wie ist die Resonanz Ihrer Kunden nach einem Besuch der „Elphi“?

Wir wollen unseren Gästen eine Atmosphäre der Entspannung und Offenheit bieten. Deshalb freut es mich besonders, dass sich viele Kunden mit dem Vorsatz aus Hamburg verabschieden, auch daheim wieder öfter in Konzerthäuser zu gehen.

Die Fragen beantwortete Frank Haberzettel, Bereichsvorstand Nord der Commerzbank AG.

Ausverkaufte Hallen, Top­Kritiken und begeisterte Besucher: Es war ein fulminanter Start für die

Elbphilharmonie. Der Erfolg hat die Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen. „Es ist fantastisch, die Elbphilharmonie hat sich jetzt schon rund um den Globus herumgespro­chen“, fasst Intendant Christoph Lieben­Seutter zusam­men. „Als die ersten Leute ins Haus strömten, war das

seiner Klais­Orgel klar auf klassische Konzerte ausgerichtet, aber Jazz, Pop und andere Spielarten der Musik sind deshalb keinesfalls ausgeschlossen. „Bei uns sind viele verschiedene Musikrichtungen zu Hause“, so Lieben­Seutter.

Moderne statt Museum

Der 54­jährige Österreicher, der die Wiener Konzerthaus­ gesellschaft leitete, bevor er nach Hamburg kam, will dem Publikum einzigartige musikalische Live­Erfahrungen bieten, die im Gedächtnis bleiben: „Das eigentlich Spannende neben Klassikern wie Brahms und Bruckner ist doch, neue Künstler zu entdecken und Menschen eine Musik nahezubringen, die ihnen noch unbekannt ist.“ Kurz: Moderne statt Museum, das Publikum soll unvergessliche Momente erfahren. „Die tollsten Konzerte, an die ich mich schon mein Leben lang erinnere, waren immer anders als erwartet“, erläutert Lieben­Seutter. „So zu überraschen, dass sich ganz neue Welten auftun, halte ich für eine große Chance der Kunst.“

Ausblick mit Elbblick

Wer das Konzerthaus in der HafenCity als Zuhörer erleben möchte, muss frühzeitig planen. Die meisten frei verkauften Veranstaltungen im Jahr sind häufig schon innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Gelingt es nicht, Tickets zu erwerben, bleibt immer noch der Genuss der atemberau­benden Architektur des Hamburger Wahrzeichens. Jeden Tag strömen zwischen zehn­ und zwanzigtausend Besucher durch das Konzerthaus. Auf der Außenseite der Plaza, auf die man über Europas längste gebogene Rolltreppe gelangt, können Besucher die Elbphilharmonie einmal komplett umrunden. Von dort aus bietet sich ein einzig­artiger Panoramablick über Hamburg.

Auch in der kommenden Saison wird den Besuchern ein erstklassiges Programm geboten: Zu den Highlights zählen beispielsweise Konzerte von Teodor Currentzis und Simon Rattle, eine mehrwöchige Konzertreihe anlässlich des 100. Jubiläums der Unabhängigkeit Polens sowie ein Oster­festival zum Thema Venedig. „Wir haben außerdem viele

Atemberaubende Architektur mit atemberaubenden Ausblicken.

Gefühl noch viel toller, als ich es mir hätte vorstellen können.“ Die Streite reien, Verzögerungen und Kosten­ steigerungen der zehn Baujahre? Sind vergessen.

Heute gilt die Elbphilharmonie mit ihrer einzigartigen Lage in der HafenCity, ihrer atemberaubenden Architektur und dem ausgeklügelten Klangkonzept des Akustikers Yasuhisa Toyota als eines der besten und modernsten Konzerthäuser der Welt. 2.100 Menschen finden im Großen Saal sowie 550 im Kleinen Saal Platz und können dort ein vielfältiges Kulturprogramm genießen. Zwar ist der Große Saal mit

Das Eröffnungsjahr ist vorüber und es wird immer noch gejubelt: Die Elbphilharmonie in Hamburg begeistert die Menschen aus aller Welt.

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Panorama„Das Haus hat die Stadt verändert“

Panorama„Das Haus hat die Stadt verändert“

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„ Spaß und Entspannung gehören ebenso zu einem Turnier wie Leistung und Anspannung.“Georg Behlau, Leiter Management Nationalmannschaften

Autorin Julia Rosenkranz Fotograf Andreas Henn

Herr Behlau, bei der Fußball-Weltmeister- schaft 2014 in Brasilien hat man Ihnen und Ihrem Team den Titel des „Organisations- Weltmeisters“ zugesprochen. Was ist Ihr Erfolgskonzept?

Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Kaum ist eine Welt­ oder Europameisterschaft beendet, beginnen wir schon mit den Vorbereitungen für die nächste. Manchmal sogar noch früher. In Russland waren wir zum Beispiel bereits vor rund zweieinhalb Jahren zum ersten Mal – also noch vor der Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Gemeinsam mit unserem DFB­Reisebüro recherchieren wir akribisch Geografie, Klima und die Spielorte. Die erste große und insgesamt vielleicht wichtigste Aufgabe ist es, das ideale Teamhauptquartier oder „Team Base Camp“, wie wir das nennen, zu finden. Denn dort verbringen wir den größten Teil des Turniers.

Als Standort für das Team Base Camp bei der WM in Russland haben Sie sich für Vatutinki, rund 40 Kilometer vor Moskau, entschieden. Warum?

Wir haben das Turnier selbstbewusst von hinten gelesen und mit dem Best­Case­Szenario ge plant, nämlich dem Gruppensieg und Finalein­zug. In diesem Szenario spielen wir von maximal sieben Spielen drei im Luschniki­Stadion in

Moskau, darunter das Halbfinale und das Finale. Wenn das Turnier in die heiße Phase geht, wollen wir unserer Mannschaft strapaziöse Reisewege ersparen. In Vatutinki haben wir ein Hotel gefunden, in dem wir uns für die Zeit des Turniers eine Heimat schaffen können. Das ist wichtig, denn die Spieler müssen bis zu sechs Wochen lang unter sehr großem Druck ihre Bestleistung abrufen. Und es gibt nichts Ein­sameres als ein Hotelzimmer, egal, wie komfor­ tabel es sein mag.

Wie können wir uns diese „Heimat“ vorstellen?

Wir sind mit rund 60 Personen hier in Vatutinki. Wichtig ist, dass wir das Hotel für uns alleine und somit Ruhe haben. Das Hotel haben wir so umgestaltet, dass es sich wie ein Zuhause anfühlt. Es ist essenziell, dass wir für die Team­mitglieder ein Sozialleben schaffen und nicht jeder alleine auf seinem Zimmer hockt. Deshalb investieren wir viel Liebe ins Detail. Wir haben hier zum Beispiel ein gemeinsames Wohnzim­mer. Genauso haben wir für die bestmöglichen Voraussetzungen für unsere Ärzte, Physiothera­peuten und Köche gesorgt. Uns stehen perfekte Trainingsplätze zur Verfügung und die Fitness­ und Regenerations möglich keiten sind ideal. Zudem ist der Weg zum Flughafen nicht weit. In einem so großen Land wie Russland gilt es, die Reisezeiten so gut wie möglich zu begrenzen.

