Wieser Verlag - Frühjahr 2013

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WIESER FRüHJAHR 2013 Der Mensch lebt von Brot und Büchern. Darum bitte ich Sie. Nein, ich bitte um überhaupt nichts: Lesen Sie gefälligst! Peter Handke

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Wieser Verlag: Vorschau Frühjahr 2013

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WieserFrühjahr 2013

Der Mensch lebt von Brot und Büchern. Darum bitte ich Sie. Nein, ich bitte um überhaupt nichts:Lesen Sie gefälligst!Peter Handke

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antescriptumLiebe Leserin, lieber Leser,liebe Buchhändlerin, lieber Buchhändler!

Literatur wohin? Wer will noch Literatur?Osteuropa, Südosteuropa? Fremd soll der Name klingen, doch übersetzt soll es zumindest aus Osteuropa nicht sein. Es

soll ja dem hiesigen Geschmack entsprechen oder gerade und nur diesem?Kriminalliteratur? Shades of Grey oder wie sie heißen, Massenware? Wollen wir die? Nein!Wir wollen Erzähltes lesen. Wir wollen die Sprache, die verschiedenen Töne, die Klänge und die Sätze, den dahinterlie-

genden Blick, den Traum, der aus diesen Sätzen knirscht, und Geschichten, wie sie so noch nie erzählt wurden, lesen: über ein Kind, über eine Magd, über den Widerstand, über die heimische Sprache und über das Tal, den Balkon, die Beziehung, den Menschen, die Tiefen und natürlich auch die Seele.

Und alles ohne Kapital? Wie soll das gehen? Vor mehr als 30 Jahren keins gehabt und nach mehr als dreißig Jahren keins im Börserl. Dazwischen 1000 Bücher, die es davor nicht gab, dazwischen erzählte Geschichten, die so bisher nicht erzählt wurden, und ein Blick in Räume, die literarisch zu entdecken waren, die man nicht kannte, über die man vielleicht staunte oder nachdachte. Ja, auf einige Bücher hätte man vielleicht auch verzichten können, aber weiß man das, bevor man sie gedruckt hat?

Literatur? Ja, die übersetzten wir, und wir haben für die Literatur aus dem Süden und Osten eine neue Leserschaft gewonnen.

Und es folgte 1997 die Reihe „Europa erlesen“, die literarische Visitenkarte des europäischen Raumes, mit der die politische Realität (in den Gremien der EU) wenig anzufangen wusste, vielleicht ist Literatur im demokratischen Einigungs-prozess zu unbedeutend? Fuhren wir nicht wie Wanderprediger durch Europa, erzählend, aufklärend, nach Besprechungen und Beachtung für Skácel, Eörsi, Andrić, Lipuš, Zajc, Velikić und Karahasan, Bogdanović und Podrimja suchend, haben wir nicht wie Minnesänger Lieder gesungen, uns gewünscht, dass wir mit der Poesie und mit den Erzählungen die Herzen der Angesprochenen erreichen? Einige haben wir erreicht und sie zu wilden Suchenden, Lesenden gemacht, einer streunenden poetischen Meute gleich.

Und es folgten neue Reihen, es kamen Preise, es wurden die Edition Zwei und der Bank Austria Literaris begründet, es taten sich eine Bank und renommierte Institutionen wie KulturKontaktAustria und der Wieser Verlag zusammen, bündel-ten ihr Wissen und ihre Kraft und sangen neue Lieder, brachten neue Erzählungen, weit ab vom Dagewesenen, und harrten aus, gaben ihnen Raum und erfuhren doch weitgehend nur karge Beachtung.

So ist eben der Lauf der Zeit. Literatur ist eine einsame Sache. Und doch braucht man auch das Gemeinsame, das Soli-darische, um sie zu finden, zu erkennen, sie zu er-lesen. „Solitaire“ und „solidaire“: einsam und gemeinsam*. Die Frage von Albert Camus nach dem Ausgleich zwischen einsam und gemeinsam stellt sich neuerlich. Die Zeit ist zwar noch nicht reif, darauf Antwort zu geben, wiewohl eine dahingehende Ahnung zunehmend sichtbarer wird, wenn wir nur an die zuletzt ausgebrochenen wütenden Demonstrationen in Slowenien denken.

Wir nähern uns sowohl dem Begreifen als auch dem Beschreiben nach jenem Zeitpunkt, wo eine wiederum neue Art der Begegnung liegen könnte. Ohne Verrat, ohne Eigennutz. Mit Poesie, dem weisen Blick des poetisch gebrechlichen Schei-terns der immer neuen Erzählung, wie wir sie in den Augen alter Menschen oft erblicken, wenn sie schauen. Also: Lesen wir weiter!IhrLojze Wieser

*) Siehe: … und machte mich auf, meinen Namen zu suchen, Peter Handke im Gespräch mit Micha-el Kerbler, Gehört Gelesen 01, S. 65/66. Wieser Verlag Klagenfurt/Celovec, 2007.

Jausen- oder Brotzeit? Literaturzeit!

…und für jene unter euch, die mit E-Books reisen, haben wir in dieser Saison den ersten Schritt gewagt. Alle haben uns zu diesem Ver-such gut zugesprochen, „wir sollen es wagen, es würde die Leselust steigern“. Wer’ma seh’n, hat meine Großmutter gesagt, bomo videli …, hilfts nix, schad’s nit, fügte sie hinzu. Hoffentlich wird sie recht behalten.

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Josef Winkler

Wenn wir den Himmel sehen wollen, müssen wir donnern helfenDie Salzburger RedeGerhard Maurer

Saualm reflux

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Einem Teil der Auflage liegt der Prospekt „Slowenische Bibliothek“ – ein Gemeinschaftsprojekt der Verlage Drava, Mohorjeva und Wieser, das von Erwin Köstler herausgegeben wird, bei. Gerne können Sie diesen Prospekt auch unter [email protected] anfordern.

Hugo Ramnek

Kettenkarussell / Semanji vrtiljakMit Wiesenmarktskizzen von Werner Berg

06Günther Freitag

Café Olympia08Stanislav Struhar

Fremde Frauen10Karel Prušnik-Gašper

Gämsen auf der Lawine12EUROPA ERLESENDareg A. ZabarahBessarabien14Franz Viktor Spechtler

Neidhart, der freche Dichter aus Österreich

16Rumiana Ebert

Ecken und Ovale18

Projekt Patografien, Oktober 2012

Namen sind Schall und RauchTHE ISLAMICS • THE AUSTRIANS

20Edition Quer denken

Kunst • Wissenschaft • GesellschaftEin kulturstiftender Zusammenhang?

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Edition Quer denken

Kunst • Wissenschaft • GesellschaftDie (Natur-)Geschichte von Gut und Böse

23Edition Quer denken

Kunst • Wissenschaft • GesellschaftEin optimistischer Blick auf den Pessimismus

23GEhört GElEsEnSozialist, Gewerkschafter und HumanistPeter Kaiser im Gespräch mit Hans Pawlik

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Alfred J. Noll

„Jung sterben wird allemal überschätzt“Aus dem ABC der Affirmation

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Von der Macht der KleinenHeini Staudinger und seine Waldviertler Schuhwerkstatt26Gertraud Leimüller

Innovator, Imitator oder Idiot27

Rudolf O. Zucha

Krise und Chance der PsychologieBeiträge der Bühler-Symposien

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Darja Mihelic

Die Bucht von PiranFischerei- und Hoheitsrechte an derslowenisch-kroatischen Seegrenze

28Bücher brauchen Paten: Werde Buchpatin! Werde Buchpate!29

Rückblick Herbst 201231

Die Sonder-Edition zum 70. Geburtstag von Peter Handke„Das alte Wörterbuch wirkte auf mich als Sammlung von Ein-Wort-Märchen, mit der Kraft von Weltbildern“

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Saualm, SaukaltPeter Turrini

© gerhard maurer

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josef Winkler

Wenn wir den himmel sehen wollen,müssen wir donnern helfenDie salzburger rede

Gerhard Maurer

Saualm reflux

Format: 96 x 250 mm, ca. 100 Seiten, englische BroschurEUR 7,50 / sfr 11,50 · ISBN 978-3-99029-052-1

Die Salzburger Rede von Josef Winkler und die Fotos von Gerhard Maurer er-

scheinen als erstes Buch des Frühjahrs. Die Rede, eine Art Fortsetzung der Winkler’schen Bachmannrede (2009) und seines viel beach-teten Bandes „Die Wetterhähne des Glücks und die Totenkulterer von Kärnten“, sind un-ser Beitrag, den „Versuch einer Gegenwarts-bewältigung mit künstlerischen Mitteln“ fortzusetzen. Begonnen wurde dieser Versuch mit „Saualm reflux“ – ein von Barbara Maier initiiertes Kunstprojekt, das an allen Standor-ten der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec präsentiert wurde. Ausgestellt waren Aufnahmen vom und um das Asylwerber-heim in Wölfnitz auf der Saualpe, fotografiert von Gerhard Maurer, literarisch unterlegt mit Bildbeschreibungen von den Kärntner Autorinnen und Autoren Delphine Blumen-feld, Antonio Fian, Alfred Goubran, Peter Handke, Silke Hassler, Lydia Mischkulnig, Jani Oswald, Peter Turrini und Josef Winkler. (Übrigens ist ein Teil der Objekte – großfor-matige Fahnen – Opfer von Vandalenakten geworden.)

joSeF WInkler Geboren 1953 in Kamering bei Paternion/Kärnten; freier Schriftsteller seit 1982; erhielt für sein litera-risches Werk unter anderem den Georg-Büchner-Preis und den Großen Österrei-chischen Staatspreis. Seine Bücher werden in zehn verschiedene Sprachen übersetzt. Er lebt derzeit in Klagenfurt.

Gerhard MaurerFotograf, geboren 1967 in Klagenfurt/Celovec.Projekte und Ausstellungen im Kontext Alltagskultur, Gesellschaft und Kunst u. a.:• Alltag sichten, Galerie de La Tour, Klagenfurt 2012• Ghost Town – im Rahmen der Ausstellung Zwischen-räume. Fotografien durch Klagenfurt u. v. m.

