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    Oswald SandersJim Fraser

    Wirksames GebetEine geistliche Strategie

    BRUNNEN VERLAG GIESSEN/BASEL

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    i teamBcher, die dieses Zeichen tragen, wollen die Botschaft vonJesus Christus in unserer Zeit glaubhaft bezeugen.Das ABCteam-Programm umfat:- ABCteam-Taschenbcher- AB Cteam-Paperbacks mit den Sonderreihen:Glauben und Denken (G+D) und Werkbcher (W)- AB Cteam-Jugendbcher (J)- ABCteam-GeschenkbndeABCteam-Bcher erscheinen in folgenden Verlagen:Aussaat Verlag W upp ertal/R. Brockhaus Verlag W uppertalBrunnen Verlag Gieen/Bundes Verlag WittenChristliches Verlagshaus Stuttgart/Oncken Verlag WuppertalSchriftenmissions-VerlagGladbeckABCteam-Bcher kann jede Buchhandlung besorgen.Deutsche Ausgabe von Effective Prayer" und The Prayer ofFaith " mit freundlicher Genehmigung der berseeischen Mis-sions-Gemeinschaft, Zrich

    3 . Auflage 1982Umschlagfoto: Freytag-Anthony 1979 by Brunnen Verlag, GieenSatz: IBV Lichtsatz KG, BerlinHerstellung: Ebner UlmISBN 3-7655-3087-5

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    Inhalt

    W irksames G ebet 5Oswald SandersNichts ist unmglich 7Bestndiges Beten 8Nicht erhrte G ebete 9Das vollmchtige Gebet 10Das Gebet fr die Verkndiger 11Das khne Gebet 12Das gemeinsame Gebet 13Das aufdringliche Gebet 14Das kostspielige Gebet 15Das Gebet und die Verheiungen 16Das kmpferische G ebet 17Abraham - Logik im G ebet 18Mose - Bestndigkeit im Gebet 20Elia - Das Gebet des Glaubens 21Daniel - Gebetskampf 22Jaebez - Ehrgeiz im Gebet 23Hiskia - Einfalt im G ebet 24H anna - D as wortlose G ebet 25Nehemia - D as Stogebet 26Epaphras - Das Gebetsringen 27Jim FraserDas Gebet des Glaubens 29Aus Jim Frsers Tagebuch 29Zusammenarbeit im G ebet 32

    Die Arbeit auf den Knien: Aus Jim Frsers Briefen 32

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    W enn die Flut kommt 3 3Das M a des Glaubens 34Mitbeter 35Die Gebetsweise 40Vorbereitung zum Gebet 40Auch mit dem Verstand 40Das Gebet der Hanna 41Das Gebet des Glaubens 44D er Umfang des Gebiets 45Die Regierung untersttzt die Einwanderung 46Feste Grenzen 46D as Stck Land wird Eigentum des Farmers 49A n die A rbeit! 51Durchbeten bis zum Sieg 54Frchte des Gebets 57

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    Wirksames GebetNichts ist so schwierig und einfach zugleich wie das Be-ten. Es ist dem Philosophen wie dem Kind erlaubt. Esentspringt dem Augenblick und ist die Haltung einesganzen Lebens. Es ist Ruhe und Kampf, Angst und B e-geisterung, Ergebenheit und Zudringlichkeit.Kein Wunder, da sogar Paulus, der Beter, bekan nte:Wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's ge-bhr t . . ."! Aber er fgt sofort hinzu: Der Heilige Geistkommt uns in unserer Schwachheit zur H ilf e ..." (Rm er8,26).Jesus Christus lie keinen Zweifel daran, welche R olledas Gebet im missionarischen Unternehmen spielensollte. Die Ernte ist gro, aber wenige sind der Arbei-ter ", sagte er, darum bittet den Herrn der Ern te, da erArbeiter in seine Ernte sende" (Matthus 9,37-38).Ist es nicht sonderbar, da wir trotzdem alle von einereigenartigen Abneigung zum B eten geplagt sind? Es be-reitet uns nicht unbedingt Freud e, mit G ott zu sprechen.Wenn ich beten will", bekennt ein Christ, ist meinHerz nicht sofort bereit, Gott zu begegnen; und wenn esbei ihm ist, will es nicht bei ihm bleiben."Hier beginnt die Selbstdisziplin. W enn du zum Betenam wenigsten aufgelegt bist", riet ein erfahrener Christ,dann gib nicht nach! Kmpfe und gib dir M he zum Be-ten, obwohl du denkst, du knntest nicht beten ." D ies istein Gebiet, wo wir den verheienen Beistand des Heili-gen Geistes in Anspruch nehmen knnen.Gebet braucht Zeit, aber knnte die Zeit besser ge-nutzt werden? Es scheint, als litte heute jederm ann untereinem chronischen Zeitmangel. Keine Zeit zu haben ist

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    aber eine wenig berzeugende Entschuldigung. D enn fralles, was wir dringend tun wollen, finden wir auch in ei-nem vollen Tagesprogramm Zeit. Wir nehmen uns dieZeit, denn die Sache ist sehr wichtig. B eten wir nur selten,dann also deshalb, weil wir das Gebet als eine zustzlicheBemhung und nicht als eine grundlegende Vorausset-zung betrachten. Wenn wir wie Jesus Christus von derUnentbehrlichkeit des Gebets berzeugt sind, werdenwir dafr auch irgendwie Zeit finden.Die Kurzstudien von Oswald Sanders im ersten Teildieses Buches veranschaulichen einige Grundstze deswirksamen G ebets am Erleben von Frauen und M nnernder Bibel. Die Erfahrungen von Jim Fraser im zweitenTeil des Buches machen uns Mut, mit der Praxis des B e-tens zu beginnen.

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    Oswald SandersNichts ist unmglichEs scheint, als habe Gott bei der Erschaffung der Weltnach den Grundstzen des Glaubens gehandelt. Als esnoch finster w ar, sprach er: Es werde Licht!" Da wurdedas Licht. In diesem schpferischen Glauben drfen auchwir um Dinge beten, die man nicht sieht" (Hebrer11,1). Damit werden uns unbegrenzte Mglichkeiten indie Hand gelegt.Der englische Gelehrte Dr. Alexis Carrel schreibt:D as G ebet ist eine Kraft, die so real ist wie die Schwer-kraft der E rd e . . . , es ist als einzige Macht auf Erden denNaturgesetzen berlegen."

    Glauben wir der Zusage unseres Herrn Jesu Christi:Ich sage euch, was immer ihr bittet in eurem Gebet,glaubet, da ihr's empfangen werdet, dann werdet ihr'sempfangen" (Markus 11,24). Und: Wo zwei untereuch eins werden auf Erden , worum es ist, das sie bittenwollen, das soll ihnen geschehen" (Matthus 18,19).A ber das menschliche Herz ist voller Unglauben, so dadiese Verheiungen uns oft eher lhmen als anfeuern.Unser Verstand sucht sofort nach Grnden, um zu be-weisen, da diese Zusagen nicht wrtlich gemeint seinknnen. U nd doch meinen sie genau das, was sie sagen.Glaube ist nicht Leichtglubigkeit, sondern kindlichesVertrauen. W er glaubt, verlt sich auf d ie gttliche G a-rantie, die er uns in seinem Wort gegeben hat. Denn erwei, da fr G ott, der D inge ins Leben ruft, d ie nichtsind", nichts unmglich ist.Habt Glauben an Gott!" (Markus 11,22).

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    Bestndiges BetenBetet ohne Unterla!" (1. Thessalonicher 5,17). Waswill Paulus mit dieser Aufforderung bei den Christen inThessalonich erreichen? Sah er es wirklich als erreichba-res Ziel an, allezeit in allen Anliegen mit Bitten undFlehen im Geist zu beten" (Epheser 6,18)?Zweifellos war das Gebet fr Paulus eine herrlicheMglichkeit, mit dem Herrn in Verbindung zu bleiben.Unaufhrlich den ke ich im G ebet an euch", schreibt e r.Eine rechte W itw e... betet Tag und Nacht." Betet alle-zeit!" Wachet und betet allezeit!"Paulus meint mit bestndigem Beten nicht bestimmteGebetszeiten, sondern vielmehr die formlosen, sponta-nen Stogebete. Charles H. Spurgeon sagte einmal: Ichhabe seit Jahren keine halbe Stunde mehr gehabt, in derich nicht bewut gebetet htte." Durch zuchtvolle Ge-wohnheit war ihm das bestndige Gebet beinahe so le-benswichtig wie das Atmen geworden. Fr einen Men-schen, in dem der H eilige Geist wohnt, ist jedes Ereignisein Anla zum Gebet.Fr das bestndige Gebet ist es aber nicht einmal un-bedingt notwendig, stndig Gebete zu formulieren. DerBeter lebt bewut in der G egenwart G ottes . E r denkt anGott, wie man von den Gedanken an einen geliebtenMenschen erfllt ist, und lt sich von ihm beschauen.

    Durch den vertrauten Umgang mit G ott knnen auchwir die unablssige Frsprache des Heiligen Geistes inuns erfahren (Rm er 8 ,26-27 ), so wie im H imm el unsergroer Hoherpriester unaufhrlich fr uns bittet (He-brer 7,26).

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    Nicht erhrte GebeteEs ist leicht, in bezug auf das G ebet ein Fatalist zu w er-den. Aber es ist noch leichter, nicht erhrte Gebete alsWillen Gottes hinzunehmen, ohne sorgfltig nach demGrund zu suchen. A ber knnen wir denn weniger gewis-senhaft als ein Kaufmann sein, dessen Bilanz einen Ver-lust au fw eis t?... Vielleicht ist der Grund , nicht nach denUrsachen zu fragen, die Sorge um G ottes Ehre. Gott wirdjedoch mehr geehrt, wenn wir unumwunden unserNicht-erhrt-worden-Sein zugeben und intensiv nachden Ursachen forschen.D er Hauptgrund fr jedes nicht erhrte G ebet ist: Wirhaben nicht richtig gebetet (Jakobus 4 ,3 ). Vielleicht ha-ben wir an das Gebet geglaubt, statt an G ott? Wir werdenstatt dessen ermahnt: H abt Glauben an G ott!" (M arkus11,22). D ie Jnger fragten ihren Herrn: W arum konn-ten wir n ic h t.. .? " Wegen eures U nglaubens", antwor-tete Jesus.Wenn wir unsere Gebete einmal genau untersuchen,dann machen wir vielleicht die traurige Feststellung, daviele gar nicht aus dem Glauben heraus gebetet w urden,sondern eher aus einer vagen Hoffnung oder aus Ver-zweiflung. Wir hoffen zwar sehr, da unsere Gebete er-hrt werden, aber wir tun es in der Art des Glcksspie-lers, der hofft, da sein Los einmal gewinnt. Gott jedocherhrt nur das Gebet des Glaubens. A lles, was ihr b ittetim G ebet, glaubet nur, da ihr's empfangen habt, und ihrwerdet es empfangen" (Markus 11,24). Dies ist die ge-naue bersetzung des Bibelwortes.Ein anderer, wichtiger Grund fr das Nicht-erhrt-Werden der Gebete ist ein verborgenes Sympathisierenmit der Snde. Wenn ich der Ungerechtigkeit in mei-

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    nem Herzen Raum lasse, so wird mich der H err nicht e r-hren" (Psalm 66,18).So lat uns aufrichtig und nchtern nach den Grndenunserer nicht erhrten Gebete suchen und unser Lebenin Ordnung bringen.

    Das vollmchtige GebetDer Christ steht in einem geistlichen Kampf gegen un-sichtbare Fe inde. Fr diesen Kampf braucht er geistlicheWaffen. Diese sind mchtig durch Gott, Barrieren zuzerstren" . Die wirksamste Waffe ist das bestndige G e-bet und Flehen (Epheser 6,18).

    Zu den siebzig Jngern sagte der Herr: Seht, ich habeeuch Macht gegeben... ber alle Gewalt des Feindes"(Lukas 10,19). Wir sollten beachten, da er im Zusam-menhang mit dieser Zusicherung auch sagte: Ich sahden Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen." Die un-miverstndliche Folgerung daraus heit: Auch die Jn-ger wrden den Satan strzen sehen, wenn sie die ihnengegebene Macht ausbten.Die Jnger wurden nicht enttuscht: H err, es sind unsin deinem Namen auch die Dmonen Untertan", erzhlensie nach ihrer Rck kehr. Spter, als sie den Glauben andie Verheiung Christi verloren hatten , verloren sie auchihre Vollmacht. Sie konnten einem besessenen Jungennicht helfen (M atthus 17,19). Ihr U nglaube lhmte sie.- Nach seiner Auferstehung besttigte Jesus Christusnoch einmal: Kraft meines Namens, meiner Autori-t t. .. werden sie Dmonen austreiben" (Markus 16,17).

    Auch in unserer Z eit ist es deshalb mglich, durch das10

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    Gebet die uns verliehene geistliche Autoritt einzuset-zen. Als Glieder des Leibes Jesu - zu dem wir durch denlebendigen Glauben gehren - knnen wir am Sieg Jesuteilhaben, nicht nur fr uns persnlich, sondern auch frunsere Nchsten und die Fernen. Denn Christus hatdurch seinen Tod und seine Auferstehung die Macht desTeufels zerstrt. Gott aber sei Dank, der uns den Sieggibt durch unsern Herrn Jesus Christus!" (1. Korinther15,57).

