WINDBRANCHENTAG 2019 · 2019. 9. 19. · 1.095,00 € | 795,00 € BWE-Mitglieder PRAXISTAGE 795,00...

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WINDBRANCHENTAG SCHLESWIG-HOLSTEIN 2019 Sonderveröffentlichung des Bundesverbands WindEnergie www.schluetersche.de SONDERHEFT DER SCHLÜTERSCHEN VERLAGSGESELLSCHAFT MBH & CO. KG Blinklichter in der Nacht Was auf Betreiber zukommt bei der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung. | 06 Weiter geht das Moratorium Windparkplaner erleben eine harte Geduldsprobe. Ist das akzeptabel? | 08 Sauberer Strom ist nicht alles Wie Schleswig-Holstein jetzt auch Wärme und Mobilität erneuerbar machen will. | 11

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WINDBRANCHENTAGSCHLESWIG-HOLSTEIN

2019Sonderveröffentlichung

des Bundesverbands WindEnergie

Windstrom für frisches Gemüse Sauberer Strom von nebenan fürs Kühlhaus – das funktioniert in Twistringen. | 16

Thema beim Branchentag: RepoweringWenn Altanlagen nicht ersetzt werden, schrumpft die installierte Leistung. | 21

www.schluetersche.deSONDERHEFT DER SCHLÜTERSCHEN VERLAGSGESELLSCHAFT MBH & CO. KG

Blinklichter in der Nacht Was auf Betreiber zukommt bei der bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung. | 06

Weiter geht das Moratorium Windparkplaner erleben eine harte Geduldsprobe. Ist das akzeptabel? | 08

Sauberer Strom ist nicht alles Wie Schleswig-Holstein jetzt auch Wärme und Mobilität erneuerbar machen will. | 11

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BRANCHENTAGE, KONFERENZEN & PRAXISTAGE 2. HALBJAHR 2019

Nutzen Sie die Veranstaltung, um sich einen Überblick zu verschaffen, wo Ihre Produkte und Dienstleistun-gen gefragt sein könnten, wie Sie auf Auslandsmärk-ten Fuß fassen und wie Sie die regulatorischen und politischen Herausforder ungen bewältigen.

VA 19-05-01 | 24.09.–25.09.2019 | Berlin

BWE Außenhandelstage – Wind - energie in Auslandsmärkten

KONFERENZ

Bringen Sie sich auf den aktuellen Stand hinsichtlich der Umsetzung der DSGVO im Rahmen der Flächenakquisition und des Vertragsmanagements.

VA 19-63-01 | 06.06.2019 | Berlin

DSGVO-konforme Flächenakquisition und Vertrags management für Windprojektierer

PRAXISTAG

Droht nun auch in Brandenburg der totale Aus-baustopp? Der Praxistag wird sich umfassend mit den Regelungen des neuen Gesetzes und deren Konsequenzen für die Windbranche aus-einandersetzen.

VA 19-64-01 | 08.05.2019 | Potsdam

Windkraft-Moratorium Brandenburg: Konsequenzen für die Branche und Handlungsoptionen

PRAXISTAG

Das große Branchentreffen in Deutschlands wind-starkem Südwesten findet 2019 in Mainz statt. Seien Sie dabei, wenn Vertreter der Windenergie-branche in den Dialog mit Politik, Behörden und Fachexperten treten.

VA 19-13-01 | 17.10.2019 | Mainz

3. Windbranchentag Hessen/Rheinland-Pfalz

BRANCHENTAG

Informieren Sie sich auf der Jahreskonferenz Windenergierecht über relevante Neuerungen des Planungs- und Genehmigungsrechts.

VA 19-03-01 | 19.11.–20.11.2019 | Berlin

Windenergierecht

KONFERENZ

Die Sektorenkopplung verspricht viele neue Absatzmärkte für Windstrom. Erfahren Sie, was derzeit möglich ist und welche Geschäfts felder sich zukünftig ergeben.

VA 19-04-01 | 22.10.–23.10.2019 | Berlin

Wind-to-X: Sektoren-kopplung für Windenergie

KONFERENZ

Programm- und Terminänderungen möglich. Aktuelle Veranstaltungsinformationen auf:

ANREISE MIT DEM DB-SPEZIAL

Nutzen Sie bei der Anfahrt zu unseren Veranstal-tungsorten die attraktiven Sonderangebote der Deutschen Bahn. Mehr Informationen auf www.bwe -seminare.de/bahnangebot

JETZT ANMELDEN

Service-Hotline: +49 (0)30/20164-222 E-Mail: [email protected] erste Branchentag des Landesverbands

Erneuerbare Energien wird sich neben aktuellen Fragen der Windbranche mit Themen rund um die Sektorenkopplung und Elektromobilität an Branche und Politik wenden.

VA 19-12-01 | 27.11.2019 | Hannover

Branchentag Erneuerbare Energien Niedersachsen-Bremen

BRANCHENTAGTEILNAHMEGEBÜHREN

BRANCHENTAGE 145,00 € | 95,00 € BWE-Mitglieder

KONFERENZEN 1.095,00 € | 795,00 € BWE-Mitglieder

PRAXISTAGE 795,00 € | 595,00 € BWE-Mitglieder

WEBINAR 99,00€ | 59,00€ BWE-Mitglieder

Alle Preise zzgl. 19 % USt.

Feedback von 628 Teilnehmer*innen, 1. Halbjahr 2018

1,5Note

Durchschnitt der Gesamtbeurteilung aller Veranstaltungen

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Windbranchentag Schleswig-Holstein 3

Spannende Zeit für Vorreiter

D er echte Norden. Das ist bekanntlich Schleswig-Holstein. Über entsprechend reiche Windressourcen verfügt das Land. Nur kann das ehemalige Windland

Nummer 1 diesen Trumpf seit Jahren schon nicht mehr ausspielen. Die Regionalplanung wird durch ein Moratorium lahmgelegt. Im Jahr 2015 wurden 63 Ausnahmen vom Moratorium erteilt, 2016 waren es 284 Ausnahmen, 2017 nur noch 36 Ausnahmen und 2018 noch weniger. Wie soll es also mit der Windkraft in Schleswig-Holstein weitergehen?

Diese Frage wird auf dem Windbranchentag Schleswig-Holstein des Bundesverbands Windener-gie am 23. Mai in Husum diskutiert. Das Vortrags-programm verspricht einen abwechslungsreichen Tag, an dem es zunächst um den Klimawandel geht – und um die Jugend, die seit Monaten schon jeden Freitag für die Fridays for Future auf die Straße geht. Dann aber wird die Landespolitik Thema sein, wenn Landesumweltminister Jan Philipp Albrecht seinen Impulsvortrag hält.

Auch in unserer Sonderpublikation zum Wind-branchentag Schleswig-Holstein spielt die Politik eine wichtige Rolle. Lothar Schulze von der Firma Windwärts äußert sich im Interview zum Beispiel kritisch bezüglich des Moratoriums.

Rechtsanwalt Martin Maslaton geht der Frage nach, ob es überhaupt den perfekten, unanfecht-baren Regionalplan gibt. Denn dieser wird in Schleswig-Holstein angestrebt.

Mit einem neuen Gesetz beschäftigt sich die Deutsche Windtechnik: Die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung wird zur Pflicht, doch kaum ein Betreiber weiß, was da auf ihn zukommt.

Schleswig-Holstein ist als Wiege der Windkraft nun auch Vorreiter bei der Energiewende 2.0 und vor allem bei der Sektorenkopplung. Firmen wie Arge Netz und GP Joule zeigen, wie Windkraft durch Power-to-Gas auch für Industrie, Mobilität und Wärme genutzt werden kann.

Die Branche befindet sich in einer spannenden Entwicklungsphase. Die Netzentgelte für Power-to-Gas sind gerade gefallen. Jetzt müsste nur noch die Windkraft in Schleswig-Holstein wieder zum Zuge kommen.

