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Wie berate ich einen Raucher

Anne WilkeningTelefon: 030 28 59 003

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Die häufigsten Legenden und

Mythen

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Legenden und Mythen „Rauchen ist bei mir keine Sucht, sondern eine Willensfrage,

wenn ich im Kopf soweit bin, dann kann ich aufhören, vorher brauche ich es gar nicht erst probieren.“

„Ich bin nicht süchtig, ich kann jederzeit aufhören, wenn ich will. Im Moment will ich einfach nicht !“

„Rauchen/Passivrauchen ist auch nicht gefährlicher als das, was man auf dem Weg zur Arbeit an Abgasen einatmet. „

„Ich habe gehört, wenn man schwanger ist und raucht, sollte man nicht schlagartig aufhören, sondern lieber vorsichtig reduzieren. 5-10 Zigaretten am Tag sind tollerabel. “ (Hebamme, 34, Fortbildung des Hebammenverbandes NRW)

Wenn ich mit dem Rauchen aufhöre nehmen ich stark zu. „Stimmt es, daß Wasserpfeiferauchen die Lunge reinigt ?“

(Lehrer einer 7.Klasse, Berliner Gymnasium)

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Ziele und Inhalte des Vortrages Know How

– Wie berate ich einen Raucher Motivation

– Wie motiviere ich Raucher zum Aufhören Vermittlung von

Hintergrundinformationen:– Inhaltsstoffe, Auswirkungen und Risiken

der Zigarette Vorstellung von Interventionsmethoden,

Materialien und Hilfsmitteln

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1 x 1 der Rauchberatung –

Die Essenz1.Anamnese2.Motivation und

Information3.Strategie und Hilfsmittel

festlegen und planen4.Begleiten und vor

Rückfall schützen

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Anamnese

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Fragen Antwortmöglichkeiten aktuell vorSchwangerschaft

Mehr als 30 3 3

21 bis 30 2 2

11 bis 20 1 1Wieviele Zigaretten rauchensie durchschnittlich pro Tag ?

0 bis 10 0 0

Innerhalb von 5 Minuten 3 3

6 bis 30 Minuten 2 2

31 bis 60 Minuten 1 1

Wieviele Minuten nach demAufstehen rauchen sie ihreerste Zigarette ?

Mehr als eine Stunde 0 0

Ja 1 1Fällt es ihnen schwer, sich anein Rauchverbot zu halten ?(z.B. Kino, Flugzeug) Nein 0 0

die erste nach dem Aufstehen 1 1Welche Zigarette am Tag istihnen die wichtigste ? eine andere 0 0

Ja 1 1Rauchen sie am Morgen mehrZigaretten hintereinander, alszu anderen Tageszeiten ? Nein 0 0

Ja 1 1Rauchen sie gelegentlichauch, wenn sie krank sind ? Nein 0 0

Summe

Abhängigkeitsgrad 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 x 1 der Raucherberatung Rauchanamnese-

Nikotinabhängigkeit

* Fagerströmtest für Nikotinabhängigkeit (FTND)

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Motivation

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Wie entsteht Aufhörmotivation1. Verspricht Aufhören Spaß ?

2. Ist Rauchen gefährlich/verboten, wird Aufhören von anderen erwartet ?

3. Kann ich es schaffen?

4. Lohnt sich das Aufhören für mich?

5. Sind alle Voraussetzungen fürs Aufhören erfüllt

?

6. Ist Aufhören anstrengend, unangenehm oder fordert Verzicht ?

7.Weiß ich, wie es geht, kenne ich Strategien und Hilfen?

Ich höre spontan auf

Ich höre wegen des äußeren Drucks auf

Ich gehe kein Risiko ein, wenn ich es mal probiere und es lohnt sich

Ich versuche es

Ich will doch nicht aufhören, ich weiß ja nicht wie.

Dann kann ich es vielleicht gar nicht schaffen

Aufhören lohnt sich nicht

Dann probier ich es erst gar nicht

ja

ja

ja

nein

nein

nein

nein

nein

nein

nein

ja

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Konsequenzen für die Motivation von rauchenden

Eltern Rauchentwöhnung sollte so attraktiv und verführerisch

wie möglich sein !!! (attraktive Hilfsmittel und Anschauungsmaterialien, humorvoll, spannend, überraschend)

Raucher müssen da abgeholt werden wo sie sind, Vorteile des Aufhörens (z.B. Stillen, Figur, Geruch, gutes Gewissen, Geld) und realistische Ziele müssen herausgearbeitet werden.