    Das Gebet fr die YerkndigerHelft km pfen, indem ihr fr mich be te t" , schreibt Pau-lus an die Christen in Rom (Rm er 15,30). Trotz seinernatrlichen Fhigkeiten und obwohl er die geistlicheVollmacht eines Apostels besa, meinte er nicht, diegroe Aufgabe allein bewltigen zu knnen. Wer isthierzu tchtig?" fragt er. Kein Wunder, wenn auch an-dere Boten Gottes um das Gebet der Glubigen bitten!Aber was sollen sie erbitten?Ein erfahrener Missionar schrieb: Ihr knnt nichtsWichtigeres und Notwendigeres fr uns erbitten, als dawir die Kraft empfangen, auf unseren Knien zu bleiben,trotz krperlicher Mdigkeit, hufiger Krankheiten undder Sorge um das Wachsen der Gemeinde. Es ist ntig,fr alle Einzelheiten zu beten, wenn die Gemeindenwachsen und gedeihen sollen."Dies ist ein Hauptthem a unserer Frbitte. Unsere G e-bete knnen den G ebeten der Missionare zu mehr W irk-samkeit und Kraft verhelfen.

    Achten wir auch darauf, was Paulus im 2. Korinther-11

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    brief von seinen Schwierigkeiten und von der Errettungdaraus schreibt: Wir waren ber die Maen beschwertund kra ftlos ... aber G ott errettete u n s .. . durch die Hilfeauch eurer Frbitte fr uns" (1,8-11). Unsere Frbittekann bewirken, da Gott Missionare vor unverstndi-gen und argen Menschen" errettet (2. Thessalonicher3,2) und da sich T ren" fr die Missionsarbeit ffnen(Kolosser 4,3).Obwohl das Predigen Paulus sicher keine Mhe berei-tete, bat er die Epheser: Bittet fr mich, da ich dasWort Gottes freudig verknden kann, damit ich das Ge-heimnis des Evangeliums kundmache" (Epheser 6,19).

    Das khne GebetWie fade und langweilig ist oft unser Beten! Es ist ein eh r-erbietiges Bitten um Kleinigkeiten. Selten wachsen un-sere Bitten ber das gewhnliche M a h inaus. Haben wirschon jemals gewagt, um etwas Nochniedagewesenes zubitten? Go ttes W ort offenbart uns doch, da unsere Er-wartungen grenzenlos sein knnen. Es ist, als ob Gottunserem Zgern, khn zu beten, zuvorkommen wollte.In seinen Verheiungen fr den Beter gebraucht er lauterAusdrcke, die alles" umfassen: W as auch im m e r- woauch immer - wann auch immer - wer auch immer..."Greifen wir eine dieser Verheiungen heraus: Alles,was ihr den V ater bitten werdet in meinem Namen, daswird er euch geben" (Johannes 14,13).Die einzigen Beschrnkungen und B edingungen G ot-tes fr das Gebet scheinen im Charakter des Beters zuliegen. Euch geschehe nach eurem Glauben."12

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    Gott erhrt gern khne G ebete . Wie schnell antwortetJesus auf das Gebet der Phnizierin, obwohl ihr Bittenkeinen Anspruch auf Erhrung hatte! Er erm untert uns,ebenso freiheraus um das Unmgliche wie um das Mgli-che zu bitten , da fr ihn alles die gleiche Gre hat. D es-halb konnte Jesus auch sagen: Wenn ihr Glauben wieein Senfkorn habt, so mgt ihr zu diesem Berg sagen:H ebe dich von da nach dort, so wird er sich heben; denneuch wird nichts unmglich sein" (M atthus 17,20). DieParallelstelle in Lukas 17,6 redet von einem Baum . W a-gemutiges Beten schreckt weder vor einem Berg noch voreinem Baum zurck, da alle Dinge mglich sind dem,der da glaubt".

    Das gemeinsame GebetIst das Gebet wirkungsvoller, wenn zehn Glubige mit-einander beten? Einigkeit macht stark! Wenn Christenzusammenkomm en, um fr eine bestimm te Person oderfr eine Angelegenheit zu be ten, so haben sie besondereVollmacht, denn Gott will die Gemeinschaft seiner Kin-der, und er bekennt sich dazu (Johannes 17,11). Sowohldie Bibel wie auch die Erfahrung lehren, da im gemein-samen Gebet eine besondere Kraft liegt. Glaube ist an-steckend, auch eine Ansteckung verbreitet sich amschnellsten dort, wo viele Leute zusammen sind. DerUnglaube allerdings gedeiht besser in der Absonderung.Ein einzelnes Stck Holz ergibt nie ein richtiges Feuer.Jesus Christus weist uns auf die Kraft des gemeinsa-men Gebetes hin: Wenn zwei unter euch eins werden

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    auf E rden, worum sie miteinander beten wollen, das sol-len sie empfangen" (Matthus 18,19).Whrend einer Gebetsversammlung kam der HeiligeGeist auf die versammelten Glubigen herab (Apostel-geschichte 2,1.2), und als sie einmtig ihre Stimmen zuGott erhoben", da bebte die Erde (Apostelgeschichte4,24.3 1). Durch das Gebet der ganzen G emeinde w urdePetrus aus dem Gefngnis befreit (Apostelgeschichte12,5), und die Geschichte der Mission begann anllicheiner Gebetsgemeinschaft von Gemeindeltesten (Apo-stelgeschichte 13,1-4).Das ernste, glubige Gebet eines einzelnen vermagviel, aber die Heilige Schrift und die Erfahrung lehren,da das gemeinsame Gebet vieler noch viel mehr aus-richtet.

    Das aufdringliche GebetJesus illustriert in den Gleichnissen Lukas 11,5-13 und18,1-8 eines der Geheimnisse unablssigen Bittens:W enn schon ein geiziger N achbar endlich dazu gebrachtwerden kann, die Bitte zu erfllen, wieviel mehr wirdder himmlische Vater denen geben, die ihn bitten!" Undwenn sich schon ein ungerechter Richter durch das auf-dringliche Betteln einer benachteiligten Witwe dazubringen lt, nachzugeben und ihr das geforderte Rechtzu verschaffen- wieviel mehr wird Gott auf das Schreienseiner Kinder antworten!Halbherziges Bitten lt die Hnde leer, und wergleich aufgibt, dem ist es wohl selber nicht ganz Erns t mitseiner Bitte gewesen.14

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    Betrachten wir den Mann, der um Brot bittet. Auf seinerstes Bitten bekommt er eine ziemlich scharfe, ableh-nende Antwort. Der Mann gibt nicht auf, und wiederwird seine Bitte abgeschlagen. Schlielich klopft undhmmert er an die Tr, bis endlich seine Hartnckigkeitsiegt.Dasselbe aufdringliche Bitten brachte der Witwe dieRechtshilfe, um die sie so lange und vergeblich gebetenhatte.Jesus sagte seinen Jngern, . . . da sie allezeit betenund nicht nachlassen sollten" (Lukas 18,1). Gott erhrtuns nicht immer sofort, weil wir etwas sehr W ichtiges ler-nen sollen: Tag und Nacht nach ihm zu schreien." Oftmssen wir suchen", klopfen" und b itten". Gott wirdnie ungeduldig, auch wenn wir stndig kommen, und er

    wird uns auf unser Drngen hin antworten - vielleichtnicht so, wie wir es erwartet haben, aber m it seiner A nt-wort wird uns wirklich geholfen sein.

    Das kostspielige GebetJedes lebendige Gebet verzehrt Lebenskraft. TreueFrbitte ist ein Opfer, ein blutiges Opfer, ein stndigerKreuzgang, ein Tragen der Leiden Christi." So hat eseinmal jemand formuliert. Jesus durchbetete sichermanche Nacht, ohne da jemand etwas davon wute. E ropferte Gebet und Flehen mit starkem Geschrei undTrn en" (Hebrer 5,7). Frbitte war fr Jesus ein aufop-fernder Dienst, und so wird es auch fr den sein, der ihmfolgt.

    Frbitte ist keine Schwrmerei, begleitet von einem15

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    Schwall schner Worte und Gefhle. Viel besser knntesie durch die W rter Kampf" und Ringen" umschrie-ben werden . Epaphras ringt allezeit fr euch mit G ebe-ten" (Kolosser 4,12).Die hchste Bedeutung des opfernden Gebetes zeigtsich in der erschtternden Geschichte, die sich im GartenGethsemane abspielte. Und als Jesus mit dem Toderang, bete te er dringender" (Lukas 22,44). W arum rangJesus mit dem Tod? Weil er sich mit der Snde identifi-ziert hatte und Leid trug ber die verlorene Welt.Wirkliche Frbitte ist kostspielig. Jesus Christus gabsich zuerst selbst ganz hin und be tete dann fr seine M r-der. Mehr konnte er nicht fr sie tun.Erbitten wir von G ott manchmal e twas, das wir selbsttun knnten? Knnen wir fr andere wirklich vollmch-tig bitten, bevor wir nicht selbst leere Hnde haben?Wirkliche Frbitte verlangt Opfer und Auslieferung.H aben wir uns und alle unsere Gaben fr die hingegeben,fr die wir beten, oder kosten uns unsere Gebete garnichts? Dann bewirken sie auch nichts.

    Das Gebet und die VerheiungenEine Zusage Gottes ist gleichzeitig auch eine BrgschaftG ottes. Sie liefert die Garantie und bildet die Grundlagedes Glaubensgebetes. Die Zuverlssigkeit einer Zusagesteht und fllt mit der Person, die sie gibt; der W ert einesSchecks etwa von der Redlichkeit und den Mitteln des-sen, der ihn unterzeichnet. Die Person Gottes und seineTreue brgen fr die Glaubwrdigkeit seiner Zusagen.Jede Verheiung G ottes findet ihre Besttigung in ihm,16

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    und durch ihn kann das Amen dazu gesetzt werden, zurEhre Gottes" (2. Korinther 1,20; engl. bersetzung).Das Glaubensgebet hat es also ausschlielich mit solchenzuverlssigen Zusagen zu tun. Bei Gott sind Verheiungund Erfllung eins.Aber Verheiungen mssen von Tatsachen unter-schieden werden. Eine Tatsache, die uns in G ottes W orterklrt w ird, mssen wir annehmen, d. h. wir mssen da-nach handeln. Wenn Gott uns aber etwas in Aussichtstellt, mssen wir zunchst seine Bedingungen erfllen,um das Geschenk zu erha lten. Erst dann'wird die Verhei-ung fr uns Tatsache. So haben schon die Patriarchendurch den Glauben die Erfllung von Go ttes Verheiun-gen erlangt (Hebrer 11,33). Abraham mute lernen,da die Erfllung der Verheiung weder von uerenUmstnden noch von Gefhlen abhngig ist. Der Glaubegrndet sich allein auf die Zusicherung im W orte G ottes ,und das Gebet des Glaubens ist die Macht, durch dieVerheiungen in Erfllung gehen.

    Das kmpferische GebetDas G ebet ist wie gesagt keine fromm e Trum erei, son-dern ein geistlicher Kampf. Wir kmpfen nicht mitFleisch und B lut", sagt Paulus. Es ist ein Kampf mit G e-waltherrschaften, Frstentmern und Krften, die dieseWelt regieren -, ein Kampf gegen die Herrscher derFinsternis und die Geister der Bosheit in den Himmeln"(Epheser 6,12 , nach Bruns). Welch ein ungleicher W ett-kampf! Welch eine furchterregende Aussicht fr einen

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    Menschen, der sich seiner eigenen Schwachheit bewutist!Doch nicht nur im militrischen Bereich, auch imgeistlichen Leben gilt das Prinzip: Angriff ist die besteVerteidigung. Unser Feldherr will, da seine Gemeindestndig an allen Fronten angreift. Nirgends will er sie inder Defensive sehen. Die Kmpfenden sollen sich sogarbis zu den Hllenpforten heranwagen, denn sie werdenselbst dort nicht vom Feind berwltigt werden knnen(Matthus 16,18). Auch des Teufels letzte Verteidi-gungslinie vermag dem siegreichen Kmpfer nicht zu wi-derstehen.Was ist unsere Waffe? Jesus Christus hat uns dasSchwert des Geistes gegeben, mit dem er selbst den T eu-fel besiegte, das Wort Gottes (Matthus 4,1-11). Docherst durch das Gebet knnen wir diese Waffe richtig fh-ren. D ie Befehle des W ortes Gottes lauten: Ergreife dasSchwert des Geistes... betet stets in allen Anliegen mitBitten und Flehen im G eist." Kein W ort also von ngstli-chem Verzagen; nur offensives Gebet, das sich auf dasWort Gottes grndet, schlgt den Feind in die Flucht.Denn die Waffen unserer Ritterschaft sind... mchtigdurch Gott... Barrieren niederzureien." Dieses Gebetkostet uns ganze Hingabe und Einsatzbereitschaft, aberes fhrt uns auch zum Sieg.

