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Wie Vereine ein seniorenfreundliches Profil entwickeln Vortrag dem 8. Stuttgarter Sportkongress am 15.10.2011 Petra Regelin Deutscher Turner-Bund

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Wie Vereine ein seniorenfreundliches Profil

entwickeln

Vortrag dem 8. Stuttgarter Sportkongressam 15.10.2011

Petra Regelin Deutscher Turner-Bund

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Gliederung

1. Warum brauchen wir ein seniorenfreundliches Profil?2. Zielgruppen 3. Angebote entwickeln4. Personal akquirieren und qualifizieren 5. Seniorenberater im Verein6. Kooperationen eingehen -

Netzwerke aufbauen7. Öffentlichkeitsarbeit und Marketing8. Botschaften an Vereine

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2010: 933.581 über 60-Jährige

DTB-Mitglieder über 60 Jahre

885.768

874.429

694.193

645.072

737.883

775.759

812.279

833.239

855.758

500.000

550.000

600.000

650.000

700.000

750.000

800.000

850.000

900.000

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

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Aber:

Von den insg. 20,2 Mio. Menschen über

60 Jahren in Deutschland sind nur

4,62%

Mitglied in einem Turnverein.

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DOSB-Mitgliederentwicklung – demographisch bedingt

Kinder und Jugendliche (0 - 18 Jahre)

Mitglieder im DOSB

% - Anteil

2007 7.771

2020 6.572 - 15,5 %

2030 6.183 - 20,5 %

2040 5.548 - 28,5 %

2050 5.047 - 35,0 %

2060 4.917 - 36,5 %

Angaben in Mio.

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DOSB-Mitgliederentwicklung – demographisch bedingt

Mittleres Erwachsenenalter (19 - 60 Jahre)

Mitglieder im DOSB

% - Anteil

2007 12.432

2020 11.737 - 5,5 %

2030 10.172 - 18,0 %

2040 9.530 - 23,5 %

2050 8.661 - 30,5 %

2060 8.346 - 33,0 %

Angaben in Mio.

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Das Problem der Vereine und Verbände ...

• ... ist der vergleichsweise geringe Organisationsgrad (Anteil der im Sportverein aktiven Menschen) der älteren Menschen über 60 Jahre.

• Er liegt derzeit bei 26 % (Männer) und 13 % (Frauen).

• Zum Vergleich: Organisationsgrad im mittleren Lebensalter liegt bei 30 % (m.) und 20 % (w.), bei Jugendlichen 82 % (m.) und 63 % (w.)

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Warum brauchen wir seniorenfreundliches Profil?

Die einzige Zielgruppe, die die immensen

demographisch bedingten Mitgliedsverluste

bei den Kindern und den jungen

Erwachsenen auffangen kann, ist die

Zielgruppe der älteren Menschen.

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2. Zielgruppen

Das Alter umfasst heute bis zu 50 Jahre. Von mitten im Leben stehend, dynamisch, aktiv und selbstbewusst ...

... hin zu hochaltrig, gebrechlich,

multimorbid.

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2. Zielgruppen - Kategorisierung

1. Aktive und fitte ältere Menschen

Bewegen sich regelmäßig. Vereinsangebote: Senioren-, Rücken, Aquagymnasti, Walking, …

2. Ältere Neu- und Wiedereinsteiger

Haben lange keinen oder noch nie Sport getrieben, Bewegungsmangel, gesundheitliche Beeinträchtigungen. Vereins-angebote: Standardisierte Kursprogramme.

3. Hochaltrige Menschen

Erhebliche körperliche Einschränkungen. Vereins-

angebote: Aktiv bis 100, Sturzprävention,

Fit im Kopf, Fit im Alltag.

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3. Angebote entwickelnZiel 1: Es gibt nur in 8.400 von insg. 19.200 DTB-Vereinen spezielle Gruppen für ältere Menschen. Alle DTB-Vereine organisieren mindestens eine spezielle Gruppe für Ältere.

Ziel 2: Mehr Bewegungsgruppen für Ältere pro Verein.(Vereinsbefragung: 15.100 Gruppen für Ältere fehlen!)

Ziel 3: Gesamte Bandbreite der Bedürfnisse abdecken.

Ziel 4: Spezielle Angebote für ältere Neueinsteiger.

Ziel 5: Mehr Angebote in Kooperation mit Partnern.

Ziel 6: Bewegungsangebote für Hochaltrige (Zuwachs von 150 % in den nächsten Jahren).

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Probleme der AngebotsentwicklungProblem 1: Fehlende Sportstätten!Lösung: keine großen Sporthallen, großer Raum (Matte, Stuhl, Tische zur Seite, Kooperationen, Spaziergeh-gruppen Hochaltrige, Senioren-Parcours im Freien.

Problem 2: Ältere wollen kein Mitglied werden!Lösung: Kurzzeitmitgliedschaft mit kurzen Kündi-gungsfristen. Kursangebote zum Schnuppern, direkt im Anschluss feste Vereinsgruppe weiterführen.

