Wieviel ist genug?

52
Wieviel ist genug?

description

Eine Frage an über 1.000 Menschen in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft Wieviel ist genug? Eine einfache Frage, die viele Antworten erlaubt: persönliche, ironische, humorvolle, philosophische, biologische, ökonomische, religiöse und so weiter und so fort. Wieviel ist genug? kann also zu den universalen Fragen des Menschseins gezählt werden.

Transcript of Wieviel ist genug?

Page 1: Wieviel ist genug?

Wieviel ist genug?

Page 2: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

2

Page 3: Wieviel ist genug?

3

Eine Frage an über 1.000 Menschen in Wirtschaft, Wissenschaft und GesellschaftWieviel ist genug? Eine einfache Frage, die viele Antworten erlaubt.Zwischen Dezember 2011 und Jänner 2012 stellen Die Fabrikanten über 1.000 Men-schen in Österreich diese Frage per Briefpost. Die AdressatInnen sind Menschen, die von Berufs wegen mit Werten zu tun haben: als hierarchisch hochrangige oder expo-nierte Wirtschaftstreibende oder als Finanz- und WirtschaftswissenschafterInnen; als WürdenträgerInnen in Kirchen und Glaubensgemeinschaften oder als PhilosophInnen; als Bankiers und Bankières oder als SchuldenberaterInnen; als Interessens- und Volks-vertreterInnen oder als JournalistInnen und MeinungsmacherInnen.

3

Page 4: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

4

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

4

Page 5: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

5

Genug ist nicht genug,ich lass mich nicht belügen.Schon Schweigen ist Betrug,genug kann nie genügen.

(Konstantin Wecker)

Daniela MusiolDie GrünenAbgeordnete zum Nationalrat

5

Page 6: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

6

Anfragen wie diese!

Claus ReitanDie FurcheChefredakteur

6

Page 7: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

7

Genug ist der Zustand, wenn alle Begierden zufriedengestellt sind. Da die Gier aber bekannterweise unermesslich (unendlich) ist, gibt es kein Genug. Leider scheinen vie-le danach zu leben…

Peter NiederreiterSchuldenberatung Salzburg

7

Page 8: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

8

... wenn ich müde bin, so wie jetzt. Abgang.

Karl SchiefermairEvangelische Kirche Oberkirchenrat

8

Page 9: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

9

Genug erkennt man im Moment kurz vor der Sättigung. Danach ist es schon zu viel.

Christine HaidenWelt der FrauChefredakteurin

9

Page 10: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

10

You never know what is enough unless you know what is more than enough.

(William Blake)

Josef BucherBZÖVorsitzender, Klubmann und Abgeordneter zum Nationalrat

10

Page 11: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

11

Keine einfache Frage. Daher eine dreifache Antwort:1. Kommt drauf an.2. Ein bisschen mehr als morgen notwendig sein wird.3. Genug ist nicht genug. (Konstantin Wecker)

Herbert GeyerWirtschaftsblatt

11

Page 12: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

12

Wieviel ist genug?Wir haben genug Reiche und Millionäre und nicht genug getan gegen die Armut!Wir haben genug geredet und noch immer nicht genug soziale Gerechtigkeit!

Franz RieplSPÖAbgeordneter zum Nationalrat

12

Page 13: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

13

A: Ist genug genug?B: Genug ist genug!A: Nein. Genug ist nicht genug!B: Warum ist genug nicht genug?A: Genug kann nie genügen!B: Es ist doch genug für alle da!A: Reichlich genug?B: Mehr als genug!A: Genug zu essen?B: Gut genug!A: Wieviel ist genug?B: Genug jetzt!

Eva GlawischnigDie GrünenKlubobfrau, Bundesprecherin und Abgeordnete zum Nationalrat

13

Page 14: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

14

Kommt darauf an.

Oscar BronnerDer StandardHerausgeber und Chefredakteur

14

Page 15: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

15

Das hängt natürlich davon ab, worauf ich mich konzentriere. Es kann nie genug sein an Bildung, an Solidarität, vor allem aber auch an Überzeugung und Wertvorstellun-gen.Wenn Sie die Frage materiell verstehen, dann ist sie relativ einfach. Nämlich: genug ist es dann, wenn es ein auskömmliches Leben gibt. Das heißt, die Grundbedürfnis-se des Essens, Wohnens etc, befriedigt sind. Eine zufriedenstellende Arbeit gehört genauso dazu. Die Frage der Zufriedenheit lässt sich allerdings nicht statistisch ob-jektivieren…Für meinen Lebenslauf konstatiere ich, dass die Frage ‚Wieviel ist genug?‘ in der Nachkriegszeit einfacher zu beantworten war, weil man schon zufrieden war, wenn man täglich zu essen und ein Dach über dem Kopf hatte. Persönlich bin ich der Mei-nung, dass es eine Frage von Ethik und Moral gibt, sich auch in diesen Vorstellungen Grenzen zu setzen.

Erhard BusekVizekanzler a.D.

15

Page 16: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

16

Für mich ist das schlicht die Frage nach persönlichem Glück – nach dem Motto: „Das Glück besteht nicht darin, dass du tun kannst, was du willst, sondern darin, dass du immer willst, was du tust.“ Wer nach dieser Maxime lebt, weiß auch, „wieviel genug“ ist.

