WILHELMSHAVENER ZEITUNG - angelverein-jever.de · vereins, Karina Uphoff und Sylke Lübben. Nur ein...

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MONTAG, 12. MÄRZ 2018 SEITE 11 Friesland WILHELMSHAVENER ZEITUNG von Anzeigenblättern, die hinter den Bäumen ver- steckt weggeworfen worden sind. FOTO: NIEMANN In Jever stärkten sich Mitglieder des Angelvereins und andere Sammler, darunter auch Bür- germeister Jan Edo Albers (4. v. li.) beim Bauhof mit Grillbratwürstchen. FOTO: ANGELVEREIN/P Auch die Jugendfeuerwehr Sillenstede nahm am Frühjahrsputz teil. Sie säuberten die Umge- bung des neuen Gerätehauses. FOTO: LEHMANN gendliche absagen. Im Park Hohe Gast wurde aber auch weniger Müll als in Vorjahren gesammelt. Darunter waren eine Back- form sowie Silvesterraketen. Sieben statt sonst bis zu zwölf volle Müllbeutel waren die Ausbeute. Thorsten Buß äu- ßerte sich verärgert darüber, dass Hundekotbeutel im Ge- büsch statt in den vielen Müll- tonnen landeten. Eine Mikrowelle und Rad- kappen zählten zu dem Abfall, den neun Mitglieder des Brieftaubenzuchtvereins „Heimatliebe“ am Ginsterweg in Schortens fanden. Dabei sei Müll über die Tonnen und di- rekt bei der Deponie so ein- fach zu entsorgen, wunderte sich Hans Fähnders. Sie fan- den auch große Mengen Bau- schutt. Mitglieder der Jugendwehr Sande wateten durch den En- tenteich der Wohnsiedlung Sande-Neufeld II. FOTO: LEHMANN Mit Wathosen durch den Teich gestapft FRÜHJAHRSPUTZ Im Jeverland waren viele Hundert Menschen unterwegs – Menge wird weniger Am spektakulärsten war die Reinigung des Enten- teichs in Sande-Neufeld. „Gelohnt“ hat es sich aber auch andernorts. JEVERLAND/ML/HO/KAR Trotz Nieselregens und niedriger Temperatur waren einen Tag nach der Frühjahrsputzaktion der Kindergärten und der Sander Grundschule am Sonnabend noch einmal 118 Jugendliche und Erwachsene im Gemeindebereich unter- wegs, um Straßenränder, Grä- ben und Anlagen von Müll zu säubern. Die Gemeinde hatte dazu aufgerufen und nach ge- taner Arbeit zu Kartoffelsalat und Würstchen im Jugend- zentrum eingeladen. Zur größten Einzelaktion seit Beginn des Frühjahrsput- zes vor 21 Jahren trafen sich die Jugendfeuerwehr und die Jugendvertretung mit je 20 Personen sowie der Bürger- verein mit vier Personen am großflächigen Ententeich zwi- schen der Königsberger und der Danziger Straße in Neu- feld II. Das Gewässer wurde von zwei jungen Männern der Jugendwehr, die erstmals in neu beschafften Wathosen zum Einsatz kamen, systema- tisch durchsucht. Dabei bar- gen sie sechs Fahrräder, Ver- kehrsschilder und andere grö- ßere Gegenstände. Nachdem zwei Drittel des Sees abgesucht waren, verhin- derte eine Eisschicht auf dem Gewässer die restliche Arbeit. Andere Helfer schrubbten Sitzbänke, Holzbrüstungen, das Pflaster und mehrere Schilder mit der Beschriftung „Füttern verboten zur Vermei- dung von Blaualgen.“ Von ihrem Verein allein ge- lassen fühlten sich die Vor- standsmitglieder des Bürger- vereins, Karina Uphoff und Sylke Lübben. Nur ein Er- wachsener und ein Jugendli- cher waren ihrem Aufruf zur Putzaktion gefolgt. Einzelne Nachbarn der Danziger Straße spendeten den Einsatzkräften heißen Kaffee. Andere Gruppen suchten hauptsächlich in den Außen- in anderen Kommunen be- richteten, dass das Aufkom- men an Müll und Unrat rück- läufig ist – was sicher auch als erfolg des Frühjahrsputzes ge- wertet kann. In Wiefels sam- melten die Dorfbe- wohner einen gan- zen Anhänger mit Müll von den Rand- streifen der Straße im Bereich der Abfallde- ponie. Darunter wa- ren eine verbeulte Kinderbadewanne, Farbeimer mit diver- sen Inhalten oder Plastikstühle. Auch der Angelverein Jever hat sich am Frühjahrsputz be- teiligt. Die Mitglieder waren an den Vereinsgewässern Moorwarfer Kuhle und Bös- selhauser See sowie am Wan- bereichen der Gemeinde nach Müll. Die meisten Sammler stellten der Kanu- und Segel- verein (15), die Siedlerge- meinschaft (14) sowie der Bürgerverein Sanderahm, der SPD-Ortsverein und die Neu- apostolische Kirche mit je zehn. Die Siedler „meldeten“ sieben Säcke Müll, ein Grillge- rät und einen Rasenteppich als Ausbeute vom Loppelter