Viel Spaß auf dem Windbranchentag und beim Lesen unserer Sonderpublikation wünscht

Power-to-Gas

Editorial

Nicole Weinhold, Chefredakteurin ERNEUERBARE ENERGIEN

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4 Windbranchentag Schleswig-Holstein

Blick aufs große Ganze

M enschen gehen wieder auf die Straße – und zwar für den Klimaschutz! Die letzte große Streikbewegung 1989 bewegte immer montags hundert-

tausende Menschen. Ein politischer Erdrutsch und eine Wiedervereinigung waren das Ergebnis. Jetzt wird es also spannend, was freitags Schülerinnen und Schüler ausgelöst haben und jetzt Eltern, Wis-senschaftler und Unternehmen bewegen werden: Hoff en wir, dass die Fakten über die Folgen des Klimawandels Eingang in die Gesetzgebung fi nden. Eine veraltete Rechtslage bremst immer noch die Energiewende aus und das neue Energiesammel-gesetz, welches eigentlich Wege ebnen sollte, ist wieder kein Befreiungsschlag. Statt konsequent sys-temisch zu ändern, werden einzelne Stellschrauben separat betrachtet. Es fehlen Visionen und der Blick aufs große Ganze. Die Auswirkungen sind auch in Schleswig-Holstein spürbar. Nach mittlerweile vier Jahren plant die Landesregierung eine erneute Verlängerung des Moratoriums um 1,5 Jahre bis Ende 2020. Seit dem Regierungswechsel 2017 ist die Zahl der Ausnahmege-nehmigungen dramatisch zurückgegangen. 2018 wur-den sogar mehr Anlagen abgebaut als neue errichtet. Die Konsequenz: ein Genehmigungsstau von über 700 Anträgen. Aufwendige Gutachten verlieren ihre Gültigkeit und Arbeitsplätze sind in Gefahr. Viele Windenergieprojekte können nicht realisiert und viele innovative Ideen können nicht weiter gedacht, geschweige denn umgesetzt werden. Dabei brauchen

wir für die Energiewende neue und leistungsstarke Windenergieanlagen, denn allein in Schleswig-Hol-stein sind bis 2025 rund 1.000 Anlagen Post-EEG-Anla-gen und deren Weiterbetrieb unklar. Klar hingegen ist: Das energie politische Ziel des Landes wird auf diesem Weg nicht leicht gelingen. Aber wie soll Schleswig-Hol-stein, wie soll Deutschland dann die in Paris, Brüssel oder Berlin vereinbarten Klimaschutzziele erreichen? Diese und viele weitere Fragen werden wir beim Wind-branchentag in Husum am 23. Mai 2019 unter dem Motto „Schleswig-Holstein: Wind. Kraft. Europa.“ an die Politik stellen. Neben der Bundespolitik und der Situation im Land wird der Wind-branchentag diesmal die Digi-talisierung und die europäische Energiepolitik in den Fokus rücken. Das Programm fi nden Sie in die-sem Heft auf den Seiten 4 und 5. Erstmals bieten wir interessierten Studierenden der erneuerbaren Energien auch ein spezielles Studentenprogramm an. Eine Neuerung ist auch das Vorabendprogramm: Auf Einladung von ENERTRAG und GP JOULE star-tet das Networking schon am Mittwoch, 22. Mai, mit einem Vorabendempfang! Wir sehen uns dort! Es gibt viel zu besprechen.

Bis dahin grüßt alle Macher der Energiewende

Horst Leithoff ,Landesvorsitzender BWE SH

Impressum

Windbranchentag Schleswig-Holstein ist ein Sonderheft von

Herausgeber und Verlag:SunMedia Verlags GmbHHans-Böckler-Allee 730173 HannoverTel. 0511 8550-2560Fax 0511 8550-2500www.erneuerbareenergien.de

Redaktion:Nicole Weinhold (nw)(Chefredaktion, V.i.S.d.P.)Tel. 0511 [email protected]

Tilman Weber (tw)Energiewende und WindenergieTel. 0511 [email protected]

Anzeigenverkauf:Kai Burkhardt(Key Account)Tel. 0511 [email protected]

Ilona AdomatTel. 0511 [email protected]

Druck:Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel

Hoff en wir, dass die Fakten über die Folgen des Klima-wandels Eingang in die Gesetzgebung fi nden.

Grußwort

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Windbranchentag Schleswig-Holstein 5

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INHALTSVERZEICHNIS

11 EE.SHÜber die Aktivitäten des Netzwerks rund um Wind und Sektorkopplung

12 Arge NetzCEO Stephan Frense auf ein Wort

14 GP JouleeFarm holt Wasserstoff aus dem Labor auf die Straße

16 Martin MaslatonGibt es die perfekte Regionalplanung?

18 8.2Was man jetzt über den Weiterbetrieb von Altanlagen wissen sollte

Brunsbüttel erprobt die ZukunftStephan Frense, CEO von ARGE Netz, über ein Projekt, das Wasserstoff für die Industrie bereitstellt | 12

Chefredaktion (V.i.S.d.P.):Nicole Weinhold (nw)SunMedia Verlags GmbHHans-Böckler-Allee 7 30173 HannoverTel.: 0511 8550-2563 Fax: 0511 8550-2500E-Mail: [email protected]

Abo- und VertriebsserviceTel.: 0511 8550-2424E-Mail: [email protected]

Der Onlineauftritt der Fachzeit schrift:

ERNEUERBARE ENERGIEN

» erneuerbareenergien.de

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06 Programm Der Windbranchentag Schleswig-Holstein auf einen Blick

08 Deutsche WindtechnikBedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung wird zur Pfl icht – was muss man wissen?

09 Nord/LBFinanzierung von Windparkprojekten in schwierigen Zeiten

10 WindwärtsLothar Schulze über die politische Situation in Schleswig-Holstein

WINDBRANCHENTAGSCHLESWIG-HOLSTEIN

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Hauptsponsor:

4. Windbranchentag Schleswig-HolsteinSchleswig-Holstein: Wind. Kraft. Europa.

23.05.2019 | Messe Husum & Congress

Mit Vorabend­empfang

#BTSH19

BRANCHENTAG

Teilnahmegebühr: 145,00 € BWE-Mitglieder: 95,00 €Behördenpreis: 35,00 €Jeweils zzgl. 19% USt.

Preise

Messe Husum & Congress GmbH & Co. KGAm Messeplatz 12 – 1825813 Husum

Veranstaltungsort Programm und Anmeldung

Änderungen vorbehalten, Stand 12.04.2019

www.bwe-seminare.de/btsh

11:00 Uhr Diskussionsrunde: „Europa macht Energiewende: Schleswig-Holstein mittendrin oder nur dabei?“

Impuls: Schleswig­Holstein als Vorreiter der Energiewende Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft , Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein

Diskutanten: Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft , Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein

Enrico Kreft , Kandidat der SPD Schleswig-Holstein für die Europawahl 2019

Mark Helfrich, MdB (CDU), Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Marcus Hrach, Leiter der Landesgeschäft sstelle, BWE Schleswig-Holstein

Studentenprogramm

11:00 Uhr Berufswelt in der Windindustrie Grußwort Thorsten Paulsen (BWE)

Arbeiten bei einem Projektierer N.N. (Denker & Wulf)

Arbeiten bei einem HerstellerWiebke Storm (Vestas)

Arbeiten bei einem Service- und Wartungsunternehmen Michael Glinterkamp (Deutsche Windtechnik)

Studieren für die Windenergie: Grundständige und weiterbildende AngeboteChristoph Schwarzer (ForWind)

Studieren für die Windenergie: Digitales Energiemanagement als berufsbegleitendes StudiumProf. Jens Strüker (Insti tut für Energiewirtschaft (INEWI))

Moderati on: Christoph Schwarzer (ForWind)

Studenten erhalten kostenfreie Tickets bei Nikolaus Dinkelacker, per E-Mail an n.dinkelacker@wind­energie.de.

12:30 Uhr Mitt agessen und Ausstellungsbesuch

08:45 Uhr Einlass und Begrüßungskaffee

Europäische Energiepolitik und Auswirkungen auf Schleswig-Holstein

09:30 Uhr Begrüßung & Moderation

Jörn Genoux, Leiter des Referates für Wirtschaft , Landeshauptstadt Kiel

09:40 Uhr Begrüßung

Horst Leithoff , Landesvorsitzender, BWE Schleswig-Holstein

09:45 Uhr Macher des Klimaschutzes: Warum wir die Energiewende brauchen

Klimawandel: Ein Grund zur Klage?Silke Backsen, Edenswarf, Pellworm

Was hinterlasst ihr uns?Leevke Puls, Fridays for Future, Kiel

Wie eine starke Zivilgesellschaft die Energiewende voranbringen kannAnna Leidreiter, World Future Council, Hamburg

10:15 Uhr Kaff eepause

10:45 Uhr Keynote: Nationale und europäische Industrie strategie für innovationsstarke Windenergie etablieren

• Technologieführerschaft sichern• Wett bewerbsfähigkeit stärken• Innovati onskraft verbessern

Hermann Albers, Präsident, Bundesverband WindEnergie e.V.

Moderati on: Dr. Fabian Faller, Geschäft sführer, Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein e.V.

Moderati on: Birte Kempe­Samsami, Referenti n Politi k,Bundesverband WindEnergie e.V.

Moderati on: Nicole Knudsen, Projektkoordinatorin, BWE Schleswig-Holstein

14:00 Uhr Neues aus Europa: Das EU-Winterpaket

• Hintergrund und Ziele• Überblick über energiespezifi sche Regelungen• Bedeutung für Deutschland und Schleswig-Holstein

Mateja Kahmann, Referenti n für EU-Klima- und Energiepoliti k, DNR

EU Winterpaket: Folgen für den Einspeisevorrang und den grenzübergreifenden Redispatch

• Wie sieht die Neukonzepti on in Europa aus?• Was bringt das neue ENWG?• Folgen des grenzübergreifenden Redispatches für Schleswig-Holstein

Thorsten Müller, Wissenschaft licher Leiter und Vorsitzender des Sti ft ungsvorstandes, Sti ft ung Umweltenergierecht

Mit anschließender Fragerunde

Diskussionsrunde

Dr. Nina Scheer, MdB (SPD)

Dr. Ingrid Nestle, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)

Wolfram Axthelm, Geschäft sführer, Bundesverband WindEnergie e.V.