Auszug aus einem offenen Brief von Angelika Hödl* an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Kärntens:Für eine Gemeinde bedeutet die Aufnahme von Menschen ganz grundsätzlich, dass anstelle von Abwanderung und

damit einhergehender Schulschließung, Aussterben von Kleinbetrieben und Nahversorgung ein Zuzug und eine Belebung der Infrastruktur möglich ist. Es bedeutet, dass die Menschen für die Gemeinde sinnvolle Arbeit einbringen können, wenn die Gemeinde – und gesetzlich ist das erlaubt (!) – dies ermöglicht und die Menschen beschäftigt. Es bedeutet, dass sie als Selbständige arbeiten können (auch das ist vom Gesetz her möglich). Dazu brauchen sie bei der Unternehmensgründung Hilfe von der Gemeinde und dem Gewerbeamt, wie sie ein jeder Staatsbürger ebenfalls benötigt. Es bedeutet, dass es mehr Schulklassen und Kindergärten gibt und die besten Pädagoginnen und Pädagogen angefordert werden können, um die Kin-der zu fördern, um ihre Sprachpotenziale zu entwickeln und sie bestmöglich auszubilden.

* Geschäftsführerin von radio AGORA 105,5; ehrenamtl. Mitarbeiterin im Aktionskomitee für mehr Menschlichkeit und Toleranz in Kärnten/Koroška; ehrenamtl. Mitarbeiterin in der Interessengemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten/Koroška, IG KIKK

ISBN: 978-3-85129-930-4

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Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns

Franz Kafka

© johannes puch

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kettenkarussell / Semanji vrtiljakMit Wiesenmarktskizzen von Werner Berg

Drei Tage vor Festbeginn rollt die Tierschau an. Die Echse fiebert. Das halbe Städtchen schaut zu, wie die Wiesenstadt ihr Urwaldreservat bekommt. Auch vom Dorf auf der

anderen Seite der Wiese strömen Menschen herbei. Auf dem Weg zur Tierschau begegnet er der Mutter des Albinos. Während sie sein Zimmer macht, singt sie slowenische Lieder. Das Kellertier hinterlässt nachts Spuren. Hat die Aufräumerin etwas bemerkt?

Die Eltern dürfen davon nichts ahnen. Er grüßt und wird rot. Zwei Mädchen aus seiner Klasse stehen kichernd bei einem Wärter, eine Schlange windet sich um den Arm mit dem tä-towierten Bikinigirl. Er ruft ihnen zu, für sie ist er Luft. Die Wildnis ist im Käfig und schläfrig. Neben ihm taucht der Albino auf und raunt ihm die Worte zu, welche der Ausrufer während der Festtage durch das Megafon plärren wird: Das älteste Krokodil der Welt.

Deutsch und Slowenisch (Wendebuch), 70 Seiten,EUR 17,40 / sfr 25,50 · ISBN 978-3-99029-041-5

huGo raMnekGeboren 1960 in Klagen-furt. Aufgewachsen an der österreichisch-slowenischen Grenze in Bleiburg/Pliberk, studierte Ramnek Anglistik und Germanistik in Wien und Dublin und besuch-te die Schauspielschule Zürich. Seit 1989 lebt Hugo Ramnek als Schriftsteller, Gymnasiallehrer, Schauspie-ler und Theaterpädagoge in Zürich.2008 erhielt seine satiri-sche Fabel „Das Letzte von Leopold“ den Preis des Kärntner Schriftstellerver-bandes. 2009 gewann er in Salzburg den erostepost-Literaturpreis für die beste erotische Geschichte. 2010 erschien im Wieser Verlag sein erster Roman „Der letzte Badegast“, für den er im selben Jahr mit der Anerkennungsgabe der Stadt Zürich ausgezeichnet wurde. 2012 trat Hugo Ramnek mit diesem Buch bei den 32. Tagen der Deutschspra-chigen Literatur an.

Hugo Ramnek im Wieser Verlag:

ISBN: 978-3-85129-864-2

„Literaturproduktion“ von links: Lojze Wieser, Gerhard Maierhofer,

Hugo Ramnek, Jakob Grollitsch

Die Fahrt eines Mädchens von der „slowe-nischen Seite“ am Kettenkarussell steht im Mit-telpunkt der Erzählung Ramneks. Er, als Ju-gendlicher, beobachtet sie am Jahrmarkt, würde gerne mit ihr anbandeln. Ramnek verwebt in die Erzählung die unsichtbaren Trennlinien, die zwischen der slowenischen und der deutschspra-chigen Bevölkerung bestanden und macht sie sichtbar. Seine Beschreibungen der Lustbarkei-ten – von Autodrom bis zum Karussell – und des Umgangs der Jugendlichen beider Sprachen untereinander, freundschaftlich und konkurrie-rend zugleich, sind voll sprachlicher Wendungen und Metaphern. Der Standard

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Günther Freitag überzeugt sowohl als Fabulierer des Skurrilen als auch als Chronist einer infantilisierten Gesellschaft, die in den Medienprodukten des Ministerpräsidenten

und vormaligen Barpianisten mit sich identisch zu werden scheint.

Falter (über „Brendels Fantasie“)

© günther freitag

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Café olympia

ca. 140 Seiten, gebunden, LesebändchenEUR 17,40 / sfr 25,50 · ISBN 978-3-99029-049-1

Günther FreItaGGünther Freitag wurde 1952 in Feldkirch/Vor-arlberg geboren und lebt heute in Leoben. Er schrieb Hörspiele für den ORF, die Theaterstücke Drei Traum-kongruenzen (UA 1990 Forum Stadtpark Theater Graz) und Rost (UA 2010 Stadttheater Leoben) sowie zahlreiche Romane, darun-ter bei Wieser Piazza. Trieste (2006) und Bienenkrieg (2008). Als erster Band der Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann erschien 2009 „Brendels Fantasie“

jetzt kriegt die eu einen nobelpreis für frieden und will ihre struktur erklären, wie baroso meint. wieder fehlt die emo tion, wieder ist mit nähe, menschen, trauer, freude, lachen und tanzen, sorgen und lösung nichts, und doch haben wir ihnen seit 15 jahren vorgezeigt, in 195 bänden der reihe europa erlesen und in den zahllosen übersetztungen, wie sich wider sprüche beheben lassen könnten, wo man sich annähern und wie man sich verstehen lernen könnte, im sinne von voltaire, der doch einmal meinte: europa kennen, europa erkennen, und wir fügten noch hinzu: europa erlesen. das ist und war unsere friedensarbeit von anbeginn an, dafür haben wir uns bis an den rand des machbaren gewagt, und wo ist deren anerkennung, frage ich mich oft in den nächten, wo ich nicht schlafen kann, wo ich sinniere, woher wieder einmal nehmen, um es nicht untergehen zu lassen. Lojze Wieser

Deutscher?, fragte einer der Alten vom Nebentisch. Österreicher, sagte Rotter rasch, weil er den feindseligen Unterton in der Stimme des Alten sofort bemerkt hatte. Das sei dasselbe, meinte der. Er habe lange in Deutschland gelebt und

sei in dieser Zeit bloß ausgenutzt worden. Jahrelang habe er für die Deutschen geschuftet und sei so arm auf die Insel zu-rückgekehrt, wie er sie verlassen habe. Er kenne keinen, dem es besser als ihm ergangen sei. Vor siebzig Jahren hätten ihnen die Deutschen ihre Panzer und Flugzeuge geschickt, heute schickten sie ihre Konzerne, denen die korrupten Politiker Dinge abkauften, die kein Mensch benötige. Und was wollen Sie uns verkaufen?, fragte er nach einer kurzen Pause, in der er den Übrigen wohl seine Abrechnung mit den Deutschen übersetzt hatte.

Ich schreibe ein Buch!Sie schreiben ein Buch, wiederholte der Alte und sah Rotter fassungslos an. Sind Sie unglücklich verliebt?, fragte er dann.

Als Rotter lachend verneinte, dachte er laut darüber nach, was denn außer einer unerwiderten Liebe einen Menschen dazu veranlassen könne, ein Buch zu schreiben, wo doch alles längst niedergeschrieben sei …

Nach dem Roman „Brendels Fantasie“, mit dem Elke Heidenreich ihre Musikbücher-Edi-tion bei C. Bertelsmann begann, versammelt Günther Freitags Prosaband „Café Olympia“ Texte und Fotos zur aktuellen Lage Griechen-lands. Im Zentrum der Miniaturen stehen re-ale Figuren, die unter dem Einfluss der allge-genwärtigen Krise rasch eine absurde Wandlung erfahren, welche als Spiegelbild des für weite Bevölkerungsschichten unheilvollen Zusammen-spiels von rücksichtslosen Finanzmärkten, kor-rupter Politik und der Verantwortungslosigkeit des Einzelnen fungiert.

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Nachdenklich und mit beeindruckender Einfühlungskraft erzählt Stanislav Struhar über die großen Themen des Verlustes

und der Liebe, in zwei Ländern und zwei Zeiten des scheinbar grenzenlosen Europas.

Ein zartes literarisches Fresko von zeitloser Gültigkeit.

