Willkommen in der Mittelklasse - Freee
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Sonntag Aktuell, 10. November 2013
16 MOTOR & TECHNIK
VON HANNO BOBLENZ
Infiniti, schon mal gehört? Das ist die Markeder Weltmeister, schließlich rast SebastianVettel damit von Sieg zu Sieg. Aber die edleNissanTochter baut auch Pkw. Nur siehtman die kaum. Gerade mal 450 Autos habendie fünf deutschen Händler in den erstenneun Monaten dieses Jahres verkauft.
Doch mit dem Q50 soll alles anderswerden. Vom „Beginn einer neuen Ära“schwärmen die InfinitiManager, die bishernur große Autos mit Sechs und Achtzylindern anbieten konnten. Der Q50 ist aber eineNummer kleiner und tritt vor allem im volumenstarken Premiumsegment um Audi A4,3erBMW, Mercedes CKlasse an. Los geht’sbei ambitionierten 34 350 Euro, auch das istauf Augenhöhe von BMW und Audi.
Erste Testfahrten zeigen: Größere Schnitzer haben sich die Entwickler des Q50 nichterlaubt. Die 4,79 Meter lange Limousine – einKombi ist nicht geplant – wirkt elegant undsportlich zugleich und zeigt, in welche Richtung sich die Marke in Zukunft optisch bewegt. Vor allem die weit nach hinten gezogene Kabine bringt frischen Schwung in diedoch etwas gesichtslose Mittelklasse.
Der Q50 ist zudem das erste Auto in dieserKlasse, das die Lenksäule nur noch für denNotfall an Bord hat. Stattdessen liefern Kabeldie Lenkbefehle direkt an die Stellmotorender Vorderräder. Für 1000 Euro Aufpreiskann der Fahrer einstellen, ob er lieber leichtoder schwergängig, straff oder eher indirektlenken will. Dabei filtert die SteerbyWireTechnologie auf Holperstraßen Vibrationenund Schläge so effizient heraus, dass nichtsdavon am Lenkrad ankommt. Was auf Dauerfür ermüdungsfreieres Fahren sorgen soll, ließe sich mit einem adaptiven Fahrwerk möglicherweise noch steigern. Ein solches bietendie Japaner allerdings nicht an, obwohl diegetesteten, straff ausgelegten SportVersionen des Q50 mit ihren flachen 19ZollNiederquerschnittsrädern (Serie: 17Zoll) denPassagieren einiges abverlangen.
Andererseits passt das stramme Fahrwerkzur Charakteristik des Antriebs. Zumindest,wenn unter der langen Motorhaube einHybridmotor arbeitet. Dieser weitgehendvom M35h übernommene Sechszylinderrichtet sich weniger an Spritsparer dennan Fahrer, die Spaß an viel Leistung haben.
Immerhin rennt der 364 PS starke Q50 in nur5,1 Sekunden von null auf 100 km/h und zeigtdamit sogar dem Porsche Panamera Hybriddie Rücklichter. Dabei schaltet das Systemwie schon im M35h souverän und nichtwahrnehmbar zwischen dem 302 PS starkenBenziner und dem 67 PS starken Elektromotor hin und her. Mindestens 51 356 Euro mussder Käufer für den Hybriden auf den Tischlegen, mit Allrad nochmals 1500 Euro mehr.
Schon deshalb dürfte der 170 PS starkeDiesel für die breite Masse der Fahrer dieinteressantere Variante sein. Der Motor istein alter Bekannter. Er wird samt Getriebe –sowohl Handschaltung als auch SiebengangAutomatik – von Daimler beigesteuert, wo erschon lange unter anderem in C und EKlasse Dienst tut. Dass Infiniti den Motor an diesportlicheren Ansprüche der Marke angepasst hat, ist kaum spürbar. Der Vierzylindererweist sich im Q50 als ehrlicher Handwer
ker. Unter Druck schwingt er sich auch malzu Höchstleistungen auf. Aber so richtig wohlfühlt er sich eher, wenn man ihm nicht allzuviel abverlangt.
Trotzdem passt der Diesel gut zum Charakter des Autos, das sich mit angemessenemRaumangebot und sehr gut gedämmter Karosserie als angenehmes Langstreckenautoerweist. Einzig der nur 400 Liter kleine Kofferraum (Hybrid: 310 Liter) und die geringeZuladung könnten sich als Manko erweisen.Die wichtigsten Assistenzsysteme wie Totwinkelwarner, Radartempomat und den aktiven, aber wenig sensiblen Spurhalteassistentmit Lenkeingriff gibt es nur im Paket für 2600Euro. Ebenfalls dabei ist ein Kollisionswarnermit Notbremsfunktion.
Bedient wird das Ganze relativ selbsterklärend über klassische Knöpfe sowie zweiTouchscreens, die im oberen Teil des hochwertig verarbeiteten Cockpits sitzen. Auf
dem oberen 7ZollBildschirm läuft die Navigation (2400 Euro), über den unteren achtZoll großen Monitor lässt sich das Auto konfigurieren. Als erste OnlineFunktionen bietetInfiniti Google Search und Facebook, weitereApps sollen folgen.
