Wir stehen hinter Euch! - panzerbataillone-augustdorf

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Das Motto war Programm! Dem Leitgedanken folgend, besuchte der Freundeskreis vom 20.-21. November mit 35 Mitgliedern, darunter eine Dame, vielen Ehemaligen und Gästen, die aktiven „Hacketäuer“ Kameraden auf dem Truppenübungsplatz Bergen. Mit der „alten Heimat“ der Panzermänner verbanden, auch zum Teil nach etlichen Jahren, viele der Teilnehmer immer noch ganz besondere Erinnerungen. Und in diesen reichlich zu schwelgen, war durchaus „ein Ziel“ der gemeinsamen Reise. Im wohlbekannten Truppenlager „Hörsten“ wies de r Gruppe, Dank StFw Thomas Minnich, schon von weitem sichtbar, die Fahne des ehemaligen Panzerbataillon 214 den Weg zur Unterkunft für die Nacht. Nach Übernahme der Stuben und einer kleinen Stärkung ging es auch schon wieder los, über die Panzerringstraße Richtung Nord. Schon kurze Zeit später befanden sich die Teilnehmer an der Schranke der SB9 zum Panzerzugschießen. Dort konnten sie sich ein eindrucksvolles Bild über das Leistungss pektrum der „Hacketäuer“ beim scharfen Schuss mit dem Kampfpanzer Leopard machen und dabei natürlich dank „tiefverwurzeltem“ Fachwissen das Angriffsszenario genauestens kommentieren und bestens beurteilen! Der gut gesteckte Zeitplan bot dann auch reichlich Gelegenheit, Wir stehen hinter Euch!

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Das Motto war Programm!

Dem Leitgedanken folgend, besuchte der Freundeskreis vom 20. -21. November mit 35 Mitgliedern, darunter eine Dame, vielen Ehemaligen und Gästen, die aktiven „Hacketäuer“ Kameraden auf dem Truppenübungsplatz Bergen.

Mit der „alten Heimat“ der Panzermänner verbanden, auch zum Teil nach etlichen Jahren, viele der Teilnehmer immer noch ganz besondere Erinnerungen. Und in diesen reichlich zu schwelgen, war durchaus „ein Ziel“ der gemeinsamen Reise. Im wohlbekannten Truppenlager „Hörsten“ wies der Gruppe, Dank StFw Thomas Minnich, schon von weitem sichtbar , die Fahne des ehemaligen Panzerbatail lon 214 den Weg zur Unterkunft für die Nacht. Nach Übernahme der Stuben und einer kleinen Stärkung ging es auch schon wieder los, über die Panzerringstraße Richtung Nord.

Schon kurze Zeit später befanden sich die Teilnehmer an der Schranke der SB9 zum Panzerzugschießen. Dort konnten sie sich ein eindrucksvolles Bild über das Leistungsspektrum der „Hacketäuer“ beim scharfen Schuss mit dem Kampfpanzer Leopard machen und dabei natürlich dank „tiefverwurzeltem“ Fachwissen das Angriffsszenario genauestens kommentieren und bestens beurteilen! Der gut gesteckte Zeitplan bot dann auch reichlich Gelegenheit ,

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für so manche Anekdote aus 56 Jahren „Panzerrei“, von der Aufstellung des Panzerbatail lon 1 im Juli 1956 bis hin zu genau an diesem sonnigen Herbsttag im November in der Lüneburger-Heide.

Auf dem Rückweg zum Lager folgte dann noch auf SB5 die Besichtigung des „Schießdril l s“ für Handwaffen nach neuesten Ausbildungs-Metoden. Das Schießtraining zeigte sich sehr komplex, die Anforderungen an die Soldaten und Ausbilder sehr hoch, doch die Trefferergebnisse sprachen eine sehr klare Sprache. Im weltweiten Einsatz müssen die Kameraden heute Ziele auf kurzer Distanz identifizieren und bekämpfen können, dem soll die neue Schießausbildung Rechnung tragen. Laut Leitung war d ie „alte“ Schießausbildung zu starr, sie war darauf ausgerichtet, Feinde meist aus großer Distanz zu bekämpfen. Mit dem neuen Konzept wird der Soldat sicherer , flexibler und schneller handeln können, so der leitenden Oberleutnant.

Wo der Unterschied zur a lten Ausbildung l iegt, zeigte den Besuchern sehr deutlich die neue Haltung des Soldaten beim schießen. In der sogenannten „Kontaktstellung“ steht er frontal zum Ziel. Das Gewehr z.B. wird nicht an der Schulter abgestützt, sondern mittig, am oberen Brustkorb, die Knie sind leicht angewinkelt , der Oberkörper nach vorne gebeugt und das Gesäß in „Entenstellung“ verbracht. Vorteile , der Soldat steht stabil und kann sein Gewehr mit der Visiereinrichtung unmittelbar ans Auge heben, zielen und den Abzug betätigen. Neu ist auch, dass gleich mehrere Schüsse abgegeben werden, nicht wie früher einzelne Distanzschüsse. Auch der Waffenwechsel während der Übung ist neu, früher hatte der Soldat z.B. nur sein Gewehr, jetzt trägt er zusätzlich auch eine Pistole.

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Und genau dieser „Waffenverbund“ wird so auch eingesetzt und dementsprechend fast exzessiv trainiert. Die Gäste zeigten sich sehr beeindruckt von der Effizien z der neuen Schießausbildung für unsere Soldaten.

