Wir tun was gegen Rassismus! - Unia · Was tun? Es ist wichtig, dass Miroslav solche Sprüche nicht...

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Unia-Jugend gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Ein Ratgeber. Wir tun was gegen Rassismus!

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Unia-Jugend gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Ein Ratgeber.

Wir tun was gegen Rassismus!

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Abkürzungen: AVIG: Gesetz über die ArbeitslosenversicherungBIZ: BerufsinformationszentrumBV: BundesverfassungEU: Europäische UnionGAV: GesamtarbeitsvertragOR: ObligationenrechtSGB: Schweizerischer GewerkschaftsbundStGB: Strafgesetzbuch

Diese Publikation ist in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Serbokroatisch, Albanischund Türkisch erhältlich. Bestelladresse: Unia Zentralsekretariat,Migrationspolitik, Weltpoststrasse 20, CH-3000 Bern 15, [email protected]; T +41 31 350 21 11, Layout: Simone Rolli,Druck: Printoset Zürich, © Unia, Dezember 2005

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung 4

Niemand ist wirklich ein Rassist, oder? 6

Rassismus: Was ist das genau? 8

Wie berate ich Opfer rassistischer Diskriminierung? 14

Ich bin selber Opfer: Was mache ich? 16

Diskriminierung bei der Ausbildung und Lehrstellensuche 18

Rassismus in der Berufsschule 20

Rassismus am Arbeitsplatz 22

Rassismus durch KundInnen 25

Rassismus im Freundeskreis 26

Diskriminierung beim Lohn 27

Ich bin Zeuge 28

Gesetze gegen rassistische Diskriminierung 30

Lohnt sich der Rechtsweg? 36

Wichtige Adressen 38

Wir wehren uns 43

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Als GewerkschaftssekretärIn oder Aktivmitglied derGewerkschaftsjugend bist du sicher mit Rassismusund Diskriminierung konfrontiert worden. Entwederhat einE JugendlicheR, ein Mitglied einer Gewerk-schaftsjugendgruppe, ein Arbeitskollege, eineFreundin dich um Hilfe gebeten, oder du wurdestselber Opfer. Dabei hast du dir sicher diese Fragengestellt: War das wirklich Rassismus? Was kann ichdagegen tun? Wie kann ich vermeiden, dass soetwas wieder passiert? An wen kann ich mich wen-den? Wie kann ich meine Rechte geltend machen?

Leider nehmen Fälle von Rassismus und Diskrimi-nierung zu, auch unter Jugendlichen, in Gewerk-schaften und Jugendgruppen. Fremdenfeindlichkeitwird salonfähig.

Einleitung

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Rassismus und Diskriminierung soll es in einerdemokratischen Gesellschaft nicht geben, weil siedie grundlegendsten Menschenrechte und -würdeverletzen. Daher sollen alle, die sich für eine gerech-tere und demokratischere Gesellschaft einsetzenwollen, Rassismus und Diskriminierung erkennen,bekämpfen und beseitigen.

Diese Broschüre soll dir helfen, Rassismus und Dis-kriminierung in der Arbeits- und Ausbildungswelt zuerkennen und wirksam zu bekämpfen. Die Broschü-re gibt nützliche Tipps und Kontaktadressen, wound wie du weitere Infos findest.

Deine Unia

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Fast niemand gibt offen zu, ein Rassist zusein. Wenn man jemandem sagt: «Das, wasdu sagst, ist rassistisch», wird diese Persones vehement verneinen. Dann wird die Dis-kussion darüber losgehen, was überhauptrassistisch ist. Die Aussage wird fallen: «Darfman denn überhaupt noch etwas Kritischessagen, ohne dass man sofort als Rassistbezeichnet wird?»

Das muss nicht eine faule Ausrede sein. Häufig fehltdas Problembewusstsein oder herrscht begrifflicheVerwirrung: Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antise-mitismus, Nationalismus, etc. werden vermischt. EineKlärung ist hier nötig.

Niemand ist wirklich ein Rassist, oder?

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Eine Frau: «I bi nöd rassistisch, aber die huere Jugos, gell…»

Ein Mitstift zu Jean A. aus Kamerun:«Schwarze kann ich nicht leiden. Du bist eine Ausnahme, weil du meinFreund bist!»