Wie bereiten Sie sich im Allgemeinen auf die jeweiligen Spielorte vor?

Die Gruppenphase ist relativ einfach zu planen, da die Spielorte feststehen und die Hotels dort von der FIFA vorgegeben sind. Wir haben uns die Hotels im Vorfeld angesehen und alles vorbereitet. Das gilt für alle potenziellen Spielorte. Dabei achten wir auf Details: Wie ist zum Beispiel das Klima in Sotschi oder der Verkehr in Moskau? Wie sind die Entfernungen in St. Peters­burg vom Flug hafen zum Hotel, zum Trainings­platz und zum Stadion, wie sind die Abläufe in den unterschiedlichen Arenen? Sie müssen bedenken: Wir transportieren jedes Mal vier Tonnen Gepäck von Spielort zu Spielort. Zudem ist die Zusammen arbeit mit den Organisations­komitees vor Ort sehr wichtig. Wir müssen wissen, wo das nächste Krankenhaus ist und was zu tun ist, damit ein verletzter Spieler schnellst­ und bestmöglich behandelt werden kann. Unser Koch muss wissen, wo er die richtigen Lebens­

mittel findet, um die Spieler perfekt zu versorgen. Kurzum: Für jedes Szenario gibt es einen Plan.

Unterscheidet das unsere Nationalmannschaft von anderen Teams?

Ich kann schon mit einem gewissen Stolz sagen, dass wir Standards gesetzt haben. Unser Ziel ist es, für unsere Spieler eine Gemeinschaft zu schaffen. Das ist absolut essenziell. In Brasilien hatten wir einen Pool im Garten, in Frankreich haben wir Boule gespielt. Spaß und Entspan­nung gehören ebenso zu einem Turnier wie Leistung und Anspannung. Nicht nur die Spieler, sondern auch das Team hinter dem Team soll sich wohl fühlen, damit alle ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Das ist Teil des Erfolges. Und wir hoffen natürlich, den Erfolg von 2014 wiederholen und den Weltmeistertitel ver tei digen zu können.

Dafür wünschen wir Ihnen allen viel Erfolg!

Er ist der Chef neben dem Feld – seit 2004 hat Georg Behlau jedes große Turnier rund um die Nationalmannschaft und die U21 organisiert. Dabei gilt auf dem Platz wie neben dem Platz der gleiche Grundsatz: Gemeinschaft ist die Grund lage für den Erfolg.

„ Wir haben neue Standards gesetzt“

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Panorama Panorama„Wir haben neue Standards gesetzt“

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Vom Arzt zum UnternehmerDie Gründung einer Praxis ist für Heil-berufler eine große Herausforderung. Die Commerzbank unterstützt mit besonderer Branchen expertise.

Autorin Flora Rothe Fotograf Frank Lübke

Rund 120.000 niedergelassene Ärzte und circa 53.000 Zahnärzte gibt es in Deutsch­

land. Von der eigenen Praxis erhoffen sie sich mehr Autonomie und Gestaltungsfreiheit bei der Betreuung ihrer Patienten. Die Gründung oder Übernahme einer Praxis erfordert jedoch unternehmerisches Know­how, das Mediziner während ihrer Aus bildung nicht vermittelt bekommen: Das beginnt zum Beispiel bei der Ermittlung des Praxiswertes im Zuge der Kaufverhandlungen, geht über die Finanzierung bis hin zur Liquiditätssteuerung der finanziellen Mittel. Professor Dr. Dietmar Daichendt hat alle diese Phasen durchlebt und sagt: „Gerade für Heilberufler ist es sehr wichtig, kompetente Ansprechpartner an der Seite zu haben, die sie bei der unternehmerischen Umsetzung ihrer Vision begleiten.“

Auf die Beratung von Ärzten spezialisiert

Der Münchner Arzt für Allgemeinmedizin weiß, wovon er spricht. Als 2015 das Osteoporose­zentrum Dr. Radspieler zum Verkauf stand, ahnte er, dass dies eine lohnende Investition sein könnte. „Im Preis enthalten war ein beson­ders hochauflösender Computertomograf (CT), den es in Deutschland nur dreimal gibt! Mit dem Gerät lässt sich die Knochenstruktur von Osteo­

porosepatienten bis auf 0,08 Milli meter bestim­men. Das allein war die Kauf summe schon wert“, erzählt er rückblickend.

Auf der Suche nach einer Bank, die ihm das Investitionsvolumen für den geplanten Umzug seiner damaligen Praxis in die heutigen Räume und die Übernahme der Praxis Dr. Radspieler finanziert, fand Daichendt bei der Commerzbank in Jan­Adrian Jarosch einen Berater für Unter­nehmerkunden mit Branchenexpertise, der ihn bei der Kaufentscheidung unterstützte. „Es war mir wichtig, einen Ansprechpartner zu haben, der die Herausforderungen für Ärzte kennt und mich unternehmerisch berät.“

Jaroschs Branchenexpertise kommt nicht von ungefähr. Die Commerzbank hat einen besonde­ren Fokus auf die Beratung von Heilberuflern gesetzt und verfügt über das notwendige Wissen, um ökonomische Zusammenhänge in der Gesundheitsbranche zu verstehen. Für jede Lebensphase, vom Studium über die eigene Praxis bis hin zum Ruhestand, bietet die Bank Ärzten passende Finanzlösungen.

„Mit unserem speziell auf diese Berufsgruppe zugeschnittenen Investitionskredit können wir Ärzte individuell und lösungsorientiert bei ›

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ServiceVom Arzt zum Unternehmer

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Praxisneugründungen oder ­übernahmen be glei­ten“, sagt Jarosch. So bietet die Commerzbank Ärzten Darlehen zu besonders attraktiven Konditionen und berücksichtigt dabei auch individuelle Gegebenheiten. „Gerade Fachärzte haben häufig hohe Anschaffungskosten für ihre Geräte“, erklärt der Berater. Insbesondere die intelligente Strukturierung der Finanzierung ist erfahrungsgemäß ein wichtiger Faktor. Hierbei berücksichtigt die Commerzbank auch Zuschüs­se sowie Sonder konditionen von öffentlichen Förderbanken und unterstützt ihre Kunden bei deren Beantragung.

Ärzte müssen häufig in Vorkasse treten, bis der Patient oder die Krankenkasse die Rechnungen bezahlen, gleichzeitig aber liquide bleiben. Um die laufenden Kosten etwa für Miete und Personal begleichen zu können, bietet die Commerzbank das PremiumGeschäftskonto und den Gewerbe­kredit als Überziehungsrahmen zu Vorteilskonditi­onen für Heilberufe an. Dieser dient der Deckung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs oder als Liquiditätsreserve. „Abhängig vom durchschnitt­lichen jährlichen Praxisumsatz stellen wir eine individuelle Kreditlinie auf dem Geschäftskonto zur Ver fügung. Für Ärzte bedeutet das: Sie haben einen größeren finanziellen Spielraum und können sich ganz ihren Patienten widmen“, sagt Jarosch.

