Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike...

60
Wirtschaft IN BREMEN 8/2014 Interview BDA-Präsident Ingo Kramer Föderalismusreform Was wird aus den Altschulden? Hopfenfänger Handgemachte Biere für Bremen City-Center Jury-Votum für Sonae Sierra Werder Bremen Markenbotschafter in China Wagen & Winnen Papierene Geschichten Junge Flüchtlinge MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Fachkräftepotenzial

Transcript of Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike...

Page 1: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

WirtschaftIN BREMEN

8/2014

Interview BDA-Präsident Ingo Kramer

FöderalismusreformWas wird aus den Altschulden?

HopfenfängerHandgemachte Biere für Bremen

City-CenterJury-Votum für Sonae Sierra

Werder BremenMarkenbotschafter in China

Wagen & WinnenPapierene Geschichten

Junge Flüchtlinge

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Fachkräftepotenzial

Titel_AUG_2014.qxp_Layout 1 28.07.14 09:49 Seite 2

Page 2: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

K O M P E T E N Z M A N U F A K T U R

P R O Z E S S E I T M E T H O D E N

• Business • Read On • Revue de la Presse • Revista de la Prensa • Leggere l’Italia • Presse und Sprache

1 0 14:09

Titel_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:48 Seite 3

Page 3: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Bildung integriert. Sie ist die sicherste Inves -tition in Talente, die wir in unseren Unterneh-men so dringend brauchen. Jeder junge Mensch– gleich welcher Herkunft – muss die Chance erhalten, seine persönlichen Stärken entwickeln

zu können. Bildung ist nicht nur für den individuellenLebenserfolg wichtig, sondern gesamtwirtschaftlich not-wendig. Sie ist auch die beste Investition gegen Armut!

Wer aus anderen Ländern und Kulturen zu uns kommt, bringt oft große Potenziale mit. In den meisten Fällen haben wir es mit hoch motivierten jungen Men-schen zu tun, die oft schon prägende Erfahrungen ge-macht haben, in jedem Fall aber über den deutschen

Tellerrand blicken können. Wir müssen sie darin unter stützen, selbstständige,lösungsorientierte und aktive Persönlichkeiten werden zu können, die etwaserreichen wollen und daran Spaß haben. Das ist ein doppelter Pakt für dieZukunft – für die Zukunft der jungen Leute wie auch für die Zukunft unseresWirtschaftsstandortes. Bildung ist damit ein Schlüsselthema voraus -schauender Wirtschaftspolitik.

Ausgerechnet in Bremen – einem Bundesland, das über Jahr- zehnte hinweg vor allem Bildungsgleichheit im Blick hatte – hängt der Bildungserfolg aber so stark wie nirgendwo sonst von der sozialen Herkunftab. Das kann so nicht bleiben! Das Ziel muss sein, in Qualität und Kontinui-tät an den Schulen zu investieren. Die Handelskammer macht sich deshalbfür ein verbindliches Qualitätsmanagement an allen Schulen stark sowie für die Weiterführung des Schulkonsenses. Gemeinsam mit Unternehmenengagiert sie sich für einen besseren Übergang ins Berufsleben und vergibtseit Jahren gemeinsam mit der Senatorin für Bildung und Wissenschaft dasBremer Qualitätssiegel „Schule mit vorbildlicher Berufsorientierung”.

Investieren wir also in Bildung! Fördern wir unsere Talente so frühwie möglich – in der Kita, in der Schule, in der Ausbildung. Bildung muss alle erreichen – unabhängig von sozialer und geografischer Herkunft. Wir sehenMenschen und ihre Fähigkeiten. Wir sehen Talente!

Christoph Weiss (Präses)

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 3

KAMMERSTANDPUNKT

Bildung integriert

STANDPUNKT_3_ AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:30 Seite 1

Page 4: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

RUBRIKEN

KammerstandpunktPräses Christoph Weiss: Bildung integriert

Bremen kompaktLand & Leute, Kurz & BündigStadt & Campus

InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen

BörsenExistenzgründungenKooperationenRecycling

Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

4 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

8/2014

Interview BDA-Präsident Ingo Kramer

FöderalismusreformWas wird aus den Altschulden?

HopfenfängerHandgemachte Biere für Bremen

City-CenterJury-Votum für Sonae Sierra

Werder BremenMarkenbotschafter in China

Wagen & WinnenPapierene Geschichten

Junge Flüchtlinge

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Fachkräftepotenzial

Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält das neue Veranstaltungsverzeichnis der Handelskammer Bremen. » Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEFachkräftepotenzial – Junge Flüchtlinge: hoch motiviertund sehr zielstrebig In Bremen leben viele junge Flücht -linge, die einen Beruf erlernen wollen. Für Unternehmenbieten sich damit große Potenziale gerade angesichts desFachkräftebedarfs. Die Gesetze sind liberalisiert worden.

WiBSPEZIALIngo Kramer » Ich will auf meine Art authentisch bleiben

KAMMERREPORTHandelskammer Aus dem Plenum vom 21. Juli Mittelstandstreff Die neuen Themen und Termine

STANDORTBREMENFöderalismusreform Was wird aus den Altschulden? Hopfenfänger Handgemachte Biere für BremenCity-Center Jury-Votum für Sonae SierraÜberseestadt Spatenstich für MarcuskajeBremer Kultur Glocke, Picasso-Ausstellung

METROPOLREGIONRegionale Projekte Potenziale durch VernetzungKlimahaus Mehr als drei Millionen BesucherBremerhaven SWW., Areva/Gamesa, Sparkassenfusion,Columbusbahnhof, Fischereiforschung

3

69

2020

525253

44505052

10

16

1821

2224262829

313233

»

»»»

»

FachkräftepotenzialSeite 10 Junge Flüchtlinge Foto Jörg Sarbach

16 BDA-Präsident Ingo Kramer im Gespräch » Ich will auf meine Art authentisch bleiben sagt der Bremerhavener Unternehmer Ingo Kramer, einer der Väter derKammer fusion im Lande Bremen. Er ist seit dem 18. November 2013 Präsident der Bundesvereinigungder Arbeitgeberverbände. Im Interview mit den WiB- Chefredakteuren Dr. Christine Backhaus und Dr. Stefan Offenhäuser äußert er sich über seine Erfahrungen in Berlin und zentrale bundes politischeThemen. Foto Frank Pusch

Das Bild zeigt den jungen Afghanen Hadi Abasi; er macht eine Ausbildung alsKonstruktionsmechaniker.

INHALT_4-5_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:10 Seite 1

Page 5: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 5

g

Exzellentes Private Banking beginnt mit einem Anruf: 0421 179-1825

Manche Kunden sind seit Jahren bei uns. Andere schon seit Generationen. Private Exzellenz. Seit 1825.

ZUKUNFTBILDUNGWettbewerb Sind Sie ein Siegertyp?Ausbildung Neue Förderinstrumente für BetriebeWeiterbildung Schulungspflicht für Lkw-FahrerHIWL Logistik-Absolventen verabschiedetjob4u auf dem Marktplatz

WIRTSCHAFTGLOBALWerder Bremen Markenbotschafter in ChinaBremer Logistiktag Fußball trifft Logistik: BrasilienInternationaler Dialog Brasilien

NEUECHANCENGenossenschaft Rechtsform auch für Gründer DIHK-Gründungsreport Die neuen ErgebnisseSocial Media Vorreiter sind Groß- und Jungunternehmen

SERVICE&PRAXISEinsparpotenziale Ertragssteigerung durch effizienten MaterialeinsatzUmweltnotizen Windpark-Studie, Duales System, DruckereiMeiners, EEG-Novelle

WAGEN&WINNENPapierene Geschichten Literatur auf der Tüte, Papierrestauration, Kundige Rolle

3435363637

384041

424245

47

48

54

24 Hopfenfänger Hand -ge machte Biere aus Bremen Kleine, regionale Biere liegen im Trend: Markus Freybler ist einer von denen, die die Brau -kunst in Bremen beleben.Foto Braumanufaktur

54 Wagen & Winnen Papierene Geschichten Das Unternehmen Lesefutterbringt Literatur auf die Verpackungstüte – In Bremen arbeitet eine deutschlandweit sehr geschätzte Papierrestauratorin – Erstmals wurde jetzt die Kundige Rolle von 1489 (im Bild)öffentlich gezeigt, nachdem sie in Kalifornien wieder aufgetaucht war. Es ist ein einmaligesDokument Bremer Rechts- und Alltagsgeschichte.Foto Frank Thomas Koch

Anzeige

»

»

INHALT_4-5_AUG_2014.qxp_Layout 1 28.07.14 09:53 Seite 2

Page 6: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Die Budget-Design Hotelmarkeprizeotel hat jetzt ein prizeotel inHamburg in unmittelbarer Nähe zu In-nenstadt, Hauptbahnhof, Großmarkt,Hafencity und Speicherstadt eröffnet.Das Zwei-Sterne-Superior-Hotel bietet216 Design-Zimmer für Geschäfts- undStädtereisende. Seit 2009 betreibt prizeotel ein Hotel in Bremen. „Die Er-öffnung leitet für uns eine neue Äraein“, so Marco Nussbaum, Co-Founderund CEO von prizeotel. „Wenngleich wirjetzt eine Kette sind, ist es uns wichtig,dass der Charme eines Privathotels er-halten bleibt.“ Hauptinvestoren sinddie May Gruppe aus Itzehoe, die imMärz 2013 ein Drittel an der prizeotelManagement Group erwarb, und dieWeser-Wohnbau Gruppe aus Bremen.Sie war gleichzeitig als Generalüber-nehmer für den Bau in Hamburg tätig.Weitere Hotels sind in Planung; so wür-den Standorte in Berlin, Stuttgart, Köln,Düsseldorf, München, Leipzig undDresden in Betracht gezogen, hieß esweiter.

Die Ingenieurgesellschaft engi-neering people (ep) aus Ulm hat inBremen ihren zehnten Standort einge-richtet. Der Entwicklungsdienstleisterübernahm in Bremen einen Teilbereichder Rücker GmbH. Die engineeringpeople GmbH in Bremen mit Niederlas-sungsleiter Karsten Bramlage will nunauch Potenziale in Schiffsbau und An-lagenautomatisierung nutzen. „In derRegion sind unter anderem Konstruk -tion, Roboterprogrammierung undtechnische Dokumentation gefragt.Das passt hervorragend ins Kompe-tenzprofil von engineering people“,heißt es in einer Mitteilung. Geplant ist,dass die drei Standorte Hamburg, Berlin und Bremen nun eng zusammen-arbeiten.

Pricewaterhouse Coopers (PwC)erweitert Kompetenzen am StandortBremen: Seit Juli bietet PwC Legal auchin der Hansestadt Rechtsberatung an.

6 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

BREMENKOMPAKT

· Ernst Grimmelt, Velener TextilGmbH, ist zum neuen Präsidenten derBremer Baumwollbörse gewählt wor-den. Neuer Vizepräsident ist HenningHammer, Otto Stadtlander GmbH.Fritz A. Grobien, Albrecht, Müller-Pear-se & Co. Trade, ist Immediate Past Pre-sident. Die Amtszeit des ehrenamtli-chen Präsidiums beträgt zwei Jahre.Neu in den Vorstand der Bremer Baum-wollbörse gewählt wurden Rainer Ham-mer, Otto Stadtlander GmbH, Bremen,und Axel Trede, Cotton Service Interna-tional, Bremen.

· Andreas Fuchs arbeitet als neuerLeiter Projekte und Entwicklung bei dernorddeutschen Immobilienvermittlungs-und Beratungsgesellschaft Robert C.Spies. Er war zuvor Director Architec -ture bei der ECE ProjektmanagementGmbH & Co. KG. Der Architekt undStadtplaner mit langjähriger Erfahrungin den Bereichen Projektmanagementund Stadtentwicklung soll die Spies-Kunden auf dem norddeutschen Immo-bilienmarkt in den Asset-Klassen Wohn-,Büro- und Einzelhandelsimmobilien un-terstützen.

· Anneke Bösche hat den Jane M.Klausman Award 2014 des ZontaClubs Bremen gewonnen. Die 25-jähri-ge Deutschlandstipendiatin studiert ander Hochschule Bremen Internationa-les Management und Chinesisch. Zon-ta fördert mit dem Preis die beruflicheKarriere von Frauen in der Wirtschaftund unterstützt sie auf ihrem Weg inFührungspositionen.

LAND & LEUTE

KURZ & BÜNDIG

Dafür hat sie die beiden RechtsanwälteDr. Detlev Reichelt und Dr. Lars Figuraengagiert. Die Juristen sind auf Gesell-schaftsrecht, Fusionen und Übernah-men sowie Handels- und Vertragsrechtspezialisiert und verstärken die bundes-weite Praxisgruppe Gesellschafts- recht/Mergers & Acquisitions. Bereitsseit Oktober ist Anne von Loeben alsPartnerin der PwC WPG für den BereichSteuern an den Standorten Bremenund Oldenburg tätig.

Das Logistikunternehmen Kieser-ling hat das operative Geschäft der K + P Logistik GmbH übernommen.Das inhabergeführte Unternehmenaus Schwentinental in Schleswig-Hol -s tein betreibt deutschlandweit siebenNiederlassungen. Im Zuge der Über-nahme geht das operative Geschäft anden fünf K + P Standorten Hamburg,Leipzig, Moers, Stavenhagen und Wülf-rath an Kieserling. Die Bremer überneh-men 200 der insgesamt 260 Mitarbei-ter und bauen mit dem Schritt ihr Kon-traktlogistikgeschäft aus. Nicht von derÜbernahme betroffen ist die Tochterge-sellschaft K + P Mencwel GmbH in Wa-low (Kreis Müritz). Durch die Übernah-me wächst die Zahl der Kieserling-Nie-derlassungen in Deutschland auf zehn.Kieserling ist ein Unternehmen der2013 von Michael Müller und AbdulSameer Mohammed gegründeten Com-pass Logistics International AG, dieweltweit 40 Standorte in 18 Ländernbetreibt.

Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmenhatte das im Jahr 2009 auf der KielerLindenau-Werft gebaute und unterdeutscher Flagge fahrende Tankschiff2012 nach Liberia ausgeflaggt. Wegenveränderter Auflagen und bessererRahmenbedingungen in Deutschlandentschied sich die Reederei nun für dieRückflaggung. Die Bundesregierunghabe die Förderung von Ausbildungund Beschäftigung europäischer See-

BREMENKOMPAKT_6-9_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:20 Seite 6

Page 7: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

techniken kann der Laserspezialist zu-künftig ein breites Spektrum anSchichtsystemen anbieten: dünnereSchichten als bisher, andere Werkstoff-kombinationen und weiterhin die gan-ze Bandbreite der Laserbeschichtun-gen. Die Integration der zerspanendenTätigkeiten macht aus innoteq einenKomplettanbieter für eine Vielzahl vonProdukten.

Allzeithoch am Bremer FlughafenMit 58 Direktzielen sind derzeit so vieleDestinationen wie noch nie zuvor abBremen buchbar. „Ein No-vum”, so Flughafendirek-tor Jürgen Bula. Zudemregistrierte der Airport imJuni einen Passagieran-stieg von 4,3 Prozent. ImMai war es ein Plus von4,9 Prozent und im Aprilsogar von 10,9 Prozent.Insgesamt hat der Flug-hafen Bremen von Januarbis Juni 1,25 MillionenPassagiere befördert. Dasist laut Bula ein Zuwachsvon 3,1 Prozent.

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 7

s

N

Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Höhe 4 I 28357 BremenTel. (0421) 871 66 - 0Fax (0421) 871 66 - 27www.johann-osmers.de

NEUE ADRESSE AB JUNI 2009

Anlagen- und GebäudetechnikPlanung I Ausführung I Service

leute auf Schiffen unter deutscher Flag-ge langfristig zugesagt, hieß es dazu.Die deutschen Schifffahrtsunterneh-men leisteten zusätzlich über die „Stif-tung Standort Deutschland“ einen Ei-genbeitrag für die Sicherung von Aus-bildung und Beschäftigung am mariti-men Standort Deutschland. „Damitwird der bisherige Wettbewerbsnach-teil im internationalen Vergleich ausge-glichen”, so das Unternehmen. GermanTanker Shipping bereedert aktuell eineFlotte von 18 Tankern im Voll-Manage-ment am Standort Bremen. Mit der Sea-pike fahren nun wieder die 13 in Bre-men beheimateten Tanker unter deut-scher Flagge. Daneben bereedert dasUnternehmen fünf Tanker unter derFlagge der Seychellen für einen dorti-gen Reeder.

Die Bremer innoteq, Anbieter für La-serbeschichtungen und Laserauftrags-schweißen, hat die Ritterhuder FirmaD&A übernommen. Damit erweitert essein Leistungsangebot um die BereicheZerspanung/Drehen und thermischesSpritzen. Durch die neuen Verfahrens-

Das tiefste Schwarz der Welt • Manfred Schmid ist einer der wenigen Kunstler in Europa,die sich mit einer uralten japanischen Traditionauseinandersetzen: der Lackkunst Urushi. In derschlichten Ästhetik seiner Objekte verbindet der gelernte Kunsttischler Bremer Vergangenheit und Gegenwart zu zeitloser Schönheit. Dafürbraucht er Geduld und Zeit: Jedes seiner Stu cke ist ein Unikat in Handarbeit. Die Fertigung dauert oft mehrere Jahre. Deshalb verlassen nur etwa 30 Objekte pro Jahr seine Werkstatt und gehen meist an private Sammler oder Museen.

Foto Jörg Sarbach

BREMENKOMPAKT_6-9_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:20 Seite 7

Page 8: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

ATV Georges Lemaîtreunterwegs zur ISSSeine Dimension und Komplexität so-wohl in der Entwicklung wie auch inder Produktion gelten als einzigartig inEuropa, wenn nicht gar weltweit: derATV-Raumtransporter, der bei AirbusDefence and Space in Bremen entstan-den ist. Jetzt ist das fünfte und letzteFahrzeug dieser kleinen Serie – be-nannt nach dem belgischen Astrono-men und Kosmologen Georges Lemaî-tre – unterwegs zur InternationalenRaumstation. Mit einem Gesamtge-wicht von knapp 20,3 Tonnen hat esseine vier Vorgänger noch einmal über-troffen und trägt damit die schwersteNutzlast, die jemals von einer Ariane inden Orbit gebracht wurde. Am 25. Julisollte der unbemannte Raumtranspor-ter mit der europäischen TrägerraketeAriane 5 ES vom Weltraumbahnhof inKourou starten und seine fast sechsmo-natige Mission beginnen. Geplant ist,dass er am 12. August an die ISS an-dockt. „Der Erfolg der ATV-Missionen hatuns und unsere europäischen Partnerin die Lage versetzt, erstmals mit sys -temkritischen Elementen an einer be-mannten amerikanischen Mission mit-zuwirken”, sagte François Auque, Leiter

Merkel tauft neues Forschungsschiff Sonne In der Meeresforschung geht eine neueSonne auf: 35 Jahre war das gleichna-mige Tiefseeforschungsschiff im Ein-satz, jetzt wird es durch einen Neubauabgelöst. Die norddeutschen Länderund – zu 90 Prozent – das Bundesminis -terium für Bildung und Forschung fi-nanzierten den Bau mit 124,4 Millio-nen Euro; der Anteil Bremens liegt bei1,38 Millionen Euro. Getauft wurde dasSchiff auf der Neptun Werft in Warne-münde von Bundeskanzlerin AngelaMerkel. Die Sonne sei für das Land Bre-men als dem größten deutschen Mee-resforschungsstandort von großer Be-deutung, sagte WissenschaftssenatorinProfessorin Dr. Eva Quante-Brandt. Vor allem die Wissenschaftler desExzellenzclusters Marum und des Al-fred-Wegener-Instituts in Bremerhaven,aber auch Forscher des Max-Planck-In-stituts für marine Mikrobiologie wer-

Spediteure kritisierenWissenschaftsplanDer Verein Bremer Spediteure hat dieangekündigten Mittel- und Personal-kürzungen des Bremer Wissenschafts-planes kritisiert. „Sie bewirken gleichzweierlei: Sie schädigen den BremerHochschulstandort und sie schädigenden Bremer Hafen- und Logistikstand-ort”, heißt es in einer Mitteilung.74.000 Arbeitsplätze gebe es direktund indirekt in der Seehafenverkehrs-wirtschaft und der Logistik. In der Logis -tik arbeiteten „ganz überwiegend gutqualifizierte Fachkräfte.” Ein Teil dieserKräfte werde an der Universität Bre-men und an der Hochschule Bremenausgebildet. „Gerade die HochschuleBremen sorgt mit ihren wirtschaftsna-hen und praxisorientierten Studiengän-gen in der Betriebswirtschaft und derLogistik sowie in ihren maritim gepräg-ten Ausbildungsgängen für exzellentausgebildeten Nachwuchs, der in derLage ist, anspruchsvolle Tätigkeiten inder Logistik zu übernehmen”, so dieSpediteure. Viele Absolventen suchtenund fänden in Bremen Beschäftigung.Damit seien die Hochschule Bremenund die Universität Bremen „integralerBestandteil des hiesigen Logistikstand-ortes.” Bremen dürfe seine Stärkennicht durch einen Raubbau an seinenBildungseinrichtungen gefährden. n

8 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

Foto A

irbus

Def

ence

and

Spa

ce

BREMENKOMPAKT

s

den durch diese moderne Forschungs-infrastruktur in die Lage versetzt, ihrezahlreichen Unterwassergeräte im indi-schen und pazifischen Ozean zu nut-zen. Das neue Schiff deckt das gesamtewissenschaftliche Spektrum der Mee-resforschung ab. 40 Wissenschaftlerkönnen auf dem Schiff wohnen und ar-beiten. Die Sonne startet ihre ersteFahrt im Dezember. Ende 2014/An-fang 2015 wird sie durch den Panama-kanal in den Pazifik überführt. Im Fo-kus stehen die Forschungsthemen ma-rine Ressourcen, Geodynamik und Geo-risiken sowie Fragen zum Klimawandelund den Folgen des Eingriffs in die Öko-systeme. n

von Space Systems. So entwickele Air-bus Defence and Space im Auftrag derESA das Servicemodul für das bemann-te amerikanische Raumschiff Orion-MPCV, ein Meilenstein in der transat-lantischen Zusammenarbeit. n

BREMENKOMPAKT_6-9_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:20 Seite 8

Page 9: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 9

Exzellenzinitiative: Uni Bremenfördert Creative Units Die Exzellenzinitiative des Bundes macht's möglich: Sechssogenannte Creative Units der Universität Bremen werdengefördert. Vier Projekte sind bereits ausgewählt worden, jetztwurde über die letzten zwei entschieden. Den uni-internenWettbewerb gewannen die interdisziplinären Forschergrup-pen von Professorin Sabine Doff (Fachbereich Sprach- und Li-teraturwissenschaften) und dem Informatikprofessor Ron Ki-kinis. Creative Units sind ein neues Format: Es sind interdis-ziplinäre Gruppen, die ein Höchstmaß an Freiräumen für ihrewissenschaftliche Kreativität erhalten, um gemeinsam Fra-gen zu entwerfen und zu erforschen. Jede der sechs Unitswird drei Jahre lang mit 750.000 Euro gefördert. Im Mittelpunkt der Creative Unit um Professorin SabineDoff steht die Erforschung von Möglichkeiten und Metho-den, wie man im Fachunterricht mit der zunehmenden Hete-rogenität von Schülern adäquat umgeht. Hier kooperierenFachdidaktiker mehrerer Disziplinen. Die Forscher arbeiteneng mit Bremer Schulen zusammen, so dass die Ergebnisseauch ihnen zu Gute kommen. Wie kann man Chirurgen Informationen während einerOperation zur Verfügung stellen, so dass diese zum Beispielwährend einer Tumorentfernung wissen, wo sich nicht sicht-bare Blutgefäße befinden? Mit dieser Frage beschäftigt sichdie Creative Unit von Informatikprofessor Ron Kikinis in Ko-operation mit dem Bremer Fraunhofer-Institut für Bildge-stützte Medizin MEVIS. Auch hier ist die Mischung der Diszi-plinen und die Kooperation mit Chirurgen in der Praxis etwasBesonderes. Forschenden aus den Bereichen Radiologie, In-formatik, kognitive Systeme, digitale Medien und Computer-grafik tauschen sich dabei regelmäßig mit Chirurgen inOpera tionssälen aus. www.uni-bremen.de/exzellent n

Palliative Care: Uni Bremen startet neuen berufsbegleitenden MasterstudiengangDas Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) derUniversität Bremen bietet einen neuen berufsbegleitendenMasterstudiengang an: Palliative Care startet im Winterse-mester 2014/2015. Angesprochen sind Fachkräfte mit ei-nem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, diepraktisches, theoretisches und forschungsorientiertes Wissenfür die Versorgung unheilbar Schwerkranker und Sterbendererwerben wollen. Das berufsbegleitende Studium berück-sichtigt die jeweilige berufliche Praxis. Palliative Kompeten-zen werden künftig für die Qualifikation der verschiedenenBerufsgruppen im Sozial- und Gesundheitswesen eine wichti-ge Rolle spielen. Dies bezieht sich gleichermaßen auf die in-dividuelle Beratung und Pflege wie auch auf die kommunaleVerwaltung, auf gesundheitspolitische und gesellschaftlicheInstitutionen sowie auf Forschung und Lehre. n

100 bis 1.000 m²

ROS ZU MIETEN

/ m²5,€ab

www. WEINKONTOR-BREMEN .com

T. 30 80 641Vermietung:

» hochwertig modernisiert, z.B. mit Echtholzdielen» helle Räume & hohe Decken

» charmant-historisches Gebäude mit Paternoster» zeitgemäße Technik

*M

on

atsm

iete

+N

K+

Mw

St.

WILLKOMMENAM WASSERWILLKOMMENAM WASSER

CAMPUSSTADT &

10. Bremer Unternehmertage „Wachstum durch Innovation – Jenseits von Produktendas Neue gestalten und managen”Die 10. Bremer Unternehmertage finden am 25. und 26. Sept em -ber statt. Die Jubiläumsveranstaltung befasst sich mit dem Thema„Wachstum durch Innovation – Jenseits von Produkten das Neue gestalten und managen”. Wie in den Jahren zuvor werden die Unter-nehmertage von den Bremer Universitäten und der HandelskammerBremen veranstaltet; die Federführung haben Professor Dr. Jörg Frei-ling von der Universität Bremen und Professor Dr. Christoph Latte-mann von der Jacobs University Bremen. Am Eröffnungsabend, demKaminabend im Haus Schütting, hält Dr. Rolf Hollander, Vorstands -vorsitzender der Neumüller CEWE COLOR Stiftung, die Keynote-Rede.Der Campus-Tag findet im Ringhotel Munte statt. „Es wird hinreichend Gelegenheit geben, mittelstandsrelevante Themen wie Geschäfts -modellinnovationen und deren Umsetzung ausführlich zu beleuchten“,heißt es in der Ankündigung. www.lemex.uni-bremen.de

BREMENKOMPAKT_6-9_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:20 Seite 9

Page 10: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

TITELGESCHICHTE_10-15_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:33 Seite 10

Page 11: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 11

Über seine Vergangenheit möchte Harry Didi nicht spre-chen, die meisten seiner Mitschüler auch nicht. ABS-Schullei-ter Frank Grönegreß weiß und respektiert das. „Einige Ju-gendliche kommen allein ohne ihre Familien über verschlun-gene Wege oder mit Schleuserbanden nach Deutschland.Manche haben Schreckliches erlebt und sind traumatisiert“,sagt er. „Hier leben sie in einem fremden Land ohne ihre Fa-milien und mit einer ungewissen Zukunft, haben mit ihren Er-lebnissen und Heimweh aber auch ihrer Pubertät zu kämpfen– das ist ganz schön viel auf einmal.“ Und dennoch oder ge-rade deswegen seien viele von ihnen hoch motiviert, diedeutsche Sprache und einen Beruf zu erlernen.