Ein Gewerkschafter: «Ich bin auf keinen Fall rassistisch. Rassistenhasse ich sogar. Wir könnten aberschon dafür sorgen, dass unsereArbeitsplätze für Schweizerinnenund Schweizer reserviert werden».

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Wer eine andere Person anders behandelt,weil sie eine andere Hautfarbe hat oder auseinem anderen Land stammt oder einer ande-ren Religion zugehört, handelt rassistisch.

Rassismus: Was ist das genau?

Diskriminierung ist eine Handlung: Diskriminierungist die Benachteiligung einer Person aufgrund der kulturellen oder sozialen Herkunft, des Geschlechtes,des Alters oder der Religion.

Rassismus ist eine Haltung: Rassismus ist, Men-schen wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe gering zu schätzen, in irgendeiner Weise zu diskriminieren,schlechter zu stellen oder einfach zu missachten.

Rassistische Diskriminierung liegt vor, wennjemand aufgrund seiner Hautfarbe, Herkunft, Spra-che oder Glaube, seine Rechte nicht wahrnehmenkann. Zur rassistischen Diskriminierung braucht eskeine ausgebaute rassistische Überzeugung, jedeRist dazu fähig. Betroffen sind sowohl AusländerInnenals auch SchweizerInnen.

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Xenophobie heisst «Angst vor dem Fremden» undwird oft mit Fremdenfeindlichkeit übersetzt.

Antisemitismus: Antisemitisch handelt, wer eine jüdische Person diskriminiert, schlechter stellt, missachtet oder beschimpft. Antisemitisch handelt, wer den Holocaust leugnet oder z.B. die Juden in der Schweiz für die Politik der Regierung Israelsverantwortlich macht.

Nationalismus bezeichnet eine politische Ideologie,die Ruhm, Wohlergehen, Macht und meist auch Überlegenheit der eigenen Nation in den Mittelpunktstellt. Ein Nationalist überhöht die Gruppe, der er sichzugehörig fühlt, gegenüber anderen Gruppen. Natio-nalismus ist nicht mit Rassismus gleichzusetzen,kann aber damit einhergehen.

Eine Liste von Definitionen im Zusammenhang mit Rassismus findest du bei www.gggfon.ch

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Hey, ist das aber wirklich Rassismus?

Es ist nicht einfach, eine Handlung als rassi-stisch und/oder diskriminierend zu benen-nen, insbesondere dann nicht, wenn die ras-sistisch handelnde Person dir nahe steht.

Wenn du zweifelst, ob du mit Rassismus konfrontiertbist, stell dir einfach aus der Sicht des Opfers die folgende Frage: Wäre ich anders behandelt worden,wenn ich eine andere Hautfarbe, Herkunft, Sprache,Glaube gehabt hätte. Wenn ja, liegt eine klare rassistische Diskriminierung vor.

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Rassistische Diskriminierung kann verstecktoder offen geschehen.

Offene rassistische Diskriminierung kommt seltenervor, weil sich die Täter vor gesetzlichen Folgen fürch-ten. Diese ist leichter zu erkennen und gesetzlich zuahnden, wie die zwei Beispiele zeigen.

«Wir stellen keine Kopftücher ein», schreibt einerboster Arbeitgeber dem RAV Zürich. Unia vertrittdie diskriminierte Schweizerin vor Gericht. Siebekommt Recht und eine Entschädigung.

«Für diese Lehrstelle stellen wir uns eine junge,gewissenhafte und aufgeweckte Person vor. NurSchweizer und EU-Bürger». Noch krasser sind dieInserate, in denen gesagt wird, wer keine Chancehat: «Keine Jugendlichen aus dem Balkan».

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Versteckter Rassismus ist schwieriger zu beweisen,weil die Person, die diskriminiert, ihr Tun gut ver-stecken kann. Gerade beim versteckten Rassismussind sich die Leute zum Teil gar nicht bewusst, dasssie sich rassistisch verhalten. Doch auch beim unbe-wussten Rassismus zählt: Welche Gefühle löst rassi-stische Diskriminierung beim Betroffenen aus? Undwas kann sie für Folgen haben?

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Wie berate ich Opfer rassistischer Diskriminierung?

