WILLOW CREEK MAGAZIN 4/14
-
Upload
willow-creek-dch -
Category
Documents
-
view
225 -
download
0
description
Transcript of WILLOW CREEK MAGAZIN 4/14
EmErson CartErEin Kindertraum
EriC samuEl timmMit dem Pinsel predigen
GErold VorländErAls Gemeinde den Glauben vermitteln
FEG WintErthurGroße (T)räume zum Leben verwirklichen
WilloWCrEEkmaGazin
4/14K48991
Günstige Gebühr bis
30. Nov jetzt anmelden!
Jug
endplu
s-Kongress 2015
2 RubRik
WilloW Creekleitungskongress2016
HANNOVER
Mit Michael Diener Präses, Gnadauer Gemeinschaftsverband – Joseph Grenny Führungs-Innovator – Johannes hartl Gebetshaus Augsburg – Michael herbst Universität Greifswald – Bill HyBels Willow Creek, Chicago – Allen CAtHerine kAginA Steuerbehörde Uganda und weiteren.
11.– 13.02.2016 tui-ArenAZukunft Hoffnung kirCHe
WilloWCreek.de
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Willow Magazin hat sich gewandelt zum
Willow Creek Magazin. dazu ein frischer
look der Titelseite, neue rubriken und eine
noch klarere inhaltliche Zuordnung zu den
Kategorien Titelkopf, Kongresse und netz-
werk. Veränderungen, die lese- und denk-
freude fördern sollen. unverändert geblieben
ist die Ausrichtung des Magazins: Viermal
im Jahr möchten wir Ihnen eine frische
Brise an Inspiration und Motivation für Ihr
engagement in Kirche und gemeinde lie-
fern. dazu dienen Mut machende gemeinde-
porträts aus dem deutschsprachigen
raum. Berichte über entwicklungen in der
Willow Creek-gemeinde in Chicago laden
ein zum reflektieren und Ausprobieren. und
wir berichten über Themen, auf die wir in
unseren Begegnungen mit kirchlichen lei-
tungspersönlichkeiten im land stoßen.
natürlich erhalten sie im Magazin auch alle
nötigen Infos über die Termine, die Willow
Creek deutschland/schweiz anbietet – und
eine anregende Vorschau auf unsere an-
stehenden Kongresse.
Aktuell drehen viele Texte sich um den Ju-
gendplus-Kongress 2015, der in vier Monaten
in erfurt stattfindet. stellvertretend für un-
zählige Jugendgruppen, die durch diese
Kongresse neu inspiriert wurden, kommt in
diesem Magazin die Jugendkirche youcom
der evangelischen Kirchengemeinde Cochem
zu Wort. »Willow hilft uns Kurs zu halten«,
schreibt der Jugendpastor in seinem Artikel.
darum besucht er seit Jahren regelmäßig
mit seinem Mitarbeiter-Team die Jugend-
plus-Kongresse. Für das Willow-Team in
deutschland und den usA zählt es immer
wieder zu den eindrücklichsten Momenten,
wenn wir miterleben, wie gemeinden die
Kongressimpulse für sich auswerten und
mit großer entschlossenheit und ganzer
Ihr Gotthard Westhoff
Redaktionsleitung
Ein kindErtraum
Wenn gott zu Kindern spricht und
erwachsene verunsichert
FÜhrunG mit VErFallsdatum
Bill Hybels im gespräch
mit ge-Chef Jeffrey Immelt
22
20
mErCi, madamE!
die nachhaltige Begegnung von
Madame Talent & gilbert Bilezikian
31
WEr zum GlauBEn Einlädt,
muss dEn unGlauBEn VErstEhEn
gerold Vorländer: Wie uns ein dialog jenseits
von Komfortzonen verändern kann
24
17
JuGEndPlus-konGrEss 2015
update zum Kongress
›Base Camp‹ in erfurt
18
allE JahrE WiEdEr
den Weihnachtsgottesdienst
im Teamwork entwickeln
19
diE sChWEiGEsPiralE
Buchauszug ›Zweifel hat gründe
– glaube auch‹
JunG, Wild und VollEr tatEndranG
youcom – eine Kirche
von Jugendlichen für Jugendliche
12
6
WilloW WElt
Kurz notiert
4
lEsErBriEFE /
WilloW-imPulsE
Hingabe umsetzen – sei es in der Arbeit
mit Kindern, Jugendlichen, erwachsenen
oder als leitungs team. Wir sind gespannt,
welche geschichten der Jugendplus-Kongress
in erfurt schreiben wird.
Ich wünsche Ihnen viel spaß beim stöbern
durch unsere frischen seiten!
8
mit dEm PinsEl PrEdiGEn
Interview mit dem live-Art-performance
Künstler eric samuel Timm
14
WEltBEWEGEr
Infografik
16
ausGEWoGEn lEBEn
Megan Fate Marshman
Im einklang mit Körper und geist
P.S. Haben Sie Anregungen zum Willow Creek Magazin – oder
kennen Sie Gemeinden, die in besonderer Weise von Willow profitiert haben?
Dann schreiben Sie uns einfach per E-Mail: [email protected]
mut zur lÜCkE
die Feg-Winterthur verwirklicht
große (T)räume zum leben
28
WilloW Creekleitungskongress2016
HANNOVER
Mit Michael Diener Präses, Gnadauer Gemeinschaftsverband – Joseph Grenny Führungs-Innovator – Johannes hartl Gebetshaus Augsburg – Michael herbst Universität Greifswald – Bill HyBels Willow Creek, Chicago – Allen CAtHerine kAginA Steuerbehörde Uganda und weiteren.
11.– 13.02.2016 tui-ArenAZukunft Hoffnung kirCHe
WilloWCreek.de
3/14WILLOW MAGAZIN K48991
TOBIAS FAIX WENN JUGENDLICHE DEN GLAUBEN VERLIEREN
TOBIAS FRITSCHE LUX – DIE JUNGE KIRCHE IN NÜRNBERG
BRANDON GRISSOM GOTTESDIENSTE ALS SCHAUFENSTER
HENRY CLOUD WIE WIR ERWACHSEN WERDEN
WilloW-nEtzWErk
Weltweit sind mehr als 10.000 gemeinden aus
über 90 denominationen in mehr als 35 ländern
Teil des Willow-netzwerks. es versteht sich als
Visionsgemeinschaft innovativer Menschen, die
nach biblischem Auftrag gemeinde bauen und
voneinander lernen wollen. sie können dazu-
gehören. eine partnerschaft im netzwerk ist
möglich als: einzelpartnerschaft, partnerschaft
für Hauptamtliche, gemeindepartnerschaft. leis-
tungen und Anmeldung:
www.willowcreek.de/partnerschaft
sozialE mEdiEn
Folgen sie unseren profilen in den sozialen
Medien, um über die Arbeit von Willow Creek
deutschland/schweiz auf dem laufenden zu
bleiben. sie finden interessante Berichte, Fotos,
neuigkeiten … – und bei Willow-Veranstaltun-
gen zahlreiche einblicke hinter die Kulissen.
facebook.com/willowcreek.de
twitter: @willowcreek_de
intagram: @willowcreek_de
WilloW untErstÜtzEn
die Kongresseinnahmen decken bei weitem nicht
die Ausgaben der vielschichtigen Arbeit von
Willow Creek deutschland/schweiz, das als eigen-
ständiges Werk keine finanzielle unterstützung
der Willow-us-gemeinde erhält. Mit Ihrer finan-
ziellen unterstützung tragen sie dazu bei, dass
hierzulande gemeinden nachhaltig verändert
werden.
www.willowcreek.de/spenden
VidEoJournal
Im Videojournal vermittelt Bill Hybels alle 14
Tage leitungsimpulse für engagierte haupt- und
ehrenamtlich Mitarbeitende in der gemeinde:
überzeugend, prägnant, mit hohem praxisfaktor.
In die 5-Minuten-Clips fließt Bill Hybels’ gesamte
leitungserfahrung als gründer und pastor ein.
Kostenloses Abo:
www.willowcreek.de/videojournal
nEWslEttEr
updates über die Arbeit, Termine und Angebote
von Willow Creek deutschland/schweiz erhalten
sie per e-Mail: durch die monatlichen WIlloW
neWs. Zu abonnieren unter:
www.willowcreek.de/newsletter
tV-GottEsdiEnstE
die gottesdienste aus der Willow Creek-gemein-
de in Chicago werden – leicht gekürzt – sonntags
um 10 uhr auf Bibel-TV ausgestrahlt. Außerdem
sind sie in der erF-Mediathek hinterlegt:
www.erf.de/fernsehen
EinFaCh ErFrisChEnd
›LUX – DIE JUNGE KIRCHE NÜRNBERG‹
einfach erfrischend fand ich den Bericht über
luX – die junge Kirche in nürnberg! Ich kenne
die Arbeit vom pfarrer Tobias Fritsche, weil ich
selbst pastor in der Metropolregion nürnberg
bin, und finde es großartig, wie dort Willow-
prinzipien umgesetzt wurden und funktionieren.
so wie das luX-Team auf einem leitungskon-
gress inspiriert worden ist, ging es mir auch: Man
nimmt so viele Impulse auf, dass man oft nicht
genau weiß, welche man als erstes umsetzen
soll. das Beispiel der luX-Kirche hat gezeigt,
wie die richtigen schritte identifiziert und in
die praxis umgesetzt werden.
Ivan Masalyka, Neunkirchen am Brand
auF JuGEndkultur rEaGiErEn
›LUX – DIE JUNGE KIRCHE NÜRNBERG‹
Wer reich gottes bauen möchte, kann sich nicht
länger der Welt entziehen. unser platz als Chris-
ten ist mitten unter den Menschen. dort, wo
Jesus zu finden ist. das Willow Magazin hilft mir,
prägungen, strömungen, Trends und die Beson-
derheiten unserer Zeit wahrzunehmen und ein-
zuordnen.
die vielen positiven Beispiele motivieren mich,
dem Wandel in unserer gesellschaft mit der liebe
gottes zu begegnen. der Artikel von pfarrer
Tobias Fritsche hat das wieder einmal bestätigt.
ein überzeugendes Beispiel dafür, wie eine Kir-
che heute bereit ist, sich der Jugendkultur zu
öffnen und auf das veränderte lebensgefühl
junger Menschen zwischen 15 und 27 Jahren
reagiert.
Tanja Lübben, Neuschoo
FrisChE ausdruCksFormEn
›EINE JUNGE WG ALS HOFFNUNGSTRÄGER‹
Mich haben die frischen Ausdrucksformen des
glaubens begeistert, wie die greifswalder Wg,
aber auch die ›Junge Kirche nürnberg‹. die Bei-
spiele regen richtig an, genauer hinzuschauen,
was in der eigenen umgebung los ist: wie Men-
schen dort leben, was sie benötigen, worüber
sie sich freuen. und in mich hineinzuhorchen,
welchen Beitrag ich leisten kann, damit Men-
schen ein ›date mit gott‹ erhalten.
Mirjam Puppe, Bremen
diE WÜnsChE dEr JuGEndliChEn
›WENN JUNGE ERWACHSENE DEN GLAUBEN
VERLIEREN‹
der Artikel beinhaltete zweifelsohne interessante
Aspekte und ergebnisse. Was mich allerdings
noch mehr interessiert hätte, als die Frage, wes-
halb junge Menschen dem glauben abgesagt,
ihn verloren haben oder ihm entwachsen sind,
wäre die Frage: Was hätte es denn aus sicht
der vormals glaubenden Jugendlichen gebraucht,
damit es ihnen wohl gewesen wäre – in der
gemeinde, bei den eigenen eltern, in der
Beziehung zu gott? Wenn wir diese Menschen
schon vor dem ›Mikrofon‹ haben, wäre es wichtig
zu erfahren, wo wir uns verändern müssen,
damit wir in Zukunft mehr junge leute aus un-
seren eigenen reihen und Familien für Jesus
gewinnen können. und nicht nur zu erfahren,
weshalb wir so viele von ihnen verloren haben.
das wäre doch sicher einen Folgeartikel im
Magazin wert.
Hans Forrer, Rapperswil, Schweiz
ausdruCksstark
›TITELBILDER‹
ein großes lob für die überaus ansprechenden
Titelbilder. die gesichter sind nicht nur ästhetisch
hervorragend abgelichtet, sondern zeigen Tiefe
und stehen für inhaltliche Aussagen. sie sind stets
hervorragend mit den Inhalten des Heftes ver-
bunden. Über diese Menschen werden nicht nur
geschichten erzählt, sondern auch Haltungen
vermittelt sowie Mut machende einblicke in haupt-
und ehrenamtliches engagement, aber auch in
gottes Führungen gewährt. Herzlichen dank und
weiterhin gottes segen für eure Arbeit!
Dan Peter, Stuttgart
Sie möchten unS Schreiben?
So erreichen Sie unS:
Willow creek magazin
Wingert 18 · 35396 gießen
leserbriefe stellen nicht die Meinung der
redaktion dar. sinnwahrende Kürzungen
behalten wir uns vor.
Leserbriefe zu Ausgabe 3/14 des Willow Magazins
WILLOW IMPULSE FÜR SIE UND IHRE GEMEINDE:
4 LeSeRBRIeFe
5RubRik
NEU Albert Frey (Produzent) Feiert Jesus! 20 Zum runden Jubiläum der „Feiert Jesus“-Reihe hat sich Produzent und Musiker Albert Frey hochkarätige Künstler aus der christlichen Musikszene in sein Team geholt. So sind für die 20. Aufnahme der beliebten CD-Reihe 6 Sänger und Sängerinnen im Stu-dio zusammen gekommen. Dabei sind: Andreas Volz, Anja Lehmann, Dennis Maaßen, Pamela Natterer, Sebastian Cuthbert & Veronika Lohmer. Die 12 Aufnahmen beliebter und neuer Lobpreissongs überzeugen durch die herausragenden Stimmen der Künst-ler und die modernen Arrangements. Sämtliche Noten und Liedtexte aller Songs sind als PDFs auf der CD enthalten. CD, Nr. 097.220, €D 8,95* €A 9,20*/CHF 14.50* | SCM Hänssler
Zum runden Jubiläum der „Feiert Jesus“-Reihe hat sich Produzent und Musiker Albert Frey hochkarätige Künstler aus der christlichen Musikszene in sein Team geholt. So sind für die 20. Aufnahme der beliebten CD-Reihe 6 Sänger und Sängerinnen im Stu-dio zusammen gekommen. Dabei sind: Andreas Volz, Anja Lehmann, Dennis Maaßen, Pamela Natterer, Sebastian Cuthbert & Veronika Lohmer. Die 12 Aufnahmen beliebter und neuer Lobpreissongs überzeugen durch die herausragenden Stimmen der Künst-ler und die modernen Arrangements. Sämtliche Noten und Liedtexte aller Songs sind ler und die modernen Arrangements. Sämtliche Noten und Liedtexte aller Songs sind als PDFs auf der CD enthalten. CD, Nr. 097.220, €D 8,95* €A 9,20*/CHF 14.50* | SCM Hänssler
NEU Albert Frey (Produzent) Feiert Jesus! 20 Zum runden Jubiläum der „Feiert Jesus“-Reihe hat sich Produzent und Musiker Albert Frey hochkarätige Künstler aus der christlichen Musikszene in sein Team geholt. So sind für die 20. Aufnahme der beliebten CD-Reihe 6 Sänger und Sängerinnen im Stu-dio zusammen gekommen. Dabei sind: Andreas Volz, Anja Lehmann, Dennis Maaßen, Pamela Natterer, Sebastian Cuthbert & Veronika Lohmer. Die 12 Aufnahmen beliebter und neuer Lobpreissongs überzeugen durch die herausragenden Stimmen der Künst-ler und die modernen Arrangements. Sämtliche Noten und Liedtexte aller Songs sind
EinführungsPreis
Feiert Jesus! Workshop (Guitar, Drums, Vocals, Bass, Piano)
Je €D 24,95/€A 25,70/ CHF 36.90* Inkl. Daten-DVD mit 115 Playlongs und 115 Einzelspuren
Feiert Jesus! Workshop – Basic WorkshopDoppel-CD, 097.315
€D 18,95*€A 19,40*/CHF 29,95*
CD - Basic Workshop (097.315)
12 bekannte Lobpreislieder, akustisch und schnörkellos von vier Instrumenten (Gitarre, Bass, Cajon und Piano) interpretiert.
Workshop Guitar (395.599)
Das Lehrbuch für alle Gitarristen enthält eine gute Einführung über die Möglichkeiten der Liedbegleitung mit Akustik- und E-Gitarre.
Andie Mette
Workshop Bass (395.596)
Bassisten erhalten eine grundlegende Instrumentenein-führung und können das Bassspielen im Bandkontext erlernen und ausbauen.
Manuel Steinhoff
Workshop Vocals (395.600)
Sängerinnen und Sänger erarbeiten hier neben verschie-denen Gesangstechniken und Einsingübungen auch Lead- und Backingvocals.
Lena Belgart
Workshop Drums (395.597)
Hier erhält der Anwender Basiswissen und neue, kreative Ideen für das Cajon- und Schlagzeugspiel und für die Rolle im Bandkontext.
Daniel Jakobi
Workshop Piano (395.598)
Das Lehrbuch für alle Pianisten. Hier erlernt der Anwen-der grundlegende Fähigkeiten zur Liedbegleitung auf dem Piano.
Lars Peter
www.scm-shop.deTelefon: 07031 7414-177CH: [email protected] | A: [email protected]
henrY cLouD KONFERENZ AUSGEBUCHT
tYLer PerrY BEIM SUMMIT
der us-schauspieler, Film-
produzent und drehbuchautor
Tyler perry, der gerade im Film
›gone girl‹ in deutschen Kinos
zu sehen ist, zählte zu den
sprechern des leadership sum-
mit 2014 in der Willow Creek
gemeinde. Auf die Frage, wie er
seine Kreativität lebendig hält,
antwortete er: »Ich tue das gleiche,
was ich für mein Gebetsleben tue:
sämtlichen ›Lärm‹ um mich herum
konsequent ausschalten. Ich will
mit den von mir produzierten Filmen
nicht nur unterhalten, sondern den
Menschen eine Botschaft vermit-
teln, die haften bleibt.«
restlos ausgebucht waren die
Tageskonferenzen mit dem
psychologen dr. Henry Cloud
im oktober. 2.000 Besucher
kamen zu den seminaren ›ge-
sunde grenzen setzen‹ in gießen
und puschendorf. Viele bewer-
teten das Thema als sehr wichtig:
»Gesunde Grenzen setzen fällt in
der Gemeinde oft nicht leicht. Es
gibt so viel zu tun und so wenige
Mitarbeitende. Wir haben hohe
Ideale und heimliche Antreiber in
unseren Herzen. Grenzen zu set-
zen ist daher wichtig, damit wir
geistlich und physisch vital blei-
ben«, sagte Torsten pfrommer,
pastor der Freien evangelischen
gemeinde gießen.