Der Berater muß klar Stellung beziehen, darf aber nicht zuviel Druck ausüben (Gefahr Trotz und Widerstand zu provozieren)

Auf Legenden, Vorurteile, Ängste und Versagensbefürchtungen muß offensiv eingegangen werden.

Schuldgefühle nehmen !!!

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Information

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Infomaterialien

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Empfehlenswerte Literatur

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Aufklärung über Risiken

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Die Risiken des Rauchens

Dem Rauchen fallen mehr Menschen zum Opfer als durch

Mord, Selbstmord, Alkohol, illegale Drogen, Unfälle und AIDS

zusammenDas sind in Deutschland

140 000 Menschen pro Jahr.

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Die Risiken des Rauchens

Moderne Zigaretten machen schneller und stärker abhängig als Heroin!

Bei Kindern entsteht nach wenigen Zigaretten bereits körperliche Abhängigkeit !

Von 100 Rauchern, die versuchen nur mit Willenskraft aufzuhören, schaffen es ...

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Nur 2 – 6 Nur 2 – 6 %%

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Bestandteile des Zigarettenrauches - Nikotin

ist ein tödliches Gift, flutet in Sekunden im Gehirn an und hat durch die Stimulation vieler Neurotransmitter starke psychoaktive Wirkung:– Verstärkt positives Empfinden, wirkt antidepressiv, reduziert Angst und Anspannung (Dopamin,

Norephinephrin, ß-Endorphin)– verbessert subjektiv die Leistungsfähigkeit, Gedächtnisleistung und Aufgabenbewältigung (Acetylcholin,

Norepinephrin, Vasopressin)

– unterdrückt Entzugssymptome, verringert Schmerzen (ß-Endorphine, Acetylcholin, Cortisol)

– steigert die Kalorienverbrennung, Unterdrückt Hungergefühl, senkt den Insulinspiegel (Dopamin, Norephinephrin, Serotonin)

steigert die Produktion aller Sekrete (Magensäure, Bronchialschleim) führt zu vermehrter Adrenalinausschüttung und bewirkt dadurch beschleunigten Herzschlag und

verengte Gefäße wirkt, je nach Ausgangssituation, in geringer Menge anregend, in größerer Menge beruhigend (daher bei Streß

tiefes, häufiges Inhalieren) ist für die körperliche und psychische Abhängigkeit verantwortlich - nicht so sehr für

die körperlichen Schäden des Rauchens !

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Bestandteile des Zigarettenrauches - Kohlenmonoxid (CO)

ist farb-, geschmacks-, geruchslos, tödliches Gift entsteht bei allen Verbrennungsprozessen wird beim Rauchen eingeatmet, verbleibt für Stunden in der Lunge lagert sich an das Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) und verdrängt den

Sauerstoff bei einem starken Raucher sind bis zu 15% der roten Blutkörperchen

mit CO besetzt erst nach c. 8 - 48 Stunden wird wieder die normale Menge

Sauerstoff transportiert

Kohlenmonoxid ist einer der gefährlichsten Bestandteile des

Rauches !

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Bestandteile de Zigarettenrauches - Zusätze im

TabakZigarettenrauch enthält c. 4600 Inhaltsstoffe, z.B. Blausäure und Arsen (Rattengift), Naphtalin (Insektizid), Schwefelsäure, Blei und Cadmium (Batterien) oder Radon und Polonium 210 (radioaktiv)

Ammoniak: ist giftig und schleimhautreizend, verbessert den Geschmack, macht Nikotin schneller und erhöht damit das Suchtpotential der Zigarette

Zucker und Aromen: Zucker, Kakao, Vanille oder Fruchtaromen verbessern den Geschmack und machen Tabak zum KinderproduktZucker verdreifacht das Suchtpotential !