Angebot der Allgemeinen Berufsschule

Der 17-jährige Thierno Barry aus Guinea lebt seit drei Jahrenin Deutschland und seit zwei Jahren in Bremen. Er hat wieHarry Didi gerade das dreiwöchige Praktikum abgeschlossenund als Fliesenleger gearbeitet. „Das war richtig gut und hatmir sehr gefallen. Es wäre mein Traumberuf“, sagt er. „Leiderhabe ich Probleme mit meiner Hand, darum werde ich dasspäter nicht machen können.“ Nun wünscht er sich einenAusbildungsplatz als Lkw- oder Busfahrer. Er lebt zusammenmit vier weiteren Jugendlichen aus vier Nationen in einerWohngruppe in Walle, Deutsch ist die einzige gemeinsameSprache. „So lernen wir alle viel – und wir verstehen uns auchgut.“

An der Allgemeinen Berufsschule (ABS) werden zurzeitknapp 200 Flüchtlingsjugendliche und Spätzugewanderte ininsgesamt 16 Klassen unterrichtet, dies ist etwa ein Drittelder gesamten Schülerschaft: Elf Berufsorientierungsklassen,vier Sprachförderungsklassen und eine Brückenklasse zur Al-

ie Vergangenheit war eine Odyssee, ihre Zukunftist ungewiss. Dennoch sind junge Flüchtlinge oft-mals höchst motiviert, die deutsche Sprache undeinen Beruf zu erlernen. Dieses Potenzial gilt es inZeiten wachsenden Fachkräftebedarfs zu nutzen.

Politik und Wirtschaft sind nun gefragt, dafür die Weichen zustellen.

Harry Didi ist 18 Jahre alt, kommt aus dem Südsudan undlebt seit etwa einem Jahr in Bremen. Er besucht eine von ins-gesamt sechs Sprachförderungsklassen an der AllgemeinenBerufsschule (ABS) im Steffensweg. Im Frühsommer hat erein dreiwöchiges Praktikum als Friedhofsgärtner beim Um-weltbetrieb Bremen gemacht. „Das hat viel Spaß gemacht,ich habe dort viele nette Menschen kennen gelernt“, sagtHarry Didi. Es war ein erster Einblick in die berufliche Praxis,doch eigentlich hat er ganz andere Ziele: „Ich möchte erstbesser Deutsch lernen, dann eine Ausbildung machen undspäter Nautik studieren.“ Auf dem Schiff durch die ganzeWelt reisen, das wäre sein Traum.

Es wird nicht so einfach sein, diesen Traum auch umzuset-zen. Aber für Harry Didi eröffnet sich eine Perspektive. Eingroßer metallverarbeitender Betrieb in Bremen-Nord enga-giert sich aktuell sehr stark für junge Bremer Flüchtlinge. Har-ry absolviert dort ein dreiwöchiges Praktikum mit der Aus-sicht auf einen Ausbildungsplatz. „Wir würden uns wün-schen, dass noch mehr Betriebe die Potenziale junger Flücht-linge nutzen,” sagt Elisabeth Mahlberg-Wilson vom Zentrumfür Schule und Beruf (ZSB) am Steffensweg. Die gesetzlichenBestimmungen zur Ausbildung von Asylsuchenden und Ge-duldeten seien inzwischen im Hinblick auf den wachsendenFachkräftebedarf weitgehend liberalisiert und erleichtertworden (siehe Seite 14).

HOCH MOTIVIERT UND SEHR ZIELSTREBIGIn Bremen leben viele junge Flüchtlinge, die einen Beruf erlernen wollen. Für Unternehmen bieten sich damit große Potenziale gerade angesichts des Fachkräftebedarfs. Die Gesetze sind liberalisiert, Bürokratie ist abgebaut worden.

Von NINA SVENSSON (Text) und JÖRG SARBACH (Fotos)

TITELGESCHICHTE_10-15_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:33 Seite 11

Page 12: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

tig sei vor allem, die Jugendlichen mit dem deutschen Aus-bildungssystem vertraut zu machen, insbesondere durchHospitationen und Praktika.

Das unterstützt auch Frank Grönegreß. Der Schulleiterwünscht sich eine engere Zusammenarbeit mit Unterneh-men, um mehr Schüler nach ihrem Abschluss in eine betrieb-liche Ausbildung vermitteln zu können. „Aber dafür müssendie guten Ansätze der Zusammenarbeit zwischen allen Betei-ligten weiter entwickelt und strukturell verankert werden“,sagt Grönegreß. Eine wichtige Arbeit leiste hier die Handels-kammer zum Beispiel mit dem Projekt „Unternehmen treffenSchulen – Schulen treffen Unternehmen“ (vgl. WiB 4/2014)oder auch mit einem Workshop im Oktober (siehe Seite 13).„Eine Ausbildung fördert nicht nur die Integration und Qua-lifikation der jungen Menschen, sondern ist auch für die Un-ternehmen eine Chance, in Zeiten des wachsenden Fachkräf-tebedarfs motivierte Mitarbeiter zu gewinnen, die zudemauch besondere interkulturelle Kompetenzen mitbringen.“

Hadi Abasi: zielstrebig auf dem Weg

2009 ist Hadi Abasi im Alter von 17 Jahren allein aus Afgha-nistan geflüchtet. Nach sechs Monaten kam er 2010 überHamburg nach Bremen. Allein und ohne Deutschkenntnisse.

phabetisierung. Etwa 150 Jugendliche stehen zurzeit auf derWarteliste. Für Schulleiter Frank Grönegreß ist es keine leich-te Aufgabe, die wachsende Zahl der Schüler zu meistern undgleichzeitig die Qualität im Unterricht zu halten. Zumal derUnterricht auf sechs verschiedene Standorte im gesamtenStadtgebiet verteilt ist, es fehlt an Räumen und Fachkräften.

Zu den Schülern zählen Jugendliche etwa aus der Türkei, Bul-garien oder Rumänien, die zwar Schwierigkeiten mit der Spra-che, aber immerhin Familie oder Freunde in Bremen haben.Es gibt aber auch viele unbegleitete minderjährige Flüchtlin-ge an der ABS, die in Pflegefamilien oder Einrichtungen le-ben. Der Deutschunterricht an der ABS ist für sie ein elemen-tarer Baustein, um in Bremen anzukommen und auch wiederberufliche Perspektiven zu entwickeln. „Dabei brauchen sieviel Unterstützung“, sagt Ümit Zerdali, Fachbereichsleiter fürInterkulturelle Bildung an der ABS. „Die Jugendlichen brin-gen zum Teil viele Kompetenzen mit, aber man muss sie be-raten und begleiten, damit sie diese auch einbringen könnenund nicht sofort wegen mangelnder Deutschkenntnisse ab-gestempelt werden.“

Hilfen zur Integration nötig

An der ABS arbeiten zwei Sozialpädagogen in Vollzeit, diediese Jugendlichen auf ihrem Weg unterstützen. Einer von ih-nen ist Hameth Ba. Er kommt aus dem Senegal, lebt seit1982 in Bremen und fördert in mehreren Vereinen die Inte-gration von ausländischen Jugendlichen. Er unterstützt dieSchülerinnen und Schüler der ABS in schwierigen Lebensla-gen, hilft bei behördlichen Angelegenheiten und informiertsie über ihre Möglichkeiten. „Viele wollen es schaffen, aberihnen fehlt oft die moralische Unterstützung“, sagt Ba. Wich-

12 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

TITELGESCHICHTE

Mit ihrer Initaive „Unternehmen treffen Schulen –Schulen treffen Unternehmen” will die HandelskammerBremen mehr berufliches Wissen in die Schulen tragenund die Berufsorientierung verbessern. Präses ChristophWeiss besucht hier die Allgemeine Berufsschule unddiskutiert mit jugendlichen Flüchtlingen und Migranten ihre Perspektiven.

TITELGESCHICHTE_10-15_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:33 Seite 12

Page 13: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 13

Foto U

ta Albrecht

Angebote in Bremen fürdie berufliche Qualifikation

Es gibt verschiedene Angebote in Bremen, mit denen die be-rufliche Qualifikation von jungen Flüchtlingen und Migran-ten gefördert wird.• Der Rotary Club Bremen-Roland setzt sich für Schüler ins-besondere mit Migrationshintergrund ein; so haben zum Bei-spiel zwölf Mitglieder drei Jahre lang Patenschaften für Schü-ler der Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule in Gröpelingenübernommen und sie bei schulischen Fragen oder Praktika-Bewerbungen unterstützt (siehe Bild rechts).• Die Heinrich Rönner Gruppe bietet in Bremerhaven undBremen im kommenden Ausbildungsjahr Ausbildungsplätzefür junge Flüchtlinge an.• „Zukunftschance Ausbildung“ heißt ein Ausbildungspro-jekt für junge Flüchtlinge des Finanzressorts in Kooperationmit weiteren Behörden und Institutionen. Ab September wer-den bis zu 25 Flüchtlinge einen einjährigen Vorbereitungs-kurs (Einstiegsqualifizierung) mit berufsbezogenem Sprach-unterricht beginnen. Ab Herbst 2015 startet dann die dualeAusbildung in einem Beruf im öffentlichen Dienst.(www.afz.bremen.de)• Als eines von insgesamt fünf Teilprojekten des BIN bietetdas Paritätische Bildungswerk mit „AHOI.2“ Beratung undQualifizierung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge, die ihreDeutschkenntnisse für den Beruf verbessern möchten oder ei-nen Arbeits- oder Ausbildungsplatz suchen. Unter anderemgibt es Beratung und Unterstützung bei Bewerbungen oderbei der Anerkennung ausländischer Schul- und Berufsab-schlüsse (www.pbwbremen.de).

„Ich hatte Glück und bekam einen Platz einer Sprachförde-rungsklasse an der ABS“, sagt Hadi Abasi. Er lernte schnellDeutsch und schaffte seinen erweiterten Hauptschulab-schluss. „Anschließend habe ich 30 bis 40 Bewerbungen füreinen Ausbildungsplatz verschickt, aber nur Absagen bekom-men.“ So nutzte er die Möglichkeit, 2012 an der Berufsschulefür Metalltechnik eine schulische Berufsausbildung zum Kon-struktionsmechaniker zu machen.

„Je mehr ich in der Metallverarbeitung lerne, desto mehrSpaß macht es mir.“ Im Frühjahr 2015 ist er fertig und hofftdann auf einen Job. „Er lernt schnell und ist sehr wissbegie-rig“, sagt sein Ausbildungsmeister Frank Schulze. „Mit sei-nem Schulabschluss ist er direkt in das zweite Lehrjahr einge-stiegen, was ihm an fachlicher und sprachlicher Kompetenzfehlte, haben wir gut überbrückt.“ Hadi Abasi hat inzwischeneine eigene kleine Wohnung und nach langem Suchen auchwieder Kontakt zu seiner Familie gefunden. n

Workshop der HandelskammerIm Zuge der 4. Bremer Integrationswoche (12.-18. Oktober)bietet die Handelskammer Bremen am 16. Oktober (16:30-19:00 Uhr) einen Workshop zum Thema „Ausbildung – Chan-cen für Flüchtlinge“ an. Folgende Aspekte werden behandelt:Rechtsstatus und Aufenthaltsrecht von Flüchtlingen, berufli-che Vorqualifizierung und Ausbildungsvorbereitung, Förde-rungsmöglichkeiten für Ausbildungsunternehmen, pädago-gische Begleitung während der Berufsausbildung.

Information/Anmeldung Frank D. Lutz, Telefon 0421 3637-282, [email protected];die Veranstaltung findet im Prüfungs- und Veranstaltungszentrum derHandelskammer, Martinistr. 1, statt.

„Unsere Gesellschaft braucht diese jungen Menschen!“ • Der Rotary Club Bremen-Roland engagiert sich in einem Patenmodell für junge Menschen mit (zumeist)Migrationshintergrund. Eines der Mitglieder ist Ludwig Cords(im Bild links). Der Inhaber eines Tiefbauunternehmens hat zwölfPaten im Kreis des Rotary-Clubs aktivieren können, die rund 20Schüler betreuen. Warum? „Wir haben eine Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl“, so Cords, „unsere Gesellschaftbraucht diese jungen Menschen – als Fachkräfte und als mündige Bürger.“ Cords betreute unter anderem YuseAltunc (im Bild), der türkische Wurzeln und nun die Schule verlassen hat. „Wir haben großen Respekt vor den Paten“, sagt der 17-jährige Yusef, „das sind Menschen, die uns uneigennützig helfen.”

TITELGESCHICHTE_10-15_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:34 Seite 13

Page 14: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

14 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

TITELGESCHICHTE

Die Zuwanderung qualifizierter Fach-kräfte aus dem Ausland gilt im Zugedes demografschen Wandels als einewichtige strategische Option für Unter-nehmen zur Fachkräftesicherung. Inter-nationale Fachkräfte sind nicht nur in-terkulturell ein Gewinn für deutscheUnternehmen, sondern eröffnen auchneue Perspektiven und Märkte. Auchhier ist die Handelskammer aktiv: MitBianca Untied arbeitet eine vom Bun-desministerium für Wirtschaftliche Zu-sammenarbeit und Entwicklung (BMZ)benannte EZ-Beraterin im Schütting,die Unternehmen über die Möglichkei-ten berät, die Entwicklungs- undSchwellenländer in dieser Frage bieten.Ferner gibt es zu dem Thema eine Infor-mationsveranstaltung im Oktober (sie-he Seite 15).

Ausbildung junger Flüchtlinge:Keine Angst vor Bürokratie Für die jugendlichen Flüchtlinge ist es wichtig, dass sieDeutsch lernen und die Zeit nutzen, sich für einen Beruf zuqualifizieren. Doch bisher scheuen sich viele Unternehmen,Flüchtlinge zu beschäftigen oder auszubilden. Dabei ist dieberufliche Bildung junger Flüchtlinge vom Gesetzgeber ge-wünscht, Arbeitgeber können ohne großen bürokratischenAufwand Ausbildungsverhältnisse mit ihnen abschließen. • Junge Asylsuchende können nach einer Frist von (zurzeit noch) neun Monaten eine Ausbildung beginnen.• Jugendliche Flüchtlinge mit einer Duldung können direkt eine betriebliche Berufsausbildung beginnen. • Die Förderung einer Einstiegsqualifizierung ist nach einer individuellen Prüfung des Bedarfs möglich. • Vor Beginn der Ausbildung muss eine Arbeitserlaubnis der Ausländerbehörde eingeholt werden, die in der Regel ohne Probleme erteilt wird.• Für Auszubildende, die ihre Ausbildung absolviert haben, bestehen gute Chancen auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis. Für weitere Informationen und individuelle Beratungsgesprä-che stehen Ansprechpartner am Zentrum für Schule und Be-ruf (zsb) am Steffensweg zur Verfügung. Derzeit engagiertsich das zsb in zwei Projekten für die berufliche Integrationjunger Flüchtlinge:• Das Bremer und Bremerhavener IntegrationsNetz (BIN) berät, qualifiziert und vermittelt Flüchtlinge in Arbeit und

Die Zuwanderung qualifizierterFachkräfte aus dem Ausland beinhal-tet dabei zum einen die Zuwanderungaus Europa (EU und Nicht-EU). Sie be-inhaltet aber auch die Zuwanderungaus Entwicklungs- und Schwellenlän-dern, die von einer hohen Arbeitslosig-keit geprägt sind, besonders unter derrasch wachsenden jungen Bevölke-rung. Gleichzeitig findet sich oft in vie-len dieser Länder ein hoher Ausbil-dungsstand. Es gibt verschiedene Programme derInternationalen Zusammenarbeit (IZ),die Unternehmen beim internationalenPersonalmanagement unterstützen.Flankiert wird die Zuwanderung durchdie Flexibilisierung der gesetzlichenRahmenbedingungen: So ermöglichtdie Blaue Karte EU die Beschäftigungvon ausländischen Arbeitnehmern aus

Ländern außerhalb der EU, Vorausset-zung ist dabei der Nachweis eines ab-geschlossenen Hochschulstudiums. Fürdie Blaue Karte EU muss der Antrag-steller einen Arbeitsvertrag oder einverbindliches Angebot eines deutschenArbeitgebers vorweisen. Das Mindest-bruttogehalt für Engpassberufe (Inge-nieure und IT-Fachkräfte) beträgt37.128 Euro, für andere Berufe 47.600Euro. Dauerhafte Niederlassungser-laubnisse werden je nach Sprachkennt-nissen nach 21 oder 33 Monaten aus-gestellt. Doch qualifizierte Fachkräfte mit in-terkultureller Kompetenz sind nicht nurin Deutschland gefragt, sondern auchbei international agierenden, deut-

Ausbildung und kooperiert dabei eng mit bremischen Behörden und Unternehmen.• „Flüchtlinge in Ausbildung“ (FIA) informiert Multipli- katoren in Schulen und Unternehmen über Möglichkeiten der Ausbildungsintegration junger Flüchtlinge und berät Unternehmen zu sämtlichen Fragen.

KontaktElisabeth Mahlberg-Wilson (zsb/Flüchtlinge in Ausbildung)Udo Casper (zsb/Bremer und Bremerhavener IntegrationsNetz BIN)Telefon 0421 383540, [email protected],[email protected]

Neue strategische Option: Fachkräfte sicherung aus Drittstaaten

TITELGESCHICHTE_10-15_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:34 Seite 14

Page 15: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 15

Dorothee Knie,Firmenkundenbetreuung

Auch wenn Projekte außer-gewöhnlichen Tiefgang haben, behalten wir den Überblick.

Und Ihre Bank? Sprechen Sie mit uns: 0421 332-3535

Dorothee Knie,

12:28

schen Unternehmen mit Produkti-ons- oder Lieferstätten im Ausland.Gesucht werden gut ausgebildeteMitarbeiter mit deutschen undenglischen Sprachkenntnissen so-wie einem Verständnis der deut-schen Kultur und Arbeitsweise. Auch hier helfen verschiedeneProgramme der IZ bei der Suchenach als auch der Qualifizierungvon passenden Fach- und Füh-rungskräften in diesen Ländern. Das Alumni-Portal Deutschlandbeispielsweise bietet den Zugangzu Fachkräften, die im Laufe ihrerKarriere in Deutschland studiertoder eine Aus- oder Weiterbildunggemacht haben. Die deutschspra-chigen Fachkräfte „Trained in Ger-many“ sind für deutsche Unterneh-men besonders interessant, sei esals Experten, Mitarbeiter oderKoopera tionspartner. Unterneh-men können sich kostenlos regis -trieren und in der Rubrik Jobs &Karriere nach lokalen Expertenund Bewerbern suchen, Jobs offe-rieren und ihr Unternehmen imPorträt präsentieren (www.alumni-portal-deutschland.de). Auch überdas Programm Rückkehrende Fach-kräfte vom Centrum für Internatio-nale Migration (CIM) können inDeutschland geschulte Fachkräftevermittelt werden. Deutsche Fachkräfte könnendarüber hinaus über das Pro-gramm Integrierte Fachkräfte vonCIM oder den Senior Experten Ser-vice (SES) in Entwicklungsländer-und Schwellenländer entsandtwerden, um dort das nötige Fach-wissen aufzubauen. n

Workshop: Der globale Wettbewerb um Fach kräfte – Fachkräftesicherung aus DrittstaatenWelche Instrumente stehen für die Rekrutierung der geeigneten Fachkräfte zur Verfügung? Wie sind die rechtlichen Rahmen-bedingungen der Beschäftigung von Fachkräften aus Drittstaaten und welche Bundesprogramme unterstützen Unternehmenbei ihrem internationalen Personalmanagement? Die Veranstaltung findet am 28. Oktober (15 Uhr) statt. Referenten sindKlaus Oks, Bundesagentur fur Arbeit, Zentraldirektion Bremen/Niedersachsen; Norman Sterz, derparter Deutschland GmbH,Bremen/Dubai; Stefanie Gömann, Gesellschaft fur Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Information Dr. Bianca Untied, Telefon 0421 3637-252, [email protected]

TITELGESCHICHTE_10-15_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:34 Seite 15

Page 16: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

16| Wirtschaft in Bremen 8.2014

WiBSPEZIAL

Nach Ihrem Amtsantritt titelte dieFAZ: „Arbeitgeberpräsident irritiertdie Kanzlerin“. Es war wohl unüb-lich, in eine Antrittsrede auch kriti-sche Themen zu packen. Wie ist IhrVerhältnis zu Frau Merkel heute?Wir sehen uns alle paar Wochen und te-lefonieren auch miteinander. Das istnie ein Thema zwischen uns gewesen,weder an dem gleichen Abend nochspäter. In Berlin habe ich sehr schnellgelernt, dass die Mediendarstellungmanchmal etwas anderes ist als dieRealität. Manche Medien neigen dazu,die Kontroversen stark in den Vorder-grund zu stellen.

Was hat Sie seit Amtsantritt in Ber-lin besonders überrascht? Welcheneuen Erfahrungen haben Sie aufder Berliner Bühne gemacht?In Berlin stehen viele Medien in einer ex- tremen Konkurrenz zueinander. Das istanders als in Bremen, Hamburg oder an -deren Städten. Das führt dazu, dass kon-troverse Themen häufig stilisiert werden.

Sind Sie damit in Ihren öffentlichenÄußerungen vorsichtiger geworden? Nein, das darf ich nicht, sonst würdeich nur noch in Worthülsen reden. Daspassiert, wenn man seine Worte perma-nent auf die Goldwaage legt. Ich möch-te so sprechen, wie ich ticke und denke.Wenn ich anfange, in Schablonen zusprechen, wenn die ganzen Ecken undKanten abgeschliffen sind, dann müs-sen wir uns nach einem Nachfolger um-gucken. Ich will auf meine Art authen-tisch bleiben und die Überlegungen öf-fentlich so präsentieren, wie sie Unter-nehmer nun einmal haben. Authen -tizität muss bleiben. Ich möchte undmuss den Freiheitsgrad nutzen, den ichin diesem Ehrenamt habe, quer zu den-ken und quer zu formulieren.

In Berlin sind Sie Arbeitgeberpräsident,in Bremerhaven Unternehmer: Lässtsich beides unter einen Hut bringen?In den ersten Wochen war das schwie-rig. Jetzt haben sich beide Funktionen

aneinander gewöhnt. Ich bin ein biszwei Tage pro Woche in Berlin oder fürdie BDA in Deutschland unterwegs.Dann bin ich von morgens bis abendseingespannt. Die übrigen Tage arbeiteich in Bremerhaven fürs Unternehmenbeziehungsweise vom Schreibtisch ausfür Berlin. Das hat sich jetzt sehr guteingespielt. Organisatorisch lässt sichvieles sehr viel besser bewältigen als esnach außen erscheinen mag. Persönli-che Gespräche muss ich natürlich inBerlin führen, die lassen sich nicht nachBremerhaven verlagern. Von rein reprä-sentativen Dingen halte ich mich sogut es geht fern. Und von Talkshows imÜbrigen auch gerne.

Deutschland diskutiert über TTIP –und zwar ausgesprochen kritisch.Welche Bedeutung messen Sie demAbkommen bei?Ich teile die Skepsis nicht. Noch lässtsich gar nicht beurteilen, ob das am En-de ein guter oder schlechter Vertrags-entwurf wird. Man muss ihn doch erst

einmal durchverhandeln und danach be-werten. Aber die Mentalität in Deutsch–land, keine Veränderungen zuzulassen,aus Angst, es könnte etwas passieren,das ist für eine Exportnation langfristiggesehen tödlich. Wir haben Freihan-delsabkommen mit vielen Ländern aufder Welt. Wieso also nicht auch mit denUSA? Die Chance auf ein solches Ab-kommen darf das Exportland Deutsch-land nicht an der falschen Diskussionum Chlorhähnchen scheitern lassen.

Stichwort Europa: Was erhoffen Siesich von dem neuen EU-Kommissions-chef Jean-Claude Juncker? Woraufkommt es in Europa jetzt an?Seine Hauptaufgabe wird darin beste-hen, die Wettbewerbsfähigkeit derWirtschaft ganz Europas auf den Welt-märkten zu verstärken. Er kennt Europasehr gut, und ich glaube, er kann diesehr unterschiedlichen Kulturen inEuropa miteinander im Gespräch hal-ten und das gegenseitige Verständnis

der unterschiedlichen Nationen för-dern. Das bereitet das Feld für die Sach-themen der ganzen Kommission.

Thema Fachkräftesicherung: Sie werben für noch mehr Zuwanderung.Wo liegen die Chancen, wo die Risi-ken? Ist Deutschland offen genug? Wir haben erfreulicherweise einen Zu-wanderungsüberschuss. De facto findetZuwanderung statt, sie wird aber nochnicht in allen Teilen der Gesellschaft ge-schätzt. Das muss sich ändern, andern-falls nimmt die erwerbstätige Bevölke-rung ab mit allen Konsequenzen für dieSozialsysteme, den Staatshaushalt, un-seren Wohlstand. Wir brauchen Zuwan-derung, um die Kopfzahl an Erwerbstä-tigen zu halten, das ist reine Mathema-tik. Wenn die Zahl der Erwerbstätigenschrumpft, strapaziert das unsere Volks-wirtschaft. Wir brauchen ein Umdenkenund müssen die Gesetzgebung so ent-wickeln, dass wir diejenigen bekommen,die wir haben wollen. Dazu fehlt im Mo-ment vielleicht noch der politische Wil-

le. Und dagegen müssen wir lautstarkargumentieren.

Rente mit 63, Mütterrente, Mindest-lohn, Flexi-Rente, eine 32-Stunden-Woche für Eltern – wenn Sie auf diePolitik der großen Koalition schauen:Werden die Interessen der Wirt-schaft genügend berücksichtigt?In den ersten sechs Monaten war das si-cherlich nicht so. Um die Regierung zubilden und wider besseres Wissen wa-ren damals alle Parteien gleicherma-ßen daran beteiligt, Regularien zuschaffen, die alles andere als nachhal-tig sind und die insbesondere der nächs -ten Generation vor die Füße fallen.Aber ich habe die Hoffnung nicht ver-loren, dass wir für den Rest der Legisla-turperiode mit der Politik darüber insGespräch kommen werden, wie wir dasalles erwirtschaften wollen, was für dienächsten Jahre und Jahrzehnte schonverplant wurde. Mit den 160 MilliardenEuro, die das Rentenpaket kostet, hät-

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer im Gespräch mit der „Wirtschaft in Bremen”

» ICH WILL AUF MEINE ART AUTHENTISCH BLEIBEN

HK-Report_16-23_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:22 Seite 16

Page 17: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Foto Frank Pusch

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 17

Geltung bringen und dass die Dienstleis -tungen für die Kammermitglieder wirt-schaftlicher erbracht werden können.Und ich hoffe auch, dass die beidenStädte Bremen und Bremerhaven durchdiese faktische Zusammenarbeit men-tal etwas mehr zusammenkommen,dass Diskrepanzen abgebaut werdenund damit ein gewisser Bewusstseins-wandel erzeugt wird.

Sie stehen seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Ehrenämtern fürdie Wirtschaft in der ersten Reihe.Wieviel Spaß haben Sie daran?Sie können nichts bewegen, wenn Sienicht mit einer gewissen Freude und mitÜberzeugungskraft Dinge nach vornetragen, auch wenn man nicht in jedemPunkt gleich Sieger ist. Zurzeit spielenuns viele Dinge in Berlin nicht in dieKarten. Was wir in Berlin machen, ist einMarathonrennen und kein Sprint. Wirdenken auch nicht in Vier-Jahres-Rhyth-men. Wir Arbeitgeber denken über denTag hinaus, wollen langfristig die Wett-bewerbsfähigkeit oben halten, die Din-ge nachhaltig gestalten. Das ist meineAufgabe und das macht mir Spaß.

Wenn Ihre Amtszeit einmal zu Endeist, was sollte dann in Ihrer Bilanz ste-hen? Worauf möchten Sie stolz sein?Ich möchte, dass Arbeitgeber stärkerals in der Mitte der Gesellschaft stehen-de Verantwortungsträger wahrgenom-men werden – als diejenigen, die die so-ziale Marktwirtschaft leben, egal ob ineinem großen Konzern oder einem Ein-zelhandelsgeschäft, die in hohem Ma-ße an einem gedeihlichen Gefüge in ih-rer Stadt, in ihrer Nachbarschaft inte -ressiert sind. Das gilt nicht nur für Fami-lienunternehmer, sondern auch fürangestellte Manager. Negative Einzel-fälle sollten nicht die gelebte Unter-nehmerkultur in den Schatten stellen.Wenn ich daran mitwirken kann, dasssich dieses Bewusstsein in der öffentli-chen Wahrnehmung ändert, finde ichdas gut.

Herr Kramer, wir danken Ihnen fürdas Gespräch.

ten wir manches Problem in der Bil-dung oder der Infrastruktur lösen kön-nen. Das wäre nachhaltig gewesen. Je-dem in Berlin ist auch klar, dass längergearbeitet werden muss. Aber kein Po-litiker stellt sich öffentlich hin und sagtes. Da tut sich ein schwerer politischerKonflikt auf.