    Abraham - Logik im G ebet1. Mose 18,16-33Das argum entierende G ebet und seine Erhrung ist nichtwidersinnig. G ott ermutigt uns sogar, im Gebet zu argu-18

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    mentieren. Bringt eure Streitsache her, spricht derHerr; sucht eure strksten Grnde hervor" (Jesaja41,21).Nachdem A braham von dem bevorstehenden Unter-gang der Stadt Sodom , in der sein Neffe Lot wohnte, ge-hrt hat, handelt er sofort. Er nimmt seine Zuflucht zuGott, ohne sich damit abzufinden, da die VernichtungSodoms ohnehin beschlossene Sache ist, an der mannichts mehr ndern kann. Sein Gebet ist bemerkenswertin seiner Khnheit: Willst du den Gerechten mit demGottlosen wegraffen?" fragt er Gott (V. 23-25). Abra-ham folgert nun, da solch ein Handeln Gott in Verrufbringen und seine Ehre antasten wrde.Gott lt tatschlich mit sich handeln, und Abrahamkommt mit immer greren Forderungen, doch kenntseine Khnheit die ntige Ehrerbietung. Der ich dochStaub und Asche b in .. . Mge es meinen H errn nicht e r-zrnen . . ." E r hlt mit seiner Forderung dort inne, wo erdas nicht zu unterbietende Minimum der in Sodom woh-nenden Gerechten erreicht zu haben meint.Abrahams Frbitte ri zwar seinen Neffen aus denKlauen des To des, denn G ott gedachte Abrahams underrettete Lot", aber dennoch konnte Sodom nicht vordem Untergang bewahrt werden. Warum? Weil Abra-ham mit seinem Flehen aufhrte, ehe er Gottes Gnadeund Erbarmen ausgeschpft hatte. Warum versagte er?Er hatte nur sechsmal gebetet - die Zahl menschlicherUnvollkommenheit. Warum wurde Elias Gebet erhrt?W eil er siebenmal betete - die Zahl der gttlichen Flle.

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    Mose - Bestndigkeit im G ebet2. Mose 17,8-14Dann kam Am alek und stritt gegen Isr ael ... und Josuabesiegte Amalek mit dem Schwert." Zwischen diesenStzen steht folgender Satz: Ich will auf dem H gel ste-hen und den Stab Gottes in meiner Hand haben." Diesist eine bildliche Darstellung von G ottes missionarischerStrategie. Von Gott auserwhlte Mnner streiten gegenden Feind, und ein anderer Erwhlter bt seine Voll-macht im Gebet aus. uerlich gesehen bemerkt mankeine Verbindung zwischen diesen Mnnern: Die einenkmpfen im Tal, und der andere - Mose - steht auf demHgel. Und doch hngen sie voneinander ab. Die Ent-scheidung ber Sieg oder Niederlage aber liegt nicht beiden Kmpfern auf dem Schlachtfeld, sondern bei dem,der auf dem Hgel betend fr sie einsteht.Die beten den H nde waren mchtiger als die Waffen.Und wenn Mose seine Hand emporhielt, siegte Israel;wenn er aber seine Hand niederlie, siegte Amalek."Unsere Hnde im Gebet emporzuhalten, kann eine sehrmhsame Arbeit sein. Mose htte vielleicht lieber imGetmmel der Schlacht gestanden. Als die Wogen derSchlacht auf und ab gingen, wurden die Hnde Mosesschwer." Die scheinbare Unttigkeit des Gebetes ist einegrere Prfung fr unsere geistliche Ausdauer als derKampf selbst. Als Mose nicht mehr stehen konn te, setzteer sich. Als er seine H nde nicht mehr lnger emporhal-ten konn te, bat er um Hilfe. E r mu um jeden Preis wei-ter zu Gott rufen.Von G ott auserwhlte Kmpfer streiten berall in d erWelt gegen teuflische Gewalten. Der Ausgang diesesKampfes liegt aber in den Hnden von weit entfernten

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    Betern, die mit gttlicher Vollmacht beten (Lukas10,10). Nur wenn ihre H nde festbleiben, bis die Sonneuntergeht", wird Amalek" gnzlich besiegt werden.

    Elia - Das Gebet des Glaubens1. Knige 17,21; 18, 36-37.42Unsere Zeit braucht Menschen, die im Glauben betenknnen. Elia betete leidenschaftlich (Jakobus 5,17). Erbe tete , da es nicht regnen solle, und es regnete nicht -drei Jahre und sechs Monate. Elia hat durch das langeVertrautsein mit Gott gelernt, so khn zu beten.Wer sonst konnte erwarten, da Gott den Kreislaufder Natur auf sein Gebet hin unterbrechen w rde (Jako-bus 5,17)? W er vermochte durch sein Gebet, Feuer vomHimmel fallen zu lassen (1. Knige 18,38)?Elia siegte zuerst in der S tille, bevor er es w agte, Gottin der ffentlichkeit auf die Probe zu stellen. SeinGlaube bereitete den Boden fr Gottes wunderbaresEingreifen vor. Weil Elia furchtlos vor Gott stand,konnte er furchtlos vor dem Knig stehen (K ap. 18,17).Die gttliche Antwort auf sein Gebet des Glaubenszeigte dem Volk, da G ott wirklich ist, so da es in Furchtvor ihm niederfiel (Kap. 18,39).Durch den G lauben konn te sich Elia auf G ottes V er-heiungen sttzen. Elias Gebete brachen auch in einReich ein, das nie zuvor eine Herausforderung erfahrenha tte, nmlich in das Reich des Todes (Kap . 1 7,2 1-2 2).Und als er um Regen bat, brauchte er kein trstlichesZeichen (Kap. 18,43). Er konnte Gott ohne Zeichenvertrauen. Das ist das Merkmal des Glaubensgebetes.

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    Daniel - GebetskampfDaniel 10,12-14Elia war wie ein hell scheinender Meteor am FirmamentIsraels, Daniel hingegen war eher wie ein Fixstern. bersiebzig Jahre lang bte er als erster M inister des m chti-gen babylonischen Reiches groen Einflu aus. Der bi-blische Bericht fat das Geheimnis seiner W irksamkeit infolgenden W orten zusammen: E r k n ie t... wie vordem ."Dreimal tglich betete er. Auch der tyrannische KnigNebukadnezar vermochte ihn nicht dazu zu bringen,seine Knie vor dem goldenen Gtzenbild zu beugen.Hesekiel bezeichnet Daniel als einen der groen B eterdes Alten Testaments (Hesekiel 14,14). Daniels Gebetsprengte die Kette der babylonischen Gefangenschaftund gab Israel die Freiheit w ieder. Es war kein planloses,gelegentliches Beten. Siebzig Jahre mute er beten, umZeuge der Freilassung und Rckkehr seines Volkes nachJerusalem werden zu knnen!Daniel lernte, da unsichtbare Krfte die Welt regie-ren und da der Lauf der weltweiten Ereignisse durch dasbeharrliche Gebet eines einzelnen Menschen beeinflutwerden kann . Einmal kam der Engel G abriel zu ihm, alser betete (Daniel 9,21), und in Daniel 10,13 lesen wir,wie der Erzengel Michael sein Verbndeter im Kampfgegen den unsichtbaren Feind wurde. Michael versi-cherte ihm, da sein Gebe t sofort erhrt wurde, nachdemDaniel es ausgesprochen hatte. Aber erst drei Wochenspter ging es sichtbar in Erfllung.Gebet ist oft ein Kampf zwischen den Engeln Gottesund den D m onen . Deshalb ist ein unbeantwortetes G e-bet nicht immer ein nicht erhrtes G ebet. Manchmal wirdes durch unsichtbare Einwirkungen aufgehalten. Daniels22

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    unaufhrliches Ringen half aber schlielich den Sieg er-ringen.

    Jaebez - Ehrgeiz im Gebet1. Chronik 4,9.10Es gibt ein ehrgeiziges Geb et, das Gott wohlgefllig ist.Gott wird nicht dadurch geehrt, da wir ihn nur um Klei-nigkeiten bitten. Wenn wir vor den Thron des mchtigenKnigs kommen, sollten wir ihn auch durch die Greunserer Bitte ehren.Jaebez gibt uns ein Beispiel ehrgeizigen Gebets, daswir nachahmen sollten. Gottes Antwort besttigt, dadieses Gebet dem Herrn des Himmels und der Erdewohlgefllig war. Und Gott lie kommen, was er bat."Tro tz seiner erblichen Belastung, die auch sein N ameandeutet (Jaebez = Mhsal), hob ihn sein Gebetslebenweit ber seine Umgebung hinaus. Jaebez war herrli-cher als alle seine Brder." Unter allen Namen, die indiesem K apitel aufgezhlt w erden, wird allein sein Nameehrenvoll erwhnt; und dies auf Grund seines Gebets.Die Gre seines W unsches ist durch den einleitendenSatz gekennzeichnet (1. Chronik 4,10). Jaebez bittetG ott um einen auerordentlichen Segen, um eine Erwei-terung seiner Grenzen. Er war nicht damit zufrieden,einen kleinen Pla tz" fr Gott auszufllen, wenn er einengroen ausfllen konnte. Die Selbstlosigkeit und Rein-heit seiner Motive sind durch die erhaltene Antwort ge-whrleistet. Ein solcher E hrg eiz" bewahrt unser Lebenvordem Verkm mern. Jaebez bittet G ott, da er ihn mit23

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    grerer Verantwortung ausrsten mge, und Gott er-hrt dieses Gebet.Aber da ein greres Gebiet unweigerlich auch dieAufmerksamkeit seiner Feinde auf sich zog, so bat Ja-ebez auch um Go ttes beschtzende und bewahrende G e-genwart.G ott schaut auch heute nach M nnern und Frauen aus,deren Ehrgeiz sich in einem solchen Gebet uert.

    Hiskia - Einfalt im GebetJesaja 37,14; 38,2-5Einfalt ist keine Dummheit. Ein Mensch kann kindlichsein, ohne kindisch sein zu mssen. Das Merkmal desGlaubens ist Einfalt: Hiskia - Knig, Soldat und Poet -war ungeknstelt in seinem Umgang mit Gott. Als derErzschenke von Lachis die Hauptstad t mit seinem H eerumlagerte und alles tat, um die Moral des Volkes zu un-tergraben, ging Hiskia mit dem hohnvollen, go tteslster-lichen Brief des Feindes in den Tempel, um ihn vor demHerrn auszubreiten". Beachten Sie diese Einfalt desGlaubens! Gott wute ja lngst, was in diesem Briefstand! A be r gerade diese demtige Einfalt bewegte Got-tes Hand und Herz: Da kam der Engel des Herrn undschlug im assyrischen Lager 185000 Mann."Die mchtigen A rmeen sind machtlos vor dem schwa-chen Hauch des Gebets. Hiskias Feinde wurden nichtdurch militrische Macht oder schlaue Taktik besiegt,sondern durch ein einfltiges Gebet.Als der Prophet Jesaja dem Knig Hiskia den Be-schlu Gottes - da er sterben msse - mitteilte, wurde24

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    sein Glaube nicht erschttert. Auch diesmal wendete sichHiskia im G ebet zu G ott (Jesaja 3 8,2 -3 ). Und Gott n-derte seinen Willen. Hiskia wurde wieder gesund. Erhatte keine Verheiung, da er gesund werden wrde,aber trotzdem wagte er, Go tt zu bitten. Und Gott erhrteihn.Nach einer solchen Erfahrung sollten wir nie mehr ander Macht des Gebetes zweifeln. Ein Mensch, der Gottkennt und ihm vertraut, darf sogar ehrerbietig um denWiderruf von Gottes Ratschlu bitten.

    Hanna - Das wortlose Gebet1. Samuel 1,12Geistliche Fhrer haben gewhnlich auch betende Mt-ter . Es ist kein Zufall, da die biblische Geschichte oft dieVorfahren ihrer hervorragenden Mnner aufzhlt. Be-tende Samuels kommen von betenden Hannas. Samuelwar in der Tat eine direk te Antwort auf das Gebet seinerMutter. Der Herr gedachte ihrer, und als die Tage umwaren, gebar sie einen Sohn und nannte ihn Samuel, dennsie hatte ihn von dem H errn erb eten " (1. Samuel 1,20).Die Scham ber ihre Kinderlosigkeit qulte Hanna.Ihre W idersacherin, Elkanas andere Frau, betrbte undreizte sie seh r." Sie ging deshalb in den T em pel, wo sieihr Herz vor Gott ausschttete. Der alte Priester Elih atte acht auf ihren Mund. D enn Han na red ete in ihremHerzen. Allein ihre Lippen bewegten sich, und ihreStimme hrte man nicht" (1,13). Eli hielt die Frau frbetrunken, weil sie sich so merkwrdig benahm. Wielange willst du trunken se in?" wies er sie zurecht. Nein,

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    H err, ich bin eine betrbte Frau ", widersprach sie. D as,was sie bewegte, war nicht laut in Worte zu fassen.Doch als sie spter ihren Sohn Samuel entwhnt hatteund ihn in den Tempel brachte, da betete sie daselbstden H errn an" (1,28). A ber nun ist es kein wortloses G e-bet mehr (2,1-10). Inbrnstig, leidenschaftliche Worteder Anbetung sind es, ein Lobgesang, ebenbrtig dem e i-ner Mirjam, D ebora und M aria. Kein Wunder also, daSamuel, der seine ersten Jahre bei seiner betenden M ut-ter verbracht hatte, einer der groen geistlichen FhrerIsraels wurde.