Fishbowl-Diskussion

Johannes Grützner, Leiter der Abteilung Energie und Klimaschutz, Technischer Umweltschutz im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft , Umwelt, Natur und Digitalisierung

Marcus Hrach, Leiter der Landesgeschäft sstelle, BWE Schleswig-Holstein

N.N., Ministerium für Wirtschaft , Arbeit und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein

15:00 Uhr Kaff eepauseEnergiewende und Digitalisierung

FORUM I:Schafft Europa Erneuerbare?

FORUM II:Schafft Deutschland Energiewende?

FORUM III:Schafft Schleswig-Holstein Ausbau?

15:30 Uhr Auf dem Weg in das Echtzeitenergiesystem• Perspekti ven der Markti ntegrati on• Beispiel der Blockchaintechnologie• Handlungsempfehlungen

Prof. Dr. Jens Strüker, Direktor des Insti tuts für Energiewirtschaft (INEWI), Hochschule Fresenius

15:50 Uhr Ethische Aspekte der digitalen Energiewende• Veränderung, Vertrauen, Verantwortung• Die Rolle der Unternehmen in der digitalen Transformati on

Dr. Marti n von Broock, Vorsitzender des Vorstands, Witt enberg-Zentrum für Globale Ethik e.V.

16:10 Uhr GesprächsrundeProf. Dr. Jens Strüker, Direktor des Insti tuts für Energiewirtschaft (INEWI), Hochschule Fresenius

Dr. Marti n von Broock, Vorsitzender des Vorstands, Witt enberg-Zentrum für Globale Ethik e.V.

Moderati on: Jörn Genoux,Leiter des Referates für Wirtschaft , Landeshauptstadt Kiel

16:30 Uhr Der BWE bewegt, dreht und schafft Energie Carlo Reeker, Geschäft sführer, Bundesverband WindEnergie e.V.

Jana Lüth,Presse- und Öff entlichkeitsarbeit, BWE Schleswig-Holstein

16:55 Uhr Schlusswort Jana Lüth,Presse- und Öff entlichkeitsarbeit, BWE Schleswig-Holstein

17:00 Uhr Geselliger Ausklang 18:30 Uhr Ende der Veranstaltung

Nach der Mittagspause haben die Teilnehmer die Wahl zwischen drei Parallelforen

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Hauptsponsor:

4. Windbranchentag Schleswig-HolsteinSchleswig-Holstein: Wind. Kraft. Europa.

23.05.2019 | Messe Husum & Congress

Mit Vorabend­empfang

#BTSH19

BRANCHENTAG

Teilnahmegebühr: 145,00 € BWE-Mitglieder: 95,00 €Behördenpreis: 35,00 €Jeweils zzgl. 19% USt.

Preise

Messe Husum & Congress GmbH & Co. KGAm Messeplatz 12 – 1825813 Husum

Veranstaltungsort Programm und Anmeldung

Änderungen vorbehalten, Stand 12.04.2019

www.bwe-seminare.de/btsh

11:00 Uhr Diskussionsrunde: „Europa macht Energiewende: Schleswig-Holstein mittendrin oder nur dabei?“

Impuls: Schleswig­Holstein als Vorreiter der Energiewende Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft , Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein

Diskutanten: Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft , Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein

Enrico Kreft , Kandidat der SPD Schleswig-Holstein für die Europawahl 2019

Mark Helfrich, MdB (CDU), Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Marcus Hrach, Leiter der Landesgeschäft sstelle, BWE Schleswig-Holstein

Studentenprogramm

11:00 Uhr Berufswelt in der Windindustrie Grußwort Thorsten Paulsen (BWE)

Arbeiten bei einem Projektierer N.N. (Denker & Wulf)

Arbeiten bei einem HerstellerWiebke Storm (Vestas)

Arbeiten bei einem Service- und Wartungsunternehmen Michael Glinterkamp (Deutsche Windtechnik)

Studieren für die Windenergie: Grundständige und weiterbildende AngeboteChristoph Schwarzer (ForWind)

Studieren für die Windenergie: Digitales Energiemanagement als berufsbegleitendes StudiumProf. Jens Strüker (Insti tut für Energiewirtschaft (INEWI))

Moderati on: Christoph Schwarzer (ForWind)

Studenten erhalten kostenfreie Tickets bei Nikolaus Dinkelacker, per E-Mail an n.dinkelacker@wind­energie.de.

12:30 Uhr Mitt agessen und Ausstellungsbesuch

08:45 Uhr Einlass und Begrüßungskaffee

Europäische Energiepolitik und Auswirkungen auf Schleswig-Holstein

09:30 Uhr Begrüßung & Moderation

Jörn Genoux, Leiter des Referates für Wirtschaft , Landeshauptstadt Kiel

09:40 Uhr Begrüßung

Horst Leithoff , Landesvorsitzender, BWE Schleswig-Holstein

09:45 Uhr Macher des Klimaschutzes: Warum wir die Energiewende brauchen

Klimawandel: Ein Grund zur Klage?Silke Backsen, Edenswarf, Pellworm

Was hinterlasst ihr uns?Leevke Puls, Fridays for Future, Kiel

Wie eine starke Zivilgesellschaft die Energiewende voranbringen kannAnna Leidreiter, World Future Council, Hamburg

10:15 Uhr Kaff eepause

10:45 Uhr Keynote: Nationale und europäische Industrie strategie für innovationsstarke Windenergie etablieren

• Technologieführerschaft sichern• Wett bewerbsfähigkeit stärken• Innovati onskraft verbessern

Hermann Albers, Präsident, Bundesverband WindEnergie e.V.

Moderati on: Dr. Fabian Faller, Geschäft sführer, Landesverband Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein e.V.

Moderati on: Birte Kempe­Samsami, Referenti n Politi k,Bundesverband WindEnergie e.V.

Moderati on: Nicole Knudsen, Projektkoordinatorin, BWE Schleswig-Holstein

14:00 Uhr Neues aus Europa: Das EU-Winterpaket

• Hintergrund und Ziele• Überblick über energiespezifi sche Regelungen• Bedeutung für Deutschland und Schleswig-Holstein

Mateja Kahmann, Referenti n für EU-Klima- und Energiepoliti k, DNR

EU Winterpaket: Folgen für den Einspeisevorrang und den grenzübergreifenden Redispatch

• Wie sieht die Neukonzepti on in Europa aus?• Was bringt das neue ENWG?• Folgen des grenzübergreifenden Redispatches für Schleswig-Holstein

Thorsten Müller, Wissenschaft licher Leiter und Vorsitzender des Sti ft ungsvorstandes, Sti ft ung Umweltenergierecht

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Diskussionsrunde

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Dr. Ingrid Nestle, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)

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Johannes Grützner, Leiter der Abteilung Energie und Klimaschutz, Technischer Umweltschutz im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft , Umwelt, Natur und Digitalisierung

Marcus Hrach, Leiter der Landesgeschäft sstelle, BWE Schleswig-Holstein

N.N., Ministerium für Wirtschaft , Arbeit und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein

15:00 Uhr Kaff eepauseEnergiewende und Digitalisierung

FORUM I:Schafft Europa Erneuerbare?

FORUM II:Schafft Deutschland Energiewende?

FORUM III:Schafft Schleswig-Holstein Ausbau?

15:30 Uhr Auf dem Weg in das Echtzeitenergiesystem• Perspekti ven der Markti ntegrati on• Beispiel der Blockchaintechnologie• Handlungsempfehlungen

Prof. Dr. Jens Strüker, Direktor des Insti tuts für Energiewirtschaft (INEWI), Hochschule Fresenius

15:50 Uhr Ethische Aspekte der digitalen Energiewende• Veränderung, Vertrauen, Verantwortung• Die Rolle der Unternehmen in der digitalen Transformati on

Dr. Marti n von Broock, Vorsitzender des Vorstands, Witt enberg-Zentrum für Globale Ethik e.V.

16:10 Uhr GesprächsrundeProf. Dr. Jens Strüker, Direktor des Insti tuts für Energiewirtschaft (INEWI), Hochschule Fresenius

Dr. Marti n von Broock, Vorsitzender des Vorstands, Witt enberg-Zentrum für Globale Ethik e.V.

Moderati on: Jörn Genoux,Leiter des Referates für Wirtschaft , Landeshauptstadt Kiel

16:30 Uhr Der BWE bewegt, dreht und schafft Energie Carlo Reeker, Geschäft sführer, Bundesverband WindEnergie e.V.

Jana Lüth,Presse- und Öff entlichkeitsarbeit, BWE Schleswig-Holstein

16:55 Uhr Schlusswort Jana Lüth,Presse- und Öff entlichkeitsarbeit, BWE Schleswig-Holstein

17:00 Uhr Geselliger Ausklang 18:30 Uhr Ende der Veranstaltung

Nach der Mittagspause haben die Teilnehmer die Wahl zwischen drei Parallelforen

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8 Windbranchentag Schleswig-Holstein

Bedarfsgerechte NachtkennzeichnungLars Behrends, CEO International der Deutschen Wind-technik Service in Ostenfeld bei Husum, erklärt, was bei be-darfsgerechter Nachtkennzeichnung jetzt zu beachten ist.

