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UNTERWEGS IN DIE ARBEITSHILFE ZUR DVD »UNTERWEGS IN DIE ZUKUNFT« WIE ZERSTÖREN WIR DIE WELT ZUKUNFT WIE ZERSTÖREN WIR DIE WELT – HOW TO DESTROY THE WORLD (4 Teile) Wie zerstören wir die Welt – Computerspiele Wie zerstören wir die Welt – Essen Wie zerstören wir die Welt – Müll Wie zerstören wir die Welt – Verkehr Großbritannien 2008, Animation, jeweils ca. 2 Min. Regie: Pete Bishop, Buch: Steven Appleby und Pete Bishop Animation: Kevin Baldwin und Malcolm Wolfe Zeichnung: Steven Appleby Musik: Adamson Wolfe Produzent: Pete Bishop Produktion: The Shop + A and P Production im Auftrag von Discovery Networks 1 Wie zerstören wir die Welt – Computerspiele Inhalt: Wie zerstören wir die Welt – Essen Brot und Spiele Als Ablenkung für das anstrengende und kurze Leben dienen Spiele, die in früherer Zeit noch real, sehr aggressiv, blutig und men- schenverachtend waren. Der Stress und die Zeitnot des heutigen Menschen machen Com- puterspiele zu einer attraktiven Spielalterna- tive, um sich zu erholen. You never die Drei Personen und ihre Identitäten in Com- puterspielwelten werden vorgestellt: Susy ist eine Raumprinzessin. Hubert steuert virtuell Eisenbahnloks. Frank, der sich gerne mittels Onlinespielen in magischen Fantasywelten bewegt, führt dort bevorzugt Kämpfe aus. Im Netz habe er acht Frauen, wovon vier – wie der Kommentator ironisch bemerkt – in der Realität Männer seien. Die vier kurzen Beiträge behandeln mit satirischer Übertreibung die Themen Essen ist fertig , Franks Spiel wird durch die Aufforderung Medienamusement und Zerstreuung am seiner Mutter, zum Essen zu kommen, unter- Beispiel von Computerspielen , brochen. Die spielenden Menschen ziehen Ernährung und Gentechnik am Beispiel von sich zusehends in die Online-Welt zurück und gentechnisch manipulierten Pflanzen , vernachlässigen ihre Arbeit und hören sogar Konsum und Produktion und das sich daraus auf, Kinder zu zeugen. Die Menschheit stirbt ergebende Problem der Müllentsorgung , aus. Das Schlussbild ist ein Skelett, das vor Mobilität und Verkehr am Beispiel des einem laufenden Computerbildschirm sitzt Autos und zu einem Update aufgefordert wird. Alle Filme sind nach demselben Prinzip aufge- baut: Zu Beginn erscheint nach dem Titelbild ein Moderator, der ankündigt, durch welche besondere Methode man die Welt zerstören kann. Dann folgt – meist schon in der Urge- Fressen und gefressen werden schichte beginnend – eine Demonstration wie Das Leben in der Urzeit vollzieht sich nach dies die Menschheit mit ihrem Einfallsreich- dem Prinzip »Fressen und gefressen« werden. tum zuwege bringt. Die satirische Spannung Nahrungsknappheit und ein Leben voller Ge- resultiert aus der Deckungsungleichheit des fahren prägen das Leben der Urzeitmenschen. sachlich erläuternden Kommentators mit der Die Bekömmlichkeit von Essen und der ge- Bildspur, welche die Erfolglosigkeit und Ab- nussvolle Verzehr sind mit vielen Unsicherhei- surdität der angesprochenen menschlichen ten verbunden. In der Gegenwart vollzieht Handlungen anzeigt. Am Ende ist die Welt sich die Jagd nach Essen im Supermarkt. zerstört oder verfällt gerade. Dies scheint weder die betroffenen Menschen noch den Moderator sehr zu beunruhigen, der am Ende erneut auftritt und zum Nachdenken über das Gesehene auffordert. Die Filme im Einzelnen: How to destroy the World © EZEF / BAOBAB – Globales Lernen

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WIE ZERSTÖREN WIR DIE WELT – HOW TO DESTROY THE WORLD(4 Teile)

Wie zerstören wir die Welt – Computerspiele Wie zerstören wir die Welt – EssenWie zerstören wir die Welt – MüllWie zerstören wir die Welt – Verkehr

Großbritannien 2008, Animation, jeweils ca. 2 Min.

Regie: Pete Bishop, Buch: Steven Appleby und Pete BishopAnimation: Kevin Baldwin und Malcolm Wolfe Zeichnung: Steven ApplebyMusik: Adamson WolfeProduzent: Pete BishopProduktion: The Shop + A and P Production im Auftrag von Discovery Networks

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Wie zerstören wir die Welt – Computerspiele

Inhalt:

Wie zerstören wir die Welt – Essen

Brot und SpieleAls Ablenkung für das anstrengende und kurze Leben dienen Spiele, die in früherer Zeit noch real, sehr aggressiv, blutig und men-schenverachtend waren. Der Stress und die Zeitnot des heutigen Menschen machen Com-puterspiele zu einer attraktiven Spielalterna-tive, um sich zu erholen.

