Wien-Journal 2016 · Wien-Journal 2016 WIENS MÄRCHENSCHLÖSSER TORTENSCHLACHT IM KAFFEEHAUS BEST...

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Wien-Journal 2016 WIENS MÄRCHENSCHLÖSSER TORTENSCHLACHT IM KAFFEEHAUS BEST OF CONTEMPORARY VIENNA Seite 10 Seite 12 Seite 4 Schloss Schönbrunn

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Wien-Journal2016

WIENSMÄRCHENSCHLÖSSER

TORTENSCHLACHTIM KAFFEEHAUS

BEST OFCONTEMPORARY VIENNA

Seite 10

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Schloss Schönbrunn

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Verbindung von imperial und modern macht Wien einzigartig. AlsKaiser Franz Joseph 1916 starb, war Wien eine Weltmetropole. 100 Jahrespäter ist die Stadt zum modernen Zentrum zeitgenössischer Kunstavanciert. Und hat dabei den Glanz von einst nicht verloren. BegleitenSie uns auf eine Zeitreise durch Wiens „Märchenschlösser“. Wie „ViennaGloriosa“ von einst gegenwärtig interpretiert wird, erleben Sie imKulturareal des MuseumsQuartiers – als spannendes Miteinander vonBarock und Avantgarde.

Mit „Best of contemporary Vienna“ (Seiten 12/13) laden wir Sie ein,zeitgenössische Kunst und Musik sowie aktuelles Design zu erkunden.Der schwedische Illustrator Dennis Eriksson hat das Angebot mit einemAugenzwinkern für Sie gezeichnet. Eriksson hat u. a. auch schon fürSpotify, Citroën und das schwedische TV gearbeitet. 2014 hat er in Wienmit einem großen Live-Zeichenevent Aufsehen erregt.

Wie modernes Design in klassischer Umgebung entsteht, verrät Ihnenunser Artikel über die jüngste Generation von Modemachern. Undwir zeigen Ihnen, wo Sie umgekehrt klassisches Design in modernenAusstellungshallen finden. Dass die Musikstadt Wien weit über ihreGrenzen hinaus für gute Töne sorgt, beweist die Vienna SymphonicLibrary. Für diese gigantische Sound-Datenbank werden seit 15 JahrenTöne und Tonfolgen klassischer wie seltener Orchesterinstrumenteeingespielt. Hollywoods Filmmusik-Schaffende sind vom WienerWohlklang begeistert – wie uns Grammy-Preisträger James NewtonHoward (u. a. Filmmusik zu „The Dark Knight“) exklusiv verraten hat.

Wer „Party jeden Tag“ zu seinem Lebensmotto erwählt hat, bekommtvon uns die besten Tipps. Beim 60. Eurovision Song Contest im Mai2015 hat sich Wien als weltoffener und toleranter Gastgeber präsentiert.Einige Highlights dieses Events haben wir in Bildern festgehalten. Auchbeim Donauinselfest machen drei Millionen Besucher Jahr für JahrParty. Darüber und über weitere Festivals zum Flanieren berichten wirebenso wie über Flaniermöglichkeiten in den Parks und Gärten, in denFußgängerzonen und auf den Straßenmärkten der Stadt. Die sind fürKostproben ebenso gut wie Wiens Kaffeehäuser, die Sie mit „klassischen“Tortenkreationen begrüßen. Zu all dem wünsche ich Ihnen: genussvolleLektüre ...

Ihr

Norbert KettnerWiener Tourismusdirektor

BildnachweiseTitelseite: Schönbrunn: ©WienTourismus / Peter Rigaud · Seite 2:Norbert Kettner: ©WienTourismus / Peter Rigaud; Illustration Ananasdamast: MiriamWanzenböck · Seite 3:Details nachfolgender Abbildungen: siehe diese · Seite 4: Schönbrunn: ©WienTourismus / Peter Rigaud; SchlossWilhelminenberg: © Austria TrendHotels; Geymüllerschlössel: MAK-Expositur Geymüllerschlössel, Außenansicht © Peter Kainz / MAK; Hermesvilla: ©WienMuseum / Hertha Hurnaus; Schloss Neugebäude: Harald Jahn / picturedesk.com · Seite 5:Winterhalter: Franz XaverWinterhalter, 1865, MD 042822/000, GG.007098 © Bundesmobilienverwaltung /Foto: Gerald Schedy; Conchita in der Kaisergruft: © www.rainerstudio.com, Denkmal Franz Joseph: © Schaub-Walzer / PID · Seite 6/7:Konzerthaus: © VSL; Heckelphon: © VSL; Glasharmonika: © VSL; James Newton Howard: ©Wim Lippens; RSO: © Hollywood in Vienna; Grubinger: © Christian Schneider; Konzerthaus,Hauptstiege: © Tali Amitai-Tabib; Theater an derWien: © Rupert Steiner; Mozart: ©Mozarthaus Vienna / David Peters; Rathaus: ©WienTourismus / Karl Thomas · Seite 8/9: Bradaric Ohmae: © NicoleMariaWinkler; Ferrari-Zöchling: © Severin Koller; FemmeMaison: © FemmeMaison; Meshit: © Photo: Matthias Aschauer;Josef Hoffmann: © Peter Kainz / MAK; Küche: SWKüche,Wien um 1960; © Bundesmobilienverwaltung, Foto: Lois Lammerhuber; Miss Lillys Hats: ©miss lillys hats, Jürgen Hammerschmid; Mühlbauer: ©WienTourismus / Peter Rigaud · Seite 10/11: Sacher-Torte: © Hotel SacherWien; Imperial-Torte: © Hotel Imperial /imperialvienna.com; Torten: ©WienTourismus / Peter Rigaud; Demel: ©WienTourismus / Peter Rigaud; Supersense: © Gebhard Sengmüller; Phil: © David Auner; Marco Simonis: © www.photo-simonis.at; Weingut Cobenzl: ©Weingut Cobenzl / Golser; Liesenpfenning: ©WienWein;WienWein Schönbrunn: © Herbert Lehmann ·Seite 12/13: Illustration: Dennis Eriksson · Seite 14/15: Riesenrad: ©WienTourismus / Christian Stemper; Stadtpark: ©WienTourismus / Peter Rigaud; Augarten: © Österreichische Bundesgärten; Oberlaa: © Norbert Stöckl; Bonsai: © Österreichische Bundesgärten; Zitronen: © Österreichische Bundesgärten; Wildschwein:©MA 49 - Pieper; Donauinsel: ©WienTourismus / Christian Stemper · Seite16/17:Donauinselfest: ©WienTourismus / Karl Thomas; Gürtel Nightwalk: ©WienTourismus / Hertha Hurnaus; Donauinsel: ©WienTourismus / Christian Stemper; Muse: © Travis Shinn; Donaukanaltreiben: ©WienTourismus / Bernd Preiml; MelodyGardot: © Universal Music; Besuch der alten Dame: © VBW; Staatsoper: © by Jazz Fest Wien Archiv; Popfest: © Simon Brugner / Theyshootmusic.com; Sigrid Hauser & Ephraim: © VolksoperWien · Seite 18/19:Markt: ©WienTourismus / Peter Rigaud; Standlerin: Brasch Dieter / Gusto / picturedesk.com; Brunnenmarkt 1950:©MA59-MarktamtsmuseumWien; Schaufensterbummel: ©WienTourismus / Peter Rigaud; Graben: ©WienTourismus / GerhardWeinkirn; Lichterloh: ©WienTourismus / Peter Rigaud · Seite 20:Donautechno: © Benjamin Fehringer; Sass: © David Auner; Volksgarten: © Gregor Lechner · Seite 21: Mans Zelmerlöw: © ORF /Milenko Badzic; Rathaus: Thomas Unterberger; Ampelpärchen: Thomas Unterberger; Bühnenshow: © ORF / Thomas Ramstorfer; Partystimmung am Rathausplatz: Thomas Unterberger; Umarmung: Thomas Unterberger; Schwedische Fans: Thomas Unterberger; Golden Boys: Thomas Unterberger; Fans vor der Stadthalle: ThomasUnterberger; Waterloo & Robinson: Thomas Unterberger; Britische Fans: Thomas Unterberger; Conchita: © ORF /Milenko Badzic · Seite 22: Tourist Info Albertinaplatz: © Hertha Hurnaus; Smartphone: © tina vienna · Seite 23:Neujahrskonzert: ©WienTourismus / Lois Lammerhuber; Wiener Eistraum: ©WienTourismus / LoisLammerhuber; Ballsaison: ©WienTourismus / Peter Rigaud; Marathon: ©WienTourismus /Wolfgang Simlinger; Wiener Festwochen: © ReinhardWerner / Burgtheater; v.l.n.r. Birgit Minichmayr (Gunhild Borkman), Max Rothbart (Erhart Borkman); Life Ball: Life Ball © Harald Klemm; GalleryWeekend: © Feiersinger / Janda;Sommernachtskonzert derWiener Philharmoniker: © PH / Foto: Richard Schuster; Genussfestival: © PID-Votava; Vienna Pride: HosiWien © Dominik Steinmair; ImPulsTanz: © KarolinaMiernik; Oper live am Platz: ©Wiener Staatsoper / Michael Pöhn;WienerWiesn: © Roland Rudolph;Weihnachtsmärkte: ©WienTourismus /Christian Stemper; Silvesterpfad: ©WienTourismus / Karl Thomas

Medieninhaber: WienTourismus, A-1030Wien, Invalidenstraße 6, www.wien.info ·Konzept & Chefredaktion:WienTourismus, Andrea Kostner · Projektkoordination: Paul Daniel · Text: Susanna Burger, Paul Daniel, Elisabeth Freundlinger, Susanne Kapeller,Andrea Kostner, Angelika Öttl, Martina Polzer, Robert Seydel · Lektorat: Renate Hofbauer · Fotoredaktion:Anna-ElisabethMenz · Fotorecherche: Elisabeth Freundlinger · Layout:Kreativ · Mag. Evelyne Sacher-Toporek ·Kreation: Jung vonMatt / Donau ·Printed in Austria by Berger · 2854/15/105

Alle Angaben ohne Gewähr. Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

Der „Hofdamast“ – hier zeitgenössisch interpretiert – ist ein imperialer Stoff mitstilisierter Ananasfrucht. Er wurde ausschließlich am Wiener Hof verwendet.

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27 Schlösser gibt es in Wien – vomanmutigen Künstler-Schlösschenüber verträumte Liebesschlösser biszum prächtigen Schloss Schönbrunn,der einstigen Sommerresidenz derHabsburger. Kaiser Franz Joseph starbhier vor 100 Jahren. Auch viele ande-re Wiener Orte erinnern an den legen-dären Monarchen.

WIENSMÄRCHEN-SCHLÖSSER

Eine Generation junger Designersorgt nicht nur in der Wiener Mo-deszene für frischen Wind. Längsthaben die Newcomer internationalesParkett betreten. Ebenso wie Wienskreative Hutmanufakturen. Sie alleschließen nahtlos an die lange Tradi-tion der Wiener Design-Kunst an, vonder einige hiesige Museen erzählen.

Viele der namhaften Wiener Tradi-tionscafés servieren geniale Torten-Kreationen, die auch den Namen desjeweiligen Hauses tragen. Genießerschätzen die Stadt auch, weil so man-ches Geschäft hier zugleich ein Lokalist. Und weil in Wien der Wein einenbesonderen Stellenwert hat.

NEUEMODEMACHER

BEST OF CON-TEMPORARYVIENNA

Grammy-Preisträger James NewtonHoward nützt sie genauso wie man-cher Hobby-Komponist. Und Film-musik made in Hollywood wäreheute ohne den speziellen Sound derVienna Symphonic Library undenk-bar. Ein Parade-Exportartikel derMusikstadt Wien, in der das Konzert-haus Furore macht und einige musi-kalische Jubiläen ins Haus stehen.

BIBLIOTHEKDER KLÄNGE

In Wien findet man zeitgenössischeKunst in vielen Ausprägungen. InMuseen, bei Kunst-Events und imöffentlichen Raum, in der Musik undan der Decke von Restaurants. Undnatürlich findet man sie auch imWien-Journal, humorvoll illustriertvon Dennis Eriksson.

TORTEN-SCHLACHT IMKAFFEEHAUS

Die Zahlen sprechen für sich:850 Parks und Grünanlagen,100.000 Alleebäume und 1,2 Millio-nen Sommerblumen – so viel öffent-liches Grün gibt’s sonst nirgendwo.Liebhaber schwärmen u. a. vomAlpengarten und von japanischenParks. Die beste Umgebung fürsLaufen und einschlägige Events vomVienna City Marathon bis zum NightRun.

GRÜN,GRÜNER,WIEN

Die Donauinsel, der Donaukanal undder Gürtel verwandeln sich alljähr-lich in Festival-Zonen mit unzähli-gen Bühnen. Konzerte, DJ-Sets undKulinarik locken. Auch bei Europasgrößter Gratis-Open-Air-Party, demDonauinselfest. Selbstverständlichbietet Wien auch Jazz-Aficionadosund Musical-Maniacs allerhand.

FESTIVALSZUMFLANIEREN

Die Wiener Märkte mit ihrem bun-ten, frischen Angebot bieten prallesLeben voll genussreicher Entdeckun-gen. Vom Brunnenmarkt, dem längs-ten ständigen Straßenmarkt Europas,bis zu kleinen Delikatess-Märkten.Auch Wiens Fußgängerzonen mitihrem attraktiven Shopping-Angeboteignen sich bestens zum Flanierenund Gustieren.