Sollten mehrere Fahrer das Auto nutzen,kann jeder den Q50 nach seinen Wünschenprogrammieren. Bis zu vier Fahrer merkt sichder Wagen und speichert deren Profile aufden jeweiligen Autoschlüsseln ab. Fazit: Infiniti könnte tatsächlich noch eine Lücke finden. Fahrer, die sich aus der breiten Masseabheben wollen, müssen dafür nicht einmaleinen weiteren Premiumaufschlag bezahlen – sofern die Marke vernünftige Leasingund Wartungspakete schnürt. Selbst den Wegzu einer der wenigen Werkstätten könnensich die Kunden sparen. Auf Wunsch undgegen Aufpreis holen die Händler das Auto abund bringen es auch wieder zurück.
Willkommen in der MittelklasseIst rundumAudiA4, 3erBMWoderMercedesCKlasse nochPlatz für einweiteresPremiummodell?
Infinitimeint ja und schickt denQ50 insRennen–mitHybridtechnik oder einemDiesel vonDaimler.
Infiniti Q50 2.2d
Die FaktenMotor 4ZylinderCommonRailDiesel, 2143 cm³
Hubraum
Leistung 125 kW (170 PS) bei 3200/min
Max. Drehmoment 400 Nm bei 1600/min
Getriebe 6Gang manuell
Beschleunigung 0 bis 100 km/h 8,7 s
Höchstgeschwindigkeit 231 km/h
Antrieb Heckantrieb
Abmessungen 4790 x 1820 x 1455 mm
Radstand 2850mm
Leergewicht 1716 kg
Zuladung maximal 459 kg
Sitzplätze 5
Kofferraum 400 l
Tankinhalt 74 l
Reifengröße 225/55 R 17 97W
Normverbrauch 4,4 l/100 km
CO2Ausstoß 114 g/km
Abgasnorm Euro 5
Grundpreis 34 350 Euro
Lob und Tadel+ Die Verarbeitung ist gut und hochwertig, etliche
Assistenzsysteme sind auf Wunsch erhältlich.
Auch die vernünftige Grund und gute Sicher
heitsausstattung überzeugt. Obligatorisch ist
eine Garantie von drei Jahren.
+ Der sparsame Diesel ist auch mit Automatik
erhältlich.
+ Einfache Bedienung über zwei Bildschirme,
schnelle Telefonanbindung per Bluetooth,
OnlineAnbindung.
+ Sicheres und agiles Fahrverhalten mit sehr
direkter Lenkung.
Viele komfortable Extras sind nur im Paket be
ziehungsweise über teurere Ausstattungslinien
erhältlich.
Nissan bringt den Infiniti mit nur zwei Motoren
auf den Markt.
Der kleine Kofferraum und die schlecht
entspiegelten Bildschirme trüben die
Freude am Fahren.
Das kleine Händlernetz kann sich als problema
tisch erweisen.
Das ProfilTechnik
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Innovation
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Umweltschutz
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Fahrspaß
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Sicherheit
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Design
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Komfort
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Image
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Preis/Leistung
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Flirtfaktor
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Das Auto
Audi RS6 Avant mit 700 PS
Kempten – Abt dreht beim ohnehinschon stark motorisierten Audi RS6 Avantan der Leistungsschraube: Bis zu 515kW/700 PS stellt der Autoveredler fürden PowerKombi in Aussicht. Serienmäßig kommt der 4,0 Liter große V8Motorauf 412 kW/560 PS. Die Leistungssteigerung auf die höchste Stufe kostet laut Abtinklusive Montage und TüvAbnahme12 239 Euro. DPA
Mehr TabletNutzer
Hamburg – Mehr als jeder vierte Internetnutzer (27 Prozent) besitzt inzwischen ein Tablet. Damit ist die Quotedeutlich gestiegen: 2012 lag sie bei 14 Prozent und 2011 erst bei sieben Prozent. Dasgeht aus einer jährlichen Internetstudiedes Marktforschers Fittkau & Maaßhervor. Demnach setzt derzeit rund dieHälfte der TabletNutzer auf iOSGeräte(50,2 Prozent), die andere Hälfte aufAndroid oder WindowsTablets (48,8Prozent). DPA
Peugeot 3008 wird günstiger
Köln – Peugeot hat beim CrossoverModell 3008 die Preise gesenkt. Den Basisbenziner mit 88 kW/120 PS bietet derfranzösische Autobauer nun ab 21 900Euro und somit 1000 Euro günstiger an.Der Preis für den 84 kW/115 PS starkenEinstiegsdiesel wurde um 300 auf 24 750Euro reduziert. Der DieselHybrid mit147 kW/200 PS ist ab 34 450 Euro zu haben, er kostete bisher 400 Euro mehr. DPA