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Fremde Frauen

ca. 160 Seiten, gebunden, LesebändchenEUR 17,40 / sfr 25,50 · ISBN 978-3-99029-050-7

BernadetteAls Alan die Tschechoslowakei verließ,

war er noch sehr jung. Damals sandte er eine Ansichtskarte aus dem Flüchtlingslager nach Hause. Seitdem hat er sich bei seiner Familie nicht mehr gemeldet. Rasch integriert er sich in das Leben in Wien, arbeitet in einem Mu-seum und studiert, doch seine Herkunft und sein spezielles Deutsch machen ihn trotzdem zu einem Fremden. Eines Tages wird er von einer Studienkollegin gebeten, sein Zimmer an Bernadette zu vermieten …

FrancescaEs war Liebe auf den ersten Blick, als Ari-

anna in München, in der Pizzeria ihrer Eltern, Stefan zum ersten Mal sieht. Arianna fühlt sich in Deutschland fremd, und Stefan, der in einem Münchner Kinderheim aufgewachsen ist, sehnt sich nach einer Familie. Schon bald beschließt das Paar, ein neues Leben in San Remo aufzubauen. Und vielleicht wäre ihr Glück in Erfüllung gegangen, wäre Arianna nicht ihrer Jugendliebe begegnet …

StanISlav StruharStanislav Struhar, 1964 in Gottwaldov (heute Zlín) geboren, versagte sich dem Anpassungsdruck des tsche-choslowakischen Regimes in den 1980er Jahren. Nach wiederholten Selbstmord-versuchen wurde er zweimal in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. 1988 floh er schließlich mit seiner Frau nach Österreich, doch die Zusammenführung mit dem in der Tschechoslowakei ge-bliebenen Kind gelang erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Seit jungen Jah-ren schreibt Struhar Gedich-te und Prosa, zuerst noch in tschechischer Sprache, bald aber in deutscher Sprache. Sein bisheriges literarisches Schaffen wurde durch Stipendien unterstützt und erhielt zahlreiche Anerken-nungen. Stanislav Struhar lebt heute in Wien. In deutscher Sprache erschienen: Der alte Garten (Gedichttrilogie, 2001), Das Manuskript (Roman, 2002), Eine Suche nach Glück (Ro-man, 2005).

„Kunst, die nichts bewegt, ist eine Fassade, ein bunt bemaltes potemkinsches Dorf, hinter dessen Kartonoberflächen außer dem schönen Schein nichts existiert. Ich habe absolutes Vertrauen in die Kraft der Worte, der Gedanken, die frei sind und frei sein müssen“, schreibt Julya Rabinowich und stellt fest, dass „das geschriebene Wort das Gegenteil eines Mangels“ ist. „Es eröffnet neue Welten, und es dokumentiert die bekannten. Bleibt. Tröstet. Rüttelt auf “, und schließt ihre Gedanken (im Album, Der Standard 3./4. 11. 2012) mit der Feststellung: „Das wissen auch jene, die Josef Winkler nach seiner kritischen Rede zur Lage in Kärnten in seiner Meinungsfreiheit beschränken und abwerten wollen. Wissen ist Macht. Schreiben auch.“

Der Weg zur Erzählbarkeit, zur eigenen Welt in der von Herder gewünschten Form, ist heute, mehr als 200 Jahren danach, noch immer eine Herausforderung. Mehr denn je, wenn man sich

die Ereignisse in der Krise, die eine kulturelle ist und schon längst nicht mehr eine bloße Finanzkrise, vor Augen führt. Und doch haben wir in den Literaturen alle Erfahrungen komprimiert, die den Menschen die Möglichkeit bieten, den anderen, das Gegenüber, und in ihm sich selbst zu finden. Zeigt uns nicht immer wieder die Literatur, wie wir uns danach sehnen, endlich gehört, endlich zur Kenntnis genommen und gelesen zu werden?

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Neža Bezjak aus St. Filippen. Ihre beiden Söhne Franci und Mirko waren bei den Partisanen, ihr Mann Franc wurde in Dachau

umgebracht. Gegen Kriegsende ging sie mit ihren beiden Töchtern auch noch selbst zu den Partisanen.

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Gämsen auf der lawine

ca. 300 Seiten, gebunden, LesebändchenEUR 21,00 / sfr 30,50 · ISBN 978-3-99029-039-2

karel PruŠnIk-GaŠPer(Partisanenname Gašper), geb. 1910 in Leppen/Lepe-na bei Eisenkappel/Železna Kapla, gest. 1980 in Ljublja-na. Landwirtschaftsschule. Schloss sich der Arbeiter-bewegung an, war 1935 in Karlau inhaftiert. Während des Zweiten Weltkrieges führend in der Widerstands-bewegung in Kärnten tätig. Mitglied der Osvobodilna fronta (Slowenische Befrei-ungsfront). 1947 und 1948 von der britischen Besat-zungsmacht in der Strafan-stalt Karlau inhaftiert. Aktiv in kärntnerslowenischen Organisationen, Obmann des Verbandes der Kärnt-ner Partisanen von seiner Gründung an.

Gämsen auf der Lawine standen ganz zu Beginn. 1980. Wie wurden sie damals gele-sen, noch bevor das Lesen der Vergangenheit angesagt war, noch bevor in Österreich die Debatte um das Pferd und seinen Reiter, der nichts wusste, begann?

Die persönlichen Erinnerungen des Orga-nisators des Widerstandes in Kärnten gegen das Dritte Reich und die nationalsozialisti-sche Gewaltherrschaft, geschrieben in der Ge-

fangenenanstalt Karlau, in die Karel Prušnik-Gašper nach dem Sieg über den Faschismus von den Engländern interniert wurde.

Als am 15. Mai 1945 der Sieg über den Faschismus endgültig Tatsache wurde und die letzten Kämpfe auch in Südkärnten ver-ebbten, war es Gewissheit: Die nazistische Gewaltherrschaft war gebrochen, der in-dustriellen Vernichtung von Menschen und Ressourcen ein Ende bereitet. Der Weg zur Demokratie und zur neuen demokratischen Ordnung in Europa wurde mit großem Lei-den und persönlichem Einsatz erkämpft. Dazu beigetragen haben die Widerstands-kämpfer der Kärntner Slowenen und viele Antifaschisten aus Österreich. Sie waren der einzige organisierte und bewaffnete Wider-stand innerhalb des Dritten Reiches, und sie ließen sich auch nicht von defaitistischen Lo-sungen einschüchtern, die da meinten, »wa-rum als Partisan in den Wäldern gegen den Faschismus kämpfen, wenn sich doch Fichten nicht überzeugen lassen«.

Die 1958 in slowenischer Sprache er-schienenen persönlichen Erinnerungen Ka-rel Prušnik-Gašpers und seine detailgetreuen Aufzeichnungen waren zu seiner Zeit nicht nur ein erster Beitrag von Oral History, sie waren auch von dem Wunsch getragen, den nachkommenden Generationen die Grundla-gen eines besseren Lebens zu vermitteln, und geleitet von der Sehnsucht, den jahrzehntelan-gen nationalistischen Auseinandersetzungen innerhalb Kärntens den Boden zu entziehen.

EUR 7,50 / sfr 11,50ISBN 978-3-99029-058-3

Diesmal habe ich neu gelesen, und würde Sie, alle gutwilligen Menschen hier in diesem Saal, ersuchen, dieses Buch als Zeugnis des Widerstands im österreichischen oder deutschsprachigen Raum, in Kärnten, zu lesen: eines kämpferischen Widerstands, eines tragi-schen Widerstands. Ich war die ganze Zeit erschüttert, als ich es wieder gelesen habe. Ich habe die Sprache jetzt anders gesehen als damals in der Rohübersetzung von Florjan Lipuš, herausgegeben von Lojze Wieser, der mit Prušnik-Gašper viele Gespräche geführt hat. Jedem gutwilligen Menschen würde ich ans Herz und in den Geist legen zu lesen, was durch drei Jahre Hitler-Besatzung in Kärnten passiert ist: Wie die Partisanen – Abkömmlinge von Holzfällern, Kleinbauern und Pächtern in der Nähe von Eisenkappel oder im Jauntal oder im Gailtal oder im Rosental – nicht sofort und nicht mit einer Gewalt-Idee in die Wälder und in die Berge gingen, wie langsam. Was für ein schwieriger Prozess es war, überhaupt zu verschwinden, von den Eltern wegzugehen, die Kinder allein zu lassen. Aus: „Wut und Geheimnis“ Peter Handke

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Materialienband zu Gämsen auf der Lawine

Herausgegeben vonLojze Wieser

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Der Süden ist immer da, wo man noch nicht hingekommen ist.

Carl Spitteler

Als wir 1997 die ersten Bände „Europa erle-sen“ kalkulierten, war unsere Maßeinheit ein Blumenstrauß, den man seinen Lieben bringt.Fünfzehn Jahre später haben uns die Kosten der Blumensträuße bei Weitem überholt und wir sind nicht mitgegangen. Mittlerweile bringen aber auch uns die Herstellkosten in Bedrängnis, und wir müssen einen Teil dersel-ben weitergeben. Aber Sie und wir wissen: Mit „Europa erlesen“ bringen Sie Ihren Liebsten (oder sich) einen reichen Lese-Strauß und mit den Bänden der Reihe reisen Sie weiterhin am günstigsten. Denn: Lesen ist noch immer die billigste Art zu reisen!

Einzelband 14,95 (früher 12,95)Doppelband 29,90 (früher 25.90)Deifachband 44,85 (früher 38,85)

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Europa ErLEsEn

Bessarabien

ca. 250 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz Lesebändchen, Prägedruck

EUR 14,95 / sfr 21,00 · ISBN 978-3-99029-035-4

Als Hinterland des Zarenreiches, Groß-rumäniens und später auch der Sow-

jetunion wurde Bessarabien oft bezeichnet. Ein Vorurteil! Kaum eine Region bietet eine derartige Vielfalt an Sprachen und kulturel-len Einflüssen, wie man sie in dieser Region vorfinden kann. Auf kleinstem Raum treffen dort Rumänisch, Russisch, Ukrainisch, Jid-disch, Bulgarisch und Gagausisch aufeinander und ergeben eine bemerkenswerte literarische Vielfalt, in die es sich lohnt einzutauchen.“

Mit Texten von Anatol von Demidoff, Mihail Sadoveanu, Alexandru Hâjdeu, Ale xan der Puschkin, Maxim Gorki, Ion Druţă, Wladimir Korolenko, Grigore Vieru, Lidija Mischchenko, Aliza Greenblatt, Andrej Glusgold u. a.

dareG a. ZaBarahGeboren 1974 in Jemen, Slawist und Politologe, viele Publikationen, u. a.: Das Bosnische auf dem Weg zur Standard sprache, VDM Verlag Saarbrücken 2008.

C wie CelovecWiesers Quasi-Ein-Mann-Verlagshaus hat sich auf unbekannte Literatur aus Slowenien und anderen Ländern Ost- und

Mitteleuropas in deutscher Übersetzung spezialisiert – und musste vor Kurzem Insolvenz anmelden. Er schlüpfte unter den Rettungsschirm einer geordneten Pleite, soll aber weitergeführt werden.