You never dieDrei Personen und ihre Identitäten in Com-puterspielwelten werden vorgestellt: Susy ist eine Raumprinzessin. Hubert steuert virtuell Eisenbahnloks. Frank, der sich gerne mittels Onlinespielen in magischen Fantasywelten bewegt, führt dort bevorzugt Kämpfe aus. Im Netz habe er acht Frauen, wovon vier – wie der Kommentator ironisch bemerkt – in der Realität Männer seien.Die vier kurzen Beiträge behandeln mit

satirischer Übertreibung die ThemenEssen ist fertig

, Franks Spiel wird durch die Aufforderung Medienamusement und Zerstreuung am seiner Mutter, zum Essen zu kommen, unter-Beispiel von Computerspielen

, brochen. Die spielenden Menschen ziehen Ernährung und Gentechnik am Beispiel von sich zusehends in die Online-Welt zurück und gentechnisch manipulierten Pflanzen

, vernachlässigen ihre Arbeit und hören sogar Konsum und Produktion und das sich daraus auf, Kinder zu zeugen. Die Menschheit stirbt ergebende Problem der Müllentsorgung

, aus. Das Schlussbild ist ein Skelett, das vor Mobilität und Verkehr am Beispiel des einem laufenden Computerbildschirm sitzt Autosund zu einem Update aufgefordert wird.

Alle Filme sind nach demselben Prinzip aufge-baut: Zu Beginn erscheint nach dem Titelbild ein Moderator, der ankündigt, durch welche besondere Methode man die Welt zerstören kann. Dann folgt – meist schon in der Urge- Fressen und gefressen werdenschichte beginnend – eine Demonstration wie Das Leben in der Urzeit vollzieht sich nach dies die Menschheit mit ihrem Einfallsreich- dem Prinzip »Fressen und gefressen« werden. tum zuwege bringt. Die satirische Spannung Nahrungsknappheit und ein Leben voller Ge-resultiert aus der Deckungsungleichheit des fahren prägen das Leben der Urzeitmenschen. sachlich erläuternden Kommentators mit der Die Bekömmlichkeit von Essen und der ge-Bildspur, welche die Erfolglosigkeit und Ab- nussvolle Verzehr sind mit vielen Unsicherhei-surdität der angesprochenen menschlichen ten verbunden. In der Gegenwart vollzieht Handlungen anzeigt. Am Ende ist die Welt sich die Jagd nach Essen im Supermarkt.zerstört oder verfällt gerade. Dies scheint weder die betroffenen Menschen noch den Moderator sehr zu beunruhigen, der am Ende erneut auftritt und zum Nachdenken über das Gesehene auffordert.

Die Filme im Einzelnen:

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Recycling als UrprinzipZunächst erklärt der Sprecher, dass früher in einer typischen Familie kein Müll anfiel. Alles wurde repariert, wieder verwendet oder an-derweitig genutzt.

Dinge, die man nicht brauchtDie Erfindung der Mülltonne bringt eine ent-scheidende Wendung. Sie soll nun mit nutz-losen Dingen gefüllt werden. Der einsetzende Konsum macht eine regelmäßige Müllabfuhr notwendig. Volle Mülltonnen werden von Müllfahrzeugen geleert, die den Müll in Depo-nien bringen. Der Zusammenhang zwischen Smart Foodindividuellem Wegwerfverhalten und Umwelt-Doktor Shelly erschafft das »Schwünchen«, problemen wird durch riesige Deponien ver-eine Kreuzung zwischen Schwein und Huhn. anschaulicht, welche die gleichen Proportio-Damit ist es möglich, bisher getrennte Be-nen wie die Mülltonnen haben. Auf den standteile einer Mahlzeit in einem Tier zu vollen Müllkippen werden Häuser gebaut. vereinigen. Dann erfindet sie intelligentes

Gemüse. Die neuen Kreationen der Nahrungs-Wohin mit dem Müll?mitteltechnik machen Gemüse selbstwachs-Versuche, Müll zu trennen und teilweise zu end, selbsterntend und selbstliefernd. Die Zeit recyceln, finden keinen Zuspruch bei der Be-der Großplantagen und industriellen Mono-völkerung. Nun wird das Meer genutzt, um kulturen von Genfood beginnt. die Müllberge zu entsorgen. Anschließend das Weltall.Essen erobert die Welt

Nun nimmt der Film eine groteske Wende, da Die Natur schlägt zurückdas gentechnisch gezüchtete Gemüse mensch-Eine Familie betrachtet fasziniert den Sternen-liche Züge annimmt. Es vertreibt das Obst und himmel. Der in das All gebrachte Müll hat frisst dann Haustiere und am Ende die Men-sich zum »Blechdosennebel« oder dem Stern-schen. Das Gemüse feiert in den Plantagen bild »Haushaltsgeräte« geformt, die beide mit Parties, ohne sich um die notwendige Versor-bloßem Auge zu sehen sind. Die Müllablage-gung mit Wasser zu sorgen.rungen im All führen gelegentlich zu »Abfall-finsternissen«. Herabfallende »Müllschnup-An seiner unterhaltungsorientierten und pen« entpuppen sich als Vorboten einer kos-ressourcenverbrauchenden Lebensweise geht mischen Katastrophe. Der im Weltall kreisen-das Gemüse zugrunde, da es keine Menschen de Müll fällt wieder zurück auf die Erde. Müll-mehr gibt, die bewässern oder belüften bzw. stücke zerstören den Eiffelturm in Paris, reg-sich um das Wohl der Plantagen kümmern. nen in London und Wien herab und begraben Durch das einsetzende Verderben des Gemü-die ganze Erde unter sich.ses wird der ganze Erdball mit Kompost und