Willow Creek north shore ist eine von
sechs regionalgemeinden der Willow Creek
Community Church im großraum Chicago,
deren gottesdienste von insgesamt 8.000
Menschen besucht werden. Im einklang mit
der Vision »Eine Gemeinde – mehre Standorte«
wird der gottesdienst in Hd-Qualtiät aus
der Hauptgemeinde in south Barrington an
die regionalen standorte übertragen. nach-
dem die north shore-gottesdienste mit fast
2.000 Besuchern in gemieteten räumen
seit langem aus allen nähten platzten, baut
Willow north shore nun ein eigenes ge-
meindezentrum, rund 45 Autominuten von
south Barrington entfernt. entworfen wurde
es kostenfrei von Adrian smith. der weltbe-
kannte Architekt, der zur Willow-gemeinde
gehört, hat unter anderem das ›Burj Khalifa‹
in dubai entworfen, das höchste gebäude
der Welt.
WILLOW WeLT
die vier Vorträge der
Tageskonferenzen sind
als Mp3-Cd für € 20,–
erhältlich auf:
www.willow-shop.de
WILLOW REGIOINALGEMEINDE »north Shore« BAUT
kuRz NOTIeRT
Co
mp
ute
ren
twu
rf d
es n
euen
geb
äud
es
6 WILLOW WeLT
»Ich muss mein Lebenstempo reduzieren –
werde damit sicher einige Leute enttäuschen
— aber das ist eine Botschaft, die Gott mir in
den letzten Tagen deutlich gemacht hat«, sag-
te Bill Hybels Mitte oktober in einer predigt.
»Ich bin froh, dass ich Mechanismen in mei-
nem Leben installiert habe, die mir helfen diese
Warnsignale zu hören. Aufgrund meiner akti-
vistischen Persönlichkeit, meiner Freude an
Herausforderungen und am hohen Tempo ist
das ein ständiges Thema für mich.« ein rück-
zugsort für Hybels ist seine Hütte im kleinen
ort south Haven am Michigansee (Foto). Hier
findet er Ausgleich und ruhe zur neuaus-
richtung – und zieht einen Vergleich zum
Küchen-Wesen: »Ich kann auch kein Gourmet-
Essen servieren, wenn ich nicht ausreichend
Zeit in der Küche verbracht habe«, so Hybels.
seine Frau lynne ist überzeugt: »Wenige
Männer mit seiner Persönlichkeitsstruktur
wären wohl bereit, sich auf diese selbstver-
ordnete Stille einzulassen. Das schätze ich sehr,
denn es zahlt sich für uns alle aus.«
biLL hYbeLS SELBSTvERORDNETE STILLE
der nächste promiseland-Kon-
gress findet vom 13. – 14. Februar
2016 in der TuI-Arena in Han-
nover statt – direkt im Anschluss
an den leitungskongress (11. – 13.
Februar in der gleichen Halle).
das novum: die promiseland-
Kongress-Besucher nehmen be-
reits an den letzten zwei sessions
des leitungskongresses teil, bevor
das eigene programm beginnt.
Ausfürliche Infos ab Januar 2015.
PromiSeLAnD-KonGreSS 2016 DIREKT NACH DEM LEITUNGSKONGRESS
39 JAhre WILLOW CREEK COMMUNITy CHURCHIn diesem Kino – dem ›Willow
Creek Theatre‹ (Foto) – wurde
1975 die Willow Creek Com-
munity Church gegründet. Am
18./19. oktober feierte die ge-
meinde ihr 39-jähriges Jubiläum
mit einem Festgottesdienst.
sechseinhalb Jahre fanden die
gottesdienste im stundenweise
gemieteten Kino statt, bevor
die gemeinde ihr eigenes gebäu-
de auf dem jetzigen Campus in
south Barrington bezog. 2.000
Menschen kamen während der
Kinozeit zum glauben.
GLobAL LeADerShiP Summit ZUM ERSTEN MAL IN INDIEN
der global leadership summit (gls) wird
jedes Jahr im August live vom Campus der
Willow Creek-gemeinde in south Barring-
ton an über 300 orte in nordamerika über-
tragen. Im Herbst findet der gls in einer
Mischung aus Video- und live-Vorträgen in
über 350 weiteren städten in 105 ländern
statt und wird in über 50 sprachen übersetzt.
In Indien, einem land mit mehr als 20
sprachen, fand der gls im oktober zum
ersten Mal in zwei landessprachen statt.
Über 1.000 nicht-englischsprachige pasto-
ren konnten so die Konferenz erleben. In
den nächsten drei Jahren soll der gls in 49
städten Indiens stattfinden und 15.000
christliche leiter erreichen.
www.followthegls.com
7WILLOW WeLT
Ein KindErtraumWeNN GOTT zu KinDern SPRIcHT uND erWAchSene veRuNSIcHeRT
der sechsjährige Emerson
hat einen traum. der Junge ist
sicher, dass Gott ihn beauftragt hat,
nach Ghana zu gehen um benachteiligten
kindern zu helfen. seine mutter sarah ist hin-
und hergerissen, lässt sich dann aber auf das
›abenteuer afrika‹ ein. sie erzählt von der leiden-
schaft des kindes, ihren eigenen Vorbehalten und
von dem heiligen moment einer Fußwaschung in
afrika. Ein engagiertes Plädoyer für mehr mut
in unseren Gemeinden, den träumen der kin der
und den ›schubsern‹ des heiligen Geistes
neue Beachtung zu schenken.
»
Emerson wusch
betend ihre Füße
mit klarem,
kaltem Wasser
«
EmErsons LEidEnschaft für Ghana
eines Abends erzählte mir unser sechsjäh-
riger sohn emerson, dass er den Kindern in
Afrika helfen möchte. Zu diesem Zeitpunkt
hatten wir uns bereits seit Jahren um die
Adoption eines Kindes aus ghana bemüht.
emerson hatte mitbekommen, wie schwie-
rig das leben für die Kinder dort sein musste.
Besonders berührte ihn, dass viele von ih-
nen in manchen Teilen des landes verkauft
wurden, um etwa die netze von Fischern
zu säubern. sie schufteten den ganzen Tag
ohne lohn, durften die schule nicht besu-
chen und hatten vor allem keine liebevollen
eltern, die sie abends ins Bett brachten.
unser sohn berichtete uns: »Im Promiseland
(das Kinderprogramm der Willow-Creek-Ge-
meinde; Red.) haben wir darüber gesprochen,
dass Jesus von uns möchte, dass wir uns um
die kümmern, denen es schlecht geht. Wenn
meine Freunde wüssten, wie schlecht es den
Kindern in Ghana geht, würden sie ihnen be-
stimmt helfen.« und so wurde ghana zu
seinem Thema!
WELtWEitE frEundschaftEn EntstandEn
Wir beschlossen eine gemeinnützige orga-
nisation zu unterstützen, die sich gegen Kin-
dersklaverei stark macht. Mit einer eigenen
Webseite informierten wir unsere Familie
und Freunde über die situation und riefen
zur Hilfe auf. In nur zwei Tagen gingen dar-
aufhin zweitausend dollar an spenden ein.
die Kinder in emersons Klasse schrieben
ermutigende Briefe an die Kinder, die aus
der sklaverei gerettet worden waren. nicht
nur bei uns, auch weltweit entstanden
Freundschaften.
Wir baten gott uns zu zeigen, was wir mit
dem geld machen sollten, denn die Aktion
lief erfolgreich weiter. dann fanden wir he-
raus, dass rund zwei Milliarden Menschen
an Krankheiten leiden, die durch parasiten
verursacht werden. das ließ sich durch gute
schuhe eigentlich einfach vermeiden –
aber die Kinder hatten vielfach keine. noch
mehr als das Fehlen der schuhe schockierte
uns, dass jedes Jahr mehr als eine Million
Kinder an diesen Krankheitsfolgen sterben
müssen. somit war klar: Mit neuen schu-
hen für ghana würden wir nicht nur konkrete
not lindern, sondern auch gottes liebe
weitergeben.
sELbst nach afrika rEisEn? Ein EntschiEdEnEs ›ViELLEicht!‹dann kam jener Moment, der alles verän-
derte. emerson erzählte mir von einem Traum,
und er war ganz sicher, dass er von gott kam:
er sollte den Kindern in ghana die schuhe
überbringen. Ich war überrascht und be-
sorgt, und umgehend begann der Film in
meinem Kopf-Kino: Wir brauchten pässe und
Impfungen, von den potenziellen gefahren
in einem entwicklungsland ganz zu schwei-
gen. es war ja etwas ganz anderes, spen-
den zu sammeln und Menschen dafür zu
begeistern, gottes liebe nach ghana zu
bringen. Aber selbst dorthin fahren? Mit
meinem kleinen Jungen? Auf keinen Fall!
Aber gott hat geduld mit uns. er flüsterte
mir leise zu: »Sarah, glaubst du, dass ich zu
deinem Sohn genau so reden kann wie zu dir?
Glaubst du, dass ich auch mit ihm mein Reich
bauen kann? Sag nicht vorschnell ›Nein‹, wenn
ich eigentlich ein ›Ja‹ von dir hören möchte!«
Ich atmete tief durch und rang mich zu einem
entschiedenen ›Vielleicht‹ zur reise durch.
Vielleicht sollte ich einfach akzeptieren, dass
diese sache größer, mutiger und schöner
wurde, als ich es mir am Anfang ausgemalt
hatte. gut, gott. Vielleicht!
nach unzähligen stunden voller Träume,
gebete und planungen schlossen wir uns
mit der gemeinnützigen organisation ›City
of refuge Ministries‹ in doryumu/ghana
zusammen, und im Juni 2014 flogen emer-
son, einige Freunde und ich nach Afrika,
mit 400 paar schuhen im gepäck. das ›Ja‹
hatte über das ›Vielleicht‹ gesiegt!
fussWaschunG in Ghanadie Kinder, die bei ›City of refuge‹ leben,
haben sklaverei und zahlreiche Misshand-
lungen hinter sich. Wir bewunderten ihren
Mut und ihre innere stärke, mit der sie Ver-
gangenes zu bewältigen versuchten. Vor allem
erfuhren wir, wie sich echte Freude äußert:
Trotz allem, was sie durchmachen mussten,
lachten, spielten und tanzten die Kinder aus-
gelassen. Im ›City of refuge‹ haben sie
endlich ihre Kindheit zurückerobert.
Vor der Übergabe der schuhe fragten wir
die Mitarbeiter, ob wir den Kindern die
Füße waschen dürften. sie fanden die Idee
gut. Was wir danach erlebten, war über-
wältigend: ein Kind nach dem anderen kam
mit zerfledderten schuhen zu uns. sie setz-
ten sich hin, emerson zog ihnen die alten
schuhe aus und tauchte ihre Füße ganz
vorsichtig in die schüssel mit klarem, kal-
tem Wasser. Beim Waschen betete er laut.
Manche Kinder beteten mit, andere mussten
weinen. Zum schluss nahmen wir jedes
Kind in den Arm; danach gingen sie zu ihren
Kameraden zurück und platzten fast vor stolz:
sie hatten brandneue schuhe bekommen!
hEiLiGE momEntEdiese heiligen Momente ereigneten sich an
einem feuchtheißen afrikanischen Tag. uns
war klar, dass wir Zeuge von etwas wirklich
Tiefgreifendem geworden waren – etwas,
das größer war als wir. etwas, das sich
menschlich anfühlte, und doch viel mehr als
menschlich war. Weil in emersons Herz ein
unüberhörbares drängen war, sich für diese
Kinder einzusetzen, kamen wir alle zutiefst
verändert aus ghana zurück.
seit einigen Monaten sind wir wieder in Chi-
cago. Ich habe den eindruck, dass emerson
9TITeLkOPF
»
Mitgefühl und Gebet
sollten unsere erste
Reaktion auf Kummer
und Leid sein«
trotz seines Alters einen reifen glauben ent-
wickelt hat. Kürzlich betete er mit kindlicher
leidenschaft für neue, liebende Familien für
seine Freunde in ghana. plötzlich unter-
brach er sein gebet und sagte: »Mama, ein
Junge wurde beim Fußballspielen von einem
Ball getroffen. Er fing an zu weinen und rief:
›Mama, Mama!‹, und ich wurde ganz traurig –
er hat doch keine Mama.« emerson ist sechs
Jahre alt, aber er hat verstanden, dass jedes
Kind in einer liebevollen Familie aufwach-
sen sollte.
dEm schmErz mit EmpathiE und GEbEt bEGEGnEn
Als eltern befinden wir uns manchmal in ei-
nem dilemma: Wir möchten unsere Kinder
vor schmerz bewahren. Halten wir aber alles
schwierige von ihnen fern, verhindern wir
ihr inneres Wachstum. die entscheidung,
emerson mit nach Afrika zu nehmen, ist mir
nicht leicht gefallen. Ich wusste, er würde
dort sehr viel not sehen, und dies würde
ihn für immer verändern. so brach ihm die
not, die er sah – und von der er mir erzählte –
das Herz; und damit brach auch meines.
Aber es brach für die Kinder gottes, und
seine empathie war authentisch. dies zu
erleben war wunderschön: es waren die
goldenen Früchte eines lebens, das vom
Heiligen geist erfüllt ist und das ich mir für
meinen sohn so sehr gewünscht hatte.
Ist ein solcher umgang mit dem schmerz
nicht eine unvergessliche lektion für einen
sechsjährigen? Ich habe mich gefragt, ob ich
mit schwierigen oder traurigen dingen eben-
so umgehen kann. Meine Antwort darauf
sollte ein klares Ja sein: Ich möchte schmerz
mit empathie begegnen; ich möchte auf
schweres mit gebet antworten – so wie es
mir mein sohn in ghana vorgelebt hat.
doch welche Werkzeuge geben wir unse-
ren Kindern mit auf den Weg, wenn sie mit
leid konfrontiert werden? Ich habe darauf
keine abschließende Antwort, aber eines
weiß ich: Ich möchte meine Kinder so ›aus-
statten‹, dass sie schwierige situationen
mit Mitgefühl und glauben meistern können.
der schmerz, den sie sehen, soll sie zur liebe
befähigen: liebe und schmerz sind immer
nahe beieinander.
Wenn mich Berichte über Kriege, Hass und
gräueltaten erschrecken, achte ich jetzt vor
allem auf jene Menschen, die sich mutig
dem geschehen stellen: sie haben keine
Angst davor, ihre stimmen zu erheben, sich
mutig für die opfer zu engagieren, nach
Frieden zu rufen – und für die zu bitten, die
nicht wissen, was sie tun. Mitgefühl und
gebet sollten stets unsere erste reaktion
auf Kummer und leid sein.
LiEbE konkrEt: schuhE und fussWaschunG
Bei unserer reise nach ghana ging es über-
haupt nicht um uns, sondern vielmehr um
konkret erfahrbare liebe. diese liebe hatte
die gestalt von schuhpaaren und sie mani-
festierte sich in den Händen meines sohnes,
die die Füße der tapferen Überlebenden
wuschen. Mit dieser gelebten Menschlich-
keit befanden wir uns auf heiligem Boden.
Was würde wohl passieren, wenn wir solche
›schubser‹ des Heiligen geistes besser be-
achten würden? Wenn wir gott bäten, uns
zu zeigen, was seine schöpfung braucht?
unsere Kinder leisten mit ihren Träumen
und ihrer gottesbeziehung ihren ganz eige-
nen Beitrag zum Bau seines reiches. es ist
eine überraschende und gleichzeitig demüti-
gende erfahrung zu sehen, dass der gott, der
zu uns spricht, auch zu ihnen spricht. Im
promiseland werden emerson und andere
offen mit solchen Fragen konfrontiert; jetzt
stellen wir sie auch bei uns zu Hause.
kindEr bauEn aktiV am rEich GottEs
erziehung ist nichts für Verzagte, vor allem
dann nicht, wenn man zu einer gemeinde
gehört, die es auch den Kleinsten zutraut,
aktiv am reich gottes mitzubauen, weil sie
Hoffnung und Veränderung in gottes kost-
bare Welt bringen können.
Als mir mein sohn von seinem Traum für
Afrika erzählte, hatte ich die Wahl: sollte
ich das Flüstern des Heiligen geistes ersti-
cken oder mich darauf einlassen? lassen
sie uns doch mutiger werden, denn gott
schreibt auch mit dem leben unserer Kinder
seine geschichte. Wenn der Augenblick
kommt, in dem sie uns mit ihren unschuldi-
gen Augen hoffnungsvoll anschauen, wenn
sie uns von den Träumen erzählen, die gott
in ihr Herz gelegt hat, dann lassen sie uns
über unseren schatten springen und zu-
mindest mit einem ›Vielleicht‹ antworten.
denn in seiner erlösungsgeschichte für die
Welt hat gott jedem eine rolle zugedacht –
den großen und den Kleinen.
sarah CartEr, emersons Mutter, gehört zur
Willow Creek Community Church in Chicago. Als
Künstlerin und Fotografin engagiert sie sich auf
vielfältige Weise für die gottesdienste der ge-
meinde.
damit sich mehr Menschen an emerson Traum
beteiligen, hat sarah Carter die Webseite:
www.everysolematters.com erstellt.
emersons Traum wurde von seiner Mutter sarah
(Foto links) vor der ghana-reise auf Video aufgezeichnet:
www.tinyurl.com/emersonsdream
10 TITeLkOPF
kONGReSSe 11
ww
w.a
rt-f
acto
ry.in
fo
WWW.COMPASSION-DE.ORGWWW.COMPASSION.CH
Broschüre schon weg? Macht nichts!Einfach unter [email protected]
ein Exemplar bestellen!
GL CKIST, WENN MAN SEGEN WEITERGEBEN KANN!
DRUCK COMPASSION-AZ Tip-on August 2014 (A4).indd 1 14.08.14 17:03
Youcom – eINe kIRcHe vON
JuGeNDLIcHeN FüR JuGeNDLIcHe
die evangelische Kirchengemeinde Cochem
verteilt sich auf 77 dörfer an der Mosel, in
der eifel und auf dem Hunsrück. doch die
gegend bietet mehr als Trauben, Trecker und
Touristen. Hier wächst gerade youcom her-
an – die Jugendgemeinde der Kirche.
youcom gibt eine Antwort auf die Frage,
wo die Kirche von heute alltagstauglich
ansetzen kann, wie sie die zeitlich ›ausge-
buchten‹ Jugendlichen altersgerecht ab-
holt und sie für Jesus aktiv werden lässt.
das Beispiel Cochem zeigt: Konfirmanden
bleiben der Kirche treu, wenn deren leiter
mit ihnen die nächsten schritte aktiv ge-
stalten – und mutig Verantwortung über-
tragen.
