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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 2 ::: EINLEITUNG Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 3 ::: ENGAGEMENT UND ERFAHRUNG

ENGAGEMENTUNDERFAHRUNGUnsere Botschafter

Unsere Fachberatung

SCHAU HIN! kooperiert mit vielen Initiativen und wird durch einen wissenschaftlichen Beirat sowie die Fachberatung, jugendschutz.net und JFF, unterstützt.

jugendschutz.net drängt Anbieter, Online-Angebote so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche nicht gefährdet werden. Die Stelle recherchiert als Kompetenzzentrum für den Jugend-schutz im Internet Risiken in jugendaffinen Diensten. Sie nimmt über ihre Hotline Hinweise auf Verstöße gegen den Jugend-medienschutz entgegen und sorgt dafür, dass sie schnell beseitigt werden: jugendschutz.net

Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis befasst sich seit 1949 mit dem Medienumgang der heranwachsenden Generation. Eine Besonderheit ist die Ver-knüpfung von Forschung und pädagogischer Praxis. Forschungs-schwerpunkte sind unter anderem Medienerziehung und Medienumgang in Familien sowie der Umgang Heranwach-sender mit Online-Medien: jff.de

Als prominente Persönlichkeiten setzen sich die TV-Moderatoren Jörg Pilawa und Gundula Gause, der TV-Koch Tim Mälzer sowie der Kabarettist Fatih Çevikkollu für SCHAU HIN! ein.

DERMEDIENRATGEBERFÜRFAMILIENGut aufwachsen mit Medien

Medien spielen in der Lebenswelt von Kindern und Jugend-lichen eine zentrale Rolle. Viele Eltern sehen sich aber ange-sichts der rasanten Entwicklung und des stetig wachsenden Angebots vor neuen Herausforderungen bei der Mediener-ziehung ihrer Kinder. Sie fragen sich: Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen, dass es Smartphone, Konsole & Co. alters-gerecht und sicher nutzt?

Aus diesem Grund engagieren sich seit 2003 vier Partner bei „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“, dem Medien-ratgeber für Familien: das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie die Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Das gemeinsame Ziel der Partner von SCHAU HIN! ist es, Eltern dabei zu unterstützen, ihre Kinder im Umgang mit Medien stark zu machen. Denn Eltern können viel dazu beitragen, dass ihre Kinder lernen, Medien mit Freude, aber auch gefahrlos zu nutzen.

Auf schau-hin.info werden Eltern über neue Entwicklungen informiert und erhalten konkrete, alltagstaugliche Tipps, wie sie ihr Kind in die Welt der Medien begleiten können. Das Motto lautet: „Verstehen ist besser als verbieten“.

Diese Broschüre will Eltern dabei unterstützen, ihren Kindern einen sicheren Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Sie erhalten Informationen, wie ihr Nachwuchs persönliche Daten im Netz schützt, wie sie Sicherheitseinstellungen aktivieren und Risiken im Netz vermindern.

Jörg Pilawa Fatih Çevikkollu

Gundula Gause Tim Mälzer

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 4 ::: SURFREGELN Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 5 ::: SURFREGELN

SURFREGELNErste Schritte im Netz

Kinder finden das Surfen im Netz spannend und entdecken gerne neue Seiten. Jüngere und ältere Kinder brauchen dabei unterschiedliche Bewegungsräume im Netz. Für kleine Kinder ist ein geschützter Surfraum sinnvoll. Ältere Kinder und Jugend-liche hingegen brauchen mehr Freiräume. Sicherheitseinstel-lungen und Jugendschutzprogramme sind hier neben der akti-ven Begleitung der Eltern eine gute Möglichkeit, sie vor nicht altersgerechten Inhalten zu schützen.

