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West Info Leyh Januar - März 2012 www.bv-nuernberger-westen.de Leyh Heft 1-2012

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WestInfo

Leyh

Januar - März 2012

www.bv-nuernberger-westen.de

Leyh

Heft 1-2012

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VorwortVorwort

Liebe Mitglieder unseres Bürgervereins Nürnberger Westen, liebe Leserinnen und Leser unserer Westinfo,

„Ehrenamt“

NachbetrachtungNachbetrachtung

Eine Woche nach der Bürgerversamm-lung des Oberbürgermeisters, bei der die Planung kurz vorgestellt und auf diese Informationsveranstaltung verwie-sen wurde, fand die Veranstaltung im Gemeindehaus der Thomaskirche zur Be-bauung des ehemaligen ATV-Geländes

statt. Es waren über einhundert Besucher anwesend, darunter auch viele Bürger-vereinsmitglieder aus anderen Ortstei-len. Wir vom Bürgerverein Nürnberger Westen sind froh, einen sehr guten und offenen Gesprächspartner wie die WBG Nürnberg GmbH zu haben. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Bauträger die Nachbarschaft in einer solch frühen Planungsphase informiert und einbindet.Der vorgestellte Plan der WBG unterschei-det sich deutlich vom Vorgängerplan der Deutschen Reihenhaus AG. Es wurden bereits viele Anregungen, die wir aus der Bürgerschaft bekommen und wei-tergereicht haben, integriert. So ist der Grünstreifen mit altem Baumbestand hin-

ter den Siedlungshäusern der Kattowitzer Straße jetzt bis zur neuen Einfahrt in das Gebiet verlängert worden. Diese Zufahrt bildet zusammen mit der Wallenstein- und Dieckmannstraße eine Kreuzung und ist von den Siedlungshäusern weg-gerückt. Die Einfahrt bildet einen kleinen Platz, an dem ein Dienstleistungszentrum entsteht. Zwischen der Altbebauung Hor-nung-/Gerhard-Hauptmann-Straße wird der Abstand zu den neuen Reihen- und Doppelhäusern durch einen Grünzug vergrößert. Im Gebiet selbst werden durch Anlage von Angern und der Bei-behaltung des alten Baumbestands viele „Grünbrücken“ entstehen, die durch die Wohnanlage führen. An der Ostseite der neuen Siedlung sind höchstens zwei- bis dreigeschossige Doppelhäuser bzw. Ein-zelhäuser vorgesehen und kein drei- bis fünfgeschossiger Wohnungsbau. Direkt hinter der neuen Kindertagesstätte an der Elsa-Brändström-Straße entsteht ein kleiner Park mit Kinderspielplatz.Die WBG nahm auch das Angebot an, in Zusammenarbeit mit unserem Bürger-verein die Belastungen für die Anwohner beim Abbruch der Turnhalle zu minimieren.Wir werden die Maßnahme, wie schon vor Jahren beim Abbruch des US-Hos-pitals, beobachten und begleiten. Bitte rufen Sie die WBG unter der bekannt gegebenen Rufnummer an, wenn es