Bis 1. Juli 2020 sollen in Deutschland alle Windkraftanlagen mit mehr als 100 Meter Gesamthöhe mit bedarfsgerechter Nacht-kennzeichnung (BNK) ausgestattet werden. Wo liegen die Herausforderungen?

» Lars Behrends: Das Bundeswirtschaftsministerium will in dem Zusammenhang die „Allgemeine Verwal-tungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthin-dernissen“ (AVV) neu gestalten. Aber Sie haben auch im Energiesammelgesetz den Termin 1. Juli 2020, wenn die BNK zur Pflicht wird. Und darüber hinaus hat das Bundeswirtschaftsministerium jetzt gerade einen Gutachter beauftragt, der das ganze Thema nochmal durchleuchten und insbesondere bei Trans-pondern die Rahmenbedingungen spezifizieren soll. Es besteht also einerseits Termindruck, andererseits fehlen die klaren Regelungen. Gleichzeitig sind der-zeit unterschiedlichste Systeme am Markt verfügbar.

Aber sollte nicht die Transponderlösung akzeptiert werden? Was wird da geprüft?

» Lars Behrends: Ja, das ist richtig. Insgesamt ist das ein Wunsch, weil die Technik einfacher ist als beispielsweise eine Radarlösung, für die ein Turm benötigt wird. Da braucht man eine Baugenehmigung für den Turm; man hat Radarstrahlen und dann müs-sen Sie die Anlagen noch untereinander vernetzen. Da gibt es mindestens drei Systeme am Markt, die funkti-onieren und abgenommen sind. Beim Transponder ist es noch nicht ganz klar geregelt, insbesondere weil die Transponderpflicht Lücken hat. Zum Beispiel müsste

das Einschalten des Transponders Pflicht werden, damit die Wind energieanlage das Flugzeug oder den Helikopter erkennen kann.

Sind alle Flugzeuge mit Transpondern ausgestattet?

» Lars Behrends: Immer, wenn Sie nachts fliegen wollen, müssen Sie einen Transponder haben. Aber zum Beispiel dürfen Ultraleichtflugzeuge nachts nicht unterwegs sein. Aber wie geht man damit um, wenn eine Gewitterfront kommt und es wird dunkler? Dann müsste die Anlage blinken. Deswegen ist der Trans-ponder, der eigentlich die einfachere Lösung ist, noch nicht 100-prozentig klar ausformuliert. Deshalb hat das Bundeswirtschaftsministerium den Gutachter beauftragt, der das alles nochmal genau spezifiziert. Es wird bestimmt noch bis zum Sommer dauern, bis man die Rahmenbedingungen festgelegt hat.

Sie sagen, dass Ihre Transponderlösung unabhängig von der Parkinfrastruktur und dessen Kommunikationsanbindung instal-liert werden kann, sodass hohe langfristige Sekundärkosten entfallen können. Was sind das für Kosten?

» Lars Behrends: Radargestützte Systeme, die auch eine Zertifizierung haben, müssen auf einem Turm installiert werden. Ihr Signal gelangt über Internet oder Lichtwellenkabel zu den Anlagen oder Schnittstellen, sodass man die Infrastruktur teilweise über Kilometer ausbauen muss, damit das, was detektiert wird, auch zu den jeweiligen Anlagen kommt. Beim Transpon-der dagegen ist es so, dass man das Empfangsgerät im Maschinenhaus der Windkraftanlage platziert, also unweit der Bedarfskennzeichnung. Da muss also keine große Infrastruktur aufgebaut werden. Hinzu kommt, dass bei radargestützten Systemen langfristige Kosten durch den Einsatz von SIM-Karten und DSL-Anschluss entstehen. NICOLE WEINHOLD W

3SYSTEME für die Radarlösung sind am Markt verfügbar, die funktionieren und abgenommen sind.

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Windkraft soll nur bei Bedarf nachts leuchten.

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Lars Behrends, Deutsche Windtechnik Service

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Windbranchentag Schleswig-Holstein 9

Windparkfinanzierungen im NordenWie der Wind auch weht – Ihre Projekte profi tieren von der langjährigen Branchenexpertise der NORD/LB.

Klar, wir im Norden sind sturmerprobt. Momen-tan produzieren die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windenergie aber eine Menge Gegen-wind. Da braucht es einen kühlen Kopf, eine klare Strategie und erfahrene, verlässliche Partner. Der BWE Windbranchentag am 23. Mai in Husum bie-tet die Gelegenheit für einen Austausch mit den Finanzierungsexperten der NORD/LB.

Durch das Inkrafttreten des EEG 2017 haben sich die Rahmenbedingungen für die Onshore- Windbranche in Deutschland signifi kant verän-dert. Der Zubau von Windkraftanlagen hat unter anderem durch die verpfl ichtende Teilnahme an Ausschreibungen und durch die Festle-gung der Ausschreibungskontingente deutlich abgenommen.

Klimaschutzziele erfordern weiteren Ausbau erneuerbarer Energien Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sind ambitioniert. Um diese Ziele zu erreichen, stellt der Gesetzgeber im sogenannten Energiesam-melgesetz zusätzliche Kontingente mit einem Volumen von 4.000 Megawatt (MW) im Rahmen von Sonderausschreibungen in den nächsten drei Jahren zur Verfügung. Die Anzahl der an den Ausschreibungen teilnehmenden Projekte und die Ausnutzung von Kontingenten nimmt ab.

Das hat vielfältige Gründe: Neben Restriktio-nen bei Flächen und Abstandskriterien nehmen die naturschutzfachlichen Anforderungen in der Pla-nung stetig zu. Darüber hinaus ist eine wachsende

Dauer und Unsicherheit bei den Genehmigungs-verfahren, unter anderem durch zunehmende Klageaktivitäten, festzustellen. Diese Themen sollen von der Politik und den beteiligten Akteuren der Branche in der AG Akzeptanz geklärt werden, um den Ausbau erneuerbarer Energien weiter vor-anzutreiben und Ausbaubremsen zu lösen.

In Schleswig-Holstein kommt die seit dem Jahr 2015 ungeklärte Flächennutzungsplanung ver-schärfend hinzu. Die Landesregierung hatte hier nach einem Urteil des OVG ein Moratorium erlas-sen. Mit der Klärung und einer neuen Raumord-nungsplanung ist nicht vor 2020 zu rechnen. Diese Unsicherheit führt zusätzlich zu einem deutlich reduzierten Ausbau der Windenergiekapazitäten hier im Norden. Die Planer und Projektentwickler bereiten sich auf die Klärung vor und die Planun-gen für zukünftige Projekte liegen bereit.

Nicht zuletzt geht es beim Erfolg von künftigen Erneuerbare-Energien-Vorhaben auch um die Akzeptanz vor Ort. In der AG Akzeptanz werden daher eine erhöhte Partizipation an der Wertschöpfung in den Standortgemeinden und eine verbesserte Bürgerbeteiligung diskutiert. Die NORD/LB unterstützt den Gedanken der regio-nalen Beteiligung seit vielen Jahren mit ihren projektfi nanzierungserfahrenen Branchenexperten und den Finanzierungspartnern vor Ort.

Diesen Weg wollen wir weiter gemeinsam mit Ihnen in Schleswig-Holstein gehen.

Sprechen Sie uns am 23. Mai auf dem BWE Windbranchentag in Husum an! W

Durch das Inkrafttreten des EEG 2017 haben sich die Rahmen-bedingungen für die Onshore- Windbranche in Deutsch-land signifi kant verändert.

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Windkraft und Wertschöpfung für die Bürger vor Ort

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10 Windbranchentag Schleswig-Holstein

„Windausbau nicht ewig blockieren“ Lothar Schulze, Leiter Politik bei der Windwärts Energie GmbH, über die für Windparkplaner problematische Situation des Moratoriums in Schleswig-Holstein.

Wie beurteilen Sie die Situation für die Windbranche in Schleswig-Holstein? Das Moratorium hält an, aber ein Ausbau scheint weiter möglich zu sein.

» Lothar Schulze: Wir werden wahrscheinlich eine Verlängerung des Moratoriums bis Ende 2020 bekommen. Derweil gibt es die Ankündigung, mit Ausnahmegenehmigungen offener umgehen zu wol-len. Derzeit sind rund 750 Megawatt (MW) prinzi-piell ausnahmefähig. Die könnten schon in diesem Zeitraum genehmigt werden.

In den ersten beiden Jahren des Moratoriums gab es ca. 200 bis 300 Windenergieanlagen, also 600 oder 700 MW, die auf Basis der alten Rechtslage oder im Rahmen von Ausnahmen genehmigt worden sind. In den beiden vergangenen Jahren ist dies aber extrem zurückgegangen: 2017 waren es 56 Anlagen, im vergangenen Jahr sind nur 20 Windturbinen mit Ausnahmen genehmigt worden. Das ist nah an der Null. Für das ehemalige Windland Nr. 1 ist das ein unglaublicher Zustand.