Was sind nach Ihrer Auffassung die zentralen bildungspolitischenFragen in Deutschland?Unsere größte Aufgabe sind die knapp20 Prozent der Jugendlichen, die laut Pi-sa-Studie alljährlich nicht ausbildungs-reif aus der Schule entlassen werdenund aus dieser Verliererlaufbahn nurschwer herauskommen. Bei den schu-lisch und sozial Schwachen versagenwir in Deutschland. Natürlich gibt es damannigfaltige Probleme, aber mir kannkeiner weiß machen, dass 20 Prozent ei-nes Jahrganges zu dumm für einen Ab-schluss sein sollen. Es hat aber keinenZweck, auf die fehlende Kraft der Eltern-häuser zu schimpfen. Wir haben ein un-terfinanziertes Bildungssys tem, die Res-sourcen werden fehlgesteuert. DerStaat hat sich Schule als Aufgabe vorge-nommen und ist daher verpflichtet, dasBestmögliche daraus zu machen undkeinen Jugendlichen ohne Hauptschul-abschluss und Grundbildung zu entlas-sen. Nur die wenigsten sind dazu intel-lektuell nicht in der Lage. Auch wir Ar-beitgeber stehen in einer ganz erhebli-chen Mitverantwortung, diesen Jugend–lichen Ausbildungsmöglichkeiten zu ver- schaffen. Wir engagieren uns hier in vie-len Pilotprojekten, die zeigen, wie esfunktioniert. Am Ende läuft es meistensauf ein Patensystem hinaus. Mein An-gebot an die Politik: Wir helfen beimSchritt nach der Schule ins Arbeitsleben,aber Ihr müsst die schulischen Grundla-gen legen.

Sie sind einer der Väter des Zusam-mengehens der IHK Bremerhavenund der Handelskammer Bremen.Was erhoffen Sie sich von der neuenKammer für das Land Bremen?Ich hoffe, dass die Wirtschaft in unse-rem Bundesland nun mit einer Stimmespricht und wir die Interessen der bre-mischen Wirtschaft noch deutlicher zur

HK-Report_16-23_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:22 Seite 17

Page 18: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

18 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

KAMMERREPORT

Aktuelles Volkmar Herr, Leiter des Geschäftsbereichs International, in-formierte das Plenum über die Tagung des Europäischen Par-laments der Unternehmen am 16. Oktober in Brüssel, zu derUnternehmer aus allen Mitgliedsstaaten entsendet werden.Für das Land Bremen haben sich die André Grobien von derFirma Lampe & Schwartze KG aus Bremen sowie Jens Assheu-er von der WindMW GmbH aus Bremerhaven bereit erklärt,teilzunehmen. Es sei wichtig, dass die Industrie- und Handels-kammern sich rege an der Veranstaltung beteiligten, auchweil die Rechtsetzung zunehmend in Brüssel entstehe. Olaf Orb, stellvertretender Leiter des GeschäftsbereichsStandortpolitik, Häfen und Verkehr, berichtete im Plenumüber den aktuellen Stand Verkehrsentwicklungsplans Bre-men 2025 (VEP). Um sicherzustellen, dass die Belange derUnternehmen berücksichtigt werden, hatte das Plenum inder vergangenen Sitzung im Juni sieben grundsätzliche Be-

dingungen beschlossen, an die die Handelskammer ihre Zu-stimmung zum VEP knüpft. Bis dato seien diese Bedingun-gen in einem Dialogverfahren mit den Beteiligten aus Politikund Verwaltung weitestgehend akzeptiert worden. Offen seiderzeit noch die Umsetzung des Kompromisses zur vierspuri-gen Nutzung des Concordia-Tunnels in der Hauptverkehrs-zeit. Hierzu gebe es nach der Sitzung des Plenums noch eineSondersitzung des VEP-Projektbeirats. Sofern sich auch in die-ser Frage eine Einigung erzielen lasse, könne die Handels-kammer dem VEP zustimmen. JahresabschlussHauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger gab einen Über-blick über den Jahresabschluss der Handelskammer zum 31.Dezember 2013 mit der Bilanz und Erfolgsrechnung für2013.

Foto F

rank

Pus

ch

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 21. Juli

l Aktuellesl Jahresabschluss der Handelskammer zum 31.12.2013

l Zukunft des Wissenschafts- und Innovationsstandortes Bremen

Senatorin Professorin Dr. Eva Quante-Brandtim Plenum der Handelskammer

wib seite 18-18.qxp_Layout 1 25.07.14 14:35 Seite 1

Page 19: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 19

Stellen Sie sich vor, Sie könnten das Dach der Welt öffnen.

Das 911 Carrera 4S Cabriolet.

Bei uns im Porsche Zentrum.

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): innerorts 13,9–12,5 · außerorts 7,7–7,1 · kombiniert 10,0–9,2; CO2-Emissionen: 235–214 g/km

Porsche Zentrum BremenSportwagen-CenterSchmidt + Koch GmbHStresemannstraße 1-728207 BremenTel.: +49 421 4495255Fax: +49 421 446696 www.porsche-bremen.de

Wissenschafts- und Innovationsstandort BremenSenatorin Professorin Dr. Eva Quante-Brandt stellte in ihremVortrag den Entwurf des Wissenschaftsplans 2020 und des-sen Konsequenzen für Bremen dar. Das Bundesland habesich in den vergangenen Jahren zu einem exzellenten Wissen-schaftsstandort entwickelt. Der Wissenschaftsplan 2020 set-ze an dem im Jahr 2010 ausgelaufenen Plan an und enthalteden finanziellen und strukturellen Rahmen sowie die pro-grammatischen Leitvorgaben für die Gestaltung und Weiter-entwicklung der Wissenschaftseinrichtungen des Landes Bre-men. Der Wissenschaftsplan basiere auf der Grundlage der Ex-pertise des Wissenschaftsrates, der Ende vergangenen Jahresseine Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Hochschulsys -tems im Land Bremen in einem Gutachten vorgelegt hatte.Neben der Fortsetzung vieler erfolgreicher Wissenschafts-und Forschungsschwerpunkte enthalte der Plan auch Maß-nahmen zur Konsolidierung und Qualitätssicherung. Um dieZusammenarbeit der Hochschulen mit den bremischen Un-ternehmen zusätzlich zu intensivieren, sollen sich Koopera-tionsplattformen zur Weiterentwicklung gemeinsamer The-men von Forschung und Lehre zwischen den Hochschulen,den außeruniversitären Instituten und Unternehmen etablie-ren. Dies sei auch aus Perspektive der Unternehmen von ho-her Relevanz. Der Wissenschaftsplan soll noch im Sommerdieses Jahres vom Bremer Senat beschlossen werden. Professor Dr. Wim Kösters, Mitglied des Vorstands desRheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung(RWI) und Dr. Michael Rothgang, stellvertretender Leiter desKompetenzbereichs Unternehmen und Innovation des RWI,berichteten über die ersten Ergebnisse der von der Handels-kammer in Auftrag gegebenen Studie zum Innovations-standort Bremen. Für die Unternehmensbefragung als Teilder Studie seien rund 2.500 Unternehmen in Bremen undBremerhaven angeschrieben worden. Drei Viertel der Unter-nehmen, die geantwortet haben, haben weniger als 50 Be-schäftigte. Das Ergebnis der Umfrage zeige eine positive Be-schäftigungsbilanz der Unternehmen in innovativen Sekto-ren. Unternehmen in Bremen seien auffallend innovativ undkooperierten häufig. Allerdings sehen die Unternehmen bei den Rahmenbedin-gungen für Ansiedlungen und Gründungen Verbesserungs-bedarfe. Etwa die Hälfte der Hochschulabsolventen, die inBremer Unternehmen tätig seien, haben auch in Bremen stu-diert. Weitere, vertiefende Ergebnisse seien aus der noch vor-gesehenen Benchmarkuntersuchung mit anderen dynami-schen Regionen zu erwarten. Der Abschluss der Studie, dieauch Handlungsempfehlungen für eine weitere Stärkung desInnovationsstandortes Bremen enthalten soll, sei für diesenHerbst vorgesehen. n

Wissenschaftsplan 2020 hat hohe Relevanz für BremenDer Wissenschaftsplan 2020 ist aus der Perspektive der bre-mischen Wirtschaft von hoher Relevanz. In einer Stellung-nahme zu dem Entwurf der Wissenschaftssenatorin betontdie Handelskammer, dass Bremens staatliche Hochschulenund die außeruniversitären Forschungseinrichtungen be-trächtlich zur Wirtschaftskraft des Standortes beitragen. DieUnterstützung des Wissenschaftssystems sei daher „zu-kunftsrelevant” und benötige eine „finanzielle Nachhaltig-keit.” Insbesondere die Qualität der personellen und sachli-chen Ausstattung im Bereich der Lehre muss verbessert wer-den, fordert die Handelskammer. Beispielsweise sollten dieab 2015 frei werdenden BAföG-Mittel zugunsten von Lehreund Forschung eingesetzt werden. Doch nicht nur die Politiksei gefordert, auch die Hochschulen selbst müssten ihren Bei-trag leisten. Dies betreffe zum Beispiel die Erhöhung der Ef-fizienz im Studienangebot durch den Abbau von Doppelun-gen und schlecht ausgelasteten Studiengängen ebenso wiedie Nutzung von Synergien in den Bereichen Verwaltung,Dienstleistung, Medienversorgung und IT. n

Die Stellungnahme im Wortlaut: www.handelskammer-bremen.de

Page 20: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

UNTERNEHMEN

75-jähriges Bestehenl Heinrich Staas GmbH, gegründet 26. August 1939

50-jähriges Bestehenl Hans Remitz, gegründet 24. August 1964

25-jähriges Bestehenl Rainer Badenhop Heike Gutschy Tanzschule Mosler, gegründet 1. August 1989l pep up Werbegestaltung GmbH & Co. KG, gegründet 1. August 1989l Hella Puschmann, gegründet 1. August 1989l Wilfried Richter, gegründet 25. August 1989l Bremer Maschinenbau & Vertriebsgesellschaft mbH, gegründet 2. August 1989l ASS Allround Spedition und Service GmbH, gegründet 10. August 1989

20 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

KAMMERREPORT

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN IM AUGUST 2014(AUSWAHL) Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.

Sprechtage (5 Termine)Erfinderberatung

7. August, 4. September, 2. Oktober,6. November, 4. Dezember,jeweils 15:30-17:30 Uhr

Gewerbliche Schutzrechte wie Patente, Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster, Marken und das Urheberrecht helfen, einemarktfähige Idee vor der Nachahmung durchdie Konkurrenz zu schützen. Welches Schutz-recht für eine konkrete Idee geeignet ist,hängt von der Art der Innovation, der Erfin-dungshöhe und der angestrebten Verwertungab. Erfinder und Entwickler von neuen Ideen,Verfahren und Produkten können an denSprechtagen mit einem Bremer PatentanwaltSchutzmöglichkeiten für ihre Idee besprechen.Die 20-minütigen Einstiegsberatungen sindvertraulich und werden monatlich angeboten.Referenten sind Axel Bröcker (7. August), Markus Schulz (4. September), Dr. Udo Tappe(2. Oktober), Nils Ellberg (6. November), Dr.Volker Scholz (4. Dezember).

Bitte melden Sie sich an, die Teilnehmerzahlist begrenzt: Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Dieser Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen” liegt das neue Veranstal-tungsheft bei. Es informiert Sie überdie Angebote der Handelskammerim 2. Halbjahr 2014.

ANMELDUNG

Melden Sie sich imInternet an:

www.handelskammer-bremen.de.

INFOTHEK

s

Veranstaltungen

2014 |2Seminare – Workshops – Vorträge – Netzwerktreffen – Tagungen

HK-Report_16-23_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:22 Seite 20

Page 21: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 21

27. August, 12:30-14:00 UhrAnalyse und Planung im RechnungswesenNur wer seine wirtschaftliche Situationkennt, kann seine Ziele klar definieren.Mit einem zukunftsorientierten Rech-nungswesen und aussagekräftigen Un-terlagen erkennen Sie eventuelle Fehl-entwicklungen rechtzeitig und könnenkurz- und mittelfristig in die Unterneh-menssteuerung eingreifen. Zuverlässi-ge Auswertungen verbessern zudemdie Ausgangssituation bei der Kredit-vergabe. Der Vortrag behandelt Fragenwie: Was verbirgt sich hinter einer

„Qualitäts-BWA”,wie sie nicht nurBanken fordern?Welche Anforde-rungen bestehenan die Finanz-buchführung?Wie könnenBWA, die Kosten-rechnung und an-

dere betriebswirtschaftliche Auswertun-gen zur Steuerung Ihres Unternehmenseingesetzt werden?

Referent Daniel P. Stappmann, Steuerberater,Kanzlei Oberdörster & Stappmann

24. September, 12:30-14:00 UhrMobil nutzbare Websites undApps für den Mittelstand Die allgemeine Mediennutzung wan-delt sich rasant: Bereits seit 2013 wirddas Internet mehr über mobile Endge-räte genutzt als mit dem klassischenPC! Noch weit schneller steigt sogardie Zahl der Nutzer von Apps, wobeigleichzeitig die klassischen Print-Pro-dukte immer weniger Leser finden. Wiereagieren mittelständische Unterneh-men auf diese dynamische Entwick-lung? Wie sind Sie persönlich aufge-stellt, ist Ihre eigene Website auf einemSmartphone überhaupt noch bedien-

bar? Wie lassen sich mit einer Magazin-oder Katalog-App für Tablets, wie demiPad, neue Kunden gewinnen und be-stehende Kunden binden? Der Vortraggibt einen Überblick über das Themaund stellt konkrete Lösungen vor.

Referenten (v.l.) Frank Brunnée, Dr. MatthiasKose, brandXpress GmbH

29. Oktober, 12:30-14:00 UhrFührung der Generation YDie Generation Y unterscheidet sichdeutlich von ihren Vorgängergeneratio-nen: Ihr besonderes Informationsbe-dürfnis, eine starke Feedbackorientie-rung, aber vor allem ein permanenteskritisches Hinter fragen von Entschei-dungen machen die Führung von Mit-arbeitern der Generation Y besondersanspruchsvoll. Wie sollten sie also ambesten geführt werden? Welche Instru-mente sind die richtigen? Und welches

ist der richtigeFührungsstil fürMitarbeiter, dieselber der Genera-tion Y angehören,schließlich rückensie immer stärkerin die Führungs -etagen vor? Indem Vortrag wer-

den ausgehend vom aktuellen Standder Forschung anwendungsorientiertund praxisnah konkrete Handlungs-empfehlungen gegeben.

Referent Professor Dr. Nils Schulenburg, Schu-lenburg Consulting Strukturierte Unternehmens-und Strategieentwicklung

Mittelstandstreff der Handelskammer Die neuen Themen und Termine im zweiten Halbjahr 2014

26. November, 12:30-14:00 UhrChancen für den Mittelstanddurch Krisen management: ErfahrungsberichteGlobaler Wettbewerb und die hohe Dy-namik der Märkte einhergehend mitsinkenden Margen erfordern eine opti-male Steuerung der wesentlichenWerttreiber des Unternehmens.An Praxisbeispielen werden typi-sche finanz- sowie leistungswirt schaft liche Optimierungsmaß-nahmen zur Krisenvermeidungdargestellt. Darüber hinaus wer-den Methoden der Unterneh-menssanierung im neuen Insol-venzrecht für den Fall beschrie-ben, dass sich existenzbedrohen-de Probleme nicht einvernehm- lich lösen lassen. Das Insolvenz-recht bietet Vorteile vor allem beiarbeitsrechtlichen Umstrukturie-rungen, bei der Beendigung un-vorteilhafter Verträge oder bei ge-sellschaftsrechtlichen Umstruktu-rierungen, selbst gegen den Wil-len einzelner Gesellschafter.

Referenten (v.o.) Tobias Kersten, WP StB RA, Fides Treuhand GmbH & Co. KG; Dr. Chris tian Kaufmann, Fachanwalt für Insolvenzrecht, Pluta Rechtsanwalts GmbH, Büro Bremen

InformationAndreas Köhler, Telefon 0421 3637-233, [email protected] Gaartz, Telefon 0421 3637-231,[email protected] Veranstaltungen finden in der Handels -kammer Bremen statt und sind kostenfrei. Bitte melden Sie sich an.

HK-Report_16-23_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:22 Seite 21

Page 22: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

22 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

STANDORTBREMEN

ie Lösung der Altschuldenfrage im Zuge der anstehen-den Föderalismusreform ist in das Zentrum der politi-schen Diskussion gerückt. Lange Zeit erschien ein Kon-

sens darüber, ob überhaupt und wie mit den Schulden umge-gangen werden soll, kaum möglich. Doch mittlerweile – dieDiskussion um die Reform der Bund- Länder-Finanzbe zie -hungen wird intensiv geführt – ist die politische Bereitschaftbei Bund und Ländern, die Altschuldenproblematik zu lösen,erheblich gewachsen. Es geht nicht mehr um das „ob”, esgeht jetzt um das „wie”. Das wurde auf einer Veranstaltung deutlich, zu der – erst-mals gemeinsam – die Handelskammer Bremen und die Ar-beitnehmerkammer Bremen eingeladen hatten. Denn für dieZukunftsfähigkeit des Bundeslandes Bremen ist diese Frageexistenziell, jetzt bestehe „eine historische Chance”, sie zu lö-sen, so Arbeitnehmerkammer-Hauptgeschäftsführer IngoSchierenbeck. „Das Altschuldenproblem – Tragfähige Lösun-gen für die Föderalismusreform” lautete der Titel der Veran-staltung im Hause der Arbeitnehmerkammer. Die Handels-kammer hat die Föderalismusreform schon seit einigen Jah-ren auf der Agenda und eine Reihe von wissenschaftlich un-termauerten Vorschlägen gemacht. „Für uns ist es wichtig,

dass in diesem Prozess auch die Stimme der Wirtschaft ge-hört wird”, sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr.Matthias Fonger. In der Veranstaltung stellten drei namhafte Finanzwissen-schaftler verschiedene Konzepte zum Schuldenabbau vor, diees den Ländern ermöglichen, die Schuldenbremse einzuhal-ten und politische Spielräume zu gewinnen. Professor Dr. An-dré W. Heinemann, der Leiter der Forschungsstelle Finanzpo-litik am Institut Arbeit und Wirtschaft an der Uni Bremen, er-läuterte, wie sich die vorliegenden drei Modelle eines Alt-schuldenfonds auf die einzelnen Bundesländer auswirken.Da die Belastungen der einzelnen Länder aus (zumeist) struk-turellen Gründen unterschiedlich sind, gibt es auch bei denEntlastungen ein Gefälle. Professor Dr. Thomas Lenk – er istDirektor des Instituts für Öffentliche Finanzen und Public Ma-nagement und des Zentrums für Internationale Wirtschafts-beziehungen an der Universität Leipzig – beleuchtete (undverneinte) die Frage, ob auch die Schulden der KommunenTeil einer Altschuldenregelung sein sollten. Professor Dr. Joa-chim Ragnitz, stellvertretender Leiter des ifo Instituts Dres-den, stellte Finanzierungswege vor: Wer zahlt für wen wieviel?“ Er hält eine Altschuldenentlastung für unumgänglich

FÖDERALISMUSREFORM: WAS WIRD AUS DEN ALTSCHULDEN?Erste gemeinsame Veranstaltung von Handelskammer und Arbeitnehmerkammer – Drei Finanzministerdiskutierten Lösungsmöglichkeiten – Wissenschaftler stellten Konzepte vor

(v.l.) Prof. Dr. André W. Heine- mann, Bremen, Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeit -nehmerkammer, Prof. Dr. ThomasLenk, Leipzig, Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handels-kammer, Prof. Dr. Joachim RagnitzDresden), Ingo Schierenbeck,Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer

Fotos Jörg Sarba

ch

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 22

Page 23: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 23

Markenumfrage der Industrie- und Handelskammern

Wie sehen Mitgliedsunternehmen und Mitarbeiter dieIndustrie- und Handelskammern? Für welche Werte undwelche Leistungen stehen sie? Diese und weitere Fragensind Teil einer Online-Umfrage der IHK-Organisation. DieBefragung ist ein zentraler Baustein des Projekts zurSchärfung des Profils der Marke IHK. Sie dient dazu, diePerspektive und Sichtweise vieler IHK-Mitglieder in denProzess einzubeziehen. Mitgliedsunternehmen sind da-her herzlich eingeladen, sich bis Ende August an derUmfrage unter www.markenforum2014.de zu beteiligen.Durch eine rege Teilnahme kann ein umfassendes Bildentstehen, welche Werte und Kompetenzen den Kam-mern zugeschrieben werden. Die digitale Befragungnimmt etwa 15 Minuten in Anspruch. Alle Fragen können auch von unterwegs mit einem internetfähigenSmartphone oder Tablet beantwortet werden.

und eine Refinanzierung der Zinslasten mit einem Volumenvon rund 20 Milliarden Euro über Steuererhöhungen (Vermö-gens-, Umsatzsteuer) und/oder eine Umwidmung bzw. Ver-längerung des Solidaritätszuschlages für möglich. Der „Soli” – und wie mit der 1991 eingeführten Ergän-zungsabgabe weiter verfahren werden soll – spielte dennauch die Hauptrolle in der anschließenden politischen Dis-kussion mit Bremens Finanzsenatorin Karoline Linnert, demHamburger Finanzsenator Dr. Peter Tschentscher und Dr.Wolfgang Voß, Finanzminister aus Thüringen – eine illustreRunde, die die unterschiedlichen politischen Einschätzungenin Deutschland widergespiegelte. Tschentscher unterstützteden von Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz in die Diskus-sion gebrachten Altschuldenfonds – die Länder tilgen ihrenSchuldenanteil, der Bund übernimmt die Zinslasten – als ei-nen „solidarischen Vorschlag”, der ein „gesamtstaatlichesProblem” löse. „Wir dürfen Bremen nicht allein lassen”, sagteer. Der Solidaritätszuschlag sei auch künftig unverzichtbarund müsse neu begründet werden. Auch Thüringens Finanzminister Voß bekannte sich dazu,die Altschuldenfrage zu lösen, will aber das Prinzip der Eigen-verantwortung stärker gewichtet sehen. Eine Bundeslösung,ein Fonds für alle, kommt für ihn deshalb nicht in Frage, dasAufkommen aus dem Soli solle nicht komplett in die (Schul-den)Vergangenheit, sondern vor allem auch in die Zukunft,in Entwicklungsprojekte investiert werden. Linnert sieht in-des „gute Voraussetzungen” für einen neuen Konsens zur Lö-sung der Altschuldenfrage und zum Solidaritätsprinzip, wo-nach es im Interesse des gesamten Landes liege, wenn ver-schuldete Länder wieder Gestaltungsspielräume erhielten.Die politischen Differenzen sind offenbar nicht mehr grund-sätzlicher Natur, jetzt geht es um die Mechanismen der Ver-teilung und um eine große oder kleine Lösung. (cb) n

exklusiver Eingang hochwertige Ausstattung ab Herbst 2014 verfügbar provisionsfrei

Vermietung 0800 271 271 0 www.europa-center.de

5.500 m²Bürofläche

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 23

Page 24: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

24 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

STANDORTBREMEN

eitdem er Geschmack daranfand, liebt Markus Freybler Bier.So sehr, dass sich der gebürtige

Schwabe als junger Mann für einBrauerei-Studium in Weihenstephanentschieden hat. Fast 20 Jahre lang ar-beitete der Brauingenieur später für einBremer Unternehmen. Anfang Mai2014 startete der Findorffer seineeigene Marke: Hopfenfänger heißtsie, und erhältlich ist das Pils in denSorten Rotbier, Sommerbier und In-dia Pale Ale. Historisch gesehen ist Bremeneine traditionelle Bierstadt. ImMittelalter, so Freybler, habe eshier rund 300 Brauereien gege-ben. Momentan gibt es nurnoch zwei aktive Brauereien inder Hansestadt: ABInBev, wounter anderem Beck’s und Haa-ke Beck gebraut werden, unddie Hausbrauerei Schüttinger.Freybler möchte das wieder än-dern. Derzeit entwickelt undbraut er sein eigenes Bier nochzusammen mit zwei niedersäch-sischen Braumanufakturen. Dochwenn das Hopfenfänger-Experiment er-folgreich ist, kann sich der Bremer aucheine eigene kleine Brauerei vorstellen –„die Biertrinkerinnen und Biertrinker inBremen hätten es verdient.“

Biere für Liebhaberim Trend

Markus Freybler orientiert sich an demCraft-Beer-Gedanken. Darunter werdenindividuelle, handwerklich gebrauteBiere verstanden, die es meist nur inkleinen Mengen gibt. Die Zutaten Was-ser, Hopfen, Malz und Hefe zusammen-

zubringen, ist das eine. Aber erst dieVariation der Vielzahl von Malz- undHopfensorten bzw. Hefearten ermög-licht es, verschiedene Stile und Ge-schmacksrichtungen auszuprobieren.So, wie es seit Jahrzehnten in den USAgeschieht: Dort habe es vor 30 Jahrenkaum mehr als 100 Brauereien gege-

ben – heute seien es rund 3.000.„Sehr viele davon sind kleine, regio-nale Marken, die in Handarbeit vonLiebhabern gebraut werden. DieEntwicklung zeigt, dass die Kennerderartige Biere zunehmend nach-fragen.“ Das, so Freybler, geltemittlerweile auch für Deutsch-land: „In Berlin gibt es momen-tan 25 Brauereien. Elf davonsind in den vergangenen vierJahren dazugekommen!“

Für den Brauinge-nieur war diese Ent-wicklung das Start -signal für die eige-nen Pläne. „In die-sem Markt istBewegung drin“,sagt er. „Meines Er-achtens gibt esauch in Bremenein großes Po-tenzial dafür.Besondere Bie-re gewinnenMarktanteile.Sie werden hö-herpreisig ver-kauft, aber dieMenschen sindauch bereit, die-sen Preis zu zah-len. Denn sie

wissen, dass sie et-was Besonderes bekommen – und oft-mals steht auch ein Gesicht hinter die-ser Marke und nicht ein Konzern.“ Derbisherige Erfolg gibt ihm recht: Das

Hopfenfänger-Bier wurde innerhalbweniger Wochen von einigen Bierhänd-lern in Bremen und dem Umland insSortiment aufgenommen und ist in ei-ner zunehmenden Zahl von Szene-Loka-len erhältlich. Auch bei Feinkost- undSpezialitätenhändlern steht es im Ge-tränkefach, denn ein gut gebrautesBier ist eine Spezialität. Zuletzt gewannFreybler das Kaufhaus Lestra als Ab-nehmer – ein nicht unbedeutender Ver-triebsanker in Horn-Lehe.

Eigener Hopfen auf der „Gemüsewerft“

Auch eigenen Hopfen baut MarkusFreybler mittlerweile an. Ort ist die „Ge-müsewerft“ in Gröpelingen. Auf dem2.000 Quadratmeter großen Geländewerden Obst, Gemüse, Kräuter und Pil-ze ökologisch angebaut – und ebenauch der Hopfen, aus dem bald das„Bier für Bremen“ entstehen soll. „Deramerikanische Cascade-Hopfen machtsich sehr gut, der Tettnanger-Hopfenvom Bodensee hat sich noch nicht sogut an das norddeutsche Klima ge-wöhnt“, sagt Freybler. „Ich hoffe sehr,dass ich im September eine gute Erntehabe, um dann das Bier mit dem eige-nen Bremer Hopfen brauen zu können– je nach Menge entweder in meinenBier-Brau-Seminaren oder sogar in derFlaschenproduktion.“ Bis Ende des Jahres hat Freybler sichZeit gegeben. Dann will er eine Ent-scheidung treffen, ob und wie es wei-tergeht. „Ich muss erst mal sehen, obBremen mein Bier überhaupt will. BisEnde des Jahres will ich daher mög-lichst viele Menschen überzeugen, dasHopfenfänger-Bier zu probieren und es

HANDGEMACHTE BIERE FÜR BREMENBier ist nicht gleich Bier. Liebhaber des Gerstensaftes greifen deshalb nicht nur zu den großen Marken, sondern mit Vorliebe auch zu kleinen, handgemachten regionalen Bieren. Und von denen gibt es auch für Bremen und umzu einige. Jüngstes Beispiel auf dem wachsenden Markt: das Hopfenfänger-Bier von Markus Freybler. Von KAI UWE BOHN

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 24

Page 25: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 25

Fotos Brem

er Braum

anufaktur

auch wieder zu kaufen.“ Wenn sich einErfolg abzeichnet, würde er gerne inBremen eine kleine Brauerei aufbauen.„Aber nicht alleine, sondern wegen derdoch erheblichen Investitionskosten ge-meinsam mit Partnern. Die suche ichnoch: Menschen, die Bier ebenfalls lie-ben und wie ich davon überzeugt sind,dass es dafür hier auch einen Marktgibt.“ Das Freybler mit seinen Überlegun-gen nicht alleine ist, zeigen auch Akti-vitäten in Bremen-Walle. Dort soll 2015die ehemalige Union-Brauerei wiederbelebt werden. Die zukünftigen Betrei-ber Lüder Kastens und Markus Zellerwollen dort ebenfalls qualitativ hoch-wertiges Bier in kleinen Mengen brau-en, bei dem Besucher und Touristendem Brau-Erlebnis sogar beiwohnen

können. Bei ihrem Projekt setzen sie aufrund 2.000 Quadratmetern Fläche aufeine Mischung aus Brauerei, Gas -tronomie und Wohnen. Für Bremen ei-ne schöne Nachricht, nachdem in den1960er Jahren das Bierbrauen in dermittlerweile denkmalgeschützten Union-Produktionsstätte – einem Waller Wahr-zeichen – eingestellt worden war.