NACHRICHTEN
VON INGO DALCOLMO
Das Gefährt sieht nicht aus wie ein Rollstuhl.Wäre da nicht der Sitz und der Lenker etwashöher, könnte es auch ein Segway sein.Tatsächlich handelt es sich um ein selbstbalancierendes Fahrzeug ähnlich einemSegway mit elektrischer Regelung, das gehbehinderten Menschen die Möglichkeit eröffnen soll, selbst schwer zugängliches Gelände wie Sandstrände, Wald und Wiesenwege, starke Steigungen oder Gefälle ohnefremde Hilfe zu bewältigen. Konstruierthat das Gefährt der Urbacher Andreas Fried,
dessen Bruder seit dem 33. Lebensjahr querschnittsgelähmt ist. „Es ging darum, eineneinfach zu bedienenden Rollstuhl zu entwickeln, mit dem körperlich behinderte Menschen wieder aktiv am Leben teilnehmenkönnen“, beschreibt Fried seine Motivation.Das Prinzip baut auf der Erfindung von Dean Kamen auf, der das erste selbstbalancierteFortbewegungsmittel für Menschen erfand –den Segway Personal Transporter. Die dynamische Stabilisierungstechnologie des FreeeF2 misst dabei 100mal pro Sekunde Terrainund Körperposition und balanciert denElektrorollstuhl und den Körper laufendstabil aus. Eine Neigung nach hinten bremstoder führt zu einer Rückwärtsbewegung. DieFahrtrichtung wird durch die Bewegung derLenkung bestimmt. Eine integrierte Stützvorrichtung sichert das Fahrzeug beim Aufsitzen oder Umsteigen. Die Reichweite miteiner Akkuladung liegt bei rund 38 Kilometern. Der Hersteller geht aktuell davon aus,erste Fahrzeuge im Frühjahr 2014 ausliefernzu können. Der Preis wird voraussichtlich bei16 000 Euro liegen.
Rollstuhlfürs GeländeAusdemRemstal kommteineNeuentwicklung fürGehbehinderte:
EinElektrorollstuhlmit denFahreigenschaften eines Segways soll
selbst anspruchsvolleBergstreckenbewältigen.
Geländegängig: Freee F2. FOTO:HERSTELLER
Das Schokobonbon war wirklich lecker. Doch wohin jetzt mit dem Papier? Als Kind hat man die lästigen Verpackungseinheiten schon mal zwischen den Ritzen des Sofas entsorgt oder einfach in die Hosentaschen gesteckt. Wer konnte, formte daraus auch mal in OrigamiManier allerlei Figuren, die man dann ganz zufällig auf dem Tisch liegen ließ. Die Mama wird’s schon richten. Mit fortgeschrittenem Alter werden die Entsorgungstechniken allerdings immer aus
gefeilter. Wer schon einmal versucht hat, von seinem Schreibtisch im Büro über den Kopf des Chefs hinweg den Papierkorb zu treffen, weiß, dass dazu einegewisse sportliche Geschicklichkeitnotwendig ist. Denn schließlich gilt es, Gewicht, Wurfwinkel und Beschleunigung des Papierknäuels exakt zu berechnen, um nicht versehentlich den Vorgesetzten zu treffen. Diese Angst muss man beim ersten fernsteuerbaren Papierkorb nicht haben. Er gehorcht gewissermaßen auf Knopfdruck und lässt sich selbst aus den entferntesten Winkeln der Wohnung oder des Büros ansteuern. Jetzt muss man nur noch ein Bonbon haben. OLM
DAS DING DER WOCHE
Brauchen Sie das etwa? Ein Blickin die druckfrischen Kataloge
Haben Sie auch einen interessanten
technischen Gegenstand entdeckt?
FernsteuerbarerPapierkorb
Gomiba Go PapierkorbAuf den ersten Blick sieht der blaue Kunststoff
kastenmit den Maßen 260 x 110 x 280mm wie
ein ganz gewöhnlicher Abfalleimer aus. Das Be
sondere ist, worauf er steht.
Dabei handelt es sich um einen fahrbaren Unter
satz mit vier Rädern, der mittels einer speziellen
Fernsteuerung vorwärts, rückwärts und zur Seite
gesteuert werden kann. Dadurch lässt sich der
Abfalleimer bequem durch die Wohnung steu
ern, sofern keine Hindernisse wie Treppen oder
Bodenstufen im Weg sind.
Bestellen kann man den Partygag unter
www.japantrendshop.com. Geliefert wird er in
klusive einer japanischen Gebrauchsanweisung
und kostet einschließlich Versand 47 Euro.
So funktioniert’s
Dieweit nach hinten gezogeneKabine gibt dem Infiniti Q50 ein coupéhaftesAussehen. FOTOS: INFINITI
DerQ50 zielt aufMittelklasseFahrer. Zwei Touchscreens fürNavi undBedienung. DerKofferraum fasst nur 400Liter.
Weitere Informationen
zum geländegängigen Elektrorollstuhl
Freee F2 gibt es beim Hersteller unter
www.freee.de