Willi CernkoBank AustriaVorstandsvorsitzender

16

Page 17: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

17

Genug ist genug.

Michael FleischhackerDie PresseChefredakteur

17

Page 18: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

18

Eine spannende Frage: Wieviel ist genug?Und 1000 mögliche Antworten.Und hier mein Favorit:Liebe ist nie genug!

Peter KopfIfS Schuldenberatung Geschäftsführer

18

Page 19: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

19

Es gibt Bereiche, bei denen die Frage nach dem „Genug“ außer Zweifel steht. Friede, Gesundheit, Bildung oder Kultur zum Beispiel. Zielt die Frage jedoch auf das öko-nomische Wachstum ab, scheiden sich die Geister. Gerade vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und drohender ökologischer Szenarien scheint die Zahl jener, die die Grenzen des Wachstums beschwören, zunehmend größer zu werden. Brauchen wir wirklich noch Wachstum? Ist es nicht schon genug?

Wir sind heute in der privilegierten Lage, uns diese Fragen überhaupt stellen zu kön-nen. Denn bis Mitte des 18. Jahrhunderts gab es kaum nennenswertes Wachstum. In der damaligen, geschlossenen Welt vermehrte sich nichts. Die Verteilung des „Ku-chens“ war festgelegt. Wer mehr wollte als er hatte, konnte es nur jemand anderen wegnehmen. Die Welt war bitterarm und ungerecht. Erst die Industrialisierung sorg-te für Wachstum und Überschüsse und bildete die Grundlage für den Wohlstand, der heute herrscht. Leider gehen diese positiven Aspekte des Wachstums in der öffent-lichen Diskussion oft völlig unter. Mit Vehemenz werden hingegen seine negativen Folgen angeprangert und in gleichem Atemzug seine Legitimation in Frage gestellt. Ohne über die bestehenden Probleme und Verwerfungen hinwegzusehen möchte ich mich an dieser Stelle für Wachstum starkmachen. Denn Wachstum ist für mich ein anderes Wort für Entwicklung. Und, wieviel kann davon genug sein?

Rudolf TraunerWirtschaftskammer Oberösterreich Präsident

19

Page 20: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

20

Genug ist noch nicht genug. Warum? Was treibt uns immer weiter, was ist der Grund für Unersättlichkeit? Die Gier war immer schon schlecht beleumundet, hat nie einen guten Ruf gehabt, war sogar „Sünde.“ Und das vor allem in Zeiten, in denen überall noch Mangel war, man also gar nicht so wirklich gierig sein konnte, deutliche Gren-zen gesetzt waren. Dienten früher Abwertung und schlechter Ruf der Abwehr eines unausrottbaren Strebens des Menschen, oder einer Beruhigung seiner Unerfüllbar-keit? Während Habgier, Geldgier, Machtgier auch heute noch auf der negativen Seite stehen, hat sich die Neugierde aus ihr herausgelöst, hat in positivere Bedeutungen hinübergewechselt; wieso? Geldgier wird zwar gegenwärtig noch kritisiert und ver-achtet, vielfach aber nur in ideellem Sinn; de facto ist Geldvermehrungsstreben Mo-tor unseres Börsegeschehens. Der Hab- und Raffgier geht es ähnlich; unsere Konsumgesellschaft wäre ohne sie nicht von Bestand. Bleibt noch die Machtgier; noch nie in der Geschichte war global gesehen die Weltmacht so wie jetzt konzentriert – in den Händen weniger, die sowohl an ihrem Erhalt, wie ihrer Vermehrung interessiert und tätig sind. Also könnte ein erster Befund lauten: Trotz aller – aus der Geschichte überkommene negativen Be-deutungszuschreibung – ist die Gier in unserer Neuzeit erst so richtig aufgekommen, Bestand unserer Welt geworden. Wir leben in einem „gierigen Zeitalter.“ Die Gier ist treibender „Motor“ im Hintergrund; sie weist uns den Weg in die Maßlosigkeit, entgrenzt uns, macht die Halt-Losigkeit zum inneren Prinzip. Sie ist die „abstrakte Seele“ des Fortschritts, die Kraft, die ihn gegen alle Bedenken weiter am Leben erhält. Ihre Anbindung hatte sie immer an Güter; Produkte, Besitz, Geld und Menschen als bemächtigtes „Eigentum“ waren ihre Manifestation.

mehr unter http://issuu.com/diefabrikanten/docs/wig-heintel

Peter HeintelAlpen-Adria-Universität Klagenfurt Institut für Interventionsforschung und Kulturelle Nachhaltigkeit

20

Page 21: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

21

Wieviel genug ist, beantwortet wahrscheinlich jeder Mensch unterschiedlich. Ich wür-de sagen, dass es nicht genug ist, „nur“ ein Dach über dem Kopf zu haben und nicht zu frieren. Denn der Mensch hat über die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse hinaus auch soziale Bedürfnisse. Zum „Genug“ gehört also auch dazu, FreundInnen und Fa-milie zu haben, Zuwendung und Solidarität zu erfahren, mit anderen Menschen und Lebewesen zu teilen, sie zu unterstützen, sich weiter zu entwickeln, anderen Gutes zu tun und Bestätigung zu bekommen. Also braucht es irgendwie schon „ganz viel“ für „genug“.Hingegen ist es wahrscheinlich leichter zu sagen was zuviel ist: Anmaßung, Anfein-dung, das Fehlen von Solidarität und Rücksichtslosigkeit, sinnlose Anhäufung von Dingen und einiges mehr.