Zwei bekannte Gasthaus-Biere

Kenner der Bremer Bier-Szene wissendarüber hinaus, dass es mit dem Schüt-tinger-Bier und dem Schnoor-Bräu schonseit mehreren Jahren „handgemachte“Biere in Bremen gibt. Das Schüttingerwird seit 1990 im gleichnamigen Gast-haus des Gebäudes der Bremer Han-

delskammer gebraut. Das Schnoor-Bräu ist als „Hausbier“ des GasthausesKleiner Olymp im Schnoorviertel seit1999 bekannt. Es wird auch in Fla-schen abgefüllt, die im gut sortiertenBierhandel erhältlich sind. Ob diesebeiden Marken, Union-Bier oder Hop-fenfänger: So wie es aussieht, brechenfür Bremer Liebhaber spezieller Bieregute Zeiten an …. n

InformationBremer Braumanufaktur, Markus Freybler, Telefon 0421 84739239,[email protected], www.bremer-braumanufaktur.de,https://de-de.facebook.com/hopfenfaenger

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 25

Page 26: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

26 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

STANDORTBREMEN

Fotos D & K drost con

sult GmbH

/WFBer Entwurf überzeugt sowohl in

städtebaulicher wie auch funk-tionaler Hinsicht.” Mit diesen Wor -

ten reagierte Handelskammer-Haupt-geschäftsführer Dr. Matthias Fongerauf das Votum der Jury für den Kon-zeptvorschlag des portugiesisch-briti-schen Center-Spezialisten Sonae Sierrazum Bau des neuen City Centers imAnsgari-Quartier. Dessen Entwicklungist nach Einschätzung der Handelskam-mer das wichtigste Element des Innen-stadtkonzeptes. „Die Erweiterung derInnenstadteinkaufsfläche um 25.000Quadratmeter, die Schaffung von rund11.000 Quadratmetern Bürofläche so-wie knapp 100 Wohneinheiten werdenzu einer maßgeblichen Aufwertung dergesamten Bremer City führen”, sagteFonger. Er forderte die Projektverantwortli-chen auf, die abschließenden Gesprä-che mit dem Investor aufzunehmen,um wie geplant 2016 mit dem Bau be-

SONAE SIERRA SOLL DAS NEUE CITY-CENTER BAUEN Jury votiert für den Konzeptvorschlag des internationalen Spezialisten – Handelskammer erwartet maßgebliche Aufwertung der gesamten Bremer City

ginnen zu können. „Die Verhandlungenmüssen jetzt sehr professionell geführtwerden”, sagte Präses Christoph Weiss.„Erst nach erfolgreichem Verhand-lungsabschluss ist sicher, dass der Ent-wurf tatsächlich zum Tragen kommt.”Dabei geht es sowohl um die Schaf-fung von Baurecht als auch um dieFlankierung des Ansgariquartiers übereine Aufwertung der Nebenanlagenbeziehungsweise die Erhöhung der Auf-enthaltsqualität im öffentlichen Raum.Zudem muss auch der Verkehrsentwick-lungsplan, der zurzeit erörtert werde,gewährleisten, dass alle zentralen Ge-schäftslagen der Bremer City für alleVerkehrsträger gut erreichbar blieben. Zuvor hatte sich die für das europa-weite Ausschreibungsverfahren gebil-dete Jury einstimmig für das AngebotSonae Sierra entschieden. „Die Entwick-lung des Ansgari-Quartiers ist eine sehranspruchsvolle Aufgabe – und sie wirdes auch bleiben“, sagte der Vorsitzendeder Jury, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. KunibertWachten. Sonae Sierra biete vielver-

sprechende Ansätze, die jetzt weiter-entwickelt werden müssten. Die politi-schen Gremien der Stadt werden sichvoraussichtlich im Herbst mit dem Aus-schreibungsergebnis befassen und überden Zuschlag entscheiden. Kernberei-che sind der sogenannte Lloydhof so-wie das Parkhaus Am Brill. Das portugiesisch-britische Unter-nehmen Sonae Sierra, dessen deutscheTochtergesellschaft ihren Sitz in Düssel-dorf hat, ist Eigentümer von 47 Ein-kaufszentren mit einem Verkehrswertvon mehr als 5,6 Milliarden Euro. Es istauf vier Kontinenten und in 13 Ländernvertreten. Zudem ist Sonae Sierra fürdie Verwaltung und/oder Vermietungvon 82 Einkaufszentren mit einer ver-mietbaren Gesamtfläche von 2,6 Mil-lionen Quadratmetern und etwa 8.300Mietern verantwortlich. n

Neue Ansichten und Aussichten: (v.l.) die Visualisierung der Center-Pläne vomAnsgarikirchhof und vom Hanseatenhof

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 26

Page 27: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 27

Neu: Ab sofort für Sie unsere

erweiterte Produktpalette

www.gluud.de

• Wareneinlagerung• Kommissionierung• Container- und Luft-

frachtabwicklung

Auf unserem eigenen Betriebsge-lände mit über 50.000 m2 Lager-und Umschlagsfläche führen wirein Kommissionslager inkl. Con -tainerstau. Just-in-Time Konzeptebein halten Ent- und Beladungenvon Verkehrsträgern sowie dasfachgerechte Verpacken nach„HPE-Standard“. Das garantiertIhnen einen reibungslosen Pro-duktionsablauf und Versand IhrerGüter. Als zugelassener „Regle-mentierter Beauftragter“ des LBABraunschweig können wir gleich-zeitig Ihre Luftfrachtsendungen sicher händeln und verpacken.

Ihr Ansprechpartner: Jens Dörken +49 421 5499830Mail: [email protected]

CARL GLUUD GmbH & Co. KGHolzpackmittel · HolzverarbeitungLadestraße 29-31 · 28197 Bremen

CARL GLUUD

Böhrnsen dankt denUnternehmensverbänden 100 Jahre gibt es die Unternehmerver-bände im Lande Bremen. Das Jubiläumwurde mit einer Festveranstaltung imBremer Rathaus gefeiert. Als Ehrengastsprach der Präsident des Bundesver-bandes der Deutschen Industrie (BDI),Ulrich Grillo, über „Die Zukunft der In-dustrie“. Die Dinner Speech hielt derBerliner Historiker Professor Dr. PaulNolte. Sein Thema: „Vom Klassenkampfzum Konsens? 100 Jahre Arbeitsbezie-hungen in Deutschland”. Am Empfangund dem festlichen Abendessen nah-men mehr als 200 Gäste teil. Die Unternehmerverbände seienweit mehr als eine Lobby-Organisationfür Arbeitgeber, sagte BürgermeisterJens Böhrnsen. Er dankte für die guteZusammenarbeit mit den Gewerkschaf-ten und mit dem Senat, im Interessedes wirtschaftlichen Wachstums unddes gesellschaftlichen Wohlstands inder gesamten Region. „Die Unterneh-mensverbände im Lande Bremen, diebei der Politik so unermüdlich für bes-

sere Investitionsbedingungen werben,sind selbst zum Standortfaktor der Re-gion geworden. Ihre Arbeit belebt dengesamten nordwestdeutschen Wirt-schaftsraum: Sie ermutigen Investoren,Sie helfen Unternehmensgründungenauf die Sprünge, Sie engagieren sich fürdie Verbesserung der regionalen Wirt-schaftsstruktur“, sagte Böhrnsen. Durch ihr Gesamtengagement in Sa-chen Wirtschafts- und Sozialpolitik trü-gen die Unternehmensverbände inganz erheblichem Maße Mitverantwor-tung für eine ebenso leistungsbereitewie sozial gerechte Gesellschaft: „Aufein solches Verbandsethos dürfen Siestolz sein“, so Böhrnsen. Zudem würdig-te er sie als „stimmenstarke Mitstreiterder Landesregierungen Bremens undNiedersachsens“ in Berlin, wenn es umden Ausbau der Verkehrswege oder umhöhere Investitionen des Bundes in Bil-dung und Wissenschaft gehe. Mit ih-rem Präsidenten Ingo Kramer hattensie zudem auch den integrationspoliti-schen Prozess in Bremen von Anfangan begleitet und unterstützt. n

GCP-Service ist ein Top-ArbeitgeberDas Unternehmen GCP-Service Interna-tional ist jetzt mit dem „Top Job“-Award2014 ausgezeichnet worden. Seit 2002vergibt compamedia nach einem Un-ternehmensvergleich das „Top Job“-Qualitätssiegel für vorbildliche Perso-nalarbeit an Mittelständler. Die wissen-schaftliche Leitung des Benchmarkingsobliegt dem Institut für Führung undPersonalmanagement der UniversitätSt. Gallen. Die 2004 gegründete Bre-mer GCP „überzeugte vor allem mit in-novativen Prozessen“, heißt es in einerMitteilung. Als Auftragsforschungsin-stitut sei GCP auf die klinische Erpro-bung von Medikamenten und medizini-schen Geräten spezialisiert: „Es konzi-piert und organisiert mit seinen 40 Mit-arbeitern entsprechende Studien, andenen teilweise mehrere Tausend Pa-tienten aus aller Welt teilnehmen. Mit-tels Prozessoptimierung ist es dem Bre-

mer Unternehmen gelungen, seine Stu-dien schneller und damit rund 30 Pro-zent günstiger anzubieten als die Kon-kurrenz.“ Auch das Innovationsklima werdebei GCP-Service International beson-ders gepflegt. So würden viele jungeMitarbeiter eingestellt, die gerade vonder Universität gekommen seien, ummöglichst viele neue Ideen und fri-schen Wind ins Unternehmen zu brin-gen. Zur Effizienz trage auch eine im ei-genen Haus entwickelte Software zurQualitätskontrolle bei. Mit dieser kön-nen klinische Studien transparenterund effizienter durchgeführt werden.„Unsere Kunden wollen innovative Pro-dukte auf dem Markt etablieren, wir lie-fern die innovativen Prozesse zur Errei-chung dieses Ziels“, so GeschäftsführerDr. Andreas Grund. „Aber heute inno-vativ zu sein, bedingt auch das Strebennach der Innovation von morgen.“ n

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 27

Page 28: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Startschuss für die Marcuskaje In der Bremer Überseestadt werdenjetzt erstmals in einem großen Baupro-jekt rund 150 öffentlich geförderteWohnungen erstellt. Beteiligt sind zweider erfahrensten Immobilienunterneh-men in Bremen, die Justus Grosse Pro-jektentwicklung GmbH und die Gewo-ba. Das Gesamtprojekt namens Mar-cuskaje – auf einem 13.000 Quadrat-meter großen Grundstück nördlich desSchuppens 3 – umfasst insgesamt 250Wohnungen, ein Bürogebäude sowieein Mobilitätsparkhaus mit mehr als300 Stellplätzen. Die Gewoba wird dieöffentlich geförderten Wohnungen inden langfristigen Bestand überneh-men. Basis für deren Errichtung sinddie im Bündnis für Wohnen festgeleg-ten Förderkriterien. „Besonderer Wertwurde darauf gelegt, dass die Qualitätder Wohnungen durch bodengleicheDuschen, Balkone und teilweisem We-serblick sich nicht von den Angebotenfreifinanzierter Wohnungen unterschei-den“, heißt es in einer Mitteilung.

28 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

STANDORTBREMEN

sFotos www.werk1.de, pep

up

Bremer Stadtmusikantenals kunstvolles Graffiti „Kunst ist schön, macht aber viel Ar-beit!“ – Karl Valentins Bonmot passt zudem 54 Quadratmeter großen Graffitider Bremer Stadtmusikanten, die dieWerbeagentur pep up im Auftrag derCity Initiative Bremen erstellt hat. DenAnlass bot der „Europäische Tag derMeere” im Mai. In fünf Tagen schuf pepup auf einer kahlen, durch Schmierereibeschmutzten Wand ein weiß-blauesFarbenspiel, um die Gäste auf den Tageinzustimmen. Angefangen bei derGrundierung bis zu den Feinheiten mitder Sprühflasche hat der Künstler einWerk mit großem Wiedererkennungs-wert gesprüht. So gut wie alle BremerSehenswürdigkeiten und Wahrzei-chen – mit den Bremer Stadtmusikan-ten im Mittelpunkt – sind in dem Graf-fiti zu sehen.

„Mit kleinen Dingen Großes bewir-ken“ – so lautet das Motto der pep upWerbegestaltung. Die Firma feiert am1. August ihr 25-jähriges Bestehen.Emotionen spielen in der Arbeit einegroße Rolle. In allem was sie tun, arbei-ten die Werbegestalter mit ihren Kun-den und mit einem Pool aus Partnerneng zusammen. Egal ob es sich um eineLuftballongirlande oder um ein Stadt-fest mit mehreren Tausend Besuchernhandelt, „wir nehmen uns Zeit und er-arbeiten maßgeschneiderte Konzepte“,heißt es dazu. Die Tätigkeitsfelder rei-chen von der Dekoration und Beleuch-tung über Veranstaltungen, Großraum-dekoration bis zur Beschriftung. n

„Erstmals öffentlich geförderteWohnungen in solch einer Dimensionzu erstellen, war für uns eine große He -rausforderung“, sagten Gewoba-ChefPeter Stubbe und die Justus-Grosse-Ge-sellschafter Joachim Linnemann undClemens Paul. „Nur gemeinsam und inenger Abstimmung mit den planendenBehörden war es möglich, dieses kom-plexe und herausfordernde Projekt zurealisieren.“ Es habe sich gezeigt, „dassgeförderter Wohnraum realisiert wer-den kann, wenn alle an einem Strangziehen.“ Für das Gesamtprojekt Marcuskajehat Justus Grosse die Federführung.Das Investitionsvolumen wird 55 bis60 Millionen Euro betragen. Auf dengemeinsam von Gewoba und JustusGrosse projektierten Bereich der öffent-lich geförderten Wohnungen entfallenrund 28 Millionen Euro. n

Der erste Spatenstich für ein ungewöhnliches Bauprojekt in derÜberseestadt: Es trafen sich (v.l) Joachim Linnemann (Justus Grosse),Senatsbaudirektorin Iris Reuther,Clemens Paul (Justus Grosse), PeterStubbe (Gewoba), BürgermeisterJens Böhrnsen und Bausenator Joachim Lohse

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 28

Page 29: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 29

Fotos Pa

ul Schirn

hofer/Deu

tsche Grammop

hon, Alex Lipp

Viel Lob für Picasso-AusstellungMehr als 100.000 Menschen haben dieAusstellung „Sylvette, Sylvette, Sylvet-te. Picasso und das Modell“ in derKunsthalle Bremen gesehen. Die positi-ve und reichhaltige Medienresonanzauf die Ausstellung in nationalen undinternationalen Medien habe die Ein-maligkeit der Präsentation bestätigt, sodie Bilanz der Kunsthalle. Mit der Aus-stellung hat sie wie bereits bei vergan-genen Sonderausstellungen ein Meis -terwerk aus der eigenen Sammlung insZentrum gestellt und gleichzeitig einenessenziellen Beitrag zur kunsthistori-schen Aufarbeitung des Spätwerkesvon Pablo Picasso geleistet. Die Aus-stellung war weltweit die erste, die derumfangreichen und wichtigen Sylvette-Serie gewidmet wurde. „Bereits seit 60Jahren gehört die Bremer Sylvette inder Kunsthalle zu den Werken, die vieleMenschen berührt und bewegt“, sagteKunsthallen-Direktor Professor Dr. Chri-stoph Grunenberg. „Picassos Muse hataber nicht nur in dieser Stadt ein gro-ßes Echo gefunden. Zu erleben, wie die-se Ausstellung viele Besucher von nah

und fern fasziniert und inspiriert hat,ist ein großes Kompliment.“ Als nächste Sonderausstellung ist„Emile Bernard – Am Puls der Moderne“(7. Februar bis 31. Mai 2015) geplant.In Kooperation mit dem Musée d’Orsayin Paris präsentiert die Kunsthalle die-se erste große Retrospektive des franzö-sischen Künstlers Emile Bernard(1868–1941), die auch sein kaum be-kanntes Spätwerk einbezieht. Gezeigtwerden hochrangige Leihgaben ausdem Musée d’Orsay und internationa-len Sammlungen wie dem Museum ofModern Art, New York, der Tate, Lon-don und dem Van Gogh Museum, Ams -terdam sowie aus dem Besitz der Nach-fahren Bernards. Ausgewählte Arbei-ten von Paul Gauguin, Vincent vanGogh und Henri de Toulouse-Lautrec er-möglichen Vergleiche mit seinen be-rühmten Zeitgenossen, mit denen erengen Kontakt pflegte und in derenSchatten er zeitlebens stand. n

Glocke: viele Stars undvielfältige ProgrammeDas Bremer Konzerthaus „Die Glocke“hat seine Rolle als die zentrale Spiel-stätte für Musikveranstaltungen imHerzen der Hansestadt behauptet.Laut Kulturstaatsrätin Carmen Emig-holz gab es 2013 mit 355 Veranstaltun-gen und 213.941 Besuchern eine sehrstabile Auslastung und ein ausgegli-chenes Ergebnis. Neben der Rolle alsBetreiber des Konzerthauses setzt dieGlocke Veranstaltungs-GmbH mit denvon ihr selbst verantworteten Veran-staltungen auch markante Akzente imProgramm. Die Reihen Glocke Vokal, GlockeSpezial und Glocke Jazznights sowiedie zahlreichen Projekte aus dem Be-reich der Musikvermittlung für Großund Klein stellen laut Emigholz einenwichtigen Beitrag im breitgefächertenAngebot dar. Auch für die Saision2014/2015 hat Glocke-Geschäftsfüh-rer Jörg Ehntholt wieder hochkarätigeKünstler verpflichten können, beispiels-weise die gefeierte lettische Mezzoso-pranistin Elîna Garanèa und den vor al-lem wegen seiner Wagner-Partien ge-schätzten Klaus Florian Vogt. n

s

Auftritt in Bremen: Elîna Garanèa und Klaus Florian Vogt

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 29

Page 30: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

30 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

STANDORTBREMEN

Regionalkonferenz:„Home Sweet Home“Die 5. Regionalkonferenz des Gesund-heitswirtschaft Nordwest e. V. befasstsich mit innovativen Konzepten undTechnologien aus Deutschland undden Niederlanden für die Gesundheits-versorgung älterer Menschen. „HomeSweet Home“ lautet der Titel der Ta-gung, die am 15. September (10:00-17:00 Uhr) im Steigenberger Hotel Bre-men in der Überseestadt stattfindet. Insbesondere im ländlichen Raumstehen immer weniger Helfer in der Ge-sundheitsversorgung einer wachsen-den Zahl unterstützungs- und pflegebe-dürftiger Menschen gegenüber. „Hierbedarf es neuer Ideen sowohl in der Or-ganisation der Versorgung als auch imbegleitenden Technikeinsatz“, heißt esin der Einladung. In Deutschland wie inden Niederlanden geht es um die Fra-ge, wie Gesundheit im Alter und einmöglichst langer Verbleib in den eige-nen vier Wänden ermöglicht werdenkönnen. Auf der Regionalkonferenzwerden entsprechende organisatori-sche und technische Lösungsmöglich-keiten diskutiert. n

Veranstaltungsprogrammwww.gesundheitswirtschaft-nordwest.de

Fliesen und Wand -platten für die AIDAFliesen in allen Farben, Formen undFormaten – dafür ist die Georg Schrei-ber GmbH & Co. Handels KG über dieBremer Stadtgrenzen hinaus bekannt.Was aber die wenigsten wissen: Sämtli-che Aida-Kreuzfahrtschiffe sind mit Bo-den- und Wandplatten des Familienun-ternehmens ausgestattet. Dieses undviele weitere regionale, überregionalesowie internationale Projekte ließendessen Umsätze im vergangenen Ge-schäftsjahr entgegen dem Branchen- trend um 25 Prozent wachsen. „Die Nachfrage nach Fliesen ist kon-stant”, sagt Christian Schreiber, der ge-meinsam mit seinem Bruder Hans-Jür-gen und Vater Jürgen die Unterneh-mensgruppe leitet. Dass die Firma denAbsatz im Fliesensegment dennoch na-hezu verdoppeln konnte, erklärt er so:„Wir bemühen uns zu verstehen, wasder Kunde will und das gelingt unsganz gut.” Ob rosa kariert im Quadratoder grün gepunktet als Längsformat -selbst exotische Wünsche können beimehr als 50.000 Artikeln im Fliesen-Sortiment erfüllt werden. Das erfordert eine große Produkt-kenntnis des Verkaufspersonals. DieMitarbeiter seien geschult, insbesonde-re für den Fall, dass spezielle Lösungengefragt sind. Das sei zum Beispiel erstjüngst bei der Fliesenausstattung drei-er Nutzfahrzeugcenter für Mercedes-Benz der Fall gewesen. „Für die großflä-chigen Hallen mussten wir zum Bei-spiel ein eigenes Fliesenformat entwi -ckeln, damit die Fliesen im Fugenbildentsprechend dem Raster der statischerforderlichen Dehnungsfugen gelegtwerden können”, so Senior-Chef JürgenSchreiber. Das im Jahr 1947 von dessen Vater,Georg Schreiber, gegründete Unterneh-men mit nunmehr fast 100 Beschäftig-ten arbeitet Architekten und Handels-kunden im In- und Ausland zu, ist aber

Airbus baut hoch -innovativen SatellitenDas Raumfahrtunternehmen AirbusDefence and Space hat jetzt von SES, ei-nem der weltweit größten Satellitenbe-treiber, einen Auftrag für die Entwick-lung und den Bau eines leistungsstar-ken, hochinnovativen Telekommunika-tionssatelliten erhalten. Bei demSES-12 handelt es sich den Angaben zu-folge um den leistungsfähigsten je vonSES in Auftrag gegebenen Satelliten.„Er basiert auf der hochzuverlässigenPlattform Eurostar E3000 von AirbusDefence and Space mit einer elektri-schen Orbiterhöhung”, heißt es in einerMitteilung. Diese neueste Version mitder Bezeichnung EOR (Electric OrbitRaising) nutze nach der Aussetzung imAll ausschließlich den elektrischen An-trieb zur Positionierung im Orbit: „DieGewichtseinsparung durch diese Tech-nologie ermöglicht den Transport eineräußerst großen Nutzlast.” „Auf Grund des Gewichtsvorteilskonnten wir bei SES-12 in einem einzi-gen Satelliten praktisch zwei Missionenmit hoher Kapazität einrichten. Er er-setzt damit zwei konventionelle Satelli-ten”, sagte François Auque, Leiter vonSpace Systems. n

auch für Unternehmen tätig. Die Auf-traggeber müssen nicht nach Bremenkommen, um in der 2.500 Quadratme-ter großen Ausstellung fündig zu wer-den. „Es gehört zu unserem Service, ei-ne Auswahl an Fliesen zur Verfügungzu stellen, damit direkt vor Ort eine Ent-scheidung getroffen werden kann”, soChristian Schreiber. Die größten Luxus-liner, die im Auftragsbuch des Fliesen-handels standen, waren die DisneyWonder und die Disney Dream mit cir-ca 100.000 Quadratmetern Fliesen anBord. Eine besondere Aufgabe warauch die Bäderausstattung der „Tan-zenden Türme” in Hamburg, die vonHadi Teheranis entworfenen Hochhäu-ser mit geknickter Fassadenkonstrukti-on aus Glas und Stahl an der Reeper-bahn. n

Nehlsen startet Stadtteilinitiative Das Unternehmen Nehlsen startet un-ter dem Motto „Da nich‘ für!” eineStadtteilinitiative in Bremen. Gesuchtwerden soziale und ökologische Projek-te aus allen Stadtteilen, die einen wert-vollen Beitrag zur nachhaltigen Stär-kung der Gesellschaft leisten. Ob Müll-trennungsprojekt im Kindergarten oderUmwelt--Arbeitsgemeinschaft im Ju-gendtreff – gefördert wird mindestensein Projekt pro Stadtteil mit bis zu 900Euro. Insgesamt unterstützt Nehlsendie Projekte mit bis zu 27.000 Euro. DieBewerbungsfrist für Vereine, Initiativenund Einrichtungen endet am 30. Au-gust. www.danichfuer.de n

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 30

Page 31: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Die Projekte „Erneuerbare Mobilitätaus dem Gasnetz“ und „Wasserstoff fürmaritime Wirtschaft“ beschäftigen sichmit der Frage, wie überschüssigerStrom aus erneuerbaren Energien ge-speichert und zu einem späteren Zeit-punkt genutzt werden kann. Wie Unter-nehmen durch das Einführen eines Mo-bilitätsmanagements dazu beitragenkönnen, den betrieblichen Verkehr –wie etwa Dienstreisen oder Arbeitswe-ge – im ländlichen Raum ökologischerzu gestalten, untersucht das Projekt„MetroMobil“. Hier werden regionaleKooperationen der relevanten Akteure– beispielsweise der Zweckverband Ver-kehrsverbund Bremen/Niedersachsen– einbezogen.

Zu den Projekten, die dem demogra-fischen Wandel begegnen, gehört indiesem Jahr die „Servicestelle Betriebli-ches Gesundheitsmanagement“. Initia-toren sind die Vereine Gesundheitswirt-schaft Nordwest und GewiNet Kompe-tenzzentrum Gesundheitswirtschaft. InZukunft stehen Unternehmen nicht nurin Konkurrenz um neue Fachkräfte, son-dern müssen sich außerdem um die Zu-friedenheit der bereits angestellten –immer älter werdenden – Mitarbeiterbemühen, um sie im Betrieb halten zukönnen. Geplant sind drei regionaleServicestellen in Bremen, Oldenburgund dem Landkreis Osnabrück.

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 31

METROPOLREGION

ie Metropolregion Bremen-Olden-burg im Nordwesten fördert in die-

sem Jahr zehn Projekte mit einem Ge-samtvolumen von 630.000 Euro. DieGelder stammen aus den Förderfondsder Länder Bremen und Niedersachsenund werden in jedem Jahr durch dieMetropolregion vergeben. „Alle geför-derten Projekte sind in diesem Jahr län-derübergreifend angelegt“, sagte Land-rat Jörg Bensberg, erster Vorsitzenderder Metropolregion. „Sie zielen daraufab, die Potenziale unserer Region durchdie Vernetzung von Wissenschaft undWirtschaft freizusetzen.“ Der thematische Fokus der Metropo-le Nordwest liegt für die Jahre 2014und 2015 auf Energieeffizienz und

dem demografischen Wandel in der Re-gion. Mit Blick auf den SchwerpunktEnergieeffizienz unterstützt die Metro-polregion Bremen-Oldenburg in diesemJahr zwei Projekte, deren Ziel es ist, dieEnergiebilanz der Region durch die ge-meinsame Nutzung und den Austauschvon Energie zu verbessern: „Energeti-sche Nachbarschaften“ und „Informa -tions- und Planungsportal IndustriellerAbwärme“.

