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Bachelorthesis zur Erreichung des FH-Diploms als Bachelor HES-SO in Nursing Science Hochschule Gesundheit Valais Wallis Studiengang Pflege Wirksamkeit von Patientenedukation auf die gesundheitsbezo- gene Lebensqualität bei Patienten mit COPD Systematische Literaturreview Name, Vorname: Borer Fabio Adresse: Bleike 3, 3911 Ried-Brig E-Mail: [email protected] Kurs: Bachelor 12 Name und Titel der Begleitperson: Jossen Renata Master of Nursing Science MNSc Ort und Datum der Abgabe: Visp, 22. Juli 2015

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Bachelorthesis zur Erreichung des FH-Diploms als Bachelor HES-SO in Nursing Science

Hochschule Gesundheit Valais Wallis Studiengang Pflege

Wirksamkeit von Patientenedukation auf die gesundheitsbezo-

gene Lebensqualität bei Patienten mit COPD

Systematische Literaturreview

Name, Vorname: Borer Fabio

Adresse: Bleike 3, 3911 Ried-Brig

E-Mail: [email protected]

Kurs: Bachelor 12

Name und Titel der Begleitperson: Jossen Renata

Master of Nursing Science MNSc

Ort und Datum der Abgabe: Visp, 22. Juli 2015

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

„Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs

sie zu erwerben.“

Albert Einstein (1879 - 1955)

Danksagung

Herzlichen Dank an Jossen Renata für die wertvolle und fachkompetente Begleitung und

Unterstützung während des Erstellens dieser systematischen Literaturreview.

Ein weiterer Dank geht an die Freunde des Autors für die Motivation im letzten Jahr und

an Borer Peter für die formelle Überprüfung der vorliegenden Arbeit.

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Zusammenfassung

Problembeschreibung: COPD ist momentan die vierthäufigste Todesursache weltweit

und wird im Jahre 2020 als die dritthäufigste Todesursache vorhergesagt. Eine COPD

entsteht in der Regel nach einer langen Schadstoffbelastung der Lunge wie zum Beispiel

nach Zigarettenrauchen. Hauptsymptome der COPD sind Husten, Auswurf und Dyspnoe.

Die Therapie der COPD setzt sich aus der Rauchentwöhnung, medikamentösen Behand-

lung und den operativen Verfahren zusammen. Aufgrund der Irreversibilität von COPD

wird der Fokus auf die Verbesserung der Lebensqualität gesetzt. Ein wichtiger Bestandteil

bei der Erhöhung der Lebensqualität stellen die Pflegeinterventionen dar. Eine Pflegein-

tervention ist die Patientenedukation. Die Wirksamkeit von Patientenedukation auf die ge-

sundheitsbezogene Lebensqualität wird in der wissenschaftlichen Literatur bereits be-

schrieben. Patientenedukation zeigt positive Effekte auf die Lebensqualität. Zurzeit liegt

noch keine systematische Literaturreview vor, welche die Wirksamkeit von Patienten-

edukation auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit COPD unter-

sucht.

Ziel: Den aktuellen Forschungsstand zum Thema „Wirksamkeit von Patientenedukation

auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei COPD-Patienten darstellen. Durch die

Erkenntnisse dieser Arbeit soll evidenzbasiertes Wissen für die Pflegepraxis und die Pfle-

geausbildung zur Verfügung gestellt werden.

Methode: In der vorliegenden Arbeit wurde eine systematische Literaturreview durchge-

führt. Die systematische Literaturrecherche fand in den pflegerelevanten Datenbanken

Cochrane, Pubmed und Cinahl statt. Durch vordefinierte Ein- und Ausschlusskriterien

wurden sechs Studien zur Analyse eingeschlossen. Die Studien wurden mehrmals kritisch

gelesen und zusammengefasst. Anschliessend wurden in den sechs Studien die Qualität

und der Evidenzgrad eingeschätzt.

Ergebnisse: Alle eingeschlossenen Studien untersuchten die Wirksamkeit von Patienten-

edukation auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei COPD-Patienten. In fünf Stu-

dien wurde eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität aufgezeigt.

Schlussfolgerungen: Patientenedukationen weisen eine wirksame Komponente auf die

gesundheitsbezogene Lebensqualität bei COPD-Patienten auf. Patientenedukation ist ei-

ne komplexe Intervention und daher ist sie auf ihre Wirksamkeit schwierig zu messen.

Deshalb sollen weiterführende Studien die Messung von Patientenedukation in den Vor-

dergrund stellen. Aufgrund der Irreversibilität von COPD sollte in der Pflegepraxis der Fo-

kus auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität gesetzt werden. Patientenedukation

sollten in Pflegeausbildungen auf Bachelor- beziehungsweise Master-Niveau integriert

werden.

Keywords: health education – patient education – Health related quality of life - COPD

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Inhaltsverzeichnis

Danksagung ..........................................................................................................................  

Zusammenfassung ...............................................................................................................  

1  Einleitung ....................................................................................................................... 1 

1.1  Problembeschreibung .................................................................................................. 1 

1.2  Fragestellung .................................................................................................................. 5 

1.3  Zielsetzung ....................................................................................................................... 5 

2  Theoretischer Bezugsrahmen ...................................................................................... 6 

2.1  Chronisch obstruktive Lungenerkrankung ................................................................. 6 

2.1.1  Definition und Klassifikation ....................................................................................... 6 

2.1.2  Epidemiologie ............................................................................................................. 7 

2.1.3  Ursachen und Pathophysiologie .............................................................................. 7 

2.1.4  Symptomatik, Verlauf und Komplikationen ............................................................ 8 

2.1.5  Diagnostik ..................................................................................................................... 9 

2.1.6  Therapie ...................................................................................................................... 11 

2.2  Gesundheitsbezogene Lebensqualität .................................................................... 13 

2.2.1  Begriffserklärungen ................................................................................................... 13 

2.2.2  Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und SGRQ ................... 13 

2.3  Patientenedukation ..................................................................................................... 16 

2.3.1  Definition und Ziele der Gesundheits- und Patientenedukation ...................... 16 

2.3.2  Prozess der Patientenedukation ............................................................................. 17 

2.3.3  Methoden und Arten von Patientenedukation ................................................... 17 

2.3.4  Patientenedukation bei chronischen Krankheiten und COPD ......................... 18 

3  Methodenbeschreibung ............................................................................................ 20 

3.1  Forschungsdesign ........................................................................................................ 20 

3.2  Datensammlung .......................................................................................................... 21 

3.3  Datenauswahl .............................................................................................................. 22 

3.4  Datenanalyse ............................................................................................................... 22 

4  Ergebnisse ................................................................................................................... 24 

4.1  Ergebnisse der Literaturrecherche ............................................................................ 24 

4.2  Grundlegende Informationen zu den analysierten Studien ................................. 25 

4.3  Beschreibung der analysierten Studien ................................................................... 26 

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4.4  Hauptergebnisse .......................................................................................................... 35 

4.5  Qualität/Glaubwürdigkeit der Studien ..................................................................... 41 

5  Diskussion .................................................................................................................... 44 

5.1  Diskussion der Suchstrategie und Auswahl der Studien ........................................ 44 

5.2  Diskussion und Interpretation der grundlegenden Informationen der Studien . 45 

5.3  Diskussion der Hauptergebnisse ................................................................................ 47 

5.4  Diskussion der Qualität der Studien ........................................................................... 55 

5.5  Kritische Würdigung ..................................................................................................... 58 

6  Schlussfolgerungen/Empfehlungen .......................................................................... 60 

7  Literaturverzeichnis ..................................................................................................... 61 

8  Anhang ............................................................................................................................  

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Borer Fabio Seite 1

1 Einleitung

1.1 Problembeschreibung

COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) beschreibt eine Lungenerkrankung, die

durch eine chronische Verengung der Atemwege die normale Atmung beeinträchtigt und

nicht völlig reversibel ist. Die geläufigeren Begriffe „chronische Bronchitis“ und „Lungen-

emphysem“ werden nicht länger gebraucht, sind aber unter der COPD-Diagnose enthal-

ten. COPD ist nicht bloss ein Raucherhusten, sondern eine unterdiagnostizierte, lebens-

bedrohliche Lungenkrankheit (WHO, 2014).

COPD ist die vierthäufigste Todesursache weltweit und wird als dritthäufigste Todesursa-

che im Jahre 2020 prognostiziert (Jing-Yu et al., 2012). Weltweit rechnet die WHO mit et-

wa 64 Millionen Patienten1 mit COPD. Prävalenz, Morbidität und Mortalität werden weiter-

hin steigen aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung, selbst wenn der Raucher-

anteil in der Bevölkerung in den USA und Europa abnimmt (Blackstock & Webster, 2006).

Brändli (2009) schreibt, aufgrund der Irreversibilität der Krankheit und der geringen le-

bensverlängernden Therapiemöglichkeiten, wird COPD auch in der Schweiz in den näch-

sten Jahren zur vierthäufigsten Todesursache. Laut Brändli & Russi (2008) existieren kei-

ne exakte Morbiditätsdaten über COPD für die Schweiz. Die SAPALDIA-Studie (Swiss

study on Air Pollution and Lung Disease in adults), die über 11 Jahre zufällig ausgewählte

18- bis 60-Jährige aus der Schweizer Bevölkerung beobachtete, zeigte eine COPD-

Prävalenz von 9.1% und eine Inzidenz von 1.3% pro Jahr bei Erwachsenen (Brändli &

Russi, 2008). Neben einem erheblichen Verlust der gesundheitsbezogenen Lebensquali-

tät für viele Patienten, stellt COPD eine zunehmende wirtschaftliche Belastung für die Ge-

sundheitssysteme und Gesellschaft dar. Die Kosten eines COPD-Patienten pro Tag vari-

ieren zwischen 1023 US-Dollar in den Niederlanden bis hin zu 5646 US-Dollar in den USA

(Monninkhof, Van der Valk, Schermer, Van der Palen, Van Herwaarden, & Zielhuis,

2004). In der Schweiz werden Kosten geschätzt, die 1506 Franken pro Patient und zwi-

schen 603 und 847 Millionen Franken pro Jahr für die Schweiz betragen (Menn et al.,

2012 zit. in Wieser et al., 2014). Die meisten Kosten entstehen durch die Behandlung von

akuten Exazerbationen (Verschlechterung der Symptome) während der Spitalaufenthalte

(Effing, Kerstjens, Van der Valk, Zielhuis & Van der Palen, 2009). Exazerbationen sind der

Hauptgrund, wieso Patienten mit COPD in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden

(Koehler et al., 2013).

Eine COPD entsteht laut WHO (2014) in der Regel durch eine lang anhaltende Schad-

stoffbelastung der Lunge wie zum Beispiel durch jahrelanges Einatmen schädlicher Stof-

1 In der vorliegenden Arbeit wird ausschliesslich die männliche Form für beide Geschlechter verwendet

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Borer Fabio Seite 2

fe. Aus der chronischen Entzündungsreaktion resultiert eine Parenchymgewebezerstö-

rung (bei Emphysem), die die normalen Reperatur- und Schutzmechanismen stören. Die-

se pathologischen Veränderungen führen zur progressiven Atemwegobstruktion (WHO,

2014).

Als primäre Ursache der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung beschreibt die WHO

(2014) den Tabakkonsum inklusive Passivrauchen. Als sekundäre Ursache für das Ent-

stehen einer COPD gilt das Einatmen giftiger Stäube, Dämpfe und Gase (WHO, 2014). In

der Schweiz und in anderen Ländern, in denen Landwirtschaft betrieben wird, ist die Tä-

tigkeit als Landwirt, neben dem Nikotinkonsum, ein ebenso wichtiger Risikofaktor für die

Entwicklung einer COPD. Landwirte exponieren sich in ihren Ställen dem Heu- und Stroh-

staub sowie Dämpfen, die von den Tieren und deren Ausscheidungen stammen. Eine ge-

netische Ursache für die Bildung einer COPD ist der Alpha-1-Antitrypsinmangel. Alpha-1-

Antitrypsin ist ein in der Leber gebildetes Eiweiss, das die Lunge vor einatmenden Schad-

stoffen und damit auch vor der Entzündung schützen kann, die dadurch ausgelöst wird

(Brändli & Russi, 2008).

Zu den Hauptsymptomen der COPD gehören chronischer Husten, Auswurf und Dyspnoe

(WHO, 2014). Laut der American Lung Association (2014) zeigen sich zusätzlich Sym-

ptome der COPD, die sich in Form von häufigen Atemwegsinfektionen, Zyanose an den

Lippen und Fingernägeln, Fatigue, Schleimproduktion und Fiepen (Atemgeräusch beim

Atmen) zeigen. Laut WHO (2014) wäre eine COPD-Diagnostizierung sinnvoll bei denjeni-

gen Personen, welche diese Symptome aufweisen und bei denjenigen, die den Risikofak-

toren der Krankheit seit längerer Zeit ausgesetzt sind.

Eine Methode zur Diagnose-Stellung ist die Spirometrie, bei der die Lungenfunktion ge-

messen wird. Zudem werden eine Blutgasanalyse, ein Röntgen-Thorax und eine Untersu-

chung des Sputums und des Blutbildes durchgeführt. Eine Zunahme von Dyspnoe und

Auswurf kann ein Hinweis auf eine Exazerbation sein. Exazerbation ist eine Komplikation

der COPD. Dabei kommen Viren, Bakterien, besondere Umwelteinflüsse und Rauchen in

Frage. Häufige Exazerbationen führen zu einer schnelleren Abnahme der Lungenfunktion.

Symptome werden durchschnittlich während zirka einer Woche verschlimmert und die

Therapie muss angepasst werden (Wirtz, 2005).

Bei Patienten mit COPD besteht die Tendenz, dass diese Komplikationen entwickeln wie

rezidivierende Atemwegsinfektionen, Rechtsherzbelastung und Probleme in psychosozia-

len und Verhaltensaspekten, welche zu einer grossen Belastung für den Betroffenen und

der Gemeinschaft führen. Daher ist es wichtig den Patienten mit seiner Krankheit holi-

stisch zu betrachten und ein Augenmerk auf physische und psychosoziale Punkte zu le-

gen, um eine möglichst hohe Lebensqualität des Patienten trotz chronischer Erkrankung

zu erreichen (Blackstock & Webster, 2006).

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Die Therapie der COPD ist abhängig vom Stadium der Erkrankung. Für den weiteren Ver-

lauf der Erkrankung ist es wichtig, die möglichen Auslöser für die Entstehung einer COPD

auszuschalten. Das primäre Therapieziel ist daher die Nikotinabstinenz. Die amerikani-

sche Lung Health Study zeigte, dass durch eine Rauchentwöhnungstherapie den progre-

dienten Verlauf der Krankheit gebremst und die Mortalität signifikant gesenkt werden kann

(Brändli & Russi, 2008). Zu einem weiteren Therapieziel gehört die medikamentöse Be-

handlung. Bei der medikamentösen Therapie geht es um die Progredienz der Erkrankung

zu vermindern, Exazerbationen vorzubeugen und die Lebensqualität der Patienten zu

verbessern. Zum Einsatz kommen meist Bronchodilatatoren in Form von Inhalierern, die

die Muskeln der Bronchien und Bronchiolen entspannen und die Atemwege dadurch öff-

nen. Im Falle einer COPD - Exazerbation werden Glukokortikoide und Antibiotika ver-

schrieben. Glukokortikoide reduzieren die Schwellung, welche durch die Entzündung und

die vermehrte Schleimproduktion in der Lunge entsteht (American Lung Association,

2014). Aufgrund der beeinträchtigten Atmung wird die Lunge nicht genügend durchlüftet

und somit steigt das Risiko für COPD-Patienten an bakteriellen oder viralen Infektionen zu

erkranken. Dafür werden Antibiotika oder antivirale Medikamente verabreicht. Im Spätsta-

dium wird den Patienten eine Sauerstofftherapie zu Hause verschrieben, selten erweisen

sich eine Lungenvolumenreduktionsoperation oder eine Lungentransplantation als nötig.

Zudem gelten pulmonale Rehabilitationen, die häufig Patientenedukationen und körperli-

ches Training enthalten, als entscheidend bei der Therapie von COPD. Im Vordergrund

steht dabei die Lebensqualitätssteigerung des einzelnen Patienten (Brändli & Russi,

2008).

Aufgrund der Irreversibilität von COPD sollte das professionelle Gesundheitsfachpersonal

den Fokus auf die Verbesserung des Gesundheitszustandes und der Lebensqualität set-

zen. Die Lebensqualität stellt ein breites multidimensionales Konzept dar, das gewöhnlich

subjektive Beurteilungen der positiven und negativen Aspekte des Lebens beinhaltet (The

WHOQOL group, 1998). Vor allem aber die gesundheitsbezogene Lebensqualität be-

kommt in der Pflege und in der Behandlung von COPD-Patienten einen wichtigen Teil zu-

gesprochen (Jing-Yu et al., 2012). Obwohl laut Z’Brun Schnyder, Ausserhofer und Elfriede

(2012) keine allgemeingültige Definition für die gesundheitsbezogene Lebensqualität exi-

stiert, steht die gesundheitsbezogene Lebensqualität unmittelbar im Kontinuum zwischen

Beeinträchtigungen und Behinderungen und wird durch die Krankheit und deren Behand-

lung beeinflusst (Doward & McKenna, 2004 zit. in Z’Brun Schnyder, Ausserhofer & Elfrie-

de 2012). Laut Fan et al. (2012) hängen Hospitalisationen aufgrund einer COPD-

Exazerbation mit einer Einschränkung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und der

Lungenfunktion zusammen und machen mehr als die Hälfte aller COPD-verbundenen

medizinischen Kosten aus. Eine sinkende Lebensqualität geht mit einer sozialen Isolie-

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rung einher und wirkt sich schlussendlich auf die Psyche aus. Depressive Episoden sind

das Resultat (Vogelmeier et al., 2007). Die Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebens-

qualität erfolgt in der wissenschaftlichen Literatur mit verschiedenen Instrumenten. Der St.

George’s Respiratory Questionnaire (SGRQ) gehört zu den meist gebräuchlichsten In-

strumenten, mit dem der krankheitsspezifische Gesundheitszustand bei Patienten mit

COPD gemessen werden kann. Durch die Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebens-

qualität und das Wissen um die Einflussfaktoren kann die Pflege die individuellen Proble-

me und Bedürfnisse der COPD-Patienten erheben und die Interventionen auf diese wich-

tigen Aspekte individuell anpassen (Wyrsch, 2013).

Ein wichtiger Bestandteil bei der Erhöhung der Lebensqualität stellen die Pflegeinterven-

tionen dar. Körperliche Betätigung, Atem- Entspannungs- und Hustentechniken und kor-

rekte Verabreichung von Medikamenten werden in der wissenschaftlichen Literatur be-

schrieben. Dadurch können die Aktivitätstoleranz und die individuelle Lebensqualität ver-

bessert werden (Efraimsson, Hillervik & Ehrenberg, 2008). Eine weitere Pflegeintervention

ist die Patientenedukation. Die Rolle der Pflegefachpersonen besteht darin, den an COPD

Erkrankten durch Edukation und motivierender Gesprächsführung zu unterstützen, wie er

die Symptome in den Griff bekommen und die körperlichen und sozialen Aktivitäten des

täglichen Lebens mit COPD so weit als möglich selber meistern kann (Wyrsch, 2013).

In der Nursing Interventions Classification (NIC) ist Patientenedukation unter dem Begriff

„Health Education“ als Pflegeintervention aufgeführt. Health Education wird definiert als

Erarbeitung und Anbieten von Instruktionen und Lernerfahrungen, die die freiwillige An-

passung von förderlichem Gesundheitsverhalten bei Individuen, Familien, Gruppen oder

Gemeinschaften vereinfacht (Bulechek, Butcher, Dochterman & Wagner, 2012).

Redman (2007) definiert Patientenedukation als eine geplante Lernerfahrung, welche das

Patientenwissen und das Gesundheits- und Krankheitsverhalten beeinflusst. Patientene-

dukation wird in vielen wissenschaftlichen Beiträgen als wichtiger Bestandteil in der pul-

monalen Rehabilitation integriert. Pulmonale Rehabilitation umfasst alle Massnahmen,

welche die Erkrankung und deren Folgen verbessern (Wyrsch, 2013). Weiter schreibt

Wyrsch (2013), dass Patienten mit COPD angesichts der Komplexität ihrer Erkrankung

überfordert sind oder wenig Zuversicht im Umgang mit der Krankheit zeigen. In pulmona-

len Rehabilitationen von COPD spielen die gezielte Patientenedukation und die Selbst-

managementförderung eine zentrale Rolle. Sie stärken das Selbstvertrauen zur Hand-

habbarkeit bei Dyspnoe und allfälligen Exazerbationen, was wiederum eine positive Wir-

kung auf die Lebensqualität, den Therapieerfolg und die psychophysische Belastbarkeit

hat (Wyrsch, 2013). Patientenedukation kann von allen Gesundheitsfachkräften im Ge-

sundheitswesen während der Patientenbetreuung durchgeführt werden (Redman, 2007).

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Borer Fabio Seite 5

Es gibt bereits englische systematische Übersichtsarbeiten, welche die Wirksamkeit der

Patientenedukation auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei COPD-Patienten

thematisieren. Nicht bei allen integrierten Studien der Übersichtsarbeiten zu dieser The-

matik ist ein signifikanter Effekt nachgewiesen worden. Trotzdem konnten durch Patiente-

nedukation positive Einflüsse auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten

mit COPD aufgezeigt werden. Laut den Autoren der Übersichtsarbeiten hängt der Effekt

ab von der Art der Edukation und des Messinstruments ab, durch welches die gesund-

heitsbezogene Lebensqualität gemessen wird (Jing-Yu et al., 2012; Blackstock & Web-

ster, 2006). Aufgrund der vielen Forschungsarbeiten zu diesem Thema und der Unter-

schiedlichkeit der Messinstrumente in diesen Studien, integrierte der Autor in der vorlie-

genden systematischen Literaturreview ein Messinstrument, das sich eignet, die gesund-

heitsbezogene Lebensqualität zu erfassen. Aktuell existiert noch keine, dem Autor be-

kannte, deutsche systematische Literaturübersichtsarbeit zu dieser Thematik.

1.2 Fragestellung

Wie wird die Wirksamkeit von Patientenedukation auf die gesundheitsbezogene Lebens-

qualität bei Patienten mit COPD in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben?