Alev KorunDie GrünenAbgeordnete zum Nationalrat

21

Page 22: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

22

Ein bisschen weniger ist genug. Stets ein bisschen weniger macht den Kopf frei und zufrieden, so wie ein Stück Scho-kolade stets glücklich macht.

Jürgen BodenseerWirtschaftskammer TirolPräsident

22

Page 23: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

23

Genug von Positivem kann man nie haben, genug von Negativem sehr schnell.

Wolfgang GerstlÖVPAbgeordneter zum Nationalrat

23

Page 24: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

24

GOTT > schöpfung inclusive menschen & menschen > GOTT: volle hingabe in jeder richtungim blicken auf menschen: meine nächstenliebe = immer wieder nicht genugim sehen auf GOTTES schöpfung: ihre schönheit, wahrheit und güte kenne ich noch nicht genügendim aufmerken auf mich: weiß ich noch nichtund überhaupt: mehr als genug = doch genug oder ist nur genug = genug genug?!

Franz ScharlKatholische KircheWeihbischof in Wien

24

Page 25: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

25

VIELE HABEN NICHT GENUG*:1000 Millionen Menschen leben in extremer Armut.60 Millionen Kinder können keine Schule besuchen.Alle 6 Sekunden stirbt ein Kind aufgrund von Unterernährung.Pro Jahr sterben 2 Millionen Menschen an den Folgen von AIDS und mehr als 1 Million an TBC.1000 Millionen Menschen leben in Slums ohne Zugang zu ge-sundem Wasser.ES IST GENUG FÜR ALLE DA!Weltweit verfügen wir über ausreichende Ressourcen, um die Bedürfnisse aller 7 Milliarden Menschen zu befriedigen – und darüber hinaus!Es ist genug gutes Wasser verfügbar.Es werden genug Nahrungsmittel produziert.Es gibt genug nützliches Wissen auf der Welt und es gibt mehr als genug Reichtum insgesamt, sodass niemand ein ärmliches Leben in Hunger, Krankheit und Unwissen führen müsste. Aber wir sind nicht willens und imstande, diese Fülle so zu verwalten, dass alle ein gutes Leben haben. Weltweit und nachhaltig.Weil wir auchgenug Missgunst,genug Neid,genug Geiz und genug Ignoranz aufbieten, um die tragische Bilanz menschlicher Existenz zu verbessern.

ES IST MEHR ALS GENUG – was wir an materiellen Gütern anhäufen: jedes Jahr ein neues Handy, Elektronik-Gadgets, die im übernächsten Jahr durch aktuellere Versionen ersetzt werden, alle drei Jahre ein neues Auto, Klamotten bis zum Abwinken, für jede Pseudo-Sportart ein komplettes Outfit, … haben wir das Gefühl für GENUG ver-loren?ES IST NIE GENUG!Bisher brachte die Weltgesellschaft nie genug an Solidarität und nie genug an Fairness auf. Obwohl es nie genug an Liebe,nie genug an Sicherheit und nie genug an Frieden gibt, suchen wir das GENUG immer in unserem eigenen materiellen Hyper-Wohlstand, der keinen Beitrag leistet zu einem GUTEN LEBEN FÜR ALLE.

* Aus: Armutszeugnis 2010. Bilanz und Perspektiven der Mill-enniumsentwicklungsziele. Terre des Hommes, September 2010

Petra Navara-UnterluggauerArbeitsgruppe Globale VerantwortungGeschäftsführerin

25

Page 26: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

26

Gott allein genügt.

(Teresa von Ávila)

Stephan TurnovszkyKatholische KircheWeihbischof in Wien

26

Page 27: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

27

Was zu viel ist, ist zu viel…

Werner AmonÖVPAbgeordneter zum Nationalrat

27

Page 28: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

28

Genug ist für jede und jeden von uns unterschiedlich. Manche sind bescheiden und haben schnell genug, anderen ist Vieles noch immer zu wenig. Für mich ist genug bzw. eine Genugtuung, wenn man ein erfülltes, zufriedenes Leben führen kann! Leichter ist die Frage zum Beispiel beim Bauernschnapsen zu beantworten: Hier sind definitiv 66 genug!