Das könnte man als bloß regionales Problem abtun, wenn da nicht diese Buchreihe wäre, die man für eine geradezu idealtypische Idee von epochen- und raumübergreifender Kulturkorrespondenz halten kann: „Europa erlesen“. Das ist wie das Wort Celovec. Eine lebendige Brücke über die Grenzen. Nicht nur unsere Sprachgrenzen, sondern auch über unsere gern auf Metropolen und kulturelle Großmächte abonnierte Aufmerksamkeit hinweg. Eine Euro-Zone mit editorischen und eine Europameisterschaft mit literarischen Mitteln: Da spielt Slawonien gegen Galizien, da misst sich Franken mit Friaul. Sympathische, vor allem aber auch unbekanntere Euregio-Räume wie das Banat oder der Balkan nehmen teil: Differenzierung statt Stereotypisierung. Deshalb gilt die höchste Bonität für das Verdienst, neben gängigen literarischen Metropolen wie Dublin, München oder Rom auch originelle Austragungsorte wie Oxbridge, Czernowitz oder Niš gefunden und bestückt zu haben. Die Idee der literarischen Reiseanthologien, die heute so viele Verlage und Buchreihen bedienen, in Klagenfurt/Celovec ist sie daheim. Und in der Welt zu Hause.http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article107916651/C-wie-Celovec.html Marc Reichwein

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neidhart, der freche dichter aus Österreich

Der Salzburger Altgermanist Franz Viktor Spechtler hat uns einen weiteren Pop-Literaten des Mittelalters ins Neuhoch-deutsche übersetzt: Neidhart von Reuental. Der Name ist ein ironisches Pseudonym. Die wahre Identität des späten

Zeitgenossen Walters von der Vogelweide ist nicht bekannt. Neidhart heißt so viel wie Neidling oder Teufel, und das Reuental ist das, was es heißt: das Tal der Reue. Dort befindet man sich nach unmäßiger Völlerei und Liebelei.

Am Beginn des 13. Jahrhunderts beginnt die Zeit des schönen, höfischen Minnesangs endgültig zu schwinden. Und das besingt der „freche Dichter“ auch, der sich zuerst am bayrischen Herzogshof, später bei den Salzburger Fürsterzbischöfen sein Brot verdient und zuletzt am Wiener Hof des Babenbergers Friedrich II. so wie vor ihm Walther „sein Lehen“ erhält.

Neidharts Lieder waren in der neuen Dur-Melodik (Pentatonik) verfasst, zu der es sich besser tanzen lässt, und sie wa-ren so beliebt und eingängig, dass sie als Liedtypus „Neidhart“ bis ins 16. Jahrhundert gespielt und gesungen wurden. Von keinem anderen deutschsprachigen Autor blieben so viele Melodien erhalten. Zahlreiche Texte wurden bedenkenlos weiter- und nachgedichtet; von Plagiat war damals noch keine Rede.

Sprechende Verballhornungen von Namen seiner Figuren und groteske Szenen spiegeln die Realität viel eher als der heh-re Minnesang der früheren Jahre. Den Spottnamen „Gimpel-Gempel-Sänger“ erhielt Neidhart für seine teilweise deftigen erotischen Passagen. Daneben ist er Verfasser von einfühlsamen Winterliedern und Liedern über die Strapazen des Kreuz-zugs 1228, an dem er auch selbst teilgenommen hatte.

Die vorliegende Auswahl im Wieser Verlag macht die wichtigsten Lieder in rhythmischer Übersetzung ins Neuhochdeut-sche zugänglich und soll auch Lust auf die – vollständig edierten – Originale machen.

ca. 280 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz, Lesebändchen, Prägedruck

EUR 14,95 / sfr 21,00 · ISBN 978-3-99029-055-2

FranZ vIktor SPeChtlerist Professor für Ältere Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Salzburg und Spezialist für mittelhochdeutsche Dichtung Österreichs. Er habilitierte mit einer Arbeit zu Ulrich von Liechtenstein und transkribierte dessen Dichtungen »Frauendienst« und »Frauenbuch«. Specht-ler ist Verfasser zahlreicher Monographien und Aufsätze zu verschiedenen mediävis-tischen Themen.

Bei Wieser erschienen:Ulrich von Liechtenstein (2000), Walther von der Vogelweide (2003), Mönch von Salzburg (2004): ferner gemeinsam mit Barbara Maier: Ich – Ulrich von Liechtenstein. Literatur und Politik im Mittelalter (1999), Oswald von Wolken-stein (2007).

Nie sah ich die Heideschöner bestellt,

als helle Augenweideden grünen Wald.

Durch Heid’ und Wald spüren wir den Mai schon.

Ihr Mädchen, bildet PärchenUnd tanzt gar fröhlich durch diese schöne

Sommerzeit.…

„Den sie alle nennenVon Reuental

und seine Lieder kennenAllüberall,

der ist mir hold. Dem lohne ich das sehr.Wie er es haben will,

So schmück ich mich. Auf, auf, man läutet schon zur Non.“

Page 18: Wieser Verlag - Frühjahr 2013

ecken und ovale

ca. 100 Seiten, gebunden, Vor- und Nachsatz, Lesebändchen, Prägedruck

EUR 14,95 / sfr 21,00 · ISBN 978-3-99029-056-9Vertraut

Das Haus mit der bunten Fassadedas Geschäft mit der schiefen Aufschrift

der Platz mit den zwei Gitarristendas überfüllte Lokal mit der traurigen Wirtin

die Suche nach einem Parkplatz

vertraut wie du und wie ein RätselStück Himmel deine Augen

mal heller mal dunkler

Diese Lyrik kommt nicht aus dem Kopf, auch nicht aus dem Herzen, sondern aus den Augen, genau hinblickenden, die festhalten, was

so rasend schnell vorbeizieht. Auf den ersten Blick sind es harmlose An-sichten, ein Spaziergang, eine Flugreise, ein Kinderbild, ein Blick in den Spiegel, ein leerer Bahnhofsaal. Erst in der Distanz wird die exemplarische Gültigkeit der Aussagen erkennbar.

Ihre naturwissenschaftliche Vergangenheit kann und will die Schrift-stellerin Rumiana Ebert dabei nicht verleugnen Sie ist gewohnt, sich kurz und exakt zu fassen.

Rumiana Ebert, deren Muttersprache Bulgarisch ist, ist durch die deut-sche Sprache zur Lyrikerin geworden. Die Distanz zur Sprache zeichnet ihre Lyrik aus.

ruMIana eBertgeboren in Plovdiv, Bulgarien, lebt in Basel. Die promovierte Chemikerin (TU München) veröffentlichte in zahlreiche Anthologien und Zeitschriften. 1992 erschien im Kastell Verlag der Gedichtband „Entgegenkommen“ und 1996 „Schnittstellen“. Daneben hat sie viele Gedichte aus dem Bulgarischen übersetzt, Essays über bulgarische Lyrik verfasst (veröffentlicht u. a. in „Akzente“, „Neue Sire-ne“, „Lichtungen“) sowie zwei Bücher des ermordeten bulgarischen Schriftstellers Georgi Markov übersetzt und herausgegeben (Wieser Verlag 2010 und 2011). Ihr wurden verschiedene Preise und Stipendien verliehen, zuletzt der Mannheimer Lyrikpreis 2007.

Rumiana Ebert hat in aufblitzenden Erinnerungsbildern gerade das Flüchtige, das kaum Bewusste festgehalten.

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ca. 140 Seiten, gebunden, LesebändchenEUR 17,40 / sfr 25,50 · ISBN 978-3-90029-064-4

„jung sterben wird allemal überschätzt“aus dem aBC der affirmationMit Illustrationen von rudi klein

alFred j. nollGeboren 1960 in Salzburg. Studium der Rechtswissenschaft und Soziologie. Seit 1992

Rechtsanwalt in Wien mit den Schwerpunkten Urheber- und Medienrecht. Universitäts-dozent für Öffentliches Recht und Rechtslehre. – Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt

„Kannitz. Eine Parabel“ (Wien 2011) und „Praxiskommentar zum Mediengesetz“ (3. Aufl., Wien 2012, mit W. Berka, L. Heindl, Th. Höhne).

Die oft zufällig entstandenen Aufzeichnungen sind Anlässen des All-tags geschuldet. Sie haben weder eine deutlich benennbare Ursache,

noch sind sie von einer einheitlichen Ambition getragen. Sie geben wie-der, was dem Autor zu unterschiedlichen Zeiten und unter verschiedenen Umständen ein-, auf- und zugefallen ist. An den weit gefächerten Leseer-fahrungen lässt sich die Wechselhaftigkeit von Absichten, Einsichten und Aussichten ablesen, denen der Autor bei der Lektüre ausgesetzt, mitunter auch ausgeliefert war. Mögen auch die Worte und Textstellen immer die gleichen bleiben, sobald sich der Kontext der Lektüre ändert, verschiebt sich auch die Bedeutung der Texte: Sie werden bei jedem Lesen immer wie-der neu. Anlässe bieten unter anderem die Texte von Altenberg, Arnheim, Bang, Baudrillard, Blumenberg, Bolaño, Braun, Brecht, Bukowski, Busch, Caruso, Dalton, De Lillo, Eagleton, Enzensberger, Flaubert, Frisch, Goethe, Gontscharov, Gracian, Heine, Inoue, Kofler, Marcuse, Mayer, Menasse, Parise, Pessoa, Picasso, Pirandello, Platon, Shakespeare, Steiner, Taibo II, Tournier, Updike, Wieland, Žižek und vielen anderen. Die beige-stellten Karikaturen von Rudi Klein geben den mitunter ernst daherkom-menden Notizen einen bewusst ironischen Ton: Der Autor will sich nicht allzu ernst nehmen.

Z u lesen gibt es so viele Gründe, wie es Bücher gibt. Mögen auch die Motive verschieden sein, es muss gelesen werden. Je nach Biographie und Haltung wird man Vorlieben entwickeln. Abwege, ja sogar Abstürze sind möglich. Man kann sich fragen, was denn die Buchstaben mit dem eigenen Leben zu tun haben.