1.3 Zielsetzung

Ziel dieser systematischen Literaturübersichtsarbeit ist es, den aktuellen Forschungsstand

bezüglich „Wirksamkeit von Patientenedukation auf die gesundheitsbezogene Lebensqua-

lität bei Patienten mit COPD“ darzustellen und somit einen wissenschaftlichen Beitrag für

die evidenzbasierte Pflege zu leisten. In der täglichen Arbeit als Pflegefachperson ist es

wichtig, Pflegeinterventionen zu hinterfragen und Forschungsergebnisse zu integrieren.

Mit dieser deutschen systematischen Literaturübersicht wird die Praxis mit evidenzbasier-

tem Wissen aufgebaut und der Patient bekommt eine bestmögliche Pflegequalität zuge-

sprochen. Laut dem Krankenversicherungsgesetz (KVG) werden die Kosten von Leistun-

gen übernommen, wenn diese auf ihre Wirksamkeit wissenschaftlich getestet werden

(Schweizerische Eidgenossenschaft, 2014). Des weiteren ist von Bedeutung, dass den

Lehrpersonen und ihren Schülern evidenzbasierte Unterlagen zur Verfügung gestellt wer-

den, sodass sie pflegerische Interventionen während des Unterrichts lehren beziehungs-

weise lernen, welche wissenschaftlich abgestützt sind.

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Borer Fabio Seite 6

2 Theoretischer Bezugsrahmen

2.1 Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

2.1.1 Definition und Klassifikation

Es hat sich die physiologische, allgemein akzeptierte COPD-Definition von GOLD (Global

initiative for chronic Obstructive Lung Disease) durchgesetzt (Studnicka, 2004). Global in-

itiative for chronic Obstructive Lung Disease (2014) definiert COPD als eine vermeidbare

und behandelbare Krankheit, die durch anhaltende Verengung der Atemwege gekenn-

zeichnet ist, die normalerweise progressiv und mit einer verstärkten chronischen Entzün-

dungsreaktion der Atemwege auf schädliche Partikel oder Gase einher geht. Wirtz (2005)

schreibt, dass die chronische Obstruktion bei Bronchiektasie, die Bronchiolitis obliterans

und andere entzündliche und destruierende, bronchiale Prozesse wie die Tuberkulose

oder zystische Fibrose nicht zur Bezeichnung „COPD“ gehören. COPD beschreibt die

darunter folgenden Begriffe „chronische Bronchitis“ und „Emphysem“ (Wirtz, 2005).

Eine chronische Bronchitis wird von Wirtz (2005) definiert, wenn Husten und Auswurf

über wenigstens 3 Monate pro Jahr in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren be-

stehen. Im Verlauf der chronischen Bronchitis kann eine Dyspnoe entstehen, zunächst bei

Belastung, später auch in Ruhe. Dadurch entsteht häufig eine respiratorische Insuffizienz.

Das Emphysem ist ein Verlust von Alveolarwänden und die abnorme Vergrösserung der

luftgefüllten Einheiten der Lunge (Wirtz, 2005).

Die Klassifikation der Atemwegsobstruktion nach GOLD, basierend auf der Post-

Bronchodilatation, wird in der darauffolgenden Tabelle dargestellt.

Schweregrad Kriterien

I (leicht) FEV1 ≥ 80% Soll, FEV1/VC < 70%

Dyspnoe bei starker Belastung

In den meisten Fällen Husten und/oder Auswurf

II (mittel) 50% Soll ≤ FEV1 < 80% Soll, FEV1/VC < 70%

Belastungsdyspnoe

In den meisten Fällen Husten und/oder Auswurf

III (schwer) 30% Soll < FEV1 < 50%, FEV1/VC < 70%

Dyspnoe bei geringer Belastung

Husten und Auswurf, können aber auch fehlen

IV (sehr schwer) FEV1 ≤ 30% Soll, FEV1/VC < 70% oder FEV1 < 50% Soll

Ruhedyspnoe

Husten und Auswurf

FEV1 = Einsekundenkapazität, VC = forcierte Vitalkapazität, Soll-Wert = 100%

Tabelle 1 COPD-Stadien nach GOLD (Global initiative for chronic Obstructive Lung Disease, 2014)

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2.1.2 Epidemiologie

Die COPD entsteht mit zunehmendem Alter und tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf.

Die Erkrankungshäufigkeit nimmt bei beiden Geschlechtern mit zunehmendem Alter einen

kontinuierlichen Anstieg. COPD gehört weltweit zu einer der häufigsten Ursache für Mor-

bidität und Mortalität (Knipel, Windisch & Bayarassou, 2012). Gemäss WHO ist die ob-

struktive Lungenerkrankung weltweit die vierthäufigste Todesursache. Im Jahre 2004 wa-

ren zirka 64 Millionen Menschen weltweit von dieser Krankheit betroffen, 2005 starben

drei Millionen an einer COPD, was 5% aller Todesfälle des Jahres entspricht (WHO, 2010

zit. in Knipel, Windisch & Bayarassou, 2012).

Bestehende Prävalenzdaten bezüglich COPD variieren aufgrund unterschiedlichen Erhe-

bungsmethoden, Diagnosekriterien und analytischen Ansätzen. Die niedrigsten Schät-

zungen von COPD-Häufigkeit belaufen sich auf Selbstberichte von ärztlichen Diagnose-

stellungen. Dabei zeigen nationale Daten, dass weniger als 6% der erwachsenen Bevöl-

kerung eine COPD diagnostiziert haben. Dies widerspiegelt die weit verbreitete mangeln-

de Erkennung und Unterdiagnostizierung von COPD. Die Latin American Project for the

investigation of Obstructive Lung Disease (Platino) untersuchte die Prävalenz von COPD

bei Personen über 40 Jahre in fünf grossen lateinamerikanischen Ländern. In jedem Land

erhöhte sich die Prävalenz bei zunehmendem Alter. Die höchste Prävalenz war bei den

über 60-jährigen und erreichte ein Minimum von 7.8% in Mexiko und ein Maximum von

19.7% in Uruguay. Dieses Ergebnis ist zu vergleichen mit europäischen Ländern (Global

initiative for chronic Obstructive Lung Disease, 2014).

Genaue Daten existieren ebenfalls für die Schweiz nicht. Die Kohortenstudie „SAPALDIA“

(Swiss study on Air Pollution and Lung Disease In Adults), die über elf Jahre zufällig aus-

gewählte 18 bis 60-jährige Schweizer und Schweizerinnen beobachtete, zeigt eine Prä-

valenz von 9.1%. Zusätzlich entwickelten zwischen 1992 und 2003 weitere 14.5% der Po-

pulation eine COPD, was einer Inzidenz von 1.3% pro Jahr bei Erwachsenen entspricht

(Brändli & Russi, 2008).

2.1.3 Ursachen und Pathophysiologie

Ursachen für die Entstehung einer COPD sind weitgehend bekannt. Wichtig aber zu er-

läutern ist, dass nicht jede Person, die den Ursachen ausgesetzt ist, eine COPD entwik-

kelt (Global initiative for chronic Obstructive Lung Disease, 2014).

In der Regel entsteht eine COPD durch eine langanhaltende Schadstoffbelastung der

Lunge. Dabei kommt es zu einer abnormen Entzündungsreaktion der Atemwege. Das Zi-

garettenrauchen steht dabei unter den COPD-Ursachen an erster Stelle (Schewior-Popp,

Sitzmann & Ullrich, 2012). In der Bronchialschleimhaut und im Sputum von COPD-

Patienten existieren Immunzellen wie neutrophile Granulozyten, Makrophagen und T-

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Lymphozyten. Über die Ausschüttung von Botenstoffe, verursacht durch Zigarettenrau-

chen, werden diese Zellen aktiviert und es kommt zu Entzündungsvorgängen in der Bron-

chialschleimhaut. Die Makrophagen setzen vermehrt körpereigene Botenstoffe und reakti-

ve Sauerstoffmoleküle (Radikale) frei und Granulozyten tragen zur alveolären Destruktion

bei. Die hohe Anzahl von T-Lymphozyten steht in direkter Verbindung zu einer Ver-

schlechterung der Lungenfunktion (Wirtz, 2005).

Ein weiterer Auslöser können chronifizierte Entzündungen der Atemwege sein. Ebenso

können inhalative Belastungen durch Stäube und Reizgifte beispielsweise aus dem beruf-

lichen Umfeld eine COPD verursachen. Ein Lungenemphysem kann als Folge einer chro-

nisch obstruktiven Bronchitis oder eines langjährigen Asthmaleidens auftreten (Schewior-

Popp, Sitzmann & Ullrich, 2012).

Ein α1-Antitrypsinmangel ist der einzige genetische Faktor und kann auch als Verursacher

einer COPD in Frage kommen. Antitrypsin ist ein von der Leber gebildetes Eiweiss, das in

der Lunge 80% der Proteasen hemmt und dadurch die Lunge vor Erregern, die mit der

Atemluft aufgenommen werden, schützt. Proteasen sind Stoffe, die bestimmte Aminosäu-

ren von der Eiweisskette abspalten. Durch den α1-Antitrypsinmangel kommt es zu einer

geringeren Produktion von Proteasehemmern. Demzufolge werden die eingeatmeten oxi-

dativen Stoffe nicht mehr von α1-Antitrypsin gehemmt und es kann eine COPD entstehen

(Global initiative for chronic Obstructive Lung Disease, 2014).

2.1.4 Symptomatik, Verlauf und Komplikationen

Die Hauptsymptome sind Husten und zunehmende Dyspnoe, die teilweise anfallsartig

auftreten und sich bei Exazerbationen verschlechtern. Die Symptome sind abhängig vom

Stadium und der Klassifizierung der Erkrankung. Charakteristisch ist Auswurf bei der

chronischen Bronchitis (Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich, 2012). Auswurf (aber auch

Husten) sind morgens verstärkt, denn die Flimmerhärchen in der Lunge, die normalerwei-

se dazu dienen, kleinere Partikel (Schadstoffe) aus der Lunge zu befördern, sind tagsüber

während dem Rauchen inaktiv. Über die Nacht reaktivieren sich die Flimmerhärchen und

es kann ein Schleimabbau erfolgen (Wirtz, 2005). Der Auswurf ist meist von heller, leicht

bräunlicher Farbe und leicht viskös. Jedoch taucht Auswurf dagegen kaum bis gar nicht

beim Emphysem auf (Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich, 2012). Dyspnoe ist ein Zeichen

der fortgeschrittenen COPD und vor allem beim Emphysem vorhanden (Wirtz, 2005). Sie

wird laut Wirtz (2005) definiert als das vom normalen Zustand abweichende bewusste

Empfinden der erschwerten Atmung. Dyspnoe manifestiert sich zunächst nur bei körperli-

cher Anstrengung (Belastungsdyspnoe), später schon bei geringsten Bewegungen (Ru-

hedyspnoe). Dyspnoe ist häufig der Grund, weshalb Betroffene schliesslich einen Arzt

konsultieren (Wirtz, 2005). Bronchospasmen wie beim Asthma bronchiale sind unter-

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schiedlich ausgeprägt, denn behandelt man diese mit Bronchodilatatoren kommt es nur

zu einer teilweisen Rückbildung der Obstruktion (Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich,

2012). Zeichen der Obstruktion sind Giemen, Brummen und thorakales Engegefühl. Das

Engegefühl stellt ein Zeichen der Überblähung dar. Durch die permanente Reizung der

Bronchien durch Schadstoffe kommt es zu einer chronischen Entzündung und Verengung

der Bronchien. Durch die Atmung strömt zwar Luft durch die obstruktiven Bronchien, aber

genügt die Zeit bis zum nächsten Atemzug nicht, die Lunge wieder komplett zu entleeren.

Dadurch bleibt Luft zurück und es kommt zu einer Überblähung der Alveolen (Wirtz,

2005).

Laut Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich (2012) kann es im Verlauf der COPD zu Kompli-

kationen kommen wie die Exazerbation. Vogelmeier et al. (2007) definiert die COPD-

Exazerbation als ein Ereignis im Verlauf der Erkrankung, das durch die Änderung der

Dyspnoe, des Hustens und/oder des Auswurfs gekennzeichnet ist. Eine Exazerbation

kann durch virale und/oder bakterielle Infekte verursacht werden und kann sich zu Pneu-

monien ausbreiten (Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich, 2012). Je mehr Exazerbation auf-

treten, desto schneller reduziert sich die Lungenfunktion (Wirtz, 2005). Eine weitere Kom-

plikation ist die Cor pulmonale. Durch die erschwerte Atmung kommt es zu einer Drucker-

höhung im Lungenkreislauf und darum zu einer Rechtherzbelastung (Wirtz, 2005). Selten

kann ein Pneumothorax infolge Platzen einer Emphysemblase entstehen (Schewior-Popp,

Sitzmann & Ullrich, 2012). Die Progredienz der Krankheit führt schlussendlich zu einer

zunehmenden Ateminsuffizienz (Wirtz, 2005).

2.1.5 Diagnostik

Eine sorgfältige Anamnese, klinische Untersuchungen und bildgebende Verfahren werden

bei Verdacht auf COPD durchgeführt. Bei der Anamnese werden insbesondere Zigaret-

tenkonsum, berufliche Tätigkeit, Alter, Symptome, Infekte, Müdigkeit, Kopfschmerzen,

Gewichtsverlust und Ödeme hinterfragt. Zu den klinischen Untersuchungen gehören die

Auskultation und Perkussion der Lunge. Zusätzlich wird der Auswurf bei einer Sputu-

mentnahme auf bakterielle Besiedelung und auf Vorhandensein von Abwehrzellen hin un-

tersucht. Bei einer Blutgasanalyse wird der Partialdruck von Sauerstoff und Kohlendioxid

im Blut gemessen und der pH-Wert und die Sauerstoffsättigung des Blutes bestimmt wer-

den. Röntgen-Thorax und die Computertomographie (CT) gehören zu den bildgebenden

Verfahren. Beim Röntgen können verdickte und unregelmässig begrenzte Wände der be-

troffenen Bronchien dargestellt werden. Mit Hilfe einer CT kann ein Lungenemphysem

nachgewiesen werden. Dabei wird das überblähte Lungengewebe sichtbar gemacht (Glo-

bal initiative for chronic Obstructive Lung Disease, 2014). Auf andere Methoden zur Dia-

gnostik von COPD wie die Lungenfunktionsdiagnostik, Reversibilitätstest, CO-

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Diffusionskapazität und Bodyphletdysmographie wird im Folgenden näher eingegangen

(Vogelmeier et al., 2007; Wirtz, 2005).

Bei Verdachtsfall auf COPD sollte eine Lungenfunktionsdiagnostik mittels Lungenfunkti-

onsanalyse durchgeführt werden. In den meisten Fällen kann der Nachweis mittels Spi-

rometrie erfolgen. Messung der 1-Sekunden-Kapazität (= Forciertes Einsekundenvolu-

men, FEV1), der inspiratorischen Vitalkapazität (VC) und die Bestimmung des Verhältnis-

ses FEV1/VC spielen in der Diagnostik von COPD eine wesentliche Rolle. Aufgrund dieser

Variablen wird der natürliche Verlauf der Erkrankung beurteilt. Wenn der Quotient aus

FEV1 und VC weniger als 70% beträgt, liegt eine Obstruktion der Atemwege vor (Vogel-

meier et al., 2007).

Der FEV1-Reversibilitätstest mit Bronchodilatatoren (Beta2-Sympathomimetika und/oder

Anticholinergika) macht Aussagen über die Reaktion der Atemobstruktion. Dieser Test

dient der Abgrenzung zum Asthma bronchiale. Bei COPD-Patienten ist die Reaktion der

Atemobstruktion auf Bronchodilatatoren häufig nicht reproduzierbar. Ähnlich wie bei den

Bronchodilatatoren reagieren Patienten mit Asthma in der Regel deutlich auf die Kurzzeit-

therapie mit Glukokortikoiden, COPD-Patienten nur in 10-20% der Fälle (Vogelmeier et

al., 2007).

Die CO-Diffusionskapazität ist zur Analyse der Funktionseinschränkung beim Lungenem-

physem gut geeignet. Sie beschreibt das Ausmass des Strukturverlustes beim Emphysem

(Vogelmeier et al., 2007).

Durch eine Bodypletysmographie kann die Überblähung und die beginnende Obstruktion

besser dargestellt werden (Wirtz, 2005). Die Untersuchung erfolgt in einem luftdichten

Raum und gibt Auskunft über den Atemwegs-Widerstand und das Residualvolumen. Der

Atemwegs-Widerstand ist der Strömungswiderstand in den Atemwegen. Das Residualvo-

lumen bezeichnet die Luftmenge, die bei der Exspiration in der Lunge verbleibt (Vogel-

meier et al., 2007).

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2.1.6 Therapie

Die Therapie eines Patienten mit COPD besteht vor allem aus der Rauchentwöhnungs-

therapie, medikamentösen Therapie und den operativen Verfahren (Vogelmeier et al.,

2007; Wirtz, 2005). Pneumologische Rehabilitationen umfassen noch weitere Therapie-

möglichkeiten, die in diesem Teil beschrieben werden.

Die Therapie der Nikotinabhängigkeit steht im Vordergrund. Laut Wirtz (2005) verlang-

samt das Beenden des Zigarettenrauchens in jedem Alter die Geschwindigkeit, mit wel-

cher die Lungenfunktion verloren geht. Keine andere therapeutische Massnahme zeigt bei

dieser Erkrankung eine ähnliche Wirksamkeit. Darunter zeigt die Verhaltenstherapie eine

Erfolgsrate von zirka 20%. Zusätzlich kann die Nikotinersatztherapie wie zum Beispiel in

Form von Nikotintransdermalsystemen oder Nikotinkaugummi angeboten werden (Wirtz,

2005).

Bei der medikamentösen Therapie werden vorwiegend bronchienerweiternde und entzün-

dungshemmende Medikamente zur Inhalation eingesetzt. Dazu gehören Bronchodilatato-

ren und Glukokortikoide. Bronchodilatatoren wirken bronchienerweiternd und erreichen

zumeist nur eine geringe Verbesserung des FEV1, bewirken aber trotzdem eine verringer-

te Belastungsdyspnoe. Es existieren drei Arten von Bronchodilatatoren: Beta-Agonisten,

Anticholinergika und Methylxanthine. Mit inhalativen Glukokortikoiden gelingt es nicht, den

COPD-typischen Lungenfunktionsverlust aufzuhalten. Sie zeigen jedoch zwei positive Ef-

fekte: Zum einen ein leichter Zuwachs an FEV1 und zweitens reduzieren sie die Anzahl

Exazerbationen, die einen Einfluss auf die empfundene Lebensqualität haben (Wirtz,

2005). Die Therapie mit inhalativen Glukokortikoiden muss mindestens ein Jahr lang

durchgeführt werden, um einen Erfolg beurteilen zu können. Die Applikation von oralen

Steroiden in der Therapie der stabilen COPD sollte aufgrund der Nebenwirkungen bei

langer Therapiedauer möglichst vermieden werden. Schleimlösende Medikamente wie

zum Beispiel N-Acetylcystein werden je nach Indikation, Wirksamkeit und Verträglichkeit

appliziert (Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich, 2012). Im Falle einer Exazerbation muss

die medikamentöse Therapie angepasst werden, da Dyspnoe, Husten und Auswurf ver-

stärkt vorkommen (Wirtz, 2005). Bei bakteriellen Infektexazerbationen kommen Antibiotika

zum Einsatz (Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich, 2012). Für COPD-Patienten im fortge-

schrittenen Stadium mit Dyspnoe und chronischer Hypoxämie ist die Langzeitsauer-

stofftherapie indiziert. Dadurch verbessert sich die Prognose (Wirtz, 2005).

Zu den operativen Therapieverfahren gehören die Bullektomie, die Lungenvolumenreduk-

tion und die Lungentransplantation. Beim Emphysem entstehen in der Lunge immer mehr

sackartige, grosse Blasen (Bullae). Wenn diese Bullae mehr als 1/3 eines Lungenflügels

einnehmen und das Gewebe komprimieren, kann die Bullektomie zu einer Besserung der

Lungenfunktion und zu einer Abnahme der Dyspnoe führen (Vogelmeier et al., 2007). Die

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operative Lungenvolumenreduktion beinhaltet die Resektion von stark emphysematös

veränderten Lungenarealen mit dem Ziel, die Lungenüberblähung zu reduzieren. Dabei

werden durch endoskopische Eingriffe Lungenventile in die Atemwege der überblähten

Bereiche eingesetzt. Diese Lungenventile verschliessen sich bei der Inspiration und öff-

nen sich wieder bei der Exspiration. Dadurch kann nicht noch mehr Luft in die überblähten

Bereiche gelangen und die alte Luft kann ausgeatmet werden (Vogelmeier et al., 2007).

Patienten mit einem Schweregrad IV nach GOLD-Klassifikation und einem FEV1 <25%

des Sollwerts ohne Reversibilität, einem Kohlendioxidgehalt ≥55 mmHg und/oder erhöh-

tem Pulmonalisdruck kommen für eine Lungentransplantation in Frage. Einseitige oder

beidseitige Lungentransplantationen können in Betracht gezogen werden. Im optimalen

Fall kann die COPD geheilt werden und dies führt zu einer stark erhöhten körperlichen

Leistungsfähigkeit und Lebensqualität (Vogelmeier et al., 2007).

Laut Vogelmeier et al. (2007) stellt die Rehabilitation insbesondere bei COPD-Patienten

im fortgeschrittenen Stadium und in höherem Lebensalter eine wirksame Komponente

dar. Die Hauptziele der Rehabilitation sind die Linderung der physischen und psychischen

Beeinträchtigungen des Patienten und die Steigerung der Lebensqualität mit Wiederher-

stellung der bestmöglichen Leistungsfähigkeit. Es wird vor allem auf die Symptomatik so-

wie auf die Reduktion von Häufigkeit und Schwere der Exazerbationen eingegangen

(Wirtz, 2005). Die wichtigsten Inhalte der Rehabilitation sind die Optimierung der Pharma-

kotherapie, die Tabakentwöhnung, körperliches Training und Patientenedukation (Vogel-

meier et al., 2007). Körperliches Training bei Patienten mit COPD verbessert die Lebens-

qualität und verringert die Anzahl Exazerbationen. Unter anderem wird durch körperliches

Training die Linderung von Dyspnoe erzielt. Zudem werden in der Rehabilitation auch Er-

gotherapeuten, Physiotherapeuten und Ernährungsberater in die Therapie miteinbezogen

(Vogelmeier et al., 2007).