Weg. Bürgermeister Stephan Eiklenborg war ebenfalls unterwegs und dankte den freiwilligen Helfern. Das Wangerland ist be- kannt für die große Teilneh- merzahl am Frühjahrsputz – und das war in diesem Jahr nicht anders. Und natürlich wurden sie fündig, auch wenn die Menge insgesamt in den vergangenen Jahren zurück- gegangen ist. Auch die Aktiven Mitglieder der Dorfgemein- schaft Wiefels machten einen Anhänger mit Müll voll (von links): Norbert Jürgen- sen, Bill Lindsey, Henrik Möhlmann, Wolfram Sand- meier und Gerd Werder- mann. FOTO: HOMOLA Mit Müllsäcken und Harke waren diese Accumer unterwegs, um den Unrat aufzusammeln, den Zeitgenossen achtlos weggeworfen haben. FOTO: KARASCH Edoburger Straße, an der Memmhauser Straße und an der Wilhelmshavener Straße bis zur Pingelei. An der Wil- helmshavener Straße werde viel aus dem Autofenster ge- worfen, vor allem Kaffeebe- cher, bedauert der Bürgerver- einsvorsitzende Herbert Harms. Fünf Mitglieder vom TuS Glarum befreiten die Accumer Straße von der Birkenstraße bis zur Sillensteder Straße von Unrat. Nach einem Jahr Pause sei der Sportverein wieder da- bei, berichtete Reinhard Mil- ter. Die Jugendfeuerwehr Schortens konnte nur mit acht der 18 Mitglieder antre- ten, sagte Jugendwart Thors- ten Buß. Wegen Krankheiten, Schwimm- und Fußballwett- kämpfen mussten einige Ju- germeer bei Hohenkirchen unterwegs. Anschließend tra- fen sie sich gemeinsam mit Bürgermeister Jan Edo Albers, der sich ebenfalls als Müll- sammler betätigte, beim Bau- hof zu Bratwurst und Getränken. Unterwegs war auch eine Gruppe des Kleingartenver- eins Jever – und sie machte einen di- cken Fund: Die Kleingärtner um ihren Sprecher Heinz Räupert fan- den an der Zuwe- gung zu ihrem Gelände am Si- abbenmoor zahlreiche Stapel mit Anzeigenblättern. In Accum haben Mitglieder des Bürgervereins und des Mühlenverein Abfall aufge- klaubt – unter anderem an der Mitglieder des Kleingarten- vereins Jever fanden in der Nähe der Straße Siabben- moor in Jever etliche Pakete Die Brieftaubenzüchter (von links) Hans Fehnders, Werner Olm, Hans-Peter Becker, Bruno Behrens und Karl Wilts sam- melten im Ginsterweg in Schortens. FOTO: KARASCH Glücklich mit dem Mann „von weit her“ JUBILÄUM Heino und Ida Warrings feiern heute das seltene Fest der Gnadenhochzeit STUMPENS/WAN Heino War- rings aus Stumpens bei Ho- rumersiel liest noch heute täglich das Horoskop, aller- dings konnte er als junger Maler 1946 nicht ahnen, dass er seiner späteren Frau als Mann „von ganz weit her“ vorhergesagt war. Und von sagenhaften 70 Jahren Ehe war auch noch nicht die Re- de, die aber gibt es am heuti- gen Montag tatsächlich zu feiern. Ida Thomas gehörte zu den Schlesiern, die 1946 aus Gottesberg, Kreis Walden- burg, vertrieben wurden. Ho- henkirchen war da eine klei- ne Weltreise entfernt, wo die Familie im Frühjahr aus dem Zug „ausgeladen“ wurde. Dem Mann „von ganz weit her“ begegnete sie dann bei der Arbeit auf dem Hof On- nen in Wiarderaltendeich bei einer recht unromantischen Gelegenheit: beim gemeinsa- men Gemüsehacken. Heino Warrings schwört noch heute darauf, dass Steinbock und Stier bestens zueinander passen. Von An- fang an immerhin so gut, dass es am 12. März 1948 eine Haustrauung gab, die gleich mit der Taufe von Töchterchen Monika ver- bunden wurde. Wegen der Wohnungsnot geschah die Wohnungsnah- me in Kaiserhof dann per Zwangseinweisung mit poli- zeilicher Hilfe. Erst nach Eintritt in die Rente baute sich das Ehepaar ein eigenes Haus in Stum- pens, gleich neben Heino Warrings Elternhaus, wo die- ser auch eine Nebenerwerbs- landwirtschaft betrieb. Ehe- frau Ida trug mit Arbeit als Haushälterin und im Touris- mus zum Lebensunterhalt bei. Ein schwerer Schicksals- schlag war 1985 der frühe Tod von Tochter Monika. An- sonsten aber blicken die Bei- den auf 70 Jahre Ehe mit viel Harmonie und nur kleinen Meinungsverschiedenheiten zurück. Zum Fest der Gna- denhochzeit freuen sie sich auf eine große Feier mit Tochter Heike, vier Enkeln und fünf Urenkeln sowie sonstigem „Anhang“. Seit 70 Jahren verheiratet: Heino und Ida Warrings aus Stumpens bei Horumersiel. FOTO: NIEMANN