    Nehemia - Das StogebetNehemia 2,1-6Als Jude fhlte sich Nehemia sehr unglcklich ber dieVerdung seiner geliebten Heimatstadt Jerusalem. Wiealle geistlich gesinnten Leute nahm er in seinem KummerZuflucht zum G ebet. Ich sa und w einte und trug Leidetliche Tage und fastete und bete te " (Nehem ia 1,4). Undwas fr ein vorbildliches Gebet war es, das Anbetung,Bekenntnis und Frbitte miteinander verbindet! (Kap.1,5-11.) Obwohl die Erfllung seines Wunsches, einenviermonatigen Urlaub zu erhalten, vllig unmglichschien, lie sich sein G laube doch nicht einschchtern. E rwar sich seines Gottes sicher.Gott kann dem Glauben nie widerstehen. Als Nehe-mia betete, arbeitete Gott am Herzen des Knigs, undpltzlich kam die erbetene Gelegenheit (Kap. 2,1-6).Zwischen der unerwarteten Frage des Herrschers undseiner gewagten Bitte fand Nehemia Zeit zu einem kur-26

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    zen Gebet. Da betete ich zu dem Gott des Himmels."Und jetzt wurde ihm nicht nur der Urlaub nach Jerusa-lem gewhrt, sondern auch die notwendige Unterstt-zung. Einmal m ehr war das Gebet in das Reich des U n-mglichen eingedrungen.Sein Plan fr den Wiederaufbau der Stadtmauer wareinfach: So betete i c h .. . So bauten wir die Mauer." Erbetete beim Arbeiten und arbeitete beim Beten. Undwenn die Feinde spo tteten und das Werk hindern woll-ten? Dann richtete er ein Stogebet zum Himmel undbaute weiter. Und w enn sie mit einem Angriff drohten?Wir beteten... und stellten Wachen auf." Das Gebetwar kein Ersatz fr ernste Bemhungen und kluge Vor-kehrungen, die Arbeit war aber auch kein Hindernis frdas G ebet. E r wirkte kein groes W under und sah keinegroartigen Gesichte, aber das Gebet seines beladenen,glubigen Herzens sicherte einen groen Erfolg. Nachzweiundfnfzig Tagen konnte er die freudige Feststel-lung treffen: Und die Mauer war fertig" (Nehemia6,15).Auch wir wollen das kurze Gebet whrend der Arbeitben.

    Epaphras - Das GebetsringenKolosser 4,12.13Epaphras , der M itgefangene des Paulus, sorgte sich sehrum die Christen seiner Heimatgemeinde Koloss und desbenachbarten Lycustales: Ich bezeuge, da er sehr umeuch besorgt ist. Er ringt allezeit fr euch in seinen G eb e-ten", schreibt Paulus in seinem Brief an die Kolosser.

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    Auch die Gefngnismauern konnten ihm seine innereFreiheit nicht nehmen. Obwohl er von seiner geliebtenGemeinde getrennt war, konnte er dennoch fr sie denallerwichtigsten Dienst tun. Seine echte Anteilnahme frihr geistliches Wachstum drckt sich in seinem Gebetaus. Im griechischen Text wird hier ein Wort gebraucht,das mit dem Tode ringen" bedeutet. Es ist ein schwa-cher Abglanz des Ringens seines Herrn in Gethsemane.Dieses Gebet war kein trges Wnschen! Er nahm esernst. So ganz fhlte er sich mit seinen Kindern" imGlauben eins, da ihr geistliches Wohlergehen fr ihneine Angelegenheit auf Leben und Tod war. Epaphrasbetete bis zur Erschpfung. Er ringt allezeit fr euch";immer sind sie in seinen Gedanken.Seine Gebete beschftigen sich nicht mit Nebensch-lichkeiten. Er betet fr die Standhaftigkeit der Ge-meinde, denn es war nicht leicht, in dieser zgellosen,heidnischen Stadt der Verfhrung und Bedrckung zuwiderstehen. Er betet fr ihre geistliche Reife, da sie zurVollkom menheit gelangen und fest und untadelig stehenmchte. Er betet darum, da sie geistliche Urteilskraftund berzeugung erhalte und erfllt sein mchte mitallem W illen G ot tes". Weil Epaphras kniete, konnten dieKolosser stehen.

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    Jim FraserDas Gebet des GlaubensJim Fraser (1886-1938) war der erste Missionar, der un-ter den L isu am oberen Salweenflu in China arbeitete. Ermute groe Entbehrungen aufsich nehmen und hatte sichmit der Einsamkeit seines weit abgelegenen Auenpostensabzufinden. M hsam kletterte er ber steile Berghnge,um Lisu-Drfer zu erreichen, und versuchte, sich diesenuerst einfachen Leuten anzupassen und bei ihnen hei-misch zu werden. All das nahm er gern in Kauf, aber esschmerzte ihn jahrelang, da die frohe Botschaft von JesusChristus, die er den Lisu verkndete, abgelehnt zu werdenschien. Gib mir L isu-Glubige", schrie er aus tiefstemHerzen zu Gott, und ich wre sicher auch in einemSchweinestall glcklich."Gott erhrte ihn, aber zuvor m ute Jim Fraser lernen,da das glubige Gebet an erster, zweiter und dritter Stellestehen mu, wenn eine Arbeit fr Gott wirklich Fruchtbringen soll. Wie er d ies lernte, beweisen die folgendenTagebuch- und Briefauszge.

    Aus Jim Frsers Tagebuch1. Januar 1916. Ich mu aufpassen, da ich nicht zu sptaufstehe. Christus in mir ist meine sichere Waffe gegenalle Snde in diesen Tagen. Er sei gelobt!

    Sonntag, 2. Januar. Ich habe ein tiefes Verlangen,Menschen zu Jesus zu fhren, aber mein Gebet ist sehrunbestndig. Ich mu mein Gleichgewicht im Gebetsle-ben wiederfinden. Ich mu in Christus bleiben, indem ich29

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    stndig eine betende Haltung einnehme. Rmer 6 ist au-genblicklich weniger meine Waffe als Johannes 15.Dienstag, 4. Januar. Ich las Finneys Selbstbiographie;sie hat mir sehr geholfen. Meine eigene Fhrung gehtsehr stark in derselben Richtung. Ich will nicht zu denengehren, die sich ber kleine Resultate beklagen, wh-rend ich auf Gottes Treue vertraue". Mein Motto ist,mich auf G ottes Treu e zu verlassen und die M anahmenzu treffen, die ntig sind, um groe Resu ltate zu erzielen.Sonntag, 16. Januar. Niemand nahm am Morgengot-tesdienstteil ... Die M auern Jerichos fielen durch Glau-be n" . Von all den Glaubensbeispielen, die in Hebrer 11aufgezhlt sind, pat die Geschichte von Jericho am b e-sten zu meiner Situation. A ber nicht nur Glauben ist n-tig. Die Mauern fielen, nachdem die Israeliten sieben

    Tage lang um sie herumgezogen w aren. Sieben Tage langmuten sie Geduld ben und Tag fr Tag die Stadt um-schreiten. Dies scheint zu zeigen, da m an fr die Situa-tion, in der man sich befindet, regelmig und systema-tisch beten soll. Am Beispiel von Jericho sehen wir, wieGott unsere Arbeit, gleichgltig worin sie besteht, zumGelingen bringt: durch Gebet, Glauben und Geduld.18. Januar. Ich betete heute mehr allgemein. G eduldwar der Hauptgedanke meines Geb ets. Abraham wurdevon Gott gerufen und zog in blindem Glauben ins Landder Verheiung. E r fand nichts als Hungersnot, so wie ichbei den Lisu in diesen zwei Jahre n. Doch spter besaenAbrahams Nachkommen die Milch" und den Honig"des ganzen Landes. Gottes Zeit war fr Abraham ge-kom men, nicht aber fr die Am oriter. G ottes Zeit ist frmich gekommen, vielleicht aber noch nicht fr die Lisuin diesem Monat oder Jahr.

    Ich kenne die K anle, die Go tt in seiner Gnade unter30

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    diesen Leuten anlegen wird, noch nicht. Deshalb hat dasallgemeine Gebet seine Berechtigung, bis mir GottesPlan ein wenig klarer offenbart wird.Einige wenige Lisu hatten sich zu Christus bekannt,aber in der Versuchung waren sie wieder in ihr altes Lebenzurckgefallen. Fraser sprte die Krfte, die sich gegen ihnstellten, immer deutlicher. Er merkte mehr und m ehr, wiedringend er Glubige in der H eimat brauchte, die bereitwaren, mit ihm im Gebet zusamm enzuarbeiten.4. Februar. Ich habe bis zwei Uhr nachmittags nichtsgegessen. Die Arbeit in Tantsah m acht mir groen Kum-mer. Am liebsten wrde ich Ephraim allein lassen";doch ich werde zwischen zwei Mglichkeiten hin und hergerissen; denn G ott scheint mich nicht von Tantsah w eg-fhren zu wollen. Ich bete nicht: H err , fhre mich an-derswohin!" sondern: H err, gib dir eine fest gegrndeteGemeinde hier in Tantsah!"

    5. Februar. Ich sehe nicht mehr so schwarz wie gestern.D er Widerstand wird nicht durch D enken oder Diskutie-ren berwunden, sondern durch regelmiges, anhalten-des Gebet. Nicht um die Menschen habe ich mich abzu-mhen; man reibt sich vollkommen auf, wenn manversucht, mit einem Lisu, der von einem Angstgeist be-sessen ist, fertig zu werden. Ich habe gegen die Mchteder Finsternis zu kmpfen. Ich will stahlhart werden,auch wenn alles Arbeiten erfolglos scheint. Ich will beten,auch wenn G ottesdienste usw. keinen Anklang finden; janur noch mehr beten, auch wenn die Monate vergehenund ich nur geringen oder gar keinen Erfolg sehe . Dannwill ich noch viel mehr beten und andere zu gewinnen su-chen, die mir dabei helfen.

    13. Mrz.Die Wolke scheint sich ein Stck weit verzo-gen zu haben, vielleicht weil ich mich betend durchge-3 1

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    kmpft habe... Nach langem Ringen und Flehen umLisu-Glubige fhlte ich mich pltzlich frei, mit einembestimmten Gebet des Glaubens von Gott einen auer-gewhnlichen Segen fr die Arbeit der kommenden M o-nate zu erbitten. Seit einer Woche oder mehr konnte ichzum erstenmal wieder freudig beten. Was ich durchge-macht habe, hat sich wirklich segnend gelohnt. TieferFriede erfate mich, als ich dieses bestimmte Gebet vorGott gebracht hatte. Groe Freude kommt ber mich,wenn ich im Glauben die glubigen Lisu-Familien sehe,die der Herr bald schenken wird.

    27. August. Die Botschaft vom K reuz wird A nsto ge-ben und sie soll Ansto geben! Ich will fleiig arbeitenund treu beten, durch Gottes Gnade.

    Zusammenarbeit im GebetEin groes Werk Gottes, das Tausende von Menschenerfat, kann von unserem Gebet abhngen, auch wennwir uns auf der anderen Seite des Erdballs befinden.Die Arbeit auf den Knien: Aus Jim Frazers Briefen

    Ich werde imm er mehr davon berzeugt, da G ott durchdie Gebete der Glubigen die Arbeit segnet. Dabeikommt es nicht darauf an, ob diese Beter direkt in derArbeit stehen oder nicht. Paulus kann pflanzen undApollos begieen, aber G ott gibt das Gedeihen, wenn wirihn glubig darum bitten. Es spielt keine Rolle, ob wir unsin England oder in China befinden. W ir sind Gottes V er-32

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    treter und werden von ihm gebraucht, seine Arbeit zutun, nicht unsere eigene. Wir tun unseren Teil und kn-nen dann nur noch mit anderen zusammen seinen Segenerwarten. W enn es sich wirklich so verhlt, knnen Chri-sten in den Heimatlndern ebensoviel fr die uereMission tun wie die, welche auf dem Missionsfeld sind.Ich glaube, es wird erst am Jngsten Tag offenbar wer-den, wieviel in der Missionsarbeit durch die Gebete derGlubigen in der Heimat getan worden ist. Dies ist derKern des ganzen Problems. Solche Arbeit besteht nichtdarin, da man sensationelle Ausstellungen macht,Lichtbildervortrge hlt, interessante Berichte zusam-menstellt usw. Wie gut dies alles auch sein mag, es istdoch blo die Oberflche, nicht die Wurzel der ganzenSache. Missionsarbeit, die Bestand hat, wird auf denKnien getan. Was ich mir viel mehr als irgend etwas an-deres wnsche, ist ernsthaftes, glubiges G ebet, und ichschreibe Dir (Frsers M utte r), um Dich zu bitten , w eiter-hin fr mich und fr die Arbeit hier zu beten.