Darum geht es in den Lektüre-Notizen des Wiener Rechtsanwaltes und Publizisten Alfred J. Noll.

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Kaum dass ich auf der Welt war, haben sie mir im Tauf-schein den Namen Alois verpasst. So steht es bis heute

in allen Dokumenten. Schriftlich. Gerufen haben sie mich Lojzi, mit einem stimmhaften „s“. Bis zur Volksschule war ich der Lojzi. Als der Direktor dann in der Volksschule mit mir brüllte, weil mir die Eltern den Zylinderhut für ein The-aterstück nicht kaufen konnten und auch den Frack nicht, war ich der Windische Alois. Dabei hat die Mutter des Di-rektors bis zum eigenen Tod kein Deutsch gesprochen. Der Sohn des Direktors kannte damals nur mehr Deutsch. Beim Fußballspielen im Verein des Dorfes war ich sowohl Alois als auch Lojzi oder Lojz. Je nachdem, wie wir spielten: „Alois, heute hast Du gut gehalten!“ „Lojzi, Lojzi, was war denn das für ein Dreck!“ Unter den Dorfjugendlichen wurde ich auch zuweilen Aloisius gerufen. (In der Klasse meines Bru-ders wurde am ersten Tag jeder nach seinem Namen und Nachnamen gefragt. Sein Schulkollege musste sich mit dem gleichen Problem herumschlagen, als Alois getauft zu sein, und doch allseits Lojzi gerufen zu werden. Auf die Frage, wie er heiße, sagt er dann auch spontan: „Alois Lojzi!“ Die Schüler lachten, der Lehrer brüllte, und Alois Lojzi ist ihm bis heut geblieben.)

Später, als ich in Wien meine Lehre abschloss und in der studentisch bewegten Zeit aktiv war, haben sie mich Lojzi gerufen. Lojz, wenn ich älter erscheinen sollte, Lojzi, wenn wir uns mit den Brüdern (oder Freunden aus Kärnten) in Wien in den Gasthäusern und bei Versammlungen unter-hielten.

Dann kam die Rückkehr nach Kärnten. Ich habe die Leitung des Drau Verlages, den ich am zweiten Tag zum DRAVA Verlag umbenannte, und der Buchhandlung Naša knjiga/Unser Buch übernommen. Bei öffentlichen Auftrit-ten – auch außerhalb des Kreises, in dem sich Slowenisch-sprechende bewegten, wollte ich meine Herkunft nicht immer von Neuem erklären müssen, und entschied mich von da an, in der deutschsprachigen Öffentlichkeit als Lojz Wieser aufzutreten. (In der slowenischen wurde ich schon immer als Lojze angekündigt.) Damit war ich erstmals kon-frontiert, als in der legendären Zeitschrift von Ernst Gayer – „Die Brücke“ – mein erster Artikel auf Deutsch erschien. Es war eine Beschreibung des Schindelmacherhandwerks.

Diese Namenswandlung von Lojz auf Lojze setzte sich mit der Zeit auch in der deutschsprachigen Öffentlichkeit durch. Die slowenische Schreibweise wurde zur Selbstver-ständlichkeit. Die Aussprache bis heute nicht. Gerne wird

ein Hatschek gesprochen, wo keiner steht. So kommt dann ein Loische heraus.

Lojze wurde allseits üblich. Fast. So hatte der/die eine oder andere so seine/ihre Schwierigkeit mit der Schreibung meines Namens. Es kamen Briefe, in denen man mich – wie z. B. Ex-Bundeskanzler Schüssel (oder dieser Tage die Bäuerliche Vermarktung Kärntner Fleisches) – als Frau Lojze W. ansprach. Staatliche Ehrenurkunden wurden wie-derum problemlos auf Lojze W. ausgestellt, wiewohl die einstige slowenische Hausbank mein Konto nach meiner gesetzlichen Verurkundung angelegt hat. Mein Konto lau-tet auf Alois W. Immer öfter erhalte ich auch Post, wo ich als Losche, Lože, Loijze, Louiese oder auch Lojsa, Loisse, Loice oder Luize angeredet werde. Lojza rief mich der vor einigen Wochen verstorbene kosovo-albanische Dichter Ali Podrimja, ohne zu wissen, dass so meine Tante hieß und er mich vom Mann zur Frau macht. Als mich in den Neunzi-gern des letzten Jahrhunderts die Kulturministerin mit dem Staatspreis für österreichische Verleger auszeichnete, wurde ich von ihr Losche und vom Laudator Loische gerufen.

Der Sohn einer Freundin aus Frankfurt nannte mich mit seinen 13 Jahren einfach Läuse. Vor Kurzem kam Post, adressiert auf Lojte W. und unlängst hat mich ein alter Sozi Loi Che gerufen. Mehr Wandlung geht wohl nicht mehr.

Aber es kamen auch Telegramme an, die an „Lojze Wie-ser, Café Salzgries, Wien“ adressiert waren. Zwar kam in den 1970ern eine Postkarte, die ich nach Hause schickte, erst nach 18 Monaten an, da die zweisprachige Benennung des Dorfes wohl das Verteilersystem der Post überfordert hatte. Erst nach einer Reise, die sie bis nach Norwegen führte, von wo sie dann problemlos das heimische Dorf Tschachoritsch/Čahorče fand.

In jüngster Zeit finden sogar Briefe, die in Kyrillisch geschrieben werden und als Adresse einfach Лојзе Визер Целовец (Lojze Wieser Celovec) angeben, ihren Weg zu mir.

Ohne die vielen heimischen und wirklichen Fremden, die auch die slawische heimische und/oder andere Fremd-sprachen wie Serbisch oder Russisch beherrschen, könnte sich die Post solcher Fortschritte wohl nicht rühmen. Da soll noch einer sagen, die Post bringt nicht allen was! Ha-ben nicht schon Curd Jürgens und Harald Juhnke immer wieder betont, es sei egal, wie man in der Zeitung stehe, Hauptsache man steht drin und der Name ist richtig ge-schrieben?

namen sind Schall und rauch➡Projekt Patografien, Oktober 2012: THE ISLAMICS • THE AUSTRIANS

Es handelt sich hierbei um ein Projekt mit zwei Fotoplakaten. Die englischen Titel sollen den „Blick von außen“ verdeutlichen. Beide Plakate sind schwarz-weiß im Stile früherer Schwarz-Weiß-Fotoplakate, die auch in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Stefan Liewehr enstanden sind. Beide Plakate sollen Klischeebilder der jeweiligen angesprochenen Gruppe darstellen.Auf der linken Seite Lojze Wieser als „typischer Österreicher“

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Edition Quer denken

Kunst • Wissenschaft • GesellschaftEin kulturstiftender Zusammenhang?

Gemäß seinem inter- und transdisziplinären Motto „Quer denken“ gibt der Universitäts.Club | Wissen-

schaftsverein Kärnten auf Basis zweier seiner Vortragsreihen seine Edition „Kunst | Wissenschaft | Gesellschaft Quer den-ken“ im Wieser Verlag heraus.

Mit dieser neuen Publikationsreihe thematisiert der Uni-versitäts.club | Wissenschaftsverein Kärnten das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft und stellt die Prozesse in Kunst und Wissenschaft im Hinblick auf ihren Beitrag zur Reflexi-on gesellschaftlich relevanter Probleme zur Diskussion.

Verantwortungsbewusste individuelle oder gesellschafts-politisch kollektive Entscheidungen werden dadurch nur schwieriger, die Zivilgesellschaft und die ihr verpflichteten politischen Vertreter sind auf den Glauben an Expertenmei-nungen zurückgeworfen – oder gar auf Populisten, die ihre eigenen partikularen (Macht-)Interessen verfolgen.

„Aude sapere“ ist der Kern der Forderung nach einer zweiten Aufklärung, Bildung der Schlüssel dazu. Angesichts global vernetzter Problemstellungen und der massiven Be-einflussung über die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie (Chancen, aber auch Gefah-ren!), erweist sich die Vision einer „kollektiven Selbstauf-klärung“ zunehmend als anthropologische Notwendigkeit. Dies erfordert, geeignete Kommunikationsräume (Orte und Zeiten) zur Verfügung zu stellen. Es geht um die Organisa-tion von Kommunikation, um eine (alte und zugleich neue) Kultur des Diskurses, in der Prozesse ermöglicht werden, in denen „notwendige Widersprüche“ aufgegriffen und ver-handelt werden – analog wie digital!

Horst Peter Groß

Ein Blick auf die Menschheitsgeschichte lässt vermuten, dass nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Kunst ihren Ursprung in

der eingreifenden Macht des Menschen in die Natur hat. Auf Grund-lage dieser Hypothese und im Hinblick auf die Bewältigung inzwi-schen globaler Herausforderungen geht H. P. Groß der Frage nach, wie weit diese beiden zentralen „Kulturgestalten“ heute in der Lage sind, auf Not-wendige Veränderungen zu reagieren bzw. ihre Mittel und Ressourcen für eine menschengerechte gesellschaftliche Entwick-lung einzusetzen.

Auf einen besonderen Aspekt des Verhältnisses von Wissenschaft und Kunst geht W. Ullrich ein, der sich auf den bereits seit der Antike vorhandenen Paragone zwischen Künstlern und Wissenschaftlern be-zieht, wer von beiden wichtigere Erkenntnisse finden und vermitteln kann: Er befasst sich mit der Frage, was einen Geisteswissenschaftler von einem Prosaschriftsteller unterscheidet.

Edition Kunst | Wissenschaft | Gesellschaft Quer denkenbei Wieser Nr. 1

EUR 7,50 / sfr 11,50 · ISBN 978-3-99029-040-8

Philosophische Gedanken aus diesem gemarterten LandKleine Zeitung

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Die (Natur-)Geschichte von Gut und Böse

Ein optimistischer Blick auf den Pessimismus

Der optimistische Blick auf den Pessimismus wird einerseits damit begründet, dass die Wurzel des Schöpferischen nicht im blinden

Glauben an eine Zukunft liegt, die keiner kennt und die deshalb als Fortsetzung der Gegenwart mit anderen Mitteln gedacht wird, son-dern in der Kraft, die aus der Verzweiflung über den Weltzustand er-wächst (Konrad Paul Liessmann).