Wichtig ist, dass die Person mit ihren Wortenausdrücken kann, was sie persönlich empfin-det, wie sie sich fühlt, ob sie verletzt wurde.Diese Person soll man zum Handeln ermuti-gen. Zuerst soll man ihr helfen, eine Vertrau-ensperson zu finden (KollegInnen, FreundIn-nen), welche unterstützen können. Wichtigist, dass das Opfer sich nicht alleine fühlt,wenn es beschliesst, zu kämpfen.

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Kein sofortiger und unüberlegter Angriff: Mit dem Täter sollte zuerst das Gespräch gesuchtwerden, um sachlich und vorurteilslos abzuklären,welche seine Motive wirklich gewesen sind. Ihn sofort mit einer Aussage wie «Du Rassist!»anzugreifen, sollte vermieden werden.

Schritt für Schritt vorgehen: Sachlage klären,beide Seiten anhören, keine anschuldigen. So wichtig es ist, die Gefühle des «Opfers» ernst zunehmen, ohne die Perspektive des Täters lassensich keine Lösungen finden. Man muss immerauch die Möglichkeit ungerechtfertigter Anschuldi-gungen in Betracht ziehen.

Ein Eintreten gegen echten Rassismus lohntsich immer! Weil in der Schweiz aber ein Kündi-gungsschutz fehlt, kann der Kampf gegen einenrassistischen Vorfall dazu führen, dass das Opferseinen Job verliert, obwohl es Recht hat. Diesmuss immer von Anfang an klar sein. Prüfe alsodie möglichen Konsequenzen sehr sorgfältig undlass das Opfer über die Strategie im vollen Bewusstsein der möglichen Folgen entscheiden.

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Ich bin selber Opfer: Was mache ich?

Rede mit deinen KollegInnen und FreundIn-nen darüber, entwickelt zusammen Ideen undStrategien, thematisiert es in eurer Schul-klasse und in eurem Freundeskreis. Es gibtauch verschiedene antirassistische Gruppie-rungen (z. B. die Unia-Jugend, vgl. auch dieListe auf Seite 41 dieser Broschüre), welcheeuch helfen können, aktiv gegen Rassismusvorzugehen oder Rassismus-Fälle öffentlichzu machen.

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Diskriminierung bei der Ausbildung und derLehrstellensuche

Dardan, ein junger Kosovo Albaner, meldetsich beim BIZ an und möchte Informationenund ein Anmeldeformular fürs Gymnasium.Die Berufsberaterin sagt: «Das ist aber nuretwas für gute Schüler!», ohne dass sie dieZeugnisse von Dardan angesehen hat.Dardan fragt sich: «Wäre das passiert, wennich Schweizer gewesen wäre?»

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Was tun?Dardan kann die Beraterin fragen: «Warum sagensie das? Sind sie etwa der Meinung, ich sei keinguter Schüler, weil ich ein Ausländer bin?» Dardan soll auf jeden Fall an seinem Ziel festhal-ten und die Informationen über das Gymnasiumverlangen. Er kann ausserdem sein Erlebnis aufder Internetplattform www.ncbi.ch schildern. Sokönnen solche Fälle auch öffentlich gemacht wer-den.

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Sandra, Schweizerin, und Fatima, aus Algeri-en, bewerben sich um dieselbe KV Lehrstelle.Sie haben dieselbe Schulklasse besucht undeinander beim Erstellen der Bewerbungsun-terlagen geholfen. Ihre Dossiers sehen ähn-lich aus. Fatima hat sogar leicht bessereSchulnoten als Sandra. Doch Sandrabekommt die Lehrstelle und Fatima wirdnicht einmal zu einem Bewerbungsgesprächeingeladen.

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Was tun?Fatima soll das Gespräch mit der Firma suchenund sich erkundigen, was die Gründe für die Absa-ge gewesen sind. Es ist schwierig zu beweisen,dass Sandra bevorzugt wurde, nur weil sie Schwei-zerin ist. Am besten wendet sich Fatima an dieUnia-Rechtsabteilung, um abzuklären, ob rechtli-che Schritte gegen die Firma möglich sind.

Bei Diskriminierung bei der Lehrstellensuche kannauch die Beratungsstelle «Fairness» weiterhelfen.

