Westinfo_2012.01

17
West Info Leyh April - Juni 2012 www.bv-nuernberger-westen.de Leyh Heft 2-2012

description

Westinfo 2012.01 Bürgerverein Nürnberger Westen e.V.

Transcript of Westinfo_2012.01

Page 1: Westinfo_2012.01

WestInfo

Leyh

April - Juni 2012

www.bv-nuernberger-westen.de

Leyh

Heft 2-2012

Page 2: Westinfo_2012.01

2 3

VorwortVorwort

Liebe Mitglieder unseres Bürgervereins Nürnberger Westen, liebe Leserinnen und Leser unserer WestInfo,

„Die erste Bürgerpflicht ist, seinem Vaterlande zu dienen. Ich habe sie in al-len verschiedenen Lagen meines Lebens zu erfüllen gesucht. Als Träger der höchsten Staatsgewalt habe ich die Gelegenheit und die Mittel gehabt, mich meinen Mitbürgern nützlich zu erweisen…“ „Frage nicht was dein Land für Dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst.“

NachbetrachtungNachbetrachtung

In unserer Gesellschaft gibt es fast keinen Bereich, in dem keine Freiwilligen aktiv sind. Sie engagieren sich bei Vereinen, Kirchen, Freiwilligen Feuerwehren, Schu-len, Kindergärten, Sportvereinen oder sie setzen sich für den Naturschutz oder für eine bessere Bildung ein. Allein in Nürnberg engagieren sich rund 90.000 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich, zusätzliche 180.000 können es sich nach einer repräsentativen Befragung vorstellen. Bundesweit sind es sogar 23 Millionen Menschen, die sich freiwillig für mehr Lebensqualität und Gemeinwohl einsetzen.

Um dieses bürgerschaftliche Engage-ment in Deutschland zu fördern und die Arbeit von Ehrenamtlichen zu würdigen, wurde vor zehn Jahren der Deutsche Bür-gerpreis ins Leben gerufen. Er wird von der Initiative „für mich. für uns. für alle.“ vergeben, einem Bündnis aus Städten, Landkreisen und Gemeinden Deutsch-lands, engagierten Bundestagsabgeord-neten und den Sparkassen. Der Deutsche Bürgerpreis wird unter einem jährlich wechselnden Schwer-punktthema vergeben. In diesem Jahr lautet das Motto „Projekt Zukunft: Enga-giert für junge Leute.“

Bewerben können sich all diejenigen, die durch ihr bürgerschaftliches Engagement Jugendlichen helfen, ihre persönlichen Stärken zu erkennen und ihr Selbstbe-wusstsein aufzubauen, Chancen eröffnen und ihnen Perspektiven aufzeigen.

Neben dem Wettbewerb auf bundeswei-ter Ebene gibt es seit 2011 auch einen lokalen Bürgerpreis, den Bürgerpreis für Nürnberg, der jährlich von der Arbeits-gemeinschaft der Bürger- und Vorstadt-vereine Nürnbergs und der Sparkasse Nürnberg unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly verlie-hen wird. So wurde im letzten Jahr unter anderem Herr Dietrich Schwarzer aus dem Nürnberger Westen für sein lang-jähriges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.

Ausschreibung - Bürgerpreis für Nürnberg 2012

das erste Zitat steht am Anfang des politischen Testaments von Friedrich dem Großen, dessen Geburtstag sich diesen Januar zum 300. Mal jährte, das zweite stammt von J. F. Kennedy und dürfte den meisten von uns bekannt sein.Zwischen diesen beiden Aussagen liegen über 200 Jahre. Friedrich regierte in einer Zeit, in der Kennedys Land, die heutigen Vereinigten Staaten von Amerika, erst im Begriff waren zu entstehen. Aber was hat dies mit unserem Bürgerverein zu tun? Ich meine Einiges, denn ohne die Aufklärung des 18. Jahrhunderts und die Schaffung von demokratischen Republiken wäre es mit den bürgerlichen Freiheiten schlecht be-stellt. Unsere gesellschaftspolitische Entwicklung entspringt einerseits dem Vermächtnis des aufgelösten Staates Preußen, andererseits der uns geschenkten Demokratie. Und auch heute noch ist unser Land dabei, geschichtliche Ungereimtheiten in Einklang zu bringen. Denken wir z. B. zurück an das allgemeine preußische Landrecht. Ein einheitliches Gesetz, das erstmalig in Europa Rechtsicherheit und die Gleichheit vor dem Gesetz für jedermann brachte. Es wurde unter Friedrich II erarbeitet, trat aber erst acht Jahre nach seinem Tode im Jahre 1786 in Kraft. Jedoch geschah dies noch vor der französischen Revolution und der Schaffung des „Code Civil“ seitens Napoleons, aus dem schließlich wiederum unser bürgerliches Gesetzbuch hervorging. Doch wo Rechte sind, entstehen auch Pflichten. Dass sich mit Friedrich ein immer noch absolutistischer Herrscher als erster Bürger und Diener seines Staates empfand, ist bemerkenswert. Aber gerade hier gibt es auch viele negative Fälle seines Handelns.Wir Bürgerinnen und Bürger können unsere unabhängige, überkonfessionelle und überparteiliche Arbeit nur leisten, weil wir unsere Meinung frei aussprechen können, weil wir Rechtssicherheit haben und in einem freien Land leben.Daraus resultiert unsere Selbstverpflichtung, diese Freiheit und die demokrati-schen Rechte, mit unserer täglichen Arbeit zu pflegen und weiter zu entwickeln.

Ihr Peter Büttner

Page 3: Westinfo_2012.01

4 5

NachbetrachtungNachbetrachtungAusschreibung - Bürgerpreis für Nürnberg 2012

Fortsetzung von Seite 3

Die vorbildlichsten Engagements in Nürn-berg werden mit Preisen im Gesamtwert von 5.000 Euro prämiert und nehmen an der nationalen Ausschreibung des Deut-schen Bürgerpreises 2012 teil.