12 NeTzWeRk
Passgenaue Angebote nach der Konfirmandenzeit
Bei uns sollen Jugendliche schon während
ihrer Konfirmandenzeit merken, dass Kirche
nicht zwangsläufig langweilig sein muss.
gemeinschaft kann sich gut anfühlen und
glaube hat tatsächlich etwas mit dem ei-
genen leben zu tun! so motivieren wir die
›Konfis‹, sich frühzeitig eigenverantwortlich
zu engagieren, ihr leben zu gestalten und
weiterzugeben, was sie bei uns erfahren.
Wie geht das praktisch? youcom-Teamer sind
bereits in die Konfirmandenarbeit inte griert,
und so bietet ihnen die junge Kirche nach
der Konfirmation eine maßgeschneiderte
Fortsetzung. denn die Begeisterung der
Teamer ist ansteckend – und die Konfirman-
den wollen auch ein Teil von youcom werden.
es ist ein projekt von Jugendlichen für Ju-
gendliche.
so wurde auch die Vision der 2010 gegrün-
deten Jugendkirche youcom – »Junge Men-
schen mit Leidenschaft, die Gemeinschaft mit
Jesus haben und durch die Er strahlt« – von
den Jugendlichen selbst erarbeitet und im
laufe der Zeit immer konkreter ausgestal-
tet. Bei der praktischen umsetzung ist es
uns wichtig, den Jugendlichen Möglichkei-
ten zu geben, sich auszuprobieren, stärken
und schwächen zu entdecken und aus Feh-
lern zu lernen; kurz: in ihrer persönlichkeit,
in ihrem glauben und mit ihren gaben zu
wachsen.
Willow inspiriert: Ein ›Good Practice‹– Modell der EKD
um das zu erreichen, braucht es den Mut
von leitern, Verantwortung und Aufgaben
abzugeben – und damit auch die Kontrolle.
ohne Vertrauen und, seitens der Kirchen-
gemeinde, ohne die Bereitschaft zu muti-
gen entscheidungen kann eine weitgehend
eigenständige Jugendgemeinde nicht be-
stehen, deren Jugendpastor überwiegend
aus spenden finanziert wird. und wer der
Jugend ein äußeres Zuhause schaffen will,
muss nicht zuletzt erhebliche Finanzmittel
dafür einplanen.
entscheidend für uns war, dass die beson-
deren Bedürfnisse der Jugendgemeinde
schon früh mit Basisentscheidungen der
gemeinde verknüpft wurden, etwa bei der
Aufgabe des alten gemeindezentrums.
nicht nur gemeindeintern haben die er-
gebnisse überzeugt: Auch die rheinische
landeskirche ließ sich einbinden und fi-
nanziert derzeit ein Viertel der Jugend-
pastoren-stelle. eine weitere Bestätigung
unserer Arbeit war youcoms Aufnahme in
das ›good practice‹-Modell der eKd.
Beim gesamten Aufbau unserer Jugendge-
meinde waren uns die Willow-Kongresse
immer ein guter, ermutigender Kompass
und Impulsgeber. dies gilt in besonderer
Weise auch für die entwicklung und prak-
tische umsetzung unserer Vision und un-
serer grundwerte. Willow hilft uns Kurs zu
halten.
Zusammenspiel von ›Jungen Wilden‹ und ›Alten Hasen‹
Bei youcom zieht keiner heimlich im Hinter-
grund die strippen! Wir haben eine Jugend-
gemeindeleitung aus Jugendlichen und er-
wachsenen. sie entscheiden gleichberechtigt
und vereinen die ›leidenschaft der Jugend‹
mit der ›Weisheit der erfahrenen‹. ein gu-
tes Beispiel ist das SonRise, unser Zuhause
für die Jugend. Über Jahre hinweg war es
nur ein Traum, heute aber realität. den na-
men und die ihm zugrunde liegende Bibel-
stelle haben die Jugendlichen selbst gefunden:
sprüche 4,18: »Das Leben der Menschen, die
auf Gott hören, gleicht dem Sonnenaufgang:
Es wird heller und heller, bis es völlig Tag ge-
worden ist.« Auch die gestaltung des
umbaus und das nutzungskonzept wurden
maßgeblich von Jugendlichen verantwortet.
die youcom’ler haben initiativ, kreativ und
mit viel Freude freiwillig harte Arbeit ge-
leistet! das resultat ist eine Begegnungs-
stätte als lebendiger dreh- und Angelpunkt
von youcom. einladend, aber auch funktional
und bedarfsgerecht.
„Die youcom’ler haben
initiativ, kreativ und
mit viel Freude freiwillig
harte Arbeit geleistet!
Das Resultat ist eine
Begegnungsstätte als
lebendiger Dreh- und
Angelpunkt.“
Junge Gemeinde mit Strahlkraft nach außen
Funktionierende Jugendgemeinde, in der
sich alle wohl fühlen, verführt leicht zum
›internen Kuscheln‹. uns wurde schnell
klar: das möchten wir nicht! Mit dem Son-
RiseCafé gelingt es uns seit kurzem, kir-
chenferne Jugendliche einzuladen. die jungen
Menschen „draußen" erreichen wir zum
einen über regionale soziale Aktionswochen,
etwa während der ökumenischen ›genial-
sozial-Jugendaktionswoche‹ – die Menschen-
freundlichkeit im Willow Care Center hat
uns dazu inspiriert – zum anderen durch die
youcom-eigene strahlkraft: die youcom’ler
laden Freunde und Bekannte ein, und aus
den gästen werden häufig Besucher von
WonWay und C.m.C. oder Teilnehmer unserer
HomeZone. leben werden so verändert.
Karsten (19) erzählt: »Als ich als ›Konfi‹ auf
youcom stieß, war ich Glaubens dingen gegen-
über eher distanziert. Trotzdem habe ich be-
gonnen, in der Gemeinde mitzuhelfen. Irgend-
wie fand ich es anziehend, was die da gemacht
haben. Und in einem langsamen Prozess, fast
über ein ganzes Jahr hinweg, fand ich dann zum
Glauben.«
Maik sommer (Jugendpastor), Käthe schmidt,
Matthias richter
www.youcom.cc
young community christ centered
WonWay der Jugendgottesdienst mit Tiefgang
ist die gottesdienstliche Mitte von youcom. er
wird regelmäßig von rund 80 Jugendlichen be-
sucht. die Inhalte sind Worship, Message, Com-
munity & More.
Cinema meets Church (C.m.C.) der Jugendgot-
tesdienst mit Kinofilm, Musik, Theater, geistli-
chem Impuls und gebet. ein 30-köpfiges Team
gestaltet den C.m.C. für Konfirmanden und de-
ren Freunde.
homezone ein Angebot an junge Christen, die
in ihrem glauben wachsen wollen und in der
gemeinschaft einer Kleingruppe unterstützung,
Inspiration und Verbindlichkeit suchen.
sonriseCafé ein Angebot für schüler ab der 7.
Klasse im gemeindehaus. es ist ein gediegener
ort zum Abhängen in der Mittagspause, zum
essen, entspannen, Hausaufgaben erledigen
und Ansprechpartner aus der gemeinde finden
– ohne vereinnahmt zu werden.
13NeTzWeRk
ERIC, WIE KAM ES DAZU, DASS DU MIT DEM
MALEN BEGONNEN HAST?
Eric samuel timm: In meinem ersten Jahr
am College war ich in einem laden auf der
suche nach deko-Material für meine stu-
dentenbude. plötzlich hatte ich eine Art
eingebung: »Es wäre doch klasse, wenn ich
meinen Glauben durch Kunst ausdrücken
könnte – aber eine Art von Kunst, die unty-
pisch ist.« Ich hatte keinerlei künstlerische
Ausbildung und habe bis heute keinen ein-
zigen Malkurs besucht. diese eingebung hat
mich also völlig überrascht. In dem Mo-
ment fühlte ich mich wie sarah in 1. Mose 18,
als gott ihr versprach, dass sie einen sohn
bekommen würde. Ich hatte ziemliche Zwei-
fel! es vergingen Jahre, in denen ich ständig
nach einer Vision für mein leben suchte –
die mir doch längst vor Augen gemalt wor-
den war.
ABER DENNOCH HAST DU EINEN BOGEN
DARUM GEMACHT.
nach unserer Ausbildung zogen meine Frau
und ich nach Kalifornien. der Job hatte
nichts mit der Vision zu tun. Aber wir arbei-
teten hart und verdienten gut. dann lief unser
leben ziemlich aus dem ruder. Wir waren
am ende. enttäuscht kehrten wir nach Min-
nesota zurück. Wir hatten keine Bleibe und
schliefen bei meinem schwager auf dem
Fußboden. Ziemlich demütigend! Ich fragte
mich, was gott mit meinem leben vorhatte.
eines Abends schloss ich mich völlig er-
schöpft im Keller ein und sagte zu gott:
»Ich gehe hier erst wieder raus, wenn du mir
gesagt hast, was ich mit meinem Leben an-
fangen soll!« es vergingen stunden, und ir-
gendwann sprach gott durch meine Trä-
nen: »Ich habe es dir doch längst gesagt!«
DAMALS IM LADEN.
genau. das hatte ich total vergessen. oder
verdrängt. Aber im Moment tiefster Ver-
zweiflung fiel mir diese Vision wieder ein:
»Wie schön wäre es, wenn ich meinen Glau-
ben durch Kunst ausdrücken könnte, die so
ganz anders ist!« diesmal zweifelte ich nicht.
Ich ging zu meiner Frau und erzählte ihr,
was gott mir aufs Herz gelegt hatte: »Schatz,
ich werde Künstler!« Ihre Begeisterung hielt
sich in grenzen.
Eric samuel timm passt so recht in kein schema: Er ist künstler, autor und sprecher. sein leben verlief bisher nicht gerade wie im Bilderbuch. aber gerade durch diese höhen und tiefen bekommt es eine Echtheit und Ehrlich-
keit, die man timm abspürt und die überzeugt. Wenn Eric in
seiner live-art-Performance die unterschiedlichsten kunstformen einsetzt, sehen die menschen,
was sie niemals hören könnten.
Eric Samuel Timm
ist Sprecher beim
JugEnDpluS-
KongRESS 2015
14
Aber du hAst dieses MAl tAten folgen
lAssen?
Ich stürzte gleich danach aus dem Haus
und kaufte Pinsel und Farbe. Es war schon
sonderbar und irgendwie beängstigend. Ich
besaß weder Pinsel noch Farbe, aber Gott
sagte mir: »ich möchte, dass du künstlerisch
für mich tätig wirst.« In der Folgezeit hat
Gott verschiedene Leute in mein Leben ge-
führt, die diese Vision bestätigten. So habe
ich einfach im Keller angefangen zu malen.
Irgendwann fragte ich mich: Wie wäre es,
wenn ich live vor Menschen malen würde?
Und zugleich dabei predigen würde? Und
schließlich: Warum nicht auch zeitgleich
Videos und andere Medien einsetzen?
nAchdeM du deine Vision gefunden
hAttest, flossen die ideen und
KreAtiVität so richtig?
Ja. Mittlerweile bin ich überzeugt: Jeder hat
Gaben und Fähigkeiten, mit denen er diese
Welt ein Stück verändern kann. Aber manch-
mal entdecken wir sie erst, wenn Gott uns
›in die Mangel‹ nimmt.
WAs Willst du durch deine liVe-Art-
PerforMAnce erreichen?
Viele Menschen fragen sich: Worauf kann
ich mein Leben bauen? Was trägt wirklich?
Kunst ist ein hervorragendes Medium, diese
Wahrheit zu vermitteln. Auf diese Weise
können Menschen etwas entdecken, was
sie durch Vorträge niemals hören könnten.
Durch meine Kunstformen kann ich von
Wahrheiten sprechen, die oft weit weg sind
vom Herzen und Erfahrungshorizont mei-
ner Zuhörer. Durch die Kunst werden sie aber
nah herangeholt, werden greifbarer, fühlbar.
besonders hingezogen fühlst du dich
zu Menschen, denen dAs leben hArt
zugesetzt hAt.
Oh ja. Dafür habe ich ein eigenes Programm
entwickelt: ›Painting Hope‹ – das heißt sinn-
gemäß soviel wie: Hoffnung vor Augen malen.
Ich gehe damit in Katastrophengebiete,
Schulen oder Heime. Es gibt viele Jugendliche,
die Ausgrenzung, Gewalt und Mobbing erle-
ben. Kunst setze ich in diesem Programm
als eine Art Therapie ein. Es ist erstaunlich,
was durch diese Kunstformen plötzlich bei den
jungen Leuten an die Oberfläche kommt!
Nach meinem Auftritt erhalten die Schulen
oder Einrichtungen Unterlagen, mit denen
sie an den angesprochenen Themen weiter-
arbeiten können. Häufig bekommen wir sehr
ermutigende Reaktionen, weil Jugendliche ins
Nachdenken gekommen sind: Opfer wie Täter.
beiM JugendPlus-Kongress in erfurt
Wirst du iM stil deiner liVe-Art-Per for-
MAnce sPrechen. WoruM Wird’s gehen?
Um den ›Lärm‹, der uns umgibt und durch
den wir die wichtigen Dinge im Leben oft
überhören. Was macht die heranwachsende
Generation als erstes, wenn sie morgens wach
wird? Sie greift nach dem Handy, geht auf
Facebook, Twitter, Instagram oder checkt
E-Mails. Noch bevor die Zähne geputzt sind!
Zugleich wollen sie, dass Gott zu ihnen
spricht. Klar: Gott kann auch durch Face-
book oder E-Mails reden. Aber unsere Bezie-
hung zu Gott ist durch die sozialen Medien
erheblich beeinträchtigt: weil wir ihm kaum
eine Chance zum Reden geben.
Weil uns die stille fehlt?
Sie ist uns fremd geworden. Und wenn es
mal still ist, fühlen wir uns unwohl. Dabei
redet Gott in der Stille normalerweise am
lautesten. Viele klagen: Ich höre nichts mehr
von Gott – wo ist er nur hin? Er ist aber nir-
gendwo hingegangen. Wir sind es, die durch
die vielen Ablenkungen an andere Orte ge-
flüchtet sind! Das zu erkennen, ist nur der
erste Schritt. Es braucht einen konkreten
Plan, wie junge Menschen heute ihre Bezie-
hung zu Gott leben können. Besonders Ju-
gendleiter haben hier die Aufgabe, sie auf die-
sen Weg zu führen und zu begleiten. Denn
niemand driftet von allein in ein besseres
Selbst oder eine tiefere Beziehung zu Gott.
Das Interview führte Gotthard Westhoff
www.nooneunderground.com
www.paintinghope.com
»Ich kann von Wahrheiten
sprechen, die oft weit
weg sind vom Herzen und
Erfahrungshorizont
meiner Zuhörer. Durch die
Kunst werden sie aber
nah herangeholt«
15
PROJEKTENTWICKLUNG
Wir planen, projektieren und realisieren moderne Gemeinde-zentren in Holzbauweise.
nachhaltig und wirtschaftlich mit Festpreis-Garantie und kurzer Bauzeit
Besuchen Sie unsere Bauseminare
KIRCHEN & GEMEINDEN
UNTERNEHMEN & SOZIALE EINRICHTUNGEN
GEMEINDEBAU MIT VISION
WWW.4-WAENDE.DE
An jedem Montag und Mittwoch unterrichte ich an der
Azusa pacific university über das Thema gesundheit
und Wohlbefinden. Ich versuche den christlichen studie-
renden dort deutlich zu machen, dass sie sich nicht nur
um den geistlichen Teil ihres Menschseins kümmern sollen,
sondern in gleichem Maße um alle anderen Bereiche ihres
lebens. Alles wurde uns von gott anvertraut, woraus folgt,
dass wir uns auch darum kümmern sollen:
° unseren Körper, der gottes Tempel ist
° unsere Emotionen, die von gottes Haltung
geprägt sein sollen
° unseren Verstand, der es uns ermöglicht,
gott kennenzulernen und über ihn nach-
zudenken
° unsere Beziehungen, die das geschenk der
gemeinschaft beinhalten
° unser geistliches Sein, durch das wir
gottes Beziehung zu uns gestalten können
In allen Bereichen ist es nötig, sich regelmäßig bewusst
zu machen, wo wir persönlich stehen und welche Ziele
wir uns setzen, um gesund und ausgewogen zu leben.
spätestens an diesem punkt höre ich von studierenden
meist ein unzufriedenes stöhnen. die meisten leben mit
dem gefühl, ohnehin schon eine viel zu lange ›to-do-liste‹
zu haben. dass sie sich obendrein auch noch um ihre
gesundheit, ihr Wohlbefinden und ein ausgeglichenes
leben kümmern sollen, scheint ihnen nahezu unmöglich.
die meisten Menschen entwickeln erst dann eine Wert-
schätzung für ihre gesundheit, wenn sie ihnen abhan-
den gekommen ist – wenn sie physisch oder psychisch
krank geworden sind. gerade Christen haben häufig den
eindruck, dass andere immer wichtiger sind als sie selbst.
das um-sich-selbst-Kümmern ist vergleichbar mit der
Aufgabe einer Flugbegleiterin, die den passagieren vor
dem Flug mitteilt, dass sie bei einem druckabfall zuerst
sich selbst eine sauerstoffmaske über den Kopf ziehen
sollen. erst danach sollen sie sich um die sauerstoff-
maske ihrer eventuell mitreisenden Kinder kümmern.
Auf den ersten Blick ist das eine lieblose Aufforderung.
Aber dann wird schnell klar: ein benebelter elternteil
ist keine Hilfe für schutzbedürftige Kinder. und ein
ausgepowerter, gereizter, einsamer, leidenschafts- und
kraftloser Christ ist kein gewinn für seine Mitmen-
schen.
Zeit mit sport zu verbringen, ausgewogen zu essen, zu
festgesetzten Zeiten in der Bibel zu lesen, mit engen
Freunden und Vertrauten über die eigene gefühlswelt
zu sprechen … all das klingt nach mehr Arbeit und mehr
druck. In Wahrheit bedeutet es ein ernstnehmen unse-
res geschaffenseins, unseres Menschseins.