    Wenn die Flut kommtIch kann nicht genug betonen, wie hilflos ich mir unterdiesen Menschen vorkomme, wenn Gott mir in seinerG na de nicht hilft. O bwohl ich jetzt schon seit zehn Jah renin China lebe und ziemlich viel Erfahrung mit Chinesenund Lisu habe , sehe ich, da ich nur wenig oder gar nichtstun kann, wenn nicht G ott mir den Weg bahnt und an denMenschenherzen arbeitet. Sonst wrde ich mir wie einMann vorkommen, dessen Boot in seichtem Wasser aufGrund gefahren ist. E r kann lange ziehen und stoen, erwird sein Schiff doch nicht mehr als einige Zentimeter

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    vom Fleck bringen. Er mu warten, bis die Flut kommtund das Boot vom B oden h ebt, dann kann er weiterfah-ren, so weit er will, und ohne da er sich dabei anstrengenmu.Es ist ntig, da ich mit unseren Lisu-Leuten zusam-men bin, da ich predige, lehre, ermahne, rge; doch wasdabei herauskommt, hngt fast ausschlielich vomgeistlichen Wasserstand" des Dorfes ab. Diese Flutkannst Du ebensogut wie ich durch Dein Gebet vomHerrn erflehen.Das Ma des GlaubensBeten, ohne zu glauben, ist genauso, wie wenn m an ver-sucht, mit einem stumpfen M esser zu schneiden: groerArbeitsaufwand ohne Erfolg. Die Arbeit, die durch be-harrliches Gebet ausgefhrt wird, hngt von unseremGlauben ab: Euch geschehe nach eurem Glauben!"(Nicht: nach eurer Anstrengung!)

    Die Leute machen beim Gebet des Glaubens einengroen Fehler, wenn sie nicht glauben, da Gott schongeantwortet hat, sondern nur irgendwann einmal ihreBitten erhren wird. Das ist nicht der Glaube, der demGebet Durchschlagskraft gibt. Wahrhaftiger Glaube tri-umphiert in der Gegenwart und sorgt sich nicht um dieZukunft. Die Verheiungen Gottes sind in der Gegen-wartsform gegeben und sind gewi. Ih re vollstndige E r-fllung liegt oft in der Zukunft; doch Gottes Wort ist sovertrauenswrdig, da wir keine Angst zu haben brau-chen. Gelegentlich gibt er uns sofort, worum wir ihn b it-ten; aber hufiger gibt er uns nur seine Verheiung(Markus 11,24). Vielleicht wird er auf diese Art mehr34

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    verherrlicht; denn das bedeutet, da unser Glaube ge-prft und gestrkt wird. Ich wnsche m ir sehr, da meinWerk unter den Lisu durch viel Gebet getragen wird,aber durch glubiges Gebet. Bist Du dazu bereit?MitbeterIch bin Ingenieur und urteile danach, ob sich etwas prak-tisch bewhrt oder nicht", pflegte Fraser zu sagen. Erglaubte, da sich das Gebet praktisch bewhrt- Was ihrbittet in meinem Namen, das werde ich tun" (Joh. 14,14).Gott meint es ernst, wenn er verspricht, da unser GebetAuswirkungen haben wird (Jak. 5,16-18). So beschloFraser, fr mehr Gebetsfreunde Gebetsanliegen zusam-menzustellen, damit stndig mehr fr die Lisu-Arbeit ge-betet werden konnte.Ich wei, da D u mich in der F rbitte nie im Stich lt(schrieb er seiner M ut ter) , aber willst Du darber nach-denken und dafr beten, da wir eine Gruppe gleichge-sinnter Freunde bekom men, die mit uns dieselben Anlie-gen teilen? D abei spielt es keine R olle, ob es viele oderwenige sind, ob sie an einem Ort leben oder verstreutwohnen. Wenn Ihr Euch zu einem kleinen Gebetskreiszusammenschlieen knntet, wrde ich den Mitgliedernregelmig schreiben.

    W ie viele ernsthafte, geistlich gesinnte Christen lebendoch in den Heimatlndern (schrieb Fraser, als er nacheiner anstrengenden Erkundigungsreise nach Tengyuehzurckkehrte), und wie gro ist dementsprechend dieGebetskraft der Gemeinde Christi! Wie sehr mchte ichein wenig von diesem Reichtum fr mich selber und frdie Lisu hier profitieren! Bis zu einem gewissen Grad35

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    habe ich diese Erfahrung schon gemacht, aber ich httesehr, sehr gern einen greren Kreis von Leuten, die frmich beten.Unsere Arbeit wird - geistlich gesehen - nicht rosigaussehen. Ich kenne Satan genug, um mir bewut zu sein,da er alle seine Waffen zum entschlossenen W iderstandbereithalten wird. Es wre einer ein Dummkopf von ei-nem Missionar, wenn er erw artete, ohne W iderstnde ir-gendeine A rbeit fr G ott tun zu knnen. Ich will mich mit

    Gottes Hilfe durch nichts abhalten lassen, auf dem W egevorwrtszugehen, auf dem er mich fhrt, aber ich werdesehr gestrkt sein, wenn ich von einer Gruppe von B eternwei, die mich in ihren Gebeten tragen. Ich bin zuver-sichtlich, da Gott hier unter den Lisu wirken wird.Etw a drei Jahre spter schrieb Fraser: Ich kenne jetztdie Arbeitsbedingungen. Ich kann ungefhr die Greermessen, zu der sich die Arbeit ausweiten wird. A ber ichwei auch um die Schwierigkeiten und die W iderstnde,die sich ihr entgegenstellen werden. Trotzdem habe ichnun endgltig beschlossen, mit Gottes Hilfe die Arbeitauszudehnen . Ich will mein Gebet und das Frbittegebetintensivieren und einen Schrittweiter gehen, was die G e-betsgruppe betrifft.Ich bin berzeugt, da in der Heimat in jeder Ge-meinde geistlich gesinnte, betende Menschen zu findensind. Sie mgen nicht sehr zahlreich sein, aber sie sindreich an Glauben, auch wenn viele von ihnen arm undunbedeutend sind. Genau das wnsche ich mir so sehn-lich, nmlich die Gebete dieser Mnner und Frauen, diewissen, was es hei t, mit Gott stark zu sein und den Siegdavonzutragen. Willst Du es Dir berlegen und dafr be-ten und mir helfen, ein paar solcher M nner und Frauenfr den Gebetskreis zu gewinnen? Ich brauche Frbitte36

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    fr einfache und klare Verkndigung und Unterweisungin G ottes W ort. Ich vertraue darauf, da nichts anderesals die Botschaft des Evangeliums von der Erlsung aufGolgatha diesen armen, bedrftigen Menschen helfenkann.Die Lisu- und Kachin-Glubigen wrden sehr wohlimstande sein, ihre eigenen Pfarrer, Lehrer und Evange-listen zu erhalten , wenn man sie dazu anleitete, ihr weitesHgelland zu bebauen. Und es ist recht, da die Bergeden Lebensunterhalt fr die Fe der B oten" spenden.Doch geistlich gesehen sind sie Kleinkinder und von unsgenauso abhngig wie ein Kind von seiner Mutter. Siehngen von uns ab, was Unterweisung, Fhrung und O r-ganisation betrifft. In tieferem Sinn aber, nmlich wasgeistliches Leben und Kraft anbetreffen, sind sie auf dieHeimatgemeinden angewiesen. Wenn diese nicht mehrfr die Tochtergemeinden beten w rden, glaube ich, dasie durch die anstrm ende Flut der Finsternismchte zu-grunde gerichtet wrden. Es scheint sich in der Kirchen-geschichte wirklich zugetragen zu haben, da Kirchenihre ganze Stokraft und ihr Leben verloren und nurnoch den Namen behielten oder vollstndig verschwan-den. W ie eine Pflanze abstirbt, wenn sie zu wenig W asserbekom mt, genauso kann ein W erk, das unter G ottes Se-gen stand, zugrunde gehen, wenn zu wenig dafr gebetetwird.

    Man knnte das Heidentum mit einem groen Bergvergleichen, der die junge Gemeinde zu zermalmendroht, oder auch mit einem Teich, dessen Wasser dieFlammen von Leben und Kraft, die der Heilige Geist inden Gemeinden entfacht hat, stndig zu ersticken droht.Dieses Wasser wird nur durch Gottes Kraft zurckge-dmmt. Gott vermag dies und noch weit mehr zu tun;37

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    aber er wird es nicht tun, wenn wir hier - und Ihr daheim- mit verschrnkten Armen in unseren Polstersesseln sit-zen. W arum das Gebet so unentbehrlich ist, knnen wirnicht sagen, aber wir wrden besser tun, die Tatsache an-zuerkennen, auch wenn wir sie nicht erklren knnen.Glaubst D u, die Gem einde Gottes wrde heute noch be -stehen ohne die hohepriesterliche Frbitte Christi vordem Thron G ottes? Ich glaube nicht. Sie wre wohl schonlngst zugrunde gegangen.Wenn wir die Bibel als Bericht dessen, was Gott aufdieser Erde w irkt, be trach ten, gibt sie - meiner Meinungnach - seinem Volk eine klare, aufrttelnde Botschaft,vom ersten Buch Moses bis zur Offenbarung: Du mutdein Teil tun!

    Die Kirche in protestantischen Lndern vermag sehrgut die Tochterkirche im Orient durch treues Frb ittege-bet zu untersttzen. Wenn ich dies auf die Arbeit unterden Einheimischen von Tengyueh anwenden will, glaubeich sagen zu drfen, da Du und die Menschen, d ie Gottnoch zur M itarbeit in diesen Gebetsdienst berufen wird,das geistliche Leben der Lisu- und Kachin-Glubigenuntersttzen knnen; Ihr knnt ihre Zahl sogar um einMehrfaches vergrern. Es kann sein, da er Euch zurgeistlichen Vaterschaft dieser jungen Lisu-Glubigenvorbereitet hat, obwohl Ihr viele tausend Kilometer vonihnen entfernt seid.Ich will Euch nicht bitten, mir gleichsam als Nebenbe-schftigung im Gebet zu helfen", sondern ich will ver-suchen, Euch die Hauptverantwortung in diesem Ge-betskrieg zu bergeben. Ich mchte, da Ihr die Lastdieser Menschen auf Eure Schultern nehmt. Ich mchte,da Ihr vor Gott um sie ringt. Ich mchte lieber Nach-richtenoffizier als Regimentskom mandeur in dieser A n-38

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    gelegenheit sein. Mehr und mehr sehe ich ein, da icheine groe Verantwortung trage, Euch auf dem laufen-den zu halten. Der Herr Jesus sieht diese armen, ver-nachlssigten Menschen hier. D ie M hsal seiner S eele"galt auch ihnen. Er hat lange Geduld gehabt. Willst Dunicht auch dazu beitragen, da der Tag kom mt, da er sichsatt sehen" wird?Auf keinen Fall drfen wir diesen Gebetsdienst aus-fallen lassen, ja nicht einmal vernachlssigen. Oft sagenwir, Frbitte sei von hchster Wichtigkeit. Ich will be-weisen, da ich das wirklich glaube, indem ich meine be-sten Krfte dafr einsetze.Ich komm e mir wie ein Geschftsmann vor, der merkt,da eine bestimm te Ware in seinem Geschft besser alsalle anderen Absatz findet. Deshalb beschliet er, da ammeisten zu investieren. Und wirklich, er sieht, da einunermelicher Vorrat und eine riesengroe Nachfragenach diesem bestimmten Artikel vorhanden ist; darumwird er sich nun ganz darauf festlegen.Die Nachfrage ist die Verlorenheit dieser Zehntau-sende von Lisu und Kachin, ihre Unwissenheit, ihr A ber-glaube, ihre Sndhaftigkeit, ihr Leib, ihre Seele, ihrGeist.Die Vorratsquelle ist Gottes Gnade, die all der Notabhelfen wird. Diese Hilfe lt G ott ihnen zuteil werden,wenn ihn glubige Menschen darum bitten. Ich will nureine Art Vermittlerrolle spielen, d. h. Nachfrage undVorratsquelle zusammenbringen.

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    Die GebetsweiseEs war Frsers tgliche Erfahrung, im Kampf um Lisu-Glubige die Finsternis ganz real zu empfinden. Diesbrachte ihn dazu, m it seinen Gebetsfreunden einige Ge-danken ber die Gesinnung, die m an fr fruchtbares Ge-bet braucht, auszutauschen.

    Vorbereitung zum GebetW enn zwei unter euch eins w erd en ... " Ich glaube, sogarwenn ich allein bin, da es zwei sind, die am Gebet betei-ligt sind: Gott und ich selber. Ich glaube nicht, da eineBitte, die am Willen Gottes vorbeigeht, je e rhrt wird (1.Joh. 5,14). Ich wei um die Notwendigkeit des vlligenVertrauens auf ihn, da ich mich im Gebet wie in anderenDingen von ihm leiten lassen m u . Ich finde es gut, demGebet nicht nur eine Meditation vorangehen zu lassen,sondern auch ganz konkret zu bitten, da der HeiligeGeist mich in die rech te Richtung fhrt. Ich finde es auchntzlich, bevor ich zu beten anfange, eine kurze Liste mitGebetsanliegen anzulegen. Der Verstand mu geleitetwerden, so wie der Geist auf Gott eingestimmt werdenmu. Auf diese Weise bringe ich meine Gedanken inOrdnung, und nachdem ich mein Gebet so vorbereitethabe, kann ich die Notizen auf den Tisch oder den Stuhlvor mich legen, niederknien und zu beten anfangen.