Fliegen bedeckt. So zerstört Essen die Welt.Der Moderator erscheint mit Gitarre und er-Der Moderator erscheint mit einer Fliegen-klärt das Weltende. Mit seiner Gitarre schlägt klatsche, erklärt das Weltende und schlägt mit er ein Stück Müll weg und trifft dabei die der Fliegenklatsche auf die von Fliegen Erde, welche die Form einer zerbeulten Dose übersäte Weltkugel. angenommen hat.

Das Bild der geschlossenen Gewächshäuser ist ein Symbol für das begrenzte Ökosystem der Erde, in dem Rohstoffe begrenzt und Kreisläu-fe nicht beliebig belastbar sind.

Wie zerstören wir die Welt – Müll

Unsere materielle ausgerichtete Lebensweise verursacht nicht nur Müll, sondern auch einen hohen Rohstoff- und Energie-verbrauch.Die Erfindung der Mülltonne zeigt sich hier als eigentliche Ursache der Müllentstehung.

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ZUKUNFT

Wie zerstören wir die Welt – Verkehr

Filmische Umsetzung / Würdigung und Kritik

Von A nach BDer Moderator erklärt, dass von jeher die Menschen sich von A nach B bewegten und dies schneller tun wollten. Die Fortbewegung zu Fuß war mühsam und anstrengend. Der Mensch versuchte deshalb, seine Geschwin-digkeit zu beschleunigen: Eisenbahn, Katapult und Rollfass ergeben keine befriedigenden Ergebnisse. Lediglich die Eisenbahn führt zu keinen Unfällen.

Die vier Impulsfilme sind als Zeichentrick-filme gestaltet. Der Stil ist vereinfachend. Der persönliche Triumphwagen Details von Personen oder Gegenständen sind (Man´s personal Chariot)sehr vereinfacht charakterisiert. Die Hinter-Das Auto wird als eine technische Errungen-gründe sind größtenteils weiß. Gleichzeitig schaft dargestellt, die für Männer gerade zu fehlt den Formen räumliche Tiefe durch erotische Qualitäten besitzt. Ein Mann lieb-fehlende Halbtöne und Schatten. Die Formen kost zärtlich ein Sportauto mit Heckflossen und Kanten und Ecken sind gerundet gehal-und küsst es. Anschließend trifft sich eine mit ten, sodass eine gewisse Nähe zum Kinder-fahrbaren Untersätzen ausgestattete Familie comic entsteht. Der verniedlichende Dar-am Frühstückstisch. Selbst die Tiere sind stellungsstil nimmt einigen Darstellungen die motorisiert. Eine Katze verfolgt mit einer Schärfe (z.B. in der Episode Computerspiele) Maschine eine ebenfalls motorisierte Maus.und unterstützt wirkungsvoll die erzählerische Grundhaltung der Episoden, dass die Zerstö-Benzin ist billigrung der Erde kein Grund zur Sorge sei. Wir sehen nun ein fahrendes Wohnmobil mit

Swimmingpool auf dem Dach, in dem sich Die Handlung und die Vorgänge werden sehr eine Frau und Kinder tummeln. Der Mann verkürzt und in schneller Abfolge dargestellt, fährt einen Looping und genießt seinen Fahr-sodass ein hohes Tempo entsteht, wie es auch spaß, indem er seine aus dem Pool geschüttete bei Werbesendungen und Democlips zu fin-Familie nach dem Überschlag wieder auffängt.den ist. Die Musik besteht aus rockigen Gitarrenklängen und unterstreicht die ironi-Kein Problemsche Perspektive des Films.Eine einsetzende Treibstoffknappheit führt Der Kommentar ist in einem wissenschaftlich-nun dazu, dass verschiedene alternative Ener-erklärenden Ton gehalten. Im Gegensatz dazu giequellen getestet werden: das Elektroauto, stehen die Visualisierungen der angesproche-das gasgetriebene Auto, das Solarauto, das nen Vorgänge. Sie arbeiten mit starker Über-Milchauto, das Wasserauto, das Nuklearauto, treibung, Situationskomik und Ironisierung. das Holzauto, das Tretauto und schließlich das Sie illustrieren karikierend und dem Kommen-Felsauto. Die Absurdität dieser Versuche wird tartext zuwiderlaufend die angesprochenen jeweils durch entsprechende komische und Inhalte. Menschliches Verhalten und techni-groteske Visualisierungen veranschaulicht. sche Entwicklungen werden ad absurdum ge-Am Ende fressen Bagger das Erdgestein und führt und enden regelmäßig mit der Zerstö-höhlen die Erde bedrohlich aus. Der Modera-rung der Erde. tor erscheint und erklärt das Ende der Welt.

