Wirtschaftssituation in der Eifel

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Wirtschaftssituation in der Eifel 19. November 2013

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Wirtschaftssituation in der Eifel

19. November 2013

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1. Wirtschaftliche Entwicklung

in der Eifel

- Lage im Zentrum Europas

- Mittelgebirgslandschaft

- Historische Stadt- und

Dorfkerne

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1. Wirtschaftliche Entwicklung in der Eifel

- Landschaftliche und kulturelle Identität der Eifel

- Nord- und Südeifel mit 415.000 Einwohnern auf knapp 3.400 km2

- Die Eifel ist geprägt durch

geringe Bevölkerungsdichte

o Nordeifel: 129 Einwohner je km2

o Südeifel: 117 Einwohner je km2

o Deutschland: 230 Einwohner je km2

dezentrale, dörfliche Siedlungsstrukturen

o ca. 600 Dörfer mit weniger als 500 Einwohnern

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1. Wirtschaftliche Entwicklung in der Eifel

- Die Unterschiedliche politische Zugehörigkeit erschwert eine

einheitliche Förderung der Eifel

Nordeifel (Nordrhein-Westfalen, Region Aachen)

17 Kommunen der Kreise Aachen, Düren und Euskirchen

204.000 Einwohner auf 1.577 km2

Südeifel (Rheinland-Pfalz, Region Trier)

Landkreise Bitburg-Prüm und Daun sowie Teile des

Landkreises Bernkastel-Wittlich

210.000 Einwohner auf 1.800 km2

außerdem: Vulkaneifel (Rheinland-Pfalz, Region Koblenz)

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Eifel-Handwerk

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2. Eifel-Handwerk

Das Handwerk in der Eifel

Wichtige Säule der Wirtschaft:

- 5.000 Betriebe

- Rund 34.000 Mitarbeiter

- Mehr als 3.000 Lehrlinge

- Umsatz von jährlich über 2,9 Mrd. EUR

- Hohe Exportquote: Geld kommt in die Eifel

- Starke Innovations- und Technologieneigung

- Hohe Qualifikation und Flexibilität der Beschäftigten

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2. Eifel-Handwerk

Das Handwerk in der Eifel – Betriebsbestand

2.4

40

2.5

70

2.6

01

2.5

94

2.5

96

2.5

76

1.7

51 2

.256

2.2

64

2.2

89

2.3

03

2.4

07

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

1995 2000 2001 2002 2003 2004

Betriebsbestand Süd-Eifel Nord-Eifel

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2. Eifel-Handwerk

Das Handwerk in der Eifel – Beschäftigte

Beschäftigte

18.

020

17.

850

18.

420

18.

994

19.

617

13.

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16.

580

17.

000

17.

590

18.

400

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100

14.

350

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

1995 2000 2001 2002 2003 2004

Süd-Eifel Nord-Eifel

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2. Eifel-Handwerk

Das Handwerk in der Eifel – Lehrlinge

1.9

42

2.0

91

1.9

71

1.8

76

1.8

52

1.8

52

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38

1.3

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1.3

68

1.3

13

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77

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0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

1995 2000 2001 2002 2003 2004

Lehrlinge Süd-Eifel Nord-Eifel

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2. Eifel-Handwerk

Das Handwerk in der Eifel – Umsatz

1.2

35

1.3

76

1.5

45

1.4

76

1.4

25

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02

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60

1.6

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12

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200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

1.600

1.800

1995 2000 2001 2002 2003 2004

Umsatz (in Mio. EUR) Süd-Eifel Nord-Eifel

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Stärken-Schwächen-Analyse

der Eifel

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

• Herausforderung: Demografischer Trend

• Regionale Wirtschaftsstruktur

• Arbeitsmarkt

• Absatzmärkte

• Tourismus und Kultur

• Innovationen

• Förderkulisse

• Bewertung der Eifel im Prognos-Zukunftsatlas

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Herausforderung: Demografischer Trend

Die Eifel steht vor einer massiv rückläufigen demografischen

Entwicklung: Bis 2050 wird ein Bevölkerungsrückgang zwischen

20 und 25 % prognostiziert (von heute 415 auf 310 bis 335 Tausend)

Folge:

Die dezentrale, dörfliche Struktur der Eifel wird sich noch stärker

ausbilden. Es droht eine Verödung der ländlichen Räume.