ES MUSSNICHT IMMERNASCHMARKTSEIN

In Wien kann man jeden Tag abtan-zen und es gibt viele gute Gründe,das Party-Outfit einzupacken. BeimEurovision Song Contest im Mai2015 haben Tausende in der WienerStadthalle und in Fan-Zonen wiedem Eurovision Village am Rathaus-platz gefeiert. Unser fotografischerRückblick beweist: Die ganze Stadtwar in Party-Stimmung.

PARTYJEDEN TAG

Damit Sie nicht lange suchen müs-sen, wo Sie ein Hotel buchen unddie Wien-Karte kaufen können, woSie einen Stadtplan geschenkt be-kommen und Gratis-WLAN finden,haben wir die Reise-Basics übersicht-lich zusammengestellt. Dazu gibt’sein paar Tipps zu noch mehr Wien-Highlights.

ÜBER WIENINFORMIEREN

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Schönbrunn zählt zu den schönstenSchlössern Europas. Im Park befindetsich auch der älteste noch bestehendeZoo der Welt.

Im Geymüllerschlössel (l.)kann man historische

Uhren bewundern. DieHermesvilla (M.) bekam Sisivon Franz Joseph geschenkt.

WIENS MÄRCHEN-SCHLÖSSER27 Schlösser gibt es inWien – von den prächtigen Habsburger-Residenzen bis zum versteckten Künstler-Schlösschen.

Die Zeit der Kaiser, Fürsten und Grafen in Wien ist vorbei.Doch ihre Schlösser gibt es nach wie vor. Zum Pflichtprogrammjedes Wien-Besuchers zählt Schloss Schönbrunn mit seinen1.441 Räumen und dem prachtvollen Park, durch den schon Sisiund Franz Joseph lustwandelten. Oder das Belvedere, damalsSommerresidenz eines nach Geltung drängenden kleinenPrinzen (Eugen),heuteHeimateinerwertvollenKunstsammlung.Nicht zu vergessen die Hofburg, die von einer 55 mal 55 Metergroßen mittelalterlichen Befestigungsanlage bis zum Endeder österreichisch-ungarischen Monarchie 1918 zu einer dergrößten Herrscherresidenzen Europas erweitert wurde. SchlossNeugebäude hingegen, von Kaiser Maximilian II. (1527–1576) inAuftrag gegeben, wurde nie ganz fertig gestellt, glänzt aber miteinem Renaissance-Garten, in dem sich einst auch wilde Tieretummelten. Heute gibt’s hier jeden Sommer Open-Air-Kino.

LiebesschlösserEine Nummer kleiner, dafür aber fertig gebaut, ist das SchlossWilhelminenberg. Heute ein Hotel, bieten Café- und Restaurant-terrasse einen perfekten Blick über Wien. Fürst Moritz vonMontléart erwarb das Schloss am Gallitzinberg und schenkte es1866 seiner Gattin Wilhelmine. Als Draufgabe gab’s die inoffizi-elle Umbenennung des Berges in Wilhelminenberg. Ein ähnli-ches Geschenk erhielt auch Sisi: Kaiser Franz Joseph ließ für siedie Hermesvilla im Lainzer Tiergarten errichten. Dort sollte dieumtriebige Monarchin ein Zuhause finden. Doch obwohl unteranderem Gustav Klimt das Privatgemach der exzentrischen Kai-serin gestaltete, verbrachte Sisi nur wenige Tage im Jahr hier.

In der Nähe von Sisis Prunkvilla liegt das 1394 erstmals er-wähnteErzbischöfliche SchlossOber St. Veit. Kurz gehörte esMaria Theresia. Die restlichen Jahrhunderte verbrachten dieWiener Erzbischöfe hier ihre Sommerferien. Sehenswert sindvor allem die vom Maler Johann Nepomuk Bergl kunstvoll ge-stalteten Zimmer, wo Landschaften, Tiere und Menschen zusehen sind. Während im geistlichen Schloss die Uhren stehengeblieben sind, ticken sie im weltlichen Geymüllerschlösselumso lauter: Die Außenstelle des Museums für angewandteKunst/Gegenwartskunst – MAK, 1808 als Sommersitz einesBankiers errichtet, beheimatet 160 Alt-Wiener Uhren aus derZeit zwischen 1760 und der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun-derts. Ebenfalls sehenswert: die Biedermeier-Möbel.

KünstlerschlösserAuch Künstler wohnten in Wien in Schlössern: So bezogHugo von Hofmannsthal 1901 das Maria-Theresien-Schlösslim heutigen 23. Bezirk. Bis zu seinem Tod 1929 lebte derSchriftstellerhier.Heuteheißt esHofmannsthal-Schlössl.Gleichzwei Musiker besaßen dasselbe Barockschloss im 19. Bezirk:Emanuel Schikaneder, Librettist von Mozarts Oper „DieZauberflöte“, von 1802 bis 1812 und der OperettenkomponistFranz Lehár von 1932 bis 1944. Letzterer schrieb hier seinWerk „Giuditta“. Der Name des Schlosses lautet – wenigüberraschend – Lehár-Schikaneder-Schlössl.

In direkter Nachbarschaft zu Schönbrunn befindet sich dasSpringer-Schlössl. Der Großindustrielle Freiherr von Springerließ es 1887 errichten. Das Areal, auf dem es steht, gehörte einstdem Freiherrn von Hügel. Der war kaiserlicher Oberstgarten-meister in Schönbrunn. Die 170 Naturdenkmäler im riesigenPark zeugen heute noch von Hügels gärtnerischer Kunstfertig-keit. Der Kaiser und sein Gärtner als Nachbarn – das gibt’s auchnur in Wien.

Der Blick vom Schloss Wilhelminenberg aufWien ist großartig.

Schloss Neugebäude wurde nie ganz fertig gestellt.

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Franz Joseph wurde durch seine Allgegenwärtigkeit in einer langenRegierungszeit, die persönlichen Schicksalsschläge sowie die

wirtschaftlichen und kulturellen Errungenschaften der Zeit, die man mitihm in Verbindung setzte, an denen er aber nur teilweise beteiligt war, zumSymbol der alten Monarchie. Allerdings darf man nicht vergessen, dass dieerste Phase seiner Herrschaft vom schlimmen Wüten in Ungarn und derDurchsetzung eines Absolutismus geprägt war. Zudem blieben die nationalenund sozialen Probleme weitgehend ungelöst, was wesentlich zum Ende desVielvölkerstaates beitrug.Karl Vocelka, Historiker und Autor („Franz Joseph I. 1830–1916. Kaiser von Österreich und Königvon Ungarn. Eine Biographie“)

Aus den Erzählungen von Leuten, die den Kaiser nochpersönlich kannten, ist er mir als humorvoller Mensch

in Erinnerung. Das ist ein Aspekt, der aber in der öffentlichenWahrnehmung kaum bekannt ist. Jedenfalls war er einePersönlichkeit mit starken Prinzipien und einem hohen Ehrbegriff,was sich auch in seiner Politik widergespiegelt hat.Karl Habsburg-Lothringen, Ururgroßneffe Kaiser Franz Josephs

ES WAR SEHR SCHÖN,ES HAT IHNSEHR GEFREUT!

Franz-Joseph-Denkmal im Burggarten

Kaiser Franz Joseph starb vor 100 Jahren imSchloss Schönbrunn. Noch heuteerinnern zahlreiche Orte in Wien an den berühmten Habsburger.

Als gutmütiger alter Herr in Uniform mit Backenbart und Gemahl von Kaiserin„Sisi“ Elisabeth ist Franz Joseph (verklärt) in die Geschichte eingegangen. Vor100 Jahren, am 21. November 1916, starb der am längsten regierende (68 Jahre!)Habsburger-Kaiser. Aus diesem Anlass finden im Schloss Schönbrunn sowieim Hofmobiliendepot, in der Kaiserlichen Wagenburg und im niederösterrei-chischen Schloss Niederweiden Ausstellungen statt (16.3.–27.11.2016). Sie be-leuchten unterschiedliche Aspekte des Monarchen, unter dessen Regentschaftunter anderem der Bau der Ringstraße, die Rückkehr zum Absolutismus, derAusgleich mit Ungarn und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges fielen (siehedazu die Zitate zweier prominenter Franz-Joseph-Kenner).

In Wien begegnet man Franz Joseph heute noch. Nicht nur in Form von In-schriften auf zahlreichen Ringstraßen-Gebäuden. Sondern zum Beispiel auch imBurggarten: Dort steht das einzige Denkmal des Kaisers. Und das erst seit 1957.Denn bis zu diesem Zeitpunkt stand es versteckt in der Militär-Kadettenschulein Breitensee. Begraben liegt Franz Joseph, der drei Mal für den Friedensnobel-preis vorgeschlagen wurde, in der Kaisergruft zwischen Sisi und dem gemein-samen Sohn Rudolph. Die Kaiserappartements in der Hofburg erlauben einenEinblick in das private Leben des Monarchen, der mehrere uneheliche Kindermit seiner Geliebten Anna Nahowski gehabt haben soll. Mit seiner langjährigenGefährtin Katharina Schratt verband den Kaiser hingegen lediglich eine innigeFreundschaft.

15 legitime Enkelkinder und 55 Urenkel hatte Franz Joseph. Der Fortbestand derDynastie Habsburg-Lothringen schien also gesichert, als der greise Kaiser 1916im damals biblischen Alter von 86 starb. Zwei Jahre später war die österrei-schisch-ungarische Doppelmonarchie am Ende, die Erste Republik wurde aus-gerufen. Das Bild des liebenswürdigen alten Herrn mit Bart aber blieb.

Kaiser Franz Joseph (hier auf einemPorträt von Franz Xaver Winterhalterin den Kaiserappartements) regierte68 Jahre lang.

In der Kaisergruft liegtFranz Joseph begraben,links davon seine FrauElisabeth. Conchita Wurststattete den beiden einenBesuch ab.

Text: Robert Seydel

BIBLIOTHEKDER KLÄNGEDie Vienna Symphonic Library, eine gigantische Ton-Daten-bank, revolutioniert seit Jahren von Wien aus den Musik-markt, speziell im Bereich der Filmmusik. Musikschaffende –von Grammy-Preisträgern wie James Newton Howard bis zuHobbykomponisten am Heim-PC – nutzen die unendlichenMöglichkeiten.

Gründer der Vienna Symphonic Library ist ein ausgebildeterMusiker: Herbert Tucmandl war unter anderem Cellist bei denWiener Philharmonikern, später Kameramann, Regisseur undKomponist. Seit dem Jahr 2000 werden unter seiner LeitungEinzeltöne, aber auch Tonfolgen aller Orchesterinstrumenteeingespielt, von der Solo-Violine bis zum Kontrabass-Ensemble,vom Konzertflügel bis zum Heckelphon (eine der Oboe ver-wandte Instrumentenrarität). Selbst Stimmen oder beispielswei-se Pfeifen werden mittlerweile in allen nur erdenklichen Varian-ten aufgenommen. Derzeit sind zwei Millionen Audio-Samplesals Download erhältlich. Diese mit Abstand größte Sammlungmacht die Vienna Symphonic Library zum Weltmarktführer.

Hollywood, Pop und Song ContestAm Computer können die einzelnen Samples Schritt für Schrittzur perfekt klingenden Orchesterpartitur zusammengestelltwerden, was aus der modernen Musik-Produktion nicht mehrwegzudenken ist. Ob Musik für TV-Serien wie Tatort, The Men-talist oder CSI: Miami, internationale Werbekampagnen oderMusical-ProduktionenbishinzumgroßenFeldderFilmmusik –weltweit setzen über 40.000 Musiker, Komponisten, Arran-geure und Produzenten die Produkte der Vienna SymphonicLibrary ein.

Top-Musiker, oft aus den Reihender Wiener Philharmoniker oder

der Wiener Symphoniker, spielenin monatelanger Arbeit alle nur

erdenklichen Töne und Tonfolgenfür die Vienna Symhonic Libraryein. Auch auf dem Heckelphon.

Auch die seltensten Instrumentewerden aufgenommen, etwa eine

Glasharmonika.

Hollywood-Filmkomponisten wie Danny Elfman, Alan Silvestri,James Newton Howard sowie die Oscar-Gewinner AlexandreDesplat (2015 für The Grand Budapest Hotel) und A. R. Rahman(2009 für Slumdog Millionär) nützen die Musiksoftware desWiener Unternehmens ebenso wie Herbie Hancock, LennyKravitz, Beyoncé, Céline Dion und Massive Attack. Selbst beimjährlichen Eurovision Song Contest, 2015 fulminant in Wien ge-feiert, stammen die opulenten Orchesterklänge von der ViennaSymphonic Library.

Filmmusik made in ViennaDerzeit wird eifrig daran gearbeitet, Wien als zukunftsweisendenStandort im Bereich der internationalen Filmmusik-Produktionzu etablieren. Die Vienna Symphonic Library renoviert dieaus den 1940er-Jahren stammende Synchronhalle der Rosen-hügelstudios, um diese als „Synchron Stage Vienna“ zu einerder weltweit führenden Aufnahmeorte für Musikproduktionenauszubauen, vor allem für sogenannte Hybrid-Produktionen,bei denen virtuelle Klänge mit Live-Einspielungen verbundenwerden. Aufgrund ihrer herausragenden akustischen Eigen-schaften ist die Synchronhalle den gegenwärtig führenden Auf-nahmebühnen in Los Angeles, London oder Berlin mindestensebenbürtig. Parallel dazu wird ein Filmmusik-Orchester aufge-baut, das den hohen Qualitätsansprüchen der Studios und Film-produzenten gerecht wird.