Willst du eine prognose, wie dein leben in Zukunft
aussehen wird? Im Wesentlichen so wie du heute lebst!
Verändere dein Heute und du veränderst dein leben.
mEGan FatE marshman (ihr Foto unten entstand auf einer
party mit Freundinnen) ist in der rockharbor Church in Kali -
fornien für die entwicklung von dynamischen, lebensnahen
gottesdiensten zuständig. Megans große stärke ist ihre
erfrischende und ansteckende
leidenschaft, mit der sie über
ihren glauben spricht – und
anderen hilft, die Kraft
des glaubens auch
für sich zu ent-
decken. sie ist
gastdozentin an
der Azusa pacific
university in
Kalifornien.
www.meganfate.com
Megan Fate
Marshman ist
Sprecherin beim
JugEnDpluS-
KongRESS 2015
IM eINkLaNG MIT
köRPeR uND GeIST
16 kONGReSS
700 BoTSCHAFTER An BoRD
Als voller erfolg hat sich die ›Kongress-
BoTsCHAFTer‹-Initiative von Willow Creek
deutschland entpuppt. Mehr als 700 per-
sonen haben sich in den vergangenen Wochen
dazu bereit erklärt, in ihrem umfeld auf den
Jugendplus-Kongress 2015 hinzuweisen
und Menschen zu motivieren, daran teilzu-
nehmen. Jörg Ahlbrecht vom Willow-Team
in gießen hat an zahlreichen Info- und Trai-
ningsabenden in ganz deutschland das projekt
vorgestellt. Über 1.700 personen besuchten
die Veranstaltungen. er zeigte sich erfreut
über die durchweg positive resonanz: »An
praktisch jedem Ort habe ich motivierte Jugend-
leiter getroffen, die den Kongress in Erfurt als
ihre Mitarbeiter-Fortbildung fest eingeplant
haben. Diese Erwartung möchten wir beim Kon-
gress einlösen.«
QuARTIER VoR oRT
direkt auf dem gelände der Messe erfurt
können Teilnehmende während des Kon-
gresses in einer Massenunterkunft günstig
übernachten: für € 25,– pro person für
zwei Übernachtungen. Auch ein Frühstück
wird für die Quartiernehmer vor ort ange-
boten. Beides ist bei der online-Kongress-
anmeldung buchbar.
SpRECHER-ClIpS
der erfurter Kongress zeichnet sich durch
ein breites, internationales sprecher-spek-
trum aus. eine reihe von ihnen haben auf
der Kongress-Webseite bereits eigene Video-
grußbotschaften hinterlassen:
jugeNdplus-koNgress.de
JpK IMMER AKTuEll
Verfolge unsere Beiträge zum Kongress
und füge deine hinzu:
fb.com/willowcreek.de
twitter.com/willowcreek_de
instagram.com/willowcreek_de
20.–22. März 2015 Messe Erfurt
#jpk15
GÜNSTIGE
GEBÜHR BIS
30. Nov JETZT ANMELDEN
700x
www. mit-uns-unterwegs.de
Jordanien14. - 22.02.2015(Fasching) Rotes Meer, Totes Meer und Jerusalem
Korsika18. - 25.4.2015Frühling erleben
Sri-Lanka1.4. - 10.4.2015 (Ostern) Rundreise und Badeurlaub
Aufatmen30.4. - 3.5.2015 Einkehrtage für Frauen in Fulda
Israel27.5. - 7.6.2015:Pfingsten in Israel verbringen
in Kooperation mit
unterwegs... m
ehr erleben
Traumschiff8. - 20.08.2015: England - Schottland - Irland
Renate StäblerTel.: 09123 / 13658
Infos und Anmeldung
Bald beginnt in den Kirchen und gemeinden
die heiße Vorbereitungsphase der Weih-
nachtsgottesdienste. sie geht mit zahlrei-
chen planungstreffen bis tief in die nacht
einher: Wieder wird ein kreativer Ansatz
gesucht, wie das bekannte Weihnachtsge-
schehen noch einmal ganz neu erzählt wer-
den kann; umfangreiche dekorationen und
Konstruktionen für das gemeindehaus und
den gottesdienstsaal werden gefertigt;
zahlreiche proben stehen an – ganz zu
schweigen von den familiären Verpflich-
tungen, denen die Mitarbeitenden in der
Vorweihnachtszeit ohnehin schon nach-
kommen müssen.
Bevor der druck die Beteiligten vollends
überrascht, sollten sie sich möglichst früh
bewusst machen: es kostet viel Mühe, in-
tensive Zusammenarbeit und Kompromiss-
bereitschaft, einen ansprechenden Weih-
nachtsgottesdienst zu gestalten! das war
auch im letzten Jahr bei Willow nicht an-
ders. Als Team erlebten wir Höhen und Tiefen.
War er perfekt? nein. Aber im Blick auf
persönliche Möglichkeiten und grenzen hat
jeder sein Bestes gegeben. das ist es doch,
was unter dem strich zählt.
WAS unS in Der ZuSAmmen-Arbeit GehoLfen hAt
• WährendderPlanunghabenwirunsoft
daran erinnert, dass wir alle dasselbe ziel
im Blick haben. Wir alle wollten einen
gottesdienst entwickeln, der die Besucher
näher zu Christus führt. Viele von ihnen
würden seit Jahren zum ersten Mal wieder
einen Fuß in eine Kirche setzen.
• WirhabenineinemgroßenTeamdarauf
geachtet, unsere unterschiedlichkeit zu
akzeptieren. Musiker, schauspieler, Bühnen-
bildner, licht- und Ton-leute, sprecher,
grafiker, Video- und Kameraleute … alle
nähern sich dem gemeinsamen Ziel oft
aus unterschiedlichen richtungen und mit
anderen perspektiven. das ist aber kei-
neswegs ein nachteil. das breite spektrum
von Fähigkeiten ist das Fundament für
ein überzeugendes resultat.
allE JahrE WiEdEr
• Wirsindeinandergnädigundemphatisch
begegnet. die Inhaltsverantwortlichen und
die praktischen umsetzer eines Weih-
nachtsgottesdienstes sind meist aus völlig
anderen Hölzern geschnitzt. Als techni-
scher gesamtleiter möchte ich also nicht
vorschnell urteilen; ich will die umstände
und Zwänge der ›anderen seite‹ im Blick
behalten. Weiß ich denn zum Beispiel,
wie viele nächte sich der Autor unseres
Theaterstücks schreibend um die ohren
geschlagen hat? Habe ich eine Ahnung,
wie oft ein Film bereits neu geschnitten
wurde? Ist mir klar, was eine kurzfristige
Änderung an der Kulisse für den Bühnen-
bildner bedeutet? In der heißen phase
sehen wir oft nur die eigenen Aufgaben
und übersehen die Herausforderungen,
mit denen die anderen konfrontiert sind.
es wirkt oft Wunder, ihnen jetzt mit ei-
ner extra portion empathie und gnade
zu begegnen!
GotteS GeGenWArt hör- unD erLebbAr mAchen
gab es beim letzten Weihnachtsgottesdienst
etwas, das ich hätte anders machen sollen?
Absolut. Habe ich mir von machen Mitgliedern
des Teams gewünscht, dass sie bestimmte
dinge anders gemacht hätten? natürlich.
entscheidend ist, aus diesen erkenntnissen zu
lernen und die gleichen Fehler beim nächs-
ten Mal zu vermeiden. Wenn ich an unser
großes Team denke, an seine erstaunliche
Kreativität und enorme einsatzbereitschaft,
bin ich unglaublich stolz! Wir haben in einer
großen gemeinschaft etwas Wunderbares
für unsere gemeinde und ihre – oft glaubens-
fernen – Freunde geschaffen: die gegenwart
gottes war hör- und erlebbar. das war uns
der ganze einsatz wert!
2013 veranstaltete die Willow Creek Community Church
11 identische Weihnachtsgottes dienste, die von 75.000
Menschen besucht wurden. um die zahlreichen gottes-
dienste zeitlich überhaupt unterbringen zu können, fanden
die ersten von ihnen bereits am 21. dezember statt.
die planungen der Weihnachts gottesdienste beginnen
bereits im Juni. passend zum Thema werden ein Büh nen-
bild entworfen, Computeranimationen und detailzeich-
nungen für technische Anforderungen erstellt, bevor
die Konstruktionsphase beginnen kann.
DeN WeihnAchtSGotteSDienSt IM TeaMWORk eNTWIckeLN
todd Elliot ist bei den gottes-
diensten der Willow Creek- gemeinde
›Technical director‹. Auch beim
leitungskongress 2016 in Hannover
wird er diese Aufgabe ausüben.
18 KoluMne
zWEiFEl hat GrÜndE – GlauBE auCh
AleXAnder gArTH
Auf seine umfrage »Was ist Ihr Hauptzweifel am Christentum?« erhielt
Alexander garth überraschende Antworten. In seinem Buch bringt er die
Zweifel vieler postmoderner Menschen auf den punkt – ebenso wie die
guten gründe, trotzdem an gott zu glauben. sein lebendig und in vielen
passagen humorvoll geschriebenes Buch regt zum nachdenken an, pro-
voziert – und ermutigt, das Wagnis des glaubens einzugehen.
sCM Hänssler
256 seiten
€ 14,95
die Medienwissenschaftlerin elisabeth noelle-neumann entwickelte
in den 1970er-Jahren die Theorie von der schweigespirale. Jeder
Mensch sucht unbewusst nach Übereinstimmung mit seiner umwelt.
er will Teil einer gemeinschaft sein, in der er anerkannt und akzep-
tiert wird. darum sind seine inneren Antennen darauf ausgerichtet,
welche Überzeugungen und Verhaltensweisen Anerkennung finden
und welche abgelehnt werden. um nicht zurückgewiesen und sozial
ausgegrenzt zu werden, passen wir uns an die herrschende Meinung
an und unterdrücken Verhaltens- und denkmuster, die in unserem
sozialen umfeld nicht gut ankommen. Man kann das besonders
deutlich bei Jugendlichen beobachten. sie stehen tausend Ängste
aus, wenn sie in eine neue gruppe kommen, zum Beispiel in eine
neue Klasse, ein sportteam, eine Jugendgruppe. sie fragen sich:
Werde ich akzeptiert? Welche Verhaltensweisen gelten hier als
cool? Habe ich die richtigen Klamotten an? Bei erwachsenen ist das
nicht anders, nur differenzierter. Wir beobachten genau, welche
Werte und normen das Klima bestimmen und spüren ein unwohl-
sein, wenn wir davon abweichen. Aus Angst, ins gesellschaftliche
Abseits zu geraten, schweigen wir lieber oder passen uns an, zu-
mindest nach außen.
Hier setzt der Mechanismus ein, dem die schweigespirale ihren
namen verdankt. Weil die sich durchsetzende Meinung immer brei-
tere Anerkennung findet, wird die andere Meinung aus Angst vor
sozialer Ächtung immer seltener geäußert. Menschen, die der Über-
zeugung sind, dass sich ihre Meinung im Aufwind befindet, bekennen
sich eher öffentlich als diejenigen, die annehmen, mit ihrer Meinung
zu einer schwindenden Minderheit zu gehören. dadurch beschleunigt
sich der Minderheitenstatus derer, die weniger populäre Ansichten
vertreten. die Minderheitenfraktion verfällt in schweigen aus Furcht
vor sozialer Isolation.
Fast in allen sozialen gruppen befinden sich bekennende Christen
in der Minderheit: schule, Kollegen, sportgruppe, studium, Feuer-
wehr, ja oft auch im Freundeskreis und in der eigenen Familie. die
meisten Christen leben in einem umfeld, das den christlichen glauben
ablehnt oder zumindest nur oberflächlich kennt. gläubige werden
mit den vielfältigsten gründen konfrontiert, die gegen den glauben
aLeXaNDeR GaRTH Die SchWeiGeSPirALe
»Der alte Konsens ist aufgelöst. Wer glaubt, muss sich
rechtfertigen.«
sprechen. und oft sind die gegner des glaubens argumentativ besser
gerüstet als die Befürworter. der alte Konsens, dass alle irgendwie
kirchlich oder zumindest religiös sind, ist aufgelöst. Wer glaubt,
muss sich rechtfertigen. er wird mit dem Versagen der Kirche in
der geschichte konfrontiert, mit Argumenten der naturwissenschaft,
der Toleranz der postmoderne, der religionswissenschaft oder der
emanzipation.
Menschen, die ihren glauben nicht verstecken, erleben, wie sie belä-
chelt, beneidet, gemieden, bekämpft, toleriert, ausgegrenzt, hinter-
fragt werden. Viele Christen ziehen es vor, über ihren glauben zu
schweigen. Wer hat schon lust, für einen spinner gehalten zu werden?
Ich kann die Angst von gläubigen vor schwierigen diskussionen
verstehen. Ich selbst bin es leid, mich ständig zu den Fehlern der
Kirche in der geschichte äußern zu müssen. Man kann mich nachts
wecken und fragen:
»Was hat man gegen das Christentum?« Ich würde im Halbschlaf
drei Worte murmeln: »Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverfolgung.« obwohl
ich argumentativ gut gerüstet bin, fehlt mir oft die Motivation, die
eigentlich immer gleichen Themen zu besprechen. Ich sehne mich,
wie andere Menschen auch, nach Harmonie und Akzeptanz. umso
mehr leuchtet es mir ein, dass viele Christen, die in ihren Überzeu-
gungen unsicher und in ihrem Wissen schwach sind, diskussionen
lieber aus dem Wege gehen. nicht nur aus Furcht, abgelehnt zu
werden, sondern auch aus Angst, eine diskussion zu verlieren und
als religiöser depp dazustehen. Zu einer Minderheit zu gehören,
produziert schweiger und Zweifler. Viele werden stark verunsichert
in ihrem glauben, denn die Argumente der glaubenskritiker klingen
durchaus plausibel. Man braucht schon starke Überzeugungen, damit
die eigenen positionen nicht aufweichen in der Flut der gegen-
argumente.
deshalb ist es mehr denn je nötig, die eigenen Zweifel besser kennen-
zulernen und vielleicht zu überwinden. es geht aber auch darum,
die Zweifler besser zu verstehen und mit ihnen kompetent über
glauben und Zweifel zu reden.
Foto
: Ale
xan
der
gar
th
19ReINGeLeSeN
wEltbEwEgErschluss mit dem Gefühl der machtlosigkeit – ideen können uns und die Welt verändern! diese hier sind einfach großartig: sechs einfache ideen, die eine große Wirkung entfalten. Jeder Einzelne kann im kleinen Großes bewirken und das leben für viele menschen lebenswerter gestalten.
wassEr marschErFindEr: Benjamin Adrion vivaconagua.org
idEE: der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sani-
tärversorgung ist ein Menschenrecht. nach schätzun-
gen leben jedoch weltweit ca. 768 Mio Menschen ohne
Zugang zu einer verbesserten Wasserquelle und über
2,5 Mrd Menschen haben keine sanitäre grundversor-
gung. gegen diesen Missstand setzt sich die organisa-
tion VIVA CON AGUA ein – mit ganz unterschiedlichen
aufrundEn bittE!ErFindEr: Christian Vater deutschland-rundet-auf.de
idEE: Zwei Worte, gesprochen von 50 Mio Menschen
an 40.000 Kassen in deutschland, haben bisher eine
spendensumme von über 2,5 Mio euro zustande
gebracht: »aufrunden, bitte!« durch die
spendengelder werden sozial benachteiligte
kinder in deutschland unterstützt. In jeder
sekunde runden zwei deutsche auf, z.B.
bei penny, netto oder Kaufland. Auf der
Aktionswebsite kann man teilnehmende
Filialen in der umgebung ermitteln, sich
über die geförderten projekte informieren
und einen spendenticker verfolgen.
Ein-dollar-brillEErFindEr: Martin Aufruht eindollarbrille.de
idEE: Circa 150 Mio Menschen brauchen
weltweit eine Brille, können sich aber keine
leisten. klar sehen zu können, schafft mög-
lichkeiten für Bildung, unabhängigen lebens-
unterhalt und hilft ihnen wieder am gesell-
schaftlichen leben teilzunehmen. die ›one-
dollar-Brille‹, aus einem hautverträglichem
Federstahldraht-gestell und bruchresisten-
ten polykarbonat-linsen, ist in 25 verschie-
denen stärken zu haben und mit bunten
perlen individualisierbar.
die produktion dieser preiswerten Brille
läuft in Werkstätten vor ort. durch
die Ausbildung von Fachkräften in Her-
stellung und Verkauf, werden lokale
Arbeitsplätze geschaffen und exis-
tenzen gesichert. Momentan küm-
mert sich das Team verstärkt
um den Ausbau, um in 9 ländern
große Mengen produziren zu
können. Ca. 4000 Brillen wur-
den in pilotversuchen bisher
verteilt. Zukunftig soll jede Bie-
ge einheit 50.000 Brillen
im Jahr herstellen.
400 tsd
€2,5 mio
4 tsd
20
Ein litEr lichtErFindEr: Alfredo Moser aliteroflight.org
idEE: etwa 3 Mio Menschen leben auf den philippinen ohne licht in
fensterlosen gebäuden. der brasilianische Mechaniker Alfredo Moser
hatte während eines längeren stromausfalls die erhellende Idee zur
Beleuchtung seiner dunklen Werkstatt: eine plastikflasche mit
schraubverschluss, Wasser, 10ml Bleiche, salz und Klebstoff. die ge-
füllte Flasche wird durch ein passendes loch im dach gehängt, so dass
der obere Teil von der sonne angestrahlt wird, und der untere nach innen
hängt. der versiegelte deckel und das salz vermindern die Verdun-
stung, die Bleiche verhindert das entstehen von Mikroorganismen.
die mischung in der Flasche streut das licht tagsüber durch den
ganzen raum, mit der leuchtkraft einer 60-Watt-Glühbirne. dieser
›liter licht‹ hält mindestens 2 und bis zu 10 Jahren. Auf grund
der Materialien, die für alle kostenlos oder billig verfügbar sind
und die einfache handwerkliche Installation wurden bis April
2014 schon eine halbe Million ›lichtflaschen‹ auf den philippinen,
in Kolumbien, Kenia, Indien und Indonesien angebracht.