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel - Herausforderung: Demografischer

Trend

Folgen des demografischen Abwärtstrends für die Wirtschaft:

Stärken:

• Höhere Flexibilität der Mitarbeiter

• Nähe zu Ballungsräumen

• Hoher Freizeitwert

• Wachsende Kundengruppe der Senioren – Chancen für Handwerk, insbesondere für Bau und Ausbau

Schwächen:

• Rückgang der Nachfrage auf vielen Absatzmärkten, z. B. sinkender Bedarf an neuem Wohnraum

• Infrastruktur für die öffentliche Daseinsvorsorge im bisherigen Umfang nicht finanzierbar

• Betriebsübergaben werden schwieriger

• Gefahr der Abwanderung junger Menschen

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel - Regionale Wirtschaftsstruktur

Stärken

- Hohe Selbstständigenquote (13 % ggü. 10 % in Deutschland gesamt)

- Mittelständisch geprägte Wirtschaftsstruktur mit breitem

Leistungsspektrum, keine Monostrukturen

- Eifel steht auf „vielen tausend Füßen“, ist damit weniger krisenanfällig

- Dienstleistungsgewerbe gewinnt an Bedeutung; Anzahl der

Tertiärbeschäften ist zwischen 1999 und 2003 um mehr als 5 %

angestiegen (Quelle: Prognos-Zukunftsatlas 2004)

- Relativ hohe Investitionsquote (Investitionsquote der Industrie von 10%

ggü. 8,6 % in Westdeutschland; Quelle: Prognos-Zukunftsatlas 2004)

- Hohe regionale Kooperationsbereitschaft

- Gute „weiche“ Standortfaktoren wie attraktive landschaftliche

Naturräume, niedrige Kriminalität

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Regionale Wirtschaftsstruktur

Schwächen

- Sehr niedrige Gründungsintensität

Gemessen am Indikator „ZEW-Gründungsintensität“ liegt die Eifel

nur bei 60 % des Bundeswertes

Die Gründungsintensität der Eifel hat sich zwischen 1995 und 2002

um ca. 30 % vermindert (Quelle: Prognos-Zukunftsatlas 2004)

Aber: Wesentliche Ursache ist hohe Selbstständigenquote (s. o.)

- Vergleichsweise hoher Anteil der Landwirtschaft

Anteil der Land- und Fortwirtschaft an der Bruttowertschöpfung

beträgt in der Eifel 4 % ggü. 1,1 % bundesweit

(Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden)

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Arbeitsmarkt

Stärken

• Hohe Ausbildungsbereitschaft und –leistung,

vor allem im Handwerk

Lehrlinge je Beschäftigte im Handwerk 1:10

Azubis je Beschäftigte Gesamtwirtschaft 1:30

• Aktuell noch relativ hohes Auszubildendenpotenzial

• Relativ geringe Durchfallquoten bei der Gesellenprüfung

• Gut ausgebildete und motivierte Arbeitskräfte, insbes. im

Handwerk

• Im Bundesvergleich relativ niedrige Arbeitskosten

Stundenverrechnungssätze in der Eifel 15 % günstiger

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Arbeitsmarkt

Schwächen

• Abwanderung vieler ausgebildeter Arbeitskräfte in die

Ballungsräume und nach Luxemburg

• Fachkräftemangel: Trotz hoher Arbeitslosigkeit können

zahlreiche Stellen nicht besetzt werden

• Demografischer Rückgang in den kommenden Jahren wird

Mangel an Arbeitskräften und Nachwuchs verschärfen

• Alternative Beschäftigungsformen wie Tele- und

Projektarbeitsplätze noch wenig verbreitet

• Französisch-Sprachkenntnisse noch ausbaufähig

• Arbeits-/Ausbildungsplätze mit dem ÖPNV schlecht erreichbar

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Absatzmärkte: Private Nachfrage

