Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

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AUSGABE 1 | 2014 DAS MAGAZIN FÜR DIE WIRTSCHAFT Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein Dr. Wolfgang Peiner: Das Leitbild für Hamburg Seite 9 Dr. Roland Heintze: Wirtschaftlicher Schwächeanfall Seiten 12-13 Wachstum durch digitale Wertschöpfung Seiten 48-49 WACHSENDE STADT – RELOADED Was zu tun ist.

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AUSGABE 1 | 2014 D A S M A G A Z I N F Ü R D I E W I R T S C H A F T

Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein

Dr. Wolfgang Peiner:Das Leitbild für HamburgSeite 9

Dr. Roland Heintze:Wirtschaftlicher SchwächeanfallSeiten 12-13

Wachstum durch digitale WertschöpfungSeiten 48-49

WACHSENDE STADT – RELOADEDWas zu tun ist.

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achstum ist ein außerordentlichpositiver Vorgang. Oft werden

die Begriffe Wachsen und Gedeihensprachlich miteinander verbunden,ebenso wie Wachstum und Wohlstand.Das Hamburger Abendblatt hat vorwenigen Monaten mit einer Umfragefestgestellt, dass 79 Prozent der Leserdem Wachsen unserer Hansestadtskeptisch gegenüber stehen. Die Men-schen erleben steigende Mieten undständig anwachsende Staus. Ist es beidiesen Entwicklungen verwunderlich,dass viele Hamburger meinen, nun seies genug mit dem Wachstum?

Das negative Image von Wachstum inunserer Stadt ist die Antwort auf dasVersagen des Senats bei der Bewälti-gung der unmittelbaren Herausforde-rungen. Die Rekordzahlen bei den Bau-genehmigungen für Wohnungen sind

noch längst keine Fertigstellungen unddas Busbeschleunigungsprogramm istsicherlich keine ausreichende Antwortauf die Mobilitätsbedürfnisse der Bür-ger. Gleichzeitig versäumt es der Senat,überzeugende Gesamtkonzepte zu lie-fern und die damit verbundenen Chan-cen aufzuzeigen. Hamburg genügt sicheben wieder selbst und entwickelt sichzurück zur „Schlafenden Schönen“. AlsWirtschaftsrat wollen wir uns diesemTrend entgegen stemmen. In diesemHeft gehen wir deshalb der Frage nach,wo die Wachstumschancen liegen undwie eine Politik aussehen muss, die aufWachsen und Gestalten setzt.

Dabei muss Hamburg im Wettbewerbder europäischen Metropolen betrach-tet werden. Wo wollen junge Menschenstudieren? Wo gründen sich Start-up-Unternehmen? Welche Rahmenbedin-gungen brauchen Gründer und aufwelche Hemmnisse treffen sie in Ham-burg? Unsere LandesfachkommissionWachstum und Innovation erarbeitetdazu ein Positionspapier, das Ende desJahres vorgelegt werden wird.

Wir stehen kurz vor den Wahlen zumEuropäischen Parlament – den erstennach der europäischen Staatsschul-denkrise – und entscheiden nun da rü -ber, was für ein Europa wir wollen. Jürgen Fitschen hat diese Frage an -lässlich des Neujahrsempfangs ebensogestellt wie Wolfgang Clement bei derVortragsveranstaltung am 13. Februar:Wie viel Wettbewerb wollen wir und

W

Ausgabe März 2014 | Landesverband Hamburg 3

Editorial

Wachsen und Gestalten

Prof. Dr. Jörg F. DebatinLandesvorsitzender

wie viel Zentralisierung und Regulie-rung ist gut für uns?

Die stärkere Regulierung im Banken-wesen ist bereits jetzt zu spüren. Wel-che Ausmaße die Regulierung in derImmobilienbranche angenommen hat,erläuterte Andreas Mattner anlässlicheines POLITISCHEN FRÜHSTÜCKS An -fang Februar. Andere europäische Län-der begrenzen sich in ihrer nationalenGesetzgebung auf europäische Nor-men. In Deutschland werde hier über-trieben. Dies bestätigte auch GuntherBonz am Beispiel des Genehmigungs-verfahrens für die neunte Elbvertiefungbei seinem Vortrag im Hotel Altantic vorMitgliedern und Gästen des Wirt-schaftsrats.

Neben den zahlreichen inhaltlichenAkzenten die der Wirtschaftsrat in denletzten Monaten setzen konnte, wur-de auch die Personalstruktur der Lan-desgeschäftsstelle erneuert. Ich freuemich, dass Dr. Thomas Fiebig bereitsMitte Februar seine Tätigkeit alsLandes geschäftsführer aufgenommenhat. Sie werden ihn im Rahmen unse-rer Veranstaltungen sicherlich kennenund schätzen lernen.

Ihr Prof. Dr. Jörg F. Debatin Landesvorsitzender Hamburg

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4 Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

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Wirtschaftlicher Schwächeanfallvon Dr. Roland Heintze . . . . . . . . . . 12-13

Zur Effizienz der sozialen Wohnraumförderungvon Dr. Ralph Henger . . . . . . . . . . . . 14-15

Neujahrsempfang:Ausblick auf einen Staat, der sich breit macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Schwere GeschützeJürgen Fitschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Endlosschleifen und deutscheAnsprüche Gunther Bonz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23

Von Baumassnahmen und Beeinträchtigungen Senator Frank Horch . . . . . . . . . . . 26-27

Beiträge / Veranstaltungen

Herausforderungen der ImmobilienbrancheDr. Andreas Mattner . . . . . . . . . . . 28-29

Klartext statt Anmerkungen Wolfgang Clement . . . . . . . . . . . . . . 30-31

Rebellen fördern Dr. Thomas Fiebig . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Wirtschaftsrat im Dialog:EEG – marktwirtschaftlich ausgestalten Dr. Herlind Gundelach MdB . . . . . . . . 33

Schleswig-Holstein:Kamingespräche nach der Bundestagswahl . . . . . . . . . . . . . . . 40-41

Sektion Rendsburg-Eckernförde:Grenzüberschreitendes Wachstumdurch digitale Wertschöpfung inSchleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . 48-49

Podiumsdiskussion:Neue Herausforderungen für den Wettbewerb im digitalen Informationsmarkt . . . . . . . . . . . . 50-51

Editorials

Hamburg:Prof. Dr. Jörg F. Debatin . . . . . . . . . . . . . . 3

Schleswig-Holstein:Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . . . . . 39

INHALT

statt AnmerkungenKlartext

Titelthema

WACHSENDE STADT

Der Gang der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Das Leitbild für Hamburgvon Wolfgang Peiner . . . . . . . . . . . . . . . . 7

UmfrageergebnisChancen der Wachsenden Stadt . . . . 8

Vor dem Hintergrund einer wachsenden Stadtvon Mark-Oliver Teuber undDr. Jan Wedemeier . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Unser Feld ist die Welt Corinna Nienstedt . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Wachsende Stadt

Das Leitbild für Hamburgvon Wolfgang Peiner

zu Gast: Wolfgang Clement

Von Baumassnahmen und Beeinträchtigungen

zu Gast: Senator Frank Horch

Endlosschleifen und deutsche

Ansprüche zu Gast: Gunther Bonz

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Sektion Neumünster:Totale Ausspähung – Wie können sich unsere Unternehmenschützen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Sektion Neumünster:Bürokratiemonster und Papiertiger! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52-53

Die Sektionssprecher über 50 Jahre Wirtschaftsrat . . . . . . . . 54-55

Landesfachkommissionen

Wachstum und Innovation . . . . . . . . 11

Immobilienwirtschaft . . . . . . . . . . . . . 16

Junges Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

20 JahreITK Informations-und Telekommunikations-technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Logistik und Infrastruktur . . . . . . . . . 23

Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Rubriken

VeranstaltungsvorschauHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 58

Junger WirtschaftsratHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-35Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . 43-45

Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Neue Mitglieder in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 38

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Neues aus dem Landesverband

Vorstellung des Landesgeschäftsführers . . . . . . . . . . . 35

Ein ErfahrungsberichtPraktikum in der Landesgeschäfts-stelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 56

Wirtschaftsrat vor Ort

Sektion Pinneberg besucht Heizkraftwerk in Wedel:Ein neues Kraftwerk für die Wärmeversorgung im Westen Hamburgs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Seiten 52-53

Neue Herausforderungen für den Wettbewerb im

digitalen Informationsmarkt

Herausforderungen für den Jungen Wirtschaftsrat in Schleswig-Holstein

Bürokratiemonsterund Papiertiger!

zu Gast: Olaf Birkner

Die Kommission ITK des Landesver-bands Hamburg legt den 6. TrendReport vor.

Tariftreue-Regelungen in Deutschland

Grenzüberschreitendes Wachstumdurch digitale Wertschöpfung

Junger Wirtschaftsrat vor Ort

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Bevölkerungsstand in Hamburg (in Millionen)

Wachsende Stadt

Heute, da viele Arbeitnehmer für ihrenJob eigentlich nur noch einen leis tungs -fähigen Internetzugang benötigen,könnte es doch vernünftig sein, auf demLand zu leben, wo die Mieten günstigsind. Warum zieht es Menschen den-noch in die Städte? Warum wachseneinige Städte und andere schrumpfen?Und vor allem: Warum ist Wachstumökonomisch und ökologisch sinnvoll?

6 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Der Gang der Stadt

Dass räumliche Nähe und face-to-face-Kontakte Kreativität und somit Innova-tionen mehr fördert als Telefonkonfe-renzen und Internetchats ist dabei einTeil der Erklärung. Wachstumsfelderentstehen da, wo Menschen Netzwerkepflegen. Erfolge in universitärer For-schung suchen nach Unternehmen, diediese Ergebnisse in Markterfolge um -setzen. Forschung und Markt brauchenwiederum Vermittler für diesen Tech-nologietransfer. Wo solche Cluster vor-handen sind, ziehen sie weitere inno -vative und kreative Menschen an.

Seit jeher wuchsen und prospe -rierten Städte, die viel in Bildung undWissenschaft investierten. Freilich lässtsich Bildung nicht am Anteil der Abi -

dungs- und Wissenschaftspolitik mussvielmehr einen Sinn für internatio na -le Wettbewerbsfähigkeit entwickeln.Schüler, Studenten, Arbeitnehmer,Unternehmer und auch Schulen undHochschulen müssen sich messen las-sen und sich einem Wett bewerb stellen.Dies gilt auch für Standorte bzw. Städ-te oder Metropolregionen.

Wenn es stimmt, dass Städte sich anihrem Gang erkennen lassen, dann läs-st sich der Hamburger Gang sicherlicham besten vom Hafen aus betrachten.Eine Stadt besteht eben nicht nur ausGebäuden und Straßen, sondern ausMenschen. Selbstbewusstsein, Stolzund Weltoffenheit dürften den typi-schen Gang Hamburgs prägen.

Städte bzw. Stadtregionen sind ökonomisch besonders

leistungsfähig. Menschen zieht es dorthin, wo sie Arbeits-

plätze finden und Unternehmen siedeln sich da an, wo

die Arbeitskräfte sind, die sie brauchen. Diese Logik galt

lange Zeit. Je größer die Fabriken wurden, umso mehr

Arbeitsplätze boten sie an. Das Wachstum der Städte ließ

sich anhand solcher economies of scale erklären.

turienten eines Jahrgangs ablesen. Hiernimmt Hamburg im Vergleich der 30größten deutschen Städte einen vorde-ren Platz ein. Über 50 Prozent der Schul-abgänger hat laut HWWI/Berenberg-Städteranking 2013 die Hochschulreifeerworben – so viel wie in keiner ande-ren Stadt. Aussagen über die Qualitätder Schulbildung sind damit jedochnicht getroffen – im Gegenteil. Die Bil-

Dazu will es nicht so recht passen,dass die Hamburger in einer Umfragedes Hamburger Abendblatts vom Sep-tember letzten Jahres zu 79 Prozent derAuffassung waren, es sei nun genug mitdem Wachstum. Dahinter steht dieAngst vor einem weiteren Mietpreisan-stieg. Der steigenden Nachfrage nachWohnraum muss natürlich mit einerAngebotssteigerung begegnet werden.Von Stadtteil zu Stadtteil unterscheidensich die Sorgen: Die einen befürchteneine Gentrifizierung aufgrund von Zu wanderung qualifizierter und gutverdienender Menschen; die anderenbefürchten eine Ghettoisierug durchunqualifizierte Zuwanderung.

„Cities don’t make people poor; theyattract poor people“, schreibt EdwardGlaeser in seinem Buch „Triumpf of theCity∑. Überall auf der Welt strömenMenschen in Städte, weil sie sich dortChancen versprechen. Warum sonst?Laut Glaeser ist die Armutsrate unterden Zugewanderten in der Regel höherals unter den Einheimischen, die jaselbst einst Zugewanderte waren. FürHamburg hat der jüngste Sozialberichtder Stadt gezeigt: Den Hamburger gehtes im bundesweiten Vergleich mit ambesten.

Mehr als die Hälfte der Bundesbür-ger lebt in Städten. Der Megatrend Ur -ba nisierung ist eine geeignete Antwortauf die Notwendigkeit zu mehr Energie-Effizienz. Allgemein bedeutet mehrDichte einen geringeren Energiever-brauch. Auch in diesem – ökologischen– Sinne müssen Städte dynamisch sein.

Wachsende Städte verändern ihrGesicht. Wachstum bedeutet politischeGestaltungsmöglichkeiten. Diese Mög-lichkeiten zu ergreifen, wäre jetzt dieAufgabe der Politik. BN

Der Bevölkerungs-rückgang ab Mitte

der 60er ist auchauf einen starken

Suburbanisierungs- effekt zurückzu-

führen.

»Städte lassen sich an ihrem Gang erkennen

wie Menschen«

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Dieser Verantwortung hat sich derCDU-geführte Senat 2002 gestellt unddas Leitbild „Metropole Hamburg –Wachsende Stadt“ als Perspektive fürdie künftige Entwicklung der Stadt ent-wickelt. Anlass hierfür war■ die Einsicht, dass Hamburg seit dem1. Weltkrieg im weltweiten Vergleich derMetropolen einen relativen Be deu -tungs verlust erlitten hat;■ die Tatsache, dass sich die weltwirt-schaftlichen Rahmenbedingungendurch Wiedervereinigung und Globali-sierung dramatisch verändert haben;■ die Erkenntnis, dass Hamburg ineinem weltweiten Wettbewerb der Me -tro polen um Unternehmen, Touris ten,Zuwanderer und prägende Köpfe stehtund sich diesem Wettbewerb aktiv stel-len muss;■ die Überzeugung, dass Metropolensich nicht „von allein“ entwickeln. Exo-gene Faktoren spielen eine wichtigeRolle; mitentscheidend sind aber dieTatkraft der Bürger, die Weitsicht derRegierungen und die Bereitschaft, dieZukunft aktiv zu gestalten.

Was war der Inhalt des Leitbildes?■ „Metropole Hamburg – WachsendeStadt“ als Dachbotschaft: Quantitativeswie qualitatives Wachstum als Aus-druck der Verbesserung der Lebensver-hältnisse, Wachstum als Ergebnis derAnstrengungen der Menschen, es bes-ser zu machen, als bisher.■ Vier Ziele: Ausbau der Metropol-funktion – regional und international;überdurchschnittliches Wirtschafts-und Beschäftigungswachstum; Erhö -hung der Einwohnerzahl; Sicherung derLebensqualität und der Zukunftsfähig-keit. Diese Ziele wurden ausführlichkonkretisiert.■ Konkrete Vorgaben für und durch-dachte Vorschläge von den Fachbe -hörden, um die Ziele zu erreichen (eine

gute Strategie zu entwickeln reichtnicht, sie muss auch umgesetzt wer-den).■ Ein Monitor, um die Erfüllung derZiele zu überwachen.

Dieses Vorgehen war in Deutschlandeinzigartig; weder der Bund noch dieLänder und mit Hamburg vergleichba-re Metropolen hatten einen derartigenAnsatz entwickelt. Das Konzept gingeinher mit einer konsequenten Konso-lidierung des Haushaltes: Eine kraft-volle wirtschaftliche Entwicklung undein gesunder Haushalt sind für michzwei Seiten derselben Medaille.

Als Folge der Umsetzung des Leit-bildes hat sich die Stadt im 1. Jahrzehntdieses Jahrhunderts im Vergleich zuanderen deutschen und europäischenMetropolen sehr gut entwickelt. Dies istablesbar zum Beispiel an den Zuwachs-

Das Leitbild für HamburgEs entspricht meinem Grundverständnis von Politik, dass jede Regierung

– jeder Regierungschef – eine Vorstellung von der Zukunft des Landes

oder der Stadt entwickelt, in die das politische Handeln für das Land/die

Stadt eingeordnet wird.

Dr. Wolfgang PeinerSenator a.D.

Nachfolgende Senate habensich von der Weiterentwick-

lung des Leitbildes verabschie-det und auch keine neuen

Konzepte entwickelt.

kurrenten investieren in ihre Zukunft;das „Maritime Cluster“ Hamburg istgefährdet; der Finanzdienstleistungs-platz und der Medienstandort verlierenan Bedeutung, die internationalen Ver-kehrsströme drohen an Hamburg vor-beizulaufen. Auch innerdeutsch weisenMünchen, Stuttgart, Frankfurt undselbst Berlin heute eine größere Wachs-tumsdynamik auf als Hamburg. Diewissenschaftlichen Einrichtungen bil-den in Hamburg kein Gegengewicht. ImGegenteil: Im nationalen wie im inter-nationalen Vergleich verlieren sie anBedeutung. Positiv ist, dass Hamburgals Wohnort attraktiv bleibt, die Ein-wohnerzahl wächst – wie die aller deut-schen Großstädte. Aber ist diesesWachstum „gewollt“, „geplant“ odereher zufällig? Will Hamburg Zuwande-rungsstadt sein – und wenn ja, was tutdie Stadt dafür? Dabei reicht es nicht,nur über die Folgen von Bevölkerungs-wachstum im Hinblick auf Infrastruk-tur, Wohnungsbau und öffentliche Ein-richtungen nachzudenken. Wichtigerist die Frage: Wo sind die Zukunftsfel-der, von denen die Menschen in derStadt und der Metropolregion in denkommenden Jahrzehnten leben könnenund wollen?

Hamburg hat mit seinem Leitbild„Metropole Hamburg – WachsendeStadt“ bewiesen, dass vorausschauen-de Politik möglich ist. Daran solltenkünf tige Senate anknüpfen.

Dr. Wolfgang Peiner

raten bei dem Beschäftigungsaufbau,der Bevölkerungsentwicklung, der Zu -nahme der Touristen und den privatenInvestitionen in der Stadt. Hamburgwurde als „Boomtown“ wahrgenom-men, es herrschte Aufbruchstimmung.Und: Der Haushalt wurde konsolidiert.Nach 5 Jahren kontinuierlich sinkenderNeuverschuldung folgte eine (wennauch nur kurze) Phase mit einem aus-geglichenen Haushalt.

Nachfolgende Senate haben sichvon der Weiterentwicklung des Leitbil-des verabschiedet und auch keine neu-en Konzepte entwickelt. Dabei bestehtHandlungsbedarf: Nachbarstädte wieRotterdam und Kopenhagen als Kon-

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8 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Chancen der Wachsenden Stadt

Wachsende Stadt – Umfrageergebnis

Nach der aktuellen Bevölkerungsvor-ausberechnung des Statistikamts Nord– Statistiker prognostizieren nicht, son-dern rechnen! – wird der Bevölke-rungsbestand Ende dieses Jahres inHamburg bei 1.810.300 Menschen lie-gen und Ende des Jahres 2030 bei1.853.800. In anderthalb Jahrzehntenwird Hamburg 43.500 Menschen auf-nehmen. Das entspricht der Größe

einer Stadt wie Lehrte oder Bad Kreuz-nach.

Wie sich die Stadt dann entwickelt,hängt auch von der Einstellung derHamburger zu Wachstum und Zuwan-derung ab. Eine Kurzumfrage unter denMitgliedern des Wirtschaftsrats hatergeben: 89,59 Prozent der Teilnehmersehen in dem Wachsen der Stadt eherChancen als Probleme. Allerdings sind

Wie geeignet sind nach Ihrer Auffassung die

folgenden Instrumente zur

Bewältigung des wachsenden

innerstädtischen Verkehrs?

30 Sekunden-Umfrage

Car to go StadtRad Stadtbahn Bus-beschleu-

nigung

City-Maut Stellplatz-pflicht

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0

78,81 Prozent der Auffassung, der Senatnutze die Chancen nicht ausreichend.

Die Innovationsleistung kreativerMenschen, die in Hamburg bzw. derMetropolregion leben, studieren undarbeiten wollen, bestimmt die Wirt-schaftskraft der Zukunft. Landesvorsit-zender Debatin sah in seiner Stellun-gnahme vom 24. Februar den Senat inder Pflicht, in der Hochschulpolitikmehr auf Qualität und Exzellenz zu set-zen. Die Auflösung der Wissenschafts-stiftung und der Landesexzellenz -ini tiative waren jedenfalls die falschenSignale.

Die Herausforderungen des Wachs-tums sieht der Wirtschaftsrat imBereich Wohnungsbau und Verkehr. DieWohnungsbauoffensive des Senats istder richtige Weg. Allerdings bleiben dieFertigstellungen noch deutlich hinterden Genehmigungen zurück.

Bei der innerstädtischen Mobilitätsetzen die Mitglieder des Wirtschafts-rats auf neue Formen des Individual-verkehrs: Über 60 Prozent stehen Car-to-go- und StadtRad-System positivgegenüber. Das Busbeschleunigungs-programm halten hingegen nur 32 Pro-zent für geeignet. BN

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Die Entwicklung einer Stadt hängtwesentlich mit den Standortbedin-gungen, die sie bereitstellt, zusammen.Eine hohe Lebensqualität, eine guteInfrastrukturausstattung sowie exzel-lente Bildungsangebote stellen bei-spielhafte Indikatoren dar, die eineStadt attraktiv machen. Denn ökono-misch erfolgreiche Städte zeichnen sichinsbesondere dadurch aus, dass sie einegroße Anziehungskraft auf Menschenund Unternehmen ausüben, was wie-derum die Attraktivität der Stadt er -höht. Es findet ein sich selbst verstär-kender Effekt statt. Eine entscheidendeRolle in diesem Entwicklungsprozesskommt der Akkumulation von Wissenzu. Die Bewältigung des wissensba-sierten Strukturwandels stellt aktuelleine der größten ökonomischen Her-ausforderungen für Städte dar. Ihrekünftigen Perspektiven sind entschei-dend mit einem erfolgreichen Verlaufdieses Prozesses verknüpft. Daher giltes, gute Rahmenbedingungen zu schaf-fen, die die Zuwanderung, insbeson -dere hochqualifizierter Arbeitskräfte(Humankapital), positiv beeinflussen.Eine allgemein hohe Nettozuwande-rung geht dabei mit einem größerenZuwachs an hochqualifizierten Arbeits-kräften einher. 1)

Wachsende Städte bieten demnach,durch die Zunahme des Humankapi-tals, ideale Voraussetzungen zur Bewäl-tigung des wissensbasierten Wandels.Städte mit einem relativ hohen Anteilhochqualifizierter Arbeitskräfte, ent-wickeln sich dynamischer als andereRegionen. Die dort ansässigen Unter-nehmen profitieren überproportionalvon hochqualifizierten, kreativen Mit-arbeitern. Glaeser und Saiz (2004) zei-gen, dass eine direkte Verbindung zwi-schen einer hohen Produktivität undder Humankapitalkonzentration ineiner Stadt besteht.2) Die räumliche

Konzentration und Ballung von quali-fizierten Arbeitskräften führt dabei zueiner Clusterung von Kooperationenund Aktivitäten, was eine Vorausset-zung für Innovation und Wachstum istund wiederum zu einer höheren Pro-duktivität führt. Darüber hinaus weistShapiro (2006) auf den positivenZusammenhang zwischen der Akku-mulation von Wissen und allgemeinzunehmender Erwerbstätigkeit hin.3)

Somit ist eine positive Nettozuwande-rung eine wichtige Determinante derZukunftsperspektiven einer Stadt.

Ergebnisse und Empirie

Hamburg weist eine der höchsten abso-luten Produktivitäten unter den 30größten deutschen Städten auf. Fernerliegt der Anteil der Beschäftigten in wis-sensintensiven Wirtschaftszweigen beietwa 35 Prozent. Stuttgart hat mit 48,9Prozent den deutlich höchsten Anteil anBeschäftigten in wissensintensivenWirtschaftszweigen an der Gesamtbe-schäftigung in 2011. Die Automobilstadtwird gefolgt von München (48,1 Pro-zent) und Frankfurt (41,6 Prozent). Allevier Städte weisen ein dynamischesWachstum mit hohem volkswirtschaft-lichen Einkommen sowie einer positi-ven Bevölkerungs- und Erwerbstätig-keitsentwicklung auf. Auf der anderenSeite haben z.B. Gelsenkirchen (23,6 Pro-zent) und Duisburg (23,7 Prozent) einenrelativ geringen Anteil wissensintensi-ver Beschäftigter. Diese Städte weisenandere, ungünstigere Standortfaktorenfür Unternehmen und Fachkräfte aufals die führenden Städte. Dies manifes -tiert sich in einer negativen Bevölke-rungs- und unterdurchschnittlichenErwerbstätigkeitsentwicklung.4)

Die positive Nettozuwanderungsowie die kontinuierlich steigende Er -werbstätigkeit, führen in Hamburg u.a.dazu, dass die Bevölkerung bis 2025 und

damit der Bedarf an Wohnraum weiterzunehmen wird. So stiegen in den ver-gangenen Jahren die Immobilienprei-se an und liegen heute im oberen Mit-telfeld der deutschen Großstädte. 5)

Durch einen hohen Zuzug kann Druckauf die Wohnbevölkerung durch dieVerknappung von Wohnraum entste-hen und hierdurch die Attraktivitäteiner wachsenden Stadt zurückgehen.Von daher sind für eine dynamischeStadtentwicklung die Standortfaktorenvon Bedeutung: Hierzu gehören nebender ausreichenden Verfügbarkeit vonWohnraum und Infrastruktur auchStandortfaktoren wie die Vereinbarkeitvon Familie und Beruf sowie die kultu-relle Offenheit gegenüber Neuem.

Insgesamt besteht für die regional-wirtschaftliche Entwicklung die Gefahr,und dies zeigen die empirischen Ana-lysen der vergangenen Jahre, dass sichder Abstand zwischen den dynami-schen und ökonomisch erfolgreichenStädten auf der einen Seite und denStädten, die Standortdefizite aufwei-sen und Bevölkerungsverluste verkraf-ten müssen, noch vergrößern wird. Zuder letztgenannten Gruppe von Städ-ten gehört die Freie und HansestadtHamburg jedoch nicht. ■

Vor dem Hintergrund einerwachsenden Stadt

1) Vgl. Justenhoven, P.; Späth, E.; Hasse, F.; Schlitte, F.; Wedemeier, J.; Wilke, C. (2013): München 2025 – eine Metropolregion und ihre Entwicklungsperspektiven,München, S. 82. 2) Vgl. Glaeser, E.; Saiz, A. (2004): The Rise of the Skilled City, Brookings-Wharton Papers on Urban Affairs 2004, 47-94. 3) Vgl. Shapiro, J. M. (2006):Smart Cities: Qualitiy of Life, Productivity, and the growth effects of human capital, The Review of Econonomics and Statistics 88(2), 324-335. 4) Vgl. Teuber, M.-O.; Wedemeier, J. (2013): HWWI/Berenberg Städteranking 2013, Hamburg. 5) Vgl. Otto, A. H. (2013): Haspa Hamburg-Studie, L(i)ebenswertes Hamburg, Woh-nen heute und in Zukunft, Hamburg.

Mark-Oliver Teuberseit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiteram Hamburgischen WeltWirtschafts-Institut (HWWI)

Dr. Jan Wedemeierseit 2007 Researcher am Hamburgischen WeltWirtschafts-Institut (HWWI)

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Aussenhandel

10 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Die deutschen Exporte sind 2013 erst-mals seit dem Rezessionsjahr 2009leicht um 0,2 Prozent gesunken. Wie-weit ist Hamburg daran beteiligt?Die Konjunkturumfrage unserer Han-delskammer spricht da erfreulicher-weise eine andere Sprache. Zum Endedes vierten Quartals 2013 fallen dieExportaussichten der HamburgerWirtschaft im Vergleich zum Vor-quartal insgesamt etwas besser aus:Von den exportierenden Unterneh-men kalkulieren knapp 25 Prozent mitzunehmenden und circa fünf Prozentmit abnehmenden Auslandsgeschäf-ten im Jahr 2014. Insofern sehe ich fürden Hamburger Export keinen Anlasszu Pessimismus. Und unserer Erfah-rung nach sind die Ergebnisse unse-rer Konjunkturumfragen stets ziem-lich deckungsgleich mit den wirt-schaftlichen Entwicklungen, wie siedann auch wirklich eintreten.

Welches sind Hamburgs wichtigsteExportprodukte?An erster Stelle stehen Luftfahrzeugeund Teile davon, aber auch Maschinenund Maschinenteile, Mineralölerzeug -nisse, Düngemittel, pharmazeutischeProdukte und Chemikalien so wieauch elektrotechnische Erzeugnisse.

NACHGEHAKT

Was importieren die Hamburger Firmen am meisten?Das ist fast deckungsgleich und be -zieht sich ebenfalls auf Luftfahrzeugeund Teile davon sowie Mineralöler-zeugnisse, Erdöl und Erdgas, Maschi-nen und elektrotechnische Produkte.Das ist im Übrigen typisch für hoch-entwickelte Industriestandorte: Diegleichen Produkte, die man exportiert,werden auch wiederum importiert.

Wenn sich beides die Waage hält, istunter dem Strich nichts übrig? Ich sprach ja nur von der Art der Pro dukte, die sich ähneln. Wir habenin Hamburg traditionell und auch jetztimmer noch einen sehr starken Im port -überschuss. Das ist in der Ge schich teverwurzelt. In Hamburg sind traditio-nell Rohstoffe eingeführt worden, diebei uns am Standort dann weiterver-arbeitet worden sind. Das lässt sichnoch an einer Reihe von Ham burgerIndustriebetrieben ablesen: zum Bei-spiel an Kaffeeröstereien wie Darbo-ven oder auch an Beiersdorf. Traditio-nell war Hamburg ein sehr viel stärke -rer Importstandort als Ex port standort,und das ist auch heute noch so.

Die Fragen stellte Wilfried H.H. Remmers.

Unser Feld ist die WeltFür die Handelskammer werden die eigenen Auslandsvertretungen als

Spiegel des außenwirtschaftlichen Leistungsvermögens immer wichti-

ger. Im „Pfeffersack“, in der Handelskammer, hielt die Trägerin des Natio-

nalen Verdienstordens der Republik Frankreich, Corinna Nienstedt, einen

Vortrag über die Hamburger Wirtschaft.

China ist das wichtigste Partnerlandunseres Hafens, ein Drittel des Hafen-umschlages wird mit China abge-wickelt, darüber hinaus ist es bereits imIm-und Export unser zweitwichtigstesLand. „Wenn China niest, bekommenwir hier in Hamburg eine Grippe“ weißsie. Es besteht die Möglichkeit, „dass wirvon China abhängig werden, denn derAnteil Chinas an unserem Außenhan-delsvolumen wächst ständig“, so die bis Ende 2013 einzige weibliche Ge -schäftsführerin der Hamburger Han-delskammer.

Die Rückgänge des Handels mitFrankreich und Italien konnten durchdas Umsatzvolumen mit China gutkompensiert werden. Der HamburgerAu ßen handel ist deshalb stark daran in -teressiert, dass die Wirtschaftspolitik inHamburg und vor allem in Berlin einintensives politisch freundschaftlichesVerhältnis pflegt. Aus diesem Grundewurde „Hamburg Summit: China meetsEurope“ mit bekannten Fachleuten undhochklassigen Referenten ins Lebengerufen.

Allein der Außenhandel Hamburgsentspricht dem des gesamten LandesSchweden. Hamburg ist mit einem ge -samt Außenhandelsvolumen von 118Milliarden Euro, davon 70 MilliardenEinfuhr, ein auf den Import fixiertesBundesland. Laut Corinna Nienstedt istdie Handels kammer daher gegen alleMaßnahmen, die sich auf Einschrän-kungen der Im por te, gegen Quoten undAntidumping zölle auf Importe bezie-hen. Damit liegt sie überwiegend imEinklang mit der Hamburger Wirt-schaft.

Die europäischen Institutionen inBrüssel und Straßburg sind tendenzielleher auf Südeuropa fixiert. Hier musswieder mehr der Focus auf Nordeuropa

und den Ostseeraum gelegt werden„nicht zuletzt auch, was die Vergabe vonFördergeldern angeht“, konstatierte sie.Auch die positiven Beziehungen zu denLändern Russland, Indien und Dubaiblieben nicht unerwähnt. Zu Russ landwerden gute geschäftliche Kontaktegepflegt, man kommuniziert und setztsehr auf die Ausbildung der dortigenJugend. In Dubai wird auf den Gesund-

Corinna NienstedtDiplom Politologin, Geschäftsführerin und Leiterin desGeschäftsbereichs International derHandelskammer Hamburg

heitssektor und auf den be kanntenPatiententourismus gesetzt. Für Indiensieht sie große Potentiale in den Berei-chen der Häfen, der Windkraft und derMedizintechnik.

Die gebürtige Rotenburgerin(Wüm me) brachte es auf den Punkt:„Unser Feld ist immer noch die Welt,aber unser Feld ist auch Europa“.

Wilfried H.H. Remmers

Page 11: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

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onskontaktstelle angesiedelt werden,die den KMUs eine kompetente Unter-stützung am Clusterrand gewährt.

Forschungseinrichtungen ausbauen und ansiedelnFür die Standortentwicklung sollte eshöchste Priorität sein, verstärkt exzel-lente Forscher, Entwickler und Firmenin den Zukunftsfeldern anzuziehen,um eine kritische Masse und neueArbeitsplätze mit hoher Wertschöp-fung zu schaffen. Hierzu sollte gezieltder Ausbau bestehender und dieAnsiedlung neuer Forschungseinrich-tungen wie Fraunhofer-Instituten ver-folgt werden, die in Hamburg unter-repräsentiert sind. Wichtig ist aberauch ein eindeutiges politisches Be -kenntnis zur Stärkung der Cluster!Denkbar sind weitere unterstützendeMaßnahmen wie die Einrichtung vonThink-Tanks zu ausgewählten Themen,eine zentrale Veröffentlichung allerDiplom- und Doktorarbeiten, die In -centivierung des Technologietransfersan den Hochschulen, die Auslobungvon Preisen in den Schwerpunktberei-chen, die Optimierung der Innovati-onsfinanzierung, auch in den nicht-technischen Bereichen, durch die Inve-stitions- und Förderbank oder dieSchaffung weiterer Anreize für Neu-gründungen, z.B. in Form von cluster-spezifischen Innovations- und Techno-logiezentren (Innovation Parks). Nichtzuletzt sollten die Anstrengungen überdie Grenzen Hamburgs hinaus ausge-weitet werden, um die vielfältigenKompetenzen im Norden Europassinnvoll nutzen zu können.

Dr. Frank Schröder-OeynhausenDr. Hubert Baltes

Wachstum und InnovationInnovation, das Schlüsselelement für Wachstum – auch für Hamburg

Dr. Frank Schröder-OeynhausenGeschäftsführer CAN GmbH

die genannten Einrichtungen, Anwen-dung und Marktnähe von vornhereinzu prüfen – eng orientiert an denBedürfnissen der Unternehmen undihrer Kunden.

Während nur 5 Prozent aller Koope-rationen über universitäre Technolo-gietransferstellen vermittelt werden,bieten die fachspezifischen Ansätzeeine Reihe von Vorteilen: In struktu-rierten Clustern ist das Managementaufgrund spezifischer Kenntnisse vonTechnologien, Patenten und Produktenund Märkten in der Lage, nachhaltigeStrategien zu erarbeiten, die zu neuenFörderanträgen für Drittmittelprojek-te oder neuen Auftragsforschungs-projekten mit Unternehmen führen.Gleichzeitig führt der Ansatz zu einerVerbesserung der öffentlichen Wahr-nehmung des jeweiligen Schwer-punktthemas und dient damit der Pro-filierung des Standortes.

Schlüsselelement eines jeden Inno-vationsprozesses ist und bleibt dersmarte Mitarbeiter, dem es aufgrundseiner Erfahrung, Motivation undKreativität gelingt, in einem frühenStadium eine künftige Innovation voneiner weiteren Idee zu unterscheiden.Häufig hilft ihm der Austausch mitKollegen und Partnern innerhalb desClusters dabei. Das gilt aber nur für dieclusternahen Unternehmen und Ein-richtungen, die gut vernetzt undbereits nahe am Markt sind. Für alleanderen, insbesondere die KMUs, diedie Masse der Hamburger Unterneh-men stellen, sind Ansprechpartnerwichtig, die die Vermarktbarkeit, alsoMarktpotential und Marktzugriff prü-fen. Solche Aufgaben müssten bei deneinzelnen Clustern oder der Innovati-

Dr. Hubert BaltesVorsitzender der Landesfach-kommission

Innovationen schwer planbarTrotz permanenter Marktbeobachtungund detaillierter Trendanalyse bleibenInnovationen schwer planbar. Esbedarf mehr als eines innovativenBetriebsklimas und smarter Mitarbei-ter, um auf der Suche nach innovati-ven Lösungen erfolgreich zu sein.

Mit der Clusterstrategie wird dasZiel verfolgt, auf Gebieten mit hohemWachstumspotential neue Impulse zusetzen. Clusterspezifische Einrichtun-gen, wie das Zentrum für Angewand-te Luftfahrtforschung, das Centrum fürAngewandte Nanotechnologie oderdie Norgenta helfen dabei, die Innova-tionsfähigkeit von Unternehmern zustärken. Auf diesem Wege hat es sichals sinnvoll erwiesen, sich an Wert-schöpfungsketten zu orientieren.

Öffentliche Forschungs -einrichtungen übernehmenwichtige Rolle Hierbei spielen die Hochschulen undöffentlichen Forschungseinrichtungeneine wichtige Rolle: Sie lie fern neueLösungsansätze und tragen durchexzellente Grundlagenforschung dazubei, dass neueste Erkenntnisse entste-hen – eine wichtige Voraussetzung für,aber noch kein Universalschlüssel zurInnovation. Erst wenn neue Erkennt-nisse auf technische Fragestellungenvon Unternehmen und auf offeneMärkte treffen, kommt man einerInnovation näher durch Technologie-transfer mit klarer Zieldefinition undUmsetzungsbegleitung. Hier helfen

Landesfachkommission

Um sich der internationalen Kon-

kurrenz stellen zu können, müs-

sen Organisationen schnell agie-

ren und innovativ sein. Gerade

bei Neuentwicklungen ist Time-

to-Market von entscheidender

Bedeutung.

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12 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Länderfinanzausgleich

Wirtschaftlicher Schwächeanfall

Klarer können die Warnsignale nicht sein: Hamburg ist zum ersten Malseit 1994 wieder Nehmerland in Finanzausgleich, erhält also Geld vonanderen Bundesländern. Im letzten Jahr flossen so 87 Millionen Euro inunsere Stadt – hinzu kommen erstmalig auch sog. Bundesergänzungs-zuweisungen in Höhe von 42 Millionen Euro, die unterdurchschnittlichfinanzkräftigen Ländern gezahlt werden.

Was den Finanzsenator vermutlichfreut, bedeutet für Hamburgs wirt-schaftliche Entwicklung nichts Gutes.Ob ein Land Nehmer oder Geber imFinanzausgleich ist, hat entgegen häu-figer Vermutung nichts mit guter oderschlechter Haushaltsführung zu tun.Der entscheidende Grund ist in derwirtschaftlichen Entwicklung im Ver-gleich mit anderen Bundesländern zusuchen. Hamburgs neuer Nehmer sta -

malen Zeiten fast automatisch Wachs-tum ein. Klarer wird der Blick aber, wennman das reale Wirtschaftswachstumpro Erwerbstätigem (die sog. Produkti-vität) zu Rate zieht. In Hamburg ist die-ser Indikator in den Jahren 2011 und 2012zweimal negativ gewesen (-1,0 bzw.-0,4Prozent). Damit ist Hamburg in Deutsch- land eine un rühm liche Ausnahme. DieProduktivität ist mittlerweile sogarniedriger als 2005 (siehe Grafik 1).

Hamburg ist Nehmerland geworden –was jetzt zu tun ist

Dr. Roland Heintzestellv. Vorsitzender sowie haushalts- und europapolitischer Sprecher derCDU-Bürgerschaftsfraktion und Spitzenkandidat für die Europawahl am 25. Mai 2014

Daten: Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung; Grafik: CDU-Fraktion

Liegt das jeweilige Bundeslandunterhalb der gestricheltenroten Linie, ist das reale BIP proArbeitnehmer niedriger als imJahr 2005, die Produktivität istalso geringer

Reales BIP pro Erwerbstätiger (Produktivität) als Index (2005 = 100)

tus ist ein Symptom für eine schwä -chelnde Wirtschaftskraft.

Ein populärer Indikator dafür ist dieinflationsbereinigte Wirtschaftsentwick -lung bzw. das reale Bruttoinlandspro-dukt. Da das urbane Leben modern istund Hamburg immer mehr Menschenanzieht, die konsumieren und produ-zieren, stellt sich in unserer Stadt in nor-

Sehr aussagekräftig ist in diesemKontext auch die Steuerkraft pro Ein-wohner. Das reiche Hamburg liegt hiertraditionell an der Spitze der Länder. Dasist auch heute so. Schaut man abergenauer hin, erkennt man, dass sie vorder Finanzkrise noch bei 175 Prozent desdeutschen Länderdurchschnitts lag.Letztes Jahr waren es „nur“ noch 148

Daten: Bundesfinanzministerium; Grafik: CDU-Fraktion

Steuerkraft pro Einwohner (in Prozent des Länderdurchschnitts)

Grafik 1 Grafik 2

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Anzahl der Insolvenzen (Januar bis November)

Prozent. Das muss nicht heißen, dassunsere Steuerkraft in Euro gemessenzurückgeht. Aber im Vergleich mit denanderen Ländern sind wir auf dem ab -steigenden Ast (siehe Grafik 2).

Über die zwei genannten eher glo-balen Indikatoren hinaus gibt es auchnoch handfestere Hinweise. So sprichtein Blick auf die Unternehmensinsol-venzen Bände. Auf dem Höhepunkt derFinanzkrise gab es 764 Insolvenzen inden ersten elf Monaten. Letztes Jahrwaren es schon 925. Diese trotz gutergesamtdeutscher Konjunktur negativeEntwicklung steht völlig im Wider-spruch zu unseren Nachbarländernoder auch zu einer vergleichbaren Groß-stadt wie Berlin (siehe Grafik 3).

Wichtige Anzeichen deuten alsoauf eine schwächelnde Wirtschaftskrafthin. Nach den erfolgreichen Jahrenunter dem CDU-Leitbild „MetropoleHamburg – Wachsende Stadt“, indenen wir vom Spiegel sogar das Eti-kett „Boomtown Hamburg“ erhaltenhaben, scheint sich unter dem SPD-Senat Lethargie auszubreiten. Es wer-den keine neuen Ideen entwickelt, es

Was ist also zu tun? Hamburgbraucht dringend eine Neuauflage oderWeiterentwicklung unseres unter Olevon Beust und Wolfgang Peiner be -schlos senen Leitbildes. Dazu braucht esjedoch Mut und Gestaltungswillen. Un -ter „gutem Regieren“, das wird immerdeutlicher, hat Olaf Scholz von Anfangan nur eine gute Verwaltung der Stadtgemeint. Das ist zwar notwendig, könn-te aber letztlich auch von einem Ver-waltungsbeamten umgesetzt werden.Ein Bürgermeister einer nordeuropäi-schen Metropole wie Hamburg mussweiter denken. Im Zuge der europäi-schen Integration sind unsere Wett -bewerber nicht Köln oder München,sondern Metropolen wie Barcelona,Amsterdam oder Stockholm. Deshalbmuss Hamburg die Standortbedingun-gen vor allem für hochproduktive Un -ter nehmenssektoren verbessern. Es fehltin unserer Stadt an Gründer- und Tech-nologieparks, die Vernetzung von Wirt-schaft und Wissenschaft ist mangelhaftund es gibt immer weniger Konzern-zentralen, die auch andere Unterneh-men anlocken. Hamburgs starke Rolle

Daten: Destatis, jeweils Januar bis November; Grafik: CDU-Fraktion

Grafik 3

gibt keine Visionen. Hamburg verwan-delt sich wieder in die einst von HelmutSchmidt etwas spöttisch genannte„schlafende Schöne“. Das ist natürlichauch der Grund für die aktuelle Wahr-nehmung des Senats. Wer nichts ent-scheidet und neu entwickelt, machtkeine Fehler und zieht keine Kritik aufsich. Diese Strategie ist jedoch fatal.

innerhalb Europas wird unzureichendgenutzt. Nur durch produktive Wirt-schaft verbessern wir die Steuerkraftund unsere Wettbewerbsposition inDeutschland und Europa. Nur dannkönnen wir es schaffen, die schmach-volle Rolle des Nehmerlandes imLänder finanzausgleich wieder zu ver-lassen. Dr. Roland Heintze

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14 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Wohnungsbau

Der soziale Wohnungsbau erlebt derzeit in Hamburg – wie auch in ande-ren Großstädten – eine Renaissance. Die Politik reagiert damit auf diesteigende Mieten und dem Mangel an bezahlbaren Wohnraum.Grundsätzlich ist es richtig, bei steigender Nachfrage auf den Neubauvon Wohnungen zu setzen. Es ist jedoch falsch, dabei den Neubau vonSozialwohnungen zu stark zu forcieren, da der geförderte Wohnungsbaurelativ teuer ist und daher nur „wohl dosiert“ zum Einsatz kommen soll-te. Besser sind direkte Transfers an einkommensschwache Haushalte.

Olaf Scholz versprach im Bürgerschafts -wahlkampf 2011, in Hamburg jedes Jahr6.000 Wohnungen zu bauen, davon2.000 Sozialwohnungen. Scholz und sei-ne SPD trafen mit diesem Versprechenden Nerv der Zeit und gewannen in derHansestadt, in der die Mieten undImmobilienpreise seit Jahren kräftiganziehen, die absolute Mehrheit. Wiedie Genehmigungszahlen belegen, hatdie Bautätigkeit seitdem auch deutlich

Hand der Länder. Seither erhalten dieBundesländer Kompensationsmittel inHöhe von jährlich 518,2 Millionen Euro.Diese Summe will die aktuelle Bundes-regierung von CDU/CSU und SPD auchzukünftig bereitstellen. Dabei ist zubeachten, dass die heutige Wohnraum-förderung nur noch sehr wenig mitdem sozialen Wohnungsbau der altenWohnungsbaugesetze gemein hat. Biszum Jahr 2001 wurde versucht, mitmög lichst vielen Neubauten breitenBevölkerungsschichten die Versorgungmit Wohnraum zu erleichtern. Der heu-tige Fokus der sozialen Wohnraumför-derung gemäß § 1 Abs. 2 Wohnraum-förderungsgesetz liegt dagegen sehrviel stärker auf den tatsächlich bedürf-tigen Haushalten, die auf Unterstüt-zung angewiesen sind. Diese Fokussie-rung war richtig und hat die Zielge-nauigkeit der öffentlichen Wohnraum-förderung erheblich verbessert.

Durch die Neuausrichtung ist dieAnzahl der geförderter Miet- und Ei -gentumswohnungen im Neubau inDeutsch land bis zum Jahr 2010 auf22.000 Einheiten gesunken (siehe Gra-fik 2). Auch die Zahl der mietpreisge-bundenen Wohnungen liegt heute„nur“ noch bei rund 1,5 Millionen bzw.rund 7 Prozent aller Mietwohnungen –halb so viel wir noch vor 20 Jahren.Gleichzeitig haben sich aber auch dieWohnungsmärkte in vielen Großstäd-ten in den letzten Jahren durch starkgestiegene Mieten und Preise gewan-delt. Die Gründe hierfür liegen in derhohen Nachfrage nach Wohnraum, dieauf Zuwanderung aus dem In- und Aus-

Dr. Ralph HengerSenior Economist im Kompetenzfeld Immobilien -ökonomik, Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Quelle: Wohnungsbauprogramm des Senats, Bilanz 2013, Jutta Blankau

Neubautätigkeit in Hamburg seit 2005

zugelegt (siehe Grafik 1). Dieser „Erfolg“hat jedoch einen hohen Preis, denn dersoziale Wohnungsbau bietet zahlreichepraktische Probleme. Auf den Punktgebracht: Soziale Wohnraumförderungist zwar sehr effektiv, aber wenig effi-zient und damit teuer.

Wohnraumförderung: Ein kurzer Rückblick

Die Wohnraumförderung liegt seit derFöderalismusreform im Jahr 2006 in der

Grafik 1

Zur Effizienz der sozialen Wohnraumförderung

Page 15: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

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land, einem Anstieg der Studentenzah-len und Reurbanisierungstrends zu -rück zuführen ist. So ist Hamburg in denletzten 10 Jahren um knapp 100.000Einwohner gewachsen. Durch die gerin-ge Bautätigkeit entstanden Knapphei-ten, die insbesondere den Zugang füreinkommensschwache Haushalte zubezahlbaren Wohnraum erschweren.

Probleme der sozialen Wohnraumförderung

Allein in Hamburg müssen nach Be -rechnungen des IW Köln bis zum Jahr2030 jährlich 9.000 neue Wohneinhei-ten errichtet werden, um den weiterenWachstum der Stadt zu begegnen undden dortigen Wohnungsmarkt wiederzu entspannen. Voraussetzung hierfürsind jedoch politische, finanzielle undsteuerliche Rahmenbedingungen, dieInvestitionen begünstigen. Die Miet-preisbremse wirkt hierbei kontrapro-duktiv, wird aber trotzdem voraus-sichtlich noch dieses Jahr von der Bun-desregierung umgesetzt.

Die meisten Länder – wie der Ham-burger Senat – haben mit aufgestock-ten Wohnraumförderprogrammen aufden Wohnungsmangel reagiert. Dochhat die öffentliche Wohnraumförde-rung überhaupt eine ökonomische undsoziale Berechtigung? Die Antwort lau-tet: ja, wenn man sie behutsam ein-setzt. Die soziale Wohnungspolitik be -nötigt mehrere Instrumente, um dieZiele einer angemessenen Wohnraum-versorgung zu erreichen: Die Objekt-förderung, um das Wohnungsangebotzielgruppenspezifisch auszuweiten,und die Subjektförderung, um nach-frageseitig die Wohnkosten teilweise(Wohngeld) oder vollständig (Kosten derUnterkunft und Heizung – KdU – imRahmen der Grundsicherung) zu über-nehmen. Sowohl die Objekt- als auch

die Subjektförderung haben ihre Be -rech tigung, da sie zwei unterschied -liche Probleme der sozialen Wohnungs -versorgung adressieren: Das Zahlungs-und das Zugangsproblem. Das Zah-lungsproblem resultiert aus der gerin-gen Zahlungsfähigkeit einkommens-schwacher Haushalte. Hier setzen dasWohngeld und die KdU-Leistungen mitihren subjektbezogenen Eigenschaftenan. Das Zugangsproblem entsteht, weilbestimmte Gruppen für Vermieter Risi-komerkmale aufweisen, die es ihnenschwer machen, einen Mietvertrag zuerhalten. Hier setzt die Objektförderungan, der Belegungsrechte an bedürftigeHaushalte verteilt. Zusätzliche Kostenlassen sich hierbei jedoch kaum ver-meiden. Die Subjektförderung kannihre Einkommenstransfers sehr exaktan die jeweilige finanzielle Situationeines Haushalts anpassen – die Objekt-förderung kann dagegen nur ein Bele-gungsrecht gewähren oder nicht. DieSubjektförderung kann ihre gewähr -ten Leistungen regelmäßig überprüfenund neuberechnen – die Objektför -derung kann dies nicht, da ein einmalzum Zuge gekommener Haushalt unterdem Kündigungsschutz des Mietrechtssteht.

Diese schwerwiegenden Problemesollte auch Hamburg berücksichtigen.Die angespannte Lage wird sich in dennächsten Jahren durch die starke Neu-bautätigkeit sicherlich deutlich ent-spannen, so dass gezielte soziale Wohn-raumfördermaßnahmen an wenigenStandorten ausreichen. Für weitere Ent-spannung wird auch die Wohngeldre-form sorgen, die mit sehr hoher Wahr-scheinlichkeit im Jahr 2015 umgesetztwird. Bedürftige Haushalte bekommendann einen höheren Zuschuss und hö -he re Mieten anerkannt.

Dr. Ralph Henger

Quelle: BMVBS/BBSR, 2011, Fortführung der Kompensationsmittel für die Wohnraumförderung, Berlin/Bonn

Anzahl geförderterMiet- und Eigentums-wohnungen im Neu-bau in Deutschland(bis 1990 nur West-deutschland)

Grafik 2

Page 16: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

16 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Landesfachkommission

den Masterplan: Wo soll in ZukunftGewerbe sein, wo Wohnen? Grote willdie Frage nach der Flächenkonkurrenznur im jeweiligen Einzelfall beant-worten.

Für die Immobilienbranche wäreein solcher Masterplan zweifellos hilf-reich. Alles, was planbar und berechen -bar ist, erleichtert letztendlich die Kal-kulation der Mieten. Im Bündnis fürdas Wohnen kann die Branche ihreAnliegen einbringen und wenn allesgut geht, kommen sie auch in Berlinan. Denn die größten Unsicherheitenliegen im Bereich der Baukosten, dievon der Bundesgesetzgebung beein-flusst sind.

Das Protokoll der Sitzung finden Sie im internen Mitgliederbereich aufunserer Homepage. BN

ImmobilienwirtschaftBezirksamtsleiter Grote über Planen, Bauen und Bürgerbeteiligung

die Planungsdauer nur begrenzt be -rechenbar.

Mit dem Vertrag für Hamburg, denSenat und Bezirke 2011 geschlossenhaben, haben sich alle Beteiligten ver-pflichtet, pro Jahr Baugenehmigungenfür 6.000 Wohneinheiten zu erteilen.Auf Hamburg-Mitte entfallen 750Woh nungen – ohne die in der Hafen-City. Von der HafenCity aus werde sich in den nächsten Jahren in östlicheRichtung über Rothenburgsort,Hamm-Süd bis nach Billstedt ein Banderstrecken, das die Stadtteile sehr ver-ändern wird. Der andere Schwerpunktliegt in südliche Richtung: Wilhelms-burg wird auf absehbare Zeit 10.000Einwohner mehr bekommen.

Die Stadt wird sich unweigerlichverändern. Manche vermissen hierfür

Andy GroteBezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte

Am Ende sind die „Esso-Häuser“ unterder Last ihrer Symbolkraft zusammengebrochen. Wie durch ein Brennglaskonzentriert sich am Spielbudenplatzalles, was Bauen in Hamburg oftschwierig, zeitaufwändig und teuermacht. Hier entscheide sich viel für denUmgang mit anderen Projekten. AndyGrote, Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte, holt in der Sitzung der Landes-fachkommission am 27. Februar weitaus: Die Forderung nach 30 Prozentöffentlich gefördertem Wohnungsbaubestand für dieses Grundstück bereits2009. Seit Anfang 2012 besteht einBeschluss der Bezirksversammlung,der 50 Prozent fordert.

Die Ironie hinter der Geschichteliegt indes darin, dass sich über dielangwierigen Verhandlungen die Fra-ge nach Abriss oder Sanierung der„Esso-Häuser“ von selbst erledigt hat– mitsamt dem, was es auf jeden Fallzu vermeiden galt: randalierende Pro-testgruppen.

Bürgerbeteiligung erfolgt in Ham-burg zum Großteil außerhalb des for-malen Verfahrens. Unternehmen sindgut beraten, Verwaltung und Politikbereits in einem frühen Planungs -stadium einzubinden. Dennoch sei

sionsmitglied Jessica Lange, die alsDozentin an der Jungen AkademieHamburg jungen Menschen Wirt-schaftswissen vermittelt.

Bevor die Kommission jedoch be -ginnt, konkret an einzelnen Themen-feldern zu arbeiten, will sie zuerst eineAnalyse über den aktuellen Stand desGründertums in Hamburg vornehmen.Hiervon ausgehend können sich dieKommissionsmitglieder dann der Fra-ge widmen, was in Hamburg konkretgetan werden muss, damit die Unter-nehmensgründer in der Hansestadtbleiben und nicht etwa nach Berlinabwandern. Fabian Vidacek

Praktikant in der LGS

Landesfachkommission „Junges Hamburg“ konstituiert sichtum“, erklärt Eilken. Die Idee der LFKskiz ziert er wie folgt: „Die Gründersze-ne erhält von der Politik in Hamburgnicht genügend Unterstützung. Wirwollen das ändern und inhaltlich aneinzelnen Themen arbeiten, um dannForderungen an die Politik zu stellen.“Ziel sei es, die Gründer- und Unterneh-merszene in Hamburg voranzubringen.

Themen, bei denen die Kommissi-onsmitglieder Verbesserungsbedarfsehen, sind unter anderem die Vernet-zung der Gründerszene in Hamburgund die wirtschaftliche Frühförderungvon Schülern. „Schulabsolventen fehltes nicht selten an wirtschaftlichenGrund kenntnissen“, erklärt Kommis-

Auf der konstituierenden Sitzung derneuen Landesfachkommission „JungesHamburg“ trafen am 26. Februar dieKommissionsmitglieder zum erstenMal zusammen, um über Ziele undInhalte der Kommission zu diskutieren.Florian Eilken, Technology Product Leader bei AIRBUS Operations GmbH,und Michael Semder, Rechtsanwalt inder Kanzlei „Esche Schümann Commi -chau“, wurden einstimmig zu Vorsit-zenden gewählt und bilden nun dieDoppelspitze der vom Jungen Wirt-schaftsrat gegründeten Kommission.

„Der diesjährige Schwerpunkt un -se rer Landesfachkommission liegt beimThema „Gründer- und Unterneh mer -

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Neujahrsempfang des Landesverbands Hamburg

18 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

In einer Zeit, da das Image der Bankenin der öffentlichen Wahrnehmung lei-det, zeigt Jürgen Fitschen „Mut, indemer sich der in Deutschland üblich gewor-denen Diskreditierungsmaschineriewidersetzt“, so Landesvorsitzender JörgDebatin in seiner Einführungsrede. „AlsPräsident des Bundesverbands deut-scher Banken tut Fitschen das Uner-wartete: Anstelle von öffentlichen Reue -exerzitien verweist er auf Fakten undauf die Verhältnismäßigkeit mancherpolitischer Kraftmeierei.“

Natürlich darf und muss der Staatauch Fehlentwicklungen kritisieren –und am Ende regulieren. Er tut dies der-zeit im Fall des Bankwesens aber tat -sächlich in einer Weise, „die uns mit Sorgen erfüllt“, so Debatin. Die jetzigeRegulierungswut führe nicht zu mehrEffizienz. Die SPD habe im Wahlkampfden Großbanken den Krieg erklärt.Dabei wird gerne übersehen, dass

die öffentlich-rechtlichen Banken inDeutschland einen Marktanteil von 46 Prozent (gemessen an der Bilanz-summe) haben: „Wir brauchen starkeBanken, die in der Lage sind, unserWachstum zu finanzieren.“

Mit dem neuen Jahr hat auch dieGroße Koalition nach langwierigen undschwerfälligen Verhandlungen um dieJahreswende ihre Arbeit aufgenom-men. Nach der bedauerlichen Selbst-zerstörung der FDP hat die CDU alsWahlgewinnerin sich nach Auffassungdes Landesvorsitzenden den Forderun-gen des Wahlverlierers zu sehr gebeugt.Für die jetzige Legislaturperiode seidaher mehr Staat und weniger Marktzu erwarten. Dies widerspreche keines-wegs den Forderungen nach einemstarken Staat, der insbesondere da, woGewalt im Spiel ist – wie Ende des ver-gangenen Jahres im Schanzenviertel –notwendig ist.

Im Wirtschaftsleben hat ein starkerStaat klare und zuverlässige Rahmen-bedingungen zu schaffen, für eine leis -tungsfähige Infrastruktur ebenso wiefür einen sozialen Ausgleich zu sorgen.Die jetzige Koalition habe dem Staataber Rollen zugedacht, die ihm nichtzustehen: Er mischt sich in die Preisbil-dung ein, wie bei der Mietpreisbrem-se; er mischt sich in die Lohnbildung ein,und beschränkt so das hohe Gut derTarifautonomie. Die größte Sorge berei-te aber die unternehmerische Betäti-gung des Staates, wie etwa im Fall desNetzbetriebs in Hamburg. Für den Wirt-schaftsrat ist klar: Der Staat ist nicht derbessere Unternehmer.

„Wir erleben einen Staat der sichbreit macht, der sich vollsaugt mitSteuereinnahmen – über die kalte Pro-gression ganz automatisch –, der gerneverteilt, ohne sich darüber Gedanken zumachen, wer es am Ende bezahlen soll“,so Debatin. Dort, wo der Staat selbstunternehmerisch tätig ist, verschaffe ersich schamlos selbst Wettbewerbsvor-teile, wie bei der Deutschen Bahn oderder Deutschen Post. Dem Wirtschafts-rat kommt als Hüterin des intellektuel-len Erbes der Sozialen Marktwirtschaftdaher eine bedeutende Rolle in dieserLegislaturperiode zu.

Ausblick auf einen Staat,der sich breit machtDer Ort habe die Anmutung eines Kreuzfahrtschiffs, befand einer der

knapp 400 Gäste beim 25. Neujahrsempfang des Landesverbands am

19. Januar. Tatsächlich ist die Halle der Peter Döhle Schifffahrts-KG von

hanseatischer Eleganz und einladender Großzügigkeit. Die denkmalge-

schützte Alte Mälzerei der Elbschlossbrauerei war sicherlich auch ein

Grund für das große Interesse am diesjährigen Neujahrsempfang. Ein

weiterer Grund war Gastredner Jürgen Fitschen.

Christoph Döhle, Dr. Friederike Lohse, Jürgen Fitschen, Prof. Dr. Jörg F. Debatin

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Die erste Wahl nach der Euro-Krise isteben doch eine Schicksals-Wahl. Es gehtauch darum, was für ein Europa wirwollen. Eine Antwort darauf ist derzeitnicht erkennbar, so Jürgen Fitschen, derin seiner Rede beim Neujahrsempfangdes Hamburger Wirtschaftsrats voneinem europapolitischen „Muddling-Through“ sprach. Der Koalitionsvertragzwischen CDU, CSU und SPD sagt zurZukunft Europas verblüffend wenig.

Die Ursache dafür, dass Europa indie jetzige Krisensituation geraten ist,liegt nicht in der Einführung des Euroan sich, sondern darin, dass seinerzeitder zweite Schritt vor dem ersten ge -macht wurde: die Währungsunion vorder politischen Union. Die Folge warenniedrige Zinsen. Der Versuchung des billigen Geldes sind so manche Euro -staaten erlegen. Hier liegt die Ursacheder Staatsverschuldung – nicht in derBankenrettung.

In der Staatsschuldenkrise sah manin der Flutung der Märkte mit günsti-gen Krediten das geeignete Instrument,die wirtschaftliche Entwicklung in denverschuldeten Ländern zu beleben.Doch anstatt die günstigen Kredite andie Realwirtschaft weiter zu geben,haben die Institute in manchen Staa-ten, wie Italien oder Spanien, vor allemBonds ihres eigenen Landes gekauft

und somit weitere Staatsverschuldungermöglicht. Als Mario Draghi einst dasInstrument billiger EZB-Kredite mit der „Dicken Bertha“, dem größten inDeutschland jemals gebauten Geschütz,verglich, hatte er sicher auch die Gefahrseiner zerstörerischen Wirkung im Sinn– was uns wieder ins Jahr 1914 führt.

Damals wie heute sahen die euro -päischen Länder die deutsche Stärke alsBedrohung. Deutschland ist derzeit dasLand mit den höchsten Exportüber-schüssen, noch vor China! „Was wo -anders Anerkennung findet, dafür müssen wir uns kritisieren lassen“,meint Fitschen, nicht ohne darauf zuverweisen, dass die Überschüsse deseinen Landes natürlich die Defiziteeines anderen sind: Eine Welt, in der alleLänder Überschüsse erzielen, kann esnicht geben. Wie geht man aber mit die-sen Ungleichgewichten um? Ist eineAnhebung der Lohnkosten, die einerSchwächung der deutschen Wettbe-werbsposition gleich käme, die richtigeTherapie? Die Antwort von Jürgen Fit-schen darauf ist eindeutig: „Andere Län-der können uns nicht zwingen, schlech-ter zu werden. Sie müssen es schaffen,aufzuholen.“ Mit Blick auf den Koaliti-onsvertrag dürfte eine weitere Stärkungder Wettbewerbsposition aber nicht zuerwarten sein.

Eine Stärkung der europäischenLänder ist also das Gebot der Stunde. InAmerika etwa ist der Bankensektor fürnur etwa 30 Prozent der Kreditgewäh -rung verantwortlich; hierzulande für 70 Prozent. Banken spielen somit eineentscheidende Rolle bei der Finanzie-rung von Staatsverschuldung und beider Finanzierung von Wachstum.

Derzeit geht es in den europäischenKrisenstaaten darum, zwei große Probleme gleichzeitig zu lösen: DieStaatsverschuldung zu reduzieren undWachstum zu generieren. Beides gehteinher mit dem Bemühen der Banken,kleiner zu werden. In der Folge erhaltenUnternehmen keine Kredite, könnenalso ihre Importe, unsere Exporte, nichtmehr finanzieren.

Angesichts der systemischen Be -deu tung der Banken sieht Fitschen dasGelingen der Bankenunion als schick-salhaft für Europa an. Im Dezember hat-te der EU-Ministerrat einem Vorschlagzugestimmt, der im Euroraum einAbwicklungsregime für marode Groß-banken einschließlich eines Abwick-lungsfonds etablieren will. Bis zumEnde der Legislaturperiode des Europäi-schen Parlaments wird nun ein Kom-promiss mit den Finanzministern aus-zuhandeln sein. Für Jürgen Fitschen ist 2014 eben doch ein Schicksalsjahr:Sollte die Bankenunion nicht gelingen,„wird Europa nicht in einem guten Zu -stand sein.“

Bleibt zu hoffen, dass die Wahlbe-teiligung bei der Europa-Wahl nichtsüber den Zustand Europas aussagt. Seit1979 ging sie ständig zurück – auf nurnoch 43 Prozent im Jahr 2009. DieSchicksalswahl 2014 könnte diesenTrend umkehren. BN

Schwere GeschützeVon einem Schicksalsjahr 2014 zu sprechen scheint manchen angesichts

dieses gewichtigen Gedenkjahres doch zu viel: Vor 100 Jahren begann der

Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg und vor 25 Jahren

fiel die Mauer. So gesehen ist jedoch die diesjährige Wahl zum Europäi-

schen Parlament nicht mehr so langweilig, wie sie seit 35 Jahren, seit der

ersten Europawahl im Jahr 1979, vielfach wahrgenommen wird: die Wahl

zur einzigen direkt gewählten supranationalen Institution weltweit.

Jürgen Fitschen Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank AG

Tjark H. Woydt, Jürgen Fitschen, Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Aygül Özkan, Christoph Döhle

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20 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

1994 wurde die LandesfachkommissionITK ins Leben gerufen und feiert somitin diesem Jahr ihr 20jähriges Bestehen.Sie zählt damit zu den ältesten Kom-missionen des Wirtschaftsrats, die sichregelmäßig mit wirtschafts- und gesell-schaftspolitischen Themen aus dem Ge -schäftsfeld der Informations- und Tele-kommunikationstechnologie befasst.Seit Bestehen der Kommission, die sichaus Unternehmern, Managern und Me -dienschaffenden zusammensetzt, wer-den die Ergebnisse unserer Arbeit inStudien zusammengefasst und veröf-fentlicht. Im Dezember des vergange-nen Jahres hat die Kommission ihrenneuen TrendReport „InnovationstreiberIT. Entwicklung der vernetzten Gesell-schaft“, den sechsten seit Gründungdieser Kommission im Jahr 1994, veröf-fentlicht.

Fünf Jahre liegen nun seit der Ver-öffentlichung des fünften TrendReportszurück – in der ITK ein Quantensprung.Jahr für Jahr verzeichnet die Branche einhohes zweistelliges Umsatzwachstum.Weltweit werden rund 150 Milliarden E-Mails versandt – pro Tag. In wenigenJahren soll, laut Prognose der Marktfor-scher Radicati Group, die 200 Milliar-den-Grenze erreicht werden. Die ITK-Branche ist der Enabler oder Ermögli-cher und ein entscheidender Faktor fürWohlstand und Fortschritt. Zugleichverzahnt sie die Welt immer enger.

Was bedeutet dieser Wandel für dieeinzelnen Lebens- und Wirtschaftsbe-reiche? Wie gehen wir mit ihm um? Vorwelchen Gefahren müssen wir unsschützen, aber auch: Welche Chancenbieten uns diese neuen Möglichkeitender Informations- und Telekommuni-kationstechnologie und wie können wirsie nutzen? Das sind die Fragen, dieunsere Landesfachkommission von je -her – seit ihrer Gründung im Jahr 1994– beschäftigen und umtreiben. Deswe-gen treffen wir uns – viele von uns seitvielen Jahren – regelmäßig einmal imMonat. Wir informieren uns bei Exper-ten über die jüngsten Innovationen undTrends, die uns morgen und übermor-gen beschäftigen.

In jeder Ausgabe des Journals gebenwir einen kurzen Bericht über aktuelleEntwicklungen, die für unsere Mit-gliedsfirmen und für Selbstständigevon Bedeutung sind. Die IT-Welt ist inschnellem Fluss und verändert virtuel-le Strukturen und Strategien.

Wir beraten und diskutieren – undnicht zuletzt scheint uns das eine oderandere Thema dann so interessant, dasswir beschließen, eine Studie dazu zumachen. Fünfmal ist das nun gesche-hen und im vergangenen Dezemberhaben wir die sechste Studie fertigge-stellt und veröffentlicht. Sie trägt denTitel „Innovationstreiber IT. Entwicklungder vernetzten Gesellschaft“ und gibtauf knapp 120 Seiten einen fundierten,gleichzeitig aber gut konsumierbarenÜberblick über aktuelle Trends und The-men, vor dem auch die Nicht-IT-AffinenLeser keine Angst haben müssen. Die-ser TrendReport hat in der Fachweltgroße Aufmerksamkeit und ein lebhaf-tes Echo hervorgerufen

Er behandelt Themen wie NSA, BigBrother is watching you, Abwehrstra -tegien: Cyber-Crime, MedienstandortDeutschland, Medienstandort Ham-burg, Datenschutz, Energieeffizienz –Smart Homes, Grundlagen für dieMobilität der Zukunft, Trends im eCom-merce, usw. (Eine Hardcopy oder einpdf-Exemplar können Sie über die Lan-desgeschäftsstelle Hamburg unter 04030381049 oder per E-Mail unter [email protected] beziehen).

Landesfachkommission

Ludolf Baron von LöwensternVorsitzender der Landesfach-

kommission ITK

Als Leitthema für die weitere Arbeitder Landesfachkommission ITK habenwir „Der digitale Wandel durch Vernet-zung / Integration“ gewählt. Als Gast -referent zum Thema „IT und Medien.Kernpunkte der vier Creativcluster“ inunserer Kommissionssitzung im Märzwar Herr Dr. Carsten Brosda, Leiter desAmts für IT und Medien in der Senats-kanzlei. In den weiteren Sitzungen neh-men wir uns folgender Themen an: „Zeitder Veränderung. Was Kunden morgenvon uns erwarten. Insights aus derTrendforschung“, „Entwicklung vonFlight Management Systemen und ihreRisiken“, „Digitaler Wandel im HafenHamburg“, „Internet of Things“, „Jugendund Digitalisierung“ – um nur einigeBeispiele zu nennen.

Bei Interesse an einer Mitarbeit inder Landesfachkommission ITK wendenSie sich gerne an die Landesgeschäfts-stelle – oder kommen einfach als Gastzu den Kommissionssitzungen.

Informations- und Telekommunikationstechnologie20 Jahre Landesfachkommission Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK)

Die Landesfachkommission im Jahre 2007: Roderich Vollmer-Ruprrecht, Wolfgang Bohne, Andreas Villavicencio Graf Magherie, Corinna Rindfleisch, Rolf Dau, Ludolf von Löwenstern (Mitgründer & Vorsitzender), Matthias Richter, Gerd Issleib, Renate Bargsten, Prof. Dr. Ulrich Karpen, Dr. Claus Liesner (stellv. Vorsitzender), Wilfried -Schwetje (v.l.)

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Technik & Verkehre

Der Ausbau der Radwege ist im Plan.Der aktuelle Fortschrittsbericht der Ver-kehrsbehörde informiert: In den nächs -ten vier Jahren werden 100 km neueRadwege und Radstreifen nutzbar sein.Die Hansestadt verfügt mit gut 1.700Kilometern (Erhebung 2008) ohnehinüber eines der größten Radwegnetze inDeutschland und schafft somit gute Be -dingungen für das Wachstum im Fahr-radverkehr. Seit 13 Jahren wurde eineSteigerung von 40 Prozent registriert;damit liegt der Anteil der Radfahrer amgesamten Verkehr bei etwa 13 Prozent.Finanziert werden die Ausbauprojekteaus unterschiedlichen Töpfen, 2013 und2014 standen und stehen jeweils zehnMillionen Euro zur Verfügung, so dieVerkehrsbehörde.

Das Rad ist das Fortbewegungsmit-tel der Stunde. Die Gründe sind vielsei-tig: das wachsende Bewusstsein fürGesundheit, Nachhaltigkeit und Um -weltschutz, zunehmende Verkehrs- undMobilitätsprobleme sowie CarSharing-Angebote oder Leihräder (siehe der Beitrag Seite 8), das Rad als modischesLifestyle-Produkt oder für den Weg zurArbeit. Es ist das effizienteste von Mus-kelkraft angetriebene Fortbewegungs-mittel der Welt und wird somit bei derNeuordnung des städtischen Raums fürVerkehrsplaner zum Hoffnungsträger.Die überzeugte Fahrradfangemeindeder niedersächsischen Stadt Münster

wird kaum nach Hamburg überschwap -pen, aber ein Leitbild für viele Hanse -aten mag sie schon sein. Die Fahrrad -industrie hat die Zeichen erkannt undsetzt im lukrativen Segment der E-Bikesauf Wachstum.

Allein der Umsatz von Elektrorädernstieg von 2010 bis 2013 von 200.000 auf430.000 Stück. Der Absatz von Rädernboomt: Die Statistik des Zweirad-Indus -trie-Verbandes (ZIV) weist 2012 einenBe stand von 71 Millionen inkl. der E-Bikes aus; 2007 gab es gerade mal 68Millionen Fahrräder. Neben den E-Bikes(10 %) und den Mountainbikes mitebenfalls 10 Prozent führt das Trekking-Rad mit 33 Prozent vor dem City-Rad(24,5 %) die Modellpallette an. Damit istklar: Das E-Bike ist auf dem Vormarsch.Das liegt u.a. auch an den geringenKosten im Vergleich zum Auto, knapp2.000 Euro sind für ein hochwertigesBike zu zahlen bei vergleichsweise30.000 Euro für ein Auto. Für das Rad istdann nur noch eine Versicherung gegenVerlust/Diebstahl nötig, das war esdann. Das E-Rad wird den künftigenStadtverkehr verändern.

Verkehrsmittel der Zukunft

Die Fahrradindustrie schreibt auchohne staatliche Förderprogramme eineErfolgsgeschichte. In der viel diskutier-ten Elektromobilität zieht sie leise, aberstetig auf der Überholspur an allen

E-Bike: Supervelo auf der Überholspur!Traffic-Pollution meets Fitness

Hürden vorbei. Der rasante Trend zumE-Bike ist der ständigen Produktverbes-serung (Antriebstechnik!) zu verdanken.Die völlig emissionsfreie und umwelt-schonende Mobilität wird dem inner-städtischen Verkehr eine neue Wendegeben. Das Rad punktet gerade bei jun-gen Menschen, die das Auto heuteschon als geringwertiges Statussymboleinschätzen. Das städtische Radleih -system von Hamburg StadtRad unter-stützt diesen Mainstream und machtdas Fahrrad zum Sieger der Verkehrs-mittel.

Die derzeit 123 Leihstationen derHamburg StadtRad befinden sich anvielen S- und U-Bahnhöfen und in grö -ße ren Wohngebieten. Rund 180.000registrierte Kunden nutzten die 1.650Leihräder des im Juli 2009 eingeführ-ten Dienstes. Im letzten Sommer radel-ten seine Nutzer auf 12.000 Fahrten.

Diese erfreuliche Tendenz wird einwenig getrübt durch den derzeitigenZustand der Radwege sowie der Ein-stellplätze für das eigene Fahrrad anden Haltestellen der öffentlichen Ver-kehrsmittel. Die Bevölkerung beurteiltdie Radwegesituation wie folgt: 46 Pro-zent empfinden die Situation als unzu-reichend, lediglich 8 Prozent sind zufrie-den. Doch die Stadt reagiert mit Ausbauund Verbesserung der Radwege undRadstreifen, einem Teil der so wichtigenInfrastruktur. EJH

MUSEUM DER ARBEIT:DAS FAHRRADKult – Technik – Mobilität200 Jahre technische Entwicklungvom 9. Mai 2014 bis 1. März 2015

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Endlosschleifen und deutsche Ansprüche Gunther Bonz steht seit Jahren an vorderster Front, wenn es darum geht,

für große Containerschiffe eine hinreichende Wassertiefe auf der Fahrt

zum Hamburger Hafen sicherzustellen. Nicht zuletzt beruft er sich auf

die Präambel der Hamburger Verfassung, die den Anspruch der Hanse-

stadt als „Welthafenstadt“ hervorhebt.

Abendveranstaltung am 3. Dezember

Dementsprechend muss der Hafen auchallen Anforderungen gerecht werden,die der revolutionäre Umbruch vomtraditionellen Stückgutverkehr zur Containerschifffahrt mit sich bringt. Ermuss – neben leistungsfähigen Um -schlags einrichtungen und einer gutorganisierten Logistik – den hindernis-freien Weg für die immer größerenContainerschiffe über die 100 km langeFlussstrecke von Cuxhaven nach Ham-burg garantieren. Ein Blick auf dieSchiffsankünfte zeigt, dass die einlau-fende Containerflotte mit einem Anteilvon etwa 80 Prozent inzwischen ent-scheidende Bedeutung für den Ham-burger Hafen hat.

Das Fahrwasser der Unterelbe wur-de letztmalig im Jahr 1999 vertieft undder seinerzeit maximalen Container-Schiffsgröße von 9.000 TEU angepasst.Reedereien und Werften bemühten sichjedoch mit Erfolg um den Bau vonFrachtern mit wachsender Ladekapa-zität. Gerade auf der langen Route ausFernost, für die Hamburg der bevor-zugte europäische Anlaufhafen ist, ren-

tieren sich besonders große Schiffsein-heiten.

Bereits mit der nächsten Generati-on (gebaut ab 2000) – Schiffe für 10.000bis 14.000 TEU – wuchsen die Anforde-rungen an die Tiefe des Elb-Fahrwassersbei Ebbe, d.h. an eine tideunabhängigeZufahrt. Schon im Jahr 2001 sah derHamburger Senat deshalb die Notwen -digkeit, die Sohle der Elbe an einigen„Bergspitzen“ (insgesamt handelt essich lediglich um 9,2 km der 100 km lan-gen Strecke !) um einen weiteren Meterabzutragen und zwei Begegnungs -boxen für Großcontainerschiffe (als örtliche Verbreiterung der Fahrrinne)einzurichten, um konkurrenzfähig zubleiben.

Hamburg bat den Bund, das Ver-fahren zur erneuten Elbvertiefung inGang zu setzen. Nach diesem Anstoßgeriet das Vorhaben leider in eine Endlosschleife. Zunächst erfordertendie EU-Gesetzgebung und zusätzlichedeut sche Vorschriften eine Unzahl vonGutachten. Kein Fluss der Welt dürfteso gründlich untersucht sein. Die bis-

herigen Planungskosten betragen 100Millionen Euro.Die Stationen des Projektes (im Laufevon 13 Jahren) sind:

2001 Projektbeginn, Erstellung derAntragsunterlagen („Planunterlagen“)

2006 förmlicher Antrag mit allenUnterlagen auf Beginn des Planungs-feststellungsverfahrens.

2011 positive Stellungnahme derEuropäischen Kommission.

2012 Einvernehmen mit den angren-zenden Bundesländern Niedersachsenund Schleswig-Holstein. 23.4.2012 Planfeststellungsbeschluss(„Genehmigung“, Umfang 2.600 Sei-ten) und Klage der Verbände (BUNDund NABU) gegen die sofortige Voll-ziehbarkeit.

Gunther Bonz, Staatsrat a.D.Präsident des UnternehmensverbandesHafen Hamburg e.V.

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2013 (Oktober) eine Nachbesse-rungsunterlage wird beim Bundesver-waltungsgericht eingereicht, da diesesim Mai 2013 anlässlich der mündlichenVerhandlung zur WeservertiefungZweifel an der bisherigen rechtlichenAuslegung der europäischen Wasser-rahmenrichtlinie geäußert hatte.

2014 Für Juli stellt das BVG diemünd liche Verhandlung über die Ver-bandsklage in Aussicht.

Der Kern der Verzögerung liegt im aus-geuferten Recht zur Verbandsklage. Eswurde 1998 von der EU dem Grundenach eingeführt, erhielt aber in derBundesrepublik durch ergänzende Ge -setze weitere Ansatzpunkte. Allein im

Zeitraum von 2007 bis 2010 wurden inDeutschland 191 Verbandsklagen (oftvon BUND oder NABU) eingereicht,damit praktisch gegen alle wichtigenInfrastrukturprojekte. Diese Flut ist vonden Verwaltungsgerichten nicht mehrbedarfs- und zeitgerecht zu bewältigen.In keinem Land der Welt dauern Ge -nehmigungsverfahren so lange wie inDeutschland.

Bonz brachte ein drastisches Bei-spiel für die überzogenen deutschenAnsprüche im internationalen Ver-gleich: die 20 km lange Fehmarnbelt-Querung wird von Dänemark geplantund auch von den dortigen Behördengenehmigt. Lediglich die letzten 300 mvor der Insel Fehmarn sind in deutscher

Ostsee-Kanal und A 20 ganz oben aufder Prioritätenliste stehen müssen,versteht sich von selbst. Die gute Nach-richt aus dem Ko a litionsvertrag ist: DieMittel für Neu- und Ausbau der Ver-kehrswege sollen zum Großteil nacheinem nationalen Prioritätenkonzeptvergeben werden. Bleibt zu klären,nach wel-chen Kriterien die Prioritätengesetzt werden.

Die Landesfachkommission derLandesverbände Hamburg und Schles-wig-Holstein wird in einer Arbeits-gruppe die Punkte zusammenstellen,die für einen leistungsfähigen Güter-verkehr im Norden notwendig sind.Unter Leitung von Prof. Peer Witten,Vorsitzender der Logistik-InitiativeHamburg, und Jens Broder Knudsen,Geschäftsführender Gesellschafter Sartori & Berger GmbH & Co.KG, Kielhat die gemeinsame Landesfachkom-mission Logistik und InfrastrukturAnfang Januar ihre Tätigkeit aufge-nommen. BN

Landesfachkommission – Logistik und Infrastruktur

Da war es gut, dass Gero Storjo-hann die OECD-Studie aus dem Jahr2012 zitierte, die die hohe nationaleBedeutung des Hamburger Hafensbelegt. Jeder Euro, der im Hafen aus-gegeben wird, führt zu 0,71 Euro anzusätzlicher Wertschöpfung in ande-ren Branchen. Dieser Effekt ist in Bay-ern und Baden-Württemberg sogarhöher als in der Metropolregion!

Warum gibt es nicht genug bau-reife Projekte, so dass kurzfristig ver füg bare Investitionsmittel auch be darfs gerecht eingesetzt werden kön nen? Es fehlt hier am politischenWillen: Personal wird in Bereichen eingespart, die Geld kosten und einenNutzen erst in der nächsten oder über -nächsten Legislaturperiode verspre-chen.

Die Verwaltung müsste also mitPlanungsleistungen in Vorlage treten.Die Planung von Infrastrukturprojek-ten bedeutet gleichzeitig ein Prioritä-tensetzung. Dass Elbvertiefung, Nord-

v.l. Prof. Dr. Peer Witten (Vorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg e.V.) Gero Storjohann MdB(Mitglied des Verkehrs -ausschusses im DeutschenBundestag) sowieJens Broder Knudsen (Geschf.Gesellschafter der Sartori &Berger GmbH & Co. KG)

Die Kritik am Koalitionsvertrag zwi-schen CDU, CSU und SPD lässt sich kurzzusammen fassen: Es wird zu viel Geldausgegeben aber zu wenig investiert.Die vereinbarten 5 Milliarden Euro fürden Verkehr bedeuten 1,25 MilliardenEuro pro Jahr zu sätz lich – wohlge-merkt: für alle Verkehrsträger. Das istweit entfernt von dem, was die Bode-wig-Kommission einst als notwendigerachtet hat.

Auch Gero Storjohann, Mitglied des Bundestags-Verkehrsausschusses,konnte dies anlässlich der konstituie -ren den Sitzung der gemeinsamen Lan-desfachkommission Hamburg undSchleswig-Holstein nicht schönreden.Es gibt eine Lücke zwischen dem Be -darf im Infrastrukturbereich und dem,was überhaupt verbaut werden kann.Den Investitionsbedarf hat die Koaliti-ons-Arbeitsgruppe, der Storjohannangehörte, mit 16 Milliarden Eurobeziffert.

Die Investitionsmittel müssen sicham Bedarf orientieren und nicht anden Kapazitäten in der Verwaltung.Dies ist Konsens in der länderüber-greifenden LandesfachkommissionLogistik und Infrastruktur. Der Bedarfwiederum ist abhängig vom volks-wirtschaftlichen Nutzen. Was brauchtdie Wirtschaft, um Arbeitsplätze zuerhalten und zu schaffen? Und: Wiemisst man den volkswirtschaftlichenNutzen?

Hand. Die Genehmigungsunterlagenfür den dänischen Abschnitt umfassen800 Seiten. Für das kurze deutsche Teil-stück werden dagegen mehrere tau-send Seiten benötigt.

Aufgrund seiner Erfahrungen (diein ähnlicher Weise die Weservertiefungbis Bremen betreffen) geht Bonz davonaus, dass der BUND ein anderes Wirt-schaftssystem durchsetzen will, in demUmweltinteressen einen rigorosen Vor-zug vor wirtschaftlichen Gesichtspunk -ten haben. Landesvorsitzender Debatinsah in seinem Schlusswort eine wichti-ge Aufgabe des Wirtschaftsrats darin,die Umweltverbände in die Diskussionüber ein ausgeglichenes Vorgehen ein-zubeziehen. He

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PR-Bericht Technologiepark

hit-TechnoparkVorbild für ein Silicon Valley in Norddeutschland

Gründer- und Innovationszentren aus-findig machen und planen soll. ZumThema Technologieparks bringen dieBirkel ein jahrzehntelanges Fachwissenmit: Von seinem Vater Wolfram über-nahm Christoph Birkel vor neun Jahrenin einem reibungslosen Übergang derGenerationen die Geschäftsführung deshit-Technopark in Hamburg-Harburg,der sich mit inzwischen 120 technik-affi-nen Unternehmen und rund 550 Mit-arbeitern prächtig entwickelt hat. Undbei 98 prozentiger Auslastung auch zueiner betriebswirtschaftlichen Erfolgs-story geworden ist.

Ähnliche Szenarien stellt sich auchHamburgs Erster Bürgermeister OlafScholz für die künftigen Technologie-parks vor. Die „Smart City des 21. Jahr-hunderts“, wie es Scholz nennt, brauchtZentren wie diese, aus denen wissen-schaftliche Existenzgründungen ent-stehen, sich Technologie-Unternehmenentwickeln und weitere Firmen durchden attraktiven Standort angezogenwerden. „Das System füttert sich selbst“,erklärt Christoph Birkel, „wenn es ein-mal angeschoben ist.“

„Vom hit-Technopark können wir inHamburg eine Menge lernen.“ Das sagtkein Berufsanfänger oder Unterneh-mer-Neuling aus einem Gründerzen-trum, das sagt der oberste Fachmannder Hansestadt: Frank Horch. Der Sena-tor für Wirtschaft, Verkehr und Inno -vation, der sich zum Ziel gesetzt hat,Hamburg zur InnovationshauptstadtEuropas zu machen, hat die Erfolgs -geschichte des hit-Technopark seit denAnfängen in den 1980er Jahren verfolgt.Erst kürzlich weihte er zusammen mit hit-Technopark-GeschäftsführerChristoph Birkel das jüngste Büroge -bäude auf dem Parkgelände ein, einenHightech-Neubau und richtungswei-sendes Vorbild in Sachen Energie-Effi -zienz und Ökologie. „Hit goes Green“heißt die Strategie, die den gesamtenhit-Technopark innerhalb der nächstenvier Jahren CO2-frei machen wird.

Horch weiß jedoch um die Allein-stellung des hit-Technopark in Ham-burg und den damit einher gehendenNachholbedarf an Technologie- undGründungszentren in Hamburg. Wäh -rend bundesweit in 350 Zentren Spit-zenwissenschaftler nach Innovationenforschen und Gründer für ihre Start upseine erste Adresse finden, gibt es inHamburg nur diesen einen privat ge -führten Technologiepark im Tempo-werkring.

Daher freut sich der Wirtschafts -senator auch besonders, dass er dieUnternehmerfamilie Birkel „mit ihremumfangreichen Erfahrungsschatz aufdem Gebiet der Technologieparks“(Horch) in seine Hamburger Projekt-gruppe einbinden konnte, die für dieHansestadt die Möglichkeiten neuer

Der hit-Technopark in Hamburg-Harburg ist eine Erfolgsstory. Auf fast

30.000 Quadratmetern befinden sich 120 technik-affine Unternehmen

mit rund 550 Mitarbeitern. Nun möchte Bürgermeister Olaf Scholz, dass

hit-Technopark-Geschäftsführer Christoph Birkel der Stadt Hamburg hilft,

weitere Gründungs- und Innovationszentren zu planen.

Mehrere Gründungszentren sindfür Hamburg vorgesehen. In Bergedorfwurde gerade der Grundstein für denEnergie-Campus gelegt, der sich aufumweltschonende Energien wie Wind-kraft spezialisieren soll. In Altona wirdneben dem Forschungszentrum Deut-sches Elektronen-Synchroton (Desy) dieMöglichkeit für Gründer aus der Uni-versität und anderen wissenschaftli-chen Einrichtungen geschaffen, zu for-schen und eigene Start ups aufzubau-

Harburgs Bürgermeister Thomas Völsch im Gespräch mit Frank Horch

Unternehmer Arne Weber mit Frank Horch und Christoph Birkel

Campus-Architektur im hit-Technopark

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das Harburger Silicon Valley dann ge -meinsam vermarkten.

Wie das funktioniert, lebt ChristophBirkel mit seinem hit-Technopark inHamburg-Harburg vor. Auf dem Gelän-de des ehemaligen Tempo-Werks, indem bis in die 1960er Jahre die berühm-ten dreirädrigen Tempo-Transportergebaut wurden, entstand 1985 in Zu -sammenarbeit der Technischen Univer-sität Hamburg-Harburg (TUHH) und der Stadt Hamburg in den alten Werks -hallen ein kleiner Gründerpark. Diemeis ten Jungunternehmer, die dortforschten, kreative Produkte entwickel-ten und wenig Miete bezahlten, warenTU-Absolventen. Von 1995 an übernahmdie Unternehmerfamilie Birkel dasGrün derzentrum und erweiterte als private Investorin den hit-Technopark

einmal im Jahr prominente Persönlich-keiten über die wichtigen Themen fürUnternehmer, Entscheidungsträger undFührungspersonal. Zuletzt berichteteBergsteiger Reinhold Messner vom Risi-komanagement auf höchstem Niveau.Außerdem veranstaltet der hit-Techno-park seit 1998 sehr erfolgreich ganz -jährige Kunstausstellungen. Für dieseskulturelle Engagement und das vor-bildliche, unabhängige Kunstkonzepterhielt der hit-Technopark 2012 den Kul-turMerkur der Handelskammer und derHamburger KulturStiftung.

Ebenfalls preisverdächtig ist dasstrin gente Energie-Effizienz-Konzeptdes hit-Technopark. Mit „hit goes green!“ soll der komplette Park künftigganz ohne schädliche CO2-Emissionenauskommen. „Mit dem Neubau unse-res aktuellen Bürokomplexes, der ge -rade von den ersten Mietern bezogenwird, setzen wir einen Leuchtturm inpuncto Energie-Effizienz“, sagt Chris -toph Birkel. Sparsam mit den Ressour-cen umgehen und den Mietern keinehohen Nebenkosten aufbürden, ist seinCredo. Möglich wird das durch die neu-esten, intelligenten Steuerungssyste-me, aber vor allem durch ein modernesBlockheizkraftwerk. Es erzeugt Wärmeim Winter und Kühlung im Sommerund produziert permanent Strom –eigenen hit-Technopark-Strom. Dadurchkönnen die Kosten nachhaltig gesenktwerden. In den kommenden drei bis vierJahren werden sämtliche Gebäude mitBlockheizkraftwerken ausgestattet undenergetisch nachgerüstet.

„So trägt der hit-Technopark inhohem Maße dazu bei, die Innovations-fähigkeit unserer Stadt zu erhöhen undzu sichern.“ Das sagt keiner der zufrie-denen Mieter im Park und auch nichtder Vermieter selbst in einer Werbe-broschüre. Das sagte Hamburgs ErsterBürgermeister Olaf Scholz bei der Er -öffnung der aktuellen Kunstausstel-lung im hit-Technopark über „hit goes green!“. Und der weiß, was für Ham-burg das Beste ist.

en. Mit dem Innovation Campus for Gre-en Technologies der TU Harburg und derTuTech Innovation wird in Harburg einweiteres Zentrum entstehen, das vomkommenden Jahr an umgesetzt werdensoll.

Wenn es nach Christoph Birkel geht,hat der Süden Hamburgs das Potenzialfür weitere Technologieansiedlungen,für ihn ist Harburg „ein Silicon Valley“.Nein, zu hoch gegriffen sei die Bezeich-nung eindeutig nicht, sagt der Unter-nehmer, der auch in Berlin im Immobi-liengeschäft tätig ist: „Es gibt hier ange-fangen bei Airbus eine große Anzahl anWeltklassefirmen. Eine solche Häufungso vieler Unternehmen im Hochtech-nologiebereich findet man weltweit nursehr selten.“ Sie müssten nur alle ein-bezogen werden, an einem rundenTisch einen Masterplan entwickeln und

zu einem der begehrtesten Hochtech-nologie-Standorte mit mehr als 30.000Quadratmetern Büro-, Forschungs- undProduktionsfläche. Durch die pavillon-artige Gebäudestruktur in einer Park-landschaft entstand eine Campus-Atmosphäre, in der sich heute 120 Un -ter nehmen und ihre 550 Mitarbeiterwohl fühlen und den hit-Technopark zueiner Hightech-Denkfabrik mit mehre-ren Weltmarktführern gemacht haben.

Zu den Annehmlichkeiten für seineFirmen bietet der hit-Technopark nebender verkehrsgünstigen Lage in Auto-bahnnähe nicht nur moderne Räumemit Datenleitungen bis 1 Gigabit syn-chron, sondern auch eine Postagenturmit Postannahme und Versand, einKonferenzzentrum, ein Hotel mit 26Zimmern und ein Restaurant. In dereigenen Reihe INNO-Talk referieren

hit-Technopark-GeschäftsführerChristoph Birkelmit dem Ersten Bürgermeister Olaf Scholz

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Von Baumassnahmen und Beeinträchtigungen„Mit dem Verkehr kannst Du keinen Blumentopf gewinnen“, hatten

Freunde prophezeit, als Frank Horch vor zwei Jahren sein Amt übernahm.

Und bis heute unterliegt der Hamburger Verkehr in der Tat deutlicher

Kritik.

Mittagsveranstaltung am 24. Januar

Die Pfeile, die der Senator im Köcherhatte, zielten deshalb auf Impulse inder Verkehrspolitik ab 2014. Euphorischlautete sein Resümee: „Ganz Deutsch-land beneidet uns mittlerweile um dieDynamik, mit der die Verkehrsinfra-struktur in Hamburg weiterentwickeltwird!“

Horch ging vornehmlich auf zweiSchwerpunkte ein:■ Hamburg als Transitknoten für denVerkehr nach Nord- und Ost■ die innerstädtischen Verkehrs- undInstandhaltungsprobleme.Engpässe außerhalb Hamburgs, wie diewestliche und östliche Umgehung derHansestadt, kamen nicht zur Sprache.

Die Hansestadt hat europaweit einehohe Bedeutung als Logistikdrehschei-be für Skandinavien, für die Ostseean-rainer und für weite Teile Osteuropas.Gleichzeitig ist die WirtschaftskraftDeutschlands – insbesondere der Im-und Export – auf die Leistungsfähigkeitdes Hamburger Hafens und die davonausgehende Verkehrsinfrastruktur an -

gewiesen. Letzteres muss auch in Ber-lin klar gesehen werden: Wenn Was-serstraßen, Autobahnen und Brückenim Norden ihre Aufgabe nicht erfüllenkönnen, entsteht daraus ein nationalesProblem. Wirtschaftspolitik schließtVerkehrspolitik unvermeidlich ein.

Ein Großprojekt, das sich über denZeitraum von 2014 bis 2022 erstreckt, istder vierstreifige Ausbau der A7 vom Elb-tunnel bis zur Landesgrenze Schleswig-Holstein (und darüber hinaus im Nach-barland zum Bordesholmer Dreieck).Ein Teilabschnitt soll im PPP-Verfahrenan ein privates Konsortium vergebenwerden. Auf Hamburger Gebiet erhältdie Autobahn gleichzeitig in drei Berei-chen gewaltige Lärmschutzdeckel. Siebieten, so Horch, „die einzigartige Chan-ce für eine Stadtreparatur“.

Besonders die staugeplagten Pend-ler fürchten jedoch um chaotische Zu -stände auf der A7 während der langenBauzeit. Ihnen versicherte der Senatorzum wiederholten Male, dass die ge -wohn te Anzahl der Fahrstreifen durch-

gehend erhalten bleiben werde. ZurMinimierung möglicher Beeinträchti-gungen werde zudem ein umfassendesVerkehrsleit- und Informationskonzepterarbeitet.

Ein weiteres herausragendes Vor-haben ist die Verlegung der Wilhelms-burger Reichsstraße, die künftig nebender vorhandenen Bahntrasse verlaufensoll. Das Projekt schafft Spielraum für eine großzügige Entwicklung Wil-helmsburgs. Außerdem ermöglicht dieBündelung von zwei Verkehrswegenauf wirtschaftliche Weise die Verbesse-rung des dringend benötigten Lärm-schutzes, für den umfangreiche Anla-

Senator Frank HorchPräses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation

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gen vorgesehen sind. Über den Zeit-punkt, zu dem das Projekt verwirklichtwerden kann, machte Horch keine An -gaben. Immerhin: „Seit Juni 2013 habenwir Planrecht“.

Ein Dauerbrenner südlich der Elbeist die Verbindung der A7 mit der A1 imZuge der A 26, die sog. Hafenquerspan-ge. Ab 2015 soll endlich das Planfest-stellungsverfahren beginnen.

Alles in allem wird der Bund in dennächsten beiden Jahrzehnten 2 Milliar-den Euro in den Aus- und Neubau derHamburger Autobahnen stecken.

Einen anderen Arbeitsschwerpunktsieht der Senator bei der Sanierung derinnerstädtischen Infrastruktur. Hier hater so umfangreiche Altlasten übernom -men, dass Erhalt und Sanierung derStadtstraßen und -brücken Vorrang er -

halten müssen vor Neubauten (deshalbwird z.B. eine neue Köhlbrandbrückenicht vor 2025 in Angriff genommen).Im Jahr 2014 stehen 72 Millionen Eurofür Sanierungsarbeiten zur Verfügung,so viel wie noch nie. In diesem Zusam-menhang war es eine interessante Aus-sage, dass die Reparaturen der Haupt-straßen bis 2023, der Bezirksstraßen bis 2030 im Wesentlichen abgeschlos-sen sein sollen. Horch hat hierfür ein In stand setzungsmanagement einge-setzt.

Weitere Themen an diesem Morgenwaren: Ausbaumaßnahmen des Eisen-bahnknotens Hamburg, Weiterbau derU4 zu den Elbbrücken (bis 2018), Unter-suchungen zu einem langfristigen Aus-bau des U-Bahn-Netzes und eine Ver-teidigung des viel kritisierten Busbe-schleunigungsprogramms.

Der Referent und sein Thema fan-den schon zu früher Morgenstunde 150interessierte Zuhörer. He

Frank Horch und Tjark H. Woydt

Dr. Klaus-Jürgen Juhnke und Jan-Christoph Maiwaldt

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28 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Herausforderungen der Immobilienbranche

„Der Markt ist der einzig demokratische Richter, den es überhaupt in der

modernen Wirtschaft gibt.“ Mit diesem Zitat von Ludwig Erhard begann

Mattner sein Referat beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK.

POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 4. Februar

Und weiter: „In Zeiten der Regulie-rungswut gerade in der Immobilien-wirtschaft, sieht der Zentrale Immobi-lienausschuss (ZIA) es als seine Aufga-be, die Wirtschaftspolitik mit zu gestal-ten. Mit seinen Mitgliedern deckt dieZIA die gesamte Wertschöpfungsketteder Immobilienwirtschaft ab. Mattnerging zurück auf die weltweite Finanz-und Wirtschaftskrise, die eine unge-ahnte Regulierungswelle auslöste. Auchdie Immobilienbranche bedachte manhinreichend mit Regulierungsvorha-ben. Wenngleich sich die Vorschriftenaus Basel III oder Solvency II auf Bankenund Versicherungen beziehen, habensie über kapitalsuchende UnternehmenAuswirkungen auf die Immobilien-branche.

Drei markante Mechanismen, soMattner, sind bedeutend:■ Als Reaktion auf einschneidendeEreignisse schlägt das Pendel der Regu-lierung immer zu weit aus.

■ Europäische Vorgaben werden häu-fig überbordend in deutsche Systemetransferiert.■ In deutschen Ministerien wird zusektoral gedacht. Eine Wechselwirkungvon Regulierungen bleibt unbeachtet.Das gilt auch für die kumulative Wir-kung unterschiedlicher Instrumente.

Der Koalitionsvertrag lässt eine regula-tive Zukunft vermuten: Kein Finanz-marktakteur, kein Finanzprodukt undkein Markt darf in Zukunft ohne ange-messene Regeln bleiben. Was dabeijedoch als angemessen betrachtet wird,bleibt offen. Die ZIA macht sich zur Auf-gabe das Zusammenspiel aller Regu-lierungsvorhaben – nicht nur für dieFinanzbranche – bereits in der Entste-hung zu untersuchen, zu begleiten unddurch Lobbyarbeit zu begegnen.

Und wie sieht es in Hamburg aus?Mit 10.000 Unternehmen der Finanz-branche mit insgesamt 50.000 Be -

schäftigten sowie 1.600 Auszubilden-den ist die Hansestadt ein bedeutenderFondsstandort in Deutschland und darfdurch überbordende Regulierung nichtgefährdet werden.

Die Immobilienbranche gehört mit12 Prozent der Beschäftigten und einemAnteil an der Bruttowertschöpfung von19 Prozent zu den größten Wirtschafts-zweigen in Deutschland. Damit ist siedoppelt so groß wie der Handel, drei-mal so groß wie der Gesundheitsmarktund fünfmal so groß wie der Fahrzeug-bau. Um diese Stellung zu halten, be -darf es stabiler Rahmenbedingungen.

Die von der Großen Koalition vor-gesehene Mietpreisbremse mit Be -schränkungen der Modernisierungs-

Dr. Andreas MattnerVorsitzender des Zentralen Immobilienausschusses

Page 29: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

29

umlage ist für Andreas Mattner ein kla-rer planwirtschaftlicher Kurs: „Waswäre in Deutschland los, wenn dieKosten für einen VW nicht mehr als 10Prozent über der Schwackeliste liegendürften?“ Die Immobilienpreise ent-stehen auch durch hohe Grunderwerb-steuern, Nutzungsdiktate und letztlichteure städtebauliche Verträge mit Son-derleistungen.

Die Koalition plant nun eine Befris -tung des Mieterhöhungsanspruchs beiModernisierung bis zur Amortisationdurch eine 10-Prozent-Absenkung beigleichzeitiger Mietpreisbremse. Unklarbleibt, wie man dieses Prozedere praxis -gerecht umsetzt. In Hamburg signali-sieren Wohnungsgesellschaften, gera-de in sozial benachteiligten Stadtteilen,

zunächst geplante Sanierungen auf Eiszu legen.

Das Ziel von Immobilienwirtschaftund Politik muss sein, rasch Anreize fürden Bau von bezahlbarem Wohnraumzu schaffen. Der hamburgische Senathat seit dem Regierungswechsel 25.000Genehmigungen erteilt, aktuell werdenrund 11.000 Wohnungen gebaut. Dochdieses Tempo könnte sich verlangsa-men. Der Rat der Immobilienweisen hataktuelle Daten und Fakten zusammen-getragen. Ihr Fazit: Der Mietwohnungs -markt hat an Dynamik gewonnen, dieMieten stiegen um vier Prozent, seit2005/2006 sogar um 33 Prozent. Einähnliches Bild zeigt der Markt für Eigen-tumswohnungen. Für diese Entwick-lung ist die deutliche Lücke zwischen

Angebot und Nachfrage verantwortlich.Die Preise sind ein Signal von Knapp-heit. Schon deswegen wirkt sich imMietwohnungsbau eine Miet-Ober-grenze kontraproduktiv aus und Immo-bilieninvestitionen verlieren an Attrak-tivität. Der Weise für Wohnimmobilien,Professor Simons, meint ohnehin, dasssich die Mietwohnungsknappheit ver-schärfen wird. Eine Mietpreisbremsemacht den Bau von Mietwohnungenunattraktiv, animiert die Investoreneher zum Bau von Eigentumswohnun-gen. Das ist genau das, was die Politiknicht will.

Trotz dieser negativen politischenSignale bleibt der Ausblick für die Im -mo bilienbranche positiv. Wichtig sindstabile Rahmenbedingungen. Das lang-fristig niedrige Zinsniveau ist treiben-der Faktor! Die Herausforderung derImmobilienbranche heißt: Kreativ undinnovativ sein und damit appelliertMattner erneut an den Geist von Lud-wig Erhard: „Wenn der Markt der ein-zig demokratische Richter ist, dann wirder auch planwirtschaftliche Elementewie die Mietpreisbremse richten! EJH

Prof. Dr. Jörg F. Debatinund Dr. Andreas Mattner

„Es werden rund 45 Millionen Euro auseigenen Mitteln für das modernen Ge -bäude inves tiert. Das ist gut inves tier -tes Geld für den Standort und die Regi-on. Das neue HACC wird den Luft fracht -standort Hamburg weiter stärken undfür die Zukunft sichern“, sagt MichaelEggenschwiler, Vorsitzender der Ge -schäftsführung am Hamburg Airport.

Die Planungen zur Ausgestaltungdes HACC fanden in enger Abstimmungmit den ansässigen Luftfrachtunter-neh men statt. Der Neubaukomplex ist

für eine Jahreskapazität von maximal150.000 Tonnen Luftfracht ausgelegtund besteht aus Abfertigungsräumenund Büros, die so konzipiert sind, dasseine Logistikfläche von rund 20.000 m²Logistikfläche für Ab fer tigungs unter -nehmen und Speditionen zur Verfü-gung steht. Die Flächengestaltung derCargo-Halle gewährleis tet eine effi -ziente Prozesskette, so dass die Frachtschnellstmöglich umgeschla gen wer-den kann. Durch eine Unterfüh rung derStraße Weg beim Jäger wird das neue

Luftfrachtzentrum direkt mit dem Vor-feld des Flughafens verbunden sein.

Unter Einbindung von Umweltex-perten wurde ein ressourcenschonen-des Konzept entwickelt. Dieses erfülltfür eine Logistik-Immobilie einen über-durchschnittlich hohen Gebäude- undUmweltstandard. Teil des Konzeptessind unter anderem Erdsonden, die zueinem Drittel den Wärme- und Küh-lungsbedarf decken sowie der Einsatzvon hocheffizienten Wärmerückgewin-nungsanlagen. EJH

Spatenstich für das neue LuftfrachtzentrumHamburg Airport startet offiziellen Baubeginn moderner

Gebäude und Anlagen am Weg beim Jäger. Die Anlage

behält ihre Gesamtfläche von 60.000 Quadratmetern, doch

ab Sommer 2015 (geplante Fertigstellung) wird das neue

Luftfrachtzentrum unter dem Namen „Hamburg Airport

Cargo Center“ (HACC) der Luftfrachtabfertigung zur Verfü-

gung stehen.

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Page 30: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

30 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Klartext statt Anmerkungen Selten hat der Berichterstatter in Veranstaltungen des Hamburger Wirt-

schaftsrats so intensiven Schlussbeifall erlebt wie nach dem Referat von

Wolfgang Clement. Die zahlreichen Zuhörer waren offensichtlich beein-

druckt vom Klartext eines Elder Statesmans, der über seine Parteigren-

zen hinausgewachsen ist.

Abendveranstaltung am 13. Februar

Clement verbindet reiche politische Er -fahrung – als Abgeordneter, als Minis -ter präsident des größten Bundeslandesund als Wirtschaftsminister im Kabi-nett Schröder – mit fundiertem Ver-ständnis für die aktuellen Probleme derUnternehmen. Er war und ist dabei einSohn des krisengeschüttelten Ruhrge-biets mit Kontakt zu dessen Betrieben

nächst die positiven Elemente der deut-schen Situation heraus:■ Die Wirtschaft der Bundesrepublikverfügt über einen soliden Sockel anIndustriebetrieben. Kein anderes euro -päisches Land besitzt ein ähnlichesPotential.■ Ein starker Mittelstand sorgt für sta -bile Verhältnisse in der Volkswirtschaft.Weltweit sind 2.800 mittelständischeBetriebe führend in ihren (Nischen-)Branchen. 1.300 davon kommen ausDeutschland.■ Die duale Berufsausbildung, um dieuns viele Länder beneiden, bildet einesolide und tragfähige Brücke in dasBerufsleben. In der Bundesrepublik gibtes keine Jugendarbeitslosigkeit.■ Deutschland hat rechtzeitig Arbeits-marktreformen durchgeführt. An ersterStelle steht die Agenda 2010 (beschlos-sen im Jahr 2003). Sie senkte die Forde-rungen an den Staat und förderte die

Eigeninitiative. Die Aufwendungen fürdie Arbeitslosigkeit sind seitdem von 90Milliarden auf 40 Miliarden Euro imJahr gesunken, allerdings auch durchdie Verringerung der Zahl der Beschäf-tigungslosen von 5 Millionen auf 3 Mil-lionen.■ Einen überaus wichtigen Beitragzur Stabilität haben die Tarifpartner ge -leistet. In keiner vergleichbaren Volks-wirtschaft funktioniere die Sozialpart-nerschaft so verantwortungsvoll wie inDeutschland. In Italien und in Frank-reich z.B. stünden sich Arbeitgeber undArbeitnehmer noch wie zu Zeiten vonKarl Marx gegenüber. Weil es in denletzten zehn Jahren praktisch keine(Netto-)Lohnerhöhung gegeben habe

Wolfgang ClementBundesminister a.D., Ministerpräsident (NRW) a.D.

Die Wirtschaft der Bundesrepublik verfügt

über einen soliden Sockel anIndustriebetrieben

und zur sozialen Wirklichkeit. Seine„Anmerkungen“ zu Gegenwart undZukunft nahmen keine Rücksicht aufParteiprogramme, Ideologien oder Ten-denzen der öffentlichen Meinung.

Trotz skeptischer Aspekte, wie er sie später vortrug, stellte Clement zu -

Page 31: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

31

und flexible Elemente (u.a. Teilzeitar-beit) entwickelt wurden, blieb die Wett-bewerbsfähigkeit unserer Wirtschaftauch unter verschärften Weltmarktbe-dingungen erhalten.

Clements Kritik setzte am Start derGroßen Koalition ein. Er hält die vonFrau Nahles vorgelegten Pläne zur Ren-tenreform für „grundverkehrt“. Insbe-sondere die Rente ab 63 behindere dennotwendigen Mentalitätswandel hin-sichtlich des Pensionsalters (d.h. fürRente ab 67). Die Lebenserwartung neh-me ständig zu (statistisch um ¼ Jahrpro Kalenderjahr), so dass es nicht sinn-voll sei – und im Hinblick auf die demo-graphische Entwicklung auch nichtbezahlbar –, das Rentenalter zu senken.Die Mehraufwendungen würden statt-dessen dringend für Investitionen inBildung und Infrastruktur gebraucht.Auch der vorgesehene Mindestlohn von8,50 Euro wurde von Clement missbil-

wichtigste Aufgabe der gegenwärtigenRegierung, „die Soziale Marktwirtschaftneu zu beleben“. Er versteht darunternicht nur eine Aktivierung des Wett -bewerbs, sondern auch Fördermaß-nahmen, um das Berufsleben auf Flexi -bilisierung einzustellen. Die digitaleRevolution verändere das Arbeitsleben.Mitarbeiter müssten selbständig undunternehmerisch handeln und sich lau-fend neuen Herausforderungen stellen.

Nachdrücklich wies Clement auf fol-genschwere Defizite im Bildungsbe-reich hin. Seine „Anmerkungen“ warenoffensichtlich (auch) geprägt durch dieschwierigen Verhältnisse in seiner Hei-matregion, dem Ruhrgebiet. Jährlichblieben 50.000 Kinder ohne Schulab-schluss. Die dringend notwendige Ab -hilfe („Wir brauchen jedes Talent“)scheitere vor allem an zu geringen In -ves titionen für Bauten (?) und qualifi-ziertes Personal. Auch wäre unbeach-tet, dass Kinder im Alter von 3 bis 6 Jah-ren besonders aufnahmefähig seien. Zuviele von ihnen blieben jedoch in dieserPhase bildungsfern.

Fast beschwörende Form nahm dieKritik an, als Clement auf die Energie-wende zu sprechen kam, die „aus den

gungssicherheit nicht gewährleistetwerden kann, müssen konventionelleKraftwerke als Reserve bereitstehen.Deren Dasein als Lückenbüßer sei je -doch nur mit Subventionen aufrecht zuerhalten. Umgekehrt gibt es Phasen, indenen ein Überfluss an ErneuerbarerEnergie anfällt. Der überschüssigeStrom, der zuvor mit 17 ct/kWh geför-dert wurde, wird dann für durch-schnittlich 9 ct/kWh an das Ausland ab -gegeben. Beide Systeme – ErneuerbareEnergien und konventionelle Stromer-zeugung – laufen unwirtschaft lich ne -

Dr. Klaus von DohnanyiErster Bürgermeister a.D.

ligt. Schon jetzt seien höhere flächen-deckende Forderungen absehbar ohneRücksicht auf die internationale Wett-bewerbssituation der einzelnen Bran-chen. Außerdem stelle staatlich gere-gelter Lohn einen gravierenden Eingriffin die Tarifhoheit der Sozialpartner dar.Es sei gefährlich, die Löhne in Deutsch-land vom Wettbewerb abzuschotten.

Große Koalition bedeute auchgroße Verantwortung. Clement hält es– neben der Energiewende – für die

Fugen geraten“ sei. Zwar wäre GabrielsEckpunktepapier im Grunde richtig,jedoch sei die bisherige Fehlsteuerungso groß, dass die Politik nicht mehrwage, wirklich klarzumachen, was dieStunde geschlagen habe. Das Durch-einander von Ideologie und planeri-scher Notwendigkeit berge inzwischengroße Gefahren: „Man muss mit demHammer dazwischen gehen“. Da wit-terungsbedingt durch ErneuerbareEnergien die lebenswichtige Versor-

Dr. Julia Dingwort-Nusseck und Adelheid Sailer-Schuster

Mehraufwendungen würdenstattdessen dringend für

Investitionen in Bildung undInfrastruktur gebraucht

ben einander her. Die Stromkunden trü-gen hierfür gewaltige Kosten, die fürIndustriebetriebe existenzbedrohendund für viele private Verbraucherschmerz lich zu werden drohen (EEG-Umlage). Nach Ansicht von Clement gilt es:■ das Tempo beim Ausbau der Erneu-erbaren Energien herauszunehmen,■ die Erneuerbaren Energien nicht imbisherigen Umfang zu fördern und sienicht vor dem Markt zu schützen,■ die Energiewende zu europäisieren(Netze, Förderung).

Im vorgegebenen Zeitrahmen konntedas Thema „Europa“ nur noch kurz zurSprache kommen. Clement beklagteden Mangel an Orientierung. Er for-derte, die Kompetenzen der EU auf klar definierte Felder zurückzuführen:Wirtschaft und Finanzen, Infrastrukturund Energie, Zuwanderung, Sicherheitund Außenpolitik. Ansonsten solle das Prinzip der Subsidiarität oberstesGebot sein. Altbürgermeister Klaus v.Dohnanyi verschärfte in der Diskussiondiese Auffassung noch. Er hielt bereitseine gemeinsame europäische Wirt-schaftspolitik für undurchführbar. Vorallem aber sei die Sozialstruktur in deneuropäischen Staaten nicht zu ändern.Die EU müsse stattdessen dem Unter-schied der Kulturen wesentlich mehrRaum geben, was eine radikale Subsi-diarität bedinge. He

Das Durcheinander von Ideologie und planerischer

Notwendigkeit berge inzwischen große Gefahren

Page 32: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

Rebellen fördern

Dr. Thomas H. FiebigInstitut für Personalmanagement und Mitbestimmung

ihren überkommenen Ritualen das Feldüberlassen. „Fördern Sie die Rebellenund entwaffnen Sie die Ewiggestrigen“,rät Fiebig.

Allerdings: Die politischen Rahmen -bedingungen und das gültige Betriebs-verfassungsrecht sind von dem Geistdes modernen Sozialpartnermanage-ment noch nicht erfasst. Hier könnteein lohnenswertes Engagement derUnternehmensverbände liegen – ganznach dem Motto: „Es kommt nicht dar-auf an, die Zukunft vorherzusagen; eskommt darauf an, auf die Zukunft vor-bereitet zu sein.“

Die Präsentation von Dr. Thomas H.Fiebig finden Sie im internen Mitglie-derbereich auf unserer Homepage. BN

Vortragsveranstaltung am 28. Februar

32 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Immerhin vertreten die Betriebsräte dieInteressen von etwa 40 Prozent allerArbeitnehmer. In ihrer „Sandwich-Posi-tion“, wie Thomas Fiebig, Institut fürPersonalmanagement und Mitbestim-mung, die Stellung zwischen Geschäfts-leitung und Belegschaft nennt, könnensie verschiedene strategische Rollen-muster einnehmen: Von Konfrontationbis hin zum Co-Management.

In einer Welt dynamischer Unter-nehmensentwicklungen, in der in im -mer kürzeren Abständen strategischeEntscheidungen zu treffen sind, bedeu-tet eine Konfrontationsstrategie vorallem Ressourcenverschwendung. Wiees dazu kommt, dass solche Grundmus -ter eingenommen werden und wie dieParteien sich aus ihnen lösen können,war Gegenstand des Vortrags am 28.Januar vor Mitgliedern des Wirtschafts -rats in der Landesgeschäftsstelle.

Fiebig entwickelt darin zehn Gedan-ken, mit deren Hilfe in einem Unter-nehmen das Verhältnis der Sozialpart-ner analysiert, Probleme identifiziertund Konflikte minimiert werden kön-nen. Am Anfang steht – neben derAkzeptanz und Kenntnis der Rechte derBetriebsräte – die Schaffung klarerZuständigkeiten und Verfahren. Dabeistellt Fiebig nicht auf formale Prozes-se ab, die oft lähmende Wirkung ent-falten können. Vielmehr ist ein natür -liches dynamisches Zusammenwirkenaller Beteiligten einer von vielen Er -folgsfaktoren.

Zu häufig sind die Sozialpartner inalten Konflikten und längst überkom-menen Rollenmustern verhaftet. Einekonsequente Fokussierung auf gemein-same Ziele kann zu neuen Rollenführen, kann „sozialen Architekten“statt formalen Autoritätspersonen mit

Von einer Wahlbeteiligung von bis zu 80 Prozent können andere nur

träumen. Die Betriebsratswahlen, die immer im Jahr der Fußballwelt-

meisterschaft in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai stattfinden, haben also

ein hohes Mobilisierungspotenzial. Grund genug, die Macht der Betriebs-

räte nicht nur zu akzeptieren, sondern sie – konstruktiv – im Unterneh-

men zu nutzen.

»Fördern Sie die Rebellen und entwaffnen Sie

die Ewiggestrigen«

Page 33: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

Dr. Herlind Gundelach MdBSenatorin a.D.

Wirtschaftsrat im Dialog

wirtschaftlicher das neue EEG ausge-staltet würde.

Ferner sei für das Gelingen derEnergiewende die Einbeziehung desWärmemarktes notwendig, in demnoch große Potentiale zur Energieeffi-zienz liegen, die weitere Forschungs-förderung im Bereich Energieeffizienzund neue Technologien, hier vor allemvon Speichertechnologien, um den un -steten Energiefluss beherrschbar zumachen. Die großtechnische Verwert-barkeit der bisherigen Ergebnisse brau-che nach Ansicht der Kennerin abernoch einige Zeit.

Das Gespräch mit Frau Gundelachbeschränkte sich nicht nur auf Ener-giefragen. Aus ihrer Sicht bedarf auchdie Verkehrspolitik im Norden nocherheblicher gemeinsamer Anstrengun-gen. Hier müssten sich die norddeut-schen Länder auf prioritäre Maßnah-men verständigen, wenn sie bei der Ver-teilung der Mittel nicht im Bund hintenrunter fallen wollten. Für die Verwirk -lichung der gesamten AhrensburgerListe sei im Haushalt vermutlich nichtausreichend Geld vorhanden.

Aus dem Kreis der Teilnehmer wur-den noch weitere Themen angespro-chen (z.B. die Arbeitsbedingungen imBundestag), die Frau Gundelach ohneSchnörkel und Umschweife beantwor-tete. Insgesamt bot der Abend einenGewinn an direkter Information auskundiger Hand, unabhängig vom Groß -angebot der Medien. He

Die frischgebackene Bundestagsabge-ordnete ist den Hamburgern in guterErinnerung als Senatorin für Wissen-schaft und Forschung unter Ole v. Beust.Zuvor war sie bereits vier Jahre (2004-2008) Staatsrätin in der Behörde fürStadtentwicklung und Umwelt. Ausihrem langen politischen Berufsweg,der 1981 begonnen und sie in Ministe-rien in Bonn, Wiesbaden und Berlingeführt hatte, kam an diesem Abendvor allem die dabei gesammelte, lang -jährige Erfahrung mit den Problemender Energiepolitik zur Geltung. Konse-quenter Weise ist Frau Gundelach jetztMitglied des Bundestagsausschussesfür Wirtschaft und Energie.

Da der unbefriedigende Zustandder Energiewende inzwischen unstrit-tig ist, setzte sich Frau Gundelach zu -nächst mit dem ersten Reformprojektder neuen Regierung auseinander, der Novelle des Erneuerbare-Energien-Ge setzes (EEG). Sie sieht in dem in der Bundesregierung noch nicht ab -gestimmten Gesetzentwurf einigeSchwach stellen. Vor allem bemängelt

sie, dass die Verpflichtung zur Direkt-vermarktung der Erneuerbaren Ener-gien zu zögerlich angegangen wird.Auch sei zu überlegen, ob die Förderungder Erneuerbaren Energien nicht in ei -nen neuen Rechtsrahmen eingebundenwerden könnte mit dem Ziel, die schonaufgelaufenen Belastungen durch dasEEG auf Dauer zu mildern. Denn einerder Pferdefüße der derzeitigen Rege-lung liege in der langen und vermeint-lich unveränderbaren Dauer und Höheder Umlagen nach dem EEG. Das Gesetzstammt aus dem Jahr 2001 und wurdevon dem damaligen Bundesumwelt-minister Jürgen Trittin gegen den mas-siven Widerstand der Union und dervon ihr regierten Länder in Bundestagund Bundesrat durchgesetzt.

Frau Gundelach fürchtet, dass sichMinister Gabriel angesichts starkerWiderstände sowohl aus den Reihender betroffenen Industrien und Ver-bände, aber auch aus den Reihen derKoalition selber nur zögerlich an ent-sprechende Änderungen heranwagt.Das Thema „Besondere Ausgleichsre-gelung“ wurde an dem Abend nichtvertieft, es bestand jedoch Einverneh-men, dass im Interesse der Sicherungdes Industrie- und Wirtschaftsstandor-tes Deutschland hier auch weiterhin Er -leichterungen Platz greifen müssen.Frau Gundelach vertrat die Auffassung,dass Brüssel mit Blick auf das gegenDeutschland angestrengte Verfahrenumso gesprächsbereiter sei, je markt-

EEG – marktwirtschaftlich ausgestaltenDie Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsrat im Dialog“ bietet unseren Mit-gliedern die Möglichkeit, sich in kleinem Kreis an einem zwanglosenGespräch mit namhaften Persönlichkeiten aus Politik oder Wirtschaft zubeteiligen. Am 3. März hatte der Landesverband hierzu Frau Dr. HerlindGundelach MdB in das Hotel Atlantic geladen.

€€

33

Page 34: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

34 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

Zunächst führte Dr. Gernot-RüdigerEngel, Experte für Umweltrecht, in dasThema des Abends am Beispiel einerPapierfabrik ein, die sich Mitte der 70erJahre entschieden hatte, die Themen-felder Ökologie und Ökonomie zusam-men zu führen. Die Umstellung aufeine energieeffiziente, emissionsarmeund ressourcenschonende Herstellungvon Recyclingpapier führte bereits inden 80er Jahren zur Zertifizierung mitdem Verbraucherschutzzeichen „Blau-er Engel“. Das Unternehmen hat bewie-sen, dass man auch mit ökologischerVerantwortung erfolgreich, vielleichtsogar erfolgreicher sein kann.

Auch Eberhard Brandes vertritt dieMeinung, dass Ökologie und Ökonomiesich nicht widersprechen müssen. ImGegenteil, es bedingt sich sogar selbst,man muss nur richtig rechnen! DieNatur hat uns gelehrt, dass Input undOutput ohne ökologisches Zusammen-spiel nicht möglich sind. Der Elefant beispielsweise transportiert auf seinerWanderung verschiedene Baumsamendurch die Steppe und wird daher auchals Architekt der Savanne tituliert.

Der WWF ist eine der größtenNaturschutzorganisationen der Weltund mit über 5 Millionen Förderern inüber 100 Ländern aktiv. Das globaleNetzwerk des WWF engagiert sich

J U N G E R W I R T S C H A F T S R A T

Berichte aus dem Jungen Wirtschaftsrat

Jahresauftakt: Die Verbindung von Ökonomie und Ökologie – Positive Beispiele aus der Wirtschaft

dafür, das Leitbild der biologischen Vielfalt zu bewahren und somit zugewährleisten, dass auch zukünftig derMensch und die Natur in Harmonieleben können.

Bei dem Konzept „living one planet“spielt der ökologische Fußabdruck einegroße Rolle. Dabei wird die Fläche aufder Erde, die notwendig ist, um denLebensstandard eines Menschen dau-erhaft zu ermöglichen, berechnet. Bran-des führt das Beispiel eines deutschenLebensmittelhändlers an, der gemein-sam mit dem WWF daran arbeitet, die-sen Fußabdruck deutlich zu reduzieren,indem er mit Ressourcen wie Wasserund Energie schonender umgeht undin seinem Sortiment den Anteil um -weltverträglicher Produkte erhöht.

Beim Thema nachhaltige Fischereiführte die Zusammenarbeit der beidenPartner dazu, dass ein Großteil derEigenmarkenprodukte des Einzelhänd-lers mit Wildfisch inzwischen aus be -standserhaltender und umweltscho-nender Fischerei stammt. Neben derressourcenschonenden Produktion sol-len auch die Verbraucher motiviert wer-den, sich für nachhaltige Produkte zuentscheiden. Dies wird durch klareKennzeichnung und verstärkte Wer-

bung für Nachhaltigkeit erreicht.Ein weiteres Beispiel ist eine nam-

hafte Brauerei, die erkannt hat, dass dieThemen Nachhaltigkeit, Umweltschutzund Energiewende zusehends an Be -deutung gewinnen. Mit einem speziel-len Regenwald-Projekt wurden 4 Mil-lionen Euro für den Schutz des Regen-waldes im Kongo erzielt und zeitgleichkonnte die Brauerei durch diese Wer-bekampagne den Umsatz deutlich stei-gern. Dieses Beispiel verdeutlicht, dassman globale Verantwortung überneh-men kann und, wenn man dabei aucheffizient wirtschaftet, durchaus ökono-misch und ökologisch erfolgreich seinkann.

In der anschließenden Diskussionwurden neben den genannten posi -tiven auch negative Beispiele ange-bracht. Durch die Beiträge von Dr. Gernot-Rüdiger Engel und EberhardBrandes ist deutlich geworden, dass esnoch ein weiter Weg ist, bis die Ökolo-gie in Unternehmen einen ähnlichhohen Stellenwert wie die Ökonomieeinnehmen wird. Allerdings gibt esimmer mehr Unternehmen, die sichdieser Verantwortung bewusst sindund sich der Thematik ernsthaft anneh-men. Anja Halfkath

Am 23. Januar 2014 trafen sich die

Mitglieder des Hamburger Jungen

Wirtschaftsrats und des Ordentli-

chen Verbandes in den Räumlich-

keiten der Luther Rechtsanwaltsge-

sellschaft mbH zu einer nachdenk-

lichen und lebendigen Diskussion

mit Herrn Eberhard Brandes, Ge -

schäftsführer des WWF Deutsch-

land (World Wildlife Fund for

Nature).

Page 35: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

35

Kamingespräch mit Dietrich Wersich MdHB

Auf besonderes Interesse stieß der poli-tische Karriereweg des heutigen Oppo-sitionsführers. Wie in jedem Beruf ge -hört auch in der Politik viel Fortune zumErfolg. Allerdings funktioniert der Poli-tikbetrieb nach anderen Gesetzmäßig-keiten, als ein Unternehmen.

Die aktuelle politische Lage be -schrieb Wersich anhand zahlreicher Bei-spiele als weitaus weniger positiv, als

sie unmittelbar wahrgenommen wird.Dass Hamburg Nehmerland im Län-derfinanzausgleich geworden ist, seihier ein deutliches Warnsignal.

Zudem beklagte der Fraktionsvor-sitzende das völlige Fehlen eines Ge -samtkonzepts. Der Senat habe keineVision für die Zukunft der Stadt. Die SPDsei mit Wahlversprechen angetreten,die der Senat ein Jahr vor Ende derLegis laturperiode noch nicht umgesetzthabe.

Im Wahlkampf geht es der Opposi-tion darum, die Schwächen des Senatsdarzulegen und mit eigenen Konzepteneine bessere Alternative zu präsentie-ren. Die Mitglieder des Jungen Wirt-schaftsrats diskutierten umfassend mitDietrich Wersich, wo er das Wählerpo-

tential der Zuwanderer einordnet. Obdieses Potential der CDU zugutekommt,hängt am Ende auch davon ab, wie dieParteien sich im Wahlkampf präsen -tieren.

Neben den klassischen Wirtschafts-themen waren außerdem Fragen der„Jungen Generation“ von hohem Inter-esse. Wie fördert die Partei Nach-wuchskräfte, damit sie auch in Zukunftdie Chance hat, wieder eine regie-rungsfähige Mannschaft zu stellen. AmEnde des Abends hatte der Junge Wirt-schaftsrat einen exklusiven und um -fassenden Einblick in die Oppositions-arbeit und auch darin, was ein Jahr vorEnde der Legislaturperiode im Hinblickauf die Bürgerschaftswahl 2015 zu tunist. Florian Eilken

Nachdem das neue Veranstaltungs -

format „Kamingespräch“ im Ok -

tober 2013 mit Abendblatt-Chef -

redakteur Lars Haider sehr erfolg-

reich gestartet ist, war der Ge -

sprächs partner im zweiten Kamin-

gespräch Dietrich Wersich MdHB,

Senator a.D. und Vorsitzender der

CDU-Bürgerschaftsfraktion.

Dietrich Wersich MdHB mit Mitgliedern des Jungen Wirtschaftsrates

Nach seiner Auffassung stehen die Ver-bände, so auch der Wirtschaftsrat, heu-te vor größeren Herausforderungen alsje zuvor. Individualisierung und Digi-talisierung sind wesentliche Eckpunk-te eines kontinuierlichen gesellschaft-lichen Wandels in den letzten Jahren.Die Mitgliedschaft in einem Verbandist heute nicht mehr so selbstver-ständlich wie früher. Auch die Mit-gliedschaft im Wirtschaftsrat unter-liegt einer Aufwand-Nutzen-Rechnungund steht im Wettbewerb zur Mit-gliedschaft in konkurrierenden Ver-bänden oder in lockeren Netzwerken.

Auch die Diversifizierung der berufli-chen Entwicklung, die Pluralität vonArbeitsstilen und Arbeitsverdichtungentragen dazu bei, dass Verbandsarbeitnicht mehr den Stellenwert unterneh-merisch denkender und handelnderAkteure hat.

Partizipation soll heute eher punk-tuell, kurzfristig und möglichst ver-pflichtungsfrei sowie themenbegrenztausgeübt werden. Diese Herausforde-rungen gilt es zu antizipieren und zumanagen. Ein lebendiger Wirtschafts-rat braucht mehr Frauen, mehr jünge-re Mitgliedern, mehr internationale

Geschäftsführungen und mehr Viel-faltbiografien – ohne dabei auf Erfah-rung und Tradition zu verzichten.

Das Team der Landesgeschäfts-stelle hat dabei als zentrale Aufgabe,die politische Arbeit des Landesvor-standes und der Landesfachkommis-sionen in bestmöglicher Weise zuunterstützen und auf diese Weise denWirtschaftsrat attraktiv zu machen,um im Wettbewerb der Verbändemehr Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Dr. Thomas Fiebig bringt vielfälti-ge Erfahrung aus dem Bereichen Recht,Politik und Kommunikation mit. Zuseinem Profil gehört Unternehmens-führung ebenso wie Verbandsarbeit.Er konnte diese Erfahrungen gewin-nen in der Energiewirtschaft, Tele-kommunikation und Beratung. Beruf-liche Stationen waren EWE TEL, Han-senet, Vattenfall und PreussenElektra.

Prof. Dr. Jörg F. Debatin

Dr. Thomas H. Fiebig ist neuer Landesgeschäftsführer„Bewährtes erhalten und Neues

schaffen“, unter diesem Motto

hat Dr. Thomas H. Fiebig am

17. Februar seinen Dienst in der

Landesgeschäftsstelle angetreten.

Page 36: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

36 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

IM ÜBRIGEN ...… finden Sie die Ergebnisse der Vor-standswahl vom 25. März auf unsererHomepage unter der Rubrik Pressemit-teilungen.

… wären wir Ihnen sehr dankbar, wennSie der Geschäftsstelle mitteilen wür-den, wenn Sie an einer Veranstaltungnicht teilnehmen können, zu der Siesich zuvor angemeldet haben. Der An -meldestand ist für die weitere PlanungGrundlage der Kostenkalkulation. Eineerhebliche Differenz zwischen Anmel-dungen und Teilnehmern erschwert die Planung und führt zu unnötigerKostenbelastung.

… ist Herr Fabian Vidacek noch bis EndeApril als Praktikant in der Landesge-schäftsstelle tätig. Herr Vidacek ist 23Jahre alt und studiert Politikwissen-

schaften in Trier. Nach seinem Prakti-kum wird er seine Bachelor-Arbeit fer-tig stellen.

… ist die erste Ausgabe des Jahres 2014der richtige Zeitpunkt, die äußere Ge -staltung unseres Mitgliederjournals zuverändern. Wir freuen uns sehr über IhrFeedback – selbstverständlich auch zuden redaktionellen Beiträgen. SchickenSie uns einfach eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sieuns an.

... freuen wir uns, dass wir Ihnen dieGelegenheit zum Gespräch mit demjapanischen Botschafter in Deutsch-land, Herrn Takeshi Nakane, am 7. Märzgeben konnten und dieses Angebotauch gerne angenommen wurde.

... haben wir bereits mit den Vorberei-tungen zum nächsten Norddeutschen

I N F O S A U S D E R L A N D E S G E S C H Ä F T S S T E L L E H A M B U R GWirtschaftstag begonnen, der imHerbst 2015 in Lübeck stattfinden wird.Für Sie ist dieser Wirtschaftstag eineideale Gelegenheit, Ihr Unternehmenzu präsentieren. Für nähere Informa-tionen stehen wir Ihnen gerne zur Ver-fügung.

... mussten wir wegen des Wirtschafts-tags am 3. Juli in Berlin unser Derby-Meeting vom 2. auf den 8. Juli verlegen.

Neues aus dem Landesverband

fen. Durch die vielfältigen Arbeitsge-biete habe ich in meiner Zeit hier vielgelernt und auch erkannt, welche Auf-gaben und Themen für mich persön-lich von Interesse sind und welchenicht, denn auch das ist sehr wichtig.

Was war Ihr Eindruck von den Veranstaltungen?Die exklusiven Veranstaltungen desWirtschaftsrates sind besonders inHamburg sehr informativ und span-nend. Insbesondere die Veranstaltungmit Wolfgang Clement hat mir sehrgut gefallen. Der hochinteressante Vor-trag zu der aktuellen Lage Deutsch-lands und Europas und dem umfas-senderen Wissen Clements aus Kreisen,die einem sonst verborgen bleiben,machen die Veranstaltungen im Wirt-schaftsrat speziell. Durch die vielen ver-schiedenen Menschen, die man aufallen Veranstaltungen trifft, werdeneinem auch die Möglichkeiten be -wusst, die einem bevor stehen. Beson-ders haben mir auch die Veranstaltun-gen des Jungen Wirtschaftsrates zuge-sagt. Es ist interessant mit Mitgliedernzu sprechen, die vor einigen Jahrenselbst noch in der Position waren sichzu fragen, wohin es sie schlägt. Hier fin-det ein Austausch statt, den man in derUniversität nicht erfahren kann.

E I N E R FA H R U N G S B E R I C H T

und konnte mich dadurch theoretischmit einigen Themengebieten ausein-andersetzen. Durch die Einblicke, diemir der Wirtschaftsrat ermöglicht hat,fühle ich mich in meinem Interessediesbezüglich bestätigt. Weiterhinhabe ich mein Wissen über Verbändemaßgeblich erweitern können, unddas aufgrund der praktischen Erfah-rung, mehr kann man kaum erwarten.

Welche Erkenntnisse ziehen Sie ausIhrem Praktikum?Da ich noch nie zuvor in Hamburg war,bestand für mich hier die besondereHerausforderung in einer mir fremdenStadt den Verband angemessen zuunterstützen. Doch jegliche Sorgendiesbezüglich waren unbegründet. DerLandesverband bietet die besten Vor-aussetzungen für einen Praktikantenpraxisorientiert zu arbeiten und diealltäglichen Arbeitsprozesse zu begrei-

Karin KarakayaPraktikantin in der Landes-geschäftsstelle

Karin Karakaya, 23 Jahre alt und Stu-dentin der Politikwissenschaften inMainz, war vom 13. Januar bis 21. Febru-ar als Praktikantin in der Landesge-schäftsstelle tätig. Nach Frau Karakayawerden in diesem Jahr noch weitereStudenten beim Hamburger Wirt-schaftsrat Verbandsarbeit an derSchnitt stelle von Wirtschaft und Poli-tik kennen lernen. Wir wollten vonFrau Karakaya wissen, welchen Ein-druck sie aus Hamburg mitnimmt.

Ein Praktikum beim Wirtschaftsrat –wie kommt man dazu? Als Studentin kurz vor dem Bachelortreibt einen natürlich die Frage, wel-chen beruflichen Weg man nun genaueinschlagen will. Praktika bieten hierdie hervorragende Möglichkeit Ein-blicke in die Praxis zu gewähren, umdas theoretische Wissen anzuwenden.So hat mir der Wirtschaftsrat einenidealen Einblick in die Verbandsarbeitgegeben und mir gezeigt, wie vielsei-tig diese sein kann.

Und wie hat es Ihnen in Hamburggefallen?Mir hat meine Zeit beim Wirtschafts-rat in Hamburg sehr gut gefallen. Inmeinem Studium habe ich bereits eini-ge Kurse zur Wirtschaftspolitik belegt

Brigitte Nolte

Page 37: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

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WR IM DIALOG (nur für Mitglieder)

8. Mai 2014Katja Suding MdHB

23. Juni 2014Dr. Eva Gümbel MdHB

Vorschau Landesverband Hamburg

Nachlese„Jeder erwartet vom Staat

Sparsamkeit im allgemeinenund Freigiebigkeit im

besonderen.“

Sir Anthony Eden

V E R A N S T A LT U N G S V O R S C H A U

VERANSTALTUNGEN15. April 2014Michael EggenschwilerVorsitzender der Geschäftsführung, Flughafen Hamburg GmbH

6. Mai 2014Podiumsdiskussion mit Dr. Hans-Gert-Pöttering MdEPPräsident des Europäischen Parlaments a.D., Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie Dr. Roland Heintze MdHBKandidat für die Europawahl

10. Juni 2014Lutz MarmorNDR-Intendant und ARD-Vorsitzender

POLITISCHES FRÜHSTÜCK9. April 2014Ove Saffe, Geschäftsführer SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG

14. Mai 2014Dr. Peter Ramsauer MdBVorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie Bundesminister a. D.

6. Juni 2014Bernd AufderheideVorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress GmbH

BITTE VORMERKEN:6. Mai 2014Veranstaltung im Rahmen der Europawoche

26. Mai 2014Golfturnier des Wirtschaftsratesim Club Hamburger Walddörfer

8. Juli 2014Derby-Meeting

Änderungen vorbehalten

JUNGER WIRTSCHAFTSRAT14. Mai 2014Kamingespräch mit Michael WesthagemannCEO Region Nord, Siemens AG

21. Mai 2014 und 16. Juli 2014Beirat des Jungen Wirtschaftsrates: Hamburger Dialog

Bitte notieren Sie: Der Wirtschaftstag findet am 3. Juli 2014 in Berlin statt.

JOUR FIXE (nur für Mitglieder)

10. April 2014Serge Lavroff, Französischer Generalkonsul in Hamburg

22. Mai 2014Dr. Andreas Meusch, Techniker Krankenkasse

12. Juni 2014Thilo Kleibauer MdHB

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Page 38: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

38 Landesverband Hamburg | Ausgabe März 2014

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN

Zorosch Aziz

Dr. Kay DahlkeGeschäftsführer / Managing DirectorThüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG

Philip Dehn (JWR)J.J. Darboven GmbH & Co. KG

Jasmin EtezadzadehGeschäftsführung / Trainer /OpernsängerinAkademie der Stimme

Dr. Anke FrielingGeschäftsführerinPyramidiam GmbH

Michael-Gerrit Günther (JWR)Geschäftsführender GesellschafterGünther & Günther GmbH Immobilienbüro / Hamburg

Birgit von HaveGeschäftsführende GesellschafterinVon Have Projekt GmbH

Anneke Hines Director M & A / ProkuristinSOLLORS & CO. (GmbH & Co. KG) Beratung.Beteiligungen.

Joachim Hädel

Steffen Kahl Geschäftsführender Gesellschafterbrandrelation consulting gmbh & co. kg / Hamburg

Dr. Angelika Kempfert Staatsrätin

Joachim Klopsch GeschäftsführerHavas PR Hamburg GmbH

Gisela-Elsita Rittberger

Barbara Schmitt

Olaf C. VölkerLeiter VermietungDeutsche Immobilien DevelopmentGmbH

Dietrich AustermannMinister a.D. , Pressesprecher der Volksinitiative „A 20 – sofort!“Itzehoe

BETH Filter GmbHLübeck

Mario Biedermann (JWR)Abteilungsdirektor Private BankingNord, Donner & Reuschel AGKiel

Dr. Thies BoysenGeschäftsführerSenator Beteiligungen GmbHLübeck

Marcus BurmeisterGeschäftsführender GesellschafterMEBUC GmbHSchülp

Dr. Thomas EbelGeschäftsführender GesellschafterFTCAP GmbHHusum

Jörn EnglerTheologischer VorstandStiftung Diakoniewerk Kropp

Dr. Jens FinnernGeschäftsführender Gesellschafter MS Management Systems GmbHUnternehmensberatungNeumünster

Lars GrebienLeiter VertriebBETH Filter GmbHLübeck

Lenka Hansen-MörckInhaberinHistorischer Krug OeverseeOeversee

Wolfgang HauschildtFinanzvorstandStiftung Diakoniewerk Kropp

Birk HeinrichGeschäftsführerHELIOS Klinik Schloss SchönhagenGmbHOstseebad Schönhagen

Neues aus den Landesverbänden

HELIOS Klinik Schloss Schönhagen GmbHOstseebad Schönhagen

Tobias Frederik Langer (Dipl.-Ing.)GeschäftsführerLogstor Deutschland GmbHHandewitt

Logstor Deutschland GmbHHandewitt

Jens OhdeGeschäftsführerGAB – Gesellschaft für Abfall behandlung GmbHKummerfeld

Nis Richard RichardsenGeschäftsführender GesellschafterHolzhäuser & Zimmerei Richardsen GmbHLangenhorn

Sven RoßmannPersonalvorstandStiftung Diakoniewerk Kropp

Hendrik SchwarzGeschäftsführender GesellschafterFriesenkrone Feinkost HeinrichSchwarz & Sohn GmbH & Co. KGMarne

Dr. Volker SkwarekLeiter Vor- und ElektronikentwicklungHella Fahrzeugkomponenten GmbHBremen

Uwe Jörg StammGeschäftsführender Gesellschafter BETH Filter GmbHLübeck

Sylva ViebachGeschäftsführerinLIEMAK GmbHHannover

Stiftung DiakoniewerkKropp

Worlée-Chemie GmbHHamburg

Page 39: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

Landesverband Schleswig-Holstein

Ausgabe März 2014 | Landesverband Schleswig-Holstein 39

er Pulverdampf um die Verhand-lungen des Koalitionsvertrages in

Berlin hat sich inzwischen verzogenund gibt den Blick frei auf ein Ver-tragswerk, das uns aus unternehmeri-scher Sicht einige Sorgen bereitet: Aufder einen Seite werden die in den letz-ten Jahren im Bundeshaushalt erarbei-teten Spielräume jetzt für zusätzlicheRentenversprechen eingesetzt, und aufder anderen Seite bleiben die für unsim Norden besonders wichtigen Inve-stitionsmittel für den Ausbau der Ver-kehrsinfrastruktur deutlich unter unse-ren Erwartungen. Umso wichtiger wirdes sein, die Koalitionspartner im Rah-men unserer Arbeit im Wirtschaftsratim Weiteren davon zu überzeugen, daßfunktionstüchtige Verkehrswege nichtnur für Schleswig-Holstein existentiellsind, sondern für die ge samtdeutscheExportwirtschaft. Vor diesem Hinter-grund sollte die Landesregierung diePlanung für die A 20 endlich mit maxi-malem Einsatz vorantreiben. Investi-tionen in die Planung lösen erfah-rungsgemäß Investitionsmittel in zehn-facher Höhe aus. Der Verein BUNDSchleswig-Holstein und die Grünenlegen mit ihrem fortgesetzten Wider-stand gegen einen Ausbau der A 20 dieAxt an den zukünftigen Wohlstandunserer Region.

Derweil wird das Netz an bürokrati-schen Regulierungen im Land Schles-wig-Holstein enger gezogen – ohnegroße Rücksichtnahme auf das Konzertwarnender Stimmen aus der Wirt-schaft. So macht sich angesichts einesjetzt zum Vollzug anstehenden Tarif-treue- und Korruptionsregistergesetzes

sowohl bei den Behörden als auch derbietenden Wirtschaft zunehmend Rat-losigkeit breit. Die im Vollzug auftre-tenden Fragen haben das Zeug dazu,den Wettbewerb um öffentliche Auf-träge unserer Kommunen zum Erliegenzu bringen und den Rechtsstaat in derWahrnehmung der Akteure nachhaltigauszuhöhlen. Aber damit offenbar nochnicht genug: Der Entwurf zu einemneuen Denkmalschutzgesetz sieht jetztvor, zigtausend vermeintliche Denk-mäler im Land ohne Widerspruchsrechteintragen zu lassen und die Kontrollegegen Veränderungen an diesen Ge -bäuden über ein Verbandsklagerecht zubewehren – eine lähmende Mischungfür Unternehmen, die sich am Stand ortbaulich modernisieren oder erweiternmöchten.

Vor diesem Hintergrund kann manwohl nur froh sein, daß die Europapoli-tik endlich auch in Deutschland maß-geblich an Bedeutung gewonnen hat.Angesichts der enormen Herausforde-rungen, die auch außenpolitisch mitdem zukünftigen Schicksal der Ukraineverknüpft sind, sollten wir im Zuge der bevorstehenden Wahlen mit da-für sorgen, daß der deutsche Einfluß in Europa nicht durch ein vermehr-tes Auftreten von Splittergruppen ge -schwächt wird.

Dr. Philipp Murmann

D

Das neue Tariftreue- und Korruptionsregister-gesetz höhlt unseren Rechtsstaat aus

Dr. Philipp Murmann MdBLandesvorsitzender Schleswig-Holstein

Page 40: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

Kamingespräche nach der BundestagswahlUm den neuen Koalitionsvertrag einzuordnen und im Zuge der inner-

verbandlichen Meinungsbildung die Ziele für die weitere Arbeit im Wirt-

schaftsrat festzustecken, wurde in einer Reihe sogenannter Kaminge-

spräche ein offener Diskurs mit unseren Bundestagsabgeordneten

geführt: Mit dem neuen Abgeordneten Mark Helfrich MdB in der Sek -

tion Dithmarschen am 23. Januar 2014, mit unserem Landesvorsitzenden

und Abgeordneten Dr. Philipp Murmann MdB in der Sektion Neumün-

ster am 24. Januar 2014 und schließlich mit dem Abgeordneten Dr. Ole

Schröder MdB in der Sektion Pinneberg am 6. Februar 2014.

Kamingespräche

40 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Wer sich über den Tagungsort infor-miert, erfährt auf der Internetseite desHotels: „Pinneberg liegt verkehrsgüns -tig am Nordwestrand von Hamburg,knapp 20 Autominuten entfernt.“ Sodie Theorie. Am Tag der Einladung sindes schon einmal acht Kilometer Stau,die aus 20 Minuten Anfahrt eine Stun-de machen.

20 Gäste haben sich aufgemacht,um von Dr. Ole Schröder (CDU), Mitglieddes Bundestages und gut informiert

halb des nächsten Tages just in time.Nicht überraschend deshalb, daß

das Thema Ausbau der A 20 und Sanie-rung (und Ausbau) der A 7 ganz obenauf der Sorgenliste der Teilnehmer der Veranstaltung steht. Sorgen, dieSchröder, Parlamentarischer Staatsse-kretär beim Bundesminister des Innern,kennt. „Während in Mecklenburg-Vor-pommern 300 Kilometer Autobahn fertig gestellt werden, schaffen wir inSchleswig-Holstein gerade einmal de -ren 30. Und die Autobahn endet bei unsin einem Mauseloch“, so Schröder. Liegtes an den Kosten? Nach Schröders Mei-nung nicht vorrangig. „Es sind vor allemdie Planungskapazitäten, die den Eng-

Der Abgeordnete gibt einen kur -zen Überblick über Themen wie Nord-Ostseekanal („fünf SPD-Minister undnichts passiert“), oder den geplantenkommunalen Finanzausgleich, der Gel-der umverteilen möchte von der Flächein die Städte und dabei nicht berück-sichtigt, die Ursachen für die enormeund steigende Verschuldung der Städ-te zu ergründen und zu regeln. Wei tereThemen: Mindestlohn, Familienpolitik,Mütterrente und Arbeitsmarkt inklusi-ve Migration und Digitale Transforma-tion der Behördendaten: „Das sind wirim Lande ganz hintenan und solltenuns Süddeutschland als Vorbild neh-men“, so Schröder. Last not least: Daten-sicherheit: „Lassen Sie ihren Laptop zu -

Am Rande der Meinungsbildung zu denBeschlüssen der Großen Koalition: Gerd Grümmer (li) und Wolfgang Voß(Voß & Voß GmbH) beim Kamingesprächder Sektion Neumünster.Kaminabend der Sektion Pinneberg mit

dem Abgeordneten und parlamentari-schen Staatssekretär Dr. Ole Schröder MdB(stehend) im Cap Polonio

v.l. Peter Preuß (Preuss Messe Bau), Sektionssprecher Jens Sander (SanderBaumschulen), Prof. Dr. Heinz Dresselim Gespräch mit Paul Wehberg (A. BeigDruckerei und Verlag) über die Auswir-kungen des Mindestlohns im Bereich der Zeitungszusteller.

Weichen stellen für den Sprung über die Elbe!

Martin Krumm (li, Krummweb) mode-rierte das Kamingespräch der SektionNeumünster am 24. Januar 2014 mitunserem Landesvorsitzenden und Abge-ordneten Dr. Philipp Murmann MdB, dasim offenen Diskurs interessierte Fragenzum Koalitionsvertrag geklärt hat

Sektion Neumünster

Sektion Pinneberg

über die Vorhaben in den nächsten Jah-ren, zu erfahren, wie es für die RegionPinneberg bestellt ist. Gute Erreichbar-keit ist nämlich hier vor allem ein wich-tiges Thema: Lebensmittelproduzenten,Logistiker, Hersteller diverser Erzeugnis -se sind darauf angewiesen, zuverlässigihre Produkte auszuliefern – oft inner-

paß bilden“, sagt er. „Im Planungsamtsind nicht alle Stellen besetzt, und et -liche Mitarbeiter sind derzeit mit derPlanung der Stromtrasse beschäftigt.“,ergänzt Dr. Bertram Zitscher, Landes-geschäftsführer des WirtschaftsratesSchleswig-Holstein, und erntet ein zu -stimmendes Nicken Schröders.

Page 41: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

41

in letzterem Bereich Menschen tätigseien, die mit dem Hintergrund einergeregelten Rente oder Pension nochetwas hinzuverdienen möchten. Bei-spiel: Pensionierte Marineoffiziere füh -ren durch das Schloß Glücksburg. Fürderen aktuelle Arbeitgeber bedeute derMindestlohn eine nicht zu bewältigen-de, finanzielle Belastung. Der kulturel-le Bereich sei schon jetzt kaum kosten-deckend zu fahren.

Und: „Was nützt uns ein Mindest-lohn, wenn wir die Ware nicht vom Hof bekommen“, fragt Peter Preuß, Ge -schäftsführer Gesellschafter des welt-weit ersten Messeunternehmens undleitet wieder hinüber zur Infrastruk-turdebatte. „Baut die A 7 nicht aus,

denn dann geht hier gar nichts mehr“,so die Meinung von Hendrik Schwarz,Inhaber der nahrungsveredelnden Frie-senkrone Feinkost Heinrich SchwarzGmbH & Co. KG (Marne in Dithmar-schen) in vierter Generation. Das sei wieeine Operation am offenen Herzen. Wasgebaut werde, entscheide allein dasLand Schleswig-Holstein, so Schröder, inerster Linie dessen Verkehrswegeplan.„Das Land muß die Mittel unbedingtanmelden“, fordert Schröder auf, ausden Reihen der Gäste kommt das Sig-nal: Druck erhöhen, Planungsstellenbesetzen und endlich Nägel mit Köpfenmachen. „Wir brauchen den Sprungüber die Elbe“, sagt Referent Schröder,und das so schnell wie möglich. KP

hause, wenn sie in bestimmte Länderfahren“, beschwört Ole Schröder seineZuhörer, die Gefahr des Datendieb-stahls sei enorm – und bilde auch fürmittelständische Unternehmen eineexistentielle Gefahr. Einig sind sich dieGäste, daß die Einführung des Min-destlohnes keine so gute Idee war. DieIndustrie treffe die Problematik weni-ger, auch der Raum Pinneberg sei kaumbetroffen, so schildert es Gastgeber JensSander, Sektionssprecher Pinneberg.Denn in diesen Bereichen werde sowie-so über dem Mindestlohn gezahlt. Här-ter betroffen seien allerdings die Be -reiche kommunale Pflegekräfte undTouristik. Christoph Prinz zu Schleswig-Holstein gibt zu bedenken, daß gerade

„Klar zur Energiehalse – für eine Energie-wende mit mehr Rücken- und weniger Gegenwind!“ warb Sektionssprecher Knut Frisch (Leiter Kernkraftwerk Brunsbüttel), der den frisch gewählten Bundestags-abgeordnete Mark Helfrich MdB am 23. Januar 2014 in Meldorf zu einem offe-nen Austausch über die energiepolitischen Herausforderungen begrüßte

Unmittelbar nach der energiepoliti-schen Regierungsklausur in Merseburgzeigte sich der frisch gewählte Bundes-tagsabgeordnete Mark Helfrich nichtnur fest im Thema, sondern auch gutinformiert über die jüngsten Beschlüs-se. Daß von diesen im Kern schnell wie-der abgerückt werden würde, hält erfür unwahrscheinlich – allerdings be -stünde auch Einigkeit, daß Vertrauens-schutz weiter Geltung haben müsse.

Die Beschlüsse ließen noch einigeFragen offen. Das wurde in der dem Vor-trag anschließenden Diskussion schnelldeutlich. Zum einen sei die Konstruk -tion eines schwankenden Deckels zurBegrenzung der Genehmigungen vonneuen Windenergieanlagen an Landnur schwer kalkulierbar und daher keinoptimales Verfahren, merkte OliverKoch, Eon Hanse, an. Jörg Warncke,Steinbeis Papier, fragte nach der Maß-gabe, wonach für die Eigenstrom -versorgung aufgebaute Kraftwerkekünftig bei der Netzumlage berück-sichtigt und die Kraftwärmekopplung70 Prozent der EEG-Umlage tragen soll.Und Hans-Jürgen Stöfen mahnte an,daß eine Befreiung von der EEG-Umla-ge zukünftig nicht mehr durch exzes-sive Leiharbeit erreichbar sein dürfe.

Neben diesen Detailaspekten ge -wann die Diskussion jedoch bald einengrundsätzlichen Charakter. HendrikSchwarz, der mit der Friesenkrone Fein-kost Schwarz & Sohn GmbH & Co. KGseit mehreren Generationen in MarneFeinkost produziert, berichtet vonschwie rigen Stimmungen, wenn seineüber zweihundert Mitarbeiter tag täg -lich zu einem marktüblichen Stunden-lohn arbeiten müßten und andere imDorf ohne jegliche Risiken durch eineWindmühle im Jahr 200.000 Euro mitNichts tun erwirtschaften könnten. Nachseiner Wahrnehmung würden pro Jahr24 Milliarden Euro von der Be völkerungin Mietshäusern umverteilt auf dieWindmüller, Tendenz: unkal kulierbarweiter wachsend. Helfrich konnte dem

Lieber mit dem Windhalsen als gegen denWind wenden!

Sektion Dithmarschen

nicht viel entgegenhalten, außer daß esnoch begrenzte Möglichkeiten gäbe,den weiteren Zubau mit Wind ener gie -anlagen als Eingriff im Bundesnatur-schutzgesetz zu defi nieren.

Sektionssprecher Knut Frisch dank-te dem Referenten für seinen fundier-ten energiepolitischen Auftritt, empfahlaber, die Energiepolitik so anzu legen,daß man den Wind nicht von vorne,sondern von hinten bekommt, weshalbes besser wäre, von einer Energie wendeauf eine Energiehalse um zuschwenken.

Helfrich MdB war dagegen vielleichtauch ein wenig froh, sich künftig demAusschuß Arbeit und Soziales zuwen-den zu können, dem er als Mitglied desDeutschen Bundestages jetzt angehört.

BZ

Hans Jürgen Stöfen (li): „Die Auswüchseder Umverteilung durch das EEG führt zuinzwischen sichtbaren Rissen in den dörflichen Strukturen an der Westküste“,im Beisein von Peter Albers (Ernst GünterAlbers GmbH)

Page 42: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

Ein neues Kraftwerk für die Wärmeversorgungim Westen Hamburgs

Wirtschaftsrat vor Ort – Sektion Pinneberg besichtigt Heizkraftwerk in Wedel am 26. November 2013

42 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Die Kommission hat in ihrer erstenSitzung nach der Bundestagswahl imGespräch mit dem nordfriesischenBun destagsabgeordneten Ingbert Liebing MdB die zukünftigen energie -politischen Spielräume auf derGrund lage des Koalitionsvertragserörtert. Dabei wurde seitens unsererMitglieder deutlich gemacht, daßauch die gesenkten Offshore-Plan-zahlen immer noch deutlich übereiner erreichbaren Größenordnungliegen und daß die Umrüstung derBiogasanlagen auf flexibel spei-chernde und einspeisende Anlagenohne rechtliche Grundlage keineErfolgschancen haben. Auch wurdezum Bedenken gegeben, daß es weder

EnergiewirtschaftLandesfachkommission

realistisch noch effizient sei, moderneKohle- und Gaskraftwerke zu bauen,wenn diese als Reservekraftwerkezukünftig nur noch sporadisch ge -nutzt werden können. Einigkeit be stand in der Forderung, die EEG-Um lage nicht durch den Ausbau der Windstromerzeugung an wind-schwachen Standorten weiter in dieHöhe zu treiben. Ingbert Liebing MdBmachte dazu deutlich, daß Länder -interessen in den Koalitionsverhand-lungen andere Aspekte eindeutigdominiert hätten.

Die Kommission hat sich im wei-teren Vorgehen darauf verständigt,die Auswirkungen der Energiewendeauf den Fernwärmemarkt stärker ins

Blickfeld zu nehmen und außerdemdas Land zu unterstützen, im Einklangmit den verfügbaren Bundespro-grammen künftig stärker an techni-schen Entwicklungen für eine ge -winnbringende Energiewende teil -haben zu können.

Dr. Stefan LiebingKommissionsleiter

samt ein wichtiger Schritt für die Ener-giewende in Deutschland beigetragenwerden.

In der anschließenden Diskussionwurden der Fahrplan für eine Umset-zung, der hinderliche Einfluß von Bür-gerinitiativen und die Spielräume der

Stadt Hamburg nach dem Volksent-scheid besprochen. SektionssprecherJens Sander dankte Vattenfall für dieEinsichten und gab der Hoffnung Aus-druck, daß die Stadt Hamburg sich baldentscheiden möge, was inzwischenauch geschehen ist. BZ

Pieter Wasmuth stellte dazu die Pla-nungen von Vattenfall vor, die einenRückbau des steinkohlebefeuertenHeiz kraftwerks und den Neubau einesGas- und Dampfturbinenheizkraft-werks plus Wärmespeicher und Elek-trokessel vorsehen und dafür Investiti-onsmittel von 500 Millionen Euro ver-anschlagen. Auf diese Weise könne dasEnergiekonzept der Metropolregionerfolgreich umgesetzt, der CO2-Ausstoßum fast die Hälfte gesenkt und insge-

Wer noch Zeit hatte,nutzte die Gelegen-heit eines ansch-ließenden Rundgan-ges auf dem Gelän-de des alten Heiz-kraftwerks in Wedel

Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter Vattenfall GmbH (stehend), erläutert die anstehende Investitionsentscheidung für ein neues Wärmekraftwerk vor dem Hintergrund des Hamburger Volksentscheids zum Rückkauf der Energienetze

Zwei Aspekte machten diesen Be -such bei Vattenfall besonders inter-essant: Zum einen ist Wedel nebenKiel einer der beiden Standorte, andem eine In ves tition in eine großesErsatzkraftwerk aufgrund der Ab-hängigkeit der Fernwärmeversor-gung unerläßlich ist, und zumanderen hat die Stadt Hamburg dieErgebnisse des durch ATTAC undden B.U.N.D. u.a. herbeigeführtenVolksentscheids zum Rückkauf derEnergienetze umzusetzen.

Page 43: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

43

Der neue Landesvorstand des Jungen Wirtschaftsrates v.l. Alexander Kropp, Niklas Krähe,Daniel Wagner, Lars Osterhoff (Vorsitzender), Friederike Driftmann, Benjamin Feindt, Alexander Renner und Benjamin Bhatti im Akustiklabor der Firma Zöllner Holding GmbH

In dieser Phase hatte die AVL-Gruppeals Mitgesellschafter angeboten, dasGeschäftsfeld für Motorenprüfständekomplett zu übernehmen, so daß in derZöllner GmbH die kleine Pflanze der Sig-naltechnik mit den Segmenten Schiffs -typhonen und Gleiswarnsignalanlagenund etwa 30 Mitarbeitern verblieb. Die-sem großartigen Team sei es in ersterLinie zu verdanken, daß man mit zuver-lässiger Systemtechnik das Sicher-heitsbedürfnis bei Gleisbauarbeitenweltweit habe erhöhen können unddamit den Markt überhaupt erstgeschaffen habe, auf dem man nunführend anbieten würde. Auch wenndie nationalen Märkte für Bahntechnikim Zugang sehr speziell seien, habeman neben Erfolgen in den europäi-schen Märkten inzwischen auch großeAufträge von südamerikanischen Berg-bauunternehmen erhalten und planegerade, auch Vertriebsstrukturen inChina aufzubauen.

Trotzdem die Zöllner-Gruppe mitt-lerweile über 100 Beschäftigte habeund bereits über eine Erweiterung des

Stammsitzes in Kiel nachdenke, habe erdie Möglichkeit gefunden, 75 Prozentseines beruflichen Zeiteinsatzes derPolitik zu stiften. Neben der Verant-wortung als Bundestagsabgeordneterkonzentriere er sich bei den Ehrenäm-tern auf die Förderung von Forschungund technischer Bildung. Das Beispiel

J U N G E R W I R T S C H A F T S R A T

Herausforderungen für den Jungen Wirtschaftsrat in Schleswig-HolsteinUnter diesem Titel stand die Einladung des Jungen Wirtschaftsrates

Schleswig-Holstein bei unserem Landesvorsitzenden Dr. Philipp

Murmann MdB, der vor 13 Jahren den Sprung aus der Großindustrie

in das Familienunternehmen gewagt und dieses damit in dritter Gene-

ration übernommen hat.

der Zöllner-Gruppe zeige, welchegroßen Chancen technisches Wissenund Mitarbeitermotivation gepaart mitUnternehmergeist eröffnen können.

Den Mitgliedern des Jungen Wirt-schaftsrates schlug Murmann vor, ähn-lich der Ausarbeitung des Wirtschafts-rates zum 50sten Jubiläum „Deutsch-land 2035“ ein Szenario „Schleswig- Holstein 2035“ zu entwickeln. In der

Junger Wirtschaftsrat besucht die Zöllner Holding GmbHam 21. Januar 2014 in Kiel

anschließenden Diskussion faßte dergerade zuvor frisch gewählte Vorstandden Plan, gemeinsam den Wirtschafts-tag am 3. Juli 2014 in Berlin und am Folgetag den Deutschen Bundestag zubesuchen. Der Junge Wirtschaftsratdankt der Zöllner Holding für die Gast-freundschaft. BZ

Die Kommission ITK des Landesverbands Hamburg legt den 6. TrendReport vor.

Der neue Report kann als Hardcopy über die Geschäftsstelle des Wirtschaftsrats Hamburg bezogen werden (E-Mail: [email protected])und steht als pdf auf der Site www.wirtschaftsrat.de zum Download zur Verfügung.

INNOVATIONSTREIBER ITEntwicklung der vernetzten Gesellschaft

Page 44: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

44 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Junger Wirtschaftsrat besucht die RAKO-Gruppe in Witzhave am 27. November 2013

Angefangen mit Haftetiketten habesich der Etikettenmarkt in den letztenJahrzehnten rasant entwickelt. Ein Trei ber sei das wachsende Bedürfnisvon Markenproduzenten, sich gegen Fäl schungen abzusichern, die allein in Deutschland inzwischen Umsätze in einer Höhe von 50-60 MilliardenEuro erreicht hätten. Darüber hinauswünsch ten die Kunden zunehmend imZusammenhang mit der Warenaus-zeichnung weitere logistikbezogeneDienstleistungen. Und schließlich zeich-ne sich die Rako-Gruppe dadurch aus,daß man das ganze Sortiment ein -schließlich RFID-Lösungen und Holo-grammen anbieten und in engen Kun-denbeziehungen ständig weiterent-wickeln könne, was durch eine ausge-prägte Fertigungstiefe erreicht wird.Der personelle Nachwuchs am Stamm-sitz konnte bislang erfolgreich aus derRegion gewonnen werden.

Daß sich diese Versorgungslage inden nächsten Jahren besonders für In -dustrieunternehmen ändern werde, seischon jetzt absehbar, sagt BenjaminBhatti, der aus dem Vorstand des Jun-gen Wirtschaftsrates die Moderationübernommen hatte. Nach jüngsten

J U N G E R W I R T S C H A F T S R A T

Europäische Facharbeiterfamilien – Wieschaffen wir eine einladende Infrastruktur?Ralph Koopmann, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der gast -

gebenden Rako-Gruppe, stellte einleitend fest, daß diese inzwischen in

19 Gesellschaften 1.500 Mitarbeiter mit 14 Nationalitäten beschäftige

und neue Mitarbeiter innerhalb von sechs Monaten wunderbar inte-

grieren könne.

am Stammsitz Lübeck, berichtete vonerheblichen Aufwendungen, um aus-ländische Fachkräfte für den StammsitzLübeck zu gewinnen – im Wettbewerbbeispielsweise mit Standorten wie Sin-gapur, wo der Einkommenssteuersatzbei 15 Prozent liegen würde. Man be -schäf tige einen Mitarbeiter allein fürdie Betreuung der ausländischen Fach-kräfte. Außerdem gewähre man vor -ab eine Anschauungsreise, spendiereeinen Monat mietfreies Wohnen undbezahle den Umzug. Das könne abernichts daran ändern, daß man mit derUnternehmenssprache Englisch imSupermarkt und in der deutschen Ver-waltung nicht weit komme, im RaumLübeck keine internationale Schule fin-de und einen Kindergeldantrag in derBearbeitung auch schon mal 18 Mona-te dauern könne.

Genau hier, so Dirk Sommer, der inDeutschland als Berater die Einführungdes Bürgertelefons 115 begleitet hat,

Schätzungen habe die Agentur fürArbeit in Lübeck für die kommendenJahre eine Lücke von 63.000 Arbeits-kräften für die Region ausgemacht. FrauDr. Grote-Seifert konnte dazu berichten,daß die Programme der Arbeitsagenturim letzten Jahr 200 junge Kräfte beson-ders aus Spanien in den Norden geholthätten, wobei neben sprachlichen Bar-rieren auch Mentalitätsunterschiedeerkennbar geworden seien. Bei ausge-bildeten Fachkräften sei eine Integra -tion aber wohl leichter möglich.

Tim Wohler, Personalleiter bei Ol -den dorff Carriers, die als weltführendeMassengutreederei neben 2.000 See-leuten weitere 500 Mitarbeiter mit 27Nationalitäten beschäftige, 250 davon

das Podium: Dirk Sommer, Dr. Heike Grote-Seiffert, Volker Dornquast MdL,Moderator Benjamin Bhatti, Imke Goller-Willberg und Tim Wohler

Als großartiger Gastgeber gab der einstige Gründer undheutige Aufsichtsratsvorsitzen-de Ralph Koopmann (2.v.r.) Einblicke in die Unternehmens-kultur seiner global erfolgreichwachsenden RAKO-Gruppe mitStammsitz in Witzhave.

müsse das Land Schleswig-Holsteinansetzen. Aufgrund seiner familiärenBindungen nach Ungarn wisse er, daßeine nachhaltige Zuwanderung vonFacharbeitern nur funktionieren kön-ne, wenn auch die Familien sich einge-laden fühlen dürfen. Das sei nur denk-bar, wenn die Verwaltung ihre Büro-kratie beispielsweise bei der Anmel-dung von Hunden oder der Beantra-gung von Anwohnerparkausweisenauch für fremdsprachige Mitbürgergangbar mache. In New York würdenbehördliche Callcenter Hilfestellungenin 150 Sprachen anbieten, und in Nie-dersachsen plane man immerhin aufLandkreisebene den einheitlichen An -sprechpartnern für Ansiedlungen.

Page 45: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

45

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Imke Goller-Willberg, geschäftsfüh -rende Gesellschafter von der humanlead GmbH, die weltweit Führungs-kräfte und Spezialisten für industrielleAuftraggeber sucht und zu Projekt-teams zusammenstellt, berichtet vongroßem Interesse gut ausgebildeter,ausländischer Fachkräfte, die aufgrundder guten Bezahlung gerne in Deutsch-land arbeiten möchten. So seien dieSprachkurse der Goethe-Institute fürIngenieure in Spanien ständig überfülltund osteuropäische Arbeitgeber häu-fig bereit, ihre Fachkräfte für Projektein Deutschland freizustellen. Allerdingsmöchten diese am liebsten ohne Fehl-zeiten projektorientiert arbeiten undanschließend wieder zurück zu ihrenFamilien fahren. Im Markt gäbe es aus-reichend private Dienstleister, die ein„relocation-management“ anbieten,für einen nachhaltigen Zuzug dieserKräfte müssen man allerdings auchderen Familien gewinnen. Durch einegezielte Vermehrung der sprachlichenund kulturellen Anknüpfungspunktefür die Familien ausländischer Fach-kräfte könnten solche Übersiedlungs-entscheidungen im Falle wiederkeh-render oder andauernder Beschäfti-gungsverhältnisse durchaus wirksamerleichtert werden.

Volker Dornquast MdL, der als Abge-ordneter des Landtags sowohl demWirtschafts- und stellvertretend auchdem Sozialausschuß angehört, danktefür die Impulse, die er mit nach Kiel neh-me. Nach seiner Wahrnehmung liegeder Schlüssel zuvorderst in den sprach-lichen Barrieren, deren Überwindungvon beiden Seiten angegangen werdenmüsse. Bhatti dankte für diese Bereit-schaft und schlug vor, die Willkom-menskultur zusammen mit der Wirt-schaft im Rahmen einer öffentlich-pri-vaten Partnerschaft zu entwickeln.

Der herzliche Dank aller Teilnehmerging jedoch an den großartigen Gast-geber, der zu guter Letzt einige Verseaus seinem noch unveröffentlichtenGedichtband preisgab, die der Veran-staltung in einer fröhlich-familiär ge -lebten Unternehmenskultur einengrandiosen Ausklang gaben. BZ

Page 46: Wirtschaftsrat Journal der Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein 1-2014

46 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

PR-Bericht Unternehmensgeschichte

Aus Geesthacht in die Welt

Brammer heuert bei einem Schiffs- installateur an, legt 1966 die Meister-prüfung als Kfz-Elektriker ab, späterauch noch als Kfz-Mechaniker, underöffnet gemeinsam mit seiner Frau,Elsbeth Brammer, und einem Kollegendie erste eigene Werkstatt. Endlich aufeigenen Beinen stehen! Man repariertFahrzeuge, Motoryachten, Schlepperund Binnenschiffe.

Aber – es läuft nicht rund: der Be -trieb ist zu klein, zu unscheinbar undhinter einer Tankstelle schwer zu finden,mit dem Compagnon läuft es auchnicht optimal. Man trennt sich, dieBrammers ziehen um. In ein frisch aus-gewiesenes Industriegebiet. Moorflee-ter Straße.

Und hier nimmt die Geschichte erstRecht Fahrt auf – mit Blaulicht, gewis-sermaßen. Denn zu den Kunden Bram-mers, der sich auf dem neuen Betriebs-hof mittlerweile auf die Autoreparatur,den Fahrzeughandel und den Ausbauvon Transportern verlegt hat, gehörtbald auch die Polizei, deren Streifenwa-gen der Ex-Steuerbeamte unter ande-rem mit Fahrtenschreibern ausstattete– der versierte Bastler hatte einen Weggefunden, auch den Martinshorn-Ein-satz aufzuzeichnen.

„Kann man da nichts machen, Herr Brammer?“Irgendwann fällt Gerd Brammer auf,dass immer wieder Polizeifahrzeugemit demolierten Fenstern in seine Ga -rage rollen: Hamburgs Chaoten habenherausgefunden, dass man die Einsatz -wagen mit einem einfachen Steinschlag

auf die Windschutzscheibe außer Ge -fecht setzen kann. Und Schutzgitter vorden Scheiben mögen die Beamten nicht– hinter schwedische Gardinen gehörendoch eigentlich die anderen. Kann manda nicht was machen, Herr Brammer?Tja … Der Mann denkt nach und trenntkurzerhand einen Teil der Werkstatt ab– Platz und Manpower ist inzwischengenug da, denn nach dem Tod einesNachbarn hat er dessen Firma, eineSchmiede, übernommen und beschäf-tigt auch die Mitarbeiter weiter. In der frisch gegründeten „Glasabteilung“macht Brammer sich Gedanken, wieman Polizeibeamte wieder sicherermachen kann. Und findet eine Lösung– die allerdings wenig mit Glas zu tunhat: Warum nicht Kunststoff nehmen?Scheiben aus Polycarbonat, von Bram-mer und seinen Mitarbeitern in immer-hin sechsjähriger Test- und Erprobungs -phase entwickelt, halten Steinschlägenviel besser stand.

Die Polizei zeigt Interesse. Die erstenSicherheitsscheiben werden noch vordie Windschutzscheibe montiert, balddarauf stehen aber auch Einbauschei-ben im Katalog, für deren Pflege aufdem Firmengelände sogar eine speziel-le Waschanlage eingerichtet wird. DieProdukte sind schon so gut wie narren-sicher – allerdings noch nicht ganz.Denn auch die neuen Kunststoff-Schei-ben, die die Polizeibeamten auf denüblichen Maikrawallen tatsächlich vorSteinen schützen, hatten eine Achilles-verse, die Hamburgs Chaoten schnellherausbekommen: Ein Stahlwolle-Schwäm mchen reicht, und die schönen

Den Gründungsmythos von Weltfirmenwie Apple oder HP kennt inzwischenJeder. Geht sowas auch in Deutschland?Sagen wir: Moorfleeter Straße, Ham-burg Billstedt? Eher kein Silicon Valley,stattdessen graue Zweckbauten, übersieben Kilometer entfernt von der Bin-nen-Alster, wo Hamburg richtig schickist, zubetonierte Grundstücke hintermannshohen Stahlzäunen, das wenigeGrün mehr Unkraut als Gras, hier undda etwas verloren wirkende Bäume,unter denen Lastwagenfahrer ihre Mit-tagspause verbringen.

Dabei nahm genau hier eine Ge -schichte ihren Anfang, die in vielerleiHinsicht typisch ist für die Art und Wei-se, wie eben auch in Deutschland ausstarken Ideen gute Geschäfte werdenkönnen, von denen am Ende Viele pro-fitieren – wenn ein entschlossener Un -ter nehmer im richtigen Moment überden Tellerrand schaut. Hauptdarstellerdieser Story: Gerd Brammer, am 26. Juni1937 in Hamburg geboren; Volksschulebis zur neunten Klasse, anschließendLehre als KFZ-Elektriker, Gesellenzeit –soweit nichts Besonderes. Aber: Irgend-wann engte Brammer die Werkstatt ein.Zeit, was Neues zu wagen: Also nahmBrammer Block und Bücher aus demSpind, wenn er abends seine Schrau-benschlüssel zur Seite legte – und hol-te seine mittlere Reife nach. 1958 zog erseinen Overall das letzte Mal an: EineStelle als Beamtenanwärter winkte.Assistentenprüfung, Steuerinspektor,Beamter auf Lebenszeit, Hochzeit, soging es weiter.

Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen

Spätestens hier würde der Lebenslaufder Meisten im Wesentlichen aus ei nemamtlichen „usw.“ bestehen. Nicht so beiGerd Brammer: Es ist immer nochgenug Energie da, Neues anzupacken.Also zurück in die Werkstatt, ins Leben:

2014 wird das Unternehmen seine

Hallenfläche auf einenSchlag verdoppeln.

Dass in kleinen Garagen große Firmen geboren werden

können – klar, das ist nichts Neues mehr: Eine gute Idee, etwas

kaufmännisches Geschick – und schon entstehen neue

Arbeitsplätze, wo bis dahin nur „business as usual“ war.

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Die Unternehmens -zentrale in Geesthacht

sand noch Scheibenwischer etwas aus-machen können – sofern man es schafft,den Lack gleichmäßig aufzutragen unddie Kunststoff-Scheiben so schonend zuverformen, dass keine Schlieren entste-hen. Kein leichter Job, trotzdem habenBrammer und seine Kollegen beidesbald heraus. Eine der Mitarbeiterinnenseiner Glasabteilung dürfte Gerd Bram-mer übrigens besonders nahegestan-den haben: Seine Tochter Korinna hattesich noch als Schülerin die nötigenKenntnisse in der Lackherstellung ange-eignet und rührt in einem eigens ein-gerichteten Labor in der HamburgerWerner-Siemens-Straße ihre Musterzusammen.

Gerd Brammers Lack-Idee war derUrknall, der seiner Firma bis heuteSchub verleiht – und was für einen:Schon 1989 wurden die Räume zu klein.Also ging es in ein eigenes Gebäude in der Werner-Siemens-Straße. 1994:Schon wieder zu eng. Also auf ein neu-es, noch größeres Grundstück in Geest-hacht. Denn mit seinen Scheiben renntGerd Brammer offene Türen ein: Kunst-stoffe sind leichter als Glas, nicht sospröde und in allerlei ansprechende Formen zu bringen – und mit den ab -riebfesten Beschichtungen fällt für viele Anwender in Spe endlich eine derletzten Einsatzhürden. Maschinenbau-er bekommen Wind von Brammers neu-er Profession und wollen robustere,beschichtete Schutzscheiben vor ihreAnlagen setzen, medizinische Geräte,Drehtüren und sogar Baumaschinenbekommen Fenster aus abriebfestemPolycarbonat made by KRD Sicherheit-stechnik.

Innerhalb weniger Jahre produziertKRD – dank klug ausgewählter neuerMitarbeiter, die bald in einem eigenenLabor vor ihren Messgeräten sitzen –eigene Siloxan-Lacke, anstatt sie vonanderen Anbietern zuzukaufen, dankeigener Erfahrungen sogar immer bes-ser auf den neuen Job angepasst; denLackierern in der Halle nebenan gelin-gen höchst anspruchsvolle Beschich-tungen, deren optische Güte selbst dervon Brillengläsern kaum nachsteht. Unddie Verwaltung freut sich über immerneue Prestigeprojekte, die auch in derPresse Wirbel machen und weitere Kun-den anziehen: 1999 bekommt eine

Luxusyacht Fenster aus beschichtetemPolycarbonat, bald fahren auch ICEs mitScheiben aus dem inzwischen auf denNamen „KASIGLAS®“ getauften Mate -rial. Große Kunststoff- und Autoher-steller lassen Scheiben in Geesthachtherstellen, schussfeste Helmvisiere ent-stehen, das Brüsseler Atomium erhältFenster aus KASIGLAS®, und 2004 gehtgar das Dach des Athener Olympia -stadions durch die Geesthachter Werks-hallen – immerhin 25.000 Quadratme-ter KASIGLAS®!

Auch im Lack-Labor stehen immerneue Ideen auf der Tafel. Längst gibtsich Korinna Brammer, die nach demTode ihrer Mutter 1993 fest in die Firmaeingestiegen war und die Firma seit2006 alleine weiter führt, nicht mehrnur mit abriebfesten Lacken zufrieden:Inzwischen gibt es bei KRD auch Anti-Graffiti-Lacke und selbstreinigendeBeschichtungen, die zum Beispiel aufjapanischen Kunststoff-Lärmschutz -wänden ihren Dienst tun; andere Spe-ziallacke schützen sogar Flugzeug- Teilevor Abrieb.

Die Firma wächst und wächst und wächst ...Heute hat die KRD Sicherheitstechnik126 Mitarbeiter. Und schon wieder istdas Gelände zu eng geworden – selbstnach Einweihung einer 2.000 Quadrat-meter großen Erweiterungshalle nebender bisherigen, 3.000 Quadratmetermessenden Produktionsfläche: Jahr fürJahr gehen inzwischen mehr als 500Tonnen KASIGLAS® durch die Lackier-anlagen der Geesthachter, Tendenz stei-gend, und zwar massiv; 2014 soll die bisherige Produktionsfläche auf einenSchlag nahezu verdoppelt werden. Unddas alles nur, weil ein neugieriger Kfz-Elektrikermeister sich fragte, wie manPolizeifahrzeuge vor Schlägen schützenkann, anstatt sie alle paar Monate fürgutes Geld einfach mit neuen Scheibenauszustatten.

Die Garage als Keimzelle eines span-nenden, weltweit aktiven Unterneh-mens: Das geht also auch in Deutsch-land. Gut: So groß wie Apple oder HP istdie KRD Sicherheitstechnik noch nicht.Aber Gerd Brammers Idee hat ja auchnoch ein paar Jahre Zeit, weiter zuwachsen. ■

Scheiben sind blindgerieben. Also dochzurück zu Glas? Nichts da, Brammerbleibt auf Kurs. 1987 gründet er eineneue Firma, die sich mit dem Problembefassen sollt: Die KRD Sicherheitstech-nik GmbH. Ziel: Wege finden, transpa-rente Kunststoffscheiben unempfindli-cher zu machen.

Kunststoff wird so hart wie Glas

Die neue Idee: Kann man Glas vielleichtso dünn machen, dass es wie eine ArtSchutzfilm auf der empfindlichen, abersicheren Kunststoffscheibe liegt?

Man kann! Mit Hilfe von sogenann-ten Polysiloxan-Lacken, die eines Tagesin der Glasabteilung auf dem Tisch ste-hen. Polysiloxane sind chemische Ver-bindungen des Elements Silizium, dasauch den Hauptbestandteil von Glasausmacht. Wenn diese Lacke aushärten,entsteht tatsächlich ein hauchdünnerund damit flexibler Glasfilm, demweder Stahlschwämmchen noch Flug -

Elsbeth Brammer und Gerd Brammer, Ex-Steuerinspektor, Kfz-Meister – und

Unternehmer

Die erste Werkstatt in der Horner Landstraße in Hamburg

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48 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Grenzüberschreitendes Wachstum durch digitaleWertschöpfung in Schleswig-Holstein

Wachstum durch digitale Wertschöpfung: Das klingt gut und ermuntert

viele Unternehmen, auf die Karte E-Commerce, also Internethandel,

zu setzen. Zu Recht? Dieser Frage ging die Sektion Rendsburg-Eckern-

förde des Wirtschaftsrates nach. Der bundesweit organisierte unter -

nehme rische Berufsverband traf sich beim Spirituosenhersteller Behn in

Eckernförde.

Konferenz der Sektion Rendsburg-Eckernförde am 18. Februar 2014 bei der Waldemar Behn GmbH

Die Gastgeber, Waldemar und RüdigerBehn, geschäftsführende Gesellschaf-ter des 320 Mitarbeiter starken Eckern-förder Unternehmens, das Getränkeproduziert und vertreibt, konnten fürihren Bereich sprechen: Die digitaleWelt habe das Spirituosengeschäftumfassend verändert – und das in allen

Bereichen wie Produktion, Vertrieb undMarketing. Es gebe mehr Sortiments-vielfalt, mehr Preistransparenz und derVersandhandel nehme dramatisch zu.

„Der Konsument besitzt Fachkennt -nisse wie nie“, so Rüdiger Behn, aller-dings sei er gleichzeitig auch verwirrtwie nie. Zu viele Informationen stürm-

ten auf ihn ein, zu viele Foren würdendie Informationen eher ausfransen alsKlarheit bieten. Und doch: Der Inter-nethandel sei nicht mehr wegzudenkenund biete Chancen, weltweit präsent zu sein – wenn der Anbieter auf einequalitätsvolle Plattform zurückgreifenkönne.

Diesem Thema widmete sich auchNetz-Forscher Olaf Birkner in seinem

v.l. Landesgeschäftsführer Dr. Bertram Zitscher, die gastgebenden Gebrüder Rüdiger & Waldemar Behn sowie Sektionssprecher Dr. Christopher Leptien

Olaf Birkner skizzierte die evolutionärenVeränderungen anhand der Eigenschaftenund Fähigkeiten hochentwickelter Netzwerke

Referat, in dem er eine Internetplatt-form hoher Qualität mit dem Gehirndes Menschen verglich. Das SystemGehirn, das für Lernen, Intuition, Intel-ligenz, Empathie und Emotionen stehe,sei das Optimum, das ein Computererreichen könne. Davon sei man nochweit entfernt, aber aus einer einseiti-gen Verteilung der Informationen sei

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Alexander Goukassian berichtete von dennotwendigen Umbrüchen, die falkemediae.K. trotz Halbierung des Branchenum -satzes im letzten Jahrzehnt im Gegensatzzu großen Wettbewerbern durch leidenschaftlich erarbeitete Qualitätsstan-dards erfolgreich bewältigt habe.

dem unternehmensinternen Slogan„Sei kein Filmrollenhersteller!“, einemSeitenhieb auf die Firma Agfa, die denAnschluß an das digitale Zeitalter ver-paßt hatte, appelliert er an sein Team,am Ball zu bleiben und auf Qualität zusetzen.

Und zur Qualität gehörten manch-mal auch konservative Werte, wie Wal-demar Behn feststellte: Fairness undZuverlässigkeit zum Beispiel förderten

den Umsatz oft besser als viele virtuel-le Freunde im Social Network des Inter-netzes.

Wie das Internet Wertschöpfungnach Schleswig-Holstein holen kann,machte anschließend Sören Schulze als Gründer und Geschäftsführer der

Sören Schulze erklärte das Geschäftsmodellder Cliplister GmbH, die als technischerDienstleister zwischen Markenanbieternund E-Commerce-Plattformen Arbeitsplät-ze in Schleswig-Holstein geschaffen haben.

Cliplister GmbH deutlich, einem Unter-nehmen aus Kiel, das inzwischen alsMarktführer die Produktfilme aller gro -ßen Marken mit den großen E-Com-merce-Plattformen verlinkt. Der Blick in die Zukunft durfte zum Abschluß der Konferenz natürlich nicht fehlen:

Carsten Stech (Splendid Internet GmbH)und Alexander Schulz (Opox) präsentierendie „erste kommerzielle Politikplattform“,die als neue Gründung noch in der Entwicklungsphase steckt.

Der Dialog zwischen der „old economy“ und der „new economy“ wollte auf beiden Seiten die Horizonte erweitern.

Willy Kellermann (wwk networks) am Ran-de der Konferenz im Gespräch mit unseremneuen Pressebeauftragten Kai Pörksen

Margrit Behn und Schwägerin DagmarKreis sorgten sich persönlich um das Wohlder Gäste und präsentierten die bestenKostproben des traditionsreichen Marken-entwicklers, darunter Andalö (FeinerLiqueur mit Sanddorn)

Carsten Stech und Alexander Schulzpräsentierten die erste kommerziellePolitikplattform OPOX, die als sozialesNetzwerk zukünftig eine neue Qualitätfür politische Informationen erzeugenund vermitteln möchte – was in der Tatganz im Sinne des Netzforschers einSchritt näher an das System Gehirn seinkönnte und jedenfalls beim feucht-fröhlichen Ausprobieren der vorzügli-chen Markenprodukte noch für reich-lich Gesprächsstoff sorgte. KP

längst eine enge Vernetzung unter Nut-zern geworden.

Und das bedeute eine große Her-ausforderung, wie Alexander Goukas-sian, Verleger aus Kiel, anschließenddarstellte. Mit 21 Jahren startete er 1994 mit seinem Verlag ausschließlichmit Printmedien, inzwischen liegt derSchwerpunkt im Online-Bereich. „DieEntwicklungsgeschwindigkeiten legenimmer mehr zu.“, ist seine Erfahrung,doch der damit einhergehende Qua-litätsdruck sei gut für die Guten. Mit

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50 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Podiumsdiskussion des Landesverbandes am 20. Februar 2014

Reinhardt Hassenstein (Mitte) moderierte verschiedene Blickwinkel auf die marktlicheZukunft des Qualitätsjournalismus von Volker Thormählen (Direktor NDR Landesfunk-haus SH, li) und von Stephan Richter (Sprecher der Chefredakteure des schleswig-holsteinischen Zeitungsverlags sh:z)

Wie wird sich die Nutzung der tradi-tionellen Medien wie Hörfunk, Fernse-hen und Zeitung angesichts der stetigsteigenden Nutzung des Online-Berei-ches entwickeln? Die Eingangsfrage desModerators Reinhardt Hassenstein anseine beiden Gäste beantworten dieseunterschiedlich.

Volker Thormählen, seit 30 Jahren im Fernsehen und im Radio zu Hause,blickt gelassen auf die künftige Ent-wicklung. „Die Chancen scheinen mirgrößer als die Risiken“, stellt er fest. Vor jeder neuen Entwicklung wie CD,Internetradio oder spotify sei ihm pro-phezeit worden, das Ende des Hörfunkssei gekommen. Immer wieder seien dieHürden genommen worden, der NDRkönne sich auf eine feste Plattform vonHörern verlassen. „Mir wird nicht ban-ge“, so Thormählen, 80 Prozent derMen schen in Schleswig-Holstein hörtenRadio und nutzten zusammen mit demFernsehen täglich 242 Minuten imDurch schnitt lineares Fernsehen undHörfunk – viel mehr als noch vor zehn

Jahren. Hinzu komme die Nutzung vonComputern von ursprünglich 17 Minu-ten täglich im Jahr 2000 zu heute 108Minuten am Tage.

Bange ist auch Stephan Richternicht. Doch die grundsätzlich positiveEinschätzung von Thormählen teilt ernicht: „Im Gegensatz zum öffentlich-rechtlichen Hörfunk und Fernsehen

müssen wir uns als Zeitung komplettselbst finanzieren“, merkt er an.

Das Problem sei immer noch, daßmit dem Auftritt im Internet kein oderkaum Geld verdient werde. Gerade ein-mal zwei Prozent der Umsatzrenditefielen in der Medienholding auf denOnlinebereich. Qualität im Internet zuerreichen, sei schwer. „In der Praxis zähltder Klick“, so Richter. Aber die 20.000Digitalabos seien nur mit Qualität zufüllen, weil eine starke Printmarke imHintergrund stehe.

Und so stelle sich die Frage, ob dieBevölkerung nicht eine Grundversor-

Neue Herausforderungen für den Wettbewerbim digitalen Informationsmarkt

Gibt es bald eine schleswig-holsteinweite öffentlich-rechtliche Zeitung?Für Stephan Richter, Sprecher der Chefredakteure der MedienholdingNord (sh:z), könnte dies eine durchaus diskutable Variante sein, sofernder Konsument langfristig auf Qualität Anspruch erhebe.

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Weichert erläuterte zunächst das Spek-trum der Themen und die bekanntenAngriffsarten sowie die jeweils zustän-digen staatlichen Stellen bevor er aufdie aktuellen Pläne der großen Koaliti-on und die technischen Sicherungs-maßnahmen einging, die entweder ver-pflichtend oder empfehlenswert sind.Hierzu verwies er auf das Landesda-tenschutzgesetz, aus dem sich sechsSchutzziele ableiten ließen, nämlichVertraulichkeit, Integrität, Verfügbar-keit, Intervenierbarkeit, Unverknüpf-barkeit und schließlich Transparenz.

Am Ende folgten dann eine Reihevon konkreten Beispielen, wie mandurch anonymisierte Suchmaschinen,Anonymisierungsdienste, Verschlüsse-lungen und sichere Infrastrukturen die

Risiken mißbräuchlicher Zugriffe ver-ringern kann.

In der anschließenden Diskussionwurde allerdings deutlich, daß die Sor-gen über die zunehmend vollständigeKontrolle des digitalen Verkehrs selbstbei konsequenter Anwendung der Em -pfehlungen nicht ausgeräumt werdenkönnen. Inger-Kristina Wegner, Fach-anwältin für IT- und Medienrechtmachte an einer Reihe von Beispielendeutlich, daß sich bislang weder dasRecht noch die Gesellschaft auf die fun-

Landesdatenschützer Dr. Thilo Weichert informierte Mitglieder und Gäste der SektionNeumünster über die Möglichkeiten, die Risiken der Ausspähung durch technische Vorkehrungen in Grenzen zu halten.

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Totale Ausspähung – Wie können sich unsere Unternehmen schützen?Gut 20 Mitglieder und Gäste nutzten die Gelegenheit, sich vomLandesdatenschützer Dr. Thilo Weichert über die behördlichenEmpfehlungen zum Unterneh-mensdatenschutz zu informieren.

damentalen Veränderungen eingestellthabe. Auch wenn Totalität und Viel-schichtigkeit der Veränderungen einenzielführenden Diskurs erschweren,machte die Diskussion doch deutlich,daß dieser erst am Anfang steht.

Für den Wirtschaftsrat muß derKomplex Sicherheit deshalb neben denChancen weiter auf der Agenda blei-ben, denn am Ende hängen auch dieChancen davon ab, daß die Sicherheits -probleme in den Griff zu bekommensind. BZ

gung an Meinungen brauche, die nichtüber Werbung finanziert werden müß-ten. „Da müßte eine gesamtgesell-schaftliche Debatte geführt werden“,ist sich Richter sicher.

Doch der Online-Bereich sei da undnicht mehr wegzudenken. Vollkommenfrei werde agiert – mit vielen Risiken,gibt Moderator Reinhardt Hassensteinzu bedenken. Gibt es Eingriffsmöglich-keiten über eine ordnungspolitischeMacht, die Regelungen zum Schutz derEinzelnen aufstellen könnte?