Michael HammerÖVPAbgeordneter zum Nationalrat

28

Page 29: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

29

„Wieviel ist genug?“ Gegenfrage: Wovon ist die Rede? Die Fragesteller meinen die Wirtschaft, den Gewinn, das Wachstum, und da könnte ein Bischof sagen: „Nicht meine Baustelle!“ Vielleicht kann er aber doch einen Weg finden, wenn man eine evi-dente, von allen Menschen anerkannte Antwort voraussetzt: „Endlos kann es nicht gehen. Nicht mit den Ressourcen, die nötig sind zur Produktion, und nicht mit den verkauften Waren und daher auch nicht mit der Steigerung der Gewinne.“ Das leuch-tet ein, ist „evident“. Aber dann könnte man die Achsel zucken und hinzufügen: Pla-nen und verordnen kann man das „Genug“ nicht, es wird sich ergeben – früher oder besser noch später, wenn wir keine Verantwortung mehr haben, weil es doch länger dauern wird als wir selber „dauern“. Man kann auch sagen: „Es wird halten, bis dann nach uns alles zusammenbricht.“Hält das System wirklich, angepasst an unsere Lebenserwartung? Geht nicht doch das alte „Gespenst“ wieder um, das Karl Marx geschaut hat – nicht nur in Europa, sondern dieses Mal weltweit? Vielleicht sollte man tatsächlich sein Manifest neu le-sen. Trotz des Schreckens, der uns dabei befällt, weil bei Marx vieles so klingt, als lebte er heute und beobachtete, was und wie es läuft. Wir meinen uns schnell auf ein künftiges Paradies hin zu bewegen, aber in Wirklichkeit steuern wir in Richtung ei-nes Abgrunds, dessen Tiefe wir noch gar nicht ausgelotet haben. Übertrieben? Nein, denn klingt es nicht bekannt, wenn man bei Marx liest: „Die Bourgeoisie hat in der Geschichte eine höchst revolutionäre Rolle gespielt. Die Bourgeoisie, wo sie zur Herr-schaft gekommen, hat alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zer-stört.

mehr unter http://issuu.com/diefabrikanten/docs/wig-laun

Andreas LaunKatholische KircheWeihbischof in Salzburg

29

Page 30: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

30

Nie ist zuwenig, was genügt.

(Seneca)

Wenn Du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reich-tum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.

(Epikur von Samos, 341-270 v. Chr.)

Meine Kinder sind erwachsen & ich zahle ganz wenig Miete. Für mich brauch‘ ich nie & nimmer 1.000,- Euro im Monat. Oft brauche ich in der Woche keinen Hunderter.

Heini StaudingerWaldviertler Werkstätten GmbH

30

Page 31: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

31

Ich habe mir eine Antwort auf Ihre Frage gut überlegt und es ist gar nicht leicht, zu einer zufriedenstellenden Formulierung zu kommen. Ich bin vor acht Jahren beim Paragleiten schwer verunglückt. Meine Diagnose lautete auf „Querschnittlähmung“ und alles was mir vorher so wichtig erschienen war, war plötzlich völlig unbedeutend. Wichtig waren mir damals nur meine Familie und meine Gesundheit. Ich hatte viel Glück und konnte nach sechs Monaten in der Reha wieder erste Schritte mit einer Gehhilfe absolvieren. Heute bin ich noch immer auf einen Gehstock angewiesen – und mir geht es gut.Genug ist für mich, wenn ich mit meiner Tochter am Abend Klavier spielen kann oder wir uns gegenseitig aus ihrem Detektivbuch vorlesen, wenn ich mit dem Fahrrad fah-ren kann oder wenn ich einen Beruf ausüben darf, der mir Spaß macht. Und genug ist für mich, wenn ich ein Leben in Freiheit führen kann.

Norbert HoferFPÖAbgeordneter zum Nationalrat

31

Page 32: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

32

Genug ist, wenn man genug hat um ein glückliches Leben führen zu können. Der Eine braucht mehr, der Andere dafür weniger. Und manche bekommen nie genug, wäh-rend manche nicht genug haben, um an Glück überhaupt denken zu können. Letzte-ren muss man helfen, während man jenen, die nie genug bekommen, ohnehin nicht helfen kann.

Rainer WidmannBZÖAbgeordneter zum Nationalrat

32

Page 33: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

33

Auf dem Times Square in Manhattan habe ich 1998 eine Leuchtreklame als Schrift an der Wand gesehen: Too much is not enough! Diese Parole auf den hochzinsgerö-teten Lippen ist die Finanzwirtschaft zehn Jahre später mit einem lauten Krach an die Wand gefahren. Die Folgen tragen in erster Linie die, die maximal genug für ein bescheidenes tägliches Auskommen haben – wenn überhaupt. Gibt es ein Umdenken? Es müsste davon Abschied nehmen, zu quantifizieren, was genug ist. Das ist keine Frage von Mehr oder Weniger. Genug ist eine Frage der Qualität, nicht der Zahl. Mein Genügen finde ich in den sozialen Beziehungen, in der Freundschaft und der Liebe, in der Grundsicherung meines Lebens, in der Freude am Tätigsein und in den Möglichkeiten der politischen Beteiligung. Für mich persönlich wurzelt dies im Ver-trauen darauf, dass mir im Grunde von Gott immer schon gegeben ist, was ich brau-che. Aber dass diese Möglichkeiten für alle gegeben sind und niemand ausgeschlossen bleibt, bleibt eine gemeinsame Aufgabe, für die es nicht genug Einsatz geben kann.