James Newton Howard über die Vienna Symphonic Library

Er ist einer der angesehensten Holly-wood-Komponisten: 2009 gewann JamesNewton Howard den Grammy-Awardfür die Filmmusik zu „The Dark Knight“(zusammen mit Hans Zimmer).Howard vertont verschiedene Filmgen-res, von leichter Unterhaltung (FrenchKiss, Tage wie dieser) über Actionfilme(Auf der Flucht, Vertical Limit) undThriller (Zwielicht, Die Dolmetscherin)bis hin zu Dramen (Schnee, der aufZedern fällt). Auch das Titelthema zurFernsehserie Emergency Room stammtvon ihm.

Howard über die Vienna SymphonicLibrary:„Für mich war Wien immer das Zentrum derMusikwelt. Die Vienna Symphonic Libraryspielt seit vielen Jahren eine Schlüsselrollein meiner Komposititonsmethodik. Viele derSpecial Editions sind beachtlich und ViennaEnsemble Pro hat einen großen Beitrag zurEffizienz meiner Studioarbeit und zu meinenKompositionen ganz allgemein geleistet.“

James Newton Howard ist auch Preis-träger des Max Steiner Film MusicAchievement Awards 2015. Die Aus-zeichnung wird bei der jährlichen Film-

musik-Gala „Hollywood in Vienna“ im WienerKonzerthaus überreicht – ein glanzvollerAbend unter Live-Mitwirkung des renommier-ten Radio-Symphonieorchesters Wien, der viaTV in 35 Länder ausgestrahlt wird.

7WWW.WIEN.INFO

Text: Susanna Burger

Das Mozarthaus Vienna wurde 2006, zu Mozarts 250. Geburtstag, eröffnet,als Erlebniswelt mit Original-Wohnräumen, Ausstellungen, Installationen undVeranstaltungsort.

Percussionist Martin Grubinger gibt am 25. Juni 2016 im Wiener Konzerthauseine „Salsa Party“ mit Musik von James Ellis bis Joe Zawinul.

Das Wiener Konzerthaus, ein Ort der Begegnung fürMusikfreunde aller Genres

Das Theater an der Wien präsentiertinnovative Inszenierungen vom Barocküber Mozart bis zur Moderne.

AUFBRUCH IMWIENER KONZERTHAUSDas Wiener Konzerthaus ist einer der lebendigsten Orte der Stadt. Die Vielfaltdes kulturellen Angebots wächst von Jahr zu Jahr, neue Festivals bereicherndas Programm.

Hier ist die Musik zu Hause, und zwar nicht nur die Klassik. Die mehr als 800 Ver-anstaltungen pro Saison im Konzerthaus verteilen sich auf alle Genres: Jazz,World, Wienerlied, Musikkabarett, Filmmusik und Lesungen haben genauso ihrenFixplatz wie Alte Musik, Orchester-, Vokal- und Kammermusik und Künstlerpor-traits. Es ist das Konzerthaus, in dem viele faszinierende Musiker aus der ganzenWelt ihre Virtuosität mit dem Publikum teilen: der junge Liedermacher „Der Ninoaus Wien“ und die Wiener Philharmoniker, Jazztrompeter Wynton Marsalis undViolonistin Hilary Hahn, Percussion-Genie Martin Grubinger und Bariton ThomasHampson, das humoristische Musiker-Duo Igudesman und Joo, die SchauspielerCornelius Obonya und Sophie Rois.

Die zweineuenFestivals derSaison 2014/15finden ihreFortsetzung. „GemischterSatz“ im Mai lädt ein zum Verkosten – nicht nur Musik, sondern auch Litera-tur, Schauspiel, Bildende Kunst, dazu Kost-proben aus den Weingärten Wiens. Das„Bridges“-Festival im Juni steht für die Idee,im Europa des 21. Jahrhunderts Brücken zubauen – mit zeitgenössischer Musik. Es gibtauch regelmäßig mehrsprachige Führungendurch das Haus, ein Jugendstil-Juwel, das am19. Oktober 1913 in Anwesenheit von KaiserFranz Joseph I. eröffnet wurde.

HAPPY BIRTHDAY!2016 gibt es mehrfach Grund zum Feiern: Mozarts Geburtstagwiederholt sich zum 260. Mal und zwei Wiener Musikinstitu-tionen, das Mozarthaus Vienna und das Theater an der Wien,feiern ihr Zehnjahres-Jubiläum.

Am 27. Jänner 1756 wurde das Musikge-nie Wolfgang Amadeus Mozart geboren.In seinen produktivsten Wiener Jahrenresidierte er in der Domgasse 5. DieseWohnung ist heute Teil der ErlebnisweltMozarthaus Vienna. Zu ihrem zehnjähri-gen Bestehen gibt es ein besonders dichtesProgramm: eine neue Multimedia-Installa-tion zur Oper „Le Nozze di Figaro“, Kon-zerte u. a. mit Mezzosopranistin AngelikaKirchschlager und Ausstellungen, auch zuFalcos Welthit „Rock Me Amadeus“, dervor 30 Jahren veröffentlicht wurde.

Das Theater an der Wien, 1801 im GeisteMozarts von seinem Librettisten EmanuelSchikaneder erbaut, präsentiert sichheute als innovatives Opernhaus mitexzellentem Ruf. Seit 2006 hat es mehrals 80 neue Opernproduktionen gezeigt. Den zehnjährigenHöhepunkt kennzeichnen die Jubiläumsproduktionen imJänner: Den Auftakt macht die Premiere von Kurt Weills „DieDreigroschenoper“ in einer Inszenierung von Keith Warner,top besetzt mit Tobias Moretti, Angelika Kirchschlager, AnneSofie von Otter und Florian Boesch. Es folgen in konzertanterAufführung Beethovens „Fidelio“, geleitet von NikolausHarnoncourt, und Mozarts „Idomeneo“ mit René Jacobs.

Der Wiener Rathausplatz wird vom2. Juli bis 4. September 2016 wieder zumallabendlichen Treffpunkt: Musiklieb-haber verfolgen beimMusikfilm-Festivalam Rathausplatz Opern- und Konzert-

filme von Klassik bis Pop auf der riesigenLeinwand. Genießer kosten sich durch das

internationale Angebot der Gastro-Meile.

TIPPEvent

Tolle Silhouetten in der elegantenKollektion von Femme Maison.

Die Prints auf den Entwürfenvon Ferrari Zöchling entstehen inZusammenarbeit mit Künstlern.

Die zwei Designerinnen von Meshitentwerfen unangestrengte Looks.

NEUEMODE-MACHER

• Bradaric Ohmae:erhältlich bei Song (Praterstraße 11–13, 1020 Wien)

• FemmeMaison:erhältlich nach Voranmeldung im Atelier vonFemme Maison (Hahngasse 15, 1090 Wien)

•Meshit:erhältlich im Meshit Store(Westbahnstraße 25, 1070 Wien),bei Firis (Bauernmarkt 9, 1010 Wien),S/GHT (Kirchengasse 24, 1070 Wien),Glanz & Gloria (Schottenfeldgasse 77, 1070 Wien)

• GON:erhältlich bei Park (Mondscheingasse 20, 1070 Wien)

• Ferrari Zöchling:erhältlich bei Runway Vienna(Goldschmiedgasse 10, 1010 Wien)

Unverwechselbar: die Taschen vonBradaric Ohmae mit dem Wiener Geflecht.

Eine neue Generation junger heimischer Designer sorgt in der Wiener Modeszene für frischenWind und international für Aufsehen.

Sie sind jung und haben jede Menge kreative Ideen im Kopf. Kaum die Ausbildung abgeschlossen,gründeten in den vergangenen Jahren einige bemerkenswerte Newcomer ihre eigenen Modelabelsin Wien. Und das mit internationalem Erfolg. Auf Bradaric Ohmae etwa wurden schon Magazinewie Vogue und Elle aufmerksam. Das Designer-Duo besteht aus Tanja Bradaric und Taro Ohmae. Diebeiden experimentieren mit Traditionen, kokettieren mit Klischees und kombinieren Handwerk mitinnovativen Technologien. Vor allem die Taschen tragen eine unverwechselbare Handschrift. DasFlechtmuster der Thonet-Stühle (Wiener Geflecht genannt) findet sich hier als zentrales Elementwieder.

Ein bemerkenswertes Designer-Duo ist auch Femme Maison. Hinter dem Label stecken FranziskaFürpassundSiaKermani.DiebeidensindinspiriertvondemBildeinerextravaganten,selbstbewusstenFrau mit Ecken und Kanten, für die sie eine luxuriöse, feminine Mode entwerfen. Die hochwertigenMaterialen sind handverlesen, auch heimischer Loden kommt zum Einsatz. Besondere Prints undeleganter Minimalismus sorgen für einen unverkennbaren Stil.

Von Wien nach LondonIda Steixner und Lena Krampf landeten mit ihrem Label Meshit gleich zu Beginn ihrer Karriere denganz großen Coup. Teile ihrer ersten Kollektion wurden 2011 von der britischen Modekette Topshopentdeckt und eingekauft. Anfänglich war ihre Mode noch von Pop- und Jugendkulturen beeinflusst.Mittlerweile sind ihre Kollektionen klassischer geworden, Tragbarkeit steht aber noch immer im Vor-dergrund. Der Look ist cool und unangestrengt. 2014 eröffnete der Meshit Store im 7. Bezirk.

Sehenswerte PrintsEin vielversprechendes Modelabel ist GON, 2011 von Christina Steiner gegründet. Lockere, fließen-de Silhouetten prägen die Entwürfe. Christina Steiner verleiht ihnen mit eigens entwickelten Mus-tern und Drucken ihre persönliche Handschrift. Für besondere Seidendrucke steht auch die Modevon Ferrari Zöchling. Das Label wird von Romana Zöchling betrieben. Für ihre Prints, die auf dencleanen Entwürfen besonders gut zur Geltung kommen, arbeitet die Designerin mit verschiedenenKünstlern zusammen.

Spannender ModeexportNicht nur von Wien aus erobern junge heimische Designer das internationale Modeparkett: DerWiener Arthur Arbesser lebt mittlerweile in Mailand, machte sich 2012 mit seiner gleichnamigenModelinie selbständig und ist derzeit der neue Liebling der internationalen Modebranche. MarinaHörmanseder sorgt mit ihrer Korsett- und Ledermode von Berlin aus für Aufsehen. Sogar Lady Gagaträgt die ausgefallenen Kreationen der aus Wien stammenden Designerin.

9WWW.WIEN.INFO

Text: Susanne Kapeller

Weltstars wie Brad Pitt und Madonna tragen die schicken Modelle derMühlbauer Hutmanufaktur.

Design der WienerWerkstätte und ihresMitbegründers JosefHoffmann ist einSchwerpunkt im MAK.

Auch Design des 20. Jahrhunderts hat Platz im Hofmobiliendepot.

Die kunstvollen Kreationen vonMiss Lillys Hats werden ausVintage-Materialien gefertigt.

DESIGN IM MUSEUMInWien hat Design eine lange Tradition. Einen Überblick über Designder Vergangenheit und Gegenwart geben einige Wiener Museen.

WerdasschöneBacksteingebäudeanderWienerRingstraßebetritt, tauchtein in eine Welt aus Möbeln, Textilien, Teppichen, Holz- und Metall-arbeiten, Glas und Keramik. Das MAK – Österreichisches Museum fürangewandte Kunst/Gegenwartskunst ist die erste Adresse für gesammel-tes Design in Wien. Das Museum wurde 1863 als „k. k. ÖsterreichischesMuseum für Kunst und Industrie“ gegründet. Die Sammlung verbindetbis heute angewandte Kunst, Design, Architektur und Gegenwartskunst.Die Bandbreite reicht von der Antike bis in die Gegenwart, von Asienbis zur Wiener Werkstätte, die 1903 von Josef Hoffmann und KolomanMoser gegründet wurde. Unter allen Museen weltweit hat das MAK diegrößte Objektsammlung der Wiener Werkstätte.

Sehenswert ist auch das neu gestaltete MAK Design Labor, wo Themenwie Kochen, Essen und Trinken, Sitzen und Schmücken im Wandelder Zeit präsentiert werden. Eine Themeninsel zeigt Exponate aus demArchiv des gebürtigen Österreichers Helmut Lang, der zu den einfluss-reichsten Mode-Designern der letzten 30 Jahre zählt.

Ausschließlich um Möbel geht es im Hofmobiliendepot Möbel MuseumWien. Das ehemalige k. k. Hofmobiliendepot hatte die Aufgabe, dasMobiliar der Habsburger zu verwalten. Mit einem Schwerpunkt aufBiedermeier und Historismus gibt das Museum einen spannendenEinblick in die Wohnkultur von damals bis heute. Die Bandbreite reichtvom kaiserlichen Rollstuhl über Sisis Schlafzimmer in Gödöllö bis zuden Thonet-Bugholzmöbeln.

Die Geschichte des Wiener Porzellans von seinen Anfängen bis heu-te illustriert das Porzellanmuseum im Augarten. Im Designforum im

MuseumsQuartier liegtder Schwerpunkt auf derKreativindustrie und zeit-genössischem Design.Hier gibt es regelmäßigAusstellungen zu Grafik-Design, Multimedia undProdukt-Design.

GUT BEHÜTETIn den Händen der Wiener Hutmacher entstehen die unterschiedlichs-ten Kopfbedeckungen. Ein Kurzporträt von drei außergewöhnlichenUnternehmen.