Es heißt, die Verzögerungen seien auch erforderlich, um zu schauen, wo Wind-energieanlagen bei teilweise veränderten Abständen neue Standorte fi nden.

» Lothar Schulze: Wie lange will man noch nach den richtigen Abstandskriterien suchen? Das geht schon seit 2015 so. Irgendwann zieht das Argument nicht mehr. Im Rahmen der Beteiligung gab es ca. 5.200 Einwendungen. Nun soll es einen dritten Ent-wurf geben. Egal, welche Veränderungen vorgenom-men werden: Auch dieser Entwurf wird nicht von allen begrüßt werden und eine hohe Zahl von Ein-wendungen hervorrufen. Man kann den Windaus-bau nicht ewig mit Moratorien blocken. Die erneute Verlängerung um mehr als anderthalb Jahre ist für mich juristisch fragwürdig.

Was könnte die Landesregierung besser machen?

» Lothar Schulze: Irgendwann muss man auch mal sagen: Wir müssen substanziell Flächen für die Windenergie ausweisen. Da müssen wir durch, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle schmerzt.

Etwas Kopfzerbrechen machen mir die wider-sprüchlichen Abstandskriterien. Es soll ja das Flä-

chenkontingent von 1,9 Prozent geben. Bei Bestands-gebieten sollen Mindestabstände von 400 bis 800 Metern gelten, ansonsten höhere Abstände von vermutlich 1.000 Metern. Gleichzeitig diskutiert man einen Mindestabstand der dreifachen oder fünff achen Höhe der Anlagen. Im Ergebnis führt das dazu, dass die 1,9 Prozent der Landesfl äche nur mit relativ niedrigen Anlagen ausgeschöpft werden können. Mit modernen und zukünftig besonders wettbewerbsfähigen Anlagen reduziert sich die Potenzialfl äche drastisch. Projekte in Schles-wig-Holstein werden sich dem Wettbewerb in den Auktionen stellen müssen. Da sind Windverhältnisse nicht so entscheidend, weil sie teilweise über die Vergütungshöhe korrigiert werden. Noch dazu sind wir im Netzausbaugebiet mit stark begrenztem Auk-tionsvolumen. Die 3H- oder 5H-Regelungen werden dazu führen, dass man die ausgewiesenen Gebiete nicht vollständig ausnutzen kann.

Ein weiterer Punkt verschärft die Situation: Alle drei Planungsregionen haben den gleichen Zeitplan. In ganz Schleswig-Holstein tritt mit Rechtskraft der zukünftigen Regionalplanung die Genehmigungs-fähigkeit ein. Projekte mit mehr als zwei Gigawatt können das Netzausbaugebiet verstopfen. Der dadurch entstehende Wettbewerb erzeugt Druck, so niedrig wie möglich zu bieten. Das kann so niedrig sein, wie wir das bei den Bürgerenergiegesellschaf-ten der Auktionen 2017 gesehen haben. Zum Ver-gleich: In Niedersachsen wird die Regionalplanung über die Landkreise oder Kommunen gesteuert. Da sind die zeitlichen Abläufe völlig unterschiedlich von Region zu Region. NICOLE WEINHOLD W

200BIS CA. 300 Wind-energieanlagen gab es in den ersten beiden Jahren des Moratori-ums, also 600 bis 700 MW, die auf Basis der alten Rechtslage oder im Rahmen von Aus-nahmen genehmigt worden sind.

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Lothar Schulze, Leiter Politik bei Windwärts

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Windbranchentag Schleswig-Holstein 11

Die beiden EE.SH-Projektleiter Axel Wiese (links) und Carsten Delfs Foto: Clorius

Internet, Wärmenetz, NetzwerkEE.SH arbeitet branchenübergreifend für die Energiewende.

„Unternehmen verschiedener Branchen zu vernetzen ist wichtig, wenn wir die Energie-wende voranbringen und die Arbeitsplätze in Schleswig- Holstein sichern wollen“, sagt Axel Wiese, Projektleiter der Netzwerkagentur Erneuer-bare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH). Das nördlichste Bundesland kann sich zwar zu über 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen, doch in der Wärmeversorgung und der Mobilität liegt der Anteil der Erneuerbaren bei 14 beziehungsweise 5 Prozent. Das EE.SH-Team aus Wiese, dem zweiten Projektleiter Carsten Delfs und Holger Arntzen, Sina Clorius und Heike Kaiser unterstützt die in Schleswig-Holstein besonders stark verwurzelte Windenergiebranche dabei, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Mobilität und Wärmeversorgung einbeziehen.

Als das Bundesverkehrsministerium im Herbst 2018 eine Mautbefreiung für Lkw mit emissions-

armen Antrieben verkündete, organisierte EE.SH eine Veranstaltung für Vertreter der Erneuerbaren- und der Logistikbranche. Einige Windmüller in Schleswig-Holstein investieren bereits in Wasser-stoff . So wird in Ellhöft an der dänischen Grenze ein Elektrolyseur gebaut, der mit Strom aus dem Ellhöfter Bürgerwindpark funktioniert.

In ganz Schleswig-Holstein diskutieren Wind-müller und Politik über die Vor- und Nachteile der Wasserstoff technologie. Das Gas lässt sich nicht nur in Brennstoff zellen-Antrieben nutzen, sondern auch als Rohstoff in der chemischen Industrie und als Brennstoff im Erdgas-Netz. Holger Arntzen, Windenergie-Experte bei EE.SH, organisiert seit fast zehn Jahren jährlich im August die „windWERT“, Schleswig-Holsteins größte Onshore-Windenergie-Konferenz.

„Auch aus der Digitalisierung können sich neue Geschäftsmodelle ergeben“, ist sich Axel Wiese sicher. Gerade hat er auf dem Fachkongress zur Husumer Erneuerbare-Energien-Messe New Energy einen Workshop zum Thema „Digitalisie-rung der Energiewende“ organisiert – zusammen mit dem Cluster „Digitale Wirtschaft Schleswig- Holstein“, das die Unternehmen der Computer- und Softwarebranche vertritt. Einer der Referenten war Karl Rabe, Gründer der Firma „Windcloud“, angetreten mit dem Ziel, Rechenzentren mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Das erste „grüne“ Rechenzentrum steht auf dem GreenTEC Campus. Smart Grids, virtuelle Kraftwerke und Schwarmspeicher sind weitere Anwendungen, die eine Vernetzung zwischen der Wind- und der Digitalbranche notwendig machen. Verschiedene Förderprogramme unterstützen Unternehmen bei der Digitalisierung oder bei der Umsetzung von Innovationen. Hier ist Carsten Delfs, Innovati-onsberater bei EE.SH und der Wirtschaftsförde-rung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WT.SH), Experte. W

„Auch aus der Digitalisie-rung können sich neue Geschäfts-modelle erge-ben.“Axel Wiese, EE.SH-Projektleiter

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12 Windbranchentag Schleswig-Holstein

Stephan Frense, CEO ARGE NetzFoto: TÜV Rheinland

Basis für Power-to-Gas-HubStephan Frense, neuer CEO der ARGE Netz, über die Energiezukunft. NICOLE WEINHOLD

S tephan Frense, Geschäftsführer von ARGE Netz, erlebt Tatendrang und Aufbruchstim-mung beim Thema Energiewende.

Sie sind seit 1. April 2019 CEO der Erneuerbaren-Unternehmensgruppe ARGE Netz. Was haben Sie dort bisher gelernt?

» Stephan Frense: Der erneuerbare Mittelstand ist der Innovationsmotor für die Energiewende. Die mehr als 360 Gesellschafter, für die wir uns als Dienstleister einsetzen, sind voller Tatendrang: Sie wollen jetzt Verantwortung für das Energiesystem der Zukunft übernehmen. Sie wollen zeigen, dass sie es können! Es ist für mich faszinierend, diese Aufbruchstimmung zu erleben.

Zuvor waren Sie beim TÜV Rheinland und bei E.ON in Führungspositionen. Welche Erfahrungen bringen Sie von dort mit?

» Stephan Frense: Ich komme aus der Beratung und war bis Ende 2016 Vorsitzender der Geschäfts-führung beim TÜV Rheinland Industrie Service. Davor war ich in gleicher Funktion bei E.ON Anla-genservice tätig. Der Service-Gedanke ist auch für meine neue Aufgabe von überragender Bedeutung: Was brauchen unsere Kunden? Welche Geschäfts-modelle versprechen den größten Erfolg? Wo liegt künftig die Wertschöpfung für den Mittelstand der Energiebranche? Diese Fragen werden mein Team und ich im engen Austausch mit unseren Gesell-schaftern zügig beantworten.

360GESELLSCHAFTER, für die sich ARGE Netz als Dienstleister einsetzt, wollen Ver-antwortung für das Energiesystem der Zukunft übernehmen.

ARGE Netz steht für eine ganzheitliche Denke der Energiewende. Was verbirgt sich hinter dem Projektnamen HySynGas?