Stärken: Regionalmarke EIFEL

• Ziele: Besondere Qualität der Eifelprodukte erkennbar machen,

verstärkte Vermarktung außerhalb der Eifel über Einzelhandel

• Eingerichtet im September 2003 für Qualitätsprodukte aus den

Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Handwerk, Tourismus

• Rund 120 Produzenten und Dienstleister verwenden Eifelmarke

• Markennutzer gehen in einer „Marken-Präambel EIFEL“

Selbstverpflichtung ein

Erhöhung der Wertschöpfung in der Eifel

Naturverträgliche Produktion

• Strenge Qualitätskriterien und umfassende Kontrollen

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Absatzmärkte: Private Nachfrage

Stärken:

• Markenentwicklung im Handwerk:

EIFEL-Premium-Schinken

www.eifel-premium-schinken.de

EIFEL-Premium-Wurst

Internetseite im Aufbau

EIFEL-Möbel

www.eifelmoebel.de

Plakette bürgt für Qualität der Eifelprodukte

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Absatzmärkte: Private Nachfrage

Stärken

• Hohe und ansteigende Tourismusintensität bringt

Nachfrageimpulse, z. B. für Bau- und Ausbaugewerbe,

Nahrungsmittelhandwerk, Hotellerie und Gastronomie

• Relativ wenig Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger,

daher wenig Nachfrageausfall

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Absatzmärkte: Private Nachfrage

Schwächen

• Durch negativen Pendlersaldo (ca. 15.000 Beschäftigte in andere deutsche Gebiete, v. a. Aachen, Köln, Rheinschiene, Trier) fließt

Kaufkraft in benachbarte Regionen ab (Einkäufe teilweise am Arbeitsort)

• Relativ geringe Kaufkraft durch niedriges Einkommensniveau

Kaufkraft in der Eifel im Durchschnitt 15 % niedriger als in

Westdeutschland gesamt (Quelle: Prognos-Zukunftsatlas 2004)

• Anteil der kaufkräftigen Altersgruppen relativ gering, zudem Abnahme dieser Altersgruppe

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Absatzmärkte: Öffentliche Kunden

Stärken

• Hoher Anteil des öffentlichen Sektors an der Wertschöpfung

(5 % höher als in Deutschland)

• Mittelstandsfreundliche Vergabepraxis

• Durch niedrige Produktionskosten akquirieren die Unternehmen

relativ viele Aufträge außerhalb der Eifel, während die

heimischen öffentlichen Aufträge weit gehend vor Ort bleiben

• Noch relativ große Bedeutung der Bundeswehrstandorte

• Nachfrage von NATO / US-Militäreinrichtungen

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Absatzmärkte: Öffentliche Kunden

Schwächen

• Zeitliche Verschiebung und Infragestellung der großen

Infrastrukturinvestitionen, z. B. Lückenschluss A 1,

B 50 neu mit Hochmoselübergang, führt zu Nachfrageausfällen

für die Bauwirtschaft

• Hohe Verschuldung vieler öffentlicher Haushalte führt zu

rückläufigen Investitions- und Sachausgaben, insbes. der

Kommunen (auf Niveau Mitte der 80er Jahre)

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Tourismus und Kultur

Stärken

• Angebot an Ruhe, Erholung, Natur kommt Wellness-Trend

entgegen (z. B. Naturpark Eifel und Nationalpark Eifel)

• Die Eifel verfügt über moderne (z. B. Nürburgring) und

kulturhistorische (z. B. Klöster) Attraktionen

• Sichere Urlaubsregion

• Fortschritte bei der ganzheitlichen touristischen Vermarktung

(Kooperationen der Eifelregionen aus RLP/NRW –

Zusammenarbeit mit Belgien)

• Ferienregion Eifel: www.eifel.info

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Tourismus und Kultur

Stärken – Bedeutung des Tourismus für das Handwerk

Ergebnisse einer Studie des Seminar für Handwerkswesen an der Uni-

versität Göttingen im Auftrag der Handwerkskammern Aachen und Trier

• Handwerk erzielt durch Tourismus Umsätze in Höhe von jährlich 76 Mio.