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MONTAG, 12. MÄRZ 2018 SEITE 11FrieslandWILHELMSHAVENER ZEITUNG

von Anzeigenblättern, die hinter den Bäumen ver-steckt weggeworfen worden sind. FOTO: NIEMANN

In Jever stärkten sich Mitglieder des Angelvereins und andere Sammler, darunter auch Bür-germeister Jan Edo Albers (4. v. li.) beim Bauhof mit Grillbratwürstchen. FOTO: ANGELVEREIN/P

Auch die Jugendfeuerwehr Sillenstede nahm am Frühjahrsputz teil. Sie säuberten die Umge-bung des neuen Gerätehauses. FOTO: LEHMANN

gendliche absagen. Im Park Hohe Gast wurde aber auch weniger Müll als in Vorjahren gesammelt.

Darunter waren eine Back-form sowie Silvesterraketen. Sieben statt sonst bis zu zwölf volle Müllbeutel waren die Ausbeute. Thorsten Buß äu-ßerte sich verärgert darüber, dass Hundekotbeutel im Ge-büsch statt in den vielen Müll-tonnen landeten.

Eine Mikrowelle und Rad-kappen zählten zu dem Abfall, den neun Mitglieder des Brieftaubenzuchtvereins „Heimatliebe“ am Ginsterweg in Schortens fanden. Dabei sei Müll über die Tonnen und di-rekt bei der Deponie so ein-fach zu entsorgen, wunderte sich Hans Fähnders. Sie fan-den auch große Mengen Bau-schutt.

Mitglieder der Jugendwehr Sande wateten durch den En-tenteich der Wohnsiedlung Sande-Neufeld II. FOTO: LEHMANN

Mit Wathosen durch den Teich gestapftFRÜHJAHRSPUTZ Im Jeverland waren viele Hundert Menschen unterwegs – Menge wird weniger

Am spektakulärsten war die Reinigung des Enten-teichs in Sande-Neufeld. „Gelohnt“ hat es sich aber auch andernorts.