» Stephan Frense: HySynGas ist das weltweit erste großindustrielle Power-to-Gas-Projekt im Industrie-park Brunsbüttel, das ARGE Netz gemeinsam mit MAN Energy Solutions und Vattenfall umsetzen will. Die 50-Megawatt-Elektrolyse wird mit regionalem Strom aus erneuerbaren Energien grünen Wasserstoff

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Windbranchentag Schleswig-Holstein 13

„Unser Ziel ist es, am größ-ten Industrie-standort Schleswig- Holsteins den Grundstein für einen norddeut-schen Power-to-Gas-Hub zu legen.“

Sie bewerben sich mit Ihren Partnern MAN Energy Solutions und Vattenfall auf ein Reallabor. Was kann es bewirken?

» Stephan Frense: Das Reallabor soll aufzeigen, wie Sektorenkopplung im großindustriellen Maßstab erfolgreich umsetzbar ist. Dabei sollen die Projekte vor allem auch die notwendigen regulatorischen Änderungen aufzeigen, die hierfür nötig sind. Denn die Technik ist einsatzreif, und die Unternehmen wollen in die grüne Energiezukunft investieren. Nur die aktuellen gesetzgeberischen Rahmenbedingun-gen erlauben derzeit jedoch keinen wirtschaftlichen Betrieb. Das Reallabor muss nun die Möglichkeit schaffen, grüne Gase wirtschaftlich vor Ort und deutschlandweit ohne Belastungen auf dem Strom-preis nutzen zu dürfen.

Wie kommt NEW 4.0 voran? » Stephan Frense: NEW 4.0 zeigt, wie Lösungen

für die Energiewende funktionieren: Industrie und Erneuerbare arbeiten dabei Hand in Hand. ARGE Netz ist selbst Teil der Steuerungsgruppe von NEW 4.0 und liefert mit dem Erneuerbare-Energien-Kraft-werk die digitale Betriebsplattform für die künftige Echtzeitwirtschaft. Es ist großartig zu sehen, dass in unglaublich vielen Einzelprojekten seit Projekt-beginn an mehreren Demonstratoren und Use Cases am Erfolg der Energiewende gearbeitet wird.

Ziel ist hier ja auch die Erarbeitung von Systemlösungen für ein zukunftsfähiges Energiesystem auf Basis Erneuerbarer. Gibt es hier schon erste Erkenntnisse?

» Stephan Frense: Zahlreiche Demonstratoren konnten inzwischen ihre Projekte umsetzen. Die Konzepte sind vorhanden und teilweise bereits erprobt, jetzt fehlt noch der ganzheitliche Rahmen, durch den sich diese Projekte erfolgreich skalieren lassen. Dasselbe gilt für andere bereits erfolgreich errichtete und in Betrieb genommene Demonstra-toren wie die Power-to-Gas-Anlage in Brunsbüttel, das Speicherregelkraftwerk in Curslack oder den Multimegawatt-Batteriespeicher in Jardelund.

Was würden Sie sich von der Politik für die ganzheitliche Energiewende wünschen, wie ARGE Netz sie verfolgt?

» Stephan Frense: Eine ganzheitliche Reform der Steuern, Abgaben und Umlagen aller Energieträger auf Grundlage ihrer Treibhausgas-Emissionen. Diese Reform kann aufkommensneutral gestaltet werden und würde viele Probleme der Sektorkopplung und der Energiewende lösen. Für eine Lenkungswirkung muss der Preis für CO2 mit Bedacht, aber kontinu-ierlich angehoben werden. So entsteht Investitions-sicherheit und jeder weiß, wo die Reise hingeht. W

und nachgelagert auch synthetisches Gas herstellen, um damit zum Beispiel Busse, Lkw und Schiffe anzu-treiben sowie beim Einsatz in Gaskraftwerken und in der Industrie klimaschädliche CO2-Emissionen zu verringern. Unser gemeinsames Ziel ist es, am größten Industriestandort Schleswig-Holsteins den Grund-stein für einen norddeutschen Power-to-Gas-Hub für sektorenübergreifende Dekarbonisierung zu legen.

Warum wurden in Deutschland bisher sowohl die Wärme- als auch die Verkehrs-wende verschlafen?

» Stephan Frense: Bei der Wärme- und Verkehrs-wende wachen Deutschland und Europa gerade erst aus einem langen Winterschlaf auf. Im Stromsektor haben wir inzwischen fast 40 Prozent Erneuerbare geschafft. Der Wärmesektor liegt bei nur 14 Prozent und der Verkehrssektor sogar bei nur rund 6 Pro-zent Erneuerbare. Der schleppende Netzausbau führt aber noch immer dazu, dass wir den Strom nicht abtransportieren können. Daher gilt es, den Strom vor Ort zu nutzen, das hilft der Akzeptanz und befördert Innovationen für Klimaschutz bei Industrie, Wärme und Verkehr. Die künstlich verteu-erten Strompreise verhindern bisher einen breiten Einsatz der Sektorenkopplung.

Warum haben Sie sich bei HySynGas für den Standort Brunsbüttel entschieden?

» Stephan Frense: Hier sitzen die großen Industrie-unternehmen, die mit hohem Potenzial die CO2-Emis-sionen durch regenerativ erzeugten Wasserstoff, Sauer-stoff und synthetisches Gas einsparen können. Zudem wollen wir in Schleswig-Holstein die technologische Führungsposition im Bereich Power-to-Gas absichern und weiter ausbauen. Erneuerbare Energien sind schon heute in der Region in großen Mengen verfügbar. Ziel ist es deshalb auch, die P2G-Anlage systemdienlich zu fahren. Damit erreichen wir auch einen positiven Effekt auf die Stabilität der Stromnetze und können mehr Erneuerbare nutzen.

Saubere Energie für den Hafen von BrunsbüttelFoto: Gerhard1302 - stock.adobe.

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14 Windbranchentag Schleswig-Holstein

Ab sofort fährt GP JOULE mit Wasserstoff . CEO Ove Petersen (re.) und André Steinau (li.), verantwortlich für die Wasserstoff projekte des Unternehmens, weihen den fabrikneuen wasserstoff betriebenen Hyundai Nexo am Hauptsitz in Reußenköge genau dort ein, wo die Unternehmensgruppe schon lange mit einem eigenen PEM-Elektrolyseur grünen Wasserstoff aus erneuerbarer Energie produziert. Foto: GP JOULE

Regional sauberGP Joule will mit dem Projekt eFarm Wasserstoff in die Anwendung bringen.NICOLE WEINHOLD

G P Joule steht in den Startlöchern für ein ganz besonderes Wasserstoff – Mobilitätsprojekt in Deutschland. Mit dem Projekt eFarm wird eine Wasser-

stoff -Infrastruktur von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Flottennutzung im Verbund umgesetzt. Dafür hat GP Joule mit einer Machbar-keitsstudie im März 2017 den Grundstein gelegt.

„Wir haben Ende November 2018 den Förderzu-schlag bekommen“, berichtet Geschäftsführer Ove Petersen. Das Projekt beinhalte die Errichtung von fünf Elektrolyseuren an Windparks und fünf Ver-

dichterstationen in der Nähe der Elektrolyseure, außerdem zwei Wasserstoff tankstellen – eine in Husum, eine in Niebüll – und den Bezug von zwei Wasserstoff bussen, die dann an den öff entlichen Nahverkehr vermietet werden. „Darüber hinaus haben wir bereits über 60 Letters of Interest bekom-men, dass Unternehmen wie auch Privatpersonen bereit sind, wenn die Wasserstoffi nfrastruktur steht, sich entsprechende Fahrzeuge anzuschaff en. Inner-halb von zehn Tagen haben wir über LoIs für fast 200 Fahrzeuge eingesammelt“, so Petersen. Das Interesse an Wasserstoff mobilität sei riesig.

60LETTERS of Interest sind eingegangen, dass Unternehmen wie auch Privatperso-nen bereit sind, sich Wasserstoff fahrzeuge anzuschaff en.

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Windbranchentag Schleswig-Holstein 15

Das Unternehmen ist bereits 2011 in das Thema eingestiegen. Jetzt endlich entwickelt sich ein Busi-ness Case dahinter. „Das Besondere dabei ist: Wir haben die Förderung nicht etwa vom Forschungs- und Entwicklungsministerium bekommen, sondern vom Verkehrsministerium. Das heißt, jetzt wird die Anwendung gefördert. Das ist ein enormer Game Changer“, erklärt Petersen. Es sei ein extrem positi-ves Signal für alle Beteiligten, dass jetzt der Entwick-lungs- und Forschungszeitraum überschritten sei. Das Projekt rechne sich, sobald man einen gewissen Zuwachs in der Wasserstoff mobilität sehe. „Wir sind nur der Initiator des Projekts. Ziel ist es, die Akzep-tanz für erneuerbare Energien zu steigern. Und das wollen wir schaff en, indem wir Wertschöpfung vor Ort generieren, wo auch die Wind- und PV-Anlagen stehen“, so der GP Joule-Chef.