Ansätzen: Bildungsprojekten, einem netzwerk mit
raum für individuelles engagement, mit Aktionen, so-
cial Business und WAsH-projekten.
eine Aktion ist z.B. das sammeln und spenden von
Pfandbechern auf musikfestivals, wodurch 2013 insge-
samt 120.000 € zusammen gekommen sind. Bis heute
konnte der Verein schon mehr als 400.000 Menschen
den Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen
und schulungen ermöglichen.
hucKEpäcKchEnErFindEr: simon Berry colalife.org
dr. Christoph Benn willowcreek.de/magazin/lastmile
idEE: laut WHo haben in Afrika fast 50% der
Menschen keinen gesicherten Zugriff auf lebens-
wichtige Arzneimittel. Aber fast überall auf der
Welt bekommt man eine Coca-Cola. die Idee
von simon Berry (Colalife): mit hilfe der logistik
des Großkonzerns werden in den zwischenräumen
der Getränkekisten medikamente zu den men-
schen in die hintersten Winkel der Erde trans-
portiert. Mittlerweile konnte die lieferzeit von
Medikamenten dank des projekts (last Mile)
deutlich verringert werden – in Tansania braucht
der nachschub statt 30 jetzt nur noch 5 Tage.
diese entwicklungen haben dazu geführt, dass
20 Mio Menschen zum ersten Mal in ihrem leben
einen gesicherten Zugang zu Medikamenten
haben.
tütEntoilEttE ErFindEr: Anders Wilhemson peepoople.com
idEE: laut unICeF haben 2,6 Mrd Menschen weltweit keinen Zugang zu hygienischen
sanitäreinrichtungen. 3,5 Mio Menschen sterben jedes Jahr an durchfallerkran-
kungen, besonders Kinder. der schwede Anders Wilhelmson entwickelte daraufhin
peepoo: eine auf den ersten Blick unscheinbare Tüte, die es in sich hat. alle
menschlichen ausscheidungen werden innerhalb weniger Wochen durch eine che-
mische mischung in dünger verwandelt – ganz ohne Wasser – und zersetzen sich
innerhalb eines Jahres rückstandsfrei. die Tütentoiletten erfahren eine hohe Akzeptanz
und werden für 3 Cent pro stück von Frauen in Armenvierteln verkauft. Besonders in
schulen und slums, aber auch in Flüchtlingslagern kommen sie zum einsatz. In Kenia
gibt es bereits über 10.000 aktive nutzer.
20 mio
10 tsd
1/2 mio
21
Bill Hybels: Jemand, der dich gut kennt, sagte mir, du seiest eine der natürlichsten Führungspersonen, die es gibt. Woran liegt das?
Jeffrey Immelt: danke Mutti (lacht).
Meine eltern haben mir immer vermittelt:
du schaffst das! ganz gleich was es war.
daher habe ich mich vor nichts gefürchtet.
Auch nicht davor, für das gerade zu stehen,
was nicht geklappt hat. daraus ist eine ge-
sunde Mischung aus selbstbewusstsein und
selbstvertrauen entstanden.
Als du nach deinem Studium als nor-maler Angestellter bei GE begonnen hast, hattest du da einen Plan, wie du dich von den übrigen 300.000 Ange-stellten absetzen wolltest, um eines Tages Chef von GE zu werden?
natürlich nicht. Mein Ziel war, mich in 5 bis
10 Jahren zu einem guten Manager zu ent-
wickeln. In einem unternehmen vorwärts
zu kommen, hat – neben glück – auch viel
mit den eigenen Kollegen zu tun: Man muss
sich deren Achtung und Vertrauen verdie-
nen. sie spüren, ob man eher ein gebender
oder nehmender ist.
Du bekamst von deinem Vorgänger Jack Welch einst den Auftrag, eine Sparte von GE zu retten, die ständig Negativ-Schlagzeilen lieferte. Keine leichte Aufgabe.
Ich war 32 Jahre alt. diese Aufgabe hat
maßgeblich dazu beigetragen, dass ich das
selbstvertrauen entwickelte, mit dem ich
die heutige Verantwortung schultern konnte.
Wir hatten ende der 1980er Jahre in unserer
Haushaltsgeräte-sparte einen Kühlschrank-
Kompressor entwickelt. und nahezu 100%
der Kompressoren gaben rasch den geist
auf! Ich sollte die service-Abteilung mit
7.000 Angestellten leiten, die für die repa-
ratur und neuentwicklung dieser geräte
zuständig war. Vom gesamten Führungs-
personal habe ich damals verlangt zu lernen,
wie man diese Kompressoren repariert –
mich eingeschlossen. Wir gingen also zu
den Kunden und saßen mit unserem Werk-
zeug auf dem Küchenfußboden, während
das schmelzende eis aus dem Kühlschrank
lief. da lernt man demut. Zugleich hatte
ich die Führungsetage von ge im nacken,
die das problem schnell aus der Welt haben
wollte.
Sicher eine wichtige Erfahrung, wie man mit Druck umgeht.
Allerdings. Ich sage heranwachsenden
Führungspersonen immer: du solltest nicht
unbedingt Krisen verursachen, aber du
musst wenigstens mal Teil einer Krise ge-
wesen sein.
Weshalb?
Weil wir das leitungspotenzial einer person
nicht einschätzen können, wenn er oder sie
nur in einem optimalen setting gearbeitet
hat, also nur eitel sonnenschein herrschte.
GeNeRaL eLecTRIc-cHeF JeffreY immeLt IM GeSPRäcH
General Electric (GE) ist mit 146 Milliarden Dollar Umsatz und 300.000 Mitarbeitern der größte Mischkonzern der Welt. Seit 2001 leitet Jeffrey Immelt das in 170 Ländern vertretene Unternehmen. Beim diesjährigen Leadership Summit in der WillowGemeinde in Chicago sprachen Bill Hybels und Immelt, die sich persönlich gut kennen, über seinen Führungsalltag. Ein Auszug.
»Führung hat ein
Verfalls- datum«
LeaDeRSHIP SuMMIT22
erst wenn es mal hart auf hart kommt, weiß
man, wie es um eine leitungsperson, einen
Mitarbeiter oder um die Kultur eines Teams
wirklich bestellt ist.
Kurz nachdem du Chef von GE wurdest, geschah der Terroranschlag vom 11. September. Flitterwochen gab es für dich nicht.
die Tragödie geschah vier Tage nach meiner
Amtseinführung. sie hatte enorme Auswir-
kungen, auf jeden Bereich unsres unterneh-
mens. Wobei ich die Folgen für ge nicht
gleichsetzen möchte mit dem enormen
schmerz, den die Betroffenen erleiden
mussten. seitdem leben wir in einer unbe-
rechenbaren Zeit. nicht nur in unserer
Branche. Häufig höre ich von Führungsper-
sonen, dass sie sich nach der früheren,
relativ stabilen Zeit zurücksehnen. das ist
unsinn. niemand kann zur ›guten alten
Zeit‹ zurückkehren. gute Führungspersonen
schauen nach vorne. sie sehen und akzep-
tieren die Welt so, wie sie ist – und finden
einen Weg, wie man unter den jetzigen ge-
gebenheiten seinen Auftrag erfüllt. Trotz
vieler unwägbarkeiten gibt es immer und
überall Chancen. Man muss nur gezielt da-
nach Ausschau halten.
GE hat ein eigenes Führungstraining-Center, in dem ihr eure eigenen Nachwuchskräfte schult. Warum ist dieser Ort so wichtig für GE?
Führung hat ein Verfallsdatum. Auch wenn
sich bestimmte grundlagen wie leistungs-
und Veränderungsbereitschaft oder Integri-
tät nicht ändern, ändert sich doch die Art,
wie geführt werden muss. das Jahr 2014
unterscheidet sich sehr von 2004 oder
1994. Man muss sich als leitungsperson
den veränderten gegebenheiten anpassen.
die alten Methoden greifen nicht wie früher.
Führung und unternehmenskultur sind für
uns keine notwendigen Übel – sie sind für
die strategische Ausrichtung und die errei-
chung der Ziele absolut entscheidend.
Auch Umstrukturierung ist für GE kein rotes Tuch.
große unternehmen mit einer langen ge-
schichte laufen schnell gefahr, sich in ihrer
geschichte zu verfangen. Alle 10, 15 Jahre
muss man daher den ganzen laden mal auf
den Kopf stellen und wieder neu zusammen-
setzen. sonst wird das gesamte system
antiquiert und wirkungslos. einfach weil sich
die Welt um uns herum so rasant verändert.
Stell dir vor, du hast viel Zeit, Geld und Energie in einen leitenden Mitarbeiter investiert. Plötzlich kommt er in dein Büro und sagt: Ich werde GE verlassen und bei einem anderen Unternehmen arbeiten. Wie fühlst du dich?
Man verabscheut einen Menschen nie tiefer
als in den ersten 15 Minuten, nachdem er
seine Kündigung eingereicht hat (lacht). Auf
der anderen seite: Wir bilden unsere leute
ja dahingehend aus, dass sie selbstvertrauen
entwickeln. sie sollen so gut sein, dass sie
jederzeit woanders einen Job erhalten könn-
ten. Wenn unsere Angestellten den eindruck
hätten: woanders hätte ich keine Chance,
wäre das kein gutes Zeichen für unsere Mit-
arbeiterentwicklung.
Bei welcher Eigenschaft sagst du: Dieser Mitarbeiter hat Potenzial, den will ich unbedingt im Unternehmen behalten?
Bei der Bereitschaft offen die eigene Meinung
zu vertreten – auch wenn andere anderer
Meinung sind. Also die Haltung, das system
auch mal zu hinterfragen.
Und bei welcher Eigenschaft sagst du: Wenn sich die nicht ändert, müssen wir getrennte Wege gehen?
Wenn sich jemand ständig dafür rechtfer-
tigt, weshalb die dinge nicht so gelaufen
sind wie sie hätten laufen sollen. Wenn je-
mand immer wieder nach entschuldigungen
sucht, ist das für mich ein Zeichen: dieser
Mitarbeiter will und wird nichts lernen.
Weil seine Ausflüchte es verhindern.
Vielfalt im Unternehmen ist dir wichtig. Weshalb?
Weil alle Menschen – unabhängig von ge-
schlecht oder Hintergrund – gute leistung
erbringen können. Wenn in einer organisa-
tion die Angestellten alle sehr ähnlich sind,
kaum Vielfalt vorhanden ist – auch in lei-
tungspositionen – ist das ein Code für:
Hier zählt nicht Kompetenz, sondern ob du
so bist wie wir! es stimmt einfach nicht,
dass nur Menschen mit weißer Hautfarbe
und männlichem geschlecht die besten
Ideen haben.
Um es diplomatisch auszudrücken: Deine Frau geht häufiger zum Gottes-dienst als du. Wenn du dann mal mit-gehst – was erhoffst du dir vom Gottes-dienst?
Als Führungsperson steht man ständig im
scheinwerferlicht. selbsterkenntnis und
selbsterneuerung ist daher für mich sehr
wichtig. das erhoffe ich mir. und ich genie-
ße es, dass mal jemand anderes redet als
immer nur ich.
• Konferenzteilnahme
• EinblickehinterdieKulissen
der Willow-gemeinde
• interessanteBegegnungen
• beeindruckendesSightseeing
• ReisemitdeutscherÜbersetzung
info & anmeldung:
www.willowcreek.de
reise zum Leadership summit 2015 in ChiCago1. – 8. AUGUST 2015 WILLOW CREEK-GEMEINDE
23LeaDeRSHIP SuMMIT
GErold VorländEr | BERLINER STADTMISSION
WIe uNS ein mutiGer DiALoG JenSeitS unSerer Komfort-Zonen veRäNDeRN kaNN
Mission heute: erkenntnisse und AufbruchWie kann der christliche glaube heute so bezeugt, d.h.
gelebt und verkündigt werden, dass Menschen, denen
Kirche und glaube fremd ist, Interesse bekommen?
diese Frage erscheint mir heute zentraler und aktueller
denn je. Auf den ersten Blick scheint sie wenig spek-
takulär, doch bei näherem Hinsehen erkenne ich große
Herausforderungen, auf die wir in unseren Kirchen und
gemeinden bisher offenbar kaum vorbereitet sind.
dabei wurde in den zurück liegenden Jahren so viel
energie, sorgfalt und Kreativität auf die missionari-
schen Herausforderungen in Mitteleuropa verwandt:
studien über Kirchenmitgliedschaften, die es im angel-
sächsischen raum übrigens schon seit langem gibt,
erfassen nun auch im deutschen Kontext die positio-
nierung der evangelischen Kirche und ihres umfeldes.
Kirchliche ›Impulspapiere‹ machen den umstrittenen
Missionsbegriff auch für die landeskirchen wieder
›hoffähig‹. Zahlreiche Kongresse und seminare, aber
auch Fortbildungen für leiter oder Maßnahmen zur ent-
wicklung von Visionen und leitbildern beschäftigten
sich mit dem Thema Mission. All das hat zweifels ohne
auch die Kompetenzen von beruflichen sowie ehren-
amtlichen Mitarbeitern geprägt und gefördert.
so kommen Menschen und strukturen in Kirchen und
gemeinden in Bewegung, hier und da beobachten wir
erfreuliche Aufbrüche und Veränderungen. Manches
kreative, kraftvolle Missionsmodell zeigt Wirkung –
nachahmer sind willkommen! An vielen orten haben
Menschen, die mit dem glauben bislang wenig anzu-
fangen wussten, durch ganz praktische Handreichun-
gen die gemeinde als ort erlebt, an dem Christsein
konkret wirkt.
der Prozess stockt: MissionArische iMPulse ohne breitenwirkung Was fehlt also? Ich werde trotz aller Mut machenden
und inspirierenden Beispiele den eindruck nicht los,
dass der prozess eines ›Wachsens gegen den Trend‹
an vielen stellen gehemmt ist. ein wichtiger grund da-
für dürfte sein, dass viele innovative Ideen und Wege
zu den Menschen, die auch beim diesjährigen Willow
Creek leitungskongress in leipzig wieder vorgestellt
wurden, noch nicht ›an der Basis‹ und damit in der
Breite angekommen sind. Auch die besten praxismo-
delle werden immer nur in dem Maß wirken, in dem sie
tatsächlich umgesetzt werden. ein positives gefühl der
ermutigung während und kurz nach einem Kongress
reicht sicher nicht aus. Immerhin arbeitet beispiels-
weise Willow Creek deutschland inzwischen an einer
nachhaltigen und vor allem alltagstauglichen Veranke-
rung von Kongress-Impulsen.
Ich stelle mir dennoch die Frage, ob das spektrum der
Verantwortlichen und der erreichten Menschen nicht
immer noch viel zu schmal ist. die meisten Angebote
sind auf sehr kleine Bevölkerungssegmente ausgerichtet,
in denen man ein gewisses ›Bekehrbarkeits-potenzial‹
„Wer zum Glauben einlädt,… …muss den
unglAuben
verstehen!“
24 neTZWerK
vermutet – also ›gemeindeverwandte‹ lebensformen,
die eine gewisse Vertrautheit zur eigenen und bekannten
situation aufweisen. dort stehen folglich das gemein-
schaftserlebnis, religiöse erfahrungen, die Arbeit für
Familien und – inzwischen auch im missionarischen
Bereich vermehrt – diakonische Hilfsangebote für Be-
dürftige im Fokus.
die herAusforderung: VertrAute wege VerlAssenMissverstehen sie mich nicht: das alles ist ausgespro-
chen wichtig und entspricht dem evangelium von Jesus
Christus. doch aus der perspektive der Berliner stadt-
mission rücken noch andere dringliche und herausfor-
dernde Themen ins Blickfeld:
Wie machen wir das evangelium für Menschen inter-
essant,
•die ein höchst flexibles Lebenskonzept haben (weil
sie keine Familien haben und auch nicht auf der suche
nach einer ›Heimat‹ sind)?
• dieSinnsuchendsind,auchwenndasZielihrerSuche
nicht zwingend eine gemeinschaft oder eine ›Hei-
mat‹ ist?
• diezur›neuenBohème‹gehören,alsospontan,expe-
rimentell, künstlerisch sind und die international und
global eingestellt sind (in Berlin ist das ein rasant stei-
gender Anteil der Bevölkerung)?
• diemitihrenintellektuell-atheistischenÜberzeugungen
ernst genommen sein wollen (konstruktiv-kritische
Auseinandersetzung mit dem neuen Atheismus)?
• diesichsozialengagierenwollenundgleichzeitig›das
Christentum‹ skeptisch beurteilen, wobei sie vielfach
Jesus Christus nicht oder kaum kennen?
daraus ergibt sich die Frage für viele bestehende, durch-
aus lebendige gemeinden, ob sie sich dieser Herausfor-
derung stellen wollen: Möchten sie ihre Komfort-Zonen
verlassen, um in diesem engeren sinne missionarisch tätig
zu werden? das geht weit über die Frage der Methodik
und des Milieu-Zugangs hinaus. es kann nicht allein darum
gehen, ein paar weitere Kommunikations- oder Anspra-
che-Wege zu entwickeln, um auch diesen Menschen
unsere Botschaft nahe zu bringen!
ein neuer AnsPruch: den Menschen indiViduelle, releVAnte Antworten liefernIm Kern offenbart sich in der aktuellen situation eine
theologische Herausforderung. sie wird nach meiner
einschätzung in der Breite noch kaum wahrgenommen,
bestenfalls im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung
unterschiedlicher glaubenskurse mit ihren spezifischen
Fragestellungen für Kirchenfremde. die schwierige situa-
tion der Kirche einschließlich ihrer missionarischen
Bemühungen spiegelt sich heute in ihren nach außen
kommunizierten Theologien, die kaum in der lage sind,
den Menschen verständliche und vor allem relevante
Antworten zu geben.
25NeTzWeRkrigati o Sti ft ung gGmbH Carl-Benz-Straße 2 I 57299 Burbach I Deutschland
Peter Güthler
Alles Liebe
Broschiert, 152 Seiten, 20 x 27 cm
ISBN 978-3-95790-013-5Best.-Nr. 682 013
EUR 12,95
www.rigatio.com
Der Bibelkurs zum Thema Nr. 1!Neben den Fragen, wer in deinem Leben das Sagen hat und wie du eine „gute Partie“ wirst, geht es in diesem Kurs um das Wesen der Liebe, sexuelle Reinheit, Gottes Führung und die Wahl des richtigen Partners.
Zusatz- material
online
K
Kurs- und Studienmaterial
willow04_14.indd 1 23.10.14 08:29
derzeit liegt bei den meisten Überlegungen zum missio-
narischen Auftrag der schwerpunkt auf der Kybernetik
(also der lehre von gemeindeaufbau und organisati-
onsentwicklung). Aber wie steht es mit der Weiterent-
wicklung der Homiletik und der systematik, also der
predigt- und glaubenslehre?