Seit Gründung der Metropole Nord-west im Jahr 2006 wurden bereitsmehr als 100 Projekte mit mehr als 6,5Millionen Euro gefördert. In dem Hand-lungsrahmen 2014-2017 setzt die Me-tropolregion auf jene Themen, die dieRegion stark machen. „Die Metropolregion Bremen-Olden-burg ist mit der grenzüberschreitendenZusammenarbeit der Länder Bremenund Niedersachsen ein Pionier unterden europäischen Metropolregionen“,sagte Bürgermeister Jens Böhrnsen. „Esist gut, dass es sie gibt.“ Auch Dr. Ste-phan-Andreas Kaulvers, 2. Vorsitzenderder Metropolregion, sieht das so. „Un-sere Region wird immer stärker als daswahrgenommen, was sie ist: ein attrak-

tiver Wirtschaftsstandort und einbegehrter Lebensraum.“ Die indiesem Jahr geförderten Projektewerden dazu beitragen, das positi-ve Image der Metropolregion überdie Landesgrenzen hinaus abzubil-den.“ Mit den Themen Fachkräfte-sicherung, Energieeffizienz und In-novation setzt die Metropolregionnach Auffassung von Dr. MatthiasFonger wichtige Akzente. DerHauptgeschäftsführer der Han-

delskammer Bremen und Vorsitzendedes Fördervereins Wirtschaft pro Me- tropolre gion sagte, die geförderten Pro-jekte und die zunehmende Vernetzungder Unternehmen in den Clustern trü-gen da zu bei, den Wirtschaftsstandortzu stärken und fit für die Zukunft zumachen. n

Potenziale durch VernetzungMetropolregion Bremen-Oldenburg fördert regionale Projekte mit 630.000 Euro – Energieeffizienz und demografischer Wandelim Fokus des Förderinteresses

» Mit den Themen Fachkräftesicherung,Energieeffizienz und Innovation setzt dieMetropolregion Bremen-Oldenburg wichtige Akzente. Dr. Matthias Fonger

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 31

Page 32: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Ausgezeichneter Ort:Netzwerk SWWEn Projekt aus Bremerhaven ist jetztvon der Initiative „Deutschland – Landder Ideen“ in dem Wettbewerb „Ausge-zeichnete Orte im Land der Ideen“2014 ausgezeichnet worden. Es han-delt sich um das Netzwerk SSW Schule,Wirtschaft und Wissenschaft für die Re-gion Unterweser e. V. Der Verein ver-netzt seit 2009 Schulen, Unternehmenund Wirtschaft und fördert so denFachkräftenachwuchs in der Region. Der Preis wird im November verlie-hen. Mehr als 1.000 Bewerbungen gabes dieses Mal zu dem Jahresthema „In-novationen querfeldein – LändlicheRäume neu gedacht“. Im Fokus stan-den Projekte, die einen positiven Bei-trag zur Gestaltung ländlicher Räumeund Regionen liefern. Eine Jury wähltedie 100 besten Projekte in den Katego-rien Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft,Umwelt, Bildung und Gesellschaft aus.„Deutschland – Land der Ideen“ ist diegemeinsame Standortinitiative derBundesregierung und der deutschenWirtschaft, vertreten durch den BDI,die seit 2006 gemeinsam mit der Deut-schen Bank zukunftsweisende Projekteauszeichnet. n

www.netzwerk-sww.de

Klimahaus: „Liebesbrief an den Planeten” erreichte mehr als drei Millionen Besucher

ehr als drei Millionen Menschen haben seit der Eröffnung vor fünf Jahren dasKlimahaus Bremerhaven besucht. Die Erwartungen der öffentlichen Investo-

ren und privaten Betreiber sind damit deutlich übertroffen worden. „Das gilt nichtnur für die Besucherzahlen, sondern auch für die positiven Auswirkungen auf denStandort Bremerhaven“, so der geschäftsführende Gesellschafter Arne Dunker.Umfragen zeigten, dass mehr als die Hälfte der Besucher dieser europaweit einzig-artigen Erlebnisausstellung rund um das Thema Klima anschließend deutlich mehrUmweltbewusstsein entwickelte. „Damit hat sich das von Bob Geldof geprägte Bild

bestätigt, dass dieses Hausein Liebesbrief an unserenPlaneten ist“, sagte ArneDunker.

Das Ziel, den Tourismusals kräftiges Wirtschafts-standbein Bremerhavensaufzubauen, ist nach Ein-schätzung von Oberbürger-meister Melf Grantz dankdes Klimahauses erreichtworden. Imageanalysen zeig-

ten, „dass das Klimahaus wesentlich zur positiven Außenwahrnehmung der See-stadt und einem deutlichen Stimmungsumschwung in der Stadt selbst beigetra-gen hat.“ Das Kölner Institut für Freizeit- und Tourismusberatung hat ausgerech-net, dass die Besucherströme ins Klimahaus die Umsätze in der Gastronomie, demBeherbergungsgewerbe sowie dem Einzelhandel in der Region erhöht hätten. „Ausdem Betrieb resultiert eine kumulierte Wertschöpfung von 39 Millionen Euro inder Stadt Bremerhaven und 44,5 Millionen Euro im Land Bremen“, so das Institut.Ferner seien seit der Eröffnung in Bremerhaven dauerhaft 408 Beschäftigungsver-hältnisse entstanden, allein 150 Arbeitsplätze direkt im Klimahaus. Dass die Aus-stellungskonzeption nicht monothematisch auf den Komplex Klima/Klimawandelausgerichtet sei, bilde die Basis für den dauerhaften Erfolg. „Heute kommen dieBesucher nicht nur, weil sie sich für das Klima interessieren, sondern weil sie hierein einmaliges und vor allem berührendes Erlebnis finden, das auf einer seriösenund aktuellen Thematik beruht“, sagt Dunker. n

32 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

METROPOLREGION

Fotos Klim

ahau

s

Neues aus Bremerhaven +++

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 32

Page 33: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 33

Areva und Gamesa bündeln Offshore-KräfteDer französische Industriekonzern Are-va – zu ihm gehört die Areva WindGmbH in Bremerhaven – und der spani-sche Windkraftanlagenhersteller Ga-mesa wollen ihr Offshore-Wind-Ge-schäft in einem Gemeinschaftsunter-nehmen bündeln. „Das neue Unterneh-men hat beste Voraussetzungen, miteiner Projektpipeline von 2,8 Gigawattbis 2020 einen Marktanteil von 20 Pro-zent in Europa zu erreichen und so einführender Offshore-Wind-Akteur zuwerden”, teilte Areva mit. Die Bildungdes 50:50-Joint Ventures solle im vier-ten Quartal abgeschlossen werden, ste-he aber noch unter dem Vorbehalt po-litischer und behördlicher Zustimmung.Gamesa bringt mit 195 Millionen Eurobewertete Anteile in das neue Unter-nehmen ein, Areva Anteile in Höhe von280 Millionen. Das Hauptquartier des Gemein-schaftsunternehmens wird am Game-sa-Standort Zamudio in Spanien aufge-schlagen, während die operative Füh-rung von Paris aus erfolgen soll. Game-sa-CEO Xabier Etxeberria wird Vor- sitzender des Vorstandes, die operativeGeschäftsführung übernimmt ArnaudBellanger, der im Moment das Off-shore-Wind Geschäft bei Areva leitet. n

Sparkassenfusion: Staats–vertrag unterzeichnetBremens Finanzsenatorin Karoline Lin-nert und Niedersachsens Finanzminis -ter Peter-Jürgen Schneider haben den

Staatsvertrag für die Fusionder Sparkasse Bremerhavenund der Kreissparkasse Weser-münde-Hadeln zur Weser-Elbe

Sparkasse unterzeichnet. Nach Zustim-mung der Parlamente wäre das in derGeschichte der deutschen Sparkassendie erste Fusion über Ländergrenzen

hinweg. Die Verhandlungen darüberlaufen seit mehreren Jahren. Mit derBilligung des Staatsvertrages ist derWeg offen für den konstituierenden Fu-sionsvertrag zwischen den beiden Trä-gern, der Sparkassenstiftung Bremerha-ven und dem Landkreis Cuxhaven. „Mit der Fusion werden Synergieef-fekte erzielt, und durch die größere Fi-nanzkraft wird die neue Sparkasse bes-ser aufgestellt sein als die beiden bis-her getrennt agierenden Institute“, soFinanzsenatorin Linnert. Finanzminis -ter Schneider zeigte sich überzeugt,dass diese länderübergreifende Zusam-menarbeit die Marktstellung und dieLeistungsfähigkeit der zusammenge-legten Sparkasse verbessern werde. Geplant war, alle erforderlichenSchritte zur Fusion noch vor dem Be-ginn der Parlamentsferien Ende Juli ab-zuschließen, damit die Fusion steuer-lich rückwirkend zum 1.1.2014 vollzo-gen werden kann. Die Weser-Elbe Spar-kasse mit Sitz in Bremerhaven würdemit einer Bilanzsumme von mehr alsvier Milliarden Euro und rund 900 Mit-arbeitern an mehr als 50 Standorten zuden zehn größten Sparkassen Nord-deutschlands gehören. n

Was wird aus dem Columbusbahnhof?Riesige ungenutzte Flächen, schlechteBausubstanz, erheblicher Sanierungs-bedarf, überproportional hohe Unter-haltungskosten – der mehr als 80 Jahrealte Bremerhavener Columbusbahnhofist in schlechtem Zustand. Im Auftragder Hafengesellschaft bremen - portshat ein Gutachter die Entwicklungs-möglichkeiten im zentralen Bereich derColumbusinsel untersucht. Die Vor-schläge reichen vom Bau eines neuenBürogebäudes bis zur Errichtung einesmaritimen Themenhotels. Vorausset-zung für eine wirtschaftliche Belebungin diesem Gebiet ist der Abriss der Al-timmobilie Columbusbahnhof. Überdie weiteren konkreten Schritte solljetzt zeitnah die zuständige Deputati-on entscheiden.

„Das Gutachten macht deutlich,dass die Columbusinsel ihr Potenzialbislang nicht ausschöpft”, sagte Wirt-schafts- und Häfensenator MartinGünthner. Die Vorschläge müssten jetztgründlich geprüft werden. „Wenn dieColumbusinsel ökonomisch durchstar-ten soll, geht das nur mit erheblichenöffentlichen und privaten Investitio-nen“, so Günthner. „Der Rückbau desmaroden Columbusbahnhofs kann dererste Schritt auf dem Weg zu neuen un-ternehmerischen Aktivitäten in diesemTeil des Überseehafens sein.“ n

Fischereiforschungkommt nach BremerhavenIn Bremerhaven wird ein neues Gebäu-de für die Fischereiforschung errichtet.Für ein 12.600 Quadratmeter großesGrundstück in der Herwigstraße istjetzt ein Erbbaurechtsvertragfür 60 Jahre geschlos-sen wor-den. Da-mit kannim Okto-ber mitdem Bau eines Labor-und Bürogebäudes mitFischtechnikum für das Institut für Fi-schereiökologie (FOE) und das Institutfür Seefischerei (SF) des Johann-Hein-rich von Thünen-Instituts sowie einerEinrichtung der Bundesanstalt fürLandwirtschaft und Ernährung begon-nen werden. Seit mehr als zehn Jahrenwird der Umzug der Fischereiforschungvon Hamburg nach Bremerhaven ge-plant. In den Neubau investiert dasBundesbauministerium rund 35 Millio-nen Euro. n

STANDORT_ Region_22-33_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:16 Seite 33

Page 34: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

34 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

ZUKUNFTBILDUNG

insatzfreudig, ideenreich und cle-ver: In Bremen gibt es viele Aus-zubildende, die in ihrem Beruf

Außergewöhnliches leisten. So viel En-gagement verdient Anerkennung. DieHandelskammer Bremen, die Industrie-und Handelskammer Bremerhaven unddie Handwerkskammer Bremen schrei-ben deshalb zum siebten Mal den Wett-bewerb „Siegertypen gesucht“ aus. Biszum 30. September können sich Auszu-bildende, die neben guten Noten auchüberzeugende Projekte vorweisen kön-nen, um diese Auszeichnung bewerben.

Wer kann teilnehmen?

An dem Wettbewerb können alle Aus-zubildenden aus Bremer Unternehmenteilnehmen. Eine Jury wählt unter allenEinsendern die zehn besten Kandida-ten für eine weitere Vorstellungsrundeaus. Bei einer festlichen Veranstaltungam 1. Dezember im Kleinen Haus desBremer Theaters werden die drei Ge-winner unter den Finalisten bekanntge-geben. Der 1. Preis ist mit 2.000 Euro,der 2. Preis mit 1.500 und der 3. Preismit 1.000 Euro dotiert. Neu ist, dass diePlätze 4 bis 6 jeweils 500 Euro erhal-ten, denn in den vergangenen Jahrenfielen die Entscheidungen für die Best-platzierten sehr knapp aus. Der Wettbe-werb wird von der Hermann-Leverenz-Stiftung, der Karl-Nix-Stiftung, Bild Bre-men sowie bremen Vier unterstützt. Teilnehmen können Auszubildendeeinzeln oder in Teams mit bis zu zehnPersonen. Die Bewerber müssen zum

Zeitpunkt der Preisverleihung am 1. De-zember 2014 in einer dualen Berufs-ausbildung sein, deren Ausbildungsver-trag bei einer der drei Kammern einge-tragen ist.

Was bringt die Teilnahme?

„Es war für mich eine spannende Erfah-rung, die sich auf jeden Fall gelohnthat”, sagte die Erstplatzierte aus demJahr 2013, Sandra Birkenfeld (Delicati-no GmbH). „Vor allem die Aufmerksam-keit, die ich so auf mein Projekt lenkenkonnte, hat uns sehr geholfen.” Da-durch sei das Thema Inklusion im Sportbekannter und die Motivation, sich eh-renamtlich im Verein zu engagieren, ge-stärkt worden. Birkenfelds Handball-Handicapteam ist dadurch weiter ge-wachsen: „Im Mai haben wir sogar anden Nationalen Spielen der SpecialOlympics teilgenommen. Ich persönlichhabe durch den Wettbewerb zusätzli-che Anerkennung für meine ehrenamt-liche Arbeit bekommen.” n

SIND SIE EIN SIEGERTYP?Die Kammern im Land Bremen haben einen neuen Wettbewerb für Auszubildende gestartet.Es ist die siebte Runde. Teilnehmer und ihre Projekte profitieren von der Aufmerksamkeit.

InformationDie Bewerbungsunterlagen gibt es im Internet unter www.siegertypen-gesucht.de. Auszubildende können sich direkt über das Online-Formular bewerben oder ihre Bewerbung per Post (Siegertypen gesucht, Krause Konzept, Iris Krause, Goebenstraße 4, 28209 Bremen)oder per E-Mail ([email protected]) senden.

Das Team der Lidl- Vertriebs GmbH& Co. KG hat im vergangenen Jahrden dritten Platz errungen. „Es gabgroßartige Kandidaten und groß -artige Projekte”, sagt HansLukas (l. im Bild). „Jedes einzelneProjekt war eine Sensation. Für mich war es eine neue und auf -regende Erfahrung. Eine Er fahrung,die bei mir Kreativität, Teamgeist,Engagement und Motivation ge-stärkt hat. Die Atmosphäre beimAufbau und der Durchführung desProjektes sowie die Abschlussveran-staltung empfand ich persönlichmehr als gelungen. Ich bin frohdarüber, dass ich an diesem Wett -bewerb teilgenommen habe undempfehle das allen, die eine neueHeraus forderung suchen.”

Foto Frank Pusch

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 34

Page 35: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 35

Neue Förderinstrumentefür Ausbildungsbetriebe

remen hat jetzt Haushaltsmittel in Höhe von 1,98 Millio-nen Euro für drei Förderinstrumente bewilligt, die junge

Menschen direkt in eine betriebliche Ausbildung führen sol-len. „Ein Mehr an Engagement insbesondere für Jugendliche,die einen schwereren Weg haben, wird von uns durch geziel-te Förderung unterstützt“, sagte Wirtschaftssenator MartinGünthner. Er sieht darin einen ersten Schritt zu einer Ausbil-dungsgarantie. Weitere Maßnahmen sollen folgen, beispiels-weise die Schaffung einer Jugendberufsagentur.

Chancen betrieblicher Ausbildung

Mit dem Vorhaben „Chance betriebliche Ausbildung“ sollenJugendliche erreicht werden, deren Schulabschluss länger alsein Jahr zurück liegt und nicht besser als der Realschulab-schluss ist. Zudem sollen junge Menschen gefördert werden,die alleinerziehend sind, eine Berufsausbildung abgebro-chen oder einen Migrationshintergrund haben. Für die Förde-rung eines Ausbildungsverhältnisses können Betriebe Beträ-ge von 3.000, 4.000 oder 5.000 Euro beantragen. Die Höhedes Betrags bemisst sich an der jeweiligen Ausbildungsver-gütung für das 1. Ausbildungsjahr. Ziel ist es, auf diese Weise100 weitere Ausbildungsverhältnisse zu gewinnen.

Partnerschaftliche Ausbildung

Mit diesem Instrument werden Betriebe angesprochen, dieallein die notwendigen Voraussetzungen für einen Ausbil-dungsbetrieb nicht erfüllen können. Dies sind in der RegelFirmen, die entweder hochspezialisiert sind, erst vor kurzemgegründet wurden oder keine Ressourcen für das Manage-ment der Ausbildung haben. Das Projekt soll es ihnen ermög-lichen, gemeinsam auszubilden. Die zukünftigen Auszubil-denden können damit alle notwendigen Ausbildungsbe-standteile, zwischen den Partnerbetrieben wechselnd, erler-nen. Die Begründung eines entsprechenden Ausbildungsver- hältnisses soll mit 4.000 Euro bezuschusst werden. Gedachtist an 80 Ausbildungsverhältnisse 2014 und 2015; jungeFrauen sollen mindestens 50 Prozent der Plätze besetzen.

Ausbildungsdienstleistungen für Netzwerke

Mit diesem Vorhaben sollen Betriebe für die Schaffung vonAusbildungsplätzen gewonnen werden, die selbst nicht aus-bildungsberechtigt sind oder in den vergangenen Jahrennicht ausgebildet haben. Diese schließen sich in einem Netz-werk mit einem Leitbetrieb zusammen, der das Managementder betrieblichen und schulischen Komponenten für alleNetzwerkpartner übernimmt. Der Leitbetrieb kann ein einzel-nes privatrechtliches Unternehmen, aber auch eine anderejuristische Person, zum Beispiel ein Verein, sein. Letztlich wird

der aufbauder aufbau

der aufbauFORUM FÜR STADTENTWICKLUNG UND REGIONALPLANUNG

SENATSBAUDIREKTORIN PROF. IRIS REUTHERDENKMALPFLEGEPREIS 2013FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / INNENSTADTÜBERSEESTADT / METROPOLREGION

SCHWERPUNKTE DES STRUKTURWANDELS

68. Jahrgang

APRIL14

Das Sprachrohr Bremer Bürger für die Entwicklung unserer Stadt.

Das aktiv Forum engagierter Bremer Bürger.

Wir fördern die städtebauliche Entwicklung im Verbund mit Umwelt, Natur und Denkmalschutz der Stadt Bremen und der Nachbargemeinden.

Wir geben neue Denkanstöße.

Wir skizzieren neue Bauprojekte.

Wir zeigen städtebauliche Alternativen auf.

Wir stellen aktuelle Bauprojekte vor.

Wir verbinden Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

Wir sind eine gemeinnützig anerkannte Vereinigung.

Die Aufbaugemeinschaft Bremen e.V., Bremens erste Bürgerinitiative

Weil Bremen eine starke unabhängige städtebauliche Interessenvertretung braucht.

der

au

fbau

www.aufbaugemeinschaft.de

so ein Ausbildungsverbund eingeführt. Für diese Aufgabenerhält der Leitbetrieb pro abgeschlossenen Ausbildungsver-trag eine gestaffelte pauschale Vergütung von 4.500 Euro.Pro Jahr sollen 60 Ausbildungsverhältnisse, davon 30 in Bre-merhaven, gefördert werden. n

Fachkräftemangel: Unterschiedeje nach Region und Beruf In ihrer halbjährlichen Engpassanalyse stellt die Bundes-agentur für Arbeit (BA) die neuesten Erkenntnisse zum The-ma Fachkräftemangel vor. Danach ist zwar weiterhin kein flä-chendeckender Fachkräftemangel zu verzeichnen, allerdingsherrscht in einzelnen Berufen und bestimmten Regionen eindeutlicher Mangel. Dies betrifft vor allem technische Berufs-felder und die Gesundheits- und Pflegeberufe. Die Arbeitge-ber hätten es sehr schwer, hier geeignetes Personal zu finden.Es zeige sich, dass die Engpässe nicht mehr nur bei akademi-schen Berufen, sondern zunehmend auch bei nichtakademi-schen Fachkräften zu finden sind. www.arbeitsagentur.de n

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 35

Page 36: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

36 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

ZUKUNFTBILDUNG

HIWL verabschiedet 19Logistik-Absolventen Die Hochschule für Internationale Wirt-schaft und Logistik (HIWL) hat mit ei-ner Feier in der Handelskammer Bre-men 19 Studierende des Jahrgangs2011 verabschiedet. Acht Frauen undelf Männer erreichten nach dreijähri-gem dualen Studium ihren Bachelor-Abschluss. Wirtschaftssenator MartinGünthner verwies auf die enge Verbin-dung von Theorie und Praxis an derHIWL, an der sich Studien- und Praxis-phasen bei Kooperationsunternehmenabwechselten. Eines dieser Unterneh-men ist Kühne + Nagel. Dirk Blesius,Mitglied der Geschäftsleitung, sieht inder Personalführung eine der größtenHerausforderungen in der Zukunft. DieHIWL habe einen sehr guten Studien-gang entwickelt, der bei Personalver-antwortlichen auf viel Zustimmung sto-ße. Beste Absolventin mit der Gesamt-

note „sehr gut“ ist Kerstin Lüdemann,die für das KooperationsunternehmenLeschaco tätig ist. Die staatlich anerkannte und durchdie FIBAA akkreditierte HIWL ist aufInitiative der Wirtschaft entstandenund wird durch die BundesvereinigungLogistik (BVL) und weitere Partner ge-fördert. Sie befindet sich auf dem BVLCampus in Bremen, Universitätsallee18, in enger Nachbarschaft zu weiteren

Ab dem 10. September müssen Fah-rer, die mit Fahrzeugen über 3,5 Ton-nen zulässiger Gesamtmasse gewerb-lich Güter transportieren, grundsätz-lich eine Zusatzqualifikation nachwei-sen. Diese Pflicht betrifft nicht nurden gewerblichen Güterkraftverkehr,sondern alle angestellten und selbst-ständigen Fahrer, die Fahrten zu ge-werblichen Zwecken durchführen. Diesschließt auch den Werkverkehr einund ist unabhängig von der Häufig-keit, mit der Fahrten getätigt werden. Bei Verstößen gegen die Schu-lungspflicht drohen Fahrern und Un-ternehmern erhebliche Geldbußen biszu 5.000 Euro für den Fahrer und biszu 20.000 Euro für den Unternehmer.Nur wenige Ausnahmen sind zulässig.

Welche das sind, darüber informiertdie Handelskammer auf ihrer Inter-netseite unter www.handelskammer-bremen.de. Hier findet sich auch eineListe der Ausbildungseinrichtungensowie Informationen zu den Über-gangsvorschriften. Mit dem Stichtag wird eine EU-Richtlinie umgesetzt, nach der Fahrervon Fahrzeugen mit einer zulässigenGesamtmasse über 3,5 Tonnen (FS-Klassen C1, C1E, C, CE), die gewerb-lich Gütertransporte durchführen, ne-ben der Fahrerlaubnis eine ergänzen-de Qualifikation nachweisen müssen.Die so genannte EU-Berufskraftfah-rerqualifikation muss alle fünf Jahredurch eine Weiterbildung erneuertwerden. n

Weiterbildung von Lkw-Fahrern: Schulungspflicht tritt in Kraft

Aus- und Weiterbildungsinstitutionen.Die dualen Studiengänge an der HIWLführen zu den Abschlüssen Bachelor ofArts B.A. Logistik und Bachelor of ArtsB.A. Internationale Wirtschaft. Die Ko-operationsunternehmen des jetzt ver-abschiedeten Jahrgangs sind: Nord-deutsche Seekabelwerke, Holter Regel-armaturen, Kühne + Nagel, Leschaco,Eurogate, Willenbrock Fördertechnik,Rhenus, Hellmann Worldwide Logistics,Stute Logistics, Fiege. n

Praktika im Logistik-und IT-Bereich gesuchtJetzt wollen sie durchstarten und su-chen Praktikumsplätze: Die Teilnehmerdes Weiterbildungsprogramms IT- undLogistik-Management haben sich neunMonate lang an der Universität Bre-men mit komplexen Softwaresystemen,logistischen Konzepten und der Verzah-nung von Software und Logistik befasstund wollen nun ihre Kenntnisse in derPraxis anwenden. Dafür suchen siePraktikumsplätze in der Zeit vom 23.Oktober bis zum 23. Dezember in derIT- und Logistikbranche. Das Praktikumist der letzte Baustein des Studiums. Der erfolgreiche Wiedereinstieg inden Beruf liegt häufig nur ein Wissens-Update weit entfernt. Davon sind dieProgrammverantwortlichen von derUni Bremen und den beteiligten Pro-jektpartnern fest überzeugt. Die Teil-nehmer des Programms verfügen zu-meist über ein abgeschlossenes Hoch-schulstudium und bringen umfangrei-che Erfahrungen aus der Wirtschaftmit. Mit dem weiterbildenden Studium

Fotos HIWL, Jörg Sarbach

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 36

Page 37: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 37

shaben sie nun ihre Kenntnisse auf denneuesten Stand gebracht. Die neu er-lernten Kompetenzen ergänzen sichhervorragend mit den bereits im Vor-feld erworbenen Kenntnissen und er-möglichen den Einsatz in unterschied-lichsten Bereichen. Davon können Prak-tikumsbetriebe profitieren, in dem sieden Praktikanten ein Projekt zur Verfü-gung stellen. Unterstützt werden alleBeteiligten dabei von den Lernprozess-begleitern der Akademie für Weiterbil-dung. Für den Praktikumsbetrieb ent-stehen keine Kosten. n

InformationUnternehmen, die Interesse haben, eine Prak-tikantin oder Praktikanten zu beschäftigen,wenden sich bitte an Ronny Finster von derAkademie für Weiterbildung der UniversitätBremen (Telefon 0421 218-61629,[email protected]).

job4u-Messe auf dem Bremer MarktplatzViele Informationen aus erster Handbot die job4u-Messe Mitte Juli auf demMarktplatz vor dem Haus Schütting.Während noch vor ei ni gen Jah ren inDeutsch land nicht aus rei chend Aus bil -dungs plät ze für Be wer ber zur Ver fü -gung standen, hat sich der Markt ver -än dert: Die Be trie be buh len um dieGunst der Be wer ber – und nutzen dazuMöglichkeiten wie die job4u sehr inten-siv. Rund 70 Aussteller – mit dabei dieHandelskammer – aus Bremen und um-zu präsentierten in kleinen weißen Zel-ten mit auffälligem Spitzdach ihre Aus-bildungs- und Studienmöglichkeiten so-wie Praktikumsplätze. Auch gab es In-fos zu Bewerbungsverfahren. Unterneh- men und potenzielle Auszubildende ka-

men miteinander ins Gespräch. Einesder großen Themen: das duale Studi-um. Immer mehr Un ter neh men schaf-fen diese Stu di en gän ge, bei denen Pra -xis und Stu di um kom bi niert wer den.Auch pri va te Bil dungs trä ger und Hoch -schu len waren dabei. 2005 gab es die erste job 4u-Aus bil -dungs mes se im Flug ha fen Bre men; ausPlatz grün den wurde in den ver gan ge -nen Jah ren die Mes se hal le 4 ge nutzt.Im Som mer 2013 wurde das Forumdann erstmals auf dem Bre mer Markt -platz veranstaltet. „Wir woll ten das The-ma Be rufs aus bil dung und Stu di um inden öf fent li chen Raum holen und nichtmehr hin ter ver schlos se nen Türen statt -fin den las sen“, sagte Iris Krau se, dieerste Vor sit zen de des veranstaltendenjob4u e. V. n

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 37

Page 38: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

38 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

WIRTSCHAFTGLOBAL

er SV Werder Bremen war jüngstauf großer Werbetour in China:Vom 30. Juni bis zum 7. Juli wa-

ren die Grün-Weißen in den chinesi-schen Städten Changchun, Tianjin undBejing unterwegs und haben dort dieBundesliga, die Stadt Bremen und sichselbst nicht nur sportlich präsentiert.Auch auf wirtschaftlicher Ebene gab eseinen Austausch. Dazu zählten unteranderem Treffen mit Verantwortlichender Vereine Changchun Yatai, TianjinTEDA und Bejing Guoan, der TEDAGroup, dem Vize-Bürgermeister von Ti-anjin und im Airbus-Werk. „Wir wolltenneben der sportlichen Komponente ge-meinsam mit der Politik auch wirt-

schaftliche Kontakte aufbauen“, sagteWerder-Geschäftsführer Klaus Filbry.Das sei ein wichtiger Faktor für den SVWerder und die Stadt Bremen. „Wir ha-ben gemerkt, dass es ein unschlagbarerAufschlag ist, wenn die Stadt Bremenund Werder gemeinsam auftreten. Wirhaben uns super ergänzt. Für Bremenist die Kombination zwischen Sportund Politik ein guter Türöffner und amEnde profitieren beide voneinander. Wirhaben gute Kontakte geknüpft undmüssen nun schauen, ob es Sponsoring-kontakte gibt, die wir vertiefen können.” Auch Wirtschaftsstaatsrat Dr. Hei-ner Heseler weiß um die Bedeutungdes SV Werder für Bremen und betont

die Bedeutung Chinas für den Wirt-schaftsstandort. „Neben dem Wirt-schafts- und dem Wissenschafts-Zweigist Bremen vor allem auch eine Fußball-stadt. Mit Werder Bremen haben wir ei-nen großen Klub und einen wichtigenBotschafter für Bremen, Deutschlandund die Welt.” Werder stärke die MarkeBremen und verbinde die Menschenweltweit, was sich auch hier in Chinagezeigt habe. „China ist für Bremen einsehr wichtiger Markt und insbesonderein Tianjin ergeben sich viele Über-schneidungen von Clustern, die Ansatz-punkte für zukünftige gemeinsame Ak-tivitäten sein können. Wir sind daherfroh, dass wir zusammen mit Werder

MARKENBOTSCHAFTER IN CHINAWerder Bremens Tour nach Fernost vereinte Sport und Wirtschaft – Wirtschaftsressort und Handels-kammer halfen bei den Vorbereitungen der Reise

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 38

Page 39: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 39

Bremen hier einen so erfolgreichen Auf-tritt erreichen konnten”, so StaatsratHeseler. Höhepunkt des Austauschs auf wirt-schaftlicher Ebene war das offizielleGala-Dinner des SV Werder am 4. Juli,an dem neben der Bundesliga-Mann-schaft auch Wirtschaftsvertreter, Bot-schaftsvertreter und hochrangige Funk-tionäre aus der Region Tianjin und Bre-men teilnahmen. So waren unter ande-rem auch Heseler sowie einige BremerUnternehmen bei der Veranstaltung ineinem Ballsaal in Werders Mann-schaftshotel dabei. „Das war ein schö-ner Abend in einem sehr wertigen Rah-men. Die Gäste haben sich wohlge-fühlt, wir haben viele anfassbare Ein-drücke für die Chinesen vermittelt. Eswar eine rundum gelungene Veranstal-tung”, sagte Filbry.