Im Hintergrund ist die zerfallende Erde zu Diese Pointierung ist für den Zuschauer amü-sehen.sant und unterhaltsam. Gleichzeitig kann er sich damit von dem Verhalten der in den ein-zelnen Filmen karikierten Verhaltensweisen lösen und sich davon distanzieren. Die Filme sind dadurch lustig, temporeich und dürften deswegen nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche sowie Kinder ansprechen.

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How to destroy the World

Der Kommentar ist in einem wissenschaftlich-erklärenden Ton gehalten. Die visuelle Umsetzung dagegen arbeitet mit starker Übertreibung. Sie illustriert karikierend und dem Kommentartext zuwiderlaufend die angesprochenen Inhalte. Menschliches Verhalten und technische Entwicklungen werden ad absurdum geführt.

WIE ZERSTÖREN WIR DIE WELT

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ZUKUNFT4

Thema/ Themen und Hintergrundinformationen

weichen können (Eskapismus-These). Die Nutzungszeiten bzw. Onlinezeiten nehmen ständig zu. Gleichzeitig wachsen auch die Verpflichtungen und auch Zwänge, online sein

Alle vier Beiträge handeln von der belasteten zu müssen, um soziale Kontakte zu pflegen. Ökologie der Erde. Verkehr, Medien, Konsum Für Jugendliche ist es heute unvorstellbar, und Gentechnik gefährden die natürlichen ohne Handy und E-Mail Kontakte zu Freunden Grundlagen. Die Folgen der menschlichen aufrecht zu erhalten. Die Frage des Energie-Maßlosigkeit und Unbedachtheit werden verbrauchs und der ökologischen Folgen der durch Übertreibung und Fortführung der Ent- Herstellung und Entsorgung technischer Ge-wicklung in die Zukunft vor Augen geführt. räte wie Handy und Computer rücken allmäh-Ein Ansatz- und Kritikpunkt der Filmbeiträge lich in den gesellschaftlichen Fokus.ist die »kollektive Verdrängung« der bekann- Weitere thematische Anknüpfungspunkte: ten ökologischen Probleme. Der Kommentar Energie- und Rohstoffverbrauch digitaler Tech-lässt in den vier Episoden keinen Zweifel da- niken, virtuelle Welten und Eskapismus, neue ran, dass die Zerstörung der Erde erklärtes mediale Nutzungskulturen und Nutzungs-Ziel ist, um Wohlstand und Bequemlichkeit zwänge.der Menschen zu erhöhen. Die Leugnung der Gefahrensituation geht auch einher mit einer Nahrung»kollektiven Schizophrenie« in der realen Die Industrialisierung der Nahrungsmittelver-Welt des Zuschauers. Trotz der Einsicht auf sorgung durch Gentechnik und Agrarfabriken politischer Ebene, dass Maßnahmen notwen- lassen Lebensmittel zu einer Gefahr für den dig sind, kommt es im »Unterbau der materi- Menschen werden. Die Gefahren, die durch ellen Verhältnisse« gerade zu gegenläufigen die Produktion von Lebensmitteln entstehen, Entwicklungen. Die Skrupellosigkeit, in wel- pervertieren deren eigentlichen Zweck. cher die vier Filme diesen Status Quo in die Befördert wird diese Entwicklung durch das Zukunft extrapolieren, rüttelt in ihrer plakati- Kaufverhaltens des Verbrauchers. Dieser be-ven Deutlichkeit den Zuschauer wach. vorzugt Fertig- oder Halbfertigprodukte, ohne Dem Exitus der Welt liegen in den vier Episo- dabei auf Nährwerte oder Qualität zu achten. den stets die gleichen Ursachen zugrunde. Sein Ernährungsbewusstsein und das Ein-Natürliche und heute normale Formen der kaufsverhalten unterstützen einen Kreislauf, Bedürfnisbefriedigung des Menschen werden in dem Lebensmittel zunehmend merkantilen weiter verbessert und gesteigert, sodass erste Erfordernissen angepasst werden. Genmani-Folgen von Modernisierung, Fortschritt und pulierte Lebensmittel spielen hierbei eine Industrialisierung sichtbar werden. Doch die immer größere Rolle, obwohl ihre Vorzüge vom Menschen geschaffenen Produktions- und äußerst umstritten sind. Der Saatguthersteller Innovationszwänge sowie seine Gleichgültig- Monsanto beherrscht mit seinen harten keit und Sorglosigkeit lassen keine kritische Methoden bereits große Teile des Weltmarkts Besinnung zu. mit seinen genmanipulierten Produkten.Am Ende scheint kein Ausstieg aus der Spirale Weitere thematische Anknüpfungspunkte: der Sachzwänge mehr möglich. So geht die Welthandel, Convenience Food, Slow Food, Entwicklung unaufhaltsam weiter und schlägt Bio-Lebensmittel, genmanipulierte Lebens-am Ende um in lebens- und welt-vernichtende mittel.Szenarien.