Problem 3: Keine Innovation bei traditionellen AngebotenLösung: Regelmäßige Übungsleiter-Fortbildungen.

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4. Personal akquirieren und qualifizierenZiel 1: Mehr Übungsleiter akquirieren und qualifizieren•Engagierte außerhalb des Sports ansprechen.•Personen ansprechen, die bald berentet werden.•Unsere Stärke: Wir vermitteln Lebensfreude! Wir verlängern ein aktives und selbstbestimmtes Leben!•ÜL müssen keine „Leistungssportler“ sein.

Ziel 2: ÜL auf verschiedene Bedürfnisse und Belastbarkeiten schulen•DTB, LTV und Gau müssen ihr Aus- und Fortbildungsangebot überprüfen und ergänzen.•Vereine: Schicken Sie Ihre ÜL regelmäßig zu Fortbildungen!13

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5. Seniorenberater im Verein… sorgen dafür, dass sich die älteren Menschen im Verein wohlfühlen. … sind Ansprechpartner der Senioren im VereinAufgabenspektrum:•Programmgestalter•Freizeitberater•Informationsgeber•Impulsgeber•Vernetzer•Kontaktpfleger•Organisator

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6. Kooperationen eingehen – Netzwerke aufbauen

Warum?… weil wir Verantwortung tragen: Wir sind dabei, wenn In Netzwerken die gesellschaftlichen Strukturen von Morgen gesponnen werden (demographischen Wandel , Gesundheitsvorsorge).

… weil wir vor großen Herausforderungen stehen: Ressourcenknappheit, leere Kassen, Konkurrenz um öffentliche Aufmerksamkeit, Konkurrenz um Mitglieder und Ehrenamtler.

… weil es uns nutzt: neue Zielgruppen und Zugangswege, Netzwerke schaffen mehr öffentliche Aufmerksamkeit und mehr politisches Gewicht.

… weil wir neue Chancen aktiv nutzen sollten: Austausch von Erfahrungen und Wissen, Lernen und Informationsgewinn, Aufbau politisch-strategischer Allianzen

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Aktiv bis 100 – Netzwerk zur Gewinnung Hochaltriger

Schafft man es in einem Netzwerk über 80-Jährige, die noch zu Hause leben und sich niemals aktiv bewegt haben, für den Vereinssport zu gewinnen?

Schlüssel: Zusammenarbeit mit Part-nern, die persönliche Zugang zu Be-

Ansprache de Betroffenen haben, gemeinsam werben.

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Aktiv bis 100 – Netzwerke zur Gewinnung Hochaltriger

Achern: TV Achern, Häusliche Pflege Sybille Schreiner, Seniorentagespflege, LTV, Turngau.

Erfolge: 40 neue hochaltrige Vereinsmitglieder, Fahrdienst, barrierefreie Räumlichkeit, riesige Presseresonanz, Gewinn des LTV-Preises.

Frankfurt: 4 TV, Frankfurter Verband, Stadt Frankfurt mit 4 Dezernaten und Ämtern, Caritas, VDK, AWO, HTV, Turngau.

Erfolge: 160 neue hochaltrige Vereinsmitglieder, Gewinn des Sportpreises der Stadt Frankfurt, Kommune finanziert Weiterführung des Netzwerkes, Fahrdienst, Ziel: flächendeckend Aktiv bis 100-Gruppen, politisch-stragegische Allianz.

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7. Öffentlichkeit und Marketing

• Pressearbeit und Kontaktpflege mit Redaktionen (Leistungen für Gesellschaft herausstellen!)

• PR-Events (Einladung zur Schnupperstunde „Aktiv bis 100“)

• Beteiligung an Auszeichnungswettbewerben

• Netzwerke veröffentlichen

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8. Botschaften an Vereine

1. Stellen Sie sich auf die demographischen Veränderungen ein – am besten sofort!

2. Erweitern Sie Ihr Angebot für die Zielgruppe Ältere!

3. Bedenken Sie die Heterogenität der Älteren!

4. Entwickeln Sie innovative Angebote!

5. Initiieren Sie Kurse für ältere Neueinsteiger!

6. Entwickeln Sie eine Willkommenskultur für Neue!

7. Werben Sie klug für Ihre Angebote!

8. Engagieren Sie sich für Hochaltrige!

9. Fördern Sie das Miteinander und die Gemeinschaft!

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Botschaften für Vereine

10. Gehen Sie aktiv auf Kooperationspartner zu! Das könnte auch Ihr Hallenproblem lösen.

11. Bringen Sie sich in die Politik ein! Knüpfen Sie Netzwerke!

12. Qualifizieren Sie Ihre Übungsleiter!

13. Benennen Sie einen Seniorenberater!(Programmgestalter, Freizeitberater, Informationsgber, Impulsgeber, Vernetzer, Kontaktpfleger, Organisator).

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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