    Auch mit dem VerstandHalte Dir stets den Vers vor Augen: Ich will im Geist40

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    beten; ich will aber auch mit dem Verstand beten"(1. Kor. 14,15). La den Geist und den Verstand in un-gefhr gleichem Mae wirken! Vergegenwrtige Dir zu-erst die Anliegen und ziehe dabei in Betracht, was Dirdabei besonders am Herzen liegt! Nimm das vorerst alsRichtung fr Dein Gebet und b itte Gott stndig, DeinemGebet zuzustimmen! Wenn dann kein Echo kommt,nachdem Du so vorgegangen bist, ist es sehr wahrschein-lich das beste, wenn D u gleich aufhrst. Habe es nicht ei-lig damit, aber drnge auch nicht weiter in fleischlicherEnergie!Das Gebet der HannaIch war sehr enttuscht, wie sich die Lisu dieses D istrikts(in der Nhe von Tantsah) dem Evangelium gegenberverhielten. Sie nahmen, wie so oft, das Wort zuerst mitFreuden auf. Mehrere sagten, sie wollten Christen wer-den, und einem alten Mann und seinem Sohn schien esdamit besonders ernst zu sein. Dann kam der Geist derFurcht ber sie, und einer nach dem andern blieb allmh-lich weg, bis sich berhaupt keiner mehr zu Christus be-kennen wollte. Als wir fortzogen, waren sie genausoheidnisch wie damals, als wir kam en. Dies war eine sehrschmerzliche Erfahrung, die mich eine Zeitlang sehr be-drckte.

    Wie oft wohl beten wir in der Haltung , die H anna ein-nahm, als sie von Herzen betrbt war und zum Herrnbete te" ? Haben wir berhaupt schon sehr gew eint" vorunserem Herrn? Wir haben vielleicht viel gebetet, aberunser Verlangen war nicht tief, wenn wir uns mit H annavergleichen. Es mag sein, da wir lange auf den Knien la-gen, doch ohne von dem tiefsten Verlangen getrieben zu41

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    sein. Richtiges Flehen vor Go tt kommt aus einem inner-sten Verlangen heraus und ist ohne dies gar nicht mg-lich. Dieses Verlangen ist berirdischer Natur undkomm t nicht aus unserem sndhaften Herzen, sondern eswird von G ott selber in uns gew irkt. Wie sehne ich michnach einem solch tiefen Verlangen! D a ich doch mit sol-cher Inbrunst wie Hanna beten k nn te, und nicht nur ichallein* sondern alle, die mich im Gebet fr diese armenheidnischen Ureinwohner untersttzen!Haben wir nicht genug Grund fr solch inbrnstigesG ebet? W ir haben unsere Peninnas, wie H anna ihre P e-ninna hatte, und wie sie die Glubigen durch all die Jah r-hunderte hindurch immer gehabt haben. Aus DavidsAugen strmten Wasserbche, weil die Unglubigendem Gesetz G ottes nicht gehorchten (Ps. 119,13 6). Je re-mia wehklagte ber die Zerstrung der heiligen Stadt.Nehemia fastete, trauerte und weinte, als er von demUnglck hrte , das ber Jerusalem gekommen war. Jesusweinte ber die Stadt Jerusalem wegen ihrer Unbufer-tigkeit. D er Apostel Paulus hatte groe Traurigkeit undSchmerzen ohne U nterla in seinem H erze n" wegen sei-ner Landsleute (Rom. 9,3).Auch wir werden herausgefordert oder sollten unsherausfordern lassen. Wie sollten wir uns sonst verha lten,wenn wir all die Gottlosigkeit und all den Unglauben inunserer Um gebung sehen? W rde uns unter diesen U m -stnden eine unbeschwerte Gleichgltigkeit anstehen?Nein, wahrhaftig nicht! Ich werde tglich in m einer A r-beit un ter den Lisu herausgefordert, und ich bitte Euch :Teilt diese Herausforderung mit mir! Lat die schreckli-che M acht der D m onen, die unter uns hausen, zu einemAnsporn fr Euch werden! Lat ihre Sndhaftigkeit, ihreAngst, ihre erbrmliche Schwachheit und W ankelmtig-42

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    keit zu einem Anla fr Eure Frbitte werden! BittetGott darum, da er diese Last auf Euch legt, da sieschwer auf Euch lastet und Euch ins Gebet treibt! Ichbitte Gott fr Euch, da er Euch die Not so aufs Herzlegt, da Euch nichts anderes brigbleibt, als zu beten.Macht mein Anliegen zu dem Eurigen!Solch ein Herzens- und Seelenzustand ist aber nurdann von Nutzen, wenn das Gebet daraus erwchst. V er-langen, und mag es noch so tief sein, bewirkt an und frsich nichts, so wie der D ampfdruck in einem Dampfkes-sel nichts ntzt, wenn er nicht die Maschine in Gang brin-gen kann. Darin liegt ein geistliches Gesetz verborgen.Ein geistliches Verlangen bringt eher Schaden, als da esntzt, wenn es vernachlssigt wird. Ein ernsthaftes Ver-langen im geistlichen Bereich ist wie eine Glocke, diezum Gebet lutet. Natrlich sollten wir nicht warten, bisein solches Verlangen ber uns kommt. Wir sollen viel-mehr zu jeder Zeit be ten, ob wir nun gerade dazu aufge-legt sind oder nicht. Wenn wir Lust haben zum Gebet,dann um so besser. W enn wir aber diesen H unger nachGebet nicht beachten und ihn ungestillt lassen, werdenwir geistlich trge und schwach, wie unser Krper auchschwach wird, wenn wir nicht genug N ahrung zu uns neh-men.Achte darauf, was Hanna mit ihrem von Gott ge-schenkten Verlangen tat (1. Sam. 1,15): Sie war vonHerzen betrbt und schttete ihr Herz vor dem Herrnaus. Gesegnete Traurigkeit! Doch mu sie vor demHerrn ausgeschttet werden!

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    Das Gebet des GlaubensDie Bibel spricht ber verschiedene Ar ten von G ebeten.D a ist einmal das Frbittegebet, dann F lehen, ferner A r-beit im Gebet und schlielich das Gebet des Glaubens.Im Grunde ist vielleicht alles dasselbe; aber jede Artzeigt einen besonderen Teil des einen groen T hem as. Eswre gewi sehr gewinnbringend, einmal die Unter-schiede dieser biblischen Ausdrcke zu studieren.

    Es besteh t ein Unterschied zwischen allgemeinem undgezieltem G ebet. Unter gezieltem Gebet verstehe ich einG ebet, wie es in M atthus 21,21.22 und Johannes 15,7geschildert wird, bei dem eine bestimm te Bitte geuertwird und wo ernster G laube ntig ist, da die Bitte erflltwird. Nun braucht man aber auch bei den anderen Ge-betsarten Glauben, wenn wir fr viele verschiedeneDinge bitten, ohne in jedem Falle G ottes W illen zu ken-nen.Beim allgemeinen Gebet bin ich durch meine eigeneUnwissenheit eingeschrnkt. Doch diese A rt von G ebetist unser aller Pflicht (1. Tim. 2,1.2), obschon es ja sehrunbestimmt bleiben mu. Ich mag sehr wenig Einzelhei-ten ber das Gebetsanliegen wissen, auf alle Flle kannich es Go tt anbefehlen und es ihm berlassen. Es ist voll-kommen richtig, fr alle Menschen, alle Lnder, alleDinge zu aller Zeit zu beten, allerdings auf eine unbe-stimmte Weise.A ber das gezielte Gebet ist etwas ganz anderes. Es istin einem gewissen Sinn das G ebet des G laubens" . Einebestimmte Bitte wird vor Gott gebracht im festen G lau-ben an eine bestimmte Antwort.Wir wollen das Gebet des Glaubens zu illustrierenversuchen, indem wir es mit jemandem vergleichen, der44

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    nach Kanada einwandert. Die Aussicht auf goldenesGetreide" lockt den Einwanderer. Darum verlt erseine Heimat und zieht in den Westen von Kanada. Erhat ein bestimmtes Ziel vor sich. Er wei genau, was erwill, nmlich Weizen. Er denkt an die reiche Ernte undan das Geld, das sie ihm einbringen wird - hnlich wieder Christ, der sich anschickt, das Gebet des G laubens zubeten. Er hat auch ein ganz bestimmtes Ziel vor sich.Vielleicht besteht es darin, da ein Sohn oder eine Toch-ter glubig wird; vielleicht braucht er Kraft fr denDienst fr Christus, vielleicht Fhrung in einer verwirr-ten Situation oder irgend etwas anderes . Die H auptsacheist, da es etwas ganz Bestimmtes ist.Untersuchen wir einmal die verschiedenen Pu nk te, indenen sich der kanadische Farmer, der in die Zukunftblickt, und der glubige Christ hnlich sind!

    Der Umfang des Gebiets

    M an denke an die uneingeschrnkten M glichkeiten, diesich dem Farmer in Kanada b ieten! Tausende von Q ua-dratkilometern warten auf Bebauung. Keine Angst, daman anderen Leuten auf die Fe tritt! Es gibt Platz ge-nugfr alle; riesige Strecken guten L andes liegen einfachbrach. Sicher verhlt es sich genauso bei uns. Ein riesen-groes Gebiet liegt vor uns ausgebreitet. Wir sollen eseinnehmen und im G lauben beanspruchen. Es gibt in derWelt genug Snde, genug Schmerz, genug vernichtendeteuflische Einflsse, um all unsere G ebete des G laubenshundertmal mehr in Anspruch zu nehmen. Es bleibtnoch sehr viel Land einzunehmen."

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    Die Regierung untersttzt die EinwanderungMan denke nur an die Anstrengungen , die die kanadischeRegierung unternahm, um Leute zur Einwanderung zuermuntern!Gott ldt seine Kinder nicht weniger eindringlich dazuein, das Gebet des Glaubens zu beten: B ittet - bittet -bittet!", sagt er uns unaufhrlich. Gott lockt: Bittet, sowerdet ihr empfangen, damit eure Freude vollkommensei." All das unbesetzte G ebiet des Glaubens gehrt ihm,und er bittet uns, zu kom men und es zu besetzen, ohneda wir etwas zu bezahlen h aben. W ie lange wollt ihr solssig sein, da ihr nicht hingeht, das Land einzuneh-men?"Feste GrenzenWir drfen aber diese Vergnstigungen nicht berbeto-nen. Es ist schn, da so viel Land vorhanden ist, aberdieser Tatsache kann leicht ber das gesunde M a hinausWichtigkeit beigemessen werden. Die Hauptsache istnicht die Gre des Gebiets, sondern wieviel davon unszugesprochen wird. Die kanadische Regierung wird demEinw anderer 160 M orgen Land und nicht mehr zuteilen.W arum nicht mehr? Weil man sehr wohl wei, da ei-ner nicht mehr als dieses Stck bebauen kann. W enn dieRegierung ihm 160 Quadratkilometer geben wrde,wte er gar nicht,was er damit anfangen sollte. Deshalbbeschrnken sie ihn auf ein Stck Land , das seinen Mg-lichkeiten entspricht.Und ganz hnlich steht es mit uns, wenn wir das Gebetdes Glaubens vor Gott bringen. Wir werden oft erm ahnt,und dies mit Recht, groe Dinge von Gott zu erbitten.46

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    Doch es gibt in allen D ingen ein gesundes M a, und ge-rade in dieser Richtung knnen wir zu weit gehen . Es istsogar im Gebet m glich, da wir uns mehr zutrauen, alswir tatschlich zu verarbeiten vermgen. Das G esetz, das2. Kor. 10,13 zugrunde liegt, lt sich gerade auf diesesProblem anwenden: . . . nach dem M ae des Arbeitsfel-des, das Gott uns zugewiesen h a t . . . " D er Glaube gleichtviel mehr dem M uskel, der imm er strker wird, je mehrer gebraucht w ird, als dem Gum mi, der erschlafft, wennman ihn dehnt. bersteigerter Glaube ist nicht reinerGlaube, weil er von fleischlichen Elementen durchsetztist. In der R uhe des Glaub ens" ist das Drngen ausge-schaltet. In dieser Ruhe knnen wir Gott um bestimmtenSegen bitten. Wir sind weder in fleischlicher ngstlich-keit zurckhaltend, noch drngen wir allzusehr infleischlichem Eifer.Ich habe G ott ganz gezielt um m ehrere H und ert glu-bige Lisu-Familien gebeten. Es wohnen an die zweitau-send Lisu-Familien im Distrikt von Tantsah . Man knn tenun zu mir sagen: W arum bittest du nicht um tausend?"Ich wrde antworten: Weil ich nicht den Glauben frtausend habe." Ich glaube, der H err hat mir Glauben ge-geben fr mehr als hundert Familien, aber nicht fr tau-send. So halte ich mich an die Grenzen, die - wie ichglaube - der Herr mir gesetzt hat. Vielleicht wird Gottmir tausend geben. Vielleicht fhrt er mich dazu, diesesGebet des Glaubens spter zu beten . Dies ist in bere in-stimm ung mit Eph . 3,20: . . . ber alles, was wir bittenoder verstehen". A ber wir drfen unseren Glauben nichtberfordern; wir mssen dabei gesund und praktischbleiben. Wir sollen im Gebet nicht zu wenig, aber auchnicht zuviel erbitten. Denken wir an die 160 Morgen, dieder Einwanderer bekommt!

