Wilhelm Müller: Einsamkeit
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Wilhelm Müller: Einsamkeit
Wie eine trübe Wolke Durch heit're Lüfte geht, Wenn in der Tanne Wipfel Ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße Dahin mit trägem Fuß, Durch helles, frohes Leben, Einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig! Ach, daß die Welt so licht! Als noch die Stürme tobten, War ich so elend nicht.
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Wilhelm Müller:
• geboren am 7.10.1794 in Dessau
• ab 1819: Gymnasiallehrer in Dessau
• 1821: Heirat mit Adelheid Basedow
• „Griechen-Müller“ aufgrund seiner freundlichen Einstellung ggü. Griechen
• Verfasser vieler bekannter Werke, z.B. „Das Wandern ist des Müllers Lust“
• gestorben 07.10.1827 in Dessau an Herzschlag
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Romantik bezeichnet eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst (1790–1840), der Literatur (1795–1848) und der Musik (Kernphase 1820–1850, siehe auch Musik der Romantik) äußerte.
Man unterscheidet 3 Phasen:
• Frühromantik / Jenaer Romantik (1798-1804)
• Hochromantik / Heidelberger Romantik (1804-1818)
• Spätromantik / Berliner Romantik (1816-1835)
Epoche: RomantikSTART
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Im Vordergrund romantischer Dichtungen standen Stimmungen, Gefühle und Erlebnisse. Mit Fragmentarischen Ausdrucksformen drückten die Dichter das Unbewusste in ihrer Schaffensweise und Wirklichkeitssicht aus. Der Roman als Prosaform konnte dem Anspruch der Universalität zwar gerecht werden, doch wurde von ihm aber kaum Gebrauch gemacht. Die Dramatik blieb in der Epoche der Romantik nur gering ausgeprägt, da ihr die Vermischung von Epik, Drama und Lyrik schwere Sorgen bereitete. Die vorherrschende literarische Gattung war die Lyrik.
Friedrich Schlegel fasste die wichtigsten Merkmale romantischer Literatur zusammen: "Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie". Progressivität bedeutet Fortschritt, niemals vollendet oder abgeschlossen zu sein und offen für neue Formen und Inhalte zu sein. Die Universalität der Form steht für die Aufhebung der Grenze zwischen den Gattungen und den Künsten. Friedrich Schlegel forderte eine Vermischung von Poesie (an den Vers gebundene Sprache) und Prosa (Alltagssprache), von Genialität (Künstler) und Kritik (Publikum) und von Kunstpoesie und Naturpoesie (Volkspoesie). Freundschaft und Liebe sind das Ideal für die zwischenmenschlichen Beziehungen. Poetische Individuen sind harmonische Individuen, die auf Liebe und Freundschaft eingehen können. Die Funktion der Poesie ist die Poetisierung, d.h. die Harmonisierung, der Gesellschaft.
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Äußere Form - Reim
Wilhelm Müller: Einsamkeit
Wie eine trübe Wolke Durch heit're Lüfte geht, Wenn in der Tanne Wipfel Ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße Dahin mit trägem Fuß, Durch helles, frohes Leben, Einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig! Ach, daß die Welt so licht! Als noch die Stürme tobten, War ich so elend nicht.
Waise:kein Reim
„Kreuz“reim
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Äußere Form - Metrum
– U U – U – U U – U – U – U – U – U – U U – U – U –
Erst Daktylus, dann Trochäus 3-hebigregelmäßig
männliche und weibliche Kadenzen wechseln sich ab
Wilhelm Müller: Einsamkeit
Wie eine trübe Wolke Durch heit're Lüfte geht, Wenn in der Tanne Wipfel Ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße Dahin mit trägem Fuß, Durch helles, frohes Leben, Einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig! Ach, daß die Welt so licht! Als noch die Stürme tobten, War ich so elend nicht.
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Sprache
Wilhelm Müller: Einsamkeit
Wie eine trübe Wolke Durch heit're Lüfte geht, Wenn in der Tanne Wipfel Ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße Dahin mit trägem Fuß, Durch helles, frohes Leben, Einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig! Ach, daß die Welt so licht! Als noch die Stürme tobten, War ich so elend nicht.
viele Gegensätze
viele Methaphern-> Bildhaftigkeit
Anapher in der letzten Strophe
Enjambements:auch über Strophen hinweg
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Inhalt
Wilhelm Müller: Einsamkeit
Wie eine trübe Wolke Durch heit're Lüfte geht, Wenn in der Tanne Wipfel Ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße Dahin mit trägem Fuß, Durch helles, frohes Leben, Einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig! Ach, daß die Welt so licht! Als noch die Stürme tobten, War ich so elend nicht.
• lyrisches Ich ist auf seiner Lebensreise einsam
• vergleicht sich auf seiner Reise mit einer trüben Wolke
• Umgebung ist froh, „heiter“
• geht lustlos durchs Leben:
• Kennt niemanden, wird von niemandem gegrüßt
• es langweilt sich
• findet frühere Probleme und Zeiten positiver
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Motive – Bsp. Wetter
Einsamkeit
Wie eine trübe Wolke Durch heit're Lüfte geht, Wenn in der Tanne Wipfel Ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße Dahin mit trägem Fuß, Durch helles, frohes Leben, Einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig! Ach, daß die Welt so licht! Als noch die Stürme tobten, War ich so elend nicht.
Wetter als Metapher für Lebenssituationen
• wolkig, düster, lustlos
• stürmische Zeiten
• heitere, fröhliche Zeiten
• Langeweile, Müdigkeit
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Einsamkeit
Wie eine trübe Wolke Durch heit're Lüfte geht, Wenn in der Tanne Wipfel Ein mattes Lüftchen weht:
So zieh ich meine Straße Dahin mit trägem Fuß, Durch helles, frohes Leben, Einsam und ohne Gruß.
Ach, daß die Luft so ruhig! Ach, daß die Welt so licht! Als noch die Stürme tobten, War ich so elend nicht.
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INHALT
• trübe Wolke als Sinnbild für die Unzufriedenheit, Lustlosigkeit
• heitre Lüfte symbolisieren freudige lebhafte Umgebung
• träger Fuß signalisiert: Ich habe keine Kraft oder Lust mehr
• Freude ist um, aber nicht in ihm
• Seufzer, Sehnsucht nach abwechslungsreicherem Leben
• früher war es glücklicher, in unruhigen Zeiten fühlte er sich besser
• es ist elend und einsam, hat das Leben abgeschrieben