Informationsveranstaltung der WBG Nürnberg

mit Ablauf des Jahres 2011 ging das „Jahr des Ehrenamtes“, das von der EU-Kom-mission ausgerufen wurde, zu Ende. Es gibt auch einen „Tag des Ehrenamtes“ den die UN auf den 5. Dezember eines jeden Jahres gelegt hat. Ehrenamtliche, die ihr ganzes Leben für „I(i)hre“ Anliegen gearbeitet haben, können jedoch keine Zeit für Feierstunden mit „Sonntagsreden“ erübrigen. Denn es gibt immer weniger Aktive die bereit sind, diese Tätigkeit über Jahre oder gar Jahrzehnte auszuüben. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Menschen, die sich aber kurzfristig für eine Sache begeistern und einsetzen könnten oder wollen. Hier gilt es in den nächsten Jahren einen guten Mittelweg zu finden. Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, Bürgerinnen und Bürger, die sich mit ihrem Wissen, ihrer Lebenserfahrung oder ihrem handwerklichen Talent bei uns einbringen wollen, die Teilhabe an unserer Arbeit zu ermöglichen. Dies wird eine sehr sensible Angelegenheit für langjährige „Ehrenamtliche“, so auch für mich. Denn man läuft sehr schnell Ge-fahr, oftmals die Dinge lieber „schnell selber“ machen zu wollen und damit Inte-ressierte zu vertreiben. Es sollte aber auch kein Tabu sein, über unterschiedliche Vorstellungen offen zu sprechen. Denn wenn man seiner Tätigkeit selbstkritisch gegenüber steht, ist ein kritischer Blick auf die gesamte Arbeit ausdrücklich erlaubt.„Und wer da kommt, der soll willkommen sein“ heißt der letzte Satz des Prologes des Nürnberger Christkindes. Dies gilt auch im Hinblick auf die Arbeit in unserem Bürgerverein für die nächsten Jahre. Sich ständig durch neue Bebauungspläne und andere Unterlagen durcharbeiten zu müssen, bedeuten eine nicht unerhebliche Zunahme der Belastung. Unsere aktiven Mitglieder sind auch immer mehr in Familie und Beruf eingebunden und sehr schnell am Rand der Belastbarkeit. Deshalb ist jede, wenn auch nur kleine, Hilfe oder Mitarbeit ausdrücklich erwünscht, denn viele Schultern tragen leichter! Machen Sie deshalb das nächste Jahr oder einige Tage davon zu Ihrem persönlichen Jahr bzw. Tag des Ehrenamtes! Wir freuen uns über Ihren Anruf, Ihre Mail oder Ihren Brief.

Der gesamte Vorstand unseres Bürgervereins wünscht Ihnen und Ihrer Familie ein gesundes und glückliches Jahr 2012. Ihr Peter Büttner

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NachbetrachtungNachbetrachtungInformationsveranstaltung der WBG Nürnberg

„einmal zu sehr staubt“. Wir gehen davon aus, dass sich dieser neue Ortsteil genauso schnell entwickeln wird, wie seinerzeit das Village. Sollten Sie noch weitere Fragen oder Anregungen haben, so wenden Sie sich bitte an uns oder kommen Sie zu einem Termin des Arbeitskreises „Stadtplanung und Verkehr“ (siehe Jahreskalender unter „AK Stpl.u.V.“, unter „Termine“ in der Westinfo oder auf un-serer Homepage www.bv-nuernberger-westen.de).

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kurz berichtetkurz berichtet... aus der Bürgerversammlung des Ober-bürgermeisters

Frankenschnellweg

Die Nachfrage, wann mit dem Bau der Lärmschutzwand zu rechnen ist, wurde sehr vage beantwortet. Nachdem im Jahr 2011 das Planfeststellungsverfahren nicht beendet wurde, ist damit erst im Laufe des Jahres 2012 zu rechnen. Im günstigsten Fall, wenn keine Klagen eingereicht wer-den, könnte der Baubeginn 2013 sein.Aus unseren bisherigen Erfahrungen ist jedoch frühestens in den Jahren 2014/15 mit dem Start der Maßnahme zu rechnen.

Bau der Höfener Spange

Hier fragten wir nach dem Ausbau der Bahnunterführung an der Stadtgrenze. Es wurde uns mitgeteilt, dass die Eisenbahnun-terführung Bestandteil des Projekts Höfener Straße sei. Für diese Straße ist im Moment kein Geld vorhanden. Über einen Bautermin zur Verbreiterung an der Eisenbahnbrücke kann derzeit keine Aussage getroffen wer-den. Hier müssen wir nochmals nachhaken. Die Überschrift unserer Anfrage war „Bau der Höfener Spange“. Wir befürchten, dass die Höfener Spange in den Jahren 2013/14 bis zur Leyher Straße gebaut wird (da die Maß-nahme im mittelfristigen Investitionsplan - MIP - enthalten ist), doch in der Höfener Straße zwischen Leyher Straße und Fürther Straße keine Sanierung erfolgt.