Michael BünkerEvangelische KircheBischof in Wien

33

Page 34: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

34

Ökonomisch wäre die Frage leicht zu beantworten: Genug ist, wenn man die Produk-tionskosten plus die künftigen Erhaltungsinvestitionen zuzüglich des Unternehmer-lohns verdient. Gesellschaftspolitisch geht es aber eher um eine Verteilungsproblematik: Wenn in Ös-terreich, dem siebentreichsten Land der Welt, im Winter Menschen frieren, weil sie sich die Heizung nicht leisten können, dann ist das angesichts der 85 Milliarden Euro jährlicher Transferleistungen höchst alarmierend. Dennoch: Ein schlechtes System wird nicht besser, wenn man von oben noch mehr Geld hineinschüttet. Daher meine Antwort auf Ihre Frage: Eine Staatsquote von rund 43 Prozent – das ist wirklich mehr als genug!

Franz PacherWirtschaftskammer KärntenPräsident

34

Page 35: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

35

Wieviel ist genug?Allgemeingültige Antwort wird es wohl nicht geben. Überlegungen dazu sehr wohl: Es zahlt sich aus, sich für den Frieden einzusetzen: manche Menschen verweigern den Dienst an der Waffe, leisten ihren Beitrag in absoluter Gewaltlosigkeit. Selig, die Frieden stiften, denn ihrer ist das Himmelreich.Es ist notwendig, sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Wenn alle Menschen genug zu essen haben, wenn alle Menschen ein würdiges Leben führen und glücklich sind, auch dann sind wir dem Himmel auf Erden etwas näher.Wenn die Schöpfung nicht mehr seufzt, wenn die Natur nicht mehr schamlos ausge-beutet und vernichtet wird, wenn die Mutter Erde wieder den ihr zustehenden Re-spekt erfährt, ja dann sind wir dem Himmel etwas näher.Genug ist dann, wenn alles Menschenmögliche getan wird: im Dienste des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung.

Manfred ScheuerKatholische KircheBischof in Innsbruck und Präsident von Pax Christi

35

Page 36: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

36

Ich antworte gerne mit einem Stück Spruchweisheit aus der hebräischen Bibel (dort als Gebet an Gott formuliert), der Text gibt auch meine Einstellung zu dieser Frage sehr treffend wieder:

„Armut und Reichtum gib mir nicht;lass mich aber mein Teil Speise nehmen,das du mir beschieden hast.“

Sprüche / Proverbia 30,8b

Gerhard Harkam Evangelische Kirche A.B. in ÖsterreichRektor des Predigerseminars

36

Page 37: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

37

Wieviel ist genug?Die gleiche Frage an 1.000 Personen.Wie oft wird die Antwort „140 Zeichen“ sein?Wie oft Douglas Adams‘ „42“?Wie oft: „Es ist genug für alle da?“Wie oft: „That quantity is known today, as we blow ourselves away?“Jede Antwort nur einmal. Das ist genug.

Johannes KopfArbeitsmarktservice ÖsterreichMitglied des Vorstands

37

Page 38: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

38

Es ist nie genug,offen zu sein für Neues,sich für die Weiterentwicklung unserer Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen.Es gibt viel zu tun.Jetzt etwas zu bewegen. Davon ist viel nie genug.

Christoph WurmVKB-BankVorstandsdirektor

38

Page 39: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

39

Wolfram SlupinaZeugen JehovasInformationsbüro

„Es ist genug“, sagt Gott uns Menschen. Wie viel ist genug - und wovon? Der Kontext dieser Worte aus dem Bibelbuch 1. Petrus, Kapitel 4, Vers 31 (in der Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift – NW –) bringt Klarheit: „Es ist genug“, dass praktisch jedermann sich selbst der Nächste ist: Zuerst ich, koste es ande-re, was es wolle - das ist der Schlachtruf der neuen Barbarei. „Ich habe genug gehabt,“ ließ Gott in die Bibel schreiben (und zwar im Buch Jesaja, Kapitel 1, Vers 11, NW); von Menschen, denen gleichgültig ist, was er von ihnen erwartet. „Dafür werden sie sich verantworten müssen,“ heißt es im Bibelbuch Deuteronomi-um, Kapitel 30, Vers 9 (NW).Anders ausgedrückt: Gott kümmert sich um uns. Er sieht nicht weg, wenn Unschuldige leiden, denn sie haben „genug Unglücks-schläge“ erlitten (Bibelkomposition Psalm 18, Vers 36, NW). Deshalb hat er versprochen, die Geschicke der Menschheit zum Guten zu wenden – und zwar durch das „Reich Gottes“, um das wir im Vaterunser beten: Seine himmlische Weltregierung unter Jesus Christus als König wird alles Böse von der Erde beseitigen und den Menschen und der ganzen Schöpfung Frieden und Har-monie zurückbringen. Daran zu glauben wirkt schon heute ent-spannend. Immerhin lässt sich im Vertrauen auf Gottes Verspre-chen Jesu Rat aus der Bergpredigt eher umsetzen: „Macht euch […] niemals Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat an seinem eige-nen Übel genug“ (Bibelbuch Matthäus, Kapitel 6, Vers 34, NW).