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    Jetzt wollen wir noch sehen, wie die Regierung ihreAutoritt in der Landanweisung ausbt. Sie hat zu be-stimmen, wo und wieviel Land der Einwanderer zugeteiltbekom mt. Er kann nicht einfach das Land durchstreifenund nach eigenem Gutdnken einen Ort whlen, wo ersich niederlassen will. Sogar darber mu er sich bei derRegierung Ausknfte holen.Tun wir das auch in unseren G ebeten? Fragen wir je -weils die himmlische Regierung, oder bitten wir um dieerstbeste Sache, die uns gerade in den Sinn kommt? Set-zen wir Zeit dafr ein, auf Gott zu warten und seinenW illen zu ken nen , bevor wir ihn um etwas bitten? D as istein Prinzip, an das Gott sich hlt, das er uns ganz klarzeigt in 1. Joh. 5,14.15: Und darin besteht die Zuver-sicht, die wir zu ihm haben, da er auf uns hrt, wenn wiretwas nach seinem W illen bitten. Und wenn wir wissen,da er auf uns hrt be i dem, worum wir bitten , so wissenwir auch, da wir das Erb etene wirklich besitzen, das wirvon ihm erbeten haben."Ich glaube, da dies einer der Grnde fr viele nichterhrte Gebete ist. Ihr bittet und empfangt nicht, weilihr in bler Gesinnung bittet, um gem euren LstenVerschwendung zu treib en " (Jak. 4,3 ). Diesen Vers kannman auf vieles anw enden, und wir mssen uns daran pr-fen. Unbeantwortete Gebete haben mich gelehrt, nachdem Willen des H errn statt nach meinem eigenen zu fra-gen.Ich nehm e an, die meisten u nter uns haben schon sol-che Erfahrungen gemacht. Wir haben gebetet, gebetetund gebetet, und es kam einfach keine Antwort. DerHimm el ber uns blieb stumm . Gut, da er stumm war,wenn es uns dazu gebracht hat, wieder etwas mehr vonunserem eigenen Ich zu kreuzigen! M anchmal war unsere48

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    Bitte scheinbar so wohlgemeint, aber das gibt uns nochnicht die Gewiheit, da sie wirklich von Gott ist. Vielewohlgemeinte" Bitten kommen aus unserem unge-kreuzigten Ich.Die Schrift und die Erfahrung stimmen darin berein,da die, welche am nchsten bei Gott leben, am ehestenseinen Willen kennen. Wir sind dazu berufen, mit derKenntnis seines Willens erfllt zu sein" (Kol. 1,9). Wirmssen besser verstehen lernen, was es heit, mit ihm ge-storben zu sein. W ir mssen uns mehr als bisher von G ot-tes Wort nhren. Wir haben mehr Heiligkeit und mehrGebet ntig. Dann sind wir weniger in Gefahr, seinenWillen zu verfehlen.Nicht weil etwas unbedingt der Wille Gottes ist, wirder gerade Dich dazu fhren, dafr zu beten. Mag sein,da er andere Auftrge fr Dich bereit ha t. Gott mu unsdie Gebe te aufs Herz legen, und wir mssen darum be -ten , seinen W illen zu erkennen. D ies mag vielleicht ln-gere Zeit dauern. G ott wartete bei Hudson Taylor fnf-zehn Jahre lang, bis er ihm die Grndung der ChinaInland Mission als Ziel aufs Herz legte. Gott ist nie inEile. Er kann nichts mit uns unternehmen, bevor wirnicht dafr ausgerstet und dazu bereit sind. W ir knnensicher sein, da er uns einen neuen Auftrag und neue G e-betsanliegen geben wird, wenn wir dafr bereit sind.

    Das Stck Land wird Eigentum des FarmersKehren wir zum Einwanderer zurck! Er ist mit der ka-nadischen Regierung zu einer bereinstimm ung gelangt.Er ist einverstanden und fgt sich den Bestimm ungen; erist bereit, das Stck Land zu bewirtschaften, das ihm zu-

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    gesprochen worden ist. So geht er zu dem zustndigenBro und stellt den Antrag, das Land zu bekomm en. E rwird angenommen, und das Land wird ihm sofort ber-tragen. Gibt es etwas Einfacheres? Ebenso braucht un-sere Bitte in Gottes Gegenwart nicht komplizierter zusein. Sobald wir die tiefe, ruhige G ewiheit haben, seinenWillen in einer bestimmten Angelegenheit zu kennen,bringen wir unsere Bitte vor Gott, wie ein Kind sie vorseinen Vater bringt. Eine schlichte Bitte, kein Heulen,kein Flehen, keine Trnen, kein Ringen, wir brauchensogar nicht ein zweites Mal zu bitten.Ich betete unablssig whrend m ehr als vier Jahren frdie Lisu von Tengyueh, indem ich viele Male darum bat,da mehrere Hundert Familien sich zu Gott bekehren.Dies war trotzdem nur ein allgemeines Gebet. In derZwischenzeit arbeitete G ott an mir. Nicht wahr, ein Kindwird manchmal von seinen Eltern abgewiesen, weil es ineiner falschen Weise, vielleicht zu strmisch um etwasbettelt! D er V ater wird nun sagen: Frage mich anstn-dig!" Genau das schien G ott mir damals zu sagen: Bittemich, wie es sich gehrt! Du hast mich nun vier Jahre langgebeten, das zu tun, ohne je einmal richtig zu glauben,da ich es tun wrde. Jetzt bitte mich darum im Glau-ben!"Ich fhlte die Last ganz klar. An einem Nachmittagging ich in mein Zimmer und kniete n ieder. Ich wute ge-nau, da die Zeit fr das Gebet des Glaubens gekomm enwar. Und dann, im vollen Bewutsein, was ich tat undwas es mich kosten k nn te, wagte ich es endgltig, dieseBitte im G lauben auszusprechen. Ich warf meine Last aufden H errn und stand auf in der ruhigen und tiefen ber-zeugung, da ich die Antwort schon erhalten hatte. DieSache w ar vollzogen. Seitdem (es ist nun fast ein Jahr her)50

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    habe ich immer nur Frieden und Freude, wenn ich vorGott darber nachdenke, indem ich mich an das halte,was mir schon zugesprochen ist, und was ich schon be-sitze. Ich habe die Bitte nie wiederholt und w erde es auchnicht tun; es ist gar nicht ntig. Das Bitten, das N ehmenund das Bekom men dauert nur einen kurzen A ugenblick(Markus 11,24).Es geht um etwas Ernstes, wenn wir mit Gott einGlaubensbndnis eingehen. Es ist auf beiden Seiten ver-pflichtend. D u hebst Deine H nde zu Gott auf, Du bittestihn gezielt um etwas und erhltst bestimmt die G abe, dieer Dir anbietet - dann ziehe Deinen Glauben nicht zu-rck, und wenn Du hundert Jahre alt werden solltest!

    An die Arbeit!Nochmals zurck zum Farmer in Kanada! Er hat seinGesuch eingereicht, er hat das Land zugeteilt bekom-men, die Urkunde ist ausgestellt und mit dem offiziellenSiegel versehen w orden . Ist das nun das Ende? Nein, esist der A nfang! Noch hat er sein Z iel nicht erreicht. SeinZiel ist ja die Weizenernte, nicht ein Stck unbebautesLand. Darin besteht ein riesiger Unterschied. Die Regie-rung hat ihm nie Scke voll Weizen versprochen, dieschon bereit sind zum Export, sondern das Land, das erbebauen kann. Jetzt ist es Zeit fr ihn, die rmel hochzu-krempeln und sich an die Arbeit zu machen. Er mu seinHaus bauen, dann einen Stall; er m u A rbeiter anstellen,das Land roden, den Boden pflgen und den Samen sen.Die Regierung sagt mit Recht zu ihm: Wir haben deinenAnspruch bewilligt; jetzt aber ist es an dir, an die Arbeitzu gehen."

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    Dieser Unterschied ist ebenso klar im geistlichen Be-reich. Gott gibt uns als Antwort auf das G ebet des Glau-bens den Boden, nicht aber die Ern te. Dafr mssen wirmit ihm zusammenarbeiten. Dem Glauben mssenW erke folgen, W erke des G ebets. D ie Erlsung kommtaus G nad e, aber wir mssen uns darum mhen, wenn wirsie fr uns persnlich annehmen wollen (Phil. 2,12). G e-nauso verhlt es sich mit dem Gebet des Glaubens. Eswird uns aus freier Gnade gegeben, aber es ist erst unsereigen, wenn wir darin verharren und uns dabei fr GottesSache einsetzen. Glauben und Werke soll man nie von-einander trennen . W enn wir geistlich trge sind, werdenwir auch keine Frucht sehen. Ich glaube, dieses Prinzipgilt fr alle Flle, wo das Gebet des Glaubens vor Gottgebracht wird; aber erst recht gilt es dann, wenn die Boll-werke Satans angegriffen werden, wenn man sich an-schickt, dem Starken die Beute zu entreien.Denken wir an die Kinder Israel unter Josua! Gotthatte ihnen das Land Kanaan gegeben - wohlgemerktgegeben aus lauter G nade , aber sie muten kmpfen, alssie anfingen, es in Besitz zu nehmen.Satan scheint nun so vorzugehen: Zuerst wird er sichmit allen Mitteln, die ihm zur Verfgung stehen, wider-setzen, da wir zu echtem lebendigen Glauben durch-dringen. Das G ebet des Glaubens ist fr ihn ein G reuel,denn es zeigt ihm deutlich, da er dann nichts mehr zubestellen hat. Er kmmert sich nicht sehr um planlose,natrliche Gebete, die machen ihm nicht viel aus. Des-halb ist es wohl so schwer zu glauben, d a Gott ein be-stimmtes Anliegen in einer bestimmten Form beantwor-ten wird.Oft mssen wir im Gebet kmpfen und ringen (Eph.6 ,10 -12) , ehe wir diesen ruhigen, sicheren Glauben be -52

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    kom men. Bevor wir nicht zu einem ganzen Durchbruchkommen und uns Gott zur Verfgung stellen, sind wirberhaupt noch nicht zu wirklichem Glauben gelangt.Glauben ist eine Gabe Gottes; wenn wir auf halbemWege stehenbleiben, brauchen wir natrliche Energieund Willenskraft, also Waffen, die zu diesem Kampf un-tauglich sind. Wenn wir aber einmal zu einem gewissenGlauben gelangt sind, knnen ihn alle Hllenkrfte nichtmehr zunichte machen.

    Was aber geschieht dennoch? Sie konzentrieren nunihre Krfte auf das Landstck, das Gott selber uns zuge-sprochen hat, und machen uns jeden Zentimeter streitig.Der eigentliche Kampf beginnt, wenn das Gebet desGlaubens einsetzt. Doch der Herr sei gelobt! Wir sind aufder Seite des Siegers. Wir wollen immer und immer wie-der das zehnte Kapitel des Buches Josua lesen und niemehr von Niederlage reden. Nein, Sieg! Sieg! Sieg!Bitte, lies 2. Samuel 23,8-23! Alles, was ich gesagthabe , findet sich zusammengefat in den Versen 11 und12: Schamma soll den Christen, der im Kampf steht, dar-stellen. David den gekreuzigten und auferstandenenChristus. Beachte, da Schamma einer der Helden D a-vids" war! D as Stck Ack er" soll als Illustration fr dasGebet des Glaubens dienen, die Linsen fr die elenden,verlorenen Menschen. In den Philistern knnte man dieMacht der Finsternis sehen und im V olk" Christen, diean geistlicher Blutarmut leiden.Ich kann mir gut vorstellen, was diese Leute sagten, alssie die Philister heranrcken sahen und wegliefen. Viel-leicht war es nicht G ottes W ille, uns diesen Acker zu ge-ben. Wir mssen uns seinem Willen beugen."Wir mssen uns Gott wirklich unterwerfen, aber wirsollen auch dem Teufel widerstehen" (Jak. 4,7). Die

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    Tatsache, da der Feind mit Macht auf uns einstrmt, istnoch kein Beweis, da wir an Gottes W illen vorbeigehen.Wenn wir stndig vor unsere Gebete setzen: Wenn esdein Wille ist!", ist dies hufig nur eine Ausflucht desUnglaubens. Wahrhaftige Unterwerfung unter Gott istsehr wohl vereinbar mit Mannhaftigkeit und Khnheit.Beachte, was Schamma tat: Er behauptete einfach denAcker. Er suchte nichts anderes zu erobern in jenem A u-genblick. Er stand einfach auf seinem Platz und schluglinks und rechts um sich. Wichtig ist auch das Ergebnisseiner Handlungsweise, und wem die Ehre zugeschriebenwird.