Verkehrsentwicklung Von-der-Tann-Straße

Unsere Erwartung, dass sich durch die Schließung des Containerbahnhofes an der Austraße der LKW-Verkehr verringert, ist im Augenblick durch die Verkehrszahlennicht eindeutig zu belegen. Es gibt fol-gende Ergebnisse zu Verkehrszählungen:

2010: 40.946 Kfz in 16h, davon 2.085 LKW und Lastzüge in 16h

2009: 37.192 Kfz in 16h, davon 2.518 LKW und Lastzüge in 16h

2006: 36.412 Kfz in 16h, davon 2.663 LKW und Lastzüge in 16h

1997: 40.844 Kfz in 16h, davon 3.261 LKW und Lastzüge in 16h

Von 1997 bis ins Jahr 2010 hat die Zahl der LKW und Lastzüge kontinuierlich abge-nommen. Allerdings sind in der Gesamt-verkehrsmenge jährliche Schwankungen erkennbar. Im laufenden Jahr 2011 muss-te die geplante detaillierte Verkehrszäh-lung im Juli abgebrochen werden, da es im gesamten Stadtgebiet Starkregen und Straßenüberschwemmungen gab. Es wird erst im Sommer 2012 wieder eine Erhe-bung geben, die uns weitere gesicherte Ergebnisse bringen wird. Die Verkehrspla-nung hat uns zugesagt, dass die Von-der-Tann-Straße erneut ins Zählprogramm der Querschnittszählung aufgenommen wird.

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kurz berichtetkurz berichtetkurz berichtetkurz berichtetLinksabbiegen Sigmundstraße in die Leyher Straße

Beim Abbiegen von der Sigmundstraße in die Leyher Straße, Richtung OBI, erkennt man sehr schwer, ob die in nördliche Rich-tung fahrenden Kraftfahrzeuge bereits rot haben. Wir hatten hier die Installation eines Lichtsignals mit grünem Pfeil ange-regt. Leider erlaubt das derzeitige Steu-ergerät eine solche Signalisierung nicht. Bei Sanierung der gesamten Anlage wird das Steuergerät entsprechend ausge-legt, damit ein sicheres Abbiegen an die-ser Kreuzung gewährleistet werden kann.

Ausfahrt Elsa-Brändström-Straße /Radweg zwischen Wrede- und Von-der-Tann-Straße.

Vor einigen Jahren wurde vom Ober-bürgermeister im Rahmen einer mobilen Bürgerversammlung versprochen, einen durchgehenden Fahrradweg entlang der Rothenburger Straße zu bauen. Zwi-schen der Von-der-Tann-Straße und der Haeselerstraße fehlt immer noch ein Stück dieses Weges. Das Verkehrsplanungsamt erstellt zur Zeit einen Plan, einen Fahrradweg auf der Südseite der Rothenburger Straße

zwischen Wredestraße und Von-der-Tann-Straße abzumarkieren. Gleichzeitig wird die Rothenburger Straße zwischen Wredestraße und Elsa-Brändström-Straße stadt-einwärts nach Norden verschoben und entsprechend abmarkiert. So können Autofahrer, die aus der Elsa-Brändström-Straße ausfahren die Rothenburger Stra-ße besser einsehen. Den entstehenden Abstand zwischen Bordsteinkante bzw. Parkstreifen und der neuen Fahrbahn füllt der Radweg. In stadtauswärtiger Richtung ist zwischen der Von-der-Tann-Straße und der Haeselerstraße kein Raum für einen Fahrradweg, deshalb wird der Plan an der nördlichen Seite im Augenblick nicht weiter verfolgt.

Anfrage an OBM-Runde im Nov. 2011:Betrieb eines Bordells

in der Chlodwigstraße 1

Wir wurden von Nachbarn unterrichtet, dass sich im Haus Chlodwigstraße 1 ein Bordell-betrieb mit mehreren Prostituierten befinden soll. Besonders beunruhigend für die Anwoh-ner ist das Gerücht, dass der Eigentümer des Hauses ein weiteres Gelände an der Ringbahn erworben hat, das er mit „Woh-nungsbau“ bebauen will. Die Bürgerinnen und Bürger befürchten hier eine Ausweitung dieses Betriebes. Hier wurde von der Bauord-nungsbehörde festgestellt, dass es sich um sogenannte Wohnungsprostitution handelt. Baurechtlich kann hier nicht gehandelt

werden. Der Eigentümer des Gebäudes hat tatsächlich Interesse am Erwerb des Nachbargrundstückes, will aber erst mit dem Stadtplanungsamt die Bebauungs- und Nutzungsmöglichkeiten abklären. Wir werden hier weiter beobachten und zu gegebener Zeit tätig werden.