Wieviel „eigenes Übel“ ein Tag mit sich bringt, bestimmt der Einzelne nicht selten selbst – über seine eigenen Ansprüche. Der Apostel Paulus erklärte zu dem Thema „Wieviel ist genug?“: „Wenn wir […] Nahrung und Kleidung haben, soll uns das ge-nügen“ (Bibelbuch 1. Timotheus, Kapitel 6, Vers 8, Neue Genfer Übersetzung). Der, der weiß, dass so viel genug ist, lebt gelas-sener.Im Grunde erwartet Gott nicht viel von uns. Er möchte, dass wir ihn durch sein Wort, die Bibel, kennenlernen und ihm gehorchen wie geliebte Kinder ihrem Vater (vgl. Bibelbuch 1. Johannes, Kapitel 17, Vers 3; Bibelbuch 1. Johannes, Kapitel 5, Vers 3). Die Folge ist ein sinnerfülltes Leben, getragen von der konkreten Vorfreude auf eine von göttlichen Werten geleitete Gesellschaft, in der jedermann „tatsächlich mehr als genug haben“ wird (Bi-belbuch 1. Petrus, Kapitel 4, Vers 5, Hoffnung für alle). Dann wird Wirklichkeit sein, was der Psalmist im Gebet zu Gott poe-tisch beschrieb: „Du wirst Raum schaffen, weit genug für meine Schritte unter mir, und meine Knöchel werden bestimmt nicht wanken“ (Bibelkomposition Psalm 88, Vers 3, NW).

39

Page 40: Wieviel ist genug?

Sie sprechen eine ethisch und philosophisch interessante und komplexe Frage an. Sollten Sie zufällig Kinder haben oder kennen, so werden Sie wiederum zu neuen An-sichten des Themas gelangen. Aus meiner Sicht jedoch ist genug genau das, was man braucht, um langfristig die Bedürfnisse zu befriedigen. Seien dies nun die persönli-chen oder familiären Bedürfnisse, oder seien dies die Bedürfnisse einer Firma, welche auch in unserem Wirtschaftssystem genug erwirtschaften muss, um die kommenden Investitionen, aber auch die Rücklagen für die schlechten Zeiten bedienen zu können.

Thorsten LöhlBorealisMarketingleiter BU Film & Fibre

40

Genug ist:Wenn MEHR nicht mehrgewünscht,sinnvoll,notwendig,schädlich,möglich ist.

Erich FoglarÖsterreichischer Gewerkschafts-bund ÖGBPräsident

40

Page 41: Wieviel ist genug?

41

Wieviel ist genug? „Liebe ist wie ein Korb mit fünf Broten und zwei Fischen. Es ist nie genug, wenn du nicht beginnst auszuteilen.“ Dieses englische Sprichwort, das an die biblische Geschichte von der wunderbaren Brotvermehrung erinnert, ist für mich ein Schlüssel zu der oben gestellten Frage. Genug ist dann erreicht, wenn ich zu teilen beginne.

Da werden keine Maßregeln nach einer Ober- oder Untergrenze gelegt – diese werden ohnehin von Mensch und Zeit und Situation stets abhängig sein – sondern ein Zu-stand wird in eine Handlung, in eine Aktion verwandelt. Sobald ich zu teilen beginne, gleich womit, ist mein eigenes Bedürfnis nach dem „genug“ gestillt. Dies scheint mir nicht bloß für den einzelnen zu gelten, sondern auch für die Welt als Ganzes: Im Tei-len und Austeilen liegt das Geheimnis.

Hannelore ReinerEvangelische Kirche A.B. in ÖsterreichOberkirchenrätin

41

Page 42: Wieviel ist genug?

42

Wieviel ist genug? Eigentlich ist genug für alle da. Aber manche können einfach nicht genug bekommen, obwohl sie schon genug besitzen. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen genug von diesem System haben. Genug im positiven Sinne lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken, sondern in Zufrie-denheit, gesellschaftlichem Wohlstand für alle und sozialer Gerechtigkeit. „Genug für alle“ ist die Voraussetzung dafür, dass eine Gesellschaft überhaupt funktionieren kann, dass sozialer Friede herrscht und dass unsere demokratischen Institutionen Glaubwürdigkeit besitzen. Nicht genug ist oft das, was die Arbeitgeber uns bei Kollektivvertragsverhandlungen anbieten, weil sie meinen, die ArbeitnehmerInnen wären genügsam und würden sich mit ein paar Krümelchen vom Gewinn- und Wertschöpfungskuchen zufrieden geben. In dem Fall erklären wir gerne immer wieder die unterschiedlichen Bedeutungen von genug. Genug im negativen Sinne ist es dann, wenn die einen schon lange mehr als genug besitzen und ihren Reichtum immer weiter vermehren, während die anderen kaum genug zum (Über-)Leben haben. Wenn Banken gerettet werden und ArbeitnehmerIn-nen immer wieder dafür zahlen sollen. Wenn gesellschaftliche und wirtschaftliche Ungleichgewichte immer größer und größer werden. Dann besteht die Gefahr, dass es irgendwann einmal nicht mehr reicht, da und dort kleine Verbesserungen zu erkämp-fen. Dann kann es passieren, dass rechte Rattenfänger und Antidemokraten weiteren Aufwind und damit die Chance bekommen, ihre Version von „genug“ umzusetzen. Das sollten sich all jene Entscheidungsträger hinter die Ohren schreiben, die meinen, sie könnten durch die Wirtschaftskrise einfach durchtauchen und munter weiterma-chen wie bisher. Denn genug ist genug.