Wir sollten uns ernsthaft und gründlich mit den Fragen,
Vorurteilen und urteilen der Kirchenkritischen befassen,
und genauso mit der Ahnungslosigkeit derer, die in ei-
nem atheistischen umfeld aufgewachsen sind. An vielen
orten erlebe ich die kirchliche unfähigkeit, diese phäno-
mene wahrzunehmen, ernst zu nehmen – und glaub-
würdige Antworten zu finden.
APologetik: definitionen iM wAndel der zeitneue Formen der Zuwendung zu Bedürftigen (diakonie)
und räume der Begegnung (gemeinde) können aus
theologischer sicht die Verkündigung des evangeliums
nicht ersetzen, sondern bestenfalls flankieren und vor-
bereiten. Im Aufsatzband ›das missionarische Mandat
der diakonie‹ erinnert ulrich laepple daran, dass schon
gerhard Füllkrug im Anschluss an Wichern 1916 die
»Apologetik« als »Auseinandersetzung mit den geistigen
Strömungen der Gegenwart« gefordert hat.(1 ) Apologetik
ist demnach die »Notwendigkeit, eigene Überzeugungen,
Handlungsweisen usw. gegenüber anderen […] zu plausibi-
lisieren«.(2)
Allerdings ist dieser Begriff ähnlich dem des ›Missiona-
rischen‹ in Misskredit gekommen, denn er hat den Bei-
geschmack des eifernden: In den 20er Jahren des vorigen
Jahrhunderts wurde die missionarische Apologetik als
eine Aufgabe verstanden, um »die Absolutheit und Ein-
zigartigkeit des Christentums unter den ›niederen‹ und
›höheren‹ Religionen zu rechtfertigen und zu verteidigen«.
daraus wurde unter der Hand eine »missionarische Po-
lemik«.(3)
Mit polemik aber lässt sich keiner gewinnen. In klarer
Abgrenzung dagegen muss man deshalb heute Apolo-
getik verstehen als Kunst einer dialogischen Theologie,
die die Anfragen der gegenüber ernst nimmt und in einer
ihnen verstehbaren Weise zu beantworten versucht.
›Verstehbare Weise‹ meint weit mehr als die reine
sprachform und das verwendete Vokabular: denk-
strukturen, Fragen und einstellungen sollen von uns in
der Tiefe ernst genommen werden. die Verkündigung
„es geht um tragfähige Antworten, die den komplexen fragen der Menschen von heute inhaltlich standhalten!“26
Bitte fordern Sie unsere Reiseprospekte kostenlos an!Bittee ffoorddern Sie unsere RReiisseepprroosppekte kostenlos an!
Im Kloster 33 • D - 72218 Wildberg-Sulz am EckTel. 07054-5287 • Fax 07054-7804
e-mail: [email protected] • www.schechinger-tours.de
ToursSCHECHINGER Walter Schechinger
SCHECHINGERToursMit Schechinger-Tours nach Israel
Israel-ReiseMit Georg Terner (Bad Liebenzell), Walter und Marianne Schechinger
(Wildberg-Sulz am Eck)vom 15.02.2015 – 22.02.2015
Israel-FrühlingsreiseMit Wolfgang und Sieglinde Wangler
(Pfalzgrafenweiler), Walter und Marianne Schechinger
(Wildberg-Sulz am Eck)vom 08.03.2015 – 15.03.2015
Israel-OsterreiseMit Johannes Vogel (Bibel-Center Breckerfeld),
Walter und Marianne Schechinger (Wildberg-Sulz am Eck)
vom 29.03.2015 – 09.04.2015
Israel-Festreise-Pfi ngstenMit Georg Terner (Bad Liebenzell),Walter und Marianne Schechinger
(Wildberg-Sulz am Eck)vom 26.05.2015 – 07.06.2015
Israel-Erlebnisreise„Wüste, Meer und mehr“
Mit Hanna und Arno Backhaus (Calden),Markus Schechinger
(Wildberg-Sulz am Eck)vom 02.08.2015 – 13.08.2015
Israel-ErlebnisreiseMit Pastor Dr. Christoph Schrodt (FeG Böblingen) und Markus Schechinger (Wildberg-Sulz am Eck)
vom 28.08.2015 – 08.09.2015
Israel-JubiläumsreiseMit Georg Terner (Bad Liebenzell),Walter und Marianne Schechinger
(Wildberg-Sulz am Eck)vom 31.08.2015 – 11.09.2015
Schechinger_14-10-16_Anzeige_CHRISTSEIN HEUTE_103x297mm.indd 1 16.10.2014 14:10:16
muss sozusagen in die ›denke‹, die uns begegnet, hinein-
wachsen. gleichzeitig verwickelt sich die Apologetik
nicht in defensive rückzugsgefechte, sondern sucht im
direkten gespräch offensiv die Berührungspunkte und
schnittpunkte – aber auch die relevanten unterschie-
de, die zur Klärung anstehen. eine so verstandene dia-
logische Apologetik ist an verständlicher erklärung und
gründlichem Verständnis interessiert, niemals an Über-
redung! Weil Jesus selbst den Menschen in seinem um-
feld auf diese Weise begegnet ist, ist richtig verstande-
ne Apologetik praktizierte nachfolge!
breite kirchliche PrAxis: Überreden stAtt zuhören davon scheinen wir noch meilenweit entfernt. gerade
in missionarisch ausgerichteten gemeinden begeg ne
ich immer wieder einer Verkündigungsform, die durch
die sprache und die dahinter liegenden denkweisen
noch immer mit überalterten Mustern und Methoden
zu überreden versucht. Folglich werden wichtige lebens-
und glaubensfragen kaum gründlich geklärt, und die
relevanz des evangeliums wird dem Fragenden nicht
plausibel gemacht.
offensichtliche Fortschritte in der gemeindeentwicklung
täuschen mancherorts darüber hinweg, dass die Theo-
logie in ihrer apologetischen Ausprägung sehr schwach
entwickelt ist. dabei geht es um nicht mehr und nicht
weniger als um tragfähige Antworten, die den kom-
plexen Fragen der Menschen von heute inhaltlich
standhalten! nur wer bereit ist vom gegenüber auch zu
lernen, wird ihm diese Antworten auch liefern können.
Hubertus schönemann von der ›Katholischen Arbeits-
stelle missionarisches pastoral‹ in erfurt zitierte bei
der diesjährigen Tagung des ›runden Tisches evange-
lisation‹ in Berlin einen herausfordernden satz des
katholischen Theologen Klaus Hemmerle. er bringt den
theologischen Anspruch und gleichzeitig die Verlegen-
heit, gerade im missionarischen Bereich, präzise auf
den punkt:
»Lass mich dich lernen, dein Denken und Sprechen, dein
Fragen und Dasein, damit ich darin die Botschaft neu lernen
kann, die ich dir zu überliefern habe.«
lernen VoM zweifler ist kein VerrAt AM eVAngeliuM!Wir sollen also vom Zweifler, von der Kritikerin, vom
distanzierten, von der nichtchristin, von Menschen an-
derer religionszugehörigkeit lernen, um die richtige
Methode und Ausdrucksform zu treffen und um aus
dieser Begegnung »die Botschaft neu zu lernen«? die
Frage liegt auf der Hand: Verlieren wir dann nicht das
evangelium und passen es dem Zeitgeist und dem je-
weiligen gegenüber an?
das führt uns zu einer Bekenntnisfrage einer ganz eigenen
Art: suchen wir uns jene vergleichsweise einfachen
Wege, auf denen auch das missionarische engagement
letztlich nur unser bisheriges denken bestätigt und sta-
bilisiert? oder folgen wir im Vertrauen auf den Heiligen
geist solchen pfaden, die Jesus vor uns beschritten
hat: »…der es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu
sein, sondern sich entäußerte ... und den Menschen gleich
wurde« (philipper 2,6f.): Verwechselbar, missverständ-
lich, machtlos, aber erfüllt von der liebe zu den Men-
schen.
nicht ernst genoMMen: Junge erwAchsene kehren kirchen den rÜckenZum schluss noch ein Verweis auf die neue studie des
Marburger Instituts ›empirica‹ unter dem Titel: »War-
um ich nicht mehr glaube. Wenn junge Erwachsene den
Glauben verlieren.«(4) sie wirft ein helles licht auf die
große theologische Verlegenheit, über die ich geschrie-
ben habe und auf die Aufgaben, die vor uns liegen. Bei
fast allen der befragten jungen erwachsenen hingen
die gründe für ihren rückzug vom glauben nämlich
auch damit zusammen, dass ihre Fragen von den ge-
meinden entweder nicht ernst genommen oder nur
sehr unzureichend beantwortet worden waren.
da ähnliche Forschungsansätze etwa in den usA zu
völlig anderen ergebnissen kommen, müssen wir in
Mittel- und Westeuropa unsere eigenen, nicht aus an-
deren Kulturkreisen übertragbaren übernommenen
missionarisch-theologischen ›Hausaufgaben‹ machen.
und diese Hausaufgaben stehen für mich unter der
Überschrift: »Wer zum Glauben einlädt, muss was vom
Unglauben verstehen«.
APologetik Mitten iM leben – erfAhrungen Aus der PrAxis in der nächsten AusgAbesind sie neugierig geworden, wie eine solche dialogi-
sche Apologetik zu klärenden und ernstzunehmenden
Antworten führen kann? und wie oft vernachlässigte
theologische erkenntnisse durch lernende gespräche
und Begegnungen plötzlich aus der akademischen
Mottenkammer mitten ins leben rücken und ausge-
sprochen hilfreich werden? In der nächsten Ausgabe
des Willow Creek Magazins möchte ich Ihnen das an-
hand einiger dialog-Themen mit konkreten praxis-
erfahrungen näherbringen.
pfarrer GErold VorländEr ist leitender Mitarbeiter für
den schwerpunkt Mission in der Berliner stadtmission.
berliner-stadtmission.de
(1) Hrsg: Michael Herbst / ulrich laepple, neukirchen-Vluyn
2009, s.45 (2) rgg4, 1. Band, s.611 (3) rgg4, 1. Band, s.628 (4) Tobias Faix, Martin Hofmann, Tobias Künkeler, r.Brock-
haus 2014
„denkstrukturen, fragen
und einstellungen sollen
von uns in der tiefe ernst
genommen werden.“
27neTZWerK
nur eine einzige wichtige Frage: gibt es in
dieser kalten Welt da draußen jemand, der
mir helfen kann? Ihr graues gesicht blieb
lange an meiner emotionalen pinnwand
hängen. Wir hatten ja bei Willow oft genug
erlebt, wie genau solche Menschen in die
Kirche und zu Christus fanden – nämlich
durch die ›Hintertür‹ der Willow Creek-
gemeinde: ihr umfangreicher sozial-diako-
nischer Arbeitsbereich. so wurde Willow
für viele zu einem ort der Hoffnung – das
faszinierte uns!
LAnGSAme erneuerunG unD ein viSionärer AuSbLicK
rückblick ins Jahr 1998. An einem Abend
im Januar fragten wir in unsere gemeinde
hinein: Wie könnte unsere Kirche in fünf
Jahren aussehen? lasst euren Träumen
einmal freien lauf. Wir wussten, dass die
Zeit für einen solchen prozess reif war,
denn bereits seit einigen Jahren hatten wir
eine sanfte erneuerung gespürt, nachdem
es uns in den Jahren davor sehr belastet
hatte, dass kaum Menschen zu Christus ge-
funden hatten. die einführung von Alpha-
Kursen und niedrigschwellige gäste-gottes-
dienste hatten dann erste Wirkungen
gezeigt: neue Menschen waren zu uns ge-
kommen, viele von ihnen hatten sich für
eine nachfolge Jesu entschieden. und so
ließen wir unsere gemeinde am erwähnten
Abend einmal so richtig träumen und wur-
den von einer Vielzahl von Wünschen, sehn-
süchten und Vorstellungen überrascht, ja
überflutet. An jenem Abend wurde uns klar:
Wir sind bereit, in die nächste phase ihrer
erneuerung einzusteigen, und wir hatten
tatsächlich so etwas wie die seele unserer
gemeinde gespürt. In den folgenden Jahren
würden wir auf dieser erwartungsvollen
Wachstumsfreude aufbauen.
Wer kennt ihn nicht, den ruf nach Ver-änderung und Weiterentwicklung der örtlichen Gemeinde. aber wenn tat-sächlich die Entscheidung für den wirklich großen Einschnitt ansteht, siegt oft ge-nug der kleinglaube gegen das Gott-vertrauen. die FEG Winterthur (schweiz) hat gezeigt, wie es anders sein kann: so wurden radikale bauliche Überlegungen, die anfangs nur ver-ständnisloses kopfschütteln auslösten, allen äußeren Widerständen zum trotz umgesetzt: manchmal muss man das alte wegreißen, damit etwas ganz neues entstehen kann. durch unkonventionel-les handeln und eine große Portion Gottvertrauen macht eine Gemeinde ihre Visionen schritt für schritt sicht- und erlebbar.
m
ut
Z
ur
L
üc
Ke
DIe feG Winterthur veRWIRkLIcHT GROSSe (t)räume zuM LeBeN
WAS unS An WiLLoW fASZinierte
Vor uns dampfte der Kaffee in großen Be-
chern. das Ambiente des weitläufigen Foyers
der Willow Creek-gemeinde im Chicagoer
Vorort south Barrington hatte es uns an-
getan. Über den Tisch hinweg tauschten
wir rege die eindrücke aus der hinter uns
liegenden Intensiv-studienwoche aus. so
hatten roger, der Vorsitzende unserer Feg
und ich als ihr pastor Kirche noch nie er-
lebt. In uns brannte ein Feuer: das wollen
wir auch erleben, so wollen auch wir Kirche
bauen. diese entscheidung stand für uns
unumstößlich fest.
An jenem dezembertag 2005 zogen wir
später durch das gigantische Chicago und
stolperten dabei über eine Frau, die ein
schild trug: »I’m stranded« – ich bin ge-
strandet. Bei 15 grad minus gab es für sie
NeTzWeRk28
eine ganze schar von Kindern brachten un-
sere räumlichkeiten an die grenzen ihrer
Kapazitäten.
Im Jahr 2004 beschlossen wir, den Verän-
derungen baulich rechnung zu tragen, um
für noch mehr Menschen in unserem umfeld
da sein zu können. Auf dem nachbargrund-
stück sollte neben unseren bestehenden
gebäuden ein großes Auditorium mit ne-
benräumen entstehen. doch nicht immer
folgt auf eine mutige entscheidung auch
die entsprechende Bestätigung von gott:
der nachbar verkaufte das grundstück einem
türkischen Verein, und anstelle eines ge-
meinde-neubaus wurde gleich neben unse-
rem gemeindezentrum eine Moschee er-
richtet. personelle schwierigkeiten und eine
Trennung innerhalb des leitungs teams for-
derten uns zusätzlich heraus. nach diesen
schmerzhaften erfahrungen dauerte es
Monate, bis wir uns wieder neu ausgerich-
tet hatten und an unserer Vision für die
gemeinde weiter ›bauen‹ konnten. Mitten
in dieser schwierigen phase schrieben wir
unsere grundwerte und die Vision noch ein-
mal um. die neu formulierte Vision ›nöchi
Chile‹ (nahe Kirche) gab den Impuls für den
nächsten schritt: In einer leitungssitzung
wurde ein Vorschlag vorgebracht, der
zunächst verrückt erschien: Wir reißen alle
alten gebäude ab und bauen ein völlig neu-
es Begegnungszentrum auf. Zuerst erntete
die Idee nur ungläubiges Kopfschütteln – eines
der gebäude war ja noch nicht einmal 30
Jahre alt. Aber dann tauchte eine wichtige
Frage auf: Hat uns gott in diese Warte-
schleife geführt, damit unsere Vision jetzt
noch größer und weiter werden kann?
Die viSion: ein beGeGnunGS-Zentrum für Winterthur
der gedanke ließ uns nicht mehr los und
ein Traum begann gestalt anzunehmen:
Wenn wir als ›nöchi Chile‹ ein öffentlicher
ort werden wollen, dann müssen wir auch
ein öffentliches gebäude bauen! und so
planten wir auf dem papier das große Audi-
torium, kleinere gemeinderäume, eine Ka-
pelle, die 24 stunden am Tag geöffnet ist,
ein öffentliches Bistro, weiterhin eine Inter-
net-Coffee-lounge sowie räumlichkeiten
für öffentliche und kirchliche Kinderange-
bote – und schließlich einen Band-raum
mit integriertem Tonstudio. durch weitere
frei vermietbare räume würde ein Begeg-
nungszentrum für unsere stadt entstehen.
Hier sollten sich die Menschen einfach
wohlfühlen – und gern wiederkommen.
Zähe entWicKLunG unD SchmerZhAfte einSchnitte
Aus den noch eher vagen, undeutlichen Zu-
kunftsideen wurde ein Bild, das immer
deutlicher wurde. Mit der gemeindeleitung
besuchten wir die Willow-leitungskongresse,
besprachen Bücher und ließen uns immer
wieder von blühenden ortsgemeinden in-
spirieren. Bald mussten wir aus platzgründen
einen zweiten gottesdienst anbieten, und
Gottfried-Wilhelm-Lehmann-Str. 4 | 14641 Wustermark | T +49 33234 74-150 | F -145 | [email protected] | www.ebm-international.org
Besser Leben!Unsere Missionare sind Hoffnungsträger in mehr als 200 Projekten auf vier Kontinenten. Hungerbekämpfungsprogramme, medizi-nische Einrichtungen und Berufsausbildungs-programme verbessern das Leben von unzähligen Menschen.
In Sozialzentren, Kinderheimen und Schulen werden Kinder aus großer Not gerettet. Ihnen wird Jesus als ihr persönlicher Retter verkündigt. Und wir ermöglichen ihnen ein Leben in Würde.
Wo Menschen sich für Jesus entscheiden, gründen wir Gemeinden. Und diese Gemeinden sind ein christliches Zeugnis der Liebe Gottes.
Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende an EBM INTERNATIONAL dabei, das Leben vieler
Menschen spürbar zu verbessern. Vielen Dank.
Spar- und Kreditbank EFG, Bad HomburgKonto 46868 | BLZ 50092100BIC GENODE51BH2IBAN: DE 69 5009 2100 0000 0468 68Verwendungszweck: W10000
Pastor Christoph Haus(Generalsekretär)
AbStimmunG mit Dem PortemonnAie
Aber wie sollten wir uns dieses Vorhaben
leisten? nach einem Architekturwettbewerb
war schnell klar, dass wir eine zweistellige
Millionensumme investieren müssten. eine
solche summe hätte uns als Freikirche
über Jahrzehnte hinweg finanziell blockiert.