Andererseits wird apokalyptisches Denken als einzige haltba-re Begründung von Hoffnung angesehen. Durch die Evolution dem Menschen anerzogen war und ist die Fähigkeit, das Ende zu antizipieren, grundlegend, um in der Gewissheit dessen, was al-les möglich ist, tatsächlich darauf vorbereitet zu sein, dem dro-henden katastrophalen Schicksal zu entgehen und die Kraft des Beginnens entwickeln zu können (Bazon Brock).

Die evolutionsbiologische Position: Moral fiel nicht vom Him-mel; sie ist Resultat der Evolution durch natürliche Aus-

lese und Selektion. Moral – im Sinne von Regeln des Zusam-menlebens im Dienste der Funktion des Zusammenlebens – ist eine anthropologische Universalie und hat wahrscheinlich einen bio-logischen Zweck.

Dagegen der philosophische Standpunkt: Moral kommt weder aus der Natur, noch ist sie aus einer evolutionären Naturgeschichte ab-leitbar; sie hat aber auch kein Fundament in transzendenten Mäch-ten, die uns die Differenz abnehmen, für uns zu entscheiden, was gut und böse ist. Moral hat vielmehr ihren Ort in der Wesensdifferenz des Menschen, in seiner notwendigen Selbstbestimmung. Weil Menschen nicht nur sind, sondern sich zugleich auch „aufgegeben“ sind, ist Moral Sache gemeinsamer Entscheidungen und Vereinbarungen.

Edition Kunst | Wissenschaft | Gesellschaft Quer denkenbei Wieser Nr. 2

EUR 7,50 / sfr 11,50 · ISBN 978-3-99029-042-2

Edition Kunst | Wissenschaft | Gesellschaft Quer denkenbei Wieser Nr. 3

EUR 7,50 / sfr 11,50 · ISBN 978-3-99029-048-4

Page 24: Wieser Verlag - Frühjahr 2013

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Sozialist, Gewerkschafter und humanistPeter kaiser im Gespräch mit hans Pawlik

Unsere Aufgabe ist es, für die Menschen, für alle Menschen da zu sein“, in so einfache und klare Worte fasste der bekannte Kärntner „Sozia-

list, Gewerkschafter und Humanist“ Hans Pawlik seine politische Mission, die er zeit seines Lebens verfolgte.

Bevor Hans Pawlik im September 2012 im Alter von 97 Jahren starb, sprach er anlässlich der 90-Jahr-Feierlichkeiten der Kärntner Arbeiterkam-mer mit Landeshauptmannstellvertreter Dr. Peter Kaiser über sein ereig-nisreiches und arbeitsintensives Leben.

Dabei handelt es sich um eine Quelle hoher zeithistorischer Relevanz, die den Leser / die Leserin auf eine Zeitreise durch die sozialpolitische Ge-schichte Kärntens im 20. Jahrhundert mitnimmt. Die hier dokumentier-ten Erfahrungen und Erlebnissen sind auch für die Gegenwart relevant. Hans Pawliks Einsatz für eine gerechte und soziale Gesellschaft, in der alle Menschen eine faire Chance bekommen, kann gleichzeitig Vorbild und auch Auftrag für die Zukunft sein.

Der DVD-Mitschnitt mit biografische Angaben, vorgetragen von Ge-org Steiner, Landessekretär des ÖGB, wurde von ILAB crossmedia erstellt.

hanS PaWlIkwurde am 21. Dezember 1914 in Klagenfurt geboren. Er erlernte den Beruf des Schriftsetzers und trat frühzeitig der Buchdrucker gewerkschaft bei. Er wurde Landesobmann der Gewerkschaftsjugend der grafischen Arbeiter sowie vorerst Mitglied und kurz darauf Landesvorstandsmitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) in Kärnten. In der autori-tären Ära (1934–1938) wurde Hans Pawlik wegen seiner Arbeit für die in den Untergrund gedrängte Sozialdemokratie zu 18 Monaten schwerem Kerker verurteilt. Anschließend, von 1938 bis 1939, durchlief Pawlik seine Militärzeit beim österreichischen Bundesheer, vom August 1939 bis Kriegsende dann bei der Deutschen Wehrmacht, mit sechsjährigem Kriegseinsatz an allen europäischen Fronten. Auch in der NS-Zeit machte er kein Hehl aus seiner sozialdemokrati-schen Gesinnung. 1948 wurde er hauptamt licher Landessekretär des ÖGB Kärnten und leitete die Kärntner Gewerkschaftsorganisation bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1975. Von 1953 bis 1975 gehörte Pawlik dem Kärntner Landtag an, dessen 3. Präsident er von 1965 bis 1975 war. Hans Pawlik verstarb am 30. 9. 2012.

50 Seiten, englische Broschur, inkl. DVDEUR 19,90 / sfr 28,90 · ISBN 978-3-99029-053-8

Unsere Aufgabe ist es, für die Menschen, für alle Menschen da zu sein.

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Page 25: Wieser Verlag - Frühjahr 2013

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340 Seiten, wieser · wissenschaftEUR 30,00 / sfr 36,40 · ISBN 978-3-99029-045-3

krise und Chance der PsychologieBeiträge der Bühler-Symposien

Karl und Charlotte Bühler sind Gründerpersönlichkeiten der wissen-schaftlichen Psychologie. 1921/22 Gründung des Wiener Psychologi-

schen Instituts mit Weltruf, aus dem u. a. hervorragende Talente wie Paul Lazarsfeld und Marie Jahoda hervorgegangen sind. Charlotte Bühler wird nach ihrer 1938 erzwungenen Emigration in die USA gemeinsam mit Ab-raham Maslow und Carl Rogers zur Mitbegründerin der humanistischen Psychologie. Zur Erinnerung und Würdigung der psychologischen Schule von Karl und Charlotte Bühler hat es seit dem Bedenkjahr 1988 sieben Bühler-Symposien und zwei Bühler-Workshops in Wien, Berlin und Prag gegeben. Dabei ging es um einen Theorie- und Praxisbezug, der Relevanz für das praktische Leben erkennen lässt. Im Jahre 2013 jährt sich der 50. Todestag von Karl Bühler. Ein besonderer Anlass, die erarbeiteten Texte im vorliegenden Band einem größeren Leserkreis zugänglich zu machen.

rudolF o. ZuChageb. 1940 in Wien, Fachpsychologe, Psychotherapeut, lehrt/e an den Universi-täten Wien, Klagenfurt und Rijeka sowie TU Wien, WU Prag und TU Berlin. Veröffentlichte bisher sieben Fachbücher. Vorsitzender des Vereins für Psycho-logie, Pädagogik und Psychotherapie, Herausgeber der „Zeitschrift für Sozial-

psychologie und Gruppendynamik“.

Heute ist die Erkenntnis gesichert und sollte nie mehr in Vergessenheit geraten, daß die Psychologie gleichzeitig zu zwei

Wissensgebieten gehört. Sie ist auf der einen Seite eng verbunden mit Biologie und Medizin; denn auch bei ihr geht es um Tiere und

Menschen. Aber die Psychologie gehört ebenso unlösbar zu den Geisteswissenschaften; denn sie hat ein Wort mitzusprechen, wo man Sprache

und Sitte, Recht und Staat, Kunst und Religion erforscht.

Karl Bühler

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Page 26: Wieser Verlag - Frühjahr 2013

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liebe Freunde!

Heini Staudinger und seine Waldviertler Schuhwerkstatt stehen nicht nur für solide, qualitativ hochwertige hei-

mische Produkte und heimische Arbeitsplätze, sondern in besonderem Maß auch für Umweltschutz, Erhaltung der natürlichen Ressourcen sowie wertschätzender und mensch-licher Geschäftspraktiken.

Sein Photovoltaik-Beteiligungsmodell und das Finanzie-rungsmodell des Firmenausbaues gibt uns allen Hoffnung – abseits vom Goodwill der Banken, die ungeniert Milliarden verspekulieren, andererseits aber Firmengründungen und -weiterentwicklungen durch diverse „Basel“-Vereinbarun-gen unmöglich machen – unser Geld wieder selber verwal-ten und für uns arbeiten lassen zu können.

Die FMA als übereifrige Vollzugsbeamte der offensicht-lich von neidigen Banken bedrängten Politik möge sich bitte

auf ihre Hauptaufgabe, die Kontrolle der Banken und des Wertpapierhandels, besinnen, und ansonsten Personen und Organisationen, die für das Wohl der Regionen, der Men-schen und der Natur in Österreich arbeiten, helfend unter die Arme greifen, anstatt sie mit absurden Strafen zu bedrohen.

Heini Staudinger wird von der FMA mit einer Strafe von bis zu 100.000 € bedroht. „Wenn sich Staudinger mit dem geborgten Geld absetzt, wären die Republik Österreich bzw. die Mitarbeiter der FMA als Aufsichtsbehörde haftbar.“ So wird im ORF ein Mitarbeiter der FMA zitiert. Wo bleibt die Haftung der Republik und der FMA, wenn Banken in Kärnten oder anderswo Milliarden verzocken?Genauere Infos unter: http://www.gea.at/fma (Titelbild: GEA Homepage - fma-hintergrundinformation)

von der Macht der kleinenGertraud leimüller

Die Bürger sind nicht mehr ohnmächtig. Das zeigt der geschickt inszenierte Streit des Waldviertler Unterneh-

mens GEA mit der FMA. Ein Dilemma der heutigen Zeit ist es, dass sie den Bür-

gern mehr Eigenverantwortung abverlangt – Stichwort Pensionen –, sich diese jedoch vielfach als ohnmächtig se-hen. Gegenüber Behörden, der Politik, großen Konzernen. Dieses Muster durchbricht der wehrhafte Mittelständler Heinrich Staudinger im Waldviertel: Er weigert sich, ge-genüber der staatlichen Finanzmarktaufsicht (FMA) klein beizugeben.