Wenn Sie dazugehören und sich im Bereich Jugendförderung engagieren, möchten wir Sie einladen, sich zu be-werben – oder auch andere Engagierte für die Auszeichnung vorzuschlagen.

Einsendeschluss ist der 30. Juni 2012.

Nähere Informationen und Bewerbungs-formulare erhalten Sie beim 1. Vorsitzen-den des Bürgervereins Nürnberger Wes-ten, Peter Büttner, oder auch im Internet unter:

www.deutscher-buergerpreis.de oder unter www.sparkasse-nuernberg.de/

buergerpreis

kurz berichtetkurz berichtetJahresbauprogramm 2012

Kurz vor Redaktionsschluss erhielten wir, wie in jedem Jahr, das Jahresbauprogramm von Service Öffentlicher Raum (SÖR). Wir hatten alle im Jahresbauprogramm 2011 stehenden Baumaßnahmen unseres Gebietes im WestInfo 03-2011 abgedruckt. Was uns zum Jahresanfang auffiel war, dass zwei große Projekte, die Sanierung der Tillyst-raße und der Sigmundstraße, nicht realisiert wurden. Dies haben wir dem Oberbürger-meister in unserem Gespräch im Januar mitgeteilt. Auch die restlichen aufgeführten Projekte aus 2011 werden wir uns nochmals ansehen. Unsere Redaktion wird alle Bau-maßnahmen, die im Programm 2012 stehen, in der nächsten WestInfo 03-2012 Anfang Juli abdrucken. Wir wären Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, sehr verbunden, wenn Sie uns Ende 2012 mitteilen würden, ob die Maßnahmen ausgeführt wurden oder nicht. Die Sanierung der Tillystraße und der Sigmundstraße sind nun in 2012 wie-der dabei. Wir werden darauf drängen, dass die Maßnahmen in diesem Jahr endlich umgesetzt werden.

Page 4: Westinfo_2012.01

6 7

kurz berichtetkurz berichtet

Unser Bürgervereinsgebiet im Bereich von Groß- und Kleinreuth bei Schweinau wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verän-dern. Es werden keine kleinen Baumaßnah-men sein, die wir ertragen werden müssen:- Der Bau des Güterverkehrstunnels der Deut-schen Bahn AG mit Neubau der Strecke der Ringbahn um Großreuth bei Schweinau. Be-winn voraussichtlich ab 2017.- Weiterbau der U-Bahnlinie 3 mit dem Bahnhof Großreuth bei Schweinau mit der Bebauung der Freiflächen an der Züricher und Appenzeller Straße. Hier besteht ein Entwurf, ein Rahmen-plan. Der voraussichtliche Beginn der Baumaß-nahmen ist für die Jahre 2013/2014 angesetzt.- U-Bahnhof Kleinreuth bei Schweinau und Durchbau der Rothenburger Straße im Norden des Tiefen Feldes. Hier entstehen auch Woh-nungen und Häuser für über 3.000 Menschen. Beginn um 2016/2017.- Neubau einer Real- und Fachoberschule im Bereich der Rothenburger / Herbststraße bis zur Ringbahn. Wir rechnen mit Baubeginn 2013 oder 2014.- Bebauung des ehemaligen ATV-Sportplatzes durch die WBG. Die Abbrucharbeiten laufen bereits (siehe Bericht). Mit den ersten Erschlie-ßungsmaßnahmen rechnen wir in diesem Jahr.Mitglieder des Vorstandes unseres Bürgerver-eins, Petra Wurm, Wolfgang Janus und Peter Büttner, waren zu einem Gespräch beim Ober-

bürgermeister, um einen Ausblick und Zeitplan all dieser Baumaßnahmen zu erhalten. Trotz eines engen Terminkalenders nahm sich Ober-bürgermeister Dr. Maly fast eine Stunde Zeit, um diese Problematik mit uns zu besprechen. Wir meinen, dass es den Bürgerinnen und Bürgern nicht zugemutet werden kann, wenn die Bau-maßnahmen 15 oder gar 20 Jahre andauern. Es ist für die Menschen in unserem Gebiet nicht zumutbar, so lange an Großbaustellen zu wohnen. Der Oberbürgermeister sagte uns zu, dass er von der Verwaltung einen Zeitplan für die Baumaßnahmen erstellen lassen will. Auch soll unserem Anliegen nach einer möglichst kurzen Bauzeit mit einer koordinierten Durch-führung Rechnung getragen werden. Ein weiterer Gesprächspunkt war das Jahres-bauprogramm 2011 von Service Öffentlicher Raum (SÖR). Wir haben dem Oberbürger-meister einige Beispiele von Maßnahmen vorgetragen, die in der Liste standen, aber nicht durchgeführt wurden (siehe gesonderten Artikel in dieser Ausgabe).

Gespräch beim Oberbürgermeister

Büroreinigung Praxisreinigung Unterhaltsreinigung Glasreinigung Hausordnung

Teppichreinigung Industriereinigung Winterdienst Außenanlagen Grünanlagenpflege

Hausmeisterdienst Grundreinigung Bauschlussreinigung Wintergartenreinigung

RMS Gebäudereinigung GmbH

Neustädter Straße 102

90431 Nürnberg

Tel: 0911 / 3150-460

Fax: 0911 / 3150-461

[email protected]

www.rms-reinigung.de

Nur Ihre Zähne müssen

Sie selber putzen.

Wir kümmern uns um den Rest!