Wir diskutierten verschiedene Modelle,
doch nach und nach setzte sich die Idee
durch, dass die Finanzierung des gebäudes
durch den Verkauf von Wohnungen reali-
siert werden könnte. Wir beschlossen also,
18 der 21 Wohnungen als stockwerkeigentum
zu verkaufen, um unsere Baukosten auf
etwa ein drittel zu reduzieren. Aber wären
wir mit dem projekt nicht trotz allem hoff-
nungslos überfordert?
Als die entscheidung anstand, stimmten
die gemeindemitglieder nicht mit ihren
Händen ab, sondern mit ihren geldbörsen:
sofern in einem halben Jahr 1,5 Millionen
schweizer Franken zweckbestimmt eingehen
würden, würden wir dies als Zustimmung
für den Bau des Begegnungszentrums wer-
ten. Käme die summe nicht zusammen,
würden alle spenden ohne Abzug wieder
zurückgezahlt. das ›Abstimmungs-ergeb-
nis‹: nach sechs Monaten hatten wir 1,68
Millionen Franken zusammen!
AbriSS Der GemeinDe-Gebäu-De mAcht PLAtZ für ›GAte27‹
nachdem der startschuss gefallen war,
ging alles ziemlich schnell. Trotz der größe
des Hauses gab es seitens der nachbarn
und Behörden keinerlei Widerstände. In
kurzer Zeit rissen wir den alten Bestand ab,
und innerhalb von zwei Jahren entstand an
gleicher stelle unser ›gate27‹, wie wir das
gebäude aufgrund der nähe zum Bahnhof
nennen.
Trotz großer Freude erlebten wir die Über-
gangszeit als Herausforderung! Wie würden
wir, eine 175 Jahre alte Freikirche, diesen
paradigmenwechsel von einer recht unbe-
kannten gemeinde zu einem öffentlichen
Begegnungszentrum schaffen? die schwer-
punkte legten wir in dieser phase auf zentrale
geistliche Themen, etwa: »Wenn sich gottes
Angesicht in unserem leben spiegelt, sehen
die Menschen gott durch uns«. einmal falte-
ten wir während des gottesdienstes ein pa-
pierschiffchen. Als es fertig war, konnte
man auf dem Bug das gandhi-Zitat lesen:
»Be the change you wish to see«. Ich predigte
darüber, dass es jetzt darauf ankommt, wie
wir selbst mit dem Boot auf der andern seite
des unsicheren Flusses der Veränderung
anlegen werden: Kritisch oder mit erwar-
tungsvoller Vorfreude? ein anderes Mal ge-
stalteten wir einen gottesdienst im rohbau.
Jeder schrieb seinen namen auf einen
Backstein und sagte damit: Ich bin ein Teil
dieses Bauwerks – das ist unser neubau!
Am nächsten Tag wurden alle steine einge-
mauert.
ganz bewusst entwickelten wir die ge-
meinde in der Übergangszeit weiter und
führten eine weitere, moderne gottes-
dienstkultur mit dem namen ›Triebwerk‹
ein, die wir später in das neue Begegnungs-
zentrum mitnahmen.
breiteS DiAKoniScheS AnGebot mit neuem träGer
Im ›gate27‹ können wir unser sozialdiako-
nisches Angebot nun richtig ausbauen. der
gemeinnützige Verein ›stägetritt‹ (Treppen-
stufe) bietet heute unterschiedliche Angebote
an, ohne dass wir uns dem ›missionari-
schen generalverdacht‹ der Öffentlichkeit
aussetzen zu müssen: der stägetritt ist
orga nisatorisch und rechtlich von der frei-
kirchlichen Institution losgelöst. Angestellte
und ehrenamtliche aus der gemeinde bieten
öffentliche Angebote für Kinder (zwei unter-
schiedliche Kinderhorte, Krabbelgruppe) so-
wie für eltern (Kurse, Kleiderbörsen) an.
Ausgesteuerte Arbeitslose werden betreut,
können im Bistro sowie im Begegnungs-
zentrum in einem Teillohnsystem jobben
und werden hoffentlich den Weg ins Berufs-
leben zurückfinden.
›nöchi chiLe‹ – nAhe Kirche GAnZ PrAKtiSch
schritt für schritt entwickeln wir uns zu einer
offenen Kirche. Viele Menschen aus der stadt
besuchen das Bistro und die 24-stunden-
Kapelle. sie mieten unsere räumlichkeiten,
feiern ihre Familienfeste, veranstalten Tanz-
abende und Konzerte. unsere Freikirche
wird so zum öffentlichen raum, in dem vieles
geschieht, was mit der gemeinde zunächst
nichts zu tun hat – aber es spiegelt unsere
Vision von ›nöchi Chile‹. noch gibt es viel
zu tun, damit aus kurzen Begegnungen ver-
trauensvolle Beziehungen wachsen. Trotz-
dem sind schon in diesem Frühjahr im Alpha-
kurs so viele Menschen Christus begegnet
wie in den vergangenen Jahren nicht mehr.
seit einigen Monaten arbeiten wir intensiv
an der Formulierung einer neuen Vision:
Welche Aufträge legt uns Jesus mit den
neuen ressourcen aufs Herz? Was soll sich
für viele Menschen in Winterthur bis 2020
verändern? Im Fokus unserer Ziele werden
drei stichworte stehen: ›niederschwellige
Begegnungen ermöglichen‹, ›die nächste
generation stärken‹ und ›gottes reich in
unserer stadt und darüber hinaus multipli-
zieren‹. Warum? Weil die lokale Kirche die
Hoffnung der Welt ist und bleibt!
Wachstum zieht weitere Herausforderungen
nach sich. einige räume sind schon wieder
zu klein, doch insgesamt sind wir sehr
dankbar über die mutigen schritte in einer
schwierigen Zeit. Folgendes ist uns im rück-
blick wichtig: Trotz Krisen und Zerbruch
hielten starke Freundschaften unsere ein-
heit zusammen (das Kernanliegen Jesu in
Johannes 17). Zweitens: Wir haben an unse-
rem Traum festgehalten und werden tag-
täglich belohnt: Wir dürfen sehen, wie er
schritt für schritt wahr wird. drittens:
Wenn wir nicht weiter wussten, hat uns
gott mit überraschenden lösungen be-
schenkt. so investieren zum Beispiel drei
kompetente geschäftsleute einen großteil
ihrer Arbeitszeit kostenlos in die Kirche.
Mit ihnen und vielen weiteren engagierten
ehrenamtlichen wird jede Woche ein stück
mehr Vision Wirklichkeit.
BEat unGriCht ist pastor der Freien
evangelischen gemeinde in Winterthur.
www.feg-winterthur.ch
»vON EINER RECHT UNBEKANNTEN GEMEINDE ZUM öFFENTLICHEN BEGEGNUNGSORT!«
NeTzWeRk30
Ohne den heute 85-jährigen Theologieprofessor Dr. Gilbert Bilezikian (Dr.B) hätte es die Willow Creek-Gemeinde in South Barrington wohl nie geben. Er war nicht nur langjähriger Mentor des jungen Bill Hybels (Foto oben), sondern auch Gründungs-mitglied und theologischer Vordenker der 1975 in einem Kino gegründeten Gemeinde. Auch sein eige-nes Leben wäre wohl völlig anders verlaufen, hätte es nicht Madame Talent gegeben, die viel in das Leben des jungen Gilbert investiert hat. Dies ist ihre Geschichte, aufgeschrieben von Dr. B:
MERCI, MADAME!
Fverhungert oder erfroren waren. Die Winter in den Jahren
1941 und 1942 waren ungewöhnlich streng. Es gab fast
nichts, womit Wohnungen oder Schulen hätten beheizt
werden können. Die Erwachsenen waren ausgemergelt
und apathisch. Die Kinder hatten das Spielen, Laufen oder
Lachen verlernt. Fremde in grünen Uniformen hielten
unter ihrem verzerrten satanischen Kreuz Paraden ab.
Die schweren Stahlhelme, die Dolche an den breiten
schwarzen Ledergürteln, die rauen Stimmen und
harten Gesichter machten uns Angst. Unser Leben
war geprägt von ständiger Furcht, nagendem Hun-
ger und Hoffnungslosigkeit.
Ganz unerwartet jedoch stahl sich ein winziger
Lichtstrahl in die Dunkelheit, die uns umgab.
Und das kam so: Mein Vater bestand dar-
auf, dass ich in die Sonntagsschule der
kleinen protestantischen Kirchenge-
meinde Milton ging. Heute besteht
diese Gemeinde nicht mehr, aber
damals lag sie ganz in unserer Nähe.
Die Kirchenrituale erschienen
ohne Sinn, aber die Sonn-
tagsschule versetzte mich
in eine bunte Welt
voller Frieden und
ür einen Jungen im von den Nazis besetzten
Paris war Anfang der 1940er Jahre jeder Tag
ein Kampf ums Überleben. Hunger war unser
ständiger Begleiter, fast jeden Tag hörten wir
von älteren Menschen in unserem Viertel, die
Freundlichkeit. Wir fühlten uns wie zu Jesu Zeiten, als
auf grasbewachsenen Hügeln an einem see Hungrige
versorgt, Kranke geheilt, Kinder geliebt und stürme ge-
stillt wurden. der lehrer meiner sonntagsschulklasse
gab mir eine Bibel, die auch heute noch — fünfundsiebzig
Jahre später — auf meinem schreibtisch liegt. damals
war ich zehn, und ich las sie sehr aufmerksam. Ich ent-
deckte den gottessohn, um den es darin ging. er gewann
mein Herz und wurde schon bald mein heimlicher
Freund.
gerechtfertigt hätte. sie war unscheinbar, hatte ein
rundes gesicht und ganz glatte Haare. Jeden Tag trug
sie dasselbe: einen langen dunklen Mantel aus glänzen-
dem stoff, der vorne mit einer reihe winziger Knöpfe
geschlossen wurde, einen glockenförmigen Hut und
knöchelhohe stiefel. Irgendwie ahnte ich, dass Aufma-
chung und lebensstil aus dem neunzehnten Jahrhun-
dert stammten und wohl eher in die weit entfernte
südliche provinz passten, aus der sie nach paris ge-
kommen war, um eine stellung als Hausmädchen anzu-
nehmen.
Madame Talent lebte von einer ziemlich bescheidenen
Witwenrente. es reichte aber, um sich ein ›sixiéme‹ zu
mieten, ein Zimmer, das wohlhabende Familien zu bes-
seren Zeiten im obergeschoss ihrer Häuser für das
dienstpersonal angebaut hatten. ein oberlicht war das
einzige Fenster in dem kleinen raum. Wenn ich mich
auf einen stuhl stellte, konnte ich durch dieses ober-
licht die dächer und Kamine von paris sehen. und ganz
in der Ferne den eiffelturm.
Madame Talent hatte keine eigenen Kinder, aber uns
sonntagsschulkinder liebte sie so, wie sie wohl eigene
Kinder geliebt hätte. damals war noch der donnerstag
der schulfreie Tag in der Woche. Während andere leh-
rer sich um die Mädchen kümmerten, gingen wir mageren
Bengel zu ihr und genossen spiele, geschichten und
die kleine Mahlzeit, die Madame Talent trotz der schwe-
ren Zeiten immer irgendwo herzauberte: Brot, Kekse
oder selbstgemachte süßigkeiten. natürlich stellten wir
ihr Zimmer völlig auf den Kopf, tobten auf ihrem
schmalen Bett herum und verschlangen alles, was essbar
war.
Zu den tapferen erwachsenen, die uns unter-
richteten, gehörte auch Madame Talent. Ihr
Mann war im ersten Weltkrieg in den schützen-
gräben von Verdun gefallen. es gab eigentlich
nichts an ihr, was ihren besonderen namen
Die Sonntagsschule versetzte mich
in eine bunte Welt voller frieden
und freundlichkeit.
Ihr Geld kann mehr als Zinsen!
Die Zeit ist reif für alternative Geldanlagen
Gemeinsam für Sinn + Zinsen
7x7 Unternehmensgruppe · Plittersdorfer Straße 81 53173 Bonn · Fon: 0228 - 37 72 73 - 00 · [email protected]
• Wohnraum schaffen • Nahversorgung sichern • Schöpfung bewahren • Unternehmen fördern
Alle Infos unter
www.7x7.de
exploreBibel , Israel und Gemeinde
experience Lebensverändernde Reisen, Events & More
get connectedEinzigart ige Begegnungen mit Holocaustüber lebenden und jungen Erwachsenen
be involvedDein Dienst mit Gott
facts and newsInfos direkt aus Jerusalem
encouragementKraft aus der Gegenwart Gottes
/Arise.ICEJ.Germany
Arise ist die Initiative der ICEJ für junge Erwachsene.
www.facebook.com/ICEJ.Germany . www.ICEJ.de
32 NeTzWeRk
Zu einer Zeit, in der Hass und gewalt an der Tagesord-
nung waren, wurde mir allmählich klar, dass ich in
Madame Talent eine Quelle echter, aufrichtiger liebe
entdeckt hatte. da aber jeder jeden hasste, dauerte es
eine Weile, bis sich dieser gedanke durchsetzte. Ich
konnte mir nicht erklären, warum sie ausgerechnet
mich lieben sollte. Vielleicht hatte sie Mitleid mit mir,
weil meine Mutter einige Jahre vorher qualvoll gestorben
war. Vielleicht merkte sie, dass ich ihr unglaublich
dankbar war für das, was sie für uns Jungs tat. Wenn
sie mit mir sprach, setzte sie vor meinen spitznamen
»gros Bil«, mit dem mich damals jeder ansprach, ein
possessivpronomen: »mon gros Bil«. sie bevorzugte
mich nicht, aber ich wusste, dass uns ein Band gegen-
seitiger Zuneigung verband.
Ich beuge mich zu ihr hinunter und flüstere: »Oui, c’est
moi, votre gros Bil.« (Ich bin es doch, Ihr gros Bil). Sie ver-
sucht angestrengt sich zu erinnern, das kann ich an ihrem
Gesicht ablesen. Und plötzlich kommt das Erkennen.
Sie drückt sich an meine Brust und weint, ganz leise.
Und ich kann nur immer wieder flüstern: »Merci, merci
Madame Talent. Merci pour toujours.« (Danke. Danke für
alles).
Inzwischen begleitet Pastor Emile Figuière die übrigen
Gemeindemitglieder diskret nach draußen. Wir stehen
immer noch da. Ich schaue sie an und sage: »Madame
Talent, ich werde nie vergessen, was Sie in meiner
schwersten Zeit für mich getan haben. Ich fühlte mich
vollkommen allein und verlassen, und Sie waren meine
Rettung. Sie hatten selbst nicht viel, aber das, was Sie
hatten, haben Sie mir gegeben. Sie liebten mich, als nie-
mand sonst mich geliebt hat. Sie haben mir gezeigt, was
wahre Liebe bedeutet: Selbstlos die Not eines anderen
stillen, so wie es unser gemeinsamer Freund getan hat
und noch tut. Ich weiß noch, dass ich vor Ihren Umarmungen
zurückschreckte, weil ich mich wertlos und nicht liebens-
wert fand. Aber Sie haben nicht aufgegeben. Sie haben
dieses fremde Kind geliebt, weil Sie sich getragen wussten
von der besonderen Liebe, die Jesus einsamen Witwen
entgegenbringt. Sie waren bereit, diese Liebe mit einem
Waisenjungen zu teilen, der in einer grausamen Welt eben-
so einsam war.«
Mittlerweile weinen wir beide. Ihre Hände liegen zitternd
auf meinen Schultern. Sie will etwas sagen, bringt aber
kein Wort heraus. Ich sage: »Wenn wir Jungs uns einmal
daneben benahmen, riefen Sie: ‚Sich um euch zu kümmern
ist, als würde man Brotstückchen in einen Fluss werfen.’
Und damit hatten Sie vollkommen recht. Aber nach vielen
Jahren begegnet Ihnen eines dieser Brotstückchen wieder.
Aus tiefstem Herzen möchte ich Ihnen für das danken, was
Sie mir beigebracht haben. Danke, dass Sie so viel von
sich selbst in mich hineingegeben haben! Ich danke Gott
dafür.«
Wenige Augenblick später ist sie weg. Und auch wir
steigen am nächsten Morgen in unseren Bus und fahren
zur nächsten Gemeinde. Es sollten noch viele weitere
kommen, die wir besuchen. Genug, um die nicht endende
Güte und Liebe Gottes zu verkünden. Die für ein ganzes
Leben reicht.
Merci, Madame Talent!
Dr. Gilbert bilezikian ist emeritierter Professor des
Wheaton College und Gründungsmitglied der Willow Creek
Community Church sowie Autor zahlreicher Bücher.
Der Artikel erschien zuvor in den Priscilla Papers.
Übersetzung: Antje Gerner.
Abschluss bereitete ich am european Bible Institute in
der nähe von paris junge Menschen auf den hauptamt-
lichen dienst vor. In jeden Ferien besuchte ich mit einem
Team von studenten protestantische gemeinden in
Frankreich.
In einem Jahr fand solch ein einsatz in den Cevennen
statt, einer gebirgigen gegend in Zentralfrankreich, in
der sich dreihundert Jahre zuvor viele Hugenotten auf
der Flucht vor Verfolgung in sicherheit gebracht hatten.
die gemeinde in der alten stadt ganges hatte uns ein-
geladen, ihre Mitglieder zu ermutigen und zu stärken.
An einem Abend ist die Veranstaltung gut besucht, die
studenten sind begeistert bei der sache, und die Men-
schen reagieren positiv auf Musik und predigt. Zum
schluss bittet mich der pastor, die Menschen am Aus-
gang persönlich zu verabschieden. Ich schüttele Hände,
gebe jedem noch ein paar freundliche Worte mit auf
den Weg und schaue kurz den gang hinunter, um zu
sehen, wie viele Hände ich wohl noch werde schütteln
müssen.
und da sehe ich sie. Ich erkenne sie sofort: meine alte
Freundin Madame Talent – immer noch in demselben
alten dunklen Mantel! Haare, Augen und gesicht schei-
nen ein einheitliches grau angenommen zu haben. sie
geht gebückt am Arm einer anderen Frau und scheint
kleiner geworden zu sein. Als sie vor mir steht, sagt sie
höflich: »Bonsoir Monsieur«. und ich antworte: »Bonsoir,
Madame Talent.«
die nächsten Momente werde ich nie vergessen. er-
staunt hebt sie den Kopf, kommt näher und schaut mir
ins gesicht. Ich merke, dass sie mich nicht erkennt. sie
murmelt: »Mais, vous me connaissez?« (Sie kennen mich?)