Bei der Rehabilitation stellen die Pflegeinterventionen einen wichtigen Bestandteil dar. Die

Pflege kann bei der Therapie von COPD-Patienten viel beisteuern wie zum Beispiel beim

korrekten Gebrauch der Inhalationsmedikamente, körperliches Training oder atemunter-

stützende Techniken wie atemerleichternden Lagerungen oder atemstimulierende Einrei-

bungen. Eine weitere Intervention, die von den Pflegefachpersonen übernommen werden

kann, ist die Patientenedukation (Vogelmeier et al., 2007; Wirtz, 2005). Diese wird unter

2.3 beschrieben.

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2.2 Gesundheitsbezogene Lebensqualität

2.2.1 Begriffserklärungen

Aus theoretischer Sichtweise ist es erforderlich, die gesundheitsbezogene Lebensqualität

– oder der englische Sprachgebrauch „Health Related Quality of Life (HRQoL)“ von der

Lebensqualität zu unterscheiden (Z’Brun et al., 2012). Die Lebensqualität wird von der

Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschrieben als „eine individuelle Wahrnehmung

des Lebens im Kontext der Kultur und der Wertsysteme, in denen jemand lebt, in Bezie-

hung zu den Zielen, Erwartungen, Standards und Sorgen dieser Person“ (WHO, 2002, zit.

in Baartmans, 2003 S. 337). Z’Brun et al. (2012) erläutert, dass der Begriff Lebensqualität

(QoL) ein sehr breites und übergreifendes Konstrukt darstellt, die gesundheitsbezogene

Lebensqualität hingegen unmittelbar im Kontinuum zwischen Beeinträchtigungen und Be-

hinderungen steht und durch den Gesundheitszustand beeinflusst wird.

Van Son, De Vries, Roukema & Den Oudsten (2013) schreiben in einer systematischen

Literaturreview, dass die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) nicht so breitge-

fasst ist wie die Lebensqualität (QoL). Der Unterschied zur gesundheitsbezogenen Le-

bensqualität liegt darin, dass die Lebensqualität mehrere Lebensbereiche abdeckt. Diese

Lebensbereiche beziehen sich auf den immateriellen Wohlstand wie beispielsweise Bil-

dung, Beruf, sozialer Status oder Lebensstandard. Die gesundheitsbezogene Lebensqua-

lität beurteilt das subjektive Wohlbefinden der einzelnen Patienten in den physischen,

psychischen und sozialen Bereichen. Zudem setzt sich die gesundheitsbezogene Le-

bensqualität mit den Auswirkungen der Erkrankung auseinander (Van Son, De Vries,

Roukema & Den Oudsten, 2013). Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungener-

krankung geraten oft in eine Art Spirale. Denn je nach Schweregrad der COPD leiden die-

se Patienten bei der Ausführung von Alltagsaktivitäten an Dyspnoe. Aufgrund dessen

kommt es zu einer körperlichen Schonung und zu einem Muskelabbau, welche eine Ab-

nahme der körperlichen Leistungsfähigkeit zur Folge hat. Dabei wird die Lebensqualität

dieser Patienten gesenkt. Eine immer weiter sinkende Lebensqualität hat zur Folge, dass

sich COPD-Patienten sozial isolieren und zusätzlich an einer depressiven Störung erkran-

ken können (Vogelmeier et al., 2007).

2.2.2 Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und SGRQ

In der klinischen Forschung wird die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit standardi-

sierten Fragebögen erfasst. Dabei ist wichtig, dass der Patient selbst Aussagen über sein

Wohlbefinden gibt, da die Lebensqualität einen subjektiven und individuellen Bezug hat.

Die erhaltenen Ergebnisse weisen auf eine Quantifizierung der subjektiven Gesundheit

aus Sicht des Befragten hin (Ihle, 2011).

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Die Messinstrumente lassen sich allgemein in krankheitsübergreifende, so genannte „ge-

neric instruments“ (globale Instrumente) und krankheitsspezifische Instrumente einteilen

(Dijkers, 1999 zit. in Ihle, 2011). Bei den globalen Messinstrumenten ist die subjektive

Gesundheit nicht vom aktuellen Gesundheitszustand des Patienten abhängig. Dabei er-

fassen sie die Lebensqualität in weiten Bereichen und ermöglichen einen Vergleich zwi-

schen verschiedenen Populationen. Beispiele eines globalen Fragebogens ist der „Short

Form 36 Health Questionnaire„ (SF-36) oder auch das „Profil der Lebensqualität chro-

nisch Kranker“, die die allgemeine Lebensqualität erheben. Der SF-36 wird vermehrt für

Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit sowie für Patienten vor und nach

einer Lungentransplantation eingesetzt (Mangueira et al., 2009; Wright et al., 2000; Bur-

ker et al., 2000 zit. in Ihle, 2011). Das „Profil der Lebensqualität chronisch Kranker“ ist ein

Instrument, das sich gut für die Erhebung der subjektiven Lebensqualität sowie soziode-

mographischer Daten eignet. Ein weiteres globales Instrument, das dem „Profil der Le-

bensqualität chronisch Kranker“ ähnelt, ist das Nottingham Health Profile (NHP) (Siegrist

et al., 1996 zit. in Ihle, 2011).

Die krankheitsspezifischen Messinstrumente erfassen im Unterschied spezifische Sym-

ptome und Funktionseinbussen möglichst nahe am Krankheitsbild. Diese Instrumente

weisen eine hohe Sensitivität auf und ermöglicht ein Vergleich verschiedener Therapieal-

ternativen innerhalb einer Erkrankung. Den höchsten Informationsgehalt über die gesund-

heitsbezogene Lebensqualität wird durch Kombination beider Ansätze (globale und

krankheitsspezifische Instrumente) erreicht (Ihle, 2011). Ein Beispiel für ein krankheits-

spezifisches Messinstrument ist der „St. George’s Respiratory Questionnaire“ (SGRQ).

Der „St. George’s Respiratory Questionnaire“ (SGRQ) ist ein standardisierter lungener-

krankungsspezifischer Fragebogen, der zur Untersuchung der krankheitsspezifischen Le-

bensqualität dient. Er wurde im Jahre 1991 in Grossbritannien von Jones und Mitarbeitern

primär für Asthma- und COPD-Patienten entwickelt (Jones et al., 2003 zit. in Ihle, 2011).

Er ist in verschiedene Sprachen übersetzt worden und wird in zahlreichen Studien mit

Lungenerkrankungen, wie auch in Zusammenhang mit der Lungentransplantation einge-

setzt (Petermann et al. 1999; Smeritschnig et al. 2005 zit. in Ihle, 2011). Zur Erfassung

von Atemwegsproblemen ist der SGRQ am besten validiert (Hajiro et al. 1998; Harper et

al. 1997; Rutten et al. 1992 zit. in Ihle, 2011). Laut Karpinski (2005) weist der SGRQ eine

gute Reliabilität und Validität auf.

Der SGRQ enthält 50 Fragen, die meistens mit Ja/Nein oder in drei- bis fünfstufigen Ant-

wortskalen beantwortet werden. Der Fragebogen besteht aus vier Teilen mit den ver-

schiedenen Bereichen: Teil 1 „symptoms““ (Messung der Häufigkeit und Schweregrad der

Atemwegssymptome); Teil 2 „activity“ (Messung der beschränkten Aktivität/Bewegung in

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Bezug auf Dyspnoe); Teil 3 „impact“ (Messung der psychosozialen Störungen in Bezug

auf die Atemwegserkrankung) und Teil 4 „total“ (Messung der gesamten Auswirkung auf

den Gesundheitszustand aufgrund der Erkrankung). Nach Gewichtung der einzelnen Fra-

gen und Berechnung der Skalenrohwerte werden für alle Skalen Werte zwischen 0 bis

100 gegeben (Jones et al., 2003 zit. in Ihle, 2011). Der Wert 100 entspricht dem schlech-

testen Gesundheitszustand und der Wert 0 vollem Wohlbefinden (Ihle, 2011).

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2.3 Patientenedukation

2.3.1 Definition und Ziele der Gesundheits- und Patientenedukation

Bulechek, Butcher, Dochterman & Wagner (2012) definieren die Gesundheitsedukation

als Entwicklung und Bereitstellung von Instruktionen und Lernerfahrungen, die die freiwil-

lige Anpassung von förderlichem Verhalten zur Gesundheit bei Individuen, Familien,

Gruppen oder Gemeinschaften erleichtert. Unter dem Begriff „Gesundheitsedukation“ ist

Patientenedukation enthalten. Das Ziel von Gesundheitsedukation ist es dem Patienten

beizubringen, ein gesundes Leben zu führen und dass der Patient bestrebt ist, ein

Höchstmass an Gesundheit aufrecht zu erhalten (Göris, Tasci & Elmali, 2013).

Patientenedukation werden laut Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich (2012) vielfältige ge-

zielte psychologische und pädagogische Aktivitäten bezeichnet, welche Patienten und

Angehörigen bei der Krankheitsbewältigung unterstützen. Synonym ist die Patienten- und

Familienedukation. Mit Hilfe der Patientenedukation kann ein wichtiger Beitrag zum gene-

rellen Ziel der Pflege geleistet werden und zwar die individuellen Selbstpflegefähigkeiten

und Kompetenzen des Patienten zu stärken. Dadurch kann dem Patienten Selbstbestim-

mung, Selbstkontrolle und Würde im Alltag zurückgegeben werden (Schewior-Popp,

Sitzmann & Ullrich, 2012). Patientenedukation ist ein Kernbestandteil der praktischen Ar-

beit aller Gesundheitsfachkräfte und wird direkt während der Patientenbetreuung durchge-

führt (Redman, 2007).

Es ist von Bedeutung, den Patienten über den Behandlungsprozess vollumfänglich zu in-

formieren und anzuleiten, für sich selbst zu sorgen. Die Beratung gilt es in die Gesund-

heitspflege zu integrieren und dient zur Wissensvermittlung. Die Ziele der Patientene-

dukation müssen in den Mittelpunkt gestellt werden und helfen den Patienten, sich ihrer

Gesundheit Sorge zu tragen. Das Hauptziel besteht darin, den Patienten zu einer ge-

sundheitsbewussten Denk- und Handlungsweise zu verhelfen, die Eigenverantwortung zu

verstärken, die Langzeitfolgen zu vermeiden und zu guter Letzt die Lebensqualität zu

steigern. Zudem soll die Patientenedukation den Patienten in seinem Entscheidungspro-

zess unterstützen, lebensnotwendige Selbstversorgungskompetenzen zu entwickeln,

Probleme zu erkennen und darauf zu reagieren, Antworten auf Fragen zu bekommen und

Alltagskompetenz zu erwerben (London, 2010).

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2.3.2 Prozess der Patientenedukation

Die Patientenedukation stellt ein Prozess von Diagnose und Intervention dar. Bei der Dia-

gnose werden Art des Bedarfs und Lernmotivation ermittelt und gemeinsam mit dem Pati-

enten Ziele formuliert. Bevor spezifische Lernziele formuliert werden können, muss zu-

nächst ein bestimmtes Edukationsniveau von den Patienten erreicht werden, damit keine

schwerwiegende Wissenslücken bestehen bleiben, die einen selbständigen Umgang mit

der Erkrankung beeinträchtigen könnten. Die Intervention umfasst die genau auf den

Lernbedarf des Patienten zugeschnittene und stimulierende Anleitung. Während des

Edukationsprozesses werden die Lernziele immer wieder evaluiert und allenfalls die Inter-

vention angepasst oder wiederholt. Der Edukationsprozess ist ein Vorgang, der parallel

zum Pflegeprozess verläuft, weil beide die Phasen Assessment, Diagnosestellung, Ziel-

formulierung, Interventionsplanung und Evaluation beinhalten. Im Unterschied zum Pfle-

geprozess findet beim Edukationsprozess eine präzisere Beurteilung von Lernbedarf und

Lernbereitschafft statt, denn so kann eine Schulung erfolgen (Redman, 2007).

2.3.3 Methoden und Arten von Patientenedukation

Es wird zwischen drei Methoden innerhalb der Patientenedukation unterschieden. Diese

Methoden sind „Informieren“, „Schulen“ und „Beraten“. Durch die Informierung wird ein

Sachverhalt geklärt und eine gezielte Mitteilung gegeben. Dies kann schriftlich sein wie

zum Beispiel mit einer Informationsbroschüre, mit Hilfe des Internets oder mittels einer

Recherchehilfe. Die Informationsvermittlung kann aber auch mündlich erfolgen. Synony-

me von „Schulen“ sind Anleitung, Unterweisung und Training. Dabei werden im Prozess

der Patientenedukation Inhalte und Fertigkeiten an ein oder mehrere Personen vermittelt.

Zur Beurteilung der Schulung dient ein zuvor festgelegtes Ziel, das erreicht werden soll.

Mit „Beratung“ ist ein ergebnisoffener, dialogischer Prozess mit dem Ziel einer individuel-

len Problemlösung. Hierbei ist es von Bedeutung, dass der Beratende sich auf die Be-

dürfnisse des Patienten einlässt und mit ihm zusammen eine für ihn passende Lösung ge-

funden wird. Anders formuliert bedeutet Beratung in diesem Sinne, unterschiedliche Mög-

lichkeiten aufzeigen und den Patienten entscheiden lassen, welche Lösung ihm entspricht

(Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich, 2012).

Laut Redman (2007) ist die effektivste Lernform die, bei der Patienten ihre Erfahrungen in

realen Situationen sammeln, welche sie danach selbst beurteilen. Hier erfüllen sie Aufga-

ben, die später selbständig bewältigt werden müssen. Das Lernen von anderen, die sich

in ähnlichen Situationen befinden, wirkt häufig motivierend. Grund dafür ist, dass der an-

dere als Leitbild fungiert, mit dem sich der eine emotional identifizieren kann. Eine Art der

Patientenedukation sind Gruppenschulungen. Sie sind ökonomisch und die Erfahrung,

durch eine Gruppe unterstützt zu werden und sich durch das Lernen von anderen Teil-

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nehmern zu motivieren, eine gute Möglichkeit, ihre Ziele zu erreichen (Redman, 2007).

Eine andere Art sind die Rollenspiele. Mit Hilfe von Rollenspiele können Motivation und

Lernbereitschaft eines Patienten herausgefunden und Verhaltensweisen vermittelt wer-

den. Dabei haben Patienten die Aufgabe, sich selbst oder andere zu spielen. Um Kompe-

tenzen zu erlangen, ist die Demonstration von Massnahmen in Kombination mit prakti-

scher Übung die am ehesten geeignete Methode. Es geht bei dieser Methode darum,

dem Lernenden eine klare geistige Vorstellung von der Art und Weise zu vermitteln, wie

die Handlung durchgeführt wird. Der Lernende wird danach beauftragt, die demonstrierte

Übung selber durchzuführen, um motorische Kompetenzen zu entwickeln. Bei Unter-

richtsmethoden werden sowohl schriftliche als auch audiovisuelle Werkzeuge eingesetzt.

Sie müssen jedoch gut gemacht sein, sich auf die Lernziele beziehen und sich als effektiv

bei der Unterstützung des Lernprozesses erweisen. In der Patientenedukation wird schrift-

liches Unterrichtsmaterial am häufigsten benutzt, vorausgesetzt der Patient verfügt über

eine Lesekompetenz. Beispiele hierfür sind Broschüren oder Flyers. Sie sind zeitsparend

und effektiver als gesprochene Sprache. Computer werden gebraucht, um Fähigkeiten zur

Lösung eines Problems zu üben. Der Patient dabei bekommt solange Feedbacks, bis die

Fähigkeit erlernt ist. Beispielsweise dient ein Computerprogramm die korrekte Insulindosis

anzupassen, indem es aufzeigt, wie der Blutzuckerspiegel auf Ernährung und sportliche

Aktivitäten reagiert. Effektiv wie auch sinnvoll zeigt sich die Demonstration am „lebenden

Objekt“ bei der Vermittlung körperbezogener Inhalte (Redman, 2007).

2.3.4 Patientenedukation bei chronischen Krankheiten und COPD

Bei der Gesundheitsberatung müssen COPD-Patienten wissen, dass sie durch konse-

quente Massnahmen die Progredienz der Erkrankung und das Risiko lebensbedrohlicher

Komplikationen beeinflussen können. Es gilt den Patienten so weit wie möglich zum Spe-

zialisten für seine Erkrankung zu schulen. Ziel dabei ist die Eigenverantwortlichkeit und

die aktive, gesundheitsbezogene Lebensgestaltung (Schewior-Popp, Sitzmann & Ullrich,

2012). Die Rehabilitation bei COPD umfasst viele Massnahmen, darunter auch die Patien-

tenedukation. Patientenedukation kann in einem interprofessionellen Team aus Ärzten,

Pflegefachpersonen, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Psychologen erfolgen.

Die Pflegefachpersonen haben hier eine entscheidende Aufgabe, da sie rund um die Uhr

beim Patienten sind. Eine zentrale Aufgabe der Pflege ist es mit Hilfe der Patienteneduka-

tion die Motivation zum Selbstmanagement zu steigern. Selbstmanagement umfasst all

das, was Menschen tun, wenn sie mit chronischen Krankheiten konfrontiert sind. Dazu

gehören, sich und seine Symptome zu beobachten, sich aktiv an Behandlungsentschei-

dungen zu beteiligen, Ressourcen zu fördern, Ziele zu setzen, Probleme zu lösen sowie

gesundheitsfördernde Massnahmen umzusetzen. Selbstmanagement beinhaltet ebenfalls

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Borer Fabio Seite 19

die Kommunikation mit Angehörigen und Pflegefachpersonen und der Umgang mit kör-

perlichen und emotionalen Herausforderungen, sodass der Erkrankte und seine Angehö-

rigen durch Kompetenzförderung befähigt werden, die Erkrankung eigenverantwortlich

„selbst zu managen“ (Klein & Haslbeck, 2014). Die Leitmaxime der Selbstmanagement-

förderung „Empowerment“ und eine motivierende Gesprächsführung können dazu beitra-

gen. Strukturierte Programme der Selbstmanagementförderung in Studien zeigen positive

Effekte auf den Gesundheitszustand von teilnehmenden Personen, ihr emotionales Wohl-

befinden und ihre Lebensqualität (Haslbeck, 2010).

Wichtige Bestandteile von Edukationsprogrammen bei COPD sind Rauchentwöhnung,

körperliches Training, Optimierung der Medikation, atemunterstützende Massnahmen und

psychosoziale Beratungen. Deren Effekte verbessern die Atmung, was sich positiv auf die

gesundheitsbezogene Lebensqualität auswirkt (Wyrsch, 2013).

Laut Küver, Becker und Ludt (2008) werden in Edukationsprogrammen Informationen zu

Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten, Training von Fähigkeiten und Fertigkeiten zur

Selbstkontrolle und Selbstbehandlung, Motivation zur gesundheitsförderlichen Verhalten-

sänderung (gesunde Ernährung, Bewegung, Verringerung von Risikofaktoren, Training

von Fähigkeiten und Fertigkeiten) zur Stressbewältigung und psychologische Unterstüt-

zung bei Angst und Depressivität als allgemeine Inhalte integriert.

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Borer Fabio Seite 20

3 Methodenbeschreibung

3.1 Forschungsdesign

Zur Beantwortung der Forschungsfrage über die Wirksamkeit von Patientenedukation auf

die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei COPD-Patienten wurde eine systematische

Literaturreview erstellt.

Mit Hilfe einer systematischen Literaturreview werden verschiedene Studien zusammen-

gefasst und einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand geboten. Eine systema-

tische Literaturreview gibt die Wirksamkeit einer Pflegeintervention wider, indem die ein-

geschlossenen Studien analysiert werden (Behrens & Langer, 2010).

Mit Hilfe von definierten Ein- und Ausschlusskriterien wurden die Studien ausgewählt, in

Tabellen zusammengefasst und anhand Qualitätskriterien kritisch beurteilt. Die Ergebnis-

se wurden analysiert und miteinander verglichen. Auf Diskrepanzen in den Studien wird in

der Diskussion eingegangen.

Damit die Vertrauenswürdigkeit dieser systematischen Literaturreview erhöht wird, wurde

mit einer geeigneten Suchstrategie über einen längeren Zeitraum in drei wissenschaftli-

chen und pflegespezifischen Datenbanken nach qualifizierten Studien gesucht. Zudem

wurden die einzelnen Studien mehrmals kritisch gelesen und umfassend beschrieben.

Dadurch konnte die Vertrauenswürdigkeit weiter gestärkt werden. Darüber hinaus führten

die kontinuierliche Unterstützung der Begleitperson, deren konstruktive Rückmeldung und

der regelmässige Austausch mit Mitstudierenden in den Kleingruppen, moderiert durch

eine kompetente Dozentin, ebenso zu einer Steigerung der Vertrauenswürdigkeit.

Um die ethischen Prinzipien der vorliegenden Arbeit einzuhalten, wurde ein Augenmerk

auf die korrekte Quellen- und Literaturangaben gelegt und Plagiate vermieden. Die einge-

schlossene Literatur wurde auf die Einhaltung von ethischen Richtlinien kontrolliert und in

den Zusammenfassungen festgehalten. Auf eine Bewilligung der Ethikkommission konnte

für diese Arbeit verzichtet werden, da die Datengrundlage veröffentlichte Studien sind und

keine Patienten.

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Borer Fabio Seite 21

3.2 Datensammlung

In drei wissenschaftlichen und pflegespezifischen Datenbanken wurde über den Zeitraum

von Mai 2014 bis Oktober 2014 systematisch nach geeigneten Studien gesucht. Es han-

delte sich um die Datenbanken „Cochrane“ (the Cochrane Library), „PubMed“ (Public

Medline) und „Cinahl“ (Cumulative Index to Nursing & Allied Health Literature). Der Autor

suchte in allen drei Datenbanken ohne Limits mit den gleichen Begriffen „health educa-

tion“, „patient education as topic“, „nursing education“, „quality of life“, „health related qual-

ity of life“, „sgrq“, „st. george’s respiratory questionnaire“ und „pulmonary disease, chronic

obstructive“. In den Datenbanken Cochrane und PubMed wurde die Suche mit Meshbe-

griffen (MESH) und in der Datenbank Cinahl mit „Cinahl Headings“ (CH) durchgeführt.

Anschliessend wurden die einzelnen Begriffe mit den entsprechenden Operatoren „AND“

oder „OR“ verbunden. Die genaue Suchstrategie ist in Tabelle 2 ersichtlich.