Page 5: Westinfo_2012.01

8 9

kurz berichtetkurz berichtet

Für uns ein großes Problem ist der Umgang der Schulverwaltung mit der Henry-Dunant-Schule. Wir haben dies auf der Bürgerversammlung am 20. September 2011 zum Thema ge-macht. Da die Antworten sehr unbefriedigend ausfielen, hakten wir in der Bürgervereinsrunde des OBM nochmals nach (siehe Schulsitua-tion). Auch hier waren die Antworten nach unserer Meinung sehr ausweichend. Deshalb haben wir die Sache im direkten Gespräch mit Dr. Ulrich Maly nochmals vorgebracht. Der Oberbürgermeister behandelte das Thema sehr offen. Es wurde uns zugesagt, dass alle Aspekte, wie Horterweiterung, Neubau der Mittagsbetreuung direkt an der Schule und ausreichend Räume für die Schule und den Schulsport nochmals genau auf den Prüfstand gestellt werden. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass zumindest die Mittagsbetreuung neu

gebaut und der Schulsport am Standort Du-nantstraße durchgeführt werden kann.Eine große Überraschung gab es für uns am Schluss des Gespräches. Falls das Gebäude der alten Schule an der Wallensteinstraße frei würde, schlug Herr Dr. Maly vor, dass es dort ein von uns Bürgerinnen und Bürgern selbst verwaltetes Bürger- und Jugendzentrum ge-ben könnte. Dies wäre das gleiche Modell wie der Bürgertreff in Gebersdorf, der in einer ehe-maligen Polizeiwache entstanden ist. Es ist eine große Aufgabe und Herausforderung, aber auch eine Chance für uns alle im Wohngebiet Großreuth bei Schweinau. Wir werden in der nächsten Zeit viele Gespräche führen müssen, damit ein solches Projekt Realität werden kann. Es kommt darauf an, viele Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen, um diese Arbeit leisten zu können.

Gespräch beim Oberbürgermeister

AktuellesAktuelles

Anfang Dezember 2011 fand auf dem Ge-lände des ATV eine Begehung von Mitarbei-tern der WBG Nürnberg GmbH, Immobilien-unternehmen, des Stadtplanungsamtes und des Umweltamtes statt. Auch der beauftrag-te Baumsachverständige und der Architekt waren vor Ort. Es wurden in dieser dreistün-digen Begehung alle Aspekte des Schutzes der Bäume erörtert. Wir vom Bürgerverein Nürnberger Westen wurden zu dieser Be-gehung eingeladen und nahmen selbstver-ständlich teil. Es hat uns überrascht, welch vielfältige Aspekte eine solche Begehung offenbart. Zu Planungen des Architekten, der möglichst viele der alten Bäume in sei-nen Plänen erhalten sehen wollte, kamen noch die Interessen des Artenschutzes. Es

wurde sehr genau nachgesehen, welche Tierarten hier eine Heimat gefunden haben und deren weiterer Bestand gesichert wer-den soll. Wir freuen uns, dass sehr viele der

Begehung mit Baumsachverständigen und Abbruch der Turnhalle mit Nebengebäuden des ehemaligen ATV

alten Bäume stehen bleiben können und hoffen, wie auch die Fachleute, dass diese durch die Baumaßnahmen und Erdarbeiten keinen Schaden nehmen.

Kurz vor Weihnachten begann dann der Abbruch der Turnhalle mit der Gaststätte, sowie des Tennisheimes und der Plätze des Sportvereins. Die WBG hatte auf unser Anraten Faltblätter in der Nachbarschaft verteilt, damit die Anwohner bei Pro-blemen sofort Telefonnummern und An-sprechpartner haben. Wir hatten mit einer solchen Maßnahme schon beim Abbruch des US-Hospitals und beim Bau des Village gute Erfahrungen gemacht. Deshalb wer-den wir auch dieses Projekt begleiten, da wir in der WBG einen guten und offenen Partner gefunden haben. Inzwischen ha-ben Anlieger berichtet, dass es keine gro-ßen Belästigungen gegeben habe. Man hatte es sich schlimmer vorgestellt.

Page 6: Westinfo_2012.01

10 11

AktuellesAktuellesBegehung mit Baumsachverständigen und Abbruch der Turn-

halle mit Nebengebäuden des ATV

Wir hoffen, dass es im weiteren Fortgang der Erdarbeiten zu keinen Überraschungen kommt. Denn auf dem gesamten Gelände befand sich im 2. Weltkrieg eine Flakstel-lung mit Befehlsbunker und Löschteich (den Umriss kann man auf Luftbildern er-kennen). Auf dem ehemaligen Kärwaplatz findet man Betonringe im Boden. Auf drei dieser Betonringe war ein Flakgeschütz montiert, was auf alten Fotos aussieht wie eine dreibeinige Riesenspinne.Bis Ende dieses Jahres soll der Bebauungs-plan fertig sein. Die Gespräche der Projekt-leitung der WBG mit der Bauverwaltung der Stadt Nürnberg sind auf einem guten Weg. Bereits im Sommer 2012 werden auf dem Gelände die ersten Arbeiten zur Erschlie-ßung des Baugebietes beginnen.

Die bisherigen Entwürfe des Architek-turbüros geben zu der Hoffnung Anlass, dass hier ein hochwertiges und vor allem grünes Wohngebiet für viele Neubürger entsteht. Wir werden Sie, liebe Leserinnen und Leser der WestInfo, regelmäßig über alle Entwicklungen informieren.

Page 7: Westinfo_2012.01

12 13

AktuellesAktuellesKindertagesstätte Virnsberger Straße

Vor über zwei Jahren hatten wir mit der Firma Hoffmann Group Kontakt aufge-nommen, da wir die Information beka-men, dass die Firma auf ihrem Betriebs-gelände eine Kindertagesstätte errichten wollte. Ansprechpartner waren für uns der Betriebsratsvorsitzende und CSU-Stadtrat Kilian Sendner und der Verkaufs-leiter Herr Ernst Eckstein. Da die Firma nur den Bau der Einrichtung beabsichtigte, waren wir sofort bereit einen Betreiber zu suchen. Dies ist uns auch in mehreren Anläufen gelungen. Es gab viele Gesprä-che mit der Firma, mit dem Jugendamt usw. Es gab bereits Pläne, das gesamte Erdgeschoss des Bürogebäudes an der Virnsberger Straße zu nutzen. Wir war-teten nur noch auf den Baubeginn im Jahr 2011. Leider ging Herr Sendner im Sommer 2011 in den Vorruhestand. Im Herbst wurde uns vom künftigen Betreiber mitgeteilt, er habe nur eine E-Mail mit einer kurzen Mitteilung erhalten, dass die Geschäftsleitung der Hoffmann Group in München beschlossen hat, dieses Projekt nicht weiter zu verfolgen. Stadtrat Send-ner und wir vom Bürgerverein mussten mit dieser Niederlage leben. Was uns jedoch besonders unangenehm berührt hat, ist die Art und Weise der Absage und die Untätigkeit des Betriebsrats. Denn im Logistikzentrum arbeiten viele junge Frauen. Ein Angebot von Kindergarten

und Kinderkrippe hätte jungen Müttern den schnellen Weg zurück in das Be-rufsleben ermöglicht. Auch für unseren Stadtteil wäre eine weitere Kinderkrippe von Vorteil gewesen.