Der d-day befreite uns schließlich von der Ty-
rannei. Wir konnten wieder richtig lernen, und
nach der schule ging ich zur universität. Je
mehr Zeit verging, desto mehr verblasste die
erinnerung an Madame Talent. nach meinem
Sie liebten mich, als niemand sonst mich geliebt hat.
mir wurde allmählich klar, dass ich in madame talent
eine Quelle echter, aufrichtiger Liebe entdeckt hatte.
33NeTzWeRk
hErausGEBEr
Willow Creek deutschland e.V.
Büro deutschland
Wingert 18 · 35396 gießen
Tel 0641.98437-0
Fax 0641.98437-10
www.willowcreek.de
spendenkonto:
sKB Bad Homburg
Konto 333093 · BlZ 500 921 00
Büro schweiz
Theaterstraße 27 b
8400 Winterthur
Tel 0041(0)43. 92801919
www.willowcreek.ch
spendenkonto:
Berner Kantonalbank
postcheck-Konto 30 106 9
Konto 423.791.769.66
GEsChäFtsFÜhrunG
Karl-Heinz Zimmer
anzEiGEn
rené Adam
Kirchstraße 25 · 35799 Merenberg
Tel 06471.5094690
rEdaktion
gotthard Westhoff (leitung)
ulrich eggers
Volkhard Michel
Jörg podworny
Karl-Heinz Zimmer
Wingert 18 · 35396 gießen
Telefon 0641.98437-12
Telefax 0641.98437-10
GEstaltunG
gobasil gmbH · www.gobasil.com
CoVErFotoGraFiE
sarah Carter
EditorialFotoGraFiE
pete ruppert
www.pete-ruppert.com
druCk
westermann druck gmbH
georg-Westermann-Allee 66
d-38104 Braunschweig
adrEssändErunG
Bitte direkt an Willow Creek deutsch-
land/schweiz,
Adressen siehe oben
WilloW-PartnEr
Für Mitglieder im Willow-netzwerk ist
der Bezug des Magazin in der Mitglieds-
gebühr enthalten.
IMpressuM / KleInAnZeIgen
untErWEGs mit dEm rEisE-WErkausGEarBEitEtE studiEn-/rundrEisEPakEtE FÜr ErWaChsEnE-CamPs und sElBstVErsorGErhäusEr FÜr JuGEndGruPPEn
Bei uns finden Sie ein breites angebot fertig ausgearbeiteter christlicher Themenreisen für Ihre nächste Gemeindefahrt, die Jungen erwachsenen oder den aktiven Seniorenkreis, komplett mit Busreise oder Sie orga-nisieren die anreise selber. Für Jugendgruppen halten wir viele tolle camps und Selbstversorgerhäuser in Nord- und Südeuropa bereit.
ReISe-WeRk Fritz Ludwig Otterbach & Tobias Haupt GbR Frankfurter Straße 20 • 35625 Hüttenberg • Telefon 06441. 9740452 [email protected] • www.reise-werk.de
WWW.Wir-suChEn-lEhrEr.dElEhrEr/innEn und QuErEinstEiGEr FÜr ChristliChE sChulEn GEsuCht
einige der christlichen Bekenntnisschulen in Deutschland suchen für verschiedene Schulformen per sofort oder zu Beginn des nächsten Schuljahres Lehrer/innen mit Staatsexamen.
auch „Quereinsteiger“ mit Hochschulabschluss, der zur erteilung eines Schulfaches befähigt (z. B. Biologen, Physiker, Germanisten, Sprachwissenschaftler) sind willkommen.
verband evangelischer Bekenntnisschulen e. v. Blumentorstr. 16, 76227 karlsruhe-Durlach Telefon +49 (0)721. 940 86 20 • [email protected]
WilloWCrEEk.dE
34 IMPReSSuM / kLeINaNzeIGeN
thEoloGisChEs sEminar rhEinlandlErnEn, WorauF Es ankommt
Wer Glauben glaubhaft vorleben und Hoffnung überzeugend weiter-geben will, braucht Leidenschaft – und ein festes Fundament. Denn Glaube hat Gründe. und zwar gute. am Theologischen Seminar Rhein-land kommen Sie ihnen auf die Spur.
Lernen, wichtige Fragen im Licht der Bibel zu reflektieren. und auch, sie wissenschaftlich zu diskutieren. Sich eine fundierte Meinung zu bilden und den eigenen Standpunkt zu finden. antworten zu finden, die Herz und verstand gewinnen. Damit Sie wissen, worauf es an-kommt. und Ihr ganzes Leben Rede und antwort ist.
Theologisches Seminar Rheinland Raiffeisenstraße 2, 57635 Wölmersen • Telefon +49 (0)26. 812 397 [email protected] • www.tsr.de • www.facebook.com/tsrheinland
ihrE 1/8-anzEiGEEinE GutE GElEGEnhEit – z.B. FÜr stEllEnanzEiGEn
Bei unseren 1/8-Anzeigen handelt es sich um reine Textformat-Anzeigen. sie geben den Text vor – wir setzen ihn. dabei steht Ihnen folgender Textumfang zur Verfügung: Überschrift max. 1 Zeile und 30 Zeichen, unterüberschrift maximal 3 Zeilen und 115 Zeichen, Fließtext max. 6 Zeilen und 300 Zeichen, Kontaktdaten max. 4 Zeilen und 200 Zeichen.
inFos & BuChunG: www.willowcreek.de/kleinanzeigen
WEitErE FormatE: www.willowcreek.de/mediadaten
Anzeigenkontakt:RenéAdam•+49(0)6471.5094690•[email protected]
Diakonische Stadtarbeit ElimClaragraben 141 4057 BaselTel. 061 681 14 24 Fax 061 683 93 83www.stadtarbeitelim.ch
Neues gestalten!Als diakonisches Werk begleiten und betreuen wir in Basel Menschen am Rande der Gesellschaft, unter anderem Menschen mit einer Sucht-problematik. In unserem Wohnheim Elim bauen wir eine neue Abteilung für pfl egebedürftige Menschen auf. Die medizinisch-pfl egerische Betreuung erfolgt im Rahmen einer hausinternen Spitex, was in dieser Art neu ist und Modell-Charakter hat. Es besteht viel Raum, Bewährtes und Neues miteinander zu verknüpfen und zu entwickeln. Das Wirkungsfeld ist vielseitig, abwechslungsreich und verantwortungs-voll und erfordert sowohl selbständiges Arbeiten wie auch die Zusammenarbeit im Team.
Zum Eintritt ab 2015 oder nach Vereinbarung suchen wir
» Fachpersonen aus dem Bereich Pfl ege (m/w)die sich mit Kompetenz und Herz in eine solche Aufgabe einbringen möchten. Wichtig ist nebst einer guten fachlichen eine beziehungs-orientierte, ganzheitliche Betreuung. Die Anstellung erfolgt in Teil-oder Vollzeit.
Fühlen Sie sich angesprochen? Wir freuen uns auf Sie!Diakonische Stadtarbeit Elim z. Hd. Urs Gerber, GeschäftsleitungClaragraben 141 4057 Basel Tel. direkt 061 511 09 20E-Mail: [email protected] www.stadtarbeitelim.ch
Elim: mit Kompetenz, Empathie und Hoffnung!
Diakonische Stadtarbeit ElimClaragraben 141 4057 BaselTel. 061 681 14 24 Fax 061 683 93 83www.stadtarbeitelim.ch
Neues gestalten!Als diakonisches Werk begleiten und betreuen wir in Basel Menschen am Rande der Gesellschaft, unter anderem Menschen mit einer Sucht-problematik. In unserem Wohnheim Elim bauen wir eine neue Abteilung für pfl egebedürftige Menschen auf. Die medizinisch-pfl egerische Betreuung erfolgt im Rahmen einer hausinternen Spitex, was in dieser Art neu ist und Modell-Charakter hat. Es besteht viel Raum, Bewährtes und Neues miteinander zu verknüpfen und zu entwickeln. Das Wirkungsfeld ist vielseitig, abwechslungsreich und verantwortungs-voll und erfordert sowohl selbständiges Arbeiten wie auch die Zusammenarbeit im Team.
Zum Eintritt ab 2015 oder nach Vereinbarung suchen wir
» Fachpersonen aus dem Bereich Pfl ege (m/w)die sich mit Kompetenz und Herz in eine solche Aufgabe einbringen möchten. Wichtig ist nebst einer guten fachlichen eine beziehungs-orientierte, ganzheitliche Betreuung. Die Anstellung erfolgt in Teil-oder Vollzeit.
Fühlen Sie sich angesprochen? Wir freuen uns auf Sie!Diakonische Stadtarbeit Elim z. Hd. Urs Gerber, GeschäftsleitungClaragraben 141 4057 Basel Tel. direkt 061 511 09 20E-Mail: [email protected] www.stadtarbeitelim.ch
Elim: mit Kompetenz, Empathie und Hoffnung!
Diakonische Stadtarbeit ElimClaragraben 141 4057 BaselTel. 061 681 14 24 Fax 061 683 93 83www.stadtarbeitelim.ch
Neues gestalten!Als diakonisches Werk begleiten und betreuen wir in Basel Menschen am Rande der Gesellschaft, unter anderem Menschen mit einer Sucht-problematik. In unserem Wohnheim Elim bauen wir eine neue Abteilung für pfl egebedürftige Menschen auf. Die medizinisch-pfl egerische Betreuung erfolgt im Rahmen einer hausinternen Spitex, was in dieser Art neu ist und Modell-Charakter hat. Es besteht viel Raum, Bewährtes und Neues miteinander zu verknüpfen und zu entwickeln. Das Wirkungsfeld ist vielseitig, abwechslungsreich und verantwortungs-voll und erfordert sowohl selbständiges Arbeiten wie auch die Zusammenarbeit im Team.
Zum Eintritt ab 2015 oder nach Vereinbarung suchen wir
» Fachpersonen aus dem Bereich Pfl ege (m/w)die sich mit Kompetenz und Herz in eine solche Aufgabe einbringen möchten. Wichtig ist nebst einer guten fachlichen eine beziehungs-orientierte, ganzheitliche Betreuung. Die Anstellung erfolgt in Teil-oder Vollzeit.
Fühlen Sie sich angesprochen? Wir freuen uns auf Sie!Diakonische Stadtarbeit Elim z. Hd. Urs Gerber, GeschäftsleitungClaragraben 141 4057 Basel Tel. direkt 061 511 09 20E-Mail: [email protected] www.stadtarbeitelim.ch
Elim: mit Kompetenz, Empathie und Hoffnung!
sTellenAnZeIgen
35
Die Bewerbung mit aussagefähigen Unterlagen schicken Sie bitte an:
Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz Hartmut Steeb, Esplanade 5-10 a, 07422 Bad BlankenburgE-Mail: [email protected]
Für Rückfragen steht Herr Steeb unter 036741-2424 oder 0172-4525587 zur Verfügung
Das Evangelische Allianzhaus in Bad Blankenburg ist die seit 1886 bestehende Tagungsstätte der Deutschen Evangelischen Allianz, die sich der Aufgabenstel-
betten, einen ganzjährigen Gäste- und Tagungsbetrieb mit derzeit ca. 15.000 Übernachtungen pro Jahr, veranstaltet die Bad Blankenburger Allianzkonferenz und steht auch als Gästehaus für Gruppen und Einzelgäste zur Verfügung. Das Evangelische Allianzhaus ist Mitglied im Diakonischen Werk.
Die Deutsche Evangelische Allianz und das Evangelische Allianzhaus in Bad Blankenburg suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
» Kaufmännischen Geschäftsführer (m/w)
mit Sitz im Evangelischen Allianzhaus in Bad Blankenburg.
Aufgaben mi gnurhüfstfahcstriW dnu noitasinagrO eid rüf hciltrowtnareV
Evangelischen Allianzhaus netfähcsegsthceR dnu -znaniF nella ni gnutieL dnu gnutrowtnareV red ettätssgnugaT red gnutrowtnarevlanosreP dnu gnutiellanosreP
Deutschen Evangelischen Allianz mit derzeit 12,75 Mitarbeitern (auf Vollzeitstellen gerechnet) und 6 Stellen im Freiwilligen Sozialen Jahr bzw. Bundesfreiwilligendienst .V.e znaillA nehcsilegnavE nehcstueD red elletsstfähcseG red gnutieL red tiM
mit derzeit 3,5 hauptamtlichen Mitarbeitern
Vorraussetzungen nehciereB ned ni ssulhcsbasgnudlibsuA nenie rebü negüfrev eiS
Betriebswirtschaft, Finanzen, Kaufmann oder Verwaltung nehciereB netredrofeg ned ni negnurhafresfureB egigälhcsnie nebah eiS ,negnubageB nerhi tim nebagfuA nednebegre suarad hcis eid ,tiereb dnis eiS
Erfahrungen und Kenntnissen zu übernehmen ieb retiebratiM nehciltmanerhe dnu -tpuah neretiew eid neztütsretnu eiS
der Erfüllung der Aufgaben nerehän mi .wzb grubneknalB daB ni gnunhoW erhI ,tiereb dnis eiS
Umfeld zu nehmen
Das Evangelische Allianzhaus in Bad Blankenburg sucht wegen der bevorste-henden Zur-Ruhesetzung der Stelleninhaberin zur baldigen Anstellung eine
» Hauswirtschaftsleiter/in (m/w)
Aufgaben• red sebeirteB nehcsimonortsag dnu nehciltfahcstriwsuah sed gnutieL
Tagungsstätte der Deutschen Evangelischen Allianz
Vorraussetzungen• ,eimonortsaG nehciereB ned ni ssulhcsbasgnudlibsuA nenie rebü negüfrev eiS
Hauswirtschaft, Hotel oder Küche und haben einschlägige Berufserfahrungen in den geforderten Bereichen•• ,negnubageB nerhi tim nebagfuA nednebegre suarad hcis eid ,tiereb dnis eiS
Erfahrungen und Kenntnissen zu übernehmen• ieb retiebratiM nehciltmanerhe dnu -tpuah neretiew eid neztütsretnu eiS
der Erfüllung der Aufgaben• nerehän mi .wzb grubneknalB daB ni gnunhoW erhI ,tiereb dnis eiS
Umfeld zu nehmen
Die Vergütung beider Stellen erfolgt nach Diakonietarif.
Die Evangelische Kirchengemeinde Aldingen (Kreis Tuttlingen) sucht zum 1. Januar 2015 oder später eine/n
Diakon/in, Sozialarbeiter/in, (Sozial-) Pädagogin/en,(Heim-/Jugend-) Erzieher/inals Kindergartenleitung für unseren 3-gruppigen Kindergarten „Im Brühl“
Wir bieten: Ein interessantes Aufgabenfeld mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten Anstellung in Vollzeit, davon 40% Freistellung für administrative Aufgaben Fortbildungsmöglichkeiten Einen Arbeitgeber, der viel Vertrauen in die Kindergartenarbeit investiert Eine Kirchengemeinde, „die Andere auf dem Weg zu Jesus mitnehmen
will.“ (Perspektivsatz der Kirchengemeinde) Vergütung und Sozialleistungen nach KAO/SuE
Wir erwarten: Mehrjährige Erfahrung in Leitung, Personalführung und
Öff entlichkeitsarbeit Pädagogische Fachkompetenz zur konzeptionellen und zukunftsorien-
tierten Weiterentwicklung des Kindergartens Mitgliedschaft in der Evangelischen Landeskirche
Bitte fügen Sie ein kurzes Statement, wie Sie christliche Erziehung im Kindergarten sehen, den Bewerbungsunterlagen bei.
Bewerbungen richten Sie bitte bis 30.11.2014 an: Evangelisches Pfarramt, z.Hd. Herrn Heinz BrücknerHauptstr. 36, 78554 Aldingen
Weitere Informationen erhalten Sie unter: Pfr. Dewitz, T. 07424/901047 oder www.aIdingen-evangelisch.de
Mehrjährige Erfahrung in Leitung, Personalführung und
Pädagogische Fachkompetenz zur konzeptionellen und zukunftsorien-tierten Weiterentwicklung des Kindergartens
Mitgliedschaft in der Evangelischen Landeskirche
Bitte fügen Sie ein kurzes Statement, wie Sie christliche Erziehung im Kindergarten sehen, den Bewerbungsunterlagen bei.
Bewerbungen richten Sie bitte bis 30.11.2014 an: Evangelisches Pfarramt, z.Hd. Herrn Heinz Brückner
www.aIdingen-evangelisch.de
Die Lukas-Schule ist eine private evangelische Schule in München. Zur Zeit sind in der Grund- und Mittelschule, in der Realschule und in dem im Auf-bau begriffenen Gymnasium ca. 1.000 Schüler.
Gesucht wird für die Geschäftsstelle der Lukas-Schulen gGmbH ein
Organisationsmanager (m/w)
Aufgaben:» Management der Schulinfrastruktur · Selbständige Beschaffungen, z.B. Durchführung von Ausschreibungen · Organisation von Renovierungsarbeiten · Optimierung kostenrelevanter Vorgänge rund um Immobilien» Selbständige Durchführung von Projekten» Mitwirkung in der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung» Wahrnehmen von Vertretungsaufgaben · im Rechnungswesen / z.B. Rechnungsprüfung und Zahlungsverkehr · im Personalwesen / Unterstützung der Personalverwaltung · im Vertragsmanagement / Verwaltung von Schulverträgen
Anforderungsprofil:» Abgeschlossene (Fach-) Hochschulausbildung, vergleichbare Qualifikation» Einschlägige Berufserfahrung von mindesten 3 Jahren» Sehr zielgerichtete, strukturierte und selbständige Arbeitsweise» Sehr gute Projektmanagementerfahrungen, gute Kenntnisse im Im-
mobilienmanagement und in VOB» Lebendiges, aktives Christsein und Zugehörigkeit zu einer Gemeinde
Ihre Bewerbung (mit Lebenslauf, Zeugnissen sowie geistlichem Werde-gang) senden Sie bitte mit Vermerk „Willow“ an: [email protected] Vorabinformationen: Herr Wagner (Geschäftsführer), Telefon: 089-740078-90
EmErson CartEr (6) besucht
promiseland, das Kinderprogramm
der Willow Creek Community
Church in Chicago. der Junge ist
sicher, dass gott ihn beauftragt
hat nach ghana zu gehen um be-
nachteiligten Kindern zu helfen.
WilloWCrEEk.dE
THe loCAl CHurCH Is THe Hope oF THe World.