EUR

Südeifel: 57 Mio. EUR

Nordeifel: 19 Mio. EUR

• Indirekte Umsätze durch Vorleistungen dominieren

Direkte Umsätze mit Touristen (z. B. Cafés, Imbiss): 12 Mio. EUR

Indirekte Umsätze (v. a. Bauleistungen): 37 Mio. EUR

Multiplikatoreffeke (Einkommen aus Tourismus): 27 Mio. EUR

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Tourismus und Kultur

Schwächen

• Mangelnde familienfreundliche Infrastruktur, v. a. für

Jugendliche (z. B. wenige Events)

• Konkurrenz durch starke Nachbarregionen (Hunsrück,

Sauerland, Bergisches Land)

• Begrenztes kulturelles Programm

Page 28: Wirtschaftssituation in der Eifel

3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Innovationen

Stärken

• Leistungsfähige Hochschulen (insbesondere Aachen)

• Beratungsangebot durch die Einrichtungen der

Wirtschaftsförderung

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Innovationen

Schwächen

Nach Prognos Zukunftsatlas 2004 schwache Innovationsdynamik:

• Relativ wenige hoch qualifizierte Beschäftigte

Anteil der Hochqualifizierten beträgt 4 %, weniger als 50 % des

Bundesdurchschnitts

• Geringe Zunahme des Beschäftigtenanteils an Hochqualifizierten

Anstieg 1998 bis 2001 in der Eifel 0,6 % ggü. 0,8 % in

Westdeutschland

• Niedriger Anteil Beschäftigter im Bereich F & E

Anteil beträgt 0,3 % ggü. 1,1 % in Deutschland

• Geringe Patentintensität

29 Patente pro 100.000 Erwerbestätige ggü. 103 in Deutschland

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Förderkulisse

Stärken

• Mittelstandsfreundliche regionale Kreditwirtschaft

Sparkassen

Volksbanken / Raiffeisenbanken

• In Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken /

Sparkassen hohe Inanspruchnahme der öffentlichen

Förderprogramme

• Sonderprogramme der regionalen Kreditwirtschaft

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Förderkulisse

Schwächen

• Spezifische Förderkulisse für die Eifel auf EU-, Bundes- und

Landesebene ist weit gehend abgeschafft worden

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Beurteilung durch den Prognos-Zukunftsatlas

Im bundesweiten Vergleich aller 439 deutschen Landkreise und

kreisfreien Städte hat die Nordeifel überdurchschnittlich, die

Südeifel leicht unterdurchschnittlich abgeschnitten:

• Rang 122: Landkreis Düren

• Rang 157: Landkreis Aachen

• Rang 183: Landkreis Euskirchen

• Rang 251: Landkreis Daun

• Rang 266: Landkreis BK-Wittlich

• Rang 273: Landkreis Bitburg-Prüm

} }

Nordeifel

Südeifel

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3. Stärken-Schwächen-Analyse der Eifel

- Beurteilung durch den Prognos-Zukunftsatlas

Große Unterschiede beim Index „Wettbewerb und Innovation“:

Gutes Abschneiden der Nordeifel, schlechtes Abschneiden der

Südeifel

IndikatorLK

Düren

LK

Aachen

LK

Euskir-

chen

LK Daun

LK

Bitburg-

Prüm

LK BK-

Wittlich

Wettbewerb und Innovation 89 122 191 386 409 380

Soziale Lage 242 255 163 139 169 161

Arbeitsmarkt 181 120 233 178 156 184

Demografie 93 154 144 132 224 251

Gesamtplatzierung 122 157 183 251 266 273

Platzierung im Prognos-Zukunftsatlas

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Leitbild für eine

prosperierende Eifel

Page 35: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Vision

Sicherung der Eifel als

• wirtschaftlich attraktiver

• ökologisch intakter und

• kulturell bedeutsamer Raum

• mit hohem Lebens- und Freizeitwert

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Leitbild für eine prosperierende Eifel