Lakritz: ermöglicht das tiefe Eindringen des Rauches in die Lunge und vermindert Reizung der Atemwege

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Light-ZigarettenLight-Zigaretten Ein typisches Produkt für die Zielgruppe Frau... gaukeln geringere Teer und Nikotinwerte vor sind lockerer gerollt als andere Zigaretten und haben

längere, durchlöcherte Filter Tabak ist häufiger mit Insektiziden und Pestiziden belastet

und von minderer Qualität verleiten durch geringeren Nikotingehalt zu häufigerem,

längerem, tieferem Inhalieren (kompensatorisches Rauchen) es werden tendentiell mehr Zigaretten geraucht bei annähernd gleicher Nikotinaufnahme werden mehr CO

und andere Giftstoffe aufgenommen und gelangen tiefer in die Lunge

eine gefährliche Mogelpackung !

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Wirkung von Nikotin

Quelle: www.lungenfachaertzte-im-netz.de

Vor dem ersten Zug

1 Minute nach dem ersten Zug

10 Minuten nach dem ersten Zug

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Wirkung von Nikotin

Vor der Vor der ZigaretteZigarette

Nach der Nach der ZigaretteZigarette

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Risiken des Rauchens

Quelle: “Tobacco Related disease Research Programm“. University of California Office of thePprsident, 1990-2000

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•Verminderte Fruchtbarkeit und Empfängnisbereitschaft•Schädigung des Erbgutes

•Fehlbildungen•Eileiter- und Bauchhöhlenschwangerschaften•tiefer Sitz des Mutterkuchens (placenta praevia)•Funktionseinschränkungen und vorzeitige Lösung des Mutterkuchens (Plazentainsuffizienz)•Vorzeitiger Blasensprung•Vorzeitige Wehen•Fehl-, Früh und Totgeburt•vermindertes Geburtsgewicht und Längenwachstum, kleinerer Kopfumfang (IUGR)

•Geburtskomplikationen (pathologisches CTG, operative Entbindung )•erhöhte Sterblichkeit unter der Geburt

•Entzugserscheinungen •Plötzlicher Kindstod (SIDS)•Stillschwierigkeiten•Koliken

•Mittelohrentzündungen•Atemwegserkrankungen (Erkältung, Bronchitis, Asthma)•Beeinträchtigung der Lungenfunktion•Intellektuelle, emotionale und Verhaltenstörungen (ADS, HKS)

•Höhere Wahrscheinlichkeit für frühen Tabakkonsum•Erhöhte Krebsgefahr im Kindes- und Erwachsenenalter•Verminderte Fruchtbarkeit bei Töchtern rauchender Mütter•physische und psychische Langzeitwirkungen

Empfängnis

Schwangerschaft

Geburt

Stillzeit

Säuglings- und Kleinkindalter

Kindheit

Erwachsenenzeit

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Intervention und Hilfsmittel

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Effizienz verschiedener Interventionsstrategien

Abstinenzrate nach 6 Monatenmit verschiedenen Entwöhnungshilfen

2,5 % ohne

Unterstützung 8 % Akupunktur

10 % minimale Beratung

16 % ärztliche Beratung

unter 10 min

22 %

ärztliche Beratung

über 10 min

25 %

Nikotin- ersatz-

therapie

44 %

ärztliche Beratung

und Nikotin-ersatz-

therapie

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

2,5 % ohne Unterstützung 8 % Akupunktur 10 % minimale Beratung 16 % ärztliche Beratungunter 10 min

22 % ärztliche Beratungüber 10 min

25 % Nikotin-ersatztherapie

44 % ärztl. Beratung undNikotin- ersatztherapie

Quelle: Fiore, MC et al. Treading Tobacco Use and Dependence. Clinical Practice Guideline. U.S. Department of Health and Human Services; 2000

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1. bis 5. Tag

stärkster physischer

Entzug;

Dopamin-mangel

Verstimmungen

2. Woche

deutliches Nachlassen

des physischen

Entzugs

3. bis 4. Woche

wieder mehr

Verlangen,

stärkere Rückfall-

gefahr

6. bis 12. Woche deutliches

Nachlassen der Rückfallgefahr; Ausschleichen Nikotinersatz

Zeitlicher Ablauf des Entzugs

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1 x 1 der Rauchberatung- Information Veränderungen nach der letzten