Doch die Finanzierungskonditionen allein waren es nicht, die Daichendt seinerzeit bewegten, zur

Commerzbank zu wechseln. Ihn überzeugte die Branchenkenntnis, die Jarosch mitbrachte. „Tatsächlich steht den Kundenberatern in der Bank ein umfassendes Branchenresearch zur Verfügung“, berichtet Jarosch. „Denn nur wenn wir das geschäftliche Umfeld unserer Kunden kennen, können wir ihnen adäquate Lösungen aufzeigen. Wir informieren uns daher systema­tisch über wirtschaftliche und rechtliche Ent­wicklungen, die für ihre geschäftliche Planung relevant sind.“

Mehr als 2.000 Analysen liefern Daten

Über das unabhängige und umfassend aus­gestattete Informationssystem MedMaxx haben die Kundenberater außerdem Zugriff auf aktuelle Informationen aus dem Gesundheits­wesen inklusive Steuer­ und Rechtsthemen. Zudem stehen ihnen mehr als 2.000 Analysen von Praxen und Unternehmen sowie wirtschaft­liche Daten und Fakten aus wesent lichen Teilen der Gesundheitsbranche zur Verfügung. Das Tool liefert organisatorisches und betriebswirt­schaftliches Know­how rund um Aufbau, Übernahme und Führung einer Praxis. So kann der Berater zum Beispiel beurteilen, wie hoch die Kosten einer Arztpraxis im Vergleich zu anderen Wettbewerbern sind, eventuelle Schwachstellen erkennen und so seine Kunden vor möglichen Fehlinvestitionen bewahren. Mithilfe eines Wertrechners lässt sich auf Basis der umfangreichen Datenbank der indikative

Verkehrswert als erste Orientierung für eine zum Kauf stehende Praxis ermitteln. Daichendt ist froh über diese Unterstützung: Jarosch überprüfte die Wirtschaftlichkeit seiner ge­planten Investition – mit positivem Ergebnis. So konnte das Vorhaben zeitnah realisiert werden.

Die Räume seiner Praxis hat Daichendt mittler­weile saniert und modernisiert. In einem ist Starkstrom angeschlossen und eine neue Bodenplatte verstärkt den Unterbau. Hier soll bald das 600 Kilogramm schwere CT stehen. Denn Daichendt, der unter anderem Lehrbeauf­tragter für Allgemeinmedizin an der Ludwig­ Maximilians­Universität sowie Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirotherapie und Osteopathie e.V. ist, will das Osteoporose­zentrum in die Praxis integrieren. „Mit meiner allerersten Praxis vor 17 Jahren stand ich ganz

am Anfang meiner Entwicklung. Heute habe ich mir ein gewisses Renommee erarbeitet. Ich habe einen festen Patientenstamm und kann es mir nun erlauben, mich auf einen Standort zu konzentrieren.“ In seiner Privatpraxis an der Pienzenauer Straße im Münchner Stadtteil Altbogenhausen kann er sich jetzt verstärkt seinen Patienten widmen: „Ich nehme mir für jeden Patienten eine Stunde Zeit“, sagt der Professor mit Zusatz ausbildungen unter anderem in Osteopathie, Chirotherapie, Natur­heilverfahren und Ernährungsmedizin.

Daichendts Kundenberater ist auch zufrieden: Mit der geplanten Zusammenlegung von Praxis und Osteoporosezentrum entstehen wirtschaft­liche Synergieeffekte. „Und“, sagt Daichendt, der sich nicht mehr lange zwischen zwei Stand­orten aufreiben muss, „ich habe dann endlich mehr Zeit für meinen Sohn.“

„ Nur wenn wir das geschäftliche Umfeld unserer Kunden kennen, können wir uns mit ihnen auf Augenhöhe unterhalten.“Jan-Adrian Jarosch, Berater für Unternehmer-kunden der Commerzbank

„ Es war mir wichtig, einen Ansprechpartner zu haben, der die Herausforderungen für Ärzte kennt und mich unternehmerisch berät.“ Professor Dr. Dietmar Daichendt, Arzt für Allgemeinmedizin

Ein kleines Vermögen wert: Der Computertomograf zur Messung der Knochendichte von Osteoporosepatienten.

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Gut zu wissen

Werden beschädigte Werke restauriert oder ersetzt?

Das hängt von mehreren Faktoren ab: dem Material, dem monetären Wert, dem Ausmaß der Beschädigung des Werkes und letztendlich natürlich auch von der Höhe des Restaurierungsaufwands. Die Allianz verfügt über ein großes Netzwerk an Restauratoren für alle Materialien, Medien und Entstehungs-zeiten, die diese Faktoren prüfen. Generell gilt der Anspruch, Kulturgüter zu erhalten. Kunden bevorzugen meist die Restaurierung des Kunstwerkes statt eines finanziellen Ausgleichs.

Wie werden Wertsteigerungen berücksichtigt?

Die ArtPrivat beinhaltet eine Vorsorge-versicherung, mit der Wertsteigerungen abgedeckt werden können. Ändert sich der Wert einzelner Werke oder einer Sammlung, kann dies gemeldet werden. Die Versiche-rungssumme wird dann angepasst. Zudem kann ein regelmäßiger Neubewertungs-service der Allianz in Anspruch genommen werden.

Besteht für Neuanschaffungen eine Lücke im Versicherungsschutz?

Für Neuerwerbungen besteht von Anfang an eine Vorsorgeversicherung von 20 Prozent. Der Vertrag sollte jedoch zügig angepasst werden, damit die Gesamt-versicherungssumme den tatsächlichen Wert der Sammlung abdeckt.

Kunst – aber sicher!Hochwertige Einrichtungen, kostbarer Schmuck, exklusive Sammlungen – Kunstgegenstände werden häufig nicht von einer gewöhnlichen Hausratversicherung abgedeckt. Dafür gibt es die Allianz ArtPrivat.

Autorin Silvia Dorsch

ServiceKunst – aber sicher!

Die wertvolle Vasensammlung: gut geschützt, aber auch versichert?

My Home is my Castle“ – an dieses Sprichwort hat Jan Goldbeck bei

der einen oder anderen Hausbesich­tigung schon einmal denken müssen. Der Sachversicherungsspezialist der Allianz sorgt seit mehr als zehn Jahren für die Rundumversicherung ver mögender Kunden. In dieser Zeit hat der Experte viele Kostbarkeiten zu Gesicht bekommen. Dazu gehörte zum Beispiel auch das Hab und Gut in einem Schloss. „Eine Ritterrüstung im eigenen Heim ist schon etwas ganz Besonderes. Doch nun stellen Sie sich vor, dort stehen in einem Gang 20 bis 30 dieser wertvollen Rüstungen. Und an den Wänden hängt eine umfang­reiche Ahnen galerie. Da wird das Zuhause ganz schnell zum Museum“, schwärmt der Sachverständige.