MüllComputerspiele Eine an kurzlebigen materiellen Gütern orien-Die zunehmende Virtualisierung und Digitali- tierte Lebensweise verursacht zwangsläufig sierung unserer sozialen Beziehungen kann, Müll. Die ungeklärten Fragen der Beseitigung so die pessimistische Prognose des Beitrags, von Müll werden in der Episode in den Vor-unser Interesse für die Wirklichkeit mindern. dergrund gestellt. Die Erfindung der Müll-Die globale Vernetzung durch netzgestützte tonne wird als eigentliche Ursache der Müll-Kommunikationsmedien führt zur Ausdünn- entstehung bzw. einer materiell orientierten ung des Lokalen und Regionalen. Die digitale Lebensweise dargestellt. Die materiell aus-Parallelexistenz vermindert unser Engagement gerichtete Lebensweise verursacht nicht nur für die anstehenden Aufgaben der Zukunft, da Müll, sondern auch einen hohen Rohstoff- und wir jederzeit in attraktive Spielwelten aus-

How to destroy the World

Die digitale Parallelexistenz vermindert unser Engagement für die anstehenden Aufgaben der Zukunft, da wir jederzeit in attraktive Spielwelten ausweichen können.

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schlechtern. Gleichzeitig werden die Roh-stoffe knapper. Unsere uneingestandene Angst vor dem Versiegen der Erdölquellen spiegelt der Film durch die Suche nach denkbaren bis absurden Treibstoffen. Das problematische Ausweichen auf Agrotreibstoffe wird z.B. durch die Anspielung auf milchgetriebene Autos angesprochen. Die direkte und indirek-te Verflochtenheit des Individualverkehrs mit

Energieverbrauch. Sie belastet das ökologische ökologischen Größen wie Klima, Schadstoff-System der Erde durch entstehende Schad- emissionen, Flächen- und Rohstoffverbrauch stoffe bei der Produktion. Die Herstellung lässt sich durch diesen Beitrag gut themati-vieler materieller Güter, die in den Industrie- sieren.staaten erworben werden, wird in andere Weitere thematische Anknüpfungspunkte: Länder verlagert, wo entsprechende ökologi- Auto-Fetischismus, Übermotorisierung des sche Schäden und Kosten entstehen. So wer- Individualverkehrs, Verkehrslärm, Flächenver-den beispielsweise für die Erzeugung von 1 kg brauch durch Straßenbau, Verkehrsopfer, Car-Baumwolle bis zu 20 000 Liter Wasser für die sharing, Tourismus und Flugverkehr, Trans-Bewässerung benötigt. Eine Jeans enthält portverlagerung des Güterverkehrs von der rund 600 Gramm Baumwolle. Schiene auf die Straße, Ausweitung des kurz-Ebenso umweltbelastend ist die Entsorgung fristigen Lieferverkehrs von Waren durch Ver-der ausgedienten Güter. Entwicklungsländer ringerung der Lagerkapazität und just-in-time-oder Staaten mit weniger restriktiven Umwelt- Production, Entschleunigung.auflagen werden als Mülldeponien für die hochgiftigen Abfälle der Industrieländer miss-braucht. Indes ist auch in Deutschland die Entsorgung nuklearer Abfälle weiterhin unge-klärt. Die Episode Müll thematisiert die öko- Die witzige und überspitzte Darstellung unter-logische Bilanz westlicher Konsumgewohn- hält nicht nur die Zuschauer, sondern kann als heiten am Beispiel der Müllentsorgung, also zwangloser Einstieg in die Themen der Nach-an dem Punkt, an dem die gebrauchten Güter haltigkeit genutzt werden. Ein spezifisches wieder in den Ökokreislauf zurückgeführt Vorwissen wird für das Verständnis der Filme werden. nicht vorausgesetzt. Die provokative Dar-Weitere thematische Anknüpfungspunkte: stellung motiviert zur Diskussion und zur Welthandel, Ökobilanz, Einmal-Artikel, näheren Beschäftigung mit der Fragestellung. Kaufverhalten, Mülltrennung und Recycling, Für eine konstruktive Diskussion ist zu Maß halten und Senkung der materiellen empfehlen, Daten und Statistiken bereit zu Ansprüche (»Simplify Your Life«), Produkte halten, um den Zuschauer den realen Kern mit Umwelt-Siegel, Lebensqualität, materieller der Filmaussage zu verdeutlichen.Wohlstand versus Lebenszufriedenheit Die Trickfilme eigenen sich in besonderer

Weise für den Einsatz in der Erwachsenenbil-Transport dung in Seminaren, Schulungen oder in der Dieser Beitrag thematisiert unsere Abhängig- Gemeinde. Auch Jugendliche ab 14 Jahren keit vom Auto und dem weiter wachsenden können sich mit den Thesen der Filme ausein-Bedürfnis nach Mobilität. Entlastung, Status, andersetzen. Allerdings kommen Jugendliche Zeitersparnis und Spaß an der Bewegung sind in den Filmen kaum als handelnde Alters-die menschlichen Motive für die Zunahme des gruppe vor. Ein Einsatz in dieser Altersgruppe Individualverkehrs. Rund 80 Prozent unserer ist ab Sek II und in der außerschulischen Verkehrswege werden mit Autos zurückgelegt, Jugendarbeit möglich.kontinuierlich steigt die Zahl der zugelassenen Pkws. Gleichzeitig steigt die Zahl der Flug- Da die Filme auch in der englischen Original-passagiere in den Industrieländern. Die Moto- fassung vorliegen, sind sie auch gut für den risierung von Schwellen- und Entwicklungs- Englischunterricht ab Sek II geeignet.ländern im Maßstab der Industrieländer wür-de mit Sicherheit die Energienachfrage dras- Autor: Roland Kohntisch verschärfen und das Klima weiter ver-

Vorschläge zum Einsatz

How to destroy the World

Versuche, Müll zu trennen und teilweise zu recyceln, finden keinen Zuspruch bei der Be-völkerung. Nun wird das Meer genutzt, um die Müllberge zu entsorgen. Anschließend das Weltall.

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Bausteine für eine Beschäftigung mit dem Film in der Bildungsarbeit

Baustein 1: WIE ZERSTÖRE/ RETTE ICH DIE WELT?

Ziel: Die TN (TN steht für Teilnehmende, das können SchülerInnen, Jugendliche, Erwachsene sein) setzen sich an Hand der vier Kurzfilme mit den Themen »Computer-spiele«, »Essen«, »Müll« und »Verkehr« auseinander und denken Alternativen an, wie wir in der Welt von heute bewusster damit umgehen könnten. Zielgruppe: Jugendliche ab 14 J. und Erwachsene

Gruppe 2: Essen – Fragen:Dauer: ca. 70 Min. Material: Flipchartpapier, Stifte, Fragen (kopiert für jede

,Gruppe), ev. PCs (für Punkt 6) Welche Assoziationen haben wir zu Essen?, Welchen Stellenwert hat Essen in unserem Leben? ,1. Kleingruppenarbeit zur Einstimmung auf die Kurzfilme: Wie oft essen wir im Laufe eines Tages, was essen wir,

Die TN teilen sich zunächst thematisch in vier Kleingrup- wann essen wir (z.B. aus Langeweile, wenn andere essen, pen auf und bearbeiten die jeweiligen Fragen. Die vier wenn wir Hunger haben, etc.)? Was macht uns beim Themenbereiche werden auch im Film behandelt. Die ge- Essen Spaß, wann haben wir weniger Lust zum Essen?

,meinsam erarbeiteten Ergebnisse werden von jeder Gruppe Wer in der Welt hat Zugang zu Lebensmitteln, wer nicht? auf ein Flipchartpapier geschrieben: Warum nicht? Oder: wie ist das Essen weltweit aufgeteilt?

, In welcher Weise könnte Essen die Welt zerstören? Oder: Gruppe 1: Computerspiele – Fragen: Was sind Fehlentwicklungen in Bezug auf Lebensmittel

und Essen in der Welt von heute?,, In welcher Weise kann ich mir (m)eine Welt ohne greif-Welche Assoziationen haben wir zu Computerspielen?

, bares Essen vorstellen wie z.B. in Form von Tabletten, Welchen Stellenwert, welche Wichtigkeit haben künstlicher Ernährungssonde oder Infusion? Computerspiele in unserem Leben?

, Wie gehen wir damit in unserem Alltag um? Was bedeu-Gruppe 3: Müll – Fragen:ten diese für unseren Alltag?

, Wer in der Welt hat Zugang zu Computerspielen, wer ,nicht? Warum nicht? Welche Assoziationen haben wir spontan zu Müll?

, ,Inwiefern sind Computerspiele positiv oder negativ für Welchen Stellenwert hat Müll in unserem Leben? ,die Welt insgesamt? Wann und wodurch entsteht meiner Wahrnehmung nach

, Kann ich mir (m)eine Welt ohne Computerspiele der meiste Müll? ,vorstellen? Oder: Was würde eintreten, wenn ich von Welcher Müll sammelt sich im Laufe eines Tages bei

heute auf morgen auf Computerspiele verzichten müsste? jeder/m von uns, in unserer Klasse, in unserer Wohnung an? , Welchen Müll produzieren wir selbst? Was passiert

damit? , Wie wird bei uns oder weltweit Müll entsorgt? , Wer profitiert vom Müll?, Für wen ist Müll eine Belastung? (z.B. das aufwendige

Trennen von Müll im Haushalt; auf einem Baugrund wird eine Problemmülldeponie entdeckt; weltweiter Müllhan-del: »arme« Länder kaufen den Müll der Reichen, um so zu Einkommen zu kommen, zugleich wird die Umwelt belastet, etc.)., Wie und wo werden heute Produkte, die scheinbar nutz-

los sind, wieder verwertet? Möglicherweise können TN Einrichtungen der Wiederverwertung von Müll besuchen wie z.B. RUSZ, Getränkekartonrecycling, Müllrecycling, etc.

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5. Alternativen andenken: Die TN überlegen sich gemein-sam Alternativen zu den in den vier Kurzfilmen dargestell-ten Problembereichen.

, Wie können Nahrungsmittel für alle Menschen weltweit gerecht verteilt werden? (z.B.: Landrechte, Gerechte Handelsbedingungen, Fairer Handel, Landwirtschafts-subventionen, Agrarpolitische Maßnahmen, etc.) , Wie könnte die Mobilität so entwickelt werden, dass sie

nachhaltig und zukunftsorientiert ist? Welche Alternati-ven zum Privat-PKW gibt es? Könnten wir uns autofreie Tage oder Wochen vorstellen um den Privatverkehr zu minimalisieren?,Gruppe 4: Verkehr – Fragen: In welcher Weise wäre es möglich, persönlich und flä-

chendeckend Müll zu vermeiden? In welchen Bereichen , Welche Assoziationen haben wir zu Auto oder Straßen- häuft sich bei uns der meiste Müll an (z.B. Plastikflaschen

verkehr? Alternativen? Karton/Papier Alternativen? Diverse , Welchen Stellenwert hat Mobilität in unserem Leben? Verpackungen – Alternativen? Elektronische (Wegwerf-) , Wie gehen wir damit in unserem Alltag um: In welcher Geräte wie z.B. Handys, IPods, etc. – Alternativen?)?

,Weise sind wir im Alltag von Straßenverkehr betroffen? In welcher Weise beeinflussen Computerspiele unser Wie gestalten wir unsere eigene Mobilität? Welche Art reales Leben?

,von Mobilität (öffentlicher Verkehr, privater PKW, Flug- Wie könnten Computerspielsüchtige wieder in eine reale zeug, etc.) benützen wir am häufigsten und warum? (statt virtuelle) Welt zurückfinden?, ,Wer in der Welt hat Zugang zu Mobilität, d.h. unter- Wie kann ich selbst mein Computerspielverhalten so

schiedlichen Verkehrsmittel, wer nicht? Warum nicht? kontrollieren, dass ich nicht süchtig werde? Welche Maß-, In welcher Weise sind Straßenverkehr und Verkehrsmittel nahmen wende ich selbst an?

positiv oder negativ für die Welt ? Oder: In welcher Weise könnte Mobilität die Welt zerstören? 6. Abschließend können die TN selbst , Kann ich mir (m)eine Welt ohne Mobilität, Individual-

,verkehr vorstellen? Oder: Was würde eintreten, wenn ich Comics, ,auf mein Auto (das Auto meiner Eltern) von heute auf Powerpointpräsentationen, ,morgen verzichten müsste? Fotoserien oder , Theaterstücke sowie Sketches

2. Die Ergebnisse der Kleingruppen werden präsentiert. Kurze Kommentare und Diskussionen sind erwünscht. zum Thema: »Wie retten wir die Welt?« oder »So retten wir

die Welt!« gestalten. Die Beiträge dürfen durchaus satiri-3. Alle vier Kurzfilme werden angeschaut. schen Charakter haben.

Weitere Arbeitsmöglichkeit: Die TN entwerfen ein positives 4. Analyse der Kurzfilme mit folgenden Fragen und oder negatives Zukunftsszenario für ihren Wohnort, ihre Vergleich mit der Kleingruppenarbeit von Schritt 1: Region, ihren Staat etc.

, Welche Szene hat mich persönlich besonders angespro-chen? Warum?, In welcher Weise sind die Szenen realistisch? Was könnte

tatsächlich eintreten? Was ist (eher) übertrieben?, Inwiefern weist unser Verhalten Ähnlichkeiten mit dem

im Film angesprochenen Themen auf? Inwiefern unter-scheidet es sich? , In welcher Weise unterscheidet sich das Verhalten von

Männern und Frauen in den im Film aufgezeigten Themenbereichen? , Was braucht der Mensch zum Leben? Was ist unbedingt

notwendig? Was ist Luxus?, Auf was in meinem Leben könnte ich auf keinen Fall ver-

zichten und warum nicht?

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Baustein 2: SCHWARZER HUMOR?

Ziel: Die TN setzen sich mit der Machart der vier Kurzfilme auseinander und analysieren, was mit »Schwarzer Humor« gemeint ist. Zielgruppe: Jugendliche ab 16 J. und Erwachsene Dauer: ca. 40 Min. Material: Kärtchen, Stifte, Definition von »Schwarzer Humor«

1. Die vier Kurzfilme werden gemeinsam angeschaut.

2. Analyse der Machart des Filmes »Schwarzer Humor«: Die TN versuchen miteinander zu analysieren, mit welchem Stilmittel diese Filme Probleme aufzeigen bzw. was Erwachsene aus ihrem Dornröschenschlaf wachrütteln und »Schwarzer Humor« bedeutet. zum Handeln anregen könnten. Es wird ja auch immer zum Anschließend wird eine gemeinsame Definition von Schluss gesagt: »Denken sie darüber nach!« Die Argumente »Schwarzer Humor« versucht, siehe dazu auch: werden auf je ein Kärtchen geschrieben.http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Humor

–> Die Gruppe B findet Argumente, in welcher Weise diese Filme kontraproduktiv sind und demotivieren sind, nach dem Motto: »Es ist ja eh alles schon zu spät«. Ebenso mög-lich ist, dass durch die starke Überzeichnung, die Probleme verharmlost werden nach dem Motto: »So etwas wird nie eintreffen, weil es einfach zu übertrieben ist.« Die Argu-mente werden auf je ein Kärtchen geschrieben.

Nachdem beide Gruppen möglichst viele Argumente gefun-den haben, beginnt das Streitgespräch. Zwei TN beobachten folgende Bereiche:

, Welche Argumente werden auf jeder Seite verwendet?, Wie wird überwiegend diskutiert, sachlich, emotional,

etc.?3. Die TN teilen sich in zwei Gruppen A und B auf und , Welche Argumente sind überzeugend und warum?bereiten ein Streitgespräch vor. Mindestens zwei der TN , Welche überzeugen nicht, warum nicht?sollten als Beobachtende zur Verfügung stehen.