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Rassismus an der Berufsschule

José macht seine Lehre in einer Metallverar-beitungswerkstatt. Die aktuelle Arbeit sollbenotet werden. Sein Kollege und Werkban-knachbar Beat nimmt aus Versehen dieArbeit von José und zeigt sie dem Lehrmei-ster. Dafür bekommt er die Note 6. Beatbemerkt seinen Irrtum und erzählt Josédavon. Als José mit der gleichen Arbeit zumLehrmeister geht, bekommt er die Note 4,5.Er weist den Lehrmeister darauf hin, dass erdie gleiche Arbeit vorhin mit 6 benotet hat.Der Lehrmeister sagt ihm, er wolle über seineBeurteilung nicht diskutieren. Auch nachdemBeat dies bestätigt, bleibt der Lehrmeisterstur.

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Was tun?Diskriminierung hat oft mit Macht und Machtlosig-keit zu tun. In diesem Falle ist der Lehrmeister ineiner Machtposition und (miss)braucht sie. Josékann sich mit Unterstützung von Beat an dieSchulleitung wenden und den Fall möglichst sach-lich schildern. Wichtig ist es auch, den Fall zudokumentieren. Am besten eignen sich dafür Pro-tokolle, eigene Gesprächsnotizen oder der Brief-wechsel in der Sache. Wenn der Lehrmeister beiseiner Beurteilung bleibt und die Schule nichtsunternimmt, dann kann José den Fall auch anhöhere Schulinstanzen weiterleiten. Auch derGang ans Gericht ist zu prüfen. Wenn José Unia-Mitglied ist, wendet er sich an die Unia-Rechtsab-teilung. Oder er kontaktiert TikK in der Deustch-schweiz bzw. ACOR in der Romandie.

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Rassismus am Arbeitsplatz

Miroslav: «Im Betrieb höre ich permanentnegative Sprüche über meine Landsleute.Manchmal versuche ich zu lächeln, manch-mal sage ich mir, dass das dumme Leutesind, die etwas Schlechtes machen und dasses überall gute und schlechte Menschen gibt.Langsam kann ich aber die Sprüche nichtmehr hören. Das stresst mich und ich fangean, meine Kollegen als Rassisten zu sehen.Ich traue mich aber nicht, etwas dagegen zumachen, weil ich Angst habe, isoliert zu wer-den oder meine Stelle zu verlieren».

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Was tun? Es ist wichtig, dass Miroslav solche Sprüche nichteinfach über sich ergehen lässt, ohne zu reagie-ren. Er soll seine Kollegen darauf ansprechen undihnen sagen, dass ihn diese Äusserungen verlet-zen. Wenn das nichts nützt, sollte er sich an sei-nen Chef wenden, an die Betriebskommissionoder an die Personalabteilung der Firma.

Wer dauernd solchen rassistischen Äusserungenausgesetzt ist, kann davon krank werden. WennMiroslav im Betrieb keine Unterstützungbekommt, soll er sich an seine Gewerkschaft wen-den. Er kann auch TikK in der Deutschschweizbzw. ACOR in der Romandie kontaktieren.

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Rassismus durch KundInnen

Ein Stammgast sagt zum Wirt laut genug,damit der dunkelhautige Kellner Aimé eshört: «Hoffentlich ist deine Entrecôte nichtso schwarz wie dein Kellner!»

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Was tun?Hier nutzt der Stammgast seine Machtpositionaus, denn welcher Wirt will schon gerne einenguten Kunden verlieren. Aimé kann aber von sei-nem Arbeitgeber verlangen, dass er ihn vor rassi-stischer Diskriminierung durch die Kundschaftschützt. Aimé kann den Wirt bitten, die Kundendarauf hinzuweisen, dass solche Sprüche für sei-nen Angestellten verletzend sind.

Manchmal riskieren Angestellte, die sich gegenrassistische Diskriminierung durch Kunden weh-ren, dass sie entlassen werden oder an einenanderen Arbeitsplatz versetzt werden, wo sie kei-nen Kundenkontakt mehr haben. Wenn diesgeschieht kann Aimé mit Hilfe seiner Gewerk-schaft rechtliche Schritte einleiten.

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Rassismus im Freundeskreis

Markus erzählt einen Witz über Ausländer:«In einem Wagen gibt es einen Türken, einenJugo und einen Schwarzen. Wer fährt? DerPolizeibeamte!». Er sagt aber zu seinemFreund Hakim: «Ich weiss, dass es dich viel-leicht verletzt. Ich musste diesen Witz abererzählen, weil er soooo lustig ist!»