Zigarette Nach 20 Minuten Herzfrequenz, Blutdruck und

Körpertenperatur normalisieren sich nach 8 Stunden kein Kohlenmonoxid mehr im Blut nach 1 Tag Herzinfarktrisiko verringert sich nach 2 Tagen Geruchs-und Geschmackssinn verbessern sich nach 3 Tagen Atmung verbessert sich deutlich nach 5 Tagen Selbstreinigung der Lunge verbessert sich nach 3 Monaten Blutzirkulation und Lungenfunktion verbessert nach 9 Monaten Raucherhusten hört auf nach 12 Monaten Einstufung als Nichtraucher nach 2 Jahren Abnahme Herzinfarkt- und Lungenkrebsrisiko nach 10 Jahren Lungenkrebsrisiko wie bei Nichtraucher nach 15 Jahren Herzinfarktrisiko wie bei Nieraucher

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1 x 1 der Rauchberatung – Strategien und Hilfsmittel 1. Stopp – Methode

– Vorteil: schnell, unkompliziert, billig – Nachteil: kann sehr quälend sein, bis zu 99% scheitern, braucht Mut und

Ausdauer 2. Reduzieren

– Vorteil: traut sich jeder, gute Vorbereitung auf Stopp, verringerte Schadstoffaufnahme

– Nachteil: führt nur selten zur Abstinenz, häufig nur für kurze Zeit, kann sehr quälend sein

3. Substituieren -Nikotinersatztherapie– Vorteil: erfolgreich, nachhaltig, verhindert /verringert

Entzugserscheinungen, komfortabel, geeignet für starke Raucher und Problemgruppen

– Nachteil: langsam, Kosten, Risiken und Nebenwirkungen,trifft häufig auf Vorbehalte, Anwendungsfehler

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1 x 1 der Rauchberatung - Nikotinersatztherapie

Nutzen:– Verdoppelt Wahrscheinlichkeit eines Erfolges,– Verhindert oder verringert Entzugserscheinungen (z.B.: Gewichtszunahme,

Gereiztheit, Verlangensattacken, Depressionen)– Verringert Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls

Risiken, Nebenwirkungen, Kontraindikationen:– In der Anamneseerhebung beachten– Bei jedem Patienten Kosten-Nutzen-Abwägung – Immer den Gebrauch erklären und die Packungsbeilage lesen lassen– bei jedem Treffen richtigen Gebrauch überprüfen

Anwendung und Dosierung: richtet sich nach Rauchgewohnheiten, Abhängigkeit und Bedürfnissen des Rauchers (FTND, durchschnittlicher Konsum, nächtliches Rauchverlangen, morgendlicher Rauchbeginn,Tagesprofil, Erfahrungen mit Entzugserscheinungen, Vorerkrankungen, Stand der Entwöhnung)

Dem Geiz der Raucher Rechnung tragen: – es existieren Preisunterschiede, bei gleicher Qualität - also Preise vergleichen

- übers Internet ist es preiswerter (www.medikamentenvergleich.de)

– Je größer die Packung, desto geringer ist der Einzelpreis– Unbedingt darauf hinweisen, wie schnell sich die Investition amortisiert

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1 x 1 der Rauchberatung Nikotinersatztherapie - NRT

Sollten Schwangere/Stillende auf anderen Wegen keine Tabakabstinenz erreichen, so sollten ihnen der Gebrauch von Nikotinersatztherapie dringend empfohlen werden. Vor und während des Gebrauches sollten eine umfassend Beratung und Begleitung gewährleistet werden.

NRT enthält kein CO, keine Schwermetalle oder krebserregende Substanzen sondern nur einen Wirkstoff – Nikotin, und diesen in deutlich geringerer Konzentration als die Zigarette

NRT verursacht keine fetalen Tachykardie oder pathologische CTG, beeinträchtigt nicht das Stillvermögen

Unter dem Wechsel zu NRT verbessert sich die kindliche Versorgung, vorzeitigen Wehen kann entgegen gewirkt werden

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1 x 1 der Rauchberatung Nikotinersatztherapie - NRT

Dosierung: Sollte bei Schwangeren und Stillenden sehr individuell

bestimmt und in sehr dichten Abständen kontrolliert werden Faustregel: durch NRT muß mindestens 50% des bisherigen

Nikotinkonsums gedeckt werden Achtung!: wegen verändertem Stoffwechsel besteht Gefahr der

Unterdosierung, daher in der Regel mit der stärksten Dosis beginnen (Pflaster 24,9 mg, Kaugummi 4 mg)

Achtung!: wegen verändertem Stoffwechsel verläuft Entzug häufig deutlich schneller, daher kann NRT schneller runterdosiert werden