In der Ausgabe 03-2011 der WestInfo hatten wir darüber berichtet, dass wir mit dem Betreiber des Flohmarktes an der Ecke Von-der-Tann-Straße/Witschelstraße, Herrn Bogner, ein Gespräch geführt ha-ben. Herr Bogner hat uns damals verspro-chen, die Grünstreifen und auch Einfahr-ten und Gehwege so weit als möglich vor den parkenden Autos der Besucher zu sichern. Wir freuen uns darüber, dass Herr Bogner sein Versprechen vollständig er-füllt hat. Er und seine Firma können sicher nicht alle Belastungen beseitigen, die mit einer solch großen Veranstaltung verbun-den und auch auf unvernünftige Autofah-rer zurückzuführen sind. Sollte es in Ihrem

Flohmarkt„Wort gehalten“

Page 8: Westinfo_2012.01

14 15

Bereich, liebe Mitbürginnen und Mitbür-ger, noch zu Problemen kommen, bitte wenden Sie sich an unseren Bürgerver-ein.

AktuellesAktuelles

vorher

nachher

Nach dem Ausbau der Rothenburger Straße erweist sich die Einmündung in die Lehrberger als sehr eng. Besonders wenn LKWs in die Lehrberger Straße einbiegen, müssen dort stehende Fahrzeuge oft zu-rücksetzen, da die Spur sehr eng gebaut wurde und die etwas eigenartige Bau-weise der Kurve sehr hinderlich ist. Des-halb wäre es sinnvoll, die Haltelinie der Linksabbiegerspur der Lehrberger Straße um zwei Meter zurück zu verlegen.Diese Anregung unseres Bürgervereins wurde von der Bauverwaltung aufgenom-men, kann aber wegen eines größeren Planungsaufwandes und der erforderli-

chen Abstimmungen mit anderen Dienst-stellen nicht kurzfristig realisiert werden. Wir hoffen aber, dass dieser Missstand in absehbarer Zeit beseitigt wird.

Zurücksetzung der Haltelinie für Linksabbiegerspur in der Lehrberger Straße

AktuellesAktuellesBaum Ecke Rothenburger /

Haeselerstraße

Seit einiger Zeit war zu beobachten, wie ein toter Baum (Lärche) von einer Efeu-pflanze bewachsen wurde. Da der Baum eine Höhe von mehr als zehn Meter hatte und direkt an der viel befahrenen Rothen-burger Straße stand, war zu befürchten, dass er innen bereits verfault und bei ei-nem Sturm auf die Straße fallen würde. In direkter Nähe ist auch eine Bushaltestelle der VAG (vier Buslinien 70, 71, 72, 39). Hier hätten beim Fall des Baumes Men-schen zu Schaden kommen können. D i e s e s Anliegen h a b e n wir der Stadtver-wal tung mitgeteilt. Der städtische Baumgutach-ter nahm an, dass die Wurzeln bereits abgestorben sind und der Baum keine Standsicherheit mehr besaß. Aufgrund der potentiellen Gefahrensituation wurde der Eigentümer aufgefordert, seiner Si-cherungspflicht nachzukommen oder ein Standsicherheitsgutachten vorzulegen. Eine Genehmigung entsprechend der Baumschutzverordnung war in diesem Fall nicht erforderlich.

Der Baum wurde inzwischen von der Nürnberger Feuerwehr entfernt.

Turmuhr am alten Schulhaus in Großreuth bei Schweinau

Im Laufe der Zeit wurden wir immer wieder von Bürgerinnen und Bürgern angespro-chen, warum die Turmuhr in Großreuth bei Schweinau nicht mehr die aktuelle Zeit anzeigt. Wir nahmen an, dass dieses Ge-bäude Privatbesitz ist und die Eigentümer die Uhr nicht warten. Um diese Meinung zu überprüfen, fragten wir bei der Stadt-verwaltung an, wem die Uhr gehöhrt. Die Antwort war einigermaßen kurios. Das Ge-bäude ist tatsächlich Privateigentum, die Uhr jedoch gehört dem Hochbauamt der Stadt Nürnberg. Das Hochbauamt wäre auch bereit, die Uhr wieder in Gang zu setzen, man kommt aber nicht in den Turm, da im Gebäude soviel Sperrmüll ange-häuft wurde, dass es unmöglich ist, zur Uhr zu gelangen. Es wurde uns von Einwohnern

Page 9: Westinfo_2012.01

16 17

erzählt, dass der Eigentümer das Gebäude verkaufen möchte, aber solch hohe Preis-vorstellungen hat, dass sich kein Käufer findet. Wir werden die Angelegenheit weiter beobachten und zu gegebener Zeit nochmals versuchen, die Uhr mit Glocken-schlag wieder zu aktivieren. Wir hatten auch angefragt, ob die Müllsituation im Hof beseitigt werden könnte. Hier versucht die Stadtverwaltung Abhilfe zu schaffen.