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Was tun?Es ist sehr wichtig, ehrlich und offen zu sagen,dass man sich verletzt fühlt. Eine angreifende Aus-sage wie «Du Rassist!», eine gewalttätige Reaktionoder Drohung, leistet sicher keinen Beitrag zur Ver-besserung der Situation. Wenn man hingegensofort seine Gefühle offenbart, kann man unterFreunden sachlich darüber diskutieren. Besorg dir den Comicband «Ich Rassist?!» bei der StiftungBildung und Entwicklung (Fr. 5.–, bestellen bei:[email protected]).

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Diskriminierung beim Lohn

In der Schweiz redet man nicht über seinenLohn. Manuel hat den Eindruck er verdieneweniger als seine Kollegen, weil er Ausländerist, obwohl er gleich gut qualifiziert ist. Erweiss aber nicht, wie er das erfahren könnte.

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Was tun?Ist die Branche dem GAV unterstellt, kann man beider Unia nachfragen, welche Löhne im GAV abge-macht sind. Ansonsten hilft der SGB Lohnrechnerwww.lohn-sgb.ch. Da kann man anhand seinerAusbildung, Qualifikation, seinem Arbeitsort undseinem Beruf den üblichen Lohn in seiner Regionund Branche berechnen. Wenn der tatsächlicheLohn mit diesem üblichen Lohn nicht überein-stimmt, soll man mit dem Chef das Gesprächsuchen. Als Gewerkschaftsmitglied kannst duauch zuerst mit der Unia Sektion darüber spre-chen.

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Ich bin Zeuge

Ich bin Zeuge einer rassistischen Diskriminierung, aber nicht direkt involviert.Soll ich da auch etwas machen?

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Was tun?Es ist wichtig, dass wir nicht gleichgültig bleiben,denn Rassismus ist für unsere Gesellschaftgefährlich! Auch als Zeuge muss du dich wehrenund das Opfer ermutigen, selber zu handeln.Wenn du das Opfer unterstützt, wird es mehr Muthaben, sich zu wehren. Es ist auch wichtig, Fällevon Rassismus in der Öffentlichkeit bekannt zumachen. Dabei helfen dir die Unia-Jugend und dieantirassistischen Gruppierungen. ÖffentlicherDruck ist oft das beste Mittel gegen rassistischeDiskriminierung. Das nennt man auch Zivilcoura-ge! gggfon bietet konkrete Handlungsanleitungenfür Zivilcourage.

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In der Bundesverfassung unter Art. 8«Rechtsgleichheit», steht:1 Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

2 Niemand darf diskriminiert werden, namentlichnicht wegen der Herkunft, der Rasse, desGeschlechts, des Alters, der Sprache, der sozialenStellung, der Lebensform, der religiösen, weltan-schaulichen oder politischen Überzeugung oderwegen einer körperlichen, geistigen oder psychi-schen Behinderung. (…)

Gesetze gegen rassistischeDiskriminierung

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Haha, ertappt, du Rassist! Um dich kümmert sich jetzt das Gesetz!?!Sorry, aber die Schweizer Gesetze bekämpfen Rassis-mus sehr schlecht. Wir Gewerkschaften arbeiten aberdaran, sie zu verbessern, damit Rassismus keinKavaliersdelikt mehr ist. Z.B. fordern wir Antidiskrimi-nierungsartikel in den GAV, arbeiten mit antirassisti-schen Gruppierungen zusammen, machen uns füreine Verschärfung der Antirassismusstrafnorm stark,organisieren Aktionen und machen Fälle von rassisti-scher Diskriminierung in der Öffentlichkeit bekannt.

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Das Gesetz bietet dir dennoch einige Verteidigungsmöglichkeiten:

Was sagt das Gesetz?

Alle sind vor dem Gesetzgleich, niemand darf diskri-miniert werden.

www.ekr-cfr.ch > Themen >rechtliche Grundlagen >Bundesverfassung

Wer sich in der Öffentlich-keit rassistisch äussertoder Menschen rassistischdiskriminiert, wird bestraft.

www.ekr-cfr.ch >Themen >rechtliche Grundlagen >Antirassismus Strafnorm

Artikel

BV 8

StGB 261bis (sog.Antiras-sismus-Straf-norm)

Aber Achtung!

Diese Verfassungsbestim-mung wurde leider in derGesetzgebung nicht voll-ständig umgesetzt:

Es gibt z. B. kein Antidiskri-minierungsgesetz. Uniasetzt sich dafür ein.