    Durchbeten bis zum SiegIch wiederhole, da dies nicht unbedingt auf jede Art vonGebet anzuwenden ist. Ein junger Lisu-Christ erzhltemit Freuden ein Erlebnis, das er vor wenigen Monatengemacht hatte. Er ging eines Abends durch die Felder, alser pltzlich von seltsamen Leibschmerzen befallenwurde. Er fiel auf die Knie, neigte seinen Kopf bis zurErde und bat Jesus, ihn zu heilen. Sogleich war er frei vonSchmerzen. Der Herr sei gelobt!Zweifellos gibt es zahlreiche solche Flle: einfacherGlaube und eine einfache A ntw ort. Doch wir drfen unsnicht mit solchem Gebet zufriedengeben. Wir mssenber Leibschmerzen und irgendein anderes W eh hinaus-kommen und zur tieferen Gemeinschaft mit Gottes Be-weggrnden gelangen. Wir sollen nicht mehr Unmn-dige sein" (Eph. 4,14). Wir mssen reif werden. Wirmssen zum M a des A lters , in dem die Flle Christi er-reicht wird, gelangen" und sollen nicht unentschlossen in54

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    Gottes K indergarten" bleiben. W enn wir zum M annes-alter im geistlichen Leben heranwachsen, werden wir be-stimmt mit Kmpfen zu rechnen haben. Solange Epheser6,10-18 in der Bibel steht, mssen wir uns auf einen ern-sten Kampf gefat machen, damit ihr alles vollbringenund standhalten knnt". Wir mssen bis zum Endekmpfen und stehen dann siegreich auf dem Kampfplatz.Ist nicht gerade dies noch ein Grund fr viele unbeant-wortete Gebete, da sie nicht bis zum Ende durchge-kmpft werden? Christen verlieren leicht den M ut, wenndas Resultat sich nicht gleich dann zeigt, wenn sie es er-wartet haben; und wenn es noch lnger auf sich wartenlt, geben sie die ganze Sache auf.Wir mssen zuerst die Kosten berschlagen, ehe wirdas Gebet des Glaubens vor Gott bringen. Wir mssenwillig sein, den Preis zu bezahlen. W ir mssen daran den-ken, da wir ein Geschft eingehen. Wir mssen anfan-gen, beharrlich zu sein (E ph . 6,18: mit aller Beharrlich-keit"). Unsere natrlichen Krfte werden nachlassen.Deshalb ist es ntig, da Gott uns Glauben gibt. So kn-nen wir uns in die Arm e G ottes werfen und unsere Kraftstndig erneuern lassen. W ir knnen dann ebensogut stillsein wie kmpfen.Wenn wir das Gebet des Glaubens gewagt haben,brauchen wir in dem Kam pfgebet, das darauf folgt, nichtimmer und immer wieder um dieselbe Sache zu bitten.Dies scheint mir inkonsequent zu sein. Unter diesen Um -stnden wird das Gebet etwa folgende Gestalt anneh-men: Ein festes Stehen auf gottgegebenem Boden, einestndige Proklamation des Glaubens und ein Ausrufendes Sieges.Ich finde es eine groe Hilfe, wenn man Schriftstellen,die sich darauf beziehen, wiederholt. Der Glaube soll

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    stndig gestrkt und genhrt werden von seiner eigentli-chen Quelle, nmlich vom Wort Gottes.Das Gebet soll zu einem entschlossenen Kampf undW iderstand gegen Satans M acht im N amen Jesu Christiwerden. Ich lese im Gebet gern Schriftabschnitte wie1. Joh. 3,8: Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dieW erke des Teufels zu zerstren" oder Offb. 12,11: Sieberwanden ihn durch des Lammes Blut", als direkteWaffe gegen Satan. Ich mache oft die Erfahrung, da mirviel Kraft und Freiheit im Gebet zufliet, wenn ich aufdiese Weise km pfe. Nichts trifft so wie das W ort des le-bendigen Gottes (Hebr. 4,12).Man soll ber jede kleine Einzelheit beten. Nehmenwir als Beispiel meine Arbeit unter den Lisu! Ich bitteG ott stndig um neue Kenntnis seines W illens, um mehrWeisheit im Um gang mit den Leuten; darum , wie ich be -ten, wie ich den Sieg aufrechterhalten, und wie ich dieLeute im Evangelium oder im Singen oder im Beten un-terweisen soll. Ferner, da er mir beim Sprachstudiumhelfe, bei den alltglichen Gesprchen, beim Predigen.Ich bitte ihn um Fhrung, ob wir irgendwo ein Z entrumeinrichten sollen, ob wir ein H aus bauen sollen, wenn esntig ist, um Leitung in meinen persnlichen Angelegen-heiten (Geld, Essen, Kleidung usw.). Ich flehe um Hilfeund Segen fr meinen Briefwechsel, da Gott Tren frdas Evangelium ffnet, da er Segen gibt in anderenDrfern. Ich bitte ihn um Leiter und Helfer, die mit mirzusammenarbeiten werden, fr jeden einzelnen Christenmit Namen, ebenso fr jeden Gebetsfreund mit Namen.Solch bestimmt gegliedertes Beten ist anstrengend, aberes hilft, da wir uns ber Gottes Willen klarwerden under das Werk in hchstem Mae segnen kann.

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    Frchte des GebetsZehn Jahre waren verflossen. Das Fundament aus Gebet,Glauben und Geduld war gelegt. Nicht nur Jim Fraser,sondern auch seine treuen Gebetsfreunde in der Heimatzogen ohne Unterla ein arbeitsreiches Jahr nach dem an-dern um die Mauern Jerichos". Wann wrde wohl Got-tes Zeit komm en und das Gebet des Glaubens erhrt wer-den? Sollte Fraser weiterhin warten und beten, whrendandere vielversprechende Arbeitsgebiete ohne Arbeiterblieben?

    Der Tag kam, an dem Fraser sprte, da eine Zeit fest-gesetzt werden mute. Noch eine Reise von Dorf zu Dorfdurch den Distrikt, wo er gut bekannt war, und dannwrde ersieh eine Zeitlang fr ein anderes Gebiet zur Ver-fgung stellen, wenn der Herr ihm nichts anderes zeigte,bis die Zeit fr die Ernte unter den Lisu kme. Er fing dieseletzte" Rundreise an. Die Antwort war dieselbe dumpfeAblehnung oder doch nicht? Als er frh am zweitenMorgen weiterziehen wollte, erklrte sein Gastgeber, derin der vorigen Nacht noch vollstndig gleichgltig gewesenwar, da sich die ganze Familie von der Dmonenvereh-rung abkehren und zu Gott wenden w olle. Fraser trauteseinen Ohren kaum. Andere folgten, nachdem diese ersteFamilie den Bann gebrochen hatte. Whrend dieser gan-zen Reise wurde Fraser immer wieder gerufen, von Dr-fern hoch oben auf den Bergen oder tief unten in derSchlucht oder von der andern Seite des Tales. Nicht nureine Familie nach der anderen, sondern ein Dorf nach demanderen erklrte ffentlich, sie wollten sich von der Dun-kelheit zum Licht, von der Macht des Teufels zu Gott be-kehren.

    Beinahe war es zu schn, um wahr zu sein. Die Bewe-57

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    gung Gottes, fr die so lange gebetet worden war, breitetesich allmhlich im ganzen Gebiet aus. Gottes Zeit war ge-kommen.Ich glaube, es war am 12. Januar 1915, als ich michklar gefhrt sah, von Gott mehrere Hundert Lisu-Fa-milien" zu erbitten. M an mag mir nun sagen: Dein G e-bet ist ja schlielich erhrt worden!" Nein! Ich hatteschon damals die Antwort bekommen. Ich glaubte, daich sie wirklich schon hatte. Die Erfllung ist erst jetzt

    gekommen, aber Gott lt uns nicht auf die Antwortwarten. Er gibt sie sofort (Dan. 9,23).Ich wollte, D u httest mit mir zusammen von Dorf zuDorf ziehen knnen, um den kniglichen Empfang zu se-hen, den mir die Bewohner bereiteten. Sie spielten aufihren Dudelscken, und alle Mnner und Frauen, jungund alt, standen auf der Strae, um mir die Hnde zuschtteln (sie brauchen beide H nde , weil sie annehmen,es sei hflicher). Kurz, ich war vollkommen berwltigt,berreich an Freude".Stelle Dir vor, was es bedeutet, von 500 oder 600 Fa -milien (also im ganzen etwa 3000 Leuten) als Vater,M utter, Lehrer, Hirte und Berater angesehen zu werden!Wahrhaftig eine groe Verantwortung!Ich unternahm eine schwierige Aufgabe, als ich dieArbeit un ter diesen einfachen Menschen anfing, aber ichbereue es nicht. Ich glaube, da wir meistens so viel vonGott erhalten, wie wir fr ihn einsetzen; nur haben wireben manchmal falsche Vorstellungen, wie es vor sichgehen sollte. Freue Dich mit mir und bete weiter fr siealle und fr jedes Anliegen, das D ir in den Sinn kommt!Diese Leute zittern oft vor K lte in ihren Lumpenklei-dern. Sie sind arm, schmutzig, ungebildet und aberglu-bisch, aber sie sind Gottes Gabe an uns. D u bittest Gott58

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    um geistliche Kinder, und er sucht sie fr Dich aus. Duschttelst den Brdern und Schwestern und M ttern, dieer fr Dich auserlesen hat, die Hand und setzt Dich mitihnen nieder, whrend sich die Jungen und M dchen umDich drngen. Ich mchte viel lieber Lisu-Kinder dasLied Jesus liebt mich ganz gew i" singen lehren, als in-telligenten Studenten, die sich nicht fr China interessie-ren, Integralrechnen beibringen.Zwei Punkte sind mir ganz klar bewut: Erstens wietricht" und schwach" unsere Neubekehrten sind, undzweitens, da G ott sie wirklich erwhlt hat. 1. Korinther1,27.28 hat sich vor meinen eigenen Augen erfllt. W ennDu hierher kommen und sehen knntest, wie bloes Pre -digen und Argumentieren bei diesen Leuten gar nichtsntzt, dann wrdest Du das erst recht verstehen. Manfhlt sich so hilflos angesichts ihrer Unwissenheit und ih-rer Not. Aber die Lisu in unserem Distrikt (es sind etwa200 Familien auf beiden Seiten des Salweenflusses) ha-ben von Anfang an die Initiative fr die Arbeit selberbernommen.

    Sie nehmen dich in ein Dorf mit, das du noch nie b e-treten hast, oder von dem du berhaupt noch nie gehrthast, und du wirst mehrere glubige Familien finden.Einige Leute knnen bereits lesen und ein wenig schrei-ben, und sie haben schon eine Kapelle errichtet. Sie un-terweisen sich gegenseitig, indem sie zu diesem ZweckGlubige aus Nachbardrfern einladen. Sie wollen Chri-sten werden, wenn sie hren, worum es geht, und sie wer-den glubig, ob nun ein Missionar da ist oder nicht. Werhat diesen Wunsch, Christen zu werden, in ihre Herzengelegt? W enn sie nicht Gottes Erwhlte sind, was sind siedenn sonst?Frher war ich der A nsicht, da G ebet den ersten und

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    Unterweisung den zweiten Platz einnehm en sollte. Jetztglaube ich, es sei richtiger, dem Gebet den ersten , zwei-ten und dritten Platz zu geben und der Unterweisung erstden vierten.Die Leu te hier sind nicht nur unwissend und aberglu-bisch, es umgibt sie eine durch und durch heidnische A t-mosphre. Man kann diese Atmosphre buchstblichspren. Wir haben es nicht mit einem Feind zu tun, derblo auf die Kpfe schiet, der die M enschen blo in ih-rem Unverstand lassen will, sondern mit einem , der mitGiftgas gegen die Menschen loszieht. Dieses G as legt sichwie ein Mantel auf alles und wirkt tdlich auf die Men-schen. Was wrdest Du von einem Soldaten denken, dermit einer Kanone in Gas hineinfeuert, um es zu zerstrenoder zurckzudrngen? Ebenso nutzlos wre es, den Lisuhier zu predigen und sie zu unterrichten, whrend sienoch von diesen Mchten gehalten werden. Ich glaube,Giftgas zerteilt sieht erst dann, wenn der Wind kommtund es auseinanderblst. Der Mensch ist einfach macht-los.

    Doch der Atem Gottes kann all diese Giftdnste alsAntwort auf unsere Gebete aus der Atmosphre einesDorfes wegblasen. Unser Kampf richtet sich ja nicht ge-gen Fleisch und Blut. Ich glaube, D u erfat den wesentli-chen Punkt der ganzen Lisu-Arbeit, wenn Du gegen dieGewalten und Mchte, gegen die Beherrscher dieserW elt der Finsternis und gegen die Geister der Bosheit inden himmlischen Regionen betest (Eph. 6,12).Ich glaube, da Gott manchmal in einem bestimmtenMenschen oder in einer Familie, in einem Dorf oder ineinem Distrikt wirkt, lange bevor die Botschaft derWahrheit sie berhaupt erreicht hat. Dies ist ein stillesWirken, nicht im Bereich des Verstandes oder des Her-60

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    zens, sondern in einem viel unsichtbareren. Wenn danndas Licht des Evangeliums gebracht w ird, bestehen keineSchwierigkeiten und Kmpfe mehr. Es ist dann einfachso, wie es in dem Vers heit: B leibet stehen und sehet,wie der Herr euch Rettung schafft!"Dies sollte uns Zuversicht geben, mit Klugheit fr die-jenigen zu beten, die das Evangelium noch nicht kennen.Je lnger die Vorarbeit dauert, desto tiefer ist die Wir-kung. Je tiefer die Wurzel reicht, desto strker wird diePflanze sein, wenn sie einmal den B oden durchstt. Ichglaube nicht, da irgendeine wichtige Arbeit im ReichGottes Wurzeln treiben kann, wenn nicht irgendwogrndlich vorbereitet wurde.Vom M enschen aus ge