Staudinger hat den Ausbau seines Ökobetriebs für Schu-he und Möbel mit heute 130 Beschäftigten inmitten der wirtschaftlichen Einöde bankenunabhängig organisiert. Weil ihm Banken keinen Kredit geben wollten, leihen ihm seit Jahren Kunden, Freunde und Mitarbeiter Geld. Dage-

gen geht die FMA vor, weil der Unternehmer keine Banken-konzession besitzt, obwohl er in ihren Augen ein Einlagen-geschäft betreibt.

So weit, so absurd. Doch Staudinger unternimmt auch jetzt etwas: Er mobilisiert Medien und nutzt das Internet geschickt. Über die Gea-Website, Facebook und YouTube kann sich jeder über den Konflikt informieren und dem Pro-test gegen die Behinderung von Eigeninitiative anschließen. Das kann bestenfalls eine Gesetzesänderung bewirken, die mehr private Eigeninitiative im Finanzgeschäft ermöglicht.

Darum geht es nämlich: die Überregulierung, welche die Eigeninitiative behindert, nicht länger hinzunehmen. Legt man die Gesetze streng aus, stehen viele, die Eigeninitiative zeigen, mit einem Fuß im Kriminal. Kein Zufall, dass Ös-terreich bei Unternehmensgründungen auf den miserablen Platz 134 (von 185) zurückgefallen ist. Das ist längst nicht mehr okay.Erschienen in den Salzburger Nachrichten vom 2. 11. 2012

Einer kämpft um Arbeitsplätze und die FMA schlägt mit Kanonen zurück.

Es lohnt sich, diese Auseinandersetzung genau zu verfolgen und Wege mitzusuchen,

wie aus der verfahrenen wirtschaftlichen Situation neue Antworten für die Menschen

gefunden werden. Ich bitte euch, nehmt euch einfach

die wenige Zeit, die man braucht, um sich selbst ein Bild zu machen.

Lojze Wieser

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Innovator, Imitator oder Idiot

Wir kopieren in einem Affentempo den jeweils letzten Schrei und gleichzeitig sehnen wir uns nach echter Erneuerung. Doch wie geht

Innovation? Wie bekommen wir den festgefahrenen Karren wieder flott? Dafür gibt es keine App, die man sich per Knopfdruck auf das Smart-phone laden und im Bedarfsfall anklicken kann.

Innovation fällt nicht vom Himmel. Bevor man Erneuerung von oben erwarten kann, muss man diese von unten schaffen: Das Neue beginnt dort, wo Menschen mit Chuzpe und Leidenschaft Konventionen in Fra-ge stellen. Wo sie Ideenreichtum mit Demut koppeln, denn Innovation gelingt nie allein ohne das Zutun anderer. Erneuerer stürzen häufig und stehen umso öfter wieder auf. Sie suchen soziale Reibung und konfrontie-ren sich mit dem Fremden, weil sie wissen, dass nur so Qualität entsteht. In Summe sind sie sehr viel verrückter und doch sehr viel vernünftiger als der Rest von uns.

Eine Gesellschaft kommt nur dann voran, wenn sie fähig ist, Neues hervorzubringen. Dazu braucht es ein Klima der Ermutigung: 80 inspirie-rende Kurzessays, verfasst von der Innovationsexpertin und Zeitungsko-lumnistin Gertraud Leimüller.

Gertraud leIMüllerist ausgebildete Naturwissenschaftlerin und passionierte Schreiberin.

Sie studierte an den Universitäten Wien und in den USA, arbeitete 12 Jahre lang als Redakteurin bei der renommierten österreichischen Tageszeitung

Salzburger Nachrichten. Nach einem Jahr Studium an der Harvard University und am MIT nahm sie ihr Wissen über neue Innovations methoden mit nach

Europa, wechselte 2006 ihr Metier und gründete ein international tätiges Unternehmen für Innovationsberatung.

Das Neue fällt nicht vom Himmel. Bevor man Erneuerung von oben erwarten kann,

muss man diese von unten schaffen.

174 Seiten, gebunden, LesebändchenEUR 18,90 / sfr 28,90 · ISBN 978-3-99029-044-6

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Page 28: Wieser Verlag - Frühjahr 2013

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265 Seiten, wieser · wissenschaftEUR 25,00 / sfr 35,90 · ISBN 978-3-90029-043-9

die Bucht von PiranFischerei- und hoheitsrechte an derslowenisch-kroatischen Seegrenze

Das Buch führt uns zurück in die Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie und in die bewegte Geschichte dieser Region vom na-

henden Ende der Habsburgerzeit über die italienische Okkupation, den Zweiten Weltkrieg bis zu der danach folgenden, für viele absurden Grenz-ziehung und den Spannungen, die bis heute anhalten. Diese Ziehung der slowenisch-kroatischen Binnengrenze ist verantwortlich für die besonde-ren Schwierigkeiten für ein Zusammenleben an der Grenze. Doch wie kam es dazu?

Die Autorin beginnt mit der Zählung Carl von Czoernigs 1846, der die erste ethnische Zugehörigkeit der Bevölkerung der österreichischen Monarchie in dieser Region vornahm. Sie untersucht die von Josip Roglić 1945 durchgeführte Enquete, mit der er die Nationalität der Istrianer zu erkunden versuchte, und beschreibt die Umstände, wie nach dem Sieg der Partisanen die slowenisch-kroatische Grenze an der Dragonja und wie die südliche Grenze des geschlossenen slowenischen Siedlungsgebietes festgelegt wurde. Aus einem militärisch-technischen Provisorium im Februar 1944 wurde eine definitive Nachkriegsgrenze zwischen den beiden Republiken innerhalb Jugoslawiens. Nur die Grenzziehung im Meer wurde bis heute nicht vorgenommen.

Mihelič beleuchtet weiters die wirtschaftlichen Aspekte der Fischerei in-nerhalb des Territoriums, geht zurück auf die ersten schriftlichen Erwähnun-gen von Fischereigebieten, der Fischerei selbst bis zur Verselbstständigung Sloweniens und Kroatiens vor zwanzig Jahren. Die Genese dieser Region wird unter Einbeziehung aller gesetzlichen Vorgaben und zahlreicher unver-öffentlichter Quellen beschrieben bis hin zum Abkommen von Brioni (vom 6. Juli 1991), das heute als Status quo der Region den Konflikt befrieden und für die Menschen ein friedliches Zusammenleben umsetzen helfen soll.

darja MIhelICist Professorin an der Universität Ljubljana / Uni verza v Ljubljani und an der Universität des Küstenlandes / Univerza na Primorskem Koper für die Geschichte der Slowenen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts und Mitglied der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (SAWK). Als Forscherin arbeitet sie am Historischen Institut Milko Kos des Wissen-schaftlichen Forschungszentrums der SAWK (ZRC SAZU – Znanstveno raziskovalni center Slovenske akademije znanosti in umetnosti.

Das Buch ermöglicht einen tiefen Einblick sowohl in die bunte politische und historische Zugehörigkeit

der istrischen Halbinsel vom Mittelalter bis »gestern« als auch in ihre vorwiegend romanisch-italienische sowie

slawische (kroatisch-slowenische) ethnische Struktur.

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Bücher brauchen Paten: Werde Buchpatin! Werde Buchpate!Liebe Unterstützer und Leser des Wieser Verlags!Liebe Unterstützerinnen und Leserinnen des Wieser Verlags!

Seit fünfundzwanzig Jahren baut der Wieser Verlag Brücken zwischen den europäischen Ländern. Rund eintausend Titel sind in dieser Zeit im Verlag erschienen, über eine Million Bücher haben wir gedruckt – davon viele zum ersten Mal in

deutscher Sprache. Das Wichtigste bei unserer Arbeit war immer, Grenzen zu überwinden: politische Grenzen, aber auch jene im Kopf. Diesem Grundsatz wollen wir auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten treu bleiben.

Wir wollen uns weiterhin nicht von finanziellen Notwendigkeiten, sondern von inhaltlich wichtigen und richtigen Projekten leiten lassen. Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten haben wir es geschafft, in den vergangenen Monaten mit viel Unterstützung unserer Partner schuldenfrei zu werden. So soll es bleiben. Und weiterhin wollen wir – mit Ihrer aktiven Mitwirkung und Unterstützung – unbekannte Literatur und Erlesenswertes aus verschiedenen literarischen Welten bekannt machen. Um das aus eigenen Kräften dauerhaft zu schaffen, bieten wir Unterstützerinnen und Unterstützern dieser Idee eine Möglichkeit zur Beteiligung.

Kultur sollte die Politik ersetzen und das gegenseitige Kennenlernen fördern. An den jüngsten Entwicklungen sieht man, unsere Arbeit ist noch längst nicht getan. Europa braucht mehr denn je Initiativen, die Kultur und Sprache den Menschen näherbringen. „Das schönste Sich-Öffnen ist das Erzählen“, sagt Peter Handke im Gespräch mit Anton Thuswaldner in den Salzburger Nachrichten am 4. 12. 2012.

Es würde uns sehr freuen, wenn viele Menschen Patenschaften für Bücher aus dem laufenden Programm übernehmen und damit einen wichtigen Beitrag zu einem aufgeschlossenen, offenen Europa der Kulturen und Literaturen leisten.

Jede Patenschaft wird im jeweiligen Buch namentlich und an sichtbarer Stelle angeführt. Die Unterstützung trägt dazu bei, dass ein Buch einer breiteren Leseschaft bekannt gemacht werden kann. Wir hoffen, durch zahlreiche Patenschaften auch ein wichtiges Zeichen zu signalisieren: dass verborgene Schätze der Weltliteratur mit Ihrer Hilfe gehoben werden!