Cochrane Cinahl PubMed

#1 Health Education

[MESH]

Health Education

[CH]

Health Education

[MESH]

#2 Patient Education as top-

ic [MESH]

Patient Education as

topic [CH]

Patient Education as

topic [MESH]

#3 Nursing Education

[MESH]

Nursing Education

[CH

Nursing Education

[MESH]

#4 Quality of Life

[MESH]

Quality of Life

[CH]

Quality of Life

[MESH]

#5

Health related quality of

life [title, abstract, key-

word]

Health related quality of

life [title, abstract]

Health related quality of

life [title, abstract]

#6 SGRQ [title, abstract,

keyword] SGRQ [title, abstract] SGRQ [title, abstract]

#7

St. George’s Respiratory

Questionnaire [title, ab-

stract, keyword]

St. George’s Respiratory

Questionnaire [title, ab-

stract]

St. George’s Respiratory

Questionnaire [title, ab-

stract]

#8

Pulmonary Disease,

Chronic Obstructive

[MESH]

Pulmonary Disease,

Chronic Obstructive

[CH]

Pulmonary Disease,

Chronic Obstructive

[MESH]

#9 #1 OR #2 OR #3 #1 OR #2 OR #3 #1 OR #2 OR #3

#10 #4 OR #5 OR #6 OR #7 #4 OR #5 OR #6 OR #7 #4 OR #5 OR #6 OR #7

#11 #9 AND #10 AND #8 #9 AND #10 AND #8 #9 AND #10 AND #8

Tabelle 2 Suchstrategie

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Borer Fabio Seite 22

3.3 Datenauswahl

Die Studien wurden anhand von Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählt. Es wurden nur

randomisierte kontrollierte Studien (RCT) eingeschlossen, welche in deutscher oder engli-

scher Sprache zwischen 2007 und 2014 veröffentlicht wurden. Zur Einschlussliteratur ge-

hörten Studien, die eine Edukation als Intervention beschrieben und ausschliesslich bei

COPD-Patienten durchgeführt wurden.

Ausgeschlossen wurden Pilotstudien und Studien, bei denen kein Abstract vorhanden

war. Ebenso wurden Studien nicht in die Datenanalyse integriert, die nicht die gesund-

heitsbezogene (HRQoL) oder die krankheitsspezifische Lebensqualität mit dem St. Geor-

ge’s Respiratory Disease (SGRQ) massen.

3.4 Datenanalyse

Die ausgewählten Studien wurden heruntergeladen oder bestellt. Sie wurden mehrmals

kritisch gelesen und anschliessend systematisch anhand eines Rasters in Tabellen zu-

sammengefasst. Die Kategorien des Rasters beinhalten Titel der Studie, Autor(en), De-

sign, Ziel, Setting, Stichprobe, Randomisierung, verdeckte Zuteilung, Ethik, Intervention,

Datensammlung, Messinstrument, Datenanalyse, Ergebnisse, Diskussion, Schlussfolge-

rung und Evidenzgrad. Der Evidenzgrad wurde nach Rosswurm und Larrabee (1999) ein-

geschätzt (LoBiondo-Wood & Haber, 2005).

Die Qualität der einzelnen Studien wurde mit Hilfe eines angepassten Beurteilungsbogens

von Behrens und Langer (2010) anhand des Kriteriums „Glaubwürdigkeit“ systematisch

beurteilt. Der Bogen wurde leicht angepasst, indem die Fragen umformuliert und die mög-

lichen Antworten mit „Ja“, „Nein“ oder „Unklar“ ergänzt wurden.

Der modifizierte Bogen erfasste die Rekrutierung der Teilnehmer. Sie waren adäquat,

wenn die Rekrutierung nach einer Zufallsstichprobe oder angepassten Ein- und Aus-

schlusskriterien durchgeführt wurde. Zudem beinhaltete der Bogen die Einteilung der

Teilnehmer in die Untersuchungsgruppe. Diese galt als adäquat, wenn sie mit verdeckter

Zuteilung mit Fax, Internet, einem versiegelten, blickdichten Briefumschlag oder durch ei-

ne unabhängige Person erfolgte. Ebenso wurde auf eine adäquate Randomisierung ge-

achtet. Diese war adäquat, wenn sie mit computergenerierten Zufallszahlen, Matching,

Minimierungsverfahren, Blockrandomisierung oder mittels einfacher Randomisierung ver-

lief. Zusätzlich wurde beurteilt, ob der Therapeut oder die Probanden oder die Untersu-

cher verblindet waren. Zudem wurde anhand eines Follow-up betrachtet, ob die Teil-

nehmer, die am Anfang an der Studie teilnahmen, die Studie am Ende auch abschlossen

und ob die Ausfallsquote begründet war. Des Weiteren wurde geprüft, ob sich die Unter-

suchungsgruppen zu Beginn der Studie in Bezug auf klinische und demographische Da-

ten ähneln. Als Kriterium galt hier, ob bei Studienbeginn keine signifikanten Unterschiede

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Borer Fabio Seite 23

zwischen den Gruppen in Bezug auf klinische oder demographische Daten aufzuweisen

waren. Der angepasste Bogen integrierte auch, ob die Untersuchungsgruppen bis auf die

Intervention alle Teilnehmer gleich behandelten. Als adäquat galt, dass alle Teilnehmer,

abgesehen von der Intervention- gleich behandelt wurden. Zudem wurde analysiert, ob al-

le Teilnehmer in der zu Beginn der Studie zugeteilten Gruppe bewertet wurden. Das Krite-

rium war adäquat, wenn eine Intention-to-Treat Analyse durchgeführt wurde oder wenn

kein Teilnehmer die Gruppe wechselte. Anschliessend wurde untersucht, ob die Stichpro-

bengrösse ausreichend gewählt war, um einen Effekt nachweisen zu können. Dieses Kri-

terium wurde erfüllt, wenn eine Poweranalyse durchgeführt und die entsprechende Anzahl

Teilnehmer erreicht wurde. Schlussendlich wurde geprüft, ob die Ergebnisse im Einklang

mit anderen Untersuchungen auf diesem Gebiet stehen. Dies war der Fall, wenn die Er-

gebnisse mit den Ergebnissen aus vorherigen Studien vergleichbar waren.

Acht von zehn Kriterien des modifizierten Qualitätsbeurteilungsbogens, die mit „Ja“ be-

antwortet werden konnten, entsprechen einer hohen Studienqualität. Bei fünf bis sieben

mit „Ja“ beantworteten Kriterien besteht eine mittlere Studienqualität. Wurden weniger als

fünf Kriterien mit „Ja“ beantwortet, wird von einer tiefen Studienqualität gesprochen. Das

Modell zur Einschätzung des Evidenzgrades und der modifizierte Qualitätsbeurteilungs-

bogen sind im Anhang ersichtlich.

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Borer Fabio Seite 24

4 Ergebnisse

4.1 Ergebnisse der Literaturrecherche

Anhand der Suchstrategie in den drei Datenbanken wurden 285 Treffer erzielt. 80 dieser

Studien waren Mehrfachaufführungen oder Doppelfunde. Durch die definierten Ein- und

Ausschlusskriterien wurden von 205 Studien 199 ausgeschlossen. Somit wurden 6 Stu-

dien analysiert. Die detaillierte Datenauswahl ist in der untenstehenden Tabelle zu ent-

nehmen.

Anzahl von totalen Treffern in allen Datenbanken 285

Doppelfunde 80

Kein Abstract vorhanden 10

Studie ist eine Pilotstudie 3

Studie beschreibt keine Edukation als Intervention 3

Studie ist keine randomisierte, kontrollierte Studie (RCT) 65

Intervention wird nicht ausschliesslich bei COPD-Pat. durchgeführt 6

Studie misst nicht HRQoL oder disease-specific (HR)QoL mit St. George's

Respiratory Questionnaire (SGRQ)

18

Studie ist nicht in englischer oder deutscher Sprache veröffentlicht 2

Studie ist nicht zwischen 2007 und 2014 veröffentlicht worden 92

Anzahl von ausgeschlossenen Studien 199

Studien zur Analyse 6

Tabelle 3 Datenauswahl

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Borer Fabio Seite 25

4.2 Grundlegende Informationen zu den analysierten Studien

Alle sechs Studien untersuchten die Wirksamkeit von Patientenedukation auf die gesund-

heitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) mit dem Fragebogen „SGRQ“ bei Patienten mit

COPD. Genauere Angaben über die eingeschlossenen Studien sind in der Tabelle 4 dar-

gestellt.

Autoren, Erscheinungsjahr Evidenzgrad Sprache/Herkunft

Fan et al. (2012) 1b Englisch/USA

Ninot et al. (2010) 1b Englisch/Frankreich

Khdour, Kidney, Smyth & McElnay (2009) 1b Englisch/Nordirland

Efraimsson, Hillervik & Ehrenberg (2008) 1b Englisch/Schweden

Wittmann, Spohn, Schultz, Pfeifer & Petro (2007) 1b Deutsch/Deutschland

Karapolat et al. (2007) 1b Englisch/Türkei

Tabelle 4 Übersicht der analysierten Studien

Alle sechs Studien waren Interventionsstudien mit einem RCT-Design mit dem Evidenz-

grad 1b. Die Studien wurden im Zeitraum von 2007 und 2012 publiziert. Alle Studien wur-

den in verschiedenen Ländern durchgeführt. Eine Studie in den USA (Fan et al., 2012),

eine in Frankreich (Ninot et al., 2011), eine in Nordirland (Khdour, Kidney, Smyth & McEl-

nay, 2009), eine in Schweden (Efraimsson, Hillervik & Ehrenberg, 2008), eine in Deutsch-

land (Wittmann, Spohn, S., Schultz, Pfeifer, & Petro, 2007) und eine Studie wurde in der

Türkei durchgeführt (Karapolat et al., 2007). Fünf der analysierten Studien wurden in eng-

lischer Sprache veröffentlicht. Eine Studie wurde in deutscher Sprache publiziert (Witt-

mann et al., 2007).

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Borer Fabio Seite 26

4.3 Beschreibung der analysierten Studien

Fan et al. (2012) untersuchten in einer randomisierten, kontrollierten Multizenter-Studie

die Wirksamkeit eines theoriebasierten, umfassenden Pflegemanagement-Programm

(CCMP) auf die Senkung der COPD-Hospitalisationsrate bei Patienten mit schwerer

COPD. Die Studie fand in 20 ambulanten Kliniken des Veteranenkrankenhauses in den

USA statt.

Die Stichprobe wurde anhand von definierten Ein- und Ausschlusskriterien gebildet. Ein

Einschlusskriterium lautete, dass die Teilnehmer in den letzten zwölf Monaten vor der Re-

krutierung aufgrund von COPD hospitalisiert werden mussten. Andere Einschlusskriterien

waren, eine bestätigte COPD-Diagnose (mindestens ein Jahr mit FEV1 <70%), Nikotina-

busus (>10 packyears), keine COPD-Exazerbation in den letzten vier Monaten, englische

Sprachkenntnisse, Zugang zu einem Telefon zu haben und älter als vierzig Jahre zu sein.

Ausgeschlossen wurde Teilnehmer, die unter Asthma litten. Insgesamt wurden 467 Teil-

nehmer rekrutiert, davon schieden 41 aus. Die Teilnehmer wurden zufällig in eine Kon-

trollgruppe (KG: 217) oder in eine Interventionsgruppe (IG: 209) per Blockrandomisierung

zugeteilt. Die verdeckte Zuteilung erfolgte mittels Umschläge, dabei wurde nur das For-

schungspersonal verblindet als dieses Hospitalisationen und Exazerbationen per Telefon

erfasste. Die Ethikkommission genehmigte die Studiendurchführung und alle Teilnehmer

unterschrieben eine informierte Zustimmung.

Die Interventionsgruppe erhielt ein Pflegemanagement-Programm (CCMP). Ausgeführt

wurde das Programm von Case-Managern. Mit Ausnahme von zwei Studienkoordinatoren

wurden alle Case-Managementpositionen durch Gesundheitsfachpersonal abgedeckt.

Bevor die Studie begann, absolvierten alle Case-Manager einen dreitägigen Schulungs-

kurs mit Workshops, die die detaillierten Aspekte des Selbstmanagement-Programms

(CCMP) thematisierten. Die Case-Manager gaben an vier 90-minütigen Einzelsitzungen

ein Edukationsprogramm anhand einer Broschüre. Das Edukationsprogramm beinhaltete

eine Bedarfsanalyse gefolgt von einem Überblick über COPD einschliesslich deren Medi-

kation und Exazerbation. Andere wichtige Themen waren die Eigenüberwachung der

respiratorischen Symptome und Instruktion für die Selbstbehandlung der Antibiose- und

Prednisontherapie bei einer Exazerbation, die richtigen Atem/- Abhusttechniken und Ent-

spannungsstrategien, Medikamentenadhärenz, Nikotinkarenz, Ernährung und regelrechte

körperliche Übungen für zu Hause. Die Einzelsitzungen wurden durch Gruppensitzungen

und durch Telefonate der Case-Manager ergänzt. Die Gruppensitzungen und Telefonate

erfolgten einmal im Monat für die ersten drei Monate und einmal alle drei Monate darauf.

Zusätzlich bekamen die Teilnehmer der IG einen individuellen schriftlichen Aktionsplan,

der unter anderem ein Rezept für Prednison und eines Antibiotikum mit Instruktionen der

Selbstbehandlung innerhalb von 48 Stunden nach dem Auftreten von Exazerbationssymp-

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Borer Fabio Seite 27

tomen. Die Teilnehmer wurden informiert ihren Case-Manager im Falle einer Exazerbation

und bei Gebrauch des Aktionsplans zu kontaktieren und stets den lokalen Ambulanz-

dienst unter 911 anzurufen, falls die Selbstbehandlung nicht ansprechen würde. Die Teil-

nehmer der KG bekamen eine allgemeine Informationsbroschüre für Patienten mit COPD

und hatten einen Zugang zu einer 24h-Hilfelinie des Veteranenkrankenhauses für jede

medizinische Frage über ihre COPD.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde anhand des St. George’s Respiratory

Questionnaire (SGRQ) und des Veterans Medical Outcomes Study Short Form-12 ge-

messen. Alle Outcome-Messungen erfolgten zu Beginn und nach einem Jahr bis die Stu-

die unterbrochen werden musste. Zur Datenanalyse dienten verschiedene statistische

Tests sowie das Statistikprogramm SAS 9.2. Das Signifikanzniveau war auf alpha = 0.05

gesetzt. Eine Poweranalyse von 90% (Anzahl Teilnehmer pro Gruppe: 480) wurde durch-

geführt. Es beendeten alle 426 die Studie.

Es hat sich zwischen den Gruppen zu Beginn keine signifikanten Unterschiede in Bezug

auf klinische und demographische Daten herausgestellt. In Bezug auf die gesundheitsbe-

zogene Lebensqualität erwiesen sich keine statistisch signifikanten Verbesserungen (kei-

ne P-Werte angegeben). In der Interventionsgruppe starben signifikant mehr Teilnehmer

als in der Standardpflegegruppe (p=0.003).

Ninot et al. (2010) untersuchten in einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten Stu-

die die Wirksamkeit des einjährigen Selbstmanagement-Edukationsprogramms auf ge-

sundheitliche Ergebnisse und auf kostengünstige medizinische Ausgaben bei Patienten

mit COPD. Die Studie fand in den Lungenkliniken des Universitätsspitals in Montpellier

(Frankreich) statt.

Die Rekrutierung der 101 Teilnehmer erfolgte im Universitätsspital mit Hilfe von Flyern.

Die Teilnehmer wurden in die Studie eingeschlossen, wenn sie eine stabile COPD, FEV1

und FVC weniger als 70% hatten, älter als 40 Jahre alt waren und die französische Spra-

che verstehen, lesen und schreiben konnten. Die Ausschlusskriterien lauteten, keine Pati-

enten, die sich kürzlich in einer pulmonalen Rehabilitation oder in einem Langzeitpflege-

setting aufhielten, frühere Asthma-Diagnose, Sauerstoffabhängigkeit, instabile und/oder

unkontrollierte Herzerkrankung, muskuloskelettale Probleme bei körperlichem Training,

terminale Erkrankung, Demenz oder unkontrollierte psychiatrische Erkrankung. Von die-

sen 101 rekrutierten Patienten schieden 56 nach der Rekrutierung aus. 45 Teilnehmer

wurden zufällig mittels Blockrandomisierung in die Kontroll- oder Interventionsgruppe (KG:

22; IG: 23) zugeteilt. Die verdeckte Zuteilung fand via Fax statt, keine Verblindung der Be-

teiligten war möglich. Die Studiendurchführung wurde von der Ethikkommission geneh-

migt und alle Teilnehmer unterschrieben eine Einwilligungserklärung.

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Borer Fabio Seite 28

Die Intervention war ein umfassendes Selbstmanagement-Programm und bestand aus ei-

nem Edukations- und Bewegungs-/Übungsprogramm. Das Edukationsprogramm wurde

von einem Gesundheitsfachpersonal unterrichtet bestehend aus acht Gruppensitzungen

während vier Wochen mit vier bis acht Teilnehmern pro Gruppe mit dem Ziel „Selbstma-

nagement-Förderung“. Es erfolgten zwei zweistündige Sitzungen pro Woche. Die Eduka-

tionssitzung beinhaltete die Beendigung des Rauchens, Ermutigung zur umgehenden Be-

handlung von akuten Exazerbationen (Beratung, wann mit Antibiose- und Steroidtherapie

begonnen wird), Sicherstellung der korrekten Inhalationstechnik, Gewährleistung der kor-

rekten Sekretabhusttechnik, Ernährungsoptimierung und Förderung eines aktiven Le-

bensstils (insbesondere Integration von Bewegung/Übungen). Nach jedem Edukations-

programm folgte ein Bewegungs-/Übungsprogramm bestehend aus 30-45-minütigen Rad-

fahren bis zum ventilatorischen Grenzbereich. Das Bewegungs-/Übungsprogramm wurde

durch einen qualifizierten Bewegungstrainer kontrolliert. Nach der Intervention wurden die

Teilnehmer der Interventionsgruppe ermutigt, die Übungen zu Hause weiterzuführen bis

das Follow-up abgeschlossen worden ist. Teilnehmer in der Kontrollgruppe wurden vom

begleitenden Arzt entlassen und von ihrem Hausarzt zu Hause besucht. Die Teilnehmer

der Kontroll- und Interventionsgruppe erhielten drei Anrufe vom Gesundheitsfachpersonal

während des Follow-up. Durch die Telefonanrufe konnten die Teilnehmer ermutigt wer-

den, das Ausdauertraining mit mittlerer Intensität zwei mal die Woche fortzuführen und die

im Tagebuch festgehaltenen Symptome zurück zu melden.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit dem St. George’s Respiratory

Questionnaire (SGRQ) und mit dem Nottingham Health Profile (NHP) ermittelt. Alle Out-

come-Messungen fanden zu Beginn der Studie und ein Jahr später statt. Die Daten konn-

ten mit verschiedenen statistischen Tests sowie mit dem Statistikprogramm SAS Version

9.1 analysiert werden. Das Signifikanzniveau war auf alpha = 0.05 festgelegt. Die Power-

analyse von 80% (Anzahl Teilnehmer pro Gruppe: 23) wurde durchgeführt. Sieben Teil-

nehmer schieden entweder aus medizinischen Gründen oder aus Mangel an Adhärenz

aus.

Mit der Ausnahme, dass in der Kontrollgruppe die Lungenkapazität (p=0.02) signifikant

höher war, waren zu Beginn der Studie keine signifikanten Unterschiede bezüglich den

klinischen und demographischen Daten feststellbar. Bei der gesundheitsbezogenen Le-

bensqualität gab es signifikante Verbesserungen. Beim Fragebogen „SGRQ“ waren signi-

fikante Verbesserungen nach 12 Monaten im Bereich „Symptome“ (p<0.01) ersichtlich.

Zudem verbesserten sich die Scores für alle Bereiche des SGRQ. Ebenfalls eine statisti-

sche Signifikanz wiesen die Bereiche „Energie“ (p=0.04) und „Emotionale Reaktion“ des

NHP (p=0.04) auf.

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Borer Fabio Seite 29

Khdour, Kidney, Smyth & McElnay (2009) erforschten in einer prospektiven, randomi-

sierten Studie die Wirksamkeit eines pharmazeutisch geführten Krankheits- und Medizin-

management-Programms, mit Fokus auf das Selbstmanagement, auf klinische und ge-

sundheitliche Ergebnisse bei Patienten mit COPD. Die Studie wurde in einer ambulanten

COPD-Klinik des Mater Hospital in Belfast (Nordirland) durchgeführt.

Die Teilnehmer wurden von der ambulanten Klinik des Mater Hospital rekrutiert. Die Pati-

enten der ambulanten Klinik wurden in die Studie aufgenommen, wenn eine COPD seit

mindestens einem Jahr mit einem FEV1 zwischen 30% und 80% diagnostiziert wurde und

die Patienten älter als 45 Jahre alt waren. Die Ausschlusskriterien lauteten, an einer kon-

gestiven Herzinsuffizienz oder an einer terminalen Krankheit zu leiden, mittelschwere bis

schwere Lernschwierigkeiten aufzuweisen, an einem pulmonalen Rehabilitationspro-

gramm in den letzten sechs Monaten teilgenommen und schwere Mobilitätsprobleme zu

haben. 173 Teilnehmer nahmen an der Studie teil, nachdem sie von einem Forschungs-

pharmazeuten verbal über die Studie aufgeklärt wurden.

Die Randomisierung der 173 Teilnehmer erfolgte mittels Minimierungsverfahren. Eine

verdeckte Zuteilung und eine Verblindung der Beteiligten wurden in der Studie nicht an-

gegeben. Die Ethikkommission genehmigte die Studie und die Teilnehmer unterzeichne-

ten alle eine Einwilligungserklärung.