Haftung nicht immer garantiert

Solche Kunstwerke übersteigen oftmals einen Wert von mehreren hundert tausend Euro. Was viele nicht wissen: Eine gewöhnliche Hausrat­versicherung deckt diese Wertgegen­stände häufig nicht ab. Zum einen übersteigen sie meist die übliche Versicherungssumme, zum anderen haftet eine Hausratversicherung im Allgemeinen nur für Schäden, die durch Feuer, Einbruch, Raub, Vanda­lismus, Leitungswasser oder Sturm und Hagel entstanden sind. „Die kostbare Vase geht jedoch selten durch solche Ereignisse zu Bruch“, weiß Goldbeck aus Erfahrung. „Viel eher durch unachtsames Verhalten auf einem Event. Oder ein Kind saust

zerstörten Kunstwerks, das bei einem Empfang unfreiwillig Bekanntschaft mit einem Ellenbogen gemacht hat. Aber auch hochwertige Teppiche und Möbel, Ver glasungen und Küchen werden von der Kunstver ­sicher ung abgedeckt. „Wir versichern mit der ArtPrivat den gesamten Hausrat – einschließlich aller Wert­gegenstände wie Bargeld, Schmuck und Uhren, Kunstgegenstände, Silber und Antiquitäten“, erläutert Gold­beck. „Selbst Wein, Oldtimer (ab 200.000 Euro), Musik instrumente und Jagdwaffen können mitversichert werden. Letztlich nahezu alle Dinge des persönlichen Besitzes.“

Für den allumfassenden Schutz der Hausrat­ und Wertgegenstände gilt

nur eine Voraussetzung: Die Mindest­versicherungssumme beträgt 300.000 Euro. Wer möchte, kann jedoch auch einen einzelnen Kunst­gegenstand oder eine Antiquität ab einer Versicherungs summe von 100.000 Euro bei der ArtPrivat ver sichern lassen.

Im Urlaub ist Hausrat im Ferienhaus mitversichert

Besitzt ein Kunde Gemälde, Bilder oder Statuen, dann kommt ein Kunstsachverständiger ins Haus und dokumentiert die einzelnen Objekte. „In der Regel können unsere Kunden den Wert der zu versichernden Gegenstände mit einem Zertifikat oder Beleg nachweisen“, weiß

durch den Flur und kann nicht mehr rechtzeitig bremsen.“ Darum haftet die ArtPrivat Versicherung der Allianz auch für Schäden, die durch eigenes oder fremdes Miss geschick, einfachen Diebstahl oder Verlust verursacht werden. Die Versicherungsleistungen der ArtPrivat gehen damit weit über den Schutz einer normalen Haus­ratversicherung hinaus. Ausgeschlos­sen sind nur wenige Schäden: etwa solche, die durch den normalen Alterungsprozess oder durch Vorsatz entstehen.

Rundumschutz bis hin zur teuren Weinflasche

Die ArtPrivat ersetzt beispielsweise den Wieder beschaffungswert eines

Goldbeck aus Erfahrung. Ist das nicht der Fall, unterstützt der Kunstsach­verständige bei der Wertermittlung und betreut im Rahmen einer Zertifizierung durch einen vertrau­enswürdigen Gutachter. Außerdem überprüft er die Absicherung der Wertgegenstände und weist auf etwaige Mängel hin, die behoben werden sollten, damit der Ver­sicherungs schutz zu 100 Prozent gegeben ist.

Die ArtPrivat gilt übrigens nicht nur im eigenen Heim. Der Hausrat im Ferienhaus wie auch das Gemälde im Büro können nach individueller Absprache ebenfalls in die Versicherung einbezogen werden.

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Service

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Offen für Fahrspaß.Seit 70 Jahren. Das 911 Carrera 4S Cabriolet.Man sollte immer offen für Neues sein. Der beste Beweis: unsere Cabriolets.Und die Tatsache, dass unsere Ingenieure seit 70 Jahren immer wieder frischen Wind in die Entwicklung unserer Sportwagen bringen. Mit einer Konstanten: purem Fahrspaß.

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Stiftungen wollen Gutes tun. Doch das wird in Zeiten von Niedrig zinsen immer schwieriger. Die Commerzbank bietet Lösungen im Rahmen der Ver mögensverwaltung an.

Die Risiken im Griff behalten

Autorinnen Flora Rothe und Janina Fritscher

Nicht mit Geld zu bezahlen: Stiftungen leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft.

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Service

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Ziel von antonius ist es, Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.

bei Bedarf den Rahmen flexibel anzupassen“, so Basler. Die Entwicklungen der Vermögensanlage werden regelmäßig mit der Stiftung besprochen und gegebenenfalls justiert – mit Erfolg: „Hervorzuheben sind die stets überdurchschnitt­liche jährliche Performance, die vorbildliche Transparenz, die umfassende Beratung mit Anregungen und Ideen über das ‚Business as usual‘ hinaus und das freundliche und engagierte Miteinander“, bestätigt Etzel.

Professionelle Mandatslösungen für Stiftungen

Für alle Stiftungen empfiehlt sich grundsätzlich ein breit diversifiziertes und kosteneffizientes Anlageportfolio, das auf Staats­ und staatsnahen Anleihen, Pfandbriefen sowie Unternehmensanleihen basiert. Hinzu kommt ein global diversifizierter Aktienanteil. Je nach Risikoeinstellung des jeweiligen Kunden kann dieser niedriger oder höher ausfallen. Ein konservativ ausgestaltetes Portfolio hat eine Aktienquote von durchschnittlich 15 Prozent. Bei sehr positiver Einschätzung des Aktienmarktes darf der Fonds­manager maximal bis zu 25 Prozent in Aktien investieren. Unabhängig von den Grundempfehlungen werden selbst­verständlich auch individuelle Kundenwünsche verwirklicht. Ein kontinuierliches Risikomanagement durch Fondsmana­ger und entsprechende unabhängige Prozesse in der Vermögensverwaltung sowie die Einhaltung der definierten Rahmenbedingungen und Schwankungsbreiten bleiben immer gewährleistet.

Stiftungsfonds für kleinere Vermögen

Für Stiftungen mit einer kleineren Anlagesumme und dem Wunsch nach einer ebenfalls professionellen Vermögens­verwaltung hat die Commerzbank Anfang 2014 den StiftungsFonds aufgelegt. Dieser basiert auf den lang­jährigen Erfahrungen der Experten mit der konservativen Stiftungs­ Mandatsstrategie. Der Fonds wird mit Fokus auf den stiftungsspezifischen Anlagezielen wie Kapitalerhalt, attraktive Ausschüttung und geringe Vermögensschwankung verwaltet. Mit einem Volumen von 450 Millionen Euro ist er erfolgreich am Stiftungsmarkt etabliert. Die Fonds inhalte und Aktivitäten legt die Commerzbank in einem Transparenz­bericht offen, der den Anlegern jederzeit zur Verfügung steht. Daher darf der Fonds das von Rödl & Partner ausge­stellte Transparenzsiegel tragen. Darüber hinaus wird ihm mit einem ESG­Rating von „A“ eine gute Nachhaltigkeit beschei­nigt. Auch Privatanleger, die ihr Geld konservativ anlegen möchten, können in den Publikumsfonds investieren.

„ Nur dank starker Partner können innovative Projekte realisiert werden.“Claus Etzel, stellvertretender Aufsichts- ratsvorsitzender der St. Lioba-Stiftung

In Deutschland gibt es knapp 22.000 gemeinnützige Stiftungen, die sich um wohltätige Zwecke kümmern

oder Kunst und Kultur fördern und damit wertvolle Beiträge für die Gesellschaft leisten. Seit über 40 Jahren verfügt die Commerzbank innerhalb der Vermögensverwaltung über ein Team von Experten, das sich auf die spezifischen Bedürfnisse von Stiftern und Stiftungen spezialisiert hat. Das Stiftungsmanagement bietet passgenaue Lösungen von der Stiftungsgründung bis zum Stiftungsmanagement an – als Gesamtpaket oder auch als einzelne Module.