Bevorzugt: Nikotinkaugummis oder-lutschtabletten, da diese eine geringere, gezielte Dosierung erlauben - Problem: wird von Schwangeren und Stillenden wegen Geschmack häufig abgelehnt daher tendentiell häufiger verwendet : Nikotinpflaster (empfohlen 16-Stunden-Pflaster Nicorette 24,9 mg)

Quelle: Benowitz, Dempsey „Pharmacotherapy for smoking- cessation in pregnancy“, 2004)

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1 x 1 der Rauchberatung

NikotinersatztherapiePflasterPflaster

24 Stunden - Pflaster NiQuittin, Nicotinell, Nikofrenon

Dosierungen: • Phase 1: 21 mg ( 52,5 mg), • Phase 2: 14 mg (35 mg), • Phase 3: 7 mg (17,5 mg)

16 Stunden – Pflaster Nicorette

Dosierungen:• Phase 1: 24,9 mg • Phase 2: 16,6 mg• Phase 3: 8,3 mg

Kaugummi/LutschtablettenKaugummi/Lutschtabletten Kaugummi

Nicorette,Nicotinell (mint, classic, fruit, freshmint, freshfruit)

Dosierungen:• 2 mg• 4 mg

Microtabs NicoretteDosierung:

• 2 mg

Lutschtabletten NiQuittin, NicotinellDosierungen:

• 4 mg• 2 mg

Kontakt Pfizer Consumer Healthcare - Nicorette: Jasmina Ritter, in den Meerwellen 32, 39128 Magdeburg; Tel: 01603639177

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Attraktive Hilfsmittel - Inhalator

Chinaöl mit Inhalator Hilfsmittel bei Anspannung und

Verlangensattacken, Beschäftigung für Hände und Mund

Erhältlich in jeder Apotheke Preis zwischen 3 € und 7 € Unbedenklich in Schwangerschaft

und Stillzeit Zusätzliche Inhalierstifte unter PZN

8763022 Preis für 3 Stifte: 3,05 €

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Attraktive Hilfsmittel - Akupunktur

Akupunktur als alleinige Entwöhnungsmethode hat eine Wirksamkeit von c. 8 % (unabhängig von Methode) und ist mangels Nachhaltigkeit nur bedingt empfehlenswert

Akupunktur als Unterstützung im Rahmen einer Beratung kann sehr hilfreich sein, sie ist niederschwellig, stößt auf großes Interesse, erhöht Durchhaltewillen und Aufhör-Mut, entspannt, Verlangen, Heißhunger und Entzugssymptome lindern kann

(Bier et al. „Auricular Acupuncture, Education and Smoing cessation“, 2002)

Akupunktur ist als Anreiz und als Unterstützung im Rahmen einer kompetenten Beratung äußerst

empfehlenswert !Sehr gut geeignet für die Begleitung von

Rauchern ist die NADA – Suchtakupunktur

(Infos unter www.nada-akupunktur.de)

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Hilfsmittel: Düfte1. Ab Stopptag neuen Duft für Körper, Auto, Büro und Wohnung

(z.B.: neues Deo, Hausputz mit Zitrusreiniger

2. Düfte zum Entspannen, Beleben und zur Stimmungsaufhellung einsetzen

Belebende Düfte: Rosmarin Edeltanne, Latschenkiefer

Harmonisierende Düfte: Rose

Stimmungsaufhellende Düfte: Citrus Sanddorn Johanniskrautöl

Entspannende Düfte: Pfefferminz Lavendel

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Hilfsmittel: Nahrungsmittel

Obst (Ananas, Citrusfrüchte, Banane, PapayaErdbeeren, Himbeeren, Weintrauben,)

Gemüse (Tomate, rote Paprika, Salate und grünes Gemüse, z.B. Rucola oder Endivien)

Getreideprodukte (Milchreis, Nudeln, Haferflocken mit Milch, Sesam, Vollkornbrot, Reis,

Fisch (Hering, Makrele, Lachs, Thunfisch)

Öl: (Rapsöl, Distelöl.) Schokolade (hoher Kakaoanteil,

gern mit würzigen Zutaten, z.B. Lindt: Creola, Mexikanischer Würzzauber, Chillischokolade)

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Schadensbegrenzung bei Stillenden

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Entwicklung des Rauchverhaltens in und nach der Schwangerschaft