Was Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf dem Bild aus der Tuchenbacher Straße sehen, stammt nicht aus einer so ge-nannten Seifenoper zum Thema „Messi“.Es ist auch kein wilder Müllplatz. Auch kei-ne Antiquitätensammlung aus Autos, Holz und Kartons. Und schon gar keine Samm-lung seltener Stücke.Die Realität ist in unserem Bürgerver-einsgebiet oft scho-ckierend. Nicht nur entlang der Straßen mit Autohandelsplät-zen, sondern auch in „normalen“ Gärten. Die Bilder sprechen für sich selbst!

„Kaum zu glauben“

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Räumen und Streuen auf öffentlichen Gehwe-gen ist überall im Stadtgebiet Anliegerpflicht. Die öffentlichen Gehwege müssen auf der ganzen Länge bei Schneefall oder Glatteis von 07.00 Uhr bis 20.00 Uhr, d.h. wenn nötig auch mehrmals auf einer Breite von einem Meter geräumt und gestreut werden. Dabei müssen Fußgängerüberwege ungehindert nutzbar sein.Abgeschobene Schnee- und Eismengen sollen am Rande des Gehweges so gelagert werden, dass Fußgänger noch ungehindert gehen können. Notfalls dürfen Schnee und Eis am Fahrbahnrand abgelagert werden. Straßenrinnen, Regeneinlässe und evtl. vorhandene Fahrradwege müssen un-bedingt freigehalten werden. Räum- und streupflichtige Anlieger dürfen jedoch aus Umweltgründen auf öffentlichen Gehwe-gen kein Streusalz verwenden. Aus ökolo-gischer Sicht sollte auch auf Privatgrund und Privatwegen, außer bei besonderen Gefahrenpunkten wie Treppen und starken Steigungen, auf Salz verzichtet werden.Verwendet werden dürfen nur Streumittel, die

AktuellesAktuelles

eine nachhaltige abstumpfende Wirkung versprechen, das sind z.B. Sand, Splitt oder Granulat. Bitte beschaffen Sie sich rechtzeitig vor Winterbeginn geeignetes Streugut! Dies konnte bislang an rund 1400 Streugutkästen entnommen werden. Die bisher frei zugäng-lichen Streugutkästen werden aber ab der Wintersaison 2011/2012 verschlossen und ste-hen nur noch dem städtischen Winterdienst zur Verfügung. Notwendig wird diese Maß-nahme aufgrund einer starken Zunahme der missbräuchlichen Entnahme, insbesondere durch Privatfirmen.Bürgerinnen und Bürger können ersatzweise Granulat in haushaltsüblichen Mengen bei den städtischen Wertstoffhöfen der Abfall-wirtschaft Stadt Nürnberg (ASN) und den Be-triebshöfen des SÖR in der Großreuther Straße 117 sowie Donaustraße 90 zu den üblichen Öffnungszeiten erhalten. Alle Informationen rund um den Winterdienst finden Sie auf un-serer Internetseite: www.bv-nuernberger-westen.de www.bv-nuernberger-westen.de oder www.nuernberg.de/internet/soer/www.nuernberg.de/internet/soer/winterdienst.htmlwinterdienst.html

Winterdienst - Räum- und Streupflicht durch Anlieger

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Karl-Martell-Straße

StraßennamenStraßennamen

In dieser Ausgabe der Westinfo möchten wir uns einer ganz besondere Persönlich-keit widmen, auf die ein Straßenname im Gebiet des Bürgervereines zurückgeht: Karl Martell, der als großer Kriegsherr das fränkische Reich konsolidierte und insbe-sondere als Retter des Abendlandes in die Geschichtsbücher einging. Der Name Karl bedeutete wahrscheinlich so viel wie „Kerl” oder „Mann”. Er war der erste Träger dieses Namens in seiner Familie. Sein Beiname „Martell” stand für „der Hammer”. Allerhöchstwahrscheinlich bekam er diesen, da er dafür berüchtigt war, nicht gerade zimperlich mit seinen Feinden umzugehen.

Vom Verstoßenen zum großen Strategen

Karl Martell wird um das Jahr 688 n. Chr. als Sohn des merowingischen Hausmeiers Pippin des Mittleren aus der Familie der Arnulfinger bzw. der späteren Karolinger und Chalpaida, einer von Pippins Frau-en, geboren. Das Amt des Hausmeiers ist zu jener Zeit mit zahlreichen Rechten und Privilegien verbunden, es zählt zu den Ämtern des frühmittelalterlichen Hofes und ermöglicht seinen Trägern maßgeb-liche politische Einflussnahme zu Zeiten des Merowingerreiches. Weil Karl Martell jedoch aus einer, zu damaligen Zeiten nicht vollgültigen Ehe stammt, schließt

sein Vater ihn vom Hausmeieramt und damit von seiner Nachfolge aus. Zwar sterben Pippins Söhne Drogo und Gri-moald der Jüngere bereits sehr früh. Doch auch als Pippin Ende 714 selbst schwer erkrankt, überredet seine Frau Plektrud ihn noch dazu, seine Nachfolge an jemand anderen als Martell zu über-geben. Daraufhin wird Karl sogar in Köln festgesetzt, doch gelingt ihm schließlich die Flucht. Nach und nach wendet sich das Blatt jedoch zu Martells Gunsten. Denn 715 kommt es zu kriegerischen Auseinan-dersetzungen, in denen die Anhänger

Grab von Karl Martell in St.Denis/Frankreich

Foto: J. Patrick Fischer

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Plektruds durch einen Aufstand der neust-rischen Adligen vernichtend geschlagen werden. Diese setzen schließlich Ragan-frid als Hausmeier ein. Außerdem nutzten sie die Schwäche der Austrier und ziehen plündernd durchs Land.Karl Martell gelingt es, diese Konfliktsitu-ation für sich zu nutzen. Er stellt sich im Kampf der Austrier gegen die Neustrier als rechtmäßiger Anführer und Erbe Pip-pins dar, obwohl er in Wirklichkeit dieses Amt nicht bekleidet. Doch 717 erringt er die Oberhand und hat nun genug Macht, um seine Stiefmutter Plektrud unter Druck zu setzen und sie zur Anerkennung seiner Rechte zu bewegen. Daraufhin setzt er mit Chlothar IV. einen Gegenkönig zum inzwischen von Raganfrid bestimmten Chilperich II. ein und führt den Kampf ge-gen seinen Gegenspieler Rangafrid fort.Schließlich erreicht Martell die Oberhand und festigt mit seinen militärischen Erfol-gen sukzessive die Einheit des fränkischen Reiches. 718 erzwingt er letztendlich die Entscheidung. Nach der Schlacht von Soissons wird Chilperich II an den siegrei-chen Karl Martell ausgeliefert. Raganfrids Einfluss wird damit gebrochen und ihm verbleibt nur noch sein Herrschaftskern um Anjou, das heute als ein Weingebiet in Frankreich bekannt ist. Fast jährlich startet Martell schließlich Feldzüge nach

Osten und Süden, um den Einflussbereich des fränkischen Reiches auszudehnen, sodass es schließlich zu einer Macht auf dem europäischen Kontinent wird.

Retter des Abendlandes - die Schlacht von Poitiers

732 nach Christus standen nicht nur Fran-kenreich, sondern ganz Europa vor einer großen Bedrohung. Die aus Spanien ein-fallenden Mauren unter dem Kalifen von Damaskus erringen einen Sieg nach dem anderen und scheinen fast unbesiegbar zu sein. Zu jener Zeit beherrschen sie wei-te Teile des Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika. Bereits um 711 besie-gen sie die Heere der spanischen West-goten und kämpfen sich erfolgreich in nördliche Richtung vor, bis sie 725 auch das Heer des Herzogs Eudo vernichtend schlagen. Im Oktober des Jahres 732 er-scheinen schließlich rund 80.000 schwer bewaffnete arabische Soldaten südlich der Stadt Tours. Zunächst stoppt das Heer von Abd ar-Rahman, dem Feldherrn des mächtigen Kalifen von Damaskus, als es Panzerreiter seines nächsten Gegners erblickt. Als Späher dem arabischen Feldherrn mitteilen, dass der militärische Widerstand, der aus ca. 15.000 Rei-tern bestand, schnell überwunden sein

StraßennamenStraßennamenKarl-Martell-Straße

Fortsetzung von Seite 12

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werde, entschließt sich Abd ar-Rahman zum Angriff. Sein Gegenspieler zu jener Zeit war jedoch kein geringerer als Karl Martell.

Martells entscheidende Streitkraft bil-den zum einen die schweren Reiter, die Panzer aus kleinen, schuppenförmigen Eisenplatten und einen visierlosen Helm sowie Beinschienen tragen. Im Kampf sind sie nur schwer zu verwunden. Zum anderen kann sich Martell auf sein treu-es Fußvolk verlassen, welches bewaffnet mit Spieß, Schwert, Schild und der „Fran-cisca“, einer Streitaxt, hinter ihm steht. Diese war besonders gefürchtet, denn sie wird von den Kriegern mit einer dar-an befestigten Schnur gegen den Feind geschleudert und richtet so verheeren-den Schaden auf kurze Distanz an. Ei-nen weiteren entscheidenden Vorteil hat Martell noch: Die arabischen Soldaten gelten als sehr flink und wendig. Aller-dings büßen sie 732 diesen Vorteil ein - zu viel Beute haben Sie aus ihren Raub-zügen bei sich. Die Angriffe der arabi-schen Kavallerie kommen am Fußvolk der Franken einfach nicht vorbei. Welle um Welle prallen die Soldaten Rahmans an Martells „Soldatenmauer“ ab. Diese Situation nutzt „der Hammer“ Martell und startet seine Gegenangriffe. Er durch-bricht die feindlichen Reihen, dringt

bis zum arabischen Hauptlager vor und beseitigt alle, die sich ihm in den Weg stellen. Damit war die Invasion gestoppt und das arabische Heer vernichtend geschlagen. Zwar versucht eine wei-tere arabische Armee im Jahre 737 nochmals, Martell zu bezwingen. Doch auch dieser Versuch scheitert kläglich.

Das Erbe Martells

Karl Martells Wirken und Handeln prägte die europäische Geschichte entschei-dend. Neben den innerfränkischen Aus-einandersetzungen, die er entschied, und Schlachten gegen arabische Heere, aus denen er siegreich hervor-ging, führte Karl Martell unter anderem auch Krieg gegen die Sachsen, Friesen, Thüringer und Bajuwaren. Mit diesen Feldzügen sicherte er die Grenzen und dehnte das fränkische Territorium weiter aus. Kurz vor seinem Tod im Oktober 741 teilte Karl Martell sein Reich zwischen seinen Söhnen aus erster Ehe, Karlmann und Pippin, auf. Doch aus dem Schoße der Familie Martell sollte noch eine weitere, prominente historische Persönlichkeiten emporkommen. Kaiser Karl der Große, der Karl Martells Enkel war, übte eben-falls großen Einfluss auf die Gestaltung der europäischen Geschichte aus.

Karl-Martell-StraßeFortsetzung von Seite 19

StraßennamenStraßennamen

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AktuellesAktuellesSternsingeraktion 2012

Zu Beginn des neuen Jahres sind wieder die Sternsinger von St. Bonifaz/St. Lioba,St. Wolfgang und Zu den Heiligen Schutzengeln in unseren Stadtteilen unterwegs! Kinder, die von Jugendlichen und Erwachsenen begleitet werden, kommen als Könige, um von der Geburt Jesu und der Liebe Gottes zu künden. Bei der 54. Aktion des Kindermissions-werkes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend dreht sich diesmal alles um Kinderrechte in der ganzen Welt. In Nicaragua, dem Beispielland der 54. Aktion Dreikönigssingen, ist es für viele Kin-der immer noch nicht selbstverständlich, dass sie ihr Recht auf Unversehrtheit, auf ein kindgerechtes Leben oder auf Schulbildung auch einlösen können. Darauf wollen die Sternsinger mit ihrem Engagement hinweisen. Die Sternsinger helfen, dass in über 100 Ländern dieser Erde Sterne der Hoffnung für benachteiligte Kinder aufgehen. Die 54. Aktion steht deshalb unter dem Motto: “Klopft an Türen, pocht auf Rechte“.Wir bitten Sie, auch bei der Sternsingeraktion 2012 das Engagement der Kinder und Jugendlichen der Katholischen Pfarreien von St. Bonifaz/St. Lioba (Tel. 6565580),St. Wolfgang (Tel. 662875) und Zu den Heiligen Schutzengeln (Tel.3238980) zu un-terstützen. Wenn Sie von den Sternsingern besucht werden möchten, melden Sie sich bitte in den Pfarrbüros der jeweiligen PfarreiWir sagen an dieser Stelle bereits ein herzliches Vergelt’s Gott!