Die Stiftungs­Vermögensverwaltung kümmert sich um die finanziellen Anlagebedürfnisse, denn für die Förderung ihres Stiftungszwecks sind Stiftungen neben Spenden zumeist auf Kapitalerträge angewiesen. Reichen diese nicht aus, müssen schlimmstenfalls Förderprojekte zurückgefahren oder sogar eingestellt werden. „Neben der Anforderung des Vermögens­erhalts und dem Wunsch nach einer möglichst stabilen Wertentwicklung ist es besonders wichtig, ausreichend Erträge zu generieren“, erklärt Holger Basler, Senior Port­folio­ und Co­Fondsmanager. In Zeiten historisch niedriger Zinsen ist das eine große Herausforderung. Bedeutend ist zudem, die gesetzlichen Rahmenbedingungen mit den Wünschen der Stifter in Einklang zu bringen und in eine geeignete Vermögensanlage zu übersetzen.

Verantwortlicher Umgang mit dem Geld der Stifter

„Der verantwortliche Umgang mit dem Geld der Stifter ist für uns ganz wesentlich“, bestätigt Sebastian Bönisch von antonius – Netzwerk Mensch in Fulda. Seit 2013 arbeitet die Institution mit der Vermögensverwaltung der Commerzbank zusammen. Denn wie die meisten anderen Stiftungen auch, ist die Bürgerstiftung auf ihr Stiftungs­vermögen angewiesen. Das Kapital muss also erhalten und gewinnbringend angelegt werden. „Um nachhaltig unsere Ziele als Stiftung verfolgen zu können, benötigen wir neben Wertvorstellungen und Ideen auch ein solides finanzielles Fundament. Mit der Commerzbank haben wir einen Partner gefunden, der uns zuhört und versteht und entsprechend unserer Ausrichtung eine erfolgreiche Vermögensverwal­tung für uns betreibt“, betont Claus Etzel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der St. Lioba­Stiftung, der Trägerstiftung von antonius – Netzwerk Mensch.

Gemeinsam mit dem Netzwerk haben die Experten der Commerzbank Vermögensverwaltung eine geeignete Anlagestrategie ermittelt und die Bandbreiten festgelegt, innerhalb derer sich der Portfoliomanager bewegen darf. „Der Kunde hat jederzeit – online sogar täglich – die Möglichkeit, die Aktivitäten im Portfolio zu verfolgen und

Brücken bauenDie St. Lioba-Stiftung in Fulda ist eine der ältesten Bürgerstiftungen in Deutschland. Ihrem Stiftungszweck verpflichtet, bündelt das antonius – Netzwerk Mensch Kompetenzen und Mittel aus Bürgerschaft, Wirtschaft und Staat, um Menschen mit Behinderung zu einem gleich- berechtigten Platz in der Gesellschaft zu verhelfen.

„Wir verstehen ‚Behinderung‘ nicht als Merkmal einer Person, sondern als soziales Phänomen“, erklärt Sebastian Bönisch, Leiter Kommunikation bei antonius. „Ob Einschränkungen Menschen ‚behindern‘, am sozialen Leben teilzuhaben, das entscheidet am Ende das gesellschaftliche und soziale Umfeld.“ Darum hat sich das Netzwerk zur Aufgabe gemacht, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen mit Behinderung in das gesellschaftliche Leben integriert sind. Derzeit begleitet antonius rund 200 Kinder und 150 Jugendliche von der Schule oder Ausbildung in den Beruf. Einige von ihnen besuchen die Antonius von Padua Schule, eine inklusive Grundschule, in der zwei Drittel der Schüler keinen Förder- bedarf haben. Gemeinsam lernen sie dort, dass Vielfalt Normalität ist.

Nach Frühförderung und Schulausbildung stehen bei antonius die berufliche Ausbildung und Qualifizierung im Mittelpunkt. „Unser Ziel ist es, unsere Jugendlichen in den ersten Arbeits - markt zu integrieren“, erklärt Bönisch. „Wir verstehen uns als Brückenbauer zur Arbeitswelt und arbeiten dafür eng mit vielen Partnerunternehmen zusammen.“ In der Startbahn, einem Zentrum für Ausbildung und Berufsvorbereitung, haben junge Menschen mit Einschränkung drei Jahre lang die Möglichkeit, sich in Ruhe beruflich zu orientieren und ein klares Selbstbild zu entwickeln. Anschließend beginnen sie eine Ausbildung in einem Betrieb von antonius wie zum Beispiel dem antonius Hof oder in einem der Partner-unternehmen.

Ein anderer Weg ist Perspektiva, ein Zusammenschluss von Fuldaer Unternehmen und antonius. Auch hier lautet das Ziel, Brücken zu bauen zwischen Unternehmen und Jugendlichen. Die Fördergemeinschaft konzentriert sich auf Jugendliche wie Sonderschulabgänger oder schwache Hauptschüler, die auf sich alleine gestellt keine Chance auf einen Ausbildungs-platz oder eine Arbeit haben. In Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen werden die Jugendlichen für eine

Im eigenen Klostercafé Flora arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand.

dauerhafte Anstellung auf dem Arbeitsmarkt qualifiziert. So konnten in den vergangenen Jahren rund 150 Jugendliche in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen vermittelt werden.

„Die regionale Vernetzung von Unternehmen, Politik und Bürgern hier in Fulda ist einzigartig“, schwärmt Bönisch. Von überallher, selbst aus China, kämen Delegationen, um sich das Konzept der Antonius von Padua Schule oder Startbahn vor Ort anzuschauen. Doch darauf ruht sich das Netzwerk nicht aus. So will man zum Beispiel die Schule auf eine Schulzeit von 13 Jahren ausweiten und das Ausbildungs konzept der Startbahn auf eine nationale Ebene heben. Eine Stiftung ist auf die Unterstützung der Bürgerschaft ange wiesen. „Wir bieten zahlreiche Möglichkeiten, sich ideell und finanziell für die Inklusion zu engagieren, denn nur dank starker Partner können innovative Projekte realisiert werden“, betont Claus Etzel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der St. Lioba-Stiftung, der Trägerstiftung von antonius.

Weitere Informationen und Kontakt unter: www.antonius-fulda.de

Den Transparenzbericht des Commerzbank Stiftungsfonds finden Sie unter www.transparenzbericht.com/Commerzbank_Stiftungsfonds.html

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ServiceDie Risiken im Griff behalten

ServiceDie Risiken im Griff behalten

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Blockchain ist nicht etwa ein Synonym für Kryptowährungen,

sondern der Name für die Technolo­gie, die ihnen zugrunde liegt. Sie ist eine Form der sogenannten Distri­buted­Ledger­Technologie (DLT), das bedeutet auf Deutsch so viel wie „verteiltes Kontobuch“. Die Anwen­dungsmöglichkeiten dieser Technolo­gie gehen weit über Kryptowährungen und den digitalen Zahlungsverkehr hinaus. „Blockchain kann Unterneh­men dabei unterstützen, Prozesse sicherer und effizienter zu gestalten und damit letztendlich Kosten zu sparen“, erklärt Paul Kammerer, Vice President Corporate Strategy und Co­Founder des Blockchain­Labs der Commerzbank, das die Anwendungs­möglichkeiten von Blockchain für die Commerzbank und ihre Kunden erforscht.