Windanlagen gehören zum LandschaftsbildSteigert Wertschöpfung die Akzeptanz? Mancher Politiker denkt, dass größere Abstände hier das richtige Mittel sind. Petersen sieht das anders: „Wir glauben nicht an Akzeptanzsteigerung durch Distanzsteigerung, sondern durch Wertschöpfung in direkter Nähe der Anlagen.“ Für die Menschen im Norden sei es normal, dass Windkraftanlagen zum Landschaftsbild gehören. Die Abstände, die die Landesplanung in Schleswig-Holstein vorsieht, seien ausreichend. Vor allem, wenn man sich überlege, wie nah man an eine Autostraße oder den Schienen-verkehr heranbauen dürfe und welchen Emissionen neben den Geräuschemissionen man über die Luft-verschmutzung dabei ausgesetzt sei.

„Wertschöpfung als Akzeptanzfaktor haben wir im Norden zum Beispiel in den Bürgerwind-parks. Bei eFarm beteiligen wir uns nur mit einem kleinen Anteil als GP Joule. Unsere Projektpartner sind unter anderem vier oder fünf Windparks, die in der Summe schon vier- oder fünftausend Kom-manditisten hinter sich haben. So haben wir eine gute Rückkopplung zum Bürger“, erklärt Petersen.

Auch beim Projekt eFarm wird eine Bürger-beteiligung neu zugelassen. Die Beteiligung fi ndet aber vor allem auch in der Anwendung statt. „Jeder kann erleben, dass die Energie vor Ort verbraucht wird, zum Beispiel, um die Kinder mit dem Bus von A nach B zu fahren. Wir können in diesem Projekt den öff entlichen Nahverkehr mit emissionsfreier Energie versorgen“, so Petersen. Das sei das erste Mal, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Energie erzeugung und Verbrauch geschaff en werde. Bisher sei es in Deutschland üblich, regenerative Energie abzuschalten, wenn zu viel davon vorhan-den sei. Das sei nicht besonders smart. GP Joule stelle nicht nur einen physischen Zusammenhang her, sondern auch einen ideellen, weil Identifi kation

„Wir glauben nicht an Akzeptanz-steigerung durch Distanz-steigerung, sondern durch Wert-schöpfung in direkter Nähe der Anlagen.“

Ove Petersen, Geschäftsführer von GP Joule

eine bedeutende Akzeptanzsteigerung ausübe. Das passe zum Trend, dass mittlerweile regionale Pro-dukte bevorzugt werden.

Ein Billigprodukt wird es gleichwohl nicht geben. Die Haltung, dass alles, was grün ist, auch günstiger sein muss, fi ndet Petersen falsch: „Alle regionalen Produkte – Bekleidung, Handwerke, Biogemüse – sind doch immer teurer als Massen-fertigung zum Beispiel aus China. Der Mehrwert liegt ja nicht darin, dass das Produkt günstiger ist, sondern darin, dass ich eine Umweltfreundlichkeit erreiche.“ Daneben wird Gewerbesteuer als eine direkte Ausschüttung für die Kommunen erzielt. Und volkswirtschaftlich gesehen sei es ebenfalls viel günstiger: „Entweder wir investieren jetzt Geld, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Oder wir investieren in höhere Deiche und eine Reihe weite-rer Maßnahmen, was deutlich teurer werden wird.“

Beitrag zur BildungeFarm ist aber auch ein Beitrag zur Bildung. Wenn die Kinder mit Wasserstoff bussen zur Schule fahren, können sie sagen: Mir kann jetzt kein Lehrer mehr erzählen, dass das nicht funktioniert. Und sie müssen auch nicht mehr auf die Politik hören, die dauernd sagt: Das ist alles noch im Labor-Status. „Die Anwen-dung in der Region ist das Beste.“ Das unterscheidet eFarm von Projekten wie H2-Mobility, die überall in Deutschland Wasserstoff tankstellen aufbauen. Und zwar dort, wo meist kaum jemand wohnt – an Transit-strecken. „Wir brauchen doch Wasserstoff tankstellen dort, wo die Menschen auch leben. Wir bauen die Infrastruktur so auf, dass sich jeder in Nordfriesland ein Wasserstoff auto kaufen könnte.“

Wichtig für das Projekt ist noch, dass GP Joule viele verschiedene Partner im Boot hat: neben den Partnern mit den Windparks und deren Komman-ditisten auch Stadtwerke sowie Kommunen und Energiedienstleister, die an der Gesellschaft hinter eFarm beteiligt sind. Es ist auch ein Konsortium an Banken dabei, weil ein Teil fremdfi nanziert wird. Diese Partner, so die Hoff nung, haben vielleicht auch selbst Interesse, den Wasserstoff zu kaufen oder zu nutzen. Allein unter den 4.000 Kommandi-tisten sei das Potenzial hoch, dass sich viele selbst ein Wasserstoff auto kaufen. Zudem sind Reeder mit dabei, die ihre Schiff e und Fähren perspektivisch mit Wasserstoff betanken können.

Wann geht es los? Die Bauanträge laufen gerade für die Installation der Tankstellen und Elektroly-seure. „Wir haben die erste Bestellung schon los-getreten und gehen davon aus, dass wir Mitte des Jahres den Spatenstich haben. Wir wollen noch in diesem Jahr die erste Wasserstoff tankstelle errich-ten, spätestens im Frühjahr 2020“, prognostiziert der GP-Joule-Chef. W

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16 Windbranchentag Schleswig-Holstein

Eine SchimäreWarum es den „unanfechtbaren“ Regionalplan nicht gibt.INTERVIEW: NICOLE WEINHOLD

M artin Maslaton, Rechtsanwalt und Professor für das Recht der erneuer-baren Energien in Leipzig, erklärt im Interview, wie sich bei der Regional-

planung mehr Rechtssicherheit herstellen lässt.Immer häufi ger werden Regionalpläne gekippt.

Grund dafür sind juristische Unzulänglichkeiten. In Schleswig-Holstein hat die Regierung das Ziel, einen unanfechtbaren Regionalplan zu entwickeln. Darauf warten die Windparkplaner seit 2015, als das Morato-rium in Kraft trat, das nun nochmals verlängert werden soll. In der Region Hannover ist der Regionalplan gerade gekippt worden. In Brandenburg droht ein Moratorium.

Kann es überhaupt einen juristisch unanfechtbaren Regionalplan geben?

» Martin Maslaton: Nein. Der Jurist spricht von einem sehr festen Prüfprogramm für Regionalpläne.

Der vierte Senat des BVerwGs hat eigentlich schon 2008 ein sehr klares Prüfprogramm dazu aufge-baut, wie ein Regional plan aussehen muss, damit er rechtmäßig ist. Es gibt aber bei dem Ganzen ein „Geheimnis“: die Frage der sogenannten substan-ziellen Raumverschaffung. Wann dieser verschafft wurde, das ist die schwierigste Frage. Zum Kontext: Planungsrechtlich beginnt die Prüfung eines WEA Vorhabensg. mit der Privilegierung nach §35 1 Abs. 5. BauGB. Diese verlangt, dass die Windenergie im Außenbereich zur Durchsetzung gelangt. Das ist dann der Fall, wenn die Steuerungsvorbehalte in §35 3 Abs. 3 BauBG – das ist u.a. die Regional-planung – so wahrgenommen werden, dass für die Windenergie substanzieller Raum übrig bleibt. An diesem Tatbestandsmerkmal des substanziellen Raumes liegt es, dass die These der Landesregie-rung Schleswig-Holstein eines „unanfechtbaren“

„Dem Aspekt des Repo-werings im Zusammen-hang mit der Ausweisung von substan-ziellem Raum hätte man sich besser wid-men müssen.“

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Windbranchentag Schleswig-Holstein 17

Martin Maslaton, Anwalt und Professor für das Recht der erneuerbaren Energien in LeipzigFoto: Maslaton

„Da stellt sich erstmal die Frage, ob Abstände überhaupt etwas mit Naturschutz zu tun haben.“

Regionalplans eine Schimäre ist. Zu glauben, dass es so etwa gibt, ist einfach falsch. Denn: Die Frage des substanziellen Raumverschaff ens und damit die des Regionalplans – das ist ein qualitatives und damit ein wertendes Moment. Da spielen harte und weiche Tabukriterien hinein. „Unanfechtbar“ sind wertende Vorgänge indes nie. Am Ende muss quanti-tativ geschaut werden: Wie viel Fläche bleibt übrig? Mit diesen fachlichen Gründen kann man sehr klar sagen: Zu glauben, dass man einen unangreifbaren Regionalplan bekommt, ist naiv, solange der vierte Senat nicht einmal verbindlich sagt, was eigentlich substanzielle Raumverschaff ung ist. Der offi zielle Berichterstatter des vierten Senats hat mehrfach gesagt, er habe eine Vorstellung davon, was ein sub-stanzieller Raum ist. Er habe klare Vorstellungen, die auch die Senatskollegen kennen. Damit kann er sich allerdings nicht durchsetzen. Und auch in seiner neuesten Veröff entlichung steht „die Geheimnis-formel“ nicht. Sondern da steht nur „substanzieller Raum“, und das ist eine Frage des Einzelfalls. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Gibt es keine Präzedenzfälle? » Martin Maslaton: Jede Menge. Und jedes Mal ging

es schief. Am 23. Mai bin ich in Brandenburg. Da geht es um den Regionalplan Lausitz-Spreewald. Da kommt es auch wieder auf diese Frage an: Wann schaffe ich sub-stanziell Raum? Das müsste dringend geregelt werden.