Vor der eigentlichen Intervention wurde ein vorläufiges Assessment zur Bedarfsanalyse

der Teilnehmer in der Interventionsgruppe gemacht. Dadurch wurde die Intervention für

jeden Teilnehmer in der Interventionsgruppe nach seinen Bedürfnissen angepasst und in

die Interventionsplanung des klinischen Pharmazeuten integriert. Bei der Bedarfsanalyse

handelte es sich um Krankheitswissen, Raucherstatus-/Gewohnheiten, Medikamentenad-

härenz, Selbstwirksamkeitsbehandlung bei Atembeschwerden und Übungs-/ Ernährungs-

gewohnheiten. Die Intervention mit dem Edukationsprogramm an sich dauerte eine Stun-

de (für Raucher etwas länger) und wurde von einem Pharmazeuten durchgeführt. Die

Teilnehmer der Interventionsgruppe bekamen ein vom Pharmazeuten individuell zusam-

men gestelltes Edukationsprogramm über COPD, verordnete Medikation, Wichtigkeit der

Adhärenz, korrekte Inhalationstechnik anhand einer Broschüre und Symptommanage-

ment. Der klinische Pharmazeut versicherte, dass jeder Teilnehmer über die Indikation

und Dosierung des Arzneimittel und bescheid wusste und die korrekte Inhalationstechnik

beherrschte. Ebenso wurde die Wichtigkeit von Übungen, die die Teilnehmer zu Hause

ausführen können, thematisiert. Zusätzlich bearbeitete der Pharmazeut die Ausführung

der Lippenbremsen- und Auswurftechnik, um Symptome kontrollieren zu können. Dabei

wurden diese Techniken den Teilnehmern demonstriert und die Teilnehmer wurden auf-

gefordert, die richtige Technik auszuführen, sodass jeder die Technik beherrschte. Eine

Broschüre wurde den Teilnehmern mit nach Hause gegeben. Für rauchende Teilnehmer

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Borer Fabio Seite 30

wurde mittels motivierender Gesprächsführung eine Empfehlung gegeben und eine spe-

zielle Rauchentwöhnungstherapie vom Spital wurde angeboten. In der Intervention war

zusätzlich ein massgeschneiderter Aktionsplan für akute Exazerbationen enthalten. Der

Aktionsplan schloss ein ärztliches Rezept für ein oral einzunehmendes Antibiotikum

(Amoxicillin/Clavulansäure) und ein Kortikosteroid mit ein. Nach drei und neun Monaten

erhielten die Teilnehmer der Interventionsgruppe einen Anruf vom Pharmazeuten und alle

sechs Monate eine Einladung der ambulanten Klinik. Die Kontrollgruppe hingegen bekam

eine gewöhnliche ambulante Versorgung von Ärzten und Pflegefachpersonen.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit dem St. George’s Respiratory

Questionnaire erfasst. Alle Outcome-Messungen ereigneten sich zu Beginn der Studie,

nach sechs und nach zwölf Monaten. Die Datenanalyse erfolgte mit Hilfe von verschiede-

nen statistischen Tests und dem Statistikprogramm SPSS 15.0. Zusätzlich wurden eine

Intention-to-Treat- und eine Poweranalyse gemacht. Das Signifikanzniveau wurde auf al-

pha = 0.05 festgelegt. Acht Teilnehmer starben während des Follow-up und 22 wurden

nicht analysiert aufgrund von zu grossen Belastungen während den Assessments. Es

wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich den klinischen

und demographischen Daten (p>0.05) festgestellt. Die gesundheitsbezogene Lebensqua-

lität konnte nach sechs Monaten signifikant gesteigert werden, denn bei den Bereichen

„Symptome“ (p=0.01), „psychosoziale Belastung“ (p=0.01) und „Total-Score“ (p=0.04) gab

es zwischen den Gruppen signifikante Unterschiede. Klinische signifikante Verbesserun-

gen waren in allen Bereichen ersichtlich. Nach 12 Monaten blieben die Resultate für die

Bereiche „Symptome“ (p=0.04) und „Belastung“ (p=0.03) zwischen den Gruppen signifi-

kant. Hingegen die Bereiche „Aktivität“ und „Total-Score“ waren nach 12 Monaten nicht

statistisch signifikant.

Efraimsson, Hillervik & Ehrenberg (2008) untersuchten in einer RCT die Wirksamkeit

eines Selbstmanagement-Edukationsprogramms auf die Lebensqualität, das COPD-

bezogene Wissen und die Nikotinabstinenz bei Patienten mit COPD. Die Studie fand auf

einer ambulanten Erstversorgungspflegeklink im Departement für Gesundheits- und Sozi-

alwissenschaften in Högskolan Dalarna (Schweden) statt.

Insgesamt wurden 110 Patienten mit COPD rekrutiert und auf die stationäre Krankenpfle-

geklinik verwiesen. Als Einschlusskriterium mussten die Patienten eine leichte, mittel-

schwere, schwere oder sehr schwere COPD nach den GOLD-Kriterien aufweisen. Ausge-

schossen wurden Patienten, die an schweren psychischen Störungen wie Schizophrenie

und Demenz litten. Auch Patienten mit einer Alkohol- und/oder Drogensucht wurden aus-

geschlossen. Zuletzt wurden 52 Patienten mit COPD randomisiert. Die zufällige Zuteilung

zu Kontroll- oder Interventionsgruppe (KG: 26; IG: 26) erfolgte mittels Matching. Die ver-

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Seite 31

deckte Zuteilung erfolgte mit Hilfe einer unabhängigen Person. Allerdings wurde keine

Verblindung angegeben. Die lokale Ethikkommission genehmigte die Studiendurchfüh-

rung und alle Teilnehmer unterschrieben eine Einwilligungserklärung.

Die Teilnehmer der Interventionsgruppe bekamen innerhalb von drei bis fünf Monaten

zwei Edukationssitzungen (eine Stunde pro Sitzung) mit Fokus auf die Selbstbehandlung

und Krankheitsbewältigung. Die Sitzungen wurden von einer auf COPD spezialisierten

Pflegefachperson gehalten. Falls nötig wurden ebenfalls Ärzte, Ernährungsberater, Sozi-

alarbeiter, Physio- und Ergotherapeuten integriert. Die Edukationssitzungen wurden an-

hand der motivierenden Gesprächsführung gehalten und für jeden einzelnen Teilnehmer

in Bezug auf Schweregrad der Erkrankung, Alter, Intellekt und Lebensführung speziell zu-

geschnitten. Das Edukationsprogramm beinhaltete Anatomie/Physiologie der Lunge und

Folgen von COPD, Lungenfunktionsmessung vor allem bei Rauchentwöhnung, Optimie-

rung der Medikationseinnahme/ Inhalationstechnik, Instruktionen zu Abhusttechniken, Mo-

tivationsgespräche über Nikotinabstinenz anhand des transtheoretischen Modells, Selbst-

behandlungsinstruktion bei akuter Exazerbation, Sauerstoffsättigungsmessung vor und

nach Anstrengung, Atem- und Entspannungstechniken, motivierendes Gespräch über

körperliche Aktivität und Übungen, Ernährung, psychosoziale Unterstützung und einen in-

dividuellen Aktionsplan. Der Aktionsplan zeigte den Teilnehmern auf, wie und zu welchem

Zeitpunkt sie die Medikamente einnehmen und wann sie den Arzt konsultieren sollten. Die

Teilnehmer der Kontrollgruppe erhielten eine konventionelle Versorgung.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit dem SGRQ nach jeder Sitzung ge-

messen. Das COPD-bezogene Wissen und die Rauchgewohnheiten wurden jeweils vor

und nach den Sitzungen anhand eines Fragebogens mit leichten Fragen erfasst. Nach

zehn Monaten wurde die Datensammlung abgeschlossen. Die Datenanalyse erfolgte mit

Hilfe von verschiedenen statistischen Tests. Das Signifikanzniveau lag bei alpha = 0.05.

Es beendeten alle 52 Patienten die Studie. Es wurden zu Beginn zwischen den Gruppen

keine signifikanten Unterschiede bezüglich den klinischen und demographischen Daten

festgestellt. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität erhöhte sich insgesamt statistisch

signifikant. Der Total-Score des SGRQ verbesserte sich in der IG im Vergleich zu KG von

der ersten zur zweiten Sitzung signifikant (p=0.0003). Ebenso der Gruppenunterschied

der Bereiche für Symptome (p=0.00035), Aktivität (p=0.0267) und psychosoziale Bela-

stung (p=0.0161) verbesserte sich signifikant zu Gunsten der IG.

Wittmann et al. (2007) untersuchten in einer prospektiven, randomisierten, kontrollierten

Studie den Effekt einer Patientenedukation auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität

und den Krankheitsverlauf im Rahmen der stationären Rehabilitation bei Patienten mit

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Seite 32

COPD. Die Studie fand in der Fachklinik Bad Reichenhall in Südbayern (Deutschland)

statt.

303 Patienten wurden rekrutiert. Die Einschlusskriterien lauteten, chronisch obstruktive

Bronchitis (mit oder ohne Emphysemkomponente), FEV1/VC weniger als 70% und Alter

zwischen 18 und 70 Jahren. Ausschlusskriterien waren das Vorliegen von Asthma bron-

chiale oder von Allergien der Atemwege, FEV1 nach Bronchospasmolyse mehr als 15%,

das Erfordernis einer Selbstbeatmung, ein dekompensiertes Cor pulmonale, Tumorer-

krankungen, Herzerkrankung Schweregrad NYHA III-IV, andere schwere Organerkran-

kungen (z.B. Leberzirrhose oder Diabetes mellitus), unzureichende deutsche Sprach-

kenntnisse, eine Edukation über Atemwegskrankheiten in den letzten zwei Jahren und

mangelnde Kooperationsfähigkeit. Die Randomisierung fand mittels einer externen Institu-

tion statt (KG: 107 ;IG: 105 ). Verdeckte Zuteilung und Verblindung wurden nicht angege-

ben. Die Ethikkommission der Universität Regensburg willigte der Studiendurchführung

ein. Bei Erfüllung der Kriterien unterschrieben alle Teilnehmer eine schriftliche Einver-

ständnis- und Datenschutzerklärung.

Die Intervention- und Kontrollgruppe erhielten beide das gleiche qualitätsgesicherte drei-

wöchige pulmonale Rehabilitationsprogramm. Es umfasste folgende Therapieelemente:

Fachärztliche Optimierung der medikamentösen Therapie, Erlernen der korrekten Inhala-

tionstechniken, körperliches Training, Atemphysiotherapie mit dem Erlernen von Selbst-

kontroll- und Selbsthilfetechniken, Hilfen zur Tabakentwöhnung, psychologische Unter-

stützung, Sozial- und Ernährungsberatung. Die Teilnehmer der Interventionsgruppe ab-

solvierten, gegeben von Ärzten und Psychologen, zusätzlich ein strukturiertes Patienten-

verhaltenstraining von vier Doppelstunden (2x45 Min.) in Gruppen von zehn bis 15 Teil-

nehmer. Nach diesen Doppelstunden folgte eine halb- bis einstündige Nachbesprechung

mit einem Arzt, worin ein Aktionsplan mit dem Verhalten bei Notfallsituationen besprochen

und ausgehändigt wurde. Die erste Doppelstunde beinhaltete den Aufbau und die Funkti-

on der Atemwege, die Ursachen/Entstehung/Verlauf der chronischen Bronchitis und des

Lungenemphysems und die Möglichkeiten der Tertiärprävention. Bei der zweiten Doppel-

stunde handelte es sich um die Grundlagen der Inhalation und Medikamente. Bei der drit-

ten Doppelstunde wurden die Bedeutung der nichtmedikamentösen Behandlungsmass-

nahmen wie Physiotherapie, Bronchusdrainage und körperliches Training, Vermeiden von

Verschlechterungen und Infektprophylaxe sowie frühzeitiges Erkennen von Verschlechte-

rungen und richtiges Reagieren besprochen. In der vierten Doppelstunde wurde eine

Wiederholung und Übung des Erlernten und die Steigerung von Krankheitsakzeptanz und

Bewältigung im psychosozialen Umfeld geplant. Zu guter Letzt wurde eine Nachbespre-

chung in der Kleingruppe gemacht und den Aktionsplan ausgehändigt.

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Borer Fabio Seite 33

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit dem SGRQ gemessen. Alle Outco-

me-Messungen ereigneten sich zu Beginn der Intervention, nach der Intervention und

nach einem Jahr. Die Datenanalyse erfolgte mit verschiedenen statistischen Tests. Das

Signifikanzniveau wurde auf alpha = 0.05 festgelegt.

Bei 32 Teilnehmern musste die Rehabilitation aufgrund von akuten Erkrankungen, Über-

lastung und Probleme beim Lesen und Schreiben abgebrochen werden. Insgesamt been-

deten 180 die Studie. Es wurden zu Beginn zwischen den Gruppen keine signifikanten

Unterschiede bezüglich den klinischen und demographischen Daten festgestellt. Die ge-

sundheitsbezogene Lebensqualität verbesserte sich signifikant beim Symptom-Bereich

(p<0.01).

Karapolat et al. (2007) untersuchten in einer randomisierten kontrollierten Studie, ob kli-

nische- und Gesundheitsergebnisse einen Monat nach Beendigung eines achtwöchigen

Rehabilitationsprogramms (Edukations- und Trainingskomponente) weiterhin verbessert

wurden. Die Studie wurde an einer medizinischen Fakultät (ambulante Klinik des Depart-

ments für Thoraxerkrankungen) in Izmir (Türkei) durchgeführt.

54 Patienten wurden rekrutiert. Zu den Einschlusskriterien zählten eine stabile COPD-

Diagnose mit FEV1 zwischen 30 und 80 %, Alter zwischen 50 und 75 Jahren und keine

COPD-Infektionen in den letzten vier Wochen. Ausschlusskriterien lauteten, Herzinsuffizi-

enz, Myokardinfarkt, zerebrovaskuläre Erkrankung, orthopädische Probleme sowie

schwere Leber- oder Nierenprobleme. Diese 54 Teilnehmer wurden mittels zufälliger 1:1-

Zuteilung randomisiert (KG: 22;IG: 27). Die Verdeckte Zuteilung erfolgte mit verschlosse-

nen Briefumschlägen. Eine Verblindung wurde nicht angegeben. Alle Teilnehmer unter-

schrieben eine Einwilligungserklärung.

Die Teilnehmer in der Interventionsgruppe erhielten ein achtwöchiges Rehabilitationspro-

gramm mit einer Beratungs- und Trainingskomponente in einer ambulanten Klinik. Die

Edukationskomponente beinhaltete 16 Sitzungen. In diesen Sitzungen wurde eine Stunde

pro Woche über Themen diskutiert wie Respirationsphysiologie, Krankheitsedukation, ge-

sunde Ernährung, Entspannung, atemunterstützende Körperpositionen, Energieerhaltung,

Medikamentenmanagement, Reinigung der Lunge, Atemkontrolltechniken, Übungsbera-

tung für zu Hause, Bewältigungsstrategien und Ausrüstungsinstruktionen für Nebulisator

und Sauerstoffgerät. Die Übungskomponente des Programms bestand aus Laufübungen,

Krafttraining und Atem-/Entspannungsübungen und wurde von einem Physiotherapeuten

ausgeführt. Die Trainingsintervention begann mit einer Aufwärmperiode, gefolgt von 30

Minuten Laufen um den Spital. Danach wurde ein Krafttraining mit Übungen für den

Bauch und untere/obere Extremitäten mit leichten Gewichten (300-500g) durchgeführt.

Die Atem- und Entspannungsübungen umfassten die Atmung mit Lippenbremse, abdomi-

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Borer Fabio Seite 34

nelle Ausatmung und Synchronisierung der thorakalen und abdominellen Atmung. Zum

Schluss des Trainings führten die Teilnehmer der Interventionsgruppe eine progressive

Muskelrelaxation aus. Darüber hinaus wurden physiotherapeutische Techniken gezeigt für

Teilnehmer, die Schwierigkeiten aufwiesen, den Schleim auszuwerfen. Es handelte sich

um die Lagerungsdrainagen, Perkussion und Vibration. Die Teilnehmer in der Kontroll-

gruppe bekamen kein Rehabilitationsprogramm.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit dem SGRQ gemssen. Alle Outcome-

Messungen fanden zu Beginn der Studie, nach acht und nach 12 Wochen statt. Die Da-

tenanalyse erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS 9.0 und mit verschiedenen statisti-

schen Tests. Das Signifikanzniveau wurde auf alpha = 0.05 festgelegt.

Fünf Teilnehmer der Kontrollgruppe wurden von der Studie ausgeschlossen, da sie nicht

den Einschlusskriterien entsprachen. Ein Teilnehmer der IG und zwei der KG zeigten kei-

ne Compliance und wurden ebenfalls ausgeschlossen. Zudem litt ein Teilnehmer der Kon-

trollgruppe an einer akuten Exazerbation und musste ausgeschlossen werden. Es been-

deten schlussendlich 45 Teilnehmer die Studie.

Es liessen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppe bezüglich demo-

graphischen und klinischen Daten aufweisen. Bei der gesundheitsbezogenen Lebensqua-

lität verbesserten sich alle Bereiche des SGRQ signifikant in der Interventionsgruppe im

Vergleich zur Kontrollgruppe nach acht Wochen (p<0.05). Darüber hinaus blieben die Er-

gebnisse des SGRQ nach 12 Wochen signifikant (p<0.05).

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Borer Fabio Seite 35

4.4 Hauptergebnisse

Alle sechs Studien untersuchten die Wirksamkeit eines Edukationsprogramms auf die ge-

sundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit COPD. Die gesundheitsbezogene

Lebensqualität wurde in allen analysierten Studien mittels des St. George’s Respiratory

Questionnaire (SGRQ) erfasst. Fan et al. (2012) und Ninot et al. (2010) verwendeten zur

Messung der gesundheitsbezogene Lebensqualität ein weiteres Messinstrument. Es han-

delte sich um den Short Form-12 Gesundheitsfragebogen des Veteranenkrankenhauses

(Fan et al., 2012) und um den Nottingham Health Profile (NHP) (Ninot et al., 2010). Aus-

ser Fan et al. (2012) konnten alle analysierten Studien eine signifikante Verbesserung der

gesundheitsbezogenen Lebensqualität aufzeigen.

In den Studien von Khdour et al. (2009), Efraimsson et al. (2008) und Karapolat et al.

(2007) verbesserte sich in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe die to-

tale gesundheitsbezogene Lebensqualität signifikant. Zudem zeigten sich vorwiegend si-

gnifikante Verbesserungen in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe im

Bereich „Symptome“ des SGRQ in den fünf Studien, bei denen die gesundheitsbezogene

Lebensqualität gesteigert werden konnte. Aber auch die psychosoziale Belastung konnte

in den Studien von Khdour et al. (2009), Efraimsson et al. (2008) und Karapolat et al.

(2007) gesteigert werden. Beim NHP der Studie von Ninot et al. (2010) ergab sich eine si-

gnifikante Verbesserung in den Bereichen „Energie“ und „Emotionale Reaktion“ zu Gun-

sten der Interventionsgruppe.

In den analysierten Studien wurden die Messzeitpunkte zur Messung der gesundheitsbe-

zogenen Lebensqualität ähnlich festgelegt. Ausser in der Studie von Efraimsson et al.

(2008) wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu Beginn der Studie gemessen.

In den fünf Studien, in denen die Forscher diese jeweils zu Beginn der Studie erfassten,

wurde in vier Studien nach einem Jahr nochmals gemessen. Efraimsson et al. (2008) er-

fassten die Lebensqualität nach jeder gehaltenen Sitzung. In der Studie von Khdour et al.

(2009) wurde zusätzlich nach sechs Monaten gemessen und in der Studie von Karapolat

et al. (2007) nach acht und nach 12 Wochen. In vier Studien dauerte das Follow-up je-

weils ein Jahr. In der Studie von Efraimsson et al. (2008) war das Follow-up nach zehn

Monaten und in Karapolat et al. (2007) nach drei Monaten abgeschlossen.

Die analysierten Studien beinhalteten verschiedene Edukationsprogramme, die teils un-

terschiedliche und teils vergleichbare Inhalte mit den COPD-Patienten thematisierten. Die

Beratung über das Krankheitsbild „COPD“ sowie die Kontrolle und Optimierung der Inha-

lationstechnik, Symptom-Management oder Behandlung anhand Aktionsplans, Atem-/

Sekretabhust- und Entspannungstechniken und Ernährungsberatung wurden am häufig-

sten genannt. Ausser bei Efraimsson et al. (2008) wurden in den analysierten Studien zu-

sätzlich entweder regelmässige Heimübungen oder ein Bewegungs-/Übungsprogramm,

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Seite 36

Laufübungen und körperliches Training integriert. Eine genauere Übersicht wird in der fol-

genden Tabelle 5 geboten.

Überblick

Fan et

al.

(2012)

Ninot et

al.

(2010)

Khdour

et al.

(2009)

Efraims

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al.

(2008)

Witt-

mann et

al.

(2007)

Karapo-

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(2007) Total

COPD-Überblick,

Krankheitsberatung x x x x x 5

Kontrolle und Optimie-

rung der Inhalations-

technik

x x x x x 5

Aktionsplan oder

Symptom-

Management

x x x x 4

Atem- / Sekretabhust-/

Entspannungstechni-

ken

x x x x x 5

Medikamenten-

adhärenz x x 2

Nikotinabstinenz x x x 3

Ernährungsberatung x x x x 4

Heimübungen, physi-

sche Aktivität x x x 3

Bewegungs- /

Übungsprogramm,

Laufübungen, körper-

liches Training

x x x 3

Abgabe von

Broschüren x x 2

Lungenfunktions- oder

Sauerstoffsättigungs-

messung

x 1

Psychosoziale Bera-

tung u. Unterstützung x x x 3

Tabelle 5 Überblick des Inhalts der Edukationsprogramme der analysierten Studien

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Borer Fabio Seite 37

In drei Studien wurde das Edukationsprogramm von Gesundheits-/Pflegefachpersonen

durchgeführt (Fan et al., 2012; Ninot et al., 2010; Efraimsson et al., 2008). In den Studien

von Khdour et al. (2009), Wittmann et al. (2007) und Karapolat et al. (2007) führten Phar-

mazeuten, Ärzte, Psychologen oder Forscher selbst die Intervention durch. Für die Durch-

führung des Übungs-/Bewegungsprogramms und das körperliche Training wurden Bewe-

gungstrainer oder Physiotherapeuten involviert (Ninot et al., 2010; Karapolot et al., 2007).

In den Studien von Ninot et al. (2010), Efraimsson et al. (2008), Wittmann et al. (2007)

und Karapolat et al. (2007) wurde die Intervention von mindestens zwei Professionen

durchgeführt. Vor allem in der Studie von Efraimsson et al. (2008) führte ein multiprofes-

sionelles Team aus Pflegefachpersonen, Ernährungsberatern, Sozialarbeitern, Physiothe-

rapeuten und Ergotherapeuten die Intervention durch.

Die Intervention wurde in den Studien von Khdour et al. (2009) und Efraimsson et al.