Wolfgang KatzianGewerkschaft der Privatangestellten – druck, journalismus, papier GPA-djpVorsitzender

42

Page 43: Wieviel ist genug?

43

Vielen Dank für Ihre interessante Frage, die mich in meinem Leben schon seit sehr langer Zeit beschäftigt. In dieser Frage scheint ja – oberflächlich betrachtet – selbst kein Ansatz zu sein, nämlich „wovon soll wieviel genug sein“? Eigentlich ist es aber wohl eine alles umfassende Frage bzw. „die alles umfassende Frage schlechthin“!Speziell in der heutigen Zeit, in der wir u. a. mit den Folgen unseres (vom Kapitalis-mus gesteuerten) Lebensstils auf mehreren Fronten zu kämpfen haben, ist es eine sehr wichtige Frage. Ich muss sagen: „Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass ich Ihnen dar-auf ein paar Gedanken schriftlich näher bringen darf.“– SachgüterIhre Bezeichnung als „Die Fabrikanten“ bringt mich zu den Anfängen der maschinel-len Produktion, zu den Anfängen der Möglichkeit, möglichst viele Produkte möglichst billig auf den Markt zu werfen. Das ist nicht prinzipiell abzulehnen, es birgt in sich die Möglichkeit, den Menschen das Leben auf dieser Erde „schöner zu machen“. Lei-der gelingt es der Menschheit aber als Ganzes nicht, diese Geister, die sie rief, in den Griff zu bekommen. Einerseits sind die Konzerne genau jene, die in Summe viel zu wenig Steuerleistung erbringen und dadurch hauptverantwortlich dafür sind, dass die Staaten immer mehr in eine Schuldenabhängigkeit derer, die Vermögen haben, geraten. Andererseits sind die Menschen aber im Einzelnen auch nicht stark genug, um sich dem übermäßigen Konsum zu entziehen – und so besteht die Gefahr, dass der Teufelskreis nicht zu stoppen ist, bis es irgendwann „kracht“.

mehr unter http://issuu.com/diefabrikanten/docs/wig-auer Josef AuerSPÖAbgeordneter zum Nationalrat

43

Page 44: Wieviel ist genug?

44

Franz KüberlCaritasDirektor

Die Gier an den Finanzmärkten hat die Krise, mit der wir alle weiterhin zu kämpfen haben, ausgelöst. Der Krise ist das blinde Vertrauen vorausgegangen, dass es genügen könne, das Geld für sich arbeiten zu lassen. Dieser Weg war ein Irrweg. Die Finanz-wirtschaft hat in ihrem Profitrausch übersehen, dass sie mun-ter den Ast absägt, auf dem sie selber sitzt. Nun hat es einen dramatischen Vertrauensverlust gegeben. Daher muss man auf-passen, dass nicht alles den Bach hinunter geht, dass etwa mit der Eurokrise nicht das gesamte europäische Einigungswerk ins Wanken gerät. Denn das wäre unverantwortlich, weil damit ja in einem Auf-waschen auch die unzähligen beachtlichen realwirtschaftlichen Leistungen vieler Jahrzehnte zunichte gemacht werden würden. Daher halte ich nicht viel davon, Sündenböcke zu erzeugen – auch theologisch nicht. Aus der Bibel kennen wir das Bild, dass der Geißbock in die Wüste gejagt wird, wodurch alle anderen ihrer Schuldigkeit entledigt zu sein scheinen. Das ursächliche Problem, dass dieses weltweite finanzwirtschaftliche System dringend eines Regelwerks bedarf, darf auf diese Weise nicht verdrängt werden. Was wir brauchen sind also keine Sündenbö-cke, sondern verbindliche Regeln für die Zukunft.Genug haben viele Menschen sicher auch von den Spuren, die diese Entsetzlichkeiten im realen Leben hinterlassen. Wir ha-ben es bei der Caritas im Inland wie im Ausland mit Leuten in schwierigen Lebenssituationen zu tun. Bei vielen reichen die

Auswirkungen der Krise weit über die Ebene des Vertrauens-verlusts hinaus. Da es geht es um furchtbare Nöte und um reale Ängste. Wenn jemand bei uns inmitten des Wohlstands, der vie-le Gott sei Dank noch immer umgibt, mit einem frei verfügbaren Einkommen zwischen drei und fünf Euro pro Tag sein Leben or-ganisieren muss, dann wird die Frage nach dem Genug wohl nur als blanker Hohn verstanden werden.Hunderte, tausende Menschen, die mit viel zu wenig pro Tag auskommen müssen, suchen die Sozialberatungsstellen der Ca-ritas auf. Unsere Erfahrung ist, dass es nicht nur darum geht, dass diese Menschen nicht genug Geld zum Leben zur Verfü-gung haben. In den meisten Fällen haben sie dazu auch zu we-nige Menschen zum Reden, zu wenig Wohnraum, zu wenige Bildungsmöglichkeiten, zu wenig Gesundheitsvorsorge oder zu wenige Freiräume in ihrem Leben, die sie genussvoll nützen kön-nen. Wenn mehrere dieser Faktoren aufeinander treffen, dann sprechen die Fachleute von manifester Armut. Und davon haben wir in Österreich mit 511.000 Menschen auf alle Fälle mehr als genug.