Datenbanken werden in einem virtuellen Netzwerk klassischerweise auf einem zentralen Server abgelegt.

Jeder, der die entsprechenden Zugangsrechte dafür hat, kann die Daten einsehen oder auch verändern. Das macht sie anfällig für Manipula­tionen und Missbrauch durch Netz­werkmitglieder oder auch Cyber­ angriffe von Außenstehenden.

Die Blockchain dagegen ist eine Datenbank, die innerhalb eines Netzwerkes dezentral verwaltet wird. Jedes Mitglied verfügt in der Regel über eine vollständige Kopie der Datenbank. Die Inhalte der einzelnen Kopien werden regelmäßig automa­tisch miteinander abgeglichen. Ände­ rungen müssen von einer kritischen Masse bestätigt werden, beispiels­weise von mehr als 50 Prozent der Netzwerkteilnehmer, bevor sie als verifiziert angesehen werden. „Durch die dezentrale Aufbewahrung und Verwaltung der Daten werden sie vor Angriffen von inner­ und außerhalb des Netzwerkes geschützt“, so Kammerer. Die Daten, die durch die Technologie sicher verwaltet werden, sind vielfältiger Natur: So können in einer Blockchain Informationen über Zahlungsströme, Eigentums­ und

durch aus auch in anderen Wirt­schaftszweigen Beachtung. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Informa tionswirtschaft, Telekom ­ mu nikation und neue Medien sind 55 Prozent aller deutschen Unternehmen der Meinung, dass die Blockchain in Zukunft eine große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft haben wird.

Anwendung in Unternehmen

„Für uns ist Trade Finance ein wesent­licher Bestandteil unseres Geschäfts­modells. Daher beschäftigen wir uns bereits seit zwei Jahren mit den Auswirkungen von Blockchain auf dieses Geschäftsfeld“, erläutert Spitz. Im Weiteren führt er aus: „Wir sind überzeugt, dass die Blockchain­Tech­nologie sehr gut geeignet ist, Abläufe signifikant zu optimieren sowie viele bestehende Probleme wirksam zu adressieren. Diese neuen Lösungs­wege wollen wir auch unseren Kunden näherbringen. Aktuell verfolgen wir daher drei Projekte in diesem Bereich. Mit Marco Polo und Batavia kooperie­ren wir jeweils mit anderen Banken,

um gemeinsam für unsere Kunden Trade­Finance­Lösungen mit neuen Finanzierungs­ und Risikoabsiche­rungsmöglichkeiten zu entwickeln. In einer Forschungskooperation mit dem Fraunhofer IML erforschen wir, wie sich die ‚Physical Supply Chains‘ bis 2025 mittels neuer Technologien wie Blockchain, Artificial Intelligence (AI), 3D­Druck etc. verändern werden. Bei allen Projekten ist für uns von beson­derem Interesse, dass wir die Bankge­schäfte für unsere Kunden einfacher, schneller und besser machen. So können wir auch in Zukunft unseren Kunden einen Mehrwert bieten und auf ihre neuen, veränderten Bedürf­nisse eingehen.“

„Besonders effizient ist der Einsatz von Blockchain, wenn sich Unter­nehmen als Konsortien zusammen­schließen, um gemeinsam Prozesse über diese Technologie umzusetzen“, erklärt Kammerer. So könnten Unter­nehmen mit verschiedenen Dienst­leistern und Zulieferern innerhalb eines gemeinsamen DLT­Netzwerkes Zahlungs prozesse, etwa für Waren­lieferungen oder andere standardisierte

Urheberrechte oder auch Echtheits­zertifikate gespeichert werden. Mittler­weile werden sogar einfache Verträge abgebildet und komplett automatisiert abgewickelt. „Früher waren Treu­händer, Notare, Clearingstellen oder andere Mittelsmänner für gewisse Geschäftsprozesse unabdingbar, etwa um die Echtheit von Informationen und Daten zu überprüfen. Heute sind sie verzichtbar, ihre Rolle kann durch die Blockchain zunehmend ersetzt werden“, erklärt Michael F. Spitz, Geschäftsführer des main incubators (Forschungs­ und Entwicklungseinheit der Commerzbank) und Co­Head des Commerzbank Blockchain­Labs. Der Vorteil der technologischen Lösung: Wo früher Vertrauen in einzelne Personen oder Institutionen notwen­dig war, schafft heute Technologie Abhilfe.

Die Blockchain in der Praxis

Während insbesondere die Finanz­branche mit Zusammenschlüssen wie dem R3­Konsortium weltweit aktiv an Anwendungsmöglichkeiten für die Technologie arbeitet, findet diese

Prozesse, automatisiert abwickeln. Theoretisch könnte auch die gesamte Buchhaltung von Unternehmen automatisiert über eine Blockchain erfolgen und Regulatoren oder Wirtschafts prüfer darauf Zugriff erhalten. Das könnte das Rechnungs­wesen und die Finanzberichter­stattung für Unter nehmen deutlich vereinfachen.

Noch am Anfang

Bislang steckt die Blockchain­Tech­nologie noch in den Kinderschuhen. Nicht verwunderlich, immerhin ist sie gerade einmal rund ein Jahrzehnt alt. Selbst Bitcoin, die „Mutter“ aller Blockchain­Anwendungen, ist noch immer unausgereift. Das 20­köpfige Commerzbank Blockchain­Lab hat sich zur Aufgabe gemacht, die Anwendungsmöglichkeiten zu erforschen und Unternehmen dabei zu unterstützen, die Technologie in die Praxis umzusetzen. „Denn Blockchain bietet uns heute schon Antworten auf Fragen, die es noch zu entdecken gilt“, fasst Kammerer zusammen.

Commerzbank erforscht Blockchain-Technologie

Die Commerzbank ist zur Erforschung der Technologie unterschiedlichen Konsortien beigetreten und testet damit verschiede-ne Formen beziehungsweise Plattformen der Blockchain; unter anderem Corda des R3-Konsortiums, Ethereum im Rahmen der Enterprise Ethereum Foundation und Hyperledge. Seit Sommer 2016 betreibt die Commerzbank mit dem Blockchain- Lab ihre eigene Einheit.

Rund 20 Experten mit Schwerpunkt auf IT-Entwicklung und Business-Analyse erarbeiten in Zusammenarbeit mit Unter- nehmen und Forschungseinrichtungen in Frankfurt und London Blockchain- basierte Lösungen für die Bank und ihre Kunden. Dabei setzt das Team sowohl auf bestehende als auch neuartige Blockchain- und DLT-Technologien.

So funktioniert BlockchainSpätestens seitdem der Markt für Kryptowährungen im vergangenen Jahr um mehr als ein Dreißig-faches gewachsen ist, macht der Begriff die Runde. Seine Bedeu-tung ist aber für viele immer noch ein Mysterium. Dabei bietet die Technologie für Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten.