Wenn ein Weltstar wie Brad Pitt regelmäßig Bestellungen bei der Mühl-bauer Hutmanufaktur aufgibt, dann spricht das Bände. Seit über 100 Jah-ren produziert Mühlbauer in Handarbeit Hüte, Kappen, Haarreifen undandere schicke Kopfbedeckungen. Das Unternehmen hat sich von einemalteingesessenen Traditionsbetrieb zu einer angesagten Marke entwi-ckelt – mit stylischen Shops in der Wiener Innenstadt und im 7. Bezirk.

Eine komplett andere Welt eröffnet sich dem Besucherbei Shmuel Shapira. Der aus Jerusalem stammendeHutmacher hat vor einigen Jahren den 150 Jahre altenBetrieb der Szaszi-Hüte samt alter Biedermeier-Werk-statt übernommen. Die Werkstatt in einem Hinterhofder belebten Mariahilfer Straße gleicht einem Museum,hier empfängt Meister Shapira seine Kunden und pro-duziert handgemachte Herrenhüte nach Maß.

Besondere Kunstwerke sind Miss Lillys Hats. Desig-nerin Niki Osl verarbeitet hochwertige Vintage-Blüten,-Knospen und -Blätter aus Samt, Papier, Seide undLeder zu Hütchen, Kränzen und Spangen. Stars wieLana del Ray und Georgia May Jagger wurden schonmit den edlen Blumenkränzen der Wienerin im Haargesehen. Die handgemachten Einzelstücke sind beiLenaHoschek, Sisi Vienna, Gössl, imStefflDepartmentStore und nach Absprache im Atelier von Miss LillysHats erhältlich.

Im Herbst 2016 feiert dieVienna Design Week ihrzehnjähriges Jubiläum. Mitrund 150 Veranstaltungen wirddas Thema Design aus allen

Blickwinkeln betrachtet.TIPPEvent

Wien ist die Hauptstadt der Kaffeehäuser und Zuckerbäcker.Die berühmtesten Wiener Kaffeehäuser verdanken ihren Rufnicht nur ihrem einzigartigen Ambiente, sondern auch dennach ihnen benannten Torten.

Was ihren Bekanntheitsgrad betrifft, ist die Sacher-Torte un-angefochten die Nummer eins. Am besten schmeckt diebekannteste Torte der Welt dort, wo es das Original gibt: imnoblen Hotel Sacher in Wien. Jährlich werden in Handarbeit360.000 Original Sacher-Torten produziert. Ein Drittel davonwird im Hotel und dem dortigen Café Sacher vernascht. Erfun-den hat die Torte 1832 der damals erst 16-jährige Küchengehil-fe Franz Sacher.

Auch das Hotel Imperial bietet eine Haustorte an. Die Imperial-Torte wurde der Legende nach 1873 anlässlich der Hotel-eröffnung zu Ehren von Kaiser Franz Joseph I. erfunden. Wobeidie Imperial-Torte streng genommen eigentlich ein Konfekt ist.

Standesgemäß wird dieTorte im Café Imperialverzehrt.

Die Imperial-Torte besteht abwechselnd aus einer Schicht Kakaocreme undhauchzarten Mandelblättern. Darüber kommt Marzipan und zum AbschlussSchokoladenglasur.

Wien ist die Stadt derZuckerbäcker, wie das großeAngebot an Torten zeigt.

Die Zuckerbäcker des KaisersBeim K. u. K. Hofzuckerbäcker Demel genießen Besucher gerneeine Demel-Torte. Die Walnuss-Schokoladentorte ist mit kan-dierten Veilchen bestreut, die wiederum eine Spezialität desHauses sind und bevorzugte Nascherei der Kaiserin Elisabethwaren. Markenzeichen des Kaffeehauses ist das bis heute aus-schließlich weibliche Personal in schwarzen Uniformen. Die so-genannten Demelerinnen sprechen die Gäste seit 200 Jahren nurin der dritten Person an: „Haben schon gewählt?“

Gerstner K. u. K. Hoflieferanten im Palais Todesco auf derKärntner Straße haben ihren Ursprung ebenfalls in derKaiserzeit. Die Idee für die dort erhältliche Gerstner-Torte nahmAnton Gerstner von der Weltausstellung 1867 in Paris mit. KeinWunder, dass bei der Torte die Pariser Creme eine große Rollespielt.

Das Café Central im Palais Ferstel ist alleine schon wegen seinerArchitektur im venezianisch-florentinischen Stil von Heinrichvon Ferstel sehenswert. Um 1900 galt das Café Central als Lite-ratencafé. Franz Kafka, Arthur Schnitzler und Peter Altenbergwaren Stammgäste. In den Genuss der Café-Central-Torte sinddie Literaten damals noch nicht gekommen, denn die Torte gibtes erst seit dem Jahr 2000. Für den besonderen Geschmack sorgtdie Kombination von Schokolade, Marzipan und zartbitteremOrangenaroma.

Ein Inbegriff der Wiener Kaffeehauskultur ist das Café Sperl.Das Interieur aus dem 19. Jahrhundert samt Billardtischen istim Original erhalten. Besucher gönnen sich ein Stück Sperl-Torte, deren Schokoladen-Mandelmasse köstlich nach Vanilleund Zimt schmeckt. Die Kurkonditorei Oberlaa hat eine wenigerlange Tradition, dafür kann man sich gleich an mehreren Stand-orten in Wien eine Oberlaa-Kurbad-Torte genehmigen. Die Tortebesteht aus dünnen Schichten Nussmasse und dazwischenSchokoladen-Oberscreme.

Design trifft Patisserie-KunstAuf der Wiener Ringstraße eröffnete 1873 das Café Landtmann.Heute ist das Landtmann eines der wenigen verbliebenen Kaffee-häuser am Ring und Zeugnis der glanzvollen Ringstraßen-Ära.Aufgrund der Nähe zu Parlament, Rathaus und Burgtheater ge-hen Politiker und Schauspieler aus und ein. Beliebte Spezialitätist Landtmanns feine Torte, die aus einem Haselnussboden mitOrangen-Marzipan und Nougat besteht. Torten gibt es hier auchin modernem Design, das zeigt die Landtmann-Kollektion: DieAnlasstorten-Linie wurde mit dem Wiener Designstudio Lucy.Dentworfen und erhielt den Wallpaper Design Award 2015.

Genießen wie zu Kaisers Zeiten im Cafédes K. u. K. Hofzuckerbäckers Demel

TORTENSCHLACHTIM KAFFEEHAUS

Nur wenige Mitarbeiter kennen das Rezeptder Original Sacher-Torte. Chefkonditor

Alfred Buxbaum ist einer von ihnen:„Ein wesentliches Geheimnis steckt in den

verschiedenen Schokoladen für die Glasur.“

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Text: Susanne Kapeller

So manches Geschäft in Wien bietet gleichzeitig eine einladende Kulisse für ein Lokal.Besucher genießen nach dem Einkauf die gute Küche oder kehren auf einen Drink ein.

Wiens exklusivste Supermärkte gönnen sich eigene Restaurants mit exzellentem Ruf: DasRestaurant im Meinl am Graben zählte einst zu den besten der Stadt und ist derzeit wie-der am besten Weg dorthin. Starköchin Kim Sohyi tischt imMerkur amHohenMarkt ihreausgezeichnete asiatische Küche auf. Das Restaurant Hansen im Souterrain der Börse teiltsich die Räumlichkeiten mit der Luxusgärtnerei Lederleitner, deren Blumenarrangementsfür ein außergewöhnliches Ambiente sorgen. Marco Simonis Bastei 10 ist Feinkostladenund Marktplatz für Design, wo man auch gerne auf ein kleines Essen oder ein Glas Weineinkehrt.

In einem wunderschönen Palais aus dem 19. Jahrhundert lädt Supersense zum Staunenein: Eine toll designte Bar bietet Delikatessen von handverlesenen Kleinproduzenten, da-neben gibt es Analoges und Handwerk zu entdecken. Im Café das möbel sind die originel-len Möbelstücke nicht nur Zierde, sondern können allesamt gekauft werden. Probesitzenbei Kaffee und Kuchen ist hier angesagt. Auch die Retro-Möbel im gemütlichen Phil gibtes zu kaufen – ebenso wie die Bücher, Platten und DVDs. Umgeben von Kochbüchern undGewürzen sitzt man bei Babette’s.

Bei Addicted to Rock kommen Anhänger von Rockmusik auf ihre Kosten. Hier könnensie sich passend einkleiden und nach dem Einkauf heimische Bierspezialitäten genie-ßen.Burggasse 24 ist eine Mischung aus stylischem Geschäft für Second-Hand-Mode undCafé. Sneak-In kombiniert hippe Streetwear mit einem Szenelokal. Im Radlager bildenschicke Vintage-Fahrräder die Kulisse für hervorragenden Kaffee, Snacks und Cocktails.

Wien ist die einzige Metropole weltweit, die innerhalb der Stadtgrenzennennenswerten Weinbau betreibt. 700 Hektar Weingärten, darunter einpaar ganz besondere, prägen das Stadtbild.

Wiens kleinster Weingarten befindet sich mitten in der Stadt am Schwar-zenbergplatz 2. Der Bürgermeister erntet jedes Jahr persönlich die Rebenin dem nur ein paar Quadratmeter großen Weingarten. Der Ertrag, rund50 Flaschen Wiener Gemischter Satz, wird für einen guten Zweck verstei-gert. Im Schlosspark Schönbrunn gab es schon zu Zeiten Maria Theresiaseinen Weingarten. Die Winzer der WienWein-Gruppe nahmen diese Tra-dition vor einigen Jahren wieder auf und keltern aus den Trauben des his-

torischen Weingartens namens „Liesenpfennig“ einen gleichnami-gen Wiener Gemischten Satz. Diese Rarität wird jährlich über eineOnline-Auktion versteigert. Eine Besonderheit in Wien ist, dass

die Stadt ein eigenes Weingut betreibt. Das Weingut Cobenzlbewirtschaftet rund 60 Hektar Weingärten und zählt zu den

Spitzenbetrieben des Wiener Weinbaus. Auch der Wiener-wald ist eine hervorragende Weinbauregion. 2005 wurde

der Wienerwald von der UNESCO zum Biosphären-park ernannt – eine Auszeichnung für Gebiete miteiner besonderen Kultur- und Naturlandschaft.

Die besten Weine dieser Region werden jährlichmit der Auszeichnung „Biosphärenpark-Wein“

prämiert.

ESSEN IM GESCHÄFT

STADT DERWEINGÄRTEN

Das Weingut Cobenzl, betrieben von der Stadt Wien,bietet einen herrlichen Ausblick auf Wien.

Marco Simonis verwandelte eine alte Druckerei auf derDominikanerbastei in ein Café mit Delikatessen- undDesign-Geschäft.

Rarität aus dem Weingarten von Schloss Schönbrunn ist der WienerGemischte Satz DAC Liesenpfennig.

Die gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäreim Phil lädt zum Kaffeetrinken und Bücher-Schmökern ein.

Das Supersense ist ein interessanter Mix aus Café, Handwerk undGeschäft für Analoges von Sofortbildkameras bis Visitenkarten vonalten Druckerpressen.

gen Wiener Gemischten Satz. Diese Rarität wird jährlich über eine Online-Auktion versteigert. Eine Besonderheit in Wien ist, dass die Stadt ein eigenes Weingut betreibt. Das Weingut Cobenzl bewirtschaftet rund 60 Hektar Weingärten und zählt zu den

Spitzen betrieben des Wiener Weinbaus. Auch der Wiener-wald ist eine hervorragende Weinbauregion. 2005 wurde

der Wienerwald von der UNESCO zum Biosphären-park ernannt – eine Auszeichnung für Gebiete mit einer besonderen Kultur- und Naturlandschaft. Die besten Weine dieser Region werden jährlich mit der Auszeichnung „Biosphärenpark-Wein“ prämiert.

einen Weingarten. Die Winzer der WienWein-Gruppe nahmen diese Tra-dition vor einigen Jahren wieder auf und keltern aus den Trauben des his-

torischen Weingartens namens „Liesenpfennig“ einen gleichnami-gen Wiener Gemischten Satz. Diese Rarität wird jährlich über eine gen Wiener Gemischten Satz. Diese Rarität wird jährlich über eine Online-Auktion versteigert. Eine Besonderheit in Wien ist, dass die Stadt ein eigenes Weingut betreibt. Das Weingut Cobenzl bewirtschaftet rund 60 Hektar Weingärten und zählt zu den

Spitzen betrieben des Wiener Weinbaus. Auch der Wiener-wald ist eine hervorragende Weinbauregion. 2005 wurde

der Wienerwald von der UNESCO zum Biosphären-park ernannt – eine Auszeichnung für Gebiete mit einer besonderen Kultur- und Naturlandschaft. Die besten Weine dieser Region werden jährlich mit der Auszeichnung „Biosphärenpark-Wein“ prämiert.

Schon zu Zeiten Maria Theresiasgab es in Schönbrunn einenWeingarten.

Der Kunstherbst beginnt für internationale Experten und Sammlermit der viennacontemporary im September. Die Messe bieteteine vielfältige Auswahl zeitgenössischer Kunst aus Mittel- undOsteuropa. Heimische und internationale Galerien zeigen dieWerke aufstrebender Künstler, außerdem gibt es ein umfangreichesZusatzprogramm. Der Ort der viennacontemporary ist die MarxHalle. Die ehemalige Rinderhalle ist ein architektonischesBaujuwel, wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach denPlänen des Architekten Rudolf Frey erbaut und war die ersteSchmiedeeisenkonstruktion Wiens.Weiter geht’s im November mit der ViennaArtWeek. Eine Wochelang ist sie derMagnet für Aficionados zeitgenössischer Kunst.Ausstellungseröffnungen, Künstlerführungen, von Kuratorengeführte Rundgänge durch Galerien, Studio Days, Performances,Touren zu architektonischen Highlights und Kunstwerken imöffentlichen Raum u. v. m. sind spannende Inhalte des Programms.Liebhaber österreichischer Zeitgenossen kommen im März bei derArt Austria auf ihre Rechnung. Rund 50 Aussteller präsentierenan vier Tagen im Leopold Museum Kunst aus verschiedenenEpochen. Fans und Sammler von Prachensky, Schmalix,Hammerstil & Cowerden begeistert sein.

Kunst-Events

Museen Die optimale Verbindung von barocken Gebäuden und moderner

Architektur repräsentiert dasMuseumsQuartierWien (MQ). Dieehemaligen kaiserlichen Hofstallungen wurden vor 15 Jahren zueinem der zehn größten Kulturareale der Welt umgestaltet. Auchzwei Museen zeitgenössischer Kunst sind hier beheimatet.Dasmumok – museum moderner kunst stiftung ludwig wienist mit rund 10.000 Werken das größte Museum für moderneund zeitgenössische Kunst in Mitteleuropa. Werke von ClaesOldenburg, Yoko Ono, Günter Brus und Gerhard Richter sindhier zu finden. Außerdem besitzt dasmumok die weltweit größteMuseumssammlung zum Wiener Aktionismus.Gleich nebenan zeigt die KunsthalleWien ebenfallszeitgenössische Kunst auf höchstem Niveau. Überthemenspezifische Ausstellungenwerden die Entwicklungenund Zusammenhänge von der Moderne zum aktuellenKunstgeschehen vermittelt.Die Dependance KunsthalleWienKarlsplatz versteht sich alsflexible experimentelle Außenstelle.Architektonisch interessant ist auch das 21er Haus, das sichintensiv mit österreichischer Kunst von 1945 bis heutebeschäftigt. Das Gebäude wurde von Stararchitekt KarlSchwanzer als Österreich-Pavillon für die Weltausstellung1958 errichtet und 1962 als Museum für die Kunst des20. Jahrhunderts in Wien eröffnet. 2011 wurde das Gebäude vonAdolf Krischanitz adapiert und ist seither das 21er Haus.Im barocken Augarten bietet die Thyssen-Bornemisza ArtContemporary (TBA21) von Kunstmäzenin Francesca Habsburgein außergewöhnliches zeitgenössisches Kunstprogramm mitwechselnden Ausstellungen und Performances.Freunden zeitgenössischer Fotografie ist ein Besuch imKunst HausWien zu empfehlen. Große Namen wie MichelComte, Annie Leibovitz und Linda McCartney hatten hierEinzelausstellungen. 2016 feiert das Museum sein 25-Jahr-Jubiläum.

KunstimöffentlichenRaum

Seit 2007 hat die KÖR GmbH – KÖRsteht für Kunst im öffentlichenRaum – insgesamt 36 permanente und100 temporäre Projekte in Wienrealisiert. Ist man mit den WienerLinien unterwegs, begegnen einemallein 30 zeitgenössische Kunstwerkeund Installationen. Z. B. am Karlsplatz:Entlang der 2013 neugestalteten Passagezwischen Oper und Karlsplatz kreierteder Konzeptkünstler ErnstCaramelle eineWandmalerei mit freskohaftem Charakter.Über je 70 Meter auf beiden Seiten derPassage erstreckt sich das Kunstwerk.Im Zwischengeschoß am Karlsplatzbefindet sich eineweitere Installation.Das computergenerierte Röhrenmotiv vonPeter Kogler symbolisiert das Innenlebendes komplexen Verkehrsnetzes.DieWandfläche in der StationLaurenzgasse hingegen trägt das Motivdes Efeus.HeimoZobernig verbindet hiermit seiner Intervention Natur und Wand.Aber auch an der frischen Luft begegnetman in Wien Werken zeitgenössischerSuperstars. Manchmal sind sie auf denersten Blick nicht gleich zu erkennenwie die Gerngrosssäule von FranzWest am Fuße der Rahlstiege bei derMariahilfer Straße. Manchmal wirkensie fast bedrohlich wie das verbogeneSegelboot von ErwinWurm, das vom Dacheines Hotels nahe dem Hauptbahnhof zurutschen scheint.

Die optimale Verbindung von barocken Gebäuden und moderner . Die

ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen wurden vor 15 Jahren zu einem der zehn größten Kulturareale der Welt umgestaltet. Auch

Oldenburg, Yoko Ono, Günter Brus und Gerhard Richter sind hier zu finden. Außerdem besitzt dasmumok die weltweit größte

themenspezifische Ausstellungenwerden die Entwicklungen

20. Jahrhunderts in Wien eröffnet. 2011 wurde das Gebäude von

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Restaurants Gutes Essen in stylischem Ambiente hebt das Erlebnis für

Auge und Gaumen. Im Kussmaul zum Beispiel ist nicht nurdie Karte kreativ. Hier haben die Architekten von BEHF dieInneneinrichtung mit einem Mix aus geölten Eichentischen,Nussholzstühlen und Spiegeln mit futuristisch wirkendenTischlampen kreiert. Ganz anders ist das moderne Ambiente beimNobeljapaner Shiki. Das Restaurant mit authentischer Küche undeuropäischen Akzenten wurde 2015 vom Geiger und DirigentenJoji Hattori eröffnet. Hier haben BEHF viele individuelle Detailsverarbeitet – von der handgeschöpften und handbemaltenjapanischen Papierdecke in der Brasserie bis zur mit Klavierlackgestrichenen Wand im Fine Dining Raum.Unter einem echten Kunstwerk isst man in Wien im Skopik& Lohn. Otto Zitkos Deckengemälde verleiht hier dem WienerSchnitzel zusätzlichen Genuss. Das Lokal punktet mit der gutenfranzösisch inspirierten Küche.Einen kosmopolitischen Küchenstil auf höchstem Niveau bietetDas Loft. Für die Deckengestaltung des Gourmetrestaurants im18. Stockwerk zeichnet die Medienkünstlerin Pipilotti Ristverantwortlich. Die Lichtdecke setzt einen leuchtenden Kontrast zumsonst schlicht gehaltenen Interieur. Außerdem genießt man einensensationellen 360-Grad-Blick über Wien.

Galerien Insgesamt 40 Galerien zeigen und verkaufen das

ganze Jahr zeitgenössische Kunst in Wien. Diemeisten davon sind in der Innenstadt sowie in derEschenbach- und der Schleifmühlgasse angesiedelt.Im etwas entlegeneren 10. Bezirk beherbergt eineehemalige Brotfabrik allein zehn Institutionen fürzeitgenössische Kunst. Um 1900 erbaut, habensich seit 2009 Ateliers, Galerien und Schauräumeangesiedelt. Liebhaber der Fotografie kommen hier inderGalerieOstLicht auf ihre Kosten. Die Dependancedes etablierten WestLicht zeigt regelmäßigSonderausstellungen von interessanten Künstlernwie Brian Adams oder David LaChapelle.Im FotomuseumWestLichtwerden wertvollehistorische Fotoapparate und Spezialkamerassowie herausragende Fotografien gezeigt. Foto- undKamera-Auktionen und die jährliche World PressPhoto Ausstellung stehen ebenso auf dem Programm.

Musik Wien war nicht nur die Wirkungsstätte von Mozart und Strauss, sondern hat auch eine

lange Tradition der Neuen Musik. Der Komponistenkreis derWiener Schule, der sich rundum Arnold Schönberg und seine Schüler Alban Berg und Anton Webern Anfang des20. Jahrhunderts bildete, hattemaßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der NeuenMusik.Die Zwölfton-Technik nahm hier ihren Ausgang.Es ist daher auch nicht überraschend, dass seit 1988 mitWienModern eines der wichtigstenFestivals für zeitgenössischeMusik inWien stattfindet und die Stadt immer imNovember zumMekka von Fans der musikalischen Avantgarde wird. Werke von Zeitgenossen wie FriedrichCerha, Olga Neuwirth oder Georg Friedrich Haas stehen im Mittelpunkt und werden mittelsPorträtkonzerten, Workshops und Gesprächsveranstaltungen vorgestellt.ImWiener Konzerthaus haben sich in den letzten Jahren zwei Zyklen etabliert, die aus demProgramm nicht mehr wegzudenken sind.Das EnsembleKlangforum, bestehend aus 24 Musikern aus zehn Ländern, hat sich ganz derzeitgenössischen Musik verschrieben. Und Phace zählt zu den innovativsten und vielfältigstenösterreichischen Ensembles, das auch disziplinübergreifend arbeitet und regelmäßig Musikerund Gäste aus den verschiedensten Kunstformen zu gemeinsamen Performances einlädt.

Text: Andrea KostnerIllustration: Dennis Eriksson

GRÜN,GRÜNER,WIEN850 Parks und Grünanlagen, 100.000 Alleebäume, 1,2Millio-nen Sommerblumen: Wien nimmt im europäischen Vergleicheine Sonderstellung ein, besitzt doch kaum eine andere Stadtso viel öffentliches Grün wie die Donaumetropole.

Parkanlagen waren nicht immer öffentlich: Jahrhundertelangwaren viele Erholungsgebiete – damals oft Jagdgebiete – nurAdeligen vorbehalten. Ein Beispiel für die einstige Zugangspoli-tik ist der Wiener Prater, ursprünglich ein unberührter Auwald.Später Jagdrevier des jeweiligen Monarchen am kaiserlichenHofe wurde das Betreten für lange Zeit unter Strafe gestellt. Vor250 Jahren – am 7. April 1766 – gab Kaiser Joseph II. den Praterendlich als Erholungsgebiet und zur Benutzung für die Allge-meinheit frei. Das wird im Jubiläumsjahr 2016 mit zahlreichenVeranstaltungen natürlich groß gefeiert. Heute ist er mit dem„Wurstelprater“ Wiens größtes Vergnügungs- und Naherho-lungsgebiet.

Barocke GartenkunstIm Augarten liegt der geografische Mittelpunkt Wiens. Er be-heimatet außerdem die älteste barocke Gartenanlage der Stadt.Schon Mitte des 17. Jahrhunderts ließ man die Gärten im ein-drucksvollen französischen Stil anlegen. Joseph II. wollte die-se Pracht der Allgemeinheit nicht vorenthalten, und so wurdeauch der Augarten als erster kaiserlicher Garten am 1. Mai 1775für alle geöffnet. Heute zählen Kulturinstitutionen wie die Por-zellanmanufaktur Augarten und die Wiener Sängerknaben so-wie Sportplätze, ein Familienfreibad, Kinderspielplätze undeine Pflanzenzucht zur Anlage.

Das Riesenrad im Wiener Prater ist eines der markantesten Wahrzeichen Wiens.Es wurde zur Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs I. 1897 errichtet.

Gärten für alleWas haben Johann Strauss, Franz Schubert und Anton Bruckneraußer Musik gemeinsam? Ihre Skulpturen stehen im WienerStadtpark. In keinem anderen Park gibt es so viele Denk-mäler wie hier. Das bekannteste ist der vergoldete „Walzer-könig“ Johann Strauss (Sohn). Der Stadtpark mit Eröffnung am21. August 1862 war die erste öffentliche Parkanlage Wiens. Dieauf fast ganzjährige Blüte und große Artenvielfalt ausgerichteteBepflanzung des Parks bietet Besuchern eine bunte Ruhe-Oasemitten in der Stadt. Auch Gourmets kommen im Stadtpark nichtzu kurz, befinden sich hier doch die erstklassigen RestaurantsSteirereck und Meierei.

Der Donaupark war ursprünglich Ausstellungsgelände derWiener Internationalen Gartenschau (WIG) und wurde fürdiesen Anlass im Jahr 1964 gemeinsam mit dem Donauturmerrichtet. Die noch immer bestehende Donauparkbahn (Liliput-bahn) und ein Sessellift chauffierten die Besucher über das rie-sige Areal. Nach dem großen Erfolg der ersten WIG wurde 1974erneut eine Internationale Gartenschau ausgerichtet. Das dama-lige Areal ist heute der Kurpark Oberlaa, der aus verschiede-nen Themenbereichen besteht: Ein japanischer Garten und einLiebes- und Staudengarten erinnern noch an die Gartenschau.Ein Allergie-Garten, Blumen-Labyrinth und Streichelzoo sindim Laufe der Jahre dazu gekommen. Der unglaubliche Reichtuman Pflanzen und exotischen Gehölzen ist allemal einen Besuchwert.

In der Porzellanmanufaktur im barocken Schloss Augarten, der zweitältestenPorzellanmanufaktur Europas, werden exklusive Stücke hergestellt.

Der Kurpark Oberlaa überrascht jedes Jahr aufs Neue mit buntem Blumenschmuck. Die Gartenbau-Denkmäler,Wegsysteme und künstlichen Bodenformationen stehen unter Denkmalschutz.

Die Jugendstil-Anlage beim Stadtpark wurde im Zuge derWienfluss-Regulierung errichtet.

Wien bleibt grünDie Erhaltung des Grünanteils ist der Stadt Wien ein großesAnliegen. Auf 15 Millionen Quadratmetern entstehen in denkommenden Jahren viele neue Grün- und Erholungsgebiete.Ein Projekt für urbane Grünraumgestaltung sind die Wiental-Terrassen – riesige Sonnendecks über dem Wienfluss, die mitObstbäumen und Beerensträuchern bepflanzt werden. Fassa-denbegrünungen, Gemeinschaftsgärten und Urban Gardening –derKarlsgarten gilt hierfür als Paradebeispiel – mitten im Stadt-zentrum sind weitere alternative Begrünungs-Konzepte, die inder Stadt bestens funktionieren.

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WIEN IM LAUFSCHRITTLaufen in Wien boomt. Das zeigen nicht nur Groß-Events wie der ViennaCity Marathon, sondern auch viele andere Laufbewerbe wie Frauenlaufund Vienna Night Run, die jährliche Fixpunkte sind. Trainingsmöglichkei-ten bieten sich viele.

Ein Klassiker zum Laufen ist die Prater Hauptallee, wo man neben vielenGleichgesinnten auch Kilometer-Markierungen findet – ein Pluspunkt füreine der schönsten Laufstrecken in Wien. Für Abwechslung sorgen zahlreicheWaldwege und das Heustadlwasser. Möchte man seine Läufe ausdehnen, bie-tet sich die nahe gelegene Donauinsel an, die mit einer Länge von 21 Kilome-tern perfekt dafür ist. Bevorzugt man urbanes Gebiet, eignetsich der Donaukanal, da man die Strecke je nach Lust undLaune in beide Richtungen ausweiten kann.

Wer Sport und Kultur miteinander verbinden möchte, drehtam besten eine Runde um den Ring. Aufgefädelt wie Perlenauf einer Kette reiht sich hier ein Prachtbau an den nächs-ten: Universität, Rathaus, Parlament und Oper sind nur eini-ge Beispiele. Auch hier sind Abstecher ins Grüne möglich,denn man passiert unterwegs Volks- und Burggarten sowieden Stadtpark. Imperiales Sight-Running erlebt man auchim Schlosspark Schönbrunn.Wer die Steigung zur Glorietteüberwindet, wird mit einem tollen Ausblick belohnt.

Eine längere Anreise muss man in Kauf nehmen, wennman durch die Lobau, einen Teil des Nationalparks Donau-Auen, laufenwill.Doches lohnt sich:Mehr als 800 Pflanzen-arten, Biber, Seeadler und viele andere Tiere sind in derbeeindruckenden Aulandschaft beheimatet. Abwechslungs-reiche Routen durch den urtümlichen Wienerwald lassendas Läuferherz im Lainzer Tiergarten am westlichen Stadt-rand höher schlagen. Vor allem in der Dämmerung steigtdie Chance, auf Hirsche, Rehe oder sogar Wildschweine zutreffen.

GARTEN-VIELFALTGarten-Liebhaber kommen in Wien in verschiedenen Themengärten auf ihre Kosten.

Alpengarten im BelvederegartenDer älteste Alpengarten Europas besteht seit 1803. Er zeigt die wertvolle historischeAlpenpflanzensammlung der Bundesgärten und wurde 1865 in den Belvederegartenübersiedelt. Seither können hier mehr als 4.000 Alpen- und Gebirgspflanzen aus Alpin-gebieten rund um die Welt bestaunt werden. Außerdem gibt es eine Sammlung mit über100 japanischen Bonsais.

Botanischer Garten der Universität WienIm botanischen Garten der ältesten Universität im deutschsprachigen Raum gibt es11.500 Pflanzenarten und exotische Gewächse aus sechs Kontinenten zu bestaunen. Die-se werden für wissenschaftliche Forschung, Artenschutz und zur Erholung kultiviert.

Zitrus-Sammlung im Schlosspark SchönbrunnDie Sammlung im Schlosspark Schönbrunn umfasst 500 Pflanzen in 100 Arten und Sor-ten, davon sind ca. 25 historisch. Bereits seit 1647werden hier Zitruspflanzen gezüchtet.Die speziellen Früchte mit klingenden Namen wie „Buddhas Hand“ können von Mai bisSeptember im Kronprinzengarten besichtigt werden.

Japanische Gärten in WienDer Setagaya-Park in Döbling versinnbildlicht eine japanische Landschaft und ist reichan Symbolen wie Steinfiguren, Wasserfall samt Teich und typischen Pflanzen. Derkleinere Tora-San-Park befindet sich in Floridsdorf. Weitere Gärten im asiatischen Stilgibt es auch im Schulgarten Kagran oder im Kurpark Oberlaa (Takasaki-Garten).

Vielfältige RosenprachtDas Rosarium im Volksgarten ist berühmt für seine Rosen: 400 verschiedene Sorten aufca. 4.000 Rosenstöcken wachsen entlang der Ringstraße und sind vor allem während derBlütezeit eine Augenweide.

Die Donauinsel ist Teil des Wiener Hochwasserschutzes und bewahrt die Stadtvor Überschwemmungen. Außerdem ist sie ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Die Bonsai-Sammlung enthält einigeExemplare, die über 100 Jahre alt sind.

Text: Angelika Öttl

Beim Donaukanaltreiben präsentiert sich dieLokalszene am Donaukanal, dazu gibt es Konzerte

und Kulinarik.

Nationale und internationale Music-Acts treten beimGürtel Nightwalk sowohl in den Lokalen als auch auf

Freiluftbühnen bei freiem Eintritt auf.

Die Donauinsel ist zugleichFreizeitparadies und Party-Gelände.

Das Konzert von Muse warfür zehntausende Rockfansein Höhepunkt des erstenFestivals Rock in Vienna.

Das Donauinselfest: einedreitägige Mega-Party mit über600 Stunden Programm

FESTIVALS ZUM FLANIERENDie Donauinsel, der Donaukanal und der Gürtel werden je-des Jahr zu Festival-Arealen mit unzähligen Bühnen. UrbaneFestivals bietenKonzerte, DJ-Sets undKulinarik, und das allesinklusive der Gelegenheit, dazu ein Stück Wien zu genießen.

Unter den Musikfestivals, die sich über große Gebiete Wiens er-strecken, ist das Donauinselfest das legendärste und imposan-teste. Jeden Juni steigt ein Wochenende lang das größte Open-Air-Festival Europasmit freiemEintritt. Bei der 33. Auflage2016werden wieder rund drei Millionen Besucher auf der Donau-insel erwartet. Etwa 1.500 Künstler bieten über 600 StundenProgramm auf rund einem Dutzend Bühnen, die parallel mitKonzerten aller Genres bespielt werden: Rock, Pop, Electronic,Indie/Alternative, House, Hip Hop, Rap, Wienerlied, Schlagerund Volkstümliches bis hin zu Jazz, Blues und Kabarett. Reif fürdie Insel, das sind stets viele Stars mit klingenden Namen. UdoJürgens spielte 1992 vor 220.000 Zuschauern, 1993 fand dasnicht zuletzt durch ein Unwetter samt Stromausfall unvergess-liche Konzert Falcos mit mehr als 150.000 Fans statt. Und imVorjahr traten die österreichischen Evergreens Opus, RockröhreAnastacia, die Dance-Stars AronChupa und Rene Rodrigezz so-wie Rapper Nazar auf.

NachtspaziergangLive-Musik lauschen, wo sonst eine der HauptverkehrsadernWiens vorbeizieht: An einem Samstag jedes Jahr im August wirdder Wiener Gürtel beim Gürtel Nightwalk zur längsten Musikmei-le der Stadt. In den revitalisierten Stadtbahnbögen hat sich einejunge, dynamische Lokalszene angesiedelt, ein fixer Treffpunktfür die szene-affinen Nachtschwärmer der Stadt. Live-Bands,DJs und Performances füllen 17 Lokale, die den Gürtel von derHauptbibliothek am Urban-Loritz-Platz bis zum B72 säumen.

Party auf der InselDie Donauinsel ist eine bis zu 250 Meter breite künstliche Insel,Teil des Wiener Hochwasserschutzes und das beliebteste Nah-erholungsgebiet der Wiener. Hier lässt sich viel unternehmen:Wandern,Laufen,Radfahren,Skaten,Surfen,Schwimmen,Boot-fahren – und eben am Jahreshighlight, dem Donauinselfest, teil-nehmen. Das Festgelände umfasst 4,5 Kilometer der 21,1 Kilo-meter langen Insel. Rund 20 verschiedene Themeninseln bietenneben dem dichten Musikprogramm auch Angebote für Kindersowie Action- und Sportbegeisterte. Für das leibliche Wohl sor-gen über 200 Gastronomie- und Verkaufsstände. Egal, ob mansich einfach treiben lässt oder bestimmte Programmpunkte an-steuert: Die Mega-Party auf der Donauinsel ist beeindruckend.

Apropos Donauinsel: Hier fand im Juni 2015 eine Premiere statt.Das erste Festival Rock in Vienna brachte die besten Rockbandsder Welt auf zwei Open-Air-Bühnen: Metallica, Kiss, Muse und29 weitere Acts sorgten für heiße Frühsommernächte. Fortset-zung folgt 2016.

Promenieren am DonaukanalEnde Mai lockt das dreitägige Musik- und Kulturfestival Donau-kanaltreiben rund 30.000 Stadtflaneure an den Wiener Donau-kanal. Die innerstädtische Wasserader ist nun bereits zum zehn-ten Mal Schauplatz für zahlreiche Live-Konzerte vorwiegendösterreichischer Indie-Bands. Bei freiem Eintritt gibt es an rundeinem Dutzend Standorten – darunter die Summer Stage unddie Strandbar Herrmann – ein überaus buntes Programm. FürUrlaubsfeeling beim Donaukanaltreiben sorgen zusätzlich DJ-Sets, Tanz-Workshops, Fashion-Shows, Sport-Angebote sowiekulinarische Köstlichkeiten. Das gelbe Wiener Bootstaxi bringtdie Besucher gratis zu den einzelnen Locations. Spät abendsstarten indoor Aftershow-Partys.

POP BIS ELEKTRO

Weitere Wiener Festivals 2016 im Überblick

• Internationales Akkordeon-FestivalEin Festival für ein Instrument,vom 20. Februar bis 20. März.

• Vienna Blues SpringWien hat vom 20. März bis 30. April den Blues.

• sound:frameUm Visualisierung elektronischer Musik geht es im April.

• Electric SpringDie Elektronikmusik-Szene trifft sich im April imMuseumsQuartier.

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Melody Gardot zeigt sich von der kulturellen Vielfalt Wiensbegeistert. Ihr Auftritt beim Jazz Fest Wien 2015 stellte fürsie ein besonderes Highlight dar.

Bär Ephraim und seineBühnenpartnerin, die Schauspielerin

Sigrid Hauser, im Musical „Hello,Dolly“.

EIN ORT FÜRMUSICAL-MANIACSEs gibt sie natürlich auch in Wien: Jene Musical-Fans, die ihren Stars nachreisen,zigmal dieselbe Produktion besuchen oder zur Abschlussvorstellung Lieder in Fan-Versionen umdichten.

Die Musical-Stadt Wien macht es den Fans mit einem äußerst vielfältigen Angebot leicht.Das ganze Jahr über steht in mehreren Häusern laufend Musical auf dem Programm.

Im Ronacher folgt 2016 auf die charmante Story über das KindermädchenMary Poppinsim März die Premiere von Evita, ab Herbst poltern die Haudegen Don Camillo &Peppone über die Bühne. Das Raimund Theater bringt zunächstMozart!, dann Emanuel& Eleonore. Dieses neue, sehr wienerische Musical handelt von der großen Liebe desEmanuel Schikaneder, seines Zeichens Schauspieler, Theaterdirektor und Textdichtervon Mozarts Oper Die Zauberflöte.

Die Volksoper zeigt Oper, Operette, Ballett und eben Musical, mit dem Schwerpunkt aufden Musical-Wochen. Von Jänner bis Juni hat man dann die Auswahl zwischen sechsMusical-Klassikern, darunter My Fair Lady, Anatevka, Der Zauberer von Oz und TheSound of Music.

Hier an der Volksoper schrieb einmal ein Bär Geschichte – besser gesagt Geschichten,und zwar in einem Blog für die Fans des Hauses. Der Bär war aus Stoff und wurde vomEnsemble der Volksopern-Produktion Hello, Dolly im Wiener Prater bei einem Vergnü-gungsstand als Preis erstanden. Benannt wurde Herr Bär nach dem verstorbenen Mannder Dolly im Stück, Ephraim Levi. Er folgte fortan als Eingeweihter den Musical-Dar-stellern. Seine Erlebnisse bei Proben, Vorstellungen, auf Reisen, im Theater, im Konzert,auf See und wohin sonst es ihn auch verschlug, teilte er in seinem Bären-Blog mit vielenMusical-Fans.

Ephraims Tipps für Musical-FansNicht Pfeifen! Das ist im Theater verboten, es bringt Unglück. Die Erklärung: Früherwurde das Theater noch mit Gaslampen beleuchtet und ein Pfeifen war ein sehrschlechtes Zeichen.

Ein „Toi, Toi, Toi“ wird über die linke Schulter gespuckt. Nicht wundern: Ein Künst-ler wird sich dafür oder für andere Glückwünsche zum bevorstehenden Auftritt niebedanken, aus Angst davor, es könnte Unglück bringen.

Blumen zur Premiere bitte unbedingt auch erst nach der Vorstel-lung überreichen!

WIEN FÜRJAZZ-AFICIONADOSLive-Musik, Live-Konzerte: davon lebt der Jazz. In den zahl-reichen Wiener Clubs stehen so gut wie täglich Live-Sessionsauf dem Programm, zwei große Festivals sind Jahres-Höhe-punkte.

Die Donaumetropole verfügt über eine lebendige Szene. Bei denjährlichen Festivals ist Wien Treffpunkt internationaler Stars.Das Jazz Fest Wien bietet mehr als den namensgebenden coolenSound. Auch Soul, Funk, Pop, Electronic oder Ethno-Klängekann man genießen – und all das an Top-Spielorten wie derWiener Staatsoper oder dem Arkadenhof des Rathauses.