Sie oder Ihre Firma können Pate / Patin werden für einen Titel, der Ihrem Interesse und Ihrer Entdeckungslust entgegen-kommt, oder einen, der am Markt wirtschaftlich nicht bestehen könnte, dem Sie aber eine Öffentlichkeit geben möchten. Für eine Einmalzahlung in den angeführten Kategorien erhalten Sie folgende Gegenleistungen:

❒ Gutenberg-Patin oder -Pate Platin-Patenschaft € 10.000,–*

zu Ehren des Erfinders der beweglichen Lettern – Prominente Platzierung des Namens / Unternehmenslogos im

Buchinneren – Nennung bei der PR-Vermarktung des Buches – Prominente Nennung im nächsten Verlagskatalog – 100 Exemplare des Buches der gewählten Patenschaft – Ein exklusives Abendessen für 12 Personen nach Wahl des

Paten, bei dem der Verleger kocht, liest und diskutiert. – Teilnahme an einem Verlagsfest für alle Buchpaten (Details

siehe unten) – Patenschaftsurkunde, signiert von (lebendem/lebender)

Autor/in, Übersetzer/in und Verleger❒ Primož-Trubar-Patin oder -Pate

Gold-Patenschaft € 5.000,–* zu Ehren des Verlegers des ersten slowenischen Buches – Hervorgehobene Platzierung des Namens / Unternehmens-

logos im Buchinneren – Prominente Nennung im nächsten Verlagskatalog – 50 Exemplare des Buches der gewählten Patenschaft – Teilnahme an einem Verlagsfest für alle Buchpaten

(Details siehe unten) – Patenschaftsurkunde, signiert von (lebendem/lebender)

Autor/in, Übersetzer/in und Verleger

❒ Alma-Karlin-Patin oder -Pate silber-Patenschaft € 2.500,–*

zu Ehren der in 12 Sprachen parlierenden Reiseschrift-stellerin

– Platzierung des Namens / Unternehmenslogos im Buchinneren – Nennung im nächsten Verlagskatalog – 25 Exemplare des Buches der gewählten Patenschaft – Teilnahme an einem Verlagsfest für alle Buchpaten (Details

siehe unten) – Patenschaftsurkunde, signiert von (lebendem/lebender)

Autor/in, Übersetzer/in und Verleger

❒ Kyrill-und-Method-Patin oder -Pate bronze-Patenschaft € 1.000,–*

zu Ehren der Erfinder der Glagolica, der ältesten slawi-schen Schrift

– Platzierung des Namens / Unternehmenslogos im Buchinne-ren

– Nennung im nächsten Verlagskatalog – 10 Exemplare des Buches der gewählten Patenschaft – Teilnahme an einem Verlagsfest für alle Buchpaten (Details

siehe unten) – Patenschaftsurkunde, signiert von (lebendem/lebender)

Autor/in, Übersetzer/in und Verleger* Betrag versteht sich für Firmen zuzügl. ges. MwSt.

Privatpersonen inkl. MwSt.

Alle Buchpaten sind im Jahr der Übernahme der Patenschaft zu einem Verlagsfest geladen. Der Verleger kocht, liest und diskutiert. Entscheiden Sie, wählen Sie, seien Sie dabei! Wir freuen uns auf die neuen Patinnen und Paten guter Literatur! Lesen wir weiter.

Page 30: Wieser Verlag - Frühjahr 2013

Die Sonder-Edition zum 70. Geburtstagvon Peter Handke

„Das alte Wörterbuch wirkte auf mich als Sammlung von Ein-Wort-Märchen,

mit der Kraft von Weltbildern“

Prachtedition und Auszeichnung für Bibliotheken von Menschen mit hohem Sinn für besondere Werte. Eine Rarität für kunst-

sinnige Menschen mit Gespür für wortlose Botschaften, ein Sam-melobjekt und inhaltliches Legat für Generationen – 4 bibliophile „Rarissima“-Bändchen – der Handke-Schatz des Wieser Verlages exklusiv mit einer herausnehmbaren, seltenen Handke-Zeichnung mit Originalunterschrift, limitiert auf 70 Sammlerexemplare, erhältlich als Doppelkassette mit der Originalausgabe von Wolfs Wörterbuch und dem Roman „Die Wiederholung“, dem „Slowe-nien-Entdeckbuch“ sagt Fabjan Hafner, im Original und in der slowenischen Übertragung in 5 Prachtbänden mit Golddruck, zu-sammen neun Bände, je eine CD und DVD für Subskribenten um

siebenhundertundsiebzig Eurostatt später € 890,– ISBN 978-3-99029-057-6

Subskriptionsfrist bis 1. März 2013

© B

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Ebentaler Straße 34 B9020 Klagenfurt / CelovecTel. +043 463/37036Fax: +043 463/[email protected]

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Exemplare von

zum Subskriptionspreis von € 770,–, gilt bis 1. März 2013

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Im paket enthalten:

Band 1: Matej CigaleDeutsch-slowenisches WörterbuchA–L (1860)Band 2: Matej CigaleDeutsch-slowenisches WörterbuchM–Z (1860)Band 3: Maks PleteršnikSlowenisch-deutsches WörterbuchA–O (1894/95)

Band 4: Maks PleteršnikSlowenisch-deutsches WörterbuchP–Z (1894/95)Band 5: Peter HandkeDie Wiederholung/PonovitevSlowenisch/DeutschIns Slowenische übertragen von Klaus Detlef Olof und Silvija Borovnik© 1988 und 2004

Wolfs Wörterbücher und Handkes Wiederholungprachtausgabe in fünf Bänden

Inklusive einer Handke-Zeichnungmit originalunterschrift

… und machte mich auf, meinen namen zu suchen

Wut und Geheimnis

Die sprachen-auseinander-

driftung

noch einmalvom neunten

Land

Inhalt der zweiten Kassette

Page 31: Wieser Verlag - Frühjahr 2013

rückblick herbst 2012

Martin RyšavyDimitrij der Heiler

Adisa BašicPromotivni spot za moju domovinu Ein Werbespot für meine Heimat

Ines SebestaLust auf Schnee – Skigeschichten

Wolf OschliesHammer und Kichern

Ernst BraunerOh, Böhmerwald!Eine Familiensaga in dreimal zwölf Gesängen

Christian Fridrich (Hg.)

Donau

Miroslav TimotejevicDie Geschichte der modernen PrivatheitDas Privatleben der Serben in der Habsburgermonarchie vom Ausgang des 17. bis zum Beginn des 19. JahrhundertsWEEO Band 2.2

WIESER ENZYKLOPÄDIE DESEUROPÄISCHEN OSTENS

Der Wieser Verlag dankt seinen ersten Buchpatinnen und Buchpaten★ Elke Beneke

★ Beatrix Brauner, sensor

★ Ernst Brauner

★ Johannes Hahn

★ Ferdinand Kernbauer

★ Maria Kernbauer

★ robert Leingruber

★ Hermine reisinger

★ Erich schwarz

★ Karl Fürst zu schwarzenberg

★ Gottfried u. Gerhild stöckl

★ sTraBaG

★ Hannes swoboda

★ Valentin Inzko

Es ist allein die Edition Zwei, die die wahre osteuropäische

Literatur veröffentlicht.György Dalos

Kontaktadresse für Patenschaften und andere Wünsche

Ebentaler Straße 34 B · 9020 Klagenfurt / CelovecTel. +043 463/37036 · Fax: +043 463/[email protected] · www.wieser-verlag.com

Wıeser ◆

GmbH

Bank-Austria-Literaris-Preisträgerin und -Preisträger

Page 32: Wieser Verlag - Frühjahr 2013

Der Verleger bei einer Lesung in Zagreb 2008.

Die Reihe Europa erlesen ist die Mutter aller ReiseanthologienSkylines

Europa erhören: ein Schatz, der Europa den Klang gibtPeter Pisa, Kurier

Wieser Verlag GmbHA-9020 Klagenfurt/CelovecE b e n t a l e r S t r a ß e 3 4 bTelefon +43 (0)463 37036Fa x + 4 3 ( 0 ) 4 6 3 3 7 6 3 5off [email protected]://www.wieser-verlag.com

Katalog Frühjahr 2013Art Director und Redaktion: Lojze Wieser und Jakob Grollitsch Grafische Umsetzung: Dietmar Schöffauer Lektorat: Barbara Maier und Josef Pichler

Umschlagfoto Jakob Grollitsch

Copyright-Buchumschläge:Mayü Belba (Stanislav Struhar, Fremde Frauen; Rumiana Ebert, Ecken und Ovale)

Gottfried Moritz (Hugo Ramnek, Ketten-karussell )

Rudi Klein (Alfred J. Noll Jung sterben wird allemal überschätzt )

Der Wieser Verlag wird im rahmen der Kunstförderung des Bundesministeriums für unterricht, Kunst und Kultur unterstützt.

… die Suppe auslöffeln …

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VErTrETunG

Österreich

Günther Raunjak – Gebiet OstLandersdorf 23A-3124 OberwölblingTelefon +43 (0)664/3912839Fax +43 (0)2786/[email protected] Michael Hipp – Gebiet WestenMahrhöflweg 20/5/5A-9500 VillachTelefon +43 (0)664/3912837Fax +43 (0)664/[email protected]

Vertreterin im FachhandelJutta BussmannReulingweg 5A-1230 WienTelefon +43 (0)664/203 90 71Fax +43 (0)664/207 52 [email protected]

Deutschland

Jürgen FoltzWacholderweg 14D-53127 BonnTelefon +49 (0)228 9287655Fax +49 (0)228 [email protected]

Thilo KistDanckelmannstraße 11D-14059 BerlinTelefon +49 (0)30 3258477Fax +49 (0)30 [email protected], Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt,Thüringen

Schweiz

Richard Bhendb+i buch und information agHofackerstraße 13CH-8032 ZürichTelefon +41 (0)44 422 12 17Fax +41 (0)44 381 43 [email protected]

ausLIEFErunG

ÖsterreichMohr Morawa Buchvertrieb GesmbHA-1230 Wien, Sulzengasse 2Telefon +43 (0)1 68014-0Fax +43 (0)1 6887130 [email protected]

DeutschlandBugrim VerlagsauslieferungDr. Laube & Lindemann GbRSaalburgstraße 3, D-12099 Berlin (Tempelhof )Telefon +49 (0)30 6068457, 6068130Fax +49 (0)30 [email protected]

SchweizScheidegger & Co. AGc/o AVA Verlagsauslieferung AGCentralweg 16, CH-8910 Affoltern am AlbisTelefon +41 (0)44 762 42 00Fax +41 (0)44 762 42 [email protected]@ava.chwww.ava.ch

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