Zu Beginn der im Verlauf der nach der Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft

Etwa 35%

aller

Schwangeren

rauchen

35-40% werden abstinent

50% reduzieren

10-15% rauchen unverändert weiter

40% bleiben abstinent

30% rauchen wieder, aber reduziert

30% rauchen wie vor Schwangerschaft

20% rauchen weiter reduziert

80% rauchen wie vor Schwangerschaft

Bearbeitet nach BIPS 1999

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Todesfälle durch SIDS in Deutschland zwischen 1980 und 2005

929

1140

671

870

807

662

298

323372367

429482

507602692

751747

924

12851283

1094

10541021

751

810774

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1980

1982

1984

1986

1988

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2005

1991 Beginn der Präventionskampagnen gegen Bauchlage:Rückgang innerhalb eines Jahres um 26,4% Rückgang von 1991 bis 2005 um 76,8%

Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes; www.gbe-bund.de; Stand Oktober 2006

Vergleich Holland: Senkung durch konsequentelandesweite Aufklärung von 270(1987) auf < 25 pro Jahr (- 87%)

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Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod

9

3,54,4

17,6

8,4

3,5

7,9

4,3

21,6

1,8-3,3 -2,5

-4-202468

10121416182022

Drog

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2004

Schlaf-situation

Schlaf-Position

wichtigste Einzelursache

Rauchen der Eltern; verantwortl. für ca. 30 % aller SIDS-

Fälle

Diese Faktoren erhöhen/erniedrigen das SIDS-Risiko um den Faktor...

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Risikofaktoren im Überblick Schlafposition – Behinderung der Atmung

– Bauchlage (10% der Kinder werden immer noch in Bauchlage schlafen gelegt, auch in Kliniken)

– Seitenlage (Gefahr des Umkippens in Bauchlage) Überhitzung im Schlaf (vor allem in Kombination mit anderen

Risikofaktoren z.B. Infekten)– durch Decken, Kissen, Nestchen, Plüschtiere, Fell im Bett– durch Mützen, zu warme Kleidung im Bett (erhöht in Kombination mit

Atemwegsinfekt das SIDS-Risiko auf das 50 zigfache !*) Poetz CF „Der plötzliche Kindstod“ 2000

Frühes Abstillen (erhöht das Risiko auf das fünffache) Cosleeping – Schlafen im Bett der Eltern (besonders in Kombination

mit Rauchen, Drogen,Alkohol)– Beeinträchtgung der Atmung durch Überdecken, Überrollen– Gefahr der Überhitzung

Impfungen – Impfungen senken das SIDS-Risiko um den Faktor 1,85 (besonders

empfehlenswert Impfung gegen Keuchhusten) Fleming et al 2001, Mitchel et al 1995

Schnuller– bei Kindern die an Schnuller gewöhnt sind senkt das Nuckeln das

SIDS-Risiko

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Empfehlungen zur Prävention - Schlafsituation

im eigenen Bett im Schlafzimmer der Eltern

in Rückenlage (im Wachzustand regelmäßig Bauchlage trainieren)

im Schlafsack ohne Bettdecke, Kopfkissen, Nest, Plüschtiere oder Fell

auf einer festen und wenig eindrückbaren Matratze

ohne Kopfbedeckung am besten bei einer

Zimmertemperatur von 16-18° C eventuell mit Schnuller möglichst ohne

Zimmerpflanzen und Haustiere

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Rauchen und Stillen1. Rauchen ist die häufigste Ursache für vorzeitiges

Abstillen

2. Rauchen verringert die Fähigkeit und die Motivation zu stillen !

3. Eltern geben die Schadstoffe über die Atemluft, die Milch und Hautkontakt an die Kinder weiter

Nach der Geburt des Kindes sinkt die Motivation für Tabakabstinenz und die Gefahr eines Rückfalls ist groß (begünstigt z.B. durch Schlafmangel, Depressionen, Streß oder Sorgen um die Figur) – die Frauen brauchen daher warmherzige Unterstützung und Beratung

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Empfehlungen zur Prävention – Rauchen und Stillen

Viele Raucherinnen glauben, es wäre sicherer abzustillen und das Kind mit der Flasche zu ernähren, als (weiter) zu stillen – das ist falsch !!! Es sollte immer zum Stillen geraten werden (optimal >6 Monate), besonders Raucherinnen sollten stillen Auch in der Stillzeit können und sollten alle verfügbaren Hilfsmittel eingesetzt werden, um eine Tabakabstinenz zu erreichenSollte eine Abstinenz erreicht werden können, so gelten laut Nationaler Stillkommission folgende Empfehlungen:

möglichst erst direkt nach dem Stillen rauchennicht in Wohnräumen, geschlossenen Räumen (z.B. Auto) oder in Gegenwart des Kindes rauchen – besser Balkon, Gartennach dem Rauchen Mund, Hände, Gesicht reinigenzum Rauchen gesonderte Kleidung tragen

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Nutzung externer Hilfen

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Hilfen für RaucherMaterialien: (Kostenlos zu beziehen über www. bzga.de)

• Broschüren– „Ja, ich werde rauchfrei“– „Rauchfrei für mein Baby - Ich bekomme ein Baby“– „Rauchfrei für mein Baby - Das Baby ist da

• Kalender für die ersten 100 Tage• Rauchfrei Startpaket

Hilfsmittel: • Chinaöl mit Inhalator (in der Apotheke, Kosten zwischen 3 € und 7 €)

Bücher:– Allen Carr; Endlich Nichtraucher; Goldmann - Verlag– Gilbert Lagrue; Nicht Mehr Rauchen; Naumann& Göbel– Hrsg. AKR; Nichtraucher in 6 Wochen; Preuss– Dietrich Langen; Autogenes Training; Gräfe und Unzer– Dietmar Ohm; Streßfrei durch Progressive Relaxation; Trias– Else Müller; Du spürst unter deinen Füßen das Gras

Hilfreiche Internetseiten:– www.rauchfrei-online.de (sehr empfehlenswert)– www.medikamentenvergleich.de (spart Geld beim Erwerb von NRT)

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Literatur für Berater EURO-scip (www.bips.uni-bremen.de -> euroscip)

– Rauchfreie Schwangerschaft Motivierende Gesprächsführung - Ein Leitfaden für Hebammen und Gynäkologen/innen

– Stop Smoking Newsletter

BZgA (www.bzga.de -> Förderung des Nichtrauchens -> Materialien)– Rauchfrei in der Schwangerschaft - Beratungsleitfaden und Material– Alkoholfrei durch die Schwangerschaft – Beratungsleitfaden und Material

DKFZ (www.dkfz.de) Bestellung unter [email protected]– Rote Reihe Tabakprävention und Tabakkontrolle

• Band 1: Die Rauchersprechstunde - Beratungskonzept für Gesundheitsberufe• Band 2: Passivrauchende Kinder in Deutschland - frühe Schädigungen für ein

ganzes Leben• Band 3: Die Tabakindustriedokumente I: Chemische Veränderungen an Zigaretten

und Tabakabhängigkeit• Zusatz: Erhöhte Gesundheitsgefährdung durch Zusatzstoffe in Tabakerzeugnissen

– Konsequenzen für die Produktregulation• Band 5: Passivrauchen – ein unterschätztes Gesundheitsrisiko

Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft– Arzneiverordnungen in der Praxis - Tabakabhängigkeit (www.akdae.de)

NADA Akupunktur (www.nada-akupunktur.de)

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Hilfreiche Links und Adressen Telefonische Beratung

– Beratungstelefon der BZgA: 01805 31 31 31 (12 Cent/Min) (Mo - Do 10:00 bis 22:00 Uhr; Fr - So 10:00 bis 18:00 Uhr)

– Rauchertelefon der DKFZ: 06221 42 42 00 (Mo - Fr 15:00 bis 19:00)

– Beratung speziell für rauchende Schwangere und Mütter: 0180 50 99 555 (Di-Do 8:00-10:00 ; Di 16:00-18:00) (12 cent/Min nur bei erstem Anruf)

Links– www.bzga.de Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung– www.dkfz.de DeutschesKrebsforschungszentrum– www.bips.uni- bremen.de Bremer Institut für Präventions-

forschung und Sozialmedizin– www.dngkf.de Dt. Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser – www.nada-akupunktur.de Akupunktur gegen Sucht

Aktuelle Literatur– Smoking and reproduktive life - The impact of smoking on

sexuality, reproduction and child health www.bma.org.uk

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Vielen Dank für ihre Geduld