Doch schon in den Tagen zuvor stan-den zahlreiche Termine auf dem Pro-gramm. So traf die Delegation nebenVereinsverantwortlichen und der TEDAGroup beispielsweise auch den Vize-Bürgermeister von Tianjin. Dort hat sieaußerdem das Airbus-Werk besichtigt.„Es war sehr interessant“, so Filbry. „DerMarkt bietet sowohl für deutsche Fir-men in China als auch umgekehrt gro-ßes Potenzial. Das waren alles vertrau-ensbildende Maßnahmen, ein gegen-seitiges Kennenlernen. Der Besuch imAirbus-Werk war zudem sehr spannend.Es war beeindruckend zu sehen, wie einUnternehmen in der Größe funktioniertund wie die Flugzeuge zusammenge-baut werden. Darüber hinaus war esaber natürlich auch gut für die Bezie-hung, weil wir auch ein großes Werk inBremen haben“, so der Werder-Chef. n

Alles über BaumwolleEs gibt keine andere deutschsprachigePublikation, die die (wirtschaftliche)Welt der Baumwolle so kenntnisreichbeleuchtet: der Jahresbericht der Bre-mer Baumwollbörse, ein 140 Mitglie-der umfassender Verband von Unter-nehmen des Baumwollhandels. Jetzt istdie Ausgabe 2013 erschienen – mitZahlen Daten, Fakten, Statistiken, Gra-

fiken und kleinen Saisonberichten, il-lustriert mit Bildern (hier zu sehen:Baumwoll-Ernte in Israel) aus dem Ur-sprung und der Verarbeitung. Baumwolle ist eine der wichtigstenGrundlagen für die globale Textilindus-trie. Sie ist die größte Naturfaser undein nachwachsender Rohstoff. Nebender Verarbeitung in Mode und Textilgibt es noch eine ganz andere Welt:Baumwolle ist ein landwirtschaftlichesProdukt und durch ihren Anbau eineweltumspannende Faser. Mehr als 250Millionen Menschen weltweit lebenvom Baumwollanbau, in rund 80 Län-dern auf der Welt wird Baumwolle pro-duziert. Baumwolle ist Cash Crop, Ernteim Fruchtwechsel, Existenzgrundlage.Sie umfasst unzählige landwirtschaftli-che Systeme, Religionen, politischeHintergründe, gesellschaftliche Zusam-menhänge. n

www.baumwollboerse.de

Werder Bremen präsentierte sich in Chinamit Trikots in der Landessprache und knüpfte neue Kontakte.

Fotos Werder Bremen, Baumwollbörse

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 39

Page 40: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

40 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

WIRTSCHAFTGLOBAL

pielregeln, Strategie und Taktikin der Zusammenarbeit mit La-teinamerikas größter Volkswirt-

schaft – das stand zwei Tage lang imMittelpunkt des 8. Bremer Logistikta-ges. Rund 180 Experten aus Hafen-und Logistikwirtschaft, Wissenschaftund Politik diskutierten im Dorint ParkHotel über Chancen und Risiken in denGeschäftsbeziehungen mit Brasilien,aber auch über Herausforderungen inder Logistik auf lokaler und internatio-naler Ebene. „Das Land bietet immense Potenzia-le und ist mit seinem Optimismus undseiner Lebensfreude unheimlich moti-vierend“, sagte BLG-Chef Frank Dreeke,der an einer Podiumsdiskus sion teil-nahm. „Was man braucht, ist Gelassen-heit und Geduld. Man muss sich für vie-le Dinge einfach mehr Zeit nehmen.“Der Veranstalter, die Via Bremen Foun-dation, hatte Gastland wie Motto der

Veranstaltung „Spielregeln – Strategie– Taktik: Fußball trifft Logistik“ mitBlick auf die Fußball-WM gewählt. Bre-mens Wirtschafts- und HäfensenatorMartin Günthner nahm mit seinem Vor-trag „Bremen – starker Player in der Na-tionalmannschaft des Logistik-Welt-meisters“ den Ball auf. Er hob die he-rausragenden Industrie- und Logistik-leistungen Bremens hervor, warnteaber auch vor einer weiteren Vernach-lässigung der Verkehrsinfrastruktur:„Wir fahren unsere Infrastruktur aufVerschleiß.“ Auch der Schirmherr derVeranstaltung, Bremens BürgermeisterJens Böhrnsen, hatte zuvor auf Investi-tionen in die Verkehrsanbindungen ge-drängt: „Wir müssen kurzfristig Bypässebauen, um die Anbindung Bremerha-vens bei steigenden Gütermengen zugewährleisten.“ Brasiliens Botschafterin in Deutsch-land, Maria Luiza Ribeiro Viotti, warbauf der Konferenz für weitere Investitio-nen in ihr Land. Die Justizministerin

des Bundesstaates Paraná, Dr. MariaTereza Uille Gomes, zeigte anhand derHäfen Paranagua und Antonina im Sü-den Brasiliens konkrete Möglichkeitendafür auf. Die rechtlichen Fallstricke be-leuchtete der Osnabrücker Rechtsan-walt Parvis Papoli-Barawati, kulturelleUnterschiede benannte Katrin Nissel,Brasilien-Beauftragte der HochschuleBremen, und Roseli Goncalves von derInros Lackner GmbH. Ihr Credo: Erfolg-reiche interkulturelle Zusammenarbeitsetzt Flexibilität auf beiden Seiten voraus. Aus der Sicht einer Logistikerin, dieseit mehr als zehn Jahren für Speditio-nen und Reedereien den lateinamerika-nischen Markt bearbeitet, berichteteSabine Aurich über ihre Erfahrungenmit Brasilien. Die Exportleiterin Süd-amerika beim Bremer UnternehmenRöhlig warb ausdrücklich für eine Zu-sammenarbeit deutscher Unternehmenmit dem Land. „Es lohnt sich, weil diebrasilianischen Kollegen hoch moti-viert und professionell arbeiten“, sagtesie. Durch einen Schulterschluss könneweitere wirtschaftliche Entwicklungeingeleitet werden. Ihre Erfahrungenmit Brasilien teilten weiterhin StephanGrüner von BMS Logistica und die Bre-mer Zech Group. Wie gut die Verzahnung von Logis-tik und Wissenschaft etwa bei der Si-mulation von Containerterminals ge-lingt, führte Professor Dr. Holger Schüttvon der Hochschule Bremerhaven aninternationalen Beispielen aus. Einegewinnbringende Kooperation im Be-reich Innovationsmanagement erläu-terten Dr. Sven Hermann vom Verpa-ckungslogistiker PTS Logistics und Pro-fessorin Dr. Julia C. Bendul von der Ja-cobs University Bremen. n

FUSSBALL TRIFFT LOGISTIKBremer Logistiktag diskutierte die wirtschaftlichen Potenziale in Geschäftsbeziehungen zu Brasilien

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 40

Page 41: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 41

INTERNATIONALER DIALOG

Wirtschaftspolitische Informationsgespräche in der Handelskammer •

Präses Christoph Weiss (r.) hat im Haus Schütting die brasilianische Botschafterin MariaLuiza Ribeiro Viotti empfangen. An dem Gespräch nahmen auch Honorarkonsul Haro Helms und die Unternehmer Michael Rathmann-Ave und Jens-Dieter Lukaczik teil. Die Diplomatin war aus Anlass des Logistiktagesnach Bremen gekommen (siehe nebenstehenden Bericht).

Fotos GUS Kommunikation, Jörg Sarbach

DIHK bei TTIP-Beratungen dabei Handelsbarrieren sind vor allem fürkleine und mittlere Unternehmen we-gen begrenzter personeller wie finan-zieller Ressourcen oft nur schwer zuüberwinden. Umso wichtiger ist es,dass deren Interessen bei den Verhand-lungen zum TTIP, dem Freihandelsab-kommen zwischen der EU und denUSA, berücksichtigt werden. In der Be-ratergruppe, die die EU-Kommissionbei den Gesprächen mit den US-Unter-händlern unterstützt, hat sich jetztDIHK-Experte Felix Neugart die Vertre-tung des Mittelstands auf die Fahnegeschrieben. Er ist als Vertreter des Eu-ropäischen Kammerdachverbandes Eu-rochambres neu in das Gremium beru-fen worden. n

EU braucht mehr Mutbeim BürokratieabbauOb Glühbirnen, Duschköpfe oder Gur-ken – der Brüsseler Regulierungseiferist bekannt. „Dabei kann der europäi-sche Binnenmarkt mit weniger Regelngenauso gut funktionieren – manchmalsogar besser“, so DIHK-Hauptgeschäfts- führer Martin Wansleben bei der Vorla-ge von Vorschlägen zur Vereinfachungdes EU-Rechts. Im Visier hat der DIHKBürokratielasten wie etwa die knapp100 Informationen, die ein Betrieb beimAbschluss eines Kaufvertrags nach ge-meinsamem Europäischen Kaufrechterteilen müsste, aber auch komplizierteSteuerregeln. Der Appell an die neue EU-Kommission: „Mehr Mut zu weniger Re-geln und ein neues konkretes Ziel fürden Bürokratieabbau!“ n

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 41

Page 42: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Genossenschaft: Rechts-form auch für Gründer Die Idee einer Genossenschaft istschon mehr als 150 Jahre alt und im-mer noch aktuell. Denn für partner-schaftliche Existenzgründungsvorhabensowie Zusammenschlüsse von Einzelun-ternehmern kann die eingetragene Ge-nossenschaft (e. G.) eine interessanteRechtsform sein, um wirtschaftlicheZiele gemeinsam zu erreichen. Das be-rücksichtigen jetzt auch die Wirt-schaftsförderungsprogramme im LandBremen: Alle Förderinstrumente kön-nen für eingetragene Genossenschaf-ten genutzt werden, teilte die WFBWirtschaftsförderung Bremen mit. In Bremen und Bremerhaven sindbereits mehr als 30 eingetragene Ge-nossenschaften registriert. Bekanntsind vor allem landwirtschaftliche Ge-nossenschaften, es gibt sie auch imWohnungsbau, im Einzel- und Groß-handel, im Verlags- und Bankenwesensowie im Energiesektor. Kooperation,Mitbestimmung, Selbstständigkeit undregionale Kompetenz zeichnen eine Ge-nossenschaft aus. Jedes Mitglied hat inder Regel eine Stimme unabhängig vonden Geschäftsanteilen. Und: Genossen-schaften sind weniger anfällig für Insol-venz als andere Formen. Der Unternehmensservice Bremenhält für Gründungsvorhaben oder Zu-sammenschlüsse von Unternehmen,die sich über die Rechtsform der einge-tragenen Genossenschaft informierenmöchten, umfassendes Informations-material bereit. Die Mitarbeiter dortsind erster Ansprechpartner und ver-mitteln an die entsprechenden Partner-organisationen, wenn es um weiterfüh-rende Beratungen zu Finanzierungs-möglichkeiten oder um die nächstenSchritte der Gründung geht. n

InformationUnternehmensservice Bremen, Hinter dem Schütting 8. Die Öffnungszeitensind montags bis donnerstags von 8:00 bis17:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 16:00Uhr; www.unternehmensservice-bremen.de.

42| Wirtschaft in Bremen 8.2014

NEUECHANCEN

Ergebnisse des neuen DIHK-Gründerreports 2014

Gründungsinteresse nochmals gesun-ken … Im Jahr 2013 haben die Indus-trie- und Handelskammern 6,9 Prozentweniger Gespräche mit Personen ge-führt, die ein Unternehmen in der In-dustrie, im Handel oder den Dienstleis-tungsbranchen gründen wollten.234.627 Einstiegsgespräche und Bera-tungen zum Geschäftskonzept bedeu-ten einen weiteren Tiefstand seit demBeginn der IHK-Gründerstatistik 2002.Hauptgrund ist die weiter gute Arbeits-marktlage: Der Druck zu „Not-Gründun-gen“ lässt weiter nach, qualifizierteFachkräfte finden in abhängiger Be-schäftigung gute Perspektiven.

… aber: Es gibt mehr Pioniere. 14,3 Pro-zent mehr vornehmlich unternehme-risch motivierte Gründer legten 2013ihrer IHK ein Geschäftskonzept vor.Den IHK-Erfahrungen zufolge warenunternehmerisch getriebene Gründerauch 2013 im Schnitt besser vorberei-tet als Gründer aus der Arbeitslosigkeit.Bei diesen Gründern verzeichneten dieKammern einen Rückgang um 19,5Prozent.

Hochschulabsolventen, Kreative undIT-Start-ups sorgen für frischen Wind.An vielen Hochschulen ist das Bewusst-sein für das Thema „Unternehmens-gründung“ gestiegen. In der Folge er-kundigen sich mehr Hochschulabsol-venten bei ihrer IHK über eine Unter-nehmensgründung. Zudem schafft dierasante Entwicklung im Social-Media-Bereich neue Geschäftschancen: Seit2006 hat sich die Zahl der Gründer vonIT-Start-ups, welche die IHK-Beratungaufsuchen, mehr als verdoppelt aufmittlerweile rund 1.000.

Wissensintensive Gründungen etwasstärker vertreten. Im Jahr 2013 wolltensieben Prozent aller Teilnehmer an IHK-Gründungsberatungen in einer Techno-

logie orientierten oder wissensintensi-ven Branche ein Unternehmen grün-den – ein Prozentpunkt mehr als beiden entsprechenden Untersuchungenin den Jahren 2006 und 2009. Mittler-weile machen IT-Start-ups mit 33 Pro-zent den größten Anteil unter denjeni-gen aus, die sich von ihrer IHK zu einerHightech- oder Wissensgründung bera-ten lassen.

Mangelware Eigenkapital. Die Befra-gung der IHK-Experten deutet daraufhin, dass viele gute Ideen aufgrund vonFinanzierungsschwierigkeiten nicht um -gesetzt werden. Insbesondere Eigenka-pital ist bei Gründern oft Mangelware.Fast zwei Drittel der IHK-Gründungsbe-rater sehen einen nicht ausreichendenZugang zu Eigenkapitalgebern als gro-ßes Hemmnis für Hightech- und Wis-sensgründer. Angesichts der hohen Be-deutung innovativer Unternehmens-gründungen für das Wachstum der Zu-kunft sollte die Politik steuerliche Hür–den für Beteiligungskapital abbauen.

Ausblick 2014: Ende der Talsohle. 24Prozent der IHK-Gründungsexpertenrechnen mit steigendem Gründungsin-teresse in ihren Regionen, neun Prozenterwarten weniger Interesse. Erstmalsseit Beginn der IHK-Gründungsstatistikdürfte die gute Konjunktur dem Grün-dungsinteresse einen Schub und kei-nen Dämpfer geben. Als Treiber sehendie Kammern die Gesundheitsbran-chen, den technischen Fortschritt im IT-und Web-Bereich sowie den Energie -sektor.

Dienstleistungen und Handel sind diewirtschaftlichen Zweige, in denen diemeisten Gründer mit ihrem neuen Un-ternehmen starten wollen. 85 Prozentaller Gründer, die sich von den Indus-trie- und Handelskammern beraten las-sen, wollen Händler werden (23 Pro-zent) oder ein Service-Unternehmenaufbauen (62 Prozent). Dazu zählenReinigungen oder persönliche Dienst-leistungen wie Gesundheits- und Pfle-geservices.

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 42

Page 43: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Ich packe meinen Koffer …

V E R L A G G M B H

ZuhauseZuhauseZuhauseZuhausewww.schuenemann-verlag.de

… und nehme mein Zuhause mit!

Mit unseren Büchern den Norden einpacken

und Urlaub daheim genießen!

ISBN 978-3-944552-22-4

ISBN 978-3-7961-1981-1

ISBN 978-3-944552-20-0

ISBN 978-3-7961-1006-1ISBN 978-3-7961-1019-1

ISBN 978-3-7961-1009-2ISBN 978-3-944552-17-0

ISBN 978-3-944552-21-7

9,90

8,90

9,908,90

12,90

12,90

19,90

9,90

meinen Koffer …

ISBN 978-3-7961-1981-1

In jeder guten Buchhandlung!

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 43

Page 44: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Quellen EU-Kommission, empirica/Destastis/LBS research, Interbrand, Statistisches Landesamt

44 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

NEUECHANCEN ZAHLEN des Monats

611 Kilogramm Abfallpro Kopf fielen in Deutschland 2010an. Diese Abfallmenge liegt deutlichüber dem EU-Durchschnitt von rund492 Kilogramm je Einwohner. Nochmehr Abfall produzieren nur noch dieLuxemburger (662 Kilogramm), Zy-prioten (663 Kilogramm) und Dänen(668 Kilogramm). Deutlich niedrigerliegen die Werte vor allem in den öst -lichen EU-Staaten. Hier werfen die Esten (279 Kilogramm) und Letten(301Kilogramm) am wenigstenin die Tonne.

Die grünste Marke der Welt ist nicht mehr Toyota, son-dern Ford. Der amerikanische Auto-bauer verdrängt die Japaner vom Spit-zenrang. Auf den weiteren Plätzen folgen Honda, Nissan, Panasonic, Nokia und Sony. Auf Rang 8 steht –und ist damit Deutschlands „grünste”Marke – adidas. Die Nr. 9 ist Danonegefolgt von Dell. Der Best GlobalGreen Brands Report untersuchtNachhaltigkeits strategien.

Mehr Zuzüge Auch imJahr 2013 sind mehr Menschen in dasLand Bremen zugezogen als fortgezo-gen. 35.308 Personen sind zugezogen(+2,6 Prozent) und 30.766 Personenfortgezogen (+ 1,5 Prozent). Das istein Wanderungsüberschuss von 4.542Personen.

Angaben in Prozent

Trotz lebhaften Woh -nungsneubaus sind dieWohneigentumspotenzialehierzulande bei weitemnicht ausgereizt. AktuelleEinkommen, Hauspreise und Finanzierungsbedin -gungen erlauben in 13 der 16 Bundesländer eineWohn eigentumsquote von50 Prozent oder weitausmehr. In Bremen sind dem-nach sogar drei von vierHaushalten in der Lage, ein ortsübliches Eigen -heim aus dem Bestand zu finanzieren.

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 44

Page 45: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

ocial-Media-Anwendungen sind imprivaten Bereich insbesondere bei

den 14- bis 29-Jährigen längst ange-kommen. Zunehmend erkennen aberauch Unternehmen das Potenzial vonTwitter, Facebook, Blogs und Co. Be-reits etwa jedes siebte Unternehmen inDeutschland setzt Social Media in sei-ner Öffentlichkeitsarbeit ein. JedesZehnte plant oder hält den Einsatzgrundsätzlich für richtig und wichtig.Das ergab eine neue Studie von TNS In-fratest. Das Engagement in Social Mediahängt dabei stark von der Unterneh-mensgröße ab. Während nur jeder sieb-te kleine bis mittlere Betrieb mit einemJahresumsatz unter 25 Millionen EuroSocial Media in der externen Kommuni-kation einsetzt, ist es bei größeren Un-ternehmen mit einem Jahresumsatzvon mehr als 25 Millionen Euro bereitsjedes Vierte. Die Präsenz in Social Net-

works ist nicht nur für Unternehmenmit privaten Endverbrauchern interes-sant, auch Unternehmen mit Firmen-kunden erreichen Entscheider über dieneuen digitalen Medien. Unterschiedlich hoch ist das Enga-gement nach Branchen. Unternehmenaus der Handels- und Dienstleistungs-branche nutzen die neuen Kanäle in ih-rer Außenkommunikation am häufigs-ten. Im verarbeitenden Gewerbe undim Bausektor ist der Anteil deutlich ge-ringer. Vor allem junge, in den vergan-genen drei Jahren gegründete Unter-nehmen sind mit 23 Prozent Nutzungs-quote Vorreiter beim Thema Social Me-dia. Auch für die interne Kommuni -kation nutzen bereits einige Unterneh-men dessen Potenziale: Zusammenar-beit, Beschleunigung des internen In-formationsflusses und der Austauschvon Know-how stehen hier der Studiezufolge im Vordergrund. n

Archivieren in der ePayslip-CloudWie lässt sich eine Personalabrechnungmit ein paar Klicks auf einer Online-Plattform archivieren und von Mitarbei-tern weltweit zu jeder Zeit abrufen? DieBremer Dienstleister Tec Media Ser-vices und Zoll & Company zeigen in ei-ner Kooperation, wie einfach undschnell das Archivieren in der Cloudfunktioniert – unabhängig vom genutz-ten Lohnsystem. Das Angebot richtetsich an mittelständische Firmen, dieKosten und Verwaltungsaufwand redu-zieren wollen und sich gleichzeitig vombestehenden Lohnsystem fur die digita-le Bereitstellung der Personalabrech-nung unabhängig machen wollen.Auch das Handling sei einfach: Die Per-sonalabrechnungen würden nicht mehrmanuell verteilt und versendet, son-dern stünden direkt uber die Cloud-Lö-sung „ePayslip“ zur Verfugung. Damitseien die sensiblen Dokumente nichtnur revisionssicher gespeichert, son-dern stünden den Mitarbeitern auch je-derzeit gesammelt fur den Abruf überPC oder mobile Endgeräte zur Verfü-gung, hieß es dazu. n

Google und IW Kölnzeichnen Bremen ausDas Institut der deutschen WirtschaftKöln und Google Germany haben Bre-men mit dem eTown Award 2014 fürdas Postleitzahlengebiet 2 ausgezeich-net. Bremen sei eine Innovationsleuch-te, hier sei die Wirtschaft auf dem Wegin die Digitalisierung schneller voran-schritten als anderswo. Der eTownAward 2014 stellt die Internationalisie-rung der deutschen Unternehmen inden Mittelpunkt und widmet sich derFrage, in welcher deutschen Stadt dasInternet von den Unternehmen am in-tensivsten für die internationalen Ge-schäfte genutzt wird. Das Bild zeigt(v.l.) Richard Offermann, Google Ger-many, Hans-Georg Tschupke, Wirt-schaftsförderung Bremen, und BjörnPortillo, bremen digitalmedia e. V. n

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 45

s

Social Media kommt langsam in deutschen Unternehmen anGroß- und Jungunternehmen gehören zu den Vorreitern, kleinere und mittlere Unternehmen sind noch zurückhaltend.

Foto WFB/Jan Rathke

BIL_global_NC_34-45_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:18 Seite 45

Page 46: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

46 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

SERVICE&PRAXIS

Bremer ProjekthausGmbH zertifiziertDie Projekthaus GmbH ist jetzt als Pla-nungsbüro für die Bereiche Erdgas undBiogas gemäß DVGW-Arbeitsblatt G493-1 zertifiziert. Damit zählt das Bre-mer Ingenieurbüro zu den wenigen Pla-nungsbüros, die bisher diesen Quali-tätsnachweis der DVGW CERT GmbHerlangen konnten. „Die DVGW CERT istEuropas größter Branchen-Zertifiziererim Gas- und Wasserfach. Durch die Zer-tifizierung von Planern wie uns wirdnun die Kette der zertifizierten Unter-nehmen von der Planung bis zur Bau-ausführung geschlossen und damit derhohe Anspruch an das Sicherheitsbe-wusstsein und die Qualität im Gasfachdokumentiert”, sagte GeschäftsführerFrank P. Matthes. „Viele unserer Kun-den wünschen eine Trennung der ein-zelnen Gewerke. Als unabhängige Pla-ner agieren wir neutral – zumal wir zuden wenigen Planungsbüros in Deutsch -

land zählen, die die strengen Richtlini-en, Normen und Vorschriften desDVGW erfüllen. Diese Gesellschaft fun-giert seit mehr als 50 Jahren als unab-hängiger Branchen-Zertifizierer. DieZertifizierungen sind im In- und Aus-land anerkannt und dienen Unterneh-men wie der Projekthaus GmbH alsQualifikationsnachweis. „Wir sind seitvielen Jahren als Sachverständige inden Bereichen Biogas und Erdgas tätigund begleiten unsere Kunden nebender Planung auch mit Ingenieurdienst-leistungen wie beispielsweise der Er-stellung von Explosionsschutzdoku-menten oder der Überprüfung von be-stehenden Dokumentationen“, so Mat-thes, „diese Bestätigung der Kom pe-petenz durch eine von der deutschenAkkreditierungsstelle (DAkkS) akkredi-tierte Zertifizierungsstelle belegt dieQualität unserer Arbeit sowie unsereumfassenden Fachkenntnisse.“ Das Unternehmen wurde 1997 inBremen gegründet und besteht aus In-genieuren, Technikern und Kaufleuten.Kunden sind Unternehmen aus derEnergieversorgung und der Industrie,die Erd- und Biogasprojekte planen. n

Mittelstandsforum: Wasleisten externe Berater?Mit Fragen rund um das Steuer- undWirtschaftsrecht, um Betriebswirt-schaft, Marketing und Personalwirt-schaft haben Unternehmerinnen undUnternehmer im betrieblichen Alltaghäufig zu tun. Was können externe Be-rater in diesen Fällen leisten? Antwor-ten darauf gab das „Mittelstandsforum2014” der Handelskammer Mitte Juli.In acht Impulsvorträgen – gefolgt voneinem Get-together mit bilateralen Ge-sprächen – gab es wertvolle Informatio-nen zu einer ganzen Palette an Themen. Dr. Monika Beckmann-Petey (Han-seatische Rechtsanwaltskammer Bre-men) erläuterte, welche juristische Un-terstützung im betrieblichen Alltagmöglich ist. Harm Wurthmann (RKWBremen GmbH) zeigte, wie sich Effi-zienzsteigerung durch betriebliche Un-ternehmensberatung erreichen lässt.Employer Branding für den Mittelstandwar das Thema von Cornelia Hopp (Pe-ter Braun Personalberatung GmbH).Aktuelle Trends für den Internetauftrittbeschrieb Oliver Wächter (Abraxas Me-dien Hamm & Wächter GbR). Wie erfolgreiche Zusammenarbeitim Unternehmen funktioniert, machteThomas Stehr (Uzuner ConsultingGmbH) deutlich. Frank Fischer (k.brioprojektberatung GmbH) stellte prag-matisches Projektmanagement vor.Ralf Heitkamp (Steuerberaterverbandim Lande Bremen) nahm in seinem Vor-trag die Angst vor dem Finanzamt undChristine Thoma (DATEV eG) erläuter-te, wie wichtig eine aussagekräftige Fir-menbuchhaltung für die erfolgreicheUnternehmenssteuerung ist. n

s

S&P_W&W_44-49_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:28 Seite 46

Page 47: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 47

Ertragssteigerung durch effizienten MaterialeinsatzMaterialkosten sind einer der größten Kostenblöcke in Unter-nehmen. Im Durchschnitt sind es in Deutschland im verarbei-tenden Gewerbe mehr als 45 Prozent. Große Chancen bietetin Betrieben deshalb eine Prüfung des Materialeinsatzes. Aufdurchschnittlich 20 Prozent schätzt die Deutsche Materialef-fizienzagentur (demea) das Einsparpotenzial. Für Unterneh-men mit einer Umsatzrendite von 2,4 Prozent ist demnach ei-ne Verdopplung des Gewinns möglich, unabhängig von Bran-che und Unternehmensgröße. Gerade bei Unternehmen mit Einzelfertigung oder klei-nen Stückzahlen ist die Organisation der Produktionsabläufesehr wichtig. Auch der Abbau von Kommunikationsbrüchenzwischen den Abteilungen Konstruktion, Produktion, Einkaufund Vertrieb ist ein wichtiger Ansatz, um die Materialeffi-zienz zu steigern. Ebenso lässt sich durch Optimierung der La-gerwirtschaft und die Reduzierung von Verpackungsmaterialmit wenig Aufwand viel erreichen. Mit den BMWi-Innovationsgutscheinen „go-effizient“ kön-nen Unternehmen einfach und schnell ihre Rohstoff- und Ma-terialeffizienz steigern – und damit ihre Produktivität. Die In-novationsgutscheine decken 50 Prozent der Ausgaben für ex-terne Beratungsleistungen durch Unternehmen, die vomBundesministerium für Wirtschaft und Energie autorisiertsind. Mit einem geübten Blick spüren die Berater Materialver-luste bei Produkten und in der Produktion auf und schlagenkonkrete Maßnahmen zur Verringerung des Rohstoff- undMaterialeinsatzes sowie Recyclingaktivitäten vor. Ein Groß-teil der Einspareffekte kann kurzfristig und ohne hohen In -vestitionsaufwand erzielt werden. Nicht zuletzt werden dabeiRessourcen geschont. n

InformationRKW Bremen, Torsten Stadler, Telefon 0421 323464-22, [email protected]

Das Eröffnungskonzert im September:in Kooperation mit dem Musikfest Bremen

Juan Diego FlórezFranzösische Arien15. 09. 2014, 20 Uhr • Die Glocke • Großer Saal

Sichern Sie sich jetzt Ihr Abonnement!Ticketservice in der Glocke: Tel. 0421-33 66 99

Mehr Infos zu den Kammerkonzerten fi nden Sie aufwww.philharmonische -gesellschaf t-bremen.de

Die Philharmonischen Kammerkonzerte 2014 /2015

Die weiteren Konzerte im Überblick:Berliner Solistenoktett 15. 10. 2014Werke von D. Schostakowitsch, G. Enescu, F. Mendelssohn-Barth.