Es ist sogar sehr schwierig,die schrecklichsten Rassi-sten verurteilen zu lassen.Rassistische Äusserungenim Privatkreis sind nichtstrafbar. Lass dich voneiner Fachperson beraten(z. B. einem Juristen). DieFrist für einen Strafantragist kurz!

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Artikel

OR 328

OR 336Abs. 1a

Was sagt das Gesetz?

Dein Betrieb ist verpflich-tet, dich vor Rassismus(durch Kunden oder Kolle-gen) zu schützen. www.gewerkschafts-jugend.ch > Lehrlings-rechte A–Z > Persönlich-keitsschutz

Wenn dir aus rassistischenGründen gekündigt worden ist, ist die Kündigung missbräuchlich.

www.alk.unia.ch > arbeits-los: was tun? > Kündigungwww.unia.ch > Arbeit &Recht > Hintergrund Recht> Kündigungsschutz

Aber Achtung!

Es ist sehr schwierig, einenArbeitgeber zu etwas zuzwingen. Leite das Verfah-ren nur dann ein, wenn dusicher bist, dass es für dichnicht «gefährlich» ist. Achtung Bumerang-Effekt! (Vgl. auch unten «AVIG 16»)

Die Kündigung kann in derRegel nicht rückgängiggemacht werden, aber duhast höchstens Anspruchauf 3 bis 6 Monatslöhneals Entschädigung. Achtung: Es braucht Beweise!

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Was sagt das Gesetz?

Wenn du Opfer von Rassis-mus bist und wenn deinArbeitgeber die Situationnicht verbessert, darfst dukündigen.

Wenn du am ArbeitsplatzOpfer von Rassismus bist,ist dir diese Arbeit nichtmehr zumutbar. Falls dudeshalb kündigst, kann dieArbeitslosenversicherung(ALV) dir die Arbeitslosen-taggelder nicht kürzen.

www.alk.unia.ch > Gesetze > AVIG

Artikel

OR 337

AVIG 16Abs. 2

Aber Achtung!

Du musst der Arbeitslosen-versicherung beweisen,dass du einen guten Grundzur Kündigung hattest. Der beste Beweis ist ein Arztzeugnis oder ein Briefwechsel.

Du musst deinen Arbeitge-ber auffordern, Rassismuszu verhindern. Nur wenn er nichts oder zu wenigunternommen hat, darfstdu kündigen, ohne eine Kürzung der ALV-Taggelderzu riskieren.

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Lohnt sich der Rechtsweg?

Zuerst muss man die Frage des Bumerang-Effekts stellen: Was sind die Konsequenzeneines Prozesses? Bin ich bereit, sie zu tra-gen?

Ein Prozess kostet immer Zeit und Geld und dieErfolgschancen hängen stark vom Fall und von denBeweisen ab: Auch wenn du 100prozentig überzeugtbist, Recht zu haben, kann der Richter anders ent-scheiden. Deswegen sollten Prozesse möglichst ver-mieden werden: Ein Prozess sollte nur dann in Fragekommen, wenn alle anderen Mittel (Mediation, Dis-kussion, Vergleich) gescheitert sind!

Wenn der Fall und die Beweislage nicht eindeutigsind sollte man keinen Prozess führen. Ein Rassist,welcher von Gericht freigesprochen wird, wird sichgestärkt fühlen.

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Wenn der Fall und die Beweislage aber eindeutigsind, dann lohnt es sich, vor ein Gericht zu gehen! DieAntirassismus-Norm kommt ständig unter Druck vonRassisten, welche sie abschaffen wollen. Mit erfolg-reichen Prozessen kann man sie verteidigen und derÖffentlichkeit und der Politik bewusst machen, dasseine solche Strafnorm nötig ist.

Beweissicherung: In der Regel musst DU beweisenkönnen, dass der Rassist rassistisch handelt odergehandelt hat. Dafür brauchst du gutes Beweismate-rial: Briefwechsel, gedruckte Emails, verlässliche Zeu-genaussagen. Sammle sie alle! Pass aber auf: Wennder einzige Beweis eine Aussage von dir ist, sinddeine Erfolgschancen gering.