Jahresessen des BVJahresessen des BV

wie bereits im Vorfeld angekündigt, werden wir zukünftig kein Jahresendessen sondern ein Essen zum Jahresanfang veranstalten. Dieses findet am Freitag, 03. Februar 2012, in der Gaststätte „Höfener Garten“ statt. Wir werden die Einladungen mit Rückmel-dung im Januar verschicken und hoffen auch diesmal auf eine rege Beteiligung und einen unterhaltsamen Abend mit interessanten Gesprächen.

Liebe Mitglieder des Bürgervereins,

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Das Schaufenster des WestensDas Schaufenster des Westens

Was sie ist und was sie leistet:Die ARD.ZDF medienakademie ist das zen-trale Fortbildungsinstitut für ARD und ZDF in Nürnberg. Sie liegt relativ versteckt im Park des Studio Franken in der Wallensteinstra-ße. Was die wenigsten wissen: Mit jährlich 2.500 Seminaren und ca. 20.000 Teilneh-mern zählt sie europaweit zu den größten Aus- und Weiterbildungseinrichtungen im Medienbereich.

Im modern und technisch hochwertig ausgestatteten Trainingszentrum befinden sich Fernseh- und Tonstudios, ein Radi-ozentrum und zahlreiche Seminar- und Übungsräume. Durchschnittlich 2-3 Tage bleiben die Seminarteilnehmer aus ganz Deutschland in Nürnberg, um sich beruf-lich fortzubilden. In Spitzenzeiten trainie-ren und lernen in bis zu 15 gleichzeitigen Seminaren und Trainings mehr als 150 Seminarteilnehmer in der Wallensteinstra-ße. Viele kommen regelmäßig, um mit der rasanten technischen Entwicklung im Be-reich der audio-visuellen Medien Schritt zu halten. Das Angebot an Seminarthemen ist vielfältig. Abgedeckt werden sowohl

die technischen Aspekte von Fernsehen, Hörfunk und neuen Medien als auch jour-nalistische Themen. Von Grundlagen der Fernsehtechnik und Hörfunkproduktion bis zu Moderatoren-Trainings und Videojour-nalismus-Seminaren ist also alles dabei. Auch sogenannte Soft-Skills können er-lernt werden, z. B. in Seminaren zu Kom-munikationstechniken oder zur Persönlich-keitsentwicklung. Wer sich ein Bild vom kompletten Angebot der ARD.ZDF medien-akademie machen möchte, kann unterw w w. a r d - z d f - m e d i e n a ka d e m i e . d edie website der Akademie durchstöbern oder sich gleich das aktuelle Seminarpro-gramm herunterladen.Rund die Hälfte der Seminare findet am Standort Nürnberg statt. Die andere Hälfte

wird vor Ort, in Tagungs-, Rundfunk- und Medienhäusern überall in Deutschland, Österreich und der Schweiz trainiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den öffent-lich-rechtlichen Rundfunkanstalten, immer häufiger zählen aber auch private Anbie-ter und Firmen zu den Kunden. Denn als

Die ARD.ZDF medienakademie

Foto: Mel Hofmeier

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Das Schaufenster des WestensDas Schaufenster des Westens Neues aus dem WestenNeues aus dem Westen

gemeinnützige GmbH bietet die ARD.ZDF medienakademie ihre Dienstleistungen für jeden Interessenten an, die Trainings können also auch von Einzelpersonen und Gruppen außerhalb der Rundfunkan-stalten gebucht werden.Insgesamt 60 fest angestellte Mitarbeiter/innen unterstützen den Seminarbetrieb an den beiden Standorten Nürnberg und Hannover. Das umfangreiche Trainernetz-werk der Medienakademie umfasst ca. 500 freie Trainer/innen, so dass über alle Sparten und Gewerke des Rundfunks ge-schult werden kann.Gegründet wurde die ARD.ZDF mediena-kademie im Jahr 2007 als Tochtergesell-schaft von ARD, ZDF und der Deutschen Welle. Sie ging aus dem Zusammenschluss der beiden Vorgängerinstitutionen „srt – Schule für Rundfunktechnik“ und „ZFP – Zentrale Fortbildung für Programm-Mit-arbeiter“ hervor und wird von Dr. Stefan Hanke geleitet. Beide Unternehmen wur-den von den öffentlich-rechtlichen Rund-funkanstalten in Deutschland seinerzeit mit dem Ziel gegründet, umfassende Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der Gründer zu entwickeln und durchzuführen. Dieser Tradition ist die ARD.ZDF medienakademie bis heute verpflichtet. So übernimmt die ARD.ZDF medienakade-mie in Kooperation mit der Martin-Segitz-Berufsschule in Fürth seit einigen Jahren