JEVERLAND/ML/HO/KAR – Trotz Nieselregens und niedriger Temperatur waren einen Tag nach der Frühjahrsputzaktion der Kindergärten und der Sander Grundschule am Sonnabend noch einmal 118 Jugendliche und Erwachsene im Gemeindebereich unter-wegs, um Straßenränder, Grä-ben und Anlagen von Müll zu säubern. Die Gemeinde hatte dazu aufgerufen und nach ge-taner Arbeit zu Kartoffelsalat und Würstchen im Jugend-zentrum eingeladen.

Zur größten Einzelaktion seit Beginn des Frühjahrsput-zes vor 21 Jahren trafen sich die Jugendfeuerwehr und die Jugendvertretung mit je 20 Personen sowie der Bürger-verein mit vier Personen am großflächigen Ententeich zwi-schen der Königsberger und der Danziger Straße in Neu-feld II. Das Gewässer wurde von zwei jungen Männern der Jugendwehr, die erstmals in neu beschafften Wathosen zum Einsatz kamen, systema-tisch durchsucht. Dabei bar-gen sie sechs Fahrräder, Ver-kehrsschilder und andere grö-ßere Gegenstände.

Nachdem zwei Drittel des Sees abgesucht waren, verhin-derte eine Eisschicht auf dem Gewässer die restliche Arbeit. Andere Helfer schrubbten Sitzbänke, Holzbrüstungen, das Pflaster und mehrere Schilder mit der Beschriftung „Füttern verboten zur Vermei-dung von Blaualgen.“

Von ihrem Verein allein ge-lassen fühlten sich die Vor-standsmitglieder des Bürger-vereins, Karina Uphoff und Sylke Lübben. Nur ein Er-wachsener und ein Jugendli-cher waren ihrem Aufruf zur Putzaktion gefolgt. Einzelne Nachbarn der Danziger Straße spendeten den Einsatzkräften heißen Kaffee.

Andere Gruppen suchten hauptsächlich in den Außen-

in anderen Kommunen be-richteten, dass das Aufkom-men an Müll und Unrat rück-läufig ist – was sicher auch als erfolg des Frühjahrsputzes ge-wertet kann.

In Wiefels sam-melten die Dorfbe-wohner einen gan-zen Anhänger mit Müll von den Rand-streifen der Straße im Bereich der Abfallde-ponie. Darunter wa-ren eine verbeulte Kinderbadewanne, Farbeimer mit diver-sen Inhalten oder Plastikstühle.

Auch der Angelverein Jever hat sich am Frühjahrsputz be-teiligt. Die Mitglieder waren an den Vereinsgewässern Moorwarfer Kuhle und Bös-selhauser See sowie am Wan-

bereichen der Gemeinde nach Müll. Die meisten Sammler stellten der Kanu- und Segel-verein (15), die Siedlerge-meinschaft (14) sowie der Bürgerverein Sanderahm, der SPD-Ortsverein und die Neu-apostolische Kirche mit je zehn. Die Siedler „meldeten“ sieben Säcke Müll, ein Grillge-rät und einen Rasenteppich als Ausbeute vom Loppelter Weg. Bürgermeister Stephan Eiklenborg war ebenfalls unterwegs und dankte den freiwilligen Helfern.

Das Wangerland ist be-kannt für die große Teilneh-merzahl am Frühjahrsputz – und das war in diesem Jahr nicht anders. Und natürlich wurden sie fündig, auch wenn die Menge insgesamt in den vergangenen Jahren zurück-gegangen ist. Auch die Aktiven

Mitglieder der Dorfgemein-schaft Wiefels machten einen Anhänger mit Müll voll (von links): Norbert Jürgen-

sen, Bill Lindsey, Henrik Möhlmann, Wolfram Sand-meier und Gerd Werder-mann. FOTO: HOMOLA

Mit Müllsäcken und Harke waren diese Accumer unterwegs, um den Unrat aufzusammeln, den Zeitgenossen achtlos weggeworfen haben. FOTO: KARASCH

Edoburger Straße, an der Memmhauser Straße und an der Wilhelmshavener Straße bis zur Pingelei. An der Wil-helmshavener Straße werde viel aus dem Autofenster ge-worfen, vor allem Kaffeebe-cher, bedauert der Bürgerver-einsvorsitzende Herbert Harms.