SichersurfenWichtig ist, internetfähige Geräte wie Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone kindersicher einzurichten. Hierzu ist es ratsam, ein eigenes Benutzerkonto einzurichten, Sicher-heitseinstellungen im Betriebssystem, im Browser bzw. am mobilen Gerät anzuwählen sowie kindgerechte Angebote direkt als Startseite zu speichern und als Lesezeichen anzulegen. Geschützte Surfräume wie der des KinderServers erleichtern Kindern einen möglichst ungefährdeten Start ins Netz. Der KinderServer wird kostenfrei auf kinderserver-info.de ange-boten. Sein Surfraum basiert auf einer Vielzahl geprüfter Seiten der Kindersuchmaschinen „fragFINN“ und „Blinde Kuh“, aller „Seitenstark“-Angebote sowie allen Websites mit einer Freigabe bis 12 Jahren.

Medien-Tipp:

Eine Übersicht über geeignete

Kinderseiten für Surfanfänger:

klick-tipps.net/surfanfaenger

GemeinsamsurfenBeim Surfen ist es wie beim Schwimmen- oder Fahrradfahren-lernen: Kinder brauchen gerade anfangs die aktive Begleitung durch die Eltern. Auch später sollten Eltern sich für die Aktivi-täten des Kindes im Netz interessieren und weiterhin in Ruf-weite sein, um dem Kind bei Problemen zu helfen. Gerade Kinder, die noch nicht richtig lesen und schreiben können, sollten nicht allein ins Internet gehen. Für Vorschulkinder gibt es spezielle pädagogisch geprüfte, leicht verständliche, krea-tive und werbefreie Angebote.

SCHAU HIN!-Tipp

Anleitungen und Tipps zu Sicherheitseinstellungen an unterschiedlichen Geräten finden Sie auf schau-hin.info/sicherheit

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 7 ::: SURFREGELNDer Medienratgeber für Familien ::: Seite 6 ::: SURFREGELN

LesezeichenundeigeneStartseiteeinrichtenIm Browser können Eltern zusammen mit ihren Kindern ein eigenes Verzeichnis mit Lesezeichen bzw. Favoriten erstellen, das gemeinsam gepflegt und erweitert werden kann. So kann ihr Kind seine Lieblingsseiten direkt auswählen und muss nicht wahllos im Netz herumsuchen. Als Kinderstartseite eignet sich meine-startseite.de.

KindgerechteSuchmaschinennutzenKindersuchmaschinen wie fragfinn.de und blinde-kuh.de lassen Kinder nur auf vorab von Medienpädagogen redaktionell geprüften Seiten surfen. Für ältere Kinder empfiehlt sich außerdem die Suchmaschine helles-koepfchen.de. Alle drei Such maschinen sind auch beimeine-startseite.de integriert.

KindgerechteNetzwerkenutzenBei sozialen Netzwerken gilt es, gemeinsam eines auszusuchen, das auch dem Alter, Interesse und erhöhten Schutzbedürfnis des Kindes entspricht. Kindgerechte Netzwerke sind leicht zu bedienen, altersgerecht gestaltet und von Moderatoren begleitet, die notfalls eingreifen können. Die Anmeldung erfordert die Erlaubnis der Eltern und verzichtet weitgehend auf die Abfrage sensibler Daten. Kindgerechte und sichere soziale Netzwerke sind beispielsweise der Kinderchat von seitenstark.de/chat, tivitreff.de, kidsville.de, knipsclub.de, juki.de (alle ab 8 Jahren) oder mein-kika.deund helles-koepfchen.de/forum (alle ab 10 Jahren).

KontengemeinsameinrichtenAnmeldungen und Registrierungen im Internet sind Aufgabe der Eltern. Am besten denken sie sich mit ihrem Kind eine E-Mail-Adresse oder einen Benutzernamen aus, der keinerlei Rückschlüsse auf die eigene Person zulässt. Das macht sogar Spaß! Ein sicheres Passwort sollte keinen Bezug zu persönlichen Daten enthalten und möglichst aus einem Mix aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen bestehen. Wichtig: Passwörter nirgends speichern oder mitteilen, nur für jeweils ein Benutzerkonto verwenden und häufig ändern.

Medien-Tipp:

Übersicht über soziale

Netzwerke: schau-hin.info/

netzwerkatlas

SCHAU HIN!-Tipp

Passwort aus einem Satz ableiten, um es sich leichter merken zu können: Aus „99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont“ wird „99LaiWzH“. Hilfreich ist auch ein Passwort­generator: surfen-ohne-risiko.net/passwortschluessel

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 9 ::: SURFREGELNDer Medienratgeber für Familien ::: Seite 8 ::: SURFREGELN

PersönlicheDatenschützenDer Schutz persönlicher Daten ist wichtig. Eltern können ihr Kind dafür sensibilisieren, indem sie es auf mögliche Risiken bei der Weitergabe hinweisen. Einmal im Internet, hat man keine Kontrolle mehr darüber, ob jemand die eigenen Daten speichert, verfälscht oder weiterverbreitet. Dies gilt für Name, Telefon- und Mobilfunknummer, Adresse, Geburtsdatum, Messenger-ID und Account-Kennung, Standorte, aber auch für Bilder und Videos. Was heute lustig erscheint, ist morgen vielleicht pein-lich oder gar entwürdigend. Kinder sollten sich immer fragen, ob sie jedem auf der Straße alle diese Informationen geben und Bilder zeigen würden. Besondere Vorsicht gilt bei Gewinn-spielen, beim Chatten oder in sozialen Netzwerken. Hier besteht das Risiko unerwünschter Kontakte.

FesteZeitenvereinbarenEine Internet-Flatrate, die eine zeitlich unbegrenzte Nutzung des Internets ermöglicht, bedeutet nicht, dass auch Kinder endlos surfen sollen. Zu den Grundregeln beim Surfen gehören auch feste Zeiten. Als Faustregel gilt für Kinder bis 6 Jahren maximal eine halbe Stunde und bis 9 Jahre bis zu eine Stunde pro Tag vor dem Bildschirm. Diese Zeit umfasst alle Medien-geräte, also auch Fernseher oder Konsole. Ab 10 Jahren können sich Kinder eine bestimmte Zeit von etwa 9 Stunden pro Woche zunehmend selbst einteilen. Tipp: mediennutzungsvertrag.de

ProblematischeSeitenmeldenStoßen Eltern im Internet auf ungeeignete Angebote, sollten sie diese dem Jugendschutzbeauftragten oder Meldestellen wie jugendschutz.net, i-kiz.de oder internet-beschwerdestelle.de mitteilen.

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 10 ::: KINDERSEITEN

KINDERSEITENHier macht Surfen Spaß!

Kinder brauchen passende Inhalte im Netz, die sie nicht über-fordern. Bei der Auswahl können Eltern sie aktiv unterstützen und sich dabei an folgenden Kriterien orientieren.

Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 11 ::: KINDERSEITEN

Eine gute Kinderseite ...

• ist ansprechend sowie übersichtlich gestaltet und lässt sich leicht navigieren.

• bietet aktuelle, verständliche, lebendige und bildhafte Inhalte.

• macht Spaß, vermittelt spielerisch Wissen und fördert die Medienkompetenz.

• fragt persönliche Daten nur dann ab, wenn es absolut notwendig ist, und erklärt den genauen Zweck und die Verwendung.

• ist werbefrei. Ist doch Werbung geschaltet, ist sie klar vom redaktionellen Inhalt getrennt, enthält keine unpassenden Inhalte und keine direkten Kaufaufforderungen.

• enthält keinen Shop. Falls doch, ist dieser klar vom redak-tionellen Teil getrennt und weist Nutzer auf einer Zwischen seite auf das Verlassen der Kinderseite hin.

• weist bei Verlinkungen auf das Verlassen der Kinderseite hin. Außerdem kontrolliert sie die Links regelmäßig auf Erreichbar keit und Qualität.

• nennt Herausgeber und alle Quellen, bietet eine einfache Möglichkeit zur Kontaktaufnahme und antwortet zeitnah.

Medien-Tipp:

Gute Kinderseiten:

klick-tipps.net,

seitenstark.de, fragFINN.de

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 13 ::: RISIKEN

RISIKENVorsicht im Netz

BeeinträchtigendeInhalteGenerell ist es wichtig, dass Eltern durch aktives Begleiten, Aktivieren von Sicherheitseinstellungen und Anwenden von Schutzprogrammen vermeiden, dass ihr Kind beim Surfen auf unzulässige Inhalte wie Pornografie oder Gewalt trifft. Besonders realistisch dargestellte Gewalt kann Heranwachsende nachhaltig beschäftigen und etwa Albträume bereiten. Stoßen Kinder auf unangemessene Inhalte, sollen sie das Gefühl haben, mit ihren Eltern darüber reden zu können. Deshalb sind sach-liche Gespräche hilfreicher als etwa ein generelles Internetver-bot. Hier können Eltern klar ihren Standpunkt definieren und erklären, warum sie diese Inhalte für ungeeignet halten.

CybergroomingImmer wieder werden Vorfälle bekannt, bei denen Kinder und Jugendliche online sexuell belästigt werden. Das größte Risiko gehen sie ein, wenn sie sich mit Fremden verabreden, die sie nur aus dem Internet kennen. Um das Risiko zu minimieren, ist es wichtig, dass Eltern mit ihrem Kind altersgerechte Online- Angebote auswählen, Sicherheitsregeln vereinbaren und sich dafür interessieren, mit wem es wo online in Kontakt steht.

Medien-Tipp:

schau-hin.info/extrathemen/

cybergrooming

So können Eltern ihrem Kind raten, misstrauisch zu sein, wenn die Online-Bekanntschaft ...

• Komplimente und anzügliche Kommentare macht,

• Verständnis für „alles“ hat und eine bemüht jugendliche Sprache nutzt,

• erklärt, dass sie Modelagent ist und es berühmt machen kann,

• ein unglaubwürdiges Profil etwa mit Bildern bekannter Personen hat,

• fragt, wo sein Laptop steht und ob es allein davor sitzt,

• persönliche Daten, Bilder oder Nacktfotos verlangt,

• möchte, dass es seine Webcam einschaltet, und erklärt, dass seine eigene kaputt ist,

• rät, niemandem von der Freundschaft zu erzählen,

• zu einem Messenger wechseln oder sich heimlich treffen will.

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 15 ::: RISIKEN

Medien-Tipp:

schau-hin.info/extrathemen/cybergrooming,

schau-hin.info/extrathemen/cybermobbing

Infos für Kinder: jugend.support

Helpline für Kinder: juuuport.de

CybermobbingDas Mobben im Netz bedeutet, dass Einzelne in sozialen Netz-werken, auf Websites, in Chaträumen und Videoportalen oder per Messenger beleidigt, bloßgestellt und bedroht werden. Hierzu veröffentlichen „Mobber“ peinliches Bildmaterial, verbreiten beleidigende Gerüchte oder legen ein Fake-Profil an, in dem das Opfer gedemütigt wird. Cybermobbing ist weder räumlich noch zeitlich begrenzt, Inhalte verbreiten sich schnell und sind unkontrollierbar. Die Hemmschwelle ist niedrig, weil Täter oft anonym und nicht im Angesicht des Opfers handeln. Bei Cybermobbing handelt es sich um ernst zu nehmende Attacken, die oft auch seelische Verletzungen verursachen. Kin-der, die davon betroffen sind, können ganz unterschiedlich reagieren: Einige sind eingeschüchtert und ziehen sich zurück, andere reagieren aggressiv oder werden krank.

Besonders wichtig ist, dass Eltern auf mögliche Signale achten, mit ihrem Kind darüber sprechen und ihm signalisieren, jederzeit ein offenes Ohr zu haben, ohne dass das Kind Strafen wie ein Internetverbot fürchten muss. Es soll das Gefühl haben, ernst genommen zu werden und Hilfe zu erfahren. Ist es von solchen Attacken betroffen, können Eltern Belege über Screenshots sichern sowie diese dem Betreiber der Web-site oder Meldestellen mitteilen. Bei schweren Verstößen können Eltern auch Anzeige erstatten. Mobbt ihr Kind selbst, hilft es, wenn Eltern das Gespräch suchen, um die Gründe zu vermitteln, warum Mobbing nicht akzeptabel ist, und die Lage der Betroffenen zu verdeutlichen.

Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 14 ::: RISIKEN

DatenmissbrauchSchon bei den ersten Schritten im Netz ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder für Datenschutz sensibilisieren. Es gibt viel -fältige Möglichkeiten des Missbrauchs von Daten im Netz: Diese umfassen persönliche Beleidigungen und Verleum-dungen, die unerlaubte Weitergabe und kommerzielle Nutzung von Daten oder auch das gezielte Ausspionieren von Daten durch professionelle Hacker.

Um dies möglichst zu vermeiden, hilft ein sparsamer Umgang mit Daten, die Sicherung von Browser und Betriebssystem, das Surfen auf gesicherten Seiten, das gemeinsame Einrichten von Profilen, das Wählen sicherer Passwörter, das genaue Prüfen von Datenschutzhinweisen und Geschäftsbestimmungen der Anbieter. Eltern können von Anbietern Auskunft über die gespeicherten Daten verlangen und diese sperren bezie-hungsweise löschen lassen sowie sich bei Datenmissbrauch an die Verbraucherzentrale wenden.

Medien-Tipp:Weitere Informationen auf schau-hin.info/extrathemen/datenschutz

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 17 ::: ELTERNFRAGENDer Medienratgeber für Familien ::: Seite 16 ::: RISIKEN

ExzessivesSurfenDas Internet fasziniert viele Kinder. Manche so sehr, dass sie dabei die Zeit vergessen. Konflikte können entstehen, wenn Kinder im Netz abtauchen, dass sie darüber andere Aktivitäten und Kontakte vernachlässigen. Wichtig ist, dass Eltern im Blick haben, wie oft, lange und mit welcher Absicht ihr Kind surft.

Folgende Punkte sind Anzeichen für eine exzessive Nutzung und signalisieren erhöhten Handlungsbedarf: Das Kind ist ständig online, verzichtet auf Mahlzeiten, hat stark ab- oder zugenommen und wirkt übermüdet, reagiert Gefühle wie Ärger oder Frust vor dem Computer ab, verdrängt andere Inte-ressen und Hobbys, zeigt deutlich schlechtere Leistungen in der Schule, kann dauerhaft nicht selbstständig die Zeit vor dem Bildschirm begrenzen, reagiert gereizt, wenn es mal darauf verzichten muss, oder zieht sich immer mehr von Familie und Freunden zurück.

Hier sind Eltern gefragt, mit ihrem Kind über den Sinn, Zweck und die Dauer des Surfens zu sprechen, Alternativen aufzu-zeigen und eine vielseitige Freizeitgestaltung zu unterstützen, damit es sich möglichst vielfältig entwickeln kann. Fruchten diese Versuche nicht und führt die Mediennutzung zu lang anhaltenden Konflikten, ist es wichtig, dass Eltern auch profes-sionelle Hilfe in Anspruch nehmen, beispielsweise bei einer Sucht- oder Erziehungsberatungsstelle in ihrer Nähe.

Medien-Tipp:

Weitere Informationen auf

schau-hin.info/extrathemen/

medienzeiten

KannmeinKindauchschonimVorschulalterinsNetz?Wichtig ist die elterliche Begleitung und das richtige Angebot, dann spricht nichts gegen eine gemeinsame Entdeckungs-reise. Eine gute Möglichkeit bieten geschützte Surfräume und kindgerechte Seiten, die intuitiv aufgebaut und werbefrei sind und mit denen Kinder spielerisch lernen können.

Wasmacheich,wennichdenVerdachthabe,dasseinErwach-sener,dersichalsKindausgibt,mitmeinemKindchattet?Wenn Ihr Kind belästigt wird, sichern Sie Beweise in Form von Screenshots und notieren Sie alle vorhandenen Angaben wie Name, Angebot und Uhrzeit. Melden Sie den Vorfall dem Betreiber des Angebots, Meldestellen wie jugendschutz.net und ggf. auch der Polizei. Blockieren Sie den Chatter, um weitere Belästigungen vom selben Account abzuwehren. Ob Ihr Kind nun eine Chatpause braucht, überlegen Sie am besten gemeinsam.

Wasmacheich,wennmeinKindMusikoderFilmeillegalausdemInternetherunterlädt?Verdeutlichen Sie Ihrem Kind, dass die meisten Inhalte dem Urheberrecht unterliegen und das Herunterladen rechtliche Folgen haben kann. Mit einem Jugendschutzprogramm können Sie in der Regel Portale und Tauschseiten blockieren. Alter-nativ eignen sich legale Angebote mit einer Creative-Commons- Lizenz, Aufnahmen von Internetradios oder ein kostenpflich-tiges Abonnement bei einem Streamingdienst. Achten Sie auch hier darauf, dass Ihr Kind nur altersgemäße Angebote wie ohrka.de, die tivi Mediathek oder juki.de nutzt.

3 Fragen an Mediencoach Kristin Langer

Weitere Antworten auf

Elternfragen: schau-hin.info

Persönliche Fragen an den

Mediencoach: schau-hin.info/

service/mediencoach

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Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 19 ::: XXXDer Medienratgeber für Familien ::: Seite 18 ::: XXX Der Medienratgeber für Familien ::: Seite 19 ::: DIE PARTNER

5 Tipps am Schluss

SurfenSiemitjüngerenKindernimmergemeinsam,mitälterenKindernabundzu.EmpfehlenSiejüngerenKinderngeeigneteAngeboteundlassenSiesichvonälterenzeigen,wosiesurfen.VereinbarenSie,dassIhrKindmitIhnenspricht,wennesetwasUngewöhnlichesoderUnangenehmesimInterneterlebthat.

AktivierenSieSicherheitseinstellungen,richtenSiejüngerenKinderneinengeschütz-tenSurfraumeinbzw.installierenSieeineJugendschutzsoftwarefürältereKinder.

VereinbarenSiemitIhremKindfesteSurf-zeitenundachtenSieaufihreEinhaltungsowiedennötigenAusgleich.

SchützenSiedieDatenIhrerKinder,richtenSieNutzerkontenzusammenein,achtenSieaufeinsicheresPasswortundsensibilisierenSieIhrKindfürdasThema.

VereinbarenSie,dassIhrKindSiefragt,bevoresetwasherunterlädtoderwennpersön-licheDatenabgefragtwerden.VieleDown-loadssindkostenpflichtig,illegaloderschleusenVirenein.

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DIE SCHAU HIN! APPDie neue SCHAU HIN!-App bietet viele Tipps zu Apps, Webseiten oder TV-Sendungen für Kinder und inte-ressante News aus der Medienwelt.

Außerdem gibt es in der SCHAU HIN! App ein Medienquiz. Da-mit können Eltern – allein oder mit ihren Kindern – ihr Wissen rund um Smartphone, TV und Games testen. Wer alle Fragen rich-tig beantwortet, er-hält den Medienpass.

Jetzt herunterladen:

schau-hin.info/appschau-hin.info/app

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ServiceangebotvonSCHAUHIN!Noch mehr Informationen und Anregungen, wie Sie und Ihre Kinder „fit“ im Umgang mit Fernsehen, Games, Internet, sozialen Netzwerken und mobilen Geräten werden, finden Sie auf

schau­hin.info

Dort finden Sie auch weitere Flyer zum Bestellen und Download sowie Medienbriefe mit kompakten Tipps auf je einer Doppelseite für jedes Alter von 3 bis 13 Jahren.

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Unsere SCHAU HIN!­Hotline ist werktags von 9 bis 18 Uhr für Sie da:

telefonisch unter: 030/52 68 52 ­ 132oder per Mail an: service@schau­hin.info

Stand: August 2016

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Konzeption, Redaktion und Gestaltung:WE DO communication GmbH GWA

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