(2008) in Einzelsitzungen durchgeführt. Sie zeigten allesamt positive Effekte auf die ge-

sundheitsbezogene Lebensqualität. Die Länge einer Einzelsitzung variierte zwischen ei-

ner und zwei Stunden. Khdour et al. (2009) führten die Einzelsitzung einmalig und

Efraimsson et al. (2008) zweimal durch. Ninot et al. (2010), Wittmann et al. (2007) und

Karapolat et al. (2007) bevorzugten die Durchführung der Intervention mittels Gruppensit-

zungen, welche ebenfalls die gesundheitsbezogene Lebensqualität verbesserte. Die Teil-

nehmer der Interventionsgruppe in der Studie von Ninot et al. (2010) erhielten acht Grup-

pensitzungen à zwei Stunden pro Sitzung. Wittmann et al. (2007) führten vier Gruppensit-

zungen à 90 Minuten pro Sitzung durch mit einer halben bis einstündigen Nachbespre-

chung mit dem Arzt. Karapolat et al. (2007) liessen 16 Gruppensitzungen stattfinden, die

alle eine Stunde dauerten. Fan et al. (2012) integrierten vier Einzelsitzungen à 90 Minuten

als auch zwölf Gruppensitzungen, wobei die Resultate nicht signifikant waren. Die Grup-

pengrösse divergierte zwischen vier bis acht Teilnehmern (Ninot et al., 2010) und zehn bis

15 Teilnehmern (Wittmann et al., 2007). In Bezug auf die Wirksamkeit von Gruppen- und

Einzelsitzungen waren beide Sitzungsarten als wirksam anzusehen, wobei sich aufgrund

der totalen Punktzahl des SGRQ die Einzelsitzungen im Verhältnis zu den Gruppensit-

zungen vermehrt als signifikant herausstellten.

Die Edukationsprogramme wurden in vier Studien in ambulanten Kliniken durchgeführt

(Fan et al., 2012; Ninot et al., 2010; Khdour et al., 2009; Karapolat et al., 2007). In den

Studien von Wittmann et al. (2007) und Efraimsson et al. (2008) wurden die Edukations-

programme in stationären Klinken veranstaltet.

In den analysierten Studien wurden Kontrollgruppen gemacht und beschrieben. Die Kon-

trollgruppen der Studien von Khdour et al. (2009), Efraimsson et al. (2008) und Karapolat

et al. (2007) erhielten eine Versorgung durch Ärzte und Pflegefachpersonen. In der Studie

von Ninot et al. (2010) wurde die Kontrollgruppe vom eigenen Hausarzt besucht. Die Teil-

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Borer Fabio Seite 38

nehmer der Kontrollgruppe der Studie von Fan et al. (2012) erhielten ein Informations-

büchlein über COPD und hatten einen Zugang zu einer 24h-Hotline für jede medizinische

Frage über COPD.

Ausser die Studie von Karapolat et al. (2007) wurden alle Studien von der Ethikkommissi-

on genehmigt. In allen Studien unterschrieben die untersuchten Teilnehmer eine Einwilli-

gungserklärung.

Eine Übersicht der Hauptergebnisse und genauere Informationen sind in der folgenden

Tabelle 6 zu entnehmen.

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Seite 41

4.5 Qualität/Glaubwürdigkeit der Studien

Die Qualität der analysierten Studien wurde systematisch mit dem modifizierten Bogen

„Beurteilung einer Interventionsstudie“ von Behrens und Langer (2004) eingeschätzt.

In allen sechs Studien wurden zur Rekrutierung Ein- und Ausschlusskriterien formuliert. In

keiner Studie wurde eine Zufallsstichprobe durchgeführt.

In vier Studien erfolgte die Einteilung der Teilnehmer in die Untersuchungsgruppe ver-

deckt. Fan et al. (2012) und Karapolat et al. (2007) führten die Zuteilung mit Hilfe von

blickdichten, versiegelten Briefumschlägen durch. Ninot et al. (2010) führte die verdeckte

Zuteilung per Fax durch. In der Studie von Efraimsson et al. (2008) erfolgte die Zuteilung

durch eine unabhängige Person. In den anderen Studien wurde die Zuteilung der Teil-

nehmer in die Gruppen nicht näher beschrieben.

In fünf der analysierten Studien erfolgte eine adäquate randomisierte Zuteilung der Teil-

nehmer in Interventions- und Kontrollgruppe. Fan et al. (2012) sowie Ninot et al. (2010)

teilten die Teilnehmer mittels Blockrandomisierung ein. In den anderen Studien wurden

die randomisierte Zuteilung per Minimierungsverfahren (Khdour et al., 2009), Matching

(Efraimsson et al., 2008) und mit Hilfe von einfacher Randomisierung (Karapolat et al.,

2007) durchgeführt. Bei der Studie von Wittmann et al. (2007) handelte es sich um eine

randomisierte Zuteilung durch eine externe Institution, die jedoch nicht näher bezeichnet

worden ist.

Nur in der Studie von Fan et al. (2012) wurde eine Verblindung von Untersucher, Proban-

den oder Therapeuten konkret beschrieben. Hierbei waren zwei Untersucher verblindet.

Bei den restlichen Studien waren entweder keine Verblindung möglich (Ninot et al., 2010)

oder es wurde keine Verblindung angegeben.

Bei allen analysierten Studien haben mindestens 80% der Teilnehmer die Studie abge-

schlossen, die zu Beginn der Studie teilgenommen haben. Im Falle eines Abbruchs der

Teilnehmer wurde die Ausfallsquote in allen sechs Studien begründet.

Ausser in der Studie von Ninot et al. (2010), bei der die totale Lungenkapazität in der

Kontrollgruppe signifikant höher war, wurde in den eingeschlossenen Studien zu Studien-

beginn kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf klinische und

demographische Daten festgestellt. In der Studie von Fan et al. (2012) wurde in der Kon-

trollgruppe zwar mehr männliche Teilnehmer verzeichnet, der Unterschied war aber nicht

statistisch signifikant. In den Studien wurden Teilnehmer rekrutiert, die älter als 40 Jahre

alt sind.

In vier Studien wurden alle Teilnehmer, bis auf die Intervention, identisch behandelt. In

der Studie von Fan et al. (2012) wurde aufgezeigt, dass insgesamt 18 Teilnehmer (8 in

IG, 10 in KG) auf andere Hilfsmittel zurückgreifen mussten, da sie eine andere Krankheit

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Seite 42

entwickelten. Diese 18 Teilnehmer wurden dennoch analysiert. In Efraimsson et al. (2008)

nahmen diverse Teilnehmer der Interventionsgruppe zusätzliche Besuche bei Ärzten, So-

zialarbeitern und Ernährungsberatern in Anspruch.

Alle Teilnehmer der analysierten Studien wurden in der zu Beginn zugeteilten Gruppe be-

wertet.

Die grösste Stichprobe wies die Studie von Fan et al. (2012) mit 426 Teilnehmern auf. Die

zweitgrösste wählte Wittmann et al. (2007) mit 212 Teilnehmern. Khdour et al. (2009) in-

tegrierten 173 Teilnehmer, Ninot et al. (2010) 45, Efraimsson et al. (2008) 52 und Karapo-

lat et al. (2007) 49 Teilnehmer. In keiner Studie wurde die Poweranalyse erfüllt. In den

Studien von Fan et al. (2012), Ninot et al. (2010) und Khdour et al. (2009) wurde eine

Poweranalyse durchgeführt, sie konnte aber nicht erreicht werden. Die Stichprobengrösse

war dementsprechend nicht gross genug. In den drei anderen Studien wurde keine

Poweranalyse angegeben (Wittmann et al., 2007) oder durchgeführt (Efraimsson et al.,

2008; Karapolat et al., 2007).

Die Resultate von fünf Studien sind mit früheren Studienergebnissen vergleichbar. Die

Ausnahme war in Fan et al. (2012), in der sich die Ergebnisse anderer Forschungsergeb-

nisse nicht bestätigten, da in der vorliegenden Studie die Mortalitätsrate in der Interventi-

onsgruppe höher war als in der Kontrollgruppe.

Eine Studie erfüllte acht, vier Studien sieben und eine Studie sechs von zehn möglichen

Gütekriterien.

Eine Übersicht ist in der folgenden Tabelle 7 über die verschiedenen Qualitätsaspekte zu

entnehmen. Die sich im Anhang D befindende Beurteilung der analysierten Studien bietet

eine zusätzliche Übersichtshilfe.

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Seite 44

5 Diskussion

5.1 Diskussion der Suchstrategie und Auswahl der Studien

Die Suche in der vorliegenden Arbeit hat in den Datenbanken Cochrane, Medline und Ci-

nahl von Mai 2014 bis Oktober 2014 stattgefunden. Um eine Forschungsfrage von syste-

matischen Literaturübersichten beantworten zu können, ist eine sorgfältige Literaturre-

cherche in modernen Online-Datenbanken wichtig. Die Datenbank Medline eignet sich

sehr gut, um einen Überblick zum Thema zu bekommen und CINAHL ist für pflegerische

Fragestellungen die erste Anlaufstelle. Die Datenbank Cochrane bietet den grossen Vor-

teil, dass sie systematische Übersichtsartikel von bester Qualität auflegen (Behrens &

Langer, 2004). Durch den Einbezug dieser Datenbanken war es möglich, der Stand der

Wissenschaft zur Fragestellung und die Forschungslücke herauszuarbeiten und auch die

Vertrauenswürdigkeit zu erhöhen. Eine Handsuche, Expertenbefragung oder eine Re-

cherche in weiteren Datenbanken wie der EMBASETM hätten die Vertrauenswürdigkeit der

Literaturübersicht zusätzlich gesteigert.

In der vorliegenden Arbeit wurde mit den Hauptbegriffen der Fragestellung gesucht. Bei

den Hauptbegriffen handelte es sich um MESH-Begriffe oder Überschriften, die mittels

Operator „AND“ verbunden worden. Für die Begriffe Patientenedukation und gesund-

heitsbezogene Lebensqualität wurden Synonyme gebraucht und mit „OR“ in Verbindung

gebracht. Zudem wurde nach einem Instrument gesucht, das entwickelt wurde, die ge-

sundheitsbezogene Lebensqualität bei COPD-Patienten zu messen. Dadurch kann die

Vertrauenswürdigkeit gesteigert werden. Die genaue Suchstrategie wurde dokumentiert,

was die Vertrauenswürdigkeit zusätzlich erhöht. Bei einer systematischen Suchstrategie

in pflegerischen Datenbanken sollte ein Verhältnis zwischen Sensitivität und Spezifität

gewährleistet sein, um ein gutes Suchergebnis zu erzielen. Die Sensitivität ist durch die

Auswahl der Stichwörter und die Spezifität durch die Kombination der Stichwörter bedingt

(Schlömer, 2000). Um eine angemessene Suchstrategie zu erhalten, werden zur Frage-

stellung passende Schlagwörter (MESH-Begriffe oder Überschriften) integriert und mittels

Operatoren „AND“, „OR“ oder „NOT “ miteinander verbunden (Behrens & Langer, 2010).

In die Suchstrategie wurden zu den Hauptbegriffen passende MESH-Begriffe impliziert,

die sinnvoll mit „AND“ und „OR“ verbunden wurden. Die Suchstrategie wurde in diesem

Zeitraum immer wieder angepasst und spezifiziert, sodass ein gutes Suchergebnis mit

geeigneten Studien erzielt werden konnte und die Vertrauenswürdigkeit gesteigert werden

konnte.

Um geeignete Studien auszuwählen, wurden Ein- und Ausschlusskriterien definiert, die im

Anhang B aufgelistet sind. Ein wichtiges Einschlusskriterium zum Effektnachweis einer In-

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Seite 45

tervention war der Miteinbezug der randomisierten, kontrollierten Studien (RCT) als Stu-

diendesign. RCT’s sind Interventionsstudien, bei denen es um ein Experiment geht, mit

dem die Effektivität einer pflegerischen Intervention auf den Patienten aufzeigt. Patienten

und das Pflegesystem stehen in diesen Studien im Mittelpunkt und zudem bieten Inter-

ventionsstudien dem Pflegepersonal eine Möglichkeit einen Beitrag zur wissenschaftli-

chen Grundlage der Pflegepraxis zu leisten (LoBiondo-Wood & Haber, 2005). Laut Lo-

Biondo-Wood & Haber (2005) sind die drei typischen Kennzeichen einer RCT die Manipu-

lation, Randomisierung und Kontrolle. Bei der Manipulation bekommt mindestens eine

Gruppe eine Intervention zugesprochen. Die Kontrolle in randomisierten kontrollierten

Studien ermöglicht Vergleiche zwischen zwei oder mehreren Gruppen (LoBiondo-Wood &

Haber, 2005). Bei der Randomisierung handelt es sich um eine Methode, um Patienten

zufällig in die Behandlungs- und Kontrollgruppen zu verteilen. Dadurch können Selek-

tions-Bias vermieden werden (Kleist, 2006). Der RCT wird unter den Interventionsstudien

der höchste Evidenzgrad zugesprochen und ist am besten geeignet, um die Wirksamkeit

einer Intervention nachzuweisen (Behrens & Langer, 2006). Aufgrund dieser Tatsachen

kann davon ausgegangen werden, dass in der vorliegenden Arbeit das richtige Studien-

design gewählt wurde. Alle eingeschlossenen Studien sollten die gesundheitsbezogene

Lebensqualität mit dem Instrument SGRQ erfassen. Dadurch konnten die Ergebnisse der

analysierten Studien besser miteinander verglichen werden. Es wurden nur Studien aus-

gewählt, die zwischen 2007 und 2014 erschienen sind. Dieses Einschlusskriterium wurde

definiert, sodass die neusten Studien analysiert werden konnten und schlussendlich der

Rahmen dieser Literaturübersicht nicht gesprengt wird. Zur Einschlussliteratur gehörten

nur Studien, die in deutscher oder in englischer Sprache veröffentlicht wurden. Aufgrund

dessen besteht die Möglichkeit, dass relevante Literatur in anderen Sprachen übersehen

wurde.

5.2 Diskussion und Interpretation der grundlegenden Informationen der Studien

Die in die Analyse einbezogenen Studien erschienen zwischen 2007 und 2012. LoBiondo-

Wood und Haber (2005) empfehlen für evidenzbasierte Übersichtsarbeiten die Berück-

sichtigung von Literatur der letzten drei, vorzugsweise fünf Jahren. Dennoch wurde in der

vorliegenden Literaturreview aktuelle und etwas frühere Literatur einbezogen. Dadurch

konnte ein ausgiebiger Überblick zum Thema gegeben werden. Besonders zu erwähnen

ist, dass in dieser Zeit eine beachtliche Menge von Studien veröffentlicht wurde, die

Selbstmanagement-Programme als Edukationsintervention bei chronisch erkrankten

Menschen beinhalteten. Laut Küver et al. (2008) haben sich die Empfehlungen der didak-

tischen Konzepte von Patientenedukationen in den letzten Jahren verändert. Es geht bei

der Edukation in erster Linie nicht mehr um Wissensvermittlung, sondern der chronisch

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Borer Fabio Seite 46

erkrankte Patient soll in die Lage versetzt werden, die Rolle eines „aktiven Krankheitsma-

nagers“ zu übernehmen und informierte Entscheidungen für sein Leben zu treffen

(Selbstmanagement und Empowerment) (Küver et al., 2008). Daher kann vermutet wer-

den, dass der Schwerpunkt der Edukationsintervention weiterhin auf Selbstmanagement-

Programme gesetzt wird und dass weitere Studien in diese Richtung gemacht werden

müssen. Der Autor vermutet, dass die Berücksichtigung der Autonomie und der Würde

des Menschen eine immer wichtigere Rolle in der Pflege spielt. Zur Erhöhung der Auto-

nomie und Würde können Konzepte wie Selbstmanagement und Empowerment verhel-

fen.

Die Studien wurden in den USA, Frankreich, Nordirland, Schweden, Türkei und Deutsch-

land durchgeführt. Laut Blackstock und Webster (2006) erwiesen sich Patientenedukatio-

nen in vielen Ländern als effektiv bei chronischen Krankheiten. Patientenedukationen ver-

bessern Gesundheitsergebnisse wie die gesundheitsbezogene Lebensqualität signifikant.

Gemäss Küver et al. (2008) werden durch Patientenedukationen Patienten Wissen, Fä-

higkeiten und Fertigkeiten vermittelt, um krankheitsbedingte Einschränkungen zu reduzie-

ren oder besser bewältigbar zu machen und dadurch die Lebensqualität zu steigern. Es

kann eine globale Aussage zur Wirksamkeit von Patientenedukation auf die gesundheits-

bezogene Lebensqualität gemacht werden. Jedoch sind Faktoren zu berücksichtigen, die

die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Patienten beeinflussen können. Es handelt

sich hierbei um Faktoren wie die Selbstwirksamkeit, Adhärenz, Compliance und Aufnah-

mefähigkeit von Patienten (Redman, 2007). Wichtige Aspekte stellen diesbezüglich auch

die Kultur und das Individuum dar, die einen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Die

Lebensqualität ist abhängig von der individuellen Wahrnehmung der eigenen Lebenssi-

tuation im Kontext der jeweiligen Kultur (Schumacher, Klaiberg & Brähler, 2003).

Alle sechs analysierten Studien weisen gemäss dem Klassifikationssystem von Ross-

wurm und Larrabee (1999) den Evidenzgrad 1b auf. Mit Hilfe von Evidenzgraden wird die

wissenschaftliche Aussagefähigkeit klinischer Studien erfasst. Das Klassifikationssystem

von Rosswurm und Larrabee (1999) haben Studien des Grades 1a die höchste Evidenz,

Studien des Grades 4 die geringste (LoBiondo-Wood & Haber, 2005). Aufgrund dessen

entsprechen die Studien einer hohen Evidenz. Trotz allem kann nicht zwingend von einer

hohen Studienqualität ausgegangen werden, da noch andere Kriterien von Bedeutung

sind, die Qualität einer Studie zu beurteilen. Aus diesem Grund wurde zusätzlich die

Glaubwürdigkeit der Studien eingeschätzt.

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Borer Fabio Seite 47

5.3 Diskussion der Hauptergebnisse

Die Ergebnisse von fünf in die Analyse einbezogenen Studien zeigten eine signifikante

Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Auch in früheren Literaturübersich-

ten (Blackstock & Webster, 2006; Monninkhof et al., 2003) und Meta-Analysen (Jing-Yu et

al., 2012; Xian-Liang et al., 2013) wurden positive Effekte von Patientenedukation auf die

gesundheitsbezogene Lebensqualität festgehalten. Es kann also angenommen werden,

dass Patientenedukation als Intervention bei COPD-Patienten eine wirksame Komponen-

te aufweist. Trotz allem sind Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit von Edukationspro-

grammen nicht genau nachvollziehbar. Da es sich bei der Patientenedukation um kom-

plexe Interventionen handelt, bei denen verschiedene Massnahmen wie zum Beispiel zur

Verhaltensänderung, zur Medikamenteneinnahme oder zur Selbstkontrolle gemeinsam

eingesetzt werden, kann es sein, dass diese sich teilweise gegenseitig beeinflussen

(Küver et al., 2008). Dadurch ist es schwierig zu beschreiben, welche Elemente eines

Edukationsprogramms auch tatsächlich wirksam sind. So fordert das UK Medical Rese-

arch, dass Patientenedukationen in einem mehrstufigen Prozess entwickelt und evaluiert

werden müssen und in solchen Studien mit komplexen Interventionen wenn möglich

quantitative als auch qualitative Forschungsansätze integriert werden sollten (Küver et al.,

2008).

In den Studien von Khdour et al. (2009), Efraimsson et al. (2008) sowie Karapolat et al.

(2007) wurde die totale Punktzahl des SGRQ signifikant verbessert. Laut Karpinski (2005)

wird die Gesamtbeeinträchtigung der krankheitsspezifischen Lebensqualität durch die „to-

tale Punktzahl“ ausgedrückt. Daher kann wahrscheinlich vermutet werden, dass die ge-

samte gesundheitsbezogene Lebensqualität der Teilnehmer in diesen Studien gesteigert

werden konnte. Weiter konnte beobachtet werden, dass der Bereich „Symptome“ des

SGRQ in fünf Studien und der Bereich „Aktivität“ in vier Studien verbessert werden konn-

ten. Der Bereich „Symptome“ erfasst die Häufigkeit und Ausprägung klinischer Symptome

der COPD. Die Symptome beziehen sich auf Husten, Auswurf, Atemgeräusche und Dys-

pnoe. Mit dem Bereich „Aktivität“ werden beeinträchtigte Alltagsaktivitäten durch COPD

erhoben (Karpinksi, 2005). Vor allem das Auftreten von Dyspnoe beeinflusst die Lebens-

qualität. Die Durchführung von regelmässig körperlicher Aktivität weist einen direkten Zu-

sammenhang auf das Auftreten und Schweregrad von Dyspnoe auf. Daraus kann eine

Lebensqualitätssteigerung von COPD-Patienten erfolgen (Jelusic, Wittmann, Schuler &

Schultz, 2015). Damit kann schlussgefolgert werden, dass Dyspnoe weniger gehäuft auf-

tritt, wenn sich Patienten mit COPD regelmässig körperlich betätigen. Dies kann schluss-

endlich eine Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zur Folge haben.

Aufgrund des gleichen Messinstruments in den Studien wurde der vorliegenden Arbeit ei-

ne gute Vergleichbarkeit der Ergebnisse ermöglicht. Der SGRQ ist als mehrdimensionales

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Borer Fabio Seite 48

krankheitsspezifisches Erhebungsinstrument zur Messung der gesundheitsbezogenen

Lebensqualität bei erwachsenen Patienten mit chronischen Erkrankungen der Atemwege

entwickelt worden. Unter diesen Erkrankungen gehören Patienten mit Asthma und COPD

(Karpinski, 2005). Davon kann abgeleitet werden, dass sich der SGRQ eignet, die ge-

sundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit COPD zu erfassen.

Zudem wurde in zwei Studien jeweils ein weiteres Instrument verwendet, um die gesund-

heitsbezogene Lebensqualität zu messen. In der Studie von Ninot et al. (2010) handelte

es sich um den Nottingham Health Profile (NHP). Der NHP wird als Instrument zur Patien-

tenselbstbeurteilung der subjektiven Gesundheit gebraucht (Kohlmann, Bulliner & Kirch-

berger-Blumstein, 1997). In der Studie von Fan et al. (2012) wurde der Short Form-12

Gesundheitsfragebogen des Veteranenkrankenhaus (SF-12) verwendet. Beim SF-12

handelt es sich um ein mehrdimensionales Erfassungsinstrument, das die subjektive Ge-

sundheit mitunter die physische und soziale Funktionalität, Vitalität, Emotionen und die

psychische Gesundheit misst (Busija et al., 2011). Diese beiden Erhebungsinstrumente

gehören zu den globalen Instrumenten, die sich ebenfalls eignen, die gesundheitsbezo-

gene Lebensqualität zu messen. Darüber hinaus wird laut Ihle (2011) den höchsten In-

formationsgehalt über die gesundheitsbezogene Lebensqualität durch Kombination von

globalen und krankheitsspezifischen Instrumenten erreicht. Aufgrund dessen kann

schlussgefolgert werden, dass die Fragebögen „NHP“ und „SF-12“ ebenfalls dazu dienen,

die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu messen. Vor allem kann durch den Einbezug

eines krankheitsspezifischen und globalen Messinstruments von einer vollumfänglichen

Erfassung der Lebensqualität ausgegangen werden, was in den Studien von Fan et al.