„ Durch die dezentrale Aufbewahrung und Verwaltung der Daten in einer Blockchain werden diese vor Angrif-fen von inner- und außerhalb des Netzwerkes geschützt.“ Paul Kammerer, Vice President Corporate Strategy und Co-Founder des Blockchain-Labs der Commerzbank

Autor David Beckmann

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ServiceSo funktioniert Blockchain

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VermögensManagement Stars of Multi Asset vereint aussichtsreiche Star-Fonds und Nachwuchs-talente – schwerpunktmäßig aus dem Bereich Multi Asset. Das bedeutet für Sie: Mehr Gelassen-heit in schwierigen Marktphasen durch breite Mischung vieler verschiedener Anlageklassen. Kombiniert mit einer aktiven Steuerung durch die Anlageexperten von Allianz Global Investors.

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ACTIVE IS:DIE ECHTEN STARS FINDEN

1 TER (Total Expense Ratio) 1,74 %: Gesamtkosten (ohne Transaktionskosten), die dem Fondsvermögen im letzten Geschäftsjahr belastet wurden. Die Mindestanlagesumme für diese Anteilklasse liegt bei 50.000 Euro.

Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. VermögensManagement Stars of Multi Asset ist ein nach deutschem Recht gegründetes offenes Investmentvermögen. Die Volatilität (Schwankung) der Anteilwerte des Sondervermögens kann erhöht sein. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher In-dikator für künftige Ergebnisse. Investmentfonds sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur für be-stimmte Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Tagesaktuelle Fondspreise, Verkaufsprospekte, Gründungs-unterlagen, aktuelle Halbjahres- und Jahresberichte und wesentliche Anlegerinformationen in deutscher Sprache sind kostenlos beim Herausgeber postalisch oder als Download unter der Adresse www.allianzgi-regulatory.eu erhältlich. Bitte lesen Sie diese alleinverbindlichen Unterlagen sorgfältig vor einer Anlageentscheidung. Dies ist eine Marketingmitteilung, herausgegeben von Allianz Global Investors GmbH, www.allianzgi.de, eine Kapital-verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42–44, 60323 Frankfurt/M., Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Diese Mitteilung genügt nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen und Anlagestrategieempfehlungen und unterliegt keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung solcher Empfehlungen. Stand: Mai 2018.

Erhältlich bei der Commerzbank

Kennen Sie das? Sie sitzen zu Hause am Esstisch oder auf dem Sofa – und plötzlich kommt Ihnen eine Frage zu einem finanziellen Thema in den Sinn, die Sie gerne mit einem Ansprechpartner Ihrer Bank besprechen möchten. Für diese Fälle bietet die Commerzbank den Online Dialog an. Der Vorteil: Die Mitarbeiter beantworten sieben Tage die Woche Fragen direkt in einem persönlichen Dialog – entweder per Video­, Audio­ oder Text­Chat: montags bis freitags von 7 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 8 bis 20 Uhr. Die Mitarbeiter unterstützen Sie in dieser Zeit auch beim Abschluss von Konten oder Krediten und erledigen Service­Aufträge für Sie.

Beim Online Dialog wird immer eine verschlüsselte Ver­bindung genutzt. Dadurch ist das Chatten mit den Mitarbeitern genauso sicher wie das Online Banking der Commerzbank. Mit den modernen Sicherheitsverfahren photoTAN und mobileTAN sind Sie auch im Online Dialog durch die Sicherheits garantie der Commerzbank geschützt. Voraussetzung für die Sicherheitsgarantie ist, dass Sie den Schaden nicht vorsätzlich herbeigeführt haben, die Bank sofort über den Schaden informieren, Strafanzeige bei der Polizei erstatten und die Bank aktiv bei der Aufklärung unterstützen. Kunden mit Online Banking finden weitere Informationen hier: www.commerzbank.de/chat. Sie können den Chat übrigens auch über die Banking­App nutzen.

Online zum Firmenkredit Firmenkunden können jetzt bei der Commerzbank in nur drei Schritten online einen Betriebsmittel­kredit beantragen. Der Kreditrahmen kann wahlweise als Kontokorrent­ oder Geldmarkt­kredit, für Avale oder zur Eröffnung von Import­akkreditiven in Anspruch genommen werden. Einfach gewünschte Rahmenlinie angeben, indikative Konditionen ermitteln und die erforder lichen Dokumente hochladen. In der Auftragsübersicht behält man jederzeit den Status des Antrags im Blick.

Der Mindestkreditbedarf beträgt 10.000 Euro, die Laufzeit 364 Tage oder bis auf Weiteres. Ein Zugang zum Online­Portal für Firmen ­

kunden genügt.

Weitere Informationen finden Sie im Firmenkunden­Portal in der Rubrik Angebot unter Produkte online: www.firmenkunden.commerzbank.de

Finanzfragen ganz einfach online klären

Beim Commerzbank Online Dialog sind die Mitarbeiter sieben Tage in der Woche per Chat für Sie da.

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ServiceWissenswertes

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Mittelstand lässt Potenziale von Big Data liegen

Als erste Bank Deutschlands bietet die Commerzbank ihren Firmenkunden einen vollständig digitalisierten Beratungsprozess für den Abschluss von Sicherungsgeschäften an.

Und das geht so: Über das Firmenkunden­ portal im Internet gibt der Kunde alle nötigen Informationen ein. Auf dieser Basis generiert die Anwendung eine Produkt­empfehlung. Mit einem interaktiven Szenario­Rechner können unter schiedliche Entwicklungen sowie ihre Auswirkungen auf das Grundgeschäft simuliert werden. Zusätzliche Tools wie Erklärfilme, Infor­mationen zu Markt­ und Kennzahlen und vieles mehr unterstützen bei der Entschei­dungsfindung. Sollten dennoch Fragen offenbleiben, steht ein Beratungs team tele fonisch zur Seite.

Weitere Informationen zur Risiko­ beratung online finden Sie im Firmen­kunden­Portal in der Rubrik Services unter www.firmenkunden.commerzbank.de

Zins- und Währungs-risiken digital managen

Die Commerzbank entwickelt ihre Banking­App immer weiter. In den vergangenen Monaten sind zwei neue Funktionen hinzugekommen: Der Kontoalarm, der per Push­Nach­richten auf das Smartphone aktuell über Bewegungen auf dem Konto informiert, ist vielen Nutzern bereits bekannt. Ab sofort können sie sich auf Wunsch auch Umsatzdetails direkt in der Benachrichtigung anzeigen lassen – wie zum Beispiel Datum, Uhrzeit, Beträge und Umsatzart. So sind sie immer rundum auf dem Laufenden.

Ein weiteres neues Feature ist das Elektronische Post­fach, in dem alle Dokumente und Nachrichten zu den Commerzbank Konten zentral an einem Ort verwaltet werden können. Dafür müssen die Konten, Depots und Kreditkarten auf Online­Versand umgestellt und das Elektronische Postfach aktiviert werden. Alle Vorteile der Banking­App finden Sie unter www.bankingapp.commerzbank.de

Neues von der Banking-App

Impressum

Abgeschlossen am 3. Mai 2018

Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist das Wealth Management der Commerzbank AG verantwortlich. Die Commerzbank AG, Frankfurt am Main, unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Um die Lesbarkeit der Texte in dieser Broschüre zu erleichtern, wird auf die Nennung der weiblichen Form verzichtet. Unsere Kundinnen und Mitarbeiterinnen sind selbstverständlich jeweils einbezogen. Diese Publikation ist eine Kundeninformation im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Kein Angebot, keine Beratung. Detailinformationen zu den Chancen und Risiken der in der Broschüre genannten Produkte hält Ihr Berater für Sie bereit.