Thormählen: „Wie können wir mit-spielen in einem Club, in dem wir nichteinmal Mitglied sind? Die Global Play-er sitzen in den USA und zahlen nochnicht einmal hier Steuern für die Um -satzerlöse, die hier realisiert werden.“

Auch Stephan Richter sieht Europagefragt, dem Wildwuchs im Netz und

Mittagsveranstaltung der Sektion Neumünster am 04. Dezember 2013

der Abhängigkeit von nur einer Hand-voll Anbieter wie beispielsweise Google,Facebook und Amazon Einhalt zu gebie-ten. „Langsam merken die Menschen,daß sie von diesen Anbietern immermehr abhängig werden.“, so Richter, der auch auf den aktuellen Kauf vonWhat'sApp durch Facebook aufmerk-sam macht.

„Die Kostenlos-Kultur benebelt“,ergänzt Thormählen. Qualität gäbe esim Markt nicht umsonst. Der Konsu-ment habe ein Recht darauf, daß dieNachricht – auch wenn sie ein flüchti-ges Gut sei – stimme und fundiertrecherchiert sei. Aber der Konsumentwerde auch entscheiden, was ihm daswert sei. Dann lasse sich auch mit derNachricht in Zukunft Geld verdienen.Mit einem Grundoptimismus neuenHerausforderungen begegnen, dieses

Motto findet trotz unterschiedlicherVoraussetzungen schließlich auf beidenSeiten des Podiums Zustimmung.

Anregungen aus dem Publikumkommen vom Internetfachmann Stein-brinck: „Wir schaffen es immer nur,durch das Internet geschaffene Proble-me von Fall zu Fall anzugehen. Dochdabei ist das Problem viel globaler.Unsere Gesellschaft muß sich damitauseinandersetzen und ihre Bequem-lichkeit ablegen.“ Und Klaus Buß, In -nen minister des Landes a.D.: „Eine auf-geklärte Gesellschaft kann auf Dauernicht hinnehmen, daß das Internet weiterhin ein fast rechtsfreier Raumbleibt.“ Beides spricht für eine vertief-te, gesellschaftspolitische Debatte zuden laufenden Veränderungen imInformationsmarkt.

KP

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52 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Mittagsveranstaltung der Sektion Neumünster am 25. Februar 2014

Neben einer wohlbegründeten Geset-zesinitiative der dortigen FDP für dieAbschaffung des Gesetzes habe manbereits im Juni 2013 eine 63-seitige Aus-führungsverordnung erlassen, die dieProbleme im Gesetzesvollzug jedochnicht lösen konnte, weshalb das Gesetz

in der Praxis weitgehend außer Vollzuggeblieben sei. Aus diesem Grund fallees jetzt der Verwaltung in Schleswig-Holstein schwer, eine entsprechendeVerordnung bald auf den Weg zu brin-gen. Diese Auffassung vertritt jeden-falls Volker Romeike, der als Geschäfts-

führer der AuftragsberatungsstelleSchleswig-Holstein e.V. auf Einladungder Sektion Neumünster über das neueTariftreue- und Korruptionsregisterge-setz in Schleswig-Holstein informierte.

Für Unverständnis der gut zwanzigTeilnehmer sorgte ebenso die Übersichtüber die in Deutschland bislang durchTariftreueregelungen angesetzten Min-destlöhne, bei der Schleswig-Holsteinmit 9,18 Euro einsam an der Spitze liegt.Offenbar wollte man es noch bessermeinen als die politischen Vorbilder inNordrhein-Westphalen, die mit 8,62Euro schon die in den übrigen Ländernüblichen 8,50 Euro überboten hatten.

Georg Schareck, Geschäftsführerdes Baugewerbeverbandes SH, erklärtedazu zwar, daß es sich hierbei lediglichum Kalkulationsgrößen handeln kön-ne. Das ändere allerdings nichts an derMisere des ganzen Gesetzes, daß jederVollzug eine ganze Reihe kaum zumut-barer Rechtsunsicherheiten in sich tra-ge. Obgleich Schareck für die Beratungseiner Verbandsmitglieder Wege findenmöchte, trotz aller Unklarheiten erfolg -reich an Ausschreibungen teilzuneh-

Bürokratiemonster und Papiertiger

Wer bislang gemeint hat, unsere Landesregierung hätte zu dem neuen

Tariftreue- und Korruptionsregistergesetz eigene Gedanken gemacht, der

wurde eines Besseren belehrt. Der Entwurf zu dem inzwischen im Land-

tag mit Regierungsmehrheit verabschiedeten Gesetz war zu 99 Prozent

aus Nordrhein-Westphalen abgekupfert worden. Gegen dieses Vorgehen

wäre an sich ja gar nichts einzuwenden, wenn die Erfahrungen mit dem

Gesetz dort positiv wären. Davon kann allerdings keine Rede sein.

Volker Romeike (ABST)informierte in der Sektion

Neumünster über dasneue Tariftreue- und Kor-

ruptionsregistergesetz

Quelle: WSI Tarifarchiv 2013, Hans-Böckler-Stiftung 2013,Stand: Novmber 2013

Bundesländer mit gültigenTariftreue-Regelungen undohne Tariftreue-Regelungen

Eine bedrohliche Mischung für unseren Rechtsstaat

Tariftreue-Regelungen in Deutschland

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men, war man sich ansonsten im Raumdoch recht einig, daß dieses Gesetznicht verbessert oder korrigiert werdenkönne, sondern als Ganzes schnellst-möglich wieder außer Kraft gesetztwerden müsse, um größeren Schadenvon der Wirtschaft und den Kommunenabzuwenden.

Für eine beschleunigte politischeWillensbildung wurde vorgeschlagen,die Folgen für betroffene Anbieter imLand möglichst frühzeitig transparentzu machen. Thorsten Senner, Fassaden-bauer aus Kiel, berichtete, daß er in letz-ter Zeit bereits zweimal an einer Aus-schreibung als einziges Unternehmenteilgenommen habe, was zur Aufhe-bung der Ausschreibung geführt habeund am Ende eine freihändige Vergabeerlaube.

Nicht nur diese Wirkung dürfteeiner erfolgreichen Korruptionsbe -kämpfung entgegenwirken, sondernauch das neue Korruptionsregisterge-setz. Zukünftig soll schon ein VerdachtDritter ausreichen, um eine Firma aufdie schwarze Liste zu setzen, wobei dieBetroffenen ihrerseits auch nach dreiJahren, wenn diese Eintragung til-gungsreif werden würde, keine recht -liche Handhabe gegen die Eintragunggeltend machen könnten. Im Normal-fall erfahre das betroffene Unterneh-men noch nicht einmal, warum es beiAusschreibungen chancenlos bleibe.

Rechtsanwalt Christian Wiegerterinnerte daran, daß vor einigen Jahrenhunderte Firmen im Zusammenhangmit Einladungen zu Regattabegleitfahr -ten anläßlich der Kieler Woche unterKorruptionsverdacht geraten seien. EinGesetz, daß nur auf der Grundlage vonVerdächtigungen zu erheblichen wirt-schaftlichen Folgen für Unternehmenführt, ohne daß ein schuldhaftes Ver-halten nachgewiesen worden sei, ladezu Denunziantentum und unlauteremWettbewerb ein.

Fazit: Die Abgeordneten, die für die-ses Gesetz ihre Hand gehoben haben,opfern die Glaubwürdigkeit unseresRechtsstaats, um sachfremden politi-schen Überzeugungen Wirkung zugeben. Die Folgen für den öffentlichenBeschaffungsmarkt dürften jedenfallsauch ohne einen Gesetzesvollzug nichtallzu lange unsichtbar bleiben. BZ

Yvonne Catterfeld

Taufe am Donnerstag, den 03. April 2014 in Mainz Mainzelmännchen geleiten die Taufpatin zur Schiffstaufe

Yvonne Catterfeld, Sängerin, Schauspie-lerin und Markenbotschafterin der A-ROSA Flussschiff GmbH wird am 03. Aprildie A-ROSA FLORA, das elfte Schiff derRostocker Reederei taufen. Der Count -down läuft, rund 450 Gäste werden zuder feierlichen Taufe in Mainz erwartet.

Jörg Eichler, Geschäftsführer der A-ROSA Flussschiff GmbH: „Yvonne ist dieperfekte Besetzung für unsere Schiff-staufe: Sie verkörpert Authentizität undVielseitigkeit, ganz wie unser Produktund ist gleichzeitig so einzigartig undsympathisch wie unsere Marke.“ DieWahlberlinerin und werdende Mutter istnicht nur ideale Taufpatin, sie liebt auchdas Wasser: „Der beste Weg zur Ruhe zukommen, ist für mich Bewegung. DasLeben an Bord ist wie der Fluss selbst:entspannt, manchmal schnell, dyna-misch und abwechslungsreich. All diesentdecke ich mit A-ROSA und mit „mei-nem“ Schiff, der A-ROSA FLORA. Es ist einebesondere Ehre, dieses Schiff taufen zudürfen.“

wird Taufpatin der A-ROSA FLORA

Im Rahmen der Tauffeierlichkeiten am03. April werden als weitere Highlightsdie Mainzelmännchen erwartet. Für dasWohl und Glück des Schiffes und seinerBesatzung, wird im offiziellen Taufaktder Name A-ROSA FLORA durch YvonneCatterfeld verliehen. Um 17.30 Uhr heißtes „Leinen los!” zur Tauffahrt mit Gala-Dinner entlang der Mainzer Kulisse.

Die A-ROSA FLORA ist das Schwes ter -schiff der A-ROSA SILVA. Sie verfügt zu -sätzlich zu den regulären Außenabinenüber elf Suiten und zwei Familienkabi-nen. Durch die spezielle Bauart mit 2,5Decks ist das Schiff optimal an die Bedin-gungen des Rhein-Main-Donaukanalangepasst und kann sowohl auf demRhein als auch auf der Donau eingesetztwerden. Die Länge von 135 Me tern undBreite von 11,4 Metern, bietet maximal183 Gästen an Bord Platz. Sie werden vonetwa 50 Crewmitgliedern umsorgt.

Weitere Informationen über das Rei-sebüro, Telefon 0381 202 6001 oder überwww.a-rosa.de.

Die A-ROSA Flussschiff GmbH mit Sitz in Rostock ist mit ihren modernen Kreuz-fahrtschiffen auf die Donau, Rhein/Main/Mosel sowie Rhône/Saône speziali-siert und bietet vielfältige Reisen zu Kultur, Genuss und Golf. Mit einem abwechs-lungs-reichen Freizeitprogramm auch für Familien und luxuriöser Ausstattungan Bord, bieten die elf modernen Premium-Schiffe Kreuzfahrten auf den schön-sten Flüssen Europas. Neu: Der Rundum-Sorglos-Tarif “Premium alles inklusive”für eine schöne Zeit an Bord und Land. Hier trifft maximaler Genuss auf maxi-malen Komfort. Mit Gourmet-Buffets, Spezialitätenabenden, hochwertigenGetränken und vielen weiteren Inklusivleistungen ist ein traumhafter Urlaubgarantiert.

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Reimer Tewes, seit 18 Jahren Sprecherder Sektion Kiel: „Ich erlebe den Wirt-schaftsrat als anerkannten Gesprächs -partner für die Politik. Wir konnten in Kiel einige Projekte aktiv begleitenund andere kritisch prüfen, die nichtdem Gemeinwohl zu Gute gekommenwären. Wer das als Entscheider nichtbeherzigt hat, war am Ende nicht gutberaten.“

Rudolph Freiherr von Schröder, seit 17Jahren Sprecher der Sektion Herzogtum

54 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Die Sektionssprecher zu 50 Jahre Wirtschaftsrat

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50 Jahre Wirtschaftsrat der CDU e.V.

„Ich will das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein Schicksal verantwortlich sein. Sorge du, Staat, dafür, daß ich dazu in der Lage bin“Ludwig Erhard

Auf den Tag genau zum fünfzigstenJubi läum unseres unternehmerischenBe rufsverbandes, am 13. Dezember 2013,hat uns das Nachrichten magazin derSpiegel mit einer kleinen, lieblichenGrußadresse bedacht, die uns wohl anfünf erfolgreiche Jahrzehnte medialerund politischer Auseinandersetzungenfür die Soziale Marktwirtschaft erin-nern sollte.

Wir wollen jedoch lieber mit unserenWorten deutlich machen, daß wir imWirtschaftsrat nicht Partikularinteres-sen, sondern dem Gemeinwohl ver-pflichtet sind und auf einem stabilenWertefundament – den Grundprinzi-pien Markt, Wettbewerb, Privateigen-tum, Vertragsfreiheit und sozialer Ver-antwortung – stehen.

Dazu haben wir stellvertretend fürviele weitere die Stimmen unserer 13Sektionssprecher in Schleswig-Holsteinzum Jubiläumstag eingefangen:

Lauenburg, blickt zum Jubiläum nachvorne: „Gerade in Zeiten einer großenKoalition brauchen Politik und Gesell-schaft mehr denn je einen ordnungs-politischen Kompaß. Wir sind über Par-teigrenzen hinweg als kompetenterRatgeber gesucht und geschätzt undverschaffen damit den unternehmeri-schen Leistungsträgern in unsererGesellschaft wirkungsvoll Gehör. NurFreiheit ist als Grundwert eine Garantfür die anderen Grundwerte von Ge -rechtigkeit und Solidarität.“

Reimer Tewes

Rodolph Freiherr von Schröder

Dr. Manfred Steckmeister, seit zwölfJahren Sprecher der Sektion Stormarn:„Das Leitbild für den Wirtschaftsrat istdie soziale Marktwirtschaft. Selbstver-antwortung, mehr Handlungsfreiheit,weniger staatliche Reglementierung, soviel Markt wie möglich und nur so vielStaat wie nötig. Das schafft mehr Wohl-stand für alle. “

Dr. Manfred Steckmeister

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Rickmer Johannes Topf, seit elf JahrenSprecher der Sektion Nordfriesland:„Wir müssen dringend wieder lernen,weniger Bürokratie zu wagen. DerWohlstand darf nicht dazu führen, daßwir unsere unternehmerischen Frei-heiten durch politische Utopien vonEinzelfallgerechtigkeit erdrosseln.“

Dr. Wilhelm Wessel, seit zehn JahrenSprecher der Sektion Lübeck: „Der Wirt-schaftsrat ist und bleibt heute umsomehr die wirtschaftspolitische Oppo -sition zur CDU/CSU. Ohne den Wirt-schaftsrat als entscheidende, allumfas-sende wirtschaftliche Kompetenz imBund würde Deutschland heute nichtweltweit als Stabilitätsanker und Inno-vationstreiber angesehen!“

Holger Bajorat, seit sieben Jahren Spre-cher der Sektion Neumünster: „Deutsch -lands Zukunft wird zukünftig nochmehr davon abhängen, ob wir unsereFähigkeiten für Forschung und Ent-wicklung fördern und unsere Verkehrs -infrastruktur erhalten und ausbauen.Der Wirtschaftsrat wird stets seineStimme für Fortschritt und Erneuerungerheben!“

Dr. Christopher Leptien, seit sechs Jah-ren Sprecher der Sektion Rendsburg-Eckernförde: „Den Wirtschaftsrat erle-be ich als stetige Quelle freien, wirt-schaftlichen Gedankengutes weit überParteigrenzen hinaus!“

Christian Sowada, seit fünf Jahren Spre-cher der Sektion Segeberg: „Als Sprecherder Sektion Segeberg sehe ich einen we -sentlichen Beitrag des Wirtschaftsratsdarin, an der Nahtstelle zwischen Ham-burg und Schleswig-Holstein zum Nut-zen von Bevölkerung und Wirtschaft ander Stärkung der Wettbewerbsfähigkeitder Metropolregion aktiv mitzuwirken,um damit die Grundlagen für eine sich selbsttragende, langfristig stabileWachs tumsdynamik zu schaffen!“

Knut Frisch, seit gut einem Jahr Sprecherder Sektion Dithmarschen: „Nur wer denKurs kennt, kann das Ziel erreichen. Un -sere Mitglieder bringen ihre Kompeten -zen und Erfahrungen ein, um gemein-sam mit den politischen Entscheiderneinen zielführenden Kurs zu finden unddie Segel entsprechend zu setzen.“

Jens Sander, seit bald einem Jahr Spre-cher der Sektion Pinneberg: „Da unsereGesellschaft immer weiter sozialdemo-kratisiert, ist es wichtig, daß die Stim-me der Wirtschaft mit all ihren Arbeits-plätzen nicht an Kraft verliert. Hier leis -tet der Wirtschaftsrat einen Löwenjob!“

Karsten Kahlcke, seit einigen Mona-ten Sprecher der Sektion Plön/Osthol -stein: „Ein starker Mittelstand sichertDeutsch land seit Jahrzehnten Wachs-tum, Wohlstand, Arbeitsplätze. Büro-kratie und Substanzsteuern sind mit -telstandsfeindlich. Die Zukunft Deut-schlands erfordert mehr Investitionenin Bildung und Infrastruktur sichern.“

Torsten Koch, seit einigen MonatenSprecher der Sektion Schleswig-Flens-burg: „Als frisch gewählter Vertreter desWirtschaftsrates möchte ich das Ver-trauen zwischen Politik, Verwaltungund Wirtschaft zum Wohle aller Bürgerstärken. Unsere Mitglieder stiften Sach-verstand und unternehmerische Erfah-rung für regionale, landes- und bun-desweite, politische Entscheidungenfür eine lebenswerte und generations-gerechte Zukunft.“

Rickmer Johannes Topf

Dr. Wilhelm Wessel

Dr. Christopher Leptien

Christian SowadaKarsten Kahlcke

Jens Sander

Holger Bajorat

Torsten Koch

Knut Frisch

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56 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Neues aus dem Landesverband

. . . I M Ü B R I G E N

■ Der Junge Wirtschaftsrat Schles-wig-Holstein hat Lars Osterhoff (Joh.Berenberg, Gossler & Co. KG, Hamburg)auf seiner Mitgliederversammlung am21. Januar 2014 in Kiel einstimmig zuseinem neuen Vorsitzenden gewählt. Erlöst damit Alexander Kropp (ALEXREI-SEN e.K., Kiel) ab, der dieses Ehrenamtvier Jahre lang ausfüllte und weiterhinMitglied im Vorstand bleibt. Neu in denVorstand gewählt wurden FriederikeDriftmann (Peter Kölln KGaA, Elms-horn), Niklas Krähe (ECE Projektent-wicklungs G.m.b.H. & Co. KG, Hamburg)und Daniel Wagner (Heikendorf). Fort-gesetzt im Vorstand bleiben: BenjaminBhatti (Bhatti Steuerberatungsgesell-schaft mbH, Kiel), Benjamin Feindt (tys-krevision, Flensburg) sowie AlexanderRenner (IBAK Helmut Hunger GmbH &Co. KG, Kiel). Wir danken AlexanderKropp für seine fruchtbare Amtszeit!

■ Der parteiübergreifend organisier-te Verein Politiknachwuchs für Schles-wig-Holstein e.V. hat seinen viertenAbsolventenjahrgang im Beisein desMinisterpräsidenten Torsten Albig ab -schließend ausgezeichnet und die Vor-bereitungen für den fünften Zyklusgetroffen, der am 28. März 2014 durchdie Auftaktveranstaltung mit demCDU-Landesvorsitzenden und Europa-

Alexander Kropp (li) übergibt den Stab des Vorsitzenden im Jungen WirtschaftsratSchleswig-Holstein an seinen Nachfolger Lars Osterhoff (re.) im Beisein unseres Lan-desvorsitzenden Dr. Philipp Murmann MdBim Akustiklabor der gastgebenden ZöllnerHolding GmbH.

abgeordneten Reimer Böge eröffnetwird. Aussagekräftige Bewerbungenvon politisch interessierten Kandidaten,die möglichst eine abgeschlossene Aus-bildung und erste Berufserfahrungenhaben und dabei nicht älter als 35 Jahre sein sollten, sind an den Vereinwww.politiknachwuchs.de zu richten.

■ Die „4. nord europäische E-Mobil-Rallye“ hat sich inzwischen zu einemdänisch-deutschen Freundschaftspro-jekt entwickelt: Die Rallye startet in

Die Abschlußver-anstaltung des

4. Seminars für denpolitischen Nachwuchs

am 1. Oktober 2013 zeigt die gut gelaunte Runde des Abends mit

Ministerpräsident Torsten Albig

Flensburg am 13. Juni und endet am 15.Juni 2014 wieder in Flensburg. An einerTeilnahme interessierte Mitglieder, dieunseren Wirtschaftsrat in diesembesonderen sportlichen Wettbewerbvertreten möchten, sollten Kontakt mitunserer Geschäftsstelle aufnehmen.

■ Der Landesverband sucht für Aus-hilfstätigkeiten einen Praktikanten oderbietet eine geringfügige Beschäftigungan. Empfehlungen aus der Mitglied-schaft sind herzlich willkommen! BZ

I M P R E S S U M

Herausgeber, V.I.S.d.P.:Wirtschaftsrat der CDU e.V.

Landesverband HamburgBrigitte Nolte (BN)Referentin für Wirtschaftspolitik Colonnaden 25/II. Stock20354 HamburgTel.: 040-30 38 10 49Fax: 040-30 38 10 59E-Mail: [email protected]

Landesverband Schleswig-HolsteinDr. Bertram Zitscher (BZ)LandesgeschäftsführerKleiner Kuhberg 2-6, 24103 KielTel.: 0431-67 20 75Fax: 0431-67 20 76E-Mail: [email protected]

Redaktion:Ehrhard J. Heine (EJH)Dr. Manfred Hermann (He)Simone Niekammer (Ni)Kai Pörksen (KP)

Bildnachweis:nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv, Aufmacherfotos:©ccvision.de (S. 1, 4/5, 6, 7, 22, 26,

28, 30, 32, 33, 34, 50)Fotolia.com: © Serg Nvns (Titel)

Erscheinungsweise: 4 x pro JahrAuflage: 5.000 ExemplareSatz/Layout: (Wolfgang Schlett, KGV)Herstellung und Anzeigen:copy-druck Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbHNeumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)22041 HamburgTelefon: +49 (0) 40- 689 45 45Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444E-Mail: [email protected]

Der Bezugspreis ist im Mitglieder beitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

Das nächste Heft erscheint im Juni 2014 mit dem Schwerpunktthema „Hamburg: Metropole in Europa“

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58 Landesverband Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe März 2014

Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum

V E R A N S T A LT U N G S V O R S C H A U

Änderungen vorbehalten

25. März 2014 · NeumünsterDipl.-Ing. Torsten Conradt, Direktor Landesbetrieb Straßenbau und Verkehrdes Landes Schleswig-Holstein„Planung der Baumaßnahmen und desBaustellenmanagements für die A7“

26. März 2014 · LübeckThomas Rother MdL, Aufsichtsratsvorsitzender; Dr. Sebastian Jürgens, Geschäftsführerder Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH„Perspektiven der Lübecker Hafengesellschaft“

04.April 2014 · PinnebergKonferenzDietrich Austermann, Pressesprecher der Volksinitiative „A 20 – sofort!“„Meilenstein für die Planung und zügige Verwirklichung der Bundesauto-bahn A 20 – Was muß geschehen?“Prof. Torsten Böger, Geschäftsführer Verkehrsinfrastrukturfinanzierungs -gesellschaft (VIFG)„Finanzierungs- und Ausschreibungs-modelle für den deutschen Autobahn-bau – Welche Funktion kann die VIFGzukünftig übernehmen?“Moderation: Hans-Werner Blöcker, Lan -des vorstandsmitglied Wirtschaftsrat SH

08. April 2014 · OeverseePodiumsdiskussionSimon Faber, Oberbürgermeister der Stadt Flensburg; Dr. Heiner Garg MdL, Minister a.D., Parl. Geschäftsführer der FDP-Landtags-fraktion Schleswig-Holstein; Prof. Dr. Roland Trill, InstitutsleitereHealth und Management im Gesund-heitswesen, Fachhochschule Flensburg; Karl-Heinz Vorwig, Kaufmännischer Vorstand in der DIAKO Flensburg, Moderation: Holger Pohl, StadtredakteurFlensburger Tageblatt (sh:z)„Krankenhausinfrastruktur der Zukunft– Chancen für das GesundheitslandSchleswig-Holstein“

05. Mai 2014 · NorderstedtTheo Weirich, Mitglied der Geschäfts-führung der Stadtwerke Norderstedt„Intelligente Stromzähler auf der Basiseines Glasfasernetzes – Erfahrungen aus Norderstedt und Perspektiven fürdie Energiewende“

06. Mai 2014 · NeumünsterImpulsreferate:Grete Rhenius, Vorsitzende Interessen-vertretung Lehrkräfte SH e.V. (IVL)

Hans-Walter Thee, Vorsitzender der AGOberstudiendirektoren im PhilologenVerband Schleswig-Holstein e.V.„Schulpolitische Veränderungen inSchleswig-Holstein“PodiumsdiskussionProf. Dr. Peter Dominiak, Präsident derUniversität Lübeck;Prof. Dr. Frank Kempken, Vizepräsident,Christian-Albrechts-Universität zu Kiel;Prof. Dr. Werner Reinhard, Präsident derUniversität Flensburg;Uli Wachholz, Präsident UV Nord e.V. „Welche Differenzierung brauchtunser Bildungssystem am Univer-sitäts- und UnternehmensstandortSchleswig-Holstein?“Moderation: Norbert Basler, Aufsichtsratsvorsitzender BASLER AG

12. Mai 2014 · PinnebergBurkhart Balz MdEP, Mitglied im Aus-schuß für Wirtschaft und Währung(ECON) des Europäischen Parlaments„Europäische Finanzmarktregulierungund deutsche Regionalbanken – Werhaftet zukünftig für systemrelevanteBankenrisiken?“

13. Mai 2014 · KielEnno Petras, Werkleiter Abfallwirt-schaftsbetrieb Kiel ABK„Abfallwirtschaftsbetrieb als Teil derDaseinsvorsorge“

15. Mai 2014 · TremsbüttelJannis Andrae, Landessprecher SH,Alternative für Deutschland (AfD);Norbert Brackmann MdB, Mitglied imHaushaltsausschuß des DeutschenBundestages (CDU/CSU)„Aktuelles zur Europawahl“Moderation: Rolf Rüdiger Reichardt,Mitglied Sektionsvorstand Stormarn

21. Mai 2014 · BliestorfRA Dr. Tilman Giesen, GeschäftsführerArbeitsgem. des Grundbesitzes e.V. SH„Risiken im Entwurf zu einem neuen Denkmalschutzgesetz – Wer ist betroffen?“

26. Mai 2014 · Husum Mitgliederversammlung der SektionNordfriesland

26. Mai 2014 · HusumKonferenzu.a. mit Dr. Philipp Murmann MdB,stellv. Mitglied im Ausschuß Bildung,Forschung und Technikfolgenabschät-zung im Deutschen Bundestag (CDU)

„Zukünftige Schwerpunkte des Landesbei der Energieforschung“

17. Juni 2014 · KalübbeDr. Birgit Malecha-Nissen MdB, Mitglied im Verkehrsausschuß desDeutschen Bundestages (SPD)„Verkehrspolitische Perspektiven fürSchleswig-Holstein“

18. Juni 2014 · Lübeck Mitgliederversammlung der SektionLübeck

18. Juni 2014 · Lübeck Dr. Konstantin von Notz MdB, stellvertretender Vorsitzender, Bündnis90/Die Grünen-Bundestagsfraktion„Grüner haushalten, nachhaltigerwirtschaften: Der Green New Deal alsAntwort auf den Wandel von Umwelt,Wirtschaft und Wissensgesellschaft“

19. Juni 2014 · Kiel Stefan Ermisch, Finanzvorstand derHSH Nordbank AG„Perspektiven für die HSH Nordbank“

21. Juni 2014 · KielRegattabegleitfahrt zur Eröffnung der Kieler WocheEhrengast: David McAllister, CDU-Spit-zenkandidat zur Europawahl (angefr.)

30. Juni 2014 · Rendsburg Mitgliederversammlung der SektionRendsburg-Eckernförde

30. Juni 2014 · Rendsburg Minister Andreas Breitner, Innen -ministerium des Landes SH;Landrat Reinhard Sager, Kreis Ostholstein„Zielsetzung für den kommunalenFinanzausgleich: Leistungsanreize fürden gemeinsamen Erfolg oder Umver-teilung vom Land auf die Städte“Moderation: Kai Petersen, Geschäftsf.Gesellschafter Petersen + Co. GmbH

02. Juli 2014 · Berlin Parlamentarischer AbendZusammenkunft der Delegierten desWirtschaftsrates und der Bundestags-abgeordneten der CDU aus Bremen,Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,Niedersachsen, Schleswig-Holstein

03. Juli 2014 · Berlin Wirtschafttag

04. Juli 2014 · Berlin Junger Wirtschaftsrat SHBesuch des Deutschen Bundestages

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