• Die Eifel als Region des Mittelstandes weiterentwickeln (z. B. durch

Eifelmarke)

• Qualifikation und Leistungsbereitschaft der Menschen fördern und als

zentralen Standortfaktor einsetzen

• Das breit gefächerte Angebot an Flächenpotenzialen weiter verbessern,

optimal nutzen und gut vermarkten

• Ausbau der Infrastruktur

• Naturraumpotential sichern und für die wirtschaftliche Entwicklung

besser nutzbar machen

• Kulturelles und kulturhistorisches Potential besser koordinieren und

vermarkten

• Ausbau spezifischer Kompetenzen als europäische Kernregion,

insbesondere die Nachbarschaft zu Luxemburg u. Belgien

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Handlungsfelder zur Umsetzung des Leitbildes:

• Infrastruktur und Verkehr

• Regionale Wirtschaft und Arbeitsmarkt

• Qualifizierung / Innovationen

• Raumordnung

• Umwelt und Energie

• Kultur, Freizeit und Tourismus

• Regionale Kooperation

• Interregionale Zusammenarbeit

Anregung der Handwerkskammern Aachen und Trier:

„Erstellung eines regionalen Entwicklungskonzeptes Eifel“

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Infrastruktur und Verkehr

• Leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur

• Gewerbeflächen

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Infrastruktur und Verkehr / Verkehr

Ziel: Sicherung einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur Straße,

Schiene, Luft, Internet

Wichtige Maßnahmen:

• Lückenschluss der A1

• Ortsumgehungen auf der B56, der B266 und der B258

• Ausbau der B51 zwischen Bitburg und Trier

• Verbesserung des kommunalen Straßennetzes

• Attraktivitätssteigerung des ÖPNV, z. B. durch engere

länderübergreifende Kooperation

• Bedarfsgerechter Ausbau des Flugplatzes Bitburg

• Ausbau der Datenautobahnen

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Infrastruktur und Verkehr / Gewerbeflächen

Ziel: Sicherung eines bedarfsgerechten Angebotes an

Gewerbeflächen

Wichtige Maßnahmen:

• Gewerbeflächen in Bauleitplanung angemessen berücksichtigen

• Angemessene Parzellierung für kleine und mittlere Betriebe

zu marktgerechten Preisen

• Bedarfsgerechte Einrichtung bzw. Ausbau von Handwerker-

und Gewerbeparks

• Bereitstellung internetgestützter Gewerbeflächeninformationen

durch die Kommunen

• Koordination der Wirtschaftsförderung in der Eifel

Page 41: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Regionale Wirtschaft und Arbeitsmarkt

• Förderung von Existenzgründungen

• Mittelstandsförderung

• Arbeitsmarkt

Page 42: Wirtschaftssituation in der Eifel

Regionale Wirtschaft und Arbeitsmarkt / Förderung von

Existenzgründungen

Ziel: Schaffung günstiger Voraussetzungen für Existenzgründungen Wichtige Maßnahmen:

• Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen für Existenzgründer

• Errichtung von Handwerker- und Gewerbeparks

• Bestehende Gründer-Netzwerke mit Sparkassen /

Genossenschaftsbanken ausbauen (z. B. GründerRegion

Aachen, fit-Initiative Region Trier)

• Einführung bzw. Erweiterung des One-Stop-Shop für

Existenzgründer (in Trier unter www.one-stop-shop-trier.de):

Erledigung sämtlicher Gründungsformalitäten über das Internet

Page 43: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Regionale Wirtschaft und Arbeitsmarkt / Mittelstandsförderung

Ziel: Sicherung und Stärkung der regionalen Wirtschaft

Wichtige Maßnahmen:

• Verbesserung der statistischen Datenbasis über Strukturen und

Entwicklungen der Eifel, Schaffung einer eifelspezifischen Statistik

• Bündelung der regionalen Kräfte:

Die regionalen Akteure der Gesamteifel sollten ihre Kooperation

ausbauen, um die Leistungen besser abzustimmen, Synergieeffekte zu

erzielen und die Interessen der Eifel mit einer Stimme zu vertreten

• Funktion der Sparkassen und Genossenschaftsbanken als Partner des

Mittelstands nachhaltig absichern

• Die Kommunen sollten das Leistungsprofil ihrer Wirtschaftsförderungs-

einrichtungen klar abgrenzen und auf die Kernkompetenzen ausrichten

(Gewerbeflächenmanagement, Ombudstätigkeit ggü. der eigenen

Verwaltung)

Page 44: Wirtschaftssituation in der Eifel

• Bildung und Weiterbildung

• Hochschulen / Förderung des Technologietransfer

Qualifizierung und Innovationen

Page 45: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Ziel: Kontinuierliche Verbesserung und Ausweitung des

Bildungs- und Weiterbildungsangebotes

Wichtige Maßnahmen:

• Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schulen

intensivieren

• Schaffung von zusätzlichen Weiterbildungsmöglichkeiten

durch Förderung des Telelearning

• Verstärkte Förderung der Fremdsprachenausbildung

• Einführung Ökonomie als Unterrichtsfach

Qualifizierung und Innovationen / Bildung und Weiterbildung

Page 46: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Ziel: Kontinuierliche Verbesserung und Ausweitung des

Bildungs- und Weiterbildungsangebotes

Aktivitäten der Handwerkskammern:

• Entwicklung bzw. Ausbau einer Online-Akademie

• Stärkung der dezentralen Weiterbildungsstandorte

(Gerolstein, Bitburg, Wittlich) durch ein erweitertes

Kursangebot

• Gemeinsame Vermarktung der Weiterbildungsangebote

• Vermittlung von Praktika, Seminar- und Diplomarbeiten,

Betriebsbesichtigungen für Schüler, Studierende, Klassen

Qualifizierung und Innovationen / Bildung und Weiterbildung

Page 47: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Ziel: Bessere Ausnutzung der Forschungs- und Entwicklungspotentiale der

regionalen Hochschulen

Wichtige Maßnahmen:

• Ausweitung des Technologietransfers als Bringschuld der Hochschulen in die Wirtschaft

• Verstärkte Ausrichtung des Lehrangebots der Hochschulen an den Anforderungen der Wirtschaft

• Akademien des Handwerks führen zum Bachelor-Abschluss

• Einrichtung eines Arbeitskreises „Technologietransfer in der Eifel“ zur Koordination der Kontakte Hochschule – Wirtschaft

• Verstärkte Innovations-, Technologie- und Patentberatung (z. B. Beratungsinitiative der Strukturfördergesellschaft Bitburg-Prüm)

Qualifizierung und Innovationen / Hochschulen bzw. Förderung des

Technologietransfer

Page 48: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Umwelt und Energie

Ziel: Nutzung nachwachsender Rohstoffe / regenerative Energien

Wichtige Maßnahmen:

• Holz verstärkt nutzen als wichtigen Rohstoff im Baubereich

(z. B. Verarbeitung der Douglasie) sowie zur energetischen

Verarbeitung (z. B. Pellet-Produktion, Biowärmekraftwerk

Nettersheim)

• Errichtung von Windenergieanlagen; dabei müssen

Landschaftsaspekte und Bedürfnisse der Anwohner

respektiert werden

• Kommunen sollen Umweltmanagementsysteme einführen

und Betriebe bei der Implementierung unterstützen

Page 49: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Kultur, Freizeit und Tourismus / Kultur und Freizeit

Ziel: Bessere Koordination und Förderung regional bzw.

überregional bedeutsamer Projekte

Wichtige Maßnahmen:

• Bessere Vernetzung der kulturellen Angebote,

Koordination durch die Kulturagentur Region Trier

• Identifikation und gezielte Vermarktung regionaler

Leuchttürme

• Ausbau der Freizeitinfrastruktur, z. B. Rad- und

Wanderwege

Page 50: Wirtschaftssituation in der Eifel

50

Kultur, Freizeit und Tourismus / Tourismus

Ziel: Ausbau des Eifeltourismus

Wichtige Maßnahmen:

• Spezielle Angebote für Kurzurlauber – entspricht dem

Nachfragetrend im Tourismus

• Verstärkung von „Erlebnisangeboten“, gerade für Zielgruppe

Jugendliche

• Spezifische Ansprache neuer Zielgruppe, z. B. barrierefreier

Tourismus für Senioren und Behinderte

• Profil der Eifel im Marketing noch stärker heraus arbeiten,

z. B. Reize einer grenznahen Region, Angebote am / im Wasser

(Seen, Maare, Flüsse)

Page 51: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Kultur, Freizeit und Tourismus / Tourismus

Ziel: Bessere Koordination und Förderung regional bzw. überregional

bedeutsamer Projekte

Aktivitäten der Handwerkskammern:

• Schlüsselprojekt: Einrichtung einer

Handwerkererlebnisstraße Eifel

Besucher erlebt das regionale Handwerk:

Handwerk kaufen (Verkauf handwerklicher Produkte)

Handwerk sehen (Herstellung handwerklicher Produkte miterleben)

Handwerk kreativ (handwerkliche Produkte selbst herstellen)

• Ausbau der regionalen Handwerkermarken (s. o.)

Page 52: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Leitbild für eine prosperierende Eifel

FAZIT

• Die Eifel verfügt über erhebliche Zukunftspotenzial

• Grundlage für eine erfolgreiche Gestaltung der Zukunft ist ein

einheitliches Regionales Entwicklungskonzept für die gesamte

Eifel

• Die Handwerkskammern Aachen und Trier wirken bei der

Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzepts aktiv mit

• Förderung der Strukturentwicklung durch Sparkassen und

Genossenschaftsbanken

Page 53: Wirtschaftssituation in der Eifel

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Beitrag der Sparkassen und Genossenschaftsbanken zur

Regionalentwicklung

• Marktanteil der regionalorientierten Kreditinstitute in Handwerk

und Mittelstand bei annähernd 90 %

• Enge Verbundenheit der Sparkassen und

Genossenschaftsbanken mit der Region

• „Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind integraler

Bestandteil einer regionalen Strukturpolitik und leisten einen

wichtigen Beitrag zur regionalen Entwicklung“ (Rheinisch-

Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung)

• Sparkassen fördern in Deutschland „weiche Standortfaktoren“

mit rund 250 Mio. Euro pro Jahr

Page 54: Wirtschaftssituation in der Eifel

Einwohnerdichte

und Wanderungen

Einwohnerdichte und

Wanderungen stehen

in einem lockeren

Zusammenhang.

Lokale Bedingungen sind

aber wichtiger für die

Bevölkerungsentwicklung.

Insgesamt hat die

einwohnerschwächere

Zentral- und Südeifel

mehr mit Abwanderungen

zu kämpfen.

Page 55: Wirtschaftssituation in der Eifel

Beschäftigte und

Pendlerbewegungen

Insgesamt starkes

Pendleraufkommen

mit fast durchgänig

negativem Pendlersaldo.

(Mehr Arbeitnehmer

verlassen die Gemeinde

zur Arbeit als aus anderen

Gemeinden kommen.)

Ca. die Hälfte aller

Arbeitnehmer pendelt in

Nachbargemeinden.

In den Randlagen der Eifel

Konzentration auf Zentren

außerhalb der Eifel.

Page 56: Wirtschaftssituation in der Eifel

Bedeutung

des Tourismus

für die Region

Übernachtungsdauer und

wirtschaftliche Relevanz

zeigen stark unterschiedliche

Entwicklungsmöglichkeiten

in den Eifelgemeinden.

Page 57: Wirtschaftssituation in der Eifel

Wirtschaftliche

Initiative NUI = Neue

Unternehmerische Initiative.

Das Verhältnis von

Gewerbeanmeldungen zu

Einwohnern zeigt die

Gesamtheit der

wirtschaftlichen Potentiale

einer Region.

Leichte Schwächen in Nord-

und Süd-Eifel ändern nichts

am homogenen Gesamtbild

der Eifel leicht über dem

Bundesdurchschnitt.