4. Analyse des Streitgesprächs: Abschließend analysieren –> Die Gruppe A findet Argumente, in welcher Weise diese die TN und die Beobachtenden ihr Streitgespräch, welche Filme hilfreich für die Analyse und Diskussion der ange-Erkenntnis daraus gewonnen wurde, welche Besonderhei-sprochenen Probleme sind, wie diese die Jugendlichen und ten aufgefallen sind, was die Beobachtenden gesehen haben.

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Page 9: WIE ZERSTÖREN WIR DIE WELT UNTERWEGS IN DIE How to …€¦ · Fliegen bedeckt. So zerstört Essen die Welt. Der Moderator erscheint mit einer Fliegen- Der Moderator erscheint mit

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How to destroy the WorldWIE ZERSTÖREN WIR DIE WELT

Baustein 3: WIE GESTALTEN WIR UNSERE WELT? , 7. Durch die Erfindung der Mülltonne, wo alle nutzlosen Dinge hineingeworfen werden konnten, wurden die Men-schen aufgefordert und verführt, ihren Konsum zu er-Ziel: Die TN setzen sich durch soziometrische Übungen mit höhen, was sie auch taten.den Inhalten der Kurzfilme vertiefend auseinander.

Zielgruppe: Jugendliche ab 14 J. und Erwachsene , 8. Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Dauer: je nachdem wie viele Fragen bearbeitet werden,

individuellem Wegwerfverhalten und unseren aktuellen ca. 40–50 Min. Umweltproblemen, denn ich selbst produziere gar nicht Material: Klebeband, Kärtchen mit 0%–50%–100%, Aus-so viel Müll.sagen

, 9. Ich persönlich würde sehr gerne Müll vermeiden, aber 1. Die vier Kurzfilme werden gemeinsam angeschaut.die Industrie sollte zuerst auch weniger Verpackungen produzieren.2. Soziometrische Übungen: Auf dem Boden quer durch den

Raum wird mit einem Klebeband eine Linie geklebt. An , 10. Das Auto ist eine technische Errungenschaft, die für einem Ende wird ein Kärtchen mit 100%, in der Mitte ein

Männer geradezu erotische Qualitäten besitzt. Ein Mann Kärtchen mit 50% und am anderen Ende ein Kärtchen mit ohne Auto ist eben kein richtiger Mann!0% hingeklebt. Die TN stehen anfangs im Raum und werden

eingeladen, sich zu jeder der folgenden (provokanten) Aus-, 11. Ein Leben ohne Auto – egal wie angetrieben – ist sagen auf der Linie zu positionieren: Falls sie der Aussage

heutzutage nicht mehr möglich, denn die Menschen zustimmen bei 100%, falls sie ablehnen bei 0%. Wenn alle wollen und müssen mobil sein, schon alleine um in die sitzen, werden unterschiedliche Meinungen und Positionen Arbeit zu kommen. Es gibt keine Alternativen.eingeholt. Es sollte darauf geachtet werden, dass im Laufe

der Übung alle möglichst einmal zu Wort kommen konnten. , 12. Eine Person alleine kann nichts bewirken. Deshalb Es können auch nur einzelne der folgenden oder Teile der

würde es auch nichts nützen, wenn ich auf mein Auto Aussagen herangezogen werden.verzichten würde.

Die Aussagen:

3. »Wie gestalten wir unsere Welt«: , 1. Der Stress und die Zeitnot der heutigen Menschen

Abschließend analysieren die TN neue Gestaltungsmöglich-machen Computerspiele zu einer attraktiven Spielalter-keiten ihres eigenen Umfeldes:native, um sich zu erholen.

, Was bedeutet für mich Nachhaltigkeit, nachhaltiges , 2. In Computerspielen kann ich endlich die Person sein,

Handeln?die ich im wirklichen Leben niemals werden kann. In , Wie kann ich mein Leben nachhaltig gestalten? Was muss Computerspielen bin ich einfach wer!

ich verändern? , In welcher Weise bräuchte ich von wem Unterstützung?

, 3. Die computerspielenden Menschen ziehen sich zu-, Wie kann die Gemeinde nachhaltiges Bewusstsein sehends in die virtuelle Welt zurück und vernachlässigen

schaffen, damit mehr Menschen dazu motiviert werden, ihre Arbeit. Sie hören sogar auf, zu essen, Kinder zu zeu-anders zu handeln?gen, Beziehungen zu pflegen. Deshalb sind sie auch so , Welche Veränderung wäre im Moment am dringendsten?gefährlich.

Die Ergebnisse werden gut sichtbar aufgeschrieben und , 4. Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel zerstören die

Schritte der Umsetzung angedacht.Welt, weil sie uns krank machen.

Autorin: Birgit Henökl-Mbwisi, 5. Es ist viel praktischer, Fast Food zu essen, denn da

brauchen wir nicht mehr so viel Zeit und Mühe aufwen-den, um das Essen zuzubereiten. Außerdem können viele nicht mehr kochen.

, 6. Früher gab es nicht so viel Müll wie heute, weil das meiste wiederverwendet, repariert oder anderwärtig ge-nutzt wurde.

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