Tine Thing Helseth Trompete 07. 12. 2014Norwegische Weihnachtslieder, Werke von J. S. Bach, K. Weill u. a.

Leonard Elschenbroich Cello 28. 01. 2015 Michael Collins, Alexander Sitkovetski, Qiau Wou, Xenja SidorovaWerke von J. S. Bach, S. Gubaidulina u. a.

Pierre-Laurent Aimard 24. 02. 2015J. S. Bach: Das Wohltemperierte Klavier, I. Teil

The Busch Ensemble 17. 03. 2015Werke von C. Debussy, A. Busch, F. Schubert

Armida Quartett 28. 04. 2015Werke von L. v. Beethoven, I. Stravinsky, F. Schubert

Nicola Benedetti Violine 26. 05. 2015

Leonard Elschenbroich CelloWerke von A. Vivaldi, barocke Musik der Jesuiten von Chiquitania

17:24

Foto Frank Pusch, RKW

S&P_W&W_44-49_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:28 Seite 47

Page 48: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

48 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

SERVICE&PRAXIS

Nicht lauter als Verkehrslärm

Lärm – unerwünschter Schall – kann ag-gressiv machen und Stress hervorrufen:Auch Windenergieanlagen (WEA) gel-ten oft als geräuschbelästigend. Nacheiner weltweit einzigartigen und vonder Deutschen Bundesstiftung Umwelt(DBU) geförderten Studie von Umwelt-psychologen der Martin-Luther-Univer-sität Halle-Wittenberg empfanden diemeisten Anwohner eines Windparks imniedersächsischen Wilstedt ihn aber alsnicht geräuschbelästigend und warenihm gegenüber positiv eingestellt. Insgesamt wurden die WEA-Geräu-sche so wie Verkehrslärm wahrgenom-men. Zusammen mit dem DeutschenWindenergie-Institut (DEWI) hatten dieWissenschaftler die Wirkungen desWindparks über den Zeitraum von zweiJahren unter stresspsychologischemund akustischem Blickwinkel analysiertund auch bei einer Vergleichsstichpro-be mit 13 anderen Windparks keinenUnterschied mit Blick auf die Durch-schnittsbelästigung festgestellt. Zu-sätzlich wurden in Wilstedt erstmalstechnische Einflussmöglichkeiten aufdie Geräuschwahrnehmung erprobt.„Eine der großen Herausforderungen,

die es im Zusammenhang mit der Ener-giewende zu meistern gilt, ist, die Ak-zeptanz von Energieinfrastrukturen wiezum Beispiel von WEA sicherzustellen“,sagte Dirk Schötz von der DBU. Das ge-sellschaftliche Großprojekt könne nichtgelingen, wenn „über die Köpfe derMenschen“ hinweg entschieden werdeund ihre Sorgen und Anliegen etwa inSachen Geräuschentwicklung nichternst genommen würden. nwww.dbu.de

Das 11. Duale Systemfür BremenMehr Wettbewerb bei der Entsorgungvon Verpackungen: Mit der ELS Euro-päische Lizenzierungssysteme GmbHist ein weiteres Unternehmen – mittler-weile das 11. – in das Duale System ein-gestiegen und übernimmt gemäß Ver-packungsverordnung einen Teil der Ver-packungsmenge. Es sammelt, sortiertund verwertet Leicht- und Papierver-packungen und Glas. Das teilte die Um-weltbehörde mit. Das Unternehmen istneu für Bremen. Es gehört zur Ascon-Holding, einem Familienunternehmen,das schon seit vielen Jahren als Dienst-leister und Berater rund um die Kreis-laufwirtschaft tätig ist. ELS hat den An-gaben zufolge dieselben Entsorgungs-unternehmen beauftragt wie die ande-ren zehn Wettbewerber. n

Druckerei Meiners arbeitet klimaneutralEine Möglichkeit, ökologische Verant-wortung zu übernehmen, bietet die Klimaneutralstellung unvermeidbarerEmissionen. Diesen Weg ist die Drucke-rei Meiners gegangen. Ohne Mehrauf-wand und -kosten für seine Auftragge-ber produziert Geschäftsführer BerndMeiners alle Druckerzeugnisse umwelt-schonend und arbeitet klimaneutral.Mithilfe der Klimaschutzagentur ener-giekonsens und des Ingenieurbürosibek ließ Meiners zunächst eine KfW-

geförderte Energieanalyse durchfüh-ren, um im nächsten Schritt eine detail-lierte CO2-Bilanz zu erstellen. Er setztediverse Effizienzmaßnahmen um undkompensiert unvermeidbare Emissio-nen über Ausgleichszahlungen. „Die einfachste Möglichkeit, Emis-sionen zu reduzieren, lautet Stromspa-ren und die darüber hinaus notwendi-ge Menge über Ökostrom abzudecken“,so Bernd Meiners. Mit einer ganzen Rei-he von Maßnahmen spart er jährlichsechs Tonnen CO2 und 1.500 Euro anEnergiekosten. Durch die Tätigkeitender Druckerei entstehen laut Bilanzjährlich knapp 43 Tonnen CO2. Dengrößten Anteil daran haben das Papier– Rohstoff, Produktion, Herstellungund Logistik – und die Auslieferung derDruckerzeugnisse an Kunden. DieseEmissionen seien unvermeidbar. Mei-ners kompensiert die Treibhausgaseüber Ausgleichszahlungen in ein Moor-projekt in der Region. Für jede der 43Tonnen CO2, die durch die Arbeit derDruckerei im vergangenen Jahr ange-fallen ist, hat Meiners ein Zertifikat zurKompensation erworben. n

UMWELTNOTIZEN

s

DBU-Studie: Windpark-Geräusche stellen fürdie meisten Anwohner keine Belästigung dar.

Fotos DBU

, BLG

S&P_W&W_44-49_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:28 Seite 48

Page 49: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 49

ie EEG-Novelle soll das Meister-stück von Energieminister Sigmar

Gabriel werden. Die verschiedenen Zie-le der Reform machen die Herkulesauf-gabe deutlich: Kosten senken, EU-Kom-patibilität und Planungssicherheit her-stellen sowie den weiteren Ausbau dererneuerbaren Energien sichern. Dochwelche Ziele erreicht die Novelle tat-sächlich? Nach Einschätzung des DIHK wirdder Kostenanstieg gedämpft, aber esbleiben viele Rechtsunsicherheiten. „Mitden atmenden Deckeln und Zubaube-grenzungen wird ein gewisses Maß anKostendämpfung Einzug halten, weilder Ausbau erneuerbarer Energien, wievom DIHK gefordert, besser gelenktwird“, heißt es in einer Stellungnahme.Zudem erhielten neue Wind-, Solar- undBiomasseanlagen bei negativen Strom-preisen keine Vergütung. Negative Prei-se bedeuteten, dass Käufer zu ihremStrom auch Geld für die Abnahme er-hielten. Die Ursache: ein Überangebotan Strom und eine geringe Nachfragean den Strombörsen. Diese Weichen-stellungen des Berliner Energieminis -

teriums könnten zusammen mit derwohl für 2014 zu hoch angesetztenUmlage dazu führen, dass die EEG-Um-lage im kommenden Jahr tatsächlichsinkt. In den nächsten Jahren wird siewieder klettern, weil weitere Anlagenhinzukommen, aber kaum welche ausder Förderung herausfallen. Die EU-Kommission wollte die unter-schiedliche Behandlung von Bestands-und Neuanlagen zur Eigenstromerzeu-gung nicht akzeptieren, die Bundesre-gierung hält aber daran fest. Neue An-lagen, die Strom für den Eigenver-brauch produzieren, sollen auch weiter-hin mit der EEG-Umlage belegt werden.Dieser Konflikt wird in die Zukunft ver-tagt: Das EEG enthält einen Prüfauf-trag für 2017, wie mit den Bestandsan-lagen verfahren werden soll. Mittelfris-tig könnte daher auch für solche Anla-gen Umlage anfallen. Aus Sicht desDIHK kann es nur eine Lösung geben:alle Anlagen, wie bisher auch, von derEEG-Umlage freizustellen. Andernfallssteht zu befürchten, dass viele beste-hende Eigenerzeugungsanlagen nichtmehr wirtschaftlich sind.

EEG 2.0: Nach der Novelleist vor der Novelle

Auch die langfristige Gültigkeit derHärtefallregel für energieintensive Un-ternehmen könnte auf Dauer nicht EU-kompatibel sein. Sie fängt alle Unter-nehmen auf, die derzeit in den Genussder besonderen Ausgleichsregel kom-men, diese aber künftig nicht mehr be-antragen können, da sie zum Beispielkeinem entsprechenden Sektor ange-hören. Die Kommission fordert, dieseUnternehmen bis 2018 an das 100-Pro-zent-EEG-Umlageniveau heranzuführen.Die Bundesregierung will es bei 20 Pro-zent Umlage belassen. Diese Auffas-sung unterstützt der DIHK, damit esweiterhin eine breite Basis energiein-tensiver Produktion gibt. � Ein dritter Punkt: Ab 2017 soll dieFörderung für erneuerbare Energienüber Ausschreibungen ermittelt wer-den. Die Rahmenbedingungen dafürsind unklar. Sicher ist nur: Ein Teil derProjekte soll im Ausland realisiert wer-den. Soviel steht fest: Das EEG 2.0 istnur eine Interimslösung. Es könnte da -rauf hinauslaufen, dass es noch in die-ser Legislaturperiode eine Abkehr vonder Umlagefinanzierung gibt. Jeden-falls hat Energieminister Gabriel in sei-ner Zehn-Punkte-Agenda bereits dasEEG 3.0 für 2016 angekündigt. Derweil hat sich die Bundesregie-rung mit der EU-Kommission kurz vorInkraftreten des neuen Gesetzes ver-ständigt. Laut EU-Kommissar JoaquinAlmunia gibt es eine umfassende Eini-gung. Demnach darf Deutschland wei-terhin Strompreisrabatte für die deut-sche Industrie gewähren. Sie muss dieFörderung aber auch auf einen Teil desimportierten Stroms ausweiten. n

Gigant aus Stahl • Kürzlich ist das Jacket-Fun -dament für die Umspannplattform des Ostsee-windparks Baltic 2 im Bremerhavener Labrador -hafen auf einen Spezialponton verladen worden.Das 1.500 Tonnen schwere Bauteil wird über Saßnitz zum Baufeld des Windparks transportiert.Dafür sorgen die Windenergiespezialisten der BLGLogistics Group. Gebaut wurden die gigantischenGründungsstrukturen von WeserWind. Die BLG hatein neues, sehr viel schnelleres Transportsystementwickelt: Die Ladung wird mit einem Verriege-lungssystem ähnlich wie in der Containerschiff-fahrt auf dem Ponton gesichert.

S&P_W&W_44-49_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:28 Seite 49

Page 50: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

50 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

SERVICE&PRAXIS

Grundlagen Produktionslogistik, 24.-25.9.Umsatzsteuer und Zölle beim Im- und Export, 24.-25.9.

Veranstalter: BVL Campus, Sarah Schwittek, Telefon 0421 94 99 10-12, www.bvl-campus.de/seminare, [email protected]

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Lehrgänge mit IHK-Abschluss22.9., AEVO Vollzeit26.9., Gepr. Industriefachwirte30.9., AEVO Vollzeit6.10., Gepr. W irtschaftsfachwirte6.10., Gepr. Betriebswirte7.10., Gepr. Personalfachkaufleute13.10., Gepr. Bilanzbuchhalter14.10., Gepr. Handelsfachwirte14.10., Gepr. Fachkaufleute für Einkauf und Logistik10.11., Gepr. Immobilienfachwirte10.11., AEVO Vollzeit 1.12., AEVO VollzeitSeminare17.-18.9., Etelsen, Grundlagen der Mitarbeiter-führung, Neues Rollenverständnis für Meisterund Vorarbeiter22.9., Aufbauseminar : Lohn- und Gehaltsabrechnung22.-23.9., Etelsen, Souverän kommunizierenim Personalmanagement22.-23.9., Etelsen, Der erfolgreiche Einstiegin die Einkaufsleitung23.9., Besondere Beschäftigungsverhältnisse25.-27.09., Etelsen, Englisch im betrieb lichen Alltag29.-30.09., Etelsen, Verhandlungstraining fürEinkäufer

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet, Dr. Marie-Louise Ren dant,,Telefon 0421 36325-21, www.bwu-bremen.de

Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV)Studium Betriebswirt DAV – Vollzeit, 13.10.2014 – 23.09.2016Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterverkehr/Vollzeit, Teil 1: 11.8.-14.10., Teil 2: 26.1.2015 – 20.3.2015Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterverkehr/berufsbegleitend, 18.11.2014 – 10.3.2016

Veranstalter: DAV, Kerstin Schlüter, Telefon 0421 9499-1055, www.dav-akademie.de,[email protected]

edWin academyBasisqualifikation für betriebselektrische Tätigkeiten, 13.8.- 9.9.Umschulung zum Industrieelektriker – FR Betriebstechnik, 10.9.2014-26.2.2016Schaltberechtigung bis 36kV (WEA),Grundkurs, 28.-29.8.

Akademie für Weiterbildungder Universität BremenWeiterbildende Studiengänge M. A. Palliative Care ab 24. Oktober WeiterbildungskursLehrkompetenz für die Erwachsenenbildung,ab 5. NovemberSeminarreiheMitarbeiterführung PLUS, ab 17. September

Veranstalter: Akademie für Weiterbildung der Universität Bremen, Katrin Heins, Telefon 0421218-61602, [email protected],www.uni-bremen.de/weiterbildung

bav Bremer Außenwirtschafts- und VerkehrsseminareAusfuhrabwicklung/-Dokumentationunter Atl@s, 16.9.Ausstellung von Lieferantenerklärungen, 17.9.Bremer Zollforum, 18.-19.9.Zoll-Intensiv-Seminar, 22.-26.9.Umsatzsteuer und Zoll bei der Einfuhr, Ausfuhr in Drittländer sowie EU-Handel, 30.9.Zollseminar Einfuhr, 13.-15.10.Grundlagen des Warenursprungs- und Präferenzrechts, 20.-22.10.Einreihen von Waren in den Zolltarif, 23.-24.10.Sicherheit bei der DE/EU- und US-Export-Kontrolle, 3.-5.11. Zollseminar Ausfuhr, 17.-19.11.

Veranstalter: bav, Verena Springer, Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net, [email protected]

Bremer Steuer-InstitutBerufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)für Auszubildende vom 1.-3. Ausbildungsjahr,ab SeptemberZertifikats-Lehrgang Bilanzsteuerrecht: 8.10.Steuerfachwirt-Lehrgang, 17.11.Fachassistent/in Lohn und Gehalt,ab Januar 2015

Veranstalter: Bremer Steuer-Institut e. V., Jutta Köpsel,Telefon 0421 5958413, [email protected],www.stbv-bremen.de

BVL Campus: Seminare und Kurse für Wirtschaft und LogistikKostenersparnis durch die richtige Wahl desZollverfahrens - die Zollverfahren mit wirtschaft-licher Bedeutung, 16.-17.9.Systematische Planung von Lager- und Kommissioniersystemen, 16.-17.9.Warehouse Manager (3 Bausteine) –Lager- und Kommissioniersysteme planen, steuern und optimieren, 16.9.Logist ik-Assistent - Grundlagenwissen Logistik(2 Module), 22.9.Der Zugelassene Wirtschaftsbeteiligte(ZWB/AEO) – Planung und Umsetzung im Unternehmen, 23.9.

WIRTSCHAFTSTERMINE

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 95. Jahrgang AUGUST 2014

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, [email protected],www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39 vom 1. Januar 2014.Anzeigenschluss: 6. des Vormonats.

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KG

Prei seEinzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Hand elskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

Erscheinungsweise bis zum 10. des Monats

ivw geprüft

S&P_W&W_44-49_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:28 Seite 50

Page 51: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

EuP – Grundkurs, 6.-7.10.EffT – Grundkurs, 20.-31.10.

Veranstalter: edWin GmbH, Telefon 0421 620421-0,[email protected], www.edwin-academy.de

fortbildung direkt (Auswahl)Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 18.08.14-29.08.14Tagesseminar: 15.09.14-26.09.14Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKAbendseminar: 19.08.14-10.11.16Samstagsseminar: 23.08.14-22.04.17Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHKAbendseminar: 19.08.14-10.11.16Samstagsseminar: 23.08.14-22.04.17Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKAbendseminar: 30.09.14-07.04.16Logistikmeister/in IHKAbendseminar: 19.08.14-10.11.16Samstagsseminar: 23.08.14-22.04.17Qualitätsmanager/in IHKTagesseminar: 01.09.14-26.09.14Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKAbendseminar: 19.08.14-10.11.16Samstagsseminar: 23.08.14-22.04.17Technische/r Betriebswirt/in IHKAbendseminar: 25.08.14-01.10.15Technische/r Fachwirt/in IHKSamstagsseminar: 23.08.14-15.10.16Personalkaufmann/frau IHKKompaktseminar: 11.08.14-17.10.14

Veranstalter: Fortbildung direkt, Alexandra Reinke, Telefon 0421 579966-0, www.fortbildungdirekt.de, [email protected]

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)Industriemeister Lebensmittel IHKab 24.11.14, Tageslehrgangab 01.11.14, SamstagslehrgangIndustriemeister Metall/E-Technik/MechatronikIHK, ab 30.08.14, Samstagslehrgangab 29.09.14, schichtbegleitendab 17.11.14, TageslehrgangLogistikmeister IHKab 30.08.14, Samstagslehrgangab 29.09.14, schichtbegleitendab 17.11.14, TageslehrgangLogistikmanager IHKab 04.08.14, TageslehrgangTechnischer Fachwirt IHKab 30.09.14. AbendlehrgangFachkaufmann für Marketing IHKab 04.08.14, TageslehrgangAEVOab 11.08.14, TageslehrgangQualitätsmanager IHKab 25.08.14, TageslehrgangProzessmanager IQab 20.10.14, TageslehrgangTechnischer Betriebswirt IHKab 30.08.14, Samstagslehrgang

Bilanzbuchhalter/in IHKab 01.09.14, AbendlehrgangProjektmanager IHKab 25.08.14, Tageslehrgangab 16.09.14, AbendlehrgangEnergiemanager IHK/European Energy Managerab 01.09.14, Tageslehrgang

Veranstalter: IQBremen e. V., Intelligente Qualifizierung, Doris Ortiz, Telefon 0421 1748-19,[email protected], www.iq-bremen.de

Klima:akademieKlimaschutzmacher im Zentrum – Climate-Change-Agents, 25./26.09.Climate Controlling – miss es oder vergiss es,15.10.Klimafreundliche Logistik – Klimaschutz liefern, 2.12.

Veranstalter: energiekonsens, Telefon 0421 376671-8, www.klima-akademie.net,[email protected]

wisoak Wirtschafts- und Sozialakademieder Arbeitnehmerkammer gGmbHBerufliche Fortbildungen (Auswahl)Vorbereitung auf die Qualifizierung zum/zur Wirt-schaftsfachwirt/in und zum/zur Energiefach-wirt/in, 08.09.-08.12.Heimleitung /Einrichtungsleitung, ab 12.09.Fachkraft für Logistikmanagement ANK, ab 13.09.Logistikmanager/in ANK, ab 13.09.AEVO, Bildungsurlaub, 15.09.-11.10.Zollmanager/in ANK, ab 15.09.Zollfachkraft m/w ANK, ab 15.09.Speditionssachbearbeiter/-in ANK, ab 15.09.Geprüfte/r Betriebswirt/-in IHK, ab 15.09.Personalsachbearbeiter/in ANK, ab 15.09.Online Marketing Manager/in, Abendkurs, 17.09.-15.10.Fachassistent/in Lohn und Gehalt, ESF-gefördert,ab 17.09.Assistentin der Geschäftsleitung, ab 25.09.Staatlich gepr. Betriebswirt, berufsbegl./Teilzeit, ab 01.10.Staatlich gepr. Betriebswirt, Vollzeit, ab 01.10.Personalfachkaufmann/frau IHK Sprinter, ab 07.10.Gepr. Büroassistentin bSb, Vollzeit, ab 06.10.Finanzbuchhalter/in ANK, ab 07.10.Fachkaufmann/frau Einkauf /Logistik IHK, ab 14.10.Bilanzbuchhalter/in IHK, ab 21.10.Gepr. Büroassistentin bSb, ab 22.10.Gepr. Managementassistent/in bSb, ab 23.10.Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen IHK,ab 28.10.AEVO, Vorbereitung auf die praktische Prüfung,berufsbegl., 10.-29.11.

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH, Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657, [email protected], www.wisoak.de

BRANCHEN D E R R EG I ON

Gebäudereinigung

Werbemittel

Seminarräume

Möchten Sie im Branchenverzeichnis werben?Preis: 4c € 2,80 pro mmBreite: 1 sp. 45 mmHöhe: mind. 20 mm, max. 60 mm mind. 2 SchaltungenTel. 0421 / 3 69 03-72Fax 0421 / 3 69 [email protected]

Seminare imGrünen

S&P_W&W_44-49_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:28 Seite 51

Page 52: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

52 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

DIE BÖRSEN

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen; oder per E-Mail: [email protected]

Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen der jeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier: •für die Recyclingbörse – www.ihk-recyclingboerse.de;•für die Existenzgründungsbörse – www.nexxt-change.org;•für die Kooperationsbörse – www.kooperationsboerse.ihk.de

‰ ANGEBOTE

HB-A-15-2014Techn. Handelsunternehmen mit mehr als 50-jähriger Erfahrung in der Schifffahrtsbranchesucht im Zuge der geplanten Nachfolge einenTeilhaber, der das Unternehmen in eine erfolg-reiche Zukunft führt. Wir haben uns auf denHandel mit Dieselmotoren, Pumpen, Trinkwas-serentkeimungsanlagen sowie sonstiger techn.Ausrüstung spezialisiert. Zu unseren Kunden gehören weltweit Werften, Reedereien, Ship -management-Firmen, Handelshäuser und industrielle Kunden. Fundiertes technisches und kaufmännisches Wissen, Leidenschaft fürden Vertrieb und ein gutes Gespür für interna-tionale Kunden sind für eine erfolgreiche Weiter-führung des Unternehmens notwendig.

HB-A-16-2014Reisebüro in guter Lage im Bremer Osten zu verkaufen. Das Reisebüro besteht seit 10 Jahrenund hat eine sehr gute Stammkundschaft. Agen-turen vieler bekannter Veranstalter sind vorhan-den und können übernommen werden. Eine Voll-existenz ist gewährleistet. Mitarbeiter müssennicht übernommen werden.

HB-A-17-2014Unternehmen für Lösungen im Bereich Raumakustik bietet Nachfolge. Die geschäft -liche Betätigung erstreckte sich in d en vergan-genen Geschäftsjahren im Wesentlichen auf dieEntwicklung, Herstellung und den Vertrieb vonhochwirksamen Design-Akustikpaneelen. DieProdukte sind speziell für zeitgemäße Innen -räume und Büroumgebungen entwickelt wordenund können in allen Ebenen des Raumes alshochwirksame Absorber oder Schallschirme verwendet werden. Alle Paneel-Systeme sind zertifiziert und garantieren Emissionsfreiheit sowie einen umweltgerechten Materialeinsatz.Das Unternehmen übernimmt die Auftragskom-munikation und -abwicklung sowie den weiterenadministrativen Teil und verfügt über ein eige-nes Designteam. Vertrieben werden die Paneeleüber hochwertige Einrichtungshäuser (Office-und Wohngestaltung). Die Inhaber stehen nachder Übergabe gern zur Einarbeitung zurVerfügung.

ANZEIGENREGISTER

Aufbaugemeinschaft Bremen e. V. . . . . . . . . .35Bockholdt KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Carl Gluud GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . .27DreiMädelHaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Euro Print GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Europa-Center AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Jahn OHG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Justus Grosse GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Philharmonische Gesellschaft . . . . . . . . . . . .47Porsche Zentrum Bremen . . . . . . . . . . . . . . . .19Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . .U3, 43Seplin, Zafer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Uzuner Consulting GmbH . . . . . . . . . . . . . . . U2Wir machen Druck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .U4

KOOPERATIONSBÖRSE

HB-A-18-2014 Labor für Luftanalytik: Es handelt sich um einPrüflabor für nahezu alle Luftinhaltsstoffe. Eskönnen Emissionsmessungen und Arbeitsplatz-messungen durchgeführt werden. Messgerätefür die kontinuierliche Messung, Probenahme-einrichtungen und Analysengeräte sind vorhan-den. Das Unternehmen war bis 2009 gemäßDIN EN ISO/IEC 17025 „Allgemeine Anforde-rungen an die Kompetenz von Prüf- und Kali-brierlaboratorien“ akkreditiert. Die Manage-mentunterlagen für eine eventuelle Neuakkredi-tierung liegen vor und müssen lediglich überar-beitet werden. Das Unternehmen soll bis Mitte2015 übertragen werden. Eine Einarbeitungwird zugesichert.

HB-A-19-2014 Gut eingeführtes Einzelhandels-Fachgeschäftfür Bodenbeläge, Fensterdekorationen und Ma-lereibedarf sucht Nachfolger. Das über J ahrzehn-te bekannte und inhabergeführte Fachgeschäftmit großer Stammkundschaft befindet sich aneiner Hauptverkehrsstraße mit guter ÖPNV-An-bindung. Es werden gute Umsätze/Gewinne er-zielt, Fachpersonal kann übernommen werden.

HB-A-21-2014Junge UG sucht eine/n Mitgesellschafter/in im Bereich Einzelhandel/Dienstleistungen. Das

Nr. 112-1478Veranstaltungstechnik/Promotion/Manage-ment: Wir sind auf der S uche nach einem Part-ner (bundesweit), der mit uns kooperiert. Pas-sende Veranstaltungstechnik für mindestens1.000 Personen vorhanden.

Nr. 112-2066Produktion und Vertrieb eines neuen Gebrauchs-musters: Die Erfindung betrifft ein Datenträger-regal für CDs, DVDs, wobei ein freies Präsen-tieren des Covers ermöglicht wird, so dass dieAbbildungen zu Dekorationszwecken genutztwerden können. Für dieses O bjekt liegt die Ein-

Unternehmen vertreibt Fairtrade- und Biopro-dukte (Kaffee, Tee, Honig, Körperpflegeproduk-te) und bietet Dienstleistungen wie Vorträge,Workshops, Seminare und vergleichbare Veran-staltungen in den Bereichen Kosmetik, Wellness,Gymnastik, Reiki und Lebensberatung. Ich binstaatl. anerkannte Kosmetikerin und wünschemir eine/n Partner/in, der/die mich insbeson-dere im Marketingberei ch unterstützt.

HB-A-22-2014 Nachfolger gesucht für erfolgreiches Elektro-technikunternehmen mit interessantem Nischen-angebot. Hochwertige Dienstleistungen undProdukte in den Segmenten Elektrotechnik, In-formationstechnik, Sicherheits- und Blitzschutz-systeme. Sehr gute und kontinuierlich hoheErtragssituation, langjährig etabliert. Ca. 30Mitarbeiter inkl. 2 Führungsebenen.

‰ NACHFRAGEN

HB-G-6-2014Kleines individuelles Café mit max. 30 Sitz -plätzen zur Übernahme im PLZ-Bereich 28201bzw. im Umkreis von 20 km gesucht, gerne mitkleiner Terrasse, Kamin und Parkplätzen. DieNettomiete sollte nicht mehr als max. 1.000,--Euro betragen.

tragung eines Gebrauchsmusters vor. Gesuchtwird ein Partner für Produktion und Vertrieb,ggf. kommt auch ein Verkauf des Musters infrage.

Nr. 112-2181 Kooperationspart ner für Produktion und Ver-trieb von gebrauchsmustergeschütztem Drei-bocksystem aus Kunststoff zur Verankerung vonjungen Bäumen (als Alternative zu System ausHolzpfählen) gesucht. Vorteile des Kunststoffs:wiederverwendbares Material, Ressourcen-schutz, wirtschaftliche Effizienz.

S&P_W&W_44-49_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:28 Seite 52

Page 53: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

RECYCLINGBÖRSE

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 53

‰ ANGEBOTE

BI-A-4320-12, Papierschnipsel in Kunststoff -säcken; wir vernichten unsere Unterlagen mit eigenem Aktenvernichter, Papierstreifen mit ca. 7 mm Breite, die in Kunststoffsäcke abgefüllt werden. Diese können sofort bzw. auch regel -mäßig von Ihnen abgeholt werden. Hervorragendgeeignet als Verpackungsmaterial für Päckchenund Pakete etc., BielefeldBI-A-2118-6, Textilien/Leder, Möbel- und Deko -stoffe, trendige Farben und Dessins, Menge/Gewicht ca. 5.000 m, unregelmäßig anfallend,Rollen auf Paletten verpackt, Selbstabholung,Region BielefeldBS-A-4458-12, große Mengen Kalksteinschotter, z. B. als Tragschicht oder Gründungspolster abzu-geben, Körnung ca. 0/300 mm als Grobschlag,Menge/Gewicht 5.000 m³, einmalig, Anlieferungmöglich, Preis VB, Landkreis GoslarBS-A-4440-10, Recyclingschotter 0/80mm, auf -bereitet, größere Mengen abzugeben, als Platz -befestigung, Wegebau oder Tragschicht, 5.000 t,regelmäßig anfallend, lose, Anlieferung möglich,Preis VB, Landkreis GoslarH-A-4189-2, PE-Abfälle (Polyethylen-Hartschaum-stoff)des Typs LD 29 und LD 33 (vernetzterSchaum), in den Farben weiß und schwarz, Poly-lam (unvernetzter Schaum), Farbe weiß, regel -mäßig, ca. 4 mal pro Jahr, Mindestabnahme Verhandlungsbasis, gesammelt in Foliensäcken,Transport und Preis nach Absprache, Bad Nenn-dorf (Niedersachsen)H-A-3483-5, Holzhackschnitzel aus Buschholz und Astwerk diverser Baumarten, wie z.B. Fichte,Buche, Eiche, Menge/Gewicht 20 srm, unregel -mäßig anfallend, Verpackungsart lose, Anliefe-rung möglich, Preis 300,– Euro, Landkreis NienburgHH-A-4565-3, wir bieten Rundstahl (3 m lang)mit der Werkstoffgüte 1.3505 (100Cr6) an. Ab-messung: Ø 42mm bis 95mm. Der Rundstahl liegtin Lengenfeld auf Lager und kann jederzeit abge-holt werden. Es muss nicht die Komplettmenge

abgenommen werden. Menge/Gewicht ab 65 kgbis 4.300 kg je nach Abmessung, regelmäßig an-fallend, Verpackung und Transport nach Abspra-che, Preis nach Vereinbarung. 08485 Lengenfeld,OT WolfspfützHH-A-4447-4, Faltschachteln/Kartonagen fürFahrräder, geschlossene, unbeschriftete Fahrrad-kartonagen, Menge – 73 Stück, 1.410 x 200 x 900 mm, Menge – 247 Stück, 1.670 x 200 x 1.030 mm, Menge –234 Stück, 1.720 x 200 x1070 mm, absolut neuwertig, einmalig, lose,Selbstabholung, Preis VB, HamburgHH-A-3571-4, Wellpappe, CEK, Multidruck, nebenden genannten Stoffgruppen bieten wir auch wei-tere Sorten im Bereich Altpapier & Kunststoff an,HamburgHH-A-4545-5, Holzabschnitte, Konstruktions -vollholz mit 12-15 % Holzfeuchte (Fichte Kiefer) in 0,20 cm Abschnitte vorgeschnitten, Menge/Gewicht 15 m³, Mindestabnahme 1 Kiste ( Pfand),Selbstabholer, Preis 75 Euro, Hamburg-KirchwerderLG-A-4429-5, Holzpaletten/Einwegpaletten, täglich fallen ca. 30-40 Einwegpaletten unter-schiedlichster Maße an, unsortiert, lose gestapelt,teilweise auch defekt, alles unbehandeltes Holz,kann vorab gerne besichtigt werden, Abholung 24 Stunden am Tag möglich, Seevetal MaschenLG-A-3734-11, Metall- und Kunststofffässer (In-halt: ca. 220 Liter) sowie IBC-Container (Inhalt:ca. 1.000 Liter), wurden für pflanzliche Speise-und Kosmetiköle benutzt, meistens mit UN-Zulassung, günstig abzugeben, LüneburgLG-A-3733-13, Presskuchen, sehr günstig abzu -geben, 500 kg, LüneburgSTD-A-4503-12, Hartkorn aus der Wasserenthär-tung, ab 100 t, WestdeutschlandSTD-A-4502-12, KZA Schlamm aus Kühlwasser -behandlung in Kraftwerken, ab 100 t pro Jahr,WestdeutschlandSTD-A-4321-2, Polystyrolhartschaumreste, ca. 6-8cbm, Flockenform, 1-12 mm. Es handelt sich umFräsrückstände. Das Material ist in Plastiksäckenverpackt, Menge/Gewicht ca. 6-8 cbm, jährlich,Mindestabnahme alles, Verpackungsart in Säcken,Selbstabholung, Stade/Buxtehude, Niedersachsen

SCHACHMAGAZIN 64

Bestellen Sie ein kostenloses Probeexemplar: www.schach-magazin.deCarl Ed. Schünemann KG · Schünemann-Haus · 28174 Bremen

Jeden Monat+++ das Neueste aus der Schachwelt +++ Reportagen und Interviews +++ Training mit GM Daniel King +++ Veranstaltungs- und Turnierkalender +++ Schachschule 64

‰ NACHFRAGEN

HB-N-4247-2, wir suchen derzeit OPP, BOPP, PP/PET, PE/PP Ver -packungs- und Rollenwaren. Bitte senden Sie uns Ihr Angebot mit Bildern, verfügbare Menge, Ihren gewünschten Preis und Angaben über Verladegewicht, europaweit.HB-N-4233-2, wir suchen derzeit PET/PP Umreifungsbänder in Ballen,Waren oder geschreddert in Big Bags, ab 15 – 100 t, Mindestabnahme: 14 t, europaweit. HB-N-4232-2, wir suchen derzeit PET-metallisierte Folie, Ballenwarenoder geschreddert, Mahlgüter in Big Bags, ab 15-100 t, Mindestab -nahme: 13 t, europaweit. HB-A-4231-2, wir suchen derzeit HDPE alte Autotanks als Ballenwarenoder geschreddert, Mahlgüter, 14 t, europaweit.H-N-2784-12, wir kaufen Transformatoren aller Art aus der Elektro -industrie und aus der Energieversorgung, 1-50.000 kg, bundesweit.HH-N-4436-5, wir suchen gebrauchte Holzpaletten, Holz gestelle oderÄhnliches, ob sie noch gebrauchsfähig sind oder nicht spielt keineRolle, Hamburg und Umgebung.HH-N-4431-12, Altöle und Bleibatterien, wir suchen im Raum Nord-deutschland Altöle (AVV 130205 und andere) und Bleibatterien (AVV160601) aus KFZ- und Industriebetrieben. HH-N-4162-7, Altgummi; Förderbandstreifen/Rollen; Altreifen, Beschreibung (AVV: 160103, 191204), zertifiziertes Entsorgungs -unternehmen, Menge/Gewicht Absprache, täglich, Transport und Ver packung nach Absprache, bundesweit.STD-N-4568-3, Brennschlacke für Aufbereitung in westdeutscher Anlage, Wiedergewinnung von Metallen, je nach Inhaltsstoffen Ver -gütung möglich, ab 25 Tonnen regelmäßig oder einmalig, frei Werkoder auch frei verladen FahrzeugSTD-N-4504-13, getrocknete Gärreste als biogener Energieträger gesucht, ab 50 t, DeutschlandSTD-N-4442-12, Koks-/Kohle-Material aus der Pyrolyse/Vergasung von Holz, je nach Material beschaffenheit kann für gute Qualitäten eineinteressante Vergütung geleistet werden, Deutschland und angrenzen-des AuslandSTD-N-4567-12, eisenoxidhaltige Rest- und Rohstoffe für neue Anlage in Norddeutschland, z. B. Zunder, Schleifschlämme, Rückständeaus Hüttenwerken etc., diverse Abfallschlüsselnummern sind positiv gelistet, ab 25 Tonnen, regelmäßig oder einmalig, Transport frei verladen Fahrzeug oder frei Werk, Region Norddeutschland

Beteiligung MBIgesucht

Ich suche im Rahmen eines MBI eine Beteiligungsmöglichkeit ent-weder zur Unternehmensnachfol-ge oder als Partner. Ich bin ausge-bildeter Betriebswirt mit großem technischen Know How. Die letzten 20 Jahre war ich als Geschäftsführer eines technisch orientierten inter-nationalen Handelshauses tätig. In Frage kommen Firmen aus den Bereichen Handel, Logistik und Pro-duktion mit einer Umsatzgröße ab € 5 Mio.. Eigenkapital ist vorhanden. Erste Kontaktaufnahme bitte unter [email protected] .�

Anzeigen für die

Wirtschaft in BremenTel. 3 69 03-72 · Fax 3 69 03-34

S&P_W&W_44-49_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:28 Seite 53

Page 54: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

54 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

WAGEN&WINNEN

Foto

s Fran

k Th

omas Koch, Jö

rg Sarba

ch

Altes Bremer Recht: In der Stadt darf kein Hamburger Bier verkauft werden. So schrieb es der Artikel 168 der KundigenRolle von 1489 vor, die jetzt erstmals öffentlich zu sehen war –siehe Seite 58.

WiB_W&W_50-54_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:44 Seite 50

Page 55: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 55

Literatur auf der Tüte

Lesefutter heißt das Unter -nehmen von Frank Riepe undbietet kreative Werbekam -pagnen: Das AllerweltsmediumVerpackungstüte wird mit Literatur bedruckt.

Von ANNEKATHRIN GUT

rank Riepes Lesefutter ist so beliebt,dass manche seiner Autoren hin und

wieder Papiertüten von Lesern zum Sig -nieren geschickt bekommen. Seit zehnJahren lässt der Bremer Unternehmerneben Werbung auch Kurzgeschichtenund Gedichte auf Werbetüten drucken.Seine Kunden sind zum Beispiel Strom-versorger, Touristikagenturen oder Mes-severanstalter. Die literarischen Papier-tüten gibt es in ganz Deutschland beimBäcker, Fleischer, in Buchgeschäften,im Bioladen. Den Anstoß für Lesefutter gaben ei-nige Autoren aus Bielefeld, die sich Ge-danken darüber machten, wie sie ne-ben Büchern und Literaturzeitschriftenihre Texte noch veröffentlichen könn-ten. „Wenn Sie das konsequent durch-denken“, sagt Riepe, „landen Sie beider Tüte. Sie hat eine hohe Auflage, istaus Papier und bietet Platz.“ Hinzukommt eine für den Kunden sinnvolleSchaltquote von 50.000 bis 500.000Stück. Lesefutter bekomme viel Sympathie.Riepe bezeichnet sein Projekt als „Öf-fentlichkeitsarbeit für Literatur“, das er

mit einem unternehmerischen Gedan-ken angegangen sei. Er selbst hat Kul-turmanagement an der HochschuleBremen studiert und am Waldau Thea-ter gearbeitet. Für die Werbetüte schreibt inzwi-schen ein Pool von 150 bis 180 Auto-ren aus ganz Deutschland. Daruntersind Neuentdeckungen wie Que DuLuu aus Bielefeld, aber auch bekannteAutoren wie der Bremer Satiriker Os-man Engin. „Wir machen keine Kalen-derblattlyrik“, sagt Riepe. Zwar passt in-haltlich nicht jeder Autor auf die Tüte;

Grass oder Celan beispielsweise wärenfehl am Platz. „Aber es sind immer guteGeschichten“, so der Chef. Frank Riepe bespricht mit seinenKunden zunächst, um welche Themenes gehen soll und wer die Zielgruppensind. Danach werden Verbreitungsge-biet, Läden und mögliche literarischeTexte festgelegt. In Reutlingen betreutLektor Jochen Weeber die Autoren. Aufeine Anfrage von Lesefutter erhält ermeistens zwischen 40 und 60 Einsen-dungen, teilweise eigens verfasste Texte.

Nur ganz selten wird ein Text überdas normale Lektorat hinaus im Sinnedes Kunden angepasst, und auch nurnach Absprache mit dem Autoren. „Ein-mal spielte ein Text ärgerlicherweise imfalschen Dorf“, erzählt Riepe. Lesefutter bedient nicht nur großeStädte, sondern auch kleinste Ortschaf-ten. Diese Kleinteiligkeit beschreibtFrank Riepe als den großen Vorteil sei-nes Unternehmens. Zwei Telefonistin-nen rufen zuvor jedes Geschäft an, dasdie Tüten gratis als Verpackungsmate-rial für Brötchen, Bücher, Bio-Waren

oder ähnliches erhalten soll. „DiesenAufwand leistet sich sonst keiner.” Vor kurzem ist Frank Riepe in das in-tegrative Co-Working-Projekt namensWeserWork in der Überseestadt umge-zogen. „Wichtig ist mir, in offener Atmo-sphäre zu arbeiten”, sagt er. „Lesefutterist ein Netzwerk – und das findet sichhier auch wieder. Und zugleich ist mirsoziale Verantwortung wichtig.“ n

www.lesefutter.org

WiB_W&W_50-54_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:44 Seite 51

Page 56: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

56 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

WAGEN&WINNEN

Eine Wissen-schaft für sichSpezialisten für Papier sindrar gesät: Jutta Keddies hatsich als Papierrestauratorinselbstständig gemacht und ist eine deutschlandweit geschätzte Spezialistin.

Von PETER GROTH

elch‘ eine Katastrophe! Da flogeine Taube durch die offene Tür

von Westminster Abbey in die großeKirche im Zentrum Londons, landeteauf der vor dem Altar ausgelegtenprächtigen Präsenzbibel und entleertesich. Kackfrech, dieser Vogel! Eilfertigentfernte ein Mitarbeiter der Kirche ih-rer Majestät die feuchte Hinterlassen-schaft im Buch Hiob mit Spucke, unddas schmutzig grau-grüne Fiasko warperfekt: Ein Loch war in die Bibel ge-ätzt. Jutta Keddies wird dieses Ereignisnie vergessen. Als Papierrestauratorinder Bibliothek und mittelalterlichenHandschriften-Sammlung von West-minster Abbey war sie mit diesem Scha-densfall befasst, desinfizierte die Bibel-seite mit Alkoholwasser, presste undtrocknete die schadhafte Stelle zwi-schen Löschkartons und füllte das Lochanschließend mit im Farbton angepass-tem Japanpapier. Ein Textstück fehltseitdem in der großen Bibel von West-minster Abbey, das hat sie nicht rekon-struieren können und wollen. Immer wenn wertvolle Bücher wie inLondon das Stundenbuch von Eliza-beth I , wenn Kunst auf Papier von Pal-ladio bis Degas, Handschriften auf Per-gament, wertvolle Briefe oder SiegelSchaden genommen haben, dann trittJutta Keddies in Aktion, rettet, was zuretten ist. Nach ihrem Studium an derLondoner University of the Arts hat siedas in der Lambeth Palace Library desErzbischofs von Canterbury, in West-minster Abbey sowie den Archiven der

Church of England und der Metropolre-gion Greater London getan. 2012 kehr-te sie dann nach Deutschland zurück,arbeitete als Elternzeitvertretung in derKunsthalle Bremen und hat sich nacheinem von der GründungsleitstelleB.E.G.IN. initiierten Coaching für Exis -tenzgründerinnen bei Belladonna inder Hansestadt selbstständig gemacht.

Harte Ausbildung, lebenslange Fortbildung

Jutta Keddies ist in Deutschland eineder wenigen beim renommierten briti-schen Institute of Conservation akkre-ditierten Papierrestauratorinnen undengagiert sich nebenbei im erweitertenVorstand der IADA, der internationalenArbeitsgemeinschaft ihrer Berufsgrup-pe. Gemälderestauratoren arbeiten injedem großen Museum, aber Spezialis -ten für Papier sind vergleichsweise rargesät, allenfalls in großen Bibliothe-ken, selbstverständlich in Staatsarchi-ven und auch in bedeutenden Museenzu finden. Deren Ausbildungen sindhart, lebenslange regelmäßige Teilnah-me an Fortbildungen ist zwingend nö-tig. „Die Ansprüche an unsere Arbeitwandeln sich fortwährend, das Wissen

um chemisch-physikalische Prozessewächst permanent, neue Materialienwie Papiere, Zeichenmittel und Kleb-stoffe kommen hinzu. Heute gilt andersals früher, dass jeder unserer Arbeits-schritte und Eingriffe in ein Papier wie-der rückgängig zu machen ist. Irreversi-bilität vermeiden, so lautet heute dieoberste Maxime“, sagt Jutta Keddies.„Ich beseitige Schäden, aber wie neusieht hinterher kein von mir bearbeite-tes Stück aus“. In ihrem ersten Jahr der Selbststän-digkeit hat die Papierexpertin inzwi-schen alle nur erdenklichen Schadens-fälle auf den Tisch bekommen. Einschwer beschädigter Globus aus demJahr 1820, einzigartige historische Fo-tografien aus dem späten 19. Jahrhun-dert, die am Glas kleben, mit Wasser-,Schimmelflecken und Löchern verhunztsind, immer wieder Grafiken, Aquarelleund Bleistiftzeichnungen, die gerissensind, durch Stockflecken und Verbräu-nungen unansehnlich wurden – dassind die ungewöhnlichen und die nor-

WiB_W&W_50-54_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:44 Seite 52

Page 57: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

8.2014 Wirtschaft in Bremen | 57

malen Aufträge. Bücher vom Dachbo-den mit abgerissenen Rücken und De -ckeln, in denen sich Ungeziefer wohl-fühlt und immer wieder Kunst auf Pa-pier, die auf säurehaltige Rückwändegeklebt oder mit Tesa-Film fixiert wurde– Folgeschäden soll Jutta Keddies fürprivate Sammler aus Nord- und West-deutschland, für Museen, Galerien undAuktionshäuser beseitigen.

Jeder Schaden ist einzigartig

Also ans Werk. Erste Frage: Lohnt dieRestaurierung? Dann folgt die genaueUntersuchung: Wie ist das Papier be-schaffen, sind Farben und Stempel was-serlöslich, was verbirgt sich bei der ge-rahmten Grafik hinter dem Blatt? Aufdie Analyse folgt bei mit Stockfleckenund hässlichen braunen Rändern ver-unzierten Zeichnungen und Grafikeneventuell die gründliche Wäsche in io-nisiertem Wasser. Gegen Schimmelhilft Ethanol, am Niederdrucktisch wer-den hartnäckige Flecken entfernt. „Doch jeder Schaden ist anders underfordert immer eine individuelle Lö-

Foto

s J. Ke

ddies

sung. Am schlimmsten sind im Grundealle Klebebänder, denen ich dann bei-spielsweise mit einem Heizspachtel zuLeibe rücke.“ Ist das Blatt gereinigt undgetrocknet, beginnt die Beseitigungvon Fehlstellen und Rissen. Dabei kom-men zumeist japanische Materialienzum Einsatz: Papiere in unterschiedlichs -ten Stärken und Faserdichten, Weizen-stärke als natürliche Klebemittel, diegekocht und danach durch feinste ja-panische Pferdehaarsiebe gestrichenwerden. Man ahnt als Laie, dass die Pa-pierrestaurierung eine Wissenschaft fürsich ist. Und am Ende des Prozessessteht bisweilen die Retusche mit feins-ten Pinseln und Stiften, die so angelegtwerden muss, dass man sie am Endenicht sieht, eigentlich nicht sieht. Den Zeitaufwand für ihre Arbeitkann Jutta Keddies nicht generell bezif-fern, mal ist sie mit einem Blatt nachzwei Stunden fertig, mal nimmt die Res -taurierung auch Tage in Anspruch. Eskann aber auch zweieinhalb Jahre dau-ern – wie das große von der HamburgerHermann Reemtsma Stiftung finanzier-te Restaurierungsprojekt der BremerKunsthalle, die von Jutta Keddies ihrerund 900 niederländischen Zeichnun-gen des 15. bis 18. Jahrhunderts bear-

beiten lässt. So eine Arbeit fasziniertdie Papierrestauratorin genauso wie ihrneues Engagement bei der Emil-Nolde-Stiftung. Dort in Seebüll an der däni-schen Grenze wird sie nach und nachalle Arbeiten auf Papier untersuchenund auf die Behandlungsnotwendig-keit prüfen. Weil in Seebüll professionell gear-beitet wird, rechnet sie nicht mit allzuvielen Schadensfällen. Das ist andersals bei privaten Kunstliebhabern, dieaus Unkenntnis handeln. „Generellsind Licht, Schmutz, Nikotin und Feuch-tigkeit die größten Feinde von Kunstauf Papier. Hinzu kommt die unsachge-mäße Lagerung. Man sollte Papierar-beiten niemals in Zeitungspapier ein-wickeln oder in Plastikhüllen aufbe-wahren. Nur säurefreie Materialien ga-rantieren die Vermeidung von Schä- den“. Gegen Tauben wie in Westmins -ter Abbey ist hingegen nicht einmal dieHeilige Schrift gefeit. n

InformationJutta Keddies, JK – Atelier für Restaurierungvon Kunst auf Papier & Archivalien, Telefon 0421 2080-7908, [email protected], www.jk-restaurierung.de

WiB_W&W_50-54_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:44 Seite 53

Page 58: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

58 | Wirtschaft in Bremen 8.2014

WAGEN&WINNEN

Ein 7 Meterlanger SchatzDas Bremer Rathaus feiert zehn Jahre Weltkulturerbe undzeigt erstmals die Kundige Rolle

Zehn Jahre ist es her, dass das BremerRathaus zum Weltkulturerbe erklärtwurde. Die Unesco hatte es im Juli2004 in seine Liste aufgenommen undwürdigte Rathaus und Roland als ein-zigartige Zeugnisse des europäischenBürgertums. Das Jubiläum wurde jetztmit einem Bürgerfest in der Innenstadtgefeiert. Und erstmals gab es die „Kun-dige Rolle” von 1489 zu sehen, die erstvor wenigen Wochen per Zufall aus denUSA wieder nach Bremen zurückge-langt war.

Bei dem einzigartigen Dokumenthandelt es sich um eine sieben Meterlange Pergamentrolle aus dem Mittelal-ter. Seit dem 15. Jahrhundert wurdenErgänzungen des Bremer Rechts aufdieser Pergamentrolle festgeschrieben.Die Rolle war im Zweiten Weltkrieg ver-schütt gegangen. Im Mai hatten Bür-germeister Jens Böhrnsen und der Lei-ter des Staatsarchivs, Konrad Elmshäu-ser (im Bild), den Sensationsfund öf-fentlich vorgestellt. Für Elmshäuser istes ein „riesiges Glück”, dass die Perga-mentrolle wieder in Bremen ist. DerHinweis eines Londoner Auktionshau-ses hatte das Staatsarchiv Bremen zueiner Adresse im kalifornischen Kunst-handel geführt, wo ein ungewöhnli-ches mittelalterliches Manuskript auf-getaucht war: Es war das Original derKundigen Rolle, die für Bremen einenhistorisch unschätzbaren Wert hat. Mitder Rolle hat Bremen völlig unerwartetdas längst verloren geglaubte „missinglink“ seiner mehr als 700-jährigenRechts- und Verfassungsgeschichte zu-rückerhalten.

Foto

Frank

Tho

mas Koch

Auf der Pergamentrolle aus demJahr 1489 sind mehr als 200 Gesetzegeschrieben, die das Zusammenleben,den Handel und auch das Verfassungs-recht in Bremen regelten. Damals lasder Bürgermeister einmal im Jahr diePergamentrolle den Bremer Bürgernvom Balkon des Rathauses vor. „Manbegegnet in der Kundigen Rolle derganzen Fülle des spätmittelalterlichenLebens”, so Elmshäuser. „Handel undWandel, aber auch Sorgen und Nöteder Einwohner Bremens sprechen un-mittelbar aus diesem einmaligen Doku-ment des Rechts und des Alltags.” n

Zur Kundigen Rolle ist eine 66-seitige Broschüreerschienen, für die jede Zeile des sieben Meterlangen Dokuments ins Hochdeutsche übersetztworden ist. Die Broschüre ist im Rathaus und imPressehaus in der Martinistraße für 4,90 Euroerhältlich.

WiB_W&W_50-54_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:44 Seite 54

Page 59: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

I T M E T H O D E N

Telefon +49(0)4 21 . 369 03-76 · Telefax +49(0)4 21 . 369 03-48 | [email protected] · www.sprachzeitungen.de

Carl Ed. Schünemann kg · Zweite Schlachtpforte 7 · 28195 Bremen

MAKE ENGLISH YOURFIRMENABO

• Sprachzeitungen •

World and Press • Business • Read On • Revue de la Presse • Revista de la Prensa • Leggere l’Italia • Presse und Sprache

Sprachtraining. Landeskunde. Vokabelhilfen. Sprachen erLesen.

r Sie sind ein Unternehmen mit internationalen Kontakten. r Sie möchten etwas

für Ihre Mitarbeiter und für Ihre Firma tun. r Sie wissen, dass gute Englischkenntnisse

im heutigen Wirtschaftsleben und im Beruf ein „Muss“ sind.

Ein Firmenabo unserer Sprachzeitung Business World and Press bietet Ihren

Mitarbeitern Gelegenheit, die englischen Sprachkenntnisse auf den neuesten Stand zu

bringen und sich über aktuelle Themen aus der Welt der Wirtschaft zu informieren.

Bestellen Sie unverbindlich und kostenlos Ihr Probeexemplar unter:

www.sprachzeitungen.de

14:09

Titel_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:49 Seite 4

Page 60: Wirtschaft€¦ · Die Bremer Reederei German Tan-ker Shipping hat den Doppelhüllen-tanker Seapike unter die deutsche Flag-ge zurückgeflaggt. Das Unternehmen hatte das im Jahr 2009

Titel_AUG_2014.qxp_Layout 1 25.07.14 14:46 Seite 1