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Wichtige Adressen

Spezialisierte AntirassismusfachstellenTikK – Taskforce interkulturelle Konflikte, T 044 291 65 75, www.tikk.chACOR – Association Romande contre leRacisme/SOS RacismeGratis Telefon: 0800 55 44 43, Lausanne: T 021 311 80 57, Fribourg: T 026 424 21 25,www.sos-racisme.ch Gemeinsam gegen Rassismus und Gewalt T 031 333 33 40, www.gggfon.ch Konfliktophon – Beratungsdienst bei Konflikten zwischen Einheimischen und Zugewandertensowie für Opfer rassistischer Diskriminierung.T 044 242 42 29, www.konfliktophon.chBaBeRas – Basellandschaftliche Beratungsstelle gegen RassismusOberfeldstrasse 11a, CH-4133 PrattelnIntegres – IntegrationsfachstelleRegion Schaffhausen, T 052 630 06 40,[email protected]

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Gewerkschaft Unia: www.unia.ch/jugend

CaBi – Anlaufstelle gegen RassismusVerein Café-Bibliothek/CaBi Antirassismus Treff,Linsebühlstrasse 47, CH-9000 St. Gallen, www.cabi-sg.ch

Liste aller BeratungsstellenGelistet nach Kantonen und Sprachen:www.edi.admin.ch/ara (Anlauf- & Beratung)

Liste der IntegrationsdelegiertenDie Integrationsdelegierten der Kantone bietenteilweise auch Beratung bei rassistischer Diskrimi-nierung an. www.eka-cfe.ch/d/adressen.asp

Diskriminierung bei der LehrstellensucheNCBI Fairness Hilfe bei Diskriminierung bei der Lehrstellensuche, T 044 432 47 63, [email protected], www.ncbi.ch

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Antirassistische Projekte von und für Schulenwww.projektegegenrassismus.ch, T 031 389 20 24

Für FlüchtlingeFlüchtlingshilfe Schweiz Bern: T 031 370 75 75, Lausanne: T 021 320 56 41, Lugano: T 091 923 17 76, www.sfh-osar.ch

WeiterbildungenMovendo – Kurse gegen Rassismus Kurse für Vertrauensleute und Kurse für GewerkschaftsmitarbeiterInnen, T 031 370 00 70, www.movendo.chStiftung Erziehung und Toleranz Zürich T 044 349 49 66, www.set-toleranz.ch Stiftung Bildung und Entwicklung Bern T 031 389 20 21, www.globaleducation.ch

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Ich will mich gegen Rassismus engagieren! Antirassistische Verbändeund GruppierungenGewerkschaft Uniawww.unia.ch/jugend > gegen RassismusSolidarité sans Frontières T 031 311 07 70,[email protected] www.sosf.chStiftung gegen Rassismus und Antisemitismus T 044 218 50 30, www.gra.ch, Klartext – Jugendkultur gegen Rassismus(Jugendprojekte) T 033 221 73 00, [email protected] Augenauf Basel: T 061 681 55 22, Bern: T 031 332 02 35, Zürich: T 044 241 11 77,www.augenauf.chAntifa [email protected], www.antifa.ch, [email protected], www.buendnis-gegen-rechts.ch

Rechtsberatung für Fachleute und Vernetzung der AnlaufstellenMERS T 031 302 01 61, www.humanrights.ch

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Wir wehren uns!

Die ausländer- und asylfeindliche Politik bürgerlicherKreise schürt Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

In der Öffentlichkeit entsteht der generelle Eindruck,AusländerInnen seien ausschliesslich potentielle Kri-minelle und Scheinflüchtlinge. Damit wird der Nähr-boden für Rassisten, Nationalisten und Faschistengedüngt. Der unterschwellige Stammbeiz-Rassismuswird gesellschaftsfähig gemacht.

Dagegen müssen wir uns alle wehren. DennRassismus ist mit unserer demokratischen,offenen und toleranten Gesellschaft nichtkompatibel. Wer Rassismus erkennt, öffent-lich macht, bekämpft und beseitigt, leisteteinen wichtigen Beitrag zu Erhalt und Ent-wicklung unserer Demokratie.

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Produziert durch die Gewerkschaft Unia, BereicheMigration und Jugend, unterstützt durch den FondsProjekte gegen Rassismus und für Menschenrechteund durch den Dienst für Jugendfragen im Bundes-amt für Sozialversicherung. Wir danken der ÖGJ fürdie Bilder der Kampagne «wirgegenvorurteile.at».