44

Page 45: Wieviel ist genug?

45

Eine schöne Frage, deren Beantwortung wohl ganze Bände füllen könnte. Und eine gefährliche Frage, weil sie das Risiko in sich birgt, Plattheiten, Binsenweisheiten und Banalitäten aller Art von sich zu geben. Stellt man diese Frage in Zusammenhang mit der Wirtschaft, kommt man leicht in Erklärungsnotstand: Die Wirtschaft sei maßlos, gierig, grenzenlos und überhaupt abgrundtief böse, heißt es dann des Öfteren. Das stimmt natürlich nicht, weil schon allein der Begriff „die“ Wirtschaft nicht stimmt. Wirtschaft ist ein so vielfältiges und komplexes System, das vom kleinen Handwerks-betrieb in 4. Generation bis zum multinationalen Global Player reicht. „Wieviel ist genug?“ ist freilich in erster Linie die Frage nach dem rechten Maß. Und dieses rechte Maß wiederum ist keine Einheit des Verstandes, sondern vor al-lem der Emotion. Natürlich, die Wirtschaft ist gefordert, stets mehr zu leisten, sie muss wachsen, sie braucht Innovation, Export und, und, und. Aber als Unternehmer brauchen wir auch ein Gefühl für das rechte Maß. Denn nur dann wird es gelingen, Arbeitsplätze zu schaffen, die mehr als nur Jobs sind. Und dann sind wir auch bei dem angekommen, was seit einigen Jahren als Corporate Social Responsibility durch die Unternehmen geistert. Sie ist ein wichtiger Baustein, um Wirtschaft und Arbeit der Zukunft zu gestalten. Weitsichtige Unternehmerinnen und Unternehmer leisten dabei hervorragende Arbeit für die Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft. Und sie treibt dabei noch eine andere Frage, die sich aus der ersten ableitet und die min-destens genauso zu diskutieren wäre: Ist das wirklich genug?

Josef HerkWirtschaftskammer SteiermarkPräsident

45

Page 46: Wieviel ist genug?

46

GENUG ist, wenn Würde, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit in einer lebenswerten Umwelt für alle erreicht und aufrechterhalten werden. Der Mensch will leben, arbei-ten, genießen, weinen, lachen und lieben – in einer Gesellschaft frei von sozialer Not und wirtschaftlicher Ausbeutung. Vorsicht vor jenen, die selbst im Überfluss leben und den anderen GENÜGSAMKEIT predigen. Menschsein darf nicht Renditeansprü-chen GENÜGEN müssen.

Johann KalliauerKammer für Arbeiter und Ange-stellte für OberösterreichPräsident

46

Page 47: Wieviel ist genug?

Reicht unsere Phantasie aus, um das Wieviel auszuloten?Reicht unser Vermögen aus, um die finanzpolitischen Vorgänge zu erfassen?Sind wir abgebrüht genug, um die politischen Realstücke zu begreifen?Vermögen wir zu verstehen, wie wir die Zukunft unserer Kinder verspielen?Wieviel ist genug?Das, was gesellschaftspolitisch, wirtschaftlich Tag für Tag geschieht, übersteigt alle unsere Vorstellungen von Genug.

Werner LampertWerner Lampert - Beratungsges.m.b.H.

47

Page 48: Wieviel ist genug?

:-)

Norbert RainerKlimabündnis Oberösterreich

48

Page 49: Wieviel ist genug?

Genug ist, wenn wir zu zählen aufhören, wenn das unendliche Maß seinen Reiz ver-liert und die wache Gegenwart das Sein bestimmt.

Hans W. GrohsASB SchuldenberatungGeschäftsführer

49

Page 50: Wieviel ist genug?

5050

Kommunikationskultur

DIE FABRIKANTEN arbeiten seit 1990 querfeldein.

Als Auftragnehmer erarbeiten sie für Kultureinrichtungen wie auch für kulturaffine Unternehmen klare Kommunikationsstrategien, kulturgeprägte Marken und über-raschende, aber eindeutige Bildsprachen, die Kopf und Emotionen für Botschaften und Bilder öffnen. In ihren eigenen Kulturprojekten beschäftigen sie sich mit dialogischen Kommuni-kationsformen im Sinne der Kultur der Begegnung und loten bei internationalen Projekten Grenzen aus. Die Bandbreite der Arbeiten reicht vom Buch über den Film zu Webprojekten und partizipativen Angeboten im Alltagsleben. Mehr unter www.fabrikanten.at

DIE FABRIKANTEN, Promenade 15, 4020 Linz, Austria+43 732 795684-0, [email protected], www.fabrikanten.at

Page 51: Wieviel ist genug?

51

Gefördert von

Page 52: Wieviel ist genug?

Die Fabrikanten: Kultur wächst durch Begegnung.