Fünf Mitglieder vom TuS Glarum befreiten die Accumer Straße von der Birkenstraße bis zur Sillensteder Straße von Unrat. Nach einem Jahr Pause sei der Sportverein wieder da-bei, berichtete Reinhard Mil-ter.

Die Jugendfeuerwehr Schortens konnte nur mit acht der 18 Mitglieder antre-ten, sagte Jugendwart Thors-ten Buß. Wegen Krankheiten, Schwimm- und Fußballwett-kämpfen mussten einige Ju-

germeer bei Hohenkirchen unterwegs. Anschließend tra-fen sie sich gemeinsam mit Bürgermeister Jan Edo Albers, der sich ebenfalls als Müll-sammler betätigte, beim Bau-

hof zu Bratwurst und Getränken.

Unterwegs war auch eine Gruppe des Kleingartenver-eins Jever – und sie machte einen di-cken Fund: Die Kleingärtner um ihren Sprecher Heinz Räupert fan-den an der Zuwe-

gung zu ihrem Gelände am Si-abbenmoor zahlreiche Stapel mit Anzeigenblättern.

In Accum haben Mitglieder des Bürgervereins und des Mühlenverein Abfall aufge-klaubt – unter anderem an der

Mitglieder des Kleingarten-vereins Jever fanden in der Nähe der Straße Siabben-moor in Jever etliche Pakete

Die Brieftaubenzüchter (von links) Hans Fehnders, Werner Olm, Hans-Peter Becker, Bruno Behrens und Karl Wilts sam-melten im Ginsterweg in Schortens. FOTO: KARASCH

Glücklich mit dem Mann „von weit her“JUBILÄUM Heino und Ida Warrings feiern heute das seltene Fest der GnadenhochzeitSTUMPENS/WAN – Heino War-rings aus Stumpens bei Ho-rumersiel liest noch heute täglich das Horoskop, aller-dings konnte er als junger Maler 1946 nicht ahnen, dass er seiner späteren Frau als Mann „von ganz weit her“ vorhergesagt war. Und von sagenhaften 70 Jahren Ehe war auch noch nicht die Re-de, die aber gibt es am heuti-gen Montag tatsächlich zu feiern.

Ida Thomas gehörte zu den Schlesiern, die 1946 aus Gottesberg, Kreis Walden-

burg, vertrieben wurden. Ho-henkirchen war da eine klei-ne Weltreise entfernt, wo die Familie im Frühjahr aus dem Zug „ausgeladen“ wurde. Dem Mann „von ganz weit her“ begegnete sie dann bei der Arbeit auf dem Hof On-nen in Wiarderaltendeich bei einer recht unromantischen Gelegenheit: beim gemeinsa-men Gemüsehacken.

Heino Warrings schwört noch heute darauf, dass Steinbock und Stier bestens zueinander passen. Von An-fang an immerhin so gut,

dass es am 12. März 1948 eine Haustrauung gab, die gleich mit der Taufe von Töchterchen Monika ver-bunden wurde.

Wegen der Wohnungsnot geschah die Wohnungsnah-me in Kaiserhof dann per Zwangseinweisung mit poli-zeilicher Hilfe.

Erst nach Eintritt in die Rente baute sich das Ehepaar ein eigenes Haus in Stum-pens, gleich neben Heino Warrings Elternhaus, wo die-ser auch eine Nebenerwerbs-landwirtschaft betrieb. Ehe-

frau Ida trug mit Arbeit als Haushälterin und im Touris-mus zum Lebensunterhalt bei.

Ein schwerer Schicksals-schlag war 1985 der frühe Tod von Tochter Monika. An-sonsten aber blicken die Bei-den auf 70 Jahre Ehe mit viel Harmonie und nur kleinen Meinungsverschiedenheiten zurück. Zum Fest der Gna-denhochzeit freuen sie sich auf eine große Feier mit Tochter Heike, vier Enkeln und fünf Urenkeln sowie sonstigem „Anhang“.

Seit 70 Jahren verheiratet: Heino und Ida Warrings aus Stumpens bei Horumersiel. FOTO: NIEMANN