In Gaismannshof verfallen seit Jahren die Gebäude des ehemaligen Schulerhofes. Die beiden Scheunen sind bereits einge-

AktuellesAktuelles

Bauernhaus des Schulerhofes in Gaismannshof

fallen und abgerissen worden. Hier wurden im Jahr 1997 Reihenhäuser gebaut, das Bauernhaus wurde aus dem Grundstück herausgeteilt. Nun steht als letzter Rest das Wohnhaus mit Ställen des Hofes. Es besteht die Gefahr, dass das nicht reparierte Dach in den nächsten Jahren einstürzt und die Reste des Hauses abgerissen werden. Das Bauernhaus wurde 1664 errichtet und im 19. Jahrhundert umgebaut. Der Abriss des Hauses wurde schon mehrmals durch die Bauordnungsbehörde (BoB) abgelehnt. Notsicherungsmaßnahmen der jeweiligen Eigentümer, die nach und nach erfolgten, sind inzwischen wieder wirkungslos gewor-den. Auch der angestrebte Umbau des Hauses in ein Wohngebäude wurde nicht realisiert. Die BoB nahm unsere Anfrage zum Anlass, eine Ortsbegehung durchzu-führen. Insbesondere wurde auf Basis des Denkmalschutzgesetzes die Anordnung von Notmaßnahmen vorbereitet. Eine Komplettsanierung des Gebäudes wäre zwar wünschenswert, ist aber rechtlich nicht zu erzwingen. Wir werden trotzdem versuchen, dieses schöne alte Bauernhaus über die Zeit zu retten und nicht verloren zu geben.

Page 10: Westinfo_2012.01

18 19

Zu hören war die Übertragung auf den Schiffen, die sich an der Küste des Atlantiks befanden. 1920 nahm schließlich die erste kommerzielle Rundfunkstation in Pittsburgh, USA, ihren Betrieb auf. Ende des gleichen Jahres fand schließlich auch die erste Rundfunkübertragung in Deutschland statt. Postbeamte sangen im Sender in Königs Wusterhausen auf dem Funkerberg Lieder und sprachen Gedichte vor. Der Funkerberg gilt daher heute als Geburtsstätte des öffent-lichen Rundfunks in Deutschland. Am 1. Mai 1922 wurde die „Deutsche Stunde. Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unter-haltung mbH“ gegründet. Die Geburtsstunde des - wenn man so sagen kann - „offiziellen“ Rundfunks in Deutschland war schließlich der 29. Oktober 1923. An diesem Tag fand die Erstausstrahlung der ersten Unterhaltungs-sendung aus dem Berliner Vox-Haus statt.

Die Rundfunkstraße im Nürnberger Westen

In Nürnberg wurde der erste Sender am 2. August 1924 eröffnet, der zunächst am Hauptbahnhof installiert wurde. Da der Berliner Großsender und die neun Regional-sender nicht das ganze Sendegebiet abde-cken konnten, wurden Zwischensendestellen errichtet. Von diesen stellte der Nürnberger Sender eine dar und sollte dabei das baye-rische Hauptprogramm des Münchener Senders übernehmen. Zu jener Zeit gab es in Deutschland insgesamt rund 1600 Rundfunk-teilnehmer, in der fränkischen Metropole wa-ren es ungefähr 260. Zahlreiche Hörer emp-fingen das Programm damals noch über selbstgebastelte Apparate, die Röhrenradios waren zu damaligen Zeiten für die meisten Bürger kaum erschwinglich. Allerdings nahm die Zahl der Radionutzer sprunghaft zu:

StraßennamenStraßennamenRundfunkstraße

StraßennamenStraßennamenRundfunkstraße

Heute steht die Rundfunkstraße im Mittel-punkt. Die Rundfunkstraße, die parallel zur Sigmundstraße verläuft und die Altenberger Straße kreuzt, verdankt ihren Namen dem 1925 erbauten Sender Nürnberg. Hatte dieser anfangs noch zwei stählerne Sende-masten, so wurden diese 1931 durch einen 124 Meter hohen Holzmast ersetzt, der über eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Eiffelturm verfügte.Gleich zwei historische Elemente spiegeln sich in der Rundfunkstraße wider. Zum einen die Entwicklung des Rundfunks an sich, der eine bahnbrechende Erfindung darstellte und auch heute sämtliche Lebensbereiche durchdringt. Zum anderen den „Einzug“ des Rundfunks in Nürnberg, der mit dem höl-zernen Sendemast dem Stadteil Kleinreuth sogar ein kleines Wahrzeichen bescherte.

Von Tesla zu FessendenDie Geschichte des RundfunksAls Rundfunk bezeichnet man die Übertra-gung von Informationen jeglicher Art über elektromagnetische Wellen an die Öffent-lichkeit. Unter den Begriff Rundfunk fallen der Hörfunk und das Fernsehen. Die Anfänge machte dabei der Hörfunk, der lange Zeit begrifflich dem Rundfunk gleichgesetzt wur-de. Der Hörfunk selbst setzte zahlreiche tech-nische Erfindungen voraus, wie z. B. die ers-ten Mikrophone, entwickelt vom deutschen Physiker und Erfinder Philipp Reis sowie dem britischen Erfinder Alexander Graham Bell.

Die technischen Grundlagen des Rundfunks wurden vom serbischstämmigen Nikola Tesla, der schließlich nach New York auswanderte, erfunden und patentiert. Aller-dings entschied das Oberste Pa t e n t g e r i c h t der USA erst 1943, dass das Radio auf seinen Er findungsgeist z u r ü c k g e h t , denn Ende des 19. Jahrhunderts wurde sein Gerät durch ein Feuer zerstört und man schrieb die Erfindung des Radios lange Zeit dem italienischen Forscher Guglielmo Marconi zu. Gänzlich geklärt wird dieser Sachverhalt wohl nie sein, denn auch Alexander Popow, ein russischer Physiker, präsentierte schon Ende des 19. Jahrhun-derts die Radiotechnologie an der Universität in Petersburg. Größere Einigkeit herrscht hin-gegen hinsichtlich der ersten Übertragung. So transferierte der kanadische Erfinder Reginald Aubrey Fessenden am Heilig-abend im Jahre 1906 die erste Radiosen-dung aus Brant Rock, Massachusetts in den USA. Dieses erste „Radioexperiment“ beinhaltete unter anderem Phonographen-musik, ein von Fessenden gespieltes Violin-Solo sowie die Ansage eines Bibeltextes.