Ist dann auch die Anstrengung, die in Schleswig- Holstein betrieben wird, absurd?

» Martin Maslaton: Richtig. Schleswig-Holstein macht außerdem bedauerlicherweise einen länder-spezifischen Fehler. Wir haben dort sehr viel Win-denergie. Dem Aspekt des Repowerings im Zusam-menhang mit der Ausweisung von substanziellem Raum hätte man sich besser widmen müssen. Die meisten Kommunen fragen nicht: Wo baue ich aus? Sondern: Wie modernisiere ich wo?

Was hätte man tun müssen? » Martin Maslaton: Man hätte eine Typisierung

zur planungsrechtlichen Zulässigkeit des Repowe-rings schaffen müssen. Soweit ich weiß ist das nicht geschehen. Das wäre gut gewesen.

Schleswig-Holstein vergrößert Abständen zum Wohn en und rückt näher an die Natur.

» Martin Maslaton: Da stellt sich erstmal die Frage, ob Abstände überhaupt etwas mit Naturschutz zu tun haben. Das ist so eine Gleichung, die ich sehr in Frage stelle: Wenn ich Abstände habe, habe ich Natur-schutz sprich Artenschutz? Dafür gibt es keine Belege. Umgekehrt: Die Frage, ob Vögel klug genug sind, an Hindernissen vorbeizufliegen, zum Beispiel an Bäu-men, die erörtert niemand. Wie kommt man darauf, dass mehr Abstand mehr Artenschutz bedeutet?

Es gibt Methoden, mit denen das an der Anlage direkt gemessen wird.

» Martin Maslaton: Diese Methoden sind uralt. Ich bin Mitglied der Länderkammer im BWE, die sich mit dem AK Naturschutz, und es ist bekannt, dass sich die Länderarbeitskammer dem Thema speziell widmet. Wenn man nachfragt, wo die Studien herkommen, dann sind das alte Informationen. Da sind fast keine aktuellen Zahlen in der Fläche.

So legt man oft in Regionalplänen zwischen Windparks mindestens fünf Kilometer Abstand fest, damit Zugvögel ziehen können. Dahinter steht die Prämisse, dass die Zugstrecken gleich bleiben. Das ist aber gar nicht der Fall. Ein Beispiel: Die Italiener haben bis vor kurzem noch Singvögel gegessen und ihre Netze dafür immer in den Zuglinien aufgestellt. Die Netze waren voll, im nächsten Jahr an dersel-ben Stelle waren sie leer, weil die Vögel die Zuglinie verändert hatten. Solche Erkenntnisse kann man bei Wikipedia nachlesen oder früher im Lexikon. Warum fi nden sie bei uns keinen Eingang?

Wie könnten Naturschützer und Windbran-che zu einander kommen?

» Martin Maslaton: Die Frage ist: Wo liegt das Schwergewicht. Momentan tut man ein bisschen so, als bilde der sogenannte Artenschutz das Schwer-gewicht. Ich meine aber, die Energiewende müsste das Schwergewicht bilden. Wenn man sagt, die Ener-giewende bildet das Schwergewicht, dann kann man so nicht weiter arbeiten. Das ist eine politische Ent-scheidung. Wenn Schleswig-Holstein, wie es betont, politisch für die Energiewende und Windenergie ist: Was tut das Land? Seit 2015 wird abgewartet.W

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18 Windbranchentag Schleswig-Holstein

Weiterbetrieb nach 2020?Antworten erhalten Sie bei einem Workshop zum Thema Weiterbetrieb am 22.05.19 in Hamburg.

„Optimierung des Weiterbetriebs: Welche Erlöse sind erwartbar – helfen PPAs? Was geht tech-nisch?“ So der Titel des Workshops von 8.2 in Hamburg.

Diese Frage stellen sich die Experten bei der 8.2 Group bereits seit mehreren Jahren. Für viele Windenergieanlagen, die teils schon zur Inbe-triebnahme von 8.2-Experten geprüft wurden, wurden inzwischen auch Standsicherheitsnach-weise für den Weiterbetrieb erstellt. Bis heute wurden über 1.000 Windenergieanlagen zur Bewertung und Prüfung über den Weiterbetrieb durch die 8.2 Group bearbeitet.

Für einen erfolgreichen Weiterbetrieb müs-sen kombinierte technische und wirtschaftliche Lösungen entwickelt werden. Neben der Berech-nung der Gesamtnutzungsdauer sollte auch eine Trendanalyse zur Bewertung von Windparks durchgeführt werden.

Aufgrund dieser gekoppelten Fragestellung bieten 8.2 Consulting AG und enervis einen gemeinsamen Workshop an, in dem eine inte-grierte Sichtweise auf den Weiterbetrieb vor-gestellt wird. Untermauert mit anschaulichen Beispielen.

Innerhalb nur weniger Jahre entstand seit der Gründung des ersten 8.2-Ingenieurbüros im Jahr 1995 ein komplettes Netzwerk unabhängiger Sachverständiger.

Heute arbeiten national und international insgesamt 32 Unternehmen in der 8.2 Group zusammen, bieten umfassende Consultingdienste an und führen technische Prüfungen durch.

Die 8.2 Group zählt zu den führenden Spezi-alisten im Bereich der erneuerbaren Energien mit mehr als 40.000 technischen Inspektionen, 20 Gigawatt technischen Due-Diligence-Projekten weltweit und 130 unabhängigen Sachverständigen.

Workshopagenda

1 Technische und wirtschaftliche Anforderungen für den Weiterbetrieb - Entwicklung der möglichen Erlöse und Optimierungsmöglichkeiten

2 Technische Bewertung- Passende Betriebsszenarien - Anlagenzustand und Kritizitätsbewertung - Berechnung der Gesamtnutzungsdauer

3 Betriebskosten- Erfahrungswerte zu realen Betriebskosten (Höhe und Zusammensetzung)- Zukunftsfähige Wartungskonzepte gestalten

4 Mögliche zukünftige Erlöse und Vermark-tungsmöglichkeiten- Stromlieferverträge (PPA) für die Zeit nach dem EEG – versus Kurzfristvermarktung - Entwicklungen am Strommarkt und Erlöse für Windenergie

5 Optimierung der Wirtschaftlichkeit- Auswirkungen von fi xen und variablen Betriebskosten auf Betrieb und Einsatz - Optimierungsmöglichkeiten des WEA-Einsatzes W

Profi tieren Sie von der Expertise der 8.2-Exper-ten und der Strommarkt-experten von enervis.

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Was führt Bürger zu gemeinsamen Projekten zusammen?

Kleiner Tipp: Die Antwort ist identisch mit dem Namen unseres Magazins. Holen Sie sich ein Abo und Sie sind optimal informiert: www.erneuerbareenergien.de

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BWE-Konferenz

Service Instand haltung Betrieb

KONFERENZ

Aktuelle Anforderungen an den Windparkbetrieb

Sei es die verpflichtende Einfüh-rung der bedarfsgesteuertenNachtkennzeichnung, die Bestim-mung der Standortgüte nach Inbe-triebnahme oder die Umsetzungder System Operation Guideline:Informieren Sie sich über diewichtigsten aktuellen gesetzlichenPflichten und Richtlinien für einenreibungslosen Anlagenbetrieb!

Service und Wartung: Fit für den Weiterbetrieb

Da die Kosten für Wartung und Re-paratur einen Großteil der Betriebs-kosten im Weiterbetrieb verbuchen, müssen sich Betreiber frühzeitig mit den Wartungskonzepten der Hersteller und unabhängigen Ser-vicedienstleister auseinanderset-zen. Lernen Sie die verschiedenen Konzepte kennen und diskutieren Sie Vor- und Nachteile!

Neue Ideen zur Betriebsoptimierung

Diskutieren Sie mit unseren Fach-experten, anhand welcher Parame-ter Sie die technische PerformanceIhrer Windenergieanlage erfas-sen können und wie Sie diese Informationen für eine Betriebsop-timierung gewinnbringend nutzen. Erfahren Sie zudem, welche aktuel-len technischen Innovationen eine Ertragserhöhung versprechen!

…wenn die führenden Akteure der deutschen Windenergiebranche aus den Bereichen Service, Instandhaltung und Betrieb Expertise und Erfahrung austauschen und erweitern Sie dabei Ihr Netzwerk!

Seien Sie dabei,

14.–15.05.2019 in Hamburg

VeranstaltungsortGastwerk Hotel Hamburg GmbH & Co. KG Teilnahmegebühr1.095,00 € 795,00 € BWE-Mitglieder

Programm und Anmeldung auf: