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Helmholtzstr. 20, Raum E 03 http://www.uni-ulm.de/wipo Tel. 0731 50-24264, Fax -24262 [email protected] Fakultät für Mathematik und Universität Ulm | 89069 Ulm | Germany Wirtschaftswissenschaften Dipl.-Math. oec. Daniel Siepe Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Institut für Wirtschaftspolitik Sommersemester 2010 Wirtschaftspolitik ¨ Ubung 3 - Marktversagen und externe Effekte 1 Marktversagen 2 ¨ Offentliche G¨ uter und gesellschaftliche Ressourcen 3 Externe Effekte 4 Internalisierung externer Effekte Literatur: Mankiw, N.G., Grundz¨ uge der Volkswirtschaftslehre, Sch¨ affer-Poeschel Verlag Stuttgart, 4. Auflage 2008, Kapitel 10, 11, 15, 3. Auflage 2004, Kapitel 10, 11, 15, 2. Auflage 2001, Kapitel 10, 11, 15, 1. Auflage 1999, Kapitel 10, 11, 15. Fritsch Michael, Thomas Wein und Hans-J¨ urgen Ewers, Marktversagen und Wirtschafts- politik, Vahlen Verlag M¨ unchen, 7. Auflage 2007, Kapitel 4, 5, 6. Auflage 2005, Kapitel 4, 5, 5. Auflage 2003, Kapitel 4, 5, 4. Auflage 2001, Kapitel 4, 5.

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Helmholtzstr. 20, Raum E 03 http://www.uni-ulm.de/wipoTel. 0731 50-24264, Fax -24262 [email protected]

Fakultät für Mathematik undUniversität Ulm | 89069 Ulm | Germany Wirtschaftswissenschaften

Dipl.-Math. oec. Daniel Siepe Ludwig-Erhard-StiftungsprofessurInstitut für Wirtschaftspolitik

Sommersemester 2010

Wirtschaftspolitik

Ubung 3 - Marktversagen und externe Effekte

1 Marktversagen

2 Offentliche Guter und gesellschaftliche Ressourcen

3 Externe Effekte

4 Internalisierung externer Effekte

Literatur:

Mankiw, N.G., Grundzuge der Volkswirtschaftslehre, Schaffer-Poeschel Verlag Stuttgart,4. Auflage 2008, Kapitel 10, 11, 15,3. Auflage 2004, Kapitel 10, 11, 15,2. Auflage 2001, Kapitel 10, 11, 15,1. Auflage 1999, Kapitel 10, 11, 15.Fritsch Michael, Thomas Wein und Hans-Jurgen Ewers, Marktversagen und Wirtschafts-politik, Vahlen Verlag Munchen,7. Auflage 2007, Kapitel 4, 5,6. Auflage 2005, Kapitel 4, 5,5. Auflage 2003, Kapitel 4, 5,4. Auflage 2001, Kapitel 4, 5.

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1 Marktversagen

Eine Situation, in der es einem sich selbst uberlassenenMarkt nicht gelingt, die Ressourcen effizient zuzuteilen.

Formen von Marktversagen

allokativ distributiv konjunkturell

Allokatives Marktversagen

Offentliche Guter Externe Effekte Monopol, Oligopol

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2 Offentliche Guter und gesellschaftliche Ressourcen

• Wenn einem Gut kein spezieller Preis zugeordnet werdenkann, konnen Markte nicht gewahrleisten, dass das Gut pro-duziert und in bestimmten Mengen konsumiert wird.

• Unterscheidung von Gutern anhand zweier Kriterien:

– AusschließbarkeitEigenschaft eines Gutes, nach der ein Eigentumer oderBesitzer andere von der Nutzung ausschließen kann.

– Konkurrenzprinzip/RivalitatEigenschaft eines Gutes, nach der ein Nutzeranderen die Nutzungsmoglichkeit nimmt.

• Private Guter unterliegen dem Ausschlussprinzipund der Rivalitat der Guternutzung.

• Offentliche Guter unterliegen weder dem Ausschlussprinzipnoch der Rivalitat der Guternutzung.

• Bei offentlichen Gutern entstehen positive externe Effekte,weil etwas einen Nutzen, aber keinen Preis hat.

• Individuen handeln im Fall offentlicher Guterals Trittbrettfahrer (Free-Rider).

• Problem der Kosten-Nutzen-Analyse fur den Staat.

• Fehlende Eigentumsrechte fuhren zu Marktversagenbei der Allokation der Ressourcen.

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Vier Kategorien von Gutern

Konkurrenzprinzip/Rivalitat

Ausschluss-prinzip

Ja

Ja

Nein

Nein

Private Guter Naturliche Monopole

Gesellschaftl. Ressourcen Offentliche Guter

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3 Externe Effekte

• Ansatze fur die Definition externer Effekte:

– Ein Akteur tragt nicht alle von ihmverursachten Kosten auch selbst.

– Differenz zwischen den sozialen (gesamtwirtschaftlich ent-stehenden) und den privaten (beim Verursacheranfallenden) Kosten und Nutzen.

– Die Auswirkung okonomischen Handelns auf dieWohlfahrt eines (unbeteiligten) Dritten.

• Das Marktergebnis ist bei Externalitaten nicht effizient.

Pekuniare externe Effekte

• Zeigen Veranderungen der Knappheitsrelationen.

• Steuern die Allokation auf dem Markt.

• Z.B. Ruckgang der Nachfrage nach Schreibmaschinen beiEinfuhrung des Computers.

• Sind unter Effizienzgesichtspunktenerwunscht und notwendig.

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Psychologische externe Effekte

• Das Nutzenniveau eines Individuums wird durch dasNutzenniveau von Dritten beeinflusst, ohne dassein physischer Zusammenhang vorliegt.

• Bsp. Praferenz fur Gleichverteilung.

• Schwer messbar.

• Begrundung fur Verteilungspolitik.

• Altruismus und Neid.

Technologische externe Effekte

• Zentraler Problembereich.

• Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischenGewinn- bzw. Nutzenfunktionen mehrerer Akteure,der nicht durch den Marktmechanismus erfasst wird.

• Marktpreise spiegeln die Kosten bzw.Nutzen nicht vollstandig wieder.

• Z.B. ein Industrieunternehmen,das Abwasser in einen Fluss leitet.

• Formen technologischer externer Effekte:

– negativ, positiv.

– durch Produzenten bzw. Konsumenten verursacht.

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• Fur Produzenten zahlen ausschließlich die privatenGrenzkosten, nicht aber die sozialen Grenzkosten.

• Fur Konsumenten zahlt ausschließlich der privateGrenznutzen, nicht aber der soziale Grenznutzen.

• Bei negativen externen Effekten auf Produzentenseite wirdeine großere Gutermenge als gesamtwirtschaftlichwunschenswert zu einem zu geringen Preis angeboten.

• Bei positiven externen Effekten auf Produzentenseite wirdeine geringere Gutermenge als gesamtwirtschaftlichwunschenswert zu einem zu hohen Preis angeboten.

• Bei negativen externen Effekten auf Konsumentenseite wirdeine großere Gutermenge als gesamtwirtschaftlichwunschenswert zu einem zu hohen Preis angeboten.

• Bei positiven externen Effekten auf Konsumentenseite wirdeine geringere Gutermenge als gesamtwirtschaftlichwunschenswert zu einem zu geringen Preis angeboten.

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• Externe Effekte erhohen/senken die Grenzkosten/-nutzen an-derer Marktteilnehmer.

• Die Grafik zeigt den Fall des negativenexternen Effektes aus Produzentenseite:

– Produzent A kann aufgrund des negativen externenEffektes auf seinem Markt eine zu große Menge zueinem zu geringen Preis anbieten.

– Aufgrund des externen Effektes muss Produzent Bauf einem anderen Markt seine Ware zu einem zuhohen Preis in zu geringer Menge anbieten.

– Auf Markt A entsteht eine zusatzliche Rente, dienicht auf marktlicher Leistung beruht. Auf anderenMarkten (z.B. Markt B) gehen Renten verloren.

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-

PGKA

SGKA

PA

XA

6

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A XIBXII

B

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Produzent A Produzent B

Nachfrage

PB

Nachfrage

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B

E

E′

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G′

F

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Optimaler Umfang einer Schadigung/eines Nutzens

• Technologische externe Effekte fuhren zu Fehlallokationen.

• Trotzdem ist es nicht sinnvoll,jede Schadigung vollstandig zu beseitigen.

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-Ausmaß der Schadigung

GE

Grenzschaden

A B C

Grenzkosten der

Schadensvermeidung

HHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Grenzschaden

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• Im Nullpunkt ist das Ausmaß der Schadigung Null.Dies ist jedoch nicht optimal.

• Solange die Grenzkosten der Schadensvermeidunggroßer sind als der Grenzschadensollten externe Effekte nicht beseitigt werden.

– Im Punkt A sind die Grenzkosten derSchadensvermeidung hoher als der Grenzschaden.

∗ Ein externer Effekt in diesem Ausmaßsollte nicht vermieden werden.

∗ Dieser Punkt ist keine optimale Schadigung.

– Im Punkt C ist der Grenzschaden hoher als dieGrenzkosten der Schadensvermeidung.

∗ Ein externer Effekt in diesem Ausmaßsollte vermieden werden.

∗ Dieser Punkt ist keine optimale Schadigung.

– Im Punkt B ist der Grenzschaden gleich denGrenzkosten der Schadensvermeidung.

∗ In diesem Punkt ist dasAusmaß der Schadigung optimal.

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4 Internalisierung externer Effekte

Instrumente

1. Moralische Appelle

2. Staatliche Bereitstellung

3. Fusion der Beteiligten

4. Ge- und Verbote, Auflagen

5. Steuern, Subventionen

6. Verhandlungen

7. Zertifikate

Beurteilungskriterien

• statische Effizienz (Kosten-/Nutzenanalyse)

• dynamische Effizienz (Anreize)

• Treffsicherheit

• politische Durchsetzbarkeit

• Auswirkungen auf die Verteilung

• Umgehungsmoglichkeiten

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Pigou-Steuer

• Steuer (Subvention) bei negativen (positiven)externen Effekten.

• Idee der Pigou-Steuer: Den Verursacher so besteuern,dass soziale und private Grenzkosten identisch sind.

• Statisch und dynamisch effizient.

• Probleme

– Hohe Anforderungen an den Informationsstand.

– Hohe Anforderungen an die Kompetenzder Wirtschaftspolitiker.

– Viele Betroffene durch Pigou-Steuer (z.B. Okosteuer).

• Die Grafik auf der nachsten Seite zeigt die PigouscheSteuerlosung bei einem negativen externen Effekt:

– Da nur die privaten Grenzkosten und Grenznutzenrelevant sind, wird die Menge xm zum Preisvon pm angeboten (Punkt B).

∗ Die umgesetzte Menge des Gutes ist zu groß.

∗ Der Preis des Gutes ist zu niedrig.

– Bei Berucksichtigung des externen Effekts wurde diegeringere Menge x∗ zum hoheren Preis p∗ angeboten.

∗ Die Einfuhrung einer Steuer verschiebt dieAngebotskurve nach links oben.

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∗ Der Steuersatz t wird so gewahlt, dass dieneue Angebotskurve die Nachfragekurveim gesamtgesellschaftlichen Optimum(Punkt A) schneidet.

• Die Pigou-Steuer verschiebt die privatenGrenzkosten so weit nach oben, bis dasneue Gleichgewicht im Punkt A erreicht ist.

• Steuern/Subventionen als klassisches Instrument mithoher Effizienz, aber auch hohen Anforderungen.

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-

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Preis

Menge

Nachfrage

Private

Grenzkosten

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soziale Grenzkosten

(private Grenzkosten + externer Effekt)

p∗

x∗

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¾

6

6Steuer

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Verhandlungen

• Voraussetzung: Staat legt Eigentumsrechtuber Haftungsrecht fest.

• Verhandlungen zwischen Schadiger und Geschadigtemfuhren zur Erhohung der Wohlfahrt unabhangig davon,wer das Eigentumsrecht besitzt.

Schadiger besitzt Eigentumsrecht

• Beispiel: Ein Industrieunternehmen leitet Abwasser ineinen Fluss und schadigt die angrenzende Fischerei.

• Zur Vermeidung des Grenzschadens der Fischerei entstehender Industrie die Grenzkosten der Schadensvermeidung.

• Das optimale Ausmaß der Schadigung ist Punkt A.

• Gesamtschaden fur die Fischerei im Punkt A: 0AC.

• Im Vergleich zum Ausmaß im Punkt D sinktder Gesamtschaden um ACED.

• Die Gesamtkosten zur Schadensvermeidung furdie Industrie sind im Punkt A ACD.

• Die Fischerei zahlt der Industrie einen Transferbetrag, derzwischen ACD und ACED liegt, z.B. ACFD.

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-Ausmaß der SchadigungA

0

C

B

D

E

F

Grenzschaden

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Schadensvermeidung

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• Durch Verhandlung erhoht sich die Wohlfahrt derFischerei um CFE. Dies ist der vermiedene Schaden ACEDabzuglich dem Transferbetrag ACFD.

• Durch Verhandlungen erhoht sich die Wohlfahrt derIndustrie um CFD. Dies ist der Transferbetrag ACFDabzuglich den Kosten der Schadensvermeidung ACD.

• Durch Verhandlungen steigt die gesamte Wohlfahrt um CED.Wie die Wohlfahrtssteigerung aufgeteilt wird,d.h. die Frage wo Punkt F liegt, ist eine Frage vonVerhandlungsmacht und Verhandlungsgeschick.

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Geschadigter besitzt Eigentumsrecht

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-Ausmaß der SchadigungA

0

C

B

G

Grenzschaden

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Schadensvermeidung

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• Das optimale Ausmaß der Schadigung ist Punkt A.

• Gesamtschaden fur die Fischerei im Punkt A: 0AC.

• Die Gesamtkosten zur Schadensvermeidung furdie Industrie sind im Punkt A 0ACB.

• Die Industrie zahlt der Fischerei einen Transferbetrag,der zwischen 0AC und 0ACB liegt, z.B. 0ACG.

• Durch Verhandlung erhoht sich die Wohlfahrt derFischerei um 0GC. Dies ist der Transferbetrag 0ACGabzuglich dem Schaden 0AC.

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• Durch Verhandlungen erhoht sich die Wohlfahrt derIndustrie um GCB. Dies sind die vermiedenenKosten der Schadensvermeidung 0ACB abzuglichdem Transferbetrag 0ACG.

• Durch Verhandlungen steigt die gesamte Wohlfahrt um 0CB.Wie die Wohlfahrtssteigerung aufgeteilt wird,d.h. die Frage wo Punkt G liegt, ist eine Frage vonVerhandlungsmacht und Verhandlungsgeschick.

Ergebnis

• In beiden Szenarien ergibt sich durchVerhandlungen ein Wohlfahrtsgewinn.

• Der Eingriff des Staates beschrankt sichauf die Vergabe von Eigentumsrechten.

• Verhandlungen theoretisch effizient,aber mit folgenden Problemen:

– Transaktionskosten.

– Anzahl der Betroffenen→ Gefahr von Trittbrettfahrerverhalten.

– Situation eines bilateralen Monopols.

– Konzentration von Unternehmen inWirtschaftsbereichen ohne Schadenshaftung.

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Zertifikate

• Der Staat legt die Gesamtmenge des externen Effektes festund vergibt in dieser Hohe handelbare Zertifikate.

• Unternehmen kaufen diese Zertifikate beim Staat oderbei anderen Unternehmen, die Zertifikate besitzen.

• Angebot und Nachfrage fuhren zumGleichgewichtszertifikatskurs .

• Solange der Zertifikatskurs hoher ist als dieGrenzvermeidungskosten, ist es fur Unternehmenvorteilhaft, den externen Effekt zu vermeiden undweniger Zertifikate zu kaufen bzw. nicht mehrbenotigte Zertifikate zu verkaufen.

• Die Verursachung externer Effekte istfur Unternehmen nicht mehr kostenlos.

• Unternehmen fuhren eine Kosten-Nutzen-Analysedurch, ob sich der Ubergang zu einer niedrigerenSchadensvermeidungskurve durch Einsparungder Zertifikatskosten rentiert.

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-Ausmaß der Schadigung

Zertifikatskurs

Grenzkosten der

Schadensvermeidung@@

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@@

@@

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S

cc

cc

cc

cc

cc

cc

cc

cc

cc

cc

cc

cc

cc

ccc

neue Grenzkosten

der Schadensvermeidung

S′

¾

• In der Grafik ist eine Schadensvermeidung bei derursprunglichen blauen Schadensvermeidungskurveab dem Punkt S sinnvoll.

• Bei einer gunstigeren Schadensvermeidungskurveund konstantem Zertifikatspreis ware dies derweiter links liegende Punkt S

′.

• Zertifikate ermoglichen eine effiziente Allokation,haben sich bisher aber noch nicht durchgesetzt.

– Argument, eine saubere Umwelt sei unbezahlbar.

– Bedeutung des Zertifikatskurses.

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Ubersicht

• Jedes Instrument hat Vor- und Nachteile.

• Oft existiert eine Diskrepanz zwischen Effizienzund Durchsetzbarkeit/Verteilung.

• Kein Instrument ist Allheilmittel fur jede Situation.

• In der Politik spielen staatliche Bereitstellung,Ge- und Verbote, Auflagen, Steuern undSubventionen eine große Rolle.

• Theoretisch sind Steuern, Subventionen, Verhandlungenund Zertifikate vorteilhaft.

• Besser durchsetzbar sind staatliche Bereitstellung,Ge- und Verbote, Auflagen.

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statischeEffizienz

dynamischeEffizienz

Treffsicherheit Gesamteinschatzung

MoralischeAppelle

fragwurdig allenfallsschwach

ausgepragt

sehr unsicher Signifikante Wirkungen allen-falls in kleinen Gruppen.

staatlicheBereitstellung

in der Regeleingeschrankt

in der Regeleingeschrankt

in der Regeleingeschrankt

Nur wenn nicht andersmoglich.

Fusion/kollektiveBereitstellung

potentiell gut;u.U.

Machtproblem

potentiell gut;u.U.

Machtproblem

potentiell gut Fusion nur in Ausnahmefallengeeignet; kollektive Bereit-stellung nur, wenn Ausschlussmoglich und sinnvoll.

Ge- und Verbote,Auflagen

in der Regelschlecht

schlecht eingeschrankt Nur in Ausnahmefallen geeig-net.

Steuern bzw.Abgaben

gut gut eingeschrankt Gut geeignet; Problem deradaquaten Bezugsgroße.

Subventionen zurReduktion einerSchadigung

gut fragwurdig eingeschrankt Theoretisch bedingt geeignet;Problem der geeigneten Be-zugsgroße; fragwurdige Ver-teilungswirkungen.

Subventionen zurStimulierungpositiver externerEffekte

gut gut eingeschrankt Gut geeignet; Problem deradaquaten Bezugsgroße.

Verhandlungen Bei Zustand mit Schadungs-haftung theoretisch bestes

- mitSchadenshaftung

gut gut potentiell gut Internalisierungsverfahren;praktisch nur schwer umsetz-bar (Problem ungleich

- ohneSchadenshaftung

gut fragwurdig potentiell gut verteilter Transaktionskosten,Informationsprobleme).

HandelbareRechte(Zertifikate)

sehr gut gut (bei ent-sprechenderKurspflege)

gut Konzeptionell gut geeigne-tes Verfahren; Probleme derpraktischen Anwendung.

Haftungsrecht Prinzipiell geeignet; praktischist in der Regel nur eine

- Gefahrdungs-haftung

gut relativ gut eingeschrankt teilweise Internalisierung zuerreichen; schafft die Basiszur gegebenenfalls sinnvollen

- Verschuldungs-haftung

in der Regelschlecht

relativschlecht

eingeschrankt Anwendung weiterer Interna-lisierungsverfahren.

Quelle: Fritsch Michael, Thomas Wein und Hans-Jurgen Ewers, Marktversagen undWirtschaftspolitik, Vahlen, 4. Auflage 2001, S. 155

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