- BR / Historisches Archiv -

Page 11: Westinfo_2012.01

20 21

So lauschten 1925 schon über 30.000 Hörer dem Programm, und ab Oktober dieses Jah-res gab es mit den „Nürnberger Sendestun-den“ auch die ersten Nürnberger Inhalte aus dem Radio, die donnerstags von 19-22 Uhr ausgestrahlt wurden. Allerdings waren die Sendeanlagen im Post-gebäude am Nürnberger Hauptbahnhof nur als Zwischenlösung gedacht, zumal die Gleise auch den Rundfunk beeinträchtigten, daher errichtete die für den Rundfunk zustän-dige Post im Dezember 1925 zwei jeweils 75 Meter hohe Stahlmasten in Kleinreuth. War die Empfangsqualität anfangs noch eher bescheiden, so erreichte man hier im Laufe der 1920er Jahre deutliche Verbesserungen, was sich auch auf die Zahl der Radiohörer und der Sendezeit auswirkte. So zählte Nürn-berg Ende der 1920er Jahre bereits über 50.000 Radiohörer und der Eigenanteil an der Sendezeit stieg auf rund 15%. Das Auf-nahmestudio befand sich im Telegraphen-gebäude in der Allersberger Straße. 1932 schließlich wurden die beiden Sendemasten in Kleinreuth abgebaut. An deren Stelle trat ein Gitterturm aus Holz, der bis 1961, dem Jahr seiner Sprengung aufgrund von Bau-fälligkeit, das Wahrzeichen Kleinreuths blieb. Bereits vorher lösten ein, im Jahre 1949 in der Wallensteinstraße errichteter und ein im Jahre 1950 auf dem Sendegelände neu ge-bauter, 100 Meter hoher Antennenmast aus Stahlgitter, den alten Sendeturm ab.

Während der NS-Zeit sendete der Nürnber-ger Sender jedoch kein eigenes regionales Programm sondern fast ausschließlich das Reichsprogramm. Erst ab Mitte August 1945 startete der Sender mit Genehmigung der amerikanischen Militärregierung wieder eigene Inhalte, zunächst im bescheidenen Rahmen. Offizieller Betriebsbeginn des Nürn-berger Studios war erst der 1. Oktober 1948 mit vorübergehender Studiozentrale in der Tillystraße, bis das Studio schließlich kurze Zeit später in die Wallensteinstraße verlegt wurde. Das Nürnberger Programm konnte sich erst Anfang der 1960er Jahre von Mün-chen weitgehend emanzipieren. Der Grund-stein hierfür wurde durch die Gründung der „Abteilung Wort“ gelegt, die schließlich zur Gründung einer eigenen Fernsehredaktion zwei Jahre später führte. Somit erinnert die Rundfunkstraße nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Nürnberg an den Einzug der Rundfunktech-nik nach Nürnberg, sondern steht zugleich für eine bedeutende technische Erfindung, die die Welt veränderte.

Quellenverzeichnis:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunk, 01.03.2012

Schieber, Martin/Windsheimer, Bernd: 700 Jahre Groß-

reuth und Kleinreuth bei Schweinau, Sandberg Verlag,

Nürnberg 2003.

Bayerischer Rundfunk (BR).

RundfunkstraßeFortsetzung von Seite 19

StraßennamenStraßennamen

Page 12: Westinfo_2012.01

22 23

AktuellesAktuelles

Nach der Bürgerversammlung 2011 haben wir nochmals an den Oberbür-germeister geschrieben. Hier ein Auszug unseres Briefes:

„Für die Schaffung einer Ganztagsschule ist für uns nicht der soziale Brennpunkt die absolute Priorität, sondern es gilt auch Kinder zu fördern, deren beider Elternteile darauf angewiesen sind, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen (um z.B. ihr erworbenes Haus im Village abzahlen zu können). Hier sind Mittagsbetreuung, Hortplätze und im Endausbau, eine Ganztagsschule besonders wichtig. Wir sind hier von vielen Eltern in unserer Argu-mentation unterstützt worden.

Die Henry-Dunant-Schule hat im lau-fenden Schuljahr insgesamt 19 Klassen. Davon sind 16 in der Dunantstraße und drei in der Waldaustraße (Jakob-Muth-Schule) untergebracht. Von den über 440 Schülern werden 400 in der Dunantstraße unterrichtet. Im Moment gibt es bei vielen Eltern wegen des Nachmittagsunterrichts der 3. und 4. Klassen und der vorher statt-findenden Mittagspause (60 Minuten sind vorgeschrieben) viel Unruhe. Für Fahr-schüler, Kinder in der Mittagsbetreuung (Schulhaus Wallensteinstraße) und im Hort St. Bonifaz ist diese Zeit wegen des weiten Weges zu kurz. Würde die Zeit der Pause verlängert, kommen viele Kinder in den Wintermonaten erst bei Dunkelheit nach

Hause. Es wäre dringend ein Neubau der Mittagsbetreuung und des Hortes auf der Erweiterungsfläche hinter der Schule an-gebracht, um hier eine Verbesserung zu erreichen.Ein weiteres, sehr wichtiges Thema ist der Schulsport. Eine Doppelbelegung der vorhandenen Turnhalle am Vormittag ge-währleistet keinen guten Sportunterricht. Die Eltern und Lehrer der Schule drängen seit Jahren auf den Bau einer größeren Turnhalle (Zweifach- oder Mehrfachturn-halle). Es wäre auch Raum für einen Ball-spielplatz mit integrierter Laufbahn und Sprunganlage. Hier könnte der im Lehr-plan geforderte Leichtathletikunterricht stattfinden. Das Angebot, für die 3. und