Herausgeber: Commerzbank AG, Wealth Management, Gallusanlage 7, 60329 Frankfurt am Main. V. i. S. d. P.: Stefanie Pietsch (a. a. O.)

Redaktion Commerzbank: Stefanie Pietsch, Christian Chester, Petra Glaab, Tanja Manus

Konzeption, Redaktion und Gestaltung: Edelman.ergo GmbH, Agrippinawerft 28, 50678 Köln, Redaktion: Jörg Schüren, Corinna Zawodniak, Flora Rothe, David Beckmann, Silvia Dorsch, Janina Fritscher, Julia Rosenkranz, Isabel Oguzhan, Markus Weßel-Therhorn und Anke van gen Hassend Art Direction: Lorena Addotto, Yasmine Meylahn

Druck: DDS, Display & Druck-Service GmbH, Backstraße 8, 63069 Offenbach

Bildnachweise: enviromantic/E+/Getty Images (Titelbild), Michael Mandel, Commerzbank AG (Seite 3), Stills/Innenaufnahme, Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG (Seiten 4 und 19), Henrik Weiß/Getty Images (Seiten 4 und 22), Elbphilharmonie Hamburg, Grosser Saal, Fotograf: Iwan Baan (Seiten 4 und 28), Georg Behlau, Deutscher Fußball-Bund, Fotograf: Andreas Henn (Seiten 4, 30 und 31), Professor Dr. Dietmar Daichendt, Praxisklinik an der Isar (links) und Jan-Adrian Jarosch, Berater für Unterneh-menskunden der Commerzbank AG (rechts), Fotograf: Frank Lübke (Seiten 4 und 32), Matt Kino-Wyam/Eyem/Getty Images (Seite 6), rusm/iStockphoto (Seite 7), Floortje/iStockphoto.com und LoveTheWind/iStockphoto.com (Seite 8), Lejla Siljak/EyeEm/Getty Images und Giersiepen GmbH & Co. KG, www.gira.de (Seite 9), IgorKovalchuk/iStockphoto.com und pagadesign/E+/Getty Images (Seite 10), CostinT/iStockphoto.com und Baks/Getty Images (Bildmontage, Seite 11), Illustrationen: Lorena Addotto (Seiten 12 und 13), Chris-Oliver Schickentanz, Commerzbank AG (Seite 14), Sutthipong Kongtrakool/Getty Images (Seiten 14 und 15), Philipp Klais, Geschäftsführer von Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG, Fotograf: Maurice Kohl (Seiten 16, 17, 18 und 20), Stills/Innenaufnahmen, Johannes Klais Orgelbau GmbH & Co. KG, Stills, Foto-graf: Maurice Kohl (Seite 19 [3 Motive]), Logo Immaterielles Kulturerbe – Wissen. Können. Weitergeben., Deutsche UNESCO-Kommission e.V. (Seite 19), anandoart/iStockphoto.com, klug-photo/iStockphoto.com und AlexandreFagundes/iStockphoto.com (Seite 21), Elbphilharmonie Hamburg, Grosser Saal, Fotograf: Iwan Baan (Seite 21), aprott/iStockphoto.com und iAlf/iStockphoto.com (Seite 23), eyewave/iStockphoto.com und ollo/iStockphoto.com (Seite 24), frankix/iStockphoto.com, spooh/iStockphoto.com und gilaxia/iStockphoto.com (Seite 25), Aston Martin Lagonda Limited, Model: Aston Martin DB11 (Seite 26), BMW Group, Modell: BMW i8 Roadster, Fotograf: Uwe Fischer (Seite 26), Ferrari S.p.A., Modell: Ferrari Portofino (Seite 26), Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Modell: Porsche 911 Turbo S Cabriolet (Seite 26), Illustrati-onen: Lorena Addotto (Seiten 21, 23, 24, 25 und 26), Elbphilharmonie, Fotograf: Thies Rätzke (Seite 27), Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant von Elbphilharmonie und Laeiszhalle in Hamburg, Fotograf: Michael Zapf (Seite 29), Professor Dr. Dietmar Daichendt, Praxisklinik an der Isar, Fotograf: Frank Lübke (Seite 34), Professor Dr. Dietmar Daichendt, Praxisklinik an der Isar (links), und Jan-Adrian Jarosch, Berater für Unternehmenskunden der Commerzbank AG (rechts), Fotograf: Frank Lübke (Seite 35), und Computertomograf, Fotograf: Frank Lübke (Seite 35), XiXiXing/Getty Images (Seite 37), eclipse_images/E+/Getty Images (Seite 39), antonius – Netzwerk Mensch (Seiten 40 und 41), MF3d/iStockphoto.com (Seite 42), Paket/iStockphoto.com und Giulio Fornasar/iStockphoto.com (Seite 45), Commerzbank AG (Seiten 45 und 46), hanibaram/iStockphoto.com (Seite 46).

Kein Angebot, keine Beratung

Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung.

Informationsquellen, Aktualisierungsbedingungen

Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Wesentliche Informations quellen für diese Ausarbeitung sind Informationen, die die Commerzbank AG für zuverlässig erachtet. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers zum Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden.

Detailinformationen zu den Chancen und Risiken der genannten Produkte hält Ihr Relationship Manager für Sie bereit.

Abgeschlossen am 3. Mai 2018

97 Prozent der Unternehmen im Mittelstand halten Big Data für relevant. Das geht aus der aktuellen Mittelstandsstudie der Commerzbank hervor, für die 2.000 Unternehmen ab einer Größenordnung von 2,5 Millionen Euro Umsatz befragt wurden. Jedoch nur 8 Prozent der Unternehmen gaben an, Daten systematisch zu erfassen, zu analysieren und Nutzen daraus zu ziehen. Laut der Studie gibt es mehrere Gründe für die zögerliche Beschäftigung mit Big Data: Vor allem Datenschutz probleme (30 Prozent), Fachkräftemangel (40

Prozent) sowie eine mangelnde Bereit­schaft der Führungs kräfte (31 Prozent) be hindern demnach die Unternehmen. Lediglich 32 Prozent der Industrie­unternehmen nutzen neue Techno logien für die individuelle Fertigung und 23

Prozent vernetzen Maschinen mit ­ einander. Im Dienstleistungs sektor arbeiten nur 8 Prozent der Unterneh­men daran, menschliche Arbeit durch digitale und autonome Prozesse zu ersetzen. „Viele Unternehmen im Mittelstand haben kein Erkenntnis­

problem, sondern sind aus unterschiedlichen Gründen noch nicht bereit für die Nutzung des riesigen Potenzials von Big Data“, sagt Michael Reuther, Vorstand im Firmenkunden­geschäft der Commerzbank. „Es braucht einen Weckruf, wenn der deutsche Mittelstand hier im internationalen Vergleich nicht ins Hintertreffen geraten will.“

Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de

97%der Unternehmen im

Mittelstand halten Big Data für relevant.

8%der Unternehmen

nutzen Big Data bereits zur Verbesserung der

Geschäftslage.

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