Als die Dunkelheit schon lange vom Übungsplatz Besitz ergriffen hatte, l ieß es sich ein kleiner „harter Kern“ der Reisegruppe nicht nehmen, trotz eisiger und feuchter Witterung, auch dem nach Dienstplan angesetzten Panzer-Nachtschießen beizuwohnen. Dabei kamen die „Fotografen“ in stockfinsterer Nacht beim Farbspiel des aufeinandertreffenden Metalls im dunklen Zielgebiet im Besondern auf ihre Kosten.

Das Gesehene und Erlebte des Tages legte eine breite – sehr breite Diskussionsbasis für den Rest des Abends. Dazu passend folgte dann auch, nach dem gemeinsamen Abendessen im Lager, bei sprichwörtlicher gelebter Gastfreundschaft der 1.Kompanie der Hacketäuer, der ein oder andere Koks (alkoholhaltiges Kurzgetränk!) von Hans -Werner Burmester , in gewohnter Manier zelebriert und ebenfalls mit so mancher Anekdote aus 56 Jahren „Panzerrei“ serviert – vielen Dank l ieber Blondi!

Auf die entsprechend kurze Nacht folgte das gemeinsame Frühstück und nach herzlicher Verabschiedung im Lager „Hörsten“ ging es weiter auf die SB6 zum „Wirkungsschießen“. Die taktisch wohlüberlegt angeordneten Ziele, wurden den Teilnehmern durch den Leitenden, vor Ort im Zielgelände, eingehend erläutert. Nach dem sich endlich der

Heidenebel etwas verzogen hatte, erfolgte der Beschuss der Objekte durch Kampfpanzer Leopard, auf einer Distanz von ca. 1500-3000m. Wie für die „Altgedienten“ nicht anders zu erwarten, sprachen die Trefferergebnisse und dessen

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Auswirkung eine klare, sehr klare Sprache. Auch dieses Ergebnis-Szenario wurde den Teilnehmern nach erfolgter Sicherheits-Herstellung im Zielgebiet, bei der Begutachtung der verschiedenen Objekttreffer fachlich fundiert durch den Leitenden erläutert – Antworten auf zahllose „Fachfragen“ inbegriffen.

Nach einem kleinen Mittagsimbiss mit den Kameraden auf der Schießbahn, setzte sich nach der dortigen Verabschiedung durch den Kommandeur der Freundeskreis wieder Richtung Augustdorf in Marsch. Wie schon auf der Hinfahrt, kommentierte Hans-Werner auch hier die Ortschaften und

Besonderheiten am Wegesrand und deren Geschichte, nicht zuletzt in Bezug auf die Jahre der Grenzschutz- und Bundeswehrzeit dieser (ehemals) grenznahen Region.

Als kleine – oder auch große Überraschung führte der Reiseweg über das Isenhagener Land nach Dedelstorf , dort wo alles begann, zu den Wurzeln vieler Panzermänner, in die ehemalige Richthofen Kaserne, am A-der Welt.

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Auch sie wurde leider aufgegeben, wie unzählige andere Standorte der Bundeswehr, die Kaserne in Dedelstorf. Sie wirkt auf den Besucher wie ein kleiner idyll ischer Heideort, im Sommer fast wie eine Parklandschaft , auch heute noch. Die kleinen Mannschaftsblöcke und Nebengebäude aus rotem Klinkerstein l iegen verstreut in einer Wald- und Heidelandschaft , verbunden durch schmale Straßen und kleine Wege. Etwas versteckt auf halbem Weg zwischen Gifhorn und Uelzen an der B4.

Bernd Frahm, treue Seele und 1. Vorsitzender der „Traditionsgemein-Schaft Standort Dedelstorf“ , erwartete die Gruppe aus dem „Lipperland“ schon ungeduldig.

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Bei Kaffee und Kuchen an l iebevoll gedeckten Tischen, schwelgte man erneut in Erinnerungen , in den Räumen des Traditionsgebäudes, dem ehemaligen Wachgebäude der Kaserne.

Und wer bis dato glaubte der Vorabend hätte das Repertoir von Hans-Werner bezüglich der „Panzerrei“ erschöpft, wurde in den nächsten zwei Stunden eines besseren belehrt. Neben

einer Kasernenrunde und Besichtigung des ehemal igen Offizierskasinos, blieb auch noch etwas Zeit , die vorbildliche Sammlung unzähliger Erinnerungsstücke der ehemaligen Bundeswehreinheiten des Standortes im Traditionsgebäude zu erkunden. Erinnerung pur – für viele ehemalige und aktive Kameraden. Ein sehr lohnenswerter Besuch, nicht nur als Präsentationsorientierung, für so manch andere „Sammlung“ dieser Art!

Zur Verabschiedung überreichte Hans-Werner im Namen des Freundeskreises dann noch den Film des Panzerbatail lon 214 als DVD und als flüssigen Gruß den „Lippischen-Schützen“ an Bernd Frahm für seinen kameradschaftlichen Empfang in Dedelstorf. Heinz Kleine vom Busunternehmen in Augustdorf sorgte wieder einmal für eine sichere und gutgestimmte Rückreise in die Lippische Heimat , zum Ausgangspunkt der Reise des Truppenbesuchs Bergen.

Mit einem herzlichen

Dank an die Kameraden

Hans Sperzel