Der November gehört ganz dem Jazz. Dann feiern die Jazz-Clubsder Stadt beim Vienna Jazz Floor Festival den „Month of Jazz

and Blues“. Das dichteProgramm lockt etwa insJazzland, ins Porgy & Bessoder in die Sargfabrik.

Bei der Abschlussvorstellung von „Der Besuch der alten Dame“ verwandelte sichder Zuschauerraum des Ronacher in ein Meer von roten Knicklichtern.

Auch Musiker wie Louie Austen und Thomas Quasthoffbringen beim Jazz Fest Wien ungewohnte Klänge in die

Wiener Staatsoper.

• Popfest WienEnde Juli wird der Karlsplatz zur Bühne für rund50 heimische Pop-Acts.

• Vienna Summer BreakHunderte DJs legen im August in 60 Locations auf.

•Waves ViennaActs von Alternative über Rock bis Clubmusik im Oktober.

• KlezMore FestivalJüdische Klezmer-Musik begeistert im November.

• Voice ManiaGegen Jahresende zeigt das Festival die Vielfalt dermenschlichen Stimme.

Beim Popfest Wien trifft sich dieinnovative heimische Pop-Szene.

Text: Susanna Burger

Der Brunnenmarkt anno 1950. DieGeschichte der Wiener Märktereicht bis ins Jahr 1150 zurück. ImMarktamtsmuseum wird sie lebendig(Floridsdorfer Markt, für Gruppenauf Anfrage).

ES MUSSNICHT IMMERNASCHMARKTSEINDer exotische Naschmarkt ist aus keinem Reiseführer mehr wegzudenken. Dabei bieten auch dieübrigen rund 20Wiener Märkte buntes, pralles Leben voll genussreicher Entdeckungen.

Mit seinen 160 Marktbuden ist der Brunnenmarkt der längste ständige Straßenmarkt Europas. Hierdrängt sich multikulturelles Publikum zwischen den Ständen, die alles führen, was der Alltag ebenerfordert. So gesellen sich zum bunten, frischen Obst und Gemüse, zur Fleisch- und Käsevielfalt, zuden Gewürzen, Nüssen und getrockneten Früchten aus aller Welt auch Plastikspielzeug und Haus-haltswaren.

Hinter den Ständen servieren kleine Cafés auf die Gasse hinaus, und orientalische Bäckereienbieten ofenwarmes Fladenbrot sowie mit Honig gesüßtes „Baklava“. Am Ende des Markts, auf demweitläufigen, bis spät in die Nacht belebten Yppenplatz stellt ein Dutzend Cafés und Restaurantsbeinahe ganzjährig die Tische im Freien auf – u. a. das Fischrestaurant An-Do und neuerdings auchdas kreative Bierlokal „Yppenplatz 4“.

Nur wenige Minuten vom Donaukanal entfernt breiten sich die gemauerten Marktstände desKarmelitermarkts auf einem von Gründerzeit-Häusern gesäumten Platz aus. Hier serviert das „Tewaam Markt“ feine Bio-Küche. Ganz dem Slow-Food-Gedanken – frisch, gesund, bewusst und genuss-voll – entspricht das Angebot auf dem Bauernmarkt hier. Der versorgt an Freitagen und Samstageneine unübersehbare Menschenmenge mit vielfach bio-zertifiziertem Obst und Gemüse, mit haus-gemachten Mehlspeisen und jeder Menge Blumen aus dem Wiener Umland.

Der Kutschkermarkt nahe der Volksoper gilt als Feinkostabteilung der Wiener Märkte. Hier findetman – vor allem samstags – neben regionalem Obst und Gemüse, österreichischem Käse und Bio-Fleisch auch Spezialitäten wie Würste vom Mangalitza-Schwein und pannonische Teigwaren. Undan den Tischen des Feinkosthändlers Pöhl frühstückt man allerlei hausgemachte Delikatessen mittenam Markt.

Auf dem Viktor-Adler-Markt im Arbeiterbezirk Favoriten ist Bio hingegen kein großes Thema. Mitseinem reichen Angebot von Fleisch über Textilien und Konserven bis zu Fisch wirkt er wie einviel bevölkerter, überdimensionaler Open-Air-Supermarkt. Unüberhörbar ist der angegliederte Bau-ernmarkt mit den lautesten Marktschreiern Wiens. Wie auf allen hiesigen Märkten beziehen auchdiese Standler einen guten Teil ihrer Ware vom Großmarkt im Süden Wiens, der jährlich an die300.000 Tonnen Lebensmittel in die Stadt pumpt.

Der Meiselmarkt ist heute der einzige Wiener Indoor-Markt. Die Läden, vorwiegend Fleischereien,sind in den Gewölben eines ehemaligen Wasserspeichers untergebracht und versorgen vor allemWiens türkische Community mit Lamm, Kalb und Rind aus Halal-Schlachtung, mit Schaf- undZiegenkäse, Sarma-Kraut aus dem Fass, mit Konserven und Trockenprodukten vom Bosporus.

Auch am Hannovermarkt findet man vorwiegend türkischstämmige Händler – dementsprechendsetzen sich Angebot und Klientel zusammen. Da wirken die paar Flohmarktstände am Rand fastein wenig verloren. Was auffällt: Hier nimmt man sich für alles Zeit. Außer am Samstag, wenn derBauernmarkt auf gleich 700 Quadratmetern die Angebotspalette um Frisches aus der Region ergänzt.

Genießer schätzen übrigens auch den geruhsamen Rochusmarkt, den kleinen Nepomuk-Vogel-Markt mit seinem strikt auf Regionalität ausgerichteten „Kaufmannsladen“ und den MeidlingerMarkt mit den angesagten Lokalen „Milchbart“ und „Purple Eat“.

Frisches Obst und Gemüse aus demWiener Umland – 300.000 Tonnendavon kommen Jahr für Jahr auf dieWiener Märkte.

Die Feinkostläden auf den Märkten bietenmitunter rare Delikatessen – wie etwa dasLa Salvia auf dem Yppenplatz.

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Sie sind Shopping-Meile und Begegnungszone, Genusspfad und Laufsteg – Wiens Fußgängerzonen zeigenviele Gesichter ...

Der Stephansplatz, das Zentrum der Altstadt. Unablässig strömen Fußgänger aus dem U-Bahn-Aufgang – ein-zeln, zu zweit, in kleinen wie in großen Gruppen. Menschengewühl, Laute in Dutzenden Sprachen, alles ist inBewegung. Nur wer auf einer der vielen Bänke Platz findet, hat Muße. Etwa, um die alten Palais rundum, dengotischen Stephansdom oder das postmoderne Haas-Haus zu bewundern: Alltag im „Goldenen U“, wie manden Straßenzug Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt nennt – Wiens größte und belebteste Fußgängerzone.

An einem Samstag flanieren hier 65.000 Passanten. Vorwiegend zum Shopping. Denn im Goldenen U mitseinen zahlreichen Straßencafés findet man nicht nur ehemalige k. u. k. Hoflieferanten wie den Maßschnei-der Knize oder die Edel-Glaswerkstätte J. & L. Lobmeyr, sondern auch die Geschäfte gediegener Marken wieCartier, Chanel, Dior, Gucci, Hermès, Jil Sander und Tiffany. Modeketten wie Zara oder Peek & Cloppenburgpräsentieren die neuesten Trends. Und im Goldenen Quartier am Ende des Kohlmarkts versprechen nobleLabels wie Saint Laurent, Prada, Louis Vuitton, Brioni, Alexander McQueen und Miu Miu Luxus pur.

Insgesamt verfügt Wien über 90 Fußgängerzonen mit 337.000 m² Fläche. Die jüngste wurde 2014 eingerich-tet – auf derMariahilfer Straße. Die breite Einkaufsmeile ist beiderseits von hochstämmigen Bäumen gesäumt,möbliert mit Bänken und Blumentrögen. Bis zu 60.000 Passanten zählt man pro Tag, darunter zahlreiche Rad-ler, denn in der „MaHü“ ist Radfahren erlaubt. Auch hier ist Shopping „das“ Thema. Große Kaufhäuser, etwaGerngross, sowie vor allem Geschäfte internationaler Modeketten – von Benetton über Diesel, Desigual undMango bis zu New Yorker – finden sich hier, dazu Foto- und Elektronikhändler, Drogerien und Parfümerien,Läden für allerlei Accessoires, Bars und stylishe Cafés. Und in den Seitengassen wie der Neubau-, der Linden-und der Kirchengasse locken kreative, kleine Läden zum Trendshopping.

Fast geruhsam geht es dagegen auf der Meidlinger Hauptstraße mit den vielen preisgünstigen Juwelieren zu.Wochentags genießen rund 20.000 Passanten in dieser geräumigen Fußgängerzone die Schanigärten, von denensich einer an den nächsten fügt. Auf derFavoritenstraße ist hingegen Zielstrebigkeit angesagt: 38.000 Besuchertäglich, von denen es die einen in die großen Kaufhäuser wie das Columbus-Center mit dem riesigen Ei inder Glasfassade zieht. Während die anderen die Läden mit Diskont-Textilien, Handy-Zubehör oder Fast Foodfrequentieren. Dennoch sind die Bänke in der einen Kilometer langen Einkaufsstraße immer gut besetzt – etwaam Reumannplatz mit dem Amalienbad im Art-Deco-Stil und dem berühmten Eissalon „Tichy“. Dessen eben-so bekannter Mitbewerber, der „Zanoni“ in der Altstadt, punktet mit einem Gastgarten in Wiens kürzesterFußgängerzone, dem 21 Meter kurzen Lugeck.

Noble Labels und elegante Schaufenster: Einkaufen im Goldenen Quartier

Die Fußgängerzone am Grabenwird an Spitzentagen von über65.000 Passanten frequentiert.

Faszinierendes Design bei „Lichterloh“ naheder Shoppingmeile Mariahilfer StraßeGEFÜHRTE GENUSS-TOUREN

• Das Team von GTOUR deckt eine breite Themenpalette ab – vom Karmeliter- bis zumNaschmarkt, vom süßen Wien bis zur „Tour d’amour“. www.gtour.at

• Peter Nowak gilt als Experte für exotische Genüsse. Dementsprechend stecken PetersNaschmarkt-Spaziergänge voll sinnlicher Überraschungen. www.theagency.at

• Schmackhafte Eindrücke vermittelt die Wiener Sinnestour auf dem Kutschker- und demHannovermarkt. www.wienersinnestour.com

Die Touren werden auf Deutsch und Englisch angeboten, weitere Fremdsprachen jeweilsauf Anfrage.

FLANIEREN UND GUSTIEREN

Kostbares und Kurioses findet manauf dem Flohmarkt beim Nasch-markt (U4: Kettenbrückengasse) –jeden Samstag ein Eldorado für

Jäger und Sammlerinnen ...TIPPEntdec

ker

Text: Paul Daniel

Der Sound im Sass Music Clubgeht zu 100% ins Ohr. Und auchfürs Auge wartet der Club mit vielBlattgold und 100 Kristalllustern auf.

Nicht nur im Volksgarten Pavillon wird gefeiert, auch in der benachbarten VolksgartenDisco und in der Säulenhalle wird seit Jahren Wiener Party-Kultur gelebt.

PARTYJEDEN TAGIn Wien kann man jeden Tag feiern und es gibt viele guteArgumente, um Party-Outfits und Tanzschuhe einzupacken.

MontagDas Cabaret Fledermaus, seit den 30er-Jahren fixer Bestandteildes Wiener Nachtlebens und wohl eine der originellsten undmusikalisch vielfältigsten Event-Locations der Stadt, ist amMontag der perfekte Start in die Party-Woche. Wer’s davor ge-mütlicher angehen möchte, nimmt einen Martini in der sympa-thischen Loos American Bar, die sich ums Eck befindet.

DienstagAm Dienstag geht’s ins legendäre Flex, einen der ältesten Clubsder Stadt. Das Flex bereichert Anhänger der elektronischenMusik inzwischen seit Jahren mit Techno und House. Die wohlimmer noch beste Soundanlage der Stadt lässt einen den Bassnicht nur hören, sondern auch ordentlich spüren. Viele inter-national renommierte DJs aus der Szene haben hier bereits dieRegler heiß laufen lassen. Apropos Dienstag: Von Mai bis Sep-tember unbedingt im Volksgarten Pavillon vorbeischauen –das Techno Café lädt bei feinen Sounds zum Barbecue ein.

FreitagAm Freitag gibt’s für Nachschwärmer rund um den Pratersterneiniges zu erleben. Die Pratersauna bespielt mehrere Floors mitTechno, Electro und House. Im Sommer werden die Partys auchnach draußen auf den Garten und die Terrassen ausgeweitet.Nachmittags lädt der Pool zum Plantschen ein. Wer mehr aufHip-Hop-Beats steht, sollte imVie iPeevorbeischauen. Der Club,der durch Street-Art-Kunstwerke glänzt, liegt direkt neben derPratersauna und setzt auf Hip-Hop, Rap, Soul, Funk, Jazz undR’n’B. Direkt am Praterstern findet man das Fluc und die FlucWanne. Oben gibt’s oft gratis Partys und Konzerte, unten kann’sauch schon mal lauter und wilder zugehen. Auf alle Fälle gehörtdas Fluc definitiv zu den Fixpunkten der Wiener Party-Szene,auf alternative Musik legt man hier viel Wert. Für die Rock-Gemeinde bietet sich freitags die altbewährte U4 Discothek an.In den legendären Kellergewölben haben es auch schon Falco,Prince und Johnny Depp krachen lassen.

SamstagWer von den Strapazen der Freitagnacht noch nicht zu erledigtist, feiert am Samstag entlang des Donaukanals weiter. Einfachden Fisch-Symbolen folgen, dann ist man auf dem richtigenWeg zur Grellen Forelle, wo es bekannte Namen der Under-ground House-, Techno- und Minimal-Szene zu hören gibt undinternationale DJs für gut gefüllte Dancefloors sorgen. Die extrafür den Club entworfenen Soundsysteme und das Lichtkon-zept des Wiener Visualisten-Kollektivs Neon Golden verleihender Grellen Forelle ein ganz spezielles Flair. An der SpittelauerLände wartet auch dasWerk auf Tanzwütige: Der Club setzt aufimprovisiertes, industrielles Ambiente und DJs aus der WienerUnderground-Szene.

SonntagDie wirklich Hartgesottenen können dann noch zur After-Hourin den Queen Club oder ins Sass und die letzten Reserven aussich raus holen. In diesem Sinne: eine schöne Party-Woche inWien!

MittwochEin paar Drinks in der Mitte der Woche gönnt man sich ambesten in gemütlicher Atmosphäre. Das Elektro Gönner, einbeliebter Szenetreff mit minimalistischer Einrichtung, bietet eintägliches DJ-Line-Up von Elektro, Techno und Hip Hop bis hinzu Jazz und Avantgarde-Musik. Auch im Futuregarden erfreu-en exzellente DJ-Sets die Ohren der Besucher. Hin und wiedergibt’s nebenan auch Vernissagen.

DonnerstagDer Donnerstag läutet das lange Party-Wochenende so richtigein.Wer den unscheinbaren Eingang findet, wird sich imDonaubestimmt sofort wohlfühlen. Tolle Cocktails, elektronischeTanzmusik in all ihren Facetten und eine riesige Dia-Projektion,die den gesamten Raum ausleuchtet, sind das Erfolgskonzeptder Techno-Bar. Wer dann Lust auf den Dancefloor hat, gehtins Sass am Karlsplatz, wo Clubmusik in stilvollem Ambienteaufgelegt wird.

Donnerstag – Donau-Tag! In derversteckten Techno-Bar gibt’saber auch an den restlichenTagen der Woche Minimal,House oder Dubstep vonUnderground-DJs zu hören.

Text: Angelika Öttl

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Gratis Umarmung vor der Stadthalle

Das Wiener Rathaus erstrahlte beimPublic Viewing in allen Farben.

GleichgeschlechtlicheAmpelmännchen vor derStadthalle

Was für ein Fest! Von 18. bis 23. Mai 2015 ging der 60. Eurovision Song Contest inWienüber die Bühne. Rund 100.000 Fans verfolgten die bombastischen Shows in derWienerStadthalle. 25.000 Menschen aus aller Welt feierten das große Finale und den Siegdes Schweden Måns Zelmerlöw mit seinem Song „Heroes“ im Eurovision Village amRathausplatz. Die ganze Stadt war im Song-Contest-Fieber und zelebrierte ein riesigesFest der Toleranz und Musik. Dafür gibt’s 12 Punkte!

Fans vor der Stadthalle

Schwedische Fans in Party-Stimmung

Die Bühnenshow war gigantisch.

Israels „Golden Boys“

Britische Fans

Måns Zelmerlöw gewann mit dem Song„Heroes“ für Schweden.

25.000 Fans verfolgtendas Finale amRathausplatz.

Conchita eröffnetefliegend das Finale.

Waterloo & Robinson live im Euro Fan Café Vienna

DAS WAR DER60.EUROVISIONSONG CONTESTIN WIEN

Text: Robert Seydel

SMARTETECHNOLOGIEFÜR ALLEKostenloses WLAN gibt es in Wien schon an vielen öffentli-chen Plätzen (z. B. Tourist-Info Albertinaplatz, Rathausplatz,Stephansplatz, MuseumsQuartier, Naschmarkt, Prater, Donau-insel, Westbahnhof). Bis Ende 2016 werden rund 400 neueAccess-Points errichtet, die nicht nur einen kostenlosen Zugangzum Internet, sondern auch standortbezogene Informationenbieten. Infos auf: www.wien.at/stadtplan (unter Kommunikationund Wirtschaft – WLAN Standort). Welche Restaurants, Cafés,Hotels und andere EinrichtungenWLAN anbieten, finden Sieauf www.freewave.at

Text: Martina Polzer

UNSER SERVICEFÜR IHREREISE NACH WIENWien Hotels & InfoMontag bis Samstag von 9 bis 19 UhrTel. +43-1-24 555Fax +43-1-24 555 666E-Mail: [email protected] und Informationen für Ihren Wien-Besuch

Tourist-InfoWien InnenstadtAlbertinaplatz/Ecke MaysedergasseTäglich von 9 bis 19 UhrAuskünfte, Hotelbuchungen, Wien-Karte, Broschüren,Prospekte, Stadtrundfahrten, Ticketservice, gratis WLAN undLast-Minute-Tickets für ausgewählte Bühnen

Tourist-Info HauptbahnhofWienIm Info-Point der ÖBBTäglich von 9 bis 19 UhrAuskünfte, Hotelbuchungen, Wien-Karte, Broschüren,Prospekte

Tourist Info FlughafenWienIn der Ankunftshalle, Ebene 0Täglich von 7 bis 22 UhrAuskünfte, Hotelbuchungen, Wien-Karte, Broschüren,Prospekte

WIEN ONLINEwww.wien.info – ist Wiens Online-Reiseführer und bietet in13 Sprachen alles, was für die Planung einer Wien-Reise nötig ist.Auf der Social Media Wall (www.socialmedia.wien.info)finden Sie Tipps und Live-Feeds von Facebook, Twitter,YouTube, Flickr und Instagram.

DIE WIEN-KARTEIhr Ticket für die ganze Stadt um 18,90 oder 21,90 €Die Wien-Karte bietet neben 48 bzw. 72 Stunden freier Fahrtauf allen öffentlichen Linien in Wien Ermäßigungen bei über210 Partnerbetrieben: Museen, Theater, Shops, Cafés, Heurigenund viele mehr. Ein Kind bis 15 Jahre fährt kostenlos mit.Erhältlich bei den Tourist-Infos, in Ihrem Wiener Hotel, bei denTicket-Kassen und online unter www.wienkarte.at

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TOURIST-INFONEU: MODERN &BARRIEREFREIDie Tourist-Info am Albertinaplatz wurde 2014 nach demKonzept des Architekturbüros Delugan Meissl AssociatedArchitects (DMAA) in einen zeitgemäßen Info-Pointverwandelt. Mondänes Design und exquisite Materialen stehenim Einklang mit Funktionalität und Komfort. Indirekte LED-Leuchten illuminieren eine Messingwand, die als Prospekt-Dispenser dient, und tauchen den Raum in goldenes Licht.Neben einem bequemen Sitzmöbel stehen Serviceplätze zurVerfügung, die mit Tablets ausgestattet sind. Einer davonkann mit einem Rollstuhl unterfahren werden. Bei einemInfo-Schalter und einem Ticket-Counter sorgen induktiveHöranlagen für barrierefreie Kommunikation.

WIEN-JOURNALAM TABLETDas Wien-Journal steht auch als digitale Version für iPad undAndroid Tablets gratis zum Download zur Verfügung. HolenSie sich weitere Tipps, Links, Bilder undVideos auf Deutsch undEnglisch.

Wien-Journal

2016

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EVENT-HIGHLIGHTS 2016

Im Mai laden Wiensführende Galerien derGegenwartskunst zumVienna GalleryWeekendund bieten ein dichtesProgramm für alle Sammlerund Kunstinteressierten.

Im Juli und August gehtEuropas größtes Tanzfesti-val, ImPulsTanz, mit vielenspannenden Choreogra-phien, Performances undWorkshops über die zahl-reichen Bühnen.

Alles Walzer … heißt esim Jänner und Februar inden festlich geschmücktenBallsälen, und ganz Wienschwingt im Dreivierteltakt.Die Ballsaison ist eröffnet!

Vom 13. Mai bis 19. Junibegeistern die Wiener Fest-wochen mit einem exqui-siten Kulturprogramm. Diefeierliche Eröffnung findetauf dem Wiener Rathaus-platz statt.

Silvester in Wien: Die Kor-ken knallen, und auf denStraßen wird Walzer ge-tanzt. Zahlreiche Live-Actssorgen beim Silvesterpfadfür Party-Stimmung in derInnenstadt.

Die Vienna Pride derLesben-, Schwulen- undTransgenderszene verwan-delt vom 14. bis 18. Juniden Rathausplatz in einebunte, lebensfrohe Zelt-stadt. Höhepunkt ist dieRegenbogenparade, die am18. Juni über die Ringstraßeführt.

Ob im Walzertakt oder zuDiscohits – beim WienerEistraum vor dem Rathausziehen Schlittschuhläufervon Mitte Jänner bis AnfangMärz ihre Schwünge überdie Eisfläche.

Im Wiener Stadtpark wer-den beim jährlich stattfin-denden Genussfestival imMai traditionelle österrei-chische Spezialitäten undregionale Köstlichkeitenaufgetischt.

Am 10. April um 9 Uhrfällt der Startschuss zum33. Vienna CityMarathon.Zehntausende Laufbegeis-terte passieren die schöns-ten Sehenswürdigkeitender Stadt.

Das traditionelle Neujahrs-konzert gehört am Jahresbe-ginn einfach dazu. Egal, oblive im Musikverein odervor dem Fernsehgerät. AmVormittag des 1. Jänner 2016spielen die Philharmonikerunter Dirigent MarissJansons.

Musikgenuss unter freiemHimmel gibt es im April,Mai, Juni und September,wenn ausgewählte Opern-übertragungen bei Oper liveam Platz direkt ins Freieübertragen werden.

Zünftig wird‘s beim WienerWiesn-Fest im Prater. Vom22. September bis 10. Okto-ber rücken bunte Trachten,Volksmusik und herzhafteSchmankerl in den Mittel-punkt.

Zahlreiche Weihnachts-märkte – etwa der Christ-kindlmarkt am WienerRathausplatz oder jener vordem Schloss Schönbrunn –zaubern feierliche Advent-stimmung.

Schrill und zugleichbesinnlich – so präsen-tiert sich im Mai Europasgrößter Aids-Charity-Eventim Zeichen von Toleranzund Solidarität, der WienerLife Ball.

Ein Muss für Musikbe-geisterte ist das Sommer-nachtskonzert derWienerPhilharmoniker am 26. Maivor dem Schloss Schön-brunn. Es dirigiert SemyonBychkov.

Text: Elisabeth Freundlinger

1 0 J A H R E O P E R N H A U S

UNSERE OPERNWELTENTDECKEN

SAISON 2015–16

Marschner

HANS HEILINGConstantin Trinks | Roland GeyerRSO Wien | Arnold Schoenberg ChorAngela Denoke, Michael Nagy,Katerina Tretyakova,Stephanie Houtzeel, Peter SonnPremiere: 13. September 2015

Monteverdi

L’INCORONAZIONE DI POPPEAJean-Christophe Spinosi | Claus GuthEnsemble Matheus | Alex Penda, Jennifer Larmore,Franz-Josef Selig, Valer Sabadus, Christophe Dumaux,Marcel BeekmanPremiere: 12. Oktober 2015

Wagner

DER FLIEGENDE HOLLÄNDERMarc Minkowski | Olivier PyLes Musiciens du Louvre GrenobleArnold Schoenberg Chor | Samuel Youn, Lars Woldt,Bernard Richter, Ingela Brimberg, Ann-Beth SolvangPremiere: 12. November 2015

Britten

PETER GRIMESCornelius Meister | Christof Loy | RSO WienArnold Schoenberg Chor | Kurt Streit,Agneta Eichenholz, Hanna Schwarz,Rosalind Plowright, Andrew Foster-Williams,Andreas ConradPremiere: 12. Dezember 2015

Weill

DIE DREIGROSCHENOPERJohannes Kalitzke | Keith WarnerKlangforum Wien | Arnold Schoenberg ChorAngelika Kirchschlager, Anne Sofie von Otter,Tobias Moretti, Florian Boesch, Markus ButterPremiere: 13. Jänner 2016

Rossini

OTELLOAntonello Manacorda | Damiano MichielettoWiener Symphoniker | Arnold Schoenberg ChorJohn Osborn, Nino Machaidze, Vladimir Dmitruk,Maxim Mironov, Gaia PetronePremiere: 19. Februar 2016

Händel

AGRIPPINAThomas Hengelbrock | Robert CarsenBalthasar-Neumann-EnsemblePatricia Bardon, Danielle de Niese,Jake Arditti, Mika Kares,Filippo MinecciaPremiere: 18. März 2016

Strauss

CAPRICCIOBertrand de Billy | Tatjana GürbacaWiener Symphoniker | Maria Bengtsson,Daniel Schmutzhard, Lars Woldt, DanielBehle, Andrè Schuen, Tanja A. BaumgartnerPremiere: 18. April 2016

Neumeier – Mozart – Tippett – Vivaldi

SHAKESPEARE DANCESSimon Hewett | John NeumeierWiener KammerOrchesterHamburg BallettPremiere: 9. Mai 2016

Frid DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANKLeo Hussain | Reto Nickler | Wiener Virtuosen | Juliane Banse

Eröffnung am 10. September 2015:

Ein Unternehmen der Wien Holding

HauptsponsorTheater an der Wien

Tageskasse: Mo-Sa 10 -18 UhrLinke Wienzeile 6 | 1060 Wien

www.theater-wien.at