(2012) und Ninot et al. (2010) der Fall wäre.

Alle verwendeten Messinstrumente zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensquali-

tät gelten als valide und reliabel. Die Validität gibt Auskunft darüber, ob das Messinstru-

ment misst, was es messen soll. Die Reliabilität zeigt auf, inwieweit das Instrument bei

mehrmaligen Messungen zum selben Resultat kommt. Messinstrumente müssen valide

und reliabel sein, damit deren Ergebnisse als gültig aufgefasst werden können (LoBiondo-

Wood & Haber, 2005). Es kann also davon ausgegangen werden, dass mit Hilfe der ver-

wendeten Messinstrumente die erfassten Daten zu angemessenen Studienergebnissen

führten.

Zu allen Messzeitpunkten konnten signifikante Verbesserungen der gesundheitsbezoge-

nen Lebensqualität festgestellt werden. Es zeigte sich in der Studie von Karapolat et al.

(2007) bereits nach acht Wochen ein signifikanter Unterschied zwischen Interventions-

und Kontrollgruppe. In der Studie von Khdour et al. (2009) konnte die gesundheitsbezo-

gene Lebensqualität im Gruppenvergleich nach sechs Monaten signifikant gesteigert wer-

den. In den anderen Studien, aus denen sich eine signifikante Verbesserung der gesund-

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Borer Fabio Seite 49

heitsbezogenen Lebensqualität zeigte, waren nach einem Jahr signifikant. Interessant zu

beobachten ist die frühe signifikante Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebens-

qualität in der Studie von Karapolat et al. (2007). Zudem bleiben die Ergebnisse nach

zwölf Wochen weiterhin signifikant. Für die Autoren der Studie spielte die Motivation zur

Verhaltensänderung eine wichtige Rolle. Die Patienten müssen nach der Intervention mo-

tiviert werden, den Behandlungsplan fortzusetzen. Um eine Beratung individuell anpassen

zu können ist es wichtig, die Änderungsbereitschaft (Motivation) des Patienten zu be-

stimmen. Diesbezüglich wird bei Patientenedukation oft das transtheoretische Modell der

Verhaltensänderung nach Prochaska verwendet. Dieses Modell ist die theoretische

Grundlage für die motivierende Gesprächsführung und beruht darauf, dass eine Verhal-

tensänderung ein langwieriger Prozess ist (Küver et al., 2008). Efraimsson et al. (2008)

setzten das transtheoretische Modell von Prochaska vorwiegend bei der Verhaltensände-

rung der Rauchgewohnheiten ein. Dabei beendeten die Teilnehmer zu Gunsten der Inter-

ventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe das Rauchen statistisch signifikant.

Ebenso in der Studie von Khdour et al. (2009) wurde früh eine signifikante Steigerung der

gesundheitsbezogenen Lebensqualität nachgewiesen und die Ergebnisse blieben auch

nach einem Jahr noch signifikant. Für die Autoren dieser Studie spielte die Adhärenz der

Teilnehmer eine zentrale Rolle. Der Begriff Adhärenz berücksichtigt mehrere Faktoren,

die Einfluss auf die Therapietreue nehmen. Dabei stellt die Zusammenarbeit zwischen Pa-

tient und Arzt/Pflegepersonal bei der Erstellung sowie Erreichung von Therapiezielen eine

wichtige Komponente dar (Brucker, 2014). Wyrsch (2013) geht davon aus, dass die Ei-

genständigkeit, die aktive Rolle des Betroffenen und die Motivation der Selbstverantwor-

tung der Schlüssel zur erfolgreichen Therapie bei an COPD-Erkrankten sind. Daher kann

abgeleitet werden, dass die Motivation zur Verhaltensänderung und Adhärenz wichtige

Elemente einer erfolgreichen Behandlung bei COPD sind. Weiter kann vermutet werden,

dass durch diese beiden Konzepte die Lebensqualität von COPD-Patienten aufrechterhal-

ten werden kann.

Drei der analysierten Studien beschreiben ihre Edukationsinterventionen als Selbstma-

nagementprogramme. Jedoch ist dies nicht bei allen eingeschlossenen Studien der Fall.

Bei den meist genannten Konzepte der Edukationsprogramme in den analysierten Stu-

dien handelte es sich um Krankheitsberatung über COPD (COPD-Überblick), Kontrolle

und Optimierung der Inhalationstechnik, Symptom-Management oder Behandlung anhand

eines Aktionsplan, Atem- und Sekretabhust- und Entspannungstechniken sowie um Er-

nährungsberatung. Nach genauerer Betrachtung spielen diese Konzepte eine wichtige

Rolle in einem Selbstmanagementprogramm.

Laut Steurer-Stey (2010) machen drei Ebenen ein erfolgreiches Selbstmanagementpro-

gramm aus. Zu diesen drei Ebenen gehören Wissensvermittlung, Instruktion und Fähig-

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Borer Fabio Seite 50

keiten und Beratung. Bei der Wissensvermittlung geht es ausschliesslich um einen Über-

blick über die Erkrankung zu bekommen mitunter den Auslösern, Symptome, Behandlung

und Wissen über die Medikamente (Steurer-Stey, 2010). Unter diese Ebene gehört das in

den analysierten Studien häufig genanntes Konzept „Krankheitsberatung“. Bei der Instruk-

tion werden verschiedene Themen thematisiert wie die Anwendung der Thera-

pie/Inhalationstechnik und optimale Atem- und Hustentechniken, Erkennen und Manage-

ment von Symptomen und Management einer akuten Verschlechterung (Exazerbation)

(Steurer-Stey, 2010). Unter Instruktion sind die Konzepte „Kontrolle und Optimierung der

Inhalationstechnik“, „Symptom-Management oder Behandlung anhand eines Aktions-

plans“ und „Atem- und Sekretabhust- und Entspannungstechniken“ anzusiedeln. Bei der

Beratung geht es vorwiegend um die Erfassung der Krankheitskontrolle, Erfassung von

psychosozialen Problemen, Vermeiden von Auslösern und um Wege zur Problemlösung

(Steurer-Stey, 2010). Unter diese Ebene kann die Ernährungsberatung eingeteilt werden,

da manche COPD-Patienten an Übergewicht leiden und mit einer angepassten Ernährung

Auslöser wie Dyspnoe reduziert werden können. Daher kann schlussgefolgert werden,

dass zwar nicht alle analysierten Studien ihre Intervention als Selbstmanagementpro-

gramme deklarieren, nach genauerer Betrachtungsweise aber dennoch allesamt Selbst-

management in ihren Edukationsprogrammen beinhalten.

Unter der Krankheitsberatung sind Informationen zu Erkrankung und Behandlungsmög-

lichkeiten zu verstehen und wird als zentrales Element in Patientenedukationen integriert

(Küver et al., 2008). Fan et al. (2012) und Khdour et al. (2009) setzten die Krankheitsbera-

tung in Bezug auf das Verschaffen eines Überblicks von COPD. Efraimsson et al. (2008),

Wittmann et al. (2007) sowie Karapolat et al (2007) bezogen Anatomie und Physiologie

der Lunge in die Krankheitsberatung mit ein. Welche Form von Krankheitsberatung bes-

sere Effekte nach sich trägt, lässt sich daraus nicht entnehmen, aber durch den Miteinbe-

zug von Informationen über Aufbau und Funktion der Atemwege und Entstehung einer

COPD kann eine anatomisch/physiologische Wissensbasis geschaffen werden, welche

sich positiv auf die Wirksamkeit der Patientenedukation auswirkt.

Ausser Fan et al. (2012) schlossen alle analysierten Studien die Kontrolle und Optimie-

rung der Inhalationstechnik mit ein. Göris, Tasci und Elmali (2013) zeigen in einer Studie

auf, dass der falsche Gebrauch der Inhalationsmedikation, insbesondere die falsche Inha-

lationstechnik, zu einer Verschlechterung der Symptomkontrolle, Erhöhung der Morbidität

und Mortalität und zu einer Verringerung der Lebensqualität führt. Darum braucht es in

Patientenedukationen ein gründliches Assessment und Skill Training, indem die korrekte

Inhalationstechnik aufgezeigt wird. Durch ein durch ein geplantes Inhalationstraining kann

die Anzahl Exazerbationen und Dyspnoe verringert und die Lebensqualität verbessert

werden (Göris et al., 2013). Es kann vermutet werden, dass es durch das Aufzeigen der

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Borer Fabio Seite 51

richtigen Inhalationstechnik zur Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität in

den analysierten Studien kam.

Die Atem-/Sekretabhust-/ und Entspannungstechniken haben zum Ziel, die Atmung zu er-

leichtern. Ausser Wittmann et al. (2007) integrierten alle eingeschlossenen Studien Tech-

niken, die zur Selbstkontrolle und Selbstbehandlung dienen und im Endeffekt die Atmung

verbessern. Vor allem die Atemtherapie wird von den Betroffenen im Umgang mit ihrer

Erkrankung als sehr hilfreich beschrieben. Die Atemtherapie wird zur Senkung der

Atemarbeit, zum gezielten Einsatz der Atemmuskulatur und zur Verbesserung der Sekret-

förderung eingesetzt. Damit verbessert sich der Gasaustausch. Mit Hilfe von Entspan-

nungs- und Atemtechniken kann Dyspnoe gelindert werden und dementsprechend auch

die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Zudem reduzieren atemerleichternde Körper-

positionen z.B. der Kutschersitz ebenfalls die erhöhten Atemwegswiderstände, unterstüt-

zen die Funktion der Atemhilfsmuskulatur und vermindern vor allem in Kombination mit

der Lippenbremse den Atemwegskollaps (Vogelmeier et al., 2007). Demnach kann abge-

leitet werden, dass Atem-/Sekretabhust- und Entspannungstechniken als ein Teil in Pati-

entenedukationen involviert werden sollen und dass diese Techniken zur Steigerung der

gesundheitsbezogenen Lebensqualität in den analysierten Studien verholfen haben könn-

ten.

Fan et al. (2012), Khdour et al. (2009), Efraimsson et al. (2008) sowie Wittmann et al.

(2007) der analysierten Studien bezogen einen Aktionsplan in das Edukationsprogramm

mit ein. Die Teilnehmer der Studien Fan et al. (2012), Khdour et al. (2009) und Efraimsson

et al. (2008) erhielten ein ärztliches Rezept für Kortikosteroide und Antibiotika mit Instruk-

tionen der Selbstbehandlung für 48 Stunden nach den Exazerbationssymptomen. Es wur-

de den Teilnehmern erklärt wie und wann sie die Medikamente einnehmen sollten und

wann sie den Arzt konsultieren sollten. Bei Wittmann et al. (2007) fehlt jedoch eine ge-

nauere Beschreibung des Aktionsplan. Mit Hilfe eines Aktionsplan zur Früherkennung und

einer adäquaten Behandlung von Exazerbationen kann die Wahrscheinlichkeit wegen ei-

ner Exazerbation hospitalisiert werden, verringert werden. Dieser Effekt beruht auf einer

adäquaten Reaktion auf frühe Anzeichen einer Exazerbation (Steurer-Stey, 2010). Dem-

nach kann der Einbezug eines Aktionsplans als Faktor angesehen werden, dass sich die

gesundheitsbezogene Lebensqualität in den analysierten Studien verbesserten.

Zudem wurden in den analysierten Studien (Ausnahme Efraimsson et al., 2008)

Heimübungen, Laufübungen oder ein körperliches Training angefügt. Die Wirksamkeit ei-

ner körperlichen Komponente auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde im vor-

herigen Abschnitt bereits Bezug genommen. Aber meist genügt es nicht, Patienten mit

COPD lediglich eine Empfehlung zu mehr Bewegung und Aktivität auszusprechen, wie es

in der Studie von Efraimsson et al. (2008) der Fall ist. Die hohe Intensität des Trainings

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Borer Fabio Seite 52

bei gleichzeitig fehlender Trainingserfahrung kann zur psychisch-mentalen Überforderung

des Patienten führen. Deshalb ist es wichtig, dem Patienten vor allem seine Motivation

und Selbstwirksamkeit zu wecken. Die Herausforderung besteht darin, die Motivation und

die Selbstwirksamkeit des Patienten durch das Aufzeigen von Chancen und Potenzialen

eines körperlichen Trainings anzustreben, ohne ihn zu überfordern (Catuogno & Brülisau-

er, 2013). Demnach kann angenommen werden, dass mehr getan werden muss, um eine

Kontinuität eines selbstwirksamen körperlichen Trainings von COPD-Patienten zu erzie-

len. Die Wichtigkeit eines regelmässigen Lebensstils anzusprechen, reicht meistens nicht

aus. Bedeutende Faktoren für die Praxis mit Edukationsprogrammen mit Integrierung von

Bewegung und Übungen ist die kontinuierliche Motivation und Selbstwirksamkeit der

COPD-Patienten zu bewerkstelligen, somit ein gesunder und aktiver Lebensstil auf Dauer

ausgeübt werden kann. Die eingeschlossenen Studien von Ninot et al. (2010) und Ka-

rapolat et al. (2007) können durch den Einbezug eines Bewegungs- und Übungspro-

gramm die genannte Aussage bestätigen.

In zwei analysierten Studien führte eine Gesundheitsfachperson (Fan et al., 2012; Ninot et

al., 2010) und in einer Studie eine Pflegefachperson (Efraimsson et al., 2008) das Eduka-

tionsprogramm durch. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, welchen Stel-

lenwert und welche Rolle Patientenedukation in der Pflege haben. Laut Müller-Mundt,

Schaeffer, Pleschberger und Brinkhoff (2000) erscheint die Pflege für die Wahrnehmung

von edukativen Aufgaben, die sich im Kontext der Betreuung von Menschen mit einge-

schränkten Selbstpflegefähigkeiten stellen, prädestiniert. Pflegefachpersonen sind den

Betroffenen oftmals über weite Strecken des Krankheitsverlaufs am nächsten und haben

dadurch oftmals intime Einblicke in die Lebenssituationen und Alltagsgestaltung der Be-

troffenen. Aus diesem Grund verfügen Pflegefachpersonen am ehesten über Informatio-

nen, die für die Entwicklung auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimm-

ter Therapiekonzepte grundlegend sind. Aufgrund dieser Tatsache eignen sich Patiente-

nedukationen als Kernbestandteil in der Pflegepraxis zu integrieren. Aufgrund unzu-

reichender Qualifikation für die Übernahme edukativer Aufgaben besteht jedoch die Ge-

fahr, dass Pflegefachpersonen im Rahmen ihrer Tätigkeit Patienten und Angehörige nicht

implizit beraten und anleiten, sondern die Beratung geschieht eher intuitiv. Die Qualität

der Beratung hängt ab von den individuell erworbenen Kompetenzen, die durch eine aka-

demische Ausbildung nicht ohne Weiteres vorausgesetzt werden kann. Gemäss interna-

tionalen Erfahrungen erfordert eine professionelle Beratung eine grundständige Pflege-

ausbildung auf Bachelor- beziehungsweise Master-Niveau (Müller-Mundt, Schaeffer,

Pleschberger & Brinkhoff, 2000). Daraus kann schlussgefolgert werden, dass edukative

Aufgaben von Pflegefachpersonen übernommen werden können, aber eine hohe Qualität

der Beratung muss jedoch vorausgesetzt sein.

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Borer Fabio Seite 53

Des Weiteren bevorzugten vier der eingeschlossenen Studien ein multiprofessionelles

Team mit mindestens zwei Fachdisziplinen, welche die Intervention durchführen. Efraims-

son et al. (2008) integrierten Pflegefachpersonen, Ernährungsberater, Sozialarbeiter,

Physio- und Ergotherapeuten. Gemäss Steurer-Stey (2010) ist ein multiprofessionelles

Team, das vorwiegend aus Ärzten, Pflegefachpersonen, Physiotherapeuten und anderen

nicht ärztlichen Fachpersonen besteht, mit klarer Rollenverteilung von zentraler Bedeu-

tung bei der effektiven Versorgung von chronisch erkrankten Personen. Für Efraimsson et

al. (2008) ist die Integrierung eines multiprofessionellen Teams ein Grund für Verbesse-

rung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Teilnehmer in dieser Studie. Es liegt

demnach auf der Hand, dass die qualitativ hochwertige Betreuung chronisch kranker Per-

sonen ohne den Einbezug eines kompetenten multiprofessionellen Teams mit klarer Rol-

lenverteilung nicht befriedigt werden kann und daher auf jeden Fall nicht fehlen darf.

In den analysierten Studien wurden Einzel- als auch Gruppensitzungen durchgeführt und

beide können als wirksam angesehen werden. In Bezug auf die Wirksamkeit von Einzel-

und Gruppensitzungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität zeigt sich ein kleiner

Vorteil seitens der Einzelsitzungen, weil sich die Totalpunktzahl des SGRQ vermehrt bei

den Einzelsitzungen verbesserte. Trotz allem stellt sich nicht heraus, welche Sitzungsart

sich als wirksamer erweist, weil nicht spezifisch darauf eingegangen wird. Laut Steurer-

Stey (2010) haben beide Sitzungsarten Vor- und Nachteile. Die Gruppensitzungen eignen

sich gut, um das Erlernen von Fähigkeiten zu vermitteln. Zusätzlich ist die gegenseitige

Motivation und „ein Vorbild haben“ häufig von Vorteil. Da aber jeder Patient ein unter-

schiedliches Ausmass und einen anderen Schwerpunkt in der Beratung benötigt, vor al-

lem was Fertigkeiten und Selbstwirksamkeit anbelangt, wird von einer individuellen Bera-

tung mehr profitieren können.

Die Edukationsprogramme wurden in vier Studien in ambulanten Kliniken und in zwei

Studien in stationären Kliniken durchgeführt. Um den grössten Therapieeffekt zu erzielen,

werden die Edukationsprogramme in pulmonalen Rehabilitationen bei schwerer COPD-

Erkrankung (FEV1 <30% des Sollwerts) initial während drei bis vier Wochen stationär in

spezialisierten Kliniken durchgeführt. Bei leichteren Erkrankungsformen können Edukati-

onsprogramme direkt ambulant während mindestens sechs bis acht Wochen erfolgen

(Brändli, 2001). Da es sich in den analysierten Studien vorwiegend um COPD-Patienten

im mittelschweren Stadium (50% ≤ FEV1 < 80%) handelt, kann schlussgefolgert werden,

dass Fan et al. (2012), Ninot et al. (2010), Khdour et al. (2009) und Karapolat et al. (2007)

ein geeignetes Setting wählten, um einen bestmöglichen Therapieeffekt bei dieser Popu-

lation zu erlangen. Anzufügen ist, dass Wittmann et al. (2007), die die Intervention in einer

stationären Fachklinik durchführten, zum Ergebnis kamen, dass das gleiche strukturierte

Edukationsprogramm in einem ambulanten Setting noch bessere Resultate in Bezug auf

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Borer Fabio Seite 54

die gesundheitsbezogene Lebensqualität erzielt hätte. Der Autor der vorliegenden Arbeit

vermutet, dass ein Grund die vorübergehende Inanspruchnahme der Behandlungseinrich-

tung sein könnte. Dadurch können die Teilnehmer nach dem Edukationsprogramm wieder

nach Hause. Dies kann ein Faktor zur Lebensqualitätssteigerung sein.

Fünf der analysierten Studien wurden vorgängig von der Ethikkommission genehmigt.

Durch Ethikkommissionen wird sichergestellt, dass ethische Richtlinien zum Schutz der

Untersuchungsteilnehmer eingehalten werden (LoBiondo-Wood & Haber, 2005). Damit

soll erreicht werden, dass die Risiken den Teilnehmern aufgezeigt werden, dass die Aus-

wahl der Teilnehmer unparteiisch stattfindet und dass eine Einwilligungserklärung einge-

holt wird. In allen Studien unterschrieben die untersuchten Teilnehmer eine Einwilligungs-

erklärung. Die Einwilligungserklärung basiert auf einem ethischen Prinzip, welches die

freiwillige Teilnahme an einem Forschungsprojekt garantiert (LoBiondo-Wood & Haber,

2005). In einer Studie wurde die Genehmigung durch eine Ethikkommission nicht be-

schrieben (Karapolat et al., 2007), jedoch unterschrieben alle analysierten Teilnehmer ei-

ne Einwilligungserklärung. Zusätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die ethi-

schen Prinzipien in der Studie von Karapolat et al. (2007) ebenfalls gewährleistet wurden,

da für die Veröffentlichung von Studien die ethischen Richtlinien eingehalten werden

müssen (LoBiondo-Wood & Haber, 2005). Aus diesem Grund kann schlussgefolgert wer-

den, dass in allen Studien die ethischen Aspekte berücksichtigt worden sind.

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5.4 Diskussion der Qualität der Studien

In keiner Studie wurde eine Zufallsstichprobe durchgeführt. Eine Zufallsstichprobe be-

schreibt die Bildung einer Stichprobe aus der Gesamtheit durch ein spezielles Auswahl-

verfahren. Jedes Element oder Person hat die gleiche Auswahlwahrscheinlichkeit in die

Stichprobe ausgewählt zu werden. Dieses Verfahren erweist sich jedoch als zeitaufwän-

dig und wenig effizient. Ein anderes Verfahren, um eine gewünschte Population zu erlan-

gen, ist die Formulierung von Ein- und Ausschlusskriterien. Dadurch können Forscher

über eine Population verallgemeinernde Aussagen machen (LoBiondo-Wood & Haber,

2005). Aufgrund der Formulierung von adäquaten Ein- und Ausschlusskriterien in allen

analysierten Studien kann von einer repräsentativen Stichprobe ausgegangen werden.

In zwei Studien erfolgte die Einteilung der Teilnehmer in die Untersuchungsgruppe mit Hil-

fe von blickdichten, versiegelten Briefumschlägen verdeckt (Fan et al., 2012; Karapolat et

al., 2007). Verdeckte Zuteilung heisst, für keine der an der Untersuchung beteiligten Per-

sonen ist die Gruppenverteilung vorhersehbar und manipulierbar. Selektionsbias können

somit vermindert werden (Behrens & Langer, 2010). Da in den anderen Studien die Zutei-

lung der Teilnehmer in die Gruppen nicht näher beschrieben wurde, kann das Auftreten

von Selektionsbias nicht ausgeschlossen werden und die Studienergebnisse konnten

möglicherweise verfälscht werden.