4. Klassen, den Sportplatz der Carl-von-Ossietzky-Schule zu nutzen, ist unrealis-tisch, da wegen der Zeit des Weges und des Umkleidens bei einer Doppelstunde nur eine halbe Stunde für den Unterricht übrig bliebe. Dieser fehlende Leichtathletikunterricht wird von den Eltern immer wieder kritisiert. Wir möchten in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass in der Öffentlich-keit gerade die Fettleibigkeit von Kindern und Jugendlichen thematisiert wird. Aber konkrete Maßnahmen und Beschlüsse von Politik und Verwaltung kommen sehr schleppend voran.“

Unser Bürgerverein versucht seit seiner

AktuellesAktuellesSchulsituation Großreuth und Kleinreuth bei Schweinau Schulsituation Großreuth und Kleinreuth bei Schweinau

Page 13: Westinfo_2012.01

24 25

Gründung, die Schulsituation an der Hen-ry-Dunant-Schule zu verbessern. Leider wurden unsere Zahlen und Prognosen jahrelang bestritten. Für uns war klar, dass durch den Bau des Village und des Til-lyparks, die Zahl der Schulkinder wächst und nicht auf dem damaligen Niveau stehen bleiben würde, wie vom Schulamt behauptet. Erst als die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten, begann man überhastet mit einem Anbau. Die Mittags-betreuung wurde nicht auf dem Gelände geplant, sondern in die Wallenstein-straße ausgelagert. Einen Hortplatz zu bekommen gleicht einem Lotteriespiel. In den nächsten Jahren werden weitere Neubaugebiete entstehen. In unmittel-barer Nähe werden der ATV-Sportplatz und das Gelände rund um den neuen U-Bahnhof Großreuth bei Schweinau bebaut. Gleichzeitig vollzieht sich in den alten Siedlungen (Gagfah-Siedlung etc.) ein Generationswandel. Es ziehen junge Familien mit Kindern zu, wo vorher alte Menschen wohnten. Die Schulverwaltung vertröstet uns aber auf einen kommen-den Neubau einer Grundschule im Tiefen Feld. Es ist ein Erfahrungswert, dass erst die Siedlungshäuser und Geschoßwoh-

nungen gebaut werden und dann erst die Infrastruktur wie z. B. Schulen. Die Rechnung der Verwaltung geht nicht auf. Leidtragende sind die Kinder, die einen Schulalltag in engen und überfüllten Klas-senzimmern erleben müssen. Allerdings steht das Schulamt auf dem Standpunkt, dass eine weitere Schule, wie die Real- und Fachoberschule, auf dieser Erweite-rungsfläche in der Erasmusstraße, wegen der räumlichen Nähe zur bestehenden Wohnbebauung, nicht errichtet werden kann. Hier wurde unsere Meinung vom Stadtplanungsamt bestätigt. Diese Real-schule für ca 1.400 Schülerinnen und Schüler wird jetzt an der Rothenburger / Herbststraße gebaut. Aber das hindert das Schulamt nicht, hinter der Henry-Du-nant-Schule über ein Gymnasium mit 900 Schülern nachzudenken. Warum kann man nicht gleich in die Zukunft sehen und das Gymnasium an der Grundschu-le im Tiefen Feld mitplanen? Mit dem U-Bahnhof Kleinreuth bei Schweinau hat man eine optimale Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Wir hoffen hier auf die Zusage des Oberbür-germeisters, alles noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.

AktuellesAktuellesSchulsituation Großreuth und Kleinreuth bei Schweinau

Page 14: Westinfo_2012.01

26 27

Das Schaufenster des WestensDas Schaufenster des Westens

und der Pfarrarbeit an der Sigmundstraße im Dienst für junge Menschen tätig. Den Schwerpunkt der Arbeit bildete von je her das Jugendwohnheim für Auszubildende und Blockschüler/innen mit insgesamt ca. 100 Plätzen. Im Laufe der Jahre hat die Einrichtung ihre Angebote jedoch stän-dig erweitert und weiterentwickelt. Heu-te umfasst die Einrichtung neben dem Jugendwohnheim eine Wohngruppe für „Unbegleitete Minderjährige Flücht-linge“, den Kinderhort „Bartolino“, die Fahrradwerkstatt „Beckwheel“ und einen offenen Jugendtreff, der durch Mitarbei-ter des Jugendamtes der Stadt Nürnberg betrieben wird.

Wohngruppe MosaikDie Wohngruppe „Mosaik“ für Unbegleite-te Minderjährige Flüchtlinge (UMF), in der Almaz nun seit einiger Zeit lebt, stellt das neueste Angebot der Einrichtung dar. Als UMF werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bezeichnet, die weder mit einer personensorgeberechtigten Person noch mit einer erziehungsbe-rechtigten Person als Flüchtling nach Deutschland gekommen sind. Die Wohn-gruppe bietet neun männlichen jungen Migranten, Asylbewerbern und Flüchtlin-gen, die aufgrund von Krieg, Verfolgung, Vertreibung, Hunger oder Naturkatast-rophen ihre Heimat verlassen mussten

und ohne ihre Familien nach Nürnberg kommen, Hilfe bei der Organisation und Bewältigung ihres Alltags in einer frem-den Umgebung.

Die Jugendlichen erhalten in dieser Gruppe pädagogische Unterstützung, Begleitung und Anleitung bei der Klärung von rechtlichen Fragen, bei Behörden-gängen, beim Erlernen der deutschen Sprache sowie in allen alltags- und lebenspraktischen Aufgaben wie Kochen, Waschen, Putzen. Seit Schuljahresbeginn im September besuchen die Jugendli-chen hochmotiviert das Berufsvorberei-tungsjahr zur Sprachintegration (BVJ-SI) an der Berufsschule 5 in Nürnberg – ein Modellprojekt, welches speziell auf diese Zielgruppe konzipiert wurde, erst im Sep-tember 2010 gestartet ist und bayernweit einzigartig ist. Somit wird jungen Flüchtlin-gen das Recht auf Bildung gewährt und der Zugang zu Bildungsmöglichkeiten er-öffnet. Oberstes Ziel für junge Menschen in diesem Alter ist die Integration in Aus-bildung und Beruf.

Mit der Eröffnung dieser Wohngruppe will sich das Don Bosco Jugendwerk Nürnberg an der Bedarfslage vor Ort orientieren. In der Region Nürnberg gibt es besonders viele unbegleitete minderjährige Flücht-linge. Dass liegt daran, dass es innerhalb

Don Bosco„… dazu beitragen, dass das Leben junger Menschen gelingt“

Don Bosco„… dazu beitragen, dass das Leben junger Menschen gelingt“

Das Schaufenster des WestensDas Schaufenster des Westens

Almaz (Name geändert) sitzt, die Arme auf die Knie gestützt, auf dem schmalen Bett in seinem Zimmer. Seit einem Monat lebt er nun in der Wohngruppe „Mosaik“ des Don Bosco Jugendwerks Nürnberg. Mit seinem Kopf und seinem Herzen aber ist er ganz woanders. „Ich denke immer an meinen Vater und meine Mutter“, sagt der dunkelhaarige Junge leise und schaut auf seine Schuhe. „Aber sonst ist es gut.“ Almaz ist vor einigen Monaten aus Äthiopien geflohen. Sein Vater hatte die Flucht für ihn organisiert. Von einer

Stunde auf die andere, ohne Vorberei-tung, ohne Gepäck, ist Almaz aufge-brochen und kam auf abenteuerlichen Wegen mit einem Freund seines Onkels nach Deutschland. Er wurde in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht und erhielt schließlich nach Zuweisung des Jugendamts einen Platz in der Wohn-gruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge des Don Bosco Jugendwerks.

Seit fast 50 Jahren sind die Salesianer Don Boscos mit dem Don Bosco Jugendwerk

Page 15: Westinfo_2012.01

28 29

Bayerns nur im Raum Nürnberg/Fürth und München eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber gibt. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die jungen Flüchtlinge in ihrer Lebens- und Zukunftsgestaltung zu begleiten, sie zu stärken und ihnen zu ei-nem gelingenden Leben zu verhelfen.

BeckwheelDie Orientierung an der konkreten Be-darfslage vor Ort wird auch in Zukunft eine der wesentlichen Maximen der Einrichtung sein. So ist nun beispielsweise damit zu rechnen, dass der Jugendtreff „Westend“, eine Außenstelle des Kinder- und Jugendhaus Gost, im Jahr 2014 in das neue Kinder- und Jugendhaus an der Muggenhofer Straße umziehen wird. Für die Region des oftmals sogenannten „Fernen Westen“ wird dies nicht ohne Fol-gen bleiben. Das einzige offene Ange-bot für Kinder und Jugendliche ist dann noch die Fahrradwerkstatt „Beckwheel“, welche nur Dank der großzügigen Un-terstützung durch die Beck-Kinderfonds-stiftung betrieben werden kann. Wie alle Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit zeichnet sich die Werkstatt durch Offenheit, Zugänglichkeit und einen geringen Verpflichtungsgrad aus. Mit diesem Angebot steht Kindern und Jugendlichen ein Begegnungsraum zur Verfügung, in dem sie unter fachlicher

und pädagogischer Anleitung lernen können, Wartungs- und Reparaturtätig-keiten an Fahrrädern – sei es nun am eigenen Fahrrad oder an Fahrrädern von Dritten“ - zu erledigen.

Darüber hinaus werden gemeinsame Freizeitaktivitäten, wie etwa Ausflüge mit dem Fahrrad oder der Besuch von Fahr-radevents, geplant und durchgeführt. Auf diese Weise will die Werkstatt im Rah-men eines möglichst gering strukturierten pädagogischen Settings auf der Basis von Freiwilligkeit und unabhängig von sozialer, geschlechtlicher oder kultureller Zugehörigkeit an den Interessen von Kin-dern und Jugendlichen anknüpfen und ihnen ein Umfeld bieten, in dem sie ihre Freizeit sinnvoll gestalten, Verantwortung übernehmen und soziale Kompetenzen weiterentwickeln können. Zudem bietet die Werkstatt die Möglichkeit, sich durch die Mitarbeit ein eigenes Fahrrad zu

Don Bosco„… dazu beitragen, dass das Leben junger Menschen gelingt“

Das Schaufenster des WestensDas Schaufenster des Westens

Page 16: Westinfo_2012.01

30 31

Herausgeber: Bürgerverein Nürnberger Westen e.V.1. Vorsitzender: Peter Büttner2. Vorsitzende: Petra Wurm

Auflage: 2.500Spendenkonto-Nr. 4974903Sparkasse Nürnberg, BLZ 760 501 01

Kontaktadresse:Postfach 82020690253 Nürnberg(0911) 65 12 21Fax: (0911) 81 07 516E-Mail: [email protected] Homepage: www.bv-nuernberger-westen.de

Bankverbindung:Sparkasse NürnbergKonto-Nr. 1429927BLZ: 760 501 01

ImpressumImpressum

TermineTermineMI 18.04. 19.30 Uhr AK Stadtplanung und Verkehr bei SG 83MI. 25.04. 19.30 Uhr Arbeitskreis Medien bei SG 83MI. 16.05. 19.30 Uhr Arbeitskreis Medien bei SG 83MI. 23.05. Jahreshauptversammlung bei SG 83 SA. 02.06. Redaktionsschluss WestinfoMI. 20.06. 19.30 Uhr AK Stadtplanung und Verkehr bei SG 8329.06. - 03.07.(02.07.) Kirchweih Groß- und Kleinreuth b.Schw.

„verdienen“. Durch diesen und andere Anreize sollen einerseits die Kinder und Jugendlichen zur aktiven Mitwirkung

motiviert werden, andererseits soll da-durch spielerisch die Ernsthaftigkeit eines Werkstattbetriebs angedeutet werden.

KontaktHerr Dr. Michael BatzEinrichtungsleiterDon Bosco Jugendwerk NürnbergDon-Bosco-Straße 2 90429 NürnbergTel. 0911/93179-0Fax. 0911/93179-35E-Mail: [email protected]

Page 17: Westinfo_2012.01

32