den prak-tischen Teil der Be-s c h u l u n g der Auszu-bildenden aus ganz B a y e r n ,

die den Beruf des Mediengestalters Bild und Ton erlernen. Und jedes Jahr im Juli kommen Nachwuchsjournalisten aus ganz Deutschland zum „Stadtradio Nürnberg“. Die Volontärinnen und Volontäre gestal-ten und produzieren im Verlauf eines 14-tägigen Projekts ein Radioprogramm, das in der zweiten Veranstaltungswoche aus den Räumen der Medienakademie gesendet wird. Zu hören ist es dann auf der Frequenz 106,5 MHz. Mit dem benachbarten Studio Franken des BR und der Rundfunk-Betriebstech-nik, die sich ebenfalls auf dem Gelände befindet, wird projektweise zusammen-gearbeitet. Jedes Jahr sind alle drei Einrichtungen am Tag der offenen Tür im Rahmen der Reihe „Sommer im Park“ der Öffentlichkeit zugänglich. Vielleicht finden Sie beim nächsten Mal die Zeit, bei uns hereinzuschauen? Wir würden uns freuen!

Kontaktdaten:E-Mail: info@ard-zdf-medienakademieTel.: 0911 / 9619-0

Die ARD.ZDF medienakademie

Foto: Mel Hofmeier

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VermischtesVermischtes

Ob wir eine oder tausend Meilen zu gehen haben,

der erste Schritt bleibt immer der erste,

denn der zweite kann nicht getan werden,

bevor nicht der erste getan ist.

Mahatma Gandhi

Ein fränkischer Neujahrsgruß Am End’ vom alt’n Joahr

Etz is des Joahr scho wieder rum,und Du stehst dou und schaust recht dumm.Du wirfst an resignierten Blickauf des vergang’ne Joahr zurückund denkst: Mehr kann ma net verlanga,im grouß’n und ganz’n is scho ganga.

Wenn a net alles hing’haut hatund manches is etz krumm statt grad,da hilft ka Jammern und ka Flenna,es hätt’ nu schlimmer kumma könna!

Natürlich stinkt es dir a weng,doch hilft’s dir nix, denn g’scheh’n is g’scheh’n.Schenk’ dir an Schnaps ei, so als Trostund dann sag zu dir selber „Prost!“

So mancher Wunsch, der bleibt noch off ’n,etz kannst ner blouß auf nächst’s Joahr hoff ’nund is nächste Joahr is a schnell rum,dann schaust wohrscheins genauso dumm!

Aus „Da lacht der Franke“, von Egon Helmhagen

Verlag A. Hofmann, Nürnberg

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Herausgeber: Bürgerverein Nürnberger Westen e.V.1. Vorsitzender: Peter Büttner2. Vorsitzende: Petra Wurm

Auflage: 2.500Spendenkonto-Nr. 4974903Sparkasse Nürnberg, BLZ 760 501 01

Kontaktadresse:Postfach 82020690253 Nürnberg(0911) 65 12 21Fax: (0911) 81 07 516E-Mail: [email protected] Homepage: www.bv-nuernberger-westen.de

Bankverbindung:Sparkasse NürnbergKonto-Nr. 1429927BLZ: 760 501 01

ImpressumImpressum

TermineTermineMI 25.01. 19.30 Uhr Arbeitskreis Medien bei SG 83FR. 03.02 19.00 Uhr Jahresessen des BürgervereinsMI. 22.02. 19.30 Uhr AK Stadtplanung und Verkehr bei SG 83MI. 29.02. 19.30 Uhr Arbeitskreis Medien bei SG 83SA. 03.03. Redaktionsschluss Westinfo

VeranstaltungenVeranstaltungenSecond-Hand-Basar „Baby+Kind“ in der Kindertagesstätte St. Bonifaz

Am 03.03.2012 findet in der KiTa St. Bonifaz in Nürnberg, Sankt-Gallen-Ring 2, in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr ein Second-Hand-Basar „Baby+Kind“ statt.

Es gibt ein Kuchenbuffet für jedermann. Infos und Tischreservierung unter Tel. 0911-65 64 24

Mit freundlichen Grüßen Gabriele Hösch - Elternbeirat St. Bonifaz

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