Die Randomisierung erfolgte in den Studien von Fan et al. (2012) und Ninot et al. (2010)

mittels Blockrandomisierung. In der Studie von Khdour et al. (2009) wurde ein Minimie-

rungsverfahren verwendet, in der Studie von Efraimsson et al. (2008) Matching und Ka-

rapolat et al. (2007) gebrauchten eine einfache Randomisierung. In der Studie von Witt-

mann et al. (2007) wurde die Randomisierung durch eine externe Institution gemacht, die

nicht weiter beschrieben wurde. Die Randomisierung in dieser Studie wurde jedoch als

nicht adäquat betrachtet. Randomisierung bedeutet, dass jeder Teilnehmer dieselbe

Chance besitzt, in die Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt zu werden, sodass

Verfälschungen ausgeschlossen werden können und die Stichprobe als repräsentativ an-

gesehen werden kann (LoBiondo-Wood & Haber, 2005). Da die Randomisierung nur in

einer Studie nicht adäquat war, ist das Risiko eines Selektionsbias gering.

Nur in einer Studie wurde eine Verblindung von Untersucher, Probanden oder Therapeu-

ten konkret beschrieben (Fan et al., 2012). Hierbei waren zwei Untersucher verblindet. Bei

den restlichen Studien waren entweder keine Verblindung möglich (Ninot et al., 2010)

oder es wurde keine Verblindung angegeben. Mit Hilfe der Verblindung können Perfor-

mance-Bias bei Interventionsstudien vermindert werden. Je weniger Personen um die

Einteilung erfahren, desto geringer ist die Möglichkeit einer Verfälschung der Studienre-

sultate. Wenn die Einschätzung des Therapieerfolges durch die behandelnde Person vor-

genommen wird, kann es zudem zu einem Beobachter-Bias kommen. Dem Beobachter-

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Borer Fabio Seite 56

Bias kann durch sachgerechte Verblindung der Datenauswerter entgegengewirkt werden.

Da nur in einer Studie eine Verblindung beschrieben wurde, bei der zwei Untersucher

verblindet waren, kann das Auftreten des Performance-Bias sowie des Beobachter-Bias

nicht ausgeschlossen werden.

Bei allen analysierten Studien wurde ein Follow-up von über 80% erreicht und alle Aus-

fallquoten wurden jeweils begründet. Das Follow-up ist wesentlich, da die Glaubwürdigkeit

von Interventionsstudien auch von einer hohen Follow-up-Rate abhängt und sich ein tie-

fes Follow-up negativ auf die Studienresultate auswirken können. Eine Studie mit einem

Follow-up von über 80% zeigt eine gute Studienqualität auf (Behrens & Langer, 2010).

Davon kann abgeleitet werden, dass alle Studien einer höheren Studienqualität angehö-

ren.

Ausser in der Studie von Ninot et al. (2010) wurde in den eingeschlossenen Studien zu

Studienbeginn kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf klini-

sche und demographische Daten festgestellt. In der Studie von Ninot et al. (2010) wiesen

die Teilnehmer der Kontrollgruppe eine signifikant höhere Lungenkapazität auf. Eine hete-

rogene Stichprobe kann die Studienresultate negativ beeinflussen (Behrens & Langer,

2010). Laut LoBiondo-Wood und Haber (2005) vermindert eine homogene Stichprobe die

aufgrund der Stichprobenauswahl möglichen Verzerrungen der Studienergebnisse. Da

nur in einer Studie signifikante Unterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen fest-

gestellt wurden, kann konkludiert werden, dass der Unterschied in Bezug auf klinische

und demographische Daten nur in der Studie von Ninot et al. (2010) die Studienergebnis-

se beeinflusst haben. In den analysierten Studien wurden vorwiegend Erwachsene über

40 Jahren untersucht. COPD ist eine Krankheit der zweiten Lebenshälfte und zeigt eine

eindeutige altersabhängige Zunahme (Leuppi, 2011). Daher kann angenommen werden,

dass die Ergebnisse auf eine Population zu übertragen sind, die älter als 40 Jahre alt ist.

Obwohl in der Studie von Fan et al. (2012) mehr männliche Teilnehmer untersucht wur-

den, konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich den klinischen und demographi-

schen Daten festgestellt werden. Dadurch können die Ergebnisse auf beide Geschlechter

übertragen werden.

In allen Studien wurden alle Teilnehmer, bis auf die Intervention, identisch behandelt, mit

Ausnahme der Teilnehmer der Studie von Fan et al. (2012) und Efraimsson et al. (2008).

In einer Studie griffen 18 Teilnehmer (8 in IG, 10 in KG) auf andere Hilfsmittel zurück, da

sie eine andere Krankheit entwickelten. Diese 18 Teilnehmer wurden dennoch in die Ana-

lyse miteinbezogen (Fan et al., 2012). In Efraimsson et al. (2008) nahmen diverse Teil-

nehmer der Interventionsgruppe zusätzliche Besuche bei Ärzten, Sozialarbeitern und Er-

nährungsberatern in Anspruch. Systematische Unterschiede in den Untersuchungsbedin-

gungen ausserhalb der eigentlichen Intervention können das Risiko eines Performance-

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Borer Fabio Seite 57

Bias erhöhen. Dem kann durch eine sachgerechte Verblindung entgegengearbeitet wer-

den (Behrens & Langer, 2010). Da in den beiden Studien keine Verblindung durchgeführt

wurde, kann davon ausgegangen werden, dass ein Risiko eines Performance-Bias be-

steht und andere Interventionen die Studienresultate möglicherweise verfälscht haben.

Alle Teilnehmer der analysierten Studien wurden in der zu Beginn zugeteilten Gruppe be-

wertet.

Auch wenn kein Teilnehmer in eine andere Behandlungsgruppe wechselte, wurden Inten-

tion-to-Treat Analysen in den analysierten Studien durchgeführt. Ein Wechsel eines Stu-

dienteilnehmers in eine andere Untersuchungsgruppe kann die Randomisierung auflösen

und so den Effekt einer Intervention verfälschen. Wenn zudem systematische Unterschie-

de bezüglich der Studienabbrecher und –wechsler vorliegen, gilt das Risiko eines Attri-

tions-Bias. Es wechselte kein Teilnehmer die Untersuchungsgruppe, also kann davon

ausgegangen werden, dass die Gefahr eines Attritions-Bias minimiert wurde und die

Stichproben repräsentativ sind.

Die Grösse der Stichprobe variierte in den analysierten Studien zwischen 45 bis 426 Teil-

nehmer. Die Stichprobengrösse wird durch keine bestimmten Richtlinien festgelegt. Laut

LoBiondo-Wood & Haber (2005) gilt die Faustregel, dass die Stichprobe so gross als

möglich sein sollte. Je grösser sie ist, eine desto grössere Wahrscheinlichkeit besteht,

dass die Stichprobengrösse repräsentativ für die Population ist. Andererseits ist gemäss

Behrens und Langer (2010) die Grösse der Stichprobe ausreichend gewählt, wenn die

Ergebnisse signifikant sind. Bei fünf der analysierten Studien konnten signifikante Ergeb-

nisse festgestellt werden. Somit kann vorausgesetzt werden, dass die Stichprobengrös-

sen ausreichend gewählt wurden und die Ergebnisse repräsentativ für die Population

sind. Um zu berechnen, ob die Stichprobe gross genug ist, wurde in drei analysierten

Studien eine Poweranalyse durchgeführt. Jedoch wurde keine erfüllt. Die Grössen der

Stichproben müssen in Interventionsstudien ausreichend gewählt werden, damit der Ef-

fekt einer Pflegeintervention auf die Intervention zurückzuführen ist. Wenn eine Power-

analyse von 80% nicht erfüllt wurde, ist die Studie nur bei einer Effektgrösse von >80% in

der Lage, einen Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen zu bestätigen (Behrens

& Langer, 2010). Da in allen Studien keine Effektgrösse von über 80% erreicht wurde,

geht der Autor der vorliegenden Arbeit davon aus, dass sich die festgestellten Effekte nur

mit Vorsicht auf die Edukationsprogramme zurückzuführen sind. In den drei Studien, in

denen keine Poweranalyse angegeben wurde, ist es fraglich, ob die Effekte auf die gege-

bene Intervention zurückzuführen ist.

Die Resultate von allen Studien sind mit früheren Studienergebnissen vergleichbar. Die

Ausnahme ist die Studie von Fan et al. (2012). In dieser Studie bestätigten sich die Er-

gebnisse anderer Studienergebnisse nicht, da in der vorliegenden Studie die Mortalitäts-

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Borer Fabio Seite 58

rate in der Interventionsgruppe höher war als in der Kontrollgruppe. Laut Behrens und

Langer (2010) lässt sich die Glaubwürdigkeit durch übereinstimmende Ergebnisse frühe-

rer Studien untermauern. Es kann schlussgefolgert werden, dass die Glaubwürdigkeit in

fünf Studien erhöht ist, da in diesen Studien auf ähnliche Resultate hingewiesen wird.

Da eine Studie acht, drei Studien sieben und zwei Studien sechs von zehn möglichen Gü-

tekriterien erfüllen, entsprechen die analysierten Studien einer mittleren bis hohen Stu-

dienqualität.

5.5 Kritische Würdigung

Mit Hilfe der sechs analysierten Studien konnte die ursprüngliche Forschungsfrage be-

antwortet werden. Die Ergebnisse der Wirksamkeit von Patientenedukation auf die ge-

sundheitsbezogene Lebensqualität bei COPD-Patienten konnte anhand einer systemati-

schen Literaturübersicht dargestellt werden. Die Ziele der systematischen Literaturüber-

sicht und der aktuelle Forschungsstand wurden detailliert beschrieben. Dadurch konnte

die Wichtigkeit des Themas aufgezeigt werden. Die Schlüsselkonzepte „COPD“, „gesund-

heitsbezogene Lebensqualität“ und „Patientenedukation“ wurden im theoretischen Rah-

men umfassend beschrieben.

Die Literaturrecherche wurde systematisch in drei pflegerelevanten Datenbanken wäh-

rend Mai bis Oktober 2014 durchgeführt.

In den Datenbanken wurde mit Hilfe von verschiedenen Begriffen gesucht, welche an-

schliessend mit den Operatoren „OR“ und „AND“ sinnvoll miteinander verbunden wurden.

Die Suchstrategie wurde transparent und nachvollziehbar dokumentiert. Die Studien wur-

den mittels definierten Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählt und analysiert. Die Er-

gebnisse dieser systematischen Literaturreview hätten zu noch besseren Ergebnissen der

gesundheitsbezogenen Lebensqualität geführt, wenn die Einschlusskriterien sinnvoller

gewählt wurden, denn die Studie von Fan et al. (2012) zeigte aufgrund der hohen Mortali-

tätsrate in der Interventionsgruppe hochgradige schlechte Ergebnisse und ohne P-Werte

der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Da in der vorliegenden Arbeit Studien der letz-

ten sieben Jahren (2007-2014) integriert wurden, kann aufgezeigt werden, dass ältere Li-

teratur nicht analysiert wurde, welche ebenfalls für die Fragestellung relevant gewesen

wäre.

Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde in den eingeschlossenen Studien mit

demselben Messinstrument (SGRQ) erfasst. Dies gibt den Ergebnissen bezüglich der ge-

sundheitsbezogenen Lebensqualität der vorliegenden Arbeit eine gute Vergleichbarkeit.

Trotz allem ist die Wirksamkeit der integrierten Edukationsprogramme schwierig nachzu-

vollziehen, da nicht genau schlussgefolgert werden kann, welche Inhalte der Edukations-

programm sich als wirksam erweisen.

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Borer Fabio Seite 59

Aufgrund der Publizierung der untersuchten Studien in englischer oder deutscher Spra-

che, kann es sein, dass relevante Literatur, welche in einer anderen Sprache veröffentlicht

wurde, übersehen wurde.

Die Nachvollziehbarkeit und Vertrauenswürdigkeit der systematischen Literatursuche, der

Studienzusammenfassung und Qualitätsbeurteilung der Studien hätten durch eine zweite

unabhängige Person erhöht werden können.

Die Muttersprache des Autors ist Deutsch. Aufgrund dessen hat er für die Übersetzung

der englischen Studien auf Übersetzungsprogramme und Personen mit guten Englisch-

kenntnissen zurückgegriffen. Sprachbias und fehlerhafte Interpretationen sind aufgrund

der Spracheinschränkungen in Betracht zu ziehen.

Die für die Analyse ausgewählten Studien wurden heruntergeladen oder bestellt, mehr-

fach kritisch gelesen und in einer Tabelle zusammengefasst Die Ergebnisse wurden de-

tailliert beschrieben und anschliessend umfänglich diskutiert. Aufgrund der Komplexität

der Patientenedukation erwies sich die Vergleichbarkeit der Ergebnisse in der vorliegen-

den systematischen Literaturreview als schwierig. Mit Hilfe des modifizierten Beurtei-

lungsbogens „Beurteilung einer Interventionsstudie“ von Behrens und Langer (2010) wur-

de die Qualität der analysierten Studien eingeschätzt. Der angepasste Bogen beinhaltete

abgeänderte Kriterien und Antwortmöglichkeiten, die eine angemessene Beurteilung der

Studienqualität bewerkstelligten. Da der Bogen angepasst wurde, aufgrund dessen keine

Validität und Reliabilität angegeben werden kann und subjektiv durchgeführt wurde, kön-

nen Fehler nicht ausgeschlossen werden.

Der Evidenzgrad der analyiserten Studien wurde nach dem Klassifikationssystem von

Rosswurm und Larrabee (1999) eingeschätzt. Alle sechs Studien weisen das Design ei-

ner randomisierten, kontrollierten Studien auf. Dadurch konnte die Einschätzung problem-

los erfolgen.

Durch die Beurteilung der Qualität, Glaubwürdigkeit und Evidenzgrades konnte die Ver-

trauenswürdigkeit der systematischen Literaturübersicht gesteigert werden. Die Vertrau-

enswürdigkeit der vorliegenden systematischen Literaturübersicht konnte durch die sy-

stematische Literaturrecherche und durch die Integrierung von fortlaufenden Feedbacks

von Mitstudierenden und der Begleitperson erhöht werden.

Der Autor verfügt nur über Grundkenntnisse im Bereich der Statistik. Aufgrund dessen

können oberflächliche Ausführungen bezüglich der statistischen Werte nicht ganz ausge-

schlossen werden.

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Borer Fabio Seite 60

6 Schlussfolgerungen/Empfehlungen

Mit Hilfe dieser systematischen Literaturübersicht konnte dargelegt werden, dass Patien-

tenedukationen in Bezug auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit

COPD eine sehr wirksame Komponente aufweisen. Jedoch ist es schwierig zu beschrei-

ben, welche Bestandteile Edukationsprogramme bei Patienten mit COPD beinhalten sol-

len und sich positiv auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität auswirken. Aufgrund

fehlender Instrumente zur Messung von Patientenedukationen lässt sich keine konkreten

Aussagen machen, welche Elemente der Edukationsprogramme sich als wirksam bezüg-

lich Lebensqualitätssteigerung erweisen. Daher ist für die Pflegeforschung von Bedeu-

tung, weitere Studien mit Patientenedukationen durchzuführen und ein Augenmerk auf die

Messung von Patientenedukation zu setzen, sodass eindeutige Aussagen gemacht wer-

den können. Des Weiteren ist für die Pflegeforschung ein wesentlicher Teil, wenn möglich

quantitative und qualitative Forschungsansätze in Studien mit komplexen Interventionen

wie die Patientenedukation zu integrieren, um noch deutlichere Resultate zur gesund-

heitsbezogenen Lebensqualität von COPD-Patienten zu erhalten.

Aufgrund der Unheilbarkeit von COPD ist es für die Pflegepraxis wichtig, den Fokus bei

diesen Patienten auf die Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu le-

gen. Dazu braucht es ein Instrument, das valide und reliable ist, die gesundheitsbezogene

Lebensqualität bei COPD zu messen. Der St. George’s Respiratory Questionnaire

(SGRQ) ist ein mehrdimensionales krankheitsspezifisches Erhebungsinstrument und ist

zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei erwachsenen Patienten mit

chronischen Erkrankungen der Atemwege entwickelt worden. Aufgrund steigender Nach-

frage nach Qualität in der Pflege wird den Patientenedukationen ein immer grösserer Stel-

lenwert beigemessen. Für die Übernahme edukativer Aufgaben braucht es evidenzbasier-

tes Fachwissen und gezielte pädagogische Fähigkeiten von Pflegefachpersonen, die

durch eine akademische Ausbildung erworben werden können.

In der Ausbildung sollen Pflegefachpersonen über die Notwendigkeit von Patienteneduka-

tion bei chronisch kranken Patienten unterrichtet werden, wie die Lebensqualität trotz un-

heilbarer Erkrankung verbessert werden kann. Dabei geht es sich wiederum eine hohe

fachliche Kompetenz in Patienten- und Angehörigenedukation anzueignen. In akademi-

schen Ausbildungen auf Bachelor- oder Master-Niveau sollten vermehrt Patienteneduka-

tionen in Ausbildungsplänen integriert werden.

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Anhang

8 Anhang

Anhang A: Ergebnisse der Suchstrategie

Anhang B: Einschlussliteratur anhand der Einschlusskriterien

Anhang C: Zusammenfassung der analysierten Studien

Anhang D: Einteilung des Evidenzgrades nach Rosswurm & Larrabee (1999)

Anhang E: Beurteilung der Qualität der analysierten Studien

Anhang F: Erklärung

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Anhang A

Anhang A: Ergebnisse der Suchstrategie

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Borer Fabio Anhang B

Anhang B: Einschlussliteratur anhand der Einschlusskriterien

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Anhang C: Zusammenfassung der Studien

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in d

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G.

Ma

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konn

te d

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g d

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täts

rate

nic

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ren,

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an g

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penz

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Pla

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ien

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bess

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gen

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nkra

nken

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nic

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sche

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ien

mit

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ltens

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ntio

nen

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Be

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ezo

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we

rde

n.

Sc

hlu

ss

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eru

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D

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ma

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rer

CO

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en

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sgru

ppe

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en

zgra

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Ro

ssw

urm

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Page 80: Wirksamkeit von Patientenedukation auf die ... - doc.rero.chdoc.rero.ch/record/257547/files/TB_Fabio_Borer.pdf · E-Mail: borerfabio@hotmail.ch Kurs: Bachelor 12 Name und Titel der

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tem

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ge

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ilita

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nne

n w

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ehm

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ah

me

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Lu

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ifika

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ich

„Sym

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tom

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reic

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ität“

be

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GR

Q in

b

eid

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rupp

en,

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och

kein

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Page 81: Wirksamkeit von Patientenedukation auf die ... - doc.rero.chdoc.rero.ch/record/257547/files/TB_Fabio_Borer.pdf · E-Mail: borerfabio@hotmail.ch Kurs: Bachelor 12 Name und Titel der

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un

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ifika

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ivitä

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sse

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nifi

kant

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rbe

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itzu

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G

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nifik

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ge

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iko

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un

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n L

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ns-

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sse

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rie is

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ung

a

uf k

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che

Pa

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bnis

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mit

chro

n.

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en.

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insc

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gen

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Inte

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ntio

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ind

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lan

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N in

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täus

cht.

Mög

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er-

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teru

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isse

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ctio

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ias

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kle

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Stic

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läge

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w-u

p n

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en

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pla

nen

, da-

mit

ma

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sser

e/g

ena

uere

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ebn

isse

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ält.

-W

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re F

orsc

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gen

mit

grös

sere

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CT

’s

Sc

hlu

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folg

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S

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-g

ram

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stm

an

age

me

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tigt

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Pa

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mo

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eben

sstil

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nd

ern

. Pfle

ges

pez

ialis

eru

ngen

in C

OP

D

un

d P

atie

nten

eduk

atio

n w

ird

be

nötig

t, u

m

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die

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efr

ied

ige

n.

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La

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be

e)

1b

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abio

A

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n, S

poh

n, S

chul

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Pfe

ifer

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-Sc

hu

lun

g im

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ren

Re

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squ

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nd

Mo

rbid

ität

. Pne

umol

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), 6

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n,

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l / F

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Hyp

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ese,

Set

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run

g,

ver-

dec

kte

Zu

teilu

ng

, Eth

ik

Inte

rve

nti

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ns

am

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, D

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na

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lys

e

Erg

eb

nis

se

Dis

ku

ssio

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lus

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ge

n, E

vi-

de

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De

sig

n

Pro

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ktiv

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S

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s e

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Pa

tien

ten-

schu

lung

au

f die

ge

sun

dhei

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ezog

ene

L

ebe

nsqu

alitä

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gen

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3.

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ika

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ie.,

B

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ung

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linis

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n a

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Page 84: Wirksamkeit von Patientenedukation auf die ... - doc.rero.chdoc.rero.ch/record/257547/files/TB_Fabio_Borer.pdf · E-Mail: borerfabio@hotmail.ch Kurs: Bachelor 12 Name und Titel der

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D p

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–225

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Th

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phyi

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Anhang D

Anhang D: Einteilung des Evidenzgrades nach Rosswurm & Larrabee (1999)

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Anhang D

Einteilung des Evidenzgrades nach Rosswurm und Larrabee (1999) Studiendesign Grad der Evidenz

Metaanalyse randomisierter Versuche I. a.

Ein randomisierter kontrollierter Versuch I. b.

Eine gut konzipierte kontrollierte Studie ohne Randomisierung II. a.

Ein weiterer Typ einer gut konzipierten quasi-experimentellen

Studie

II. b.

Vergleichende, Korrelationsstudie und andere deskriptive Studien III.

Evidenz aus Berichten von Expertenkomitees und Expertenmei-

nungen

VI.

(zit. in LoBiondo-Wood & Haber, 2005, S. 674)

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Anhang E

Anhang E: Beurteilung der Qualität der analysierten Studien

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), 6

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

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Anhang F: Erklärung

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Systematische Literaturreview Wirksamkeit von Edukation auf Lebensqualität bei COPD

Borer Fabio Anhang F

Erklärung

Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne andere als die

angegebene fremde Hilfe verfasst habe. Es wurden ausschliesslich Quellen und Hilfsmit-

tel verwendet, auf die in der Arbeit verwiesen werden. Zitate, Abbildungen und Grafiken,

die wörtlich oder sinngemäss aus Quellen entnommen wurden, habe ich als solche ge-

kennzeichnet.

Weiterhin erkläre ich, dass weder ich noch Dritte die vorliegende Arbeit an anderen Hoch-

schulen eingereicht haben.

Ort, Datum Unterschrift